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Go(ue)rilla Diplomatie


USS Community

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Seltsame Wesen diese Grodd. George war wieder früh aufgestanden und obwohl er nur 3 Stunden lang geschlafen hatte, war er erstaunlich wach und fit. Während er frühstückte, ging er die Berichte durch die in der letzten Schicht mal wieder angefallen sind. Ripper hatte die Sache gut im Griff gehabt. Sehr gut sogar.

Das Verschwinden von McNeil und O´Tra hingegen war nur ein weiteres Stück eines Puzzles, das er seit Langem zusammensetzte. Dass der Chief mürrisch war, konnte man aufgrund seiner Vergangenheit auch verstehen. Wer würde wohl nicht so an dessen Stelle so drauf sein. Aber McNeil machte ihm Sorgen. Zwar war ihre Arbeit sehr gut, dennoch schien sie hinter seinem Rücken eine feindselige Haltung ihm Gegenüber einzunehmen. Einmal konnte George die letzten Reste eines Gesprächs mit ihr und einem Techniker mitbekommen. Dabei schien darum zu gehen, wie sie sich über ihn Luft machte. Unter anderem fiel das Wort super George. Das war noch während der Mission gewesen als die Community versuchte den Kreis der 12 erfolgreich zu schließen. Seither wurde ihr verhalten immer merkwürdiger.

George beschloss, sich McNeil mal richtig zur Brust zu nehmen. Als Nächstes nahm er sich eine Notiz von Lieutenant Esteban vor. George musste beinahe losprusten, als er lass, weswegen die Fehlfunktion auftrat.

„Nicht zu fassen.“, knurrte George und Trank die Tasse aus. Ein Blick auf den Chronometer verriet George das die Kinder nun aufstehen mussten. Nachdem auch dieses Ritual beendet und die Kinder schon zur Bordschule unterwegs waren klingelte der Türmelder. George öffnete das Schott. Klerus stand vor ihm.

„Guten Morgen Commander.“

„Guten Morgen Mr Klerus. Haben sie einigermaßen gut schlafen können?“, fragte George. Der Kapuzineraffenmann lächelte leicht.

„Es ging, wenn auch mit Schwierigkeiten, aber ich konnte, für wenige Stunden etwas Ruhe finden.“

„In Ordnung. Wenn Sie wollen, werden wir den Tag mit einer Schiffsführung beginnen.“, schlug George vor. Klerus Überlegte kurz.

„In Ordnung. Etwas Bewegung nach so einem Bankett ist immer eine gute Idee.“

„Gut. Dann lassen Sie uns dann gehen. Um diese Zeit ist hier an Bord noch alles schön ruhig.“, beide Männer gingen nun los.

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Der Ruf von Lucas hatte H´Qar gerade erreicht als er zum Dienst gehen wollte. Also machte H´Qar sich ohne Umwege gleich zum Büro des Sicherheitschefs auf. Eigentlich wollte er vor seinem Dienst noch einmal kurz auf dem Hangardeck vorbeischauen. Aber Lucas Stimme hatte dringlich geklungen. Und so betrat er das Büro von Lucas und begrüßte ihn.

"Guten Morgen, H'Qar - Gut das du gleich gekommen bist! Wir müssen ein paar Dinge besprechen..." begrüßte ihn Lt. Cmdr. Bishop und stand auf. Dann schlug er sich auf die Brust und meinte: "nuqneH". Lucas wollte dem Klingonen zeigen, dass er ihn respektierte und auch seine Kultur.

"Was gibt es zu besprechen?"

Er reichte Lucas seine Hand, wenn er es richtig verstanden hatte war das eine angemessene Begrüßung auf der Erde.

Der Sicherheitschef drückte die Hand seines Kollegen und meinte dann: "Willst du erst was angenehmes besprechen oder etwas unangenehmes?"

"Das ist deine Entscheidung, Du bist der Vorgesetzte."

H´Qar meinte zu wissen was das Unangenehme ist.

"Einverstanden, also warum hast du Talana verprügelt? Und komm mir nicht mit der Ausrede bei Klingonen wäre das so üblich..." entgegnete Lucas prompt und nahm ein Schluck von seinem Kaffee mit Zitrone, denn er hatte leichte Kopfschmerzen.

"Ich habe Sie nicht verprügelt. Ich habe es Dr. Assjima schon gesagt ich habe mit ihr den Grundkurs in Selbstverteidigung durch genommen. Ein verdammter Kinderkurs. Und sie hat wenn es hoch kommt 10 blaue Flecken davon getragen."

"Kinderkurs? Wäre sie ein Mensch, würde sie im Koma liegen oder was?"

"Nein dann hätte dann hätte sie wahrscheinlich 15 blaue Flecken."

"Du bist hier leider nicht auf einem Klingonenschiff. Ich habe Beschwerden wegen dir bekommen und musste mich bei der Göre und bei Lt. Cmdr. Shral entschuldigen. Das war demütigend." antwortete Lucas etwas lauter als vorher. Denn er war es langsam leid, sich für den Klingonen zu entschuldigen.

"Wer hat denn verlangt dass Du dich für mich entschuldigen sollst."

Der Klingone wurde langsam sauer nur weil dieses verwöhnte Gör nicht richtig aufpasste nahm sich jeder das recht heraus ihn zu kritisieren.

"Du hättest mir ja nicht den Auftrag geben müssen mich um dieses Gör zu kümmern."

"Ich habe dir den Auftrag gegeben, weil ich dir vertraut habe. Das war mein Fehler. Du bist Klingone und wir sind von der Sternenflotte und das passt so nicht..." antwortete Lucas langsam gereizt und seine Stimme wurde lauter. So langsam klang er wie Lt. Müller, der es damals seinem Chef prophezeit hatte.

H´Qar wurde so langsam richtig sauer. "Sie hätte diese blauen Flecken auch bekommen wenn Lt. Müller oder Du dieses Training mit ihr gemacht hätte. Aber da es der brutale und unbeherrschte Klingone war, wird hier ein Standgericht aufgebaut. Aber das ist schon in Ordnung. Genau das habe ich von Anfang an erwartet."

"Verdammt noch mal, dass tue ich doch gar nicht aber ich muss mich dauernd entschuldigen. Ich habe doch versucht, dich normal zu behandeln. Ich habe dir doch einige Freiheiten gegeben, aber es klappt nicht. Glaub mir ich respektiere dein Volk und auch dich, aber vielleicht sind unsere Völker zu verschieden oder zu gleich." meinte Lt. Cmdr. Bishop und trank einen Schluck Kaffee.

"Nein machst du nicht? Hast Du mich gefragt was passiert ist? NEIN! Du hast mir gleich vorgeworfen dieses Gör verprügelt zu haben."

Er schlug mit den Fäusten auf den Tisch.

"Aber ich werde gerne mit Lt. Cmdr. Shral unterhalten. Vielleicht hat sie noch neue Anschuldigungen gegen mich vor zubringen."

"Verzeihung, dass ich auf meine Kollegen höre!" meinte der Australier sarkastisch. "Gut, deine Version war das Kindertraining - Doch es gibt hier keine klingonischen Kinder... Du ich kann diese Talana auch nicht leiden, am liebsten würde ich sie in einer Arrestzelle einsperren und den Schlüssel wegwerfen..."

Die Hände die noch eben fest auf den Tisch gepresst wurden schossen nun nach oben und packten Lucas am Kragen. Er zog Ihn zu sich heran, so dass er halb über dem Tisch hing.

"ICH HABE SIE NICHT VERPRÜGELT. Wer Anweisungen und Ratschläge nicht befolgt Macht Fehler und zieht sich selber Verletzungen zu. Ich werde Mit Lt. Cmdr. Shral sprechen und damit ist das Thema hoffentlich erledigt."

Lucas war entsetzt aber dann zischte er: "Lass mich sofort los oder du landest wegen Angriff auf einen ranghöheren Offizier in der Arrestzelle."

H´Qars Stimme wurde tödlich. "Ich habe noch gar nicht angefangen irgendjemanden auf diesem Schiff anzugreifen. Sollte ich es machen wird der jenige nicht mehr dazu kommen mich einzusperren."

Er ließ Lucas schwungvoll los, so dass er in seinen Sessel fiel.

"Und nun mach was du für richtig hältst."

"Argh - H'Qar was soll denn das? OK vergessen wir den Vorfall, aber wie geht es weiter?" brummte Bishop und rückte seinen Kragen zurecht.

"Das hast Du zu entscheiden."

"Das nächste Mal wenn du nicht weißt, ob du sternenflottenmäßig handelst, dann rufst du mich. Egal zu welcher Zeit. Einverstanden?" machte Lucas den Vorschlag und wartete gespannt auf eine Antwort.

Ein diabolisches Grinsen umspielte seine Lippen.

"Das willst Du nicht wirklich. Aber ich nehme diese Bedingung an. Ich möchte Dich nur darauf hinweisen das ich genau das getan habe bevor ich angeblich diese Talana verprügelt habe."

"Du legst dir ja echt alles so hin, wie du es brauchst oder?" motzte Lucas zurück und überlegte seine Worte. "Ach so ruf mich bitte nicht nachts, wenn ich keinen Dienst habe - OK!"

Mit regloser Miene stand der Klingone da und erwiderte kein Wort. "Was war die zweite Sache über die Du mit mir reden wolltest?"

"Na ja die andere Sache benötigt genau den Krieger in dir..." erklärte Lucas und grinste verlegen.

"Entscheide Dich soll ich nun Krieger sein oder nicht?"

"Es kommt auf die Situation an, gestern bei dem Bankett, da wollte der Militärführer General Solbok nicht mit mir reden. Er meinte ich wäre ein Polizist und da dacht ich mir, du könntest mit ihm sprechen." führte Lt. Cmdr. Bishop seine Erklärung weiter.

"Und was soll ich ihm sagen? Das er unrecht hat? Aber ich werde mich gerne mit einem anderen Krieger unterhalten."

"Nein, ich dachte dass du dich um den General kümmerst und ich werde mich um die Leibgardistenchefin kümmern. Es geht um die Prüfbereiche."

"Und was soll ich ihm sagen? Das er unrecht hat? Aber ich werde mich gerne mit einem anderen Krieger unterhalten."

"Nein, ich dachte dass du dich um den General kümmerst und ich werde mich um die Leibgardistenchefin kümmern. Es geht um die Prüfbereiche."

"Gut ich werde mich bemühen die Sternenflotte nicht zu verunglimpfen. Wie gründlich sollen die einzelnen Bereiche geprüft werden?"

"Das werden wir dann sehen, aber im Prinzip müssen wir in jede dunkle Ecke schauen..." sprach Lucas und verzog die Mundwinkel, dann trank er seinen Kaffee leer.

"Du scheinst über diesen Auftrag nicht gerade erfreut zu sein?"

"Nein, ich bin erfreut. So etwas ist sehr interessant aber die Arbeit ist sehr zeitaufwendig und anstrengend." berichtigte der Sicherheitschef die Annahme seines klingonischen Kollegen.

"Gut wo finde ich diesen Solbok?" sagte H´Qar halb im gehen.

"Wahrscheinlich in seinem Quartier..." entgegnete Lucas und widmete sich einen Bericht, der auf seinem Schreibtisch lag.

Der Klingone drehte sich wortlos um und verließ den Raum.

Shane und U_E in „Krieger sein oder nicht Krieger sein? Muss das hier die Frage sein?

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„NOCH NIE?“

Milseya starrte mit weit aufgerissenen Augen den Spinnenaffen an.

„Noch nie“, wiederholte Splizz und wunderte sich über die überraschte Reaktion der Haliianerin. „Was erstaunt Sie daran?“

„Nun, ganz einfach, ich kenne keinen ausgebildeten Piloten, der noch nie abgestürzt ist. Selbst bei der Sternenflotte macht jeder Pilot während seiner Ausbildung mindestens einen kontrollierten Absturz. Auf Nahib ist es einer der wichtigsten Bestandteile der Ausbildung. Daher .. es überrascht mich ganz einfach.“

„Welchen Sinn sollte es haben, das Abstürzen zu trainieren?“, wollte der Commander wissen.

„Das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen kann man so z.B. die Reaktionszeit aber auch das Verhalten des Piloten in einer Notfallsituation testen...“

„In einem Notfall übernimmt das KI die Entscheidung. Es reagiert schneller und trifft die beste Entscheidung.“

„Sie vertrauen in einem solchen Fall einem Computerprogramm?“

„Natürlich. Die KI kann in einem solchen Fall wesentlich schneller reagieren als ich oder Sie. Es kennt die Fähigkeiten des Schiffes besser und weiß, was zu tun ist.“

Nachdenklich setzte sich die Haliianerin auf den Copilotensitz des Runabout.

„Stimmen Sie dem nicht zu?“, fragte Splizz neugierig und setzte sich ebenfalls.

Sie hob den Kopf und sah dem Spinnenaffen ernst an. „Sie vertrauen einem Programm Ihr Leben an. Es trifft für Sie diese Entscheidung. Ich weiß nicht ... ich würde niemals einem Programm, einer Maschine eine solche Macht.. die Entscheidung über mein Leben oder meinen Tod überlassen.“

„Aber auch Sie sind hier abhängig von Programmen und Maschinen“, warf er ein.

„Ja, aber ICH treffe die Entscheidung - jede Entscheidung! Und die Maschine führt sie aus. Sie übernimmt nicht die Kontrolle.“

Der Grodd-Pilot dachte nach. „Dann halten Sie unsere Art zu fliegen für falsch?“

„Nein, es gibt kein falsch oder richtig. Sie ist nur anders.“ Milseya suchte nach den richtigen Worten. „Ich habe viele Piloten im Laufe meines Lebens kennen gelernt. Und sie - uns - alle verbindet ein bestimmtes Gefühl, das wir empfinden, wenn wir fliegen. Eine verrückte Leidenschaft, eine bedingungslose Begeisterung, die Nicht-Piloten wahrscheinlich nie verstehen werden. Es ist wie ein Rausch. Immer wieder. Man will mehr davon. Man will es jeden Tag aufs neue erleben...“

Splizz lächelte verschmitzt. Er wusste genau, wovon sie sprach. Er kannte dieses Gefühl nur zu gut.

„.. Sie sagten, dass Sie die Höhe und die Geschwindigkeit lieben. Das Gefühl, sich frei zu fühlen“, fuhr die Haliianerin fort. „Aber ich frage mich, wie frei Sie sein können, wenn ein Programm Ihnen diese Freiheit - die Freiheit selbst zu entscheiden - nimmt. Ist es nicht genau diese Entscheidung, die Teil dieses Rausches ist? Das Wissen um die Möglichkeit. Und ist dieses Wissen nicht auch gleichzeitig der Grund für unsere Verantwortung, die wir jedes Mal übernehmen, wenn wir uns an das Steuer eines Schiffes setzen?“

„Sie denken, dass wir weniger Verantwortung übernehmen, weil wir der KI diese Entscheidung überlassen?“ Splizz sah Milseya verwundert an. „Was ist mit den Leben, die durch die Entscheidung eines KI gerettet werden?“

„Lassen Sie mich umgekehrt fragen: Was ist mit denen, die nicht gerettet werden? Aufgrund der Entscheidung eines - wenn auch hochentwickelten – Programms. Wo bleibt der 'menschliche Faktor'? Wir mögen nicht immer logisch entscheiden. Wir wägen nicht immer das Risiko gegen die Erfolgschancen aus. Wir kalkulieren nicht. Aber jede unserer Entscheidungen – so sehe ich das – ist stets eine Entscheidung für das Leben. Gerade weil wir um die Möglichkeit des Todes wissen.“

„Unsere KI ist hochentwickelt. Das oberste Prinzip ist stets den Piloten zu retten“, erklärte der Commander

„Das bestreite ich nicht. Aber es arbeitet mit mathematischen Mitteln. Mit logischen Operanden. Da ist kein Platz für das Gefühl oder für dieses unerklärbare Wissen. Aber ich weiß, dass es Dinge gibt, die nicht mit Logik erklärbar sind und dennoch funktionieren. Ich weiß, dass ein Schiff zu mehr in der Lage ist, als nur dem, was ein Techniker berechnet und glaubt. Ein Schiff ist mehr als die Summe seiner Einzelteile.“ Sie seufzte laut. „Entschuldigen Sie, Commander. Ich .. ich..“

„Nein“, sagte dieser höflich und lächelte, um ihr zu zeigen, dass er ihr nichts übel nahm. „Wir sind hier um voneinander zu lernen. Ihr Standpunkt ist interessant – auch wenn ich nicht unbedingt teile. Vielleicht werden Sie die Möglichkeiten unserer Art zu fliegen verstehen oder sogar schätzen lernen, wenn Sie es einmal versucht haben.“

„Vielleicht“,entgegnete Milseya, die jedoch immer mehr zu der Überzeugung kam, dass ihr diese Art der Verbindung zu einem Schiff nicht sonderlich gefiel. Und dennoch - die Haliianerin war einfach zu neugierig. Verflucht, warum reizte sie alles was mit dem Fliegen zu tun hatte? Nicht nur dass sie tatsächlich in ein solches Schiff steigen würde – egal was H'Qar sagte. Nein, sie quälte sich auch durch Lorentz-Transformationsgleichungen und Maxwellsche Gleichungen, nur weil sie glaubte eine Lösung finden zu können, die andere, wirklich ungemein brillante Köpfe nicht gefunden hatten... blöde Quanten!! Bescheuerte Haliianerin!!!

„Fähnrich?“

Aus ihren Gedanken gerissen zuckte sie kurz zusammen.

„Alles in Ordnung?“, fragte Splizz besorgt.

„Ja, entschuldigen Sie. Ich hab gerade über mein Forschungsprojekt nachgedacht.“

Die Augen des Commanders leuchteten auf. „Sie forschen?“

„Wir wollen mal nicht übertreiben“, musste die Haliianerin lächeln. „Ich versuche mich daran.“

„Sie müssen mir unbedingt davon erzählen!“

„Gerne, aber zunächst...“ Milseya deutete auf die Konsole vor sich.

„Ja, erklären Sie mir, wie es funktioniert.“

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Noch immer nicht ganz wach schlich die Chefärztin der Community in Richtung Krankenstation. Nach gerade einmal vier Stunden Schlaf hatte sie der aufdringliche Kommunikator aus dem Bett geholt. Lt. Serik bat sie darum, möglichst schnell den Tag zu beginnen, da ein extrem neugieriger Schimpanse dabei sei, die Krankenstation auf den Kopf zu stellen. Und er hatte Recht. Als Assjima die Station betrat, war Sevarius gerade dabei, den verdutzen James mit einem glitzernden Pulver einzustauben. Wie von Zauberhand verschwand der Glitzerstaub in einem kleinen Gerät. „Sehr interessant … wirklich, sehr interessant!“ murmelte er unablässig, während er Zeile um Zeile sein Büchlein füllte.

Primaten! Die Grodd haben tatsächlich den Tagesrhythmus von Primaten. Zwei, drei Stunden Schlaf, ein paar Wachstunden, dann wieder schlafen. Ich muss eine Mittagspause für meinen werten Kollegen einplanen … und für mich auch. Dann versuchte die Deltanerin ein möglichst freundliches Lächeln aufzusetzen. „Guten Morgen, Doktor Sevarius. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen?“

„Oh ja, danke Doktor Assjima. Der Teppich in meinem Quartier war wirklich angenehm. Aber sagen Sie … wozu dient dieser große flache Kasten in dem Raum?“

„Welchen Kasten meinen Sie?“

„Na der, der oben so weich ist. Da lag die Decke drauf.“

„Ha! Assjima … der meint das Bett!“ platze James los und bekam sofort einen Knuff in die Rippen. Doch diesmal nicht von Meg, sondern von Lt. Serik.

„Crewman Bristow, etwas mehr Benimm!“

James wandte sich verlegen ab und begann die Hyposprays zu reinigen.

„Was ist ein Bett?“ fragte der Grodd verwundert.

„Da pflegen wir drauf zu schlafen. Die meisten von uns sind es nicht mehr gewöhnt auf einer vollkommen ebenen und harten Unterlege wie dem Fußboden zu liegen. Wie schlafen Sie denn?“ Assjima ging hinüber zum Replikator.

„Ach, die Nächte verbringe ich auf dem Boden meines Hauses, doch tagsüber schlummere ich auch gerne in einer sanft schaukelnden Astgabel. Sie empfinden also eine harte Unterlage als unbequem? Sehr interessant ….“ Sevarius macht erneut eine Notiz. „Das dürfte mit der extrem aufrechten, in Richtung Körpermitte gebogenen Stellung ihrer Wirbelsäule zu tun haben … wirklich sehr interessant!“

„Nun, es ist wohl eher die Gewohnheit. Aber es gibt eine Person an Bord, die dem vollkommen widersprechen würde. Unser klingonischer Austauschoffizier hasst weiche Betten. Möchten Sie etwas trinken?“

„WAS? Sie haben tatsächlich einen Klingonen auf diesem Schiff?“ Das Monokel machte sich selbständig und der leidende Mediziner des Planeten Groddan hüpfte aufgeregt auf und ab. „Ein Klingone! Ich muss ihn unbedingt sehen!“

Die Deltanerin hielt inzwischen eine Tasse Raktajino in der Hand. Sevarius kam näher und witterte vorsichtig in die Luft. „Was ist denn das, Assjima?“

„Das ist eine Art Kaffee … nur ist er wesentlich stärker als das terranische Getränk.“

„Darf ich mal?“ Der Grodd nahm ihr die Tasse aus der Hand und schnupperte vorsichtig daran. Dann steckte er den Finger hinein, schleckte ihn ab und verzog das Gesicht. „Das ist ja schrecklich! Wie können Sie so etwas trinken?“ Angeekelt gab er ihr die Tasse zurück.

„Man gewöhnt sich daran. Es hilft morgens wach zu werden. Möchten Sie lieber einen Tee?“

„Ja bitte. Ein Tee aus Kräutern wäre angenehm.“

Assjima replizierte einen Tee aus ihrer speziellen Datenbank und eine neue Tasse Raktajino, denn Grodd-Finger bereits zum Frühstück behagten ihr heute nicht sonderlich.

„Nun, Doktor Sevarius … was möchten Sie denn zuerst sehen?“

„Ich will einfach alles sehen. Ihr werter vulkanischer Kollege hat mir bereits erzählt, dass Sie gleich drei Krankenstationen haben.“

„Gut, dann würde ich vorschlagen, dass wir uns zuerst ein Frühstück gönnen und anschließend einen ausgedehnten Rundgang durch das Schiff unternehmen.“

„Wunderbar! Ich würde gerne ein Gericht namens Müsli kosten. Ihr großgewachsener Mitarbeiter da drüben hat mir eben davon vorgeschwärmt.“

James mag Müsli? Nun gut … man lernt eben nie aus. Assjima leerte ihre Tasse. Jetzt konnte der Tag beginnen.

Gegen Mittag saß die Ärztin etwas angeschlagen in ihrem Büro und hatte die Füße auf den Tisch gelegt. Der Grodd hatte wirklich ALLES sehen wollen. Sie waren nicht nur auf den Krankenstationen gewesen, sondern auch im Maschinenraum, hatten einen kurzen Blick auf die Brücke geworfen, waren sogar durch mehrere Jeffreisröhren gekrochen und hatten so ganz nebenher die Schädel von mindestens 25 Crewmitgliedern der verschiedensten Spezies ausgemessen. Nun machte Sevarius seinen Mittagsschlaf und Assjima genoss die momentane Ruhe auf ihrer Station … etwa fünf Minuten lang.

Aufgeregtes Geschnatter vor der Tür schreckte sie auf und sie konnte gerade noch die Beine vom Schreibtisch nehmen, als zwei Grodd, dicht gefolgt von Vinara, in die Krankenstation hinein stürmten. Der eindrucksvolle Orang-Utan, welcher Assjima am Abend vorher mit seiner gewagten geschmacklichen Komposition den Appetit verdorben hatte, schob die wesentlich jüngere Orang-Utan Dame in das Büro der Ärztin.

„Wo ist Doktor Sevarius?“

„Ihr Kollege ruht sich gerade etwas aus. Er ist in seinem Quartier. Soll ich ihn rufen?“ Die Deltanerin war aufgestanden und nickte Vinara grüßend zu. „Aber vielleicht kann auch ich Ihnen behilflich sein?“

„Nein. Wir müssen sofort Sevarius sehen …“

„Aber Doktor Soyus – es ist wirklich nicht so wichtig“, unterbrach ihn die jüngere Grodd. „Lassen Sie Sevarius doch seinen Tagesschlaf nehmen. Diese Menschenfrau hier kann mich doch möglicherweise auch untersuchen?“ Sie blickte Assjima mit freundlich gefletschten Zähnen an. „Oder irre ich mich?“

„Nein – Sie irren sich nicht. Ich bin Dr. Assjima, die Leiterin der medizinischen Abteilung. Ich denke schon, dass ich Ihnen behilflich sein kann.“

„Doktor Felkas! Wir wissen nichts über die medizinischen Möglichkeiten der Förderation. Wie dürfen wir dann sicher sein, ob das Ergebnis korrekt ist? Doktor Sevarius hingegen kann genau feststellen, ob alle Ihre Atome dort sind wo sie sein sollten.“

Assjima warf der Andorianerin einen verwirrten Blick zu. Was ist denn los? Vinara formte mit den Lippen nur das Wort BEAMEN und Assjima nickte ihr verstehend zu.

„Ich vermute, Sie haben unseren Transporter ausprobiert?“

„Ja“ fauchte Soyus. „Diese jungen Leute von heute machen sich niemals Gedanken über die möglichen Folgen ihrer Handlungen.“

„Aber Doktor Soyus! Ich fühle mich doch wohl. Es ist wirklich alles so, wie es sein sollte.“ Die Grodd-Wissenschaftlerin zuckte resigniert mit den Schultern.

„Wenn Sie möchten kann ich einen kompletten Scann machen. Das dauert nicht lang und ist 100%ig genau.“

„Sie können doch gar nicht wissen, ob das Ergebnis genau ist, da Sie keine Vergleichsmöglichkeiten haben.“

„Nun, Doktor … Soyus? Ich kann die Transporteraufzeichnungen einsehen. Da können wir den Zustand der Atome Ihrer werten Kollegin im Augenblick der Entmaterialisierung genauestens erkennen.“

„Das ist doch vollkommen wertlos! Sie können doch die Aufzeichnungen dieser Maschine nicht als Vergleichswerte heranziehen, da ich ja gerade eben die korrekte Funktionsweise Ihrer Technologie in Frage stelle. Ich bestehe darauf, dass Doktor Sevarius die Untersuchung vornimmt.“ Die Haltung des Orang-Utans brachte deutlich zum Ausdruck, dass er keinen Widerspruch duldete.

Die drei Frauen sahen sich an und Assjima aktivierte seufzend die Kommunikationskonsole.

„Assjima an Doktor Sevarius. Könnten Sie bitte kurz auf die Krankenstation kommen?“

Es dauerte einen Augenblick, bis die verschlafene Stimme des Mediziners zu hören war. „Auf welcher der drei Stationen sind Sie denn?“

„Primär. Und bringen Sie bitte Ihre Geräte mit.“

„Ich bin schon unterwegs.“

Einige Minuten später humpelte der Arzt in Pyjama, Morgenrock und Monokel bekleidet in das Büro der Ärztin. Soyus erläuterte ihm kurz die Situation. Dann wühlte er in seiner Aktentasche herum, packte das eigenartige kleine Gerät aus, welches er bereits bei George und James angewandt hatte und ließ den befremdlichen Staub über Felkas rieseln. Nach gründlichem Studium der Daten auf dem kleinen Display nickte er nachdenklich. „Ja, es ist alles exakt so wie es sein sollte. Werte Kollegen – kein Atom ist verloren gegangen.“ Er nahm das Monokel ab und schaute Assjima vorwurfsvoll an. „Doktor – den Transporterraum haben Sie mir vorenthalten. Ich möchte auch gerne gebeamt werden. Aber erst wenn ich meinen Tagesschlaf beendet haben. Und nun bitte ich Sie, mich zu entschuldigen.“

Assjima sah ihm verwundert hinterher. Dieses Gerät interessierte sie mehr und mehr. Doch es war genug Zeit. Er würde es ihr sicherlich im Laufe der nächsten Tage erklären.

„Commander Shral? Wenn es Ihnen genehm ist, können wir nun unser Tagesprogramm fortsetzen.“ Soyus nickte der Deltanerin zu und schritt hinaus, gefolgt von einer seufzenden Vinara. Die jüngere Grodd blieb noch einen Augenblick zurück.

„Bitte entschuldigen Sie meinen Kollegen. Er ist oft etwas übervorsichtig.“

„Ist schon in Ordnung. Besser so als zu unvorsichtig.“

Felaks folgte den beiden anderen und Assjima lehnte sich schmunzelnd in ihrem Sessel zurück. Arme Vinara! Mich hält ja schon der eine auf Trab. Und sie hat gleich zwei von denen am Hals …

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Die Nacht des Councelors war kurz gewesen. Er hatte schon während des Banketts erfahren, dass die Grodd zu einem extrem kurzen Nachtschlaf neigten. Und hatte sich entsprechend vorbereitet. Zu seinem Glück benötigten Vulkanier und Romulaner weitaus weniger Schlaf als andere Humanoide - ein Umstand, den Agatha wiederum lauthals beklagte, denn die Praktikantin Solaks hatte in aller Frühe zum täglichen Briefing antreten müssen. Nach dem Gespräch mit der jungen Frau hatte Solak sich dann mit Vendetta und Elohim abgestimmt, sich über das Wohlergehen der anderen Delegationsmitglieder erkundigt, sich mit dem ein oder anderen Kollegen über das Tagesprogramm ausgetauscht, kurz mit Tanrim den vergangenen Abend diskutiert, im Arboretrum nach Sta'els Pflanzen geschaut, einige seiner schwierigeren Patienten kontaktiert (bzw. geweckt), morgendliche Meditation und Training absolviert, bei Miauz vorbeigesehen - und dann stand er auch schon vor Melveks Quartiertür.

Der geistige Führer der Grodd war - im Gegensatz zu seinen Mitreisenden - ein Spätaufsteher. Die geistigen Getränke, die er während des Banketts in großer Menge konsumiert hatte, taten ihr übriges. Kurzum: Das Schnarchen des älteren Grodd war bis in den Korridor zu hören. Solak schmunzelte in sich hinein und drückte besonders lange und ausdauernd auf den Meldeknopf an der Quartiertür. Nach etwa 10 Minuten erschien ein nackter (wenn man von Nacktheit angesichts eines dichten Felles sprechen konnte) Melvek an der Tür, der große Ähnlichkeit mit einem von Motten heimgesuchten Pelzmantel hatte. Die Laune des Mannes war alles andere als ausgeglichen, heilig oder würdevoll.

"WAS?!"

Der nigelnagelneue Diplomatie-Offizier vom Dienst in ungewohntem Rot (heute morgen hatte er festgestellt, dass die Farbe gut mit seinen Augen harmonierte) ging nicht auf dieses herzliche Willkommen ein. "Seien Sie gegrüsst, Grand." Er ging geradewegs auf den Replikator zu, verlangte nach einem großen Orangensaft und einem Vitamenkomplexpräparat und drückte beides dem Grodd in die Hand. "Ich schlage vor, dass Sie kurz unter die Schalldusche springen und wir dann unseren Tagesplan aufnehmen."

Melvek trank zwar gehorsam den Saft und auch die Tablette fand ihren Weg in seinen Verdauungstrakt, doch ansonsten blieb sein Blick ungnädig. "Schalldusche? Was soll das sein? Meinen Sie ernsthaft, dass ich mich mit Wasser übergieße?!"

Mit Wasser übergießen... Welch unsinnige Vorstellung und Vergeudung von Rohstoffen! Nach all den Jahren in der Föderation konnte Solak sich mit diesem Gedanken noch immer nicht anfreunden. "Keine Sorge - eine Schalldusche funktioniert gänzlich ohne Wasser. Sie verwendet hochfrequente Schallwellen, mit denen Schmutzpartikel vom Körper abgesprengt werden und die zudem zu einem geringen Grad desinfizierend wirken. Eine sehr erfrischende und wohltuende Maßnahme. Und wesentlich effizienter als eine Wasserdusche."

Der Grodd wirkte noch immer unentschlossen, doch konnte er dem Sternenoffizier nicht entkommen. Der Romulovulkanier wartete geduldig, während sein Schützling die Hygienevorrichtungen erforschte. Schließlich kehrte Melvek mit leuchtenden Augen und einem seidig glänzenden Fell zurück. "Das ist ja einfach wunderbar! Fantastisch! Ich fühle mich wie neugeboren! Viel besser als die Fellkämme, die die meisten von uns verwenden. Jetzt können wir mit unserem Programm für den Tag beginnen!"

Solak musterte Melvek. "Grand, ich weiß natürlich nicht, wie dies in Ihrer Kultur gehandhabt wird, darum verzeihen Sie mir bitte die Frage ob Sie sich nicht vielleicht erst ankleiden...."

"Aber natürlich! Wo in Magudus Namen habe ich nur meinen Kopf?!" Mit schnatternden Gelächter zog Melvek sich erneut zurück, nur um kurz darauf in einem ähnlichen Gewand wie dem von gestern Abend zu erscheinen.

"Wenn Sie mir dann folgen wollen...."

Melvek folgte - und zwar stundenlang.

Sie wanderten durch das gesamte Schiff, überall ließ sich der Grand die verschiedenen Spezies erklären, die ihnen begegneten. Anatomie, Kultur, Religion, Soziologie, Wirtschaft - es gab nicht, das ihn nicht brennend interessierte. Jede Familiengeschichte, jedes Detail der Kinder und zivilen Gefährten an Bord, Mode, Musik, Kunst... Zu allem hatte er Fragen. Und auch nachdem er beinahe jedes Crewmitglied begutachtet hatte, war seine Neugierde noch nicht erschöpft. Also nahm Solak ihn mit in eines der Holodecks und führte ihm die Geschichte der Föderation in Dolby-Surroundsound vor (der Councelor dankte insgeheim der Öffentlichkeits- und Marketingabteilung der Föderation, dass sie die Umsicht besessen hatten, entsprechende Werbe- (um nicht zu sagen Propaganda-) Holofilme herzustellen). Auch Dokumentationen über die verschiedenen Völker und ihr Zusammenleben durften nicht fehlen.

Das alles wurde lediglich kurz unterbrochen von einem Mittagsschläfchen des Repräsentanten und einem ausgiebigen Essen.

Schließlich musste Solak den Grodd beinahe gewaltsam davon abhalten, ihm in sein Quartier zu folgen und bei seiner abendlichen Meditation zu beobachten. Doch zu seinem Glück entpuppte Melvek sich als eher tagaktives Individuum, so dass die Vernunft obsiegte und der affenartige Humanoide sich endlich und freiwillig zurückzog.

Auch Solak trat den Weg in sein Quartier an - gerade noch rechtzeitig, um den abendlichen Anruf seines Mannes entgegenzunehmen. Mit einem großen Glass Wasser und einer Schale Kartoffelchips ließ der Councelor sich vor der Kommunikationseinheit nieder. Nachdem die Eheleute die aktuellen Neuigkeiten ausgetauscht hatten (Sta'els Forschung machte gute Fortschritte, er hatte heute zwei Kindern auf die Welt geholfen und drei andere "gezeugt", Grüße wurden ausgetauscht und übermittelt, Niklan hatte einen kleinen Brand im Garten seiner Großeltern gelegt und versuchte auf allen Wegen, ein Selath als Haustier zu bekommen, außerdem verlangte der Junge, dass Yasmin ihn besuchen solle), erkundigte sich der Vulkanier nach den Gästen der Community. Sein Gatte streichelte nachdenklich über sein Kinn.

"Es ist alles extrem seltsam."

"Bitte erkläre diese Aussage."

"Melvek - und wie ich es von meinen Kollegen höre, ist es bei den anderen Grodd nicht viel anders - scheint kaum etwas über die Föderation zu wissen. Unsere Technik, unsere Kultur, die verschiedenen Völker... Bei allen Elementen, sie wussten nicht einmal, was ein Bett ist! Das alles erscheint mir mehr wie ein Erstkontakt und weniger wie eine Überprüfung, ob dieser Planet reif für eine Aufnahme in die Föderation ist. Warum beantragt eine Kultur die Aufnahme in eine derartige Vereinigung, wenn sie NICHTS über diese Vereinigung weiß? Die Grodd sind vielleicht begeisterungsfähig, aber sie sind alles andere als dumm! Ich denke nicht, dass sie naiv ihren ganzen Planeten und ihre Kultur den Pflichten und Forderungen aussetzen würden, die eine Föderationsmitgliedschaft mit sich bringt, wenn sie sich nicht etwas davon versprächen."

Sta'el nickte. "Ich verstehe. Welchen Eindruck hast du denn von ihrer politischen Führung? Macht da jemand Experimente mit seinen Untertanen?"

"Wenn ich das nur beantworten könnte! Es ist frustrierend: Die Grodd fragen uns schier alles, sie können gar nicht genug Wissen sammeln. Wir haben, wie die Menschen sagen würden, alle schon Löcher im Bauch. Aber wenn es um Informationen geht, die sie selber betreffen... Fehlanzeige. Ich bekomme nicht mal Informationen zu ihrer Religion. Geschweige denn zu ihrem Kastensystem, Gesellschaftsordnung, Regierung, politischen Strömungen, Wirtschaft, nicht mal Kochrezepte will Melvek austauschen! Sie machen ein unglaubliches Geheimnis aus allem, während sie beinahe in unsere Betten kriechen, um unsere Schlafgewohnheiten zu studieren!"

Die Augen des Vulkaniers bekamen einen schelmenhaften Ausdruck. "Interessant. Ist denn dieser Melvek attraktiv? Attraktiv genug, um mit ihm auch noch die Geheimnisse der Fortpflanzung zu vertiefen?"

Aufgekratzt und infantil streckte Solak seinem Mann die Zunge raus. "Ich stehe nicht auf behaarte Männer. Nein, im Ernst: Ich frage mich gerade, ob die diplomatische Abteilung hier nicht einen gewaltigen Fehler gemacht hat. Aber warten wir es ab. Bald werden wir hoffentlich Groddan 4 einen Gegenbesuch abstatten können..."

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Am nächsten Morgen war Jeremiah schon etwas eher aufgestanden, um das Frühstück vorzubereiten. Er replizierte gerade die Brötchen, als er das Summen der Schalldusche vernahm. Kurz darauf trat auch Hanni schon fertig angezogen aus dem Badezimmer. „Morgen Hase.“, begrüsste sie ihren Freund. Der seufzte erleichtert auf, den offensichtlich hatte die werdende Mutter wieder gute Laune. Er trat daher auf sie zu und erwiderte: „Guten Morgen, Schatz.“ und gab ihr einen Kuss.

Die beiden setzten sich an den gedeckten Tisch und begannen schweigend mit dem Frühstück. Jerry war sowieso in ein Padd vertieft. Doch jedes Mal, wenn er aufblickte, lächelte Hanni ihn an. Nach dem fünften oder sechsten Mal fragte der Lieutnant: „Was ist mit dir?“ „Ich bin einfach glücklich, Hase.“, erklärte die junge Frau. „Außerdem stelle ich mir gerade vor, wie das wohl in einigen Monaten sein wird, wenn ich entbunden habe.“ „Wir werden kaum aus den Augen. gucken können, weil wir die Nacht wenig Schlaf bekommen haben. Nur der kleine Benjamin wird zufrieden an seiner Flasche nuckeln.“, entgegnete der werdende Vater. „He, es ist noch gar nicht raus, ob es ein Junge wird.“, warf Hanni ein.

„Würdest du es vorher wissen wollen?“, wollte Jerry wissen. „Nicht unbedingt.“, entgegnete die werdende Mutter. „Und du?“ „Ich auch nicht unbedingt.“

Der Lieutnant sah kurz auf seinen Chronometer und musste feststellen, dass er sich beeilen sollte. Er stürzte seinen Kaffee hinunter, gab seiner Freundin noch einen Kuss und meinte: „Ich muss jetzt los.“ Und begab sich zur Tür.

„Denk daran dass wir heute Nachmittag bei Anna Ruski einen Termin haben.“, rief ihm die junge Frau noch hinterher. Der Einsatzoffizier nickte nur und machte sich auf den Weg zur Brücke.

Wie auch die meisten anderen Abteilungsleiter hatte auch Jeremiah den Dienstplan für die Einsatzoffiziere geändert. Durch die Gerüchteküche hatte er erfahren, dass sein Freund Lucas den die Schichten auf insgesamt vier erhöht hatte, einem Beispiel, dem der leitende Einsatzoffizier gerne folgte.

Zusätzlich hatte er aufgrund der aufgetretenen Probleme mit dem Bordcomputer 1. eine ständige Überwachung der Computersysteme vom OPS-Labor aus und 2. eine ständige Bereitschaft eingeführt. Durch Rotation der Aufgaben war damit jeder Einsatzoffizier 12 Stunden im Dienst. Das gefiel eigentlich keinen, aber letztendlich hatten alle die Notwendigkeit der zeitweiligen Veränderung des Dienstplanes eingesehen.

Jerry löste daher wie üblich Lieutnant Connor an der OPS ab, der sich jedoch dann an die Mission-OPS setzte, da er für die nächsten sechs Stunden Bereitschaft hatte. Dann schickte er eine kurze Textnachricht an das Labor: „Patricia, kontrolliere bitte die Matrix des Universaltranslator. Da hat es gestern einen kleinen Vorfall gegeben. Die Grodd haben den Skipper als Captain Tannenbaum angesprochen.“

Auch die Wahl des Übertragungsmediums als Text war mit den anderen Mitgliedern der OPS-Crew abgesprochen. Schließlich sollte das ja keiner der Gäste die eventuell auftretenden Probleme an Bord der Community mitbekommen.

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Milseya lief nachdenklich die Korridore entlang. Sie wollte noch ein Blick aufs Hangardeck werfen, bevor sie zum Labor ging. Commander Splizz war wie der Computer ihr versichert hatte zwar immer noch in seinem Quartier, aber was trieb Morna?

Selina saß auf dem Boden in ihrem Quartier und malte mit Yasmin dank Fingerfarben lustige Formen und Tiere auf ein großes Blatt Papier. Ihre Gedanken kreisten dabei immer wieder um den mitgebrachten Canar. Sie brauchte ein paar Antworten und zwar jetzt! Die erste Offizierin öffnete einen Kanal. "Kyle an Fähnrich Anquenar. Ich möchte mit ihnen sprechen. Kommen Sie bitte gleich zu meinem Quartier. Kyle Ende."

Verdutzt war die Haliianerin stehen geblieben. Was wollte der Commander von ihr? Hatte sich Splizz doch über sie beschwert? Oder hatte sie sich eine andere Suppe eingebrockt? „Verstanden Commander. Ich bin gleich bei Ihnen.“

Sie machte auf dem Absatz kehrt. Beim Quartier des Commanders läutete sie mit leicht zitternden Händen.

"Herein." Die Türe glitt zur Seite und die Pilotin betrat den Raum. Selina erhob sich. "Hallo. Danke, dass Sie so schnell kommen konnten. Bitte nehmen Sie Platz. Möchten Sie etwas trinken?"

„Danke Commander. Ein Kräutertee wäre wunderbar“, erwiderte Milseya während sie sich nervös setzte.

Selina ging zum Replikator und ließ für Milseya einen Kräutertee replizieren. Für sich selber replizierte sich Selina Milch mit Cappucino-Geschmack. Bevor sie die beiden Getränke auf den Tisch stellte, ging sie noch schnell ins Bad um sich die Fingerfarbe von den Händen zu waschen. Selina nahm gegenüber von Milseya Platz und lächelte sie an. "Ich wollte mit Ihnen über eine gewisse Sache sprechen."

Milseya hatte Yasmin schmunzelnd dabei zugesehen, wie diese tüchtig in den Topf mit den Farben gegriffen hatte. Als Selina zurückgekehrt war, richtete sie jedoch ihre Konzentration auf den Commander. Eine gewisse Sache! Die Haliianerin wurde wieder nervös. Hoffentlich hatte sie nichts verbrochen! „Gerne - wenn ich Ihnen helfen kann.“

Selina trank einen Schluck aus ihrem Glas. "Nun, ich habe ein Souvenir aus dem Spiegeluniversum mitgebracht. Erst dachte ich, es sei kein Problem aber mittlerweile mache ich mir Sorgen, dass es gefährlich sein könnte." Selina bemerkte den fragenden Blick der Halianerin. Sie stand auf und ging zu ihrem Schreibtisch. Sie holte etwas aus einer Schublade heraus und nahm dann wieder Platz. In ihrer rechten Hand hielt Selina den roten Canar und zeigte ihn Milseya.

Die Tasse fiel der Pilotin aus der Hand, als sie glaubte zu wissen, was der Commander da in der Hand hielt. Sie starrte entsetzt auf den roten Stein und bemerkte nicht einmal den heißen Tee auf ihrer Uniformhose. „Ist das ..“ keuchte sie beinahe schon panisch.

Reflexartig hatte Selina den Stein zurückgezogen und war aufgesprungen. "Fähnrich, haben Sie sich verbrannt?"

Immer noch starrte Milseya mit entsetztem Blick auf die Stelle wo sich gerade noch der Canar befunden hatte. Die Stimme des Commander hatte sie nicht mal gehört. „Ein Blutcanar!“, presste sie leise hervor. „Unglaublich!“

Selina hatte derweil ein Handtuch geholt und reichte es der Pilotin. Da Milseya aber nicht darauf zu reagieren schien, legte Selina ihr es einfach auf die naße Stelle. Dann nahm sie wieder Platz. "Ein Blutcanar? Ist das etwas Besonderes?"

„Sie existieren nicht“, erklärte die Haliianerin, die sich mittlerweile von dem Schock erholte. Dann sah sie den verschütteten Tee und die Tasse auf dem Teppich. „Das tut mir leid, Commander“, entschuldigte sie sich zerknirscht. „Aber sie haben mich mit dem Canar erschreckt.“

Die rechte Augenbraue der ersten Offizierin wanderte verwundert nach oben. "Sie erschrecken sich vor einem Stein? Hätte ich gar nicht von Ihnen gedacht. Aber was meinen Sie damit, dass sie nicht existieren?"

Milseya atmete noch einmal tief durch um ihre Nerven zu beruhigen. „Ich habe keine Angst vor dem Stein, sondern vor dem, was er laut der Legende imstande ist zu tun. Daher fand ich es immer beruhigend, dass man auf Halii bislang niemals rote Canar gefunden hat. Sie galten immer als Mythos. Darf ich fragen, woher Sie ihn haben?“

"Ich habe ihn aus dem Spiegeluniversum mitgebracht. Genauer gesagt, habe ich den Canar Ihrem Alter Ego geklaut." Selina erhob sich und brachte die am Boden liegende Tasse in den Replikator zurück. Sie replizierte für Milseya eine weitere Tasse Kräutertee und stellte ihn ihr auf den Tisch.

„Danke und nochmals Entschuldigung.“ Nachdenklich sah die Haliianerin ihre Vorgesetzte an. „Sie haben ihn geklaut? Wieso?“

"Ich habe ihn benötigt um eine Gehirnwäsche rückgängig zu machen. Leider habe ich es verpasst, den Canar wieder zurück zu geben." Selina nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Glas und warf Yasmin einen prüfenden Blick zu. "Was ist dieser Canar im Stande zu tun?"

Gehirnwäsche? Milseyas Verwunderung wuchs ins Unermessliche. Doch glaubte sie zu bemerken, dass Selina nicht weiter darüber reden wollte, also konzentrierte sie sich auf die Frage. „An sich ist es nichts weiter als ein Canar. Er hilft den Haliianern bei der Meditation oder auch bei der telepathischen Vereinigung mit einem anderen Individuen. Doch jeder Canar ist anders. Das hängt mit der Struktur des Kristalls selber zusammen. Manche können intensivere Verbindungen schaffen, andere nur leichte. Blutcanare - so die Legende - sollen die stärksten überhaupt sein. Und in Verbindung mit ..“ Sie stockte. Wusste der Commander eigentlich von dem Gedankenverstärker? An sich hatte sie nur Lt. Commander Shral davon erzählt und Milseya selbst hatte Shral darum gebeten, niemanden davon zu erzählen. Doch Kyle war ihre Vorgesetzte und wenn John ihr vertraute, dann konnte sie das auch. „.. Mychandriams Macht soll man angeblich unglaubliche Dinge tun können.“

Für den Bruchteil einer Sekunde war ein diabolisches Grinsen über Selinas Gesicht gehuscht. "Ah ja, klingt interessant. Und wer ist bitteschön Mychandriam?"

„Der Urvater aller Haliianer“, sagte Milseya. „Vermutlich hat er die Canare erst auf Halii eingeführt – nachdem er einige Millionen Haliianer mit nur einem einzigen Gedanken getötet hat. So die Legende.“ Milseyas Herz verkrampfte sich. Ihr war auf einmal kalt. Sehr kalt. Sie griff nach dem Tee und umfasste mit beiden Händen die Tasse.

Selina betrachtete den roten Stein in ihrer Hand. "Sie glauben also, dass man mit diesem Stein viele Individuen töten kann und das nur mit der Kraft eines Gedanken?" Selina spürte Faszination in sich aufsteigen. "Ist alles in Ordnung?"

Nein, nichts war in Ordnung. Dieses Ding jagte ihr eine Höllenangst ein!

„Nein, nicht der Stein alleine, Commander. Der Stein, die Apparatur und ein Haliianer. Das sagt jedenfalls die Legende. Und ehrlich gesagt, fühle ich mich äußerst unwohl bei dem Gedanken, dass doch ein solcher Blutcanar in diesem Universum existiert.“

Die Pilotin erntete verwunderte Blicke. "Die Apparatur? Was soll das schon wieder sein?" Selina sah zu ihrer Tochter und zurück auf den Stein. Vielleicht war es doch besser, wenn sie ihn zerstörte?

„Verzeihen Sie, ich hatte mich unklar ausgedrückt. Die Apparatur heißt Mychandriams Macht. Er benutzte sie, als die fünf Stämme sich bekriegten. Danach wurde sie zerstört und lange Zeit galt dieses Gerät als ein Mythos.“

"Es galt als Mythos? Wollen Sie damit andeuten, dass man dieses Gerät bzw. dessen Einzelteile wieder gefunden hat?" Selina stellte fest, dass sie überhaupt keine Ahnung von Halil hatte. Vielleicht würde ein tiefergehendes Studium über die Kultur und Mythologie mehr Klarheiten bringen.

Milseya zögerte. Unruhig wanderte ihr Blick durch den Raum. Je weniger davon wussten umso besser! Inbesondere seit sie von Nat erfahren hatte, dass Cayman das Gerät in seinem Besitz hatte. Doch was wenn der Admiral den Commander zwingen würde, den Canar herauszugeben? Was wenn diese es tat, weil sie nicht wusste um was es ging?

„Das Gerät war hier an Bord..“, fing sie stockend an.

Selina hatte gerade den Rest ihrer Milch getrunken und verschluckte sich fast. Ruckartig war sie aufgestanden und grollte Milseya an. "Das Gerät war was? Wieso war es das? Wieso weiß ich nicht darüber Bescheid? Und vor allem, wo ist es jetzt?"

„Lt. Commander Shral hatte es ohne Genaueres darüber zu wissen an Bord gebracht, als die Community bei Utopia Planitia lag. Sie waren zu dieser Zeit nicht an Bord, Commander. Damals habe ich es mir angesehen - wirklich nur angesehen. Dann habe ich mit Erlaubnis des Captains ein wenig nachgeforscht und schließlich stellten wir fest, dass es sich wirklich um diese Apparatur handelte. Ein gewisser Feyzon Dalar hatte die Einzelstücke zusammengebaut. Wieso kann ich nur vermuten, aber er hatte mit Sicherheit nichts Gutes damit vor. Jedenfalls wurde die Apparatur zu weiteren Untersuchungen der Sternenflotte übergeben.“

Die erste Offizierin beruhigte sich und nahm wieder Platz. "Zumindest wusste Captain Tanrim Bescheid." Selina blickte wieder auf den Canar. "Dann ist es wohl besser, wenn ich den Stein zerstöre. Die Gefahr, dass jemand sich die Apparatur unter die Nägel reißt und versucht an den Canar zu kommen ist zu groß."

Milseya schloss die Augen. „Sie haben sicherlich Recht, Commander“, sagte sie leise und seufzte. „Dennoch, ich wünschte es wäre anders. Die Existenz eines solchen wäre eine Sensation auf Halii. Aber solange das Gerät existiert ..“ Sie öffnete die Augen und sah Selina ernst an. "Zerstören Sie ihn und sagen Sie niemals irgend jemanden, dass Sie je einen in ihren Händen hatten", bat sie eindringlich.

"Einverstanden. Außer Ihnen weiß sowieso niemand, dass ich den Stein überhaupt besitze. Angesichts der Informationen die Sie mir gegeben haben, ist eine Zerstörung die einzige Lösung. Ich bin froh, dass ich mich an Sie gewendet habe."

Die Haliianerin nickte. „Ich werde vergessen, dass wir je darüber gesprochen haben, aber ..“ Sie holte tief Luft. „.. kann ich ihn noch einmal sehen?“

Irgendwie erinnerte Selina die ganze Szenerie an etwas. Aber sie kam im Moment nicht darauf, woran. Sie öffnete ihre Hand und hob sie ein wenig hoch. So konnte Milseya den Stein am besten sehen.

Die Haliianerin betrachte den Kristall eingehend, während sie unbewusst rückwärts gegen die Lehne presste. Dann nickte sie „Danke, Commander. Wäre das dann alles?“

Selina zog ihre Hand wieder zurück und umschloß den Canar. "Ja, danke. Das war eigentlich mehr als genug." Lächelnd zwinkerte sie ihr zu. Yasmin hatte sich von ihrem Kunstwerk getrennt und zeigte beiden Frauen strahlend ihre farbigen Hände. Natürlich hing die Farbe auch in ihrem Gesicht und überall auf ihren Kleidern. "Oh, ich glaube da muss jemand gebadet werden!"

Milseya musste laut lachen, als sie sich erhob. „Ich bin mir sicher, dass sie viel lieber in der Farbe baden möchte, als im Wasser. Mit Ihrer Erlaubnis, Ma'am?“

Sie stand vor der Tür.

Selina hatte sich ebenfalls erhoben und begleitete die Pilotin zur Türe. "Nochmals Danke für Ihre Aufklärung. Wer weiß, was alles hätte passieren können, wenn ich Sie nicht gefragt hätte."

„Noch existiert das Gerät“, erwiderte Milseya leise. „Wer weiß, was dennoch noch alles passieren kann...“ Dann setzte sie ein Lächeln auf. „Viel Spaß beim Baden, Yasmin!“, rief sie dem Mädchen zu und nickte dem Commander zu. „Und Ihnen beim Farbe abwaschen, Ma'am“, konnte sie sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

"Oh bitte, nennen Sie mich Selina im privaten Rahmen. Bei Ma'am komme ich mir so alt vor."

Überrumpelt stand Milseya da. „Wie?“, stotterte sie verblüfft.

Selina nickte lächelnd. "Sie haben richtig verstanden. Hören Sie, uns verbindet schließlich schon einiges, da kann man das Förmliche auch endlich weglassen!"

„Ähm.. äh .. ja .. wenn Sie das möchten, Ma' .. Selina“, ging das Stottern weiter. „Aber dann nennen Sie mich bitte auch Milseya oder Mili.“

"Einverstanden, Milseya." Die Pilotin trat auf den Gang hinaus und Selina lehnte am Türrahmen. "Auf Wiedersehen."

„Bis bald .. Selina“ Das war ungewohnt! Die Haliianerin nickte noch einmal freundlich und ging dann. Sie musste dringend noch ein wenig an ihrem Projekt arbeiten.

inanchfe und Hoshi in: „Der Stein der Macht“

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Auf dem Terminal im Wissenschaftslabor stand bereits seit geschlagenen zehn Minuten das gleiche Bild. Ihre Augen starrten zwar darauf, doch wirklich sehen (von nachvollziehen und begreifen mal ganz zu schweigen) tat sie nicht. Milseyas Gedanken waren wo völlig anders. Sie drehten sich um das Implantat in Commander Splizz Kopf und um das Gespräch, das sie mit dem Spinnenaffen geführt hatte. Irgendwie kam ihr das Ganze mittlerweile suspekt vor. Und sie wusste nicht einmal, weshalb.

Bei dem Bankett hatte sich Niels etwas im Hintergrund gehalten und Commander Shral die meiste Kommunikation mit Dr. Soyus überlassen. Seine Assistentin Dr. Felkas war noch nicht an Bord gewesen, sondern erst heute morgen dazugestoßen. Die beiden Grodd sollten sich gerade in der Krankenstation befinden, so hatte Niels noch etwas Ruhe und konnte sich langsam auf den Weg ins Labor machen. Dort angekommen staunte er Ensign Anquenar vorzufinden. "Hallo, Mili!" begrüßte er sie.

Erstaunt sah sie hoch und musste sie lächeln, als sie den Bioingenieur erkannte. „Hallo Niels!“, erwiderte sie den Gruß. „Hast du das Bankett gut überstanden?“

"Ja, doch." antortete er und grinste sie an. "Aber du bist ja ziemlich schnell verschwunden."

„Ich weiß“, sagte sie leise. „Ich hatte mich sehr auf ein Gespräch mit diesem Commander Splizz gefreut und dann .. nun ja. Auf der anderen Seite war das ganz gut so, denn der ist heute morgen um kurz vor 5 Uhr hier aufgetaucht. So bin ich wenigstens zu meinem Schlaf gekommen - und einer fantastischen Fußmassage“, schmunzelte sie. Die Haliianerin drehte sich leicht zu Niels. „Was hälst du von den Grodd?“

"Dr. Soyus scheint er recht sympatischer Mann zu sein. Er hat sich sehr interessiert und freundlich gegeben." erklärte Niels, "Aber das wird sich in den nächsten Tagen zeigen, welche Ansichten die Grodd wirklich vertreten."

„Hmm, vielleicht.“ Milseya rieb sich nachdenklich ihre Stirn. „Was sagt eigentlich das Protokoll, wenn man mit einer Ansicht nicht einverstanden ist?“, wollte sie wissen.

"Ich würd sagen, dann gilt die oberste Direktive, sich nicht einmischen und dem Captain bescheid geben." spekulierte Niels.

„Aber was wenn es nur ein Gefühl ist. Ich meine, wenn .. die Jägern

der Grodd verwenden künstliche Intelligenz“, erklärte sie. „An sich finde ich dies

faszinierend. Nein, wollte ich schon immer einmal auf diese Weise mit einem Schiff

verschmelzen. Eins sein.“ Ihre Augen leuchteten auf. „Doch dann habe ich diese

KI-Einheit kennen gelernt. Sie erschien als Holografie auf dem Hangardeck und es

war ,als hätte sie .. es eine eigene Persönlichkeit. Aber das ist es nicht.“ Sie atmete

durch. „Splizz erklärte mir, dass diese ihn ständig begleite - in Form eines

Implantats in seinem Kopf. Und in einem Notfall übernimmt dieses Programm

vollständig die Kontrolle. Ich weiß nicht, Niels, aber das gefällt mir nicht!“

"Du meinst, wenn das Programm mal ne Fehlfunktion hat und die Kontrolle übernimmt, obwohl du nichts passiert ist?" überlegte Niels.

Milseya nickte „Ich meine, dass es immer die Kontrolle hat“, sprach

sie ihre schlimmste Befürchtung aus.

"Gäb es eine Möglichkeit, dass Doktor Assjima so einen Piloten mal untersucht und dann die Hirnwellen mit einem Nicht-Piloten vergleicht?" meinte Niels.

„Nun ja. Wenn Splizz sich damit einverstanden erklären würde – er

schien sehr zuvorkommend zu sein. Er hat ja auch erlaubt, dass ich ihn die ganze Zeit

über scanne“ erwiderte sie nachdenklich. „Doch was, wenn die KI das auch 'weiß' und sie

nur aktiviert, wenn Splizz nicht beobachtet wird?“ Sie schüttelte den Kopf und seufzte.

„Kann eine solch künstliche Intelligenz das überhaupt oder bin ich paranoid?“

"Du bist nur vorsichtig. Nach meinem jetzigen Wissen kann ich aber noch keine Vermutung anstellen, ob die Grodd in der Lage sind so eine Hochentwickelte KI zu erschaffen. Die intelligenteste KI, von der ich weis, war wohl Commander Data. Und der war bekanntlich ein Unikat." antwortete Niels.

„Vielleicht gefällt mir auch einfach die Vorstellung nicht, dass so ein Programm Entscheidungen für mich trifft“, sagte Milseya und verzog das Gesicht. „Kann ich dich noch was fragen?“

"Sicher, du kannst mich jeder Zeit was fragen." entgegnete Niels.

„Nehmen wir einmal an, die Grodd hätten eine solch hoch entwickelte Technologie. Könnte man, wie man gerade will, einfach jederzeit die Programmierung verändern – ohne dass der Pilot davon weiß? Kann das Programm sich selbstständig weiter entwickeln, sich selbst programmieren? Kann man es dann für mehr als nur die Flugsteuerung verwenden?“ Das Gesicht der Haliianerin verdunkelte sich. „Kann das Programm etwas tun, wovon der Pilot nichts weiß?“

"Lernfähige Programme kennen wir ja auch, aber ob man merken würde, wenn sich das programm verändert..." überlegte Niels "Was bekommt der Pilot denn überhaupt von der KI mit, sieht er nur ihr Abbild, oder bekommt er noch mehr mit?"

Milseya hob mit einer kleinen verzweifelten Geste die Hände. „Wenn ich das wüsste! Dieser Commander möchte alles wissen und erfahren, aber er verrät selber so gut wie nichts! Ich kann nur Vermutungen anstellen. Ich glaube, es ist so wie wenn man ständig die Gedanken eines anderen hört. Als würde man sich ständig unterhalten. Ich hoffe, er wird mir das genauer erklären, BEVOR ich in ein solches Schiff steige!“

"Das klingt ja schon fast nach Borg. Ich würde das auch wissen wollen!" bestärkte sie Niels. "Er sollte aber schon 'nen paar Informationen rausrücken, wenn er in die Föderation aufgenommen werden will."

„Ja“, seufzte sie. „Ich hab mich so sehr darauf gefreut und jetzt bin es ausgerechnet ich, die dem Ganzen skeptisch gegenüber steht. Wenn ich mehr weiß, dann werde ich es dir sagen. Vermutlich kannst du mit den Daten mehr anfangen als ich. Ich krieg ja nicht mal eine einfache Lorentz-Transformation hin“, schmunzelte sie.

Niels grinste sie an: "Hier." Er zeigte auf den Monitor. "Schau dir mal diesen Therm genau an. Aber mehr Tipps gebe ich dir nicht" lachte er.

„Ich verstehe“, empörte sie sich ebenso lachend. „Ihr Blauhemden hütet eure Geheimnisse! Kein Wunder, dass kleine Pilotinnen wie ich mit einem einfachen Gemüt sich hier nicht hin trauen!“ Sie streckte ihm die Zunge raus, sah sich den Term an und nickte schließlich. Dann veränderte sie eine einzige Konstante und sah Niels augenzwinkernd an.

Niels nickte zufrieden, sie hatte es verstanden.

HA! Konnte sie es also doch! Stolz reckte sie ihr Näschen in die Höhe. „Sag mal, denkst du, ich sollte dem Captain oder Comamnder Kyle von meinen Bedenken berichten?“

"Hm, ich würd noch ein bischen abwarten, aber wenn Commander Splizz sich weiter so geschlossen hält, oder wenn sich deine Vernutungen erhärten, dann solltest du schon mal mit dem Captain sprechen, inoffiziell." meinte Niels. "Geh auf jeden Fall kein Risiko ein."

„In Ordnung.“ Milseya speicherte die Daten ab. „Hatte ich auch nicht vor“, sagte sie als sich ihr Bauch meldete. „Ich glaub, ich muss was essen“, grinste sie. „Danke fürs Zuhören - und für den Tipp, Niels. Du hast was gut bei mir.“

"Dann guten Hunger! Ich muss mich auch noch ein bischen vorbereiten, Dr. Felkas soll schon an Bord sein und ich denke dann gehts bei uns gleich los." entgegnete er.

Milseya winkte ihm noch lächelnd einmal zu, als sie das Labor verließ.

Als sie weg war, aktivierte er ein Terminal und rief ein paar Spezifikationen von Biotechnologie auf.

inanchfe, phanan und das Rätsel der KI

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H´Qar holte die beiden Grodd von ihren Quartieren ab. Der General machte einen deutlich zufriedeneren Gesichtseindruck als gestern auf dem Bankett.

„Sind Sie der Soldat der mir versprochen wurde?“

Der Klingone sah den Löwenaffen an und beäugte ihn misstrauisch.

„Ich werde Sie mit Lt.Cmdr. Bishop durch das Schiff führen wenn Sie das meinen. Was ihnen sonst versprochen wurde weiß ich nicht. Folgen Sie mir zur Sicherheitsstation.“

Der Klingone führte die beiden Grodd auf direktem Wege zum Büro des Sicherheitschefs. Lucas stand schon bereit sich der kleinen Gesellschaft anzuschließen. Während Lurma sich eifrig mit Lucas über die internen Sicherheitsabläufe unterhielt, vermied Solbok es peinlichst genau sich mit Lucas über taktische Angelegenheiten zu unterhalten, dafür sein er ein Interesse an H´Qar zu entwickeln. Denn diesen schien er immer häufiger mit taktischen Angelegenheiten zu befragen, es war fast so als prüfe er den Klingonen. Entgegen seinem Naturell ließ er die Fragen recht gelassen über sich ergehen und gab dem Gorddgeneral jedes mal eine zufrieden stellende Antwort. Immerhin schien er keine Einwände zu haben gegen das was H´Qar von sich ließ. Immer wieder ließ er allerdings kritische Spitzen gegen die Föderationsvorstellungen. Anscheinend hatte dieser Grodd seine Hausaufgaben gemacht und sich über Eigenschaften und Vorgehensweisen der Föderation erkundigt.

Lucas musste sich einige male sehr beherrschen um dem General nicht ins Wort zufallen und die Föderation zu verteidigen.

Wogegen H´Qar einigem sogar zustimmen konnte wenn er es auch nicht laut äußerte.

„Was halten Sie als Soldat von der ewigen Diplomatischen Einmischung der Sternenflotte?“

„Ich bin kein Offizier der Sternenflotte und wie das Klingonische Reich zu der Diplomatie seiner Verbündeten steht ist hier nicht weiter interessant.“

„Ich fragte nach Ihrer persönlichen Meinung.“

„Meine persönliche Meinung ist nicht relevant. Ich bin hier um Sie herumzuführen und nicht um meine Meinung zum Vorgehen der Sternenflotte zum Besten zu geben.“

Der Klingone antwortete auf keine weiteren privaten Fragen des Generals. Aber Was die Ausstattung des Schiffes anging antwortete er soweit es die Vorgaben des Protokolls erlaubten. Lucas und H´Qar führten die Gäste der Föderation durch das gesamte Schiff, vom Maschinenraum bis hin zur Brücke. Vor der Taktischenstation der Community Lucas erklärte das Display und die Standartvorgehensweise der Sternenflotte. Während Lurma interessiert zuhörte blickte sich der General gelangweilt auf der Brücke um.

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Fast den ganzen Vormittag lang hatte George seinem Gast beinahe jeden Winkel gezeigt, den man aus sicht der Sicherheit auch vertreten konnte. Unermüdlich stellte Klerus seine Fragen. Der Informationsfluss aus seiner Richtung drohte geradezu zu versiegen. Wäre Klerus ein Mensch, so würde George sagen das Klerus was zu verbergen hätte. Aber wer weis den schon wie man dieses Verhalten bei den Grodd deuten soll?

Von den anderen Delegierten ist Dr Sevarius, der den man getrost als schrill bezeichnen kann. Mit Verwunderung dachte George an das Bankett, auf dem ihn Sevarius vermessen hatte, diese Neugierde und auch forsche Art waren ungewohnt. Klerus hingegen war da regelrecht zurückhaltend. Aber im Gesamteindruck waren die Grodd merkwürdig. George wusste das man hierbei keine menschlichen Maßstäbe ansetzen durfte. Dennoch wirkten die Grodd so, wie wenn Höhlenmenschen einen Phaser gefunden hätten und nicht wussten, womit sie es zu tun hatten. Sie würden auf alle Knöpfe drücken und mit viel Glück herausfinden, wie man den Phaser einsetzte und wie nicht.

Auf der anderen Seite war die Technologie die Biologische Komponenten integriert wesentlich fortgeschrittener als in der Sternenflotte. Seit erst 10 Jahren wurden Neurale Gelpacks an Bord von Raumschiffen eingesetzt und ersetzten nach und nach die Isolieneare Chips. In dieser Hinsicht könnte es einige Entwicklungsschübe geben, wenn die Grodd der Föderation beitreten werden.

„Ah das viel erwähnte Holodeck!“, riss Klerus George aus seinen Gedanken. George blinzelte leicht und stoppte vor dem Schott von Holodeck 2.

„Ich würde vorschlagen, dass wir eine Pause einlegen.“, sagte George diplomatisch. Klerus neigte den Kopf zur Seite und Überlegte kurz.

„Eine ausgezeichnete Idee. Da diese Vorrichtung eine Umgebung simulieren kann, werde ich mit ihrer Erlaubnis etwas zusammenstellen das ihnen unsere Vorstellung von Erholung näher bringen soll.“, George nickte. Dann betätigte er einige Tasten am Interface, das neben dem Schott angebracht war.

„Computer in Bereitschaft!“, meldete sich die künstliche Stimme. Klerus blinzelte leicht.

„Computer, erstelle eine Landschafts Simulation anhand von folgenden Parametern.“, begann Klerus und rasselte dem Computer schnell eine Beschreibung herunter. George hatte alle Mühe der sich beinahe überschlagenden Stimme zu folgen. Es glich einem galaktischen Wunder das Klerus dabei so gut, wie keine Luft holte.

„Programm vollständig. Sie können eintreten.“, verkündete die Stimme des Computers neutral.

„Kommen Sie Commander. Es wird ihnen bestimmt gefallen.“, grinste Klerus. Das Schott öffnete sich mit dem üblichen Ächzen. Vogelgezwitscher und die Schreie von Säugetieren waren zu hören. Feucht heiße Luft umhüllte George wie eine Glocke aus der es kein Entkommen gab.

„Ach ich vergaß zu erwähnen, achten Sie bitte darauf, wohin Sie treten.“, erklärte Klerus. George sah nach unten und erkannte das Er auf einem Holzsteg stand der einen gut 60 Meter hohen Urwaldriesen mit einem anderen verband. Vorsichtig folgte George Klerus auf den anderen Baum. Dort war eine kleine Plattform gebaut worden, die von einem leichten Dach aus Pflanzenfasern geschützt war. Stühle und Liegen aus einer Art Bambus, das wesentlich Stabiler zu sein schien als der Irdische waren auf dieser Plattform zwanglos verteilt. Ein Decken Ventilator sorgte für die nötige kühle Brise.

Auf einem Beistelltisch waren Karaffen mit Fruchtsäften und Wasser aufgebaut. Klerus nahm sich zwei Becher und füllte diese mit einer ziemlich süß riechenden Fruchtsaftmischung.

„Bitte Commander.“, sagte Klerus und reichte George den Becher. Der Chefingenieur nippte vorsichtig an dem Getränk, dessen Geschmack an eine Maraquja Limette Mischung erinnerte. Es schmeckte sogar ausgesprochen gut.

Klerus schien mit seinem Becher auf die Liege zu springen. Kurz darauf nahm er einen großen Schluck von dem Fruchtgebräu. Zu Georges erstaunen hatte Klerus bei seinem Kunststückchen, keinen einzigen Tropfen verschüttet .

„Tun Sie sich keinen zwang an Commander. Setzen Sie sich.“, sagte Klerus und nippte weiter an seinem Getränk.

„Danke.“, sagte George und setzte sich vorsichtig in die Liege. Diese erwies sich als Stabiler, wie es den Anschein hatte. Nachdem sich George vergewissert hatte das die Liege ihn tatsächlich tragen würde lehnte er sich etwas zurück.

„ Dies hier Commander ist auf Groddan 4 mein Rückzugsgebiet. Ein Ort, an dem ich die Arbeit vergessen kann, und ich mich einfach nur noch Entspannen kann. Außer mir kennen nur sehr wenige Leute diesen Ort.“

„Kann ich verstehen.“, stimmte George zu. Er wollte es sich nicht zu bequem machen, da diese Liegen irgendwie zu einem Nickerchen einluden. Vielleicht kann ich welche fürs Quartier replizieren. Dachte George. „Es ist wirklich ein schöner Ort.“

„Haben Sie auch so eine Art Oase?“, fragte Klerus.

„Nun ich bin alleinerziehender Vater. Nach der Arbeit kümmere ich mich um die Kinder. Hin und wieder gehe ich mit ihnen eine Simulation besuchen, die einen Planeten Namens Water World Prime simuliert. In Sachen Schönheit ebenso beeindruckend wie ihre Welt.“

„Glaube ich ihnen gerne. Sofern es uns die Zeit erlaubt würde ich auch gerne die Water World Prime Simulation mal besichtigen.“

„Gerne.“, antwortete George und trank einen großen Schluck von dem Fruchtsaft. Die nächsten 30 Minuten unterhielten sich die beiden Männer noch über belanglose Themen bevor Sie die Führung fortsetzten die dann eine Stunde später im Hauptmaschinenraum endete.

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Nach dem Besuch auf der Krankenstation wirkte Dr. Soyus sichtlich erleichterter, auch wenn er seiner Assistentin davon abriet den Transporter noch einmal zu benutzen. "Sie hatten dieses Mal Glück, aber wer weiß ob das beim nächsten Vorgang dieser Art auch noch so sein wird..."

Vinara widerstand dem für einen Sekundenbruchteil in ihr aufblitzenden Drang den alten Orang-Utan selbst einmal in den Transporter zu schieben. Womöglich würde er vor Schreck einen Herzinfarkt erleiden.

Die Führung umfasste zuerst die Standardbereiche, sie hielten sich vergleichsweise kurz in der Astrometrie auf, wo die beiden Grodd-Wissenschaftler detallierte Fragen stellten, aber auf Gegenfragen keine oder nur ausweichende Antworten gaben.

"Wie sieht es mit Ihrer Biotechnologie aus, wie lange haben Sie sie schon?", wollte die Andorianerin wissen.

"Oh, recht lange, sie ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens", sinnierte Soyus und sah Dr. Felkas streng an als diese den Anschein machte zu einer exakteren Antwort anzusetzen.

Sie kamen im Wissenschaftslabor an, wo Fähnrich van Richthoven sich immer noch die Spezifikationen ansah die er zuvor aufgerufen hatte.

"Ah, das ist der junge Mann der sich hier mit den organischen Schaltkreisen befasst", meinte der alte Grodd zufrieden, überließ es aber Vinara ihn seiner Assistentin näher vorzustellen.

Wie erwartet hagelte es sogleich Fragen über Fragen von Seiten der beiden Grodd, und es blieb zu befürchten dass der Informationsfluss sich auch und ärgerlicherweise gerade hier wieder nur in eine Richtung bewegen würde.

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Das Gespräch mit Niels hatte Milseya wenn zwar nicht beruhigt, so doch ein wenig mehr Klarheit gebracht. Sie würde zwar erst einmal in aller Ruhe abwarten – doch vor allem würde sie den Spieß jetzt umdrehen. Höflichkeit hin, Diplomatie her. Splizz hatte mehr über die Schiffe der Community erfahren, als so mancher Kadett selbst nach vier Jahren Akademie darüber wusste. Jetzt war der Commander am Zug.

Die Haliianerin wollte nicht mehr zum Narren gehalten werden. Sie wollte jetzt wissen, wie die Flugkontrolle der Grodd aussah. Sie wollte wissen, wie diese KI-schiffe funktionierten. Sie wollte wissen, was diese KISE ist. Und zwar auf der Stelle.

Der Spinnenaffe hat ihr zumindest ein wenig von sich selbst erzählt. Angefangen von seinen Flugstunden (2687), wann er seine Ausbildung begann (mit 13 Jahren), bis hin zu seiner Flugausbildung, die der bei der Sternenflotte recht ähnelte. Nur kurz hatte er dagegen von seiner Ausbildung an und mit den KI-Schiffen erzählt. Er hatte etwas von einem Jahr Probezeit gemurmelt, in dem sich zeigen sollte, ob Pilot und KI sich 'verstanden'.

Milseya stand auf dem Hangardeck und betrachtete das rot-schwarze gemusterte Schiff der Grodd. Kein Vergleich zu den schlichten weißen oder grauen Außenhüllen der Föderationsschiffe. Scheinbar legten die Affen auch beim Aussehen Wert darauf, dass es biologisch aussah.

Die Chefnavigatorin hatte Splizz auf das Hangardeck gebeten und zwar schon vor über einer halben Stunde. Der Commander hatte ihr erklärt, dass er gleich da wäre – er wollte nur schnell etwas essen. Vermutlich war er erst gerade bei der vierten Portion Pfannkuchen angelangt – dieser Affe konnte ne Menge wegputzen. Was Milseya die Zeit ließ, sich eine kleine Strategie zurecht zu legen. Mit der Tür ins Haus zu fallen, war - dessen war sich selbst die impulsive Haliianerin bewusst – keine Option. Also musste sie das Ganze von hinten aufrollen. Sie würde mit Flight beginnen...

„Verzeihen Sie, Milseya“ Splizz wischte sich gerade noch einen winzigen Krümel vom Mundwinkel. „Aber diese Pfannkuchen sind wirklich delikat. Ich musste sie unbedingt noch einmal probieren.“

„Ich kann Ihnen das Rezept besorgen. Dann können Sie auch zuhause so viele Pfannkuchen essen wie Sie möchten“, lachte die Pilotin.

„Oh, das wäre fantastisch!“, jubelte der Spinnenaffe und wandte sich dann einem Port zu. „Wollen Sie die Führung fortsetzen? Mich würde noch dieses Arg..“

„Nein“, unterbrach Milseya ihn bestimmend. „Reden wir über Flight auf ihrem Planeten.“

Täuschte sie sich oder hatte sich das Gesicht des Spinnenaffens gerade tatsächlich gerade für einen winzigen Moment gravierend verändert?

„Aber natürlich“, entgegnete der Commander und lächelte. Doch sein Tonfall hatte sich um mindestens zwei Nuancen verändert. „Was möchten Sie wissen?“, fragte er dennoch liebenswürdig.

„Wie viele dieser Schiffe gibt es?“

„200“

„Alle besetzt?“

„Ja.“

„Operieren sie in Verbänden?“

„Ja.“

„Flugstaffeln?“

„Ja.“

„Wie viele?“

„10.“

„Ist Flight militärisch oder zivil?“

„Ersteres.“

„Sie sind nicht gerade sehr redselig“, stellte Milseya in einem neutralen Ton fest.

„Nun, ich dachte, dass ich hier wäre, damit ich alles über Flight der Sternenflotte erfahre.“

„So weit ich informiert wurde, wollen die Grodd in die Föderation aufgenommen werden. Dies ist ein AUSTAUSCH an Informationen, Splizz.“

„Sie haben doch Antworten erhalten.“

„Keine, die mich zufrieden stellt.“

„Vielleicht ändert sich das, wenn sie erst mal unsere Basis auf Groddan 4 gesehen haben und wenn sie mit einem unserer Schiffe geflogen sind.“

„Ist Ihnen schon aufgefallen, dass sie mich ständig darauf vertrösten, wenn ich Genaueres erfahren möchte?“

„Nun, es ist schwer, es zu beschreiben.“

„Versuchen Sie es.“

„Sie sollten es ausprobieren.“

„Ich werde in kein Schiff steigen, BEVOR ich nicht weiß, wie es funktioniert.“

„Es ist kompliziert.“

„Versuchen Sies“, wiederholte Milseya. „Beginnen wir mit dem KISE. Was ist das?“

„Die KI-Synchron-Einheit.“

„Und was bewirkt diese?“

Der Spinnenaffe sah auf den Boden, während Milseya auf eine Antwort wartete. Die jedoch nicht kam.

„Gut“, erklärte sie schließlich. „Dann eine andere Frage. Was kann Morna?“

„Sie kann den Gleiter steuern.“

„Nur das?“

„Ja.“

„Kommen Sie Splizz!“ Bislang hatte sich die Haliianerin zurück gehalten, aber so langsam wurde sie sauer. „Ihre KI ist hochentwickelt! Wollen Sie mir wirklich erzählen, dass es nur ein Schiff fliegt und sonst gar nichts! Das wäre eine Verschwendung an Möglichkeiten!“

„Nun, sie kann beraten“, kam es zögerlich.

„Sie meinen, sie schlägt Ihnen Optionen vor.“

„Ja.“

„Welcher Art?“

„Manöver. Ausweichtaktiken. Anflugkoordination...“

„Wie geht das von statten?“

Schweigen.

Milseya Hände ballten sich zu Fäusten. Am liebsten .. „Ist Morna ein reines Programm?“

Wieder Schweigen. Doch dann - ein zögerliches Kopfschütteln.

Verblüfft sah die Haliianerin den Affen an. Und entdeckte den bittenden Ausdruck in den Augen des Commanders. Es war nicht, dass er nicht darüber wollte! Scheinbar durfte er es nicht! Milseya zögerte kurz. Es wäre unfair ihn jetzt weiter zu drängen. Zudem hatte sie scheinbar mehr erfahren, als sie wissen durfte. Das musste für den Anfang genügen. Aber nur für den Anfang!

„Danke Commander“, sagte sie und gab dem Grodd zu verstehen, dass sie begriffen hatte. Sie ging zum Port und öffnete das Schott. „Kommen wir zum Argo - meinem neuen Lielbingsspielzeug..“ Sie deutete mit der Hand an, dass Splizz vorausgehen sollte. Mit einer gewissen Erleichterung - zumindest empfand die Haliianerin es so – folgte der Spinnenaffe der Einladung.

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Von seinen mit der Delegation beschäftigten Kollegen gab es leider bisher nur einen spärlichen Informationsfluss zurück zum aktuellen diplomatischen Offizier. Dieser wunderte sich nicht weiter darüber - war er doch von seinem normalen Arbeitsalltag als Councelor gewohnt, dass der größte Teil der Crew am glücklichsten war, wenn sie nichts mit ihm zu tun hatten. Und da ihn nun wahrscheinlich die Wenigsten in Rot überhaupt ernst nahmen...

Das alles aber änderte nichts daran, dass er Informationen brauchte.

Darum verschickte er eine Botschaft an die, die sich ebenfalls um die Grodd und den recht einseitigen Austausch kümmerten. Er bat sie in dieser Botschaft um ihre Erfahrungen und ihren Eindruck von ihren Gästen. Noch erwähnte er nichts von seinen eigenen Erfahrungen, schließlich wollte er die anderen in ihren Berichten nicht beeinflussen.

Sein Bericht an Tanrim allerdings enthielt sehr detailiert eine Beschreibung der Zurückhaltung Melveks wenn es um Grodd-spezifische Informationen ging. Solak schlug vor, diesen Umstand mit den anderen Führungsoffizieren zu besprechen, bevor sie Groddan 4 erreichten.

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Aus dem Mittagsschlaf war nichts geworden. Der ganze Verwaltungskram war liegen geblieben. Die Chefärztin hatte ihr überquellendes Terminal überflogen. Bishop und Esteban hatten die Schichtrotation ihrer Abteilungen geändert? Assjima war kurz am überlegen gewesen. Nein, für die medizinische Abteilung machte das keinen Sinn. Sie wollte den Rhythmus ihrer Mitarbeiter nicht noch mehr durcheinander bringen. Serik und Gilmore mussten jetzt sowieso schon ihre Arbeit zum großen Teil mit übernehmen.

Auch die inzwischen fertig gestellten Analysen des Gesundheitszustands der Crew mussten durchgesehen werden, ebenso die von den Gästen gemachten Scanns. Alles schien bestens in Ordnung zu sein.

Gerade wollte Assjima das Büro verlassen, um dem Heimwerkerkönig einen allerersten Besuch in der Bastelstube abzustatten, als ein putzmunterer Sevarius hereingehüpft kam. Er hatte den blauen Nadelstreifanzug vom Vormittag gegen ein kräftiggelbes Sakko über pastellgrüner Hose mit Hemd im gleichen Farbton ausgetauscht. Dazu trug er eine gelbe Fliege mit pastellgrünen Punkten. Sogar die Fassung des Monokels war farblich exakt auf die Garderobe abgestimmt. Auf eine Kopfbedeckung hatte er schon den ganzen Tag verzichtet. Die wäre in den Jeffreisröhren auch denkbar unpraktisch gewesen.

„Madam – ich wünsche einen wunderbaren Nachmittag. Ich hoffe, Sie haben ebenso gut geruht wie ich?“

Assjima lächelte müde. „Leider hatte ich keine Gelegenheit dazu.“

„Oh – wenn Sie möchten, dann kann ich später wiederkommen.“

„Nein, das wird nicht nötig sein. Ich halte normalerweise keinen Mittagsschlaf.“

„Was – Sie kennen keinen Tagesschlaf?“ Sevarius verzog erstaunt das Gesicht. „Wie viel Stunden Schlaf gönnen Sie sich denn für gewöhnlich?“

„Deltaner benötigen im Schnitt etwa acht Stunden Schlaf pro Tag. Aber unsere Tage haben nur 20 Stunden und aufgrund des anderen Tag- Nacht-Rhythmus auf dem Schiff wären neun Stunden optimal für mich. Leider bekomme ich normalerweise nie soviel.“ Die Deltanerin lachte. „Die Rotation ist auf Menschen abgestimmt. Die kommen mit 6-8 Stunden aus.“

„Oh … das ist aber gar nicht nett von ihren Kollegen.“ Sevarius riss das Maul auf, zeigte sein mächtiges Gebiss und gab einige quietschende Laute von sich. Die Ärztin interpretierte dies als eine Art herzhaften Lachens. „Das dürfte für Sie auf Dauer recht anstrengend sein, werte Assjima. Da sollten Sie es wirklich mit einem Tagesschlaf probieren. Selbst 15 Minuten können wahre Wunder wirken.“ Der bunte Affe streckte sich genüsslich. „Wir schlafen während eines Sonnenumlaufs zusammengenommen zwischen 10 und 13 Stunden. Also etwa die Hälfte des Tages. Aber wir teilen das in drei bis fünf Schlafphasen ein. Die Einteilung obliegt den persönlichen Bedürfnissen. Verschiedene Rassen der Grodd sind eher nachtaktiv, andere lieben das Tageslicht …Na ja, jedem wie es behagt. Sagen Sie Doktor … haben Sie schon Ihren Nachmittagsimbiss genommen? Ich muss gestehen, ich habe ein leichtes Leeregefühl im Bereich des Abdomen.“

„Dann lassen Sie uns doch in das Casino gehen. Ich könnte etwas Süßes vertragen.“

Fröhlich plaudernd machten sich die Beiden auf den Weg.

„Assjima – ich habe vorhin dieses Möbel namens Bett ausprobiert. Das ist mir definitiv zu weich. Aber wenn Sie und Ihre Kollegen unseren Planeten besuchen, sollten Sie ja auch gut schlafen können. Meinen Sie, Hängematten wären Ihnen angenehm? Die meisten Grodd benutzen diese als Schlafstätte. Ich persönlich bin der Ansicht, dass diese Art des Ruhens der Wirbelsäule nicht besonders zuträglich ist und bevorzuge daher eine flache harte Unterlage in Form einer Bastmatte … aber wer hört denn schon auf die Ärzte …“ Er quietschte vergnügt.

„Hängematten? Ich denke, das sollte funktionieren.“ Somit wird Meg nicht mit nach Groddan kommen. Die käme nie in so ein Ding rein. beschloss die Deltanerin für sich.

Sie betraten das Casino und Sevarius studierte eifrig die Replikator-Dateien.

„Sagen Sie, Doktor – was sind denn Rohrmaden?“

„Eine Spezialität von Ferengi Nar. Eine Welt, die nicht der Förderation angehört. Wir führen diese Speisen für den Fall, dass wir ferengische Gäste an Bord haben sollten. Die Maden werden normalerweise lebend serviert. Das kann der Replikator natürlich nicht leisten. Aber sie sollen dennoch wie frisch schmecken.“

„Das hört sich lecker an. Muss ich unbedingt probieren.“ Mit einer großen Schüssel voller Rohmaden und - auf Anregung Assjimas - einem Glas Muselbeerensaft bewaffnet, setzte er sich an einen freien Tisch und begann voller Wohlbehagen die Maden zu verspeisen, während die Deltanerin angesichts der wirklich sehr frisch wirkenden Ferengi-Spezialität etwas lustlos mit der Gabel in ihrem Käsekuchen herum stocherte.

„Das ist wirklich delikat! Doktor – schmeckt es Ihnen nicht?“ Der Grodd schlürfte mit spitzen Lippen eine besonders dicke Made in sich hinein. Hatte die tatsächlich eben doch gezappelt?

„Ach, ich habe eigentlich keinen Hunger. Bin immer noch satt von dem reichlichen Büffet gestern Abend.“

„Was ist das für eine Speise, die Sie da mit ihrem Essgerät malträtieren?“

„Ein terranischer Käsekuchen. Eigentlich wird er nicht aus Käse, sondern aus Quark hergestellt. Schmeckt sehr gut. Schön saftig und nicht zu süß.“

„Dürfte ich einmal probieren?“

„Aber gerne.“ Sie schob ihm den Teller rüber.

Der Grodd beäugte neugierig die Kuchengabel, legte sie dann beiseite und schob sich mit den Fingern ein Stück Kuchen in den Mund. „Hmmm … sehr lecker!.“ Dann schob er den Teller wieder über den Tisch zurück. „Danke schön.“

Assjima winkte ab. „Essen Sie ihn nur auf, Sevarius. Ich habe wirklich keinen Hunger.“

„Also bevor sie etwas von dieser Köstlichkeit wegschmeißen, esse ich das gerne. Wäre ja schade drum.“ Ein weiters Stück Quark verschwand hinter dem kräftigen Gebiss, unmittelbar gefolgt von einer Rohrmade. Während er genüsslich kaute, betrachtete der Schimpanse sein Gegenüber nachdenklich. „Doktor, wenn ich mal meine Meinung äußern dürfte: Sie essen eindeutig zu wenig. Sie haben ja überhaupt keine Reserven für Notzeiten!“

„Ach, machen Sie sich da keine Sorgen. Der deltanische Stoffwechsel ist sehr effektiv. Wir legen keine nennenswerten Fettspeicher an, kommen aber dennoch über einen längeren Zeitraum ohne Nährstoffzufuhr aus. Sagen Sie Sevarius …“ Assjima nuckelte zögerlich an ihrem Raktajino. „Ich bin neugierig. Dieses Gerät, mit der Sie vorhin Ihre Kollegin untersucht haben, interessiert mich. Dürfte ich es einmal sehen?“

„Aber natürlich! Ich dachte schon, Sie würden nie fragen. Wir sind nämlich sehr stolz darauf." Er öffnete seine Aktentasche und reichte ihr die eigenartige Apparatur.

Es handelte sich um ein längliches, rohrartiges Gerät, an dessen Ende sich ein eine Art Gummiblase befand. Etwa mittig waren ein Display und mehrere Bedienungselemente angebracht. Assjima drehte es interessiert hin und her. „Diese staubähnlichen Partikel, die ich gesehen habe, befinden sich in dieser Kunststoffblase und kommen hier vorne raus?“ Sie deutete auf das Ventil am anderen Rohrende.

„Ja genau … nur das es sich bei den Partikeln nicht um leblose Materie handelt, sondern um exakt 427 verschiedene Arten von Mikroben und Kleinstlebewesen. Eine jede Art hat besondere Fähigkeiten und scannt eine spezielle Funktion des Organismus. Mikrobus Pheromonensis zum Beispiel kann alle Pheromone im Körper aufspüren und einlesen. Bakterialis Imunensis hingegen überprüft die Abwehrstoffe, während die fast schon mit bloßem Auge sichtbare Ephemera os minimus die Beschaffenheit des Skeletts untersucht. Sobald die Tierchen ihre Arbeit getan haben, kehren sie in das Gerät zurück und geben ihre kurzfristig gespeicherten Informationen an eine Matrix ab, in der sie gespeichert und in lesbare Zeichen umgesetzt werden. Die Daten erscheinen dann auf diesem Display.“

Assjima hatte den Erläuterungen des Grodd mit offenem Mund gelauscht. „Das ist ja unglaublich! Sie können also mit diesem kleinen Gerät einen kompletten Ganzkörperscann durchführen?“

„Ja. Es ist ausreichend für die Handtasche“ grinste der Grodd. „Größere Untersuchungen nehmen wir natürlich im Labor vor. Dort befinden sich Geräte mit bis zu 2.500 Qumukus –wie wir diese Mikroben nennen.“

„Ich verstehe. Vermutlich kommen diese … Qumukus … auf Ihrer Welt so nicht in ihrem Naturzustand vor. Werden sie gentechnisch manipuliert? Oder basieren die Veränderungen auf chemischen Einflüssen?“

„Gentechnisch. Wir haben es anfangs mit natürlicher Auslese versucht, aber das war definitiv zu zeitaufwendig und nicht sehr effizient. Inzwischen arbeiten wir innerhalb der Medizin sehr viel mit Genmanipulation.“

„Sie haben ja bereits erwähnt, dass auf Groddan überwiegend mit biotischen Technologien gearbeitet wird. Das bedeutet also, dass die Lebewesen, die innerhalb dieser Technologien Verwendung finden, zuvor genetisch auf ihren Aufgabenbereich getrimmt werden?“

„Ja, so könnte man das umschreiben. Wenn Sie möchten, dann kann ich das Gerät gerne noch einmal demonstrieren. Außerdem bekäme ich dann auch gleich deltanische Vergleichsdaten für meine Datenbank.“

Assjima stimmte begeistert zu. Der Grodd erhob sich, nahm das Gerät zur Hand und ließ die Qumukus ihre Arbeit machen. Es war ein seltsames Gefühl, während die kleinen Lebewesen um sie herum schwirrten. Es kribbelte überall und sie hatte sogar das Gefühl, dass einige der Wesen in ihren Körper eindrangen. Doch das war sicherlich nur Einbildung. Nach wenigen Sekunden verschwanden die Tiere wieder in ihrem Rohr und Sevarius erklärte ihr ausführlich die Anzeigen auf dem Display. Die Daten waren wirklich überraschend exakt. Einen genaueren Scann hätte sie in dieser kurzen Zeitspanne mit ihrem Tricorder auch nicht machen können.

„Assjima – ich habe eine Idee. Ich würde zu gerne ihre Materieauflöseeinheit ausprobieren … nein halt … Sie nennen das ja Transporter. Sie könnten mit meinem Gerät einen Scann von mir machen, bevor mich einer Ihrer Kollegen einmal durchs Schiff beamt und dann vergleichen wir die Daten meines Gerätes mit Ihren Transporterdaten. So lassen sich wunderbar erste empirische Vergleiche zwischen unseren Technologien erzeugen. Was halten Sie davon?“

„Wunderbar!“ Assjima erhob sich. „Lassen Sie uns am Besten sofort anfangen.“

Sevarius schnappte sich eine Serviette, packte die restlichen Rohrmaden darin ein und steckte das Päckchen in die Tasche bevor sich die beiden erneut auf den Weg machten.

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Endlich Ruhe! Vollkommen erledigt ließ Assjima sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen. Sevarius befand sich nun auf dem Holodeck und spielte interaktiv Heiler im Dienste der Föderation – Die Geschichte der intergalaktischen Medizin in 24 Episoden durch.

Etwas abwesend öffnete sie ihr Terminal. Eine Nachricht von Solak – er will Informationen haben. Auch das noch ... was nur sollte sie schreiben?

Vinara hatte von ihren seltsamen Gästen vorerst genug. Nachdem Nachalek ins Labor gekommen war beauftragte sie ihn sich zusammen mit van Richthoven um die beiden Grodd-Wissenschaftler zu kümmern, so dass sie sich in ihr Büro zurückziehen konnte. Dort angekommen las sie zuerst einmal Solaks Nachricht und schrieb prompt eine kurze Antwort bezüglich des ihr seltsam erscheinenden Verhaltens der Grodd, welche sich in Bezug auf ihre eigene Kultur und Technologie sehr bedeckt hielten und nur ausweichende Antworten gaben. Die unterschiedlichen Meinungen Soyus' und Felkas' hinsichtlich des Transporters gab sie ebenfalls mit an.

Dann überlegte die Andorianerin wie es den anderen Führungsoffizieren in dieser Angelegenheit gehen mochte. Wahrscheinlich nicht besser, aber sie wollte zumindest mit Dr. Assjima noch einmal darüber reden. Eine kurze Anfrage beim Computer ergab dass diese sich in ihrem Büro befand und die Andorianerin begab sich sogleich zu selbigem, wo sie den Türsummer betätigte.

Assjima schaute überrascht auf. Wer konnte jetzt noch etwas von ihr wollen. „Wer immer es auch sein mag – hereinspaziert ... solange es kein Patient ist ...“

Vinara betrat den Raum und entgegnete: "Keine Sorge, diesmal ist es kein medizinischer Notfall. Haben Sie auch diese Nachricht von Solak erhalten?"

„Hallo Vinara.“ Assjima war sichtlich erfreut, das blaue Gesicht der Kollegin zu sehen. „Endlich mal eine normale Person in diesem Raum. Ja ... Solak hat das scheinbar überall herumgeschickt. Er will wohl die Informationsfäden zusammen ziehen. Aber ich muss gestehen – ich habe heute wohl keine Energie mehr um einen ausführlichen Bericht zu schreiben. Er wird bis morgen warten müssen. Haben Sie den Tag gut überstanden?“

"Soweit man es so bezeichnen kann ... Dr. Soyus hat seiner Assistentin auf jeden Fall verboten noch einmal den Transporter zu nehmen. Und dann ist da auch noch die Reserviertheit der Grodd wenn es um Informationen über sie selbst geht. Ihren Worten entnehme ich aber dass Sie anscheinend mehr Erfolg mit Dr. Sevarius hatten, wenn Sie es heute nicht mehr fertig bringen einen Bericht zu schreiben dann wohl nur weil er umfangreicher ausfallen würde als meiner."

„Er ist eine unglaubliche Plaudertasche. Und seine Energie scheint genauso unerschöpflich zu sein wie seine Neugierde. Ich fühle mich wie ein ausgequetschter Weinschlauch. Aber er hat mir auch so einiges über die groddsche Medizin erzählt. Von Reserviertheit war nicht viel zu spüren. Aber setzen Sie sich doch, wenn Sie einen Augenblick Zeit haben. Ich könnte eine Tasse Tee gebrauchen. Nein ... besser noch: einen saurianischen Brandy.“ Sie zog schmunzelnd eine Flasche aus der Schreibtischschublade hervor. „Meine andorianische Freundin Metaxa hat den besorgt. Möchten Sie auch einen Schluck?“

"Aber nur einen Schluck." Vinara nahm Platz. "Hat Sevarius Ihnen auch seinen eigenartigen Scanner erklärt? Die Wolke kann eigentlich nur aus Nanopartikeln, winzigen Sonden, wenn nicht gar organischen Scanvorrichtungen bestehen ..."

Die Deltanerin schenkte zwei kleine Gläser voll. „Ja, dieses Gerät ist wirklich faszinierend. Es handelt sich um so genannte Qumukus. Das sind gentechnisch veränderte Kleinstlebewesen, von denen jede Art einen speziellen Part des Organismus scannen kann. Und die Ergebnisse sind überraschend exakt. Die Grodd arbeiten viel mit Genmanipulation.“

"Und wir vermeiden sie weitestgehend, zumindest bei höheren Organismen. Unter diesen Umständen frage ich mich ob die Grodd sich überhaupt richtig in die Föderation integrieren lassen werden, die Tatsache dass sie eine uns überlegene Biotechnologie besitzen und uns zumindest im Moment nicht daran teilhaben lassen wollen stimmt mich schon nachdenklich." Die Andorianerin nahm einen kleinen Schluck von dem Brandy, irgendwie war ihr heute nicht nach Alkohol, aber dieses eine Glas würde sie schon leertrinken.

Assjima stand auf und ging hinüber zum Replikator. „Auch wenn ich nicht in Ihren Kopf hineinschauen kann und will, Vinara, so ist es Ihnen doch anzusehen, dass Sie lieber eine Tasse Tee haben möchten. Computer: Assjima Kräutermischung Nummer 12.“ Sie stellte die dampfende Tasse vor der Andorianerin auf den Tisch. „Ich möchte mich über die ethischen Elemente dieser Thematik lieber erst äußern, wenn ich mehr darüber erfahren habe. Noch habe ich nicht von der Verwendung höherer Organismen gehört. Osmotische Egel und der Saft der Kabanura Flechte werden zur Wundbehandlung verwendet. Einen Saugfisch benutzen sie zur Schmerzstillung ... inwieweit diese Tiere und Pflanzen verändert wurden kann ich nicht sagen ... noch nicht.“ Sie setzte sich wieder hin. „Sevarius macht auf mich auch nicht den Eindruck, dass er etwas verbergen wolle und schon gar nicht, dass er nicht bereit sei, seine Kenntnisse zu teilen.“

Vinara nahm den Tee dankend entgegen und für einen Augenblick stellte sie sich Dr. Soyus vor wie er einen mit Schinken umwickelten Schokoriegel in eben diese Art von Getränk tunkte ... Oder war es Hanni Stevenson gewesen die letztlich so verfahren hatte? Ohne einen weiteren Gedanken an seltsame Essenskombinationen nahm sie einen großen Schluck von dem heißen Gebräu. "Nun, entweder scheint Dr. Sevarius eine Ausnahme zu sein oder Dr. Soyus und seine Assistentin geben sich als einzige so bedeckt. Aber selbst wenn die Grodd mit denen wir bisher zu tun hatten keine eugenische Aufwertung ihrer eigenen DNA vornehmen, es gibt immer noch diese andere monarchische Partei welche einem Beitritt zur Föderation durchaus abgeneigt sein könnte."

Assjima nippte an ihrem Glas. „Die stimmen mich auch nachdenklich. Ich bin gespannt, ob wir denen überhaupt begegnen werden. Aber eine geteilte Welt ... eine geteilte Spezies, von der nur die eine Hälfte den Beitritt zur Förderation beantragt hat, mundet seltsam an. Es gefällt mir einfach nicht. Und was mich persönlich besonders irritiert ist die Tatsache, dass ich nicht in ihre Köpfe hineinschauen kann.“ Sie reichte Vinara ein PADD. „Das sind die Ergebnisse der Scanns, die wir bei Ankunft der Delegation unauffällig im Hangardeck gemacht haben. Und hier die Daten, die ich heute Nachmittag mithilfe des Transporters von Doktor Sevarius erhielt. Ihre Gehirne sind so konzipiert, dass kein Telepath – welcher Art auch immer – in sie eindringen kann.“

"Scheint wie bei den Ferengi zu sein", meinte Vinara und sah sich die Daten an. "Nicht einmal ein Haliianer mit Canar hätte bei ihnen eine Chance? Wobei diese Frage nur allgemein gedacht ist, ich will hier auf keinen Fall auf bestimmte Personen und deren Fähigkeiten anspielen."

Die Deltanerin schüttelte den Kopf. „So wie ich das sehe ... nein. Nicht einmal Milseya hätte eine Chance denen hinter die Stirn zu schauen. Eine wirklich undurchsichtige Spezies“, scherzte sie. „Wir werden uns diesmal ausschließlich auf unseren Verstand und unsere Intuition verlassen müssen.“

"Gäbe es nicht wenigstens eine Möglichkeit anhand von physischen Daten festzustellen ob einer von ihnen lügt? Etwa durch Veränderung von Puls, Atemfrequenz und Körpertemperatur?"

„Sie reden von einer Art Lügendetektor? Das macht eigentlich nur Sinn, wenn man relevante Vergleichswerte hat. Aber ich kann unsere Daten ja noch einmal auf diesen Gesichtspunkt hin eingehender untersuchen. Doch davon abgesehen: welchen Eindruck würden wir machen, wenn wir Beitrittskandidaten gleich von Anfang an so offensichtlich misstrauen? Obwohl ... so wie Sie sich äußern scheinen die Grodd uns ja auch nicht über den Weg zu trauen. Ist Ihr Orang-Utan wirklich so verschlossen?“

"Solange es nicht um Essen geht scheint er recht konservativ zu sein, Dr. Felkas erweckte das eine oder andere Mal den Anschein genauere Antworten geben zu wollen, doch Soyus verbot es ihr wie es schien durch bloßen Blickkontakt."

„Das glaube ich gerne“, lachte Assjima. „So bestimmt, wie der sich heute Mittag hier aufgeführt hat ... vielleicht sollten Sie die junge Dame einmal von dem alten Pascha trennen?“

Vinara nickte zustimmend. "Das wäre immerhin eine Option. Aber ich denke wir werden den Grodd morgen oder die nächsten Tage ohnehin einen Gegenbesuch abstatten, dann werden wir hoffentlich auch Gelegenheit bekommen den Spieß umzudrehen, wie die Menschen sagen würden."

„Mit dem Unterschied, dass wir Befehl haben, möglichst viel offen zu legen und die haben offensichtlich die Anweisungen bekommen, möglichst wenig zu zeigen. Mein Gespür mach mich täuschen, doch ich glaube, die sind nur äußerst vorsichtig. Aber Sie wissen ja, Vinara ... deltanische Gutgläubigkeit. Wir sollten also in diesem Falle nicht zuviel auf mein Gespür geben. Übrigens dürfen Sie sich darauf einstellen, in einer Hängematte zu schlafen!“

Die Andorianerin hob eine Augenbraue. "Solange sie nicht zu sehr schaukelt und sich unter freiem Himmel befindet hätte ich wenig dagegen einzuwenden. Sicherheitshalber sollten wir alle Mittel gegen mögliche Parasiten mitnehmen, sie sollen besonders im tropischen Klima gut gedeihen."

„Ich werde meinen Rucksack mit allem Möglichen voll stopfen ... ich verspreche es. Vielleicht sollten Sie vorher noch bei Miauz vorbei schauen? Ein Kurzhaarschnitt ist eine gute Prophylaxe gegen Fellparasiten.“ Assjima fuhr sich schmunzelnd über den Kopf. „Ich werde wohl den schicken Hut mitnehmen, den Lucas mir zum Geburtstag geschenkt hat. Sonst bekomme ich einen Sonnenbrand.“

Der Vorschlag mit der kurzen Frisur schien logisch, doch rührte er auch an Vinaras irrationaler weiblicher Eitelkeit. Vielleicht ginge es auch wenn sie das Haar hochsteckte, zu einem Knoten zusammenband und regelmäßig mit Desinfektionsspray behandelte ... "Vielen Dank, aber, ich weiß es mag unlogisch klingen, doch irgendwie finde ich meine langen Haare angenehmer ... vermutlich gerade weil sie ein Symbol von Weiblichkeit sind, zumindest bei Spezies die über Kopfbehaarung verfügen. Das soll jetzt auch nicht gegen klingonische Männer gehen ... Ach was soll's, tief in meinem Innern bin ich wie es scheint bedauerlicherweise auch nur eine eitle Frau und das nicht erst seitdem Talana an Bord ist."

Assjima verschluckte sich an dem letzten Schlückchen Brandy in dem kleinen Glas. Sie begann zu husten und das wertvolle Getränk lief ihr wieder zur Nase heraus. Mit Tränen in den Augen angelte sie nach einem Stück Zellstoff und trocknete sowohl Nase als auch die Augen. „Entschuldigen Sie Vinara ... darauf war ich eben nicht vorbereitet. Erlauben Sie mir die Frage: Was haben klingonische Männer mit ihrer durch Ihre langen Haare symbolisierten Weiblichkeit zu tun? Ich ... ich kann Ihnen nicht ganz folgen ...“

"Das ist es ja gerade dass lange Haare doch nicht zwangsläufig für Weiblichkeit stehen ... Demnach könnte ich sie eigentlich kürzen lassen, aber dann wiederum ..." Vinara wurde seltsam still. "Ich denke das sollte ich vielleicht lieber mit Solaks Praktikantin bereden", fügte sie schließlich etwas leiser hinzu und trank zuerst den Rest ihres Brandys und dann auch noch den Tee aus.

Die Deltanerin wurde sofort wieder ernst. „Entschuldigen Sie, Vinara. Ich wollte mich nicht über Sie lustig machen. Sie machen nur manchmal so seltsame Gedankensprünge. Sie denken sich Ihren Teil dazu und ich kann diesen Teil nicht sehen ...“ Sie legte den Kopf schief und betrachtete die Andorianerin nachdenklich. „Was ist los?“

"Ich bin mir auch nicht ganz sicher ... Als ich noch Lieutenant war und mich der vulkanischen Gedankenkontrolle weitaus stärker verschrieben habe als ich es jetzt tue, teilte mir ein Councellor mit dass ich damit auf Dauer womöglich neurologische Schäden provozieren könnte, da andorianische Gehirne nur bedingt zur reinen Logik ausgelegt sind. Nun, seit ich an Bord der Community bin habe ich mich von dieser Lebensweise zunehmend abgewandt und es wurden bislang auch keine neurologischen Schäden an mir festgestellt ..." Vinara schloss für einen Augenblick die Augen um sie dann wieder zu öffnen. "Es könnte aber durchaus sein dass meine momentan aufkeimende Eitelkeit ein Zeichen dafür ist dass ich meine andorianische Natur doch zu sehr vernachlässigt habe, und ich dachte dass Ms. Talbot in dieser Hinsicht eine geeignetere Ansprechpartnerin wäre als Sie, nicht nur als Councellor sondern auch als Frau ... Ich fürchte es geht nicht nur um meine Haare, mein innerer Zwiespalt ist an manchen Tagen, gerade unter Stress-Situationen stärker als ich das normalerweise zugeben würde. Zumindest für den weiteren Verlauf dieser Mission hege ich keinen Zweifel an meiner Einsatzbereitschaft, wenn ich vor dem Schlafengehen ausgiebig meditiere dürfte es schon gehen - ich kann mir hinterher noch Gedanken machen welche Lebensweise ich in Zukunft bevorzugen werde."

„Ich fürchte, ich weiß ganz genau wovon Sie sprechen.“ Assjima holte erneut zwei Tassen Tee vom Replikator, während sie weiter sprach. „Es ist nicht leicht, eine Lebensweise zu wählen, die sich nicht mit den Bedürfnissen der eigenen Spezies deckt, ja, ihr sogar widerspricht. Andorianer leben ihr Temperament normalerweise voll aus. Sie sind diesbezüglich den Deltanern sehr ähnlich. Dennoch können Sie sich den Werten und Idealen Ihrer Erziehung ebenso wenig entziehen.“ Sie stellte die beiden Tassen auf den Tisch und füllte auch die Gläser nach. „Vulkanier praktizieren diese starke Selbstkontrolle doch nur, weil sie ansonsten ihrer Emotionen nicht mehr Herr werden könnten. Andorianer schaffen das ganz gut. Ist es so undenkbar, Logik und Emotionalität zu verbinden?“

"Eigentlich nicht, streng genommen gibt es nicht einmal unter allen Vulkaniern eine strikte Trennung von Logik und Emotionskontrolle, manche sind mehr auf einem Gebiet gut, manche mehr auf dem anderen und einige schaffen es sogar auf beiden Meister zu sein." Diesmal wählte Vinara nur den Brandy, denn der Alkohol sollte auch schlaffördernd wirken. "Wie dem auch sei, ich werde mir nach dieser Mission genauere Gedanken darüber machen. Bis dahin kann ich nur hoffen dass die Grodd sich bald kooperativer zeigen, ansonsten werde ich mein angeborenes Temperament nur schwer zügeln können. Und hoffen wir dass auch Sie nicht die Beherrschung verlieren ..." Die Andorianerin trank den Brandy in einem Zug aus und stand auf. "Ich denke es wird Zeit dass wir beide ins Bett gehen, wer weiß was unsere Gäste morgen für uns auf Lager haben."

Assjima nickte. Dann stand sie auf und ging hinüber zu einem Schrank. Ein kurzer prüfender Blick und sie reichte der Andorianerin ein kleines Päckchen. „Hier Vinara. Brühen Sie sich damit vor dem Schlafengehen einen Tee auf. Einen richtigen Tee – kein repliziertes Zeug. Sie sollten danach gut schlafen können. Und wenn es nicht hilft, dann kommen Sie zu mir. Ich habe noch stärkere Mittel auf Lager. Aber dennoch kann ich Ihnen nur raten: Lassen Sie die Andorianerin in Ihnen frei. Alles andere ist auf Dauer ... nein ... glauben Sie mir – ich spreche aus eigener Erfahrung: alles andere wird Sie über kurz oder lang innerlich auffressen.“

Vinara nahm das Päckchen entgegen und bedankte sich. "Ich werde mir Mühe geben, natürlich nur innerhalb der Vorschriften. Dennoch, gerade auf meinem beruflichen Gebiet hat mir meine vulkanische Erziehung auch viel eingebracht und das werde ich niemals aufgeben." Sie verabschiedete sich von der Deltanerin und verließ deren Büro.

Traurig schaute Assjima ihr hinterher. Es ist wirklich nicht leicht, einen solchen Balanceakt zu vollführen. Dennoch gehen die Bedürfnisse des Körpers leider nicht immer mit dem Wunschdenken des Kopfes Hand in Hand. Seufzend aktivierte sie ihr Terminal und begann den Bericht für Solak. Wenigstens den Grodd wollte sie für heute aus dem Kopf bekommen. Vinara hingegen würde sie die Nacht über mit Sicherheit gedanklich begleiten.

[ Brynhild und Tolayon in: "Affen und andere Sinnkrisen" ]

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Es war nun Mitternacht auf der Community und die Führungsoffiziere versuchten einen erholsamen Schlaf zu bekommen. Die Grodd hatten sich als sehr anstrengend und neugierig entpuppt. Doch leider blieb der Informationsfluss sehr einseitig, aber bei einem wirklichen Eintritt in die Föderation durfte es dabei nicht bleiben. Doch in dieser Nacht, wurden die Gedanken über das Verhalten der Affensippe verdrängt und machten der Müdigkeit platz.

Während sich die Community im Nachtmodus befand und ihre Führungsoffiziere schlummerten, veranstalteten die Grodd eine kleine Zusammenkunft in dem Quartier von Master Guldak. Damit es aber kein Crewman mitbekam, waren die anderen Ratsmitglieder und Auserwählte durch die Jeffriesröhren gekommen. Nachdem alle Affen und Äffinnen versammelt waren, ergriff Dr. Sevarius das Wort: „Werte Kollegen, wir sollten mit den Geheimnissen aufhören. Wir können den Offizieren vertrauen, sie werden uns nicht ausbeuten. Dr. Assjima ist sehr nett und zuvorkommend, sie würde uns nie etwas Böses tun und ihre Mannschaftskameraden ebenfalls nicht.“

„Sie, werter Doktor, haben ja bereits alles verraten…“ meckerte Dr. Soyus und entblößte seine Eckzähne. Als sich Dr. Felkas einmischen wollte, wurde sie mit einem strafenden Blick davon abgehalten.

„Also dieser Lt. Cmdr. Bishop ist auch sehr freundlich gewesen und hat mir jede Frage beantwortet. Die Menschen haben sehr interessante Kampfsportarten und morgen werde ich einige kennen lernen.“ Berichtete Lurma und freute sich wie ein Kind, das gleich seinen Schokoladenpudding bekommt.

Meral schaute mit gemischten Gefühlen in die Runde. Auf der einen Seite verstand sie ihr Volk, denn vor 60 Jahren kamen schon mal fremde Wesen nach Groddan 4 und schlugen eine Allianz vor. Nachdem die Grodd ihr Wissen geteilt hatten, verschwanden die Fremden und zerstörten einen Teil der Forschungseinrichtungen. Sie waren betrogen worden.

Doch auf der anderen Seite, war diesmal alles anders. Die Grodd hatten selbst um Beitritt gebeten, zumindest die SAB-Partei. Die Föderation war eine Organisation die hohe Ideal hatte und nach denen auch handelte. Die Anforderung an die Aufnahmekandidaten war hoch aber gerecht, aber ihr Volk musste kooperativ bleiben und alle Dinge offen legen.

„Zeitverschwendung! Wir sollten lieber mit dem klingonischen Imperium Kontakt aufnehmen…“ motzte General Solbok und sprang auf, dabei fiel sein Zigarre aus seinem Mund.

„Sie Ignorant…“ protestierte Dr. Sevarius und sprang ebenfalls auf.

Guldak und Chutz tuschelten und nickten.

Melvek holte einen kleinen Beutel aus seiner Manteltasche und griff hinein, dann hielt er acht kleine, weiße, flache Quader hervor (so ähnlich wie Dominosteine). Es waren verschiedene Symbole darauf, Augen, eine Nase, ein Mund, ein Herz, ein Ohr, eine Hand, ein Schwert und ein Affenkopf.

„Lasst uns die Steine des Magudu befragen, er hat uns immer den richtigen Weg gezeigt…“ meinte Melvek und schüttelte die Steine in seiner Hand und warf sie auf den Fußboden. Dann betrachte er sein Werk. Fünf der Steine lagen mit den Symbolen nach oben und die restlich Drei mit den Symbolen nach unten.

Man konnte folgende Symbole sehen:

Augen – Herz – Hand – Schwert – Affenkopf

„Magudu hat entschieden, ich werde diesem Solak nun vertrauen…“

„Alberner Hokus Pokus…“ keifte Solbok und kickte mit seinem Fuß die Steine weg. Melvek rannte verzweifelt seinen Steinchen hinterher.

„Solbok mäßigen sie sich!“ ermahnte ihn Guldak und ging dazwischen.

Dann gab es eine kleine Rangelei und es entbrannte eine heftige Diskussion, die eine halbe Stunde ging.

„Wir sollten einfach abstimmen!“ schlug der Techniker namens Klerus vor und schaute etwas verstört in die Runde.

„Gut so sei es… Wir stimmen ab!“ nahm Guldak den Vorschlag an und stand auf. Neben ihn trat nun Richter Chutz und verkündete: „Wer dafür ist den Sternenflottenoffizieren die gesamten Information zu geben, antworte mit JA – Wer dagegen ist, antworte mit NEIN.“

Dr. Sevarius: „Ja, natürlich!“

Dr. Soyus: „Ja, aber mit Vorbehalt…“

Dr. Felkas: „Ja, ich will endlich Antworten geben.“

Klerus: „Ich enthalte mich, tendiere aber zu JA“

Botschafterin Meral: „Eindeutig, Ja“

Grand Melvek, der immer noch seine Steine suchte, antwortete mit Ja. Commander Splizz enthielt sich ebenfalls wie Klerus. Lurma schloss sich der Mehrheit an.

Prime Chutz: „Ich stimme auch mit Ja…“

General Solbok brummte: „Nein, nein und nochmals Nein“.

„Gut, die Abstimmung ist vorbei. Die Mehrheit hat dafür gestimmt und ab morgen geben wir alle Informationen weiter – Verstanden!“ fasste Guldak zusammen und betonte es mit fester Stimme.

Alle Anwesenden außer Solbok nickten, dieser hingegen bleckte seine Zähne und stürmte wütend aus dem Gästequartier. Der Wachposten vor dem Quartier war sehr irritiert und machte einen Eintrag im Logbuch. Die restlichen Grodd verschwanden panikartig in den Jeffriesröhren und krabbelten so schnell es ging in ihre Unterkünfte zurück.

Guldak konnte nun zufrieden schlafen!

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Die kleine Anzeige am Nachttisch zeigte 3:12 Bordzeit. Schon seit Stunden drehte sich Niels von einer Seite auf die andere. Die Arbeit mit den Grodd war einfach zum verzweifeln. Nachdem Commander Shral gegangen war und Lieutenant Nachalek und Niels mit den beiden Grodd allein im Wissenschaftslabor zurückgeblieben war, wurden sie mit Fragen nur so überhäuft. "Wie haben sie das Problem gelöst?" "Nutzen sie dieses?" "Wie machen sie das?" "Warum machen sie das nicht so?" ... Niels konnte die Fragen gar nicht so schnell beantworten, wie sie gestellt wurden. Besonders Dr. Felkas war sehr neugierig auf die Föderationstechnologie. Irgentwann warf Niels Nachalek nur noch einen verzweifelten Blick zu den der El-Aurianer nur mit einem Aufmunternden beantwortete. Als Niels den Blick wieder auf die Grodd richtete, kam ihm eine Idee. Er würde erst mal ganz klein anfangen. Hinten im Labor war die Simulations- und Prüfstation. Er bat Dr. Soyus und Dr. Felkas näher zu treten und begann dann simulationen der einfachsten Grundlagen der Datenübertragung, -speicherung und -verwaltung vorzuführen. Das waren zwar keine sensiblen Informationen, aber Niels erhoffte sich davon einen Einstieg in die Groddtechnologie zu bekommen. Diese konnte ähnlich oder gänzlich verschieden sein. Doch jedes Mal, wenn er etwas erklärte und dann eine Gegenfrage dazu stellte erhielt er keine befriedigende Antwort. Es hatte den Anschein, als wenn die jüngere Assistentin Antworten geben wollte, doch der Ältere lies sie nicht zu Wort kommen oder warf ihr strenge Blicke zu, woraufhin sie den geöffneten Mund wieder schloss und nichts sagte. Auch wenn Dr. Soyus keine brauchbaren Informationen lieferte, so blieb er stets höflich und sachlich. So gegen 4:38 überwog dann die Müdigkeit und Niels fiehl in einen unruhigen Schlaf. Bald war schon wieder Zeit zum Aufstehen.

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Beschreiben Sie ihre Erfahrungen und ihren Eindruck von unseren Gästen.

Neugierig - in Bezug auf alles, was die Föderation betraf.

Verschlossen und geheimnistuerisch - wenn es um sie selber geht.

Nein, das konnte sie auf gar keinen Fall schreiben!

Milseya war schier am Verzweifeln. Jetzt saß sie schon beinahe eine halbe Stunde vor ihrem Terminal und wusste immer noch nicht, was sie dem diplomatischen Offizier antworten sollte. Sie wäre wohl besser mit H'Qar zum morgendlichen Training gegangen – dann wäre die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt gewesen.

Die Haliianerin stand auf, um sich eine neue Tasse Tee replizieren zu lassen. Irgendwas musste sie Solak schreiben – nur wie weit sollte sie gehen? Sollte sie alles - wirklich alles - berichten? Von ihrem eigenen Misstrauen insbesondere gegenüber dieser KI- Technologie? Das auch noch durch das einsilbige Verhalten Splizz verstärkt wurde?

Auf der anderen Seite mochte sie den Spinnenaffen. Er war ein angenehmer Gesprächspartner. Stets höflich und entgegenkommend (es sei denn es ging um die Grodd-Technologie), ein aufmerksamer Zuhörer, sehr charmant und er würde jedem ohne Zweifel einen gewaltigen Flugbären aufbinden – wenn er sich in einem Kneipe voller Piloten befinden würde.

Und doch!

Sympathie spielte hier keine Rolle. Es ging hier um wesentlich Wichtigeres. Und wenn sie Bedenken hatte, dann sollte es der diplomatische Offizier wissen.

An den diplomatischen Offizier Solak

Von : Fähnrich Milseya Anquenar

Betrifft: Vorläufige Einschätzung von Flight Control über die Grodd

Bislang konnte sich Flight Control kein genaueres Bild über die Grodd und deren Flight-Sektion machen.

Der zugewiesene Ansprechpartner Commander Splizz erwies sich bislang als sehr wissbegierig über alles, was Flight der Föderation betrifft. Ihm wurden alle an Bord befindliche Shuttles gezeigt und auf Fragen, die nicht der Geheimhaltung oder Sicherheitsauflagen unterliegen, wurden ihm ausführlich geantwortet.

Doch er selbst hat bislang nur sehr wenig über die Flugkontrolle seiner Spezies geäußert. Direkten Fragen von meiner Seite weicht er aus oder beantwortet diese nicht.

Bislang ist nur bekannt, dass insbesondere die Gleiter der Grodd mit Künstlicher Intelligenz fliegen. Dabei sind die Kampfpiloten mit ihrem Schiff über ein Implantat in ihrem Kopf mit dem Schiff verbunden. Mehr Informationen über Funktionsweise oder Aufbau des Implantats erhielt ich selbst auf direkte Nachfrage nicht. Mir wurde klar gemacht, dass ich darauf vorerst auch keine Antworten erhalten werde.

Ich werde von Commander Splizz bei meinen Fragen ständig darauf verwiesen, dass ich selbst eines dieser KI-Schiffe fliegen werde und dann Antworten erhalten werde. Obwohl ich anfangs zugegebenermaßen große Begeisterung für diese Art des Fliegens hatte, möchte ich hier nicht verhehlen, dass ich mittlerweile sehr skeptisch bin, was diese Künstliche Intelligenz betrifft. Scheinbar verfügen die Grodd über große Kenntnisse in diesem Bereich und sie sind nicht gewillt sie mit anderen zu teilen. Weshalb kann ich nicht sagen.

Ich selbst tendiere mittlerweile zu größter Vorsicht - doch diese persönliche Einschätzung kann ich nicht begründen. Commander Splizz erscheint mir auf der einen Seite als typischer Pilot, auf der anderen Seite sehr verschwiegen und verschlossen, was mein Misstrauen vergrößert.

Da dies meine erste diplomatische Mission ist, bin ich mir auch unsicher darüber, wie ich weiter vorgehen soll. Entgegen meiner ursprünglichen Faszination möchte ich nun sehr ungerne in einen solches Schiff steigen, ohne nähere Informationen darüber zu erhalten. Daher erbitte ich weitere Anweisungen, was in einem solchen Fall zu tun ist.

gez.

Fähnrich Milseya Anquenar

Flight Control

Mit einem Stoßseufzer schickte die Haliianerin den kurzen Bericht ab.

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Sehr seltsam! Gestern hatte Milseya der Sicherheit einen Bericht über das KI und Morna geschickt, doch bislang war noch keine Stellungnahme von Bishop oder einem anderen Sicherheitsoffizier zurück gekommen. Die Haliianerin wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte. Möglicherweise haben die mit den Grodd alle Hände voll zu tun, dachte sie sich. Und wenn der Prophet nicht zum Berg kam, dann eben ..

Und so kam es, dass ein paar Minuten später die Pilotin am Schott zum Büro der Sicherheitschefs läutete.

"Was?" brummte Lt. Cmdr. Bishop genervt und beendete schnell die Verbindung, denn er hatte Nachforschungen über Samylax angestellt.

„Guten Morgen, Commander“, begrüßte Milseya den Offizier und stellte schnell fest, dass sie wohl ungelegen kam. „Soll ich ein anderes Mal wieder kommen?“, fragte sie höflich.

"Ach Milseya, sie sind es - Kommen sie rein." antwortete Lucas freundlich, als er die Haliianerin sah. Er stand sogar höflich auf und gab ihr die Hand zur Begrüßung.

Sie schüttelte die Hand und lächelte Lucas an. „Ich wollte Sie nicht stören, Lucas. Aber ich habe bislang noch keine Reaktion von der Sicherheit hinsichtlich der KI-schiffe erhalten und wollte deshalb nachfragen..“

"Die KI-Schiffe? Stimmt ja, die gibts ja auch noch!" fiel es dem Sicherheitschef wieder ein und er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn.

„Die Grodd nehmen einen ganz schön in Beschlag, nicht wahr?“, seufzte Milseya. „Es ist nicht weiter schlimm, aber ich weiß nicht, welche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden sollen und ich will kein Risiko eingehen.“

"Ich werde es mir sofort ansehen..." meinte Bishop und griff nach einem PADD und ging in Richtung Tür. "Milseya kommen sie mit aufs Hangardeck?"

„Ja, sicher.“ Die Haliianerin folgte ihm auf dem Fuße. „Darf ich fragen, wie Ihre Ansprechpartner der Grodd sind?“, fragte sich leise.

"Der General redet nicht mit Polizisten, aber Lurma ist sehr freundlich und sie scheint sehr interessiert zu sein. Nachher will sie mir Grodd-Waffen zeigen die mit einer Art Käfer arbeiten." erzählte Lt. Cmdr. Bishop und schaute die Pilotin fordernd an.

„Hmm. Klingt jedenfalls zum Teil offener als mein Commander Splizz. Er fragt mir regelrecht Löcher in den Bauch, doch wenn ich mehr erfahren will, dann schweigt er. Immer wieder meint er, ich würde alles verstehen, wenn ich erst mal selber ein solches Schiff fliegen werde. Aber ehrlich gesagt, ich habe keine große Lust in ein solches Schiff zu steigen, wenn ich nicht mehr darüber weiß.“

Sie erreichten das Hangardeck, in dessen Mitte immer noch das Schiff des Grodd-Commanders stand.

"Vielleicht hat ihr Commander Befehle bekommen, nichts zu verraten?" theorisierte der Sicherheitschef und holte seinen Tricorder hervor.

Nachdenklich sah Milseya den Mann an. Sie wusste nicht, ob sie Bishop von dem Ende des Gesprächs mit Splizz erzählen sollte, doch .. „Commander, ich bin mir sicher, dass Splizz mir etwas verschweigt. Aber ob er es von sich aus tut oder auf Befehl, das weiß ich nicht“, sagte sie leise und sah Lucas ernst an. "Aber es gefällt mir nicht."

"Das klingt sehr nach diesem Solbok, gehören die Flieger zum Militär?"

„Laut Splizz, ja.“

"Mist, würde die zu den Leibgardisten gehören, dann könnte ich mit Lurma reden..." entgegnete Lucas und hantierte mit dem Tricorder herum. Das Ding hatte komische Werte auf dem Display angezeigt.

„Ob die wirklich mehr sagen würden?“ Milseya bezweifelte es. Sie seufzte leise und warf einen kurzen Blick auf den Tricorder. „Nun? Was denken Sie?“, fragte sie den Sicherheitschef.

"Also ich sehe hier biologische Anzeigen, wie von einem Lebewesen und auf der anderen Anzeige mechanische Komponenten. Das ist faszinierend!" antwortete der Sicherheitschef und scannte eifrig weiter.

„A2-C5 oder auch Morna“, erklärte die Haliianerin. „Die KI-Einheit des Schiffes. Wenn ich wüsste wie man sie aktiviert, dann würde ich sie Ihnen zeigen, Lucas. Aber vermutlich kann das nur Splizz.“ Sie strich mit der Hand vorsichtig über die Außenhülle des Schiffes. „Also was soll ich nun unternehmen? Soll das Schiff und Splizz weiterhin permanent gescannt werden? Ein Kraftfeld um das Schiff?“

Lucas machte ein ratloses Gesicht. "Also, wenn da was Biologisches drin ist, dann muss es in ein Quarantänekraftfeld. Diesen Commander Splizz, wieso scannen sie ihn eigentlich?"

„Wegen des Implantats!“, gab sie erstaunt zurück. „Splizz sagte mir, dass Morna ihn immer begleite. Es ist ein hochentwickeltes Programm und womöglich kann es mehr als Splizz verrät oder weiß, wie z.B. unsere Datenbanken entschlüsseln. Was, wenn das Programm den Grodd beherrscht und nicht umgekehrt?“

"Ich stelle umgehend einen von der Sicherheit ab und dieser Splizz darf keine wichtigen Bereiche betreten, er ist auf das Hangardeck und sein Quartier beschränkt." entgegnete Lt. Cmdr. Bishop und rief sofort Allan Frost von der Sicherheit.

„Das wird ihm nicht gefallen“, meinte Milseya. „Splizz liebt das Casino - vor allem alle Süßspeisen dort.“

"Argh, dann darf er halt zum Casino, aber dann ist Sense...."

Sie musste lächeln. „Schon gut. Ich werde darauf achten, dass er dort nur isst. Und zur Sicherheit habe ich X'Kles angewiesen den Zugriff auf die schiffsinternen Datenbanken von hier aus jeden Tag neu zu verschlüsseln und mir die Codes auf keinen Fall zu verraten. Die restlichen Flight-Crewmitglieder holen sich die Daten von ihren privaten Terminals.“ Die Haliianerin dachte kurz nach. „Ich werde das Quarantänekraftfeld gleich errichten lassen und Dr. Assjima Bescheid geben. Wären dann alle möglichen Sicherheitslücken geschlossen?“

"Ja und verraten sei bitte keinem, dass es so lange gedauert hat. Ich habe seit 48 Stunden nicht mehr geschlafen und Nanni ist schon beleidigt..." entgegnete Lucas und gähnte lange.

„Nur keine Sorge“, winkte Milseya ab. „Ist ja nichts passiert und Splizz interessiert sich mehr für Pfannkuchen und das Argo als für irgendeinen anderen Bereich hier an Bord. Aber Sie sollten wirklich mal ein wenig schlafen, Lucas. Müde nutzen Sie keinem hier was.“

"Ja, ich werde es heute nacht versuchen. Mir tut es mehr Leid, dass ich keine Zeit für Nanni habe... Aber ich bin halt Lt. Cmdr. und kein Crewman." Lucas lächelte freundlich und klopfte Milseya auf die Schulter.

„Nun ich bin mir sicher, Nanni weiß ihre Zeit ohne Sie sinnvoll zu nutzen“, erwiderte die Haliianerin und biss sich auf die Zunge, um nicht noch mehr zu sagen. „Danke, dass Sie sich herbemüht haben, Lucas. Ich werde mich um alles Weiter kümmern und gebe Ihnen dann Bescheid.“ Milseya geleitete den Sicherheitschef zum Schott.

"Sie machen dat schon, Milseya - Aber bitte nicht so mit der Hammermethode, wie H'Qar..."

Verdutzt sah sie ihn. Was für eine Hammermethode? Sie war wirklich verwirrt. Hatte H'Qar einen Hammer? Und wenn ja, wieso wusste sie nichts davon? Und warum hatte er .. Sie schüttelte den Kopf. „Ich hoffe es“, sagte sie schlicht und nickte ihm lächelnd zu. „Bis bald, Commander“, verabschiedete sie sich.

"Bis bald!" verabschiedete sich Lucas und verließ das Hangardeck.

Milseya kehrte zurück zu den Terminals, errichtete eine Quarantänekraftfeld und informierte die Krankenstation darüber. Dann setzte sie sich in den Besprechungsraum und gönnte sich erst mal eine Tasse Tee...

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Und wieder einmal war die Nacht viel zu kurz gewesen. Sam hatte seiner Imzadi ein paar zusätzliche Minuten verschafft, indem er bereits vor dem Wecksignal aufgestanden war, dieses deaktivierte um dann still und leise in der kleinen Küchenecke das Frühstück zu bereiteten. Er fabrizierte ein paar süße Pfannkuchen und öffnete ein Glas betazoidisches Uttabeeren-Kompott, welches er während seines letzen Besuches auf Betazed von seiner Mutter zugesteckt bekommen hatte. Die noch leere Teekanne stellte er kurz entschlossen wieder beiseite um statt dessen einen Raktajino zu replizieren. Den würde Assjima bestimmt brauchen, um irgendwie zu sich zu kommen. Sobald diese Sache mit den Grodd vorbei war musste er unbedingt dafür sorgen, dass sie den übermäßigen Koffeingenuss wieder einschränkte.

„Du bist ja schon wach …“ Assjima stand mit verschlafenem Gesicht in der Türe.

„Guten Morgen, Imzadi. Ich wollte dich gerade wecken.“

„Das haben die wunderbaren Düfte bereits erledigt.“ Sie gab ihm einen Kuss und beäugte neugierig das Kompottglas. „Uttabeeren? Wo hast du die den her? Ich liebe Uttabeeren.“

„Von meinem letzten Besuch zuhause. Meine Mutter macht das beste Kompott auf Betazed.“

„Ich hoffe, dass ich deine Mutter bald kennen lerne … sie und ihre viel gerühmten Kochkünste.“

„Sobald du ein paar Tage Urlaub machen kannst, fliegen wir hin. Aber jetzt ab ins Bad mit dir – das Frühstück ist gleich fertig.“

Wenige Minuten später saßen beide am Tisch und genossen die herrlichen Pfannkuchen.

„Sam, du weißt, dass wir noch einen schwereren Gang vor uns haben? Wir müssen auch noch nach Delta.“

„Ja – dein Vater.“ Er strich ihr über die Wange. „Schau nicht so besorgt drein. Das wird schon gut gehen. Aber du solltest endlich mit ihm persönlich sprechen und die Vorarbeit nicht ausschließlich deiner Schwester und deiner Mutter überlassen.“

„Ich weiß …“ Assjima nahm sich einen weiteren Löffel von dem Kompott. „Ich schiebe es seit Bajor vor mir her. Du kennst ihn nicht. Er kann unglaublich stur sein. Ich würde lieber von Angesicht zu Angesicht mit ihm sprechen. Dann könnte ich ihn womöglich mit diesem herrlichen Kompott milde stimmen.“ Sie lächelte gequält.

„Wir werden den ganzen Falken volladen um ihn dann in Uttabeeren zu baden! Und außerdem werde ich mit diesem Doktor Sevarius sprechen. Ich habe ihn gestern kurz vorbeihüpfen gesehen. Der scheint einen phantasievollen Schneider zu haben. Vielleicht gibt es auf Groddan die Möglichkeit, ein paar schicke Anzüge für mich aufzutreiben? Das würde bei deinem Vater bestimmt Eindruck machen.“

„Du würdest tatsächlich einen Anzug anziehen?“

„Aber sicher doch. Kein Opfer ist mir zu groß, um mich bei deinem Vater einzuschleimen.“ Sam grinste und legte Assjima einen weiteren Pfannkuchen auf den Teller. „Außerdem behauptet Miauz steif und fest, dass ich ein geborener Anzugträger sei. Er hat gestern sogar einen Katalog angeschleppt.“

„Miauz berät dich in Kleiderfragen?“

„Sicher doch. Der Bursche hat Geschmack. Außerdem hat er mir schon mindestens zwanzig neue Frisuren vorgeschlagen. Aber Pomade kommt mir nicht auf den Kopf. Die kann er sich sonst wohin schmieren.“

„Der soll die Pfoten von deiner Frisur lassen! Die ist schön so wie sie ist. Wehe er bändigt nur ein einziges Haar!“

„Er meint es ja nur gut. Wegen deinem Vater …“

Assjima verschluckte sich beinahe. „Du hast mit Miauz über meinen Vater gesprochen? Oh nein … dann weiß spätestens heute Mittag das ganze Schiff Bescheid …“

Sam machte ein betrübtes Gesicht. „Das habe ich nicht bedacht … ist es sehr schlimm?“

„Nein. Nicht wirklich.“ Sie fuhr ihm lachend durch die strubbeligen Haare. „Sollen sie ruhig tratschen. Dass mein Vater etwas konservativ denkt, ist kein Geheimnis. Aber jetzt musst du damit leben, dass Talana sich ihr hübsches Köpfchen über den gestrengen deltanischen Richter und seinen unkonventionellen Schwiegersohn zerbricht. Ich denke, sie wird ziemlich schnell in deiner Werkstatt auftauchen. Viel Spaß.“

„Oh nein! Was habe ich getan?“ Mit gespielter Verzweiflung vergrub er das Gesicht in den Händen. „Aber ich habe es verdient! Dieser Leichtsinn gehört gestraft!“ Dann schielte er grinsend zwischen den Fingern durch. „Ob ich sie irgendwie ruhig stellen kann? Ich könnte H’Qar zu Hilfe holen …“

„Auf keinen Fall!“ Assjima wurde ernst. „Das arme Mädchen hat schon genug mitgemacht. Inzwischen macht sie mir tatsächlich Sorgen. Außer bei den Piloten scheint sie sich nirgends richtig einpassen zu können. Es muss doch etwas geben, was ihr Interesse ernsthaft weckt …“

„Ich könnte ihr beibringen, wie man mit Werkzeug umgeht. Falls sie wirklich Pilotin werden möchte, kann es kein Fehler sein, das eine oder andere selber reparieren zu können. Die Wartungstechniker vom Hangardeck schleppen mir ständig neue Werkzeuge an. Da sind echt super Teile dabei. Und gestern Abend hat Miauz mir schon den dritten Fön vorbeigebracht. Den werde ich heute etwas aufmotzen.“ Sam rieb sich genüsslich die Hände. „Dann steht da noch eine defekte Antigrav-Trage. Die Jungs im Frachtraum werden Augen machen, wenn das Teil nachher doppelt so schnell ist und zwei Meter höher raufreicht. Das könnte Talana doch Spaß machen, oder was meinst du?“

„Ich habe keine Ahnung“, lachte die Deltanerin. „Aber spätestens, wenn sie erfährt dass inzwischen so ziemlich jeder männliche Schrauber an Bord in seinen freien Minuten bei dir in der Werkstatt rumhängt wird sie mit Begeisterung …“ Der Kommunikator unterbrach sie.

„Serik an Dr. Assjima.“

„Assjima hier … was ist denn, Lieutenant?“

„Commander – Doktor Sevarius erwartet Sie auf der Krankenstation.“

„Gut. Ich bin unterwegs. Assjima Ende.“ Im Aufstehen trank sie den letzten Schluck Raktajino aus. „Es tut mir leid, Schatz. Aber ich muss los. Wenn Sevarius mir einen Moment zum Verschnaufen gönnt, komme ich kurz vorbei, um mir deine Bude endlich einmal anzuschauen.“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Hab’ einen schönen Tag.“

Wenige Minuten später betrat sie die Krankenstation. Sevarius ließ sich gerade von Serik das Elektronenmikroskop erklären. Heute trug er eine rote Hose und dazu ein legeres rot-grün gestreiftes Hemd mit grüner Weste und einem fröhlich rot leuchtenden Halstuch.

„Guten Morgen Doktor …“ sagten Assjima und Sevarius wie aus einem Mund. Dann hielten sie inne, sahen sich an und lachten. Der Grodd hüpfte gut gelaunt auf sie zu und streckte ihr die Hand entgegen. Da verzog sich sein Gesicht vor Schmerz. Er nahm den Arm wieder herunter und reichte ihr die andere Hand.

Assjima warf ihm einen fragenden Blick zu. „Was ist denn mit Ihrem Arm, Sevarius?“

„Ach nichts. Ich bin nur irgendwo angestoßen. Ist nicht so schlimm. Habe heute Nacht schon einen Bungara-Saugfisch draufgesetzt. Morgen wird davon nichts mehr zu spüren sein.“

„Lassen Sie mich lieber danach sehen.“ Hatte er wirklich einen Saugfisch dabei? Der Arzt musste alleine mit seiner Garderobe und seiner Ausrüstung den Lastraum des Shuttles zur Hälfte gefüllt haben. „Ich kann Sie womöglich gleich schmerzfrei machen.“

„Sofort?“ Der Schimpanse zögerte. Es war ihm offensichtlich nicht wohl dabei. „Wie wollen Sie das denn machen?“

„Unsere weiße Hexe hat da so ihre eigenen Methoden“, kommentierte James im Vorbeigehen.

Unwillen und Neugierde kämpften im Gesicht des Grodd. Das umfangreiche Minenspiel des Primaten faszinierte Assjima immer wieder aufs Neue. Doch dann siegte offensichtlich die Neugierde und er streckte ihr den angeschlagenen Arm entgegen. Serik reichte der Ärztin einen Tricorder und sie untersuchte die lange haarige Gliedmaße.

„Sie haben da zwei böse Prellungen und eine leichte Muskelzerrung.“

„Ich weiß … ich habe mich bereits selber untersucht.“

„Sevarius – das kommt nicht von einem harmlosen Anecken. Was ist wirklich passiert? Hatten Sie Ärger?“

Der Grodd verzog das Gesicht. „Vor Ihnen kann man wirklich nichts verbergen. Aber es ist für Sie definitiv nicht von Belang.“

„Alles was auf unserem Schiff passiert ist für mich von Belang. Insbesondere wenn es um das Wohlergehen unserer Gäste geht“, erwiderte die Ärztin streng.

„Dann lassen Sie es mich so ausdrücken: ich bin in einer unkonventionell geführten Diskussion angeeckt. Tun Sie mir den Gefallen und geben Sie sich vorerst mit dieser Erklärung zufrieden. Und nun zeigen Sie mir bitte, wie Sie die Schmerzbehandlung vornehmen möchten.“

Der bittende Ausdruck in den Augen des Grodd ließ Assjima weitere Fragen hinunterschlucken. Mit einem Seufzer legte sie die Hand auf die schmerzenden Muskeln und konzentrierte sich, während Sevarius mit immer größer werdenden Augen und vor Erstaunen weit offenem Maul dasaß.

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Solak las die Berichte seiner Kollegen mit großem Interesse. Also war er nicht der Einzige, dem es so erging... Vor allem Ensign Anquenar drückte Besorgnis aus - nicht zuletzt um ihr persönliches Wohlergehen angesichts einer möglichen Gefährdung durch die unbekannte KI.

Er spürte, wie sich die wohlbekannte romulanische Paranoia in ihm breit machte. Doch seine vulkanische Seite bereitete sich schon auf dem Gegenschlag vor. Logik versus Misstrauen... Vulkanier waren einfach die besseren Diplomaten. Romulaner die besseren Spione. Was machte das also aus ihm? Der Councelor seufzte.

So oder so, Diplomatie hin oder her: Er würde sich den Grand der Grodd zur Brust nehmen. Vielleicht gab es einen guten (sprich: für Solak und die Föderation nachvollziehbaren) Grund für die Zurückhaltung der Gegenseite. Außerdem würde er sich wirklich gerne mit seinen Kollegen persönlich besprechen. Und wenn all das ihnen nicht weiterhalf - nun, dann stand die Empfehlung des diplomatischen Offiziers fest.

Zuerst aber leitete das Spitzohr alle Nachrichten an den Captain weiter, schrieb eine kurze Stellungnahme zu den Berichten, dankte seinen Kollegen für ihre Berichte (wobei er dieses Mal auch seine eigenen Erfahrungen erwähnte und sie alle um erhöhte Wachsamkeit bat), empfahl Anquenar sich ohne weitere Informationen über die Technik und Rückversicherung durch technische und medizinische Abteilung (wer sagte schließlich, dass die KI der Grodd mit einer halianisch-bajoranischen Hybridin kompatibel war?) auf kein Flugexperiment einzulassen und schob sich dann den letzten Löffel Müsli in den Mund. Er warf einen Blick auf den Chronometer. Er hatte noch Zeit für einen kurzen Abstecher in die Sporthalle, bevor Melvek erwachte...

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Vinara hatte dank Assjimas Tee doch noch recht gut geschlafen und am nächsten Morgen fragte sie sich ob sie am vergangenen Abend tatsächlich so vertraut mit der Ärztin gesprochen hatte... Vor allem der Brückenschlag zwischen den Themen war ein geradezu grotesk banaler gewesen: Von den Grodd zu den Problemen von Leuten, die zwischen zwei oder gar mehreren Kulturen hin- und hergerissen waren hatte allein die Frage der Haarlänge geführt.

Als die Andorianerin sich am nächsten Morgen im Spiegel betrachtete war sie schon wieder da, die kämpferische kleine Stimme die schrie: Bloß nicht ab mit der Pracht!

Was sich mit langen Haaren doch Schönes anstellen ließe... Vinara fing an Assjima zu bedauern, die sich allenfalls die Glatze bemalen oder diverse Kopfbedeckungen verpassen lassen konnte. Im 23. Jahrhundert war es eine zeitlang sogar Mode gewesen dass weibliche andorianische Teenager kleine farbige Schleifchen um ihre Fühler banden, passend zum Stil der Haarspangen. Es hatte lächerlich ausgesehen und war auch schon wieder verschwunden gewesen als Kirk zum Captain der Enterprise befördert worden war.

Nun, wie dem auch sei, Vinara beschloss sich die Haare mit einem Schampu zu waschen das sie sich nach einem andorianischen Rezept repliziert hatte. Ein Besuch bei Miauz wäre zudem auch mal wieder förderlich, vielleicht sogar zusammen mit Talana... Bloß keine Kurzhaarfrisur aufschwatzen lassen!

Wohl zum ersten Mal in ihrer Laufbahn erschien die Leiterin der Wissenschaftlichen Abteilung verspätet zur Arbeit. Als Lieutenant Mulhouse den exotischen Duft ihrer sichtlich frischgewaschenen Haare wahrnahm fragte er: "Gehört das auch zu unserem diplomatischen Auftrag?"

"Nicht direkt, aber wir wollen uns unseren Gästen gegenüber doch alle von der besten Seite zeigen! Wenn wir schon gerade dabei sind, langsam könnten auch Sie sich mal wieder die Haare schneiden lassen."

Die letzten Worte der Andorianerin waren noch nicht verklungen als auch schon Dr. Felkas schnuppernd das wissenschaftliche Labor betrat. "Das riecht ja überaus anregend, zum Teil wie ein Hauch Schischah-Blüten, aber dann sind da auch noch exotische Komponenten die ich nicht ganz einordnen kann..."

"Es handelt sich um ein altes andorianisches Haarschampu. Wenn Sie möchten kann ich Ihnen auch eine Flasche oder gar mehrere replizieren, vorausgesetzt Dr. Soyus empfindet diesen Geruch nicht unangenehm, der sich bei Ihrer Haarfülle noch um Etliches potenzieren könnte..."

Dr. Felkas bleckte freundlich lächelnd die Zähne. "Die Intensität dürfte sich sicher entsprechend abschwächen lassen oder ich werde mir wie Sie nur das Fell auf dem Kopf waschen. - Aber nun zu weiteren erfreulichen Nachrichten, wir dürfen Ihnen endlich mehr erzählen! Ich warte noch auf Dr. Soyus, dann können wir uns bei Ihnen für die Informationen die Sie uns gestern bereitwillig gaben revanchieren. Obwohl, die eine oder andere Kleinigkeit könnte ich Ihnen auch alleine erklären..."

In diesem Moment sprang Talana herein und rief: "Tante Vinny... Ups, ich meinte Commander..." Beim Anblick der großen Grodd-Frau blieb sie abrupt stehen und fügte kleinlaut hinzu: "Ich kann auch später noch mal kommen wenn's recht ist..."

Dr. Felkas begann erneut zu lächeln. "Ich wusste nicht dass die Föderation auch einen solch starken Sinn für die Familie hat! Ihre Nichte kann ruhig hierbleiben, mich würde Sie auf keinen Fall stören."

"Aber ich weiß nicht inwieweit die Informationen die Sie uns geben wollen auch für Zivilisten zugänglich sein dürfen... Talana ist nämlich nur Praktikantin, eine Ausbildung bei der Sternenflotte steht wenn überhaupt erst noch an. Und abgesehen von den juristischen Feinheiten dürfte sie bestenfalls einen Bruchteil dessen verstehen was Sie uns zu sagen haben."

Die junge Andorianerin zog wieder ansatzweise eine Schnute, wobei sie sich aber sichtlich Mühe gab nicht zu sehr aufzufallen, schließlich wollte sie Vinara in solch einer wichtigen Situation nicht blamieren. "Und ich, was mach ich solange? Schon gestern hab ich mir fast den A... ich meine Hintern, verlängertes Rückgrat abgelangweilt!"

"Es gibt immerhin drei Krankenstationen auf diesem Schiff und wenn ich es mir recht überlege hast du noch in keiner von ihnen mal richtig gearbeitet. Ich denke Dr. Assjima dürfte dich nicht allzu hart rannehmen wenn ich sie zu dir schicke."

"Ja hat die denn überhaupt Zeit für mich? Muss sie sich nicht auch um ihren... Gast kümmern?"

"Das schon, aber es gibt auch noch andere Mitarbeiter in ihrer Abteilung und außerdem scheint Dr. Sevarius bereits gestern zumindest einen Teil seiner Informationen losgeworden zu sein."

Talana bedankte sich, machte ein paar merkwürdige Verrenkungen als sie nicht wusste ob sie zum Abschied salutieren oder sich nur verbeugen sollte und war dann auch schon wieder weg.

"Ein drolliges Mädchen", meinte Felkas lächelnd, "sie erinnert mich irgendwie an meine eigene Nichte Cheena. Die beiden würden sich vermutlich gut verstehen..."

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Selina betrachtete den roten Stein eingehenst. Sie dachte an die Worte von Milseya, ihre Gesten und die Angst die sie vor diesem Canar hatte.

Die erste Offizierin saß in der Mitte des Raumes. Neben sich hatte sie ihr Schwert gelegt. Sie musste diesen Canar zerstören. Es gab keine andere Möglichkeit! Nicht auszudenken wenn der Blutcanar in falsche Hände geriet!

In deinen Händen wäre er sicher!

Selinas Hand war zum Griff des Schwertes gewandert und umgriff diesen fest. Langsam hob sie das Schwert an und hielt es mittig über ihren Kopf. Sie spannte ihre Muskeln an und konzentrierte sich auf den roten Stein.

Mit vollem Schwung sauste die Klinge hernieder und hielt einen Zentimeter vor dem Stein an. Mit aufgerissenen Augen sah Selina auf ihre Hände. Sie zitterten.

„Verdammt nochmal, reiß dich zusammen!“

Wieder schwang sie das Schwert in die Luft und ließ es hinuntersausen.

NEIN! Nutze ihn!

Bilder überfluteten Selinas Geist. Sie sah Milseya, sie hörte ihre Worte: „ ...nachdem er einige Millionen Haliianer mit nur einem einzigen Gedanken getötet hat.“

Töten mit nur einem Gedanken! Unendliche Macht! Nutze ihn!

Geräuschvoll flog das Schwert direkt neben Stein zu Boden.

Keuchend und stark schwitzend griff Selina vorsichtig nach dem Canar. Kaum hatte sie ihn in ihren Händen, hatte sich ihre Atmung wieder beruhigt.

Mit ihrem Zeigefinger strich sie zärtlich über die Oberfläches des Steines und lächelte zaghaft vor sich hin.

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„Was bei Queen Mom hast du da rein getan?“, motzte Jamie und würgte.

„Das, was da steht!“, verteidigte sich die Haliianerin wütend und zeigte auf das Buch.

„Und dir ist nicht aufgefallen, dass die Soße gelb anstatt rosa ist?“, fragte er sie verärgert.

„Dir wohl auch nicht! Sonst hättest du deine neugierige Zunge nicht rein gesteckt!“

„Das ist widerlich!“

Die Haliianerin steckte ihren Finger hinein und kostete. Nachdem sie sich geschüttelt hatte, brüllte sie vor Lachen los. „Das schmeckt wie haliianischer Haferschleim.

“Ihr Haliianer seid echt widerlich!“

„Das kriegen Kinder, wenn sie krank sind. Danach will man nie wieder krank sein.“

„Wie oft warst du krank?“

„Verflucht oft.“

„Wirklich?“

Milseya seufzte. Die ersten Lebensjahre hatte sie oft das Bett hüten müssen – ständig hatte sie irgendwelche Infekte gehabt. Erst als sie drei oder vier war, hatte sich das nach einem Besuch auf Denobula geändert. Damals war sie bei irgendeinem Arzt in Behandlung gewesen. Danach war sie nur noch selten wirklich krank geworden.

„Ja. Aber mittlerweile bin ich das nicht mehr.“

„Dafür kochst du lausig!“ Jamie schüttelte seinen Kopf und steckte die Nase in das klingonische Kochbuch. „Welches Gewürz hast du verwendet?“ fragte er schließlich.

„Ech'vam!, erwiderte die Haliianerin

„Du solltest aber Toqh'wer verwenden“

„Blödsinn“, sagte Milseya und riss ihm das Buch aus der Hand. Dann wurde sie puterrot. „“Upps.“

„Ja genau - Upps!“ seufzte der Koch. Sie standen beide vor dem Herd und sahen auf die undefinierbare Soße, die in einem großen Topf blubberte an. „Aber das bringt mich auf eine Idee“, grinste plötzlich der holografische Brite.

„Die da wäre?“

„Du könntest deinen Klingonen reinlegen!“

„Ähm“ Entgeistert starrte sie ihn an. „Du bist wirklich kein Mensch aus meinem Jahrhundert. Klingonen legt man nicht rein – es sei denn man hat große Todessehnsucht.“

„Na, wer dein Essen essen muss, hat das auch“, spottete er.

„Werd nicht frech oder ich schalt dich ab.“

„Warte! Fragt sich H'Qar nicht, was du hier tust?“

„Ich sag ihm immer, dass ihn das nicht angeht oder dass ich trainiere!“

„Und er wird nicht misstrauisch, wenn du nach klingonischem Essen riechend in dein Quartier kommst?“

„Es gibt da eine segensreiche Erfindung – man nennt sie Dusche.“

„Hmm“ Jamie legte seine Stirn in Falten. „Aber dennoch könntest du ihn auf die falsche Fährte locken und so vielleicht auch heraus finden, ob er aus Liebe zu dir, alles mögliche essen würde.“

„Das würde bedeuten, dass er Taktgefühl hat und zwar nach menschlichen Maßstäben. Das hat er aber nicht. Wenn ihm etwas nicht schmeckt, dann würde er es sagen oder deutlich sichtbar auf den Boden spucken.“

Jamie verzog das Gesicht. „Auf den Boden? Gibt’s denn keine Mülleimer in der Zukunft?“

„Warum sich mit Belanglosigkeiten aufhalten. Das Schiff ist selbstreinigend.“

Er seufzte. „Endlich mal was Sinnvolles!“ Er sah wieder auf den Topf. „Dennoch – ich würde an deiner Stelle deinen Klingonen damit ablenken, dass du für ihn kochst. Am besten das da. Das muss selbst für einen Klingonen widerlich schmecken. Und so kommt er nie auf die Idee, dass du kochen lernst.“

„Ja genau, und dann löst er die Verlobung auf. Seh' ich so aus, als wäre ich lebensmüde?“

„No risk no fun“ grinste er.

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„Und Sie meinen, das funktioniert tatsächlich?“

„Oh ja! Sehen Sie, wie die Mikroben die Zellwandstruktur verändern?“

„Unglaublich …“ Assjima starrte gespannt durch das Okular des Mikroskops. „Die arbeiten beinahe wie Nanosonden.“

„Von Nanosonden habe ich bislang nur gelesen. Können Sie mir die einmal in Aktion vorführen?“

„Aber sicherlich …“

Seit Stunden schon experimentierten die beiden Ärzte mit dem Mikroskop herum und schienen die Welt um sich herum beinahe vergessen zu haben. Und so bemerkten sie die junge Andorianerin nicht, die seit geraumer Zeit hinter ihnen im Raum stand und interessiert zuschaute.

Schließlich nahm Talana all ihren Mut zusammen: „Entschuldigung … darf ich auch mal da durch schauen?“

Überrascht schauten Assjima und Sevarius auf. Die Deltanerin trat zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. „Aber natürlich. Hallo Talana. Doktor Sevarius – Sie kennen die Nichte von Commander Shral vermutlich noch nicht.“

„Oh nein – solch eine reizende junge Dame wäre mir doch im Gedächtnis geblieben.“ Er reichte Talana die Hand, machte einen leichten Bückling und deutete einen spitzlippigen Handkuss an. Der blauen Göre lag eine freche Bemerkung auf der Zunge, doch schluckte sie diese in dem Moment runter, als sie die Hand der Deltanerin auf ihrer Schulter spürte. Halt dich zurück – wenigstens einmal! Es war unmissverständlich, dass Assjima nicht zum Spaßen aufgelegt war. So zog sie nur verschämt ihre Hand zurück, steckte sie in die Jackentasche und stammelte: „Guten Tag Doktor Seravirus …?“

„Sevarius, Kindchen, Sevarius.“

„Ich bin kein Kin …“ Der Griff um Talanas Schulter wurde fester.

Sevarius bleckte die Zähne: „Wie dumm von mir. Verzeihen Sie mir … das sind diese unglücklichen Sprüche, die man meint sich in meinem Alter gegenüber der Jugend herausnehmen zu können. Wobei es sich eher um versteckten Neid handeln dürfte …“

Die Andorianerin betrachtete den Grodd neugierig. Dann schien ihr Mut zurück zu kehren „Nun, der Jüngste sind Sie tatsächlich nicht mehr. Aber alt? Das halte ich für übertrieben. Der Orang-Utan, der sich mit Tante Vinny herumtreibt hat jedenfalls viel mehr graue Haare.“

„Talana!“ entfuhr es der Ärztin vorwurfsvoll, doch Sevarius lachte nur herzhaft.

„Lassen Sie es gut sein, Assjima. Diese ungekünstelte Offenheit der Jugend ist doch erfrischend. Kommen Sie, Talana. Dann zeige ich Ihnen, was wir hier beobachten.“

Er schob die junge Frau hinüber zum Mikroskop und schaltete das Okular auf den Monitor um. „Sie sehen Mikroben, die sich im Speichel des Hirudo medicinalis osmoticus humilis befinden …“

„Dem was bitte?“

„Entschuldigen Sie, ich meinte natürlich den gemeinen osmotischen Egel.“

„Und der hat die komischen Dinger hier in seiner Spucke?“ Talana deutete auf den Monitor.

„Ja, so könnte man es durchaus auch ausdrücken. Diese komischen Dinger nennt man Hirudo medicinalis imprimis. Sie sind nichts anderes als mikrobiologische Ausgaben des gemeinen Egels. Der osmotische Egel hat besondere Schneidewerkzeuge an seinem Mundbereicht. Damit perforiert er die Haut und über seinen Speichel gelangen diese Miniegel in den Blutkreislauf des geschädigten Organismus. Die Miniegel haben kleine Reibeplatten, mit deren Hilfe sie jede Zellmembran durchdringen können um so im Zellinneren den Wirkstoff Hirudin freizusetzen. Hirudin verringert die Blutgerinnung.“

„Aha … und warum verpassen Sie nicht einfach einem einen Hypospray und fertig?“

„Der Hypospray kann das Hirudin nur in den Blutkreislauf injizieren. Es muss also verabreicht werden, bevor die Blutgerinnung eintritt. Wenn sich die Hämatome bereits gebildet haben hilft der Wirkstoff nur noch begrenzt. Doch wenn es direkt in die einzelne Blutzelle injiziert werden kann, dann löst es bereits begonnene Blutgerinnung wieder auf.“

„Was ist denn ein Hämotom?“

Assjima hatte amüsiert zugehört. Jetzt mischte sie sich ein. „Ein Hämatom ist das, was Sogh H’Qar Ihnen verpasst hat. Die violetten Flecken die Sie überall haben … das sind Hämatome.“

Der Grodd schaute neugierig in Talanas Gesicht. „Ach – diese Verfärbungen sind nicht normal für junge Andorianerinnen?“

„Nein, nein, nein – das war dieser brutale Klingone. Aber Doktor Assjima … warum haben Sie die nicht weggemacht, wenn es doch so einfach ist.“

„Weil ich sie nicht einfach so wegmachen kann. Ich habe keinen Hirudo medicinalis osmoticus humilis. Das ist eine ganz neue Technik, die Doktor Sevarius mir hier gerade vorstellt.“

„Die Grodd haben eine bessere Medizin als wir?“ Talana schaute erstaunt von einem Arzt zum anderen. „So sehen die aber gar nicht aus.“

„Sagen wir so: ihre Medizin funktioniert anders. Auf manchen Gebieten sind sie weiter, in anderen Bereichen sind wir besser. Deswegen tauschen wir uns ja aus. Um voneinander zu lernen. Aber vielleicht möchten Sie sich Doktor Sevarius als Demonstrationsobjekt zur Verfügung stellen?“

„Der macht mir meine … Hämotome weg?“

„Wenn Sie möchten, so kann ich das gerne versuchen“, entgegnete der Grodd und angelte nach seiner Tasche.

„Au ja! Bitte! Die Flecken sind so hässlich!“

Sevarius zog eine kleine Schachtel hervor und griff vorsichtig hinein. Dann hielt er Talana einen zappelnden, etwa 8 cm langen Egel vor die Nase. „Für den Gesichtsbereich bevorzugen wir kleinere Tiere. Wenn sie voll sind, haben sie etwa das dreifache Körpervolumen.“

Talana kreischte auf und wich entsetzt zurück. „Das Monster wollen Sie mir ins Gesicht kleben?“

„Nun, ein Monster ist er ja nicht gerade. Und er braucht nur etwa 15 Minuten um das geronnene Blut zu verflüssigen.“

„Aber wenn mich jemand mit dem hässlichen Vieh im Gesicht sieht …“

Assjima schob die junge Frau ins Büro und schloss die Türe nachdem auch Sevarius hineingehumpelt war. „Hier drin kann Sie niemand sehen und wir beide werden schweigen wie ein Grab.“

„Wirklich nur 15 Minuten? Und es bleibt nichts übrig?“

„Versprochen – in einer Viertelstunde sind Sie hübsch wie eh und je!“ Der Grodd war bemüht, einen für Andorianer möglichst zuversichtlich wirkenden Gesichtsausdruck aufzusetzen. Es wirkte offensichtlich, denn Talana setzte sich hin und ließ sich das Tier auf die Wange setzen, dann eines auf die Stirn und ein weiteres auf die Nase.

Während die Egel ihre Arbeit machten, verteilte Assjima drei Gläser mit Muselbeerensaft.

„Talana, warum sind Sie eigentlich gekommen? Sie machen doch sonst lieber einen großen Bogen um die Krankenstation.“

„Nun … ähm … Tante Vinny … ich meine Commander Shral ist der Ansicht, ich solle Ihnen ein bisschen helfen … weil Sie doch gerade so viel Arbeit haben.“

„Also hat Commander Bishop Sie rausgeworfen?“

Talana war sich dessen bewusst, dass sie vor der Deltanerin nichts verheimlichen konnte und beschloss, besser gleich mit der Wahrheit rauszurücken. „Um ehrlich zu sein … ja. Er hat mich sogar ein paar Stunden in den Arrest gesperrt, weil mir ganz aus Versehen ein Phasergewehr losgegangen ist. Dabei habe ich echt nichts gemacht. Das hat einfach so an die Decke geschossen. Aber von dem Arrest weiß Tante Vinny nichts.“

„Dann wird Commander Shral von uns auch nichts erfahren, nicht wahr Sevarius?“

„Wie können Sie das überhaupt ansprechen, werte Assjima. Das fällt doch unter die ärztliche Schweigepflicht.“ Der Grodd drückte ein Auge zu und schlürfte genüsslich den süßen Saft in sich hinein.

Die Andorianerin atmete erleichtert aus. „Darf ich Sie etwas fragen, Doktor Sevarius?“

„Aber sicher doch Kindchen.“

„Vorhin hat Tante Vinny sich mit einer Kollegin von Ihnen über Haarshampoo unterhalten. Ich habe leider nicht alles mitbekommen. Aber mich würde brennend interessieren, ob und womit Sie sich das Fell pflegen. Ich meine, das muss doch tierisch unpraktisch sein. Tante Vinny macht sich ja schon voll die Sorgen, was sie mit ihren Haaren machen soll, wenn sie nach Groddan fliegt. Sie glaubt, dass sie sich da total viel Ungeziefer einfängt. Wenn sie recht hat, dann muss es Sie ja am ganzen Körper jucken.“

Assjima presste die Lippen fest zusammen um nicht laut los zu prusten, Sevarius blieb jedoch gelassen und fletschte nur lächelnd die Zähne.

„Das ist eine sehr kluge Frage. Sie zeugt von pragmatischem Denken. Wir benutzen Gemisla. Das ist eine Art Made. Davon setzen wir alle paar Tage zwanzig bis dreißig Stück ins Fell. Bevorzugt abends, denn dann haben die Tiere die ganze Nacht Zeit, das Fell zu reinigen. Sie können fünfmal verwendet werden, dann verpuppen sie sich und werden zu sehr schönen Schmetterlingen, die wir in großen Volieren auf unserer Terrasse halten. Dort legen sie Eier ab, aus denen nach wenigen Wochen neue Maden schlüpfen, die wir wieder in unser Fell setzen können. Sehr praktisch, angenehm und außerdem sind die Volieren ein wirklich ästhetischer Raumschmuck. Nur die Priesterkaste benutzt statt der Maden aus rituellen Gründen nach wie vor den Fellkamm, mit dem sie sich regelmäßig gegenseitig reinigen.“

Nicht nur Talana, sondern auch Assjima hatte den Erläuterungen des Grodd erstaunt zugehört. Maden im Fell? Nun ja, zum Glück musste Assjima sich mit diesem Phänomen nicht ernsthaft auseinander setzen. Wenn sie nur geahnt hätte, welche Bekümmernisse sie mit ihrer Bemerkung bezüglich der Langhaarfrisur bei Vinara auslösen würde!

Talana jedoch setzte ein breites Grinsen auf. „Haben Sie nicht zufällig ein paar von diesen Gemisla dabei, Doktor Sevarius? Dann könnte ich sie meiner Tante bringen und sie wäre wenigstens eine Sorge los.“

„Ich muss mal schauen“ entgegnete der Grodd. Er begann Stück für Stück seinen Körper abzusuchen. „Ein paar übersehen wir natürlich regelmäßig. Ah! Hier ist ja schon so ein nettes Kerlchen. Assjima, hätten Sie womöglich ein Behältnis dafür?“

Die Ärztin zog eine kleine Kunststoffschachtel aus der Schublade und reichte sie dem Schimpansen. Nach wenigen Minuten befanden sich fünf dicke grüne Maden darin.

„Das sollte für den Kopf des Commanders ausreichen.“ Er verschloss das Behältnis fein säuberlich und reichte es Talana. „Bitte schön, junge Dame! Mit den besten Grüßen an die werte Frau Tante. Aber jetzt können wir die Egel wieder entfernen. Sie sind voll.“ Der Grodd pflückte die ums dreifache angeschwollenen Tiere aus Talanas Gesicht und packte sie wieder ein. Dann schlug er entzückt die Hände zusammen. „Wunderbar! Sie sind nun wieder genau so herrlich blau wie Commander Shral. Aber nun bitte ich die Damen, mich für zwei drei Stündchen zu entschuldigen. Es ist Zeit für meinen Tagesschlaf.“

Kaum war er mit einigen eleganten Verbeugungen humpelnd-hüpfend zur Tür heraus blickten die beiden Frauen sich an und brachen in herzhaftes Lachen aus.

„Kommen Sie, Talana. Machen wir auch eine Pause. Für heute Nachmittag findet sich bestimmt eine spannende Beschäftigung für Sie. Ich glaube, Amiel hat vor einige chemische Analysen zu machen. Dabei kann sie sicherlich Hilfe gebrauchen. Aber ich für meinen Teil möchte nun schnell was Essen und dann einen kurzen Besuch bei Sam machen. Ich habe seine neue Werkstatt noch nicht gesehen. Möchten Sie mitkommen?“

„Sam? Das ist doch Ihr Mack … ich meine Ihr Freund, oder? Klar komme ich mit. Da soll es ganz lustig zugehen.“ Sie sprang auf, hielt kurz inne und fügte hinzu: „Also, das hat nur irgend so ein Depp erzählt … der hat bestimmt nur Mist gequasselt. Und ich komme auch nur mit wenn Sie unbedingt darauf bestehen.“

„Ich bestehe darauf!“

„Na dann … wenn es wirklich sein muss – nix wie hin!“

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