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...rult irgendwie!

Tamarin


Clairon

Empfohlene Beiträge

@ Clairon

"retardierende Momente".

Klugscheisser :P;)

Jetzt kommt wieder eine Spannungsspitze. *freu*. Ich tippe auf Trelane den Squire von Gothos ;):P oder Q, oder die Metrons oder sogar die Organier. Eines gelingt dir mit deinen Geschichten sehr gut, du schaffst es Spannungen aufzubauen und sie dann wieder zu lösen nur um sie dann wieder aufzubauen.

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Drittes Kapitel: 3/x

Das Schott des Turbolifts glitt zischend auf und McCoy betrat die Brücke. "Außer ein paar Kratzern keine Verletzungen, Jim. Ich habe das Beulen-Kühlen an Christine delegiert." Er stellte sich neben Kirk und betrachtete den schwarzen Hauptbildschirm.

"Nun, Mr. Spock?", fragte Kirk und sah den wissenschaftlichen Offizier fragend an.

"Wir befinden uns in einem Orbit um einen unbewohnten Planeten mit der Registriernummer Alpha 92 NZ Laren III. Sensorwerte stufen ihn als Klasse M, Kategorie 5B, Evolutionsstufe Gamma XXIV Typ C ein."

"Für die Nichtcomputer unter uns...", warf McCoy ein. "Was bedeutet das?"

"Soll ich Ihnen die Methode der Standardkatalogisierung der Föderation erklären, Doktor?"

"Nein danke, Spock. Bitte nur auf den Planeten bezogen. Und fassen Sie sich kurz."

"Erdähnlich, feuchtwarmes Klima ohne größere jahreszeitliche Unterschiede, große Pflanzenvielfalt, nur niedere Tiere, keine potentiellen Intelligenzen."

"Befinden wir uns noch im Raumgebiet der Föderation?"

"Nun ja, Pille, wir befinden uns noch in dem - wie Admiral Ait Kaci sagte - <umstrittenem Grenzgebiet>. Aber sehr hart an der Grenze. Ich schätze, die Romulaner nennen es schon Neutrale Zone."

"Vorausgesetzt natürlich, das ist der Planet, den Spock identifiziert haben will.", beharrte McCoy. "Wir haben keine Sensoren."

"Wir haben Sensoren, Doktor. Sie funktionieren nur augenblicklich nicht."

"Woher wollen Sie dann wissen, daß das tatsächlich Alpha Dingsbums ist?"

"Wir waren während des Fluges in der Lage, die Sensoren zu benutzen. Nachdem sie ausfielen, wurde unser Kurs nicht verändert."

McCoy schürzte die Lippen. "Ich hasse Besserwisser."

In Kirks Mundwinkel zuckte es. Um sein Grinsen zu verbergen, beugte er sich rasch vor und schaltete das Interkom in der Armlehne seines Sessels ein. "Mr. Scott zur Brücke."

"Aye, Sir." Die Stimme des Chefingenieurs klang seltsam verzerrt. "Ich komme sobald ich die Generatoren neu kalibriert..."

"Jetzt, Mr. Scott."

"Bin unterwegs."

Kirk stand auf und schlenderte zur Kommunikationsstation. "Bekommen Sie Kontakt zu irgendjemanden?"

Uhura schüttelte den Kopf. "Nein, Sir. Selbst die interne Informationsübermittlung ist gestört."

Die Tür des Aufzugs öffnete und Montgomery Scott schritt auf den Captain zu. Mit einigen knappen Worten schilderte Kirk ihm die Lage.

Der Chefingenieur legte den Kopf schräg und hörte aufmerksam zu. Als Kirk fertig war, dachte er schweigend nach.

Kirk wartete ungeduldig. "Scott! Ist mit den Maschinen soweit alles in Ordnung?", fragte er dann.

"Die funktionierenden Instrumente melden keine Defekte. Allerdings funktionieren nur noch sehr wenige. Ursache der Ausfälle ist nicht bekannt."

"Nun gut, Gentlemen, ich bin für jeden Vorschlag dankbar. Ja, Spock?"

"Die Informationen sind ungenügend, Captain. Ich kann Ihnen keine plausible Theorie anbieten. Wir sind nicht in er Lage, die ausgefallenen Instrumente und Generatoren wieder instand zu setzen - womit ich keineswegs Mr. Scotts Kompetenz in Frage stellen will."

"Vielen Dank, Mr. Spock."

"Das war kein Kompliment, sondern eine Feststellung, Mr. Scott. Nichtdestotrotz lassen sich an den Sensoren meiner Station keine Defekte feststellen, obwohl sie unzweifelhaft vorhanden sein müssen... sonst würde ich Daten erhalten. Die Sensoren bekommen Energie, die Mnemokristalle sind unbeschädigt und auch die Ausgabedisplays sind voll funktionsfähig."

"Was wollen Sie uns sagen, Spock?"

"Selbst wenn ich eine völlig neue Sensoreinheit aus Ersatzkomponenten konstruieren müßte, würde sie höchstwahrscheinlich nicht funktionieren."

"Ja, aber warum?"

"Das weiß ich nicht." Spock wirkte gelassen. "Die Instrumente werden mit hoher Wahrscheinlichkeit von etwas außerhalb des Raumschiffs beeinflußt."

"Aha!"

"Unter diesen Konditionen halte ich es für vernünftig, nach der Ursache des Versagens zu suchen. Logischerweise hängen diese Ausfälle, durch die ein Verlassen des Orbits unmöglich ist, und unsere Entführung zusammen. Konstrukteure oder Betriebsvorrichtungen des Traktorstrahls und des unbekannten Geräts, das diese Schäden verursachte, befinden sich höchstwahrscheinlich auf dem Planeten unter uns."

"Absolut logisch, Spock. Weitere Bemerkungen?"

McCoy und Scott schüttelten die Köpfe.

"In Ordnung. Mr. Spock, stellen Sie ein Landeteam zusammen. Wir treffen uns in einer Viertelstunde auf dem Hangardeck. Scotty, Sie haben das Kommando."

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Und schwupps sind die Romulaner auch unten.

Jetzt kann die Party beginnen. :D

C.

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Drittes Kapitel: 4/4

Nervös trommelte Aharan auf der Armlehne ihres Sessels herum.

Tamarin stand vor ihr und nestelte an dem Verschluß ihres Parkas herum. Sie war bereit auf den Planeten zu beamen. Aharan seufzte. Die Kleine war zu eifrig. Aber es war an der Zeit, daß sie richtige Verantwortung übernahm.

"Na schön Wir sind uns doch einig, daß das kein natürliches Phänomen ist?"

Tamarin blickte auf und nahm Haltung an. "Ja, Commander."

"Und was immer es ist, es befindet sich da unten?"

"Alles deutet darauf hin. Da aber unsere Scanner ausgefallen sind, kann ich Ihnen leider keine genauen..."

"Verstanden. Sie werden mit weiteren vier Mann diese Erscheinung untersuchen, Subcommander. Sie gehen einfach los, suchen die Quelle des Strahls und zerstören sie, wenn es nötig ist. Haben Sie verstanden?"

"Ja, Commander."

"Und sein Sie bitte vorsichtig!"

"Natürlich." Tamarin lächelte flüchtig und verließ hastig die Brücke, um alles Nötige für den Transport auf die Planetenoberfläche zu veranlassen. Auch ihre Begleiter mußten noch ausgewählt werden. Wer weiß, was sie da unten erwarten würde.

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Viertes Kapitel: 1/x

Kaum eine halbe Stunde später materialisierte der Landetrupp der FEUERPFEIL auf dem Planeten.

Das erste, was die Romulaner sahen, war die Landefähre der ENTERPRISE, die keine zwanzig Meter von ihnen entfernt stand. Kirk und Spock diskutierten leise, als würden sie die Ankömmlinge gar nicht bemerken. Die romulanischen Sicherheitsmänner rissen sofort ihre Disruptoren heraus, doch die ENTERPRISE-Offiziere beachteten sie gar nicht. Nur McCoy pirschte vorsichtig näher. Tamarin griff nach ihrem Kommunikator. Sie bemerkte plötzlich, daß Kirk Spock zunickte und sie dann fixierte. Es lief ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter und sie wandte sich nervös ab.

"Commander?" Ihre Stimme klang heiser. Sie warf Kirk einen wütenden Blick zu, den der gar nicht zu bemerken schien, räusperte sich und wiederholte fest: "Commander."

"Bericht. Alles in Ordnung?"

"Gut gelandet, aber wir sind nicht allein. Einige Starfleet-Offiziere sind hier. Mit einem Shuttle der ENTERPRISE."

"Können Sie sie identifizieren?"

Tamarin entdeckte entsetzt, daß Kirk nur noch wenige Meter entfernt stand. Wie zum Teufel hatte er es geschafft, unbemerkt näher zu kommen?

"Subcommander!?" Aharan klang besorgt. Tamarin riß sich zusammen.

"Captain Kirk, der Erste Offizier Commander Spock und einige, die ich nicht kenne. Befehle?" Wütend starrte sie Kirk an; der starrte ungerührt zurück.

"Ignorieren Sie sie einfach. Sie haben eine Aufgabe."

"Verstanden... Was soll das? He!"

Jim Kirk war einen Schritt vorgetreten und nahm Tamarin einfach den Kommunikator aus der Hand. "Commander Aharan? Hier spricht Kirk. Wir haben jeden Kontakt zur ENTERPRISE verloren und unser Shuttle kommt nicht los. Passen Sie auf: Ihr Schiff ist sicher auch gefährdet."

"Sehr raffiniert, Kirk.", meinte Aharan gelassen. "Was gibt es auf dem Planeten, das ihr für euch haben wollt?"

"Commander, ich versichere Ihnen..."

"Seien Sie still! Tamarin!"

Das Mädchen nahm Kirk das Funkgerät wieder aus der Hand und sah ihn böse an. Er verzog keine Miene und blieb neben ihr stehen. Sie ging einen Schritt zur Seite und wartete. Er blieb stehen. Zufrieden wandte sie sich wieder dem Kommunikator zu. "Ja, Commander?"

"Führen Sie Ihren Auftrag durch, aber behalten Sie Kirk im Auge. Melden Sie alle Vorkommnisse, außer..." Rauschen tönte aus dem Gerät. Tamarin schüttelte es kurz. "Commander?" Nur Statik war zu hören. "Commander!"

Kirk breitete die Arme aus. "Na, was hab' ich gesagt?"

Ärgerlich klappte Tamarin den Kommunikator zusammen und ließ Kirk einfach stehen. "Centurio, untersuchen Sie alle Geräte."

Kirk ließ nicht locker und folgte ihr. "Das können Sie sich sparen. Sie werden nur feststellen, daß alle Geräte eigentlich arbeiten müßten. Sie bekommen Energie und scheinen unbeschädigt. Außer den Translatoren ist alles tot." Er drehte sich um und warf einen Blick auf einen jungen Techniker, der zur Hälfte in einer Öffnung in der Shuttleverkleidung hing und mit einem schraubenzieherähnlichen Gerät in der Elektronik herumvorwerkte. "Ich glaube, es liegt ein Defekt in den Versorgungspylonen vor."

Nur mit Mühe bewahrte Tamarin ihre Fassung. Was bildete der Kerl sich denn ein! Wäre sie an seiner Meinung interessiert gewesen, hätte sie ihn aufgefordert, sie zu äußern. Aber sie war nicht interessiert. Nicht ein bißchen. Plötzlich flog ein finsteres Lächeln über ihr Gesicht. Sie zog ihren Disruptor aus dem Gürtel und hob langsam den Arm, bis Kirk der Lauf der Waffe genau auf der Brust saß.

Bearbeitet von Clairon
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Dafür steckt hier viel zu viel Gelaber drin. ;)

Und wer den groben Fehler findet, darf ihn behalten.

C.

PS: Tipp zur Suche: Man überfliege nochmal die letzten Sätze des dritten Kapitels.

________________________

Viertes Kapitel: 2/x

Kirk zuckte mit keiner Wimper.

"Captain!"

"Regen Sie sich nicht auf, Commander Spock. Wenn Ihr Captain die Wahrheit sagt, dürfte für ihn ja keine Gefahr bestehen."

Tamarin wartete eine Sekunde, und als Kirk keinerlei Anstalten machte, seine Aussage zu korrigieren, drückte sie ab. Es passierte überhaupt nichts. Nur Dr. McCoy seufzte erleichtert.

Sie ließ die Waffe sinken und zwang sich, Kirk gerade anzusehen. "Captain, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich jetzt in Ruhe ließen. Kümmern Sie sich um Ihren Kram." Sie schob ihren nichtfunktionsfähigen Disruptor wieder in den Gürtel, drehte sich um und stapfte entschlossen weiter. Kirk folgte ihr unbeirrt.

"Wir sitzen hier vorläufig fest, denn die Sensoren der ENTERPRISE sind auch defekt und können uns nicht orten."

Tamarin blieb stehen und starrte Kirk unfreundlich an. "Sie wollen mir doch nicht weismachen, daß die Instrumente der Föderation derart unbrauchbar sind?", fragte sie gedehnt und sorgfältig betont. Sie schaffte es, genau das Maß an Verachtung für alles Terranische in ihre Stimme hineinzulegen, das Kirk nicht wirklich beleidigen konnte.

"Bestimmt ebenso unbrauchbar wie die des romulanischen Imperiums, vermute ich.", entgegnete Kirk bissig. Im nächsten Moment bereute er den scharfen Ton.

Ein Romulaner - Marec - näherte sich Tamarin. Dankbar für die Unterbrechung wandte sie sich ihm zu. "Ja?"

"Keines unsere Geräte ist funktionsbereit. Es läßt sich aber kein Fehler feststellen."

"Haben Sie eine Idee, was der Grund für die Ausfälle sein könnte, Centurio?"

"Nein. Ich habe keine begründete Theorie."

"Vermutung?"

"Möglicherweise eine neue Waffe der Föderation."

Kirk hielt es jetzt für angebracht, sich wieder bemerkbar zu machen. "Subcommander..." Kirk unterbrach sich. Das Wort klang irgendwie schrecklich falsch. Er riß sich zusammen. "Subcommander, ich gebe Ihnen mein Wort,..."

"Das Wort eines Terraners!"

"Halten Sie mich für unehrenhaft?"

Tamarin blinzelte überrascht. "Ich bitte Sie, mir die Antwort auf diese Suggestivfrage zu erlassen.", entgegnete sie schlagfertig.

"Bitte."

"Ich nehme an, es ist ein Täuschungsmanöver von Ihnen. So etwas wird häufig praktiziert."

"Die Föderation verzichtet im Allgemeinen auf solche albernen Spielchen. Wir sind tatsächlich in derselben Situation. Aber ich habe einen Vorschlag zur Güte."

"Ich höre." Tamarin wählte einen neutralen Ton. Wenn Kirk recht hatte, standen ihnen hier vielleicht ein paar gemeinsame Stunden bevor.

"Wir sollten hier unten unsere Kräfte zusammen nutzen, anstatt aufeinander loszugehen. Wir könnten zusammenarbeiten.", erklärte Kirk. Er beobachtete Tamarin genau. Das Mädchen schien entsetzt von dem Gedanken.

"Sie schlagen einen Waffenstillstand vor?", hakte sie nach.

"Einen Waffenstillstand, ja."

Nachdenklich sah Tamarin Kirk an. Warum auch nicht? Sie mußte immerhin an ihre Begleiter denken. Möglicherweise konnte man eine Grenze markieren.

"Sogar eine Kooperation, wenn Sie möchten, Subcommander. Zumindest solange, bis die Instrumente wieder funktionieren."

Kooperation!? Jetzt geht der Kerl eindeutig zu weit!, fuhr es ihr durch den Kopf. "Einverstanden.", hörte sie sich sagen. Dann runzelte sie die Stirn. Du hast viel zu schnell zugestimmt, tadelte sie sich. Kirk guckte so begeistert, daß Tamarin ihm einfach noch einen Dämpfer verpassen mußte: "Wenn Sie uns hintergehen, werde ich Sie ohne zu zögern töten."

"Natürlich.", pflichtete Kirk ihr sofort bei. Anscheinend vertraten die Föderierten ähnliche Prinzipien. "Auf Frieden und gute Zusammenarbeit." Er streckte die Hand aus. Tamarin zuckte zurück, als hätte sie einen Schlag bekommen. Kirk überlegte, ob Aharan ihr wirklich so grausame Dinge über ihn erzählt hatte. Es schien fast so, denn als sie endlich einschlug, tat sie es mit einem Gesichtsausdruck als müsse sie sich jeden Moment übergeben. Kirk dagegen war so froh darüber, daß er noch einmal ihre Hand halten durfte, daß er fast vergaß, sie wieder loszulassen.

Tamarin musterte ihn mißtrauisch. "Haben Sie schon irgendetwas herausgefunden?"

Kirk blinzelte als er in die Realität zurückfand. "Nein, wir sind auch erst eine knappe Stunde da..."

"52,34 Standardminuten.", warf Spock ein.

"... und waren zumeist damit beschäftigt, die Fehler der Instrumente zu finden und uns vor den sintflutartigen Regengüssen zu schützen. Wir haben auch die üblichen Bodenproben und so weiter genommen. Aber zur Auswertung hatten wir noch keine Gelegenheit. Ohne Trikorder sind wir ja nicht einmal in der Lage herauszufinden, welche Pflanzen wir essen können und welche giftig sind." Kirk winkte in Richtung des Arztes, der drei Meter entfernt stand und sich keine Mühe gab, seine Neugierde zu verbergen. "Dr. McCoy tut, was er kann, aber ohne Trikorder..."

"Haben Sie ein Proviantproblem?"

"Noch nicht. Die Vorräte unseres Shuttles reichen für fünf Personen noch wie lange, Mr. Spock?"

"11,5 Tage, wenn wir auf übermäßigen Nahrungsmittelverbrauch verzichten."

Tamarin sah Spock nachdenklich an, dann nickte sie. "Gut. Ich denke, daß wir bis dahin eine Lösung gefunden haben. Doch ich kenne Ihre Gefährten nicht. Es wäre sicher nicht verkehrt, wenn man sich bekannt machen würde." Und sei es nur für die Namen auf den Grabsteinen...

"Verzeihen Sie, Subcommander. Es wird sofort nachgeholt: Mr. Spock kennen Sie ja bereits. Er ist mein Erster und wissenschaftlicher Offizier. Und das ist der Chefarzt der ENTERPRISE - Dr. Leonard McCoy. Lieutenant Ragsdale, unser Pilot. Fähnrich Garrovick und Lieutenant Wiggins von der Sicherheitsabteilung. Und Fähnrich Treydel." Der junge Mann mit dem Schraubenzieher strahlte und winkte. Tamarin starrte ihn so lange böse an, bis er blaß wurde und sich hastig wieder an die Arbeit machte. Dann wandte sich sie an Kirk. "Danke.", sagte sie würdevoll. "Mich begleiten Centurio Liv'Rius und die Vorcenturi Ay'Chare, Tr'ovv, Lequur, Stencar und T'lazrr. Es wird bald dunkel. Wir sollten ein Nachtlager vorbereiten."

"Ja. Und morgen werden wir diesen ganzen Planeten auf den Kopf stellen. Ah, da fällt mir ein: Die Sonic-Schilde funktionieren ebenfalls nicht. Wir müssen Wachen bestimmen... Wir sind sieben Romulaner und sieben von der Föderation. Wir werden am besten paarweise wachen. Sie sind der Ranghöchste Ihrer Gruppe, ich der der meinen. Ich nehme an, wir übernehmen..."

"Nein!", unterbrach ihn Tamarin schroff. "Wenn ich mit Ihnen allein bin, kann es durchaus passieren, daß ich Sie in der Luft zerfetze, und das könnte sich negativ auf unseren Waffenstillstand und den interstellaren Frieden auswirken."

"Jim, dein Charme geht auch allmählich flöten.", konnte McCoy sich nicht verkneifen zu bemerken. Kirk drehte sich zu dem Arzt um und schmunzelte. "Pille, du bettelst ja geradezu darum, mit unserem menschenfeindlichen Subcommander auf Streife gehen zu dürfen."

"Warum nicht? Eine psychologische Studie dürfte bestimmt..." - ein schneller Seitenblick auf Spock - "...faszinierend sein, da ich aber keine Lust habe, den interstellaren Frieden zu gefährden, gebe ich meine Stimme Spock. Er hat wenigstens spitze Ohren."

Da niemand Einwände erhob, wurden auch die übrigen Wachen eingeteilt.

Unmittelbar nach der Abendmahlzeit, die trotz kultureller Verständigungsschwierigkei-ten von Menschen und Romulanern gemeinsam eingenommen worden war, zog sich das Landeteam der ENTERPRISE in sein Shuttle zurück, holte Decken und half den Romulanern eine Unterkunft für alle zu bauen. Captain Kirk bot Tamarin zwar an im Shuttle zu schlafen, aber sie zog einen Platz am Lagerfeuer vor.

Als es dunkel wurde übernahmen Spock und Tamarin die erste Wache, um den anderen ein Beispiel für friedliche Kooperation zu geben.

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Viertes Kapitel: 3/x

Während die anderen zu schlafen versuchten, wanderten die beiden langsam um das Lager. Sie hatten darauf verzichtet, Fackeln mitzunehmen, da das Sternenlicht genug Helligkeit spendete.

Schweigend gingen sie nebeneinander her und hingen ihren Gedanken nach. Mitunter geschah es, daß Tamarin Spock prüfend ansah und dabei seinem Blick begegnete. Irritiert stellte sie fest, daß er ihrem Auge nicht auswich.

Plötzlich blieb sie stehen. Spock verlangsamte seinen Schritt, wartete, als sie nicht aufschloß, drehte er sich zu ihr um. "Subcommander? Ist alles in Ordnung?"

Ein-zwei Sekunden rang sie mit sich, dann ging sie langsam weiter. "Mr. Spock, darf ich Ihnen eine Frage stellen?"

"Das tun Sie bereits."

Tamarin ignorierte den sachlich richtigen Hinweis. "Ist es wahr, daß Vulkanier niemals lügen?"

"Vulkanier bemühen sich, niemals zu lügen."

"Das reicht schon." Sie blieb erneut stehen und sah Spock offen an. "Sie scheinen der einzige Normale an Bord der ENTERPRISE zu sein, deshalb möchte ich Sie fragen: Was ist dran an dieser verrückten Geschichte, die Ihr Captain erzählte?" Sie gestikulierte vage. "Sie wissen schon.. Das Zeug mit der Entführung und so... Er scheint fest daran zu glauben. Hat er irgendwelche Beweise für seine obskuren Behauptungen? Kann er mich mit jemanden verwechseln?"

Spock wölbte nachdenklich eine Augenbraue. "Es gibt keine schlüssige Beweiskette, nur Indizien."

"Dann sollten Sie Ihren Captain nicht so herumlaufen lassen..."

"Ich versichere Ihnen, daß Captain Kirk bei bester geistiger Gesundheit ist."

"Was sind das für Indizien? Sie verstehen hoffentlich mein Interesse daran. Ich meine, es geht ja immerhin um mich, nicht wahr?"

"Das ist richtig. Trotzdem sind Ihre Fragen nicht leicht zu beantworten. Ich weiß nicht, ob Sie in Ihrer derzeitigen Position eine Antwort verkraften."

"Das wird sich herausstellen, denke ich.", beharrte Tamarin. "Seit unserer letzten Begegnung habe ich mit Centurio Liv'Rius' Hilfe unseren Bordcomputer ein wenig strapaziert und er wußte auf einige meiner Fragen keine Antwort. Das und Kirks merkwürdige Andeutungen haben mich verunsichert und ich würde sehr gern von irgendjemanden, der, wie zum Beispiel Sie, keinen Grund zur Lüge hat, die Wahrheit erfahren."

"Welche Art Fragen stellten Sie denn dem Computer?"

"<Wer war ich vor dem Unfall?> Darüber liegen fast keine Aufzeichnungen vor. Es existiert lediglich ein Standard-Lebenslauf. Nichts über frühere Hobbys oder Interessen. Ich weiß über mich nur, was Aharan mir erzählte." Sie seufzte leise. "Vielleicht bin ich in einer lauen Vollmondnacht vom Himmel gefallen."

"Das halte ich für unwahrscheinlich."

"Ich auch. Schon weil Ch'Rihan keinen Mond besitzt. Also, was wissen Sie darüber?"

Spock antwortete nicht und als Tamarin ihn ansah, bemerkte sie, daß er an ihr vorbeischaute. Sie drehte sich um und erblickte ein rosig angehauchtes, fast durchsichtiges Wölkchen aus nicht zu bestimmendem Material. Das Wölkchen pulsierte leise und schwebte näher.

Tamarin verfolgte jede Bewegung mit angehaltenem Atem.

"Faszinierend", murmelte Spock neben ihr. Das Wölkchen tanzte auf der Stelle. Tamarin wagte kaum zu atmen. "Wunderschön", flüsterte sie ehrfürchtig.

Von dem Wölkchen kam keine Reaktion, aber es wechselte die Farbe. Es schimmerte jetzt hellgrün. Gebannt ging Tamarin einen Schritt vor und trat dabei auf ein dürres Ästchen, das laut krachend zerbrach. Das Wölkchen stutzte und zog sich schnell zurück. Da löste Spock sich aus der Erstarrung.

"Kommen Sie! Wir dürfen es nicht verlieren." Beide rannten los, doch das Wölkchen floh.

Tamarin hielt sich dicht hinter Spock und bemühte sich, alle Hindernisse zu umgehen. Nicht immer erfolgreich.

Spock sprang gerade über einen niedrigen Strauch, da knarrte etwas und er verschwand. Tamarin, die ohnehin nicht mehr hätte bremsen können, begriff zu spät, was der dunkle Fleck am Boden bedeutete und sauste - wie Spock vor ihr - den Schacht nach unten. Sie fühlte eine eigenartige Bewegung. Es war kein einfaches Fallen, eher eine Verlagerung. Sie rief nach Spock, erhielt jedoch keine Antwort. Nicht einmal ihr eigener Ruf war zu hören gewesen. Bevor sie in Panik geraten konnte, erreichte sie den Grund. Sie krachte auf den Vulkanier, der sich gerade wieder aufgerappelt hatte und beide stürzten betäubt zu Boden.

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Viertes Kapitel: 4/x

Stöhnend krabbelte Tamarin von Spock herunter. Sie war nicht schwer verletzt, aber sie fühlte mehrere Prellungen und war völlig außer Atem. Blinzelnd sah sie sich um. Sie saß auf einem grauen Steinboden inmitten eines ebenso grau gemauerten Steinzimmers. Langsam richtete sie sich auf. Spock! Sie humpelte zu ihm.

Der Vulkanier bewegte sich nicht.

Seine Augen waren geschlossen und sein Atem flach. Sie untersuchte ihn kurz. Haut kalt, Puls schnell. Sie wußte nicht, was sie noch tun sollte, da er bewußtlos war. Sie zog ihre Jacke aus und schob sie unter seinen Kopf.

Dann begann sie die Wände zu untersuchen. Mit einem Blick sah sie, daß es unmöglich war, wieder nach oben durch den Schacht zu kommen. Einfach, weil da kein Schacht mehr war. Einfach nur eine graue Steindecke.

Spock regte sich und stöhnte. Tamarin kauerte sich neben ihm nieder und stieß ihn an. "Leben Sie noch?"

Lange rührte Spock sich nicht, dann wälzte er sich mit leisem Ächzen auf den Rücken. "Ja", antwortete er etwas verzögert.

Tamarin beäugte ihn mißtrauisch. "Sind Sie sicher?"

In einer unnachahmlichen Mimik hob Spock eine Augenbraue. "Allerdings. Aber wir sollte versuchen unter dem Schacht wegzukommen. Es ist äußerst unangenehm ein Gewicht von 120 Pfund auf den Kopf zu bekommen."

Tamarin sprang auf und starrte nach oben. Es war nichts zu sehen. Sie hatte gehofft, das Loch wäre vielleicht wieder da. Beherrscht drehte sie sich zu Spock um. "Keine Sorge. Der Schacht ist weg." Die Gleichgültigkeit in ihrer Stimme hätte einem Vulkanier zur Ehre gereicht. Spock musterte sie interessiert. Plötzlich zwinkerte sie ihm zu. "Abgesehen davon sind es 110 Pfund. Und außerdem war es nicht mit Absicht."

Spock setzte sich langsam auf. Tamarins Hilfe lehnte er ab. "Ich glaube", sagte er, "es gibt noch Hoffnung für Sie, Ihr verlorenes Gedächtnis zurückzuerhalten. Sie haben schon wieder die Angewohnheit der Menschen übernommen, sich für Dinge zu entschuldigen, für die Sie gar nichts können."

Tamarin warf ihm einen nicht zu beschreibenden Blick zu. "Dieses Gebäude ist auf jeden Fall künstlich angelegt worden.", meinte sie mit einem Blick auf die Steinquader. "Und es ist unmöglich, ohne Hilfsmittel herauszukommen. Ich habe bisher keinen Geheimgang entdeckt... Diese Wolke war wunderschön, finden Sie nicht auch?"

"Ein überaus interessantes Objekt."

"Objekt? Es war ein Lebewesen. Und Lebewesen nenne ich niemals <Objekt>." Auf einer Seite bemerkte sie jetzt einen ziemlich auffällig aussehenden Stein. Eben war er noch nicht dagewesen. Da war sie absolut sicher. Sie berührte ihn vorsichtig, da verschob sich ein Teil der Wand und öffnete einen Gang. Gerade hoch genug, um gebückt darin laufen zu können. "Kommen Sie, Commander Spock. Hier geht es weiter."

"Warten Sie! Wir können nicht riskieren, getrennt zu werden."

Tamarin blieb stehen. "Der Gang ist alt, dunkel und dreckig. Ich würde ohnehin nicht allein da hineingehen."

Spock stand langsam auf und trat neben sie. Ihre Einschätzung war zwar sehr unwissenschaftlich, traf aber zu.

Er lauschte in den Gang, konnte aber nichts hören.

Tamarin ging ein paar Schritte hinein. Plötzlich blieb sie stehen und dreht sich um. "Würden Sie bitte vorausgehen? Es fällt sich einfach weicher. Wissen Sie, falls davorne noch ein Loch ist."

"Wie Sie wünschen", meinte Spock ausdruckslos und schob sich an ihr vorbei. Tamarin griff nach Spocks Uniformärmel und tapste ihm nach.

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Viertes Kapitel: 5/5

Der Arzt berührte Jim Kirk am Arm und sprach ganz leise, um zu vermeiden, daß die Romulaner erwachten.

"Captain.", flüsterte er. "Wach auf!"

Jim blinzelte und Furchen bildeten sich auf seiner Stirn. "Was ist los, Pille?"

"Es ist weit nach Mitternacht, und Spock und Sarah sind noch nicht wieder da. Ich mache mir Sorgen."

"Bist du ganz sicher?"

"Ich habe nicht geschlafen, sondern nachgedacht. Sie waren nicht wieder hier."

Kirk rutschte unter seiner Decke vor und stand leise auf. "Komm!"

Sie waren kaum drei Meter gegangen, da schloß sich plötzlich ein Hand mit starkem Griff um McCoys Fuß, so daß der Arzt fast gefallen wäre.

"Was geht hier vor?", fragte ein Romulaner scharf.

Es hatte keinen Sinn mehr, heimlich zu tun. Marecs mißtrauische Frage hatte alle Schlafenden geweckt.

Nach vielleicht zehn Minuten gegenseitiger Verdächtigungen gelangten beide Seiten zu der Ansicht, daß es die jeweils andere unmöglich hätte tun können. Jetzt begann eine hektische, aber koordinierte Suchaktion.

"Jim, ich habe Fußspuren der beiden." McCoy schwenkte seine Fackel und drehte sich in die Richtung, in die die Spuren liefen. Kirk und die anderen eilten zu ihm.

Der Arzt begutachtete die Abdrücke. "Hier blieb das Mädchen stehen. Spock auch... Sie gingen weiter. Wieder stehen sie. Möchte wissen, worüber sie gesprochen haben. Ah, hier rannten sie plötzlich los... Spock vorneweg und Sarah hinterher."

"Tamarin", korrigierte der Romulaner.

"Von mir aus.", sagte der Arzt friedlich. "Siehst du, Jim. Man erkennt es ganz deutlich." Langsam folgten sie den Spuren.

"Pille, warst du in einem früheren Leben vielleicht Indianerhäuptling?" Kirk war ehrlich erstaunt. McCoy schüttelte den Kopf. "Bestimmt nicht. Eher Medizinmann. Komm weiter." Sie verfolgten die Spuren etwa hundert Meter. Plötzlich blieb der Arzt stehen und bückte sich überrascht. "Na, das ist ja interessant! Sieh mal!"

"Was ist los, Pille?"

"Erkennst du die Spuren? Die beiden sprangen über das Gestrüpp und sind nicht gelandet. Es gibt keine Spuren mehr. Weg."

Kirk lachte ungläubig. "Du willst mir doch nicht erzählen, daß sie geflogen sind?!"

"Bei diesem verrückten Spitzohr würde mich nicht einmal das wundern."

"Welches Spitzohr meinst du? Es gibt diesmal zwei."

"Such dir eins aus. Ich schätze, in ihrer ganz persönlichen Art ist Sarah vielleicht sogar noch verrückter als Spock."

"Mag sein, aber geflogen sind sie nicht." Kirk legte die Hände wie einen Trichter an den Mund. "Spock!!!" Nicht einmal ein Echo war zu hören.

"Vielleicht haben sie sich an den Ästen hochgezogen?", vermutete einer der Romulaner und schaute sich hoffnungsvoll um. Weit und breit keine erreichbaren Äste zu sehen.

Plötzlich sprang Liv'Rius vor, packte Kirk am Kragen und hob ihn mühelos hoch.

"Das ist doch nur eine Falle der verdammten Föderation! Was habt ihr mit Subcommander Tamarin gemacht?!"

Mit einer Handbewegung stoppte Kirk seine Sicherheitsmänner, die mit Knüppeln in den Händen drohend nähertraten. Gefährlich leise sagte er: "Lassen Sie mich augenblicklich los."

Und als er wieder Boden unter den Füßen hatte, fuhr er freundlicher fort: "Ich schwöre Ihnen, daß wir mit dem Verschwinden Ihres Subcommanders nichts zu tun haben. Ich habe ehrlich keine Ahnung, wo die beiden stecken könnten. Vielleicht haben Sie bemerkt, daß mein Erster Offizier ebenfalls vermißt wird?"

"Er könnte sie weggeschleift haben.", gab der Romulaner zu bedenken. "Subcommander Tamarin verfügt nicht über große Körperkräfte."

McCoys Gesicht zeigte ein einziges <Aha!>. "Die Fußspuren...", fing er an, aber der Romulaner unterbrach ihn: "Die Fußspuren besagen gar nichts, Doktor. Sie könnten nachträglich gemacht worden sein."

"Sie sind verdammt mißtrauisch, Freund."

"Mein Name ist Marec Liv'Rius."

"Hören Sie mir zu, Marec Liv'Rius.", erklärte Kirk fest, "Wenn es hell wird, werden wir alles genau absuchen. Möglicherweise haben wir jetzt irgendetwas übersehen. Bis dahin werden die eingeteilten Wachgruppen aufpassen und die anderen werden schlafen. Einverstanden?"

"Gut, Kirk, aber wenn das eine Falle sein sollte,..."

"Jaja", unterbrach ihn McCoy. "Ihr werdet uns alle töten. Ich hab's begriffen." Mit einem gereizten Blick ließ der Arzt die Truppe stehen und stapfte zurück zu dem Föderationsshuttle. Bedauerlicherweise ließ sich das Schott nicht laut zuknallen.

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  • 2 Wochen später...

Fünftes Kapitel: 1/x

Auf der Oberfläche des so harmlos wirkenden Planeten ging die Sonne auf und weckte die Bewohner des Camps.

Während der Nacht hatten sich keine weiteren Zwischenfälle ereignet, trotzdem schauten die Landegruppen nicht sehr munter drein. Aus Sorge um ihre vermißten Freunde und auch aus Mißtrauen ihren fremdartigen Gefährten gegenüber hatten beide Gruppen kaum geschlafen.

Nach einem kärglichen Frühstück wurden gemischte Suchtrupps aufgestellt, die systematisch die gesamte Umgebung durchkämmten. Doch alle Bemühungen schienen für umsonst. Dort, wo die Spuren so abrupt endeten, gab es keinerlei Anzeichen eines Kampfes oder einer Gefangennahme.

Die Suchtrupps schwärmten weiter aus und Kirk begann sich ernstlich zu sorgen.

Während oben eine sehr zweifelhafte Allianz zur Wahrung gemeinsamer Interessen zwischen Romulanern und Terranern geschlossen wurde, irrten Tamarin und Spock noch immer durch die Gänge.

"Commander, gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit oder wird es tatsächlich heller?"

"Es handelt sich um keine Täuschung. Weiter vorn muß sich eine Lichtquelle befinden."

"Vielleicht befindet sich dort ein Ausgang.", vermutete Tamarin.

"Das bezweifle ich. Der Schacht war ca. fünfzehn Meter tief und bisher bewegten wir uns nicht bergauf, sondern im Gegenteil: Unser Gang neigt sich kontinuierlich um vier-fünf Grad nach unten."

"Aber Temperatur und Luftfeuchtigkeit scheinen konstant. Das ist keine Höhle! Also kann es irgendwo eine Treppe nach oben geben."

"Glauben Sie wirklich, wie befinden uns in einer unterirdischen Anlage?"

"Wir stürzten nach unten."

"Über uns war eine feste Decke, kein Loch. Alles spricht für einen Transport während wir noch bewußtlos waren."

"Wir sind weder eingesperrt noch zu unseren Kameraden bzw. in deren Nähe zurückgebracht worden. Das spricht gegen eine fremde Einmischung."

"Möglicherweise werden wir jedoch beobachtet."

Tamarin schwieg. Weniger, weil sie dem Vulkanier recht gab, sondern da sie einfach zu müde war, um sich zu streiten.

Schon bald darauf konnte Tamarin auf den führenden Arm Spocks verzichten und ihre Bewegungen wurden sicherer. Sie trafen auf einige Abzweigungen und Kreuzungen, aber sie folgten immer dem Hauptgang.

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Fünftes Kapitel: 2/x

"Captain! Ca..a..ap..tai..ai..ain!"

Kirk, der schon seit Stunden auf diesem Planeten herumstreifte und vor Verzweiflung über das Fehlen jeglicher Spuren die Hoffnung fast aufgegeben hatte, zuckte zusammen. Einen Moment stand er wie betäubt, dann spurtete los und erreichte auch als erster eine kleine Lichtung, auf der Fähnrich Garrovick wartete und mit der Hand auf die Befestigungsmauern eines alten Gebäudes deutete. Inzwischen trafen auch die anderen ein und musterten die Reste einer altertümlichen Burg.

Der aufgeregte Entdecker trat von einem Bein auf das andere und schien die Untersuchung der Anlage kaum erwarten zu können.

"Beruhige dich, mein Junge, das ist doch nur ein etwas größeres Haus.", meinte McCoy leicht irritiert, denn Sicherheitsoffiziere sollten sich besser in der Gewalt haben. Garrovick starrte McCoy an.

"Lieber Himmel, Doktor, ich meine doch nicht die Festung, sondern das Raumschiff."

"Welches Raumschiff?... Jim!"

Doch der Captain rannte schon auf die Trümmer des Schiffes zu, die ein wenig abseits lagen. Der Arzt folgte etwas würdevoller und musterte das Schiff. James Kirk war schon mitten in der Untersuchung.

"Das ist ein kleiner Frachter. Besatzung maximal fünf Mann. Pille?"

"Ohne Trikorder? Nun gut. Den moosbewachsenen Stellen entnehme ich, daß das Schiff schon einige Zeit unberührt so liegt. Schätzungsweise zehn oder zwölf Jahre. Eher mehr. Keine Spuren von der Besatzung."

"Das Schiff gehörte nicht zu Starfleet. Das ist sicher, obwohl es keine Markierungen trägt. Der Name ist unleserlich."

"Es ist mit Sicherheit auch kein romulanischer Frachter", erklärte Liv'Rius.

"Lt. Ragsdale, Sie beschäftigen sich doch in Ihrer Freizeit mit solchen Sachen. Woher könnte das Schiff stammen?"

"Orion-System, Sir. Ich vermute, es ist ein Schiff der OrCo-Handelsgesellschafft. Aber es war vermutlich schon zur Zeit des Absturzes nicht mehr neu."

"OrCo? Diese halb illegale Händler- und Schmugglergewerkschaft? Was hatten die in der Neutralen Zone zu suchen?"

"Grenzschmuggel vielleicht."

Kirk schüttelte den Kopf. "Bisher haben sie das Romulanische Reich gemieden."

"Nun, wir haben schon oft Kontakt mit den Orionern gehabt. Trotzdem: keine Anzeichen für Phaserbeschuß. Es ist also nicht unsere Schuld, daß es hier ist.", stellte der Romulaner fest.

McCoy räusperte sich. "Vielleicht wurden sie wie wir hergebracht. Gibt es irgendwelche Logbücher?"

"Die Aufzeichnungen der Orionhändler sind meist spärlich, da sie Angst haben, ihre Reporte könnten in Prozessen gegen sie verwendet werden.", erklärte Ragsdale ernsthaft. "Captain, mit Ihrer Erlaubnis werde ich in das Schiff hineingehen."

Kirk nickte. "Seien Sie vorsichtig, Lieutenant."

McCoy betrachtete den Frachter skeptisch. "Es ist viel zu klein für lohnenswerten Schmuggel."

"Pille, sagst du nicht immer, Qualität gehe über Quantität?"

"Habe ich nie gesagt.", behauptete der Arzt. "Möchte trotzdem wissen, was sie geladen hatten."

"Alkoholische Getränke der billigsten Sorte, Sir.", meldete Fähnrich Wiggins und hob eine Flasche hoch. "Der Laderaum ist voll damit."

"Vielleicht wollten sie doch die Romulaner damit beglücken. Bleib hier, Pille! Ich möchte nicht, daß Du auch verloren gehst. Entweder gehen alle in die Burg oder keiner. Centurio Liv'Rius, darf ich vorschlagen, die verbleibenden Stunden des Tages dazu zu nutzen, dieses Schiff zu erforschen? Das Durchsuchen der Burg würden wir heute nicht mehr schaffen."

"Genau das dachte ich auch.", stimmte der Romulaner zu. "Ich schlage außerdem vor, unser Lager heute nacht hier aufzubauen."

"Eine gute Idee."

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Als bisher heimlicher Mitleser muss ich dir ein sehr großes Lob aussprechen. Die Geschichte ist klasse. Du kennst dich mit den Charktäeren von TOS sehr gut aus und triffst auch ihr Verhalten excellent.

Daher habe ich nur einen Punkt zu bemängeln.

Was machen Scotty und Co auf der Enterprise? Das fehlt ein wenig.

Bearbeitet von Alexander_MacLean
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Hallo Mr. MacLean,

schön, dass Du ein unheimlicher Mitleser geworden bist. ;)

("Du" als Anrede wird jetzt wieder groß geschrieben. Das erfordert Umstellung. aaarrgghhh...)

Ich hab die Enterprise nicht vergessen. Zu dem Zeitpunkt war ich mit drei parallelen Handlungssträngen vermutlich schlicht überfordert. Aber das wird noch. Denk dir einfach, dass Scotty den Orbit hält und versucht, sein Schiff heil zu bekommen.

Entspann dich, Admiral, wenn du.. neee.. wenn Du willst, schreib ich Dir eine E-Mail, wenn die Enterprise explodiert. Oder etwas anderes wichtiges passiert. hihihihihihi...

Viele Grüße

C.

Bearbeitet von Clairon
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Fünftes Kapitel: 3/x

Spocks innere Uhr sagte ihm, daß es schon längst wieder Nacht war. Seine Begleiterin, die völlig übermüdet hinter ihm herstolperte, schien davon jedoch nichts zu ahnen. Eine Bemerkung von ihr ließ ihn schlußfolgern, daß die Rihannsu bereits vor mehreren Stunden jegliches Zeitgefühl verloren hatte.

"Wir scheinen uns dem Zentrum des Labyrinths zu nähern.", sagte er. Tamarin reagierte nicht. Als er stehenblieb, prallte sie gegen ihn und schrak hoch.

"Haben Sie etwas gesagt?"

"Bitte passen sie auf, Subcommander. Es sollte mich nicht wundern, wenn wir bald auf einige Sicherheitsmaßnahmen stoßen."

"Wollen es nicht hoffen.", murmelte Tamarin. Hellwach und vorsichtig gingen sie weiter.

Plötzlich blieb das Mädchen überrascht stehen. "Dieses Licht... Es sind Fackeln!"

"Interessant. Sehen Sie sich die Wände an."

"Gemauert aus kaum bearbeiteten Steinen. Diese Anlagen müssen uralt sein."

"Oder sollen so wirken. Eine mittelalterliche Bauweise paßt nicht mit der Technologie zur Schaffung eines so starken Traktorstrahles zusammen."

"Vielleicht befinden wir uns in einer Art Museum."

"Möglich", sagte Spock ausweichend. Solch unbegründete Hypothesen zu diskutieren widerstrebte ihm.

Tamarin fuhr mit dem Finger eine Fuge nach. Kein Mörtel. "Die Anlagen sind sehr gut erhalten."

"In der Tat. Trotzdem deutet nichts darauf hin, daß sich hier vor kurzem Lebewesen aufhielten."

"Dann werden uns die Erbauer oder Bewohner nie finden. Ich will so schnell wie möglich raus hier. Dieses Labyrinth ist sehr beunruhigend."

"Falls es einen Ausgang gibt, werden wir ihn finden."

Tamarin wirbelte um ihre eigene Achse und starrte Spock erschrocken an: "<Falls>?! Sie meinen, daß es vielleicht gar keinen Ausgang gibt!? Daß wir hier vielleicht nie wieder rauskommen!?" Ihre Stimme klang mehr als entsetzt. "Es muß hier irgendwo rausgehen. Ein weiterer Geheimgang..." Verzweifelt schlug sie gegen die Wand. Spock beobachtete den Ausbruch besorgt. Er kam zu dem Schluß, daß das, was die junge Frau da tat, nicht nur völlig sinnlos, sondern auch gefährlich war. Möglicherweise zog sie sich Verletzungen zu.

Mit einem Schritt war er hinter ihr und drückte mit den Fingern seiner rechten Hand auf einen bestimmten Nervenpunkt am Halsansatz Tamarins. Er fing das bewußtlose Mädchen auf, legte sie sich über die Schulter und setzte seinen Weg durch das Labyrinth fort...

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Fünftes Kapitel: 4/4

Der Abend im gemeinsamen Lager der Menschen und der Rihannsu war von Sorge geprägt.

Der Anführer der Romulaner Marec Liv'Rius saß mit Captain Kirk und Dr. McCoy an einem Lagerfeuer. In einem der romulanischen Helme kochten zwei Fische. An der zweiten Kochstelle saßen die anderen Mitglieder der Landeteams. Um sich abzulenken, erzählten sich die Offiziere gegenseitig Kampferlebnisse und tauschten Erfahrungen aus.

Jim und Marec hörten unauffällig zu. Als sie feststellten, daß die anderen die Militärgeheimnisse ihrer jeweiligen Flotten auch Geheimnisse bleiben ließen, fingen sie ein eigenes Gespräch an. Kirk fand schnell heraus, daß Marec begeisterter Historiker war und sich auch für Militärgeschichte interessierte. Zu McCoys Leidwesen begannen sich die beiden jetzt über antike Strategien und berühmte Manöver auszulassen. Kirk versprach dem Romulaner sogar, ihm die Computerversion von Xenophons Anabasis zu kopieren. Als Ausgleich dafür sollte Jim eine historischen Codetabelle für die Übermittlung militärischer Züge erhalten. Dabei wurden Einheiten mit Buchstaben, ihre Stärken mit Farben und die Bewegungsmuster mit Tonfrequenzen ausgedrückt. Das wiederum brachte Kirk dazu, Liv'Rius das Morsealphabet zu erklären und sogar aufzuschreiben. Dieser revanchierte sich dann mit der ausführlichen Beschreibung diverser historischer Waffen, was nun Kirk dazu veranlaßte, Marec das Corbomit-Manöver zu erläutern. Liv'Rius antwortete mit der Übersetzung eines alten, rituellen Kriegsliedes, was Captain Kirk darauf brachte... An dieser Stelle schaltete McCoy endgültig ab.

Als er gegen Mitternacht erwachte und feststellte, daß die anderen noch immer munter plauderten, bestand der Arzt darauf, jetzt endlich zu schlafen, da man sonst nicht ausgeruht sei. Die beiden kommandierenden Offiziere stellten fest, daß McCoys Logik manchmal sehr lästig sein konnte und stimmten schweren Herzens zu.

Diese Nacht verlief ruhig.

_______________________

In Kapitel 6 sind wir wenigstens teilweise wieder auf der Enterprise. ;)

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Sechstes kapitel: 1/x

Wegen eines Gewitters begannen am nächsten Morgen die Nachforschungen der Landetrupps der FEUERPFEIL und der ENTERPRISE innerhalb der Burg recht überstürzt. Selbst durch die dicken Mauern der Festung hörte man dumpfes Donnergrollen und das wütende Prasseln des Regens. Langsam und vorsichtig betraten sie einen halbüberdachten Innenhof. Bei jedem Schritt quietschten die nassen Stiefel. McCoy nieste. Jenseits des von Mauern gesäumten Hofes ragte ein kleiner Turm auf, der zu einer zwei- oder dreistöckigen Festung gehörte. Das Bauwerk war wesentlich besser erhalten als es auf den ersten Blick schien. Irgendetwas stimmte an dem Gesamteindruck nicht und Kirk brauchte eine ganze Weile bis er herausfand, woran es lag.

Die Proportionen stimmten nicht. Das ganze Gebäude war offensichtlich für jemanden gebaut worden, der vielleicht drei Fuß hoch und halb so dick war. Als Kirk mit eingezogenem Kopf durch das Hauptportal trat, erwartete ihn eine Überraschung. Die Burg war tatsächlich vor relativ kurzer Zeit noch bewohnt gewesen. Überall zeigten sich deutliche Spuren einer Abnutzung, wie sie nur durch Gebrauch entstehen.

"Mach mal Platz", befahl eine Stimme und McCoy drängelte Kirk zur Seite.

"Ich wünschte, Spock könnte das hier sehen", staunte der Captain, ohne auf das unhöfliche Gebaren seines Bordarztes zu achten, der ihn gerade unsanft vom Eingang wegstieß, damit die anderen eintreten konnten.

"Das ist ja phantastisch!" Zögernd berührte Ragsdale einen der geschwärzten Eisenringe an den Wänden. Sie waren ganz offensichtlich noch vor kurzer Zeit als Fackelhalter genutzt worden, denn an der Wand dahinter waren frische Rußspuren. "Es scheint alles echt zu sein."

"Seien Sie bitte vorsichtig, Lieutenant. Wir wissen nicht, was es damit auf sich hat." Kirk drehte sich um und entdeckte McCoy, der einen Spalt zwischen zwei Felsbrocken in der Wand mit den Fingern nachfuhr und sich dann mit ungläubiger Miene umsah.

"Was ist denn mit dir los, Pille? Stimmt etwas nicht?"

Der Arzt betrachtete seine schmutzigen Fingerspitzen. "Ist ein bißchen dreckig, nicht?"

"Wie hast du dir denn eine mittelalterliche Burg vorgestellt?"

"Ich weiß nicht. Aber vielleicht doch die eine oder andere blinkende Ritterrüstung in der Ecke..."

"Alter Romantiker!"

Geduckt durchstreiften die Männer die Säle und Korridore, die erst vor wenigen Tagen sehr plötzlich verlassen worden sein mußten.

McCoy blieb ein wenig zurück, um erstaunt ein Gemälde zu betrachten, auf dem ein humanoider Ritter abgebildet war, der gerade eine gefährlich aussehende Prinzessin angriff, um einen wunderschönen Drachen aus ihren Fängen zu befreien. Plötzlich schwenkte ein Teil der Wand herum und stieß den Arzt auf eine Art Rutschbahn, auf der er mit hoher Geschwindigkeit und starr vor Schreck abwärts sauste. Über ihm rückte die Wand lautlos wieder auf die Position, die eine Wand normalerweise innehat.

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Auch von mir noch ein Osterei.

Ein großes.

Besonders groß für Spock, würde ich sagen. :)

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Sechstes Kapitel: 2/x

Inzwischen erreichte Spock, der die noch immer bewußtlose Tamarin trug, eine kleine Kammer, in der er rasten wollte. Behutsam ließ er die junge Frau zu Boden gleiten und überlegte, ob er sie wecken sollte, da öffnete sich über ihm die Decke, und ein nasser, benommener und von einer Staubwolke begleiteter McCoy plumpste zu Boden. Der Arzt nieste und stieß einen zehnsekündigen Fluch aus, bevor er die Augen öffnete und Spock sah.

Als er endlich etwas sagte, klang seine Stimme entsetzt. "Ich dächte, ich hätte mir einen Platz auf einer Wolke verdient. Aber ich bin in der Hölle, nicht war?"

Spock seufzte, um über seine Erleichterung hinweg zu täuschen. "Sehr witzig, Doktor. Sind Sie in Ordnung?"

"Woher soll ich das wissen?", entgegnete McCoy gereizt. "Ich bin gerade erst eingetroffen." Er setzte sich auf und klopfte an seiner Uniform herum. "Aber ich würde lügen, wenn ich sage, ich bin nicht froh, Sie gesund und munter zu sehen. Wir haben uns alle ziemliche Sorgen gemacht."

Spock berichtete kurz, wie sie hier hergekommen waren. McCoy hörte aufmerksam zu.

"Ach Spock, hätte ich gewußt, daß Sie hier sind, wäre ich schon eher mal vorbeigekommen. Ein Hausbesuch erscheint mir dringend notwendig. Was ist denn mit ihr los?"

"Subcommander Tamarin erlitt einen Anfall von Klaustrophobie. Es wäre gut, wenn Sie ein Beruhigungsmittel dabei hätten. Ich glaube, daß auch der Sturz nicht ohne Wirkung geblieben ist."

"Kein Problem. Ein Hoch auf die alten Druckluft-Injektoren. Der ganze elektronische Krimskrams ist zum Teufel." McCoy kramte in seiner Tasche und füllte die Spritze mit einem leichten Sedativ. "Spock, Sie gefühlloses Spitzohr, wie bringen Sie es eigentlich fertig, Sarah so ungerührt mit <Subcommander Tamarin> anzusprechen ?"

"Das liegt höchstwahrscheinlich daran, daß ich ein gefühlloses Spitzohr bin."

Erstaunt sah der Arzt hoch. Das war eben einer der mehr als seltenen Momente, in denen der Vulkanier Humor zeigte. Aber natürlich verriet Spocks Miene keine Regung.

"<Tamarin> ist augenblicklich ihr Name, Doktor. Als sie sich mit <Sarah> vorstellte, haben wir diesen Namen auch akzeptiert."

"Ja, aber da kannten wir sie noch nicht."

"Nun, in gewisser Weise ist sie jetzt wieder eine Fremde. Ich denke, wir sollten vorerst nicht davon ausgehen, daß sie ihr Gedächtnis zurückerhält. Doch da wir augenblicklich gefangen und von den Landtrupps isoliert sind, ergibt sich die Möglichkeit zu einem intensiveren Kontakt, als er in Gesellschaft mit den anderen möglich wäre."

"Das klingt, als würden Sie es begrüßen, hier zu sein. Vielleicht haben Sie das alles geplant und stecken mit den Entführern unter einer Decke."

Spock riß die Augen auf. "Sie beschuldigen mich des Verrats!?"

Der Gesichtsausdruck des Vulkaniers entzückte McCoy.

"Es war nicht ernst gemeint, Spock! Es war ein Witz." Er zögerte. "Es war doch ein Witz, oder?", fragte er dann unschuldig.

Spock antwortete nicht. McCoy plapperte weiter. "Das bringt mich auf eine Idee. So still wird sie nie wieder liegen. Mal sehen, wie weit sie nun romulanisch ist." McCoy griff nach Tamarins Arm und schob den Ärmel hoch. Während er den Puls fühlte, fuhr er fort: "Da fällt mir ein: Ihre und sicher auch meine Entführer sind unheimlich raffiniert vorgegangen. Es gab keinerlei Spuren. Ich vermute, Jim wird durchdrehen, wenn er merkt, daß ich auch weg bin."

"Vielleicht wurde Ihr Verschwinden bemerkt ?"

"Das kann ich nicht garantieren. Ich bin hinter den anderen hergetrödelt. Ich wollte mir alles in Ruhe ansehen. Das war viel interessanter als das alte Raumschiff."

"Was für ein Raumschiff ?"

"Soviel ich weiß, ist es ein kleiner Frachter der OrCo. Liegt schon einige Jahre unberührt da oben. Scheint abgestürzt zu sein."

"Wieviel sind <einige> Jahre?"

"10,24358.", sagte McCoy giftig. Manchmal ging ihm der korrekte Vulkanier wirklich auf die Nerven.

Spock wölbte eine Augenbraue. "Das ist eine verblüffend genaue Angabe für Sie, Doktor. Es wäre ein außerordentlich freudiges Ereignis für mich, wenn Sie endlich den Wert einer hohen Genauigkeit erkannt hätten, aber mich plagen da Zweifel."

Langsam ließ der Arzt Tamarins Arm sinken und untersuchte eine kleine Narbe an ihrem Handgelenk. "Es war geraten, Spock. Meiner primitiv-menschlichen und von daher von vornherein ungenauen Schätzung nach liegt das Schiff etwa zehn Jahre da oben, aber ich dachte mir, mit so groben Zahlen könnten Sie nichts anfangen."

Spock blickte McCoy gelassen an. "Ich arbeite lieber mit richtig ungenauen, als unrichtig genauen Fakten, Doktor."

Der Arzt seufzte. "So sei es, itzo und immerdar."

Einen winzigen Moment lang sah der Vulkanier irritiert aus und McCoy genoß diesen seltenen Anblick, dann hatte Spock entschieden, den letzten Teil des Gesprächs in seinem Gedächtnis unter <seltsame, nicht erklärbare, menschliche Handlungen> abzulegen und dort weiter zu machen, wo die letzte brauchbare Information von McCoy gekommen war.

"Keine Spuren der Besatzung?"

"Nö", nuschelte McCoy, während er aufmerksam Tamarins Schürfwunden an den Händen betrachtete. Er kramte in seiner Medotasche. "Die Burg war auch verlassen."

"Burg?"

McCoy sah auf. "Sie haben nicht zufällig etwas Alkohol dabei?"

"Bitte?"

"Zum Desinfizieren. Schon gut. Vergessen Sie es. Ja, Spock. Eine Burg. Romantisch wie das sagenhafte Camelot. Es sieht aus, als sei sie früher bewohnt gewesen."

"Das paßt zu den Gängen hier unten."

"Glauben Sie, daß der Planet doch bevölkert ist ?"

"Die Überprüfungen durch Starfleet ergaben, daß es hier kein intelligentes Leben gibt. Und Starfleet irrt sich bei solchen Dingen sehr selten. Es gibt mehrere Methoden, um festzustellen, ob ein entdecktes Lebewesen intelligent ist."

"Hier hat man also nichts dergleichen entdeckt. Nun gut. Dann glauben Sie, daß die Besatzung des abgestürzten Schiffes, insofern sie den Absturz überlebt hat, die Burgen gebaut und die Gänge angelegt hat ?"

"Es wäre möglich, aber unlogisch. Zudem hätten sie die gesamte Zeit ihres Aufenthaltes für den Bau dieses Labyrinths opfern müssen."

"Sehen Sie ihre Ohren, Spock? Künstlich angespitzt, aber sehr hübsch. Ebenso wie ihre Augenbrauen." McCoy strich der bewußtlosen Pseudo-Romulanerin sanft eine Strähne aus der Stirn. Dann bemerkte er Spocks Blick. "Glauben Sie, es war es eine frühere Zivilisation?", fragte er unschuldig.

"Man hätte Spuren einer Infrastruktur gefunden."

"Wer hat es dann getan?"

"Ich weiß es nicht."

"Spock, das macht keinen Spaß. Wenn Sie schon zu allem <nein> sagen, müssen sie auch eine Alternative anbieten."

Spock wölbte eine Augenbraue.

"Das ist keine Frage des Spaßes, Doktor. Ich bin Wissenschaftler. Spaß zu verbreiten, gehört nicht zu meinen Aufgaben. Zu Ihren übrigens auch nicht." Der Vulkanier zögerte und fügte dann in versöhnlichem Ton hinzu: "Wir haben bisher einfach viel zu wenig Fakten, um eine Hypothese aufstellen zu können. "

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Sechstes Kapitel: 3/x

"Verdammt!" Kirk tigerte im <Thronsaal> hin und her. "So geht das nicht weiter. Erst verschwindet mein Erster Offizier und jetzt noch mein Bordarzt."

"Ganz zu schweigen von Subcommander Tamarin", warf Marec ein.

"Richtig", stimmte Kirk ruhiger zu.

Auch die Suche nach Dr. McCoy war ergebnislos verlaufen. Ein romulanischer Vorcenturio erinnerte sich, daß der Arzt stehengeblieben war, um ein Bild zu betrachten, doch auch die Untersuchung des Gemäldes brachte sie nicht weiter. Abgesehen davon, daß sie erkannten, daß entweder die Erbauer einen seltsamen Humor besaßen oder das auf diesem Planeten irgendetwas mit der Evolution nicht ganz hingehauen hatte.

Ein Romulaner schlug vor, das Gemäuer einzureißen, aber das lehnten beide Anführer ab. Plötzlich piepste Kirks Kommunikator. Aus einem Reflex heraus zog er ihn aus dem Gürtel und ließ ihn aufschnappen. "Kirk hier."

"Uhura, Sir. Ist alles in Ordnung?"

"Es gibt Probleme. Spock und Pille sind verschwunden. Sind die Transporter intakt?"

"Ich weiß nicht... Ja. Es scheint alles in Ordnung zu sein."

"Gut. Können Sie Mr. Spock orten und zu uns beamen?"

"Scott hier, Captain. Wir werden es versuchen, aber unsere Sensoren zeigen ein paar so ungewöhnliche Daten, daß ich ihnen nur begrenzt trauen würde."

"Tun Sie, was Sie können. Möglicherweise ist Spock in Gefahr. Scotty, und beamen Sie alle Lebensformen in seiner Nähe auch zu uns. McCoy und Subcommander Tamarin sind ebenfalls verschwunden."

"Aye, Sir."

"Wie sieht es oben aus?"

"Schlecht. Wir sind am Reparieren, aber irgendwie geht alles schief. Wir können keinem der Geräte mehr trauen. Oh. Captain, tut mir leid, aber die Sensoren können nicht einmal Sie orten. Wenn Mr. Spock seinen Kommunikator aktivieren würde, könnten wir ihn anpeilen so wie Sie jetzt, aber so..."

"Können Sie ihn rufen?"

"Leider nein, Sir."

"Bereiten Sie einen Sicherheitstrupp vor. Ausrüstung ohne jede Technik, wenn möglich."

"Schon bereit."

"Danke, Mr. Scott. Wir kommen hoch. Kirk Ende."

Kaum hatte Kirk seinen Kommunikator deaktiviert, da fiebte der Marecs. "Centurio Liv'Rius", meldete er sich.

"Wo ist Subcommander Tamarin?"

"Sie ist verschwunden, Commander. Genau wie Commander Spock und der Bordarzt der ENTERPRISE, McCoy."

"Findet sie. Aharan Ende."

"Commander!", rief Marec schnell.

"Ja?"

"Unsere Geräte waren bisher nicht benutzbar. Wäre es nicht besser an Bord zu kommen, bis dieses Phänomen untersucht ist?"

Aharan zögerte, dann meinte sie: "Akzeptiert. Ich benachrichtige den Transporterraum. Bleibt in Bereitschaft. Ende."

Marec blickte Kirk an. "Leben Sie wohl, Captain. Wenn wir Ihre Leute finden, werden wir es Ihnen mitteilen. Ich hoffe, der Waffenstillstand gilt auch jetzt noch."

"An mir soll es nicht liegen, Centurio."

Der Centurio machte eine knappe Geste der Bestätigung und löste sich mit den anderen Romulanern in goldenes Gefunkel auf.

Die vier ENTERPRISE-Offiziere gingen langsam Richtung Lager. Plötzlich donnerte es und ein erneuter Regen goß sich über ihnen aus. Kirk blieb stehen und schüttelte sich wie ein nasser Hund.

"Lt. Ragsdale, sind Sie in der Lage, das Shuttle allein zur ENTERPRISE zu fliegen?"

"Selbstverständlich, Captain."

"Dann tun Sie das bitte. Ich nehme die Abkürzung." Mit kühnem Schwung öffnete Kirk seinen Kommunikator.

"Kirk an ENTERPRISE. Ich hoffe, der Transporter ist noch einsatzbereit? Drei Mann zum Hochbeamen."

"Aye, Sir... Energie"

Wo eben noch Captain Kirk, Fähnrich Garrovick und Fähnrich Wiggins gestanden hatten, schimmerten jetzt drei Energiesäulen, die sich langsam auflösten. Ragsdale schüttelte den Kopf und trabte durch den Regen zu der ARISTRACHOS, ihrem Shuttle.

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Sechstes Kapitel: 4/x

"Ah..." Tamarin öffnete die Augen und erblickte McCoy, der sie besorgt musterte. Sie setzte sich auf und schaute sich finster um. "Es war also doch eine Falle der Föderation!"

"Was?"

"Die Tatsache, daß Sie hier sind, beweist, das Sie von dem ganzen Plan gewußt haben."

"Wovon redest du eigentlich, Mädel?"

"Ich bin Ihre Gefangene, aber rechnen sie nicht mit meiner Kooperation." Sie verschränkte die Arme.

McCoy seufzte. "Sie befinden sich in einem großen Irrtum, Subcommander. Sie sind nicht unsere Gefangene. Dies ist keine Entführung. Meine Anwesenheit ist ebenso unfreiwillig wie die Ihre."

"Doktor, Sie sollten Subcommander Tamarin von den Geschehnissen auf der Oberfläche berichten."

"Das werde ich gern tun, aber zuvor eine Frage: Subcommander, was haben sie an Ausrüstung dabei?"

Tamarin leerte mit der Miene einer zu Tode Verurteilten ihre Taschen: Disruptor, Kommunikator und... "Nahrungsriegel!" Erst jetzt fiel ihr auf, daß sie großen Hunger hatte.

"Dachte ich es mir doch. Es wird sicher nicht schaden, wenn Sie und Spock frühstücken, während ich erzähle. Ich gehe doch nicht fehl in der Annahme, daß Sie heute noch nichts zu sich genommen haben ?"

"Das ist richtig." Tamarin wickelte bedächtig einen romulanischen Riegel aus und biß hinein.

Spock schüttelte den Kopf, als McCoy ihm eine Notration anbot. Doch der Arzt ließ nicht locker. "Das ist ein Befehl des Bordarztes, Mister. Und wenn Sie nicht, bei der nächsten Routine-Untersuchung eine Überraschung erleben wollen, essen Sie einen."

McCoy schob Spock einen Riegel zu, den der widerwillig auspackte.

"Während Sie futtern, kann ich endlich anfangen." McCoy lehnte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen zurück und begann...

Kaum war Kirk auf der Transporterplattform materialisiert, eilte er zu der Steuerkonsole, die wie meistens, wenn der Captain den Transporter benutzte, von Chefingenieur Montgomery Scott höchstpersönlich bedient wurde.

"Statusbericht, Mr. Scott!"

"Es ist merkwürdig, Sir. Seit Sie wieder an Bord sind, arbeiten alle Systeme einwandfrei. Ich hoffe nicht, daß schon wieder der Computer verrückt spielt."

Kirk stöhnte in Erinnerung an das verliebte Säuseln seines Bordrechners.

"Aber irgendwie bezweifle ich das.", fuhr Scott mit unterdrücktem Grinsen fort. "Es sind nicht dieselben Symptome."

"Arbeiten alle Systeme wieder?"

"Nein, nicht alle; die Sensoren sind immer noch außer Funktion. Es ist uns immer noch nicht möglich, irgendjemanden zu orten."

Kirk drückte eine Taste an einem Interkom-Anschluß. "Brücke. Uhura, schalten Sie Schiffsrundruf! Achtung! Alle leitenden Offiziere in den Besprechungsraum. Sofort!" Er nahm sich kaum Zeit, die Antworten zu bestätigen und hastete zur Tür. Plötzlich bremste er ab und stellte noch einmal eine Verbindung zur Brücke her.

"Schicken Sie den Landetrupp los! Versuchen Sie, Spock und Pille zu finden."

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Wow, so viel Neues zum Lesen und ich kann nicht, weil ich hier in meiner ehemaligen Schule sitze zund zu wenig Zeit habe. Wenn dieser mit Stasi-Methoden gesicherte PC wenigstens meine Diskette akzeptieren würde...

Ich muß das leider ein ander Mal lesen, tut mir Leid. Aber zu dem Teil mit dem Logikfehler, den ich schnell überflogen hab: Ich fand das nicht so schlimm. Schließlich sind die Brückenoffiziere ja noch auf ihren Posten.

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  • Hallo Gast - Aufgrund des vielen Spams müssen leider ein paar Fragen beantwortet werden.

    Bitte der Reihe nach durchführen, sonst kann das Captcha nicht erfolgreich abgeschlossen werden...
    Schritt 1: Wenn Picard ein Captain ist, sollte hier ein Haken rein...
    Schritt 2: und wenn es in der Nacht nicht hell ist, sollte hier der Haken raus!
    Schritt 3:

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