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...so lecker wie die krosse Krabbe!

Tamarin


Clairon

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Auf die falsche Bezeichnung "Sol" wurde ich bereits hingewiesen und hab das im folgenden auch berücksichtigt. Ansonsten ist der Text noch original 1995 (verfasst 1993; letzte Überarbeitung abgeschlossen offenbar 1995).

Alle Personen, die auf der Enterprise herumhüpfen, sind - bis auf eine Ausnahme - aus der Serie (TOS/TAS) oder diversen Non-Canon-Romanen geklaut. Allerdings bin ich in der Chronologie, was Personalfragen angeht, völlig konfus. Narahts Anwesenheit z.B. ist ein völliges Unding. :)

Aharan und Silura werden in keinem Roman - auch keinem aus meiner Feder - näher erklärt. Über Aharans Motive erfährt man auch im weiteren Verlauf der Story nicht mehr als bisher. Ich hab das in den Prolog gestopft, um die Ausgangssituation zu schaffen.

Zu Kirk-Tamarin/Sarah GIBT es dagegen eine Vorgeschichte, an der ich parallel wieder herumschreibe (über der bin ich 1997 abgestorben), ohne dass ich die je zu Ende bekomme. Hinweise zur Handlung dort findest Du in dem oben angepinnten Fanfiction-Hilfe-Thread.

Ob ich für die Namen "Aharan" und "Silura" mal eine Inspriration hatte, kann ich nicht mehr sagen. "Tamarin" war jedenfalls (nur!) vom Klang her inspiriert durch einen "Tartarin", der aus dem Roman von Daudet stammt. ;)

C.

PS: Eine sehr hübsche Rezension von Tucholsky zu Tartarin gibt es hier.

______________________________

Zehntes Kapitel: 9/9

"Subcommander."

"Oh. Sie sind's. Setzen sie sich."

Spock ließ sich neben Tamarin am Ufer eines kleinen Teichs nieder. Eine eigenartige Stimmung herrschte hier am Wasser. Die Abenddämmerung überzog den Horizont schon mit einem grauen Schleier, überdeckte das Rot. Spock durchbrach die Stille.

"Dr. McCoy wies mich darauf hin, daß Sie sich möglicherweise unbewußt von uns zurückziehen."

"Es geschieht keineswegs unbewußt."

"Haben Sie Probleme mit unserer Anwesenheit?"

"Ich habe Probleme mit mir. Und nein, Sie können mir nicht helfen."

Eine Zeitlang schwiegen beide. Tamarin nahm einen flachen Stein, wog ihn kurz in der Hand und schleuderte ihn auf die spiegelglatte Wasseroberfläche. Der Stein prallte dreimal ab, bevor er versank.

"Das mache ich schon ziemlich lange. Es ist eine gute Methode, um dabei nachzudenken."

Spock suchte sich ebenfalls einen Stein. "Darf ich ?"

"Natürlich."

Spocks Stein hüpfte viermal. "Was ist Auslöser für Ihr ungewöhnliches Verhalten?"

"Raten Sie mal!"

"Sie haben Probleme, Ihre Identität zu bewahren."

"Raten Sie noch mal."

"Meine Annahme ist falsch?"

"In der Tat. Meine Identität ist mir vollkommen klar." Sie wog ihren Stein einen Moment in der Hand und ließ ihn dann über die Wasseroberfläche flitzen. "Sie scheinen eine falsche Vorstellung davon zu haben."

Skeptisch betrachtete Spock die junge Frau an seiner Seite. "Ich bezweifle, daß Sie zu den richtigen Schlußfolgerungen bezüglich Ihrer Herkunft gelangt sind."

Tamarin erwiderte den Blick ernst. "Möglicherweise bin ich aber zu einer unrichtigen Schlußfolgerung bezüglich Ihres Geisteszustandes gelangt."

"Warum ziehen Sie unsere Behauptungen nicht einmal in Betracht?"

"Weil es unmöglich ist. Ich kann weder Föderationsoffizier noch Kirks Tochter sein. Ich bin Rihannsu. Mein Lebenslauf ist in keinster Weise lückenhaft oder unwahrscheinlich."

"Bei unserem ersten Gespräch waren Sie noch nicht so sicher, Subcommander. Sie vermißten individuelle Eigenschaften.", sagte Spock ernst. Tamarin sah ihn böse an, dann seufzte sie.

Jetzt gelang ihr ein fünfmaliger Aufprall. Aus den Augenwinkeln versuchte sie zu erkennen, ob Spock es bemerkt hatte. Er hatte. Es war nicht direkt ein Wettkampf, aber nach kurzer Zeit mußte sich Spock zugeben, daß er ernsthaft versuchte, besser zu sein als die Rihannsu.

"Tatsache ist: Ich kann mich noch immer nicht daran erinnern.", gab Tamarin zu. "Sie hätten mir auch erzählen können, daß ich Raumpirat oder Prinzessin gewesen bin."

Spock berechnete kurz Gravitation, Beschleunigung, Massenträgheit und Aerodynamik seines nächsten Steins und warf. Der Kiesel prallte zwar nur zweimal auf, landete dafür aber auf der anderen Seite des Teichs im Gras.

"Das waren Sie auch. Beides."

Tamarin arbeitete an einer Art Bumerang-Methode: ihr Stein schlug einen Bogen, gelangte aber noch nicht bis zu ihr zurück. Jetzt feilte sie an ihrer Technik und schwieg.

Plötzlich nahm Spock ein Stück Holz und legte es auf das Wasser. Es bot jetzt faszinierende neue Möglichkeiten. Sein Stein prallte jedoch davon ab und fiel mit einem <Plop> auf der anderen Seite ins Wasser.

Die Rihannsu grinste und zielte ihrerseits auf das Brettchen. Ihr Stein prallte zweimal auf das Wasser und landete dann genau auf dem Holz.

Plötzlich fiel ein Schatten auf das Wasser. "Darf ich mitspielen?", fragte der Schatten.

Tamarin runzelte die Stirn. "Wir spielen nicht, Doktor. Wir denken nach."

"Natürlich. Darf ich mit nachdenken?"

"Gern."

Jetzt saßen sie zu dritt am Ufer und warfen Steine. Es war der Unwahrscheinlichkeit des Ortes zuzurechnen, daß ihnen die handlichen, flachen Steine nicht ausgingen.

Doch auch das letzte rote Glühen der untergehenden holographischen Sonne verglühte und die Schatten der Nacht senkten sich auch über den kleinen See. Es wurde kühl. Ohne darüber nachzudenken, rückten sie näher zusammen. Und schwiegen. Sterne erschienen. Ferne, blinkende Lichter. Es wurden mehr und mehr.

Erst viel später fiel wieder ein Wort. Es war McCoy. "Es ist kalt.", sagte er leise. "Gehen wir schlafen."

Sie kehrten gehorsam in das Lager zurück. Doch schliefen sie nicht sofort. Sie unterhielten sich noch bis spät in die Nacht, aber streng vermieden sie ein bestimmtes Thema.

Jemand stieß ihn sanft an. "Hallo, Captain, aufwachen!"

Er öffnete erschrocken die Augen und stellte fest, daß er offensichtlich einige Stunden geschlafen hatte, denn es war mittlerweile Nacht. Aharan war tropfnaß. Wie es aussah, handelte es sich bei den plötzlichen Sturzfluten um lokale Phänomene, denn bei Kirk hatte es verblüffenderweise seit dem späteren Nachmittag nicht mehr geregnet.

Sie zog die Stiefel aus und goß das hineingelaufene Wasser weg. "Ist etwas Wichtiges passiert während ich weg war?", erkundigte sie sich munter, während Kirk sich bemühte, ein Feuer zu entfachen.

"Hmm. Ich hatte Besuch von zwei Wolken. Eine wie mir schien in der hiesigen Hierarchie höherstehende Wolke denkt darüber nach, uns eventuell doch zu unseren Freunden zu lassen."

Das Feuer brannte jetzt und Aharan verschwand kurz. Als sie wieder auftauchte, trug sie einen weiten Anzug aus weißem, kuschligem Stoff.

Sie ließ sich neben ihm nieder und Kirk berichtete ihr jetzt genau, was geschehen war. Schweigend hörte sie zu. Als er geendet hatte, nickte sie knapp.

"Gut. Ich habe nämlich nichts finden können. Das heißt, wir wären ohnehin auf einen glücklichen Zufall angewiesen gewesen. Da nun die Entscheidung nicht mehr in unserer Hand liegt, hindert uns nichts an einer wohlverdienten Nachtruhe. Ich bin müde." Aharan wickelte sich in eine Decke und streckte sich im Gras aus. "Gute Nacht, Captain."

Verblüfft sah Kirk auf sie hinunter, dann brummte er zustimmend und rollte sich ebenfalls zusammen. "Ich wünsche dir auch eine Gute Nacht, Commander."

Bearbeitet von Clairon
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Alles klar, ist dir eigentlich aufgefallen, dass du Wiggins von der Sicherheit anfangs als Lieutenant und später als Fähnrich bezeichnest. Das ist wie in der Voyagerfolge aus der 1. Season in der stänig Tom Paris und Tuvok mit unterschiedlichen Rangabzeichen herumlaufen. Irgendwo stand auch ein Subcommander wäre mit einem Lt. Commander zu vergleichen, obwohl es eher der Commander in der Sternenflotte ist, was nach dem Captain der höchste Rang ist. Gab es da sonst noch was? Den Horta hast du ja selbst schon als konfus bezeichnet (die "warum kann er sprechen", "waren die nun wirklich in ihrer Entwicklung so hoch" und "wie konnte er seit dem ersten Kontakt die Starfleet akademie so schnell besuchen und beenden" fragen stelle ich daher nicht) Ob TAS-Charaktere einzubinden so gut war weiß ich nicht. Ach vielleicht noch die tatsache, dass Garrovick in tödliche Wolken der Chef der Sicherheit war und jetzt höchstens die Nr. 3 an Bord ist, aber dass kann man ja durch Versetzung von höherrangigen Offizieren erklären. Die Handlung ähnelt teilweise anderen Folgen (Ganz neue Dimensionen, Der Käfig usw.) wirkt aber nicht plump sondern liest sich sehr gut, bei Star Trek 1 und 5 gab es ja auch Vorlagen bei Folgen und Star Trek 2 war ja eine Fortsetzung.

Aber nicht daß hier ein falsches Bild aufkommt, ich bin jetzt mit Kapitel 7 durch und finde das ganz gut. Ich habe viele Bücher gelesen, bei denen ich hinterher mein Geld hätte wieder haben wollen, da hätte ich mir lieber dieses gekauft. Also gute Arbeit und weiter so.

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Guten Abend!

Die Wiggins-Degradierung war unabsichtlich und war mir bisher wirklich nicht aufgefallen. Upsi. Sowas lässt sich aber korrigieren.

Dass sich meine Story an bekannte Muster anlehnt, überraschte mich schon damals nicht. Ich hab die Startrek-Geschichten für mich als "Fingerübungen" genommen. Hab also vor allem mit "bekannten" Figuren verschiedene Szenarien durchgespielt, um herauszufinden, ob ich - glaubwürdig - Wut, Trauer, Freude oder Spannung erzeugen kann. Auf die Entwicklung eigener Charaktere oder Drehbücher hab ich damals keine große Zeit verwendet. Die Tamarin-Geschichte samt der Titeheldin ist die einzige Ausnahme, weil ich die damals zu einer richtigen Handlung umgeschrieben habe. :)

Mit konstruktiver Kritik wie der Deinen hab ich keine Probleme. Danke jedenfalls für das Lob. Das freut ja trotzdem. ;)

Der heute Teil ist wieder sehr dialoglastig. <seufz>

Viele Grüße

C.

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Elftes Kapitel: 1/x

Organia erreicht, Sir."

"Standardorbit, Mr. Tales."

Die YORKTOWN, schwenkte in eine Umlaufbahn um einen relativ kleinen, braungrünen Planeten. Nur James Kirk und Mr. Spock hatten ihn bisher betreten. Aber was sie dort fanden, hatte die galaktische Geschichte verändert.

Die dort lebenden Energiewesen, die sich Organianer nannten, hatten die Macht gehabt, einen Friedensvertrag zwischen dem Klingonischen Imperium und der Föderation gegen den Willen der beiden Parteien durchzusetzen.

Scotty freute sich aufrichtig, diese interessanten Wesen kennenzulernen.

"Doktor!"

McCoy wälzte sich auf den Bauch und versuchte, den lästigen Rufer zu ignorieren.

"Dr. McCoy! Wir brauchen deine Hilfe."

Etwas stupste ihn an und McCoy öffnete ein Auge. Vor ihm stand ein Kuschelwesen und zielte mit einem Gewehr auf ihn.

McCoy seufzte und schob mit Bestimmtheit den Lauf des Gewehres zur Seite. "Wißt ihr nicht, daß Menschen ab und zu mal schlafen müssen ?"

"Mr. Spock meinte, daß 10 Standardstunden genügen müßten."

McCoy sah nach den Lagern der anderen. Eines war zerwühlt, die Felle des anderen akkurat zusammengelegt. Schon wieder hatten sie es nicht für nötig gehalten, ihn zu wecken. "Ich habe 10 Stunden geschlafen?!", fragte er ungläubig. Er war müde. Kaum konnte er die Kraft aufbringen, einfache Fragen zu beantworten.

"Mehr als zehn Stunden.", bestätigte das Wesen. "Du wurdest nicht gleich munter. Warst Du sehr erschöpft?"

"Es scheint fast so, nicht?"

"Das Bleichgesicht möge verzeihen.", bat der Kleine und fand sich etwas zu spät, aber ohne Probleme wieder in seine Rolle als Indianer.

"Was ist los?"

"Wir müssen die Friedenspfeife rauchen und wissen nicht, was das ist und wie das geht."

"Eine Friedenspfeife ist ein langes Rohr mit Federn geschmückt und so..." Als McCoy seine Erklärung beendet hatte, stürmte der Kleine begeistert aus dem Zelt. In der Hand trug es einen Gegenstand, von dem es glaubte, daß er eine Friedenspfeife sei. Jeder echte Indianer würde darüber lachen und es als einen Golfschläger mit Fransen bezeichnen, aber für das Spiel genügte es.

Langsam rappelte sich der Arzt auf und wankte nach draußen. Verschlafen blinzelte er in die Sonne.

"Guten Morgen.", sagte eine bekannte Stimme hinter ihm. McCoy drehte sich um. Tamarin stand neben ihm.

"Hallo.", grüßte er zurück. "Gut geschlafen ?"

"Naja..." Tamarin wirkte auch ziemlich zerschlagen. "Ich habe ziemlich verrücktes Zeug geträumt. Es war grauenhaft. Aber ich weiß nicht mehr viel davon."

"Irgendetwas Nützliches für eine Traumanalyse dabei?"

Sie lachte. "Das bezweifle ich."

"Oh." McCoy schaute sich um, stutzte, rieb sich die Augen und schaute sich noch einmal um. "Was ist passiert?"

Tamarin neigte den Kopf. "Spock meinte, der Planet an sich wäre schon unlogisch genug und wenn er partout in einer Illusion leben müßte, dann solle es wenigstens eine historisch korrekte Illusion sein."

"Er hat mein ganzes Dorf verändert. Ich war so stolz darauf."

"Er sagt, er hätte nur Zeit für die Korrektur der gröbsten Fehler gehabt. <Es ist noch sinnlos genug für Dr. McCoy>. Seine Worte."

"Da hat er die paar Stunden, die er vor mir aufgestanden ist, ja gut genutzt."

"Ich glaube, er hat gar nicht geschlafen."

"Tatsächlich. Dieser verdammte Vulkanier. Äh.. hallo... Guten Morgen, Spock."

"Ich denke, <Guten Tag> wäre angebrachter, Doktor. Es ist immerhin bereits Mittagszeit."

Zwei der Wuschelgeschöpfe sprangen fröhlich in der Nähe umher. Sie wollten offensichtlich Trapper darstellen, trugen jedoch Federn.

"He ihr! Kommt mal her!"

Die Kleinen war sofort zur Stelle. Sie hatten ihre Scheu also endgültig verloren.

"Seid ihr Indianer oder Bleichgesichter?", fragte McCoy belustigt.

"Ich bin ein Indianer."

"Ich auch."

"Warum tragen meine roten Brüder dann die Kleidung der Weißen?"

"Beute.", meinte ein Wuschel kurz.

Tamarin seufzte. "Ich glaube, wir sind wirklich kein besonders guter Umgang für die Kleinen."

"Wie heißt mein roter Bruder?"

"Schwarzer Adler."

"Ein schöner Name. Und du?"

"Speerspitze."

"Ah. Und früher?"

"Merlin."

"Ich war Artus."

"Die Herrscher also. Aber wie nannten euch eure Eltern?"

"Eltern?"

"Die <Alten>. Gaben sie euch keine Namen?"

"Nein. Warum sollten sie das tun?"

"Meine Eltern gaben mir den Namen Leonard. Wir können uns unsere Namen nicht selbst aussuchen."

"Das ist aber nicht so lustig.", meinte Schwarzer Adler bekümmert.

McCoy schmunzelte. "Ich werde es den anderen Menschen mitteilen, wenn wir wieder zuhause sind."

Der Häuptling trat hinzu. Es war ihr Freund, das goldfarbene Kuschelwesen, ehemals Lancelot. "Doktor, das Thema haben wir doch schon so oft diskutiert. ihr könnt nicht zurück. Ihr habt selbst gesagt, daß ihr nicht verschmelzen könnt."

"Du hast recht." McCoy wollte sich nicht wieder auf eine der sinnlosen iskussionen einlassen. "Wie heißt du jetzt eigentlich?"

"Grüner Donner... Warum lacht das Bleichgesicht ?"

"Ich zeige es dir." Ein großartiger Donner ertönte. McCoy lachte die erschrockenen Kleinen an. "Habt ihr etwas gesehen?"

"Nein."

"Ein Donner ist ein Geräusch. Er hat keine Farbe."

"James Kirk hat nicht darüber gelacht.", meinte Grüner Donner beleidigt.

McCoy sprang auf und starrte das Wesen groß an. "Du hast ihn gesehen? Wo? Ist er hier?"

"Nein. Ich war bei ihm. Du hast mir so viel von ihm erzählt, da wollte ich mal gucken, ob er wirklich so nett ist."

"Wie geht es ihm?"

"Sein Fuß ist verletzt und er macht sich große Sorgen."

"Oh."

Das Wesen legte den Kopf schief und sah McCoy gespannt an: "Sag mal, Doktor... Würde er euch wirklich hier wegholen, wenn er könnte?"

"Natürlich", erklärte der Arzt ohne nachzudenken. "Er hat Angst um uns und denkt, daß wir in Gefahr sind. Er wird uns sicher helfen wollen und es auf jeden Fall versuchen." McCoy merkte, wie sich die Miene seines kleinen Freundes verfinsterte. Schnell lenkte er ab: "Weiß Jim, wie es uns geht?"

"Ich weiß nicht, was die Alten ihm erzählt haben."

Spock wandte sich an den Kleinen. "Wie bist denn du zu ihm gekommen? Du sagtest, ihr könnt nicht in die Welt der Alten, solange ihr nicht verschmolzen seid?"

Der Kleine zögerte. "Das stimmt. Nur es ist nicht unmöglich, sondern verboten. Das ist der Unterschied. Manchmal passen sie nicht auf und da können wir mal kurz... Und wenn wir erwischt werden, werden wir bestraft."

"Bist du erwischt worden?"

"Ja, aber aus irgendeinem Grund wurde ich nicht bestraft. Bestimmt, weil James Kirk daneben stand."

"Wo war Commander Aharan?", fragte Tamarin.

"Ich habe sie nicht gesehen. Vielleicht war sie spazieren."

"Vielleicht ist ihr auch etwas passiert!"

"Die Oberfläche des Planeten ist ungefährlich. Es ist ihr bestimmt nichts passiert."

"Vielleicht hat Captain Kirk..."

"Die Alten würden Mord nicht zulassen!"

"Bist du dir da sicher?"

"Ja. - Doktor, wenn Grüner Donner nicht geht, wie soll ich denn dann heißen?"

"Du könntest dich Großer Donner nennen.", schlug McCoy vor.

"Gut. Ich heiße ab jetzt Großer Donner."

"Schön. Kannst du noch einmal zu Jim und ihm eine Botschaft von uns bringen? Vorausgesetzt, du bringst dich nicht in Gefahr."

"Vielleicht..."

"Wenn es dir gelingt, kannst du ihm bitte ausrichten, daß es uns gut geht und er sich keine Sorgen zu machen braucht?"

"Na gut."

"Und wie es aussieht, muß er sich etwas einfallen lassen."

"Kann er das?"

"Er ist sehr pfiffig. Wenn uns jemand retten kann, dann ist er es. Er würde jedenfalls nichts unversucht lassen."

"Ich suche ihn sofort auf." Das Geschöpf verschwand.

"Das ist ja schlimmer als das verdammte Beamen.", knurrte McCoy. "Mal sind sie da, mal sind sie weg."

Zwei kleine rötliche Fellknäule, die als Kavalleristen gelten wollten, kamen näher. "Tamarin, hilfst du uns?"

"Wobei?"

"Wir haben zwar jetzt Pferde, aber wir können nicht reiten. Bringst du es uns bei?"

"Tut mir leid. Terranische Pferde sind nicht gerade mein Spezialgebiet. Möglicherweise kann Dr. McCoy..."

"Nein. Er sagt, Pferde werfen ihn immer runter. Und auf Vulkan gibt es keine Pferde."

Tamarin stand auf. "Na schön." Sie nickte McCoy und Spock noch einmal kurz zu, dann folgte sie den Wuschelbällen zu den <Stallungen>.

Die beiden Zurückbleibenden schauten sich an. Sie waren allein.

"Spock, das ist ziemlich verdächtig."

"Ich glaube, böse Arglist und Täuschung gehören nicht zu den hervorragendsten Charaktereigenschaften dieser Wesen."

"Sie haben sicher recht." McCoy seufzte. "Spock, ich bin verwirrt."

"Tatsächlich, Doktor? Hängt Ihre Verwirrung vielleicht mit Subcommander Tamarin zusammen?"

"Hmm... Wenn sie eine richtige Rihannsu wäre, gäbe es kein Problem. Aber so... Ich bin ständig drauf uns dran, sie Sarah zu nennen und wie Sarah zu behandeln. Sie dagegen betrachtet uns - wenn auch nicht mehr als Feinde - so doch als Gegner und erwartet von uns dieselbe Einstellung. Aber ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, in ihr eine Romulanerin zu sehen. Aber sobald einer von uns und sei es durch Zufall dieses Sie-wissen-schon-welches Thema anschneidet, dreht sie fast durch."

"Subcommander Tamarins Verwirrung wird die Ihre noch übertreffen, Doktor. Schon, da Sie ihrem Feindbild anscheinend nicht entsprechen."

"Soll mich das trösten?"

"Brauchen Sie Trost?"

"Spock, wir beide haben schon viele verrückte Dinge erlebt. Wir waren mehrmals in Gefangenschaft außerirdischer Kreaturen und sahen dabei auch schon öfters einem ungewissen Schicksal entgegen. Wir haben überhaupt viele brenzlige Situationen miteinander ausgestanden und trotzdem... trotzdem habe ich mir noch nie so wie jetzt gewünscht, daß alles schon vorbei wäre."

"Wenn wir die Oberfläche des Planeten erreicht haben und in der Welt der <Alten> sind, dürfte die Gefangenschaft beendet sein. Und auch dieser spezielle Konflikt dürfte sich auflösen. Beide Parteien verlangen nach einer endgültigen Klärung. Ich nehme an, die Entscheidung wird trotzallem bei Subcommander Tamarin liegen, obwohl sie alles tut, um diese Entscheidung zu vermeiden."

"Kann ich gut verstehen. Mir wäre auch unheimlich bei einer solchen Wahl." Nachdenklich sah der Arzt Spock an. "Ich will nicht alte Wunden aufreißen, Spock, aber Sie selbst müßten doch Tamarins Gewissenszwiespalt am besten nachvollziehen können? Ihnen ging es doch ähnlich."

"Subcommander Tamarins derzeitige Situation ist für mich durchaus verständlich. Aber ich sehe nicht, wie ich ihr im Augenblick helfen kann. Sie verweigert jedes logische Argument."

"Weil es keine Frage der Logik ist, Spock. Es geht um ihre Gefühle. Aber immerhin hat sie sich gestern verkrümelt, um in Ruhe nachzudenken. Ich werte das als gutes Zeichen."

"Wie Sie meinen, Doktor."

"Um auf eine Bemerkung von Ihnen zurückzukommen: Sie sagten etwas von <wenn wir die Oberfläche des Planeten erreichen...> Meinten Sie <wenn> oder <falls>?"

"Ich sagte <wenn wir die Oberfläche erreichen>. Hätte ich <falls> gemeint, hätte ich <falls> gesagt."

"Haben Sie eine Idee?"

"Verschmelzung."

"Spock, ich will Sie nicht kränken, aber haben Sie bemerkt, daß wir nicht aus reiner Energie bestehen?"

"Gut beobachtet, Doktor. Darum kommt eine Verschmelzung zu einer körperlichen Einheit auch nicht in Frage."

"Eine Verschmelzung auf nicht-körperlicher Ebene?", wiederholte McCoy gedehnt. "Habe ich das richtig verstanden?"

"Ja."

McCoy ächzte leise. "Ich ahne, was Sie vorhaben. Und es gefällt mir nicht."

"Ich meine eine vulkanische Geistesverschmelzung."

"Das dachte ich mir. Spock..."

"Das halte ich für eine ebenso elegante wie einfache Lösung."

"Das ist sie zweifellos. Ganz zweifellos. Haben Sie sich schon ein Opfer auserkoren ?"

"Ich nehme an, dazu kommen nur Sie und Subcommander Tamarin in Frage."

"Meine Person vergessen sie ganz schnell. Ich bin Arzt und kein Kaninchen."

Spock stellte in Gedanken blitzschnell verschiedene Hypothesen betreffs einer möglichen Verbindung zwischen ihrem Gesprächsthema und McCoys Antwort auf und kam zu einem Ergebnis, das ihn zu einem Wölben der Augenbraue veranlaßte.

"Eine Mentalverschmelzung hat nichts mit Hypnose zu tun, Doktor."

"Das weiß ich, aber ich bin trotzdem nicht gerade von dem Gedanken begeistert. Es kursieren zu viele Witze darüber."

"Schenken Sie solchen Witzen Beachtung?"

"Eigentlich nicht..." Der zögernde Tonfall des Arztes schien allerdings das Gegenteil zu beweisen.

"Es besteht keine Gefahr für Sie, Doktor.", versuchte Spock zu erklären, aber McCoy winkte ab.

"Ich weiß. Ich weiß. Immerhin habe ich Sie und Jim schon beobachtet. Ich mag einfach nicht."

"Darf ich Sie daran erinnern, daß ich Ihr vorgesetzter Offizier bin und Sie leicht zwingen könnte?"

"He! Das war ein Witz! Seit wann kehren sie denn den Chef raus?! Und was ist eigentlich mit dem vulkanischen Gesetz von der Integrität der Privatsphäre? Abgesehen davon bin ich nicht irgendein Fähnrich, den Sie rumschubsen können, sondern Chefarzt der ENTERPRISE und kann Sie mit einer einzigen Unterschrift dienstuntauglich schreiben lassen, dann können Sie nicht einmal ihren Computer Befehle erteilen." McCoy schnappte nach dieser längeren Rede ersteinmal nach Luft. "Verdammt, Spock, ich..."

"Ja, Doktor?", fragte der Vulkanier geduldig.

"Ach, vergessen Sie es..."

"Ihrem Vortrag entnehme ich, daß es nicht Ihr Wunsch ist, eine Mentalverschmelzung durchzuführen."

"Korrekt."

"Sind Sie sich der Tatsache bewußt, daß es möglicherweise unsere einzige Chance ist, diesen Ort zu verlassen?"

"Ja, Spock. Das bin ich. Und ich möchte trotzdem nicht. Gehen Sie mit Tamarin."

"Dr. McCoy, ich weiß, daß Sie sich über die Risiken, die eine solche Mentalverschmelzung mit sich bringt, voll im Klaren sind, aber sonst neigen Sie nicht zu übermäßiger Ängstlichkeit. Weshalb lehnen Sie so rigoros ab?"

McCoy schwieg. Spock sah ihn lange und nachdenklich an. "Doktor, ist es möglich, daß Sie sich zu opfern versuchen?"

"Quatsch.", murmelte der Arzt, aber es klang nicht sehr überzeugend.

"Sie wollen eine Wahl meinerseits zwischen Ihnen oder Subcommander Tamarin von vornherein ausschließen.", stellte Spock ungerührt fest.

"Spock, ich weiß nicht, ob Sie es verstehen, aber Sarah bedeutete mir etwas. Und so sehr diese junge Dame jetzt auch romulanisch denkt und handelt, erkenne ich in ihr immer mehr das Mädchen, das heimlich die ENTERPRISE geentert und nach seiner Entdeckung aus Verzweiflung meine Krankenstation in Schutt und Asche gelegt hat. Kommen Sie, Spock, ich weiß, daß Sie Sarah auch mögen."

Der Vulkanier wirkte nachdenklich. "Ich fand sie interessant."

"Tatsächlich?"

"Ihre unorthodoxen Methoden zeichneten sich bei genauer Betrachtung durch ein hohes Maß an Logik aus. Und ihr Wissensdurst war unglaublich. Die Lektionen, die ich auf Wunsch des Captains für sie zusammenstellte, hat sie in der Hälfte der dafür vorgesehenen Zeit aufgenommen... und noch die Zeit gefunden, Unsinn zu treiben."

McCoy kicherte. "Sie haben ihr also immer noch nicht verziehen, was sie mit Ihrem geliebten Computer angestellt hat? Sie waren ganz schön sauer."

"Ich war nicht <sauer>. Die Programmierung hat mich lediglich überrascht."

"Sehen Sie, Spock:", sagte McCoy wieder ernst werdend, "Subcommander Tamarin ist noch genauso. Und ich will nicht, daß sie auf diesem Planeten oder was auch immer das ist draufgeht. Sie soll zurückkehren. Sie hat ihr ganzes Leben noch vor sich, auch wenn es ein romulanisches ist. Finden Sie das unlogisch, Spock?"

"Ich kann mir Ihre Gefühle vorstellen, Doktor."

"Dann sind wir uns also einig."

Sie schwiegen bis Tamarin zurückkehrte. Sie wurde von zwanzig Wuscheln begleitet, die auf Ponys ritten.

Sie lachte. "Das Problem war ganz einfach zu lösen. Ich habe einfach die Pferde verkleinert. Auf den großen konnten sie sich nicht festhalten."

McCoy grinste die Wesen an. "Da könnt ihr ja jetzt losziehen und ein paar nette Cowgirls beeindrucken."

"Was?", fragte einer der Indianer. Speerspitze, wie sich der Arzt erinnerte.

"Gibt es bei euch keine Mädchen?"

"Was?"

"Mädchen. So was wie Tamarin."

Schwarzer Adler und Speerspitze musterten Tamarin neugierig und überrascht. "Was ist besonderes daran?"

"Zwischen ihr und mir gibt es einige Unterschiede."

"Du bist älter als sie...", schlug Schwarzer Adler vor.

"Das meine ich nicht."

"Größer...?", assistierte Speerspitze.

"Nein. Das ist es auch nicht."

"Was dann?"

Tamarin unterdrückte ein Lachen. Spock starrte angestrengt auf ein Pflänzchen, doch auch in seinen Mundwinkeln zuckte es.

McCoy ächzte. Es war Jahre her, seit er zum letzten Mal jemanden das Prinzip der Bienchen und Blümchen hatte erläutern müssen.

Langsam stand Tamarin auf und zwinkerte Spock zu. "Ich schlage vor, wir lassen Dr. McCoy allein. Mir scheint, unsere Anwesenheit irritiert ihn."

"Keineswegs.", rief der Arzt, aber Spock nickte zustimmend.

"Wir sehen uns, wenn sie ihren Vortrag beendet haben, Doktor. Subcommander, wir müssen einiges besprechen."

Trotz McCoys Proteste schlenderten beide davon, um irgendwelche wahnsinnig wichtigen Dinge zu besprechen.

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Elftes Kapitel: 2/x

Captain Kirk und Commander Aharan hatten ihr Frühstück ebenfalls beendet. Kirks Fuß war neu verbunden worden und schmerzte kaum noch. Bei dem Versuch, ihre Sachen zu trocknen, waren sie in den bisher schwersten Gewitterguß geraten. Viele der Ausrüstungsgegenstände waren unbrauchbar geworden. Zum Glück waren die Nahrungsmittel so gut verpackt, daß sie in diesem gräßlichen Klima nicht verschimmeln konnten.

Aharan wurde allmählich ungeduldig. "Was machen wir jetzt? Dein Monster hat doch gesagt, es würde darüber nachdenken. Hat es eine Zeit gesagt, zu der es den Denkprozeß abgeschlossen haben will? Ich meine, es ist ja schon Mittag."

"Nein. Es sagte nur, es will nachdenken."

Als hätte die Wolke das gehört, erschien sie plötzlich neben Aharan und funkelte wie ein Regenbogen.

"Wir haben Ihre Bitte gründlich diskutiert, Captain, und sind zu dem Entschluß gekommen..."

"Ja ?"

"...Ihrer..."

"Ja...???"

"...Ihrer..."

"Ja...!!!"

"Ihrer Bitte zu gewähren.", sagte die Wolke und wechselte ihre Farbe in ein zufriedenes Lindgrün.

Kirk und Aharan atmeten erleichtert aus und sahen sich an.

Kirk wandte sich dann zu der Wolke. "Vielen Dank.", sagte er aufrichtig. "Was soll ich jetzt tun?"

"Nichts. Verhalten Sie sich wie immer."

"Und wann gelangen wir zu unseren Freunden und den Kleinen?"

"Das werden Sie sehen. Es besteht wirklich kein Grund zur Sorge. Es geht ihnen gut."

"Schön. Ist immer noch McCoys Spiel?"

"Ja."

"Was ist das für ein Spiel?"

"Das werden Sie merken."

"Was machen da Tamarin und Spock? Spielen sie mit?"

"Nicht direkt. Im Augenblick überlegen sie, wie sie die Welt verlassen könnten."

"Ich will sie sehen", forderte Aharan.

"Gut." Die Wolke verwandelte sich langsam in eine große, spiegelähnliche Fläche, in der plötzlich Spock und Tamarin zu sehen waren. Die beiden gingen über eine blumenbedeckte Wiese, die in Kirks Augen eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer Prärielandschaft hatte. Tamarin lachte gerade auf und lief los. Spock folgte würdevoller und schien ihr etwas erklären zu wollen.

"Kann ich mit ihnen sprechen?", erkundigte sich Kirk.

"Sie hören Sie nicht, Captain."

"Gilt die Erlaubnis für das Betreten der <Welt der Kleinen> auch für mich?"

"Wenn Sie wünschen, Commander."

"Natürlich." Versonnen betrachtete Aharan den Bildschirm, wo Tamarin im Gras lag und Spock sich neben sie setzte und geduldig wartete, daß die Rihannsu wieder ernst wurde.

Aharan wunderte sich sehr, als Tamarin anfing, Blumen zu pflücken. Kirk bemerkte irritiert, daß sie sie mit einem langen Messer abfetzte. Aber beide grinsten über Spocks Gesicht als Tamarin versuchte, ihm den fertigen Kranz aufzusetzen. Kirk staunte allerdings mehr darüber, daß Spock sich das ohne größere Proteste gefallen ließ. Der Vulkanier redete einfach weiter.

Sie schauten sich an und zuckten grinsend die Schultern. Nichts zu machen.

"Ihnen scheint es ganz gut zu gehen.", stellte Aharan fest.

Der Spiegel wurde wieder zu der Wolke, die lebhaft zustimmte: "Die Welt der Kleinen ist ideal. Es ist dort so schön, daß Sie niemals Heimweh verspüren werden."

"Sagten sie nicht, daß Tamarin und Spock über Fluchtpläne nachdächten?"

"Nein. Sie wollen nur erwachsen werden. Aber da das nicht gelingen wird, werden sie es bald aufgeben und ihr neues Leben genießen."

"Wir möchten dieses neue Leben auch genießen."

"Natürlich. Aber Sie dürfen das Spiel nicht stören!"

"Wir werden uns bemühen."

"Dann geht..." Die Wolke verschwand.

"Was geschieht jetzt?", fragte Kirk Aharan, als sich unter ihm und der Romulanerin plötzlich die Erde öffnete und beide in die Tiefe stürzten.

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Elftes Kapitel: 3/x

Auch der zweite Landetrupp der YORKTOWN materialisierte auf einem Hügel direkt neben einer staubigen Landstraße. Die vier Romulaner, Tauber und Scott warteten schon. Der Schotte atmete tief durch.

"Ah! Das ist echte Dorfluft.", brummte er begeistert. "So etwas kriegt kein Biofilter hin. Lieutenant Dexter, orten Sie einen Organianer in der Nähe?"

Die junge Wissenschaftlerin blickte auf einen Trikorder. "Ich bin mir nicht sicher, Sir. Nein, ich bekomme keine Anzeige."

Captain Tauber spähte in Richtung der Straße. "Nette Gegend dort drüben. Laßt uns uns mal umsehen."

Die beiden Landetrupps setzten sich in Bewegung.

Die steten Stimmungswechsel Tamarins irritierten Spock. Manchmal schweigsam bis zur Depression, dann wieder lachend und scherzend. Vor wenigen Minuten war sie wieder in eine ihrer stillen Phasen eingetreten. Sie lag bäuchlings auf der Wiese, hatte den Kopf auf die Arme gelegt und grübelte.

Spock musterte sie neugierig, aber das Mädchen rührte sich nicht. Nun ja, Spock hatte keine Schwierigkeiten damit mehrere Stunden zu schweigen. Und so wartete er ruhig. Tamarin schien über das Thema nachzudenken. Jedenfalls vermutete er das, denn sie hatte alle Pflanzen im Umkreis ihrer Armeslänge herausgerissen, jeden in demselben Umkreis liegenden Stein weggeschleudert und fing nun an, den Boden in diesem Radius mit einem Stock zu bepflügen. Grübeleien dieser Rihannsu schienen ein Feld der Verwüstung zu hinterlassen. Spock war heilfroh, daß Tamarin nicht an Bord der FEUERPFEIL war. Was hätte sie der Galaxis antun können, wenn sie am Feuerleitstand ins Grübeln gekommen wäre?!

So in Gedanken reagierte Spock auf die Bewegung Tamarins erst, als sie bereits stand. Die junge Romulanerin sah zu Spock hinunter. "Commander, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll... Ich..." Tamarin schaute Spock nicht mehr an. Sie knetete ihre Hände, daß die Knöchel weiß hervortraten.

"Ja?", fragte der Vulkanier als das Mädchen keine Anstalten machte weiter zu sprechen.

Tamarin zitterte plötzlich. "Ich... ich muß nachdenken. Allein."

Der Vulkanier sah sie offen an. "Wenn ich Ihnen vielleicht doch irgendwie helfen kann, Subcommander...?"

"Nein!", platzte sie heraus. Dann zwang sie sich, ihn anzusehen. "Danke. Aber ich glaube, daß ist nicht nötig. Ich muß mir über einiges klarwerden, einen Standpunkt finden. Das geht allein weitaus besser." Die Worte klangen glatt und falsch.

"Selbstverständlich, Subcommander." Er sah den gequälten Ausdruck in ihren Augen und bereute fast, kein Mensch zu sein. Denn da hätte er ihr vielleicht aufmunternd zulächeln können. So jedoch blieb ihm nur eine knappe Abschiedsgeste und er ging zurück zum Lager.

Tamarin blieb allein stehen, schluchzte plötzlich lautlos auf und wandte sich in die entgegengesetzte Richtung.

Als Kirk wieder erwachte, sah er als erstes in Aharans dunkle Augen. Der besorgte Glanz wich langsam aus ihnen und machte Erleichterung Platz.

"Hallo.", sagte er matt und versuchte sich aufzusetzen. Aharan drückte ihn sanft wieder zu Boden..

"Nein, beweg dich nicht. Ich habe zwei gute und eine schlechte Nachricht für dich, Captain. Welche möchtest du zuerst hören?"

"Die schlechte."

"Dein Fuß ist nicht mehr zu gebrauchen."

"Wie das?"

Aharan machte ein Geräusch, das an das Zerschmettern von Kokosnüssen erinnerte, und vollführte einige Handbewegungen, die diese Hypothese voll unterstützten.

Kirk stöhnte und zog sein Bein näher an sich heran. "Und die guten?"

"Erstens: Wir leben."

"Schön."

"Und zweitens: es scheint hier nicht so oft zu regnen."

"Sehr schon. Ist das alles?"

"Mehr Gutes konnte ich bisher nicht finden. Ob die Tatsache, daß ganz wir allein sind, positiv ist, bleibt eine Frage der Auslegung. Ach ja. Vorhin war eine dieser Energiewolken hier. Ich habe nichts gesagt oder getan, doch sie färbte sich blau und verschwand sofort wieder."

"Blau bedeutet, daß sie sich ärgert."

"Na ja, meine Schuld war es jedenfalls nicht. Kannst du dich aufrichten? Ich helfe dir hoch."

"Danke." Kirk setzte sich mühsam auf und sah sich um. Weites Hügelland mit vereinzelt stehenden Sträuchern. Er erkannte sofort, daß es dieselbe Gegend war, in der sich Spock und Tamarin befunden hatten. Vielleicht nicht genau diese Stelle, aber mit Sicherheit dieselbe Gegend.

"Ich werde jetzt versuchen, deinen Fuß neu zu schienen.", meinte Aharan. "Sag bitte Bescheid, wenn es weh tut. Menschen sind ja sowas von empfindlich."

Vorsichtig entfernte sie den Verband um seinen Knöchel. Kirk riskierte einen Blick und stöhnte entsetzt auf. Seine Fuß war eine einzige blutende Masse.

"Mehrmals gebrochen, wenn du mich fragst, Captain.", äußerte Aharan und zehrte behutsam an dem Fuß herum. "Von allein wird er nie wieder richtig zusammenwachsen."

"Du weißt, wie man einem Patienten jeden Mut nimmt, was?", zischte er durch die Zähne.

"Ich nicht, aber dein Fuß."

Kirk ließ sich zurückfallen und starrte zum Himmel. Er bemühte sich, den Schmerz zu ignorieren.

Endlich begann Aharan, den Knöchel zu verbinden. "Ich werde dich tragen.", meinte sie beiläufig.

"Nein!"

"Doch.", beharrte sie. "Laufen wirst du jedenfalls nicht."

"Hör zu, Commander", explodierte der Invalide. "es ist mir egal, ob du mich für unvernünftig hältst, aber ich werde allein laufen. Hier unten befinden sich irgendwo meine Offiziere!"

Kirk stemmte sich mit einiger Mühe in die Höhe. Wohin er auch sah; Die Steppe erstreckte sich bis zum Horizont. Eine sehr lange Wanderung stand ihnen bevor.

Aharan machte keine Anstalten, ihm zu helfen. Sie erhob sich und wartete bis auch Kirk stand, dann marschierte sie los, ohne sich darum zu scheren, ob Kirk ihr folgen konnte oder nicht.

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So mit Kapitel 10 Teil 7 durch, jetzt kann ich ja bald in echtzeit lesen. Wundert mich nur das Giotto an Bord war und dann das Kommando übernahm, immerhin gab es ja schon einen anderen Lt. Comm. an Bord der noch dazu aus Leiter der Sicherheit höherrangig war (diese blonde Frau auf dessen Namen ich gerade nicht komme) Aber sagen wir mal dieser Admiral ist frauenfeindlich.

Ansonsten ist mir nur eins aufgefallen: eigentlich ist Sulu der 2. Offizier der Enterprise gewesen und nicht Scott -zumindest nach den meisten Nachschlagewerken. Scott übernahm nur meistens wenn Kirk und Spock nicht an Bord waren -da meistens Sulu auch nicht da war. Ich erinnere mich aber auch an einige Folgen in denen beide an Bord waren und Scott das Kommando hatte. Dafür gibt es auch die Erklärung dass man so Geld sparen konnte. Indem man Scott auf den Chefsessel setzt, ist er eben auf der Brücke und man kann ihn besser in die Handlung einfügen, als wenn er ständig im Maschienenraum ist. Wenn Sulu dann immer übernommen hätte, bräuchte man ja noch jemanden der seinen Platz einehmen kann und so müsste man einen Nebendarsteller mehr bezahlen. Wenn man das aus Seriensicht betrachtet ist es Kirk wohl lieber zwei Führungsoffiziere auf der Brücke zu haben und Scott nur als Vertreter und Berater von Sulu zu holen und ihn einfach nur rumstehen zu lassen ist ja ineffizient -Spock war ja auch immer an der Wissenschaftskonsole und nicht wie die späteren 1. Offiziere im Sessel neben dem Captain.

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Guten Morgen!

Wenn Du die 10/7 gelesen hast, hast Du eine meiner Lieblingsszenen erwischt. Ich finde diese Beratungen ziemlich klasse. Besonders die Dreifachsteigerung: anfängliches reines Heruminterpretieren => bis zum Schluss alle drei Captains "meutern".

Was die Befehlsketten und Hierarchiestrukturen angeht, hast Du auch gleich erfolgreich meinen Schwachpunkt entdeckt. Ich lasse halt schon anfangs viel Personal "durchs Bild laufen", ohne diesea dann später zu berücksichtigen. Da müsste ich nochmal gründlich aufräumen. Ingrid Thomson hatte ich jedenfalls wieder völlig vergessen. Bei einer Überarbeitung könnte ich Giotto und sie zu einer Person verschmelzen. Mal gucken... irgendwann bin ich ja in Rente und hab viel Zeit. :D

Viel Spaß beim Weiterlesen!

C.

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Elftes Kapitel: 4/x

Dr. McCoy hatte seinen Vortrag beendet und hatte einmal mehr das Gefühl von pubertierenden Teenagern umgeben zu sein. Großer Donner war zurückgekehrt und hatte sich dazugesetzt. Er hatte als einziger nicht gekichert, sondern aufmerksam zugehört. Die anderen zerstreuten sich und spielten weiter.

Großer Donner kuschelte sich an den Arzt. "Doktor, darf ich dich etwas fragen ?"

"Natürlich."

"Was ist das gräßlichste Lebewesen, das du je gesehen hast ?"

"Nunja.. man kann auf vielerleiweise gräßlich sein."

"Ich meine das gräßlichste Aussehen."

"Hmm. Das war ein grünschuppiges Reptil mit gifttriefenden Reißzähnen. Ein Monster mit roten, wild rollenden Augen. Zwischen uns herrschte sofort tiefste Antipathie. Glücklicherweise trennte uns ein Kraftfeld. Warum willst du das wissen? Willst du Spock erschrecken?"

"Nein. Ich habe nur so gefragt."

"Aha. Hast du Jim Kirk gesehen?"

"Ich habe ihn oben nicht gefunden."

"Trotzdem danke."

"Kein Problem. Ich gehe spielen, ja?"

"Viel Spaß, Großer Donner." McCoy winkte und machte sich dann auf den Weg zu Tamarin und Spock.

Viele Stunden waren vergangen. Das angenehm trockene Wetter hatte sich bald in eine unvorstellbare Hitze verwandelt. Zu Kirks heimlicher Befriedigung hatte Aharan zuerst schlappgemacht. Anscheinend hatten Romulanercaptains kein so anstrengendes Konditionstraining hinter sich wie ihre terranischen Äquivalente. Aber auch Kirk ging vor Hitze fast ein. Sie hatten alles abgelegt, was der Anstand erlaubte, und hüllten sich nun in erster Linie in Würde.

Gemeinsam schleppten sie sich vorwärts. Der Schweiß lief Kirk in Strömen von der Stirn und brannte in den Augen. Er beneidete Aharan, die wie alle Vulkanoiden dieses Problem nicht hatte.

Als es Nachmittag und Abend wurde, kühlte es doch merklich ab und Kirk bedauerte jetzt fast, daß er nicht doch noch die Jacke mitgenommen hatte. Wenigstens hatte er den Disruptor behalten, so daß sie sich vielleicht ein paar Steine erhitzen konnten, wenn es gar zu kalt in der Nacht wurde. Und wenn James Kirk diesen hinterhältigen Planeten richtig einschätzte, würde es geradezu eisig werden.

"Spock, wie schön Sie zu sehen. Wo ist Tamarin?"

"Ich weiß es nicht, Doktor."

McCoy musterte den Vulkanier und wartete. Nach einigen Minuten wurde ihm klar, daß Spock nicht beabsichtigte, mehr zu sagen. "Was soll das heißen?", fragte er.

"Sie sagte, sie wolle allein sein. Das akzeptierte ich. Vulkanier achten die Privatsphäre."

"Wann war das?"

"Vor vier Stunden dreiundzwanzig Minuten."

"Du meine Güte! Wissen Sie, wo sie hingegangen ist?"

"Was haben Sie vor, Doktor?"

"Ich gehe sie suchen."

"Bitte bleiben Sie. Es war Subcommander Tamarins ausdrücklicher Wunsch, allein zu sein."

"Spock, Tamarin ist im Augenblick völlig durcheinander. Ich hätte sie in dieser Situation auf keinen Fall nicht allein gelassen. Aber als Vulkanier sind Sie vermutlich nicht in der Lage menschliche Reaktionen vorauszusehen." Spock sah McCoy überrascht an. Normalerweise hätte der Arzt diesen letzten Satz nicht sagen können, ohne ihn wie eine direkte Beleidigung klingen zu lassen. Daß er so aggressionslos klang, war ein Zeichen dafür, daß McCoys Besorgnis echt war. Spock verzichtete auf den Hinweis, daß Tamarin nie ein Mensch gewesen war. Nicht einmal, als sie noch Sarah geheißen hatte.

"Ich bin wirklich beunruhigt wegen ihr.", fuhr der Arzt langsam fort, als hätte er Spocks Gedanken gehört. "Sie hat sich die letzten zwei Tage irgendwie seltsam verhalten."

Spock gab keine Antwort. McCoy schien auch keine zu erwarten. Der Arzt schaute zur Sonne.

"Wie auch immer. Es wird bald dunkel. Darum gehe ich sie suchen."

"Doktor, ich rate Ihnen weiterhin davon ab."

"Vielleicht ist sie in Gefahr und braucht Hilfe."

"Hmm." Wenn Spock an Tamarins Temperament dachte, war sie derzeit viel eher auf der Suche nach einem Monster, gegen das sie kämpfen konnte.

"Spock, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber Menschen kommen im Dunkel manchmal komische Gedanken. Vor allem dann, wenn man ohnehin nicht mehr weiß, was man tun soll."

Spock erschrak. "Glauben Sie, sie würde sich etwas antun?"

"Was denken Sie?"

"Selbstmord ist unlogisch."

"Menschen und Romulaner handeln nicht logisch, Spock."

Der Vulkanier schwieg.

"Vielleicht möchte sie reden.", sagte McCoy hoffnungsvoll.

"Sie würde kommen."

"Nein. Dazu wäre sie viel zu stolz. Sie würden auch nicht kommen, Spock."

"Dann werde ich sie suchen."

"Ich bin der Arzt. Ich gehe."

"Doktor..."

"Na schön." McCoy lächelte schief und ein Teil seiner alten Gehässigkeit kam wieder hervor. "Gehen Sie nur. Manchmal redet es sich mit Leuten mit dem emotionalen Output einer Betonwand einfacher."

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Elftes Kapitel: 5/x

"So geht das nicht weiter. Mit der Methode werden wir nie einen Organianer finden.", knurrte Marec erschöpft. Sie waren jetzt schon über vier Stunden ziellos umhergeirrt und ihr Enthusiasmus ließ rapide nach. "Sie verstecken sich absichtlich.", stimmte Tauber zu. Der knochige Terraner wischte sich den Schweiß von der Stirn.

"Dann müssen wir sie eben irgendwie aus ihren Löchern herauslocken."

Dexter sah den Schotten seltsam an. "Wie stellen Sie sich das vor?"

Scott überlegte, dann ging ein Grinsen über sein Gesicht. "So könnte es funktionieren... Los, Romulaner, hauen Sie mir eine rein!"

"Wie bitte?"

"Schlagen Sie zu, Mann!"

"Geht es Ihnen nicht gut, Mr. Scott?"

Scotty hob die Fäuste und tänzelte um den verdutzten Romulaner herum. Plötzlich schlug er zu. Marec blockte automatisch ab und versetzte Scott einen leichten Hieb auf die Schulter. Der ging in die Knie, wandte sich aber noch seinen Leuten zu und brüllte: "Drauf, Jungs!" Captain Tauber zögerte nur kurz, dann versetzte er dem nächststehenden Romulaner einen Kinnhaken, der diesen rückwärts zu Boden warf. Er sprang jedoch sehr schnell wieder auf und verteilte ein paar harte Schläge, bis es Lt. Ragsdale gelang, ihm einen mittelschweren Stein an den Kopf zu werfen. Die junge Wissenschaftlerin Dexter wandte sich gegen ihre eigenen Leute, um ihren neuen Verbündeten beizustehen. Chekov und Fähnrich Treydel packten ihre Handgelenke und versuchten, sie aufzuhalten, als sie plötzlich gegen Scott vorging. Vergebens. Lisa Dexter stieß einen japanisch anmutenden Schrei aus, wirbelte einmal um ihre Achse und schlug Treydel mit einer anmutigen Bewegung nieder. Chekov gelang es, sich zu ducken, doch seine Flucht wurde durch Naraht abrupt gestoppt. Der Horta hatte sich rein zufällig in Chekovs Weg verirrt und ließ den armen Russen höchst unelegant über sich stolpern und gerade dort hinfallen, wo ihn die ausholende Fußspitze Taubers gerade noch erreichen konnte. Scott riß ihn jedoch schnell wieder hoch und verwendete ihn als Schild bei seinem Angriff auf Lt. Ragsdale, der sich seinerseits schon gegen Lisa Dexter verteidigen mußte. Tauber und ein zweiter Romulaner schafften es mit Mühe, Lisa zu Boden zu werfen und dort solange festzuhalten, bis Marec Fähnrich Treydel aus der Gefahrenzone ziehen konnte. Plötzlich fiel ihn Pavel Chekov, der sich mit einem überraschenden Judogriff von Scott befreit hatte, von hinten an. Ragsdale eilte dem romulanischen Centurio zu Hilfe und probierte den Trick mit dem Stein an dem Russen erfolgreich noch einmal. Marec rollte sich weg und wollte nach dem am Boden liegenden Stein greifen, doch Lisa trat die Waffe mit dem Fuß beiseite und haute Ragsdale und dem anderen Romulaner ihren wissenschaftlichen Trikorder um die Ohren. Scott schubste die junge Frau unsanft zur Seite, um genug Platz zu haben, sich auf Tauber zu stürzen. Für diese Unhöflichkeit Damen gegenüber gab Marec ihm einen Tritt in die Rippen, der den Schotten in das nächste Gebüsch beförderte. Naraht rutschte näher und biß in das Bein des Romulaners. Marec schrie auf und sprang zur Seite. Dann zog er seinen Kommunikator und warf ihn Chekov zu, der gerade wieder aufstand.

"Rufen Sie Hilfe!"

"Ja, ruf die ganze Bande zusammen!", schrie Scott begeistert. Er rappelte sich auf und brach einen Ast ab, um ihn als Knüppel zu benutzen.

Plötzlich donnerte eine Stimme: "Das genügt! Wir dulden auf unserem Planeten keine Streitereien."

Zwei Energiewesen, gleißend wie zwei Sonnen, schwebten keine zehn Meter entfernt.

Tauber warf den Stein zur Seite und klopfte seine Uniform aus. Dann trat er vor. "Ich bin Captain Alexander Tauber, kommandierender Offizier der USS YORKTOWN. Wir befinden uns auf einer Rettungsmission für die ENTERPRISE. Ich freue mich sehr, sie kennenzulernen, Gentlemen."

"Die ENTERPRISE ist das Schiff von James T. Kirk und Spock."

"Das stimmt. Und ich fürchte, beide sind in großer Gefahr."

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Ich gebe zu, da sind mir die Gäule durchgegangen. :D Aber wann hat man schon einmal Gelegenheit zu einer so schönen Prügelei.

Ich vertraue auf die harten Köpfe und gehe davon aus, dass keinem etwas ernsthaftes passiert ist.

C.

PS: Den Biss eines Horta stelle ich mir ncoh weitaus unangenehmer vor. haben die überhaupt Zähne?

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Elftes Kapitel: 6/6

Spock fand Tamarin reglos am Ufer eines kleinen Sees liegend. Rasch trat er heran und sank neben ihr auf die Knie. Sie schlief. Die Wangen des Mädchens waren schmutzig und deutlich sah er die Tränenspuren. Sie nahm die typische Fötushaltung ein: Rücken gekrümmt und die Beine angezogen. Fast suchte er nach dem Stück Tuch oder Stoff, das menschliche Babys so gern umklammern. Spock vermutete, daß die Subcommander im warmen Schein der Nachmittagssonne vom Weinen erschöpft eingeschlafen war. Dennoch wirkte sie angespannt und verkrampft.

Etwa zehn Minuten hockte Spock versteinert neben dem Mädchen, beobachtete, wie sie atmete und hörte auf das Rauschen der Blätter im Wind.

Plötzlich seufzte sie. Es klang wie ein ersticktes Schluchzen. Spock hob aus einem Reflex heraus die Hand, um sie zu trösten. Doch sie schlief ruhig weiter. Er erstarrte, während seine Fingerkuppen dicht über ihrem Gesicht schwebten. Sie hatte mehrmals erklärt, daß sie keine Hilfe irgendwelcher Art wolle. Welches Recht also hatte er, ihre psychischen Schmerzen gegen ihren Willen zu lindern? Seine Hand verharrte zögernd über den Zügen der Schlafenden. Wenn er recht hatte, lag die gesamte Persönlichkeit Sarahs dicht unter der Oberfläche Tamarins. Vielleicht würde schon die Berührung an sich, ein vorsichtiges Anklopfen an die Ich-Sphäre des Mädchens, verlorene Erinnerungen freilegen.

Während Spock auf Tamarin hinabblickte, versuchte er sich vorzustellen, was seine Freunde zu dieser Idee sagen würde. Der Doktor würde erst absichern, daß keiner der Beteiligten körperlichen Schaden erleidet, doch dann würde er wahrscheinlich auf einen Versuch geradezu drängen. James Kirk dagegen... Der Captain würde nicht wollen, daß mit Sarah etwas gegen ihren Willen geschieht. Lieber würde er den Rest seines Lebens leiden, als auch nur Vorstellung zu akzeptieren, Sarah absichtlich Schmerz zuzufügen.

Erneut seufzte Tamarin. Ihre Füße zuckten und sie krümmte sich ein Stück mehr zusammen. Etwas quälte sie so, daß Spock alle logischen Bedenken fahren ließ. Er senkte die Hand und berührte sanft die Nervenpunkte im Gesicht des Mädchens.

Tamarin versteifte sich instinktiv, als sie den sowohl physischen als auch psychischen Kontakt wahrnahm. Einen Augenblick später entspannte sie sich bereitwillig, doch dann wurde ihr klar, was geschah. Abrupt schlug sie die Augen auf und schnappte überrascht nach Luft, als sie Spock erkannte.

Der Vulkanier rührte sich nicht von der Stelle. Seine Fingerspitzen lagen noch an ihrer Schläfe. Er hoffte unlogischerweise, daß sie ihn vielleicht gewähren ließ, daß sie fühlte, daß er ihr helfen wollte, aber zu deutlich spürte er, wie sie hastig mentale Schilde aufbaute. Eine Fähigkeit, die sie ihm verdankte, wie er emotionslos feststellte. Obwohl Sarahs Psi-Faktor fast Null war, hatte sie darauf bestanden, daß er es ihr beibrachte. Nun bedauerte er fast, daß er damals nachgegeben hatte.

"Was hat das zu bedeuten?", fragte sie verblüfft.

Langsam nahm Spock die Hand von ihrem Gesicht, löste so die Verbindung. Tamarin setzte sich auf und betrachtete den Vulkanier weder vorwurfsvoll noch ermutigend.

"Bitte verzeihen Sie mir, Subcommander.", erwiderte Spock. "Ich sah, daß sie von Träumen gequält wurden. Ich wollte nicht in Ihre Privatsphäre eindringen."

Tamarin runzelte die Stirn. Spock bemerkte ein Blatt in ihrem zerzausten Haar, aber jetzt war nicht die Zeit für kleine Gesten. Er wartete.

Das Mädchen dachte lange nach. Dann hatte sie einen Entschluß gefaßt. Sie hob langsam den Kopf und sah Spock durchdringend an.

"Was Sie eben versucht haben, Commander Spock...", sagte sie langsam und sorgfältig betont, "ist etwas, das ich nicht dulden werde. Ich werde zwar diesen Vorfall vergessen, aber falls sie ein weiteres derartiges Unterfangen durchzuführen versuchen, werde ich mich ganz offiziell bei Commander Aharan und bei Ihrem Captain beschweren. Das, was Sie zu tun versuchten, gilt auf allen zivilisierten Planeten als ein Kapitalverbrechen. Ich denke, Ihre Karriere wäre so ziemlich jäh beendet. Aufgrund unserer derzeitigen Zusammenarbeit und der Tatsache, daß Sie es wohl aus Verzweiflung probiert haben, werde ich über den Vorfall Stillschweigen bewahren. Ich werde auch Dr. McCoy nichts davon berichten. Es steht Ihnen natürlich frei, dies doch zu tun. Es tut mir sehr leid, daß Sie etwas, das ich fast als kameradschaftliche Bindung bezeichnet hätte, beinah so unüberlegt zerstört hätten."

Spock schwieg schuldbewußt.

Tamarin sah ihn noch eine Minute finster an, dann grinste sie. "Guter Versuch, Spock. Wirklich gut. Kommen Sie mit ins Lager zum Übernachten?"

"Selbstverständlich. Insofern Sie meine Anwesenheit ertragen, Subcommander."

"Kein Problem, Commander."

Gemeinsam kehrten sie in das Indianerdorf zurück, wo sie von McCoy schon ungeduldig erwartet wurden.

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Nix neues (plätscherplätscher), aber wir nähern uns langsam dem Finale.

C.

_________________

Zwölftes Kapitel: 1/x

Am nächsten Morgen wanderten Aharan und Kirk mit neuen Kräften weiter. Sie hatten es tatsächlich geschafft, in dieser Nacht ein wenig zu schlafen. Es war schwer geworden, so ohne jegliche Außenwärme, denn Kirk hatte es doch für klüger gehalten, den Disruptor vor Aharan zu verbergen. Abgesehen davon bestand die einzige Alternative zu Steineerhitzen in Aneinanderkuscheln. Etwas, das Kirk ohnehin viel lieber mochte. Und von dieser Möglichkeit hatten sie ausgiebig Gebrauch gemacht.

Und jetzt erwarteten sie wieder das Glühen der Sonne.

Es war keineswegs verabredet, daß Tamarin und Spock sich wieder am See trafen. Die von beiden bestätigte offizielle Erklärung lautete, daß <Steinewerfen> eine unheimlich anregende Sache sei, Geschicklichkeit und Kopfrechnen fördere und Aggressionen abbaue. Wobei Spock aber betonte, daß letztere Funktion bei Vulkaniern unnötig sei.

Man brauchte kein Telepath zu sein, um zu merken, daß Tamarin zerstreut wirkte. Es war nicht so, daß Spock ununterbrochen auf einquasselte, aber als er tatsächlich einmal eine Frage an sie richtete, schien sie wie aus einem Traum zu erwachen. "Haben Sie etwas gesagt?"

"Es war nicht wichtig. Fühlen Sie sich gut?"

"Nein. Überhaupt nicht. Ich fühle mich elend. Und das ist Ihre Schuld, Spock!" Ihre Steinwürfe zeichneten sich zunehmend durch weniger Kunstfertigkeit, aber wesentlich mehr Schwung aus.

"Das tut mir leid. So haben Sie mir nicht verziehen?"

"Hmmm. Den gestrigen Vorfall habe ich ehrlich versucht zu vergessen, aber indirekt muß ich ständig darüber nachdenken." Tamarin griff wieder nach einem Stein. Sie sah Spock an. "Es ist nicht die Tatsache <das>, sondern die Frage <Wieso?>, die mir solches Kopfzerbrechen bereitet. Warum geben Sie sich solche Mühe mit mir? Warum versuchen Sie mit allen Mitteln, mir einzureden, daß ich keine Rihannsu bin? Wieso, Spock? Wieso?"

Der Vulkanier überlegte einen Moment. "Ich dachte, es wäre uns gelungen, Ihnen die Beweggründe darzulegen. Es ist die Wahrheit. Durch bisher ungeklärte Umstände verschwanden Sie aus dem stellaren Territorium der Föderation, um uns zwei Jahre später als Erster Offizier eines romulanischen Kreuzers gegenüberzustehen. Zudem scheinen Sie sich an nichts aus Ihrer Vergangenheit zu erinnern. Dr. McCoy vermutet traumatische Verdrängung. Selbstverständlich sind wir sehr besorgt um Ihr Wohlergehen. Captain Kirk ist wie wir der Ansicht, daß Sie ein Recht darauf haben, Ihre Vergangenheit zu kennen. Er mag Sie sehr."

"Das bedeutet, Ihr Interesse an mir begründet sich in Ihrer Loyalität Ihrem Captain gegenüber?"

Spock hielt die Luft an. "Nicht nur.", sagte er dann gepreßt.

Tamarin senkte den Arm mit ihrem nächsten Stein. "Wie darf ich das verstehen?"

"Es sind auch persönliche Gründe." Spock zögerte, dann begegnete er Tamarins neugierigem Blick. "Als Sie an Bord der ENTERPRISE entdeckt wurden, waren Sie anfangs ein außergewöhnlich hysterisches und paranoides Geschöpf. Sie vertrauten niemandem."

"Außer Ihnen."

Spock wirkte überrascht. "In der Tat. Woher...?"

Tamarin zuckte die Schultern. "Logische Intuition. Weiter!"

"Aufgrund dieses unerklärlichen Verhaltens - anders ausgedrückt: Sie verweigerten jegliche Nahrung und Kommunikation, wenn ich nicht neben Ihnen stand - beschloß Captain Kirk, daß ich mich um Sie zu kümmern hätte. Das tat ich. Schon einige Wochen später hatte sich Ihr Zustand so weit gebessert, daß Sie einigen anderen eine ähnliche Zutraulichkeit bewiesen. Aber so weit ich mich erinnere, haben Sie nur James Kirk und mich jemals als Ihre Freunde bezeichnet."

"Verblüffende Geschichte, Und fast glaubwürdig." Ein weiterer Stein schnellte über die glatte Oberfläche des Sees.

Spock tauchte ernüchtert aus der Vergangenheit wieder auf. "Es ist unlogisch, Offensichtliches zu leugnen."

"Mag sein. Aber bisher besteht das <Offensichtliche> nur aus Ihren Behauptungen. Gibt es noch ein paar handfestere Beweise?"

"Nicht hier. Tut mir leid."

"Dann sollten wir zusehen, daß wir von hier verschwinden. Vielleicht bin ich dann sogar bereit, mir Ihre Beweise anzusehen."

"Was unser <Verschwinden> von hier angeht, habe ich da eine Idee, die ich bereits seit gestern mit Ihnen besprechen möchte, Subcommander."

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Zwölftes Kapitel: 2/x

Von rechts näherte sich in raschem Tempo ein Reitertrupp.

Aharan sprang zurück und stellte sich neben den Captain.

Die Reiter stoppten unmittelbar vor den beiden Offizieren. Sie waren so ziemlich die häßlichsten Wesen, das Kirk jemals gesehen hatte. Er fand Reptiloiden mit grünschuppiger Haut, wild rollenden, roten Augen und einem vor Giftzähnen triefenden Maul nicht gerade zum Knuddeln. Zu Kirks Überraschung trugen die Kreaturen Stirnbänder, in denen Federn steckten. Er räusperte sich.

"Ich bin Captain James T. Kirk von dem Föderationsraumschiff ENTERPRISE.", stellte sich Kirk vor. "Meine Begleiterin ist Commander Aharan von der FEUERPFEIL, Vertreterin des Romulanischen Reiches. Wir haben keinerlei böse Absichten." Heimlich fing er an, den gut versteckten Disruptor aus seinem Versteck zu befreien.

"Das Bleichgesicht spricht mit gespaltener Zunge. Wir werden es und seine Gefährtin martern und töten. Fesselt sie!"

Ehe Kirk auch nur eine Bewegung zur Verteidigung machen konnte, lagen die beiden schon wie Päckchen verschnürt am Boden. Sogar die Augen hatte man ihnen verbunden.

"Was fällt ihnen ein!", fauchte Aharan. "Wer zum Teufel seid ihr?"

"Ich bin Großer Donner.", verkündete das Monster, verwandelte sich in das niedliche Kuschelwesen zurück und starrte Kirk finster an, doch bedauerlicherweise konnte Kirk das nicht sehen. Er wäre gewiß überrascht gewesen. "Wenn morgen die Sonne aufgeht, werdet ihr zu euren Vätern versammelt sein. Widerstand ist zwecklos."

Die Gefangenen waren so klug, sich nicht zu wehren, als man sie auf Pferde band und unter schwerer Bewachung ins Lager eskortierte.

Tamarin hörte Spock aufmerksam zu.

"Sagen Sie, Spock, warum erzählen Sie mir das alles ?"

"Wie meinen Sie das? Ich nahm an, es entsprächen ihrem Wunsch zurückzukehren. Wenn Sie allerdings die Absicht haben, den Vorschlag der Cameloter anzunehmen..."

"Quatsch. Aber wie kommen Sie auf den Gedanken, ich würde Ihnen vertrauen? Nach dem, was gestern passiert ist, hätte ich an Ihrer Stelle, das Thema Mentalverschmelzung nicht wieder angeschnitten."

Spock schüttelte traurig den Kopf. "Verzeihen Sie, Subcommander. Als Sie sagten, Sie würden den Vorfall vergessen, nahm ich das wörtlich. Ich habe nicht daran gedacht, daß <vergessen> in diesem Fall lediglich <verzeihen> bedeutet. Ihr Mißtrauen mir gegenüber ist verständlich."

Tamarin seufzte. "Selbst wenn Sie sich entschuldigen, komme ich mir wie ein Narr vor. Ich bin überzeugt, daß Sie tatsächlich nur einen logischen Vorschlag präsentierten. Trotzdem hat Ihre Idee einen Fehler."

"Was meinen Sie?"

"Wir sind drei Personen und es können doch nur zwei verschmelzen. Einer von uns muß hierbleiben."

"Das ist mir bewußt, aber da Dr.McCoy sich weigert, eine Mentalverschmelzung durchzuführen, ist das Problem gelöst."

Tamarin erstarrte. "Sie wollen ihn einfach hier zurücklassen!?"

"Ich will nicht, aber es wird keine Alternative geben. Es sei denn, wir geben den Gedanken an eine Rückkehr auf."

"Ich werde nicht auf Kosten McCoys diesen Ort verlassen!"

"Weshalb nicht?"

"Was soll denn diese Frage? Gefährten im Stich zu lassen verstößt gegen den romulanischen Ehrenkodex." Sie bemerkte Spocks Blick und wurde ärgerlich. "Was wollen sie jetzt hören, Spock? Daß ich ihn mag? Bitte. Ich mag ihn." Tamarin wartete eine Sekunde. "Und ich mag auch Sie." Fast erschrak sie über diesen Satz, doch schnell faßte sie sich. "Ich hoffe, ich habe jetzt all Ihre Theorien über ein logisch funktionierendes Universum über den Haufen geworfen.", fügte sie bissig hinzu.

Auch Spock hatte sich von seiner Überraschung schnell erholt. "Das haben Sie nicht, Subcommander. Trotzdem gab mir Ihr Verhalten wieder einen deutlichen Hinweis auf Ihre menschliche Seite."

"Ich habe keine menschliche Seite. Ich bin eine Rihannsu."

"Ihr Verhalten ebenso wie Ihre Sturheit."

"Pshaw!" Tamarin versuchte, ärgerlich auszusehen, aber es gelang ihr nicht.

"Wenn wir die Oberfläche oder besser die reale Welt erreicht haben, können wir dem Doktor vielleicht mehr helfen, als wenn wir hier unten gar nichts tun.", sagte Spock sanft. "Sie verraten ihn nicht. Abgesehen davon bin ich der Überzeugung, daß sich Dr. McCoy seine Sache sehr genau überlegt hat. Und er kann sehr starrköpfig sein, wenn er einmal einen Entschluß gefaßt hat. Ich schlage vor, wir versuchen eine Heimkehr. Sollte es nicht gelingen, sind wir zumindest um eine Erfahrung reicher."

"Das klingt logisch", gab sie nach kurzem Zögern zu. "Wann?"

"Wenn Sie bereit sind."

"Wir sollten vielleicht noch einen Tag warten und vorher noch einmal mit Dr. McCoy sprechen. Vielleicht bereut er seinen Entscheidung bereits."

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Hallo Clarion.

So langsam hole ich mit dem Lesen wieder auf und ich mu$ sagen, das Buch wird immer genialer. So "spockig" ist der Vulkanier in den allerwenigsten Kaufromanen und auch die romulanische Art kannst du hervorragend darlegen.

Ich wünschte, das Buch gäbe es zum kaufen. Alles durch den Tintenstrahldrucker zu jagen wird mich vermutlich wesentlich mehr kosten. "Wert" ist es das Buch aber auf jeden Fall.

Ganz dickes Kompliment.

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Guten Morgen!

Das für mich interessanteste ist, dass ich mich damals offenbar selbst lektoriert habe. Hatte ich völlig vergessen. Im Heft (übrigens A5; 65 Seiten), lagen noch zehn lose Seiten mit Kommentaren wie "S.21: McCoy hat ein Sedativ im Injektor; im nächsten Moment verpasst er ihr ein Aufputschmittel. Wann wechselt er?" oder

"S. 32: Abschied dramatischer. Gefahr auswalzen. Selbst Andrea muss begreifen, dass Kirk theoretisch schon tot ist. Proteste der Mannschaft ausbauen. (Soll Scotty Kirk wirklich duzen?)"

Ich könnte hier sowas von abfeiern beim lesen. :) Etliche dieser Hinweise hab ich dann selbst noch umgesetzt.

Die Papierstapel mit meinen Frühwerken ist kniehoch. Hab gestern den geheimen Schrank komplett ausgeräumt, um die Erstfassung dieses Romans zu finden.

C.

Weiter geht es....

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Zwölftes Kapitel: 3/3

Ein heftiger Stoß traf Kirk zwischen den Schulterblättern und er taumelte vorwärts. Seine Wange streifte etwas wie eine Decke und er vermutete, daß sie in ein Zelt gebracht wurden. Ein zweiter Hieb schleuderte ihn auf den harten Boden. Links von ihm knallte es ähnlich. Aharan. Bäuchlings lag Kirk auf dem mit Fellen bedeckten Untergrund, und er fühlte, wie man ihm auch die Füße zusammenschnürte. Jemand griff nach seinem Kopf, zog ihn in den Nacken und knebelte ihn. Die scharrenden und kratzenden Geräusche links von ihm deuteten darauf hin, daß Aharan einer ähnlich unsanften Behandlung unterzogen wurde.

Vorsichtig zog er an seinen Fesseln, doch ein Schlag ins Gesicht ließ ihn den Fluchtversuch noch verschieben. Jim lag unbeweglich, doch seine Gedanken rasten.

Am See war die Temperatur einfach herrlich. Nachdem McCoy stundenlang - wie er behauptete - in der prallen Sonne nach Spock und Tamarin gesucht hatte, war er sehr erleichtert, sie ausgerechnet an diesem lauschigen Plätzchen zu finden. Der Arzt hatte seine Mokassins ausgezogen und ließ die Füße im Wasser baumeln. So viel richtige Erholung hatte McCoy lange nicht gehabt. Normalerweise mußte er sich auf der ENTERPRISE bei seiner Arbeit von seinem Landurlaub erholen.

Auch Spock schien der unfreiwillige Urlaub zu bekommen. Der Arzt kannte das, was Spock als Erholung bezeichnete nur zu gut. Es bedeutete, daß sich der Vulkanier mit einem Haufen Datenspulen in seinem Quartier vergrub und erst wieder auftauchte, wenn sein Dienst auf der Brücke begann. Nun hatte der bleiche Vulkanier regelrecht Farbe bekommen. Und Tamarin hatte viel von ihrer kühlen Strenge und Arroganz verloren. Wenn man daran dachte, daß sie alle Gefangene waren... McCoy kicherte bei der Vorstellung, gestreßte Patienten auf Rezept entführen zu lassen.

Während die beiden anderen immer komplexere Wurfmuster entwickelten, bastelte McCoy an einem Schilfboot. Sein letztes Schiff hatte er gebaut, als er zwölf oder dreizehn war, aber es machte ihm noch immer großen Spaß.

Als es langweilig zu werden begann, brachen Tamarin und Spock ihren Wettkampf ab und ließen sich neben dem Arzt nieder. Zu dritt flochten sie jetzt Segel für das Schiff, das McCoy <Enterprise> getauft hatte.

"Wie wollen Sie das Segel an den Masten befestigen, Doktor?"

Der Arzt deutete auf ein paar Pflanzenfasern. "Das muß ausreichen. An ein echtes Schilfboot dürfen keine Fremdmaterialien."

Tamarin zog an einer winzigen Schlinge und ihr Segel hielt. "Interessant. Romulanische Kinder basteln keine Schilfboote."

"Woher wollen Sie das wissen? Sie waren nie ein romulanisches Kind."

"Hören Sie endlich auf damit!", knurrte die junge Rihannsu gereizt. "Sie ja wissen nicht, wovon Sie reden." Spock wollte McCoy warnen, da der Arzt nichts von den Vorfällen wußte, nach denen Tamarin auf jeden Versuch, dieses Thema anzuschneiden mit großer Aggressivität reagierte. Doch es war bereits zu spät.

McCoy stand verärgert auf und wanderte herum. "Bei allen Raumgeistern! Machen Sie sich nicht lächerlich, Subcommander. Die Beweise reichen längst aus und Sie sträuben sich gegen die Wahrheit, als ginge es um das Leben Ihrer Großmutter."

"Doktor!"

"Halten Sie sich raus, Spock. Das ist eine Diskussion zwischen emotionalen Lebewesen. Also, Subcommander, hören Sie verdammt noch einmal auf, sich wie ein Idiot zu benehmen und akzeptieren Sie die Realität."

Tamarin war blaß vor Wut. Ihre Stimme klang gefährlich leise, als sie sagte: "An Ihrer Stelle, Dr. McCoy, würde ich ein wenig mehr auf Höflichkeit achten. <Emotionale> Rihannsu legen großen Wert auf Höflichkeit."

"Ich war sehr lange höflich. Und jetzt hören Sie mir mal zu, Miss: Wenn Sie Ihr Gedächtnis verloren haben, ist das schade, aber nicht zu ändern. Es ist Ihr Leben, sehr richtig. Aber verschiedene meiner Freunde leiden unter Ihrem Benehmen. Und deshalb werden Sie gefälligst akzeptieren, was ich Ihnen schon seit Tagen zu sagen versuche. Jetzt sind sie Romulanerin. Das haben alle anerkannt. Ihre neue Lebensweise wird auch allseits toleriert. Aber Ihre verdammte Sturheit und Ignoranz müssen wir uns nicht bieten lassen."

Spock machte sich bereit, aufzuspringen und McCoy vor Tamarins Messer zu bewahren. Aber nichts dergleichen geschah. Die Romulanerin drehte sich schwerfällig zu Spock um. Sollte ich mich in Ihnen beiden getäuscht haben?, fragte sie ihr Blick.

McCoy verdrehte die Augen. "Romulaner! Nur sie sind schlimmer als Vulkanier! Ein ordentlicher Psychostimulator dürfte die Sache wieder in Ordnung bringen. Wenn ich nur die Geräte dazu hätte... Au!" McCoy stieß gegen eine Diagnoseliege, die plötzlich mitten auf der Prärie materialisiert war.

"Herrlich." Begeistert rieb er sich die Hände. "Nehmen Sie bitte Platz, Subcommander!"

Tamarin erblaßte und ging vorsichtshalber einige Schritte zurück. "Kommt überhaupt nicht in Frage."

"Es tut nicht weh, aber es kann Ihnen Ihr verlorenes Gedächtnis wiedergeben..."

"Ich will es nicht zurück."

"Was?!" McCoy war wütend auf die grelle Sonne, die ihm genau in die Augen schien, und so einen deutlichen Blick auf Tamarins Gesicht verhinderte. Allerdings war ihre Reaktion auch so erkennbar.

Das Mädchen knallte einen Stein mit soviel Wucht ins Wasser, daß einige Vögel erschrocken aufflatterten. "Ich will mich nicht erinnern. Ich bin sehr glücklich mit meinem halben Gedächtnis." Sie wollte das Thema abschließen, aber als McCoy sie verwirrt ansah, fügte sie heftig hinzu: "Ist Ihnen denn nie der Gedanke gekommen, in welche Lage mich meine Erinnerungen bringen würden, Doktor? Wenn nur die Hälfte von dem, was Sie mir erzählen, stimmt, könnte ich der romulanischen Flotte nicht mehr dienen, weil ich Freunde in der Föderation hätte, gegen die ich sonst kämpfen müßte. Gleichzeitig ist es mir unmöglich in der Föderation zu leben, da ich den romulanischen Eid abgelegt habe." Sie schluckte und starrte die Diagnoseliege nervös an. "Ich kann doch nicht beides sein. Ich müßte mich zwischen zwei völlig verschiedenen Kulturen entscheiden."

Spock hob die Hand, um etwas zu sagen, aber sie schüttelte den Kopf und fuhr hastig fort: "Vielleicht muß ich auch ganz verschwinden und irgendwo wieder ein neues Leben anfangen. Ein erneuter Identitätswechsel. Nachdem, was Sie mir erzählt haben, scheine ich das ja gut zu können Aber ich will das nicht, weil es nicht nötig ist. Solange ich denken kann, war ich Rihannsu. Lieber bleibe ich mit einem halben Gedächtnis und einer ganzen Heimat." Sie biß sich nachdenklich auf die Lippe und fügte dann zögernd hinzu: "Tut mir leid, wenn Sie das verletzen sollte. Ich meine, wenn alles wahr ist, waren wir ja mal sowas wie befreundet."

McCoy seufzte. "Ja, das waren wir."

Einige Augenblicke dachte Tamarin angestrengt nach, dann sah sie McCoy mit einem merkwürdigen Blick an. "Doktor, wenn es Ihnen hilft, die letzten Ereignisse psychisch zu verarbeiten, stellen Sie sich einfach vor, daß ich die Schwester dieser Sarah sei."

"Eine faszinierende logistische Konfiguration.", kommentierte Spock.

McCoy schluckte gerührt. "Vielen Dank, Tamarin. Doch es ist nicht dasselbe. Nun, es ist ganz allein Ihre Entscheidung. Und wir alle - auch Jim - werden sie akzeptieren. Keiner von uns wird Sie zwingen, etwas zu tun, das Sie nicht wollen. Glauben Sie mir, wir akzeptieren Ihren Beschluß in jedem Fall."

"Ich glaube Ihnen."

Einen Augenblick sah McCoy verdutzt aus. Er hatte mit Empörung gerechnet. "Ach ja?", brachte er unsicher heraus.

"Ja." Tamarin lächelte leise. "Sie haben mich zum ersten Mal mit meinem Namen angesprochen. Sie meinen es ernst."

Schweigend saßen sie im Gras, lauschten dem Wind und dem leisen Plätschern der Wellen am Ufer.

"Doktor", begann Tamarin dann zögernd. "Erzählen Sie mir mehr von Sarah."

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Dreizehntes Kapitel: 1/x

Als Großer Donner am nächsten Morgen sein eigenes Zelt verließ, machte er sich sofort auf den Weg zu seinen Gefangenen Bevor das Wesen das improvisierte Gefängnis betrat, verwandelte es sich wieder in das Monster.

Seine beiden Gefangenen lagen noch genauso da, wie er sie verlassen hatte, nur ihre Handgelenke waren wundgescheuert.

Mißbilligend runzelte das Wesen die Stirn. "Ihr hättet den Fluchtversuch gar nicht probieren müssen. Großer Donner sagte doch, es sei sinnlos."

Inzwischen glaubte Kirk, das Spiel verstanden zu haben und gab (wegen der Fesseln) unverständliche Handzeichen. Das Monster überlegte und entfernte den Knebel.

Kirk atmete tief durch und legte los: "Mein Bruder ist ein großer und weiser Krieger. Er würde niemals Unschuldige töten. Ist das korrekt ?"

"Es würde die Ehre des Häuptlings beflecken.", gab Großer Donner langsam zu.

"Dann gib uns die Chance, uns zu verteidigen! ... Was wirft man uns eigentlich vor?"

"Ihr seid in unser Gebiet eingedrungen..."

"Wir kamen nicht in feindlicher Absicht!"

"Ihr seid aber auch nicht eingeladen. Gibt es noch mehr von euch?"

"Wir suchen drei Freunde von uns, die so aussehen wie wir. Hat Großer Donner vielleicht solche Leute gesehen?"

"Was passiert, wenn ihr sie gefunden habt?", erkundigte sich Großer Donner ohne auf Kirks Frage einzugehen.

"Wir verschwinden auf der Stelle. Ihr werdet uns niemals wiedersehen."

"Nehmt ihr eure Freunde mit?", hakte das Wesen nach.

"Natürlich.", versicherte Kirk eifrig. "Auch sie werden niemals zu euch zurückkehren."

"Niemals? Schwört das Bleichgesicht das?"

"Ich werde alles tun, um dafür zu sorgen, daß du sie und uns niemals wiedersehen wirst."

"Auch Dr. McCoy?"

Kirk stutzte. "Du kennst sie also?"

"Wirst du auch Dr. McCoy mitnehmen?", drängte das Wesen.

"Ja, natürlich.", erklärte Kirk verwirrt.

"Du wirst sterben! Hörst du? TOT!!!" Das Monster heulte auf und stürzte aus dem Zelt.

Kirk blieb einen Moment verblüfft liegen, dann explodierte er: "Kann mir verdammt noch mal jemand erklären, was zum Teufel hier eigentlich vorgeht!?"

Aharan machte Würggeräusche. Kirk rollte sich zu ihr hinüber und zog ihr mit den Zähnen den Knebel aus dem Mund. Sie schnappte nach Luft, dann drehte sie sich auf den Bauch und schaute Kirk an.

"Es scheint, als wollten sie deinen Bordarzt nicht fortlassen, Captain."

"Aber warum sagen sie das nicht einfach.", jammerte Kirk. "Es wäre für jede Art von Kommunikation nützlich, zu erfahren, was zum Kuckuck sie eigentlich von uns erwarten."

Aharan stimmte zu, dann knurrte sie: "Aber eins steht fest: Ich werde nicht warten, bis sie kommen, um uns umzubringen." Sie zerrte an ihren Fesseln, doch die hielten.

"So wird das nichts. Laß uns nachdenken."

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Netter Stappel von Heften. Ich habe auch kürzlich ein angefangenes Heft gefunden, allerdings waren nur ein paar Seiten beschrieben und dabei sind noch viele technische Details und Backgrounds zu Personen und Planeten - halt das ganze Zeug was man sich vorher überlegt, damit man sich beim Schreiben nicht wiederspricht. Was die eigentliche Geschichte angeht waren es dann insgesamt nur der Prolog und 2 Kapitel, weil ich keine Zeit mehr hatte. Hatte ich schon mal gefragt wie alt du warst, als du die Geschichte geschrieben hast?

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1993... erstes Halbjahr.... vermutlich bereits Ende 1992 begonnen....

Also da war ich 10. Klasse und 16 Jahre alt. Die Computerabschrift trägt einen Vermerk von "August 1995". Die Überarbeitung hab ich also abgeschlossen, als ich das Abitur gerade hinter mir hatte.

(Und um den Anwesenden das Rechnen zu ersparen: ich werde in wenigen Tagen 30. :) )

C.

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Dreizehntes Kapitel: 2/x

Großer Donner machte sich auf die Suche nach Dr. McCoy. Er fand ihn an dem kleinen See, wo sich der Arzt mit Pflanzenerschaffen vergnügte. Tamarin und Spock hatten sich schon vor einer Weile zurückgezogen. McCoy fühlte sich neben ihnen manchmal wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen. Aber es war unwahrscheinlich, daß Tamarin und Spock etwas anderes taten als nur miteinander reden. Doch einfach die Tatsache, daß sie sich dazu entfernten, führte zu einigen interessanten Spekulationen.

"Hallo, Großer Donner.", begrüßte McCoy seinen Freund. "Du bist als Häuptling ja schwer beschäftigt. Ich habe dich vermißt. Ist etwas Besonderes passiert?"

"Ja."

"Oh, natürlich! Ich habe die Prozession ja gestern gesehen. Was war denn los?"

"Unser Stamm hat zwei feindliche Krieger gefangengenommen."

"Gratuliere. Was macht ihr mit ihnen?"

"Weiß nicht. Ich werde mich mit den Weisen des Stammes beraten."

"Da tut mein roter Bruder klug daran. Weißt du zufällig, wo sich Spock und Tamarin herumtreiben?"

"Großer Donner hörte, sie seien am Hügel der westlichen Sonne. Sie gehen spazieren. Möchte mein Bruder dahin? Ich werde ihn begleiten."

"Danke. - Wärst du böse, wenn wir euch verlassen würden?"

Das Wesen erschrak. "Kann dich Jim Kirk retten?"

"Nein. Wir selbst werden diesen Ort verlassen."

"Das könnt ihr doch nicht!"

"Vielleicht hat Mr. Spock einen Weg entdeckt."

"Du darfst nicht weg, Doktor. Ich habe dich lieb." Das Wesen umarmte den Arzt stürmisch.

McCoy kraulte es sanft. "Ich würde dich auch vermissen, mein Kleiner, aber das ist nicht meine Heimat."

"Dann ändere es so, daß es wie deine Heimat ist. Wünsch dir dein Haus, deine Familie, Deine Freunde... Aber geh nicht weg!"

"Aber es ist ein bedeutender Unterschied, ob es echt oder gewünscht ist. Und es wird immer einen Unterschied geben. Verstehst du das?"

Das Wesen schüttelte den Kopf. McCoy war sich nicht sicher, ob es wirklich nicht verstand oder ob es nur bockig war.

"Paß auf:", erklärte er geduldig. "Captain Kirk ist hier." Jim Kirk kam angelaufen und fiel McCoy um den Hals. "Gott sei Dank, daß ich dich gefunden habe!"

"Jim Kirk hatte immer drei Augen.", behauptete der Arzt ungerührt. Prompt zeigte sich auf Kirks Stirn ein zusätzliches Auge mitten auf der Stirn. Fasziniert starrte der Arzt es an. "...und vier Arme...", fuhr er zögernd fort. Ein weiteres Paar Arme schlang sich um McCoy. Das Kuschelwesen stand wie erstarrt daneben. McCoy ließ den mißgestalteten Kirk verschwinden. "Verstehst du, was ich meine?"

Das Geschöpf nickte bekümmert.

"Ich komme dich auf jeden Fall besuchen", versicherte McCoy.

"Doktor, wenn da draußen keine Familie und keine Freunde auf dich warteten, würdest du dann hierbleiben?"

"Ja. Vielleicht. Dann wäre mir das Draußen ziemlich egal. Aber - und auch das ist eine Sache, die ich nicht vergessen darf - ich bin in erster Linie Arzt, aber ich bin auch Offizier und es ist meine Pflicht auf diesem Schiff umher zu fliegen und Leute zu retten. Manche Menschen stellen das sogar höher als ihre Familie."

"Wo lebt deine Familie?"

"Ich habe nur eine Tochter und wo die augenblicklich steckt, weiß ich nicht. Ich habe sie schon drei Jahre nicht mehr gesehen."

"Und deine Freunde?"

"Du weißt ja, wo Jim Kirk ist. Hast du ihn eigentlich doch noch getroffen und ihm die Botschaft übermitteln können?"

"Nein. Ich habe ihn.. äh... oben immer noch nicht gefunden. Wäre er der einzige Grund, weswegen du diesen Ort verlassen würdest?"

"Nun, ich habe noch mehr Kameraden auf der ENTERPRISE, aber James Kirk ist mein bester Freund."

"Wenn er hier unten wäre, würde er zu fliehen versuchen?"

"Sicher. Er hält es an keinem Ort lange aus."

"Würde er dich mitnehmen?"

"Das ist ebenso sicher, mein Freund."

"Hmm...Ich muß darüber nachdenken. Also Tamarin und Spock waren auf dem Hügel dort. Sie werden noch in der Nähe sein."

"Wolltest du mich nicht begleiten?"

"Mir ist gerade etwas Wichtiges eingefallen. Das muß ich noch erledigen. Eine Frage noch: Wann wollt ihr es versuchen?"

"Ich habe keine Ahnung."

"Warte noch einen Tag, Doktor! Morgen. Bitte!"

"Warum?"

"Bitte!"

"Es ist nicht meine Entscheidung, aber ich werde einmal sehen, was ich tun kann."

"Danke. Vielen Dank. Also ich komme dann nach. Du wirst sie schon finden."

"Alles klar." McCoy winkte dem Kleinen zu und trabte nach den Hügeln im Westen.

Das Zottelgeschöpf kehrte in das Lager zurück.

Noch niemals waren Aharans Hände mit so barbarischen Mitteln wie Stricken gefesselt gewesen. Und noch nie hatte sie Rücken an Rücken mit einem Starfleetcaptain in einem Zelt gelegen und einen gemeinsamen Tod vor Augen gehabt.

Das Zelt roch nach Leder und Kräutern, geheimnisvoll und romantisch. Mit unterschiedlicher Intensität drangen fröhliche Stimmen in den improvisierten Kerker.

Hinter sich konnte Aharan hören, wie Kirk sich in seinen Fesseln wand. Doch seine Zappelei zog die Riemen nur noch enger. Sie stieß ihm die Knöchel in den Rücken, aber er hörte erst auf, als seine durchgescheuerten Handgelenke ihn von der Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens überzeugten. Sein Keuchen ließ nach und es wurde still.

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Ich mach mal einfach weiter und gehe davon aus, dass noch jemand mitliest.

Dafür nur ein kurzes Stück. Seht es als Köder für ein paar Kommentare/Reaktionen. :D

C.

_____________________

Dreizehntes Kapitel: 3/x

"Hallo, Tamarin."

"Hallo, Doktor. Psst! Spock schläft."

"Ich sehe es und bin verblüfft."

"Ich nicht. Ich glaube, er hatte seit wir hier sind noch kein Auge zugetan."

"Das würde mich überhaupt nicht wundern. Er brabbelt immer so einen Blödsinn, daß Vulkanier nahezu ewig ohne Schlaf auskämen. Wahrscheinlich hat er sich das bloß ausgedacht, um sich mit mir zu streiten. Jedenfalls ist es verdammt unvernünftig von ihm - zumal er nur zu einer Hälfte Vulkanier ist." McCoy setzte sich neben Tamarin und betrachtete Spock. Im Schlaf wirkte er sehr friedlich. "Haben Sie ihn dazu überredet?"

"Mehr oder weniger. Wir haben uns nach dem Mittagessen ein bißchen unterhalten und herumgealbert..."

"Spock hat herumgealbert???"

"Korrektur. Ich habe herumgealbert. Spock hat zugesehen."

"Oh, natürlich."

"Dann hatte ich keine Lust mehr, wurde müde und bin halb eingeschlafen. Als ich aufwachte, schlief er."

"Ausgezeichnet. Ein bißchen Schlaf wird selbst einem Vulkanier mit eiserner Konstitution gut tun."

"Ich glaube, er fand es logisch ein paar Kräfte zu sammeln. Hat er Ihnen gesagt, daß wir es eventuell morgen früh probieren wollen?"

"Nein, wir haben nicht noch einmal darüber gesprochen."

Wie erschöpft Spock gewesen war, sah man vor allem daran, daß er trotz des leisen Gespräches zwischen McCoy und Tamarin bisher nicht aufgewacht war. Vulkanoide haben ein unglaublich feines Gehör und normalerweise hätte McCoy sich nicht einmal nähern können, ohne ihn aufzuwecken.

"Vielleicht sollten wir ihn einfach schlafen lassen. Es lohnt sich kaum, ihn noch zu wecken."

"Keine gute Idee, Tamarin. Prärienächte sind oft sehr kalt. Heute abend müssen wir ihn irgendwie in das Dorf bringen. Ein Vulkanier mit Lungenentzündung ist das letzte, was ich hier gebrauchen kann."

"Hmm. Jetzt ist es noch warm. Bei Sonnenuntergang laufe ich zum Dorf und hole ein paar Decken. Dann können wir hier draußen übernachten."

"Kommen Sie mit? Mal sehen, ob wir etwas zu futtern auftreiben können. Picknick im Grünen ist genau das Richtige."

Kirk erwachte mit einem leisen Schmerzensschrei aus einem unruhigen Halbschlaf. Sein Fuß tat in erschreckendem Ausmaß weh, als würde etwas gegen seinen Knöchel drücken. Und es wurde keineswegs besser, als er versuchte, seine eingeschlafenen Arme und Beine etwas zu bewegen. Etwas drückte definitiv gegen seinen verletzten Knöchel.

Als er wieder einigermaßen bei Sinnen war, erkannte er plötzlich, was er für ein Narr war. Die Lösung war so nah. Vorsichtig und mit zusammengebissenen Zähnen zog er sein Bein näher. Wenn er nur an diesen verdammten Disruptor käme, ohne daß Aharan etwas bemerkte..

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Und ich warte wieder aufgeregt auf den nächsten Teil der Geschichte. Da fällt mir gar nichts ein was ich Clairon schreiben könnte und sie freut sich doch immer so auf Resonanz.

Hatte man Spock eigentlich in der Serie mal schlafend gesehen? Grübel? Ich wunder mich ja immer wie schnell bei rotem Alarm alle auf ihrem Posten sind. Erst müssen sie aufwachen, den Alarm als solchen realisieren und dan vor dem Turbolift schlange stehen und dann hätten sicher auch nicht alle ihre Uniform an, außer in einer Voyagerfolge als sie gerade vom Holodeck kamen tragen sie immer ihre Uniform, ich glaube langsam, manche Offiziere schlafen sogar in Uniform. Aber zurück zu Spocks Schlaf, dieser Komazustand im erten Krieg, das kam Schlaf schon am nächsten. Wie lange Vulkanier wohl schlafen, das müßte doch proportional zum Wachzustand sein, also vielleicht über einen ganzen Tag.

OK, zu der letzten Szene fiel mir nicht viel ein, aber ich hab es versucht. Tja wenn man bedenkt daß du erst 16 warst als du die Story geschrieben hast, muß man dein durchhaltevermögen schätzen. Damals (und heute) hab ich nie die Zeit gefunden oder das Interesse verloren, wenn es um so lange Stories ging. Ich glaub ich hätte lieber ein paar Kurzgeschichten im Stil von Assimov schreiben sollen, aber die hätte ich wohl nicht im Trek Universum angesiedelt.

@Clairon

Wann hast du denn Geburtstag, oder hab ich es schon verpasst?

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Guten Abend allerseits!

Wir stürmen nun langsam dem Finale entgegen, die Protagonisten versammeln sich bereits langsam in derselben Dimension und in wenigen Tagen überlasse ich euch wieder eurem Schicksal und ziehe mich in meine Parallelwelt zurück. :)

Vielen Dank für Deine Worte. Mit Kurzgeschichten hab ich eine zeitlang auch experimentiert, aber ich brauche länger, um die einzelnen Figuren in Position zu bringen. Entweder sind es kurze Szenen, die nur dazu dienen, eine ganz bestimmte Situation zu schildern- oder ich hol gleich richtig Schwung und schreibe einen Roman. Wenn ich nicht so faul wäre, könnte ich bestimmt stinkreich werden.

Aber weiter geht es.......

____________________________________________

Dreizehntes Kapitel: 4/4

"Hallo, Doktor? Kann ich dir helfen?"

"Ja. Hat Großer Donner irgendwo Decken herumliegen sehen? Wir wollen ein Picknick machen."

"Ein was?"

"Essen im Grünen. Es wird bald dunkel und dann können wir sogar ein Lagerfeuer anzünden."

"Oh. Decken sind in dem Zelt. Nahrungsmittel sind auch dort. Darf ich mitmachen?"

"Natürlich. Auch deine Freunde, wenn sie Lust dazu haben. Es wird eine richtige Abschiedsparty. Alle können mitkommen. Sie sollen soviel Decken mitnehmen, wie sie nur tragen können, damit sie sich draußen nicht erkälten! Und etwas zu futtern."

"Ich frage sie. Wartet hier!" Das Geschöpf sauste davon. Keine fünf Minuten später standen etwa dreißig mit Decken und Essen bepackte Kuschelwesen vor ihnen und schauten McCoy und Tamarin erwartungsvoll an.

Der Arzt lachte. "Na schön, kommt alle mit." Pfeifend marschierte er los. Begeistert laut und falsch mitpfeifend folgten ihm alle Trapper, Indianer und Soldaten.

Binnen zehn Minuten war das Lager wie leergefegt.

Kirk liefen vor Schmerzen Tränen über die Wangen, aber er kam dem Disruptor keinen Zentimeter näher. Er kapitulierte und drehte er sich zu Aharan um. Sie schien bewußtlos. Vorsichtig stieß er mit der Stiefelspitze nach ihr.

Die Rihannsu zuckte zusammen und war sofort hellwach. "Hast du eine Idee, Captain?"

Kirk nagte an seiner Unterlippe und dachte fieberhaft nach, dann faßte er einen Entschluß. Er rollte sich so, daß er die Romulanerin direkt ansehen konnte.

"Aharan?"

"Ja, Jim?" Sie klang gequält, als erwarte sie irgendwelche schwülstigen letzte Worte von ihm.

"Ich habe einen Disruptor im Stiefel."

"Du hast was?"

"Einen Disruptor im Stiefel", wiederholte Kirk. "Aber ich komme nicht heran."

"Kannst du mir erklären, wie du zu einem Disruptor kommst?"

"Ich habe ihn gefunden."

"Gefunden, ja? Das ist ja wohl die blödeste... Okay. Warum hast du es mir nicht gesagt?"

"Das ist doch jetzt nicht so wichtig..."

"Nicht wichtig?! Du Lumpenhund wolltest mich hintergehen !"

"Aharan, hör doch bitte auf... Das ist nicht wahr und du weißt das."

"Weiß ich das?", höhnte die Romulanerin. "Wie konnte ich dir nur vertrauen!"

"Wenn du mir behilflich sein könntest, den Disruptor aus dem Stiefel zu ziehen, dann..."

"Du Mensch! Ich hasse dich!"

"Prima. Wenn wir frei sind, kannst du mich ohne Probleme umbringen, aber im Augenblick..."

"Das werde ich auch tun."

"Prima. Aber im Augenblick steckt die einzige Möglichkeit diese verdammten Fesseln loszuwerden in meinem rechten Stiefel."

Aharan knirschte mit den Zähnen. "Rutsch näher, du Hund."

Als es Nacht wurde, wurde es erst so richtig gemütlich am Lagerfeuer. Die Kleinen brieten Maiskolben und Fleischstückchen. In der Glut buken Kartoffeln und Maismehlkuchen. Sie rösteten Fische an Spießen. Und McCoy fand die einfache Mahlzeit köstlich. Zusammen mit seinem pelzigen Freund saß er am Stamm eines Baumes, dessen Zweige und Blätter ein Dach über ihnen bildeten. Tamarin und Spock hatten schon wieder einiges zu besprechen und der Arzt wollte es nicht riskieren, irgendwann als Störfaktor zu gelten.

Seit einer Stunde sangen sie gemeinsam alte irdische Kneipenlieder. Es kam überhaupt nicht darauf an, schön zu singen. Im Gegenteil. Hauptsache war: alle hatten Spaß. Und die Kleinen waren mit Begeisterung dabei. McCoys Repertoire war fast erschöpft. Und von seinen Begleitern war keine Hilfe zu erwarten. Tamarins Versuch, ihnen ein romulanisches Volkslied beizubringen schlug fehl, da die Wesen zwölf der achtzehn verschiedenen Zischlaute nicht aussprechen konnten. Spock steuerte eine vulkanische Weise bei, die anfangs bei den Geschöpfen auch großen Anklang fand, aber nach der erfolgten Übersetzung wegen Unromantik abgelehnt wurde.

Insgesamt war die Stimmung jedoch prächtig.

Wenige Stunden später, als sie alle schon tief und fest schliefen, verließen Kirk und Aharan vorsichtig das geräumte Lager und gingen wieder auf die Suche nach ihren Freunden.

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