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Go(ue)rilla Diplomatie


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Dr. Felkas gab Vinara noch weitere Details zur geografischen wie geologischen Beschaffenheit von Groddan 4, dann nach einer kurzen Mittagspause meinte sie: "Wir werden uns mit Dr. Soyus und Ihrem Mitarbeiter auf Zurte treffen, wo wir neben diversen Bergwerken auch weitere Forstanlagen haben. Möchten Sie sich nicht etwas anderes anziehen? In dieser Uniform müssen Sie ja ganz schön schwitzen!"

"Es hält sich in Grenzen, ich habe das Innenfutter durch eine kühlende und schweißabsorbierende Schicht ersetzt. Ich halte nicht viel davon mehr Haut zu zeigen als unbedingt nötig ist."

Felkas bleckte die Zähne. "Wäre Ihnen das unangenehm? Oder fürchten Sie sich davor von Parasiten angefallen zu werden?"

"Die meisten von uns haarlosen Humanoiden verspüren eine gewisse Scham bei Nackheit, der Anblick eines unbedeckten Körpers gilt beim anderen Geschlecht als sexuell erregend... Und ja, ich hege sogar eine leichte Furcht davor mit der bloßen Haut mit diversen Pflanzen und Tieren in Berührung zu kommen die sich möglicherweise als schädlich erweisen könnten."

Die Affendame lächelte. "Nun, eigentlich sollte Ihnen nicht viel passieren wenn Sie sich nicht auf eigene Faust mitten in den Urwald begeben, und was die Nacktheit angeht, nun, in gewisser Weise trifft das auch auf uns Grodd zu, selbst wenn Sie unseren natürlichen Pelz nach wie vor als eine Art Bedeckung ansehen sollten. Wo wir gerade dabei sind, ich hoffe doch es gibt dort draußen keine Spezies die uns buchstäblich das Fell über die Ohren ziehen und daraus einen Mantel oder dergleichen machen würde?"

Vinara musste bei dem Gadanken, so grausam er auch war beinahe grinsen, doch dann wurde sie schnell wieder ernst. "Die eine oder andere durchaus, aber kein Mitgliedsvolk der Föderation. Ich würde Ihnen auf jeden Fall davon abraten einen Krieg mit den Klingonen anzufangen, denn die lassen durchaus schon mal die eine oder andere Trophäe mitgehen."

Dr. Felkas schüttelte sich. "Ich hasse jede Art von Krieg, das einzige was mir den Klingonen der Sie begleitet sympathisch macht ist die Tatsache dass ihm unsere Käfer offenbar schmecken. - Aber genug geredet, wir sollten jetzt aufbrechen."

Sie standen auf, verließen das geografische Institut und stiegen in den Gleiter der sie nach Zurte brachte.

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Jelanda war eine reizende Dame. Ihr dunkelrotes Kleid harmonierte perfekt mit dem seidigen schwarzen Fell, in dem noch kein einziges graues Haar zu sehen war. Auf dem Kopf trug sie ein kleines rotes Hütchen, welches sie keck auf eines der großen Ohren geschoben hatte.

„Doktor Assjima … es ist mir eine Ehre, Sie in unserem bescheidenen Heim willkommen zu heißen.“ Sie deutete einen leichten Knicks an und bat die Ärztin einzutreten. Sevarius – diesmal komplett in dunkelgrün gekleidet – folgte den beiden Damen in das großzügig angelegte Baumhaus und kümmerte sich um die Getränke, während seine Gattin voller Stolz der Deltanerin ihre Wohnstätte präsentierte.

Die Wohnung war wirklich wundervoll. Um einen großen Raum mit vielen Fenstern waren mehrere kleine Räumlichkeiten gruppiert. Der Hauptraum war sehr dezent, fast ein wenig sparsam möbliert. Auf dem Boden lagen um einen kistenartigen Tisch mehrere Sitzkissen verteilt, in einer Ecke hing eine Hängematte und an einer fensterlosen Wand befand sich ein Terminal mit einem großen Bildschirm. Jedoch standen überall große Pflanzen. Sie erweckten den Eindruck, dass das Wohnzimmer fast nahtlos über die Veranda in den Urwald überging.

Besonders stolz war Jelanda auf ihre moderne, ja regelrecht futuristisch anmundende Küche, deren benachbarte Speisekammer überfüllt war mit den unterschiedlichsten groddanischen Delikatessen. Verschiedenste Käfer, Raupen, Maden und Amphibien aalten sich in temperierten Behältnissen, dicke Bündel mit knollenartigen Früchten hingen von der Decke herab und verbreiteten einen süßlichen Geruch. In den Regalen und Schränken stapelten sich Boxen mit getrockneten Kräutern und dehydrierten Früchten. Als die Schimpansin das starke Interesse der Ärztin an all diesen Dingen erkannte, zog sie eine Schachtel nach der anderen hervor und erklärte den Verwendungszweck eines jeden Hälmchens. Allein in dieser kleinen Kammer hätte Assjima sich stundenlang aufhalten können. Doch inzwischen war Sevarius mit den Vorbereitungen fertig und bat die Damen zum Tee.

Fröhlich fachsimpelnd ließen die drei sich auf den Kissen nieder und Jelanda schenkte den goldgelben, sehr aromatisch duftenden Tee aus. Er wurde mit einem eigenartig kristallinen Sirup gesüßt und aus langen, reagenzglasförmigen Gläsern getrunken, die in kleinen Öffnungen im Tisch abgestellt werden konnten. Dann reichte die Dame des Hauses eine Platte mit verschiedenen kleinen Kanapees herum.

„Sevarius meinte, dass Sie keine ausgeprägte Vegetarierin seien. Deswegen habe ich mir die Freiheit genommen, neben vegetarischem Teegebäck auch die eine oder andere Spezialität mit tierischen Proteinen zuzubereiten.“

„Nun, solange mich die Speisen beim Essen nicht anschauen und dabei womöglich sogar noch blinzeln, kann ich es durchaus probieren.“ Etwas zögerlich beäugte die Deltanerin die Häppchen auf der Platte. Es bewegte sich nichts.

„Das hier sollten Sie versuchen, Assjima. Sie waren nicht auf Groddan, wenn Sie nicht Olamikas versucht haben.“ Die Schimpansin deutete auf ein kleines braunes Stückchen, das wie paniert und anschließend frittiert aussah. Assjima wollte lieber erst gar nicht wissen, was sich unter der Hülle befand, nahm das Stückchen und schob es in den Mund. Es war sehr knusprig und schmeckte erdnussig.

Noch immer kauend fragte sie: „Das schmeckt gut. Was ist das?“

„Das sind geröstete und panierte Olamikas.“ Jelanda sah ihren Mann fragend an. „Wie könnte man das erklären?“

Sevarius zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. „Ich glaube, das kommt den irdischen Ameisen am nächsten. Ja, geröstete Ameisen. Das trifft es am besten.“

Assjima nahm schnell einen Schluck Tee um das Gebäck in den Magen zu befördern. Täuschte sie sich, oder krabbelte da nun irgendwas in ihrem Bauch herum?

„Aber die waren schon tot, oder?“

„Ja sicher. Wir wissen doch, dass Deltaner keine lebendfrischen Speisen zu sich nehmen.“ Jelanda wirkte beinahe entrüstet. Ihr als der perfekten Gastgeberin würde doch niemals ein solcher Fehler unterlaufen.

Sevarius griff aufklärend ein. „Für Teegebäck werden nur die Hinterteile der Olamikas verwendet. Schließlich soll es ja nur eine leichte Zwischenmalzeit ohne belastendes Chitin sein.“

Im Laufe des Nachmittages wurde eine Platte nach der anderen aufgefahren, heiße Getränke wechselten sich mit kalten ab und die beiden Schimpansen plauderten fröhlich drauf los. Insbesondere Jelanda war eine Meisterin des geistreichen Smalltalks. Gesten- und mimikreich sprang sie elegant von einem Thema zum anderen. Politik, Geschichte, Kunst, Kräuterkunde, Nutztierhaltung … kein Gebiet schien ihr fremd zu sein. Insbesondere bezüglich der Lebensbedingungen ihrer Nachbarn wies sie eine unglaubliche Kompetenz auf.

Als Assjima sich gegen Abend etwas steif und bis zum Rand mit den verschiedensten Delikatessen abgefüllt, von ihrem Sitzkissen erhob hatte sie eine rasante Fahrt durch die groddanische Gesellschaft hinter sich gebracht. So manches ließ sich nun besser verstehen.

Dieser Nachmittag war wirklich eine willkommene Abwechslung gewesen und sie hatte mehr über die Grodd erfahren als es ihr stundenlange Laborbesuche ermöglich hätten. Sevarius wollte sie gerne nach Hause begleiten, doch die Ärztin lehnte dankend ab. Sie wollte gerne ein wenig für sich sein, um über all das Neue in Ruhe nachdenken zu können.

So schlenderte sie nun gut gelaunt durch den Stadtwald. Der Spaziergang wäre noch schöner gewesen wenn sie sich nicht ständig hätte räuspern müssen. In einem der letzten Häppchen war ein heuschreckenartiges Tier versteckt gewesen und dessen mit Widerhaken besetzte Beine klammerten sich nun eisern im Inneren ihrer Speiseröhre fest.

Die Dunkelheit hatte bereits eingesetzt, als Assjima ihre Unterkunft erreichte. Ohne das Licht anzumachen trat sie hinaus auf die Veranda und ließ sich die kühlende Abendbriese um die Nase wehen. Doch etwas war eigenartig. Es war nur so ein Gefühl. Etwas Vertrautes und gleichzeitig etwas für diesen Ort Fremdes. Sie horchte mit allen ihren Sinnen in den Wald hinein. Es war zu dunkel um etwas zu sehen. Und hören konnte sie auch nichts. Überhaupt nichts. Kein einziger Tierlaut. Totenstille …

Und dennoch sah sie. „Sam, komm von dem Baum runter!“

„Ach nein … dich kann man auch gar nicht überraschen.“ In den Ästen über der Veranda raschelte und knackte es. Dann landete der Betazoide mit einem eleganten Sprung auf den Dielen.

„Mich kann man schon überraschen … wenn man nicht vorher alle Tiere in der Umgebung verjagt. Was machst du denn hier, Chemaschar?“ Sie trat auf ihn zu und küsste ihn.

„Wir dachten, wir schauen hier unten mal nach dem Rechten. Lt. Esteban war so freundlich, die Genehmigung der Grodd und auch die von Captain Tanrim einzuholen. Dann habe ich kurzerhand ein paar Freigänger in den Falken geladen und hierher gebracht. Ich habe dich vermisst, Imzadi.“

„Ich dich auch.“ Assjima legte den Arm um seine Taille und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Wen hast du denn mitgebracht?“

„Ach nur John, Yasmin, Nanni und …“

„Und?“

„Na Talana. Die konnte ich doch nicht alleine da oben lassen. Wir wurden auf dem Flugfeld von einigen Grodd empfangen und die haben John und die Kleine in Selinas Quartier gebracht. Talana und ich haben derweil die Stadt unsicher gemacht, nachdem wir gesehen haben, dass Commander Shral auch nicht zu hause war. Ich habe sie vor einer halben Stunde dort abgesetzt nachdem sie mir hoch und heilig versprochen hatte, keinen Unfug zu machen. Immerhin ist sie ja volljährig und braucht keinen ständigen Kindergärtner.“

„Du kommst also gut mit ihr zurecht?“

„Ja, ich mag sie. Die Kleine hat ihren eigenen Kopf, der voller verrückter Ideen steckt. Sie muss sie nur erst richtig sortieren. Wie ist es dir denn hier unten ergangen?“

„Oh – das ist ein faszinierender Planet mit einem interessanten Völkchen. Es gibt viel zu erzählen …“

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George schickte ein Stoßgebet nach oben, als der Wartungsschlitten endlich sein Ziel erreicht hatte. Wieder gelang es George, nur unter knirschenden Zähnen aus dem Käfig auszusteigen. Klerus hatte in der Zwischenzeit das Schott geöffnet, das Zugang zu einem Treppenhaus gewährte. Langsam und leicht wackelig folgte George dem Wissenschaftler ins Treppenhaus. Die Fahrt war für den gut 2 Meter großen Chefingenieur eine Qual gewesen. Die schmerzenden Unterschenkel litten noch mehr unter der ungewohnten Haltung, die George einnehmen musste. Das Gummi Gefühl wich einer seltsamen Taubheit. Ein Kribbeln kündete davon das die Adern wieder sich mit Blut füllten. Es fühlte sich an, als ob in den Adern Ameisen unterwegs waren und im Moment wohl die Rush hour stattfand.

Das Sonnenlicht des späten Nachmittags empfing die Beiden Männer am Ausgang. Die schwül warme Luft wirkte, wie eine Mauer gegen die man gelaufen ist. George war froh das die Sensoren der Kühlweste augenblicklich reagierten und den Ausgleich innerhalb von Sekunden hergestellt hatten.

Das Surren eines Elektromotors war zu hören. Schnell näherte sich das Bodenfahrzeug mit Adana und Suval den beiden Männern.

„Ich hoffe es hat ihnen gefallen Commander? Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten während der Reise auf dem Schlitten.“, entschuldigte sich Klerus.

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen Klerus. Die neuen Erkenntnisse haben die Unannehmlichkeiten mehr als entschädigt.“, antwortete George diplomatisch.

Klerus nickte mit einem Lächeln.

„Wir werden nun wie gesagt zu den Produktionsstätten und Testzentren Fahren, in den wir die Warpkerne Herstellen und vor dem Einbau testen.“, erklärte Klerus seinen Gästen, als das Bodenfahrzeug von Adana wie ein Sportwagen zu beschleunigen schien.

„Wenn wir das hinter uns haben meine Herren, Lade ich Sie noch zu mir zum Abendessen ein.“, ergänzte Klerus. Das Bodenfahrzeug beschleunigte nochmal. Mit 240 Kmh raste es dem 50 Kilometer entfernten Forschungszentrum entgegen.

George lehnte sich in den bequem gepolsterten Sitz aus Leder zurück. Seine Unterschenkel erholten sich wieder. Erleichtert beobachtete der Chefingenieur wie die Schenukbaum Wälder an ihnen vorbeizogen.

Die Forschungseinrichtung war eine Anlage gewesen, deren größten Teil unter der Erde lag. Auf der Oberfläche waren Gebäude zu sehen, die nur einen Stockwerk groß waren. Sanfte Kuppeln erhoben sich neben diesen Gebäuden aus dem Boden. Die Dächer der Gebäude waren mit Solarzellen ausgekleidet. In der Mitte der Anlage stand eine große Parabolantenne. George schätzte das diese locker mit der von Kirks erster Enterprise Konkurrieren konnte. In einem schimmernden Elfenbeinton ragte sie dem Himmel von Groddan 4 entgegen.

Adana parkte das Bodenfahrzeug in einer Tiefgarage. Eine angenehme Kühle empfing die vier Ankömmlinge. George bemerkte das seine Beine sich so gut wie vollständig erholt hatten. Er spürte nur noch ein leichtes Kribbeln, das sich nach einigen Schritten komplett verflüchtigt hatte.

Ein Turbolift brachte die Vier nun in den internen Hauptkomplex der Anlage der gut 300 Meter unter der Oberfläche lag. Während der Fahrt mit dem Turbolift hielten George und Suval mit ihren Gastgebern etwas Smalltalk ab. Die Stimmung wurde immer mehr freundschaftlicher. Dennoch würde George behaupten das Klerus und er sich vielmehr als gute Kollegen ansehen würden. Der Turbolift entließ nun die Vier in einer Art Vorraum, der von einem Sicherheitsbeamten besetzt war, der wiederum hinter einer Art Panzerglas saß. Nachdem der Sicherheitsbeamte die ID Cards überprüft hatte, gewährte dieser ihnen dann den Zugang in das Herz des Forschungszentrum.

Überall waren Überwachungs Kameras angebracht. Die Räumlichkeiten waren klimartisiert und peinlichst sauber. Hier ein Staubkorn zu finden glich einer wissenschaftlichen Sensation.

„Gleich werden Sie sehen, woraus die Warpantriebe unserer Raumschiffe, ihre Energie beziehen Commander.“, sagte Klerus während er, die Prozession an einer Reihe von Büros vorbei anführte. In dem Korridor standen in Regelmäßigen abständen Couchgarnituren und Wasserspender die den Besucher ermöglichten Mal schnell sich eine Pause zu gönnen. Die unterschiedlichsten Affenarten waren hier vertreten. Es waren so viele, das George nicht alle erkennen konnte. Sie alle trugen diese Laborkittel und wirkten Hoch konzentriert. Dennoch nickten die den fremden Gästen einen Gruß zu als sie an ihnen vorbei hasteten. Trotz dieser Hektik ging es hier Professionel zu. Klerus führte sie in einen gewaltigen Raum, in dem ein Testwarpkern stand. An den Wänden standen Computer, die jede Phase des Betriebes Überwachten, steuerten und protokollierten. Neben den Computern standen Server, die mit den anderen Forschungszentren rund um die Uhr verbunden waren. Kapuziner Affen und noch andere Techniker die zu zwei für George unbekannten Arten gehörten kletterten an dem Reaktor herum.

„Das hier ist der erste Prototyp eines Warpkernes für einen möglichen Warp 9 Antrieb. Die Forschungen dahingehend sind noch am Anfang. Vor rund 11 Jahren haben wir erst den Warp 7 Antrieb flächendeckend eingeführt. Unsere Energiequelle hierfür ist eine Künstliche Quanten Singularität.“, George bekam vor Staunen beinahe seinen Mund nicht geschlossen. Nur die Romulaner verwendeten eine künstliche Quantensingularität für ihren Warpantrieb. George holte seinen Tricorder hervor. Tatsächlich es war ein Künstliches schwarzes Loch, das die Grodd hier Nutzbar gemacht hatten. Die Grodd hatten ihr Ganzes wissen und Können in diesen Maschinenkern gesteckt. Er war in der Tat sehr beeindruckend. Nur halb so groß wie der Warpkern eines Raumschiffes der Atlas Klasse. Die Außenhülle war in einem matten grün lackiert worden.

„Faszinierend! Der Output ist erstaunlich hoch.“, fast schon viel zu hoch. Doch dann sah George wie der Energiepegel sich wieder Stabilisierte. Vermutlich probierten die Wissenschaftler, hier gerade verschiedene Einstellungen aus, um den optimalen Nutzungsgrad zu erreichen. George vermutete das noch gut 20 Jahre Forschung nötig waren um den Warp 9 Antrieb der Grodd zur Serienreife gereichen zu lassen.

Falls die Grodd der Föderation beitreten sollten, dürfte sich die Entwicklung ihrer interstellaren Raumfahrt dramatisch beschleunigen. Dessen war sich George sicher.

„Ja das ist er Commander.“, antwortete Klerus. Aber irgendwie klang er deswegen nicht zufrieden. Vermutlich dachte er das Gleiche wie George.

„Mit ihrer Erlaubnis würde ich mir gerne ihre Schematischen Darstellungen der Hauptkammer ansehen.“, fragte George höfflich.

„Aber gern, folgen Sie mir bitte Commander.“, Klerus führte George zu den Hauptstationen, die vor dem Warpkern aufgebaut waren. Netzwerkkabel führten von den Computern weg in Kabelschächte, die wieder bei den Servern zum Vorschein kamen.

George lies sich alles von Klerus erklären. Suval und Adana hielten sich im Hintergrund und unterhielten sich mit den anderen Technikern. Wieder füllte sich der Tricorder mit wertvollen Daten an. George selbst gab soweit Ratschläge wie es die erste Direktive erlaubte und wie es auch die diplomatische Etikette zuließ. Klerus hörte den Ausführungen des Chefingenieurs aufmerksam zu und machte sich darüber geistige Notizen.

Nach weiteren 3 Stunden war auch die Führung im Forschungszentrum beendet worden. George und Suval hatten noch einige Labors zu sehen bekommen in denen neue Komponenten und auch Steuerungscomputer für den Warp 9 Antrieb entwickelt wurden. Dabei bemerkte George wie sich langsam aber sicher die Müdigkeit bemerkbar machte. Auch Klerus schien sehr Müde zu sein. Die Fahrt zu seiner Wohnung dauerte nicht lange. Klerus Frau Setrella empfing die Gäste sehr freundlich. Adana stellte sich im Nachhinein als die älteste Tochter von Klerus heraus. George wusste nur nicht ob sie ihrem Vater oder ihrer Mutter ähnelte.

Das Essen war sehr Lecker. Mann redete über so ziemlich alle Dinge, die einem Einfallen konnten. Doch der Abend näherte sich schnell seinem Ende. Nachdem sich Klerus von George und Suval verabschiedet hatte, fuhr Adana die Beiden Offiziere wieder zu ihrer Unterkunft. Während der Fahrt tauschten George und Suval nochmals ihre Eindrücke und Erkenntnisse kurz aus. Müde rieb sich der Chefingenieur die Stirn. Der ganze Tag war ein Gewaltakt gewesen. Selbst Suval schien durch sein vulkanisches Pokerface etwas wie Müdigkeit hervorlinsen.

Erleichtert erreichte Georg schließlich sein Quartier. Nach einer heißen Dusche und mit Shorts bekleidet verschwand George in der Hängematte. Es dauerte keine 10 Sekunden, dann begann George zu träumen.

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Die unerträgliche Hitze und all die neuen Eindrücke hatten die erste Offizierin ordentlich geschlaucht. Es begann schon zu dämmern, als Selina endlich zu ihrer Unterkunft zurückkehrte. Sie sah Licht im inneren des Hauses brennen. Abrupt blieb sie vor der Leiter stehen und überlegte, ob sie vergessen hatte das Licht auszumachen? Oder wartete eventuell der Captain auf sie? Selina schüttelte den Kopf und erklomm leise die Leiter. Mit jeder weiteren Sprosse drangen mehr und mehr Geräusche und Stimmen an ihr Ohr.

Vertraute Stimmen.

Selina kletterte so schnell wie möglich die Leiter hinauf und betrat die Unterkunft. Niemand geringeres als Yasmin und John spielten gemeinsam auf dem harzigen Boden.

„Yasmin! John!“ Die Sternenflottenoffizierin stürmte auf die beiden geliebten Menschen zu. Kaum hatte sie ihre Tochter im Arm, brach sie auch schon in Tränen aus. Tröstend legte John seinen Arm um sie.

„Hey, was ist denn los? Wir waren doch keine Ewigkeiten getrennt.“ Zärtlich strich Selina dem Arzt über die Wange.

„Ich weiß .... aber ich freue mich so sehr euch zu sehen.“ John zog sie zu sich heran und beide küssten sich leidenschaftlich.

„Wie seid ihr überhaupt hierher gekommen?“

„Dank Sam. Er hat uns im Space-Taxi hierher gebracht. Nanni und Talana sind ebenfalls hier.“

John erhob sich und kramte in der großen Tasche. Er packte irgendein blauen Gegenstand aus.

„Schau mal, ich denke hierauf lässt sichs besser schlafen.“

Mit nur einem Knopfdruck entfaltete sich der blaue Gegenstand in eine große luftgefüllte Matratze. Darauf hatten locker zwei Personen Platz.

„Das ist fantastisch, John! In diesen Hängematten hat man nicht wirklich einen erholsamen Schlaf!“ Dr. Gilmore grinste seine Freundin an.

„Das dachte ich mir. Ich weiß doch, was für einen unruhigen Schlaf du hast!“ Geräuschlos flog ihm ein Kuscheltier an den Kopf.

„Pass auf, was du sagst!“ Das Kuscheltier flog genauso geräuschlos in Richtung Selina zurück.

„Du kannst doch nur nicht die Wahrheit vertragen!“ Mit herausgestreckter Zunge erhob sich John und zauberte eine Thermoskanne hervor.

„Ich hab dir was leckeres mitgebracht.“ Selina griff nach der Kanne und öffnete sie. Ein leckerer Duft strömte ihr entgegen.

„Oh Schatz, du hast mir meine geliebte Cappucino-Milch mitgebracht. Danke!“ Selina setzte sich direkt vor ihn hin und begann ihn zu küssen. Langsam öffneten sie sich gegenseitig die Uniformen. Beide schienen die Welt um sich herum zu vergessen.

Zwei Bauklötzchen schwirrten durch die Luft und traffen ihr Ziel punktgenau.

„Aua!“ Selina und John rieben sich verstört die Köpfe. Yasmin hielt in beiden Händen weitere Bauklötzechen, die abwurfbereit waren.

„Tut mir Leid, Süsse!“ Selina erhob sich und nahm ihre Tochter auf den Arm.

„Ich weiß, ich hatte dir versprochen Moskau nachzubauen. Das werden wir auch tun. Okay?“ Zufrieden grinsend ließ das kleine Mädchen ihre Waffen fallen.

„Ihr Beiden wollt Moskau mit Bauklötzchen nachbauen?“

Mutter und Tochter nickten eifrig.

„Mkay .....“ Manchmal wirkten Selina und Yasmin auf John sehr merkwürdig. Dieses Bauvorhaben bestätigtigen ihn mal wieder in dieser Erkenntnis. Mit skeptischen Blick machte er sich daran, die Tasche komplett auszupacken.

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Nach einem leichten Abendessen trennten sich die Wege der beiden Groddwissenschaftler und ihrer Sternenflottenkollegen. Letztere begaben sich nach zu einem kurzen Informationsaustausch in Vinaras Gästequartier, wo sie zuerst von Talana vollkommen überrumpelt wurden die von einem Ast auf van Richthoven heruntersprang, ihm die Hände über die Augen legte und rief: "Na rate mal wer da ist, Kleiner!"

"Talana!", rief Vinara an seiner Stelle, "hör auf mit diesen kindischen Spielchen, wir beide haben noch zu arbeiten. Wie bis du überhaupt hierhergekommen?"

Die junge Blauhäuterin stieg von dem jungen "Pinky"-Häuter und stellte sich grinsend vor den beiden hin. "Sam war so frei mich nebst Nanni Stevenson, Dr. John Gilmore und Commander Kyles Tochter hierher zu fliegen. Natürlich mit Erlaubnis des Captains und der Grodd-Regierung! Lange werden wir eh nicht dableiben, wahrscheinlich werden wir schon morgen früh wieder abreisen. Wie ich gesehen habe bietet dein Quartier genug Platz für uns beide, die Hängematte ist superbequem!"

"In Ordnung, dann kannst du in ihr schlafen. Aber während van Richthoven und ich unsere Daten vergleichen wirst du dich schön in eine Ecke setzen und keinen Mucks von dir geben. - Oder besser noch, Fähnrich, wir begeben uns in Ihr Quartier, Talana kann dann noch eine Weile alleine hierbleiben", fügte sie schließlich an ihren Mitarbeiter gewandt zu.

Auch Talana hatte noch ein Wort an diesen zu richten: "Hey Kleiner, wenn du heute Abend noch nichts vorhast könnten wir beide hinterher..."

Aber da waren die beiden Offiziere auch schon weg.

Eine gute halbe Stunde später kam Vinara alleine wieder zurück und wurde sogleich von ihrer Verwandten begrpßt: "Und, kommt er auch noch?"

"Falls du Mr. van Richthoven meinst hat er keinerlei Andeutungen in dieser Richtung gemacht, ich würde an deiner Stelle nicht auf ihn warten und besser hierbleiben. Nachts können hier nämlich ein paar nicht ganz ungefährliche Tiere unterwegs sein..."

"Meinst du auch Grodd die sich mit tarzanartigen Schreien von Baum zu Baum hangeln?", gluckste Talana.

"So über unsere Gastgeber zu reden ist nicht sehr diplomatisch. Ich hoffe nur du hast heute keinen von ihnen direkt beleidigt!"

"Ach woher denn, ich kann mich doch beherrschen!"

"Dann sollten wir uns langsam schlafenlegen. Falls du heute Abend noch nichts gegessen hast, ich habe ein paar Reste mitgebracht... irgendwelche Gebäckstücke die aus Insekten und anderen Tieren angefertigt wurden. Auf keinen Fall giftig, aber ich ziehe bei solchen Keksen immer die vegetarische Variante vor."

"Ach Tante Vinny, so wird aus dir nie eine richtige Andorianerin! Wenigstens einmal in deinem Leben solltest du Lombo-Käfer probieren, die Grodd haben hier Varianten die sehr ähnlich schmecken!"

"Ich... werde es vielleicht einmal versuchen. Aber nicht heute."

Talana zuckte die Schultern und begann die fleischhaltigen Kekse dezent schmatzend in sich hineinzustopfen.

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Es war Abend geworden auf Asgarrd und Lt. Cmdr. Bishop lag erschöpft in der Hängematte, die in seinem Gäste-Quartier aufgehängt wurde. Er resümierte über die Erlebnisse des vergangenen Tages. Die Leibgardistenchefin Lurma hatte ihn ganz schön auf Trab gehalten. Sie hatte ihm das HQ der Leibgardisten gezeigt. Es war sehr interessant zu sehen, wie die Grodd-Polizei arbeitete. Die Zentrale war sehr groß und modern eingerichtet. Es gab große Bildschirme, die die verschiedenen Bezirke der Stadt zeigten und es wurde einiges sogar per Kamera überwacht. Er hatte mal vorsorglich alles mit seinem Tricorder gescannt, denn Lurma schob ihn förmlich durch die einzelnen Bereiche der Leibgardisten-Zentrale.

Aber dann wurde es wieder interessanter, denn Lt. Cmdr. Bishop durfte die Ausbildungsstätte der Leibgardisten besichtigen. Dort stellte der Mensch fest, dass die Leibgardisten nur aus weiblichen Grodd bestanden. Als er Lurma danach fragte, bekam keine zufrieden stellende Antwort, denn mit „war schon immer so“ konnte er nichts anfangen. Aufmerksam beobachtete Lucas die Kampfsporteinheiten der Auszubildenden, die er bewohnen durfte. Danach zeigt ihm Lurma so genannte Dirgaks, übersetzt Klingenkäfer. Zu erst dachte Lucas, es handle sich um einen Snack für zwischendurch, aber diese Käfer haben eine sehr harte Körperpanzerung und scharfe Flügel. Sie werden als Wurfwaffe benutzt, dabei können die Flügel als Klingen ausgefahren werden. Damit konnte man dann Dinge voneinander trennen. Der Sicherheitschef der Community durfte auch mit einem Klingenkäfer üben und ihn sogar behalten. Aber als er sich nach den Symbolen der Schwerter, die die Leibgardisten an ihren Gürtel trugen, erkundigte bekam er wieder keine genaue Antwort. Doch Lurma versprach, dass sie es ihm am nächsten Tag beim Waffenschmied zeigen und erklären wollte.

Um der heißen Mittagshitze zu entkommen, wurde Lucas von Lurma zum Essen eingeladen. In der Zentrale der LGD gab es eine gekühlte Kantine, in der es aber nur Käferspezialitäten gab. Also musste Lt. Cmdr. Bishop in den wurmstichigen Apfel beißen und Käfer essen. Vor ihm lag gegrillter Hirschkäfer und Lurma hatte ihm ein Bein des Käfers auf den Teller gelegt.

„Sie müssen Lomgao darüber träufeln.“ erklärte Lurma und zeigte auf eine Frucht, die eine Mischung aus Birne und Zitrone war, aber nach Zimt roch. Lucas folgte der Erklärung und drückte die Frucht auf das Käferbein und biss mutig hinein. Er hielt kurz den Atem an und war überrascht, denn es schmeckte wie Hähnchen mit Zitrone. Nach dem „leckeren“ Mahl zeigte ihm Lurma die Ruhestätte für den Mittagsschlaf. Die Liegen waren schräg angebracht und man musste so halb stehend darauf Platz nehmen. Lucas konnte nicht schlafen auf dem Ding, also meditierte er 3 Stunden, bis Lurma ihren Mittagsschlaf beendet hatte.

Am späten Nachmittag wollte die Leibgardistenchefin ihm das Strafsystem der Grodd näher erklären. Sie fuhren mit einem schwebenden Vehikel zu einer so genannten Rehabilitierungsanstalt für geringere Verbrechen. Dort wurden Straftäter leichter Verbrechen wie Betrug, Diebstahl und Fälschung rehabilitiert und wieder in die Grodd-Gesellschaft integriert. Lurma überschwemmte den guten Lucas mit Daten und Informationen. Nach einem sehr langen Rundgang kamen die Beiden in Sektion Grau, dort saßen die schweren Jungs, die Mörder und Vergewaltiger. Diesen Verbrechern wurden mit einem Dilectus bestraft. Der Dilectus ist ein wurmähnliches Lebewesen, es kann die Erinnerungen und Gefühle des Opfers während der Tat speichern und wiedergeben. Das Viech wird über die Nase des Täters eingeführt und setzt sich dann an der Hirnnebenrinde fest. Alle 24 Stunden durchlebt der Täter die Tat aus der Sicht des Opfers. Der Dilectus wird erst nach Ableben des Verbrechers entfernt.

Zur Feier des Tages durfte Lucas live dabei sein, wie einem Orang-Utan der Dilectus eingeführt wurde. Der weiße und dicke Wurm mit den 2 roten Augen und einer Länge von 20 cm, saß in einer langen und durchsichtigen Röhre und wurde dann dem Verbrecher an die Nase gehalten. Der Wurm kroch dann in das Nasenloch und unter schlürfenden und schmatzenden Geräuschen verschwand er im Inneren. Lucas musste sich Beinahe übergeben, es war extrem ekelhaft. Später erzählte ihm Lurma, dass der Orang-Utan seine Frau und sein Baby erschlagen hatte, weil er erfahren hatte, dass sein Kind von einem anderen Grodd war. Am Ende des Rundgangs organisierte Lurma einen Dilectus, der entfernt wurde. Lucas wollte das Viech von Nanni untersuchen lassen und bestimmt hatte sie Spaß am sezieren.

Müde schaute Lucas auf den Tisch, dort stand der Dilectus in einem Glas und daneben lag der Klingenkäfer. Plötzlich klopfte es an der Tür.

Lucas riss schwungvoll die Tür auf und erstarrte überrascht in der Bewegung. "Hallo Tiger!" Nanni stand lachend in leichten Shorts und kurzem T-Shirt vor ihm.

Lucas rieb sich erstaunt die Augen. "Nanni wie, was, wo kommst du denn her?" stammelte der Australier überrascht und konnte es kaum glauben.

"Hey - bekomme ich keinen Kuss?"

Lucas zerrte Nanni in das Zimmer, hielt sie in seinen starken Armen und küsste sie leidenschaftlich. Er wollte sie nie mehr loslassen. "Du bekommst alles von mir, was du möchtest."

"Na das hoffe ich doch, mein Tigerchen. Deswegen bin ich ja schließlich hier. Ich habe ein paar Stunden frei und Sam hat mich eingeladen, mitzukommen."

"Soso Sam war es, dann muss ich ihm danken..." entgegnete Lucas und küsste Nanni wieder.

"Spendier ihm bei Gelegenheit ein Bier. Das ist schon praktisch, ein Zivilfahrzeug an Bord zu haben" Lachte die junge Frau und schmiegte sich an den Freund. "Aber morgen müssen wir schon wieder zurück."

"WAS? Muss das sein? Ich hab dich vermisst..."

"'Dienst ist Dienst. Dr. Gillmore ist auch dabei und der muss morgen auch wieder ran. Er kann Serik ja schließlich nicht ganz alleine lassen." Nanni warf ihre Tasche in die Ecke und schaute sich um. "Das ist schön hier. Hast du auch was von der Umgebung gesehen oder musstest du nur arbeiten?"

"Ich wurde ganz schön durch die Gegend gescheucht, aber ich hab dir was zum sezieren mitgebracht. Was macht der Plasmabug? Lebt er noch oder haste ihn an Blue verfüttert?" scherzte Lucas und zerrte an dem T-Shirt von Nanni rum.

Sie haute ihm lachend auf die Finger. "Denk dran - hier gibt es Fenster und irgendwelche Wesen die von draußen reinschauen können. Ist nicht wie auf der Community. Also halte dich zurück. Und dem Bug geht es bestens. Zeig mir, was du Neues aufgegabelt hast."

"Ist doch egal wer da draußen ist..." beschwerte sich Lucas und zeigte Nanni dann den Klingenkäfer und den Dilectus.

"Wow ... die sind ja interessant! Ich nehme sie gleich morgen mit rauf, wenn es dir recht ist." Nanni drehte das Glas mit dem Dilectus vorsichtig zwischen den Händen hin und her.

Lucas kramte in seiner Tasche und hängte dann ein großes Tuch vor das Fenster. "Jetzt sieht keiner mehr etwas..." meinte er stolz und grinste.

"Du bist ein kluger Tiger. Aber das Licht ausmachen hätte auch gereicht" schmunzelte Nanni. "Sag mal - gibt es hier so etwas wie eine Dusche?"

"Ja, gibt es... Wieso denn?" fragte Lucas im Spaß und zeigte auf eine blaue Tür die zur Dusche führte.

"Dumme Frage!" Sie packte ihn an der Hand und zerrte ihn in Richtung der Tür. "Ich muss mich frisch machen. Hier ist es so warm."

"Warm? Weißte wie heiß es hier am Nachmittag ist?" erzählte Lucas und fuchtelte betonend mit den Armen. Aber er folgte Nanni ins Badezimmer.

"Das will ich lieber gar nicht wissen. Und jetzt hör auf zu reden!"

"Ach auf einmal will Madam nicht mehr reden..." meinte Lucas sarkastisch und zog sein T-Shirt aus und warf es in die Ecke.

Nanni drehte die Dusche auf und stieg hinein. "Ich bevorzuge heute Abend Taten. Komm endlich!"

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„Psst … hei … PSST!“

Assjima drehte sich murmelnd um. „Sam … da draußen ist was … hörst du das auch?“

Ächzend richtete Sam sich auf. „Ja. Ich gehe mal nachschauen.“ Seine Gelenke knacksten als er aufstand und den Rücken gerade bog. „Oh man … ich dachte ich bin raus aus dem Alter um auf dem Boden schlafen zu müssen. Aber eine Hängematte zu zweit …?“ Er tapste steif hinaus auf die Veranda.

„Psst … Sam bist du das?“ pfiff es leise aus dem Dunkeln.

„Ja! Verdammt – wer ist da?“ Der Betazoide starrte angestrengt auf den Boden hinunter. Es war stockfinster. So finster wie eine tropische Nacht nur sein konnte.

„Man – ich bin’s doch nur!“ Eine Gestallt löste sich aus dem dunklen Schatten und trat auf den genauso dunklen Vorplatz.

„Talana? Was zum Teufel machst du hier. Du solltest schlafen!“

„Ach was. Schlafen kann ich wenn ich tot bin. Ich wollte mir mal ansehen, was hier in den Kaff so ab geht. Kommste mit?“

„Du spinnst doch! Weiß Commander Shral, dass du hier bist?“

„Tante Vinny schläft selig und süß. Ich wollte sie wegen einer solchen Banalität nicht wecken. Und jetzt komm schon. Ich hab’ keinen Bock, alleine hier rumzuhängen.“

„Talana – es ist mitten in der Nacht!“

„Ja, das ist doch cool! Da drüben ist ne geile Kneipe. Da geht noch voll der Punk ab! Oder hast du alter Kerl keinen Mumm mehr?“

„Ich und keinen Mumm? Du hast sie doch nicht alle. Wir können uns die Kneipen morgen früh anschauen“

„Ne Kneipe am Morgen? Gibt es was noch Öderes?“

Assjima war inzwischen auch auf die Veranda getreten. „Wer ist denn da, Sam?“

„Ach … die bescheuerte Nichte von Commander Shral. Ich hätte sie nicht mitnehmen sollen.“

„Ich bin nicht bescheuert. Aber du bist wohl einfach schon zu alt für ein bisschen Spaß. Dann muss ich halt doch alleine gehen.“

„Bleib hier! Du kannst da nicht alleine hingehen. Deine Tante wird dir die Haut am lebendigen Leibe in Streifen schneiden! Wenn das nicht vorher die Grodd machen.“ Er schaute verzweifelt zu Assjima. Was soll ich tun? Wer weiß was da für Gestallten rumhängen.

Du kannst sie nicht alleine lassen. Die Grodd dort haben womöglich noch nie eine Außerweltliche gesehen. Und schon gar nicht eine in Blau.

Ich will aber bei dir bleiben und nicht mit Talana rumhängen

„Jetzt geh schon mit. Sonst glaubt deine kleine Freundin noch, du seiest wirklich alt“, entgegnete die Deltanerin laut genug, dass auch Talana es hören konnte.

„Eh Doktor – ich bin nicht seine Freundin. Und klein bin ich schon gar nicht. Kommen Sie doch auch mit.“

„Danke für die Einladung Talana. Aber ich muss morgen arbeiten.“

„So ne doofe Ausrede. Die könnte von meiner Tante stammen.“ Die blaue Göre unten auf dem Boden kicherte leise.

„Jetzt geh schon, Sam.“ Assjima gab ihm einen freundlichen Knuff in die Rippen.

„Ok, ich komme mit. Aber nur für eine halbe Stunde. Hast du gehört Talana? Eine halbe Stunde – keine Sekunde länger. Und dann bringe ich dich nach Hause.“

„Du bist ein alter Miesepeter. Aber einverstanden. Und jetzt schwinge endlich deine müden Knochen hier herunter.“

Seufzend gab Sam der Ärztin einen Kuss Ich bin so schnell wie möglich wieder da. Dann nahm er den direkten Weg über das Geländer und den Baum nach unten.

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Die Kneipe welche Talana im Visier hatte beherbergte zumindest zu dieser nächtlichen Zeit fast ausschließlich Vertreter der untersten Kaste, eine Vielzahl der unterschiedlichsten Arten. Sie alle drehten sich um als die Andorianerin und der Betazoide eintraten. Schlagartig verstummte die Musik, eine Art Urwaldjazz. Der Barkeeper, ein dicker Orang-Utan, sah sie misstrauisch an während die anderen Grodd tuschelnd die Köpfe zusammenstellten. Es kamen Wortfetzen wie "Außenweltler", "Nackthäuter" und sogar "Mann sind die hässlich" rüber. Gerade letzteres hatte Talana mitgekriegt und meinte frech: "Na ihr seht auch nicht besser aus... Hey Barkeeper, was habt ihr spirituosenmäßig so auf Lager?"

"Habt ihr überhaupt Geld? Denn egal womit ihr in eurer Welt bezahlt, hier werden nur Grulden angenommen, das ist die Standardwährung in dieser Hemisphäre."

Talana wandte sich hilfesuchend an Samylax.

"Ich denke die Regierung wird die Rechnung übernehmen", meinte dieser dann, "schließlich sollen wir euch und eure interessante Kultur so gut wie möglich kennenlernen!"

"Ha, die Regierung", höhnte ein alter Spinnenaffe und reckte rüplsend seine langen Glieder, "meine Rente ist jetzt schon seit zwei Monaten überfällig, sie denken anscheinend wohl ich sei nicht wichtig genug um angemessen versorgt zu werden oder schlimmer noch, sie geben das Geld aus um EUCH zu bewirten, stopfen EUCH Essen und Trinken in den Rachen das eigentlich UNS zusteht! Nein, noch einmal werden wir das nicht durchmachen, wisst ihr denn überhaupt was vor 60 Jahren geschehen ist als zum ersten Mal Außenweltler zu uns kamen? - Was meint ihr, Leute, erteilen wir diesen Möchtegern-Invasoren eine kleine Lektion?"

Mehrere der Grodd nickten zustimmend als sich die Tür ein weiteres Mal öffnete und ein riesiger uniformierter Gorilla im Eingang stand. Hinter ihm war ein sein Kamerad zu sehen der sich noch draußen befand. "Na wen haben wir denn da? Eigentlich hatte ich vor jetzt nach Dienstschluss noch gemütlich einen trinken zu gehen, aber wenn ihr hier jetzt auch noch dieses stinkende Föderationspack bewirtet werde ich mir wohl eine andere Kneipe suchen müssen, eine in der ein ehrlicher, hart arbeitender Grodd noch in aller Ruhe unter Seinesgleichen sein kann!"

Sam wurde es nun sichtlich zu viel. "Hören Sie", sprach er und hob beschwichtigend die Hände, "wir wollen hier wirklich keinen Ärger. Es war wohl eine Schnappsidee zu dieser Stunde hierherzukommen, also... wenn Sie uns wieder gehen lassen würden..."

Talana machte aber keine Anstalten die Kneipe verlassen zu wollen. "Also hört mal, habt ihr hier denn gar keinen Sinn für Gastfreundschaft? Alles was wir wollen ist hier ein kleines Bierchen oder was ihr sonst Vergleichbares habt zu trinken und dann sind wir auch schon wieder weg."

"Ach ja?" Der Gorilla baute sich drohend vor den beiden Nackthäutern auf. "Solltet ihr nicht alle im Bett sein und schlafen, damit ihr morgen für eine weitere Besichtigungstour fitt seid?"

Samylax zupfte die Andorianerin beschwörend an der Schulter, doch die wich keinen Zentimeter von der Stelle. "Wieviel Schlaf wir brauchen ist unsere Sache. Ich will hier jetzt endlich was zu trinken!" Und sie stampfte tatsächlich mit dem Fuß auf.

Der Gorilla lachte nur und packte mit der einen Hand sie, mit der anderen Sam am Kragen und trug die beiden (erstere wild mit den Füßen um sich strampelnd) an die frische Luft. "Ihr könnt von Glück sagen dass ihr diplomatische Immunität genießt... Also macht euch jetzt vom Acker und kommt nicht mehr hierher, zumindest nicht wenn ich da bin!"

Sam schleifte Talana mit sich und raunte ihr zu: "Ich hab doch gleich gesagt dass das keine Gute Idee war, aber du wolltest nicht auf mich hören!"

Sie waren noch keine 20 Meter weit gelaufen als eine Leibgardistin sie aufhielt. "Was tun Sie noch zu so später Stunde hier draußen? Ist irgendetwas vorgefallen?"

"Ja, Officer, verhaften Sie diesen Gorilla dort, er hat mich und meinen Kumpel hier aus der Kneipe da hinten geworfen!" Die Andorianerin deutete über ihre Schulter.

"Nachts haben Sie dort auch nichts zu suchen, morgen Früh wird die Gesellschaft die dort verkehrt eine angenehmere sein. Und bitte, fangen Sie keinen Streit mit unseren Soldaten an, es kann nicht immer jemand von uns oder von Ihren Sicherheitsleuten in der Nähe sein um Sie zu beschützen."

Und so kehrten die beiden sogar noch ein paar Minuten früher als geplant nach Hause und Talana kletterte leise wilde Flüche vor sich hinmurmelnd in die Hängematte.

Vinara bekam von all dem nichts mit, sie schlief tief und fest während die jüngere Frau noch eine ganze Weile wachlag und in Gedanken eine ganze Truppe Gorillas mit Kickboxen verprügelte - was sich schließlich in ihren Träumen fortsetzte.

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Ihre Schultern waren taub. Ihr Auge brannte wie Feuer.

Milseya gähnte ausgiebig als sie vor dem Spiegel stand und ihre linke Gesichtshälfte eingehend betrachtete. Irgendwie hatte sich dort die Farbe zu einem ungesunden Grün entwickelt. Das passt zwar zu dem Violettton ihres Veilchens, aber nicht zu ihren blauen Augen. Leider hatte sie Assjima gestern Abend nicht mehr angetroffen und so musste sie wohl mit dem Beweis ihrer eigenen Dummheit noch eine Weile lang länger herum laufen. Nun ja, aber das war jetzt nebensächlich. Gleich würde Splizz kommen und sie abholen. Endlich würde sie die dicken Brummer sehen können und dann würde sie endlich mehr über die KI erfahren – und das aus allererster Hand sogar.

Doch zuvor sollte sie sich dringend noch was anziehen.

Klopf - Klopf - an der Tür klopfte es. "Milseya, bist du angezogen? Kann ich reinkommen?" fragte Splizz sehr aufgeregt. Heute war es soweit, die Pilotin der Community würde heute mit einem KI-Gleiter verbunden. Splizz war mit den Technikern jeden Gleiter durchgegangen, um den passenden Charakter zu finden. Sie hatten ihn gefunden!

„Nein, aber komm trotzdem rein“, lachte sie, während sie gerade noch das Oberteil überstreifte. Was sich als schwierig erwies bei ihren nicht mehr fühlbaren Schultern und Oberarmen. Himmel, sie musste wieder mehr trainieren!

"Oh das sieht aber böse aus... Soll ich einen Saugfisch holen?" meinte Splizz besorgt und deutete auf ihr Auge. Dann sprang er auf sie zu und betrachtete den Fleck aus der Nähe. Er schüttelte den Kopf und gab Laute von sich.

„Einen WAS?“ Der sollte seine Fische bloß bei sich behalten! Milseya lehnte sich nach hinten. „Mach nicht so einen Aufstand wegen einem blauen Fleck! Da hatte ich schon bessere auf Lager!“, sagte sie kopfschüttelnd. Sie griff nach ihrem Rucksack. „Können wir?“, fragte sie.

„Klar, R2-D2 wartet schon auf dich... Er freut sich schon dich kennen zulernen." entgegnete Splizz und öffnete die Tür wieder und bat Ensign Anquenar hinaus. Vor dem Haus wartete schon ein Transport-Shuttle.

„Du hast also eine kompatible KI gefunden?“, wollte Milseya wissen, als sie im Shuttle saßen und bereits abgehoben hatten.

"Ja, das habe ich. Es war aber nicht einfach, doch Rox passt perfekt. Sein Pilot ist an Altersschwäche gestorben, aber die KI ist wieder in Ordnung. Sie hat um ihn getrauert." erläuterte Splizz und kramte in der Tasche seiner Fliegerjacke herum, denn irgendwas störte da.

„Rox?“ Milseya schüttelte den Kopf. Seltsamer Name! Klang irgendwie nach einem Schäferhund.

„Was treibst du da?“ Sie sah den seltsam zuckenden Spinnenaffen an. Gerade noch konnte sie sich die Bemerkung „vom wilden Affen gebissen“ verkneifen. „Hast du etwa nicht geduscht?“

"Doch aber da sticht etwas - Sehr witzig Mili..." antwortete Splizz und streckte der Haliianerin die Zunge raus. Dann holte er das Etwas aus seiner Tasche, es war die Rassel von Spluz. Der Spinnenaffe musste herzhaft lachen.

Sie stimmte mit ein. „Ich hoffe, das ist nicht die KISE. Sonst muss ich mir das noch mal gründlich überlegen“, japste sie und griff sich die Rassel. Aufmerksam betrachtete sie die Monitore vor sich. „Warte“, bat sie Splizz. „Dreh um 180. Ich möchte mir deine Welt aus dieser Höhe ansehen!“

Wennde meinst, dann kommen wir halt zu spät..." hatte Splizz eingewandt, aber er erfüllte den Wunsch seiner Kollegin und drehte um 180 Grad und ging in Schwebemodus.

Fasziniert sah sie hinaus. „Weißt du was mir an meinem Beruf am Besten gefällt?“ Milseya zeigte mit der Hand in Richtung Planeten. „Genau dieser Anblick. Es ist egal, welcher Planet es ist. Aber von hier oben sieht alles immer einfach perfekt aus. Friedlich!“ Sie seufzte kurz. „Na, dann flieg weiter. Wir wollen Rox doch nicht warten lassen!“

"Ja, es kann friedlich sein, aber auch dunkel..." meinte Splizz und wendete wieder das Shuttle. Dann steuerte er es in die Alpha-Werft, wo die Gleiter aufbewahrt und gewartet werden. Es war ein reges Treiben zu erkennen, es wuselten einige Techniker herum.

„Dunkel? Erklär mir das.“

"Damals als die Fremden uns verlassen hatten, war Groddan 4 in Dunkelheit gehüllt. Mein Großvater hat mir immer davon erzählt..." Dann landete das Transport-Shuttle und die Beiden stiegen aus. Ein Techniker namens Gallis, seines Zeichens Orang-Utan, führte die beiden Piloten zu R2-D2 alias Rox.

Die Haliianerin hatte Splizz nachdenklich angesehen. In Dunkelheit gehüllt. Aller Energie beraubt. Wie entsetzlich musste das gewesen sein! Sie folgte dem Spinnenaffen, während sie sich neugierig umsah. Die Grodd hatten wirklich einige recht imposante Schiffe. Ihr Blick blieb bei einem schneeweißen riesigen Schiff hängen, das doch tatsächlich beinahe sowas wie Flügel hatte. Aufgeregt zupfte sie an Splizz Ärmel und zeigte auf das Schiff im Dock. „Was bei allen Himmeln ist das?“

"Ach das! Das ist der Big-Pentak, ein Sternenzerstörer..." erklärte Splizz, als wäre es selbstverständlich jeden Tag so ein Riesending zu sehen. Der Techniker schob die Beiden schnell weiter, bis sie vor dem roten Gleiter mit der Bezeichnung "R2-D2" standen. Der glich Morna fast bis ins Detail.

„He Mann! Nicht so grob. Ich bin immerhin verletzt!“, motzte Milseya den Orang-Utan an und zeigte auf ihr Gesicht, während sie Splizz zuzwinkerte. Dann sah sie sich den Gleiter an. „Das ist er also“, sagte sie ruhig, während ihr Herz zu rasen begann. Sie trat näher heran und strich mit einer zärtlichen Geste über die Hülle. Noch konnte sie zurück! Sie schloss kurz ihre Augen, dann drehte sie sich zu Splizz. „Gut, dann sollten wir beginnen.“

Plötzlich aktivierte sich die Holomatrix und projizierte einen Spinnenaffen in einem blauen Overall vor Milseya. "Hallo, ich bin Rox, du bist bestimmt Milseya oder?" sprach eine sehr monotone Computerstimme.

Die Haliianerin sah sich den Spinnenaffen genau an - ohne ihm zunächst zu antworten. Sie drehte eine Runde um das Hologramm und blieb dann schließlich wieder genau vor ihm stehen. „Hallo Rox. Ja, ich bin Milseya. Ich freue mich dich kennen zu lernen.“

Du bist aber hübsch für eine Nicht-Grodd..." bemerkte Rox und verneigte sich vor ihr. Dann verschwand das Hologramm und gab den Platz frei. Hinter Milseya tauchte ein Schimpanse auf. Er hielt in seiner linken Hand ein Gefäß und stellte sich als Dr. Nbirms vor. "Mili, willst du stehen oder lieber liegen?" fragte Splizz freundlich.

Sie starrte entgeistert auf die Stelle, wo gerade noch Rox gewesen war. Hatte ihr gerade tatsächlich ein Hologramm ein Kompliment gemacht? Sie drehte sich immer noch mit verdutztem Gesicht zu Splizz. „Stehen oder liegen? Für was?“, wollte sie wissen, während sie sich fragte, welche Schönheitsideale eigentlich auf diesem Planeten herrschten.

"Die KISE muss injiziert werden, wie das genau geht, erklärt dir Dr. Nbirms..." entgegnete Splizz und fuchtelte wild mit seinen Armen herum.

„Moment man! Injiziert? Ich dachte, das wäre eher sowas wie ein Stecker!“, protestierte Milseya. „Du hast nie was davon gesagt, dass mir irgendwas injiziert werden muss!“

"Ja, werte Dame, es muss eine Verbindung zum Gehirn hergestellt werden, Es wird nicht wehtun und die KISE ist steril verpackt." meinte der Schimpanse und lächelte.

„Na sicher doch!“, fuhr Milseya den Schimpansen mit einer deftigen Portion Ironie an. „Und wie kriegt ihr das Teil wieder raus aus meinem Kopf? Spaltet ihr mir den Schädel?“

"Nein, dieses kleine Geräte wird an den Hinterkopf, unterhalb des Haaransatzes gehalten und dann kommt eine mikroskopische Nadel raus, die sich in den Obduk oder Pons, wie es bei ihrer Spezies heißt, injiziert. Wenn der rote Knopf gedrückt wird, dann wird die Nadel wieder eingefahren und das Gerät fällt ab."

Überaus skeptisch sah die Haliianerin Splizz an. „Du hat hoffentlich nicht vergessen, dass du mir dein Wort gegeben hast!“ Dann zückte sie ihren Trikorder und scannte das Gerät. Es schien in Ordnung zu sein. „Stehend“, erklärte sie. „Und Gnade Ihnen Ihr Magudu, wenns weh tut!“, warnte sie Dr. Nbirms.

"Mili, ich stehe zu meinem Wort." versicherte Splizz und hielt ihre Hand. Der Schimpanse trat an die Haliianerin heran und desinfizierte die Stelle mit dem Saft der Kipari-Wurzel. Dann setzte er die tragbare KISE, ein 5 cm breites knopfähnliches Gerät, an. Dr. Nbirms drückte den Steuerknopf und die Nadel wurde ausgelöst. Milseya spürte ein leichtes Brennen und sah alles verschwommen.

„SWHE ME TSHE!“ Sie taumelte leicht. „Ist .. ist es .. WOW!“ War sie betrunken? „Ich seh alles verschwommen.“ Sie drückte Splizz Hand fester. Wenn jetzt noch ein paar grelle Farben dazu kämen, dann würde sie das stark an ihre späte Jugend erinnern. „Splizz?“, fragte sie unruhig.

"Ich bin da... Es ist normal, gleich siehste wieder alles klar...“

„Hier ist alles so schön bunt!“, sagte Milseya plötzlich fröhlich lächelnd und griff nach einem knallbonbonfarbenen Dreieck. „She'en fhang him!“, rief sie aus. Blaue Kreise verwandelten sich zu pinkfarbenen Wellen. Wie ein kleines Kind sah Milseya dabei zu, wie sich dahinter große sonnengelbe Girlanden auftaten und plötzlich den Blick freimachten auf froschgrüne Ovale, die sich wie Seifenblasen auf sie zubewegten. „Hab dich“ jubelte Milseya, als sie eins davon packte.

"Milseya, lässt du bitte meinen Schwanz los?" beschwerte sich Splizz und grinste. Er hätte gerne gewusst, was die Halianerin da wohl gesehen hatte. Die KISE war aktiviert und der Synchronisationsprozess hatte begonnen. Rox war auch aktiviert und so langsam baute sich ein Bild der KI vor Milseyas geistigem Auge auf.

„He, du bist ja auch“, begrüßte die Haliianerin, die den Schwanz von Splizz immer noch festhielt, versonnen Rox. „Hast du gerade die irren Farben gesehen? So was habe ich das letzte Mal .. nun ja, es ist eine Weile her, dass ich sowas gesehen habe“, erklärte sie. „Und eins davon habe ich sogar gefangen. Schau!“ Sie hob ihre „Beute“ in die Höhe und bemerkte auf einmal, dass das gar nicht wie ein Oval aussah. „A'i fa'i!“ Sie ließ augenblicklich los.

Dann piepte die KISE und Dr. Nbirms konnte Phase 2 einleiten. Der Gleiter wurde aktiviert und speicherte das Gehirn-Muster von Milseya. Dann sah die Pilotin wieder normal, die Formen und Farben waren verschwunden und sie sah Rox, ganz ohne Holoprojektor. "Hallo Milseya, wir sind nun vereint und ich werde dich von nun an beschützen und begleiten" sprach Rox mit sanfter haliianischer Stimme.

Oh Himmel! Diese unglaubliche Stimme! Die Haliianerin starrte mit offenem Mund auf Rox. Dann drehte sie ihren Kopf zu Splizz. „Du kannst ihn nicht sehen oder?“ fragte sie den Commander.

"Nein, sonst wäre Morna auch böse..." meinte Splizz und lachte, denn er hatte Morna in den Stand-By-Modus geschalten.

„Er spricht haliianisch“, flüsterte Milseya völlig perplex. „Momentan mal! Heißt das, du siehst Morna ständig? Immer? Ich meine, was sagt Djoula dazu?“

"Nein, wenn du an eine rote Schrift, die Stand By zeigt, denkst, dann wird die KI in den Warte-Modus geschalten. Djoula ist ebenfalls Pilotin aber a. D., weil sie ja schwanger war mit Spluz. Djoulas KI heißt Xan, aber sie wurde ausgeschaltet."

Rox sah Milseya erwartungsvoll an. Diese schüttelte den Kopf. Nein, ich werde dich erst mal nicht schlafen legen! „Und ich kann jetzt ganz einfach in den Gleiter steigen und fliegen?“, wollte Milseya wissen.

"Ja, das kannst du!" meinten Splizz und Rox gleichzeitig, doch dann öffnete Rox die Einstiegsluke des Gleiters.

„Er war schneller!“, lachte Milseya Splizz aus und zeigte auf Rox. „Und wenn er mir noch die Hand zum Einsteigen reicht, dann ist er sogar höflicher als du.“ Kurz streckte sie Splizz die Zunge raus und ging dann zum Gleiter. Doch bevor Rox das möglicherweise sogar tatsächlich tat, drehte sie sich wieder um. „Beim Fliegen ist es wie beim Tauchen. Man sollte es nie alleine tun. Ich wäre beruhigter, wenn ich nicht alleine fliegen müsste. Außerdem kennst du mit Sicherheit ein paar nette stille Ecken, wo wir beide ungestört 'spielen' können.“

"Klar, aber du musst 5 Minuten warten, denn Morna parkt eine Ebene höher. Aber dann fliegen wir mal um die Wette..." versprach Splizz und sprintete los und kletterte schnell eine Ebene höher, unterwegs aktivierte er Morna.

Um die Wette! Das war langweilig! Nein, ihr stand der Sinn nach etwas völlig anderem.

„Sag mal Rox“, begann sie nachdem sie in den Gleiter gestiegen war „Du hast doch Zugriff auf meine Gedanken, oder nicht? Ich möchte sehen, wie gut die Manöver der Sternenflotte im Vergleich zu den der Grodd sind. Besteht eine Möglichkeit beide Techniken zu verbinden?“

U_E und fee in "Samba der KI"

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Ein verführerischer Duft schwebte durch den Raum. Selina öffnete langsam die Augen und sog den Duft noch tiefer ein. Ein vertrautes Geräusch drang an ihre Ohren. Brutzeln? Irgendetwas brutzelte. Ruckartig schlug sie die Augen auf und sah sich um. Sie erblickte John, der an einer kleinen Kocheinheit stand.

„Hey, was machst du da?“ Selina war vom Bett aufgestanden und guckte John nun über die Schulter.

„Guten Morgen, Darling. Ich dachte, ich mach uns ein richtig gutes Frühstück mit Rühreiern, Toast und Marmelade.“ Selina legte ihre Arme um seine Hüfte und küsste ihn auf den Hals. „Das klingt verführerisch.“ Mit einem weiteren Kuss löste sie sich von ihm und ging mit Yasmin auf die Veranda. „Schau mal, Süsse. Ist doch schön hier?“ Yasmin sondierte die Umgebung mit ihren schwarzen Augen. Mit ihrem Finger zeigte sie auf etwas. „Baum!“ Der Finger wanderte weiter. „Pflanze!“ Stolz drückte Selina ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. „Richtig.“ Sie ging ein paar Schritte weiter und zeigte auf die Leiter. „Weißt du was das ist? Eine Leiter!“ Yasmin wollte gerade das Wort aussprechen, als John den Kopf zur Türe hinaus streckte. „Kommt ihr Beiden, Frühstück ist fertig!“ Die Damen Kyle ließen sich nicht lange bitten und gingen zu Tisch.

Das aufblasbare Bett schrumpfte in sich zusammen. John ließ die letzte Luft heraus und begann es zusammen zu legen. „Ihr Beiden müsst schon wieder gehen?“ Selina hatte sich neben John gesetzt und half ihm das Bett zusammen zu legen. „Leider ja. Sam wartet auf uns. Länger durften wir leider nicht bleiben.“ Die erste Offizierin erhob sich und räumte Yasmins Bauklötzchen und Plüschtiere zusammen. „Naja, ihr wart immerhin hier. Das zählt schon sehr viel.“ John packte das Bett zurück in die Tasche und steckte auch die Kocheinheit wieder mit ein. „Das stimmt. Jede Sekunde zählt.“ Selina nahm Yasmin auf den Arm und verließ mit ihr das Haus. John folgte den Beiden.

Nachdem beide eine Weile stumm nebeneinander hergegangen waren, durchbrach John die Stille. „Was meinst du? Wird das was werden mit den Grodd?“ Überrascht sah Selina ihn an. „Nun ..... Im Moment würde ich diese Frage mit einem Nein beantworten.“ John musterte seine Freundin eingehend. „Warum?“

„Ich finde die SID- und die SAD-Partei sollten sich einig sein über ein Eintreten in die Föderation. Wenn die Föderation der Aufnahme der Grodd zustimmt und die beiden Parteien sich nicht geeinigt haben, dann .... könnte das zu vielen Unruhen führen. Die SAD-Partei sollte die Wünsche der SID-Partei respektieren.“ John wurde mal wieder bewusst, warum er Arzt war und kein Politiker. „Ja aber wenn die SAD-Partei sich die Aufnahme in die Föderation so sehr wünscht ... warum respektiert die SID-Partei diesen Wunsch nicht?“ Selina machte ein ernstes Gesicht. „Nun, wenn die Grodd der Föderation beitreten, dann werde sie diese Idylle nicht mehr aufrecht erhalten können. Es werden mehr und mehr verschiedene Spezies den Planeten besuchen wollen und denk nur an die Ferengi! Glaubst du, sie lassen sich die Chance nehmen, ein technisch nicht so weit entwickeltes Volk über den Tisch zu ziehen? Die SID-Partei und deren Anhänger wären vom Eintritt in die Föderation genauso betroffen. Verstehst du?“ John nickte. „Da könntest du Recht haben. Fortschritt bringt nicht nur sonnige Seiten mit sich.“

John, Yasmin und Selina hatten die Ablegestelle erreicht. Sam war bereits dort und war startbereit. „Okay, Zeit zum Abschied nehmen. Ich hoffe du musst nicht mehr allzu lange hier bleiben.“ Zärtlich küsste John Selina auf den Mund. „Das hoffe ich auch. Pass gut auf meinen kleinen Engel auf.“ Selina nahm ihre Tochter nochmals in den Arm und küsste sie auf die Wange. John hatte derweil schon die Tasche im Taxi verstaut und nahm Yasmin nun auf seinen Arm. Mit einem letzten Kuss verabschiedete er sich von Selina und stieg in das Taxi ein.

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Sevarius und Assjima standen am Rande des Flugfeldes und beobachteten amüsiert, wie Vinara ihre widerspenstige Nichte in das Shuttle verfrachtete.

„Diese unterschiedlichen Abschiedsrituale sind sehr interessant“ bemerkte der Grodd. „Sehen Sie nur: Commander Shral verhält sich gegenüber ihrer aufmüpfigen Nichte sehr reserviert. Gleichzeitig versucht sie eine gewisse Autorität auszustrahlen. Trotzdem merkt man, dass sie sich um das junge Weibchen … hieß sie Talana? … besorgt ist und dass sie an der Kleinen hängt. Und diese Talana spielt die Rebellin, aber dennoch ist es ihr wichtig was die Tante von ihr hält.“

„Das alles sehen Sie in dieser kurzen Szene?“ Assjima lachte, als die wild gestikulierende und diskutierende Talana von der Wissenschaftlerin die Rampe empor geschoben wurde. Es waren einige Sprachfetzen zu hören wie „ … langweilig auf dem Schiff … besorg mir doch ein paar Kröten …Wirtschaftsleben untersuchen … soziale Strukturen analysieren … die mögen uns nicht …“

„Aber sicher doch. Ihre Jugend unterscheidet sich nicht wesentlich von der unsrigen. Sehen Sie doch: Commander Shral ist nahe dran, die Fassung zu verlieren. Aber sie will sich vor der Kleinen keine Blöße geben. Wenn sie ihr nicht wichtig wäre, dann würde sie dem Fratz einfach einen Tritt in den hintern geben und das wäre es dann gewesen. Aber nein … sie benimmt sich fast wie eine Mutter.“

„Ich weiß nicht Sevarius. Commander Shral benimmt sich eigentlich immer so. Ich habe noch nie erlebt, dass sie die Fassung verloren hätte. Sie ist vulkanisch erzogen. Da zeigt man keine Gefühlsregungen.“

„Mag sein, Assjima. Aber auf mich wirkt sie dennoch wie eine besorgte Mutter.“ Der Grodd gluckste und deutete aufgeregt auf Lucas und Nanni. „Ihr Sicherheitschef hingegen will sein Weibchen gar nicht mehr loslassen. Die beiden kleben nun schon fast fünf Minuten mit den Lippen aneinander. Das verstehe ich jetzt nicht ganz … wenn ich die Literatur richtig verstanden habe, dann ist dieses Verhalten bei den Menschen doch der einleitende Prozess zur Paarung? Aber die beiden wollen sich doch nicht hier im Raumhafen …?

„Nein, nein … auch wenn sie es jetzt sicherlich gerne täten. Aber Menschen haben ein extrem ausgeprägtes Schamgefühl. Der Paarungsakt wird normalerweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit vollzogen. Ein Kuss wird auch zur Begrüßung oder zum Abschied gegeben. Er ist in diesem Falle ein Ausdruck der Verbundenheit. Freunde küssen sich auf die Wange, Paare auf den Mund. Haben Sie gesehen? Commander Kyle hat ihre Tochter auf die Wange geküsst, Dr. Gilmore bekam einen Kuss auf den Mund.“

„Ah – ich verstehe. Den Kuss auf den Mund bekommen also nur die Paarungspartner, den Kuss auf die Wange können alle kriegen? Warum gibt Commander Shral ihrer Nichte keinen Kuss auf die Wange?“

„Das ist eine sehr gute Frage. Wenn Vinara sich wie eine Andorianerin benehmen würde, dann würde sie es vielleicht tun. Aber aufgrund ihrer vulkanischen Erziehung will sie ihre Gefühle vielleicht tatsächlich nicht zeigen?“

„Das muss doch ungesund sein …“ Sevarius schüttelte verständnislos den Kopf. „Also wenn wir Grodd-Männer jemanden mögen, dann graben wir ein paar besonders leckere Wurzeln aus oder fangen ein Tier im Wald. Einfach nur etwas einkaufen wäre zu einfach. Es muss selber erbeutet sein. Und dann schenken wir es den verehrten Damen. Wenn sie das Angebot annimmt, dann teilt sie die Beute mit dem Männchen. Wenn sie nichts mit dem Kerl zu tun haben will, dass isst sie das Geschenk alleine auf.“

„Und was machen die Frauen, wenn ihnen ein Mann gefällt?“ fragte Assjima neugierig.

„Die singen ihm was vor. Am besten vor möglichst viel Publikum. Damit beweisen sie sehr viel Mut. Und wenn der Mann einwilligt, dann beginnt er zu tanzen. Wenn er nicht interessiert ist dann pflückt er vom nächst besten Baum ein paar Früchte und bewirft die Frau damit.“

„Oh, das ist aber gemein.“

„Ach nein. Meistens fangen bei so einer Sache viele andere Männer an, Wurzeln auszugraben oder ein Tier zu fangen. Da hat dann die Dame freie Wahl. Oh! Jetzt hat Commander Bishop seine Freundin losgelassen. Man sieht es beiden an, dass ihnen der Abschied schwer fällt.“

„Ja, die beiden sind noch jung“ sinnierte die Ärztin. „Da fällt jeder Abschied schwer … und wenn er nur für ein paar Stunden ist.“

„Ich bin neugierig, Assjima. Das Abschiedsritual von Ihrem Mann war nicht so lang … Ist die Verbundenheit zwischen Ihnen beiden weniger fest als zwischen den beiden da drüben?“ Der Grodd klemmte das Monokel fest ins Auge und schaute sie gespannt an.

Die Deltanerin überlegte. Dann setzte sie zögerlich zu einer Antwort an. „So kann man das wohl nicht sehen. Es ist anders … ich denke es hat mit Vertrauen zu tun. Eine Vertrauensbasis, die sich ändert wenn man älter wird. Junge Menschen lieben einander und vertrauen einander. Dennoch haben sie beständig Angst, den anderen zu verlieren. Es fällt ihnen schwer loszulassen. Wenn man älter ist, dann sieht man den Partner mit anderen Augen und mit geringeren Verlustängsten. Da fällt ein Abschied zumindest äußerlich leichter. So habe ich jedenfalls die Menschen verstanden. Bei Sam und mir ist das noch mal anders, da wir beide Telepaten sind und untereinander ganz anders kommunizieren als Menschen es tun. Doch Abschiede für einen längeren Zeitraum fallen auch mir sehr schwer.“ Assjima dachte zurück an den Augenblick, in dem sich die Luftschleuse auf SB 3 zwischen ihnen schloss und Sam auf der Raumstation zurück blieb. Damals war es unsicher gewesen ob sie sich jemals wieder sehen würden. Doch diese Ungewissheit war nun vorbei. Sie fühlte sich sicher wie nie zuvor in ihrem Leben.

Das Shuttle schloss nun seine Luken und die Triebwerke heulten auf. Dann hob das kleine Schiff ab. Mit einem eleganten Schlenker schraubte es sich in den Himmel empor.

„Kommen Sie Assjima. Ich dachte mir, ich zeige Ihnen heute etwas mehr von unserem Planeten.“

Die beiden winkten den anderen Sternenflottenoffizieren zum Abschied kurz zu und verließen das Flugfeld.

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In dieser Nacht hatte Solak nicht geschlafen. Zum einen ertrug er die Schwüle kaum und hatte sich bemüht, mittels Meditation seine Schweißproduktion wieder unter Kontrolle zu bekommen. Zum anderen ging ihm der Tag mit Melvek durch den Kopf. (Und zum Dritten lag seine Unterkunft in der Nähe von Bishops Unterkunft, der mit seiner Freundin ausgiebig deren Besuch zu feiern schien..)

Als es dann Zeit für das Frühstück wurde, saß der Councelor noch immer mit verschränkten Beinen in seiner Unterkunft und versuchte sein inneres Unbehagen zu analysieren.

War es das Kastensystem? Auf Vulkan und Romulus hatte es früher 'Familien' gegeben, die über einen gewissen Einfluss verfügten. Doch waren das keine Kasten gewesen - sondern wirtschaftliche und militärische Machtkonzentrationen, aus denen man ausgeschlossen bzw. in die man aufgenommen werden konnte (auch wenn das nicht einfach war). Die Reformation hatte damit auf Vulkan Schluss gemacht, auf Romulus hatte die Politik die Machtbasis der Familien nach und nach beschnitten. Auf Groddan allerdings... Hier gab es kein Entkommen aus dem System. Wie musste sich also ein Grodd fühlen, der keinerlei Talent für die Aufgaben hatte, die man ihm zudachte? War er dazu verdammt, sein Leben lang unzufrieden zu sein? Oder stellten sich die Grodd diese Fragen erst gar nicht. Abzeptierten sie ihr 'Schicksal'? Melvek und seine Untergebenen waren nicht sehr auskunftsfreudig, wenn es um diese Dinge ging. Was dazu führte, dass Teile von Solaks halbparanoidem Geist sich ausmalten, wie renitente Grodd einer Hirnwäsche unterzogen wurden oder der Verbannung anheim fielen. Gab es irgendwo auf dem Planeten ein Dorf voller sozial Geächteter?

Oder die Spaltung des Planeten in zwei Parteien? Wer entschied, zu welcher Partei man gehörte? Gehören wollte? Was passierte, wenn man wechseln wollte? Wie standen die Regierungen zueinander? War es ein friedliches Nebeneinander? Oder ein misstrauisches Belauern? Gar am Rande eines Bürgerkrieges? Auch mit diesen Informationen gingen ihre Gastgeber sehr sparsam um.

Oder war es das Glaubenssystem der Grodd? Ein Wesen fiel vom Himmel und 'erweckte' die Vorfahren der Grodd. Eine legendäre Stadt wurde gegründet. Zwei Anführer stritten um diese Stadt, ein Mord geschah. Der Mörder erhielt die Macht über die Stadt, doch er regierte nicht weise. Daraufhin kehrte das Wesen kehrte zurück und besiegte seinerseits den Bösewicht, der daraufhin zu einer Art Teufel in der groddschen Weltsicht wurde.

Solak konnte sich in diesen Glauben einfach nicht einfühlen. Er hatte diese Schwierigkeiten immer mit weitgehend monotheistischen Systemen, die eine Spezies als 'erwählt' und als von einer höheren Macht 'erweckt' betrachteten. Nicht nur als Naturwissenschaftler sah er diese Mythen kritisch, sondern gerade als Vulkanier (der sich und seine Ahnen als Teil des empfindlichen und empfindsamen Ganzen betrachtete) erfüllte ihn der Glaube der Grodd mit Staunen. Sie selber veränderten ihren Umgebung und die Lebewesen um sich herum bis hinunter auf die genetische Basis und passten sie ihren Bedürfnissen an. Die Grodd lebten also die Evolution im Kleinformat und nutzten gezielte Manipulationen der Flora und Fauna für ihren Fortschritt. Doch sich selber betrachteten sie mit einer Mischung aus Mystizismus und Aberglaube. Auf den ersten Blick schienen sie im Einklang mit ihrer Welt zu leben, doch auf den zweiten Blick sah man, dass sie vollkommen außerhalb der Natur standen. Sie waren kleine Götter auf ihrer Welt, die nur dazu da war, um ihnen Rohstoffe zur Verfügung zu stellen - so zumindest stellte sich Groddan momentan für Solak dar. Er hatte versucht, mit Melvek über diesen Punkt zu diskutieren. Doch der Grand war für seine Gedankengänge nicht offen. Für Melvek gab es keine Fragen - er folgte Maguru und bei schwierigen Entscheidungen vertraute er voll auf das Urteil durch die heiligen Steine, die Maguru ihnen geschenkt hatte. So offen und neugierig er auch im Bezug auf die Föderation war, sobald es um sein eigenes Volk ging, gab es nur schwarz und weiß. Wobei Solak das Gefühl nicht loswurde, dass sie bisher nur das Weiß gesehen hatten...

So viel Technik wurde ihnen präsentiert. So viel Wissenschaft. So viel Schönes. Doch wie waren die Regeln des Zusammenlebens? Wovon träumten die Grodd? Worüber stritten sie? Wer bestimmte die Strafen, wenn sie im sozialen Gefüge einen Fehltritt taten?

Seufzend erhob Solak sich aus seiner Meditationshaltung und dehnte seine Gliedmaßen. Erst waren die Grodd nicht offen - und er war nicht zufrieden. Jetzt hatten sie sie als Gäste eingeladen, zeigten ihnen ihre Technik, luden sie in ihre Häuser ein, weihten sie in ihre Geheimnisse ein, zeigten ihnen gar ihre Kindergärten und Justizvollzugsanstalten (zumindest sagten das die Kurzberichte aus, die seine Kollegen bisher rumgeschickt hatten) - und noch immer war er nicht zufrieden! Noch immer fehlten ihm Information. War es, weil sein Gebiet nicht etwas Greifbares wie die Technik war, sondern etwas so Unfassbares wie die Psyche? Wie konnte man innerhalb eines Tages die Seele eines Planeten, eines Volkes begreifen? Solak ermahnte sich selber, dass er nicht als Councelor auf dem Planeten war. Er musste die Grodd nicht heilen, er musste ihnen keinen Rat geben. Er musste nur Fakten sammeln, eine Verbindung herstellen und irgendwann eine Einschätzung abgeben. Bis dahin allerdings war er nicht mehr als ein humanoider Tricorder.

Vielleicht war es einfach nur die hohe Luftfeuchtigkeit. Vielleicht hatten sie einfach eine Worte für seine Fragen. Wenn das Kastensystem funktionierte, wenn man darin aufgewachsen war, wenn man nie genetische Manipulation in Frage gestellt hatte - wie sollte man dann die passenden Antworten für einen Gast parat haben?

Wie gingen seine Kollegen damit um? Die Menschen würden sicherlich alles erstmal betrachten und sich mit Urteilen zurückhalten. Diese Spezies zeigte faszinierende Fähigkeiten wenn es darum ging, abweichende Ethik bei anderen zu ignorieren, solange sie sich in Technik und Äußerlichkeiten stürzen konnten. Und Anquenar? Die Pilotin war ähnlich begeisterungsfähig. Wenn die Grodd ihr zu Spielen gaben, würde sie keine Fragen stellen. Aber vielleicht später? Ganz zu schweigen von H'Qar. Der würde sichelrich mit anderen Soldaten um die Wette grunzen. Die einzige, die vielleicht ähnlich kritisch wie er selber war, war Assjima. Sie war die einzige, die sich seiner Erfahrung nach bisher nicht von Äußerlichkeiten hatte blenden lassen. (Unfassbar, dass er gerade zu einer Deltanerin so etwas wie Seelenverwandschaft verspürte...)

Solak beschloss, dass er sich später mit Elohim zusammensetzen würde. Zwar war auch Elohim Techniker/in, aber einfach sehr sensibel für soziale Strömungen. Vielleicht half ihm dieses Gespräch, etwas Ordnung in seine Gedanken zu bringen.

Aber noch blieb ihm eine Stunde, bis der Spätaufsteher Melvek ihn und Elohim (der/die heute mit Melveks Assistentin die örtlichen Informationssysteme besichtigen wollte) abholen würde. Diese Stunde wollte Solak nutzen. Er wollte die echten Grodd kennenlernen. Heimlich kletterte aus seiner Behausung hinab und mischte sich unter das Volk...

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Solak war eine Zeitlang in der Stadt herumspaziert und hatte einfach Eindrücke in sich aufgesogen. Es war ein besonderes Erlebnis gewesen, die Grodd alleine kennen zu lernen - ohne die Interpretationen eines Führers. Allerdings waren die meisten Bewohner eher scheu - niemand (außer ein paar neugierigen Kindern, die schleunigst von ihren Eltern zurückgepfiffen worden waren) war von sich aus auf den Fremden zugegangen, viele beäugten ihn skeptisch. Das Spitzohr wollte niemandem zu nahe treten oder unsichtbare Grenzen überschreiten, darum gab er sich mit der Rolle als stiller Beobachter zufrieden. Zu der Zeit, zu der er Melvek erwartete, begab er sich schließlich zurück in seine Unterkunft, tat sich an den aufgebauten Früchten gütlich und wartete.

"Ich habe verstanden, Lt. jg Esteban..." entgegnete Captain Tanrim und wurde etwas bleich. Die SID-Partei hatte sich gemeldet und vor der Community im Weltraum schwebte ein Sternenzerstörer der Big-Pentak Reihe. Der Kaiser verlangte ein Treffen mit den Vertretern der Föderation. Aber nur mit männlichen Vertretern und er wollte auch keine Menschen haben. Also blieben nur der Zakdorn und der Romulo-Vulkanier. Tanrim eilte zu Solaks Quartier. Als er dort ankam trommelte er förmlich an die Tür.

Melvek hatte es heute aber eilig! Solak schälte sich aus seiner Hängematte heraus, eilte zur Tür, öffnete diese und... stand vor seinem Kommandanten. Wohlgemerkt: Vor seinem blassen Kommandanten. "Sir?"

"Solak sie müssen sofort mitkommen, der Kaiser der SID-Partei will mit uns sofort sprechen. Es ist wichtig, denn ein Sternenzerstörer ist vor der Community aufgetaucht und wir eine Stunde Zeit ihn zu kontaktieren." erklärte der Captain ganz aufgeregt. So etwas hatte der Zakdorn noch nicht erlebt. So hatte das Spitzohr den Captain noch nie erlebt. "Natürlich folge ich Ihnen. Doch wäre ich für mehr Informationen dankbar. Ich verstehe nur Sternenzerstörer." Noch im Sprechen suchte der Councelor seine Sachen zusammen und machte sich startklar.

„Das muss ein riesiges Schiff sein, jedenfalls hört es sich danach an. Lt. jg Esteban hat jedenfalls sehr aufgeregt geklungen. Wir sollen irgendwie nach Hungrioo kommen und wir werden dann in den Palast des Kaisers gebracht."

"Und wieso? Wieso bedroht die eine Partei uns mit einem solch martialischen Schiff? Was sagt die SAB-Partei dazu? Und wie sollen wir nach Hungrioo kommen? Ist es uns gestattet zu beamen?"

"Ja, das Schiff hat seine Waffen deaktiviert und die SAB sind nicht begeistert, aber Guldak hatte mich im Vorfeld gewarnt. Jetzt ist es eingetreten..." antwortete der Captain und lief eilig weiter.

Eine Stunde später im Palast des Kaisers…

Solak sah sich in der Thronhalle um. Äußerlich ähnelte alles sehr dem, was er bisher auf dem Planeten gesehen hatte. Doch war das Gebaren der Anwesenden deutlich.... Zurückhaltender? Feindseliger? Bisher hatte er auf Groddan niemals so viel Militär auf einem Fleck gesehen. Doch hier wimmelte es geradezu davon. Auf den ersten Blick fiel zumindest auf, dass auch hier das Kastensystem zu herrschen schien. Das Spitzohr wechselte einen kurzen Blick mit seinem Captain - und dann öffnete sich eine Tür. Ein großer Schimpanse mit dunkel-grauem Fell betrat den Saal, gefolgt von einem ganzen Rattenschwanz an Gefolge. Das musste Kaiser Kolak sein - schloss Solak messerscharf aus dem Umstand, dass der Grodd sich auf dem Thron niederließ.

"Sie sind also der Captain von der Sternenflotte? Ich hab sie mir größer und bedeutender vorgestellt..." donnerte die Stimme des Affenkaisers den Beiden entgegen und wirkte sehr bedrohlich. Der Rest seines Gefolges blieb stumm.

Ein reizendes Kerlchen. Erst einladen, dann beleidigen. Während Tanrim antwortete, musterte Solak das restliche Throngefolge. Die Kaiserin und der Thronprinz waren einfach auszumachen, allein durch Gestus und Position. Dann gab es noch ein junges Schimpansenmädchen - eine Tochter des Kaisers? Und einen älteren Pavian, der die Fremden kalt und berechnend musterte. Solak fühlte sich bei diesem Blick an eine Gute-Nacht-Geschichte erinnert, die er Niklan mal vorgelesen hatte. Der Junge hatte davon Alpträume bekommen...

"Als erstes werden sie ihr Sternenschiff zurückrufen und dann mäßigen sie ihren Ton." brüllte Tanrim den Kaiser an und seine Augen funkelten. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.

Jetzt war Solak vollkommen irritiert. War das noch sein ruhiger, besonnener Captain? Aus den Augenwinkeln schielte er den Zakdorn an. Irgendetwas schien Groddan mit Tanrim zu machen. Warum sonst würde er gleich losbrüllen statt wie gewohnt wie friedliche und diplomatische Lösung zu suchen? Die Miene des Romulovulkaniers blieb unbewegt, doch so langsam machte er sich Sorgen.

"Sie sind gut Tanrim, ein würdiger Captain und die Sternenflotte hat gut gewählt..." antwortete Kaiser Kolak gelassen und klatschte in die Hände. Dann stand er auf und stieg die 20 Treppen vom Thron hinunter und reichte den Offizieren die Hand.

Schon wieder eine Spezies, die unbedingt Hände schütteln wollte... Solak machte neutrale Miene zu diesem Spiel und schüttelte zurück.

"Und nun reden wir über diese Föderation. Was wollen sie hier?" fragte der Kaiser interessiert. Der alte Pavian schien etwas nervös zu sein und verließ den Thronsaal. Plötzlich meldete sich Esteban und teilte mit, dass sich das Sternenschiff der SID zurückgezogen hatte.

Das Hirn des Councelors lief auf Hochtouren. War all das nur ein Bluff gewesen? Wollte der Kaiser seine Muskeln spielen lassen? War Tanrims Ausbruch echt oder gespielt gewesen? Wenn er gespielt gewesen war - woher hatte der Zakdorn gewusst, wie man den Kaiser zu behandeln hatte? Irgendwo in all dem fehlten Solak die entscheidenden Informationen, ohne die er keine logischen Schlüsse ziehen konnte. Er schielte noch einmal zu Tanrim. Bisher hatte er keine Aufforderung erhalten, zu sprechen - und er würde den Teufel tun, seinen Vorgesetzten vor dem Repräsentanten der SID-Partei zu blamieren.

"Lt. Solak wird ihnen alles erklären, er ist der diplomatische Vertreter." meinte Tanrim und stellte somit seinen Councellor vor. Dann flüsterte er Solak noch zu, dass er ihm später alles erklären werde.

Alles erklären?! War Tanrim jetzt von allen Elementen verlassen?! Er begriff nicht mal die Hälfte von dem, was hier gerade passiert war! Solak schluckte und nickte dem Kaiser zu. Was war noch mal die Frage gewesen?! "Sie hatten um Informationen zur Föderation gebeten. Die Föderation ist ein politischer und wirtschaftlicher Bund aus mehreren Hundert Planeten im Alpha-Quadranten, die sich zusammengeschlossen haben, weil sie erkannt haben, dass Kooperation für alle Beteiligten nicht nur den Frieden auf Dauer sichert, sondern auch für alle von Vorteil ist. Wir - die U.S.S. Community - sind nun auf Einladung der SAB-Partei hier, die um Kontakt zu diesem Planetenbund gebeten hat."

"Habe ich mir schon gedacht, Guldak der alte Halunke hat es also gewagt. Er hat wohl aus der Vergangenheit nichts gelernt... Gut, und wird diese Föderation auch die SID-Partei aufnehmen? Rein theoretisch!" wollte der Kaiser wissen und bestieg wieder seinen Thron.

Jetzt kam anscheinend das Glatteis.... Solak wagte sich einen Schritt vor. "Um bei der Theorie zu bleiben: Bevor die Föderation eine neue Mitgliedswelt aufnimmt, wird diese eingehend geprüft. Es müssen gewisse Standards erfüllt sein - in sozialer, ethischer wie wirtschaftlicher Hinsicht - , die den allgemeinen Richtlinien der Föderation entsprechen. Wenn dies sowohl für die SID- und die SAB-Partei der Fall ist und beide Seiten an einer friedlichen Koexistenz miteinander und den anderen Völkern der Föderation interessiert sind, dann steht einer Aufnahme theoretisch nichts mehr im Wege. Doch bevor es in der Praxis soweit ist, fehlen uns einfach noch viele Informationen über Ihre Welt."

Der Schimpanse griente und lehnte sich zurück. "Verstehe ich das richtig? Die SAB wird demnach nicht alleine in diese Föderation aufgenommen..."

Die Miene des Spitzohres blieb unbewegt. "Ich kann nicht leugnen, dass die Föderation immer eine Mitgliedschaft des gesamten Planeten bevorzugt. Doch sind wir eine sehr flexible Organisation und stets verhandlungsbereit."

"Wären sie auch bereit mit der SID zu verhandeln? Rein theoretisch..."

"Wie gesagt: Wir sind stets verhandlungsbereit."

Plötzlich kam ein Diener herein und flüsterte dem Kaiser etwas ins Ohr. "Mein Berater wünscht mich zu sprechen. Mein Sohn wird den Rest mit ihnen besprechen..." verabschiedete sich der Kaiser und verließ mitsamt der Kaiserin und der Prinzessin den Thronsaal. "Verzeihen sie meinem Vater er ist alt und kann sich für den Fortschritt nicht begeistern" meinte Korosa und setzte sich vor Solak auf die Treppe.

"Es gibt nichts zu verzeihen. Ihre Nachbarn haben uns von Ihren schlechten Erfahrungen mit Außenweltlern erzählt. Vor diesem Hintergrund ist das Verhalten Ihres Vaters nicht nur verständlich, sondern auch notwendig. Immerhin hat er für sein Volk Sorge zu tragen."

"Gut erkannt Spitzohr, wären sie an einem Bankett interessiert? Ich möchte meinem Vater überzeugen, dass die Föderation gut für uns ist..." gab der Prinz seine wahren Absichten bekannt.

Noch ein Bankett.... So langsam glaubte Solak, dass die diplomatische Karriere wirklich nichts für ihn war... Und schon gar nicht für seine Figur... "Selbstverständlich. Wir sind sehr gespannt, auch Ihre Seite des Planeten kennen zu lernen. Wenn ich meine Kollegen informieren dürfte...?"

"Klar, kehren sie auf ihr Schiff zurück und sprechen sie mit ihren Leuten. In 48 Stunden findet ein Bankett statt entweder mit ihnen oder ohne sie..." antwortete der Prinz, stand auf und verließ ebenfalls den Thronsaal.

Solak wandte sich seinem Captain zu. Seine Lippen formten ein stilles 'Auf geht's?'

"Lt. Solak wir brechen erst einmal die Prozeduren ab und alle Offiziere sollen umgehend auf die Community zurückkehren. Ich werde mit Guldak sprechen und die Sternenflotte kontaktieren. Aber wir sollten uns vorerst zurückziehen!" befahl Tanrim dem diplomatischen Leiter und ging in Richtung Ausgang. Solak folgte ihm.

2 Stunden später hatte Captain Tanrim seine Offiziere informiert. Zur gleichen Zeit hatte Guldak die Grodd der SAB-Partei informiert und die stimmten zu. Die Sternenflottenoffiziere mussten ihre Quartiere räumen und auf die Community zurückkehren!

Idic und U_E in "Des Kaisers neue Verbündete"

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Vinara saß gerade in einem Café und war in eine anregende Unterhaltung mit Dr. Felkas vertieft, als der Captain sie und die anderen Offiziere kontaktierte und sie kurz über die Lage in Kenntnis setzte und befahl zum Schiff zurückzukehren.

Felkas machte ein bestürztes Gesicht als sie davon mitbekam. "Genau das haben wir befürchtet... Glauben Sie mir, die SID-Partei wird ein weitaus zäherer Verhandlungspartner werden sofern sie überhaupt zu Verhandlungen bereit ist."

"Wir werden unser Bestmöglichstes geben um einen gewaltsamen Konflikt zu vermeiden."

"Dann wünsche ich Ihnen viel Glück", brummte Dr. Soyus der soeben wieder (wahrscheinlich von der Toilette) zurückgekehrt war, "wenn Sie schon glauben dass ich konservativ bin haben Sie es noch nicht mit einem Vertreter der SID-Partei zu tun gehabt. Wobei, wenn es sich um einen Mann handelt würde er wohl noch nicht einmal mit Ihnen sprechen wollen!"

"Deshalb waren Tanrim und Solak wohl alleine bei den SID", murmelte die Andorianerin und meinte dann zu Fähnrich van Richthoven: "Sie haben es gehört, wir begeben uns in unsere Quartiere, packen unsere Sachen und kehren auf die Community zurück."

Eine halbe Stunde später trafen die beiden Wissenschaftsoffiziere auf dem Platz ein auf welchem sie mit ihren Kollegen am Abend ihrer Ankunft materialisiert waren, sie waren bereit sich wieder an Bord beamen zu lassen.

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Umgehend zurück auf die Community um anschließend mit den Leuten von der SID Kontakt aufzunehmen? Ausgerechnet jetzt!

„Satan perkälä“ fluchte der Finne und Assjima stimmte ihm von Herzen zu, wenn auch ohne es laut auszusprechen. Mit einem leisen Seufzer schob sie die beiden Petrischalen von sich und stand auf, während Sarsgaard den Monitor deaktivierte.

„Tut mir leid, Sevarius. Diese Angelegenheit scheint keinen Aufschub zu dulden.“

„Nun, ich hoffe wir werden noch Gelegenheit haben, unser Experiment zu beenden. Auch wenn ich kaum abwarten kann zu erfahren, in welchem Umfang unsere unterschiedlichen Heiltechniken kompatibel sein könnten.“ Die Endtäuschung war dem Grodd deutlich ins Gesicht geschrieben und das Monokel baumelte traurig vor sich hin. „Sie sollten dann wohl besser gehen und packen. Ich komme gleich nach um Sie beide zu verabschieden.“

Dreißig Minuten später waren Assjima und Miki auf dem Weg zum Treffpunkt.

„Warum können die werten Kollegen uns nicht direkt aus unseren Quartieren hochbeamen?“ wunderte sich der Biochemiker. „Stattdessen lassen sie uns die Sachen hier durch die Hitze schleppen.“ Schwitzend hievte Miki die schwere Tasche auf die Schulter.

„Die wissen ja nicht, dass Sie eine solch umfangreiche Garderobe mit sich führen, Lieutenant.“

„Garderobe? Nix da! Szumga hat mir Unmengen von Viechern eingepackt. Sie glauben gar nicht, wie schwer Maden und Käfer sein können, wenn sie ordnungsgemäß verpackt sind.“

Die Deltanerin lachte. „Dann hätten Sie den Transport Ihrer Beute doch separat erbitten können.“

„Auf gar keinen Fall! Ein Wikinger lässt seine Beute nicht einen Augenblick aus den Augen - bis sie in Sicherheit ist!“

„Ein Wikinger klagt auch nicht über schwere Lasten.“

„Moderne Wikinger schon …“ seufzte Miki und der Trageriemen der Tasche wechselte erneut die Schulter.

„Sie haben es ja gleich überstanden. Schauen Sie – da vorne sind schon Commander Shral und Ensign van Richthoven.“

Von den anderen Kollegen war noch nichts zu sehen, doch würden auch sie sicherlich jeden Augenblick erscheinen. Jedoch waren Szumga und Sevarius nebst Gattin bereits eingetroffen.

„Jelanda! Ich freue mich, Sie noch einmal zu sehen“, begrüßte Assjima die Schimpansin. „Der Nachmittag mit Ihnen war wirklich sehr schön gewesen.“

„Es ist mir eine wahre Freude gewesen, Sie bewirten zu dürfen.“ Die Schimpansin hüpfte aufgeregt hinüber zu einer überdimensionierten Kiste. „Doktor … ich habe mir die Freiheit genommen, Ihnen einige Proben aus meiner Vorratskammer zusammen zu stellen. Eine komplette Dokumentation der Proben habe ich auch eingepackt. Ich hoffe, Sie können damit etwas anfangen.“

„Oh! Das ist ja wunderbar!“ Die Deltanerin schüttelte mit einem aufrichtigen Gefühl der Dankbarkeit Jelandas Hand.

Sevarius war nun dazu getreten und reichte der Ärztin ein kleines Packet. „Die von der SID haben bei uns den Ruf, nicht sonderlich gastfreundlich zu sein. Für den Fall, dass Ihnen dort nur Käfer angeboten werden habe ich noch eine kleine Notration eingepackt. Natürlich alles rein vegetarisch!“

Assjima war gerührt von der Aufmerksamkeit ihrer Gastgeber. Der fröhliche Schimpanse und seine reizende Frau würden ihr fehlen. „Danke Doktor. Ich hoffe, wir sehen uns in Kürze wieder.“ Sie zögerte einen kurzen Moment um anschließend beiden entschlossen je einen Kuss auf die Wange zu geben.

Jelanda schaute erst die Ärztin, dann ihren Mann fragend an.

„Schatz … das ist ein Zeichen der Freundschaft!“ erklärte er und fletschte die Zähne.

„Wie ungewöhnlich“ sinnierte seine Frau. Dann drückte sie Assjima ihren Finger auf die Nase. „Das ist auch ein Zeichen der Freundschaft!“

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George war gerade dabei, einigen Studenten einer Universität, die gerade einen Besichtigung im Kraftwerk machten, einen Vortag über die Materie Antimaterie Reaktion und deren Nutzung als Energiequelle für den Warpantrieb zu halten, als ihn die Nachricht erreichte, so schnell wie möglich auf das Schiff zurückzukehren.

Die SID-Partei war nun auf den Plan getreten und wollte ebenfalls mit der Föderation eventuell in Verhandlungen treten. George wusste nicht, was er davon halten sollte. Klerus und Adana hielten die Studenten bei Laune während sich der Chefingenieur in einen Nebenraum zurückzog und den Kommunikator berührte.

„Sheridan an Suval. Wir Kehren auf das Schiff zurück. Bitte finden sie sich in der Lobby des Kraftwerks ein.“

„Bestätigung, Commander.“

„Gut. Sheridan ende.“, George kehrte wieder in das Labor zurück in dem Er den Vortrag gehalten hatte. Er flüsterte Klerus die Neuigkeit ins Ohr. Klerus nickte traurig. Dann wandte er sich an einen der Labor assitenten.

„Solos. Würden Sie bitte die Führung fortsetzten? Der Commander und ich müssen noch zu einem Termin, der sich kurzfristig ergeben hat.“, der Angesprochene nickte und bat die Studenten nun rauszugehen. Nachdem diese außer Hörweite waren, seufzte Klerus leicht.

„Das war zu erwarten. Mich hat es ehrlich gesagt nur gewundert das die SID-Partei sich solange ruhig verhalten hat.“, Klerus sah George an.“ Sein Sie vorsichtig Commander. Die SID-Partei ist Fremden noch weniger aufgeschlossen, als wir es sind.“

„Das werde ich Klerus.“, sagte George in einem ruhigen festen Ton.

„Es war mir eine Freude und eine Ehre, Sie Kennengelernt und auch mit ihnen zusammengearbeitet zu haben.“

„Das kann ich nur zurückgeben.“, sagte George. Auch er war traurig das Es nun so abrupt endete. Beide Männer hatten großes Interesse an der Arbeit des anderen jeweils gezeigt. Inzwischen waren sie sogar zu guten Kollegen geworden.

„Adana und ich Werden Sie zurückbringen.“, fügte der Kapuzineraffe hinzu.

In der Lobby hatte sich inzwischen auch Suval eingefunden. Der Vulkanier stand Kerzengrade da und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Mit einem knappen Nicken begrüßte er die Ankömmlinge und schloss sich ihnen dann an. Eine Minute später bestiegen sie eine dunkle Limousine, die sie wieder zur Unterkunft brachte.

Während der Fahrt in dem vollklimatisiertem Fahrzeug, instruierte Klerus George über die SID-Partei, soweit es ihm möglich war. Der Chefingenieur versuchte sich alles zu merken. Er bemerkte das Es auch Klerus nicht gefiel, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln konnte.

Nachdem sich Klerus und Adana verabschiedet hatten, begab sich George in sein Zimmer und packte seine Sachen. Nach 10 Minuten vergewisserte er sich ein letztes Mal, das er nichts vergessen hatte. Zusammen mit Suval traf er am Transfer Ort ein an dem sich auch Commander Shral mit ihrem Assistenten Fähnrich van Richthoven, sowie Docktor Assjima mit Dr. Sarsgaard.

George lies seine Tasche auf den Boden sinken. In diesem Moment wurde George auch klar, warum es die Föderation vorzog, vereinte Welten aufzunehmen. Es ersparte einem das Unangenehme Überraschungen im Doppelpack auftreten konnten.

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Tanrim hatte bestimmt, dass Solak die Community nicht mehr verlassen sollte, sondern sich stattdessen um die Vorbereitungen dieses neuen Banketts zu kümmern. Eine undankbare Aufgabe, eingedenk der Tatsache, dass noch kaum etwas über ihre neuen Gastgeber bekannt war. Außerdem hatte der Captain noch immer nicht sein seltsames Verhalten erklärt. Der Councelor war nicht wirklich zufrieden mit der Situation. Immerhin würde er nun endlich die Gelegenheit bekommen, sich mit seinen Kollegen über das bisherige Geschehen auszutauschen.

Doch bevor er sich seinen Pflichten widmete, verschwand das Spitzohr erstmal in der Turnhalle - um sich ganz undiplomatisch abzureagieren...

Die Verabschiedung von Melvek und seinem Gefolge oblag damit Benei Elohim. Der/die Karhide bedauerte, Groddan schon wieder verlassen zu müssen. Zwar hatte das Klima auch ihm/r zugesetzt, doch allein diese technischen Möglichkeiten!

Er/sie war fasziniert davon, wie sehr die Grodd die Technik ihrem Alltagsleben angepasst hatten. Sie hatten nicht - wie die meisten anderen Kulturen - ihren Alltag am Fortschritt ausgerichtet, sondern vielmehr das Vorhandene genommen und es derart manipuliert, dass es sich nahtlos in ihr Leben einfügte. Solak und er hatten diesen Punkt desnachts diskutiert: Der Councelor stand diesen Anpassungen eher skeptisch gegenüber und hatte auf diverse moralische Dilemmata hingewiesen, doch Elohim war gerne bereit, die Moral beseite zu lassen, wenn man sich ansah, was die Grodd dafür erreicht hatten. Die Verschmutzungsrate der Atmosphäre war für eine Spezies auf diesem Entwicklungniveau erstaunlich niedrig. Die Erosion zu vernachlässigen. Bergbau geschah auf eine Weise, die die jeweiligen Regionen nicht mehr als unumgänglich schädigte. Verbrennungsmotoren waren kaum bekannt. Der weitaus größte Teil aller Rohstoffe war nachwachsend. Kurzum: Für den/die Karhiden waren die ökologischen Möglichkeiten schier unglaublich.

Elohim war von diesen Eindrücken so gefangen genommen, dass er/sie seine eigentliche Aufgabe beinahe vernachlässigt hatte. Solak würde sicherlich nach seinem/ihrem Eindruck fragen... Was war zu sagen? Die Grodd hatten ihn/sie als Mann wahrgenommen und angesprochen. Zwar hatte er/sie versucht, Melvek darüber aufzuklären, dass ein binäres Geschlechtersystem den Karhiden nicht gerecht wurde, doch der Grand hatte diesen Punkt nicht wirklich begriffen - und war einfach darüber hinweg gegangen. Ein solches Verhalten hatte Benei noch in anderen Situationen beobachten können: Wenn die Grodd etwas nicht begriffen oder es nicht in ihr Weltbild passte, dann ignorierten sie diesen Punkt einfach. Als man ihn/sie z.B. durch die Kommunikationszentralen der SAB-Partei geführt hatte, da wurden alle Fragen nach politischen Sendungen (und der damit einhergehenden möglichen Beeinflussung oder gar Propaganda gegen Außenweltler oder die SID-Partei) schlicht ignoriert. Stattdessen wurden ein ums andere Mal die technische Gerätschaften vorgeführt, von Übertragunsgraten geschwärmt und Beispielbeiträge zu Kultur und Sport vorgeführt. Was Benei allerdings hatte heraushören können: Es gab verschiedene Inhalte für die verschiedenen Kasten. Zwar hatten alle Zugriff auf die meisten Inhalte, doch wurde in den einzelnen Kasten niemand ermutigt, sich auch mal für die Informationen der anderen Kasten zu interessieren. Elohim wühlte in seinem/ihrem Gedächtnis. Ingroup-Outgroup, genau, so hatte der Dozent in Soziologie-Unterricht das genannt. Es wurde alles getan, um das Zugehörigkeitsgefühl zur jeweiligen Ingroup zu stärken, damit es erst gar nicht zu einer Identifikation mit der Outgroup kommen konnte.

Neben all der technischen und wissenschaftlichen Möglichkeiten - das war ein Punkt der dem/r Techniker/in genausowenig behagte wie dem Councelor...

Elohim schüttelte den Kopf. Bald würden sie die andere Partei auf diesem Planeten kennenlernen. Sie mussten ihnen genauso unvoreingenommen wie ihren bisherigen Gastgebern begegnen.

Melvek holte Elohim ab, um sie/ihn zum Sammelplatz zu geleiten.

"Ich bedauere, dass Sie uns schon wieder verlassen. Ich hätte Ihnen und Solak gerne noch mehr von uns gezeigt. Und ich hätte gerne noch unser Gespräch über unsere verschiedenen Religionen fortgeführt."

"Bestimmt sehen wir uns bald wieder und können weiterreden. Ich soll Ihnen auf jeden Fall Grüße von Solak übermitteln. Er hätte sich gerne persönlich von Ihnen verabschiedet, doch der Captain hat ihn gebeten, das Treffen mit Ihren Kollegen vorzubereiten."

Melvek sah sich um. "Damit diese Vorbereitung einfacher wird... Ich habe Ihnen hier einige Grundlageninformationen zusammengestellt. Vielleicht helfen sie Ihnen weiter..."

Benei nahm den organischen Datenträger an sich, den der Grodd ihm/r heimlich zusteckte. "Vielen Dank."

Der Grand nickte seinem Gegenüber zu. "Magudu wird über Sie wachen."

Elohim sah dem Priester hinterher. Ein seltsamer Kauz... Dann warf er/sie einen kurzen Blick auf die Informationen:

Die SID-Partei lehnt an alte traditionelle Werte an. Der Anführer ist noch ein geborener Kaiser (Monarchie). Sie lehnen fremde Rassen grundsätzlich ab. Alle wichtigen Entscheidungen trifft die Monarchenfamilie (Legislative und Judikative) bzw. der Kaiser (Exekutive) selbst. Der Herrschaftsbereich dieser Partei erstreckt sich über die Kontinente Turna, Inoka, Belos und Hungrioo, die gesamte Verwaltung befindet sich auf Hungrioo.

Die Kaiserliche Familie besteht aus:

Kaiser Kolak (Schimpanse, 65 Jahre alt) - hart, aber gerecht. Die SID lieben ihn, doch lehnt er alle Neuerungen konsequent ab

Kaiserin Merul (Schimpanse, 49 Jahre alt) - sie repräsentiert die Sitten und Gebräuche der SID, lebt aber gemäß der Bräuche sehr zurückgezogen

Prinz Korosa (Schimpanse, 20 Jahre) - der Thronerbe der SID. Er hat den Ruf, moderner zu sein als sein Vater

Prinzessin Lerala (Schimpanse, 16 Jahre) - steht ihrem Bruder sehr nahe und lässt sich zur Diplomatin ausbilden, um ihren Bruder zu unterstützen

Außerdem sollten Sie auf Count Letitsch (Pavian, 89 Jahre) achten. Er ist der Berater schon für den zweiter Kaiser der hoheitlichen Linie. Ich bin ihm mehrfach begegnet und empfinde ihn als sehr berechnend. Ein ausgesprochener Traditionalist.

Magudu sei mit Ihnen!

Der/die Techniker/in griente. Solak würde sich garantiert sehr über die Informationen freuen!

Schnell verschwand der Datenträger in Elohims Taschen bevor er/sie die anderen Mitglieder des Teams erreichte, um sich zurück zur Community befördern zu lassen.

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Es war einfach faszinierend gewesen. Nein, das traf es nicht mal annähernd! Es war überwältigend, fantastisch, umwerfend, sensationell, genial, oberaffen... - nein, das soll sie nicht mal denken.

Rox lachte kurz laut auf. „Zu spät!“

Genau so hatte sie es sich vorgestellt. Auch wenn sie die ersten Minuten lang Schwierigkeiten gehabt hatte: Ihre Hände lagen auf einer nicht vorhandenen Tastatur und ihre Finger zuckten ständig, so wie wenn sie Befehle eingeben würde. Erst nach und nach hatte ihr Kopf, hatten ihre Gedanken das Kommando übernommen. Doch dann ... ihre kühnsten Erwartungen waren weit übertroffen worden.

Milseya hing mit ihren Gedanken immer noch dem kleinen Trainingsflug mit Splizz, Morna und Rox hinter her, während der reale Spinnenaffe die Besichtigungstour mit der Haliianerin gerade mit dem Big-Pentak Sternenzerstörer beendete. Rox hatte sie auf Stand By Modus geschaltet und verblüfft zugesehen, wie das Bild ihres „Copiloten“ sich einfach aufgelöst hatte - und wirklich nicht wieder aufgetaucht war.

Na ja, wenn mans genau nimmt, war Rox doch wieder erschienen, als sie ihn wieder aktiviert hatte, dann hatte sie ihn wieder abgeschaltet, wieder an, wieder aus, wieder an .. bis

„Hör auf mich so rumzuhetzen, Milseya! Ich bin ein alter Mann“, hatte Rox sie grinsend angemotzt.

„Wie alt bist du Rox“

„65 Jahre.“

„Ich verstehe.“

„Was verstehst du?“

„Die Weisheit und die Vorsicht des Alters!“, schmunzelte die Haliianerin.

Rox schnaubte auf. „Ich geb dir gleich 'Vorsicht'!!“

„Du wolltest dich zwei Mal einmischen in unseren Übungskampf!“

„Weil du zwei Mal gefährlich nahe an der Grenze geflogen bist.“

„Selbst wenn ich sie überschritten hätte, wäre das kein Grund gewesen, einzuschreiten.“

„Ich bin dazu da dich zu beschützen. Aber selbst ich kann nur wenig ausrichten, wenn die Kontrolle verloren geht.“

„Das Überschreiten der Grenze bedeutet nicht, dass man keine Kontrolle mehr hat.“

„Natürlich bedeutet es das – sonst hieße es nicht die Grenze.“

Milseya schüttelte den Kopf. „Die Grenze ist fließend. Am Anfang hat man noch sehr viele Kontrollmöglichkeiten - wenn man weiß, welche man zum richtigen Zeitpunkt anwenden muss. Wenn man das nicht tut, DANN erst verliert man nach und nach sämtliche Kontrollen.“

„Und du denkst, du kannst das?“

„Ich habe es drei Mal gekonnt.“

„Was nicht bedeutet, dass du es auch ein viertes Mal kannst..“

„Ich weiß. Aber ich fürchte mich nicht mehr davor.“

„Das solltest du aber. Furcht macht einen aufmerksamer.“

Milseya hatte versucht, den Ausführungen von Splizz aufmerksam zu folgen. Die großen Schiffe der Grodd waren wirklich imposant. Während der Gamma-Konmey, ein schwerer Kampfkreuzer, eher noch wie ein Schiff aussah, glichen die Schiffe der Pentak-Klasse mit ihren 'Schwingen' beinahe schon Vögeln. Sehr schnellen und verdammt stark bewaffneten Vögeln. Wozu benötigten die Grodd einen Sternenzerstörer? War dies ein Ergebnis der Begegnung mit den Fremden? So wie das auch hier offen zu Tage gelegte Misstrauen, dass sie überall ihrer Person gegenüber spüren konnte? Gespräche verstummten, wenn sie einen Raum betrat. Man ging ihr mit einem großen Bogen aus dem Weg. Und als sie wieder gelandet war, da hatten sie einige Techniker beinahe schon gewaltsam aus dem Cockpit gerissen und gleich daraufhin den Gleiter auf Schäden untersucht.

Splizz hatte sich mehrmals für deren Verhalten entschuldigt, was Milseya mit einem Lächeln abgetan hatte. Aber sie gestand sich selber ein, dass es ihr nicht gefiel. Sie hatte sich selbst nie als eine Bedrohung empfunden - bei 1,52 Körpergröße war das auch schwerlich möglich. Wie tief musste die Angst vor eine Wiederholung der Vergangenheit in diesen Affen sitzen? Und konnte diese jemals überwunden werden? Wieso baten die Grodd, nein die SAB-Partei der Grodd um Aufnahme in die Föderation, wenn das Volk selbst anscheinend nichts mit Fremden zu tun haben wollte? Das konnte doch nicht gut gehen! Die Haliianerin schüttelte unmerklich den Kopf. Wie kann man einem Volk die Angst vor Fremden nehmen, indem man es zwang, sich mit ihnen abzugeben? Wäre nicht ein schrittweises Näherkommen der Völker besser? Langsam, behutsam sollten sich die Völker - nicht die Regierenden - näher kommen. Austauschprogramme, Schüleraustausche, gemeinsame Forschungsarbeiten... von einander lernen und dabei den anderen kennen lernen.

Das stand nicht im Widerspruch zu der Art, wie die Föderation Kontakt zu fremden Völkern aufnahm. Aber manchmal, so empfand es zumindest Milseya, war die Art der Kontaktaufnahme zu sehr in ein starres Korsett gezwängt und ließ kaum Handlungsspielraum. Und genau den benötigte man jetzt mit den Grodd.

Splizz war gerade dabei die Funktionsweise der Schwingen zu erklären, als Milseya die Aufforderung von Tanrim erhielt auf die Community zurückzukehren. Erstaunt hatten sich der Spinnenaffe und die Haliianerin angesehen, als der Zakdorn erklärte, dass die SID-Partei Kontakt zu ihnen aufgenommen hatte. Splizz schüttelte den Kopf. „Was wollen die denn?“, murmelte er leise.

„Es scheint dich nicht unbedingt zu freuen.“

„Das sollte es dich auch nicht. Die SID-ler sind noch wesentlich argwöhnischer als wir. Und ich denke, dass gerade du als Frau große Probleme bekommen wirst.“

Fragend sah sie Splizz an.

„Na, die habens da nicht so mit der Gleichberechtigung.“

„Das ist ein Scherz oder?“

„Leider nicht“, seufzte der Spinnenaffe. „Ich denke, du wirst mit deiner offenen Art nicht sehr weit kommen. Wenn man dir überhaupt zuhört.“

Ihre Miene verdunkelte sich. Erst hielt man sie auf dieser Seite des Planeten für den Staatsfeind Nr. 1 und auf der anderen Seite sollte sie, nur weil sie eine Frau war, nichts zählen? Entzückende Aussichten! Mittlerweile hatte sie – so gerne sie inzwischen Splizz und seine Familie auch hatte - wirklich genug von diesem seltsamen Planet der Affen.

„Musst du noch einmal auf den Planeten, um deine restlichen Sachen zu holen?“, fragte Splizz, während sie sich durch das Schiff hangelten.

„Nein“, kam es laut schnaufend zurück. Ihre Oberarme hatten mittlerweile wieder zu brennen begonnen. „Ich denke, dass ich alles habe. Und wenn nicht, dann sag H'Qar, dass er es mitbringen soll.“

„In Ordnung, dann setze ich dich direkt auf deinem Schiff ab.“

„Was für ein Service!“, grinste sie und ließ sich nach draußen fallen.

Zügig hatten die Beiden das Shuttle erreicht und nach kurzer Zeit flog es mit direktem Kurs auf das Sternenflottenschiff zu, während Milseya ihre malträtierten Oberarme und schließlich den verspannten Nacken massierte. „Oh verflucht!“, platzte es plötzlich aus ihr heraus.

„Doch noch etwas auf dem Planeten vergessen?“ Splizz sah sie fragend an.

„Nein - wir haben vergessen, die KISE zu entfernen“, erklärte sie zerknirscht.

„Das macht nichts. Der Gleiter ist deaktiviert und du hast auf Stand-By geschaltet. Es kann also nichts passieren“, beruhigte sie Splizz. „Und irgendwie finde ich das sogar gut“, grinste er.

„Ach ja?“

„Ja. So werden wir uns auf jeden Fall noch einmal sehen“, zwinkerte er ihr zu und setzte zum Landeanflug an.

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Eine dicke Rauchschwade quälte sich durch die Öffnung, als sich die Türe zu dem kleinen Frachtraum öffnete.

„Oh verdammt – der Doc!“ ließ sich eine dunkle Stimme vernehmen und eine schemenhafte Gestalt verschwand hinter dem Schrank, während sich eine andere unter den Tisch duckte.

Assjima wedelte mit der Hand den Rauch beiseite und unterdrückte einen aufkommenden Hustenreiz.

„Was macht ihr denn hier?“ fragte die Ärztin zögernd.

„Hallo Schatz! Du bist ja schon wieder da?“ Sam tauchte hinter der großen Werkbank auf und lachte spitzbübisch. Sein Gesicht war mit Rußflecken verschmiert und die Haare standen in alle Richtungen ab. „Wir haben eben nur ein paar Experimente gemacht … Allan will seiner Schwester zum Geburtstag einen Grill schenken und wir tüfteln an einem effektiven Rauchabzug, der nicht gleich den Feueralarm auslöst.“

Unter dem Tisch klirrte es leise und Assjima bückte sich um nachzusehen. „Hallo – wer ist denn da unten?“ Sie packte zu und zerrte einen strampelnden Allan Frost ans Licht. Mit ihm rollte eine leere Bierflasche unter dem Tisch hervor.

„Hi Doc“ grinste der Sicherheitsmann verlegen und kickte die Flasche aus den Sichtfeld der Ärztin. „Und bevor Sie jetzt mit mir schimpfen: ich hab dienstfrei!“

„Das sehe ich, Ensign. Sie tragen ja zivil. Doch warum verstecken Sie sich unter dem Tisch?“

„Weil … weil … weil Sie sonst vielleicht mit mir schimpfen?“ Allan lief rot an.

Assjima schüttelte den Kopf. „Das ist doch unlogisch …Warum sollte ich?“ Der Rauch hatte sich inzwischen verzogen. Nur hinter dem Schrank kam noch ein dünnes Rauchfähnchen hervor. Sie warf Sam einen fragenden Blick zu. Der schob die Unterlippe vor und zog den Hals ein. „Zag – du kannst vorkommen. Sie hat dich entdeckt.“

Das rußgeschwärzte Gesicht des Technikers kam zögerlich zum Vorschein. Als er sah, dass die Ärztin eher amüsiert als böse wirkte, schob er sich vorsichtig aus seiner Ecke heraus. Zwischen den Fingern klemmte eine lange Zigarre. „Die hat der komische Pilotenaffe vor ein paar Tagen verteilt. Und man kann das gute Ding ja schließlich nicht vertrocknen lassen.“

„Ach so. Und hinter dem Schrank raucht es sich besser?“

„Aber sicher doch. Da zieht der Rauch nicht so schnell ab und ich kann ihn zweimal einatmen“ konterte Zag mit Unschuldsmiene.

Eine solch dämliche und gleichzeitig schlagfertige Ausrede hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Diese terranischen Männer ließen doch immer wieder Verwunderung in der Deltanerin aufsteigen. Wie sagte doch einer der größten irdischen Schriftsteller? Männer sind wie Kinder. Sie müssen ihr Leben lang erzogen werden. Capitain Ramon Diaz de la Escosura, Prinz Muhamêl Lautréaumont, Emma Pollmer … oder wie immer er sich auch nannte … aufgrund dieser fundamentalen, allumfassenden Lebensweisheit war der Sachse Karl May zu intergalaktischem Ruhm gelangt, so dass man seine Werke sogar auf Delta IV las. Zumindest war das so im deltanischen Lexikon der galaktischen Universalliteratur nachzulesen. Dort fanden sich auch zahlreiche Auszüge aus seinen beiden Hauptwerken Deutsche Herzen - Deutsche Helden und Waldröschen. Ein Buch dieses weltbewegenden Philosophen hatte Assjima auf Delta IV jedoch niemals gesehen.

„Hallo Imzadi … bist du noch da?“ Der Betazoide stand nun direkt vor ihr und zwickte sie sanft in die Wange.

Assjima blinzelte verwirrt. „Oh … entschuldige. Ich war mit den Gedanken irgendwie woanders … Sam, hast du einen Moment Zeit?“

„Aber sicher. Jungs, ihr müsst erst mal ohne mich weiter machen. Aber keine Explosionen mehr – hast du gehört Zag? Und mach endlich den verdammten Qualmstängel aus. Der stinkt bestialisch. Der Grodd hat wirklich billigen Mist verteilt.“

„Den hat der doch von unseren Piloten bekommen“ gluckste Allan.

„Und deswegen soll er gut sein?“ Sam wischte sich den Ruß aus dem Gesicht. „Hat einer von euch schon mal einen Piloten mit Geschmack getroffen? Sie saufen und rauchen doch alles. Der einzige mit Stil bin ich!“

Zag und Allan schauten sich an um dann in herzhaftes Gelächter auszubrechen.

„Ihr seid Ignoranten! Komm Schatz … die zwei sind wirklich kein Umgang für dich.“ Er bot Assjima galant seinen Arm an und geleitete sie zur Türe hinaus.

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Solak sah auf die Berichte von Elohim und die Informationen, die Melvek dem/r Techniker/in mitgegeben hatte. Irgendwie... Er bekam noch immer kein Gefühl für dieses Volk. Ging er die ganze Sache vielleicht wirklich zu sehr als Councelor an? Musste ein Diplomat die Grundströme auffangen und analysieren? Oder sollte der Diplomat nur beobachten? Auf der einen Seite ähnelte der Beruf des Councelors dem des Diplomaten. Es ging darum, zu beobachten. Aus dem Nichtgesagten zu lesen. Informationen zu sammeln und diese zu strukturieren. Darum, seine eigene Meinung und Person herauszuhalten. Allerdings war die daraus resultierende Aufgabe eines Councelors die Veränderung, die Optimierung. Sei es in einer Therapie, in einem Personalgespräch oder einer Verhandlung - der Councelor strebte danach, den status quo für die Beteiligten auf eine neue Ebene zu bringen. Was aber tat der Diplomat?

Er sah auf die Fachbücher zu diesem Thema, die sich auf seinem Wohnzimmertisch stapelten. Die Antworten darin waren gut und schön. Diplomatie ist die Kunst, mit hundert Worten zu verschweigen, was man mit einem einzigen Wort sagen könnte. Konnte er wirklich so denken und handeln?

Seufzend erhob sich der Romulovulkanier und wanderte zum Replikator. Während dieser einen Tee aufbrühte, dachte Solak zur Ablenkung über Agatha und deren Arbeit hier auf dem Schiff nach. Sie machte den Job den Umständen entsprechend gut. Allerdings hatte Solak erstmal schlucken müssen, als er den Bericht über die Sitzung mit Sheridan gelesen hatte. Nicht, dass er der jungen Frau nicht zustimmte, doch SO sollte man es als Councelor eben nicht ausdrücken. Aber dafür war man ja Anfänger. Wenn er da an seine ersten Sitzungen dachte... Niklans Plüschselath zwinkerte ihm wissend zu. Mortimers Besitzer war nicht von ungefähr so wie er war...

Doch im Großen und Ganzen erledigte Agatha ihre Aufgaben zufriedenstellend. Solak konnte sich also getrost wieder auf die Grodd konzentrieren.

Die Grodd... Zwei Parteien, beide xenophob, beide mit vielen Fragen behaftet. Die eine Partei hatten sie ansatzweise kennengelernt, die zweite Partei hatte sich mittels eines Kriegsschiffes nun selbst ins Spiel gebracht. Auf der einen Seite eine positive Entwicklung, denn nun saßen beide Seiten am Verhandlungstisch (und immerhin hätten die SID die Community auch gleich abschießen können). Auf der anderen Seite... Durch den Mangel an Informationen waren beide Seiten undurchschaubar.

Einen xenophoben Patienten würde er mit Gespräch- und Konfrontationstherapie zu heilen versuchen. Doch wie heilte man einen ganzen Planeten von dieser Krankheit? Das brauchte Zeit, viel Zeit. Nach wie vor erinnerte diese Mission eher an einen Erstkontakt und weniger an die Anbahnung einer dauerhaften Beziehung.

Und er - Solak - war mitten im Minenfeld. Es brachte nichts, wenn er noch länger in seinem Kämmerchen saß und sich den Kopf zerbrach. Er brauchte mehr Informationen, er brauchte den Austausch - denn nur so arbeiteten Councelor. Diplomatie hin oder her. Aus diesem Grund lud er alle Kollegen (nebst Tanrim) und deren Assistenten ein, sich informell mit ihm zu treffen und sich auszutauschen.

Einige Stunden später versammelten sich die Interessierten im Konferenzraum. Vendetta hatte (um den informellen Charakter des Treffens zu unterstreichen) extra einen Kuchen gebacken und Getränke bereitgestellt. Solak war gerührt über soviel Fürsorge.

Der Councelor wandte sich an die Anwesenden. Zuerst berichtete er kurz über die Informationen, die er von Melvek zu den SID erhalten hatte und bat seine Kollegen, sich entsprechend auf dieses neue, vollkommen unbekannte Protokoll vorzubereiten.

Außerdem sprach er von seinen Eindrücken bisher - ein freundliches Volk, das durch vergangene Erlebnisse verängstigt worden war, doch sich jetzt dieser Herausforderung stellte. Aber er sprach auch von seinen Sorgen im Bezug auf das Kastensystem, die starre Erziehung der Grodd im Rahmen dieses Systems, die Manipulation ihrer Umwelt (die technisch beeindruckend waren, ihn aber auf soziologisch-moralischer Ebene irritierte) und das allgegenwärtige Schweigen ihm gegenüber, sobald die Fragen zu 'persönlich' wurden.

Elohim widersprach seinem/ihrem aktuellen Chef direkt in vielen Punkten und wies auf die ökologisch-technischen Möglichkeiten hin, die die Grodd boten.

"Es ist nicht unsere Aufgabe, die Moral oder Soziologie der Grodd zu beurteilen. Wir sollen sie kennenlernen und herausfinden, ob sie zur Föderation passen. Haben sie uns etwas zu bieten? Können wir ihnen etwas bieten?"

Das Spitzohr schüttelte den Kopf. "Ich verstehe unseren Auftrag anders. Technik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie der Austausch auf diesen Ebenen sind sicherlich wichtige Punkte bei der Frage, ob die Grodd in der Föderation heimisch werden können. Aber damit allein ist es nicht getan. Wir sind nicht nur ein Wirtschaftsbund. Bei allen Unterschieden zwischen den Spezies: Die Föderation ist mehr als die Summe ihrer Teile. Und für mich stellt sich die Frage: Können die Grodd damit umgehen? Was wird passieren, wenn sie auf noch mehr Fremde treffen? Nicht nur auf ein einzelnes Schiff, sondern auf Hunderte? Wenn sie mit Gesellschaftsformen konfrontiert werden, die nicht in Kasten organisiert sind? Wenn diese fremden Lebensweisen Einfluss nehmen auf ihre eigene - und das wird unweigerlich geschehen. Wenn junge Grodd plötzlich aus dem Kastensystem ausbrechen wollen? Wenn sie den Planeten verlassen wollen? Ganz zu schweigen von der Frage, wie die Parteien dann zueinander stehen werden."

"Die Grodd sind auf uns zugegangen, sie haben uns um dieses Treffen gebeten. Sie WOLLEN uns - zumindest die Regierung der SAB. Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Und von da aus können wir weitermachen. Fangen wir an mit Gesprächen über Wissenschaft und Technik - alles andere wird folgen."

"Das denke ich eben nicht - zumindest nicht auf der Basis dessen, was ich bisher von den Grodd gesehen habe. Die Mehrheit der SAB ist skeptisch bis ablehnend. Die SID haben bisher auch nicht unbedingt ihre Arme für uns ausgebreitet. Wenn - falls - wir die Verhandlungen mit Groddan fortsetzen, können wir es nicht bei Wissenschaft und Technik belassen. Irgendwann müssen wir über Politik sprechen. Über Soziologie. Die Grodd müssen dann bereit sein für diese Gespräche. Es muß sich etwas in ihren Köpfen bewegen."

Elohim lachte. "Und wie wollen Sie das schaffen? Wollen Sie die Grodd von ihren Kasten 'erlösen'? Weder können noch dürfen wir das. SIE haben sich für dieses System entschieden, SIE leben seit vielen Generationen darin. Das wäre, als würde die Föderationen einen Frachter voller Federn schicken, um die Vulkanier zum Lachen zu zwingen!"

"Ein Punkt für Sie. Dennoch..."

Ein Räuspern aus dem Plenum erinnerte die beiden Kontrahenten daran, dass sie nicht alleine im Raum waren.

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Kaum war George an Bord gekommen, da vielen von gut 1000 Richtungen sämtliche Probleme auf ihn ein. Der leicht abgekämpfte Chefingenieur setzte eine steinerne Mine auf und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier.

Dort angekommen wurde er von Jerry Lee euphorisch begrüßt. Immer wieder sprang der junge Hund ihn an und bellte dabei. Der Schwanz wedelte ohne Unterbrechung. Die Tasche mit den Sachen flog in eine Ecke.

Die Kinder waren noch in der Schule. Daher nutzte George die Ruhe und ließ die Wäsche schnell in den Wäscheregenerator verschwinden, jenes Gerät war ein entfernter Nachfahre der Waschmaschine, dass nach dem Prinzip der Schalldusche arbeitete. Bei dieser Gelegenheit entschied sich George, so schnell wie möglich eine größere Galauniform anzufordern. Nachdem die Wäsche fertig war, stellte sich George unter die Dusche und genoss das heiße Wasser.

Doch die regenerative Wirkung der Dusche ging Flöten, als er im Maschinenraum war. Er wollte nur nach dem rechten sehen und musste feststellen das Sam sowie Zag und Frost dabei waren Deck 12 in Brand zu stecken.

Der Qualm hatte solche Ausmaße in dem Frachtraum angenommen, dass der Computer bei aktivierten Sicherheitssensoren das Katastrophenprotokol ausgelöst hätte. Die Grodd hatten ein abscheuliches Kraut mitgebracht, das man wohl rauchen konnte. Nachdem George den Frachtraum 8 auf Deck 12 besichtigt hatte, kam er zu dem Schluss das Außenschott des Frachtraumes, das zum Weltraum hin führte zu öffnen, um endlich dem Gestank ein Ende zu bereiten. Doch diesen Entschluss behielt George stillschweigend für sich. Zag und Frost hingegen starrten den Commander mit großen Augen an, als dieser mit einer leichten Sauertopfmiene vor ihm stand.

„Sir, wir …“, begann Frost.

„Ich will es nicht Wissen Frost. Sorgen Sie nur dafür das diese Dunstglocke verschwindet. Wie ist ihre Sache.“, knurrte George. Doch in seinen Augen blitzte der Schalck auf. Nur ließ es George Teilweise durchdringen. Zag erkannte dies, nickte aber seinem Vorgesetzten zu. Dann ging George wieder.

„Das war knapp.“, sagte Frost.

„Glaub mir der ist in Ordnung. Sonst hätte der Commander anders reagiert.“, sagte Zag. Frost zuckte mit den Schultern. Dann aktivierten sie erst einmal die Ventilation, die den Rauch absaugte.

Das Chaos, das sich zeigte, war wirklich gewaltig. Schnell begannen die Beiden aufzuräumen, bevor der Taxifahrer wieder zurückkam.

Kaum ist man weg schon Fackeln, die einem ein komplettes Deck ab, dachte, George grimmig. Doch dann dachte er an die Zeit zurück in der er selbst Kadett war. Er hatte den gleichen Unsinn getrieben wie die Beiden eben auf Deck 12. Zag hatte Augenscheinlich seinen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und dabei lies es George bewenden. Wieder im Maschinenraum angekommen Übertrug er zusammen mit Suval die Daten der Tricorder in den Hauptcomputer. Auf ein PADD wurden dann die Missionsberichte der anderen Führungsoffiziere geladen, um nachher als Lektüre zum Mittagessen zu dienen. Dabei hielt er noch eine Unterredung mit McNeil, die ihren Chef auf den neuesten Stand brachte, was das Schiff anging. Zufrieden nickte George, als er erfuhr das der Zustand des Schiffes nicht Besser sein könnte.

Die nächste Station war die Schule. Dort musste sich George mit McGregor auseinander setzen. Die bescheinigte ihm das sich Michaels verhalten etwas gebessert hatte und sie wollte wissen, ob die Kinder nun an dem Ausflug teilnehmen würden, der wegen der aktuellen Mission verschoben werden musste.

George stimmte der Teilnahme zu. Die Lehrerin wollte zu einem Gegenargument ansetzten als sie wegen der Zusage Stutzte.

„Hören Sie. Ich habe verdammt viel um die Ohren. Ich bin froh wenn ich die Kinder, in den nächsten 24 Stunden einmal zu Gesicht bekommen werde.“, sagte George angespannt. Er wusste das Es Commander Kyle z.B. nicht wesentlich besser erging. Die erste Offizierrin sprang im Moment auch von einem Deck zum anderen und musste ebenfalls 1000 Dinge gleichzeitig erledigen.

„Sie Sollten sich mehr Zeit für ihre Kinder nehmen.“

„Erzählen Sie mir was neues.“, grinnte der Chefingenieur kurz. McGregor nickte nur leicht. Sie wusste das der Mann ihr Gegenüber im Moment an 4 verschiedenen Orten gleichzeitig da sein musste. So wie es dem Rest der Senioroffiziere erging.

Nun hatte der Councelor zu einem Meeting geladen. In diesem sollten sich die Außenteam Mitglieder über ihre Erlebnisse auf Groddan 4 austauschen. George dachte sich das dis nichts Schaden könne. Gerade noch rechtzeitig war George eingetroffen, um den Beginn des Meetings mit zu bekommen.

Er ließ sich in eine Sessel sinken und nahm eine Tasse Tee zu sich. Aufmerksam folgte er dann den Ausführungen von Solak und den anderen Anwesenden an. Vieles, von dem was er Hörte, deckte sich mit seinen Ansichten. Doch er erkannte einige beunruhigende Gemeinsamkeiten in den Berichten der hier Anwesenden. George Räusperte sich kurz.

„Was Die Technologie angeht, so sind die Grodd in einigen Gebieten uns weit voraus, in anderen sind es wir. In dieser Hinsicht wäre eine Mitgliedschaft von beiderseitigen Vorteil. „, dann begann George zu berichten, was er beobachtet hatte. Die Entdeckungen über die Technologie der Grodd sowie darüber was George von der Gesellschaft der Grodd her beobachten konnte. Alle Anwesenden hörten aufmerksam zu. George klang begeistert als er von den Errungenschaften der Grodd sprach und lief Gefahr einen technischen Vortrag zu halten, von dem nur sein hier anwesender Techniker wusste, was da sein Chef von sich gab.

„Wir sollten den Grodd eine Chance geben. Aber wir müssen ihnen auch sagen, was für Veränderungen auf Sie und ihre Kultur zukommen wird, wenn Sie der Föderation beitreten werden.“, schloss der Chefingenieur seinen 10 Minütigen vortrag.

George lehnte sich zurück. Er sagte auch Solak, das die Grodd nach seiner Meinung noch nicht bereit sind, aufgenommen zu werden, selbst wenn dies einige mit aller Kraft anstreben würden. Die Bevölkerung hatte immer noch nicht ganz den letzten Besuch von Außenweltlern verdaut. Und nun soll diese geteilte Welt einem Planeten Bund beitreten. George schüttelte den Kopf. Er hatte seine Bedenken geäußert und wartete nun auf die Reaktionen der anderen Anwesenden.

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Die beiden Wissenschaftsoffiziere hatten zum Abschied noch ein paar kleinere Platten festes Kerdak und eine hermetisch versiegelte Flasche mit einer Probe desselben Materials im flüssigen Zustand erhalten. Vinara ließ sie gleich nach der Rückkerh auf die Community ins wissenchaftliche Labor bringen, während sie selbst sich in ihr Büro begab und einen ausführlicheren Bericht zu schreiben begann (eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten hatte sie bereits an alle Führungsoffiziere geschickt).

Mitten im Schreiben erhielt sie Solaks Einladung zu einem informellen Treffen. Schnell, aber ohne Hast beendete sie ihren Bericht und schickte ihn an ihre Kollegen - darin enthalten war auch eine Zusammenfassung von Talanas nächtlichem Ausflug mit Samylax, Talana hatte ihrer "Tante" auf dem Rückflug davon erzählt. Um nicht weiter für unnötigen Ärger zu sorgen gab Vinara an besagten Ausflug genehmigt zu haben, was sie in einer kurzen Extra-Nachricht an Assjima begründete (nicht dass es durch widersprüchliche Meldungen zu noch mehr Verwirrungen kam als es ohnehin schon gab).

Bis kurz vor Beginn des Treffens noch unschlüssig ob sie selbst daran teilnehmen sollte beschloss die Andorianerin schließlich doch noch zu kommen. Lange Zeit sah es so aus als würden Solak und Elohim die Diskussion alleine bestreiten, bis Sheridan sich hörbar räusperte und seinen Monolog hielt. Nachdem er geendet hatte versuchte Vinara ihre Gedanken darzubringen: "Ich kann Ihre beiden Standpunkte verstehen, auch ich hege starke Zweifel ob die Grodd in absehbarer Zeit der Föderation beitreten können. Gleichwohl können ihre wissenschaftlichen und technologischen Errungenschaften für uns von großem Vorteil sein. Ich würde vorschlagen ihnen für den Anfang eine Art privilegierte Partnerschaft anzubieten, mit gegenseitigen Austauschprogrammen - und zwar mit beiden Parteien der Grodd. Es wäre ein ähnliches Verhältnis wie das das wir derzeit mit den Klingonen haben. Zusätzlich würde ich für eine vorsichtige Annäherung auf ziviler Ebene plädieren, ich meine mit einfachen Vertretern des Volkes auf Groddan, am besten durch entsprechend geschulte Zivilisten."

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Die Chefärztin hatte den Ausführungen ihrer Kollegen gespannt gelauscht, auch wenn sie beim Vortrag Georges in einen dösenden Geisteszustand abdriftete, der sich am besten mit dem Wort Halbschlaf titulieren ließe. Aber dank der Ausführungen Vinaras fand sie recht schnell wieder in die Realität zurück. So konnte sie nur hoffen, dass sie auf George nicht allzu gelangweilt gewirkt hatte. Um ihre vorübergehende Abwesenheit möglichst schnell zu vertuschen ergriff sie gleich nach Vinara das Wort:

„Commander, ich kann Ihnen und Solak nur zustimmen. Die Grodd haben uns sowohl technisch als auch persönlich viel zu bieten. Sie sind ein liebenswertes Völkchen mit einigen für uns sehr interessanten Denkansätzen. Jedoch ist die Förderation ist mehr als ein Handelsimperium oder eine Plattform für wissenschaftlichen Austausch. Auch wenn die Förderation immer bemüht ist, ihren Mitgliedsvölkern innerhalb gewisser Grenzen möglichst viel Eigenständigkeit zulassen - unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination - so bin ich noch nicht überzeugt, dass sich die Grodd in die Denkweise der Förderation einpassen können. Sie erhoffen sich von einem Beitritt neue Erkenntnisse, neues Know-How. Sie wollen aus ihrer bisherigen Isolation heraustreten um Teil einer größeren Gemeinschaft zu werden. Das zumindest suggeriert uns die Führungsschicht der SID. Aber ich wage zu behaupten, dass sich nicht einmal diese Schicht darüber Gedanken gemacht hat, was ein Beitritt zur Förderation für ihre Gesellschaft wirklich bedeuten würde. Sie sagten es bereits, Solak …“ Assjima sah den Councelor an. „Junge Grodd würden den Planeten verlassen um sich plötzlich in einer freiheitlich denkenden Umgebung wieder zu finden, in denen eine Einteilung in Gruppen aufgrund der Abstammung zu gut wie unbekannt ist. Mitglieder der untersten Kaste können außerhalb ihrer Heimatwelt in allen Disziplinen führende Positionen erlangen. Und so sie sich entschließen sollten, wieder zurück zu kehren, dürfen sie Fußböden schrubben? Wie soll das funktionieren? Entweder wird Groddan IV einer massiven Entvölkerung ausgesetzt werden oder es wird eine Revolution geben.“

Assjima machte eine Pause und drehte die Teetasse nachdenklich zwischen den Händen. Dann fuhr sie fort: „Ich sehe noch ein weiteres Problem. Einige von Ihnen haben vielleicht von dem nächtlichen Erlebnis gehört, das Talana und Samylax hatten. Ich habe vorhin mit Sam darüber gesprochen. Innerhalb der Bevölkerung scheint eine ausgeprägte Fremdenfeindlichkeit zu herrschen. Wie passt das mit dem Bestreben der führenden SID-Vertreter zusammen? Wurde das Volk gefragt? Hat der Beitrittswunsch tatsächlich eine Basis unter den Grodd oder ist er nur den Köpfen einiger weniger entsprungen? Und wie sollen sich Vertreter der Förderation auf Groddan IV in diese Gesellschaft einpassen? Beim aktuellen Stand unserer Informationen kann ich übereinstimmend mit Commander Shrals Ansicht bestenfalls eine Assoziation empfehlen. Aber eine Aufnahme halte ich definitiv für übereilt.“

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Der Kommunikator der Ärztin piepste aufgeregt mitten in die Besprechung hinein. „Bishop an Assjima! Bitte kommen sie sofort in die Bioabteilung von Labor zwei. Medizinischer Notfall!“ Lucas klang sehr aufgeregt. Aufgeregt genug, um Assjima zu veranlassen, regelrecht aus dem Sessel empor zu schnellen. „Ich bin schon unterwegs!“ Sie entschuldigte sich mit einem kurzen Achselzucken bei den Kollegen und initiierte einen Ort-zu-Ort-Transport um kurz darauf im Labor zu materialisieren.

Lucas kniete am Boden neben Nanni, die blutverschmiert und bewusstlos in einem Scherbenhaufen lag. Der Sicherheitschef versuchte cool zu bleiben, aber er zitterte leicht und sah sehr besorgt aus. "Assjima, hilf ihr bitte. Schnell!" flehte Lucas und sah sie an wie ein kleiner Junge, der seine Mutter verloren hat und alleine durchs Einkaufszentrum irrt.

„Assjima an Krankenstation: Team eins sofort mit Anti-Grav-Trage nach Labor zwei.“ Dann kniete sie neben der bewusstlosen Wissenschaftlerin nieder. „Lucas – hole bitte das Medikit da drüben.“ Mit schnellen Bewegungen überprüfte sie Atmung und Puls. Beides war vorhanden. Erleichtert atmete die Ärztin aus.

"Ja, kommt sofort!" meinte Lucas und stürzte in den Stand, dann sprang er über den Tisch und holte das Medikit. Er lies es zweimal fallen vor Aufregung, aber er brachte es schnell der Ärztin.

Assjima packte den Tricorder aus. Gebannt starrte sie auf das Display. „Seltsam … sehr befremdlich …“ murmelte sie leise. „Lucas, kannst du mir sagen was passiert ist?“

"Ich weiß es nicht... Sie kam mich nicht begrüßen und da habe ich mir Sorgen gemacht. Als sie auf meinen Ruf nicht geantwortet hat, da habe ich sie gesucht und hier drin am Boden liegend gefunden." berichtete Lucas mit zittriger Stimme und leicht feuchten Augen.

„Sie scheint einem ungemein starken Schock ausgesetzt gewesen zu sein. Die Lebenszeichen sind schwach, aber stabil. Ich muss sie auf die Krankenstation bringen.“ Die Deltanerin schaute auf und bemerkte die Panik im Blick des Freundes. „Beruhige dich, Lucas. Es besteht keine unmittelbare Lebensgefahr.“

"Beruhigen? Wie soll ich denn jetzt ruhig werden?" protestierte Lt. Cmdr. Bishop und strich seiner Freundin die blutverschmierten Haare aus dem Gesicht. "Wo bleibt denn die Trage, verdammt noch mal!"

Im selben Augenblick kam James mit seiner frisierten Anti-Grav-Trage in den Raum geschossen, dicht gefolgt von einem sichtbar außer Atem geratenen Sid. Die beiden Männer hoben Nanni vorsichtig auf die Liege und transportierten sie – diesmal in gemäßigtem Tempo - auf die Krankenstation.

Der Sicherheitschef wich nicht von der Seite seiner Freundin und lief neben der Trage her, bis in die Krankenstation. Er hoffte das Assjima helfen konnte und dass es Nanni bald besser gehen würde.

Selbst als Nanni bereits auf dem Biobett lag, wich Lucas nicht von ihrer Seite. Die Ärztin aktivierte die Sensoren der Liege und gab Meg gezielte Anweisungen: „20 mg Benjisidrin.“ Während sie die Hand ausstreckte wichen ihre Augen keinen Augenblick von den Anzeigen. „Protodynoplaser aktivieren … zwei Einheiten Dexalin … gut so …“

"Was ist denn jetzt?" fragte Lucas und schaute die Ärztin besorgt an. Wieso meinte es das Schicksal so schlecht mit ihm? Immer diese Proben und Leiden, die ihm das Leben auferlegte oder abverlangte ...

„Ich kann noch nichts sagen … 50 mg Inaprovalin!“ Einer der Sensoren piepste aufgeregt. Assjima eile um das Biobett herum und stolperte dabei über den Fuß des Sicherheitschefs. Ihre Finger eilten über das Sensorenfeld, das Piepsen endete schlagartig nur um auf der anderen Seite der Liege aus einem anderen Gerät erneut zu ertönen. Ein weiteres Male stieß die Ärztin mit Lucas zusammen. „Bitte Lucas! Meg – ich brauche den Neurostimulator!“

Lt. Cmdr. Bishop hatte verstanden und ging der Ärztin aus dem Weg. Seine großen dunklen Augen fixierten den fast leblosen Körper seiner Freundin, seine Hände falteten sich und er begann zu beten.

Nach vier weiteren sehr hektischen Minuten hatten sich die Lebenszeichen der Biologin endgültig stabilisiert und Assjima wandte sich nun endlich dem Sicherheitschef zu. „Ich habe Nanni jetzt in ein leichtes Koma versetzt. Ihre Synapsen waren auf dem besten Weg zu kollabieren. Doch für den Augenblick ist sie außer Gefahr.“

"Koma? Und für wie lange?" fragte Lucas ganz entsetzt und stützte sich an der Wand ab. Er hatte große Angst um seine Freundin und es nagte sehr an ihm.

„Es ist ein künstliches Koma. Ich werde sie solange in diesem Zustand lassen bis ich weiß, was geschehen ist. Sie muss eine Art Nervenschock erlitten haben. Wenn sie bei Bewusstsein wäre, wäre die Gefahr zu groß, dass es sich wiederholt.“ Assjima trat auf ihn zu und legte ihm die Hand auf den Arm, in der Hoffnung, dass ihn das etwas beruhigen würde. „Lucas, du solltest den Unfallort untersuchen. Ich muss so schnell wie möglich wissen, an was Nanni gerade gearbeitet hat. Inzwischen werde ich sie einer gründlichen Analyse unterziehen.“

"Assjima, sie wird doch nicht sterben?" stammelte Lucas und ihm liefen ein paar Tränen die Wange hinunter.

„Nicht solange sie hier auf meiner Station liegt!“ Die Deltanerin versuchte bewusst Zuversicht auszustrahlen, auch wenn sie sich wirklich nicht sicher war, ob sie da nicht zuviel versprach. Aber einen verängstigten Sicherheitschef war augenblicklich das Letzte was sie und Nanni brauchen konnten. „Mach dich an die Arbeit. Helfe mir und es wird alles gut gehen.“

"Wie kann ich arbeiten, wenn Nanni so daliegt?" meinte Lucas traurig und deutete auf die im Koma liegende Biologin. Am liebsten hätte er geschrieen und getobt aber so was half keinem und gehörte sich nicht.

„Lucas – bitte! Mit Rumsitzen und Händchenhalten hilfst du ihr nicht. Mach du deine Arbeit und lass mich in Ruhe meine Arbeit machen. Wenn sich ihr Zustand verändert werde ich dich sofort rufen lassen.“ Assjima wippte unruhig hin und her. Sie wollte zurück zu ihrer Patientin. So packte sie den widerstrebenden Terraner kurzerhand an den Schultern und schob ihn sanft aber bestimmt in Richtung Ausgang.

"Aber... Hey Assjima was soll denn dass?" protestierte der Sicherheitschef lautstark und schaute die Ärztin böse an.

Assjima wollte nicht unsensibel erscheinen, aber sie wusste aus Erfahrung, dass die Anwesenheit von den Patienten nahe stehenden Personen sie bei ihrer Arbeit behindern würde. Sie konnte sich nicht konzentrieren, wenn sie sich ständig beobachtet fühlte. Deswegen erwiderte sie seinen Blick und flüsterte ihm grimmig zu: „Entweder du gehst jetzt von alleine oder ich lasse die Sicherheit rufen.“

"Wie bitte? Ich bin doch von der Sicherheit! Aber gut, ich habe verstanden..." brummte Lt. Cmdr. Bishop und verließ grimmig die Krankenstation. Er rannte zum Labor zwei und versiegelte es, er würde später zurückkommen und alles untersuchen. Doch er musste erst seinen Frust abreagieren, um einen kühlen Kopf zu haben.

Bryn und U_E in „Scherben bringen Unglück!“

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