Zum Inhalt springen
...mit der besessenen Kraft paradiesischer Kenner

BSG03 3x01 Die Okkupation


Obsidian Order

Wie fandet ihr die Episode?  

7 Benutzer abgestimmt

  1. 1.

    • Sehr Gut (1)
      4
    • Gut (2)
      3
    • Befriedigend (3)
      0
    • Ausreichend (4)
      0
    • Mangelhaft (5)
      0
    • Ungenügend (6)
      0


Empfohlene Beiträge

  • 2 Monate später...

"Die Okkupation" wartet mit einigen Überraschungen auf. Nach dem kontrovers diskutierten Schriftzug "One Year later" zum Abschluss der dritten Season SIEHT man es den Charakteren richtig an, das ber ei gefühltes Jahr vergangen ist. Als ich Jamie Bambers in der ersten Einstellung gesehen habe, war ich regelrecht erschrocken. Aus dem stolzen Lee Adama ist nach der Flucht ein körperliches dickliches Wrack geworden. Ein großes Kompliment muss da den Maskenbildnern ausgesprochen werden. Die Arbeit die hier geleiset wurde ist phänomenal. Lee mit Wampe und Doppelkinn ähnelt frappierend Jonathan Frakes aus Star Trek- Der Aufstand. Aber auch die Maske von Michael Hogan soll an dieser Stelle gewürdigt werden. Saul Tigh ist nicht nur körperlich sondern auch geistig von der Folter gezeichnet.

Wie Werewolf in seinem Review schon angemerkt hat, ist BSG mit der dritten Staffel noch politischer geworden. Der Produktionsstab rund um Ron Moore ging ein gewaltiges Risiko ein, alltägliche gewordene Szenen aus dem Irak wie Selbstmordattentäter die sich auf Marktplätzen oder in Polizeirekrutierungsstellen in die Luft sprengen, in das BSG Universum zu verlegen. Serien wie "Over There", die auch den Irakkrieg thematisierten wurden aufgrund geringer Einschaltquoten bereits nach einer Season gecancelt.

Sprengstoffanschläge oder Selbstmordattentäter sahen wir schon in BSG, aber mit Selbstmordattentätern aus den eigenen Reihen bekommt das Thema in BSG eine ganz andere Dimension. Jetzt wirkt das Geschehen nicht mehr distanziert und auf ein bestimmtes Feindbild(die Zylonen) projektziert, sondern kommt aus den eigenen Reihen und wird persönlicher. Der Zuschauer wird so gezwungen sich mit den Geschehnissen im Irak aus einer anderen Perspektive auseinanderzusetzen.

Auch das Thema Kollaboration mit dem Feind spielt zu Beginn der dritten Season eine große Rolle. Die Grenze zwischen Selbstschutz und Verrat der eigenen Sache verschwimmt und es ist sehr schwierig ein moralisches Urteil zu fällen. Auf diese Thematik, die sich durch mehrere Folgen zieht, werde ich erst in meinem Fazit zu "Exodus" eingehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Endlich! Die Wartezeit auf die dritte Staffel war fast unverschämt lang gewesen und die kurzen Webisoden hatten die Vorfreude auf die neue Season nur noch vergrößert. Jeder Fan wollte wissen, wie es nach dem unglaublichen Cliffhanger der letzter Staffel, der die gesamte Serie auf den Kopf gestellt hat, weitergehen würde. Schon jetzt lässt sich sagen: das Warten hat sich gelohnt!

„Battlestar Galactica“ ist dabei politischer denn je. Mit der Besatzungsthematik, welche uns die nächsten Episoden beschäftigen wird, fasst man das wohl heißeste Eisen unserer Gegenwart an. Parallelen zum Irakkrieg, dem Nahostkonflikt und zahlreichen anderen Schauplätzen sind unübersehbar. Dabei tappt die Serie nicht in die Klischeefalle, sondern präsentiert uns mehrdimensionale Figuren, welche unterschiedliche Motive haben. Es gibt nicht nur die guten Widerstandskämpfer und die bösen Cylonen. Nein, jeder hat seine eigenen Intentionen und Sichtweisen. Während Tigh zum Pragmatiker geworden ist, der zur Erlangung des Ziels inzwischen sogar menschliche Verluste hinnimmt, gibt es unter den Cylonen tatsächlich gemäßigte Stimmen, die endlich einen Frieden zwischen Menschen und Maschinenwesen erreichen wollen. Leider wissen sie nicht so recht, wie sie diesen erreichen sollen. Hier wird nur um so deutlicher, dass es einen Frieden in Unfreiheit nicht geben kann. Egal wie golden der Käfig sein mag, er bleibt ein Käfig.

Präsident Baltar ist dabei nur noch eine Marionette der Besatzer, welche nach Gutdünken eingesetzt wird. Deutlich wird dies an der Szene, als man offen über seinen Tod spricht und den im Raum sitzenden Präsidenten gar nicht weiter beachtet. Man spricht nur über die Menschen, jedoch nicht mit ihnen.

Sehr interessant ist die Figur des Colonel Tigh, welche nach den Erfahrungen im Gefängnisse verständlicherweise verbittert ist und nun die nächste Stufe im Kampf betreten möchte. Gerade an diesem Handlungsstrang wird deutlich, dass man mittels repressiver Maßnahmen und gar Folter keinen Terror (der ja immer im Auge des Betrachters liegt) eindämmen kann. Man verstärkt damit nur den Zorn auf die Besatzer, welcher zu neuen Gewaltaktionen führt. Ob hier eine deutliche Anspielung zu den Ereignissen vom irakischen Abu Ghreib geplant war? Interessanterweise weiß der Colonel noch nichts von dem Opfer, welches seine Frau Helen bringen musste, um ihn freikaufen zu können. Wir können also gespannt auf seine Reaktion sein, denn er möchte ja in Zukunft keine Milde mehr gegenüber Kollaborateuren walten lassen.

Manifestation der Kollaboration ist die New Caprica Police Force. Thematisch orientiert man sich hier an die von der SS in den jüdischen Ghettos eingesetzten Truppen, die im Tausch gegen Privilegien ihre eigene Bevölkerung drangsalierten. Ausgerechnet Spezialist Jammer, der ehemals so loyale Techniker aus dem Hangardeck der Galactica, gerät in den Sog der NCP. An seinem Beispiel wird deutlich gemacht, dass diese Menschen keine schlichten Verräter sind. Die Polizisten um Jammer werden durch den Irrglauben geleitet, dass sie durch ihren Einsatz Menschenleben retten und der Besatzung ein freundlicheres Gesicht geben können. Unsere Menschheitsgeschichte zeigt uns jedoch, wie verfehlt diese Annahme doch ist.

Am interessantesten ist jedoch der Part von Duck. Durch die Webisoden haben wir schon seinen Schmerz über den Tod der Ehefrau gesehen, nun werden wir Zeuge, wie er zum Selbstmordattentäter wird. Viel zu oft werden in den tagtäglichen Schauermeldungen diese Gewalttäter dämonisiert. BSG hat jedoch erstmals versucht, sich in die Psyche eines solchen Menschen hineinzuversetzen. Was treibt ihn an? Wieso besitzt er keinen Lebenswillen mehr? Ein ungemein mutiger, kontroverser Subplot, bei dem man sich die Frage stellen muss: würden wir möglicherweise genauso handeln, wenn wir dasselbe durchgemacht hätten? Die Serie verweigert uns eine definitive Antwort, die der mündige Zuschauer selbst ergründen muss.

Auch die Szenen auf der Galactica wissen wieder zu überzeugen. Wer hätte gedacht, dass Admiral Adama inzwischen seine Zeit mit Boomer verbringt? Auch dieses Mal sind die Gespräche zwischen den beiden ein Genuss. Wie oft wollen eigentlich Vater und Sohn in der Serie noch miteinander brechen?

Klasse fand ich die Maske von Lee Adama, der tatsächlich aufgequollen, ja geradezu fett wirkt. Ein großes Kompliment an die Macher! Man hat ohnehin das Gefühl, dass sich die Figuren im letzten Jahr weiterentwickelt haben. Anders und Starbuck sind verheiratet, Dualla und Lee Adama ebenfalls. Kat ist nun Captain und CAG, auch Helo hat es zum CAG geschafft und ist nun gar erster Offizier der Galactica.

Seltsam fand ich jedoch nur, dass keiner in der Widerstandsgruppe auf Felix Gaeta als möglichen Informanten kommt, obwohl die Lösung m.E. auf der Hand liegt. Der gute Felix stürmt dabei so dynamisch und gleichzeitig verräterisch aus der Colonial One, dass er sich dem Chief auch direkt hätte offenbaren können, denn niemals war die Gefahr einer Enttarnung so groß gewesen wie in diesem Moment!

Unterm Strich bleibt ein herausragender Staffelstart, der Lust auf mehr macht. Scheinbar konnte also die Qualität der Serie gehalten werden.

Ein großes Kompliment muss da den Maskenbildnern ausgesprochen werden. Die Arbeit die hier geleiset wurde ist phänomenal.
Dazu gibt es eine gute Internetdoku, in der erklärt wird, wie man Jamie Bamber dort diese Maske aufträgt. Faszinierend.

Der Zuschauer wird so gezwungen sich mit den Geschehnissen im Irak aus einer anderen Perspektive auseinanderzusetzen.

Deswegen sollte man die Webisoden gesehen haben, denn nur so wird deutlich, wieso Duck zum Selbstmordattentäter wird. Richtig und Falsch sind Kategorien, mit denen man im wirklichen Leben nur schwerlich hantieren kann.

Auf diese Thematik, die sich durch mehrere Folgen zieht, werde ich erst in meinem Fazit zu "Exodus" eingehen.

Besser nach 3x05 "Collaborators". Wie der Titel schon sagt, wird man sich damit beschäftigen.

Meine Lieblingsdialogzeilen sind übrigens die zwischen den beiden Adamas:

"If we go back to New Caprica now, humanity just stops. It´s over. And these admiral stars don´t give you the right to make that gamble!"

Traumhafte Szene!

Bearbeitet von Werewolf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde es verdammt schwierig die vier Einzelfolgen einzeln zu bewerten. Daher picke ich mir in meinen Einzelbewertungen ein, zwei interessante Details heraus und schreibe dann eine große Abschlussbewertung zu "Exodus 2".

Weiter gehts aber serst morgen da ich gerade an meinem Review zur Miniserie sitze, welches ich morgen fertig haben will. Dahe steht bei mir heute nach dem Pokalfinale die Miniserie auf dem Programm.

Habe mir jetzt mal hier: http://www.scifi.com/battlestar/downloads/podcast.php einige Podcasts besorgt. Die kann man bestimmt prima zum Einschlafen hören:-). Habe schonmal kurz in Occupation reingehört. Ron Moore geht anfangs auf einige Alternativstoryvorschläge ein. So sollte die erste Folge ursprünglich beginnen, wie Biers (Lucy Lawless) ein Propagandavideo über das harmonische Zusammenleben von Mensch und Zylonen drehen, als am Ende plötzlich eine Bombe der Aufständischen hochgeht.

Bestimmt auch hochinteressant ist der in vier Teilen ausgestrahlte Pocast über das Wtriter's Meeting zu "RAZOR".

Bearbeitet von shane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
  • 3 Wochen später...

Wow, was für ein Einstand. Mir ist auch aufgefallen, dass es viele Parallelen zwischen dem Plot und dem realen Zeitgeschehen gibt. Sowas zu implementieren ist ein Schuss, der auch nach hinten losgehen kann, doch BSG hat diese Schwierigen Themen so implementiert, dass dem Zuschauer genügend Raum bleibt, sich selbst über das "Richtig" und "Falsch" und "Wieso" Gedanken zu machen - keine Spur von einer Zeigefingermentalität, keine vorgekauten Meinungen, sondern einfach nur großes, intelligentes und gehaltvolles Kino.

Weiter so! Sehr gut.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

keine Spur von einer Zeigefingermentalität, keine vorgekauten Meinungen, sondern einfach nur großes, intelligentes und gehaltvolles Kino.

Tja, in den Kommentaren äußern sich ja manche User so, dass ich die Produzenten dauernd um eine Meinung drücken würden. Stattdessen wollen sie eine Meinung vorgesetzt bekommen.^^

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
  • 9 Monate später...

Endlich wieder BSG im Free TV! Freue mich auf neue Meinungen und Kritiken zu diesem richtungsweisenden Zweiteiler!!

Wenn ich mir jedoch den ersten Kommentar in der Review anschaue, frage ich mich, ob ich nicht die falschen Ansprüche an eine gehobene Fernsehserie habe. Oder ob diese gar zu intellektuell für manche ist...

Bearbeitet von Werewolf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wieder ein Zeitsprung von 4 Monaten am Anfang der Episode. Wir erleben das Horrorszenario der Besatzung. Tigh verstümmelt im Gefängnis, Kara von Leoben entführt, Tigh´s Frau, wie immer eine Schlampe, geht mit dem Feind ins Bett, und Kollaborateure und Widerstandskämpfer prägen das Szenario.

Zweifellos eine Folge mit großem Bezug zu den aktuellen Konflikten und Problemen der Gegenwart: Besatzung, Terrorismus, Folter, Kollaboration - aber das wurde hier von Werewolf schon ausführlich besprochen und ich kann mich dem nur anschließen.

Eine Folge, die unter die Haut geht. Warum Leoben das perverse Verlangen hat, mit Kara zusammenzuleben erschien mir dabei aber etwas unlogisch, denn immerhin ist sie ohnehin schon mit einem Cylonen verheiratet...

Ich vergebe für den Staffelauftakt gerne eine 2+ und freue mich, dass BSG nun auch für mich weitergeht!

Bearbeitet von Lt.Cmdr. Carl F. Gatlin
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen
  • 4 Monate später...

Spannende eEInstimmung auf die 3. Season, wobei der Schwerpunkt auf den Charakteren liegt und zeigt, wie sie sich entwickelt haben. Tigh, der gebrochen Widerständler, Lee Adama, der nicht mehr weiß, was er ist usw.

Die entscheidende Frage ist schon, ob Tigh nicht zu weit geht, wenn er selbst anfängt, seinergleichen zu töten! Damit wird eine Grenze übershritten, die man nicht überschreiten sollte.

Und dann natürlich Starbuck: Welches Gefangenschaft ist schlimmer? Die von Tigh in der spartanischen Zelle oder die von Starbuck im "Goldenen Käfig" mit dem immer wiederkehrenden Zylon?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte melde Dich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Du kannst nach der Anmeldung einen Kommentar hinterlassen



Jetzt anmelden
  • Bilder

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Diese Seite verwendet Cookies um Funktionalität zu bieten und um generell zu funktionieren. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Datenschutzerklärung Beim Abensden von Formularen für Kontakt, Kommentare, Beiträge usw. werden die Daten dem Zweck des Formulars nach erhoben und verarbeitet.