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mit Hubschraubern im Arsch

EVIL TWIN


USS Community

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2 Tage hatte Bjørn van Richthoven jetzt auf der Station verbracht. Die Tage verbrachte er schlafend in seiner Kabine, die Nächte saufend in der Bar auf dem Promenadendeck der Station. Dabei hatte er fast nichts getan, die Getränke lies er sich von seinen vertrottelten Bruder Søren ranschaffen und nachdem Bjørn zu Sperrstunde aus dem Etablissement vertrieben wurde, musste Søren ihn zurück zu seiner Kabine bringen, denn Laufen konnte er ohne Hilfe nicht mehr. Zwischendurch amüsierte er sich mit den Dabo-Mädchen, die freizügig ihre Körper in der Bar zur Schau stellten.

So auch an diesem Abend, wobei der Abend in dem Moment begann, in dem die Bar öffnete. Bjørn hatte es sich schon an seinem Stammtisch gemütlich gemacht, als plötzlich ein Raunen durch die Menge ging. Verwundert stand er wieder auf und folgte den Blicken auf die obere Ebene. An einem der großen Panoramafenster angekommen, blickte er in die Weiten des Alls und erspähte die Black Dragon mit einem anderen, kleinen Schiff im Schlepp. Das kleine Raumschiff sah irgentwie befremdlich aus, Bjørn kannte keine Spezies, die solche Spezifikationen benutzten. Er stellte seinen Kopf schräg und beobachtete weiter das Schiff. Als sie näher kamen, konnte Bjørn die Beschriftung erkennen, 'Alpha Fligher', 'United Federation of Planets'. Sollten die Gerüchte über das Spiegeluniversum tatsächlich war sein? Gab es wirklich diese Föderation, in der die Menschen über die Galaxis herrschten? Bjørns Interesse war geweckt. Er musste der Sache auf den Grund gehen.

Bjørn beobachtete, wie die Dragon andockte und der 'Alpha Fligher' in einen gesicherten Bereich gebracht wurde. Mist, dachte er sich, da komm ich nicht rein. Der Verkehr in den Korridoren um den Sicherheitsbereich nahm seit der Ankunft erheblich zu. Bjørn lehnte sich hinter einer Biegung an die Korridorwand und beobachtete, wer alles an ihm vorbei zum Schiff ging. Nach einigen Stunden hatte er sein perfektes Opfer gefunden, ein junger Techniker, der schon bestimmt fünf mal an ihm vorbeigekommen war. Diesmal folgte Bjørn ihm bis in einen Turbolift. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, begann er mit seinem hinterlistigen Verhör. Er erwartete nicht viel von dem Jungen, aber etwas würde er sicher wissen. "Na, was ist denn da los?" fragte Bjørn und setzte ein teuflisches Grinsen auf. Zunächst war der junge Techniker eingeschüchtert, doch dann überkam ihn der Stolz. "Captain Esteban war mit der Dragon auf der anderen Seite und hat ein Shuttle und vier Sternenflottenoffiziere mitgebracht." "Wirklich?" spielte Bjørn den Erstaunten, "und was ist das für ein Shuttle?" "Es ist sehr fortschrittlich. Es sollten Teile von einer Spezies, die die 'Borg' genannt werden, eingebaut sein. Die 'Borg' sollen der Föderation technologisch überlegen sein." sprudelte es nur so aus ihm heraus. Der Lift hielt und Bjørn stieg aus. Was für ein Dummkopf, dachte er und machte sich auf zu seinem Schiff um seinen Bruder mit den Scannern auf das kleine Schiff aus dem anderen Universum anzusetzen.

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Einen Transporterfehler künstlich herbeiführen – auf Grund eines vagen Verdachtes? Assjima betrachtete den Ingenieur zweifelnd.

„Einmal davon abgesehen, dass das Gelingen eines solchen Experimentes mir etwas – wie soll ich sagen – unwahrscheinlich erscheint … Wie wollen Sie das praktisch durchführen? Nur mit Ihrem Tricorder und dem Phaser? Alles andere müsste man hier irgendwie organisieren. Wir kennen weder das Schiff noch die Station. Wir bräuchten Zugang zu den Systemen und natürlich zu einem Transporter. Wir benötigen Material zur Modifikation und vor allen Dingen Zeit, um diese unbemerkt durchführen zu können. Keiner von uns ist mit der hiesigen Technologie wirklich vertraut. Wir kennen die Zugangscode nicht, wissen nicht mit welchen Tricks, Überbrückungen oder gar Improvisationen dieses Schiff überhaupt zusammen gehalten wird. Und wir kennen niemanden in diesem Universum – und schon gar keinem, dem man vertrauen könnte. Wir sind ja nicht einmal mit den politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten vertraut. Wie also sollten wir unauffällig Unterstützung finden, wenn wir nicht einmal mit einer denkbaren Gegenseite kollaborieren können, da wir sie einfach nicht kennen? Die Allianz? Wer gehört dazu? Die Klingonen? Auf welcher Seite stehen die? Ich weiß nicht einmal, wo meine eigene Spezies einzuordnen wäre.“

Die Deltanerin unterbrach sich und schaute nachdenklich in die Runde. „Ich verstehe, dass alle hier raus wollen. Allein die Art und Weise, wie man unsere Unterstützung für was auch immer einfordert, bereitet mir größtes Unbehagen. Doch …“ Ihr Blick bleib an Sheridan hängen. „… in dieser Gleichung gibt es mir definitiv zu viele unbekannte Variablen.“ Die blauen Augen wanderten weiter zu Selina. „Ich denke auch, dass wir unbedingt diese Besprechung abwarten sollten. Wir müssen uns anhören, was diese Leute von uns erwarten. Möglicherweise ist unsere Fahrkarte nach Hause billiger als wir erwarten?“ Die Augen wanderten zurück zu Sheridan. „Dennoch sollten wir Ihre Idee weiter durchdenken, George. Ein Ass im Ärmel zu haben wäre eine gute Sache.“

Assjima rutschte vom Tisch herunter und hockte sich vor dem Ingenieur hin. „Lassen Sie mich noch einmal nach Ihrem Bein sehen, Commander. Sie machen den Eindruck, als ob es wieder schmerzen würde.“ George nickte und schob das Hosenbein nach oben. Während die Ärztin die Hand auflegte, herrschte eine bedrückende Stille im Besprechungsraum. Dann richtete sie sich auf und dehnte die Schultern, so dass es knirschte. „Also … ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe wirklich Hunger. Von dem grauen Schlamm habe ich keinen Löffel hinunter bekommen. Wie wäre es, wenn wir diesen Captain beim Wort nehmen und uns ein wenig umschauen? Vielleicht gibt es irgendwo auf der Station eine Möglichkeit, die hiesigen Spezialitäten zu probieren? Und diesen Vremek werde ich nicht um Geld anbetteln. Wir sagen einfach, dass es auf Rechnung Captain Estebans geht. Captain Esteban …“ Sie grinste Jerry an. „… das hört sich ziemlich ungewohnt an. Kommt jemand mit, oder muss ich alleine gehen?“

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Solak reckte sich genüsslich, während sich die nackten Körper von Hanni und Nanni genießerisch schnurrend an seinen Seiten rieben. Die beiden Kopfgeldjägerinnen einzusammeln war wirklich eine seiner besseren Ideen gewesen!

Er griff um Hanni (war es Hanni? Egal, sie war jung, schön und heißblütig. Was bedeuteten da schon Namen?!) herum und angelte seine Schachtel Zigaretten nebst Feuer vom Tischchen neben seinem Bett und zündete sich eine Kippe an. Tief inhalierte er den Rauch und blies kleine Rauchringe in die Luft. In den letzten Tagen hatte er seine Kabine nur selten verlassen. Eigentlich nur, um Bishop mal wieder daran zu erinnern, wer hier der Chef auf dem Schiff war und um den Kurs zu kontrollieren.

Alles war in bester Ordnung. Ein stiller, ereignisloser Flug - abgesehen von den Turnübungen mit seinen beiden reizenden Übungsleiterinnen. Die Zwei wollten auf Q'onos nach einer Menschenfrau suchen. Es gab schon länger Gerüchte um diese Frau. Niemand wusste, wer sie war oder für wen sie arbeitete. Es war noch nicht einmal ganz klar, ob es wirklich ein Mensch war. Nur, dass eine schöne Frau in der Nähe von Rebellen auftauchte, die kurz darauf das Zeitliche segneten - die Wahrscheinlichkeit war also hoch, dass sie für die Allianz unterwegs war. Aber wer konnte das schon so genau sagen? Und wer konnte schon sagen, ob diese Frau wirklich existierte? Auf jeden Fall hatte die Gilde ein Kopfgeld auf diese Unbekannte ausgesetzt - Profikiller schätzen es nicht, wenn man in ihrem Revier wilderte, ohne sich den Regeln zu unterwerfen. Aber sie hatten eine feine Nase für mögliche Konkurrenz. Wahrscheinlich hatten die Rebellen selber noch nicht einmal realisiert was vor sich ging. Hanni und Nanni planten auf jeden Fall, sich die Belohnung der Gilde einzuverleiben. Und um weitere Informationen zu erhalten, wollten sie nun nach Q'onos. Blöderweise hatten sie nur ihr Schiff auf Risa verzockt... Nun ja, Solak spielte gerne den Taxifahrer, wenn seine Reise dadurch zu so einem Ausflug voller Höhepunkte wurde. Sollten die Zwei bei den Klingonen halt ein neues Schiff beim Spielen gewinnen oder sich sonstwas einfallen lassen.

Tiefe Atemzüge an seinen Seiten verrieten dem Spitzohr, dass seine beiden Gespielinnen erschöpft eingeschlafen waren. Vorsichtig schlängelte er sich aus dem Bett heraus und trat wie die Elemente ihn geschaffen hatten, raus aus seiner Kabine. Es wurde mal wieder Zeit, dass er ein Auge auf seinen Assistenten warf bevor sie in Kürze ihr Ziel erreichten. Eigentlich hatte er ja halb erwartet, seinen Cousin lauschenderweise mit einer Hand in der Hose vor seiner Kabine anzutreffen. Doch da war Bishop nicht. Wo trieb sich dieser Bastard nur wieder rum?!

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Und wie seltsam das klang. „Captain Esteban. Captain Jeremiah Esteban.“, murmelte der Lieutnant vor sich hin. Er sah sich schon auf dem Captains Stuhl der Community sitzen, mit vier Rangpins am Kragen.

Dann dachte Jeremiah an Hanni. Er ärgerte sich selbst über sich, dass er nicht öfter an seine schwangere Freundin gedacht hatte.

Aber das musste jetzt erst mal leider weiter hinten anstehen. „Ich stimme Doktor Assjima zu. Wir sollten zuerst herausfinden, was die Rebellen genau von uns wollen. Denn die Zusatztanks deuten daraufhin, dass es recht viele Ressourcen erfordert, in unser Universum zu wechseln.“, erklärte der Einsatzoffizier seine Meinung. „Oder was denken sie Commander?“

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Auch in der Pilotenkanzel war Bishop nicht - der Autopilot (bzw. Pilotin) flog das Schiff. Solak runzelte die Stirn. Sie erreichten Q'onos in wenigen Stunden und niemand hinter dem Steuer? War der Pfaffe etwa über Bord gegangen und er hatte nichts gemerkt?

Gerade wollte er sich auf den Weg zum Quartier seines faulen Assistenten machen, als sich der Kommunikationsschirm der Brücke piepsend zu Wort meldetet. Solak schwang sich auf den Chefsessel und nahm das Gespräch an. Pratok stutzte einen Moment, als er seines alten Freund splitterfasernackt hinter dem Steuer seines Schiffes gewahr wurde. Doch dann brach der Klingone in brüllendes Gelächter aus.

"Junge, hast du ein Schwein, dass ich nicht schwul bin! Kein Wunder, dass meine Mädels dir immer hinterherschmachten!"

Solak griente zurück. "Tja, wer hat, der hat eben. Aber lass bloß deine Finger bei dir! Was gibt's eigentlich?"

"Ich will dich vor einem Umweg bewahren: Q'onos ist für Euch das falsche Ziel. Ich habe herausgefunden, dass GarTok sich momentan auf Galondon Core aufhält. In diesem Moment gehen alle notwendigen Informationen in verschlüsselter Form bei dir ein."

"Vielen Dank!"

"Du kennst ja meinen Preis. Alles Gute! Wir sehen uns!"

Das Gesicht des Klingonen verschwand vom Schirm.

Nachdenklich rief Solak die erhaltenen Daten auf und fingerte eine Zigarette aus seinem Brücken-Vorrat. Er zündete sie an und zwirbelte an seiner Unterlippe. Ausgerechnet Galondon Core.... Bei diesem Planeten hatte er ein ganz ungutes Gefühl in der Magengegend. Kein Wunder, bei dem, was dort vorgefallen war... Aber wenn er seinen Auftrag erfüllen wollte, dann blieb ihm nichts anderes über. Er hatte noch nie bei einem Auftrag versagt!

Die Zigarette zwischen den Zähnen gab er den neuen Kurs ein.

Jetzt musste ihm nur noch eine Lösung für die beiden Zwillinge einfallen...

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"Da dürften sie vermutlich recht haben.", erklärte Commander Sheridan, auf die Frage seines jungen Kollegen. Doktor Assjima wollte nun etwas Vernünftiges Essen, erhob sich und ging Richtung Tür.

"Warten Sie, Doktor Assjima. Sie sollten nicht alleine gehen. Cmdr. Sheridan, würden Sie sie begleiten?" Der Chefingenieur nickte und verließ zusammen mit der Deltanerin das Büro. Selina sah zu Esteban. "Möchten Sie auch etwas essen?"

"Nein, Commander. Nicht unbedingt.", erklärte der Einsatzoffizier. "Der Brei, denn man uns gegeben hat, hat zwar wirklich widerlich geschmeckt, war aber sättigend. Aber vielleicht gibt es etwas appetitlicheres hier. Auch wenn ich es nicht glaube.“

Selina nickte. "Eigentlich würde ich jetzt gerne wissen wollen, was los. Diese Geheimnistuerei geht mir ziemlich auf die Nerven. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie wir Hilfe leisten sollen. Im Moment bin ich persönlich eher abgeneigt in irgendeiner Form zu helfen."

Jeremiah lächelte verständnisvoll. „Das kann ich nachfühlen. Ich möchte ebenfalls viel lieber erfahren, warum die Rebellen eine Menge Ressourcen aufwenden um uns zu entführen. Aber jetzt suchen wir etwas Genießbares."

Die beiden Sternenflottenoffiziere verließen den Raum und machten sich auf den Weg zur Luftschleuse. Den Lieutnant überraschte es dabei immer wieder, wie genau, aber irgendwie dann doch nicht, die Black Dragon den Schiffen der Defiantklasse ähnelte, die er kannte. An der Schleuse wurden sie von Captain Esteban erwartet. Er reichte ihnen Phaser und Tricorder und fragte: " Wo sind Commander Sheridan und ihre Ärztin?“ „Sie wollten etwas Essen gehen.“, erklärte Jerry. „Was ist los?“ „Die Besprechung mit O’Brian fängt in ein paar Minuten an."

Die erste Offizierin nahm in der Zwischenzeit den Phaser und Trikorder entgegen und steckte sie in die vorgesehenen Halterungen an ihrem Gürtel. "Hört, hört! Sie können ja richtig freundlich sein! Warum nicht gleich so? Sie hätten sich vieles erleichtern können ...."

Selina war immer noch sauer darüber wie man mit ihrem Team umgegangen war. Auch konnte sie den Angriff mit der Waffe auf sie noch nicht verzeihen.

Auch der leitende Einsatzoffizier folgte den Beispiel seiner Vorgesetzten und befestigte die Geräte am Gürtel. Sein Alter Ego erklärte: "Es tut mir leid Commander. Aber versuchen sie es bitte von meiner Warte zu verstehen. In unseren Universum herrscht das Recht des Stärkeren. Ich bin es eben gewöhnt, zuerst zu Schießen und dann die Fragen zu stellen. Diplomatie ist mir nahezu fremd. Ich hoffe, dass sie mich begleiten?"

"Wie könnten wir Ihnen dann helfen? Ihnen sollte klar sein, dass in unserem Universum die Konflikte mit Diplomatie gelöst werden. Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, greift man zur Waffe. Ich hoffe, dieser Smiley kann uns erklären warum wir hier sind. "

"Das wird er auf alle Fälle, Commander.", versprach der Kommandant der Black Dragon. "Kann ich davon ausgehen, dass sie mich begleiten?"

„Natürlich. Ich würde dennoch gerne meine anderen beiden Offiziere dabei haben wollen.“, erklärte Selina. „Wir haben keine Zeit, die beiden zu suchen.“, widersprach jedoch Captain Esteban. “Wenn sie mir nun bitte folgen würden."

Seufzend kam Commander Kyle der Aufforderung ihres ‚Gastgebers’ nach, während Lieutannt Esteban ihr wie ein getreuer Wachhund folgte.

Wenig später bestieg die Gruppe gemeinsam eine Liftkapsel. Der wurde als Ziel, das Kontrollzentrum der Station angegeben. Nur kurze Zeit später erreichte der Rebell Jeremiah mit seinen zwei föderierten Begleitern das Nervenzentrum. Die meisten der hier arbeitenden Menschen und Vulkanier betrachteten die Gruppe und sahen überrascht von dem Captain der Black Dragon zum leitenden Einsatzoffizier der Community und wieder zurück.

Für einen Moment fühlte sich Selina unangenehm beobachtet. Sie hatte das Gefühl, förmlich ausgezogen zu werden. Schnell bemerkte sie jedoch, dass man vor allem die beiden Jerrys beobachtete. Zum Glück waren beide Männer groß gewachsen und so nützte sie deren Schatten um sich verstecken zu können. Neugierig betrachtete sie die einzelnen Individuen. Vielen waren Spuren des Kampfes und des Leidens anzusehen.

Doch so viel Zeit durfte sich Selina auch nicht lassen, denn die beiden Männer vor ihr waren schon an der Tür, die zum Büro des Kommandanten der Station führte. Sie folgte ihnen und betrat einen Raum, der schon von zwei terranischen Männern und einer Vulkanierin bevölkert war. Selina wusste unwillkürlich schmunzeln, als sie entdeckte, das der jüngere der beiden sichtlich nach Luft schnappte, wegen der zwei Jeremiahs. Der ältere der jedoch erhob sich von seinen Stuhl und stellte sich vor: "Ich bin Miles Edward O'Brian, der Anführer der Rebellen. Neben mir sehen sie meine rechte hand, Julian Bashir und Dr. T'Mer."

Selina nickte den Anwesenden zu. "Ich bin Cmdr. Selina Kyle, 1. Offizierin der USS Community." Sie zeigte auf ihren Jeremiah. "Das ist Lt. Esteban, OPS-Offizier der USS Community. Ich bin kein Freund von zeitraubenden Geplapper. Sagen Sie mir, was Sie von uns wollen."

Das direkte, selbstbewusste Auftreten imponierte Smiley. Daher begann er ohne Umschweife: "Seit etwa fünf Monaten, werden reihenweise Anführer der Rebellen ermordet. Wir wissen nicht, wer der oder die Täter sind. Und ist es aber gelungen, die Leiche des letzten Opfer zu bergen und zu obduzieren. Doktor?"

Auf einen Wink, ihres Anführers stand die Vulkanierin auf und erklärte: "Dem Opfer wurde von einer Klingenwaffe der Hals von den Kopf getrennt. Nach den Spuren zu urteilen, stand der Täter hinter ihm und hat die Waffe von der Kehle zur Wirbelsäule durchgezogen. An den Knochen habe ich Metallsplitter gefunden, die mit einer kristallinen Substanz beschichtet waren."

Selina und Jerry hatten derweil Platz genommen und lauschten den Erklärungen von Smiley und Co. "Was für eine kristaline Substanz war das?" Die Art und Weise wie der Mörder vorging, war doch recht brutal aber effizient.

"Ich weiß es nicht.", erklärte die Vulkanierin. "Haben sie einen Splitter dabei.", wolle Lieutnant Esteban daraufhin wissen. Asl die Frau nickte, und ihm einen kleinen Beutel reichte, nahm er seinen Tricorder vom Gürtel. Jerry warf einen kurzen Seuitenblick auf seine Vorgesetzte und fragte: "Sie erlauben doch, Commander?"

Die erste Offizierin nickte und sah dem jungen Mann gespannt zu. Er justierte den Tricorder und ließ den Scan zweimal erfolgen. Seine Stirn legte sich dabei in Falten. "Hm, das scheinen Jadesteinlegierungen zu sein. Sowas wird oftmals zur Verzierung von Schwertgriffen oder Schwertscheiden genommen." Selina spürte, wie es ihr für einen Moment heiß und kalt wurde. Auch ihr Schwert hatte solche Legierungen drauf, nur waren ihre versiegelt da der Jadestein ansonsten sehr weich war und wie man sehen konnte leicht abbröselte.

"Alles in Ordnung, Commander", wollte T'Mer wissen.

"Ja, alles in Ordnung." Der bohrende Blick der Vulkanierin veranlaßte Selina dazu, doch etwas zu sagen. "Nun, mir sind solche Jadesteinlegierungen in meinem Universum schon mal begegnet."

"Bei Klingonen etwa?", wollte Julian wissen.

Selina nickte. "Ja, zum Beispiel. Das klingonische Volk ist ein wahrer Meister in der Kunst der Schwertschmiederei. Wer auch immer der Mörder ist, hat wohl diese Waffe durch einen klingonischen Schwertmeister erhalten oder durch jemanden der sich durch einen solchen beliefern lässt."

Selina zuckte mit den Schultern. "Wenn dies die Hilfe ist, die Sie sich von uns erhoffen .... dann ja." Die erste Offizierin war erleichtert über die Tatsache, dass die Rebellen keine Super-Waffen forderten oder Unterstützung in jeglicher Form aus ihrem Universum.

"Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich danke ihnen, Commander.", erklärte Smiley. Jeremiah und Selina nickten nur und verließen den Raum.

Dann flüsterte der Lieutnant leise zu seiner Vorgesetzten: "Ist auch wirklich alles in Ordnung, Commander? Wenn ich sie nicht besser kennen würde, würde ich glauben, dass sie über die Jadesteinlegierung regelrecht erschrocken waren."

Die junge Frau wirkte nachdenklich. "Nun, das war ich tatsächlich. Ich habe da eine Ahnung, wer der Führer dieses Schwertes sein könnte und wenn ich Recht haben sollte, dann hat die Rebellion ein Problem."

"Sie wollen aber nicht ihr Wissen mit mir teilen. Richtig?", konterte Jeremiah

Selina schüttelte den Kopf. "Noch nicht. Erst benötige ich mehr Informationen. Ich werde ein paar Nachforschungen anstellen müssen."

"Ihre Entscheidung, Commander.", erklärte der Lieutnant. "Ich sehe mir die Schäden am Flyer an."

"In Ordnung. Halten Sie mich auf den Laufenden! Und informieren sie den Doktor und Sheridan." Die Wege der Beiden trennten sich. Selina suchte nach einem Terminal, an dem sie ungestört ihren Nachforschungen nachgehen konnte.

Hoshi und Alex in: "Der Stein der Weisen."

Bearbeitet von USS Community
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„Was denkst du?“

Der Kommandant der Black Dragon war nach der Besprechung auf das Schiff zurückgekehrt und in seinen Raum gegangen. Ohne dass er sich umschauen musste, wusste er, dass die Bajoranerin ihm gefolgt war und nun in einem Schatten des Raumes stand.

Ranar schwieg. Eine gute Frage. Sie vertraute diesen Sternenflottenoffizieren nicht, aber sie vertraute niemanden, unabhängig davon ob Mensch, Klingone, Bajoraner oder sonst wer. Auch wenn sich Julias Bericht gut angehört hatte. Auch wenn diese Offiziere bislang keine weiteren Schwierigkeiten gemacht hatten. Auch wenn sie wohl zugestimmt hatten zu helfen. Die Bajoranerin war inzwischen aus dem Schatten zu einem Fenster getreten und sah hinaus zu den Sternen.

„Mili?“ Jeremiahs Stimme flüsterte an ihrem Ort. Der Mensch war aufgestanden und stand dicht hinter ihr ohne sie jedoch zu berühren. Niemand durfte ihr so nahe kommen...

„Ich weiß es nicht“, antwortete sie ungewohnt leise. Sie drehte sich langsam um und sah ihm direkt in die Augen. „Du weißt, dass ich ihnen nicht traue. Ich glaube nicht, dass sie uns helfen werden. Ich halte das Ganze für einen Trick von ihnen, um Zeit zu schinden und einen Fluchtweg zu finden. Ich glaube, ihr verlasst euch zu blind darauf, dass die Sternenflotte versucht, ihren 'Fehler' von damals wieder gut zu machen. Aber dies hier ist nicht ihr Universum. Was sollte sie es nach all der Zeit noch kümmern?“

„Sie haben uns schon mehr als einmal geholfen!“, entgegnete er ruhig. Es erstaunte ihn immer wieder, wie unglaublich verwandlungsfähig diese Frau sein konnte. Die meisten an Bord dieses Schiffes kannten die Bajoranerin nur als grausame, berechnende Frau - die ideale Besetzung für die taktische Station. Doch außer ihm hatte keiner hier die geringste Ahnung davon, zu was sie wirklich alles in der Lage war. Selbst ihn erschreckte ihn das manchmal noch. Aber genauso wenig wusste einer von ihrer Achillesferse - außer ihm.

„Haben sie das? Vielleicht haben sie es damit nur noch verschlimmert.“ Ranar senkte den Blick. „Vielleicht habt ihr nur einen Aufschub erhalten.“ Langsam löste sie sich von ihm, ging zu einem Stuhl und setzte sich. „Betrachtetet eure Lage, Jeremiah. Die Kämpfe werden erbitterter und ihr gewinnt immer weniger davon. Schritt für Schritt versiegen eure Nachschubquellen. Eure Kommandeure werden einer nach dem anderen getötet. Und ihr erhaltet immer weniger Unterstützung von den anderen Völkern.“

Er setzte sich ebenfalls und sah sie lange nachdenklich an. "Du hast Recht. In den sieben Jahren, die ich nun bei den Rebellen bin, ist es schwieriger geworden, etwas zu erreichen. Sei es nun Alliierte zu finden oder Nachschub zu organisieren. Aber doch nur, weil alle vor der Allianz Angst haben.“

Für einen kurzen Moment baute sich in seinen Kopf das Bild eines jugendlichen Jeremiahs auf, der zusammen mit seiner Schwester und ein paar Freunden Hals über Kopf mit einen Shuttle aus dem Lager geflohen war, in dem er lebte. Hätte damals die Defiant nicht den verfolgenden Bird of Prey vernichtet, wäre er vermutlich tot.

Und in den darauffolgenden Jahren war aus dem verbitterten, jungen Mann, der alle Mitglieder der Allianz aus tiefsten Herzen hasste, ein guter Kommandeur geworden, der sich den Respekt innerhalb der terranischen Rebellion redlich verdient hatte.

Der Hass war aus Jeremiahs Herzen gewichen und hatte einen Traum Platz gemacht.

„Aber noch sind wir nicht bereit aufzugeben“, erklärte er daher. „Denn es geht hier nicht um das Erobern von Planeten. Es geht hier um unser Recht auf Freiheit, um unser Überleben.

In Jerrys Augen blitzte es vor Begeisterung. Der Traum von einer friedlichen, demokratischen, menschlichen Regierung war in letzter Zeit etwas eingeschlafen, aber das Auftauchen seines Alter Egos hatte das Feuer neu entfacht. Und wenn er die Zeit dazu fand, würde er ihn mit Tausenden von Fragen bombardieren. „Also, was denkst du?“, wiederholte er seine Frage.

„Ich denke, ihr werdet trotz eurer Ideale verlieren.“ Milseya wandte sich zum Gehen.

„Warte einen Moment. Auf der Einsatzbesprechung wurde erwähnt, dass für die Ermordung des letzten Regionalkommandeurs ein Schwert verwendet wurde, das anscheinend mit Jadeapplikationen verziert wurde“, erklärte Jeremiah.

Die Bajoranerin drehte sich interessiert herum. „Ein Hayitha-Schwert? Davon gibt es nicht sehr viele", erklärte sie nachdenklich. Dann musterte sie Jeremiahs Miene. "Du möchtest, dass ich mehr darüber in Erfahrung bringe?"

Ihr Vorgesetzter nickte.

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Der neue Sitz der Intendantin im Regulon-Sektor war keineswegs mit Bajor und Terok Nor zu vergleichen, doch Ro Laren hatte das Beste aus ihrer Situation gemacht.

Vinara und ihre drei schwer bewaffneten Begleiter - alles Andorianer - wurden von nicht minder bewaffneten Cardassianern und Bajoranern aufgehalten nachdem sie die Eingangshalle des Residenzgebäudes betreten hatten.

"Die Intendantin duldet keine schweren Waffen in ihren Gemächern", meinte einer der Cardassianer mit Blick auf die Gewehre und mächtigen Schwerter.

"Gut, wir lassen unsere Gewehre und Handgranaten hier, aber zumindest mein persönlicher Leibwächter muss sein Schwert behalten dürfen, ebenso wie ich das meine", erwiderte die Kommandantin der "Bloodeagle".

Der Cardassianer drehte sich kurz um und sprach ein paar Worte wie es schien in seinen Kommunikator. "In Ordnung", meinte er dann, "die Waffen werden Ihnen wieder ausgehändigt sobald Sie diesen Planeten wieder verlassen wollen."

"Wobei, wenn zwei meiner Leute ganz draußen bleiben dürfen auch sie ihre Gewehre behalten?"

Der Cardassianer, scheinbar nicht der hellste, musste erst eine Weile nachdenken. "Das hieße dann alle behalten ihre Waffen, nur Ihr Leibwächter muss sein Gewehr und sein Schwert abgeben, sowie eventuell vorhandene Handgranaten."

"Ich sagte doch bereits dass er sein Schwert behalten muss, das ist alte andorianische Tradition!"

"Ja, aber die Intendantin..."

"...wird Ihnen die Hölle heiß machen wenn Sie uns nicht sofort passieren lassen!"

Der Cardassianer brummte und ließ sie passieren, nachdem Vinaras Leibwächter sich um insgesamt zehn Kilogramm Waffen erleichtert hatte. Ganz wohl schien er sich so nicht zu fühlen.

"Gebieterin, ich fühle mich beinahe... nackt", brummte er seiner Herrin zu.

"Seien Sie beruhigt, wir sind hier unter Freunden."

"Ah, Vinara, ich hoffe Mecet hat dich nicht allzulange aufgehalten, er ist immer so fürsorglich!" Mit überschwänglicher Geste bat sie ihre Gäste näher zu treten.

Sie befanden sich in einem Raum der Büro und Wohnzimmer in einem zu beinhalten schien, leicht bewaffnete Bajoraner, zwei Cardassianer und nur zwei Sklaven hielten sich hier auf.

"Ach ich bitte dich, mindestens einen Sklaven könntest du dir doch noch leisten!", grinste die Andorianerin.

"Ich habe sogar insgesamt fünf, aber von den anderen drei hält sich einer zurzeit in meinem Schlafgemach auf und die restlichen zwei kümmern sich um den Garten."

Die Intendantin führte sie zu einem kleineren Tisch, an welchen sie und ihre Besucherin sich setzten. Vinaras Leibwächter blieb stehen und verschmähte Gebäck wie Tee, beides aus traditioneller bajoranischer Küche stammend und von einem der Sklaven serviert.

"Sag mal, muss er da rumstehen und so grimmig gucken?", fragte Ro leicht gereizt mit Blick auf den Andorianer.

"Er tut nur seine Pflicht, solange keine Gefahr droht ist er absolut harmlos. Und er weiß ich würde ihn auf der Stelle töten, wenn er auch nur ein Wort von dem was wir hier zu besprechen haben weiterverraten würde."

"Genau wie meine Leute... Ich muss gestehen dass ich immer noch voller Wut bin über meine unfähige Vorgängerin, ich befürchte sie ist immer noch am Leben und spinnt irgendwo dort draußen weiter ihre Intrigen, wenn sie sich nicht gar den Rebellen angeschlossen hat! - Aber sag mal, Vinara, warum hast du deine Nichte nicht mitgebracht?"

"Du meinst Talana? Sie ist nicht direkt meine Nichte, eher eine Cousine dritten Grades, aber immer noch aus meinem Haus. Sie sagte sie wolle sich ihrer Ausbildung widmen, dabei befürchte ich dass sie wieder nur Unfug mit meinem Haussklaven anstellt."

"Du hast nur einen?"

"Ja, aber der arbeitet dafür auch für zwei, er ist nämlich Vulkanier", antwortete die Andorianerin.

"Vulkanier! Angeblich sollen die nicht lügen können, aber das halte ich für ein schamloses Gerücht. - Um jetzt wieder auf Talana zurück zu kommen, ist sie denn jetzt nicht bald fertig mit ihrer Ausbildung?"

"Nur noch ein, zwei Monate, dann könnte sie gleich als Unteroffizierin anfangen, aber das wäre unter ihrer Würde. Sie wird die Militärakademie besuchen, wie ich einst und ihr leider verstorbener Vater."

Ro Laren nickte langsam. "Ja, eine gute Ausbildung ist nie zu verachten. - Aber sag mal, hast du schon mehr bezüglich unseres angeblichen terranischen Agenten herausgefunden? Immerhin bin ich hier die bajoranische Intendantin und wenn man mich nicht mal über sie informiert hat man wohl kein Vertrauen zu mir... Oder ist es doch nur wieder ein Gerücht?"

"Nun, auch ich bin wegen der strikten Geheimhaltung überrascht, aber ich denke wenn etwas Wahres daran sein sollte, was ich zu 60 Prozent auch annehme dann stecken primär die Klingonen dahinter, zusammen mit einigen der Cardassianer. Immerhin, in letzter Zeit haben wir es den Rebellen immer schwerer gemacht, es ist nur eine Frage der Zeit bis wir sie endgültig besiegt haben werden!"

Ro nahm ihren letzten Schluck Tee und stand auf. "Leider noch nicht schwer genug! Erst vor Kurzem haben sie nicht weit von hier entfernt wie es aussieht zwei klingonische Birds of Prey zerstört. Zumindest zwei von ihnen werden vermisst, die IKC Pagh und die IKC Malpara. Ich wäre dir dankbar wenn du mal einen Blick auf die Überreste werfen könntest, unsere Sonden haben tatsächlich ein paar Trümmer ausgemacht, aber ob es die besagten Schiffe sind..."

"Warum nur so ein Aufwand wegen zwei Schiffen?" Vinara war ebenfalls aufgestanden.

"Sieh sie dir einfach mal an."

"Na gut, aber zuerst zeigst du mir deine restlichen Sklaven!"

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„Bishop, komm endlich auf die Brücke! Elender Faulpelz…“ donnerte die Stimme von Solak durch die Kommunikationsanlage.

Bishop erschrak und fiel aus seinem Bett heraus. Er hatte gerade ein Nickerchen gehalten und von Solaks Hinrichtung geträumt. Dieses Spitzohr konnte gelegentlich mal nett sein, aber wenn er dieses „Arschloch-Verhalten“ aufsetzte, dann wünschte Lucas ihm die Pest an den Hals. Schnell raffte sich der Assistent vom Boden auf, injizierte sich sein Medikament gegen das Tored-Syndrom und rannte auf die Brücke.

„Na endlich, du elender Wurm….“ Motzte Solak und stand empört auf.

„Woa langsam, ich werde ja wohl noch schlafen dürfen oder?“ spukte Lucas sein Feuer zurück. Dann sah er, dass sein Chef nackt war.

„Du schläfst wenn ich es dir erlaube!“ kam die Spitze des Solak zurück.

„Besser du ziehst dir mal was an, bevor ich noch Augenkrebs bekomme…“ entgegnete der Mensch-Romulaner und grinste hämisch.

„Sehr witzig, Kleiner – Ach übrigens wir fliegen nun nach Galondon Core…“ antwortete Solak amüsiert und schaute seinen Assistenten finster an.

„Wie bitte? Galondon Core, eine Station der Klingonen.“

„Ja na und… Aber was machen wir mit den Zwillingen?“ fragte das Spitzohr seinen Cousin 3. Grades.

„Vögeln?“

„Pfaffe, es reicht jetzt!“ funkelte ihn Solak böse an. Dann nahm er wieder einen Zug von seiner Zigarette und blies Bishop den Rauch ins Gesicht. Doch diesen interessierte es überhaupt nicht.

„OK, da sie mit dir geschlafen haben sind die Beiden bestimmt nackig. Dann sind sie schon entwaffnet und wir können sie einsperren….“ schlug Bishop schlauerweise vor.

„Gute Idee, dann machen wir das so“ antwortete Solak und ging in sein Quartier. Dort schliefen die beiden Kopfgeldjägerinnen noch tief und fest. Solak musste bei den beiden Damen ordentlich Gas gegeben haben, was bei dem kleinen Rüssel schon eine Leistung war. Die beiden Männer trugen die schlafenden Mädels in den Verhörraum und sperrten sie dort ein.

„Gut, ich werde mich anziehen gehen und du gehst auf die Brücke!“ bellte Solak und packte Bishop brutal an der Schulter.

„Ja, Boss“ war die knappe Antwort von Bishop, der nun von seinem Chef losgelassen wurde und zur Brücke rannte. Solak ging auf romulanisch schimpfend in sein Quartier zurück.

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Es war eine unheimliche Station. Finster und ziemlich schmutzig. Assjima schaute sich neugierig um, während sie mit George als Beschützer an ihrer Seite durch das Halbdunkel stolperte. „Commander – haben Sie auch wirklich Hunger? Ich will sie nicht abhalten.“

George hielt an. Dann stieg ihm ein strenger Geruch in die Nase.

„Wir sollten uns erst umsehen. Zum Glück hat man uns unsere Tricorder und Phaser zurückgegeben. Dennoch möchte ich mir ihren Tricorder und ihren Phaser ansehen. Ich will sichergehen, dass die Geräte immer noch funktionsfähig sind.“

„Ich habe keinen Phaser.“ Die Ärztin reichte ihm den Tricorder. „Meinen Sie, dass da jemand dran rumgespielt haben könnte?“

Nur drei Handgriffe waren nötig und George hatte Gewissheit. Er holte einen kleinen Peilsender aus dem Tricorder der Ärztin. Sein Phaser war nicht verändert worden.

„Primitive Peilsender. Man hat ihre Signale aus dem Scannerbereich der Tricorder entfernt. Und nun …“ George warf die Peilsender in eine Ecke „ … können wir uns ungestört umsehen.“

„Sehr gut. Ich habe wirklich Hunger.“ Sie schaute sich um und verzog angewidert das Gesicht. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob man hier überhaupt etwas essen sollte. Da könnte man sich wer weiß was einfangen … Hoffentlich sind die Lokale sauberer als die Korridore.“

„Dann lassen sie uns das Morns ansteuern. Ich bin gespannt ob dieser Morn genauso ist, wie der den ich auf unserem DS9 mal gesehen habe.“ George bot der Ärztin seinen Arm an.

Lachend hakte sie sich bei ihm unter. „Danke der Herr. Wann waren Sie denn auf DS9, George?“

„Vor 2 Jahren, als die Excelsior hier angedockt hat. Das Quarks wie das Lokal auf DS9 genannt wird ist zwar eine typische Ferengibar, aber wenigstens sauber. Doch Terok Nor hier ist ein verzerrtes Abbild der Raumstation, wie ich sie kenne.“ George ließ den Blick schweifen. Überall war es schmutzig, Tücher und behelfsmäßige Abtrennungen wiesen darauf hin, dass hier viele Menschen ihre Unterkunft hatten. Die meisten Menschen und Vulkanier waren unterernährt.

Hier und da konnten George und Assjima Kinder sehen. Die meisten waren krank, wirkten teilnahmslos.

„Ich war während des Dominumkrieges zwei- oder dreimal hier … dort ... auf DS9 meine ich.“ Sie blieb stehen und betrachtete nachdenklich zwei magere Kinder, die mit einem leeren Pappkarton spielten. „Bei Assjimagar … ich …“ Die Stimme der Deltanerin versagte.

„Ich weiß Doc. Doch wir können nichts daran ändern. Im Moment nicht. Lassen Sie uns weitergehen. Wir sollten auf keinen Fall stehen bleiben.“ George war aufgewühlt, als er die Kinder so spielen sah. Seine väterlichen Instinkte wollten eingreifen. Aber er wusste, dass sie keinem jetzt damit helfen konnten. Zumindest waren diese Kinder keine Sklaven mehr. Dennoch lebten Sie im Elend.

Widerstrebend ließ sie sich von George weiter ziehen. Dann wurde es etwas heller und sie betraten einen Bereich, der wohl dem Promenadendeck auf DS 9 entsprach. Doch da war nichts vom dem Glanz der Sternenflottenbasis zu sehen

„Dort drüben Doc!“ sagte George. Er deutet auf den Eingang des Morns. Das Lokal wirkte heruntergekommen. Langsam traten beide Offiziere an den Eingang heran. Ein Schwall von undefinierbaren Gerüchen wehte ihnen entgegen.

„Nicht gerade einladend“, flüsterte George.

„Vielleicht sollten wir uns lieber was aus einem Replikator holen?“ raunte Assjima ihrem Kollegen zu. „Aber wer weiß, mit was dieses Futter dann versetzt wäre.“ Die deutete in eine Ecke, die nicht ganz so dunkel war. „Da drüben wäre noch ein Tisch frei.“

„In Ordnung.“ George sah sich um, als sie zu dem Tisch unterwegs waren.

Es war ziemlich voll in der Spelunke. Noch nie hatte Assjima solch’ verdreckte und heruntergekommene Terraner gesehen. Die meisten Männer und auch einige der anwesenden Frauen schienen sie mit den Blicken verschlingen zu wollen. Mit jedem Augenblick fühlte sie sich mehr und mehr unwohl in ihrer deltanischen Haut. Anfangs wollte sie es sich nicht eingestehen, aber inzwischen sie war verdammt froh, dass der Ingenieur mitgekommen war.

„Wir sollten uns nicht all zu lange hier aufhalten.“ Die Blicke, die auf die Deltanerin vielen waren unheimlich. Einer der Männer trat an Assjima heran. Seine Augen funkelten gierig.

„Lass mich mal ran“, sagte dieser und wollte Assjima schon berühren, als die große Hand von George den Mann am Arm packte. Dabei griff er mit der Kraft eines Schraubstocks zu.

„Ich denke nicht, dass dies eine gute Idee ist“, gab George dem Mann zu verstehen. Dann blickte der Mann George richtig an. Irgendetwas schien ihn zu verwirren und auch Angst zu machen.

„Wie …ich meine …“, stammelte der Mann. „Ich scheine Sie wohl mit jemandem zu verwechseln.“ Langsam zog er seine Hand zurück und ging von dannen.

„Was war den mit ihm los? Konnten Sie was erkennen Doc?“

„Dem brauchte man nicht in den Kopf zu schauen. Sein Schwellkörper zwischen den Beinen sprach Bände. Danke George.“ Die Ärztin versuchte sich zu entspannen. „Aber der Typ schien Sie wohl mit jemandem zu verwechseln … ob er Ihren Alter-Ego kannte?“

„Jedenfalls sah er mich so an, als ob ich ein Gespenst wäre - von den Toten auferstanden.“ George schüttelte den Kopf. Die anderen Gäste hatten es sich inzwischen nach dem kleinen Zwischenfall anders überlegt und sich von den Beiden abgewendet. Ein unheimliches Gemurmel machte sich breit.

„Ich habe das Gefühl, dass wir beide auf einem Pulverfass sitzen und es nur noch der kleinste Funke reicht, um das Ganze zu zünden.“

„Ob es an unseren Sternenflottenuniformen liegt? Vielleicht sollten wir uns andere Kleidung besorgen. Oder ich muss mir eine Perücke aufsetzen …“ Nicht sonderlich begeistert von diesem Gedanken zog die Ärztin eine Schnute und angelte nach einem Fetzen Pappe, der so etwas wie eine Speisekarte darstellen sollte. Sie überflog das Gekritzel und reichte das Ding mit spitzen Fingern an Sheridan weiter. „Ich weiß nicht … ich glaube, ich setze mich vorerst auf Diät.“

„Ich auch, am besten wir essen später auf dem Alpha Flyer. Ich habe die Standardgerichte dort etwas ergänzt“, antwortete George.

"Commander Sheridan!" Jerry Esteban lief den beiden Offizieren entgegen.

„Hier Lieutenant!“ sagte George.

"Commander Kyle und ich haben uns mit dem Anführer der Rebellen getroffen, Sir. Es scheint, dass die Unterstützung bei einer kriminalistischen Untersuchung brauchen. In der letzten Zeit sind einige ihrer Kommandeure ermordet worden, und sie haben keinen blassen Schimmer, wer der Täter ist", berichtete der Einsatzoffizier.

George und Assjima sahen sich an. Die Ärztin nickte nur.

„Das klingt interessant, Lieutenant“, antwortete George. „Deswegen also wird man niedergeschossen“, flüsterte er der Ärztin zu.

„Haben Sie sonst noch was herausfinden können? Wo befindet sich jetzt Commander Kyle?“

"Sie scheint einen Verdacht zu haben und kontrolliert nun die Datenbank der Rebellen. Ich selbst bin auf den Weg zum Flyer, um ihn auf Schäden zu überprüfen", erklärte Jerry.

„Ok, Jerry.“ Georges Stimme wurde leiser. „Sehen sie sich jede Niete des Flyers und jedes Byte des Computers an. Ich könnte wetten, dass da schon jemand da war, und sich am Computer zu schaffen gemacht hat. Wenn Sie auf etwas stoßen, was Sie stutzig macht oder nicht weiterkommen sollten, warten Sie auf mich, damit ich eventuelle Abhörvorrichtungen oder Fallen sowie Peilsender aufspüren kann.“

"Verstanden Commander" Der junge Offizier eilte wieder davon.

„Wir wurden hierher geschleppt, um bei der Aufklärung einiger Mordfälle zu helfen? Bitte korrigieren Sie mich George, wenn ich Unrecht haben sollte, aber das ist doch absoluter Schwachsinn!“ Assjima machte eine ausschweifende Armbewegung. „Wir sind hier doch kaum in der Lage, etwas Genießbares zu Essen zu bekommen und da erwartet man von uns kriminalistische Unterstützung?“

„Vielleicht steckt da mehr dahinter Doc. Was aber noch schlimmer ist, diese Morde könnten auf ein Leck innerhalb der Rebellion deuten, was bedeutet die Gegenseite weis auch über uns bescheid. Der Alpha Flyer mit seiner Technologie sowie seine Datenbank ist ein lohnendes Ziel.“ George legte die Karte angewidert beiseite. „Außerdem: von wem sollten sie sich auch Hilfe erhoffen?“

„Na ja, wie wäre es von Leuten, die sich hier ein wenig besser auskennen als wir?“ Die Deltanerin beugte sich über den Tisch und raunte ihm leise zu. „Meinen Sie, dass diese Mordfälle tatsächlich nur ein Vorwand sein könnten um unser Vertrauen zu erschleichen und sich dann der Technologie des Flyers zu bemächtigen? Das kann ich mir kaum vorstellen. Die wussten doch nicht, wer kommt und raumfahrttechnisch hinken die doch gar nicht so hinterher. Immerhin können sie ein Wurmloch künstlich erzeugen. Das hat bei uns noch keiner so richtig geschafft.“

„Doch einmal wäre es beinahe gelungen, und es hätte das Ende für uns alle bedeutet. Ich nehme nicht an das ein Trill Wissenschaftler Namen Emrak Grof ein Begriff ist?“

„Emrak Grof …“ Assjima legte die Stirn in Falten. „Nein, ich glaube, der Name ist mir nicht geläufig.“

„Er forschte an der Erschaffung künstlicher Wurmlöcher. Er ist der Beste auf diesem Gebiet, den man in der Föderation antreffen kann. Mit Sicherheit gibt es auch hier einen Emrak Grof, der ebenfalls an künstlichen Wurmlöchern geforscht haben könnte. Die Zusatztanks an der Black Dragon könnten darauf hinweisen, dass Grof womöglich eine Methode gefunden hat, ein Wurmloch von einem Schiff aus zu generieren und dass dieser Prozess eine Menge Energie erfordert. Soviel, dass dies nicht mit den Ressourcen abgedeckt werden, kann wie sie einem Defaint Raumschiff sonst zur Verfügung stehen.

„Ich verstehe. Das bedeutet also, dass diese Rebellen hier einen ganz erheblichen Kostenaufwand in Kauf genommen haben, um uns zu holen. Und dies alles angesichts der Not hier … Ich kann immer weniger glauben, dass es nur wegen der zweifelhaften Hilfe bei der Aufklärung einiger Morde gemacht wurde. Da muss mehr dahinter stecken.“

„Das denke ich auch Doc. Und wir werden das auch herausfinden“, sagte George entschlossen.

„Ihre Zuversicht ist beneidenswert, Commander. Ich bin ja an und für sich auch stets für ein paar kriminalistische Abenteuer zu haben. Aber … ich hasse Dreck …“ Die Deltanerin kräuselte die Nase und rieb sich voller Ekel die Finger an der Uniformhose sauber.

„Dann lassen sie uns den Alpha Flyer aufsuchen. Ich denke, Jerry könnte Gesellschaft gebrauchen. Und ich eine Kleinigkeit aus dem Replikator. Wie stets bei ihnen Doc?“

„Ja bitte. Diese Blicke sind kaum mehr erträglich.“ Kaum hatte Assjima den Satz beendet stand ein riesiger, unförmiger Typ neben ihrem Tisch. „Wollen sie was essen und trinken oder sind sie nur hier, um zahlenden Gästen den Platz wegzunehmen?“

Das war Morn! Und er hat gesprochen! George ging fast die Kinnlade herunter. Dann sammelte er sich kurz.

„Wir haben hier auf eine Kollegin von uns hier gewartet. Doch wie es den Anschein hat, ist sie verhindert. Wir werden den Platz nicht weiterhin besetzten. Guten Tag.“ George schob Morn beiseite und Assjima hakte sich wieder bei ihm ein. Schnell hatten beide das Lokal verlassen.

„Also der Morn auf DS9 ist netter. Er kann unglaublich gut Witze erzählen.“ erzählte die Ärztin, kaum dass sie das Lokal verlassen hatten. „Ich glaube, er kennt die besten Witze des Universums … Verdammt!“ Die Deltanerin fuhr herum und beförderte mit einer einzigen schallenden Ohrfeige einen großgewachsenen Terraner auf die Matte. Ihre Augen funkelten als sie den verdutzen Kerl anfauchte: „Finger weg oder du klebst beim nächsten Versuch an der Decke!“

„Nun ist gut Doc. Lassen Sie uns verschwinden bevor die Brunftzeit hier endgültig ausbricht.“ George zerrte die Ärztin in Richtung der Andockbuchten.

„Ich bringe die Kerle um! Was denken die sich eigentlich. Nur weil ich keine Haare habe bin ich Freiwild? Die sind alle irre hier!“

„Immer dran denken: die sind in der Überzahl“, knirschte George. Er bedachte sie mit einem mitfühlenden Blick.

„Außerdem werden wir auf dem Flyer vor ihnen in Sicherheit sein. Fürs Erste.“

„Als wenn die Überzahl ihnen eine Freikarte ausstellen würde!“ zischte die Ärztin verächtlich. „Und diese Typen sind einfach ekelig schmutzig … was bilden die sich nur ein?“

„Ich will es nicht wissen. Bei den Entbehrungen hier die diese Leute hinnehmen müssen wundert mich deren Verhalten nicht.“

„Commander …“ Assjimas Stimme nahm wieder einen versöhnlicheren Ton an. „Mir tun die Leute auch leid. Besonders die Kinder. Aber das entschuldigt nicht, dass mir dieser Typ an den Hintern grapscht!“

„Sie müssen zugeben, es könnte schlimmer sein“, grinste George. „Dennoch sollten wir die Gewaltbereitschaft dieser Leute nicht unterschätzen. Sie haben gelernt sich mit Gewalt und Ellenbogen durchzusetzen und nicht wie wir mit gutem Zureden.“

„Dann werden die ganz schnell lernen müssen dass ich außer schönen Worten auch Ellenbogen und Fäuste habe. Meine Geduld mit diesen Leuten erreicht langsam aber sicher ihren Endpunkt.“ Plötzlich stoppte Assjima. „George … wenn ich mich richtig erinnere, dann befindet sich die Luftschleuse zum Hangar hinter dieser Ecke, oder?“

Der Commander nickte zustimmend.

„Da ist jemand … ich höre sie reden.“ Sie spickte vorsichtig um die Ecke. „Zwei Wachen … ob die uns einfach so durchlassen werden?“

„Finden wir es einfach heraus. Schön lächeln Doc. Seien Sie einfach Sie selbst.“ George betonte das letzte Wort besonders.

„Na wenn Sie meinen … Wenn die nur nicht so dreckig wären!“ Um die Deltanerin verbreitete sich ein schwerer, süßlicher Geruch. Dann spazierte sie tänzelnd auf die beiden Rebellen vor dem Hangarschott zu.

„Oh, da sind ja zwei wirklich süße Jungs.“ Sie blinzelte ihnen zu Mein Gott, wann haben die das letzte Mal eine Dusche gesehen? „Was bewacht ihr denn da so Wichtiges?“ Und wie die stinken!. Beide Wächter machten einen Schritt auf sie zu und hoben drohend ihre Waffen.

„Entschuldigung, aber das hier ist ein Sicherheitsbereich. Sie haben hier nichts zu suchen!“

„Oh, das wusste ich nicht.“ Der schwere deltanische Duft wurde intensiver. „Aber ihr seht aus, als ob ihr ein wenig Abwechslung vertragen könntet.“

„Nach Feierabend gerne“ antwortete der kleinere der Beiden, worauf er einen bitterbösen Blick des Großen erntete.

„Ach jetzt stell dich nicht so an. Hier ist doch keiner.“ brummte der Lange und machte einen weiteren Schritt in Richtung der Deltanerin. „Hier ist nie was los. Und so eine schöne Abwechslung kommt so gut wie nie vorbei“ Er streckte die Hand aus und packte Assjima am Arm. In diesem Augenblick weiteten sich seine Augen und er brach lautlos zusammen.

„Hoppla – dein Freund hier scheint aber nicht viel zu vertragen“ zwitscherte die Ärztin. „Du bist zwar kleiner aber …“

„Bleib mit vom Hals, du deltanische Hexe!“ zischte der Knirps und hob seine Waffe.

Im selben Augenblick stülpte sich die süßliche Wolke wie eine Plastiktüte über seinen Kopf und er folgte seinem Kollegen in das Reich der feuchten Träume.

„George – ich glaube, jetzt ist ihre Kunst gefragt.“

„Eine Sekunde.“ George gab einige Befehle in das Türschloss ein. Dann nahm er seinen Tricorder und drückte einige Tasten. Ein Knacken kündete davon, dass die Verriegelung aufgehoben war. Dann betätigte George den Öffner.

„Ladys First!“ George machte eine kleine einladende Geste.

Vorsichtig betrat die Ärztin den Hangar und witterte in den großen Raum hinein. Da war etwas. Sie zog ihren Tricorder hervor uns scannte den Raum. „Mist, das Gerät spinnt. Aber ich glaube da ist jemand.“

„Phaser auf Betäubung“, flüsterte George und holte seinen Phaser hervor. „Wo vermuten Sie den Eindringling Doc?, Assjima kam nicht mehr zum Antworten. Eine Gestalt sprang sie an. George wirbelte um die eigene Achse, dabei durchfuhr ein Schmerz sein Bein. Trotzdem feuerte er den Phaser auf den Schemen ab, verfehlte aber sein Ziel. Assjima trat einen Schritt zur Seite und ließ den Fremden ins leere Laufen.

„Können Sie ihn Aufspüren Doc?“ flüsterte George.

„Nein, leider nicht … meine Sinne sind noch etwas … benebelt. Wie zum Teufel kam der hier hinein? Das ist doch ein Sicherheitsbereich.“ Sie stutzte. Vor ihrem inneren Auge formierte sich ein schemenhaftes Bild. „Ich glaube, den Typen kenne ich …“

„Könnten Sie genauer werden?, fragte George. Das Bein peinigte ihn mit einem heißen Schmerz. Dennoch kämpfte George diesen wenn auch mäßig nieder.

Sie schaute konzentriert in sich hinein. „Nein, das Bild ist zu unscharf. Aber dennoch … da ist was Bekanntes …Vielleicht fällt es mir wieder ein.“ Assjima öffnete die Augen. „George, Ihr Bein … Sie sollten es doch nicht so wild drehen. Sie müssen mehr auf Ihren Doktor hören! Kommen Sie, wir klettern da jetzt schön vorsichtig hinein, ich packe endlich mal meinen Medkit aus und dann gibt es was zu Essen.“ Sie nahm ihn am Arm und zog ihn vorsichtig in Richtung Flyer.

„In diesem Fall wage ich es nicht ihnen zu widersprechen Doc.“ George presste die Worte leicht durch die Zähne. Er ließ sich widerstandslos von der Ärztin zum Flyer führen.

Innen angekommen untersuchte Assjima zuerst einmal das Bein so gründlich wie möglich.

„Der Phaserschuss hat einen Muskelstrang verletzt. Die ist jetzt soeben komplett abgerissen. Aber das haben wir gleich“ Ein paar routinierte Bewegungen mit dem Anabolic Protoplaser und die Haut um die Wunde nahm wieder eine normale Farbe an. „So – jetzt noch ein wenig schonen und das Bein ist bald wieder wie neu.“

„Danke, es fühlt sich auch besser an. Und nun …“ George lehnte sich in dem Stuhl zurück, „… habe ich Appetit auf einen Cheeseburger. Der Replikator hat auch einige vegetarische Gerichte drin.“

Assjima replizierte sich einen deltanischen Gemüsekuchen und reichte dem Ingenieur einen Cheeseburger. „Wie können Sie so was nur essen? Da hätten wir ja gleich in dieser Spelunke bleiben können.“ Sie konnte definitiv nicht hinsehen, wie der große Terraner grinsend seine Zähne in das halb aufgeweichte Brötchen schlug und sowohl Käse als auch Ketchup beidseitig herausquellten. „Wo steckt eigentlich Jerry? Ob die Wachen ihn nicht rein gelassen haben?“

George zuckte mit den Schultern und schob erneut ein gewaltiges Stück in den Mund. „Koine Ohnumg“ mampfte er. Dann schluckte er „Der hat sich bestimmt erst eine Genehmigung beim Stationskommandanten oder beim Sicherheitschef besorgt.“

Assjima lachte: "Das wäre natürlich typisch für unseren Paragrafenreiter!"

CptJones und Brynhild in: „Die Runde um den Block“

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Die Bajoranerin beantwortete den Ruf ihres Terminals nach dem fünften Signalton.

"Es ist lange her, Taih Ranar", begrüßte der Mann sie.

"Ja, Taih Darkol", erwiderte sie und brachte ein freundliches Lächeln für ihren früheren Lehrmeister zustande.

"Bist du in Schwierigkeiten?", fragte er besorgt.

"Nein, nicht mehr als gewöhnlich", schmunzelte sie. Erleichterung machte sich auf dem Gesicht des wesentlich älteren Mannes breit. "Ich benötige eine Information", kam sie sofort zum Grund des Gesprächs. Sie konnte sehen, wie er sich scheinbar gelassen in seinen Sessel zurücklehnte. Doch seine Augen verrieten zu deutlich seine Neugier. "Und was bekomme ich dafür?" fragte er.

"Meine ewige Dankbarkeit", spottete sie.

"Die habe ich doch längst", winkte er grinsend ab. "Aber du hast schon lange nicht mehr für mich getanzt."

Sie lachte höhnisch auf "Und du hast vergessen, dass dein Sohn 'sehr schnell' aufgestiegen ist - wenn wir schon dabei sind, Gefallen gegen einander aufzurechnen."

"Du hast vergessen, wie schnell DU aufgestiegen bist", erinnerte er seine frühere Schülerin.

"Habe ich mich dafür nicht oft und ausgiebig genug bei dir bedankt?", fragte sie mit einem ironischen Unterton.

Darkol lachte laut auf. "Oh ja, daran erinnere ich mich heute noch!" Er beugte sich wieder nach vorne. "Welche Informationen benötigst du?"

"Ich bin auf der Suche nach einem Hayitha-Schwert."

"Davon gibt es nicht allzu viele", meinte der ältere Mann.

"Ich weiß. Ich bin auf der Suche nach einem bestimmten Schwert." Ranar betonte deutlich das letzte Wort.

Fragend hob er eine Augenbraue. Dann nickte er verstehend

"Es hat vor kurzem den Kopf eines Regionalkommandeurs der Rebellen von seinem Körper getrennt."

Wenn Darkol überrascht war, was die Bajoranerin allerdings gewundert hätte, dann zeigte er es nicht. "Ich verstehe. Hast du mehr Informationen?" Als hätte sie seine Frage vorausgeahnt, flimmerten im gleichen Moment einige Daten und Namen über seinen Bildschirm. Er sah sich diese genau an. "Ich werde sehen, was ich tun kann. Zwei Stunden." Dann wurde der Bildschirm dunkel.

Ranar lehnte sich zufrieden in ihrem Sessel zurück. Zwei Stunden.. Genügend Zeit für ein wenig Schlaf. Sie schloss ihre Augen.

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Solak - mittlerweile wieder bekleidet - sah von Hanni zu Nanni (bzw. von Nanni zu Hanni). Die beiden Kopfgeldjägerinnen waren alles andere als begeistert von dem, was er ihnen soeben mitgeteilt hatte.

Die Pinkhaarige von den den beiden schnauzte erstmal drauf los.

"Was fällt dir eigentlich ein?! Glaubst du, nur du hast Aufträge! Verdammt, wir müssen auch für unser Geld arbeiten! Und dazu müssen wir nach Q'onos! Auf Galondon Core gibt es nichts für uns! Keine Informationen, kein Schiff, gar nichts! Wir sind da gestrandet, während der große Herr seinem ach so wichtigen Auftrag hinterherhechelt! Und jetzt tu nicht so, als wäre dir dieser Auftrag so wahnsinnig wichtig! Der wie vielte Auftrag in diesem Jahr ist das für dich? Bisher hast du's doch auch ruhig angehen lassen, Mr. Meisterkiller! Du hast doch schon lange deinen Biss verloren! Und jetzt willst du uns unseren Auftrag versauen?! Warum?!"

Sie bebte vor Wut. "Und überhaupt: Wo sind unsere Klamotten!"

Das Spitzohr nahm erst einen langen Zug von seiner Zigarette und dann einen tiefen Schluck aus dem Flachmann voller Black Hole. Das kleine Detail der noch immer fehlenden Kleidungsstücke gab dieser Situation erst die nötige Würze. Fand er zumindest. Allerdings konnte selbst diese Würze nicht darüber hinweg täuschen, dass ihre Worte ihn tatsächlich trafen. Er habe seinen Biss verloren... So dachte die Branche also über ihn? Pah! Nur, weil er sich ein wenig aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen hatte?! Die waren doch alle nur neidisch!

Aber er rief sich zur Ordnung, bevor er seiner Gespielin eine harsche Antwort zurückgab. Es lag nicht in seiner Absicht, die beiden zu verärgern. Mit ruhiger Stimme antwortete er darum:

"Ausnahmsweise sind mir in dieser Angelegenheit die Hände gebunden. Meine Zielperson hat ihren Aufenthalstort gewechselt. Ich bin schon so lange an dieser Sache dran... Versteht doch, da kann ich nicht plötzlich einen Umweg machen! Aber ich will Euch Euren Auftrag nicht vermiesen. Im Gegenteil: Ihr werdet auf Q'onos niemals so billig an Informationen kommen wie auf Galondon Core. Vertraut mir einfach. Außerdem werde ich Euch entschädigen..."

Jetzt meldete sich die andere Schwester zu Wort. "Mit einem kleinen Fick ist es hier nicht getan!"

Fvadt! "Okay, und wie sieht es mit Latinum aus? Auf Galondon Core kann man auch Schiffe kaufen..."

Die Frauen wechselten einen Blick. Schließlich sprach die Blauhaarige. "25 Barren. Für jede von uns!"

Solak kratzte sich an der Nase und nahm gedankenverloren einen weiteren Zug Nikotin zu sich. Der Preis war happig, aber da kam ihm eine Idee... "In Ordnung - aber dafür helft Ihr mir!"

"Wie?"

"Bishop und ich brauchen eine Tarnung. Ich dachte an romulanische Sklavenhändler. Diese Rolle wäre noch glaubwürdiger mit der passenden Ware..."

Wieder wechselten die Zwillinge einen Blick. "Also uns."

Der Assassine nickte. "Erfasst. Wie wäre es mit Betazoidinnen? Sie erzielen gute Preise und Ihr könnt Euch problemlos tarnen. Und wenn Ihr uns dann 'entflieht', dann seid Ihr zu wertvoll, als dass Euch jemand ein Haar krümmen würde. Niemand würde Betazoidinnen niederschießen, wenn er sie auch verkaufen kann."

"Ein heikler Plan..."

Schulterzucken bei Solak, der aufstand und den Raum verlassen wollte. "Es ist Eure Entscheidung. Bishop und ich können uns auch so durchschlagen. Ihr bleibt dann halt für den Rest der Reise hier drin..."

Die Blauhaarige schlängelte sich an Solak vorbei und verstellte ihm den Weg hinaus. Sie klaute ihm seine Zigarette und musterte ihn von oben bis unten. Lässig nahm sie einen Zug und pustete ihm den Rauch ins Gesicht. "Gut, wir helfen Euch. Aber wir wollen das Geld, sobald wir Galondon Core erreichen. Und außerdem..." Sie knöpfte ihm das langsam das Hemd auf. "...bist du uns jetzt was schuldig..."

Solak griente, als sich zwei weitere Hände von hinten an seinem Hemd zu schaffen machten. Warum eigentlich nicht? Bishop war instruiert und wusste, was er zu tun hatte. Die übliche Prozedur eben: Die Signaturen der 'Dragonlady' tarnen, die Optik des Schiffes durch versteckte Holoemitter ein wenig umgestalten, ein böses Gesicht aufsetzen und ihre Tarngeschichte durchziehen. Gas geben, wenn etwas schief lief. Und die Raumstation - ein typischer klingonischer Bau, ein großer eckiger Quader mit aufgeflanschten Pyramiden und kurzen Andockschleusen - war einfach zu hässlich, als dass der Chef ihn sich beim Anflug ansehen musste. Sein Assistent würde ihm schon Bescheid sagen, wenn sie ihr Ziel erreichten....

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Jeremiah hatte gerade seine Kollegen verlassen, als er von hinten angesprochen wurde: „Warte mal einen Moment.“ Der Lieutnant drehte sich herum und blickte in die Augen seines Alter Egos. „Was möchten sie, Captain? Ich bin derzeit beschäftigt.“, wollte der Sternenflottenoffizier wissen.

Der Kommandant der Black Dragon schmunzelte: „Warum den so förmlich, Jerry. Ich bin du und du bist ich. Auch wenn wir uns bis vor kurzen noch nie gesehen haben, kenn wir uns beide doch sehr gut.“ „Ich glaube sie irren sich, wenn sie glauben, dass wir beide uns wie Zwillinge gleichen.“, erklärte der Einsatzoffizier. „Wir mögen zwar die gleiche DNS haben, aber wir wurden auch durch unser Leben und unsere Erfahrungen geprägt. Ich bin daher kein bisschen wie sie.“

Sein Alter ego nickte: „Das ist mir durchaus bewusst. Ich bin begierig darauf, zu erfahren, was du alles erlebt hast. Und ich bin mir sicher, dass es dir im Bezug auf mich genauso geht.“

Dem hatte der Lieutnant nichts entgegen zusetzen.

Doch dann entgegnete er nach kurzen Überlegen. „Ich habe aber trotzdem keine Zeit dafür. Ich will die Schäden am Flyer begutachten. Und etwas vernünftiges Essen. Vielleicht ein anderes Mal.“ „Du kannst auch bei mir was Essen.“, erklärte der Rebell. „Nein danke. Wenn es bei dir so aussieht wie im ‚Morns’, dann verzichte ich lieber.“, erwiderte sein Begleiter.

„Nein, natürlich nicht. mein Quartier auf der Dragon ist in einen guten Zustand. Gehen wir dort hin.“

Einige Minuten später waren beide Jeremiahs auch schon im Quartier des Captains der Black Dragon, nippten jeweils an einer Tasse Raktajino und verzehrten eine Portion Hasparat. Der Einsatzoffizier der Community versuchte, das Brennen in seinen Mund durch einen Schluck des klingonischen Kaffees zu lindern und fragte dann: „Woher hast du das Hasparat? Erbeut?“

Doch sein Alter Ego schüttelte mir seinen Kopf: „Nein, sondern von Milseya. Ihr Vater weiß nicht, dass sie bei den Rebellen ist, schickt daher ab und an bajoranische Speisen und andere Nahrungsmittel, was hier mehr wert ist, als Latinum. Und einen Teil davon bekomme ich.“

„Das ist interessant. Aber ich interessiere mich offen gestanden noch mehr, wie du zu den Rebellen gekommen bist.“, wollte Lieutnant Esteban nun wissen.

„Um das zu verstehen, musste du meine Lebensgeschichte.“, erklärte der Kommadant der Black Dragon.

Und dann begann er: „Geboren und aufgewachsen bin ich in einen Lager auf Darona. Das Leben dort war hart, aber immer noch besser als in den Lagern die ausschließlich von Klingonen oder Cardassianern kontrolliert werden. Die Betazoiden sind da noch recht freundlich zu uns Menschen. Ich hatte daher eine relativ glückliche Kindheit. Ersten weil ich es nicht anders kannte und zweitens, weil Mom und Dad viel von mir und Rebecca meiner Schwester abgehalten haben. Auch konnte ich dort zur Schule gehen und Lesen, Schreiben Rechnen und auch den Umgang mit grundlegender Technik lernen. Doch diese heile Welt stürzte ein, als ich etwa acht Jahre alt war.“

Ruhelos lief Sarah Esteban hin und her. Sowohl ihr Mann David, als auch ihr achtjähriger Sohn Jeremiah sollten schon seit Stunden zu Hause sein. Sie ging kurz in den Nebenraum ihrer kleinen 45 Quadratmeter großen Wohnung und sah nach ihrer Tochter Rebecca, die mit einen Karton und einer geschnitzten Puppe spielte.

Doch die terranische Frau wusste, dass es ihr und ihrer Familie immer noch wesentlich besser ging las, den Tausenden von Menschen, die in Minen arbeiteten und wo sich acht Personen, ein Zimmer von etwa 32 Quadratmeter teilen mussten. Sie setzte sich neben ihre Tochter und versuchte nicht so oft an ihren Sohn und ihren Mann zu Denken.

Jerry lag nur wenige Meter von seinen zu Hause entfernt im Schatten einer Treppe. Er hätte eigentlich nur die Strasse überqueren und dann das große Haus in dem er wohnte. Doch da gab es ein Problem. zwei cardassianische Wachen standen davor. Eigentlich nichts ungewöhnliches und normalerweise wäre der Junge mit gesenkten Blick an ihnen vorbeigegangen Aber an dem Tag hielten die beiden ihre Phaser schussbereit in den Händen.

Zudem war Jeremiah auch nicht entgangen, dass die Cardassianer wahllos Menschen zusammentrieben und zum zentralen Platz des Lagers führten. Und vor dort hatte der Junge immer wieder Schreie und Schüsse gehört. Deswegen hatte er auch jeden Schleichweg benutzte, um von der Schule nach Hause zu gelangen.

Jerry zog seine Zwille, die er aus Plastikteilen und einen gerissenen Hosenbund gebaut hatte, aus seiner Tasche. Sein Vater hatte ihn verboten, diese kleine Schleuder gegen Menschen und vor allen nicht gegen das Wachpersonal einzusetzen. Und eigentlich war jetzt kein guter Zeitpunkt, sch über das Verbot hinwegzusetzen, aber er musste etwas tun. Jeremiah schätze dass er nur einige Sekunden brauchen würde, um die 15 Meter auf die andere Straßenseite zu kommen. Dann konnte er in einen dunklen Durchgang verschwinden und den Hintereingang nehmen, von dem er hoffte dass er nicht bewacht wurde.

Plötzlich entdeckte er eine kleine Gruppe von Vögeln, die etwa 50 Meter entfernt ein Sonnenbad nahmen. Das war zwar eine große Entfernung für einen gezielten Schuss, aber bei seinen Freunden galt Jeremiah als ein Meister im Umgang mit der Schleuder. Er griff nach einen glatten, nicht allzu schweren Stein legte ihn in die Halterung, kroch vorsichtig in eine bessere Position, spannte den Gummi so stark wie möglich, zielte und feuerte. Die Vögel stiegen flatternd und kreischend in die Luft.

Die beiden Wachposten näherten sich der Stelle, wo die Vögel gewesen waren. Jeremiah nutzte sofort die Chance, sprang auf und rannte über die Straße. Das Wagnis glückte. Und nur zehn Minuten später war er zu Hause und lag in den Armen seiner Mutter.

„Wo bist du gewesen?“, wollte sie sofort wissen. „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“ „Ich habe mich versteckt. Die Cardassianer treiben Menschen zusammen und bringen sie zur zum Versammlungsplatz. Und von dort habe ich Waffenfeuer gehört. Sie haben Brian und T’AIla mitgenommen.“, berichtete der Junge und dachte an seine beiden besten Freunde. „Was ist da los Mom.“

„Ich weiß es nicht Jerry.“, erklärte Sarah. Ihr Sohn sah sich um. „Wo ist Daddy.“ „Das weiß ich auch nicht. vermutlich ist er noch in der Fabrik geblieben. Aber er könnte auch ...“ Hier stockte die Mutter. Sie wollte ihren Sohn nicht mit ihrer Vermutung belasten. „Wasch dein Gesicht und deine Hände. es gibt gleich Abendessen.“ „Ja, Mommy.“

Plötzlich klopfte es an der Tür. „Nimm deine Schwester und krieche mit ihr unter unser Bett. Und komm erst heraus, wenn ich es dir sage.“, befahl Sarah ihren Sohn. „Aber Mom, was wird aus dir?“, wandte der kleine Jerry ein. „Ich komm schon klar, Spatz. Tu was ich dir sage.“ Sarah so noch zu, wie ihr Sohn zu seiner kleinen Schwester griff und mit ihr unters Bett kroch.

Erst dann öffnete die Frau die Tür.

Davor stand Andrus Hagen, der betzoidische Verwalter des Lagerbereiches, wo die Familie Esteban lebte, sowie zwei cardassianische Wachen. Sarah versteifte sich, fragte aber fest: „Was wollen sie?“ „Wir sind hergekommen, um ihnen mitzuteilen, dass ihr Mann David Esteban tot ist.“

Erschrocken und traurig zu gleich, unfähig ein Wort zu sagen, setzte sich die Terranerin auf den Boden und begann zu weinen. Nach einer Weile fragte sie unter Tränen: „Was ist passiert?“ „Das kann ich ihnen nicht sagen.“ Die drei Männer zogen wieder ab. Sarah stand auf, ging wie gelähmt wieder in ihre Wohnung und warf sich weinend auf ihr Bett.

Jerry kroch unter dem Bett hervor. Er hatte alles mit angehört. Auch ihm brannten die Tränen in den Augen und ab und zu musste er schniefen. Doch er versuchte ganz tapfer zu sein, denn jetzt wo sein Vater nicht mehr wiederkam, war er der Mann im Hause. Er setzte sich neben seine Mutter aufs Bett, strich ihr die Haare hinter das Ohr und begann ihr Gesicht zu streicheln. „Nicht mehr weinen Mommy. Wir schaffen es schon. Irgendwie.“

Der leitende Einsatzoffizier der Community schüttelte traurig mit Kopf: „Das muss schrecklich gewesen sein, ohne Vater aufzuwachsen. Hast du jemals erfahren was mit ihm passiert ist?“ „Es hieß, dass es in einen anderen Lager auf Darona zu einen Aufstand gekommen war. Legat Levec, der Kommandeur der Truppen auf dem Planeten, soll das Lager zerstört und zur zusätzlichen Abschreckung in den anderen 36 Lagern jeweils 500 Terranern exekutiert haben. Die wurden anscheinend wahllos zusammengetrieben. Dad war schlicht und ergreifend zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.“, erklärte der Captain der Black Dragon.

„Die darauffolgernden Jahre waren schwer für Mom, Rebecca und mich.“, erzählte er weiter. „Ich bin zwar bis ich 14 Jahre wurde weiterhin zur Schule gegangen, habe aber in meiner Freizeit kleine Tiere gejagt, Vogelnester geplündert und auch den einen anderen Botengang übernommen, damit wir ein wenig mehr zu Essen hatten. Auch habe ich die Müllhalden des Wachperonals durchwühlt und mit der Zeit ein gewisses Geschick erlangt, kaputte Geräte und Spielzeuge zu reparieren, die ich meistens gegen Essen oder auch Brennmaterial für unseren Ofen eingetauscht habe, denn die Winter auf Darona sind sehr kalt. Das eine oder andere Teil hat aber meine Schwester zum Spielen bekommen.“

Er seufzte kurz: „Als ich mit der Schule fertig war, hat man mich in eines Aisbildung zum Wartungstechniker gesteckt. Ein Jahr später starb dann Mom. Die Cardassianer haben zwar behauptet, dass es ein Arbeitsunfall. Aber ich habe ihre Leiche gesehen. Sie hatte überall Wunden die von Messern herrührten. Auch war ihr Gesicht total zertrümmert. Irgend so ein Dreckschwein hat sich über sie hergemacht und als sie sich gewehrt hat, hat er sie getötet.“, erklärte der Rebell wütend.

Er trank einen Schluck Kaffee und erzählte dann weiter: „Kurz darauf kam ich in die Shuttlewartung, die von einer Frau namens Alynna Nechajew geleitet wurde. Aufgrund ihrer Position und weil sie sich mit den Wachposten so gut verstand, habe ich sie zu anfangs für Kollaborateurin gehalten und abgrundtief verachtet. Aber nach ein paar Woche habe ich festgestellt, dass sie ihre Position nutzte um anderen zu helfen, ohne eine Gegenleistung zu fordern.

Mich hat sie zum Beispiel quasi adoptiert, hat dafür gesorgt dass ich und Rebecca die Wohnung unserer Eltern behalten durften und dass wir genug zu Essen hatten.

Auch hat sie mir das Fliegen beigebracht, weil wir inoffiziell auch die gewarteten Shuttles einen Testflug unterzogen haben.“

Jerry trank noch einen Schluck Kaffee: „Zudem konnte ich immer zu ihr mit Fragen und Problemen kommen. Und da Rebecca mit den Jahren zu einen hübschen Mädchen heranwuchs, dabei aber auch immer stiller wurde und sich immer mehr in sich verkroch, war ich froh jemanden zu haben mit den ich offen und ehrlich Reden konnte. Und ich habe im technikerteam meinen besten Freund kennen gelernt, Gregory Livingston.“

Er holte tief Luft: „Ich hatte zu dem Zeitpunkt das Beste gemacht, was ich als bei der Allianz verhasster Terraner erreichen konnte. Und bis zu dem Vorfall der mein Leben veränderte und mich auch zur Flucht aus dem Lager zwang, ging alles gut.“

Nachdenklich lief Jeremiah nach Hause. Es war warm, die Sonne schien, ein recht netter Tag. Doch seit einer Woche war seine Schwester ernstlich krank und der junge Mann machte sich Sorgen um sie. Rebecca hatte in letzter Zeit immer mehr und mehr abgenommen, wollte aber nicht über ihre Probleme reden. Und jetzt hatte sie aufgehört feste Nahrung zu sich zu nehmen.

All das trübte die Laune des jungen Technikers. Seiner Vorgesetzten Alynna war das natürlich nicht entgangen und so sie hatte sie ihm erlaubt eine Stunde eher nach Hause zu gehen.

Jerry betrat seine Wohnung und wollte schon nach seiner Schwester rufen, als er aus ihren Schlafzimmer komische Geräusche hörte. Vorsichtig sah der junge Mann sich um und entdeckte die Uniformteile, welche anscheinend einer cardassianischen Wache gehörten. Er ahnte etwas Schlimmes und öffnete daher ganz leise und vorsichtig die Türe.

Und das sah Jeremiah es: Sein Schwester lag nackt auf ihren Bett, die Beine und Arme an die Posten gefesselt, während sich ein Cardassianer an ihr verging. Der junge Mensch wollte sich wütend auf ihn stürzen, als sein Fuss an etwas festes Stieß. Die Dienstwaffe der Wache, die noch in ihren Halfter steckte. Vorsichtig zog Jeremiah den Phaser heraus und richtete ihn auf den Vergewaltiger. Dann drückte er ohne Vorwarnung ab.

Als der Cardassianer tot auf dem Boden aufschlug, realisierte Jerry was für einen großen Fehler er begangen hatte. Er hatte eine Wache getötet. Der Mensch wusste, dass andere schon für wesentlich weniger und ohne viel Federlesen hingerichtet worden waren. Dennoch musste er sich erst mal um seine Schwester kümmern. hastig befreite er sie und gab ihr ein paar Sachen zum Anziehen. Dann ging er wieder ins Wohnzimmer, was ihm auch als Schlafrum diente.

Dann begann Jeremiah nachzudenken und kam recht schnell zu dem Schluss, dass er aus dem Lager fliehen musste. Und dazu brauchte er ein Shuttle.

Gerade kam seine Schwester in den Raum und bemerkte leise: „Jerry, es tut mir leid. Es ist alles meine Schuld.“ Doch der junge Mann schüttelte mit dem Kopf: „Nein, ist es nicht, Kleines.“

Er überlegte kurz und ihm wurde klar, dass er Rebecca nicht zurücklassen konnte: „Zieh deine Jacke an. Wir verschwinden.“

Jeremiah griff ebenfalls nach einer Jacke und nach kurzen Überlegen steckte er den cardassianischen Phaser, den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte in die Tasche.

Ein Viertelstunde später waren die beiden Menschen am Reparaturdock des Lagers angelangt.

Alynna Nechajew war überrascht sie zu sehen. Doch sie bemerkte recht schnell das etwas nicht stimmte: „Was ist los, Jerry?“ „Ich habe eine der Wachen getötet. Er hat meine Schwester vergewaltigt, vermutlich schon seit Wochen wenn nicht sogar Monaten. Wir beide müssen hier weg.“, sprudelte es aus ihren Schützling hervor. „Kannst du mir ein Shuttle geben?“

Die Frau schloss die Augen. Sie hatte von solchen Vorfällen gehört. Anscheinend war Jeremiah aber der erste gewesen der sich gewehrt und seine Schwester beschützt hatte. „Ein Shuttle reicht nicht. Sie werden dich und deine Schwester jagen und zur Strecke bringen.“

Hinter den beiden räusperte sich Greg Livingston. „Ich wollte euch beide nicht belauschen, aber ihr wart auch nicht gerade leise. Ich mag Rebecca und finde es schrecklich, was man ihr angetan hat. Deswegen schlage ich vor, dass ihr mit dem bajoranischen Scout flüchtet, der in Hangar B liegt. Er ist voll aufgetankt und soll morgen starten.“

„Das ist an sich eine gute Idee.“, erklärte seine Chefin. „Aber es gibt drei Probleme. Erstens hat Jerry noch nie ein solch großes Schiff geflogen. Zweitens ist es bestimmt bewacht. Und drittens braucht man mehrere Leute und ein solches Schiff zu betreiben. Ich wird ich aber begleiten, Jeremiah.“

Auch die anderen Techniker bekundeten ihre Sympathie. Keiner von ihnen hatte etwas, was ihn auf Darona hielt.

Aus einer ihrer Büroschubladen holte, die Teamleiterin noch einen weiteren Phaser und einen Tricorder, die sie als Überbleibsel ihres Vorgängers bezeichnete. Sie lud demonstrativ den Phaser durch und erklärte: „Es wird Zeit, dass wir uns zur Wehr setzen.“

„Die beiden Wachen an dem Scout haben wir schnell ausgeschaltet. Sonst war keiner an Bord. Alynna und ich haben uns immer abgewechselt, wenn es ums Fliegen ging.“, fügte der Kommandant der Dragon hinzu.

„Und dann seit ihr zu den Rebellen geflohen?“, wollte Lieutnant Esteban wissen. Er selbst war erschüttert über den Bericht seines Alter Egos.

„Nein so einfach war es dann doch nicht.“, erklärte Captain Esteban. Wir konnten uns zwar ein paar Tage lang an den Patrouillen vorbeimogeln, aber dann hat uns ein cardassianisches Schiff genauer unter die Lupe genommen. Es hat uns mehrmals attackiert, und beinahe hätte es uns zerstört.“

Auf der Brücke des bajoranischen Scouts herrschte gedrückte Stimmung. Der letzte Angriff hatte den Antrieb außer Gefecht gesetzt. „Können wir nicht noch etwas tun?“, wollte Jeremiah wissen. „Vielleicht kriegen wie die Manövriertriebwerke wieder hin, aber das wird uns nichts bringen.“, erklärte Alynna jedoch.

„Ich glaube wir haben gerade andere Probleme.“, bemerkte Greg Livingston. „Die Cardassianer kommen wieder. Und laden ihre Waffen.“

Doch zur Überraschung der kleinen Gruppe von Menschen enttarnte sich plötzlich ein weiteres Schiff, feuerte auf den Angreifer und vernichtete ihn mühelos. Selbst Alynna Nechajew, die alle Modelle der Allianzschiffe zumindest vom sehen kannte, bemerkte: „Ich habe so etwas noch nie gesehen.“

Dann piepste eine der Konsolen: „Aber sie rufen uns.“, bemerkte Jeremiah. „Ich lege es auf den Hauptbildschirm.“

Auf den Bildschirm erschein ein Terraner mittleren Alters, der einen Vollbart trug: „Ich bin Captain Julian Bashir Und kommandiere die Defaint von der terranischen Rebellion. Identifizieren sie sich.“

„Meine Name ist Alynna Nechajew. Ich danke ihnen zu aller erst aller Abwesenden, dass sie uns vor den Cardassianern gerettet haben.“, erwiderte die ehemalige Wartungstechnikerin. „Wir sind eine Gruppe von Menschen, die vor der Barbarei der Allianz aus einen Lager auf Darona geflohen sind, wo wir auch das Schiff gestohlen haben.“

Julian überlegte kurz, entscheid dann: „In Ordnung. ich glaub ihnen. Fliegen sie uns hinterher. Unsere Basis etwa vier tage entfernt und wir sollten verschwinden, bevor weitere Cardassianer auftauchen.“ „Ich danke ihnen für ihr Vertrauen, Captain.“, entgegnete Alynna. „Nur gibt es da ein Problem. Unser Antrieb ist ausgefallen.“ „Ich schicke ihnen ein Technikerteam.“, erklärte der Rebell und beendete die Verbindung.

„Das war vor etwa sieben Jahren. Ich bin dann recht schnell den Rebellen beigetreten und Julian hat mich unter seine Fittiche genommen An Bord der Defiant habe ich mich innerhalb von dreieinhalb Jahren von Techniker über ein Mitglied der Kampfteams zum stellvertretenden Kommandanten des Schiffes hochgearbeitet. Ich habe mir die Achtung und den Respekt von Julian und auch O’Brian hart erarbeitet. Weswegen auch seit etwa einen dreiviertel Jahr die Black Dragon unter meinen Kommando steht.“, schloss Jeremiah seine Erzählung ab.

„Ich kämpfe aber nicht, weil ich die Allianz für das hasse, was sie mir und meiner Familie angetan hat. Das war zwar früher so, aber jetzt nicht mehr.“, erklärte er noch. „Smiley hat mir von deinen Universum erzählt und ich war zu Anfangs neidisch, habe mich gefragt wie mein, dein Leben dort verlaufen ist. Aber ich habe erkannt, dass ich selber etwas tun kann, um das Universum zu verbessern. Jetzt kämpfe ich für die Freiheit aller Menschen und dass sie unter einer friedlichen demokratischen Regierung leben können.“

„Ein nobles Ziel.“, bestätigte sein Alter Ego. „Aber du hast nicht erzählt was aus Rebecca geworden ist.“ „Sie hat lange Zeit Depressionen gehabt und einen Selbstmordversuch hinter sich. Ohne Alynna hätte ich es nicht geschafft sie wieder für das Leben zu interessieren.“, gab der Kommndeur der Black Dragon zu. „Heute ist sie in der Wartung tätig und fliegt ab und an Jägerpatrouillen. Aber von Männern hat sie die Nase voll. Seit etwa einen anderthalben Jahr ist sie mit Beatrice Devon zusammen.“

Jerry schaute etwas überrascht, sagte aber nichts.

Plötzlich öffnete sich das Schott und Milseya betrat den Raum. Lieutnant Esteban erhob sich und bemerkte: „Danke für das Essen. ich gehe aber jetzt lieber zum Flyer.“ „Der steht in einen Sicherheitsbereich. Hier, du brauchst noch eine Zutrittsgenehmigung.“ Mit den Wort reichte sein Alter Ego ihm ein Padd. Der Sternenflottenoffizier bedankte und verabschiedete sich und ließ die beiden Rebellen allein.

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Obwohl Terrok Nor von außen wie DS9 aussah, wirkte es von innen doch völlig anders als die sonst so bekannte Raumstation. Das Promenadendeck sah völlig anders aus. Man konnte es noch nicht mal als Promenadendeck bezeichnen. Es wirkte alles viel mehr wie ein Auffanglager. Überall hingen Decken und Tücher die kleine Wohnräume abgrenzten. Ein fürchterlicher Gestank lag in der Luft, der wohl am ehesten mit der schlechten sanitären Situation zu erklären war. Selina sah einige Kinder unter den Terranern und Vulkaniern. Sie wirkten wie viele andere Bewohnder der Station unterernährt und schienen krank zu sein.

Die erste Offizierin erinnerte sich daran, dass Dr. Assjima einiges an Medikamenten und medizinischen Geräten mitgebracht hatte. Vielleicht konnte sie hier Hilfe leisten? Auch wenn es wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein würde aber es wäre wenigstens etwas gewesen.

Die Suche nach einem Terminal gestaltete sich schwierig. Ihr blieb nichts anderes übrig und sie schnappte sich den nächstbesten, der nicht halbtot aussah. Sie griff einem Mann von hinten an die Schulter. Dieser wirbelte herum und Selina sah in die Augen von John Gilmore. Das Alter ego trug einen Vollbart und die Haare waren auch länger als die von „ihrem“ John. „Hey, was soll das?“

„Ich muss Nachforschungen anstellen. Können Sie mich zu einem Terminal bringen?“ Skeptisch sah John die Sternenflottenoffizierin an. Kurz hielt er Rücksprache mit Captain Esteban und führte sie dann zu einem Terminal.

Selina nahm an dem Terminal Platz und begann ihre Suche. John Gilmore blieb in der Nähe um das Treiben der Frau zu beobachten. Die erste Offizierin störte sich nicht daran und loggte sich in die Datenbanken ein. Sie brauchte nicht lange zu suchen. Schnell fand sie heraus, dass ihr Alter ego ein hohes Tier der Rebellion gewesen war. Zu ihrer Enttäuschung existierte leider kein Bild von Selina Kyle, auch gab es kaum Personaldaten zu ihr. Die erste Offizierin seufzte leise, zu gerne hätte sie mehr über den familiären Hintergrund ihres Spiegelbildes gewusst. Aber wahrscheinlich war dieser genauso farblos wie der ihrige. Es überraschte sie wenig, dass Selina Kyle seit mehreren Monaten als vermisst galt. Dies passte nochmals zu ihrer Vermutung wer der Killer sein könnte. Selina Kyle kannte sich dank ihrer damaligen Position bei den Rebellen bestens im Netzwerk dieser aus. Es galt nun einige Fragen zu klären:

Warum tötete sie Leute aus ihren eigenen Reihen?

Woher hatte sie das Schwert?

Hatte sie die selben Talente wie die Offizierin selbst?

Selina schaltete das Terminal ab. Der fragende und musternde Blick Gilmores traf sie. Selina erhob sich und ging auf den Mann zu.

„Suchen Sie Dr. Assjima. Sie muss irgendwo hier auf der Station sein. Sagen Sie ihr, dass sie sich bitte mit den mitgebrachten Medikamenten um die kranken Kinder kümmern soll.“

Gilmore wollte erwidern, dass er keine Befehle von ihr annehmen würde, ließ es aber dann doch bleiben. Wenn diese deltanische Ärztin wenigstens ein bißchen medizinische Hilfe leisten konnte, dann musste man diese Chance nutzen. Wortlos verließ er den Raum und machte sich auf die Suche nach der Ärztin. Kurze Zeit später fand er sie essend im Alpha Flyer vor.

„Dr. Assjima? Ich soll Ihnen von Cmdr. Kyle ausrichten, dass Sie sich bitte um unsere Kranken und Verletzten kümmern mögen.“

Gilmore fühlte sich merkwürdig in der Nähe der Deltanerin. Auch kam ihm die Situation komisch vor. Noch nie hatte er für jemand anderen Botengänge durchgeführt. Er war verdammt nochmal Pilot und nicht der Postmann!

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„Ich habe nicht viel herausgefunden.“

Ranar saß vor dem Schreibtisch von Jeremiah und ließ ihre Füße über die Armlehne baumeln. Ungerührt sah sie den Menschen an. „Das Schwert gehört anscheinend einem Auftragkiller der Allianz. Wenn die Gerüchte stimmen, dann handelt es sich dabei um einen Menschen. “

„Und deine Quelle ist verlässlich?“, fragte er ungläubig.

„War sie jemals unzuverlässig?“, fragte Ranar im Gegenzug.

Er schüttelte den Kopf und deutete an, dass sie weiter reden solle.

„Scheinbar haben die Klingonen eine Menge damit zu tun. Mein Informant meinte, dass der Killer von den 'Blutschwertern' unterstützt wurde. Eine Flotte, die von einem gewissen General H'Qar befehligt wird.“

Jeremiah lehnte sich wieder zurück in seinen Sessel und dachte nach.

„Ein Mensch. Auf der Seite der Allianz“, murmelte er.

„Was erstaunt dich so daran?“ Sie lehnte sich vor. „Was ist einfacher als einen Terraner in ein Rebellencamp einzuschleusen? Ein wenig Dreck ins Gesicht, ein paar Schrammen, zerrissene Kleidung und schon nimmt man ihm ohne Probleme ab, dass er auf euer Seite ist. Ich sagte schon, dass ihr zu gutgläubig seid“, schnaubte sie verächtlich. „Und gerade DU solltest um solch einen Vorteil wissen!“ Sie tippte auf ihre Nase. Dann stand sie auf und war zu einem Schrank gegangen. „Verrat hat es schon immer auf beiden Seiten gegeben, Jeremiah. Das sollte dich nach all der Zeit nicht mehr überraschen.“

Ungefragt öffnete sie die Tür und sah hinein. Mit einem beinahe schon zärtlichen Blick tastete sie mit den Augen den darin befindlichen Gegenstand ab. Dann griff sie nach einer Flasche und einem Glas. Sie schloss die Türe und drehte sich zu dem Menschen. Jeremiah sah müde aus.

Die Bajoranerin kehrte zum Tisch zurück und schenkte das Glas halb voll. Dann schob sie es ihm zu. „Du solltest ein paar Stunden schlafen.“

"Du denkst, dass ich jetzt schlafen kann?" Dennoch kippte Jeremiah das Glas saurianschen Brandy auf Ex hinunter und wankte in Richtung der kleinen Liege, die in seinen Bereitschaftsraum aufgestellt war. Dann setzte er sich, zog die Schuhe aus und legte sich hin.

Ranar hatte sich wieder hingesetzt und drehte sich mit dem Stuhl zu ihm.

"Du kannst gehen.", murmelte ihr Vorgesetzter schlaftrunken. Wenig später fielen ihm die Augen zu und er begann zu träumen.

Sie hatte sich keinen Millimeter bewegt. Dafür kannte sie ihn schon viel zu gut. Wie oft hatte er so getan, als würde er schlafen und war nachdem sie gegangen war, prompt wieder aufgestanden. Seitdem wartete sie bis er wirklich tief und fest schlief.

Schon seit Tagen folgte die Defiant, dem bajoranischen Militärfrachter. Captain Julian Bashir erhoffte sich dadurch zu erfahren, wo der zentrale Umschlagplatz für den Nachschub der Bajoraner lag. Doch seinen Stellvertreter, Jeremiah Esteban, dauerte es einfach zu lange: "Julian, das bringt nichts. Der Frachter ist voll und wir sollten jetzt angreifen, bevor die überhaupt wissen, wie ihnen geschieht. Die Station wird zu gut gesichert sein, als das wir sie angreifen können.", erklärte er. Sein CO nickte: "Ich glaube, du hast recht. Wir passieren in einer halben Stunde einen Ausläufer der Badlands. Dort greifen wir an."

Immer wieder blickte sie auf dieses erstaunliche Wunder, das in ihren Armen lag und schlief. Ranar konnte sich an dem kleinen Kerlchen nicht satt sehen. Diese niedliche Nase! Diese wunderbar winzigen Finger, die ihren Zeigefinger umschlossen. Wenn sie daran dachte, wie er gezeugt wurde. Drei Tage vollkommener Lust, ohne Fragen ohne Verpflichtung! Verdammt, war dieser Mann gut gewesen!

Nur das mit der Verpflichtung .. doch auf der anderen Seite war es besser so. Ihrem Sohn sah niemand den Vater an. Und jener würde höchstwahrscheinlich nie wieder ihren Weg kreuzen. Die Bajoranerin wiegte ihren Sohn Malechar sanft in ihren Armen.

Plötzlich wurde der Frachter von mehreren Explosionen erschüttert. Die Defiant hatte sich enttarnt und das Feuer eröffnet. Antrieb, Schilde und die die minimalen Waffen, waren nach den präzisen Schüssen von Jeremiah in Rauch aufgegangen. "Wir beamen rüber. Jerry, du nimmt Team Beta. Ich führe Team Alpha", entschied Captain Bashir. "Greg, Sie haben die Brücke", wies er den Chefingenieur an. Gregory Livingston setzte sich in den Kommandosessel. Er rief noch seinen besten Freund hinterher: "Sei vorsichtig Jerry." Der Angesprochen nickte nur und ging in den Tranporterraum.

Ihr Körper wurde zu Boden gerissen. Instinktiv schützte sie mit ihrem Körper ihren schreienden Sohn, bis die Erschütterungen nach ließen. Das Schiff wurde angegriffen! Verfluchte Rebellen! Sie hörte Personen auf dem Korridor draußen brüllen, Phaserschüsse, Schreien. Ranar lief zur Tür und verriegelte das Schott. Dann sah sie sich um. Sie musste um jeden Preis ihr Kind schützen. Vorsichtig hob sie hoch und legte ihn behutsam in den Schrank. Bevor sie die Türen schloss, gab sie ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Bitte, hör auf zu schreien, Malechar“, flüsterte sie.

Dann zog sie ihr Tsoyaha-Schwert und wartete.

Der Widerstand der bajoranischen Besatzung war heftig. Neben Jeremiah ging gerade Denise Chapman getroffen zu Boden. Er griff nach ihren Phasergewehr, warf sich auf den Boden, feuerte und zwang dadurch eine Dreiergruppe Bajoraner zum Rückzug. Der Gang war gesichert. Hinter ihm drang Yazir Bundy in ein Quartier ein.

Der erste Hieb war ausreichend um die Hand dieses Menschen von seinem Körper zu trennen. Er schrie laut auf und sah perplex auf den blutigen Stumpf. Sie hob das Schwert als ein Phaserschuss direkt neben ihr den Schrank traf. Sie heulte entsetzt auf und sah in die Richtung aus der der Schuss gekommen war. Ein weiterer Terraner zielte auf sie. Immer noch hielt sie das Schwert in der Luft, bereit dem wimmernden Elend an ihren Füßen den Kopf abzuschlagen.

"Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun", erklärte Jeremiah kalt. "Ihr würdet sterben, ehe ihr zum Streich ausholt." Dennoch war er gegen seinen Willen von der kleinen Frau beeindruckt. Solche Kampffähigkeiten hatte er bisher nur bei Klingonen gesehen.

„Die Hand ist schneller als das Auge“, erwiderte sie eisig. In diesem Moment hörte sie das Wimmern hinter sich. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. Nein! Bitte, sei still! Bitte! Ich finde einen Weg!

Das Wimmern wurde lauter. Ohne weiter zu überlegen, senkte sie ihr Schwert und drehte sich um. Die Bajoranerin öffnete die Tür. „Ssscht“ Mit einem Arm griff sie nach ihm und wiegte ihn sanft.

Misstrauisch folgte Jerry ihrer Bewegung: "Wer ist das?", wollte er wissen. Aus dem Mundwinkel zischte er seinen Kameraden zu: "Verschwinde Bundy und lass dich von Pat verarzten." Der verletzte Rebell rappelte sich auf und verschwand.

Sie achtete gar nicht auf ihn. Malechar immer noch wiegend hob sie ihren Arm und steckte das Schwert in einer langsamen, eleganten Bewegung wieder in das Etui auf ihrem Rücken. Warum war sie so unvorsichtig gewesen und hatte dieses Schiff genommen? Sie hätte ohne Probleme ein Schiff der Gilde nehmen können! Selbst die Rebellen griffen diese nicht an. Warum war sie nur so dumm gewesen? „Malechar“, flüsterte sie mehr zu dem Kind, denn als Antwort auf die Frage des Menschen.

"Ist er ihr Sohn? Wie heißen Sie eigentlich?", fragte Jerry weiter, aber weniger bedrohlich. Die Schergen der Allianz hatten ihm seine Familie genommen, abgesehen von seiner Schwester. Deshalb konnte er auch nicht so einfach auf eine Mutter mit ihrem Kind schießen, obwohl die Anweisung von Julian lautete, keine Zeugen zu hinterlassen.

Verächtlich blickte sie auf und betrachtete den Mann. „Ich bin Taih Ranar von der Ivorii-Gilde und dies ist mein Sohn.“ Der Kleine hatte aufgehört zu wimmern und war wieder einen leichten Schlummer gefallen. Behutsam legte sie ihn auf den Tisch. Dann ging sie zwei Schritte vor und stellte sich vor ihn. Konzentriert betrachtete sie den Menschen. Sie sah eine junge Frau, einen anderen Mann und sie konnte deutlich spüren, dass der Rebell vor ihr nicht ohne weiteres auf ein Kind schießen würde. Handle klug, sagte sie sich. „Was willst du?“, fragte sie ihn ruhig.

Die Ivorii-Gilde. Jeremiah hatte davon nur Gerüchte gehört. Aber eine Frau mit solchen Fähigkeiten im Nahkampf würde sich als sehr wertvoll erweisen. "Ich möchte ehrlich sein, Ms. Ranar. Ich habe Weisung erhalten jeden an Bord zu töten." Er überlegte kurz: "Es gäbe jedoch eine Option. Sie müssten der Rebellion beitreten. und schwören niemals eine anderen Rebell zu verletzen und stets das tun, was ich Ihnen sage."

„Nein.“ Ihre Stimme klang wütend. „Du widerlicher, kleiner Wicht! Alles tun, was du sagst? Ich kann mir schon vorstellen, was du dir darunter vorstellst“, schrie sie ihn an.

Doch Jerry blieb cool. "Die Kleine ist scharf auf mich", dachte er schmunzelnd. "Ich glaube, da irren Sie sich", erklärte er. "Ich verlange niemals, dass Sie mit mir schlafen. Es geht eher darum, dass ich ihr Vorgesetzter bin. Schließlich müssen Sie Bundy ersetzen. Mit nur einer Hand ist er zum Kämpfen nicht zu gebrauchen."

Sie hob eine Augenbraue. „Bilde dir nichts ein! Ich bin nicht scharf auf dich, Terraner!“, erklärte sie herablassend. „Und ich soll diesen schwächlichen Menschen ersetzen? Für mich ist das ein schlechter Tausch. Was bekomme ich im Gegenzug dafür?“

"Ihr Leben. Und das ihres Sohnes", erklärte Jeremiah. "Es ist ihre Wahl. Sterben oder den Rebellen beitreten. Ich habe Skrupel eine Mutter mit Kind zu töten, aber wenn Sie weiter solche Zicken machen, wird Ihre Situation nicht besser. Also sprecht rasch", forderte der Rebell barsch. Sein Finger krümmte sich um den Auslöser.

Ranar lächelte ihn an. Dann drehte sie sich sehr langsam um und ging zu einem Stuhl, der umgefallen war. Sie stellte ihn wieder auf und setzte sich. „Das genügt mir nicht. Du bekommst mich. Du verlangst Gehorsam von mir. Und dafür nur zwei Leben. Nein, ich verlange mehr dafür. Schließ die Tür und setz dich.“

"Was wollen Sie noch?" Jerry schloss zwar die Tür, blieb aber stehen. Sitzend bot er ein zu leichtes Ziel.

„Du kannst alles bekommen, was du willst. Aber er ist tabu.“ Sie zeigte auf das schlafende Baby. „Er wird sich nicht den Rebellen 'anschließen' und niemand wird jemals von seiner Existenz erfahren.“

"Okay. Einverstanden. Wo wollen sie ihn unterbringen?", wollte Jerry wissen.

„Ich war auf dem Weg zu meiner Mutter. Aber ich bin noch nicht fertig.“ Sie sah ihn herausfordernd an. „Außerdem bin ich ausschließlich dir unterstellt. Befehle von deinen Rebellenfreunden werde ich nicht akzeptieren. Und ich werde nicht meine Ansichten über euch ändern.“

"Das konnte schwierig werden. Ich bin der Stellvertreter eines Mannes namens Julian Bashir. Und dann gibt es noch unseren Anführer, Smiley O'Brian", versuchte der Rebell zu erklären. "Was deine Ansichten angeht, das ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Wenn du wegen deines Sohnes zu uns kommst, ist das in Ordnung und immer noch besser als diejenigen, die nur ihren Blutrausch befriedigen wollen." Er wandte sich wieder zur Türe. "Wo wohnt denn Ihre Mutter? Ich werde Sie nämlich dorthin fliegen. Jetzt dürfen wir aber keine Zeit mehr verlieren."

„Sie können mir Befehle erteilen, bis sie daran ersticken“, erklärte Ranar hochmütig. „Solange ich es nicht aus deinem Mund höre, werde ich keinen Finger krümmen. Warte - nur noch eine Sache!“ Sie sah ihn eindringlich an. „Du wirst mich niemals berühren, es sei denn, ich gestatte es dir.“

Jeremiah hob die Augenbrauen: "Wenn es dann nun alles ist." Als Milseya nickte: "Einverstanden. Aber dann habe ich auch eine erste Anweisung. Das Schwert kommt in meine Obhut. Oder möchten Sie vielleicht die Ivorii-Gilde mithineinziehen?"

Die Bajoranerin sah ihn milde lächelnd an. Dieser Terraner wusste nicht das geringste über die Gilde! Als würde es diese kümmern, für wen sie arbeitete. Sie griff zu dem Verschluss einer Halterung und löste ihn. Das Schwert auf ihrem Rücken glitt zu ihrer nach hinten ausgestreckten Hand. Sie griff danach und überreichte es dem Menschen. „Halii“, sagte sie.

Jeremiah umfasste den Griff. Es war trotz der Größe sehr leicht und dennoch scharf. Er erahnte das es in der Hand eines Profis mächtiger sein konnte als ein klingonisches Batleth. "Wir sollten jetzt gehen." Mit seiner freien Hand zeigte er zur Türe. "Nach ihnen, Mylady."

Behutsam nahm Ranar Malechar in ihren Arm und ging zur Tür. „Mein Name ist Ranar, Mensch“, sagte sie. „Ranar Milseya.“

"Und ich bin Jeremiah. Jeremiah Esteban", erklärte der Rebell. "Meine Freunde und Kameraden nennen mich Jerry."

„Ich bin weder das eine noch das andere - Jeremiah.“

[Alex und fee in „Lady of the Sword: The two rebells“]

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Es war immer wieder seltsam, wenn Jeremiah von ihrer ersten Begegnung träumte. Das war zwar nicht oft der Fall, aber manchmal wenn er wie heute daran erinnert wurde, weshalb er das alles hier tat, dann tauchte in seiner Erinnerung auch sie auf. Beinahe so, als wäre sie ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Womöglich war sie das ..

Ranar stand auf und trat leise ans Bett. Das Gesicht des Menschen wirkte erschöpft. Er hatte schon viel zu lange nicht mehr geschlafen. Sie griff nach der Decke und legte diese auf ihn. Unbewusst bewegte sich ihre Hand zu seiner Stirn, doch noch bevor sie diese berührte, zuckte die Hand wieder zurück. Es würde alles verändern, dachte sie. Und das wollen wir beide nicht. Nicht jetzt. Wahrscheinlich niemals.

Vorsichtig ging sie zum Tisch zurück und räumte die Flasche und das Glas weg. Ihr Blick fiel auf die leeren Teller. Gut, er hatte zumindest etwas gegessen! Kurz hielt Ranar inne und dachte nach. Ihre so oder so spärlichen Vorräte gingen zur Neige. Vielleicht würde sich ein Besuch im Frachtbereich lohnen?

„Es war eine Art Brötchen mit Fleisch drin und irgendwas Rotes ist da raus geflossen. Das Teil war sooo groß.“ John Gilmore Hände beschrieben die Größe eines iridischen Straußeneis.

„Blödsinn!“ zischte Nathanel McNaughton. „So große Brötchen gibt es gar nicht!“ Leise hatte sein Magen zu knurren begonnen. Dieser verfluchte Pilot! Nat hatte gerade vergessen können, dass er Hunger hatte. „Du hast wieder mal zuviel gesoffen, Gilmore!“ erklärte er wütend.

„Hab ich nicht!“, widersprach John zornig und packte den anderen am Kragen und drückte ihn gegen die Wand.

Das Messer schwirrte dicht an Johns Kopf vorbei und landete exakt zwei Millimeter neben Nats Kopf in der Wand. Perplex drehten sich die beiden Männer um und entdeckten die Bajoranerin in einem bis zu den Knöcheln langen Umhang. „Was ist hier los?“, fauchte sie erbost.

Schnell - noch bevor ein weiteres Messer möglicherweise diesmal in seinem Hals steckte - erzählte John von den beiden Sternenflottenoffiziere, die im Alphaflyer saßen und aßen. „Und das Brötchen war sooo..“

Ihre Hand packte schraubstockartig seinen Hals und drückte zu. „Und du hast das Hangardeck unbeaufsichtigt verlassen und nicht gemeldet, dass die Wachen ausgeknockt waren?“ brüllte sie ihn an.

John röchelte. „Nein.“

Die Finger drückten noch ein wenig fester zu. „Dämlicher Volltrottel! Ich sollte dir die Eingeweide rausreißen!“ Die Bajoranerin ließ den Mann los und ging zu einer Komm-Einheit, neben der Nat stand. Rasch drückte er sich zur Seite und ging zu John um ihm aufzuhelfen.

„Ranar an T'Ner. Unbefugtes Betreten des Sicherheitsbereichs. Wir treffen uns vor dem Eingang in drei Minuten.“

Sie drehte sich zu den beiden Männern um. „Verpisst euch! Bevor ich es mir noch anders überlege!“ Dann streifte sie sich die Kapuze von ihrem Umhang über den Kopf und ging.

„Arrogantes, bajoranisches Miststück. Der gehört es mal so richtig besorgt, dieser Zicke“, motzte John leise.

„Das habe ich gehört!“, tönte es aus dem Korridor durch den sie verschwunden war.

Die Beiden machten sich schleunigst aus dem Staub.

......................

„Ich hoffe, Sie haben sich satt gegessen?“ Ranar hatte soeben mit T'Ner den Alphaflyer betreten, ihre Kapuze nach hinten geschoben und sah die beiden Sternenflottenoffiziere mit unverhohlener Verachtung an.

George hatte gerade seine Mahlzeit beendet. Dieser Blick, den die Bajoranerin aufgelegt hatte, wäre in der Lage gewesen, einen Borg zu einer überstürzten Flucht zu animieren.

„Das haben wir in der Tat“, antwortete er mit einem vielsagenden Unterton. Auch er machte aus seiner feindseligen Haltung ihr gegenüber keinen Hehl.

„Gut“, nickte sie zufrieden. „Dann wird es Ihnen wohl auch nichts ausmachen, diesen Sicherheitsbereich wieder zu verlassen.“ Ranar verschränkte die Arme vor der Brust. „Ein Wunder, dass Sie beide noch am Leben sind!“, schüttelte die Bajoranerin den Kopf.

„Soweit ich mich erinnere, hat Ihr Captain Esteban uns nicht untersagt, den Flyer aufzusuchen.“ Assjima schob eine letzte Gabel Gemüsekuchen in den Mund und schluckte. „Aber er hat offensichtlich vergessen, seine Wachhunde zu informieren. Auch unsereiner muss essen.“ Sie schob den leeren Teller von sich und schaute die Bajoranerin herausfordernd an. „Und ich denke nicht, dass wir vorerst den Sicherheitsbereich verlassen werden.“

„Mal von dem abgesehen, haben die Beiden schlampig gearbeitet. Wir haben einen ungebetenen Besucher aufgescheucht. Ich habe ihm um ein Haar einen neuen Scheitel mit dem Phaser verpasst“, sagte George. Er lehnte sich zurück und nahm eine bewusst provokative Haltung ein.

„Dank Ihnen ist das kein Sicherheitsbereich mehr“, erwiderte Ranar zynisch. „Sie haben die beiden Wachen ausgeschaltet und sich keinerlei Gedanken darüber gemacht, dass Sie damit jedem auf dieser Station Zutritt zu diesem Bereich ermöglicht haben.“ Die Bajoranerin schüttelte entrüstet den Kopf . „Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, alleine für die Kleidung, die Sie tragen, würde man Sie töten. Mal ganz zu schweigen von dem Tricorder und dem Phaser! Wenn die Personen an Bord der Station wüssten, dass es hier einen Nahrungsreplikator gibt, dann würden sie diesen Bereich stürmen!“, erklärte sie und man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie sich zurückhielt den beiden nicht an die Gurgel zu gehen. „Sie sollten endlich begreifen, dass Sie hier nicht in Ihrem Universum sind! Und dass Ihr Leben nicht das geringste wert ist!“

„Wenn der Rest der Leute auf dieser Station so leicht zu überwältigen ist, wie ihre beiden Sicherheitsleute da draußen …“ Die Deltanerin lachte verächtlich. „Wir können uns durchaus zu Wehr setzen, wenn es sein muss. Aber dennoch erscheint mir dieser Ort hier der sicherste auf der Station zu sein.“

„Falsch! Aber wir können ja mal sehen, wie lange Ihre Kräfte gegen den verzweifelten Überlebenswillen der Tausende da draußen halten, Doktor! Nun wo Sie gestärkt sind, nehmen Sie es doch locker mit denen auf“, höhnte Ranar. „Und wie überaus praktisch für die Allianz. Eine Sternenflottenmedizinerin sorgt dafür, dass es ein paar Rebellen weniger gibt. Sie werden Ihnen sicherlich einen Orden verleihen.“ Sie nickte T'Ner zu. „Wir gehen.“ Beide wandten sich um. „Ach, bevor ich es vergesse. Computer, Stimmautorisation Ranar 1 aktivieren.“

Augenblicklich wurde es im Shuttle dunkel. „Gute Nacht“, lächelte sie boshaft.

„Bravo!“, sagte George höhnisch. Er stand vorsichtig auf. Also warst du in der zwischen Zeit hier im Flyer. Sehr interessant. Das heißt, ich kann den Computerkern komplett platt machen, um noch die anderen Überraschungen von dieser Giftnudel zu eliminieren, dachte George grimmig.

„Öffnet das Schott und weckt die Leute. Sagt Ihnen, dass es hier etwas zu essen gibt - und eine Deltanerin!“ hörten die beiden Sternenflottenoffizier die Bajoranerin laut sagen. Dann zischte das Schott, als es sich öffnete.

Nur den Bruchteil einer Sekunde später schloss sich das aufdrehende Schott mit einem lauten Knall. Die Deltanerin war aufgesprungen und stand nun mit blitzenden Augen vor der kleinen Bajoranerin. „Es reicht! Für wen zum Teufel halten Sie sich?“ Eine unsichtbare Zange legte sich um Ranars Hals. „Wenn Sie sich ernsthaft Hilfe für Ihr lächerliches kleines Kriminalstückchen erhoffen, dann sollten Sie ihre verdammte Hochnäsigkeit ablegen und uns so behandeln, wie Esteban es von Ihnen erwartet – nämlich als Gäste.“

Ranar wehrte sich nicht gegen die deltanischen Kräfte. Du weißt nicht, welchen Gefallen du mir tust, dachte sie und schickte den Gedanken zu Assjima. Nur noch ein kleines Bisschen mehr und ich bin frei. Tu es! Brich deinen Eid und hilf mir damit!

„Nein“ antwortete Assjima laut, so dass es alle hören konnten. „Egal, was Sie dazu drängt, aber diesen Gefallen werde ich Ihnen nicht tun. George?“ Ohne den telekinetischen Griff zu lockern, wandte sie sich dem Ingenieur zu. „Können Sie die Energie in den Griff bekommen? In meinem Rucksack im Spint befindet sich eine Taschenlampe …“ Dann fixierte sie Ranar erneut. „Ich weiß nicht, warum Sie sich so feindselig verhalten, aber wegen Ihnen würde ich ganz bestimmt keinen Eid brechen. Ganz davon abgesehen, dass ich außer meinem Sternenflotteneid nur einen weiteren Schwur abgelegt habe. Der verbietet mir so einiges, aber nicht die Selbstverteidigung und eventuell damit verbundenes Entleiben.“

Ranar begann zu japsen. Gäste halten sich an Regeln, Doktor. Sie betreten nicht gesperrte Bereiche. Es wäre ein Leichtes für Sie gewesen, Esteban zu kontaktieren, damit er Ihnen den Zutritt gewährt. Aber Sie haben die Sicherheit der Station gefährdet – nur um essen. Und das obwohl die Menschen hier an Hunger leiden. Sie laufen einfach hier herum, ohne auch nur den geringsten Schutz. Wissen Sie, wie viel eine Deltanerin auf dem Sklavenmarkt wert ist? Wissen Sie, was ein Phaser hier wert ist? Haben Sie denn die geringste Vorstellung davon, dass diese Menschen Hunger leiden und alles tun würden um sich und ihre Familien zu ernähren? Und sei es nur für einen Tag? Können Sie es nicht begreifen oder wollen Sie es nicht? DAS IST NICHT IHRE WELT!“

„Vielleicht bittet man in Ihrer Welt so um Hilfe. Aber uns hätte man nicht einfach entführen müssen. Ein einfaches Bitte hätte schon ausgereicht“, sagte George an Ranar gewandt. Dann drehte er sich zur Ärztin.

„Was die Energie angeht. Da kann ich im Moment nichts ausrichten. Tut mir leid, Doc.“

„Okay, George. Dann eben auf andere Weise.“ Der Griff um den Hals der Bajoranerin wurde fester. „Wir sind nicht in unserer Welt. Das habe ich inzwischen tatsächlich verstanden.“ Assjimas Stimme klang spöttisch. „Ich frage mich nun ernsthaft, ob die Regeln unseres Universums hier gelten … Aber wir wollen doch wenigstens die Form wahren. Ich forderte sie höflichst auf, die Autorisation umgehend aufzuheben. Dann werde ich vielleicht einen Löffel voll Mitleid aufbringen können und mir eine Träne für die Situation auf der Station abdrücken.“

George hatte inzwischen den Rucksack der Ärztin gefunden und die Taschenlampe herausgeholt. Er schaltete Sie ein und blendete Ranar damit.

„Doc, tun Sie es nicht. So leid es mir tut, aber Mrs Ranar hat einige sehr gute Argumente eingebracht, die man nicht von der Hand weisen kann. Außerdem hinterher würden Sie diese Tat dann bereuen und sich ewig Vorwürfe machen.“

T'Ner und die beiden anderen Sicherheitsleute hatten ihre Waffen auf die Ärztin gerichtet und warteten auf einen Befehl der Bajoranerin. Diese bewegte nur leicht abwehrend ihre Hand, so dass sie ihre Waffen senkten. Ranar sah Assjima laut röchelnd an. Diese Menschen benötigen ihr Mitleid nicht, Doktor. Ihre Tränen werden nichts ändern, ihre Taten schon. Aber es liegt alleine an Ihnen, ob Ihre Anwesenheit etwas verändert oder nicht. Sie sind mir gleichgültig. Aber ich habe den Befehl, dafür zu sorgen, dass Ihnen nichts geschieht, nur Sie tun alles, um das zu verhindern. Von mir aus lassen Sie sich doch vergewaltigen und töten, wenn Ihnen danach ist! Teilen Sie das Schicksal der Menschen hier. Doch ist da nicht jemand, der das zutiefst bedauern würde?“ Vor dem geistigen Auge Assjimas erschien ein vertrautes Gesicht.

„Hören Sie auf mit Ihren lächerlichen Tricks. Damit werden Sie bei mir nichts erreichen. Die Energie, wenn ich bitten darf!“ Die Stimme der Deltanerin hatte jeden Hauch von Sarkasmus verloren und klang nun sehr bestimmt.

„Nein“, hauchte Ranar kaum hörbar.

„Doktor! Sie sind Ärztin und kein Folterknecht“, sagte George. Mit einer Mischung aus Belustigung und Besorgnis sah er dem Schauspiel zu.

Ein eisiger Blick traf den Ingenieur. Ohne ihn eines weiteren Wortes zu würdigen wandte sich die Deltanerin erneut ihrem Opfer zu. „Ich verstehe. Sie würden lieber sterben. Aber diesen Gefallen werde ich Ihnen nicht tun. Sie wollen, dass wir Ihnen helfen. Das haben wir vor. Das war bereits in Planung bevor Sie mit ihrer arroganten Nase hier aufgetaucht sind. Sie wollen Essen und Medikamente. Wir haben nicht viel davon.“ Sie nickte in Richtung Achtern. „Da hinten stehen nur zwei kleine Kisten mit Medikamenten. Ihr Captain Esteban hätte sich einen größeren Frachter mit größerer Besatzung als Lockvogel ausdenken müssen. Aber ich kann auch mit dem Wenigen auskommen und was in unseren Möglichkeiten liegt, sind wir bereit zu tun. Doch dazu brauchen wir unseren Flyer. Wir brauchen die Geräte und die Räumlichkeiten hier an Bord. Ich will unbeschränkten Zugang zu diesem Hangar - ohne dass eine dieser Rebellenvisagen hier unaufgefordert auftaucht. George … haben Sie noch Wünsche?“

„Die Rückerlangung der absoluten Kontrolle über den Flyer“, sagte George ungerührt.

„Mehr brauche ich nicht im Moment“, fügte er hinzu.

Sie bekommen den Flyer, nur wenn ich lebe! Also lassen Sie los, Doktor! Wenn ich tot bin, haben Sie gar nichts! Nicht einmal die Möglichkeit zur Rückkehr! Mittlerweile war Ranar halb bewusstlos, dennoch wehrte sie sich. Sie würde nicht nachgeben - bis zum letzten Atemzug.

„Ich habe nicht vor, Sie zu töten. Ich werde Sie loslassen, sobald ich sicher sein kann, dass Sie nicht wieder ausrasten und auf uns schießen.“ Der Griff lockerte sich etwas. „Aber wenn Sie mehr als diese beiden Kisten von uns haben wollen, brauchen wir ein Zeichen des Entgegenkommens von Ihnen. Sind sie mit diesen Konditionen einverstanden?“

Ausrasten? Was zur Hölle meinte Sie damit?

Keiner wird auf Sie schießen! Sehen Sie sich um!

Die Wachen hatten ihre Waffen gesenkt und betrachteten die Situation genauso gebannt wie Sheridan. Die kleine Handbewegung der Bajoranerin hatte gereicht, damit diese ihre Waffen sicherten. Die beiden Wachen, die Assjima und George überwältigt hatten, waren mittlerweile sogar wieder zurück zum Schott gegangen und unterhielten sich leise. Auch T'Ner beobachtete. Seine Waffe hatte er schon lange wieder auf seinen Rücken geschultert.

Ich habe mein Wort gegeben, dass keiner von Ihnen wieder verletzt wird, Doktor. Die Bajoranerin glitt langsam hinüber in die Dunkelheit.

„Ich meinte Sie, Ranar! Ihr Wort … Bah! Das Wort einer Frau, die ohne Grund auf einen unbewaffneten Mann schießt ... doch genug davon. Ich bin es leid.“ Die Bajoranerin stürzte rücklings auf den Boden und rang nach Luft. „Sie haben die Wahl, Ranar. Die Kisten … damit würde ich dem Befehl Commander Kyles Genüge tun und meine Pflicht erfüllen. Wenn Sie mehr haben wollen, dann müssen Sie uns entgegen kommen.“

Sie rang aus den Tiefen ihre Lungen nach Atem, japste, hustete. Dann hob sie ihren Kopf und sah zu T'Ner. Dieser nickte und trat auf Sheridan zu. „Bitte begleiten Sie mich, Commander“, fragte er höflich.

George blickte den Vulkanier an. „Und wohin soll ich Sie begleiten?“, fragte George höflich. Mit Vulkaniern konnte man wenigstens reden.

T'Ner sah zu Ranar. „Begleiten Sie ihn, Sheridan“, sagte diese immer noch japsend. „Er wird Sie zurück auf die Black Dragon begleiten. Ich weiß, dass Sie dort jemand sprechen möchte. Ihr Name ist Julia.“

George verkrampfte sich leicht bei dem Namen. Dann nickte er Ranar zu.

„Doc, ich werde Mr. T´Ner auf die Black Dragon begleiten. Sie kommen hier alleine zurecht?“

Assjima warf einen Blick auf die noch immer am Boden sitzende und nach Luft ringende Frau. „Ich glaube schon, Commander. Gehen Sie nur. Und …“ Sie zögerte und schaute ihn nachdenklich an. „ … nicht vergessen: es ist eine andere Julia.“

George nickte nur. Dann folgte er T´Ner aus dem Flyer hinaus. Er wusste, dass diese Julia nicht die Frau ist, mit der er 6 Jahre lang verheiratet war, aber tief im Inneren sehnte sich alles nach ihr zurück.

„Warten Sie!“, rief Ranar ihm keuchend nach. Die Beiden bleiben stehen. „Nehmen Sie ein Medikit mit“, bat sie ihn.

Was hat das zu bedeuten? George ging zu dem Staukasten an der Wand und holte ein Erste Hilfe Medikit heraus. Dann begab er sich wieder zu T ´Ner.

Als George den Hangar verlassen hatte, fühlte Assjima sich plötzlich sehr alleine und wäre ihm am liebsten nachgelaufen. Diesem bajoranischen Miststück war alles zuzutrauen. Auf ihr Wort konnte und wollte die Deltanerin sich nicht verlassen. Deswegen folgten ihre Augen hoch konzentriert jeder noch so geringen Bewegung der kleinen Frau.

Sie bewegte sich zunächst nicht im Geringsten und betrachtete die Deltanerin. Dann erhob sie sich langsam und richtete wieder ihre Kleidung. „Ich möchte, dass Sie mit mir mitkommen, Doktor“, bat sie Assjima leise.

„Sie scheinen mich nicht zu verstehen, Ranar. Ich werde keinen Finger rühren, bevor Sie nicht die Kommandoautorisation über den Flyer freigegeben haben.“ Sie lehnte sich an die Außenhülle des Raumschiffes und verschränkte wartend die Arme vor der Brust.

Ranar seufzte. „Computer! Stimmautorisation aufheben.“

Die Deltanerin trat einen Schritt zurück. „Computer - Zugang zum Deltaflyer nur mit gültigem Sternenflottensicherheitscode Zugangsebene 3, Sicherheitsebene Beta gestatten.“ Dann schloss sie das Schott und wendete sich der Bajoranerin zu. „Ihr Wort darauf, dass sich niemand mehr ohne unsere Zustimmung an unseren Geräten zu schaffen macht.“

„Das kann ich nicht, Doktor“, erwiderte die Bajoranerin, die sich wieder erholt hatte. „Ich bin nicht verantwortlich für die Taten von verzweifelten Menschen. Ich werde sehen, was ich tun kannte.“ Sie zog die Kapuze wieder über ihren Kopf.

Mehr konnte Assjima nicht erwarten. „Wohin wollen Sie mit mir?“ fragte sie erstaunt über das seltsame Verhalten der Bajoranerin. Kapuzenmantel und plötzlich eine fast weiche Stimme … die Frau war wie ausgewechselt. Schizophrenie? schoss es der Ärztin durch den Kopf.

„Ich möchte Ihnen etwas zeigen.“ Ranar ging langsam voraus und öffnete das Schott. Sie sah zu der Deltanerin und deutete mit der Hand hinaus. „Bitte!“

Die Ärztin zögerte. Sie hatte diese Frau nicht gerne in ihrem Rücken. Dennoch wollte sie nicht beleidigend wirken. So trat sie vorsichtig als erste in den Korridor hinaus. Die beiden Wachen saßen immer noch benommen auf dem Boden.

„Deltanische Hexe!“, zischte der eine und sah grimmig auf Assjima. Als jedoch Ranar hinter ihr erschien, duckte der Mann sich und blickte weg.

Ranar schritt einfach an ihm entlang und ging voraus, während die Deltanerin ihr langsam folgte. Die nächtlichen Gestalten, die die Ärztin erblickten, wagten sich aus ihren Schatten, doch sobald sie die Kapuzenfrau wahr nahmen, zuckten sie erschrocken wieder zurück. Die Bajoranerin beachtete sie nicht weiter.

All das wirkte äußerst befremdlich auf Assjima. Die kleine Gestalt im langen Mantel erinnerte sie mehr und mehr an eine Gestalt aus einer der gruseligen Märchen, die ihr ihre Großmutter immer zu erzählen pflegte. Ein kleiner Gnom in langem schwarzen Mantel, der ihr immer unglaubliche Angst eingeflößt hatte.

Es war ein Gewirr aus unendlich vielen, immer dunkler werdenden Korridoren in die Tiefen der Station. Die beiden Frauen waren schon über zehn Minuten unterwegs. Dann hielt die Bajoranerin plötzlich an und schob einen Vorhang zur Seite und trat ein.

Bereit, mit ihren Sinnen in alle Richtungen auszuschlagen, folgte Assjima ihr auf den Fuß.

Ranar stand in Mitten eines riesigen Bettenlagers. Nachdem sie eingetreten war, trat beinahe augenblicklich ein etwa 14-jähriger cardassianischer Junge auf sie zu und begrüßte sie mit einem scheuen Lächeln. Die Frau nickte ihm zu. „Habt ihr die Lieferung erhalten?“, fragte sie leise. Er nickte.

Ranar atmete erleichtert auf. „Wer?“, fragte sie schließlich. „Sho'an und Marvi“, antwortete er. Sie senkte betrübt den Kopf. „Iloumen ist noch bei uns.“ Er zeigte in eine mit Tüchern abgehängte Ecke des Raumes. Die Bajoranerin nickte und sah zu Assjima. „Kommen Sie.“

Die Ärztin folgte ihr schweigend.

Behutsam schob Ranar den Vorhang zu Seite. „Iloumen“, flüsterte sie. Das etwa sechsjährige terranische Mädchen stöhnte leise auf, als es seine Augen aufschlug. „Ranar“, krächzte es. Die Bajoranerin ging in die Knie und schob die Kapuze herab. „Ja.“ „Hast du Schokolade?“, fragte das Kind. „Für dich doch immer.“ Sie griff in ihre Tasche und holte etwas in einem silbrig glänzenden Papier hervor. Entzückt wandte das Mädchen alle ihre Kräfte auf und griff danach. Doch es gelang ihr nicht das Papier zu entfernen. Mit unendlicher Sanftheit half ihr Ranar dabei, brach ein Stück der Schokolade ab und steckte es dem Mädchen in den Mund. Iloumen lächelte glücklich.

Die Bajoranerin strich ihr über die heiße Stirn. „Sie wird sterben, Doktor“, sagte sie ohne die Angesprochene anzublicken. „Und sie weiß es.“ Ranar sah hoch. „Können Sie ihr helfen?“

Immer noch erstaunt über die seltsame Verwandlung der Bajoranerin schob Assjima sie schweigend beiseite und beugte sich über das Kind. Die Kleine starrte sie mit vor Schreck geweiteten Augen an und drückte sich dicht an die Wand.

„Schht“, beruhigte Ranar das Mädchen. „Das ist Assjima. Sie ist Heilerin. Erinnere dich: Du solltest dich vor nichts fürchten, dass du nicht kennst. Komm her.“ Das Kind begann zu zittern. „Iloumen, erinnerst du dich, wie du dich vor mir gefürchtet hast?“ Das Mädchen nickte. „Fürchtest du dich heute noch?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Und warum?“ „Weil du anders bist.“ „Richtig. Assjima ist auch anders.“ Ranar streckte ihre Hand aus. „Vertrau mir.“ Zögerlich griff das Mädchen nach der Hand und ließ sich wieder zu der Deltanerin ziehen.

Inzwischen hatte die Ärztin sich vor dem Lager nieder gekniet und übernahm sanft die Hand des Kindes. „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich will dir helfen.“ Die leise, dunkle Stimme der Deltanerin beruhigte das Mädchen. Sie legte ihre Hand auf die Stirn der kleinen Patientin. Dann zog sie ihren Tricorder hervor. Die blinkenden Lichter des Gerätes verwirrten das Kind. „Dieses Ding erzählt mir nur ganz genau, was dir weh tut. Es ist ein ziemlich kluges Ding. Und du wirst gar nichts spüren. Darf es nachschauen, was du hast?“ Die Kleine nickte schüchtern und Assjima begann, sie zu scannen. Dann starrte sie einen Moment nachdenklich auf das Display, stand auf und zog Ranar mit sich nach draußen in den Raum.

„Wer zum Teufel redet dem Kind so einen Unfug von wegen es wird sterben ein?“ zischte sie die Bajoranerin an. „Die Kleine hat nur eine banale Infektion, eine einfache Grippe und das in Verbindung mit Wassermangel und Unterernährung. Vor allen Dingen Vitaminmangel!“

„Eine einfache Grippe?“ Ranar zog die Ärztin weiter in eine abgeschiedene Ecke. „Sie begreifen es immer noch nicht! Hier ist jede Erkrankung tödlich. Es gibt keine Medikamente, kaum sauberes Wasser. Und Vitamine schon gar nicht!“, zischte die Bajoranerin. „Wer hier krank wird, ist dem Tode geweiht. Erst recht, wenn er niemanden hat! Iloumen hat Glück hier zu sein. Andere zu haben, die das wenige Essen und das Wasser mit ihr teilen. Wäre sie da draußen alleine, wäre sie schon lange tot! Kommen sie herunter von ihrem hohen Ross, Doktor. Sehen Sie richtig hin. Verstehen Sie endlich!“

„Ich verstehe sehr wohl“, fauchte die Deltanerin zurück. „Hören Sie endlich auf, mir Arroganz vorzuwerfen. Ich bin weder blind noch blöd. Aber ob hier noch alle ihre Gehirnwindungen an den richtigen Plätzen haben, scheint mir sehr fraglich zu sein. Mit ein wenig Wissen und einigen Tricks ließe sich hier sehr viel machen. Sie können Raumschiffe bauen, aber keine Trinkwasseraufbereitungsanlagen sauber halten? Das kann ich einfach nicht glauben. So dumm kann man nicht sein. Nein, hier liegen die Prioritäten verkehrt. Was ich hier sehe, ist eine Gesellschaft, die keinerlei Wert auf grundlegende hygienische Verhältnisse legt. Ich sehe auf dieser Station einen Haufen verwahrloster Terraner, die ihre finanziellen Mittel in Raumschiffe und schwerste Bewaffnung stecken. Leute, die es sich Unsummen kosten lassen, um uns aus einem äußerst fadenscheinigen Grund sogar aus einem anderen Universum hierher zu holen … wie besessen muss man sein, um so zu denken?“ Sie holte tief Luft. „Und nachdem ich nicht nur irdischen Kinder sehe, scheint dieses Lager wohl auch in einer ganz besonders schlechten Position zu sein.“

„Besessen?“ Ranar schüttelte entmutigt den Kopf. Wie hatte sie auch nur einen Augenblick daran glauben könne, dass diese Ärztin ihr helfen würde. Warum hatte sie ihr vertraut? Warum hatte sie sich von den Idealen Jeremiahs nur anstecken lassen? Niemand würde ihnen helfen. Niemand würde diesen Kindern helfen.

Die Bajoranerin ging in Richtung Ausgang. „Lassen Sie uns gehen, Doktor. Sie müssen müde sein.“

Als sie den Vorhang erreichte, teilte sich dieser vor ihr. Eine kleine Gruppe terrranischer Jugendlicher trat ein. „Ranar!“, rief der scheinbar Älteste von ihnen aus. Er umarmte sie noch bevor sie antworten konnte. „Ich wollte nur kurz nach euch sehen“, sagte sie leise. „Kein Neuankömmling?“, fragte der Junge und sah Assjima an. „Sie ist zu alt für ein Kind“, lachte er, bevor er zu ihr hin ging und sie genau betrachtete. „Ich bin Marcus“, stellte er sich vor.

Die Deltanerin beäugte den Jungen neugierig. Offensichtlich gab es auch einige Erdenmenschen, die sich um diese Kinder sorgen. Ihre Wut über die ignorante Bajoranerin herunterschluckend, die nicht einmal nach den machbaren Verbesserungen gefragt, sondern sich sofort wieder in ihr Schneckenhaus aus Arroganz und Vorurteilen zurück gezogen hatte, versuchte sie, ein freundliches Lächeln aufzusetzen. „Hallo Marcus. Ich heiße Assjima!“

„Freut mich!“ Er griff nach ihrer Hand und schüttelte sie kräftig. „Sie sind Deltanerin, nicht wahr? Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal eine aus der Nähe sehe! Stimmt es, was man über ihre Pheromone erzählt? Ranar und Jerry haben uns eine Menge über alle möglichen Spezies erzählt, aber das mit den Pheromonen hat sie sich doch nur ausgedacht, oder? JIMMY, nimm sofort deine Griffel aus der Kiste und bring erst den Kleinen was!“ Marcus zeigte auf vier Kleinkinder – zwei Cardassianern, eine Bajoranerin und ein Mensch.

Die Ärztin musste unwillkürlich schmunzeln. Die erfrischende Herzlichkeit des Jungen tat gut. „Ich weiß nicht, was euch erzählt wurde. Aber unsere Pheromone können manchmal ziemlich verrückt spielen.“

Marcus lachte und sah zur Bajoranerin. „Du hattest also doch Recht. Ich entschuldige mich bei dir, dass ich dir nicht geglaubt habe. JIMMY!“ Er ging zu dem 13-Jährigen und schlug ihn sanft auf die Finger. „Wir alle haben Hunger. Halt dich zurück.“ Dann blickte er zu Ranar. „Es reicht wie immer nicht“, erklärte er achselzuckend.

„Das tut mir leid“, entschuldigte sich Ranar. „Vielleicht kann ich..“

„Das war kein Vorwurf. Ich lass mir was einfallen“, beschwichtigte er sie. „Schließlich sind wir die Föderation!“, grinste er.

„Da habt ihr euch ja einen großartig klingenden Namen ausgesucht. Wen unterstützt ihr denn?“ fragte Assjima neugierig

Überrascht sah er sie an. Dann lachte er die Deltanerin aus. „Sie kennen die Föderation nicht? Die friedliche Vereinigung alle Völker?“ Er japste. „Dann lassen Sie sich das mal von ihr erklären!“ Er zeigte auf die Bajoranerin. „Schließlich hat sie und auch Jerry das hier ermöglicht.“

„Ich würde das lieber aus deinem Mund hören, Marcus.“

Er seufzte, bevor er sich zu Assjima setzte. „Sie mögen Rani nicht besonders, was?“, flüsterte er.

„Das habe ich gehört!“, sagte die Bajoranerin und sah ihn vorwurfsvoll an. Er streckte ihr die Zunge aus und lachte. Ranar schüttelte den Kopf und half weiter bei der Verteilung der Lebensmittel.

„Also die Föderation“, Er räusperte sich. „Gucken sie doch einfach mal in die Gesichter der Kinder hier. Es sind Cardassianer, Bajoraner, Vulkanier, Terraner und noch ein paar andere Spezies. Rani und Jerry haben sie hier her gebracht. Wir alle leben hier unter einem Dach. Die Älteren beschützen die Kleinen und schauen, dass sie was zu essen bekommen. Die Kleinen kümmern sich solange hier um das Quartier. Sie putzen, kochen das Wasser ab, versorgen die Kranken und kümmern sich um die Kleinsten. Wir helfen einander, egal wie der andere aussieht. “ Er richtete sich stolz auf. „Hier ist jeder gleich. Hier kann jeder seine Meinung sagen. Und wir alle sind gleichberechtigt. Das ist die Föderation.“

„Das sind schöne Ideale. Aber die Erwachsenen helfen euch wohl nicht gerade viel bei der Realisierung. Woher bekommt ihr eure Lebensmittel?“

„Von ihr.“ Marcus zeigte auf Ranar. „Und ich helfe manchmal mit auf den Hangardecks und verdiene so etwas Geld.“ Er stutzte kurz und sah die Deltanerin dann wütend an. „Wir sind keine Diebe!“, empörte er sich. „Wir nehmen niemandem etwas weg!“

„Wer sagt denn so was? Ich erkundige mich nur in medizinischer Hinsicht. Also keine Abfälle? Das ist schon einmal sehr beruhigend.“ In Gedanken strich Assjima eine ganze Reihe denkbarer Erkrankungen von ihrer imaginären Liste. „Habt ihr Zugang zu den Aufbereitungsanlagen? Oder wo immer hier auch Schrott und defekte Geräte landen …“

Verwundert sah er sie an. „Was ist Schrott?“ Hilfesuchend sah er zur Bajoranerin. „Sie meint, Teile die nicht mehr zu verwerten sind“, erklärte Ranar.

„Ach so! Nein, du hat uns doch verboten dort hinzu gehen. Ist zu gefährlich. Außerdem stinkst da ganz furchtbar.“

„Ich verstehe …“ Die Deltanerin schaute sich gedankenverloren im Raum um. „In einer Föderation sollen keine Kinder sterben müssen. Wenn eure kleine Föderation richtig funktionieren soll, braucht ihr noch ein paar praktische Dinge. Ich glaube, ich kann die besorgen, aber ich brauche dazu eure Hilfe. Ich habe einen Freund dabei, der fantastische Sachen bauen kann. Doch er braucht dazu sehr viel Material. Ihr Terraner könnt euch doch frei auf der Station bewegen. Ich möchte, dass ihr alles einsammelt, was so herumliegt. Kabel, Schrauben, Bleche, kaputte Geräte … Egal, wie klein und unwichtig diese Sachen auch erscheinen mögen. Vielleicht kann er aus all diesen Sachen ein oder zwei für euch sinnvolle Geräte basteln. Eines, dass Wasser sauber macht und eines, mit dessen Hilfe ihr Essen herstellen könnt. Schafft ihr das?“

„Natürlich!“, meinte er ruhig. „Aber wenn wir solche Geräte haben, werden es die Erwachsenen erfahren, Assjima. Dann werden sie kommen und sie werden sie holen. Dabei werden einige von uns sterben. Und das kann ich nicht zulassen. Jedes Leben ist wichtig.“ Er blickte wieder zu Ranar. „Jedes Leben macht einen Unterschied“, sagte er zu ihr. „Wenn du das Gerät bauen willst, in Ordnung, aber dann müssen wir schlauer sein als die Erwachsenen. Frag sie. Sie ist die schlaueste hier“. Marcus deutete auf Ranar.

Jedes Leben ist wichtig … Das kann er nicht von dieser Frau gelernt haben, die ohne mit der Wimper zu zucken auf George geschossen und ihn mit den Bildern seiner aufgeschnittenen Kinder gequält hat. Assjima schüttelte verwundert den Kopf. „Sie mag die Schlaueste hier sein. Aber es kommt darauf an, dass ihr euch nicht verplappert. Niemand darf von diesen Geräten erfahren. Auch ich werde nur meinem Freund davon erzählen. Die anderen in meiner Gruppe werden es nicht erfahren. Je weniger davon wissen, desto besser. Erzähle am besten auch deinen Freunden nicht, was wir mit den kaputten Sachen machen wollen. Nur du, George, Ranar und ich dürfen davon wissen. Und wenn George es schafft, dann musst du die Geräte gut verstecken. Du bringst den Kindern einfach nur das Essen - so wie immer. Aber nur du und Ranar dürft wissen, wo das Essen herkommt.“

Marcus rieb sich nachdenklich die Nase. Irgendwas passte noch nicht. Irgendwas .. „Was ist mit der Energie?“, fragte er plötzlich. „Ihr könnt nichts erschaffen ohne Energie.“

„Darum könnte sich Jerry kümmern“, meinte Ranar, die unvermutet neben den Beiden stand. „Bashir wird dem nicht zustimmen“, erklärte Marcus. „Er wird es nicht erfahren“, sagte Ranar und musste unwillkürlich grinsen. Was bei dem jungen Terraner ebenfalls ein Grinsen auslöste. „Du kannst ihn nicht leiden!“, meinte er. „Na und! Er mich doch auch nicht!“ kam es zurück. Beide mussten kurz auflachen. Marcus sah zu Assjima. „In Ordnung. Aber Jerry muss auch davon erfahren. Schließlich ist das auch sein Traum.“

„Wenn du ihm vertraust, dann soll er es erfahren.“ Assjima stand vorsichtig auf. Das linke Bein war eingeschlafen. Sie schaute Ranar an. „Energie haben wir in unserem Flyer im Hangardeck. Ich denke, Sie oder Esteban können dafür sorgen, dass die Kinder mit dem Material unbehelligt und vor allen Dingen ungesehen durchschlüpfen können? Vielleicht gibt es geeignete Lüftungsschächte. Und für jeden anderen sollte der Zutritt unmöglich sein. Ist das machbar?“

„Machbar ist alles, Doktor“, erwiderte diese. „Ich werde Ihnen die Pläne zu kommen lassen. Sie müssen einzig dafür sorgen, dass das, was die Kinder bekommen sollen, in der Nähe eines Schachtes steht und ..“

„Marcus!“ Ein Mädchen rief hinter dem Vorhang nach ihm. „Iloumen!“

Ohne sich um die beiden Frauen zu kümmern, schoss er hoch und lief zu dem abgehängten Bereich.

Belustigt schaute Assjima dem Jungen hinterher. „Ein aufgeweckter Bursche.“ Dann wandte sie sich der Bajoranerin zu. „Ich werde sehen, was ich aus unserem Replikator herausbekommen kann. Aber wer weiß, wie lange wir hier sein werden. Und ich befürchte, dass unser Gerät zu stark in die Systeme des Flyers eingebunden sein dürfte, als dass man es ausbauen und hier lassen könnte. Deshalb brauchen die Kinder ihren eigenen Materieumwandler, der mit der hiesigen Technik kompatibel ist. Außerdem ist eine kleine Wasserwiederaufbereitungsanlage notwendig. George behauptet von sich, er könne mit einem Nasenpopel ein Raumschiff auf Warp bringen. Ich hoffe inständig, dass er auch aus Schrott zwei passende Geräte zaubern kann. Die Kinder sollten alles, was sie finden können durch die Schächte in den Frachtraum bringen. Dann kann George dort im Flyer ungestört arbeiten. Und wenn ihm Teile fehlen, dann soll er meinetwegen den Flyer auseinander schrauben. Auch wenn uns Commander Kyle dafür einen Kopf kürzer machen würde.“

Ranar hatte kaum hingehört. Ihr Blick war sorgenvoll auf den Vorhang gerichtet. Schließlich riss sie sich davon los. „Danke“, sagte sie leise. „Wir sollten gehen. Sie müssen erschöpft sein.“

„Ich habe zwei Tage schlafend in einer Zelle verbracht …“ entgegnete Assjima schroff. „Ich werde im Flyer die nötigen Medikamente für die Kleinen herstellen und überprüfen, welche medizinischen Möglichkeiten sich uns noch bieten. In wenigen Stunden werde ich wieder hier sein und die Kinder eines nach dem anderen untersuchen. Doch leider können Mangelerkrankungen nicht über Nacht durch Handauflegen kuriert werden.“

„Nein, Doktor“, entgegnete Ranar ruhig. „Wenn Sie den Kindern helfen wollen, dann sollten Sie sich ein wenig ausruhen. Sie können gerne im Flyer machen, was sie wollen – nachdem Sie geschlafen haben. Aber unter keinen Umständen werden Sie alleine hier her kommen. Sie werden entweder Jerry oder mich kontaktieren. Einer von uns wird Sie begleiten. Und Sie werden NIEMANDEN von dem hier erzählen.“ Die Bajoranerin sah wie sich der Widerstand in der Ärztin aufbaute. „Zwingen Sie mich nicht, Sie darum zu bitten.“

Die Deltanerin verzog das Gesicht. „Wenn Sie dann ruhiger schlafen können … meinetwegen. Ich werde mich melden, sobald ich fertig bin.“

„Ich werde nicht schlafen.“ Ranar zog die Kapuze wieder über ihren Kopf. „Kommen Sie.“

Das würde aber Ihrem übernervösen Nervenkostüm sehr gut tun“ murmelte die Ärztin und folgte dem Mantelweibchen zurück in den Hangar.

Schweigend waren die beiden Frauen nebeneinander gegangen. Die Wachen vor dem Sciheherheitsbereich hatten gewechselte und Ranar instruierte diese, dass die Sternernflottenoffiziere freien Zugang zu diesem und ihrem Schiff hatten. Schließlich begleitete sie die Deltanerin noch bis zum Schott des Schiffes und wartete bis diese einstieg.

Auch wenn Sie nicht gefragt haben.. dachte Ranar und sah der Ärztin ins Gesicht, die umdrehte.

„Was, wenn eines dieser Kinder die Veränderung bringt? Was, wenn eines von ihnen derjenige ist, der diesem Universum den Frieden bringt?“

Von einer Sekunde auf die andere verwandelte sich der Gesichtsausdruck der Bajoranerin wieder zu der hochmütigen, emotionslosen Miene, die die Ärztin schon kannte. Dann drehte sie sich um und verließ das Deck.

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Völlig außer Atem kam Søren auf die Brücke der Norge Stjerne gestürmt. Bjørn sah genervt an. "Was ist denn jetzt los?" fuhr er den Jüngeren an. "Du solltest mir doch die Spezifikationen von dem Föderationsschiff besorgen, so schnell kannst du doch nicht damit fertig sein!" Søren zuckte zusammen, er gab sich doch immer solche Mühe, dass er dafür auch noch angeschrien wurde. Zögerlich übergab er seinem Bruder ein PADD. "Hier ist alles drauf, was du haben wolltest." gab er leise von sich. "Und ich habe zwei aus dem Spiegeluniversum gesehen, die haben die Wachen an der Hangartür einfach ausgeschaltet. Ich bin sofort abgehauen, als die kamen." "Was?" entfuhr es Bjørn. "Haben sie dich gesehen?" "Ja, ich fürchte doch." antwortete er kleinlaut. "Haben sie dich denn genau gesehen?" wütete der Ältere. "Nein, ich hoffe nicht. Ich hab mein Gesicht so gut verborgen wie es ging." erwiederte Søren und fügte ein bischen Stolz hinzu: "Aber die Rebellen haben mich nicht gesehen, ich bin durch die Lüftungsschächte rein." "Die Rebellen haben dir doch hier her gebracht, das ist fast genau so schlimm, wenn dich diese Sternenflottler gesehen haben!" zischte Bjørn. Er blickte jetzt zum ersten mal auf das PADD. Die Daten sahen recht interessant aus. "Jetzt geh mir aus den Augen!" befahl er Søren. Nachdem Søren die Brücke verlassen hatte, wandte er sich an den Steuermann: "Koppeln die uns von der Station ab und setzen sie Kurs auf das Aldebaran-System." "Aye, Captain!" bestätigte der Helmsman. Das PADD auf die Hand klopfend wollte Bjørn die Brücke verlassen, als in seine Mutter am Ärmel zurückhielt. "Mach deinen Bruder doch nicht immer so nieder, er gibt sich doch solche Mühe. Du weist doch, dass er zu dir aufsieht." ermahnte sie ihren älteren Sohn. "Ja, ich weis, aber er hätte es beinahe wieder vermasselt." lenkte Bjørn ein. Dann verließ er die Brücke.

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Während Solak den Damen wieder seinen kleinen Willi zeigen musste, war Bishop zurück auf die Brücke gegangen. Kaum war er an der Steuerungskonsole angekommen, ging der Annäherungsalarm los. Die Dragonlady näherte sich Galondon Core.

Lucas überlegte welchen Schiffscode er senden sollte, in der Datenbank gab es einige. Er entschied sich für den bajoranischen Code und so wurde aus der „Dragonlady“ die „Olari Asgaard“. Die Hologeneratoren formten auch das Schiff etwas um und gaben ihm ein neues Erscheinungsbild. Nun musste sich auch der Assistent etwas verwandeln. Er setzte seine Kapuze auf und klebte sich eine Nasenkammprothese auf seine Nase. Doch das Mistding wollte nicht halten, deswegen klebte er ein großes Pflaster darüber.

1 – 2 – 3 – und fertig war der Bajoraner!

Keine Sekunde zu früh, denn die „Asgaard“ wurde auch schon kontaktiert. Lucas nahm den Ruf entgegen und das Gesicht eines alten aber grimmigen Klingonen erschien. „Was wollen sie auf Galondon Core, Bajoraner?“ spuckte der Krieger förmlich aus und rülpste.

„Ich bin Tikon Elari, mein Herr Kalos und ich, sind Sklavenhändler. Wir wollen zwei hübsche Sklavenmädchen verkaufen…“ log Bishop den Klingonen an. Aber er machte es sehr gut, als wäre er in einer Theatertruppe gewesen.

„Gut, der Sklavenmarkt ist in der freien Handelszone. Sie dürfen bei Andockrampe D2/7 andocken…“ motzte der alte Mann und beendete die Kommunikationsverbindung.

Lucas aka Tikon Elari steuerte die „Asgaard“ an die Andockrampe D2/7 und meldete es dann Solak. Dieser hatte seine Zaubershow beendet und die Zwillinge sahen wie Betazoidinnen aus. Mittlerweile hatten sie wieder etwas an, aber als Kleider konnte man das nicht bezeichnen. Solak hatte sich auch als Bajoraner verkleidet.

„Das nächste Mal, wird so etwas mit mir abgesprochen, kapiert? Du Wurm…“ meckerte Solak seinen Assistenten an. Bishop nickte und legte den Damen Hand- und Fußfesseln an.

„Aua, du Affenhirn…“ motzte Hanni und trat ihm ans Schienbein.

„Blöde Schlampe“ zischte Lucas und rieb sich das Bein.

„Pass besser auf, du Tölpel“ schrie Nanni und zeigt ihm den Mittelfinger.

„Leck mich doch…“ entgegnete Bishop, drehte sich um und ging.

Mit einem lauten Rumpeln dockt die „Asgaard“ an und Bishop schaltete den Antrieb auf STAND BY. Dann sicherte er die Steuerung und sperrte alles mit einem Code. „Hier im Cockpit ist alles gemacht, Boss.“ Berichtete der Assistent und macht sich auf den Weg zur Andockschleuse.

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Die "Bloodeagle" hatte inzwischen das Trümmerfeld erreicht und begann mit ihren Scans. Eines der beiden vermissten Schiffe, die Malpara, war noch als stark ramponiertes Wrack vorhanden und die restlichen, weit verstreuten Trümmer ließen sich der Pagh zuordnen.

"Diese Terraner sind nach wie vor eine Plage", murmelte die Kommandantin und befahl laut: "Tanrim, stellen Sie ein Erkundungsteam zusammen. Nehmen Sie Raumanzüge mit Magnetstiefeln, denn wie es aussieht funktioniert auf der Malpara gar nichts mehr."

Der Zakdorn nahm einen der Cardassianer mit sich und rief über Kom zwei weitere Männer. "Wir treffen uns in zehn Minuten im Transporterraum!"

"Fünf", korrigierte Vinara mit eiskalter Stimme.

"Also gut, in fünf Minuten."

Fast sieben Minuten später befanden sie sich an Bord des Wracks und die ersten Worte des Teamleiters bestätigten nur den anfänglichen Eindruck: "Fast alle wichtigen Systeme scheinen durch das Waffenfeuer der Terraner irreparabel beschädigt worden sein. Ich muss sagen, in gewisser Weise fast schon bewundernswert wie hartnäckig die Rebellen sich immer wieder in den Kampf stürzen..."

"Geraten Sie bloß nichts ins Schwärmen, sonst lasse ich Sie exekutieren!", rief die Kommandantin barsch, "sehen Sie lieber nach ob überhaupt noch etwas, und sei es ein PADD oder ein tragbarer Scanner funktioniert."

"Jawohl, Mylady. Wir befinden uns gerade auf dem Weg zum Maschinenraum, neben mir fehlt ein großes Stück der Wandverkleidung aber es wurde nicht durch eine Explosion herausgerissen. Es sieht vielmehr so aus als ob es, wenn auch mit einiger Eile herausgetrennt wurde - wir sind jetzt im Maschinenraum, ich denke Etan kann Sie genauer über den Zustand dort informieren."

Als nächstes erklang die Stimme des Cardassianers: "Nun, Mylady, hier fehlt mindestens die Hälfte und auch hier gibt es wieder Spuren von manueller Abtrennung. Wie es aussieht haben die Terraner die Malpara regelrecht ausgeweidet um mit deren noch intakten Komponenten ihr eigenes Schiff zu reparieren."

"Begeben Sie sich auf die Brücke", befahl Vinara, "ich hoffe der Computerspeicher ist noch vorhanden und enthält Aufzeichnungen vom Kampf."

Zehn Minuten später war das Erkundungsteam wieder zurück, mitsamt einem - typisch klingonisch - überaus stabil gebautem Flugrekorder, dem was auf Terra in früheren Zeiten als "Black Box" bekannt gewesen war. Die Malpara wurde ins Schlepptau genommen und die Trümmer soweit noch auffindbar für eine genauere Untersuchung in den Frachtraum gebeamt.

"So, dann wollen wir doch mal sehen wie der Gegner aussieht!" Vinara befand sich mit Tanrim, ihrem Taktischen Offizier und dem Chefingenieur der Bloodeagle im Besprechungsraum. Die Daten der Black Box wurden auf Audio- und Videokanäle aufgeteilt und auf dem Bildschirm sahen sie ein kleines, wendiges Schiff in Schwarz.

"Es scheint vom selben Typ zu sein wie die Defiant", bemerkte Tanrim, "aber dieses Modell hier weist wie wir sehen eine deutlich dunklere Farbgebung auf und wird dementsprechend auch 'Black Dragon' genannt". Er ließ das Bild einfrieren und vergrößern, so dass der Namensschriftzug sichtbar wurde.

"Irgendwelche Möglichkeiten die Personen an Bord zu identifizieren?", wollte die Kommandantin wissen.

"Nur an der Stimme", erwiderte der Zakdorn und spulte zum Anfang des Kampfes zurück.

"Terranisches Gewürm, hier spricht Lytha vom klingonisch-imperialen Schiff Pagh. Deaktiviert euren Antrieb und senkt die Schilde, dann lassen wir die meisten von euch vielleicht am Leben!", erklang der Funkspruch des Schwesterschiffs der Malpara.

"Wir uns ergeben? Nicht mal in Ihren Träumen!", höhnte eine herausfordernde männliche Stimme.

"Könnte dies der Kommandant der Black Dragon sein?", fragte Vinara.

"Mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit würde ich sagen ja. Wir müssten jetzt nur noch ein Vergleichsmuster in den Datenbanken finden und schon hätten wir ihn identifiziert."

"Ich denke da kann uns die Intendantin weiterhelfen. Sie verfügt über umfassende Informationen was die Rebellen angeht..."

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Seit drei Stunden sendeten sie nun den Hilferuf. Ver’al blickte ungeduldig auf den Hauptschirm. Sechs Wochen waren sie nun unterwegs und langsam wurden die Lebensmittel knapp und die wenigen Medikamente an Bord waren schon lange aufgebraucht. Dabei hatte bisher alles perfekt funktioniert…

Erfolgreich hatten sie den cardassianischen Gefangenenfrachter übernommen, der sie zu einer Erzmiene auf einem kargen Planetoiden inmitten eines lebensfeindlichen Nebels bringen sollte. Der Vorsprung von vier, vielleicht fünf Tagen, bevor der Frachter von der Administration der Allianz vermisst wurde, war von Cpt. Narric gut genutzt worden, denn bisher hatte noch kein Schiff der Allianz sie aufgespürt.

„Meinst Du wirklich, wir sind hier richtig? Die Leute werden langsam unruhig“, frage Xaver Narric nachdenklich. „Vielleicht hätten wir doch lieber zu den Rebellen fliegen sollen.“ Paul Bremmer signaliserte durch eifriges Nicken Zustimmung. Sprechen konnte er seit einer Folter durch cardassianische Soldaten nicht mehr.

Ver’al schaute die beiden böse an. „Damit wir als Kanonenfutter in deren sinnlosem Krieg gegen die Allianz draufgehen? Nein! Wir haben lange recherchiert, uns aberwitzige Geschichten angehört und Puzzleteil um Puzzleteil zusammengetragen. Sie müssen da draußen sein!“

--

Zwei Stunden zuvor…

Suchend blickte sich O’Sja um. Wo war bloß ihre Familie? Ihr Vater und ihr Bruder hatten versprochen zu kommen und bei der Vereidigung dabei zu sein.

„Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Ausbildung und zur Beförderung.“ Fast erschrocken dreht sich die junge Offizierin der bolianischen Marine um. „Hallo Vater!“ Strahlend begrüßte sie O’Tra. „Ich wüsste nicht, wann ich Dich das letzte Mal in Zivil gesehen hätte. Wie kommt’s?“

O’Tra schmunzelte. „Wolltest Du lieber vor mir salutieren, anstatt mich zu umarmen?“ O’Sja verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und umarmte ihren Vater freudig. Der Colonel war unglaublich stolz auf seine Tochter. Erst seit wenigen Jahren war es Frauen erlaubt, in den Streitkräften zu dienen. Nur wenige wagten diesen Schritt und noch weniger bestanden die harte Ausbildung.

O’Tra blickte sich um. „Wo ist denn der Rest der Familie?“„Rito hat mir eine Nachricht zukommen lassen. Er wird heute nicht kommen, da er wieder geheiratet hat und auf Hochzeitsreise ist.“ O’Tra nickte leicht. Traditionell war es bolianischen Frauen erlaubt zwei Männer zu heiraten. Einen der die Familie ernährte, einen der die Familie beschützte. Lange Zeit hatte O’Tra das Privileg genossen, seine Frau mit niemandem teilen zu müssen, doch als er vor vier Jahren mit pinker Hautfarbe in einem Gefangenenlager der Allianz gelandet war und als verschollen galt, hatte sich seine Frau einen zweiten Mann gesucht. Der Colonel hatte sich nach seiner Rückkehr schwer getan, Rito zu akzeptieren. Seit dem Tod ihrer Frau gab es nun nichts mehr, was die beiden Männer verband und O'Tra war froh, dass der schleimige Beamte durch die neue Heirat wieder aus seiner Familie verschwand.

„Und Dein Bruder? Kommt er?“ O’Sja zuckte mit den Schultern. „Er wollte kommen, aber ich habe ihn noch nicht entdeckt.“ „Dann sollte ich dir das vielleicht geben, bevor er kommt“, sagte O’Tra mit milder Stimme. Er zog einen in ein Tuch gewickelten Gegenstand aus der Tasche seines Mantels und reichte ihn seiner Tochter. „Ich weiß, dass du ihn in Ehren tragen wirst.“

Zögernd wickelte die junge Frau den Gegenstand aus. Zum Vorschein kam ein vierzig Zentimeter langer, reich verzierter Stab. „Der Deor von Großvater aber.. aber… hätte der nicht O’Ras zugestanden? Ich meine… schließlich ist er der Ältere von uns.“ stammelte sie verlegen und betrachtete die kostbare Waffe. O’Tras Blick senkte sich traurig. „Der Vater deiner Mutter hat in seinem Testament verfügt, dass an den ältesten seiner Enkel gehen sollte, der eine militärische Laufbahn einschlägt. Doch O’Ras wollte ihn nicht, weil-…“ „…weil Offiziere der königlichen Garde nur Deore aus der Hand des Königs tragen“, fiel O’Tra ein ganz in Schwarz gekleideter Offizier ins Wort.

Sofort salutierte O’Sja, … doch dann fiel sie ihrem Bruder um den Hals. Seit dem Tod ihrer Mutter vor über einem Jahr hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Sanft löste sich O’Ras aus der Umarmung. „Nicht so stürmisch; Schwesterherz. Schließlich sind wie Offiziere und müssen die Etikette wahren.“ Die Begrüßung zwischen Vater und Sohn fiel weniger herzlich aus. Sie nickten sich lediglich zu. Seit O’Ras sich aus politischer Überzeugung gegen einen Dienst bei den Sektorstreitkräften oder der Marine entschieden hatte und stattdessen in die königliche Garde eingetreten war, herrschte ein angespanntes Verhältnis zwischen den Beiden. In der Regel endeten ihre Begegnungen im Streit. Doch so weit sollte es dieses Mal nicht kommen…

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Der Traum des Kommandanten der Black Dragon ging noch weiter, denn da war noch das Gespräch mit Julian.

Sofort nach ihre Rückker auf die Defiant hatte Captain Bashir, seinen Stellvertreter sofort in sein Quartier beordert. "Was fällt dir ein, diese Bajoranerin mitzunehmen.", fauchte er Jerry an. "Sie hat sich mir ergeben und ist sogar uns beigetreten.", erklärte dieser jedoch ungerührt. "Außerdem kann sie sehr gut kämpfen." "Und jetzt haben wir eine Spionin an Bord.", erklärte Julian wütend. "Sie ist keine Spionin. Ich lege meine Hand für sie ins Feuer.", konterte sein Stellvertreterund wandte sich zum gehen.

Der erfahrene Kommadeur der Rebellen stand auf und legte väterlich die Hand auf Jerrys Schulter. "Ich traue diese Milseya nicht. Und ich prophezeie dir, dass diese Frau noch eine Menge Ärger wird."

Nun, die Prophezeiung Julians hatte sih in den darauffolgenden Wochen und Moanate bewahrheitet. Zumindest für ihn selbst. Jeremiah musste im Schlaf schmunzeln, als er daran dachte, dass Milseya nur Befehle ausgeführt hat, die er ihr selbst gegeben hatte. Und auch an die anderen Punkten des 'Vertrages' hatten sich beide sklavisch gehalten.

Plötzlich bohrte sich den Traum des Rebellen ein nervendes "Düdüt". Er schlug die Augen auf und realisierte, dass es sich um die Türklingel handelte. Er warf noch einen Blick auf die Uhr, nur um festzustellen, dass er etwa vier Stunden geschlsfen hatte. "Milseya wird mich umbringen, wenn sie merkt, wie wenig ich geschlafen habe.", murmelte er, doch ein wenig amüsiert. Dann stand er auf und rief ein lautes: "Herein."

Sofort betrat John Gillmore den Raum mit den Worten: "Boss, du wirst nicht glauben was los ist." Jerry, dem Schlimmes schwante entgegnete: "Schieß los, John." "Zwei der Sternenflottenoffiziere sind in ihren Shuttle. ", berichtete der Pilot. "Diese Deltanerin und der Typ, den Ranar angeschossen haben soll."

Er machte eine Pause und fuhr dann fort: "Aber deswegen komme ich eigentlich gar nicht. Ich bin mit der anderen Frau zusammengestoßen. Dieser Commander Cole oder so. Sie wollte unbedingt zu einen Terminal. Und dan hat sie sich die Daten über ihr Ebenbild rausgesucht, was aber nicht viel war. Was sagt dir das?"

"Nichts. Es ist ganz normal, dass sie sich für ihr Ebenbild interessiert.", erwiderte sein Kommandeur. "Dachte ich ja auch erst. Aber jetzt kommst. da waren nur ganz wenig Daten aufgelistet. Ich habe nur so aus den Augenwinkel gelesen, dass die Frau seit Monaten vermisst wird. Jedenfalls war der Commander nicht begeistert.", entgegnete John und bemerkte mit einer gewissen Befriedigung, wie sich sein Vorgesetzter überrascht aufsetzte. "Danke John.", erklärte dieser, worauf der Pilot verschwand.

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Warum nur ein ‚was wäre wenn’? Mit Sicherheit befindet sich in diesem finsteren Raum ein Kind, dass eine Veränderung bringen wird. Ein jedes von ihnen wird seinen Teil dazu beitragen. Aber ob sich unter ihnen ein Messias befindet? Es spielt keine Rolle, ob er sich hier oder an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit befindet. Oder ob es überhaupt je einen geben wird. Und auch wenn es unter ihnen keinen Messias gibt, verringert dies doch keineswegs ihr Recht auf eine eigene, selbstgestaltete Zukunft. Es ist nie nur ein Individuum, das den Frieden bringt. Aber es sind immer die Kinder, in deren Köpfen Platz für neue Ideen existiert, weil sie weniger fest in den alten Ideen verhaftet sind. Sie sind diejenigen, die den begonnenen Weg der vorherigen Generation zu Ende gehen müssen. Sie tragen die Hoffnung weiter …

Verwirrt von den seltsam hochtrabenden Gedanken der kleinen Bajoranerin schaute Assjima ihr hinterher, bis sich das Schott hinter ihr schloss. Das Erlebte kam ihr märchenhaft, ja eigentlich schon fast schon kitschig-klischeehaft vor. Da war eine dunkle, böse Welt, in der es keine Freude und keine Farbe zu geben schien. In dieser Welt lebten bettelarme Wesen unter schlimmsten Bedingungen. Aber damit nicht genug: es gab da noch eine Gruppe, denen es besonders schlecht ging. Und natürlich – wie in jedem Kitschroman - könnte gerade unter diesen Ärmsten der Armen der Retter leben. Beschützt werden diese hilflosen Seelen von einer auf den ersten Blick äußerst bösartig erscheinenden Hexe. Doch natürlich ist diese gemeine Hexe in Wirklichkeit eine gute Fee, die nur nicht erkannt werden will. Und weil die gute Fee Hilfe braucht, begibt sie sich auf die gefahrvolle Reise das ferne Land im Osten, dort wo die Sonne auf geht. Von dort holt sie zur Rettung die vier strahlenden Ritter des Lichtes. Wahrhaftige Helden: eine Kämpferin, eine Zauberin, einen riesenhaften Zwerg (es sind doch die Zwerge, die die magischen Dinge bauen können?) und ein tollkühner Reitersmann. Und diese vier Helden sollen nun nicht nur diese kleine Gruppe mit ihrem noch unbekannten Heilsbringer retten, sondern am besten auch gleich noch die ganze dunkle Welt den Klauen des Bösen entreißen.

„Wo bin ich nur wieder hineingeraten? Geht es denn noch platter?“ murmelte Assjima leise vor sich hin, während sie in den Flyer kletterte.

„Hallo Doktor!“ Lt. Esteban saß mit einem Glas Bananenmilch auf dem Sitz des Piloten und tippte fleißig auf der Konsole herum. Er lachte sie fröhlich an und der weiße Milchbart auf seiner Oberlippe schien beiden Ohren gleichzeitig einen Besuch abstatten zu wollen.

„Also gut, drei heldenhafte Ritter und ihr lustiger Knappe …“ entfuhr es der Ärztin.

„Was haben Sie gesagt, Doktor“

„Ach nichts. Ich habe nur laut gedacht. Hallo Jerry. Haben Sie schon etwas herausfinden können?“

„Nun, ich bin mir sicher, dass sich jemand am Computer zu schaffen gemacht hat. Bislang scheint zwar alles in Ordnung zu sein, aber ich bin mit der Analyse auch noch nicht fertig.“

„Gut. Lassen Sie sich bitte nicht stören. Ich werde unterdessen unsere medizinischen Möglichkeiten ausloten. Commander Kyle hat mich gebeten, so weit wie möglich medizinische Hilfe zu leisten. Ich werde verschiedene Heilmittel replizieren müssen. Wie ist unser Energiestatus?“

„Bestens. Sie können den Replikator erst mal ordentlich heißlaufen lassen.“

„Wunderbar. Ich bin dann achtern … Jerry?“ Der junge Lieutenant blickte die Ärztin fragend an und sie deutete daraufhin auf ihre Oberlippe. „Steht Ihnen gut, der elegante weiße Schnauzer.“

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Ohne Umwege war Ranar zu ihrem kleinen Quartier gegangen und hatte sofort versucht eine gesicherte Verbindung aufzubauen.

Es dauerte jedoch über eine Stunde bis das Terminal mit einem Piepsen andeutete, das die Verbindung stand. Augenblicklich saß sie davor und öffnete den Kanal.

„Mutter“, nickte sie der Frau, die auf dem Bildschirm erschien, zu.

„Nyvam Milseya“, grüßte diese zurück.

„Geht es ihm gut?“, kam Ranar ohne Umschweife zum Punkt.

„Ja, er schläft gerade. Ich kann ihn wecken, wenn du ihn sehen möchtest.“

„Nein! Lass ihn schlafen - und träumen!“ Kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.

„Du siehst müde aus, meine Tochter“, erklärte Mhena besorgt.

„Nicht mehr als sonst auch. Es war anstrengend.“

„Du solltest es beenden. Und zurück kehren“, erwiderte ihre Mutter.

Ranars Gesicht verhärtete sich. „Darüber entscheidet einzig er. Ich habe ihm mein Wort gegeben. Hast du mir nicht immer und immer wieder erklärt, dass man sich an sein Wort zu halten hat?“

„Aber du glaubst nicht an deren Sache“, stellte Mhena fest.

„Nein, aber das spielt keine Rolle. Ich bezahle den Preis für unser Überleben. Das ist das Einzige das zählt.“

Mhena schüttelte den Kopf. „Der Preis ist zu hoch.“

„Ansichtssache“, kam es kalt zurück

„Es hat dich verändert.“

„Veränderung gehört zum Leben.“

„Nein, nicht so, wie du dich verändert hast.“

„Ich bin das geworden, was man aus mir gemacht hat. Und ich will nicht länger mit dir darüber diskutieren.“ Die rothaarige Frau schlug mit der Faust auf den Tisch.

„Was wird Malechar von dir halten, wenn er erfährt, wer du bist wirklich bist? Wenn er hört, was du getan hast?“ fuhr Mhena unbeeindruckt fort.

„Er wird es nie erfahren! Vergiss nicht, was wir besprochen haben! Ich bin nur seine Patentante. Vergiss das niemals!“

Mhena schüttelte bekümmert den Kopf. „Nein, das werde ich nicht. Aber er wird anfangen Fragen zu stellen...“

„Deren Antworten wir bereits besprochen haben!“ warf Ranar barsch ein. „Schluss damit. Es ist und bleibt so wie es ist. Ich will nicht mehr diskutieren!“

Die ältere Haliianerin schwieg. Einige Momente lang sahen sich Mutter und Tochter nur schweigend an.

Ranar schüttelte den Kopf. Sie war es mittlerweile so unendlich leid. Die Gespräche mit ihrer Mutter führten immer wieder an diesen Punkt. „Ich muss gehen. Gib Malechar einen Kuss von mir und sag, dass ich an ihn denke.“

Mhena nickte. „Das werde ich. Pass auf dich auf.“

„Ranar Ende.“

Die Bajoranerin lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Verflucht, wie gerne würde sie jetzt betrinken! Oder jemand grün und blau prügeln!

Jedes Mal ... jedes Mal ritt ihre Mutter immer auf dem gleichen Punkt herum! Hatte sie es denn immer noch nicht begriffen? Sie würde nie wieder zurückkehren! Selbst wenn Jeremiah sie gehen lassen würde, nach Halii - zu Malechar - konnte sie nicht mehr zurück. Das war ihr bereits nach dem ersten Jahr hier klar geworden. Dafür war sie schon viel zu tief in die Angelegenheiten der Rebellen verstrickt. Dafür hatte sie schon viel zu viel Blut an ihren Händen - und vor allem auch bereits zu viel Gefallen daran gefunden.

Für sie gab es keine Möglichkeit zur Rückkehr.

Nur tief in ihr drin, versteckt hinter ihrer Maske von Arroganz und Unbarmherzigkeit, die ihr zur zweiten Natur geworden war, wenn sie nicht gar mittlerweile die Oberhand über sie gewonnen hatte, kaum spürbar, gerade noch erahnbar, fühlte sie die Traurigkeit über diese nicht zu ändernde Tatsache.

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Konzentriert stand Julia an einer Jeffriesröhre, die zu den Haupt-EPS-Verteiler führte. Dort hatte sie sich an eine der Leitungen zu schaffen gemacht. Das Licht flackerte mal wieder. Nach einer Minute stabilisierte es sich wieder, um erneut in etwa 3 Stunden wieder zu flackern.

„Wie ist es jetzt?, rief Julia in den Maschinenraum hinein.

„Kein Stück besser, Boss“, antwortete ein junger Mensch. „Dieser verdammte Transfer zu dem anderen Universum. Das konnten unsere neuen Leitungen nicht verkraften“, murrte der junge Mann.

„Machen wir das Beste daraus“, sagte Julia. „Was bleibt uns auch anderes übrig!“, murmelte sie in den nicht vorhandenen Bart. Die Werte, die sie auf dem Display des Handscanners sah, waren widersprüchlich. Das Schiff war nun an einen Zustand angelangt, in dem es eigentlich nur noch von einem der Ingenieure repariert werden konnte, die dieses Schiff sprichwörtlich am Reißbrett entworfen haben.

„Komm schon altes Mädchen. Enttäusche mich nicht. Zwing mich nicht zu drastischeren Maßnahmen zu greifen.“

Wieder hatte George die Black Dragon betreten. Es waren nur noch wenige Crewmitglieder auf den Korridoren unterwegs. Das Licht war etwas trüber als sonst und es flackerte sogar. George lauschte den Geräuschen, die das Schiff von sich gab. Als Ingenieur bekam man mit der Zeit für so was ein Gehör. Und das Schiff klang einfach nicht sauber. Das gesamte System pfiff aus dem letzten Loch. Und er brachte demjenigen Bewunderung entgegen, der dies noch zum Funktionieren brachte.

T´Ner begleitete George mit einem Schweigen, das einem schon fast an eine Meditation erinnerte. Er hatte etwas gebraucht, bis er erkannt hatte, dass dieser Mann einer der Botschafter in seinem Universum ist, die sie zu der Konferenz nach DS3 gebracht hatten. George war diese Stille unheimlich. Doch was sollte er sagen? George schüttelte leicht den Kopf. Die ganze Situation war zu verworren.

Das Licht begann erneut zu flackern, dieses Mal sogar fiel es für Sekunden aus. Dann ging es zögerlich wieder an.

„Unsere Anwesenheit scheint doch dringender zu sein als gedacht. Wir sollten uns beeilen Commander“, sagte T´Ner so ungerührt wie wenn er über das Wetter sprechen würde.

„Ich nehme an, unser Ziel ist das Maschinendeck?

„Korrekt, Sir. Bitte dort drüben ist der Eingang“, wies T´Ner mit einer Handbewegung auf ein großes Doppelschott hin. Dieses Schiff der Defiant-Klasse unterschied sich gerade in solchen Details von den Schwesterschiffen in Georges Universum. Die Schotthälften glitten auseinander und gaben ein geschäftiges Treiben im Maschinenraum frei, das George auch von seinem Maschinenraum auf der Community kannte. T`Ner unterhielt sich mit einem der Techniker, der auf ein offenes Schott an der gegenüberliegenden Wand zeigte, das offen stand. Dann trat T´Ner wieder zu George hin.

„Sir, dort drüben werden Sie vom Chefingenieur erwartet. Bitte entschuldigen Sie mich nun.“

„Natürlich, Mr. T´Ner. Danke“, sagte George. Der Vulkanier nickte leicht und war auch schon verschwunden. George ging nun auf das Schott zu. Dabei ließ er seinen Blick über die Anzeigen schweifen. Dieses Schiff war eindeutig am Ende, dachte George.

Dann trat er ans Schott. Er hörte eine Frau ständig derbe Flüche aussprechen. Diese Stimme. Sie ließ ihn wieder erstarren. Seit 6 Jahren hatte er sie nicht mehr gehört. Und er hatte bisher gedacht, dass er sie auch nie wieder hören würde.

„Das darf nicht wahr sein. Dieses Miststück weigert sich ja schlimmer als ein arroganter Ferengi in der Wohlfahrt!“, knirschte Julia. Sie hämmerte mit einem Werkzeug gegen eine Leitung. Nicht dass sie glaubte damit, was zu, erreichen. Aber es half ihr, den Frust etwas abzubauen.

Nun sah sie einen Schatten aus dem Maschinenraum in den kleinen Nebenraum zu den Jeffriesröhren fallen.

„He Sie! Stehen Sie hier nicht Rum und machen Sie sich nützlich!“, fauchte Julia angenervt.

George straffte die Schultern. Er betrat den Raum. Dann sah er sie. Er wusste nicht, was er sagen sollte, ob er einfach wieder gehen oder bleiben sollte. Ihr Blick traf den seinen. Beide starrten sich an.

„Hallo“, sagte George. Sein Herz begann rasend zu schlagen. Mit einem Schlag kehrten die Erinnerungen an ihren Tod in sein Bewusstsein mit einer Klarheit zurück, die ihn zu überwältigen drohten.

„Hallo“, Julia stand auf. Sie musterte den Mann genauestens, der bis auf die letzte Zelle ihrem verstorbenen Mann glich. Er wirkte sogar wuchtiger als sie es auf den Bildern gesehen hatte. Dagegen war ihr George ein Strich in der Landschaft gewesen. Doch seine Augen waren die gleichen. Nie hatte sie erwartet, dass sie diese Stimme je wieder hören würde. Doch nun stand er hier, in ihrem Maschinenraum keinen Meter mehr von ihr entfernt. Sie sog die Luft ein und nahm den Geruch seines Rasierwasser wahr. Es roch gut.

„Ich könnte Ihre Hilfe gebrauchen. Ich denke, Sie kennen sich mit den Systemen der Defiant-Klasse aus?“, fragt Julia, um das Schweigen zu brechen.

„Wie?.. Oh, ja, ich kenne mich damit aus. Die EPS-Leitungen scheinen ihnen wohl am meisten Sorgen zu machen?“, antwortete George leicht stockend.

„Ja, das tun sie in der Tat.“ Es war ein beklemmendes Gefühl eine Frau zu siezen, die er fast 11 Jahre lang geliebt und mit ihr zwei Kinder in die Welt gesetzt hatte. Doch er durfte nicht vergessen, dass dies eine gänzlich andere Julia war.

„Sie erlauben?“

„Natürlich. Wie lautet ihr Name?“

„George Sheridan“, sagte George.

„Julia Johnson”, entgegnete sie. Sie konnte sich an seinen Augen nicht mehr satt sehen. Es war beinahe so wie damals als sie sich in ihren Mann verliebt hatte.

„Bitte nennen sie mich aber Julia“, bestand die Ingenieurin sofort darauf.

„In Ordnung. Dann nennen Sie mich George.“

„Einverstanden“, sagte Julia. Sie schien sich etwas zu entspannen. Dann folgte George ihr in die Jeffriesröhre.

Als die Beiden den Zugang erreicht haben, sah George, wie schlecht der Zustand der Leitungen war. Sicherlich hatte Julia dafür gesorgt das dieses Schiff noch an einem Stück bliebe. Aber die Materialien, die für den Bau verwendet wurden, waren mangelhaft. Überall zeigte sein Tricorder Materialfehler auf. Dass aber es trotzdem funktionierte, wies auf die Zähigkeit der Defiant-Klasse hin. Doch es würde nicht mehr lange gut gehen. Bei der nächsten Schlacht könnte all dies hier den Leuten um die Ohren fliegen.

„Wollen Sie meine Meinung hören Julia?“

„Was heißt, wollen. Sie werden es mir sagen George.“

„Verschrotten sie den Kasten.“, sagte George. Julia verpasste ihm einen Schlag mit dem Ellenbogen in seine Rippen.

„Autsch.“

„Was sagten Sie?“, fragte Julia, so als ob sie nichts bemerkt hätte. Ein leichtes unterdrücktes Grinsen zeigte sich auf ihrem Gesicht. Sie genoss die Nähe zu ihm. Mehr als sie es für möglich gehalten hätte.

„Ich sagte, dass Sie billiger davon kommen würden, wenn Sie ein neues Schiff baue….Autsch. Was soll das bitte?“, fragte George, nachdem er den zweiten Ellenbogen abbekam.

„Es ist hier ziemlich eng und Sie sind nicht gerade schmal gebaut.“, antwortete Julia.

„Soso. Also wenn Sie das reparieren wollen, haben Sie am Ende ein neues Schiff. So viel ist sicher. Sehen Sie hier. Das Material ist vollkommen ermüdet. Wahrscheinlich aufgrund der Dimensionssprünge. Einen weiteren werden diese Leitungen nicht mehr verkraften und das Schiff ins Verderben reisen.“

„Darauf bin ich auch gekommen. Nur sind Ersatzteile hier sehr begrenzt. Und wir können auch nicht um die Qualität feilschen. Wir haben nun mal nicht die Ressourcen und die Logistik ihrer Föderation“, antwortet Julia niedergeschlagen. Dennoch blitzte Stolz in ihren Augen auf. Stolz darauf, das sie es trotzdem geschafft hatte, das Schiff am Laufen zu halten.

„ Also….Was ist hier der Fehler?“, fragte Julia.

„Ich würde sagen wir müssen den Energiefluss etwas abschwächen und verteilen. Um die Belastung der Leitungen zu vermindern. Dann sollten Sie die primären Kupplungen gänzlich ersetzen lassen. Damit dürfte das Gröbste wieder beseitigt sein.“

„Ich habe befürchtet, dass Sie das sagen werden, George“, Julia richtete sich auf. „Lassen Sie uns nach draußen gehen.“

„Aber gern.“, George bemerkte das Julia sich absichtlich an ihm vorbeidrückte. Die Berührung mit ihrem Körper war nicht ohne. Er fühlte sich so gut an. Als Sie vorbei war, folgte er ihr wieder in den Maschinenraum.

„Darf ich mal die schematischen Darstellungen der Systeme ansehen?“, fragte George. Julia nickte nur.

„Bitte, wenn es Ihnen helfen sollte. Warum auch nicht.“, Julia zeigte mit der Hand zur Statuskonsole des Maschinenraums.

George gab nun einige Befehle in die Konsole ein. Das LCARS-System wurde gänzlich übernommen. Es funktionierte erstaunlicherweise genauso gut wie auf der Community. Zu schätzungsweise 97 % war dieses Schiff mit der Defiant-Klasse aus seinem Universum identisch. Der Rest waren Improvisierungen. Diese muten zum Teil abenteuerlich, zu anderem aber auch genial an.

„Sagen Sie, wie haben Sie es bewerkstelligt, den Dimensionssprung vorzunehmen?“, fragte George.

„Wir haben auf der Basis von Professor Emrak Grofs Theorie ein Wurmloch künstlich erzeugt. Dann flog das Schiff hinein und ließ Plasma ab.“

„Das war alles?“

„Ja, das war alles. Was haben Sie erwartet? Dass jemand noch dazu Hokuspokus sagt?“

„So was in der Art“, lachte George. „Mir sind Emrak Grofs Theorien bekannt. Nur ich bin erstaunt, dass diese so zur Anwendung gekommen sind. Die Energie, die dafür benötigt wird, muss unglaublich sein.“

„Ist sie auch. Wir haben Zusatztanks an dem Schiff installieren müssen. Wären wir ohne diese gesprungen, hätte hier nicht mal mehr eine Leselampe danach funktioniert.“

„Kann ich mir gut vorstellen.“

„Der Treibstoff reicht für einmal hin und zurück. Danach dauert es gut 2 Tage, bis die Tanks wieder befüllt sind.“

„Interessant. Deswegen wurden die Bussard-Kollektoren modifiziert. Und das nicht schlecht wie ich bemerken darf.“, sagte George.

„Danke für die Blumen.“

„Wie gesagt. Das Schiff müsste in ein Raumdock. Ich nehme nicht an, dass Sie über eines verfügen?“

„Nein. Wir verfügen nicht über eine derartige Werftanlage. Aber wir arbeiten daran.“ Ihre Stimme klang leiser. George entging der Wechsel in der Tonlage ihrer Stimme nicht.

„Wie schlimm ist es?“, fragte George ohne Umschweife. „Ich habe das Elend auf der Station gesehen. Die kranken Erwachsenen und Kinder. Ich sehe, das Sie Kampfschiffe bauen, aber nicht in der Lage sind, ihren Leuten eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.“

„Sehr Schlimm. Wir sind nur einen Schritt von einer totalen Niederlage oder von dem weiteren Überleben entfernt. Mehr als die Hälfte der bekannten Galaxie will uns ausgerottet sehen, George. Wir haben zwar Völker getroffen, die uns gut gesonnen sind, die aber dennoch nicht der Allianz die Stirn bieten würden. Nur wir“ Julia zeigte mit einer ausladenden Geste durch den Maschinenraum. „Nur wir tun es. Wir versuchen uns frei zu Kämpfen. Unseren Kindern eines Tages ein Leben in Freiheit, ohne Hunger, ohne Angst und Schmerz zu ermöglichen. Doch in letzter Zeit scheint es das wir mehr verlieren als siegen werden. Daher brauchen wir Ihre Hilfe, George.“ Sie berührte seinen Arm. Dann beschloss sie ihn zu fragen.

„Seit ich Sie zum ersten Mal gesehen habe George, brennt mir eine Frage auf den Lippen.“

„Bitte, ich habe wohl auch die gleiche Frage. Aber Sie zuerst Julia.“

„Waren Sie jemals verheiratet?“

„Ja, das war ich. Meine Frau starb vor 6 Jahren in einem Konflikt, den wir den Dominion-Krieg nannten. Seither ziehe ich meinen Sohn und meine Tochter alleine groß.“

„Tut mir leid. Ich verlor meinen Mann ebenfalls vor 6 Jahren. Er hatte einen klingonischen General getötet. Dann wurde er von seiner Tochter getötet. Ein Miststück namens Lytha. Wir beide hatten nur einen Sohn, aber keine Tochter bekommen.“ Julias Ausdruck in den Augen wurde trauriger als sie von ihrem Sohn sprach. „Und wenn nichts passiert George, werde ich auch meinen Sohn verlieren. Er ist Krank sehr Krank. Uns fehlen die Ärzte und Medikamente. Ich weiß nicht mehr weiter, George.“ Julia kämpfte die Tränen nieder. George musste schlucken. Er strich aus einem Reflex heraus mit dem Handrücken über ihre Wange. Dann nahm er sie in den Arm. Beide drückten sich an sich. Julia verlor sich darin für einige Sekunden. Es gab ihr Trost und Halt.

„Doktor Assjima kann bestimmt helfen.“

„Bestimmt. Unsere Sanitäter haben einige Infektionen und Entzündungen bei Michael festgestellt. Wenn er nicht bald behandelt wird. Dann stirbt er. Er stirbt mir unter den Händen weg, George.“ Nun begann Sie bitterlich zu weinen. Ihr Körper schüttelte sich unter dem Schluchzen. Sonst gab sich Julia ganz tapfer. Aber hier in seine Armen ließ sie sich gehen.

„Das wird nicht Passieren. Auf keinen Fall. Das verspreche ich dir, Julia“, sagte George fest. Julias Tränen hatten nun seine Uniform langsam durchnässt.

„Kannst du was unternehmen?“

„ Ja das kann ich. Ich habe ein Medikit dabei. Wo ist dein Junge?“, fragte George. Wie schnell er wieder beim Du war.

„In dem Quartier seiner Tante Laura. Lass uns sofort gehen.“, sagte Julia mit leicht erstickter Stimme. George wich nicht von ihrer Seite.

Einige Minuten später hatten die Beiden das Quartier erreicht in dem Michael und seine Tante Laura lebten.

„Laura ist zur Zeit nicht da. Sie arbeitet auf der OPS der Station“, erklärte Julia als sie den Zugangscode ins Türschloss eingab.

„Michael schläft nur noch die meiste Zeit. Er ist so müde und erschöpft. Er nimmt einfach kaum noch was wahr“ George betrat das Quartier. In einem Nebenzimmer entdeckte er ein Bett in dem Michael lag. Ziemlich abgemagert und von Fieber sichtlich geschwächt. In George krampfte sich alles zusammen. Er konnte gerade noch eine Träne niederkämpfen. Dann nahm er das Medikit vom Gürtel ab.

Er setzte sich an den Bettrand und holte den Tricorder hervor. Er scannte einige Sekunden lang den Jungen.

„Er hat 40 Grad Fieber. Atmung ganz flach,“ sagte er leise. Dann fühlte er an der Stirn. Sie glühte regelrecht. Dann klappte er das Medikit auf und holte ein Hypospray hervor. Er setzte es an den Hals des Jungen an. Ein Zischen erklang.

„Das ist Corophizin. Ein Breitband-Antibiotikum. Es sollte ziemlich schnell zu wirken beginnen“, sagte George. Er beobachtete die Tricorderanzeige. Die Lebenszeichen stabilisierten sich etwas.

„Woher weißt du soviel über Medizin? Ich dachte, du wärst Ingenieur?“, fragte Julia, die sich nun auch mit ans Bett ihres Sohnes gesetzt hatte.

„Meine verstorbene Frau war angehende Ärztin gewesen und wenn man alleine zwei Kinder großzieht, da kommt man nicht um den einen oder anderen Schnupfen herum. Dennoch bin ich kein Arzt. Vielleicht im günstigsten Fall ein mittelmäßiger Sanitäter“, lächelte George,“ Michael wird es bald wesentlich besser gehen. In diesem Medikit ist noch genug Corophizin, um ihn vollkommen zu heilen, aber es muss dosiert verabreicht werden. Sein Körper ist dafür sonst zu schwach.“ , George kramte in dem Kitt herum. Dann nahm er ein Hypospray mit einem Vitaminpräparat hervor und verabreichte es ebenfalls dem Jungen.

„Danke George“, sagte Julia leise und küsste ihn auf die Wange.

„Du brauchst mir nicht zu danken, Julia. Ich habe das gerne getan“, entgegnete er leise. Der Junge kuschelte sich in seine Decke ein. Man sah, dass es ihm bereits besser ging.

George und Julia verließen das Kinderzimmer.

„Du musst müde sein.“, sagte Julia.

„Nein, nicht wirklich. Ich hatte mehr als Gelegenheit zu schlafen, als wir uns auf der Black Dragon aufhielten.“

„Verstehe. Ich bin neugierig. Wie war sie denn? Wie war deine Frau?“

„Sie sah so aus wie du. Ihre Stimme klang ebenfalls wie die deine. Aber sie war irgendwie anders.“

„Kann ich mir vorstellen. Sie wäre Ärztin geworden? Erstaunlich, ich wollte es mal auch werden. Aber die Umstände ließen dies niemals zu.“

„Wie war er? Dein Mann, der gestorben ist meine ich.“

„In vielerlei Hinsicht so wie du. Ihr könntet Zwillinge sein. Aber doch in gewisse Dingen unterschiedlich.“

„Erzähl mir davon.“

„Eine lange Geschichte.“

„Ich habe Zeit.“

„Willst du das wirklich?“

„Ja, das will ich.“

„Wirst du auch von deiner Julia erzählen?“

„Das werde ich. Ich bin neugierig auf deinen George Sheridan.“

„Kann ich mir vorstellen.“, antwortete Julia. Beide setzten sich auf ein Sofa. Dann begann Julia von ihrem Mann zu erzählen.

Zwei Stunden lang erzählte Sie von ihrem Leben mit ihrem George Sheridan. George selbst hörte aufmerksam zu. Seine Augen bedachten Sie mit aufrechter Aufmerksamkeit. Als sie geendet hatte, begann er von seiner Ehe zu erzählen, von dem ersten Kennen lernen, bis hin zur Hochzeit und der Geburt ihrer Kinder. Auch den Tod von seiner Julia sparte George nicht aus.

„Seither bin nur noch ich für die Kinder da. Es ist nicht einfach. Aber die Beiden erinnern mich immer daran, dass meine Frau in ihnen weiterlebt. Dass sie ein Teil von ihnen sein wird, ein Leben lang“, endete George mit seiner Erzählung.

„Genauso geht es mir auch mit meinem Michael. Er sieht seinem Vater so ähnlich“, sagte Julia mit einem leicht mütterlichen Stolz.

„Aber manchmal frage ich mich, ob es klug war ihn in die Welt zu setzen. Für andere Völker wäre er nur ein Mensch, ein Parasit, ein Insekt, dem es gilt den Garaus zu machen.“, George nahm ihre Hand in die Seine.

„Du kämpfst ja mit den anderen für eine bessere Zukunft, für ihn und für all die anderen Kinder. Vielleicht werden deren Kinder in eine Welt geboren, in der sie in Frieden aufwachsen können.“

„Dein Optimismus. Jerry und du habt den gleichen. Er ist so ansteckend“, lächelte Julia. Sie blickte Georg wieder forschend an.

„Es ist spät und…..“, George wollte gerade aufstehen.

„Bleib doch hier, George. Ich will jetzt nicht alleine sein. Außerdem ist es um diese Zeit nicht ganz ungefährlich alleine durch die Station zu gehen. Selbst wenn man hier lange lebt. Bitte lass mich nicht allein“, hauchte sie und drückte ihn sanft auf das Sofa zurück.

„Ok. Dann bleibe ich noch eine Weile“, sagte er. Julia schmiegte sich an ihn. Er nahm sie wieder in den Arm. Beide sahen sich an, dann küssten sie sich lange.

„Ob wir das tun sollten?“

„Warum fragst du? Wer weiß, ob es eine derartige Chance je wieder geben wird. Bei uns kann man nichts verschieben. Denn es könnte schon gleich zu Ende sein“, flüsterte Julia. Ihre Hände wanderten über seinen Bauch und die Brust. Dann öffnete sie die Uniformjacke. Georges Hände waren zu ihrem Po gewandert, dann fuhren diese unter ihren Pullover. Beide begannen sich zu liebkosen. Ein Kleidungsstück nach dem anderen wurde sich entledigt. Wenige Minuten später waren beide nackt ineinander verschlungen. Dann nahm George sie hoch und trug sie ins Bett. Dort verschmolzen sich ihre Körper, als wenn es kein Morgen mehr geben würde. Sie liebten sich zum ersten Mal, sie liebten vielleicht auch sich zum letzten Mal. Beide verloren sich in den anderen gegenüber.

Nach gut 3 Stunden schlief Julia in Georges Armen mit einem Gefühl der Geborgenheit ein. Sie schmiegte sich an ihn wie in eine umhüllende Decke. George betrachtete sie lange während sie schlief. Dann küsste er ihr auf die Stirn und versuchte ebenfalls zu schlafen. Wer weiß, wann er auch dies das nächste Mal machen konnte.

Ob das hier richtig war? Für Zweifel ist es zu spät; Junge, tadelte sich George in Gedanken selbst. Es ist nun passiert. Von mir aus kann Commander Kyle an die Decke gehen wie sie will, dachte George müde. Dann verlor er sich in einen langen Traum.

Wieder vier Stunden später erwachte Julia in Georges Armen. Sie blinzelte noch halb im Schlaf George an.

„Guten Morgen.“, hauchte er und küsste Sie.

„Morgen. So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.“, sagte sie in einem verträumten Ton.“ Ich will noch nicht aufstehen. Du fühlst dich so gut an.“

„Wir müssen aber leider.“, sagte George.

„Leider“, seufzte Julia. „Wir haben noch eine Stunde und wie ich spüre geht da noch was“, grinste Julia.

„Ok“, hauchte George.

„Mum?....“ Ein Husten drang aus dem Kinderzimmer. George und Julia fuhren hoch.

„Verdammt, ich habe Michael vergessen“, sagte sie und war schon auf den Beinen. George richtete sich auf.

„Julia!“

„Ja?“

„Willst du dir nichts was überziehen?“, grinste George. Julia merkte erst jetzt, das sie noch nackt war. Dann grinste sie ebenfalls. Sie nahm ein Nachthemd, das sie fand und streifte es sich über. Dann betrat sie das Kinderzimmer.

George wartet im Bett und rieb sich die Stirn. Dann stand er auf und zog sich zumindest seine Shorts und das Unterhemd an. Barfuß watschelte er zu dem Türrahmen des Kinderzimmers und beobachtete wie Julia Michael eine erneute Injektion Corophizin verabreichte.

Sie strich ihm über seine Stirn und küsste ihn.

„Ruh dich aus Michael. Ich bringe dir bald was noch zu Essen.“

„Ok, Mum. Mir geht es schon sehr viel besser“, strahlte Michael.

„Das ist gut, Michael. Ich bin sicher, du wirst bald ganz gesund sein.“ Dann erhob sie sich von seinem Bett und verließ das Zimmer. Als die Schotts sich geschlossen hatten, umarmten sich George und Julia erneut.

„Danke. Er ist zum ersten Mal wieder auf dem Weg der Besserung seit langer Zeit.“ Sie drückte sich an seinen Körper.

„Er wird es schaffen. Da bin ich mir ganz sicher“, hauchte George in Julias Ohr. Sie nickte nur. Sie kuschelte sich wieder an George. Dieses Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit hatte sie schon lang nicht mehr gespürt.

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Solak hasste diese Station. Eigentlich fühlte er sich ja dort wohl, wo der Alkohol billig und die Frauen willig waren. Aber hier... Alles hier erinnerte ihn an dieses Erlebnis vor ein paar Jahren. Etwas, das er hatte vergessen wollen. Er unterdrückte ein Seufzen. Und nun war er wieder hier gestrandet. Gestrandet in dem Dreck und Gestank, den nur Klingonen unter sich verbreiten konnten.

Er rief sich die Informationen ins Gedächtnis, die Pratok ihm gegeben hatte und ergänzte sie mit dem, was er selber über Galondon Core wusste. Die Station war aufgeteilt in zwei Bereiche:

Ein äußerer Ring, angefüllt mit Gesindel, Bars und Nutten. Alles, was man für Geld kaufen konnte, gab es hier - Waffen, Drogen, getunte Schiffe, Söldner. Unter anderem auch illegale Sklaven - ein Umstand, den Bishop und er jetzt ausnutzten. Betazoidinnen waren sehr beliebt, sozusagen Sammlerstücke. Doch nach den 'Gesetzen' der Allianz war der Handel mit ihnen nur unter bestimmten Umständen gestattet. Umstände, die schwierig zu erfüllen waren oder jede Menge Bestechungsgelder kosteten. Aber zum Glück gab es in der Allianz immer wieder sogenannte Freihandelszonen, in denen gegen ein paar Streifen Latinum das ein oder andere Auge zugedrückt wurde.

Bishop und Solak hatten ihren Tribut gleich nach der Ankunft bezahlt und konnten nun ihre Ware - Hanni und Nanni - unbehelligt durch die Korridore dieses Dreckslochs führen. Die beiden Frauen sicherten ihnen jede Menge Aufmerksamkeit. Und genau das war es, was Solak wollte (wenngleich er eine andere Verkleidung als die Bajoranische vorgezogen hätte - Bajoraner waren so erbärmliche Händler). Es gab kein besseres Versteck als im vollen Scheinwerferlicht. Sie konnten ungestört den gesamten äußeren Rind abschreiten, in Bars Erkundigungen nach potentiellen Käufern einholen, sich umschauen, den klingonischen Wachleuten (die die allgegenwärtigen orionischen Nutten mittlerweile Leid zu sein schienen) die Vorzüge der angeblichen Betazoidinnen anpreisen und sich Schritt für Schritt dem inneren Ring nähern.

Der innere Ring - das war der Ort, an den sie gelangen mussten. Hier hatten nur Klingonen Zutritt, die Herren über die Station. Der innere Ring war das Herzstück. Hier befand sich die Kommandozentrale der Station. Hierhin zogen sich die klingonischen Offiziere zurück, wenn sie das haben wollten, was Klingonen unter Spaß verstanden. Überall wimmelte es von Wachen, die anders als auf dem äußeren Amüsierbereich nicht nur Rebellen Ausschau hielten, sondern nach allem, was ihnen nicht ins Konzept passte. Und das war so ziemlich alles. Keiner von denen würde lange zögern. Erst schießen, dann fragen.

Solaks schüttelte insgeheim den Kopf. Barbaren. Sie hatten keine Ahnung von der erhabenen Schönheit des Tötens. Bishop genau diese Kunst nahezubringen war seine Aufgabe als Lehrer. Wieder tauchte das Angebot der Gilde in seinem Kopf auf. Ausbilder in einem der geheimen Lager... Er könnte sich endgültig zurückziehen und müsste dennoch nicht um sein Leben fürchten... Ein angenehmer Posten... Warum eigentlich nicht? GarTok könnte sein letzter Auftrag werden...

Bevor Solak sich weiter in Gedanken verlor, stieß Bishop ihn von der Seite an. "Wie lange willst du hier noch herumrennen?"

Der Romulovulkanier zuckte zusammen. Fvadt, er musste aufmerksamer sein! "Ruhig Blut, Kleiner! Wenn du schon müde wirst, dann schnapp dir die beiden Mädchen und sucht Euch einen Ort, wo Ihr etwas essen könnt und wo du die beiden noch ein bißchen präsentieren kannst. Mach deutlich, dass wir nur auf ein gutes Angebot warten. Kapiert?"

Sein Assistent verzog das Gesicht. "Natürlich. Blöde Frage..." Er schnappte sich die Fesseln von Hanni und Nanni und zog die beiden hinter sich her. Die Zwillinge warfen Solak einen beinahe flehentlichen Blick zu, aber das getarnte Spitzohr achtete schon nicht mehr auf sie.

Solak kratzte sich an seinem linken Ohr, dessen Spitze er bei Landos Tötung verloren hatte. Aus seiner engen Lederhose fummelte er geistesabwesend Zigaretten und Feuer und zündete sich einen Glimmstengel an. Es gab auf der Station noch jemanden, der er guten Tag sagen wollte bevor er seinen Auftrag ausführte....

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