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Das Magazin mit echter Street-Credibility!

Tamarin


Clairon

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Hallo Admiral!

Freut mich wirklich, wenn dir die Story gefällt.

Auch für Kritik bin ich dankbar. Ich kann nicht mehr darin herumändern, aber Feedback ist gut. Ich bin mal neugierig, ob ihr dieselben Schwachstellen findet wie ich. oder ob wir unterschiedliche Szenen für misslungen halten. ;-)

C.

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Erstes Kapite: 5/x

Schwer ließ sich der Captain in seinen Sessel zurückfallen und starrte McCoy an. "Sie ist eine Romulanerin!"

"Jim, bist du in Ordnung? Jim? Jim! Bei Äskulap... Medoteam zur Brücke! Sofort!"

"Das ist nicht nötig, Pille." Kirk rang um seine Fassung. "Das erklärt eine Menge. Dieser ganze Vorstoß in die Neutrale Zone geschah nur aus einem einzigen Grund: Um mir Sarah als Romulanerin vorzuführen."

"Vielleicht ist es auch gar nicht Sarah. Eine zufällige Ähnlichkeit... Sarahs Herkunft wurde bis heute nicht geklärt. Vielleicht hat sie zufällig romulanische Verwandte..." McCoy brach hilflos ab.

Kirks Augen waren immer noch verschleiert. Er schüttelte den Kopf, um einen klaren Blick zu bekommen. "Das glaubst du doch wohl selber nicht, Pille! Und Aharans triumphierender Gesichtsausdruck ist auch Zufall, was?"

"Sie hat recht, wenn sie sagt, daß du keinerlei Beweise hast, Jim. Alles, was wir haben, sind Indizien. Die Ähnlichkeit, die Tatsache, daß sie ausgerechnet bei Aharan ist,..."

"...ihr Name...", warf Spock ein.

"Was ist mit ihrem Namen?", fragte Kirk mißtrauisch.

"Wie Sie ja wissen, haben die romulanische und die vulkanische Sprache gemeinsame Wurzeln. Den Namen <Tamarin> würde ich mit <Wiederauferstandene> übersetzen. Nein, das ist nicht ganz einwandfrei: Es bedeutet eigentlich eine Person, die sich als Persönlichkeit nicht verändert hat, deren Lebensumstände sich aber grundlegend veränderten. Jemand, der zwei Leben lebte. Es gibt in Ihrer Sprache kein Wort dafür, Captain."

"Sie ist also immer noch Sarah, nur ihre Umgebung hat sich gewandelt, weil sie alles vergessen hat? Die psychologischen Folgen einer Geiselhaft... Was denkst du, Pille?"

"Hmmm. Mag sein, aber hast du sie beobachtet? Sie hat dich nicht einmal erkannt. Keinen von uns. Sie reagierte wie eine Romulanerin und sie ist Subcommander. Ausgeschlossen, daß es sich um eine einfache <Geiselnahme> gehandelt hat. Sie besitzt eine völlig neue Identität. Sie glaubt, daß zu sein, was sie zu sein scheint."

"Dafür spricht auch, daß Aharan sie mit <Mneii-sha> angesprochen hat."

"Spock, spannen Sie uns nicht auf die Folter! Was bedeutet das Wort?"

Der Wissenschaftsoffizier wölbte eine Augenbraue. "Doktor, ich hatte nicht die Absicht, Ihnen Schmerzen zuzufügen. <Mneii-sha> drückt ein sehr komplexes Verwandschaftsgefüge aus."

"Spock!"

"Die einfachste Übersetzung wäre <Angenommene Tochter>."

"Aarrgghh..."

"Fühlen Sie sich nicht wohl, Doktor? Soll ich die Krankenstation benachrichtigen?"

McCoy ignorierte den Vulkanier. "Jim, das ist reine Boshaftigkeit, was Aharan da veranstaltet! Sie kann Sarah doch nicht adoptieren. DU hast sie adoptiert!"

"Das hat er nicht, Doktor.", korrigierte der Erste Offizier. "Rein rechtlich gesehen war Sarah..."

"Halten Sie die Klappe, Spock!" McCoy funkelte den Vulkanier so wütend an, daß der verblüfft den Mund schloß. Etwas ruhiger fuhr der Arzt fort: "Jim, hast du Sarah beobachtet? Sie völlig wirkte verkrampft. Ich verwette meine ganze Pension, daß Aharan ihr jede Menge Greuelmärchen über dich erzählt hat. Sarah bzw. Tamarin scheint dich für schlimmste Ungeheuer der bekannten Galaxis zu halten. Deine Freundin Aharan war außerordentlich gründlich."

"Es ist alles meine Schuld."

McCoy schaute Kirk erschrocken an. "Was meinst du?"

"Der Romulaner, Tokan, den wir vor zwei Jahren nach Minos überführen mußten, war ihr Bruder. Ich denke, du erinnerst dich noch daran. Er war ... Spion. Seine Tarnung flog auf, als ich seine Kompetenz im Rahmen des Satarius-Projektes vor Zeugen in Frage stellte. Da brachte die vorgeschriebene Untersuchung plötzlich seinen Status als romulanischer Agent zu Tage. Er wurde umgehend verhaftet, und das hat Aharan mir offensichtlich sehr übel genommen. Vor allem, da das Romulanische Reich nicht die Angewohnheit hat, ertappte Spitzel auszulösen wir. Verdammt, ich hätte damit rechnen müssen!"

"Also ist das ein einziger Racheakt?"

"Natürlich. Aharan ist schlau. So schlau, eine gute Gelegenheit zu erkennen, und skrupellos genug, sie zu nutzen. Wir hatten schon vor Jahren ein paar heftige Zusammenstöße. Daß das jetzt Sarah ausbaden muß..."

McCoy boxte den Captain an den Arm. "Jim, hör auf zu seufzen wie ein verliebter Kater, und unternimm etwas."

Kirk gab sich einen Ruck. "Grußfrequenzen, Lieutenant.", befahl er scharf.

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Erstes Kapitel: 6/x

"Was wollen Sie tun, Captain?" Spock wirkte besorgt.

"Erst einmal werde ich mich ganz offiziell danach erkundigen, was sie hier in der Neutralen Zone verloren haben.", erklärte Kirk grimmig. "Dann werden wir weitersehen."

"Möchtest du einen Löffel Baldrian?"

"Nein danke, Pille. Ich glaube, das ist nicht nötig. Für Aharan brauche ich einen klaren Kopf."

"Wie du meinst, Jim. Aber sei bitte diplomatisch."

"Wie immer, Pille."

"Kanäle frei, Sir. Sie können sprechen."

"Danke, Lieutenant." Kirk machte eine Miene, gegen die Spocks Gesichtsausdruck überaus lebendig wirkte. "Commander Aharan?"

Die Romulanerin lächelte. "Captain Kirk?"

Er warf ihr einen eisigen Blick zu. "Sie sind in das Hoheitsgebiet der Föderation eingedrungen. Ich hoffe, sie haben eine gute Erklärung dafür."

"Nein."

"Bitte?"

"Keine Erklärung."

"Dann gehe ich davon aus, daß Sie eigenmächtig handelten und bitte Sie, mir zur nächsten Starbase zu folgen, wo die Ermittlungen gegen Sie eingeleitet werden. Auch im Fall Tamarin. Sie wissen schon: Entführung und so weiter..."

Tamarin verzog das Gesicht, drehte sich um, trat zu dem Computer und begann zu arbeiten.

"Was tun Sie da, Subcommander?", erkundigte sich Aharan beunruhigt.

"Ich überprüfe, ob in letzter Zeit in der Föderation Fälle von Tetrakolikeramie aufgetreten sind. Vielleicht wäre das die Erklärung."

"Ha!", machte McCoy und blinzelte.

Einen Augenblick gab Kirk seine Rolle auf und sah den Arzt verdutzt an. "Von was, Pille?"

"Tetrakolikeramie, Jim. Eine sehr seltene, seuchenartige Krankheit, die einige Speicher des Gehirns umschreibt oder löscht. Die Erinnerungen sind undeutlich oder widersprechen einander. Der Betroffene schnappt also früher oder später über."

Kirk hüstelte verärgert, während Aharan amüsiert kicherte.

Dann setzte Kirk sich wieder in Positur. Er hatte jetzt endgültig die Nase voll. "Sie weigern sich also, uns zur nächsten Starbase zu begleiten?", fragte er scharf.

"Allerdings."

Kirk runzelte ärgerlich die Stirn. "Was gedenken Sie dann zu tun?"

"Ich werde wieder zurückfliegen und Sie nicht wieder belästigen, Captain."

"Das würde ich Ihnen nicht empfehlen, Commander." Kirks Stimme klang eiskalt. Und sein Lächeln war so falsch wie seine Ruhe. "Falls sich Ihr Schiff auch nur eine tausendstel Lichtsekunde bewegt, Commander Aharan, wird die ENTERPRISE zu Offensivmaßnahmen greifen." Bei diesen Worten zuckte Spock zusammen und wollte protestieren. Kirk warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. Spock schwieg und wandte sich wieder seinem Computer zu. So lange war bisher noch nie Zeit für den Scan eines romulanischen WarBirds der Juniorklasse gewesen.

Aharan lächelte nicht mehr. "Sie haben Tamarin vergessen.", bemerkte sie ernst.

"Nein. Sie schicken zuerst das Mädchen herüber."

"Niemals."

Kirk musterte Aharan kühl. "Wie Sie meinen, Commander. Alarmstufe Rot!" Überall auf dem Schiff heulten Sirenen auf und rote Lampen blinkten. Es war sehr beeindruckend. Aharan wirkte leicht verunsichert. Kirk beachtete sie kaum. "Mr. Chekov, machen Sie Photonentorpedos und Phaser scharf! Alle Phaserbanken. Zielerfassung."

"Aye, Sir." Chekov hantierte an seiner Station. Mißtrauisch beobachtete ihn Aharan.

Dann sah sie wieder auf und begegnete Kirks Blick. Der Captain sprach nun sehr langsam und sehr deutlich. Er wollte jedes Mißverständnis ausschließen. "Wenn Tamarin, wie Sie sie nennen, nicht binnen drei Standardstunden an Bord der ENTERPRISE ist, werde ich Starfleet-Hauptquartier, Föderationsrat und den Leiter des Geheimdienstes informieren. Man wird sich mit dem Prätor und dem Senat in Verbindung setzen und Sie können mit ernsthaften, nicht nur diplomatischen Schwierigkeiten rechnen. Möglicherweise wird es zu einem Krieg kommen, denn bedauerlicherweise sind wir bei der Entführung von Föderationsangehörigen etwas eigen. Auf jeden Fall werden Sie dem Prätor eine gute Erklärung geben müssen, weshalb Sie die Entführung Sarahs nicht gemeldet haben, und wenn Sie ihm tatsächlich einreden können, daß sie nicht entführt worden ist, dann sollten Sie beweisen können, wer das Mädchen ist und woher sie kommt. Ich vermute, daß sich in ihrem Lebenslauf trotz aller Bemühungen noch Merkwürdigkeiten finden lassen, die eine Untersuchung nötig machen würden."

Einen Moment sah ihn die Romulanerin unsicher an, dann erhellte sich ihre Miene. "Sie bluffen, Kirk. Ich habe von Ihrer beachtlichen Fähigkeit zum Bluffen gehört. Aber ich werde nicht darauf hineinfallen. Einen Krieg würden Sie doch niemals riskieren. Aber ich bin beeindruckt. Wirklich beeindruckt. Vielleicht sollten Sie den Beruf wechseln. Als Erpresser verdienen Sie sicher mehr. Vorausgesetzt Sie finden wirkungsvollere Drohungen. Leben Sie wohl, Captain Kirk. FEUERPFEIL Ende."

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Respekt! Es wird immer besser und besser. Wir nähern uns anscheinend dem Höhepunkt. Ich find die ganze Geschichte bis jetzt stimmig und schlüssig und von vorne bis hinten spannend. Du solltest echt weitere Geschichten verfassen. Ich hab auch bis jetzt noch keinen Fehler gefunden mal abgesehen vom Anfang. Hab ich aber schon geschrieben. Mach weiter so.

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Erstes Kapitel: 7/7

"VERDAMMT!" Kirk hieb ärgerlich auf seine Armlehne.

"Ich bin ebenfalls beeindruckt, Jim.", bemerkte McCoy, "Wann hast du dir das alles überlegt?"

"Es ist logisch." Er kochte.

Chekov drehte sich zu Kirk um. "FEUERPFEIL wendet und entfernt sich mit Sol Drei. Sollen wir Verfolgungskurs berechnen? Sie sind noch innerhalb der Neutralen Zone."

"Nein." Kirk seufzte und lehnte sich müde zurück. "Aharan hat völlig recht. Und einen interstellaren Krieg können wir uns auch nicht leisten. Beenden Sie Alarmstufe Rot. Deaktivieren Sie Waffen und Zielerfassung. Widmen wir uns unserer eigentlichen Aufgabe: Mr. Sulu, nehmen Sie unseren alten Kurs wieder auf."

McCoy stand plötzlich wieder neben ihm. "Jim, ich würde vorschlagen, daß du ein bissel Pause machst. Spock kann dich hier oben vertreten. Es passiert ohnehin jetzt nichts."

"Nein, danke. Ich brauche keine Pause. Mir geht es prächtig."

"Jim..."

"Vielen Dank, Doktor. Es geht mit gut."

"Jim...!"

Kirk sah zu McCoy hoch und wölbte eine Augenbraue. "Sag bloß, du zweifelst an meinen Worten?!"

Die Mundwinkel des Arztes zuckten. "Grundsätzlich..." Er brach ab.

"Ja?", erkundigte sich Kirk mißtrauisch.

McCoy zuckte die Schultern. "Deine Schwindeleien sind schon legendär."

"Legendär!?"

"Na ja, irgendwas muß man sich doch erzählen, wenn man nach Dienstschluß in der Offiziersmesse zusammensitzt."

Verblüfft starrte Kirk seinen Freund an. "Soll das heißen, du erzählst die Geschichtchen aus meiner unrühmlichen Vergangenheit, die ich dir unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitteile, weiter?"

"Nicht immer. Manchmal auch die deiner unrühmlichen Gegenwart." McCoy wirkte keineswegs zerknirscht.

"Ja, hast du denn überhaupt kein Ehrgefühl?!"

Finster starrte der Arzt vor sich hin. Er schien den Gedanken im Geist herumzuwälzen.

Kirk beobachtete ihn amüsiert, dann verfinsterte sich seine Miene wieder. Er holte tief Luft und drehte sich sehr langsam zur Kommunikationsstation um. "Uhura, fragen Sie Starfleet, was aus meiner Anfrage geworden ist."

Leise seufzend gestand McCoy sich ein, daß sein Ablenkungsmanöver diesmal nichts gefruchtet hatte. Besorgt musterte er Kirk, aber der sah gezielt an dem Arzt vorbei.

Uhura drückte ein paar Tasten und lauschte auf Stimmen, die nur sie hören konnte. "Starbase 14 verspricht, die Antwort sofort weiterzuleiten wenn sie bei ihnen eintrifft. <Sie wird bei euch sein, bevor unsere Subraumrelais merken, daß sie da ist>, Zitat Commodore Santer Ende."

"Das halte ich für unwahrscheinlich, Captain.", erklärte Spock.

"Ja.", murmelte Kirk.

McCoy sah den Captain ruhig an. "Jetzt einmal im Ernst, Jim. Mein Vorschlag war kein Scherz. Du siehst wirklich nicht gut aus. Vielleicht solltest du dich wirklich ein wenig ausruhen? Wenn du möchtest, kann ich es dir auch befehlen."

Kirk erhob sich langsam aus seinem Sessel. "Das ist nicht nötig. Du hast recht. Ich gehe in mein Quartier."

Der Arzt sah Kirk verblüfft, aber erfreut an. So schnell hatte der Captain noch nie kapituliert. Meistens mußte McCoy ihn unter irgendeinem Vorwand in die Krankenstation locken und ihn dort an eine Diagnoseliege fesseln, damit er mal zur Ruhe kam. Kirk bemerkte McCoys Blick.

"Ich habe noch ein wenig Papierkram zu erledigen, Pille. Spock, Sie haben das Kommando."

"Ja, Captain." Spock warf einen letzten Blick auf die Anzeigen seiner Station, dann ging er zu dem Kommandostand. Er blieb neben Kirk stehen. "Captain, wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann..."

"Vielen Dank, Spock. Ich glaube aber, ich muß allein damit fertig werden."

Wie ein Schlafwandler verließ Kirk die Brücke. McCoy hätte schwören können, daß sogar Spocks Miene Mitleid ausdrückte.

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Verstehe.

Also "vor Wut kochen" ist eigentlich eine gängige Metapher. Nur "kochen" fand ich eigentlich daraufhin nicht unverständlich.

Und obwohl Kirk sich mit McCoy noch "normal" unterhält, ist er eigentlich stinksauer. Sogar so, dass er aggressiv wird. Allerdings nur gegen seine Armlehne.

Und WARUM er sauer ist, ist hoffentlich auch klar: Aharan hat seinen Bluff durchschaut und denkt nicht daran, ihm Tamarin auszuliefern.

Mal gucken, wie es weitergeht. :)

C.

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Ich muß gestehen, daß ich auch über die Stelle mit "Er kochte" gestolpert bin, vermutlich lag's aber daran, daß ich mir von einem Computerprogramm "vorlesen" lasse. Eigendlich ist schon klar, was gemeint ist.

Interessant fand ich die Bezeichnung "Mneii-sha". Ich mußte da schmunzeln, denn ich hab eine Figur namens Naisha (eine Orionerin), und das klingt doch sehr ähnlich.

Ich kann das nächste Kapitel kaum erwarten und binn gespannt wie ein Flitzebogen, wie es denn nun weiter geht...

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Guten Abend!

Mit einem Teil des nächsten Kapitels tu ich mich gerade etwas schwer. Es schwächelt partiell, und ich überlege heftig, ob ich meinem Vorsatz treu bleibe, den Text nicht anzutasten.

Bei Mneii-sha ist es auch so, dass ich nicht mehr weiß, ob ich den Ausdruck selbst erfunden oder irgendwoher übernommen habe. Ich hab damals auch viele StarTrek-Romane gelesen und hab auch ziemlich viele "Fremdfiguren" (besser "Gastfiguren") drin.

Wie werden denn Smileys vorgelesen?

Ich hab mal eine Onlinedatenbank für Hörbücher begründet und da mussten wir extrem aufpassen, damit z.B. Braillezeilen und Sprachausgaben keinen Knoten bekommen und haben auch jede Rezension redaktionell nachbearbeitet.

Na wie auch immer. Mich freut es riesig, dass die Story gut ankommt und ich denke, es geht morgen - spätestens Sonntag - weiter.

C.

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Ja, bloß nichts ändern, auch wenn der Text Schwächen hat. Damit hab ich katastrophale Erfahrungen gemacht. Deswegen schreib ich fast nur auf Papier, da ist die Versuchung geringer, Dinge zu ändern.

Falls du gar nicht zufrieden bist, mach lieber eine "Second Edition".

Wenn du bis Sonntag morgen postest, dann kann ich das Kapitel noch lesen, bevor meine internetlose Zeit zuhause wieder los geht.

Mach weiter so!

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Mahlzeit!

Es geht mit Kapitel 2 weiter. Unbearbeitet.

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2. Kapitel: 1/x

Der Türmelder summte.

Kirk lag auf dem Bett und ließ Erinnerungen Revue passieren. Das Halbdunkel und die Stille seiner Kabine verhinderten das Eindringen der Gegenwart. Bis jetzt. Es summte erneut. "Bleib draußen, Pille. Nicht jetzt.", murmelte Kirk.

Das Summen wiederholte sich. Länger. Beharrlicher. "Jim? Kann ich reinkommen?"

"Nein."

McCoy ignorierte wie gewöhnlich Jims Protest und betrat das Quartier des Captains. Kirk lag reglos und starrte zur Decke.

McCoy kam näher. "Meine Schicht ist jetzt vorbei.", schwatzte er fröhlich los. "Und da dachte ich, geh doch mal Jim besuchen. Er kann bestimmt Aufmunterung gebrauchen."

"Ich hatte Befehl gegeben, mich nicht zu stören. Außer, es tritt ein Notfall ein."

Das Lächeln schwand aus McCoys Gesicht. "Es gibt einen Notfall."

Kirk setzte sich mit einem Ruck auf. "Was ist passiert?", fragte er scharf.

"Unser Captain ist ausgefallen."

Kirk durchbohrte den Arzt mit Blicken. Diesen schien das überhaupt nicht zu stören. McCoy stellte eine Flasche und zwei Gläser auf den Tisch. "Ich habe dir etwas mitgebracht."

"Ich möchte nichts. Danke."

Langsam schlenderte der Arzt in der Kabine umher und räumte verschiedene Sachen auf, die auf dem Boden herumlagen, dabei knurrte er: "Okay, Jim, du hast die letzten zwei Tage in einem mehr oder weniger unbeteiligten Zustand verbracht. Du ißt nicht und du schläfst nicht. Damit ruinierst du dich. Aber das hat jetzt ein Ende. Als dein Arzt befehle ich dir Abwechslung. Mach irgend etwas."

"Ich mag nicht."

McCoy schob mit dem Fuß einige Datenspulen zur Seite. Darunter lag ein Holo. Es zeigte Sarah. Es war an dem Tag aufgenommen worden, an dem ihr von der Brückencrew die große Geburtstagsparty gegeben worden war, an deren Ende sie plötzlich verschwunden war. Vorsichtig hob McCoy das Holo auf und betrachtete es. Das fröhliche Mädchen hatte nicht sehr viel mit dem ernsten, romulanischen Offizier zu tun, der jetzt auf der FEUERPFEIL diente.

Kirk hatte ihn beobachtet und seufzte leise.

"Jim, denk positiv. Du weißt jetzt mit Sicherheit, daß Sarah nicht tot ist. Das ist ein Grund zur Freude!"

"Hör auf, Pille. Es hat keinen Sinn."

McCoy raffte Jims Uniformhemd von einem Sessel und warf es dem Captain ins Gesicht. "<Ich mag nicht>! <Es hat keinen Sinn>! Diese Ausreden habe ich am ersten Tag akzeptiert. Und auch am zweiten. Aber jetzt nicht mehr. Wenn du schon nicht an deine Gesundheit denkst, dann denk wenigstens an die Moral der Mannschaft und an meine Nerven. Deine Leute brauchen keinen Captain, der so aktiv ist wie eine bolionische Quarzklette. Raffe dich auf!"

Verblüfft zog Kirk das Hemd zur Seite und schaute McCoy an. Der war ehrlich wütend.

"Wenn du nicht bald etwas unternimmst, Captain James Tiberius Kirk, unternehme ich etwas."

Darüber dachte Kirk nach.

"Hast du schon gegessen?", unterbrach ihn McCoy

"Ja."

Plötzlich hatte der Arzt einen Medoscanner in der Hand und zielte auf den Captain. Stirnrunzelnd las er einige Daten ab. "Du lügst.", sagte er dann ruhig.

"Pille..."

McCoy ließ den Scanner verschwinden und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. "Jim." Er sah seinen Freund an. "Ich weiß, wie dir zumute ist. Also solltest du nicht versuchen, mich zu belügen. Nicht als Patient und erst recht nicht als Freund. Ist das klar?"

"Ja."

"Gut." Der Arzt lächelte wieder. "Dann schlage ich vor, du kommst mit mir zur Offiziersmesse. Jetzt ist da wenig los und du kannst dich unbeobachtet bewegen. Wir essen etwas und reden, wenn du das möchtest. Ich bin sogar bereit, deine Diät kurzzeitig zu ignorieren."

Kirk musterte den Arzt amüsiert. "Diese Chance bekomme ich nie wieder."

"Richtig." McCoy grinste.

Der Captain seufzte und rollte sich mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Bett. Mit Schwung stand er auf, streifte das Uniformhemd über und hüpfte, sich beim Laufen die Stiefel anziehend, zur Tür.

An der Tür wandte er sich noch einmal um. "Wo bleibst du denn, Pille? Ich verhungere."

McCoy stellte das Holo behutsam auf Jims Schreibtisch und folgte seinem Freund.

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Hallo Onkel Istvan!

Das ist ja auch erst der Anfang von Kapitel 2.

Ohne zuviel zu verraten: es wird in Kapitel 2 ein Gespräch zwischen Tamarin und Kirk geben, dass ich SO nicht wieder schreiben würde. Aber ich lasse es wie es ist - und ihr seid bitte nachsichtig. ;)

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2. Kapitel: 2/x

Angenehmes Zwielicht herrschte in der Offiziersmesse, und nur zwei Personen hielten sich dort auf. Für die meisten Besatzungsmitglieder war es schon recht spät. Und wer doch noch munter war, bevorzugte um diese Zeit eher das Freizeitdeck.

Diese zwei Personen saßen an einem Tisch in einer Ecke und schwiegen.

Dr. Leonard McCoy starrte in sein Glas und Captain James Kirk schaufelte - ohne auf Geschmack oder ähnliches zu achten - irgendwelche Speisen in sich hinein.

Der Arzt unterdrückte ein Gähnen.

"Geh zu Bett, Pille." Kirk angelte sich ein Glas und schenkte sich aus McCoys Flasche ein. "Du mußt dir nicht meinetwegen die Nacht um die Ohren schlagen. Du brauchst deinen Schlaf."

"Unsinn.", log McCoy und nippte an seinem Bourbon. "Ich bin nicht müde."

Kirk trank das Glas in einem Zug aus und füllte es neu. "Jetzt lügst du.", stellte er fest und schob seinen Teller zur Seite.

"Ja. Aber in diesem besonderen Fall bist du mir wichtiger als mein Schönheitsschlaf."

Stöhnend schloß Kirk die Hand um das Glas und rutschte tiefer in seinen Sessel. Mit der anderen Hand rieb er sich die Augen.

"Auf diese Weise wirst du mich nicht los.", stellte McCoy fest.

Kirk tauchte wieder auf und blinzelte. "Das dachte ich mir fast. Es hat noch nie geklappt." Er sah den Arzt nicht an, als er fragte: "Hältst du es für möglich, daß Subcommander Tamarin nicht Sarah ist?"

"Oh, Jim! Du weißt, das ist eine verdammt unfaire Frage!"

"Ja."

McCoy runzelte die Stirn. "Ich persönlich halte es nicht für ausgeschlossen. Wir wissen so gut wie nichts über Sarah. Aber ob sie es ist oder nicht: es wäre in beiden Fällen ein sehr komplexes Gebilde aus <wenns> und <vielleichts>."

"Du hast recht, Pille, aber wenn sie es ist, dann muß ich..." Kirks Stimme erstarb. "Bürokratie", murmelte er verbittert. "Ich kann nichts tun."

"Ja.", flüsterte der Arzt mitfühlend. "Spock hat es mir erklärt. Deine ganzen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz Sarahs verhindern jetzt ihre Rettung."

Kirk stützte den Kopf in beide Hände und starrte auf die Tischplatte. "Ich hätte Bericht erstatten müssen, Pille. Mit Sam Cogleys Hilfe hätten wir sie schon freigeboxt, wenn es zu einer Anklage gekommen wäre. Ich hätte für sie auch sofort eine Aufnahme in die Föderation beantragen müssen! Als Bürger der Föderation stände sie unter Schutz und hätte sich nicht mehr vor den Kshatryanern verstecken müssen. Ich hätte ihre Ernennung zum Fähnrich ehrenhalber Starfleet melden müssen! Immerhin habe ich genug Freunde in den Chefetagen, die diese Entscheidung abgesegnet hätten. Und ich hätte schon irgendwie dafür gesorgt, daß sie auf der ENTERPRISE bleiben darf. Als Taktikerin war sie eine Wucht und sogar Spock fand ihre wissenschaftlichen Kenntnisse <adäquat>. Und das ist eines der höchsten Komplimente, daß Spock je einem seiner Schützlinge hat zukommen lassen. Und zu guter Letzt hätte ich ein paar Beziehungen spielen lassen können und dadurch die Adoptions-Routinen beschleunigen." Kirk sah auf und begegnete McCoys Blick. "Verdammt, Pille, ich habe alles falsch gemacht, was falsch zu machen ging!"

McCoy räusperte sich. "Jim. Als du damals diese Entscheidungen getroffen hast, hattest du da das Gefühl Fehler zu begehen?"

Kirk seufzte. "Nein."

"Dann solltest du dir jetzt keine Vorwürfe machen." Der Arzt musterte Kirk, hielt nach einer Reaktion Ausschau.

Der Captain bewegte sein Glas, starrte in das goldbraune Gefunkel. Schwieg.

"Verdammt, Jim, ich weiß nicht, was ich dir raten soll."

Kirk sah auf und begegnete McCoys Blick. "Weißt du, es ist komisch.", begann er leise. "Sarah war ein halbes Jahr auf der ENTERPRISE. Nur ein halbes Jahr. Sie kam aus dem Nichts und verschwand so plötzlich, wie sie gekommen war. Wenn ich mich an diese Zeit erinnere, kommt es mir auf einmal unwirklich vor. Als wäre es nie geschehen. Manchmal glaube ich, ich habe mir alles nur eingebildet." Kirk hob sein Glas und schüttete den Inhalt hinunter.

McCoy nickte versonnen. "Ja, es geht mir auch so. Vor allem, wenn ich an ihre verrückte Genetik denke. Wenn ich mir heute die Aufzeichnungen ansehe, ertappe ich mich dabei, irgendwelche Medizinstudenten zu verdächtigen, mir einen Streich gespielt zu haben. Spock ist nichts dagegen. Er hat nur menschliche und vulkanische Gene."

"Hattest du deshalb keinen Erfolg dabei, ihre Herkunft festzustellen? Weil sie ein Mischling ist?"

"Sie ist kein Mischling. Sie ist ein absolut reinrassiges Was-auch-immer." McCoys Lächeln verblaßte. "Es dürfte nicht einfach gewesen sein, grünes Blut in sie hineinzufüllen."

Kirk seufzte.

Plötzlich setzte er sich kerzengerade auf. "Du hast recht, Pille. Ich muß etwas tun."

McCoy zuckte zusammen und schaute hoch. "Was?"

"Ich darf nicht einfach aufgeben." Der Stuhl fiel polternd um, als Kirk aufsprang.

McCoy erschrak. "Was hast du vor, Jim?"

"Ich werde Aharan Tamarin wieder abnehmen."

"Warte, Jim, ich glaube nicht, daß..."

Doch Kirk war schon draußen.

McCoy eilte ihm sofort nach. "Jim! Hast du dir das gründlich überlegt?! Vielleicht will sie gar nicht gerettet werden!"

Einige Besatzungsmitglieder der Alpha-Schicht, die auf dem Weg in ihre Quartiere waren, blieben verdutzt stehen, als der Captain mit entschlossener Miene an ihnen vorbei stürmte, dicht gefolgt von dem Bordarzt, der einen ziemlich entsetzten Eindruck machte.

Das Brückenschott glitt auf und der Captain trat ein. Hinter ihm tauchte der schnaufende McCoy auf. Spock erhob sich sofort aus dem Befehlsstand, doch Kirk blieb oben stehen.

"Mr. Arex, können Sie die FEUERPFEIL lokalisieren?"

Der Edoaner, der während der Nachtschicht die Position des Navigators einnahm, richtete sich auf und warf einen Blick auf seinen Stationscomputer. "Ja, Captain.", sagte er mit seiner klangvollen Stimme. "Sie befindet sich in Sektor 467..."

"Geben Sie die Daten ein. Lieutenant Rhada, Kurswechsel. Sol Sechs."

"Jim, denk nach, bevor du..."

"Ich habe drei Tage darüber nachgedacht, Pille. Vielen Dank. Mr. Arex, wann erreichen wir die FEUERPFEIL?"

"Bei Sol Sechs in zwei Stunden und siebenunddreißig Minuten."

"Dann hast du zwei Stunden und siebenunddreißig Minuten Zeit mir zu erklären, was du vorhast."

"Pille, du bist auf diesem Schiff, um dich um die Gesundheit der Mannschaft zu kümmern, und nicht, um mich zur Rechenschaft zu ziehen."

"Ich mache mir Sorgen um die Gesundheit der Mannschaft. Deshalb möchte ich auch herausfinden, weshalb du sie umbringen willst."

"Ich will und werde sie nicht umbringen. Ich möchte mich nur noch einmal mit Aharan unterhalten. Mr. Spock, ich übernehme wieder."

Kirk marschierte zu seinem Sessel und ließ sich hineinfallen.

Die nächsten zwei Stunden siebenunddreißig Minuten sprach er kein Wort.

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Hallo Onkel Istvan!

Das ist ja auch erst der Anfang von Kapitel 2.

Ohne zuviel zu verraten: es wird in Kapitel 2 ein Gespräch zwischen Tamarin und Kirk geben, dass ich SO nicht wieder schreiben würde. Aber ich lasse es wie es ist - und ihr seid bitte nachsichtig. wink.gif

Ich hab mal ein ganzes "Buch" geschrieben, das ich so nie wieder schreiben würde ;-) .

Von mir wirst du jedenfalls keine Kritik hören, denn bisher fand ich es klasse, und ab dem 4.3., also heute,werd ich für das nächste viertel Jahr wohl kein Internet mehr zu Gesicht bekommen ( es sei denn, ich ärgere den Schul-Admin mit meiner unautorisierten Anwesenheit, da ich längst mit dem Abi aus dieser Anstalt entlassen worden bin.)

Bis ich wieder weiterlesen kann, wird wohl das Buch komplett veröffentlicht sein ;-)

Aber dann werde ich auf jeden Fall weiterlesen!

Gruß

onkel istvan

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Die ganzen Bücher, die ich so nicht mehr schreiben würde, muss ich allerdings auch nicht veröffentlichen. ;)

Umgekehrt muss man aber auch sagen, dass viele veröffentlichte Bücher besser nie geschrieben worden wären... <grübel>

Wie auch immer. Weiter geht es mit dem Textabschnitt, mit dem ich mich selbst ziemlich schwer tue. Nehmt bitte zur Kenntnis, dass ich die Logikfehler darin auch erkenne, aber gemäß meinem Kodex nicht beheben wollte.

Andererseits kann man die Szene auch nicht einfach streichen.

Seid einfach ganz tapfer.

C.

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Kapitel 2: 3/x

Es gelang Rhada tatsächlich, die ENTERPRISE bis auf wenige Lichtjahre unbemerkt an die FEUERPFEIL heranzubringen.

"M'ress, öffnen Sie einen Kanal zu den Romulanern!"

"Offen, Sir.", bestätigte die Katsianerin fauchend.

Spock drehte sich zu Kirk um und meldete, daß der Kreuzer die Schilde hochfuhr. Kirk hatte damit gerechnet. Er sah M'ress fragend an. Sie nahm einige Schaltungen vor und bestätigte dann den Kontakt zu den Romulanern.

"Hier spricht Captain Kirk von der ENTERPRISE. Ich möchte mit Commander Aharan reden."

Der Hauptbildschirm zeigte jetzt die Brücke der FEUERPFEIL.

Ein junger Romulaner saß im Stuhl des Kommandanten. Er neigte leicht den Kopf, während er auf die Übersetzung hörte. Dann sah er Kirk direkt an. "Hier ist Centurio Liv'Rius, Captain Kirk. Ich fürchte, Commander Aharan schläft und möchte nicht gestört werden. Kann ich etwas für Sie tun?"

"Dann verbinden Sie mich mit Subcommander Tamarin."

Centurio Liv'Rius schaute nach links. Er lauschte eine Weile auf jemanden außerhalb des Erfassungsbereiches der Kamera und nickte bestätigend. Dann wandte er sich wieder Kirk zu.

"Subcommander Tamarin lehnt es ab, mit Ihnen zu sprechen.", sagte er bedauernd. Aus den Augenwinkeln sah er, daß Tamarin die Daumen-hoch-Geste machte. Er verhielt sich also richtig. Der menschliche Captain biß sich auf die Lippen.

"Ich bitte darum, mit ihr zu sprechen.", sagte er dann.

Marec zögerte und sah zu Tamarin. Diese rollte mit den Augen und nickte dann.

"In Ordnung.", erklärte er Kirk und räumte den Sessel. Tamarin schleppte sich näher und plumpste hinein, bedeutete Marec aber, in der Nähe zu bleiben. Er stellte sich hinter sie, so konnte er den Menschen gut sehen.

"Captain Kirk." Die Stimme der Subcommander enthielt keinerlei Freundlichkeit.

"Subcommander, ich bin sehr froh, sie sprechen zu können.", begann Kirk.

"Dann bin ich überglücklich, Ihnen dieses Vergnügen bereiten zu können.", behauptete Tamarin sofort und strahlte den Captain an. Marec unterdrückte ein Schmunzeln. Die anderen romulanischen Offiziere fanden die Verhaltensweise Tamarins oft sehr irritierend und mitunter sogar einer Rihannsu unwürdig, aber Marec mochte diese Überraschungen. In diesem Fall schien Kirk von Tamarins unerwarteter Liebenswürdigkeit völlig verwirrt.

"Äh ja... Subcommander. Ich bin deshalb froh, da ich Sie sprechen kann, ohne daß Commander Aharan in der Nähe ist."

"Natürlich, Captain." Tamarin senkte die Stimme und beugte sich ein wenig vor. "Seien Sie unbesorgt." Sie schaute sich vorsichtig nach allen Seiten um. "Ja, sie ist nicht hier."

Kirks Verwirrung schien zuzunehmen. "Ich wollte Ihnen einige Fragen stellen."

"Nur zu." Tamarin lehnte sich in Aharans Sessel zurück, schloß die Augen und legte die Fingerspitzen aneinander. Nach einer Weile öffnete sie die Augen wieder. "Ja?"

Kirk fixierte sie. "Wie lange befinden Sie sich bereits an Bord der FEUERPFEIL?"

"Diese Information unterliegt der Geheimhaltung nach Paragraph 192 Absatz 12A.", sagte Tamarin bedauernd.

Marec nickte für sich. Wenn sich jemand mit der romulanischen Gesetzgebung auskannte, dann Tamarin.

"Seit wann bekleiden Sie den Rang eines Subcommanders?"

"Paragraph 192 Absatz 10.", antwortete Tamarin schlicht.

Kirk ließ nicht locker. "Haben Sie die Militärakademie besucht?"

Die Antwort auf diese Frage hätte Marec auch interessiert, aber er wußte, daß sich seine Freundin an nichts mehr erinnerte.

"193 Absatz 5B.", erklärte Tamarin ohne mit der Wimper zu zucken.

"Wer sind Ihre Eltern?"

"218 Absatz 2A bis D."

Dieses Gesetz kannte Marec nicht. Er öffnete heimlich eine Verbindung zum Bordcomputer und suchte nach dem entsprechenden Artikel. Als er ihn fand mußte er sich sehr beherrschen, um nicht laut zu lachen. Wenn die Eltern Subcommander Tamarins nicht gerade nebenberuflich aldebaranischen Perlwein synthetisch herstellten, um ihn an nichtsahnende Touristen zu verkaufen, dürften sie kaum unter dieses Gesetz fallen. Tamarin bluffte also. Marec betrachtete seine Freundin mit neuem Respekt.

Tamarin räkelte sich noch eine ganze Weile in Aharans Sessel und beantwortete Kirk Fragen mit sinnlosen Zahlen. Marec Liv'Rius bewunderte insgeheim die Geduld des Captains. Commander Aharan hätte längst die Verbindung unterbrochen und das Feuer eröffnet. Er selbst bemerkte aber, daß Tamarin keineswegs so ruhig war, wie sie tat. Er kannte sie nicht länger, als alle anderen, die zur Zeit auf der Brücke Dienst hatten, aber er bezweifelte, daß diese anderen die subtilen Anzeichen von Nervosität an ihr erkannten.

"Subcommander, ich bezweifle, daß ein Hinweis auf Ihr Alter der Geheimhaltung unterliegt!" Marec sah auf. Eine gewisse Schärfe in Kirks Frage war nicht zu überhören.

"Stimmt.", konterte Tamarin. "Aber die romulanischen Etikette erlauben, diese Frage unbeantwortet zu lassen. Sie wollen mich doch nicht zwingen, oder?" Tamarin probierte sogar einen richtigen Augenaufschlag. Marec grinste innerlich. Sein heimliches Lächeln verblaßte jedoch, als er Kirk ansah. Die rechte Hand des Captains ballte sich zur Faust. Wahrscheinlich bemerkte Kirk es nicht einmal selbst. Marec sah Tamarin fragend an. Sie spürte seinen Blick, drehte sich halb um und nickte. Erleichtert nahm er jetzt Verbindung mit Commander Aharan auf. Es wurde Zeit, daß sie diese Posse beendete.

Kirk war so dankbar, überhaupt mit dem Mädchen reden zu können, daß er gar nicht zu merken schien, daß sie ihn auf den Arm nahm. Fast verspürte Marec so etwas wie Mitleid mit dem Captain. Auch Tamarin fühlte sich immer unwohler. Erleichtert reagierte sie auf Aharans Ankunft auf der Brücke. Die Commander zögerte nicht lange: unterbrach die Verbindung mit der ENTERPRISE, gab Alarm und ließ die Waffensysteme mit Energie beschicken. Gleichzeitig sendete sie eine automatische Nachricht an das Föderationsschiff, die einige unmißverständliche Drohungen enthielt.

Dann wandte sie sich Tamarin zu. "Was hatte das zu bedeuten, Subcommander?"

"Captain Kirk bat mich um einige Auskünfte, Commander. Im Interesse des intergalaktischen Friedens konnte ich sie ihm kaum verwehren."

Sofort glommen Mißtrauen und Besorgnis in Aharans schwarzen Augen. Sie rief die brückeninternen Sicherheitsaufzeichnungen ab.

Kirk befahl enttäuscht Impulsgeschwindigkeit und ließ den Kurs der ENTERPRISE dem der FEUERPFEIL anpassen. Er wollte auf jeden Fall in der Nähe bleiben. Aharan reagierte überhaupt nicht darauf.

Nach dem vergeblichen Versuch, Tamarins Lebenszeichen von den Sensoren erfassen zu lassen und sie trotz der Schilde heimlich herüberzubeamen, zogen beide Schiffe verbissen schweigend auf Parallelkurs die Neutrale Zone entlang.

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Also wenn ich die Kommandantin eines romulanischen Schiffes wäre, in der Nähe der Neutralen Zone herumkreuze, einen entführten Förderationsangehörigen an Bord und einen extrem wütigen Beinah-Adoptivpapa im Nacken (zufällig ein sehr fähiger Kommandant eines bewaffneten und vermutlich besser ausgestatteten Schiffes) hätte, würde ich bestimmt nicht schlafen und mich ausdrücklich nicht wecken lassen, wenn besagter Captain knapp drei Stunden quer durch die Neutrrale Zone lang auf mich zubraust.

Da wär ich aber in Nullkommanix auf meiner Brücke. :D

Hach, nennen wir es eben dichterische Freiheit.

C.

PS: Ja, wenn Paramount sich meldet, ändere ich es. ;)

Bearbeitet von Clairon
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Und nun noch der Rest von Kapitel 2.

C.

_____________________________

Kapitel 2: 4/4

Während Aharan die Bilder betrachtete, konnte auch sie ein Lächeln nicht verbergen.

Sie nickte Tamarin zu. "Ausgezeichnet, Subcommander. Sie haben sich richtig verhalten. Da ich nun einmal auf der Brücke bin, können Sie sich zurückziehen. Ich erwarte Sie zu Ihrem regulären Dienst in neun Stunden."

"Zu Befehl, Commander." Tamarin salutierte und verließ die Brücke. Marec sah ihr nach. Dann bemerkte er den amüsierten Blick Aharans.

"Commander?"

Aharans Grinsen verbreiterte sich. "Gehen Sie ruhig, Centurio. Ich bin sicher, auch für Sie wird sich hier Ersatz finden lassen."

Normalerweise hätte Marec das für eine Drohung gehalten, aber jetzt war das nicht wichtig. Er salutierte ebenfalls und folgte Tamarin.

Tamarins Quartier hatte sich seit ihrem Einzug kaum verändert. Sie hatte ja keinerlei persönliche Gegenstände mitgebracht. Es war nur wesentlich unordentlicher als zu Beginn. Marec Liv'Rius setzte sich auf die Bettkante, während Tamarin vor ihm auf und ab marschierte.

"Marec, weißt du, wie viele der Fragen, die Kirk mir stellte, ich tatsächlich hätte beantworten können?", fragte sie endlich.

"Vermutlich nicht sehr viele."

Tamarin blieb abrupt stehen und sah den Romulaner verzweifelt an. "Nicht einmal die Frage nach meinem Alter!" Sie begann leise zu zittern. Marec zog sie neben sich auf die Bettkante und legte einen Arm um sie.

"Ganz ruhig.", versuchte er ungelenk sie zu beruhigen. "Es ist alles in Ordnung, Tamarin."

"Nichts ist in Ordnung. Verstehst du nicht? Ich hätte im Computer nachschauen müssen." Tamarin holte mehrmals tief Luft und brachte sich wieder unter Kontrolle. Das Beben ließ nach. "Marec, was weißt du - beispielsweise - über meine Hobbys?"

Er überlegte einen Moment. "Du interessierst dich für Geschichte."

"Und weiter?"

"Ähm... Kulturelle Besonderheiten mancher Völker scheinen dich zu faszinieren."

"Welche Musik mag ich? Welche Bücher lese ich? Zeichne ich gern? Schaue ich mir Holos an? Marec, ich weiß überhaupt nichts über mich!"

"Wie kannst du das sagen, Tamarin! Ich weiß, daß dir deine Amnesie zu schaffen macht, aber gleich zu behaupten, daß du nichts über dich weißt..." Er versuchte ein aufmunterndes Lächeln. "Komm, wir schauen im Computer nach. Was wir in deiner Personalakte als <besondere Fähigkeiten> finden, probieren wir aus. Wenn es dir gefällt, erklären wir es zu deinem Hobby. Einverstanden?"

Tamarin erwiderte sein Lächeln. "Einverstanden."

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Jetzt wo dus sagst, fällt es mir auch auf. Wie konnte ich das übersehen. Ich würde in so einer Situation die Brücke nur verlassen, um aufs Klo zu gehen. Ich würd in meinem Kommandosessel schlafen mit einer Decke über den Beinen und von Pille eine intravenöse Kaffeeversorgung. Ne im ernst du hast recht, das ist unwahrscheinlich. Entwickelt sich zwischen Marec und Tamarin eine Romanze? Der Verdacht schleicht sich nämlich langsam bei mir ein. Würde ich schön finden. Er ist so liebevoll zu ihr, es wäre schön zu wissen, das sie zusammenkommen. Auch aus Feinden können liebende werden. Das wäre ganz Star Trek. :flutschfinger::heul:

Bearbeitet von Admiral J.J. Belar
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Hallo J.J.!

Ich werd dir doch nicht verraten wie es weiter geht. ;)

Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir Liebesbeziehungen auf romulanischen Schiffen überhaupt nicht vorstellen kann. Wird es sicher auch geben, aber wie du demnächst sehen wirst, haben Centurio Liv'rius und Subcommander Tamarin gar keine Gelegenheit das herauszufinden. Wenigstens vorerst.

C.

_________________________________________

Drittes Kapitel: 1/x

Die Nachtschicht auf der ENTERPRISE war schon längst wieder beendet und die Alpha-Brückencrew hatte wieder übernommen. Die Offiziere waren freudig überrascht, daß ihr Captain, wenn auch etwas zu schweigsam und in sich gekehrt, wieder seinen Pflichten nachkam. Die Brücke war ohne ihn einfach zu leer.

Natürlich waren sie erstaunt, sich so plötzlich wieder in der Nähe der Romulaner zu finden, aber der Captain würde schon wissen, was er tat.

An Uhuras Station piepste überraschend etwas. Sie preßte den Empfänger an ihr Ohr und lauschte einige Sekunden. "Funkspruch von Starfleet, Captain. Es ist die Antwort auf ihre Anfrage."

Kirk seufzte. "Ausgerechnet jetzt. Na schön. Ich kann dringend Ablenkung gebrauchen." Aufatmend setzte er sich gerade hin. "Auf den Schirm, Lieutenant."

Das fröhliche Gesicht eines weißhaarigen Offiziers erschien. "Jim!"

Kirk riß die Augen auf und begann zu strahlen. "Admiral Ait Kaci! Wie geht es Ihnen, Sir?"

"Ausgezeichnet, mein Junge, ausgezeichnet. Und dir?" Der Admiral schaute kurz zur Seite, hörte auf etwas, was Jim Kirk nicht hören konnte, nickte knapp und wandte sich dann wieder um. "Betreffs Ihrer Anfrage, Captain...", sagte er förmlich.

"Wie wurde entschieden ?"

"Sie können sofort los. Allerdings sollten Sie die Tatsache, daß Sie sich in umstrittenem Grenzgebiet befindet, nicht außer acht lassen. Falls Sie Probleme mit Romulanern kriegen: Räumt das Feld. Auf keinen Fall Streitereien. Und das ist ein Befehl."

"Natürlich, Sir." Diesmal mied Kirk Spocks Blick.

"Gut." Der Admiral zögerte und senkte dann die Stimme. "Jim, ich bin mir nicht sicher, aber... Bist du in Ordnung? Du siehst ein bißchen blaß aus."

"Oh..." Kirk schluckte. "Nein, Sir. Alles in Ordnung, Sir."

Ait Kaci kniff die Augen zusammen und sah Kirk sehr aufmerksam an, dann schüttelte er den Kopf. "Du konntest noch nie besonders gut lügen, Jim, aber da du offensichtlich nicht darüber sprechen möchtest..."

"Admiral, ist das ein Befehl ?"

Ait Kaci schmunzelte. "Keine Bange, Jim... Ich habe keine Lust in deinem abgrundtiefen Seelenleben herumzustöbern. Ich wünsche dir viel Spaß auf deiner neuen Mission! Und sei vorsichtig! Starfleet Ende."

Versonnen lehnte Kirk sich zurück und betrachtete den dunklen Schirm.

McCoy trat wieder näher. "Ich wußte nicht, daß du den Admiral kennst..."

"Onkel Mourad, Pille. Er war eng mit meinem Vater befreundet und hat uns oft auf unserer Farm besucht."

"Kurs 45.23, Sir?", erkundigte sich der Steuermann vorsichtig.

Kirk schaute hoch. "Äh, nein. Fliegen Sie erst zu unserem Ausgangsort."

"Das bedeutet eine Wende um 180°. Wenn wir den Kurs direkt wählen,.."

"Mr. Sulu, wir müssen einen Umweg nehmen, um die Neutrale Zone nicht einmal zu berühren. Keinerlei Provokationen von unserer Seite. Sie haben Starfleet gehört."

"Aye, Sir."

Aharan sah die Enterprise elegant abdrehen und beschleunigen. Sie hörte sich gerade die Übersetzung des Gesprächs zwischen Kirk und dem Admiral an. Niedergeschlagen stellte Aharan fest, daß sie Kirk doch unterschätzt hatte. Er stellte noch immer die Pflicht über seine privaten Ziele. Das Spiel um Tamarin hatte sie soeben verloren.

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Yep.

Erstens wird der Leser daran erinnert, dass die ENTERPRISE nicht zum Privatvergnügen dort herumdümpelt, und zweitens daran, dass Starfleet immernoch präsent ist und eigene Wünsche hat. In diesem Fall lautete die Anweisung: kein Streit mit den Romulanern.

In der Literaturwissenschaft heißen solche Stellen übrigens "retardierende Momente". ;)

Und danach kann wieder Action kommen.

C.

PS: Das Veröffentlichungstempo halt ich aber nicht unbedingt durch. Hab noch anderes zu tun, auch wenn man das kaum glauben mag. :)

_________________________________________

Drittes Kapitel: 2/x

Schwermütig hockte Kirk in seinem Sessel. Er hatte Sarah nun doch aufgeben müssen. Aharan hatte gewonnen. Das rücksichtsvolle Schweigen auf der Brücke machte ihn noch deprimierter.

Plötzlich zuckte Chekov zusammen, starrte überrascht auf seine Anzeigen, betätigte hastig einige Tasten, runzelte dann die Stirn und blickte hoch.

"Keptin! Wir weichen von unserem programmierten Kurs ab!"

Sofort war Kirk hellwach. "Wie ist das möglich?"

"Es sieht so aus, als würden wir von irgendeinem Traktorstrahl erfaßt und abgelenkt."

"Es <sieht so aus>?"

"Es läßt sich keine Quelle lokalisieren. Wahrscheinlich liegt sie außerhalb unserer Sensorenreichweite. Das Schiff bremst ab!"

"Ich habe keinen Befehl dazu gegeben."

"Ich habe nicht eine Taste angerührt, Sir. Das Schiff macht das von alleine."

"Alarmstufe Rot! Spock, Sicherheitscheck! Mr. Chekov, sind die Kontrollen gesperrt oder so etwas?"

"Nein, Sir. Sie reagieren einfach nicht mehr."

"Spock?"

Die Finger des Vulkaniers flogen virtuos über die Kontrollen. "Keine Eindringlinge, wenn Sie das meinen. Notbrücke ist nicht besetzt. Ich schicke das Beta-Brückenteam hinunter. Möglicherweise können sie das Schiff von dort aus steuern."

"Keptin, wir verlangsamen rapide... Bei der Geschwindigkeit fallen wir in zehn Sekunden unter Warp! Neun... Acht... Sieben... Sechs... Fünf..."

"Kirk an Besatzung. Haltet euch fest!!!"

Die Sterne auf dem Hauptbildschirm erzitterten und standen dann still.

Kirk stand von Fußboden auf und setzte sich wieder in seinen Sessel. Um ihn herum nahmen auch die übrigen Brückenoffiziere ihre Stationen wieder ein. "Schadensbericht."

"Krankenstation meldet einige leichte Verletzungen."

Kirk schaute sich um. Er hatte gar nicht gemerkt wie McCoy verschwunden war.

"Maschinen scheinen in Ordnung."

"Danke, Uhura. Mr. Chekov, wie sieht's aus?"

"Bewegungslos, Sir. Wir werden festgehalten."

Spock sah auf. "Er hat recht, Captain. Wir stehen im Raum. Der Traktorstrahl ist noch aktiv."

Kirk richtete sich auf und sah auf den Hauptbildschirm. Das Romulanerschiff war nicht mehr zu sehen. "Stammt der Traktorstrahl von der FEUERPFEIL, Mr. Spock?", fragte er beunruhigt.

"Negativ, Sir. Soweit die Sensoren feststellen können, haben die Romulaner dasselbe Problem. Das Schiff bewegt sich ebenfalls nicht weiter."

"Mr. Spock, versuchen Sie den Ursprung des Strahls zu lokalisieren. Modifizieren Sie die Sensoren, wenn es nötig ist. Sulu, probieren Sie ein paar Ausweichmanöver mit Impulskraft."

"Ja, Captain."

Die ENTERPRISE erzitterte, bewegte sich aber nicht von der Stelle.

"Das Schiff reagiert nicht, Captain."

"Ausfall des Triebwerkes?"

"Negativ. Oh! Wir werden jetzt angezogen, Sir."

"Kurs?"

Spock las ein paar Daten ab und wölbte eine Augenbraue, dann legte er eine Karte des Quadranten auf den Hauptbildschirm. Eine hellblaue Linie ging von einem kleinen, weißen Punkt aus und beschrieb einen weiten Bogen zu einem grünen, etwas größeren Punkt. Der Captain betrachtete die Linie entgeistert.

"Unser Kurs ist 45.23.", sagte Sulu unnötigerweise.

"In diesem Sektor befindet sich auch der Ursprung des Strahles, Captain.", warf Spock ein. "Nach den bisherigen Erkenntnissen ein kleiner Planet, Klasse M,..."

"Wir werden von einem Planeten auf diese Entfernung angezogen?"

"Unwahrscheinlich, Captain. Es ist kann sich meines Wissens um kein natürliches Phänomen handeln."

"Halten Sie es für einen Zufall, daß wir genau dahin wollten?"

"Sir?"

"Eine rein rhetorische Frage, Mr. Spock. Von unserem derzeitigen Standpunkt aus führt uns das genau in die Neutrale Zone. Keine Provokationen sagt Starfleet. Na dann mal los. Mr. Sulu, mit Sol Eins zurück."

"Aye, Captain." Der Steuermann beugte sich vor, um Kirks Befehl auszuführen. Spock richtete sich an seiner Station auf.

"Davon würde ich abraten, Sir."

Kirk gehorchte prompt. "Befehl zurück, Mr. Sulu. Was ist los, Spock?"

"Dieser Traktorstrahl hat ein ungewöhnlich hohes Energiepotential. Nach überschlagenden Berechnungen würde ein entsprechender Versuch eher die ENTERPRISE zerreißen als losgeben."

"Also lassen wir uns einfach wegschleifen?"

"Wir sollten abwarten, Captain. Es handelt sich keinesfalls um ein natürliches Phänomen und bis jetzt stellt es keine unmittelbare Bedrohung für uns dar."

"Abgesehen davon, das es uns in die Neutrale Zone zieht und wir möglicherweise einen interstellaren Krieg entfesseln."

"Unwahrscheinlich, Sir. Zum Ersten haben die Romulaner die Neutrale Zone nicht nur verletzt, sondern sind sogar in Föderationsgebiet vorgedrungen und zweitens fliegen wir nicht freiwillig dorthin. Wir werden entführt, Sir."

"Danke, das war mir noch gar nicht aufgefallen. Hat noch jemand irgendwelche konstruktiven Vorschläge?"

"Vielleicht ist es möglich, daß romulanische Sensoren mehr über das Phänomen entdeckt haben. Ich schlage vor, die FEUERPFEIL..."

"Lieutenant Uhura?"

"Tut mir leid, Sir. Eine Verbindung ist zur Zeit nicht möglich. Alle Subraumfrequenzen sind gestört."

"Captain, irgend etwas liest in unglaublicher Geschwindigkeit die Personaldateien. Und nur die Personaldateien. Faszinierend. Normalerweise interessieren sich technisch überlegene Spezies weniger für Individuen als für die Gesellschaft, aus der sie stammen."

"Es mag ungewöhnlich und von mir aus auch <faszinierend> sein, trotzdem versuchen Sie bitte das zu unterbinden, Mr. Spock. Uhura, schleusen Sie eine Nachrichtensonde für Starfleet aus."

"Captain, Geschwindigkeit steigt."

Kirk stellte eine Verbindung mit dem Maschinenraum her. "Scotty, auf mein Signal hin schalten Sie alle Triebwerke ab. Irgendetwas hat uns in seiner Gewalt."

"Es tut mir leid, Sir." Der schottische Akzent des Chefingenieurs klang schlimmer denn je. "Die Maschinen lassen sich überhaupt nicht beeinflussen. Sie reagieren nicht auf Eingaben irgendwelcher Art."

"Und etwas Krasseres?"

"Es gibt keine Stecker, die wir ziehen könnten, Captain, falls Sie das meinen."

"Danke. Ich melde mich wieder. Mr. Sulu, wie weit sind wir?"

"Geschwindigkeit nimmt noch immer zu. Sol Drei, Sir... Drei Komma Fünf... Sol Vier... Wir überschreiten Sol Fünf. Nein. Es pegelt sich bei Sol Fünf ein, Sir."

"Beobachten Sie die Geschwindigkeitsanzeige, Mr. Sulu. Melden Sie sich, wenn sich Veränderungen zeigen. Uhura?"

"Es ist nicht möglich eine Sonde auszuschleusen. Ich habe den Fehler aber noch nicht finden können."

"Benachrichtigen Sie ein Wartungsteam, Lieutenant. Na schön. Man will uns also isolieren. Spock, was wissen Sie über unser Reiseziel?"

Auch auf der FEUERPFEIL war der Traktorstrahl schnell entdeckt worden. Doch wie auf der ENTERPRISE zeigten sich auch hier alle Befreiungsversuche als nutzlos. Aharan trat an die Navigationsstation und betrachtete die Anzeigen.

"Wohin führt unser neuer Kurs, Subcommander?"

Tamarin war mit Marec natürlich sofort zur Brücke zurückgekehrt und arbeitete jetzt am Computer. "Den Karten nach befindet sich dort ein kleiner Planet. Er trägt keinen Namen und ist noch unerforscht. Frühere Sondierungen deuten darauf hin, daß auf ihm weder intelligentes Leben noch nützliche Rohstoffe in lohnenswerter Quantität zu finden sind. Ein wenig Dilithium, Tritanium, Quecksilber und Platin, dazu einige Mineralien. Wirtschaftlich völlig uninteressant. Dazu kommt ein sehr feuchtwarmes Klima, da der Planet zu drei Vierteln aus Ozeanen und Meeren besteht. Damit war er für eine Besiedlung unsererseits nicht geeignet. Er wurde auch von der Föderation überprüft, aber weder sie noch das Romulanische Imperium beanspruchten ihn für sich."

"Dabei liegt er so günstig mitten in der Neutralen Zone. Bei einem Krieg zwischen der Föderation und... Na ja, wenn wir sowieso dorthin fliegen müssen, können wir ihn ja gleich annektieren... Was wissen wir noch über diesen Planeten?"

"Normale Sauerstoff-Stickstoff-Atmosphäre, Schwerkraft beträgt etwa vier Fünftel der Schwerkraft Ch'Rihans, reiche Fauna und Flora bedingt durch das Klima, aber keine großen oder gefährlich wirkenden Lebensformen... Wir erreichen ihn in wenigen Minuten."

Angekommen ging das Schiff von selbst in eine Umlaufbahn.

Zeitgleich meldeten alle Stationen Ausfälle von Instrumenten, einschließlich Sensoren und Phaserbänke. Nur die Lebenserhaltungssysteme und der Transporter schienen zu funktionieren.

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    Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
    Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
    Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
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