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was für ein Leben...

Der lange Weg nach Hause


USS Community

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Präsidentin Gelam-te Al’kunsi blieb unvermittelt stehen. Betrübt sah sie auf die zerstörten Häuser, betrachtete die Trümmer, die überall verstreut auf den Straßen lag, und schloss dann mit einem tiefen Seufzer ihre Augen. So viel Zerstörung. So viel Leid. So viele Tote. So viel Schmerz.

Wie konnte sie das je ihrem Volk erklären? Sie selbst begriff ja immer noch nicht, warum all dies über sie gekommen war. Warum die nun toten Führungsoffiziere der Community ein ganzes Volk hatten auslöschen wollen.

Doch Gelam-te Al'kunsi konnte es sich im Moment nicht leisten, deren Motive genauer zu ergründen. Sie musste sich um ihr Volk kümmern. Musste die Ordnung wieder herstellen. Die nerianische Präsidentin öffnete wieder die Augen und drehte sich entschlossen zu ihren Begleitern um. Gemeinsam mit dem gewählten Senat, aber auch Vertretern der Opposition, die tatsächlich in der Krise sämtliche Differenzen vergessen und geholfen hatten, war die Gruppe zu einer Inspektion aufgebrochen, um sich ein Bild von der momentanen Lage machen zu können.

„General Hel-Ke’tas“, rief Gelam-te Al'kunsi den militärischen Führer zu sich. „Bitte geben Sie uns einen Überblick über das Ausmaß der Zerstörung.“

Der General nickte und trat vor die Gruppe. „Wie sie alle wissen, konnte dank der Community und letztlich auch der Hiren eine Zerstörung des Planeten sowie die Einschläge zahlreicher Asteroiden verhindert werden. Dennoch haben laut unseren Zählungen in etwa 27 kleine Asteroiden vor allem die Nordhalbkugel getroffen – 11 davon trafen unbewohntes Gebiet, doch die anderen haben schwere zum Teil verheerende Schäden angerichtet. Die Hauptstadt des nördlichen Westkontinents An'trovi wurde dem Erdboden gleich gemacht: 42 000 Nerianer wurden dabei getötet.“ Er schwieg betroffen für einen Moment. „Auch die Städte Zu`licem, Tro'jas und Wli'fav wurden schwer getroffen. Noch haben wir keine genauen Meldungen, aber es wird geschätzt, dass beinahe 150 000 Nerianer ihr Leben lassen mussten.“ Hel-Ke'tas schluckte hart, bevor er fortfuhr. „Über 354 000 Nerianer sind ohne Obdacht, viele von ihnen haben alles verloren. Laut den Meldungen aus allen betroffenen Gebieten haben wir es insgesamt mit rund 600 000 obdachlosen Personen zu tun. Hinzu kommen noch bis zu 20 000 zum Teil schwer verletzte Nerianer, die dringendst so schnell wie möglich versorgt werden müssen.“

„Werden diese bereits medizinisch versorgt“, wollte Zo-He'sat, der Anführer der Opposition wissen.

„Ja“, erwiderte der General. „Unsere Ärzte, unsere Medizinstudenten, jeder Nerianer, der auch nur Grundkenntnisse in Anatomie oder Erste Hilfe besitzt, ist vor Ort und kümmert sich um die Verletzten. Doch das genügt bei weitem nicht. Ich möchte vorschlagen, dass wir auch das medizinische Personal der Community, der America und der Hiren hinzuziehen, sowie das der Florifla.“

Präsidentin Gelam-te Al’kunsi nickte. „Die Sternenflotte hat so wie das romulanische Imperium bereits weitere Schiffe hierher beordert, doch diese werden noch mindestens einen Tag benötigen bis sie hier sind. Die Schiffe der Florifla werden in rund zehn Stunden hier sein. Ich werde Captain Tenner gleich nach dieser Besprechung, darum bitten uns zu helfen.“ Sie blickte fragend in die Runde, ob jemand etwas dagegen hatte, doch fand sie nur Zustimmung in den Gesichtern. Daher signalisierte sie dem General fortzufahren.

„Danke, Frau Präsidentin. Leider..“, so Hel-Ke’tas „.. haben wir auch noch ein anderes Problem. So sehr diese Katastrophe uns alle näher gebracht hat, so gibt es dennoch einige Subjekte, die die Notlage ausnutzen. Aus Tro'jas wurden uns Plünderungen gemeldet. Aus Schem'kol ebenfalls...“

„Schem'kol?“, wiederholte Zo-He'sat erstaunt und besorgt zugleich. „General, bitte sagen Sie uns nicht, dass ...“

„Doch“, unterbrach Hel-Ke'tas den Mann. „Auch unser archäologisches Museum wurde geplündert.“

Die kleine Menge starrte den General entsetzt an.

„Ich muss Ihnen allen nicht sagen, wie wertvoll die Artefakte in diesem Museum sind“, erklärte Hel-Ke'tas. „Aus all unseren Epochen wurden dort die bedeutendsten Funde unserer gesamten Kultur gesammelt – und nun ..“ Auch um die Fassung des Generals war es jetzt geschehen. „Wir müssen diese Artefakte wieder zurückbekommen. Doch die Angst und die Panik im Volk sind groß. Viele wissen nicht wie es weitergeht, andere werden ihren Beteuerungen, dass die Regierung versucht allen, auch in finanzieller Hinsicht, beim Wiederaufbau zu helfen, nicht glauben. Ich glaube, dass diejenigen, die die Artefakte gestohlen haben, versuchen werden, sie zu verkaufen. Mit Wahrscheinlichkeit bei den Romulanern oder bei den Florifla. Vielleicht auch bei der Sternenflotte, doch diese haben bislang nur sehr wenig Interesse an unseren Kunstgegenständen gezeigt. Ich möchte daher vorschlagen, dass wir auch hier die Community um Hilfe bei der Wiederbeschaffung der Artefakte bitten.“

Gedämpftes Gemurmel war zu hören.

„Ich möchte daran erinnern, dass unsere sämtlichen Energiekapazitäten und -ressourcen im Moment für die Hilfe der Verletzten und Obdachlosen verwendet werden. Wir können diese nicht dafür verschwenden, leblose Objekte zu finden.“

Das Gemurmel hörte auf. Köpfe stimmten nickend zu.

„Gut.“ Präsidentin Gelam-te Al’kunsi sah jedem Nerianer um sich kurz einen Moment lang an. „Dann werde ich jetzt Captain Tenner kontaktieren und ihn bitten, uns noch einmal zu helfen.“ Ihr Blick glitt über die verbrannten Ruinen und die hoffnungslos dreinschauenden Gesichtern ihrer ehemaligen Bewohner. „Und ich bete zu den Göttern, dass er zustimmt.“

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Der Turbolift stoppte und mit einen leichten Zischen öffneten sich die Schotts vor ihm. Lieutnant Sean Coleman seufzte kurz und trat aus der Transportkapsel hinaus auf die Brücke. Seit nicht mal 24 Stunden war er der amtierende stellvertretende Kommandant der Community, eine Position die ihn überraschte. Er hatte in den letzten Wochen eine Menge Mist gebaut und daher wunderte ihn dieser Vertrauensbeweis von Captain Tenner.

Er trat beinahe schon reflexartig an die breite OPS/ Conn Konsole. Dort saßen aber bereits Rupert Fargoth und John Connor und verrichteten ihre Arbeit. Ansonsten war kaum jemand auf der Brücke. Die technische und auch die wissenschaftliche Stationen waren unbemannt. Nur an der Taktik saß Crewmen Geburah und behielt die anderen nicht ganz so vertrauenswürdigen Schiffe im Orbit von Neria im Auge. Ansonsten war keiner da. Selbst der Captain fehlte.

Sean zog seine Uniformjacke galt und fragte ganz leise: „Statusbericht.“ „Die ersten Hilfsschiffe des Floriflakartells werden in den nächsten Stunden eintreffen. Die ersten Schiffe von uns erreichen uns erst innerhalb des kommenden Tages“, berichtete Lieutnant Connor. „Wir haben vier Technikerteams in den am schlimmsten betroffenen Gebieten. Das medizinische Personal ist auch nahezu komplett unten und richtet unter der Leitung von Lieutnant Summerfeld ein Feldlazarett ein. Von Neria kamen aber schon einige Anfragen nach weiterem Personal. Sie haben dabei auch nach Sicherheitspersonal angefragt. Offenbar gibt es Plünderungen und die Nerianer möchten besonders ihrer Museen schützen.“ „Müller soll ein paar Teams zusammenstellen. Vielleicht können uns da auch die Romulaner unterstützen. Die haben mehr Soldaten ab Bord der Hiren als wir. Ich rede mit dem Captain drüber.“, überlegte der stellvertretende Kommandant. „Sonst noch etwas?“

Da druckste John nun etwas herum: „Der Doc hat gefragt, ob eventuell sie und die anderen helfen können. Sie hat gesagt, dass der Captain nichts dagegen hätte. Und ganz ehrlich wir könnten jede helfende Hand gebrauchen. Auf Neria gibt es unzählige Schwerverletzte die behandelt werden müssen. Ich habe schon bei der America deswegen nachgefragt, aber wir haben bei uns mehr Platz als sie selber. Da Schiff ist eben nur eine alte Constitution. Zumindest vom inneren Aufbau her.“

Diese Bemerkung gab Sean ein Stich ins Herz. Er hatte in den letzen Stunden versucht, nicht daran zu denken, dass die ehemaligen Führungsoffiziere im Grunde genommen gesuchte Verbrecher waren. Darüber hinaus fühlte er sich auch schuldig. Er seufzte kaum hörbar: „Hast du schon ein paar Ideen, was sie machen könnten?“ „Na ja Sheridan kennt die Community immer noch wie seine Westentasche. Er wäre bei den Reparaturen eine große Hilfe. Und mit dem Doc auf der Krankenstation würde ich mich auch ein wenig wohler fühlen. Sie und das MHN könnten einer Menge Nerianer das Leben retten. Und dann wäre der Transport der Kranken. Wir sollten Sam fragen ob er zusammen mit Peter und Claudette die Verletzen auf die Community bringt, die nicht gebeamt werden können. Dann könnten wir neben der Syrdaria und der Nils Holgerson auch noch den fFlken einsetzen.. Den Flugverkehr könnte Anquenar koordinieren. Sobald sie wieder auf den Beinen ist. Das würde sie nicht allzu sehr belasten und sie könnte sich dennoch um ihren Sohn kümmern.“

„Und was ist mit Jenax, Niels, Shral und Bishop.“, hakte Lieutnant Coleman nach. „Mhm, vielleicht könnten die hier sich nützlich machen.“, überlegte sein Kollege. „Quasi als, wie nannte man das früher, Telefonzentrale. Dann könnte ich mir nämlich mit Patricia und Merkin den Computer vornehmen und sicherstellen, dass wir wirklich alle Daten wiederbekommen haben.“ Sean nickte: „Klingt ganz brauchbar. Ich spreche mit dem Captain darüber. Denk aber daran, dass wir sie nicht zur Mitarbeit zwingen können. Wenn sie was anderes machen wollen, sollten wie versuchen Ihnen im gewissen Rahmen entgegen zukommen. Das sind wir ihnen schuldig.“

„Ihnen schuldig?“, mischte sich nun auch Rupert ein. „Wie meinst du das? „Es ist doch eigentlich unsere Schuld, dass die Sheridans, der Doc, Niels, Anquenar Shral und Bishop hier sind.“, erklärte Sean Coleman nachdenklich. „Wir hatten Probleme mit den Neuen, hatten den Verdacht, dass etwas nicht stimmen könnte. Doch anstatt uns wie Erwachsene zu benehmen, die Sache logisch ranzugehen und Beweise zu sammeln haben wir um Hilfe geschrieen Ich nehme mich da selbst nicht aus. Auch ich habe eine Nachricht an Professor Shral geschickt. Und natürlich sind sie alle gekommen. Aus Freundschaft, aus Loyalität zu uns. Sie haben alles aufgegeben, um uns zu helfen. Nur weil wir zu feige waren, selbst etwas zu unternehmen. Und jetzt wartet auf sie das Kriegsgericht. Eigentlich ist das nicht fair.“

„Du hast ja recht.“, erwiderte John. „Aber wenn wir versucht hätten Goyer und Co. Aufzuhalten würden wir jetzt auf das Kriegsgericht warten.“ „Das stimmt.“, erklärte Lieutnant Coleman. „Aber wer ist der größere Verlust für Starfleet. Wir beide oder der Doc und die anderen.“ „Vielleicht fliegen sie ja nicht aus der Flotte.“, bemerkte Ensign Fargoth. „Schließlich haben sie ja Neria gerettet. Mehr oder weniger. Das muss doch auch was zählen. Ihr kennt doch diese Geschichte von Admiral Kirk. Er hat die Enterprise gestohlen, sie dann über Genesis zerstört und hat einen klingonischen Bird of Prey übernommen. Und all das nur um Botschafter Spock zu retten. Dennoch ist er nur zum Captain degradiert wurden. Weil er die Erde vor dieser komischen Sonde gerettet hat, indem er Buckelwale aus dem 20. Jahrhundert geholt hat. Den anderen Führungsoffizieren ist gar nichts passiert.“

„Fargoth, du bist ein Optimist.“, erwiderte Sean. „Ganz so Unrecht hat er nicht. Die Situation ist meines Erachtens ziemlich ähnlich.“, bemerkte John Connor. Doch sein Freund und Kollege schüttelte mit dem Kopf: „Damals war das auch eine andere Zeit. Da hat man vieler Dinge nicht ganz so ernst gesehen wie heute. Außerdem hatten Kirk und seine Leute einen wesentlich besseren Ruf bei Starfleet als wir. Außerdem hat sich der Föderationspräsident um die Angelegenheit gekümmert. Er hat den Offizieren von der Enterprise quasi eine Generalamnestie erteilt. Es ist fraglich ob der jetzige Präsident sich überhaupt für den Fall interessiert. Und sie haben nicht in ein solches Wespennest gestochen, wie unsere Leute.“ Lieutnant Coleman machte eine Pause: „Aber wünschen würde ich es Ihnen, das sie mit heiler Haut davon kommen. Aber das ganze liegt leider außerhalb unserer Macht.“

Er räusperte sich kurz und erklärte dann: „Nun gut. Ich gehe jetzt zum Captain und werde ihm den Vorschlag unterbreiten. Vielleicht findet er sie sogar ganz gut.“

Bearbeitet von Jeremiah Esteban
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Captain Tenner saß in seinem Bereitschaftsraum und blickte auf das Bild der nerianischen Präsidentin auf seinem Deskview, als es an der Tür klingelte. Während er weiter der Präsidentin zuhörte drückte er auf den Türöffner um seinen Gast einzulassen. Tenner blickte nicht auf und sah im ersten Augenblick nicht wer dort herein kam. Er deutete nur stumm auf einen der Sessel vor seinem Schreibtisch.

Sean war etwas verwundert über das Gebahren des Captains. Es war irgendwie komisch. "Fang nicht schon wieder an. Du siehst schon wieder Gespenster.", dachte er so für sich. Doch dann hörte er die Stimme der Präsidentin von Neria.

Die Präsidentin hatte mit ihrem Bittgesuch geendet und Jeremy Tenner nickte dem Bildschirm zu.

„Frau Präsidentin wir werden unser bestes geben um ihnen bei ihren Problemen zuhelfen. Community Ende.“

Jeremy sah von dem Deskview auf und erkannte das sein vorübergehender erster Offizier noch immer vor seinem Schreibtisch stand.

„Ah Mr. Coleman, setzen sie sich.“

Der Lieutnant lächelte kurz und folgte dann der Aufforderung seines Vorgesetzten. Er deutete mit den Kopf in Richtung Deskviewer: "Gehe ich Richtig in der Annahme, Captain, dass Präsidentin Gelam-te Al’kunsi sie um Hilfe gebeten hat, wegen der Plünderungen? Lieutnant Connor hat eine ähnliche Anfrage aus ihren Stab erhalten."

„Unter anderem, es gibt noch einige Punkte in der die Präsidentin um unsere Hilfe bat. Und sie hat im Gegenzug ebenfalls Hilfe angeboten. Sie hat uns einen Platz in den Orbitalwerften angeboten um unsere Schäden schneller beheben zukönnen. Das gleiche Angebot hat sie für die Feuerschlag gemacht.“

Captain Tenner machte eine kurze Pause in der er an seinem Tee nippte.

„Die Präsidentin bat darum das wir bei der Wiederbeschaffung wertvoller Kunstschätze die während der Plünderungen aus Museen gestohlen wurden. Weitere Dringlichkeit hat natürlich die Hilfsgüterversorgung und die medizinische Versorgung der nerianischen Bevölkerung.“

Sean nickte: "Das steht auch bei mir ganz oben auf der Liste, Captain. Deshalb wollte ich auch einen Punkt ansprechen."

Er räusperte sich verlegen und fuhr dann fort: "Auch wenn Dr. Assjiam sich vielleicht bald hinter einen Kraftfeld befindet, so ist sie doch eine verdammt gute Ärztin. Und da sie an Bord ist, während der Rest des Medoteams auf dem Planeten arbeitet, wäre es doch sinnvoll, die besonders schlimmen Fälle auf die Community zu bringen, damit der Doc sie behandeln kann. Außerdem habe ich gehört, sie hätte auch schon mit Ihnen darüber gesprochen." Er überlegte kurz und fuhr dann fort: "Lt. Connor und ich haben uns daraufhin überlegt, wie wir den Doc und Co. so einsetzen können, dass sie nützlich sind, ohne das Schiff, huh, in Gefahr zu bringen, Sir."

Bei dem Wörtchen huh verdunkelte sich kurz das Gesicht des Captains. Beschloss allerdings den jungen Mann momentan noch nicht dafür zu Tadeln.

„Es kann hilfreich sein wenn Dr. Assjima auf der Krankenstation aushilft. Sie haben die Erlaubnis Dr. Assjima zu fragen ob sie bereit ist uns momentan mit ihrem Fachwissen zur Seite zutreten. Was die anderen Arresttieren betrifft so könne diese vielleicht bei den Zivilen anfragen behilflich sein. Lieutenant van Richthofen könnte bei der Suche nach den gestohlenen Kunstgegenständen behilflich sein. Sheridan währe sicherlich auch hilfreich was die Reparaturen anbelangt. Allerdings muss allen Beteiligten bewusst gemacht werden das die unter Arrest stehenden nur als Aushilfen angesehen werden können. Ebenso wenig können wir sie dazu zwingen uns behilflich zusein.“

"Das ist mir klar, Captain." Sean dachte nach. "Gibt es spezielle Punkte auf die beim Scannen nach den Artefakten geachtet werden sollen. Denn dann würde ich Niels, ich meine Mr. van Richthoven Fähnrich Muffley zur Seite stellen. Bei Professor Shral, Mr. Bishop und Fähnrich Sheridan habe ich mir im übrigen auch gedacht, dass sie uns bei der Koordinierung helfen konnten, Captain. Lt. Connor möchte nämlich eine Ebene eins Diagnose der Computersystem durchführen, was ihn sehr einspannen würde. natürlich nur mit minimalsten Zugriff auf die Systeme, ähnlich den Zivilisten an Bord auch."

Er stoppte kurz: "Entschuldigen sie, dass ich so quer durch die einzelnen Punkte springe, Captain. Ich versuche mich noch an meinen neuen Posten zu gewöhnen. Aber worauf ich eigentlich zu sprechen kommen wollte: Vielleicht wäre Mr. Devimar bereit, beim Transport der verletzten Nerianer auf die Community mit dem Falken zu helfen. Einige von Ihnen wird man nicht beamen können. Wir könnten dann den Falken zusammen mit dem Runabout und der Nils Holgerson für den Transport einsetzen."

„Was Professor Shral angeht So ist diese momentan durch ihren Gesundheitlichen Zustand eingeschränkt ähnlich wie Mrs. Anquenar. Ich glaube es währe keine gute Idee den Professor momentan mit so wichtigen Aufgaben zu betrauen. Was den Falken und seinen Piloten angeht muss erst einmal geklärt werden ob der Falke momentan einsatzbereit ist. Das Schiff hat nach meinem Wissen einigen Schaden bei der Rettung Nerias erlitten. Bei Bishop und Fähnrich Sheridan sehe ich keine Probleme sofern alle Sicherheitsstandards eingehalten werden.“

Der Captain griff nach einem PADD und reichte es an Shean Coleman weiter.

„Wir werde außerdem die Zusammenarbeit der Hilfskräfte koordinieren. Mit der America und der Hiren habe ich schon Kontakt aufgenommen und einen ersten Hilfsplan entworfen. Die Daten finden Sie auf diesem PADD, aber sobald weitere Schiffe eintreffen müssen diese dort eingearbeitet werden.

Die Suche nach den Kunstschätzen wird mit dem archäologischen Museum koordiniert werden sorgen sie dafür, dort wird man ihnen auch genaue Suchparameter geben können und eine Auflistung der entwendeten Gegenstände.“

Sean nahm des PADD entgegen und sah sich die Daten an. Es wunderte ihn überhaupt nicht dass Commander Dalis auch ihre Leute zum Schutz der Museen abstellen wollte. Machte ja auch Sinn. Der Plan sah nach Lieutenant Colemans Verständnis ziemlich gut aus. "Ich gebe dann die Daten an die Abteilungen weiter und koordiniere unsere Teams entsprechend." Er stoppte kurz: "Gibt es am archäologischen Museum einen bestimmten Ansprechpartner oder muss ich mit jeden Vorsitzenden der einzelnen Teilgebiete sprechen, was die Liste der Gegenstände und der Suchparameter angeht."

„Gut machen Sie es so.“

Jeremy musterte den jungen Mann der ihm gegenübersaß und recht angespannt aussah.

„Lieutenant ich weis das die momentane Situation für sie sehr, sagen wir schwierig ist. Aber ich vertraue Ihnen und ich glaube das sie diese Aufgabe gut meistern werden. Außerdem rechne ich nicht damit das dieser Zustand länger als einen Monat anhalten wird, ich habe beim Hauptquartier schon eine neue Führungscrew und einen neuen ersten Offizier angefordert.“

"Danke Captain.", erwiderte Sean etwas überrascht. "Was die Führungsoffiziersfrage angeht, es gibt einige in der Crew die hoffen, dass die 'Alten' mit einen blauen Auge aus der Sache herauskommen. Und vielleicht wieder auf die Community zurückkehren dürfen."

Er räusperte sich: "Haben sie noch weitere Befehle für mich, Captain?"

„Was die Alten angeht, so wage ich noch nicht eine Prognose über den Verlauf der Untersuchungen und der darauffolgenden Verhandlung abzugeben. Und ich glaube mit den Aufgaben die ich ihnen gegeben habe, haben sie im Moment genug zu tun.“

Sean nickte: "Das ist richtig Captain." Er legte eine Pause ein und fragte: "Habe ich die Erlaubnis zum Wegtreten?"

„Ja die haben sie. Ich erwarte regelmäßige Berichte.“

Sean nickte und erhob sich: "Natürlich Captain."

Er ging zur Tür des Bereitschaftsraumes und wollte schon den Türöffner betätigen. Doch etwas hielt ihn zurück. Es gab noch einen Punkt der zwischen den beiden Männern, so dass sich der Lieutenant in der Gegenwart seines Vorgesetzten etwas unwohl fühlte. Sean hatte erfahren, dass Jeremy ein anderer Schlag Kommandeur war als seine Vorgänger. Der Captain war seines Erachtens schon ein wenig strenger als seine Vorgänger, mehr auf die Einhaltung der Vorschriften bedacht. und trotzdem schein er dabei sein Mitgefühl nicht zu vergessen. Darüber hinaus wollte der Einsatzoffizier den Punkt aus der Welt schaffen, der schon ein wenig an ihn nagte.

Also drehte er sich wieder um und fragte: "Captain, darf ich sie kurz privat sprechen?"

Jeremy hatte sich eigentlich schon wieder einem anderen PADD zugewandt, blickte nun aber auf und musterte den Jungen Mann noch einmal intensiv.

„Mr. Coleman natürlich dürfen Sie mich auch privat sprechen. Setzen Sie sich doch wieder, dann redet es sich angenehmer.“

Der Lieutenant nickte und setzte sich wieder auf seinen alten Platz. Er war etwas nervös, schien nach Worten zu suchen. Doch dann fasste er sich ein Herz: "Captain ich glaube ich muss bei Ihnen entschuldigen."

„Erklären sie mir das bitte Mr. Coleman, weshalb müssen Sie sich bei mir entschuldigen?“

Jeremy setzte seine Musterung des Mannes fort.

Sean seufzte: "Naja, wissen sie Captain, als es die ersten Anzeichen gab, dass etwas mit Goyer und den Anderen nicht in Ordnung war, da habe ich sie mit denen in einen Topf geworfen. Nicht etwa weil sie auch merkwürdige Dinge getan hätten. Nein, sie waren einfach einer der 'Neuen'. nicht nur dass, ich habe wild spekuliert, anstatt nach beweiskräftigen Fakten zu suchen. Auch habe ich die wohlmeinenden Ratschläge meiner Freunde in den Wind geschlagen und dabei bewusst ignoriert, dass ich Ihnen eigentlich hätte vertrauen sollen. Nein stattdessen habe ich mich in einen gewissen Wahn hineingesteigert, der sogar so weit führte, dass ich einen Alptraum hatte, in dem sie verwerfliche Experimente an einigen der damals in der Brigg eingesperrten Crewmitglieder vornahmen."

Er dachte nach: "Wissen sie, Sir. manche Mal habe ich das Gefühl, alles wäre viel leichter gewesen, wenn ich Ihnen sofort vertraut hätte. Jetzt tue ich es jedenfalls, jetzt da ich sie besser kenne. Aber wir hätten vielleicht Goyer und die anderen stoppen können, bevor etwas wirklich schlimmes passiert wäre. Und Assjima, George, Jenax und all die anderen hätten nicht ihre Karrieren für uns opfern müssen." der amtierende stellvertretende Kommandant der Community machte eine Pause: "Ich finde sie haben ein recht darauf, dass zu wissen. Zu wissen, was ich früher von Ihnen gedacht habe. Es sollte nicht unsere gute Arbeitsbeziehung belasten."

Jeremy nahm sich etwas Zeit bevor er antwortete. Er atmete tief durch.

„Nun Mr. Coleman ich kann Sie schlecht für Ihre Träume zurechtweisen oder verurteilen. Wir befanden uns alle in einer Extremsituation da kommt es schon einmal zu Fehlinterpretationen. Und was Ihr Unterbewusstsein in Ihren Träumen mit Ihnen anstellt und das müssen sie mit sich selber ausmachen. Wenn es Sie weiterhin belastet können sie zu unserem neuen Councelor gehen, Sie wird in den nächsten Tagen an Bord kommen. Was das Opfern der Karieren angeht so warten sie erst einmal die Untersuchungen ab. Wie ein altes Sprichwort so schön sagt. Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.“

"Ich weiß Sir. Trotzdem danke für ihr Verständnis, Captain.", erklärte Sean erleichtert darüber, dass Jeremy ihm die ganze Geschichte nicht krumm nahm. "Ich gehe aber jetzt an meine Arbeit." nach diesen Worten erhob er sich und verließ den Bereitschaftsraum seines Vorgesetzten.

Nach dem sich die Schotten hinter Lt. Coleman geschlossen hatten nahm sich Jeremy wieder das PADD von und beschäftige sich mit der Dienstakte von Mira Black.

Alex und Shane stecken den neuen Kurs ab

Bearbeitet von Jeremy Tenner
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Als Einziger hätte Niels sein altes Quartier wieder beziehen können, er hatte keinen direkten Nachfolger gehabt und daher stand es leer. Doch erst einmal wohnte er in Patricias Quartier. Die Grippe hatte sie heftig getroffen und sie musste sich noch ein paar Tage ausruhen. Sie sah noch etwa s blass aus und die meiste Zeit schlief sie. In dem Zustand wollte Niels sie ungern alleine lassen, war sie ja auch der Grund, warum er hergekommen war. Er las gerade in einer Fachzeitschrift, als sich die Kommunikationsanlage zu Wort meldete.

„Coleman an van Richthoven.“

Niels: „Hier van Richthoven. Hallo Sean, was gibt’s?“

Coleman: „Niels, wenn du dich nützlich machen willst, der Captain hätte da eine Aufgabe für dich.“

Niels: „Warum eigentlich nicht, ich kann’s ja mal versuchen. Worum geht’s denn?“

Coleman: „Das archäologische Museum in Schem’kol wurde geplündert und wertvolle Artefakte wurden dabei entwendet. Die nerianische Regierung hat uns gebeten bei der Suche nach ihnen zu helfen.“

Niels: „Ok. Und an wen kann ich mich da wenden?“

Coleman: „Der Museumsleiter Dan’il-Iac’son wird dir sicher weiterhelfen können.“

Niels: „Gut. Sonst noch was?“

Coleman: „Das ist erst mal alles. Wie geht’s denn Patricia?“

Niels: „Sie schläft, aber sie wirkt schon wieder viel fitter als gestern.“

Coleman: „Das ist schön zu hören.“

Niels: „Übrigens, Glückwunsch zur neuen Position.“

Coleman: „Danke, aber daran muss ich mich noch gewöhnen. Und ich hab’ noch viel zu tun.“

Niels. „Dann will ich dich auch nicht weiter von der Arbeit abhalten.“

Coleman: „Halt mich auf dem Laufenden, Coleman Ende.“

Nachdem das Gespräch beendet war, schickte Niels dem Museumsleiter eine Nachricht, in der er ihm Mitteilte, dass er auf der Community für die Suche nach den Artefakten eingeteilt war und dass er eine komplette Liste der verschwundenen Gegenstände benötigte. Als nächstes wollte er sich kurz mit einem Archäologen unterhalten. Er ging zum Bett und sah, dass Patricia wach war. „Ich gehe zum archäologischen Labor. Das dauert nicht lange, ich bin gleich wieder zurück.“ Patricia nickte und Niels gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann verließ er das Quartier.

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Charles Morten betrat Nachaleks altes Quartier, in dem Vinara sich bereits einigermaßen eingerichtet hatte. Der Ingenieur war überrascht die Andorianerin wieder in Uniform zu sehen; allerdings trug sie ein graues Hemd wie bei den alten Varianten und die Jacke wies ebenfalls keinerlei Farbstreifen auf.

"Heißt das Sie wollen doch wieder zur Sternenflotte?", fragte Charles verwundert.

"Aus meiner momentanen Sicht bin ich nie ausgetreten... Diese neuen Uniformen sehen interessant aus, auch wenn sie eindeutig militärischer wirken als die Version die ich noch kenne."

"Dafür passen sie gut zu diesem Schiff - auch wenn der Rest der Sternenflotte ebenfalls dieses Modell verwendet. Dass Sie keine Rangabzeichen tragen ist verständlich, aber wozu das graue Hemd?"

Vinara ging zu ihrem Desktop-Bildschirm. "Ich habe mich mit meiner Sternenflotten-Laufbahn während der letzten 14 Jahre befasst. Es ist befremdlich diese Daten zu lesen die wie von einer anderen Person zu stammen scheinen... Interessanterweise verlief alles ruhig bis ich auf dieses Schiff versetzt wurde. Seitdem habe ich zwar meist weiterhin ein blaues Hemd getragen, aber aufgrund zeitweiser Ausflüge in andere Bereiche zumindest kurzfristig auch jede andere Farbe, einschließlich Grün welches nicht zum Standard gehört."

"Ah, dann dachten Sie also wenn Sie alle Farben mischen erhalten Sie Schwarz oder besser gesagt Grau?"

"Exakt. Außerdem symbolisiert dieses Hemd mit seinem obendrein blanken Kragen dass ich im Moment wieder weitgehend ein unbeschriebenes Blatt bin; normalerweise wäre dafür eigentlich Weiß die ideale Symbolfarbe, aber aufgrund meiner diversen Verfehlungen, von welchen ich immer noch nicht glauben kann dass ich dazu imstande war scheint mir dieses Grau weitaus optimaler zu sein."

Morten nickte zustimmend. "Ihr logisches Denkvermögen scheint also noch weitgehend intakt zu sein... Was ist, möchten Sie sich vielleicht an den momentanen Hilfsaktionen beteiligen? Wie ich gehört habe sollen die Nerianer ein paar wertvolle Artefakte aus ihren Museen vermissen und der Captain hat seine Hilfe zugesagt."

"Klingt nach einem interessanten Fall, aber leider kann ich aufgrund meines derzeitigen Wissens kaum von Nutzen sein, es sei denn es ginge um astrometrische Fragen - und selbst da kann ich mit dem aktuellen Stand noch nicht ganz mithalten. Aber Lieutenant Guttler ist doch Archäologin, soll sie sich ruhig mit der Sache befassen!"

Abermals nickte der Ingenieur. "Sie ist auch schon dran, zusammen mit van Richthoven."

"Van Richthoven... Dieser junge Mann den ich im Besprechungsraum sah. Ich hoffe die ganze Angelegenheit hat für ihn noch die geringsten Konsequenzen. Streng genommen müsste eigentlich ICH die Hauptverantwortung tragen, schließlich war ich von allen die Dienstälteste unter mehreren Gleichrangigen."

"Dann scheinen Sie noch nicht zu wissen dass Sie zu diesem Zeitpunkt bereits Zivilistin waren... Ich denke jeder von Ihnen ist bereit seinen Teil der Schuld auf sich zu nehmen, nicht mehr und nicht weniger - einschließlich meiner Person. Und wo wir schon davon sprechen..." Charles Morten zog ein PADD hervor und überreichte es Vinara. "Dies ist eine Kopie Ihres persönlichen Logbuchs diese 'Mission' betreffend. Sie haben alle darin alle Ereignisse kurz aber aussagekräftig zusammengefasst, von dem Moment an als Sie Pollux IV mit mir verließen bis kurz nach 'Entern' der Community."

Die ehemalige Wissenschafts-Offizierin überflog die Eintragungen. "Leider kann ich keinen dieser Punkte bestätigen - aber wenn Sie und die anderen es können werde ich mich in mein Schicksal fügen und selbst dann meine Strafe akzeptieren, wenn ich mich noch nicht einmal selbst an die Gründe erinnern kann."

"Ich hoffe soweit wird es nicht kommen." Morten wollte das Quartier schon wieder verlassen als ihm noch etwas einfiel: "Ich habe vorhin noch mit Lieutenant Guttler gesprochen. Sie hat Sie alle aus dem Besprechungsraum kommen sehen als sie auf Sie wartete. Sie denkt vor allem Dr. Assjima sei von Ihrem Auftritt bei dem Captain betroffen gewesen, zumindest soll sie Sie mit großer Besorgnis angesehen haben."

Die Andorianerin nickte langsam. "Mir sind ihre Blicke ebenfalls aufgefallen. Allerdings halte ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht für angemessen mit ihr persönlich oder einem anderen meiner 'Mitgefangenen' zu sprechen. Sie können Dr. Assjima aber gerne von meinem Zustand in Kenntnis setzen und ihr ausrichten dass es mir soweit gut geht."

"In Ordnung, das werde ich machen... Also dann gehe ich mal wieder und sehe zu inwiefern ich mich nützlich machen kann. Leider habe ich keine Erfahrung mit Schiffen der Prometheus-Klasse, aber beim Wiederaufbau auf Neria könnte ich vielleicht behilflich sein."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Mira fand sich nach dem Beamvorgang auf DS6 wieder. Man hatte ihr auf der USS Celtic einen standesgemäßen Abschied bereitet und langsam wurde ihr bewusst, dass gerade dieser Augenblick eine Wende in ihrem Leben bedeutete. Es war einer dieser Momente, an die sie sich immer erinnern würde – der förmliche Abschied Captain Renald’s vor Freunden und Kameraden und der fast schon bedauernde Ausdruck in seinen Augen. Oder hatte sie sich diesen Ausdruck nur einbilden wollen? Ob Mira es wohl schaffen würde, nicht ab und zu daran zu denken, wie es wohl geworden wäre, wenn sie ihren Geliebten Ted Renald nicht kampflos einer anderen Frau überlassen hätte? All diese „hätten“ und „wären“ beunruhigten sie angesichts der Tatsache, dass es nun kein Zurück mehr für sie gab.

Sie beschloss, sich etwas Gutes zu tun und machte sich auf den Weg in die Bar um die Spezialität von DS6 zu probieren – Romulanisches Ale gemixt mit Stachelbeersirup, Tokadenbeeren von Risa und gecrushtem Eis. Während sie sich eine möglichst unauffällige Ecke an der Theke suchte, stellte sie fest, dass sie selten ein so exotisches Durcheinander von Spezies erlebt hatte. Sie dachte an die Nerianer, an die vielen Toten, die Überlebenden, die Familientragödien und Schicksale, die dieses Volk nun zu erleiden hatte. Es dauert Generationen, bis Katastrophen diesen Ausmaßes ansatzweise verwunden werden können. Während Mira einen vorsichtigen Schluck probierte, dachte sie daran, wie wohl die Besatzung der USS Community damit umgeht. Sie hatte von anstehenden Verhandlungen gehört und davon, dass gemeinsam mit ihr ein weiteres Crewmitglied an Bord kommt. Es muss für Captain Tenner eine irrsinnige Herausforderung sein, die Community nicht im Chaos versinken zu lassen.

Alles in Allem wusste Mira, dass dies wohl für eine längere Zeit der letzte Drink sein würde, den sie in aller Ruhe genießen konnte – wenngleich er für ihren Geschmack doch viel zu süß war. Sie kam auf die Idee, sich eine Flasche echten Gin zu leisten um ihn für „schlechte Zeiten“ mit an Bord der Community zu nehmen und nachdem sie tatsächlich einen Händler gefunden hatte, der ihr zugegebenermaßen völlig überteuert den kostbaren Alkohol verkauft hatte, machte sie sich auf den Weg, die Ikarus noch pünktlich zu erreichen.

In diesem Moment hatte sie ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und freute sich darauf, neue Menschen kennen zu lernen.

Ob Captain Tenner wohl schon von ihren eher unorthodoxen Methoden gehört hatte? Ein lächeln zeigte sich auf ihren Lippen als sie sich mit ihrem Dienstbefehl an der Schleuse zur Ikarus einfand. Sie ging an Bord gefolgt von dem Blick eines etwas verunsicherten jungen Fähnrichs.

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Gavin Charousek saß in seinen provisorischen Quartier, vor einem Terminal, dass auf einem weißen und glatten Tisch stand. Da der junge Mann mal wieder nicht schlafen konnte, hatte er beschlossen seine Familie auf der Erde zu kontaktieren. Mittlerweile dauerte der Verbindungsaufbau fast 5 Minuten und Gavin fragte sich welcher Trottel an der OPS-Kontrolle saß. Endlich wurde ein Bild sichtbar, es war allerdings teilweise unscharf und mit Schlieren darin. Nachdem der junge Ingenieur ein paar Veränderungen an dem Gerät vorgenommen hatte, konnte er seinen Gesprächspartner erkennen. Es handelte sich dabei um eine Andorianerin Ende vierzig. Sie schien sehr überrascht zu sein.

„Gavin, endlich sehe ich dich mal wieder! Wie geht’s denn meinem Liebling?“ meinte die blauhäutige Frau mit den Fühlern auf dem Kopf.

„Hallo Mum, nenn mich doch nicht immer Liebling… Das sagst du zu Vred auch nicht!“ beschwerte sich Gavin.

„Vred ist auch der Älteste von euch, außerdem ist er jetzt verlobt. Sag mal Gavin siehst du wirklich so schlecht aus oder liegt das an der Verbindung?“ fragte Sharana Togal ihren Stiefsohn besorgt.

„Die Verbindung ist schlecht, irgend so ein Oschtoba (Dummkopf) hat wohl den falschen Kanal eingestellt. Vred ist verlobt? Mit wem?“

„Gavin Charousek, wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht auf Ungarisch fluchen sollst!“

„Gut, dann fluche ich auf andorianisch…. Also wer ist so verrückt und verlobt sich mit Vred?“ entgegnete Gavin seiner Stiefmutter.

„Du sollst gar nicht fluchen! Vred ist mit einer Andorianerin namens Idoria verlobt. Sie ist Pilotin auf dem gleichen Schiff. Wieso hast denn eigentlich angerufen?“

„Ich wollte euch mitteilen, dass ich auf die USS Community versetzt wurde und in ein paar Wochen oder Monaten wieder auf der Erde bin. Die USS Ikarus bringt Arkani und mich zur Community.“ erzählte der junge Techniker die guten Neuigkeiten.

„Großartig! Das sind richtig gute Nachrichten. Dein Vater wird sich sehr freuen… Sagtest du eben Arkani? Prem Arkani?“ freute sich Sharana und hakte nach.

„Ja, ich sagte Arkani. Sie wurde ebenfalls auf die USS Community versetzt!“

„Aber Gavin, wieso bist du immer noch mit dieser unredlichen Person befreundet?“ antwortete die Andorianerin verwundert.

Gavin seufzte. „Mum, dass ist meine Sache! Ich muss jetzt eh aufhören, weil ich noch packen muss und die vier Vielfraße noch gefüttert werden wollen. Grüß alle von mir und sag Sunni sie soll bitte wieder mit mir reden.“

„Also gut, du musst entscheiden, mit wem du befreundet bist. Ich werde alle grüßen und mit Susanna reden. Mach’s gut und denk an die Ehre!“ verabschiedete sich Sharana Togal von ihrem Stiefsohn.

„Bis bald Mum. Ich melde mich wieder von der Community!“ entgegnete Gavin und beendete die Verbindung.

Bearbeitet von Gavin Charousek
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Langsam wurde es Zeit dass Brol Spencer mit seinen Ermittlungen begann. Als Anwalt behagte ihm diese Tätigkeit insofern nicht unbedingt, als dass er dabei vollkommene Neutralität bewahren musste. Andererseits hatte er genug mitbekommen was man als entlastende Momente für die Beschuldigten und bald auch Angeklagten bezeichnen konnte; von daher erschien es ihm nicht ganz verkehrt weiter in dieser Richtung zu forschen - die Rolle des "Advocatus Diaboli" würden ohnehin die Ermittler der Sternenflotte einnehmen, welche in solchen Dingen nicht selten erst einmal von der Schuld des Betroffenen ausgingen und dann gezielt fast nur nach belastenden Beweisen suchten.

Dabei war die direkte und vor allem weitergehende Schuld der neuen, jetzt leider toten Führungsoffiziere schon jetzt eindeutig. Spencer verzichtete daher auf eine Untersuchung der Quartiere welche diese Leute zuletzt bewohnt hatten; ohnehin wäre eine solche Vorgehensweise ohne Beisein der restlichen Ermittler zumindest fragwürdig gewesen.

Ebenso wenig wollte der Tellarit schon jetzt mit einer Vernehmung der ehemaligen Führungsoffiziere beginnen. Sie sollten sich erst einmal von den vergangenen Schrecken soweit es ging erholen und sich an den noch ausstehenden Rettungsarbeiten beteiligen soweit sie konnten.

Was Brol Spencer nun tat war, sich von seinem Freund und Mandanten Charles Morten noch einmal möglichst ausführlich von den Begebenheiten berichten zu lassen, soweit dieser sie mitbekommen hatte. Ergänzend dazu las er das persönliche "Logbuch" Vinara Shrals, welches seiner Einschätzung nach in den meisten Teilen objektiv wiedergab was sie bis kurz nach ihrem Eintreffen auf der Community in dieser Angelegenheit getan hatte. Allerdings gab es auch Passagen in denen die Andorianerin subjektiv erwog, die Gesamtschuld an allem auf sich zu nehmen um ihre Kameraden zu beschützen. Da sie ohnehin nicht vorgehabt hatte wieder zur Sternenflotte zurückzukehren, hatte sie gehofft durch den vollständigen und dauerhaften Verzicht auf ihr Offizierspatent die Bestrafung der anderen entsprechend abmildern zu können.

Allerdings war der Andorianerin bei diesen Überlegungen ein kleiner Denkfehler unterlaufen: Sie war schon Wochen vor dieser Eskapade aus der Sternenflotte ausgetreten und würde nun allenfalls wie eine Zivilistin behandelt werden, welche man der Piraterie und Beihilfe zur Fahnenflucht beschuldigte. Konkret hieß das: Ihr Patent das sie ohnehin nicht mehr wollte spielte keine Rolle mehr - stattdessen drohte im Falle einer auch nur annähernd vollen Verurteilung eine mehrjährige Gefängnisstrafe.

Bevor Spencer zum vorläufigen Ende seiner ersten Phase der Ermittlungen kam, gab es noch einen Zeugen (oder besser gesagt Zeugin) die er in dieser Sache befragen sollte und musste: Rhena, die andorianische Ingenieurin der SS Crazy Fox. Diese war sichtlich froh ihrem Unmut mal endlich Luft machen zu können; eher aufgewühlt und alles andere als sachlich erzählte sie von den Vorkommnissen welche schließlich zur Zerstörung ihres Schiffes geführt hatten.

"Ich verlange Schadensersatz und vor allem eine neues Schiff, auch im Namen meiner Kameradinnen mit denen ich vor Kurzem über Subraum gesprochen habe! Haben Sie die neuen Führungsoffiziere schon dingfest gemacht die nach Aussage dieser anderen Andorianerin die eigentliche Schuld an dem ganzen Schlamassel haben sollen? Oder sind Ihnen diese Verbrecher entkommen?"

"Sie haben in der Tat versucht zu fliehen, begingen dann jedoch Selbstmord bei dem erfolgreichen Versuch, einen Teil ihrer Verbrechen doch noch wieder rückgängig zu machen. Mit anderen Worten, sie haben einen Asteroiden gerammt der sonst unweigerlich auf Neria gestürzt wäre. Was die Zerstörung der Crazy Fox betrifft, so scheint Amol Darg dahinterzustecken und die ist inzwischen schon wieder verschwunden. Aber glauben Sie mir, man wird exzessiv nach ihr fahnden."

"Na dann viel Glück, ich glaube kaum dass Sie sie in den nächsten Jahren aufspüren werden", schnaubte Rhena wütend welche schon einiges von Darg gehört hatte. "Dann sieht es wohl so aus als ob ich mich doch an die Leute halten müsste die unser Schiff gekapert haben..."

"Ja, dies ist im Moment die einzige noch verbleibende Option. Ich denke eine angemessene Schadensersatz-Zahlung sowie das Besorgen eines Ersatz-Schiffs für die Crazy Fox wird auf jeden Fall drin sein; auf eine darüber hinaus gehende Bestrafung der ehemaligen Führungsoffiziere sollten Sie aber lieber nicht abzielen, zumal es meiner Ansicht nach genügend Beweise gibt welche den offensichtlichen Straftatbestand mildern."

"Ja ja, ich hab's ja schon mitgekriegt, ohne diese ganze Nummer wäre Neria jetzt wohl ebenfalls nur noch ein Haufen Asteroiden. Aber auf die von Ihnen bestätigten Forderungen werden wir keinesfalls verzichten. Und ich bin auch bereit jederzeit vor Gericht auszusagen wenn es nötig sein sollte. Und noch etwas: Ich will mit einem auf Betäubung eingestellten Phaser auf diese Andorianerin schießen die mich so schon mindestens zweimal niedergestreckt haben muss - oder waren es sogar dreimal? Außerdem soll sie mindestens 12 Stunden eingesperrt und auf dem Bett gefesselt in einem Quartier verbringen."

Brol Spencer war angesichts dieser zuletzt geäußerten Wünsche fast ein wenig amüsiert; mit ernster Mine erwiderte er jedoch: "Diese Art von Selbstjustiz wird in der Föderation nicht gern geschehen. Offen gesagt weiß ich nicht inwieweit die mildernden Umstände die Anklagepunkte wieder aufheben können, so dass selbst unter günstigen Umständen noch mit einer geringfügigen Gefängnisstrafe gerechnet werden kann. Davon abgesehen hat Professor Shral bei dem kürzlichen Angriff des romulanischen Tal'Shiars eine Art Mini-Schlaganfall erlitten der vorübergehend ihre Erinnerungen an die letzten 14 Jahre ausgelöscht hat. Mit anderen Worten, sie ist derzeit weder vernehmungs- noch verhandlungsfähig."

Rhena schnaubte erneut. "Na das hat sie ja großartig hingekriegt - ich will hier ja nichts unterstellen, aber wäre es nicht möglich einen solchen medizinischen Vorfall bewusst herbeizuführen? Oder vielleicht nimmt sie die Sache nur als Vorwand und tut nur so um sich Ihrer Strafe zu entziehen..."

Der Tellarit sah die Andorianerin ernst an. "Ich bezweifle dass sie zu so etwas in der Lage wäre, ganz zu schweigen davon dass dies ihre Absicht wäre. Sie unterstellen mei... Professor Shral genau die Piratin zu sein als die Sie sie wahrgenommen haben. Dem ist aber nicht so; sie hat wie Sie ja selbst bereits eingesehen haben in einem Ausnahmezustand gehandelt und dabei geholfen einen ganzen Planeten zu retten. Abgesehen davon würde niemand der auch nur halbwegs bei Verstand ist eine vorübergehende Durchblutungs-Störung in seinem Gehirn auslösen; dazu wären die Folgen einfach unabsehbar. Jeder Arzt würde Ihnen das bestätigen."

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Nachdem Mira ihr Gepäck verstaut und ihr Aussehen im Spiegel überprüft hatte, machte sie sich auf um ein wenig durch die Ikarus zu schlendern. Leichten Schrittes begegnete sie eilig ihrer Arbeit nachgehenden Mannschaftsmitgliedern und fühlte sich ein großes Stück weit weg von ihrem Dienst an Bord der USS Celtic. Es gab nur noch Eines, das sie in diesem Augenblick vermisste - einen großen Teller Salat. Ein Ingenieur der Celtic hatte ihr eine eigens entworfene Version in den Replikator programmiert und sie beschloss, sich schon bald die Programmierung zur Community schicken zu lassen. Vielleicht gab es aber eine ähnliche Version auf der Ikarus? Sogleich machte sie sich auf den Weg in das Kasino.

Dort angekommen hatte sie nur Augen für den nächstgelegenen Replikator und übersah den jungen Mann, der mit dem Rücken zu ihr stand und den sie im nächsten Moment fast über den Haufen gerannt hätte.

Gavin Charousek umklammerte mit seinen Händen das Tablett und versuchte das Gleichgewicht zu halten. Sein Nachtisch, ein grüner Wackelpudding fing auch schon an zu zittern. "Sie müssen ja großen Hunger haben?" fragte er freundlich.

"Oh, bitte entschuldigen Sie - ich, äh, Hunger? Nun ja, ich wollte mir tatsächlich einen Salat holen. Bitte lassen Sie sich nicht aufhalten - ich habe Zeit. Ich bin nur Passagier hier"

"Ist doch kein Problem, ich bin ebenfalls nur Passagier. Außerdem mache ich für hübsche Frauen gerne den Weg frei!" entgegnete der junge Techniker, grinste und zwinkerte Mira zu.

Die plötzlich veränderte Situation, der Ärger über ihre Tollpatschigkeit und nun noch die Reaktion des Mannes ließ Mira bewusst werden, dass ihr gerade eine gewisse Röte ins Gesicht stieg. Sie versuchte, das Beste aus dieser Situation zu machen und erwiderte "Sie müssen einer meiner neuen Kameraden der Community sein"

Das hatte Gavin nicht erwartet. Er musste einmal kräftig schlucken, um sich wegen der Überraschung an seinem eigenen Speichel nicht zu verschlucken. "USS Community? Welchen Posten werden sie dort begleiten?"

Nicht ohne den Anflug einer gewissen Selbstzufriedenheit bemerkte Mira, dass sie mit ihrer vagen Vermutung Recht hatte. "Ich bin die neue Schiffscounselor - Mira Black ist mein Name"

'Na wunderbar, da flirte ich mal ein Bisschen und dann ist es der Counselor von meinem neuen Schiff...' dachte Gavin und verteufelte sein Pech. Aber er stellte sich ebenfalls vor. "Mein Name ist Gavin Charousek und ich bin Ingenieur."

Mira grinste von einem Ohr bis zum anderen als sie erwiderte "Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen!" Etwas ernster fügte sie hinzu "bitte lassen Sie nicht ihr.." mit einem Blick auf den Wackelpudding "äh, Essen, davonlaufen"

"Der Pudding beinhaltet so viel Chemie, der kann nicht weglaufen. Aber leisten sie mir doch Gesellschaft beim Essen, ich warte da hinten am Fenster auf sie!" schlug Lt. Charousek vor und ging mit seinem Tablett zu dem besagten Tisch.

Mira brauchte nicht lange zu überlegen - sie freute sich darüber, jemanden kennen zu lernen, der wie sie selbst in Kürze den Dienst an Bord der Community antreten würde. "Gerne" sagte sie dankbar und sah sich kurz um, um den nächsten freien Replikator nach einem Blattsalat mit Paprika und Tomatenstückchen zu befragen. Sie nahm anschließend das Tablett und machte sich auf den Weg zu dem Fensterplatz, an dem ihr künftiger Kollege bereits saß.

"Guten Appetit" - Mira stellte ihr Tablett ab, setzte sich und warf einen prüfenden Blick auf die Blätter in ihrem Teller.

"Danke ihnen auch, aber ich habe schon den größten Teil gegessen. Jetzt folgt der Nachtisch!" antwortete Gavin und stach den Löffel in die grüne Gelantinemasse. Dann zog er den Löffel zurück und beförderte ein Stück der wackelnden Masse in seinen Mund.

"Ein sehr lebhafter Nachtisch" - Mira lächelte und versuchte, eine mundgerechte Portion Salat aufzuspießen. "Ich gebe zu, meine eigene Wahl haut mich nicht gerade vom Hocker. Von welchem Schiff sind sie auf die Community versetzt worden?"

"Von keinem Schiff sondern von Deep Space 4. Eine Raumstation in der Nähe der Typhon-Ausdehnung."

"Muss ein interessantes Arbeitsumfeld gewesen sein" Mira musterte ihr Gegenüber und versuchte, ihn sich in der Hektik des Berufsalltags vorzustellen.

"Ja, dass können sie laut sagen! Aber besser als in einer Reha-Klinik sitzen und Däumchen drehen." meinte der junge Techniker und aß weiter.

"Reha-Klinik? Wie meinen Sie das?"

Mira schob den halb aufgegessenen Salatteller zur Seite.

Gavin wollte gerade antworten als eine Durchsage des Captains ihn unterbrach. "Hier spricht Cap. John Fogg, alle Leute auf ihre Positionen wir verlassen DS6 und fliegen Richtung Neria. Fogg Ende!"

Mira entnahm der Körpersprache ihres neuen Kollegen, dass ihm nun die Zeit für eine Antwort nicht mehr ausreichte. "Lassen Sie uns ein anderes Mal weiter plaudern - sie müssen jetzt wohl." Mira stand auf "machen Sie's gut, man sieht sich"

"Ja, bis dann!" verabschiedete sich Gavin und verließ schnell das Casino, wie die Besatzung der Ikarus.

Katja und U_E in „Grüß Gott und grüne Grütze!“

Bearbeitet von Gavin Charousek
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U.S.S. Ladoga (NCC –75347)

Fähnrich Kolo Barei hatte sich in sein Quartier zurückgezogen und ging die soeben eingetroffenen Berichte der Ermittlungsteams zwei und drei ein. Die Hauptuntersuchungen lagen zwar bei Lt.Cmdr. Stanton und ihm, dennoch hatte die Sternenflottensicherheit zwei weitere Teams für die Untersuchung abgestellt. Die einzelnen Tatorte lagen einfach zu weit auseinander um von nur einem Team besichtigt zu werden. Team eins war inzwischen im Überschussdepot angekommen und die Ermittlungen aufgenommen, sie würden auch die Ermittlungen im romulanischen Raum durchführen. Entsprechende Absprachen mit dem Romulanischen Imperium waren schon geschlossen. Ermittlungsteam drei hatte die Ermittlungen bei Sternenbasis 24 begonnen und verfolgte den Kurs der Community.

Die U.S.S. Ladoga würde in wenigen Stunden auf Delta ankommen so das dort ebenfalls die Ermittlungen aufgenommen werden konnten. Fähnrich Kolo hatte begonnen alle Unterlagen nach Sternenzeiten zuordnen und wartete nun auf seinen Vorgesetzten um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Kurz darauf klingelte es auch schon an seiner Quartiertür.

Ohne die Bestätigung abzuwarten betrat Lieutenant Commander Jerome Stanton den Raum. Er hatte zwei PADDs in der Hand und eine Miene aufgesetzt, die nichts Gutes verhieß.

"Was neues von den anderen Teams?", blaffte er.

„Team zwei hat das Überschussdepot erreicht und hat begonnen die Computerlogbuchaufzeichnungen durchzuarbeiten Sobald sie die Untersuchungen dort abgeschlossen haben werden sie uns die Berichte zuschicken. Team drei Hat mit den Befragungen auf Sternenbasis 24 begonnen und bis jetzt noch keine nennenswerten Daten gewonnen.“ Kam die knappe antwort des Fähnrich.

"Ist ja nicht viel, Barei.", brummte Jerome leicht angesäuert. "Wen wollten wir gleich noch auf Delta IV befragen?" Jerome Stanaton war zwar einer der besten Ermittler der Sternenflottensicherheit, aber als Organisationstalent eine ziemliche Niete. Zudem wirkte er durch irgendetwas abgelenkt.

„Die Untersuchungen haben ja auch gerade erst begonnen Lieutenant Commander.“

Fähnrich Kolo griff nach einem der zahlreichen PADDs auf seinem Schreibtisch und lehnte sich gegen diesen.

„Wir haben Termine mit dem Sternenflottenbüro, direkt nach unserer Ankunft. Dann haben wir noch Vernehmungstermine mit der Familie von Doktor Assjima, einem Barbesitzer, der Sicherheitsabteilung und den Mitarbeitern des Andockbereiches.“

Dieses betete der Bajoraner herunter wie ein Computer.

"Stimmt, stimmt.", murmelte sein Kollege etwas abwesend. "Du übernimmst die Leute auf dem Mond. Sollte nicht weiter schwer werden. Ich fliege mit dem Shuttle zur Familie Assjimas."

Er sah wieder auf das oberste PADD, dass er in der Hand hielt und schüttelte mit dem Kopf.

„Sir die Familie wird sich ebenfalls auf dem Mond aufhalten, unser Zeitplan ist sehr eng deshalb wurde es arrangiert das sie dort kurz nach uns eintreffen.“

Barei räusperte sich kurz.

„Wenn ich etwas anmerken dürfte?“

"Was ist?"

„Halten Sie sich bei der Familie etwas zurück. Es sind keine Sternenflottenangehörigen, besonders bei dem Vater Er ist ein Mann der großen Respekt genießt, sowohl auf Delta als auch innerhalb der Föderation. Dieser Mann währe in der Lage bei Ermittlungsverfahrensfehlern die Sternenflotte erfolgreich zu verklagen.“

"Das ist mir klar. Eben deshalb spreche ich mich Eslau. Ich habe mehr Erfahrung und falle nicht so schnell auf seine rhetorischen Tricks rein. Trotzdem danke für den Hinweis, Junge. Vor allen für den, dass sie auf den Mond sind. Wäre schon etwas peinlich gewesen, wenn ich vor verschlossener Haustüre gestanden hätte."

Jerome wollte sich schon wieder gehen, setzte sich dann aber auf das Bett und warf das PADD, dass er mehr oder weniger die ganze Zeit angestarrt hatte, in die Ecke.

Überrascht sah Barei von seinem Vorgesetzten zu der Stelle wo das PADD gegen die Wand geflogen war.

„Schlechte Nachrichten?“

"Kann man so sagen, Barei.", erwiderte der Lieutenant Commander. "Ich habe gerade eine Meldung vom Hauptquartier erhalten, dass sich bereits ein Agent der CPA vor Ort befindet. Du weißt schon, diese Zivilisten, die glauben, sich immer einmischen zu müssen. Und dabei haben sie doch gar keinen Überblick. Die wissen doch gar nichts davon, was manches mal notwendig ist, damit die Sternenflotte sauber bleibt. Manches mal meine ich, die ganzen Disziplinprobleme seit dem Domnionkrieg liegt am Einfluss der CPA. Die schreien ja gleich rum, wenn man mal etwas strenger durchgreifen will. Und von diesen Verein voller Dilettanten muss es ausgerechnet Brol Spencer sein. Ausgerechnet DER. Als ob der Fall nicht schon kompliziert genug wäre, haben wir jetzt auch noch diesen Warmduscher an der Backe."

Fähnrich Kolo strich sich mit der freien Hand über seine Glatze. Er wusste genau was sein Vorgesetzter von zivilen Ermittlern hielt. Er selber hatte einige sehr effektive und gewissenhafte Ermittler kennen gelernt die mit sanfteren Methoden als sein Vorgesetzter zu genauso richtigen Untersuchungsergebnissen gekommen sind.

„Jerome ich weis das du Spencer auf den Tod nicht ausstehen kannst. Dennoch hat er einen sehr guten Leumund. Und gilt als fähiger Ermittler. Allerdings frage ich mich mit welcher Berechtigung sich die CPA in eine interne Sternenflottenuntersuchung einmischt?“

"Das haben diese Typen doch schon immer getan, seitdem die CPA gegründet wurde. Sich in unsere Angelegenheiten eingemischt.", erwiderte sein Kollege. "Nur weil mit Admiral Layton die Pferde durchgegangen sind. Ich will ihn nicht verteidigen, denn seine Handlungsweise war falsch. Aber es ist nicht richtig, die ganze Sternenflottensicherheit wegen den Fehler eines Mannes zu bestrafen und uns dauernd eine 'Anstandsdame' mitzuschicken."

Jerome fixierte den jungen Bajoraner: "Spencer hat einen guten Leumund, das ist wahr. Aber ich dachte, ich hätte dir beigebracht, den Ruf einer Person zu ignorieren und sich vollkommen auf die Fakten zu stützen. Und wenn du unseren tellaritischen 'Freund' eben so gut kennen gelernt hättest, wie ich, würdest du deine Nase noch mehr kräuseln lassen, glaub mir."

Er stoppte kurz und überlegte. Jay musste schon ein wenig in seinen Erinnerungen kramen. "Es war etwa ein halbes Jahr nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes mit den Gründern. Du warst damals auf der Akademie. Jedenfalls hatten mehrere cardassianische Gefangene, die man freigelassen hatte, ihren Leuten berichtet, dass sie in dem Kriegsgefangenenlager auf Ioto Persei misshandelt worden waren. Also hat sich die cardassianische Regierung beim Rat beschwert und damit gedroht, das Ganze zu veröffentlichen. Also hat man mich dorthin geschickt, um Ermittlungen durchzuführen. Am zweiten Tag, als ich die Logbücher durchging, kam plötzlich dieser Tellarit in den Raum, in den ich arbeitete und hat mir seine ID - Karte unter die Nase gehalten."

Der Lieutnant Commander machte eine weitere Pause und ging zum Replikator, wo er sich eine Tasse Pfefferminztee holte. Er setze sich wieder auf das Bett, trank einen Schluck und fuhr dann fort: "Ich versuchte Spencer zu ignorieren. Aber er schlich dauernd um mich herum, was mir sehr auf den Nerv ging. Nun jedenfalls nach ein paar Tagen stellte sich heraus, dass die Vorwürfe leider Hand und Fuß hatten. Die Cardassianer konnten mir aber keinen Namen nennen, aber anhand des Dienstplanes konnte ich die Liste der Verdächtigen auf drei eingrenzen."

Er lachte kurz auf: "Spencer wollte bei den Verhören dabei sein. Ich habe noch zu ihm gesagt: 'Jetzt sehen sie mal, wie ein Profi das macht.' Aber es war ein Fehler, ihn zusehen zu lassen. Er war zum Beispiel dagegen, dass sich die drei Offiziere vor dem Verhör nicht sehen durften. Was dann folgte, kannst du dir vorstellen. Die zwei wahren Schuldigen haben ihre Aussagen abgestimmt und die Schuld dem Dritten zugeschoben. Brol ist voll darauf reingefallen. Ich zuerst auch. Ich habe mir den dritten Typ, einen jungen Fähnrich, der seine Eltern auf Setlik verloren hatte stundenlang verhört. Er wäre beinahe zusammengebrochen und hätte alles gestanden, nur damit ich ihn in Ruhe ließ. Zum Glück ist mir noch rechtzeitig aufgegangen, dass seine Geschichte mehr Sinn machte, als die der anderen.“

Jay seufzte: „Also habe ich die beiden beschattet. Ich hatte keine Beweise, nur meinen Instinkt. Also auch nichts, womit ich bei einen Föderationsgericht einen Antrag auf Durchsuchung, Einsicht in die Logbücher der beiden und eine Abhöraktion durchbekommen hätte. Also berief ich mich auf ‚Gefahr im Verzug’ und habe mir den Aktenkram gespart und habe gleich losgelegt. Da beide sehr geschwätzig waren und sich für ihre Klugheit feierten, war der Rest nur noch Routine.“

Der Offizier lächelte: „Du hättest die Gesichter sehen sollen, als Ihnen meine Beweise vorlegte und sie dann verhaften ließ. Sie waren eben nicht gut genug für mich gewesen. Brol Spencer war natürlich nicht sehr begeistert von meiner Vorgehensweise. Er wollte sogar dafür sorgen, dass meine Beweise vor Gericht nicht anerkannt werden.“ Nun lächelte er richtig boshaft. „Dumm nur, dass sein Subraumkom gestört wurde. Zumindest solange, bis ich von den beiden ein Geständnis hatte.“

Nach einen weiteren Schluck Tee, fügte Jerome hinzu: „Jedenfalls mag er mich nicht und ich ihn auch nicht. Diese sieben Offiziere haben eine Menge Dreck am Stecken, dass rieche ich förmlich. Nur fürchte ich, dass uns Spencer Knüppel zwischen die Beine schlagen wird. Sei daher auf der Hut, wenn wir die Community erreichen. Brol Spencer hat einige Tage Vorsprung. Vertraue auf nichts, was man dir sagt. Kontrolliere es immer nach. Und was am allerwichtigsten ist: Lass dir von Spencer keine Informationen aus der Nase ziehen.“

Geduldig hatte der Bajoraner der Geschichte zugehört. Er wusste zwar das Jerome diesen Spencer nicht mochte aber die Hintergründe hörte er jetzt zum ersten Mal. Barei wusste das sein Vorgesetzter und Mentor oft an der Grenze des erlaubten agierte, aber er wusste aus eigener Erfahrung das es manchmal von Nöten war die Regeln etwas zu dehnen.

„Jerome ich mache diesen Job auch nicht erst seit gestern. Und was die Beschaffung von Daten angeht wird er mir so schnell nichts vormachen. Aber ich werde aufpassen.“

"Das weiß ich doch, Junge. Ich habe dich schließlich zur Sternenflottensicherheit geholt und dir alles beigebracht, was du über Ermittlungen wissen musst. Aber sobald ich Brol auf dem Schirm habe, gehe ich sofort auf Roten Alarm." Jerome machte eine Pause: "Sag mal, haben wir eine Einschätzung von Eslau. Wäre sicherlich gut, wenn ich mich ein wenig vorbereite. Du weißt ja: Vorbereitung und Instinkt sind die Eckpfeiler einer guten Befragung. Und ich will vermeiden, dass mich dieser Deltaner überrascht. Apropos Deltaner. Frag mal bei dieser Lieutenant Kobi nach, wie weit unsere Psi-Blocker sind. Schließlich haben sie die dumme Angewohnheit, in fremde Köpfe zu schauen."

Wieder kramte Barei in dem Stapel mit den PADDs und zog eines heraus.

„Hier ist ein Expose über den Richter und seine Familie, ziemlich beeindruckend wenn du mich fragst.“

Dann stemmte er sich von seinem Schreibtisch ab, ging hinüber zu Stanton und überreichte ihm das PADD.

„Fähnrich Kobi braucht noch etwa zwei Stunden um die nötigen Veränderungen vorzunehmen.“

Der Bajoraner lächelte er hatte gewusst das sein Vorgesetzter nach dem Blocker fragen würde.

"Gute Arbeit.", lobte Jerome. Er erhob sich und trank seinen mittlerweile abgekühlten Tee aus. "Ich werde jetzt die Daten über den Richter durchgehen. "Meld dich bei mir, wenn die Blocker fertig sind."

Dann stellte er die Tasse zurück in den Replikator zum Recyceln und ging zur Tür.

„Das werde ich. Sollten noch irgendwelche Daten fehlen melde dich ich werde sie besorgen.“

Jay musste wieder Erwarten schmunzeln: "Wie üblich."

Dann verließ er dass Quartier seines Untergebenen, um sein eigenes aufzusuchen um dort an dem Fall weiterzuarbeiten.

Alex und Shane in: "Jays Regel eins: Brol Spencer = Roter Alarm."

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In gewisserweise kam sich George seltsam vor. Als sein Offizierspatent vorerst außer Kraft gesetzt war. Im Grunde waren er und die Anderen zum Nichtstun verdonnert. Solange, bis das Urteil gesprochen war.

Obwohl das Ende Nerias verhindert wurde, war ein Chaos unvermeidlich, das durch die Asteroiden verursacht wurde, die es dennoch zum Planeten geschafft haben. Doch diese Schäden, obwohl sie enorm waren und auch viele Tote und Verletzte gefordert haben, wirkten im Gegensatz dazu nicht der rede Wert. Was auch George dazu getrieben hat, er wusste es nicht selbst, als er sich vom Computer simulieren ließ, was passiert wäre, wenn der Asteroid aufgeprallt wäre.

In der Simulation konnte man sehen, wie die Atmosphäre beinahe vom Planeten gerissen wurde und ca 60 % des Sauerstoffs ins All entwichen. Die Ozeane verschwanden augenblicklich und neue Gebirge falteten sich in Sekundenschelle auf, welche sogar das Himalaja-Gebirge auf der Erde als Flach erscheinen lassen konnten. Das Leben war laut Computer nach 2 Minuten, nach dem der Aufprall erfolgt war, vollständig ausgelöscht. Laut Korelation des Computers wären die ersten Vorboten des Lebens erst in ca 400000 Jahren wieder aufgetaucht. Dennoch hätte es noch weitere 3 Millionen Jahre gedauert, bis der Planet humanoides Leben wieder ermöglichen könnte. Bei dem Aufprall konnte man auch sehen, dass eine beträchtliche Menge an Materie dem Planeten entrissen wurde. Aus dieser bildete sich ein Ringsystem, welches sich langsam zu einem Mond geformt hätte. Die gesamte Simulation lief nun im Zeitraffer von 100000 Jahren pro Sekunde ab.

Das Zirpen des Türmelders unterbrach Georges Grübelei.

Jenax begab sich ohne ein Wort zu sagen zum Schott und öffnete es. Suval stand dort mit hinter dem Rücken verschränkten Händen und musterte neutral die Betazoide.

„Ich Grüße Sie Mrs Sheridan. Ich möchte mit ihrem Gatten sprechen“, trug der Vulkanier sein Anliegen vor.

„Kommen Sie herein Suval.“

George wandte sich vom Schirm ab und wollte ihn noch abschalten, doch Suval hatte schon gesehen, was auf dem Display dargestellt wurde.

„Was kann ich für Sie tun Suval?“, sagte George.

„Es geht um die Feuertänzer Mr Sheridan. Niemand von uns weist genügende Erfahrungen mit den Systemen der B´rel Birds auf. Jedoch haben wir erfahren, dass Sie sich mit dem Antrieb dieses Typs vertraut gemacht haben?“

George nickte angedeutet. „Ja, dem ist so. Sind wahrhaftig Robuste kleine agile Schiffe.“

„Die Schäden auf der IKS Feuertänzer sind enorm.“

„Schon gut. Ich werde mir die Schäden ansehen, sofern es Captain Tenner genehmigt. Wie läuft es hier?“

„Die Reparaturen schreiten voran. Aber ich würde auch hier gerne auf ihre Expertise zurückgreifen können. „

„Sie schaffen das Suval. Aber wenn Fragen auftauchen, werde ich versuchen zu helfen.“

„Ich danke ihnen.“

Es entstand nun eine befremdliche Stille im Raum. Seit dem Versuch den Asteroiden zu beamen hatten sich die Beiden Ingenieure nicht mehr gesprochen.

Suval neigte den Kopf leicht zur Seite. „Mr Sheridan. Ich habe bemerkt, dass sie sich die Simulation angesehen haben, in der die Folgen aufgezeigt werden, wenn unser Experiment versagt hätte.“ Suval hatte sich dazu entschlossen es direkt anzusprechen.

„Das ist richtig. Und es hat nicht viel davon getrennt. Ein falsch gesetztes Komma hätte genügt und es wäre Realität geworden. Mir wird es erst jetzt klar, wie irrsinnig das Ganze war.“

„Gewiss Mr Sheridan. Andererseits war es nur logisch diese Chance zu nutzen. „

„Ich und ein logisches Wesen? Ist das nicht ein Witz?“

„Nein, es lag nicht in meiner Absicht einen Witz zu erzählen. Wir alle wussten, dass die Nerianer ausgelöscht worden wären, wenn es fehlgeschlagen wäre, oder man den Versuch unterlassen hätte.“

Kobaiyashi Maru“, antwortete George darauf. Jener Name löste bei vielen Offizieren Erinnerungen an das simulierte Szenario aus, welches man nicht gewinnen konnte und man dort nur sehen wollte, wie sich die angehenden Offiziere in einer verzweifelten, auswegslosen Lage verhielten.

„In der Tat. Die Situation, in der wir uns vor einem Tag befunden haben, entsprach durch aus einem Kobaiyashi Maru Szenario. Und ihre Lösung war … faszinierend.“

Diese Bemerkung kam einem Schulterklopfen bei Vulkaniern gleich. „In 2 Stunden wird ein Techniker Team zur Feuertänzer aufbrechen, um eine erste Bestandsaufnahme zu machen. Ich werde Captain Tenner um eine Genehmigung bitte, dass Sie das Team begleiten.“

„Ind Ordnung Suval. Ich werde hier sein.“

Ein nicken, dann wandte sich Suval an Jenax mit einem „Mrs Sheridan.“ Und verließ sogleich das Quartier.

Transporterraum 1 USS Community

Sean Coleman kam in den Transporterraum gestürmt, als auch schon der Techniker an der Konsole die letzten Einstellungen vornahm.

„Captain Marlesia ist bereit an Bord zu beamen.“

„Energie!“, krächzte Coleman halblaut und räusperte sich. Die Transferfläche begann zu Glühen und in einer blauen Lichtsäule erschien die zierliche Gestalt der alten Deltanerin.

„Willkommen an Bord der Community. Ich bin Lieutenant Sean Coleman, der Erste Offizier des Schiffes.“

„Steile Karriere Lieutenant. Bringen Sie mich bitte zu Captain Tenner.“

„Ja, M ‘am.“

Jeremy Tenner hatte sich in seinen Bereitschaftsraum zurückgezogen als er hörte das Captain Marlesia zu einer Besprechung auf die Community kommen wollte. Nur wenige Augenblicke nachdem er sich mit seiner Tasse Tee auf seinen Stuhl gesetzt hatte, summte es an der Tür und Tenner bat die Gäste hinein. Hinter dem Captain der America trat Tenners provisorischer erster Offizier den Bereitschaftsraum.

Jeremy stand auf, begrüßte die Deltanerin und bot ihr einen Platz auf der Sitzecke an. An Lt. Coleman gewand sagte Jeremy: "Das währe dann alles Lieutenant."

Nachdem Coleman den Raum verlassen hatte, lächelte der Captain der Community Marlesia freundlich an.

"Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?"

„Ein Pfefferminztee wäre sehr nett.“, erwiderte Marlesia. „Obwohl eigentlich ein saurianischer Brandy nach diesem Tumult angemessener wäre, aber der Tee wird es auch tun.“, mit diesen Worten nahm Sie dann Platz.

Jeremy trat an den Replikator heran und bestellte das entsprechende Getränk. Mit dem Tee ging er zur Sitzecke zurück und stellte die Tasse neben seine eigene und setzte sich auf einen der Sessel.

"Nun Captain ich gebe ihnen recht der Tumult der letzten Tage war schon gewaltig. Captain wie kann ich ihnen behilflich sein?"

„Wir müssen die Hilfsmaßnahmen koordinieren. Des Weiteren kommt hinzu, dass ich noch mit Doktor Assjima sprechen muss und ich möchte noch meinen Enkelsohn sehen.“

Marlesia genoss die Wärme der Teetasse und musterte den neuen Kommandanten der Community gründlich.

"Was die Hilfsmaßnahmen angeht wir bilden nur die Speerspitze in einigen Tagen kommen die Hilfskonvois und Versorgungsschiffe der Sternenflotte bei Neria unser primäres Ziel ist es einen Brückenkopf für die Hilfsmaßnahmen zu schaffen, mit dem Flüchtlingslager und der medizinischen Versorgung sind wir vorerst gut ausgelastet.

Ihr Enkel und Doktor Assjima stehen unter Arrest wie sie wissen. Eigentlich dürfte ich sie zu keinem der beiden lassen."

Jeremy nippte an seinem Tee ehe er weiter sprach.

"Aber ich habe ihnen größtmögliche Bewegungsfreiheit eingeräumt. Es sollte also möglich sein das Sie mit den beiden sprechen, sofern diese es wünschen."

„Ich danke ihnen Captain.“, Marlesia tat es gleich und nippte an dem heißen Getränk. „Eine Frage, wem haben wir dieses waghalsige Manöver zu verdanken, das den Planeten vor der Vernichtung gerettet hat? Mein Wissenschaftsoffizier hält denjenigen der es getan hat immer noch für verrückt.“

Jeremy konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Nun diese zugegebenermaßen verrückte Idee stammte von ihrem Enkelsohn. Und er war auch für die Ausführung verantwortlich."

Auch Marlesia konnte sich auch ebenfalls nicht ein Lächeln verkneifen. „Ich habe es mir fast gedacht. Alleine das Auswerten der Sensorenlogbücher dürfte Jahre in Anspruch nehmen. Man wird nicht alle Tage Zeuge, davon, dass ein Asteroide gebeamt wird.“

Die Deltanerin versuchte sich zu sammeln. „Commander Solan, mein Erster Offizier wird in Kürze mit dem ihren Kontakt aufnehmen um die Maßnahmen zu koordinieren. Hoffen wir, dass wir das Schlimmste überstanden haben.“

"Gut den Großteil der geplanten Maßnahmen müssten sie ja schon bekommen haben. Ich werde meinen ersten Offizier darüber informieren. Wollen sie jetzt gleich zu ihrem Enkel? Wenn ja dann lasse ich sie von einem Sicherheitsoffizier zu ihm bringen."

„Ja das möchte ich. Danke Captain.“

Jeremy leerte seine Teetasse und stellte sie auf den Tisch zurück.

"Captain Sie werden gleich zu ihrem Enkel gebracht. Ich bitte um Verständnis wenn sich der Sicherheitsoffizier während des Gespräches in ihrer Nähe aufhalten wird."

„Ich weis Captain.“ Marlesia stellte die Tasse ab. „Vielleicht hat die Sache auch soweit ihr Gutes, dass die Beziehungen zu den Romulanern einen weiterhin positiven Kurs einschlagen werden.“, diese Bemerkung war nicht ganz ohne Ironie gewesen. Doch in ihr schwang auch ehrliche Hoffnung mit.

"Nun wir werden sehn, was sich aus dieser Situation ergeben wird." Jeremy stand auf und geleitete Marlesia zur Tür, wo schon der besagte Sicherheitsoffizier auf die Deltanerin wartete.

"Captain wir werden allerdings warten müssen, bis wir erkennen, was die Ereignisse auf Neria ergeben werden."

„Wie immer.“ Lautete die wissende Antwort. „Bis bald Captain Tenner. Wenn Sie wollen, auch meine Tür steht ihnen jederzeit offen, wenn Sie es wünschen“, verabschiedete sich Marlesia von Tenner.

"Bis bald Captain Marlesia, vielleicht werde ich darauf zurückkommen."

CptJones und Shane in: The Captains Table

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Geschlagene drei Stunden hatte Sam beinahe unbeweglich auf dem Bett in dem kleinen Quartier gesessen, dass Vendetta ihm und Assjima zugewiesen hatte. In seiner Nackenmuskulatur hatten sich bereits einige unangenehme Verspannungen gebildet. Dennoch wagte er nicht, sich zu bewegen. Nur seine Hand fuhr immer wieder vorsichtig liebkosend über Assjimas Schulter. Sie hatten stundenlang geredet bis sie endlich mit dem Kopf auf seinem Schoß eingeschlafen war. Obwohl sie tief und fest schlief konnte er deutlich spüren, wie es in ihr arbeitete. Er spürte die Erleichterung über die Rettung Nerias, er spürte die Trauer um die vielen Toten und er spürte die Angst vor der Zukunft, die sich in ihrem Unterbewusstsein ausbreitete, nachdem der Schlaf sie aus der Realität des logischen Denkens und der Selbsttäuschung gerissen hatte.

Es summte an der Tür. Sam versuchte, den Ton zu ignorieren, doch er ließ sich nicht abschütteln. Nach dem dritten Male bettete er Assjimas Kopf vorsichtig auf das Kopfkissen und stand widerwillig auf um zur Tür zu humpeln, denn nicht nur der Nacken hatte sich gegen die unbequeme Sitzhaltung gewehrt – beide Beine waren ebenfalls eingeschlafen. Er zog leise die Tür zum Schlafzimmer hinter sich zu und brummte dann unwillig: „Herein“.

Die Türe schob sich auseinander und eine junge Menschenfrau in blauer Uniform stand vor ihm. Er hatte diese Frau noch nie gesehen und sie schaute ihn mindestens genauso überrascht an wie er sie.

„Entschuldigen Sie bitte … ich suche eigentlich das Quartier von Doktor Assjima. Ich habe mich da wohl irgendwie vertan …“ stotterte die Frau verlegen.

„Nein, nein – Sie sind hier schon richtig. Ich bin Samylax Devimar, Assjimas Mann. Was kann ich für Sie tun?“

„Mein Name ist Alice Summerfeld. Ich leite die Krankenstation bis diese Sache mit Commander Assjima wieder ins Reine gebracht ist.“

„Ach, die neue Ärztin.“ Sam setzte sein bestes jungenhaftes Grinsen auf. „Ich habe schon von Ihnen gehört. Sie sollen hervorragende Arbeit geleistet haben.“

„Danke. Ich habe nur das getan was in meinen Möglichkeiten lag.“ Alice lächelte verlegen. „Ich wollte sehen, wie es Assjima geht. Kann ich mit ihr sprechen?“

Der Betazoide schüttelte den Kopf. „Sie schläft … endlich! Und ich würde ihr gerne noch ein paar Stunden Ruhe gönnen. Aber kommen Sie doch rein.“ Er trat zur Seite. „Nur lassen Sie uns leise sprechen.“

Die junge Ärztin nickte, trat ein und folgte Sams einladender Handbewegung indem sie sich in einen der beiden Sessel setzte. „Wie geht es ihr?“ fragte sie mit besorgter Miene. „Hat sich die Schusswunde endlich geschlossen?“

„Ja, nachdem sie nicht länger wie ein Affe durch das Schiff turnte war das kein Problem mehr.“ Sam hatte sich ihr gegenüber gesetzt und starrte vor sich hin. „Sie überschätzt immer wieder ihre eigene Konstitution.“

„Ich kenne Ihre Frau noch nicht so gut, aber ich glaube, dass sie viel mehr Kraft hat als man glauben mag.“

„Ja – in ihrem Kopf! Sie meint, alles sei machbar wenn man es nur wirklich will. Aber … verdammt! Sie ist Deltanerin! Deltaner haben ein ausgeprägtes Gefühl für den eigenen Körper. Sie sollte wirklich merken wenn es nicht mehr geht. Sie wird sich irgendwann noch zugrunde richten!“

Alice lächelte, als sie den finsteren Blick des Betazoiden sah. Dieser Mann ist ja eine richtige Glucke …das ist irgendwie richtig süß. Dann räusperte sie sich verlegen. „Ich weiß nicht … Als sie diese verletzte Nerianerin ins Leben zurück gerufen hatte … ja, ich hatte wirklich den Eindruck, dass sie gerufen und regelrecht zurück befohlen hatte … wirkte es auf mich als ob sie ganz genau wüsste was sie sich zumuten kann und was nicht.“

Der Betazoide richtete sich überrascht auf: „Was hat sie getan?“

„Na, als das Morphazin freigesetzt wurde! Da war ich gerade am operieren und Ensign Harrison und ich sind mitten in der OP einfach eingeschlafen. Als wir wieder zu uns kamen hatte die Patientin derart viel Blut verloren dass sie eigentlich nicht mehr zu retten gewesen wäre. Aber Doktor Assjima hat einfach weitergemacht.“ Die junge Frau verstummte. Nach einem Moment des Schweigens fuhr sie leise fort: „So etwas habe ich noch nie gesehen. Sie hatte beide Hände an die Schläfen der Patientin gelegt, immer und immer wieder unverständliche Worte gemurmelt und plötzlich fing das Herz wieder an zu schlagen.“

„Davon hat sie mir gar nichts erzählt …“ murmelte Sam verärgert. „Aber von diesen Dingen spricht sie so gut wie nie.“

„Sind das Berufsgeheimnisse oder ist das Bescheidenheit?“ hakte Alice vorsichtig nach.

„Beides glaube ich. Sie ist Heilerin und macht ihren Job. Ich erzähle ihr auch nicht von jedem Plasmarelais, das ich an meinem Raumschiff auswechsle.“

Die Menschfrau verkniff sich ein lautes Lachen. Was für ein Vergleich!

Sam fuhr unterdessen unbeirrt fort: „Aber jetzt hat das alles wohl sowieso ein Ende. Sie wird voraussichtlich vom Dienst suspendiert werden und sich nach Delta IV zurückziehen, wenn sie sie nicht sogar einsperren. Sie wird eine Zeitlang mit ihrem Schicksal hadern und sich dann eine eigene Praxis einrichten.“ Sein Gesicht nahm einen zufriedenen Ausdruck an. „Und wenn ich ehrlich sein soll: diese Vorstellung hat für mich durchaus etwas Positives an sich. Wir würden endlich in Ruhe leben können, vielleicht sogar eine Familie gründen … Aber sie wird trotzdem todunglücklich sein.“

Alice nickte nachdenklich. „Wenn es soweit käme wären alle die Verlierer. Die Sternenflotte würde einen wertvollen Offizier verlieren, die Völker der Galaxis eine begabte Heilerin und ich …“ Sie überlegte. „Dass ich auf die Community versetzt wurde …“ begann sie dann zu erzählen „… war ein Wunsch von mir. Alle meine Freunde hatten mir davon abgeraten. Diese Crew sei vollkommen verrückt wurde mir gesagt. Aber ich wollte unbedingt mit Doktor Assjima zusammen arbeiten. Ich wollte von ihr lernen, in neue Ansätze und Denkweisen hinein blicken … und dann wurde sie im selben Moment versetzt in dem ich auf das Schiff kam! Sie können sich vorstellen, dass ich darüber nicht sonderlich glücklich war. Und dann steckten mich alle Kollegen in eine Schublade mit Doktor Chod und Commander Goyer. Nur weil ich auch eine Neue war. Plötzlich tauchte Assjima mit ihren Kollegen auf und das Chaos brach über uns herein. Ein Chaos durch das wir einen ganzen Planeten retten konnten. Egal, was die von der Sternenflotte ihr jetzt anhängen wollen – ich bin hierher gekommen um von ihr zu lernen! Und ich bin bekannt dafür, dass ich stets erreiche was ich will!“ Sie grinste herausfordernd. „Also machen Sie sich keine Sorgen, Mister Devimar. Ich glaube, alle an Bord werden alles denkbar Mögliche tun um zu helfen.“ Alice stand auf. „Apropos helfen … Captain Tenner will, dass ich mit dem größten Teil des medizinischen Stabes nach Neria hinunter beame um dort zu helfen. Aber wir haben noch viele Verletzte an Bord, die noch nicht transportfähig sind. Ich würde mich besser fühlen wenn ich diese Patienten in guten Händen wüsste. Und da ist dann noch Milseya Anquenar, die immer noch im Koma liegt. Ob ihre Frau vielleicht einspringen könnte? Natürlich erst sobald sie wieder auf dem Damm ist. Captain Tenner hat sich einverstanden erklärt.“

Sam nickte bedrückt. „Sicherlich wird sie das tun. Darf ich ihr noch … sagen wir mal zwei Stunden geben?“

„Das wird wohl gehen. Danke.“ Die junge Ärztin reichte ihm die Hand. „Es war schön, Sie kennen gelernt zu haben.“

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Lieutenant Jack D. Ripper war schier überwältigt wegen seiner Ernennung zum neuen Abteilungsleiter - wenn auch zuerst nicht unbedingt im positiven Sinne. Anfangs hatte er sogar am Verstand des Captains gezweifelt, ausgerechnet einen Ingenieur zum führenden Wissenschafts-Offizier zu ernennen - doch dann war ihm aufgefallen dass das Holo-Labor, welches er bis jetzt geleitet hatte ursprünglich der wissenschaftlichen Abteilung zugeordnet war. Und da es unter den nicht-medizinischen Blauhemden keinen ranghöhreren Offizier als ihn gab fügte er sich in sein Schicksal, wenn auch nicht kampflos: Man würde ihn schon betäuben müssen um ihn in ein blaues Hemd zu bekommen.

Für die untergeordneten Wissenschafts-Offiziere war die ungewohnte Lage auch nicht leicht zu verkraften: Die einzelnen Abteilungsleiter kamen in sein neues Büro und schienen beim Anblick seines gelben Kragens zunächst wie vom Donner gerührt.

"Nein, ich habe nicht vor diesen Posten auf Dauer zu bekleiden. Und ich werde auch KEIN blaues Hemd anziehen; wenn ich das täte könnte ich mich bei meinen Freunden nicht mehr blicken lassen..."

Letzteren Teilsatz hätte Ripper besser für sich behalten; Lieutenant Guttler welche ihn zu hören bekam antwortete reflexartig mit einer schallenden Ohrfeige. "Verzeihen Sie... Sir. Wenn Sie wollen können Sie mich für die nächsten Tage in die Brigg sperren lassen, aber sobald ein Gelbhemd in meiner Gegenwart negativ über meine Abteilung spricht geht es mit mir durch."

Lieutenant Ripper hielt sich die immer noch leicht brennende Wange. "Sa... sagen wir einfach die Nerven liegen angesichts der Gesamtsituation allgemein blank; ich entschuldige mich ebenfalls für meinen vorangegangenen Kommentar und wir belassen es dabei. Es reicht ja schon wenn unsere ehemaligen Vorgesetzten demnächst ins Gefängnis wandern, da müssen wir nicht auch noch für Unruhe sorgen... Wegtreten."

Was im Übrigen Lieutenant Coleman betraf, so lief dieser auch noch in seinem gelben Hemd herum. Der Grund dafür mochte wohl unter anderem sein, dass Außenstehende ihn als rothemdigen Lieutenant wohl eher für einen Piloten als für den Ersten Offizier halten könnten; und seine Flugkünste waren - um es mal so zu formulieren - bescheiden bis durchschnittlich. Zumindest traute niemand ihm zu, einmal mit dem Kollegen nebenan vor der vorderen Konsole zu tauschen und dabei eine gute Figur zu machen.

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Brol Spencer hatte derweil ganz andere Sorgen. Mit nachdenklichem Gesicht betrat er das neu eingerichtete Großraumbüro unter der Brücke und ließ Morten zu sich kommen.

"Charles, wie du schon weißt befinden sich zwei Sonderermittler des Sicherheitsdienstes auf den Weg hierher. Als ich deswegen mal nachgefragt habe sagte man mir, die beiden würden nicht direkt nach Neria fliegen. Von daher dürfte es noch eine Weile dauern bis sie hier eintreffen... Wo sie aber unterwegs Halt machen wollte man mir nicht sagen; ebensowenig schweigt man sich beharrlich über die Identität der beiden Ermittler aus."

"Brol, es ist doch nichts Neues dass die sich nicht mehr als unbedingt nötig in die Karten blicken lassen! Zumal schon immer eine gewisse Feindschaft zwischen der Sternenflotte, allem voran deren Geheim- und Sicherheitsdienst auf der einen und der CPA auf der anderen Seite geherrscht hat. Das hast du mir zumindest selbst gesagt!"

"Nun ja, 'Feindschaft' wäre in diesem Zusammenhang vielleicht ein etwas zu heftiges Wort... Auf jeden Fall kann ich nicht aufhören darüber nachzudenken wen sie uns schicken könnten. Nenn mich meinetwegen einen Pessimisten, aber in dieser Angelegenheit rechne ich mit dem Schlimmsten. Ich habe dir ja bereits gesagt dass es zu einer Hexenjagd kommen dürfte, und der geeignetste Mann dafür ist Jerome Stanton."

"Dann ist er es mit dem du deine negativen Erfahrungen gemacht hast?"

"Leider ja. Für ihn gilt der Grundsatz 'Schuldig bis das Gegenteil bewiesen ist'. Noch haben wir zwar keine Gewissheit dass sie ihn schicken werden, aber wie schon gesagt rechne ich mit dem Äußersten."

"Aber mehr als die Wahrheit herausfinden dürfte doch selbst er nicht können... Ich glaube nicht dass die Sternenflotte bewusst Fakten verdreht, nur um ein paar vielleicht etwas unliebsame Offiziere aus dem Verkehr zu ziehen."

"Nun, ich bin bereit deinen Optimismus hinsichtlich des Ergebnisses weitgehend zu teilen - zumindest werde ich nicht zulassen dass die Wahrheit hier irgendwie verdreht wird. Aber der Weg dorthin wird sehr steinig sein wenn tatsächlich Stanton kommen sollte. Vor allem für Professor Shral und Doktor Assjima tut es mir leid - sind sie doch die Hauptverdächtigen von den 'Glorreichen Sieben' wie ich die alten Führungsoffiziere mal nennen will."

"Dass gegen Assjima die meisten Anklagepunkte vorliegen wusste ich bereits, aber Shral?", fragte Morten erstaunt.

"Nun, die Professorin hat sich durch diverse vorangegangene Verfehlungen nicht gerade beliebt gemacht. Nach ihrem Beitritt zur klingonischen Flotte stand sie unter permanenter Beobachtung der Inneren Sicherheit; auch als die Mitgliedschaft bei den Klingonen auf einen reinen Ehrentitel reduziert wurde hat man sie nie ganz aus den Augen verloren. Diese 'Doku-Soap' hat wieder mehr Aufmerksamkeit auf sie gelenkt als ihr vielleicht selbst vor ihrer Amnesie bewusst war."

"Mit anderen Worten, man wird sie als Drahtzieherin einer finsteren Verschwörung verdächtigen?"

"So sieht es aus. Und gerade Stanton ist ein ebenso großer Dickkopf wie Bluthund; es könnte gut sein dass er die Amnesie für einen Täuschungsversuch hält. Aber selbst wenn ein anderer an seiner Stelle kommen sollte, Shral würde so oder so als Hauptverdächtige vernommen werden."

"Dann sollten wir sie möglichst bald vorwarnen..."

"Das werden wir Charles, aber erst soll sie sich noch etwas ausruhen und langsam wieder zurechtfinden."

Bearbeitet von Vinara Shral
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In ihrem Quartier der Ikarus angekommen, legte sich Mira auf ihr Bett und breitete die PADDs mit Daten und statistischen Erhebungen über Kleindelikte, in den Dienstakten vermerkte Auseinandersetzungen sowie Befehlsverweigerungen der Besatzung der USS Community neben ihr aus. Sie verabscheute es, sich mit Dingen auseinandersetzen zu müssen, die rein datentechnischer Natur waren doch sie hatte es nun schon viel zu lange vor sich her geschoben. Obwohl es für sie zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Sinn ergab war ihr doch bewusst, dass eine gewisse Vorbereitung für ihren Dienstantritt von Nöten war. Stück für Stück arbeitete sie sich durch Verluste von Familienangehörigen, zertretene Aborethumspflanzen, Befehlsverweigerungen und aktenkundig vermerkte agressive Verhaltensweisen bis sie inmitten des kalt glänzenden PADD-Durcheinanders einschlief.

Der nächste Morgen begann für Mira mit dem schiffsweiten Umschalten des Lichts auf den Tagmodus. So vergingen die folgenden Tage bis zu dem Tag, an dem sie ihren Dienst an Bord der USS Community aufnehmen würde. Sie freute sich auf ihr eigenes, kleines Quartier und darauf, viele neue Kameraden kennenlernen zu dürfen. Darüber vergaß sie schnell die Verspannung in der Schulter und ihre zerknitterte Uniform. Sie sehnte sich bereits seit dem Verlassen der Celtic danach, sich ganz in ihre neue Arbeit zu stürzen und auf andere Probleme zu konzentrieren, nicht auf ihre eigene Enttäuschung und den kaum zu ertragenden Kummer Angesichts ihrer zerbrochenen Beziehung.

Endlich war der Zeitpunkt gekommen und sie stand mit ihrem Gepäck im Transporterraum der Ikarus, um sich auf die Community beamen zu lassen. Bevor sie sich fragen konnte, wo wohl Gavin Carousek blieb, stand sie einem freundlich lächelnden Transporterchief gegenüber, der sie an Bord der Community willkommen hieß.

Ihre erste Pflicht bestand nun darin, sich beim Captain zu melden und so verlor sie keine Zeit und machte sich auf den Weg zur Brücke.

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Lieutenant Malit und Crewman Hennagon blickten von ihrer Arbeit auf als Niels das archäologische Labor betrat. „Mr. van Richthoven, Lieutenant Guttler vermutete schon, dass sie sich hier blicken lassen würden.“ Begrüßte ihn Malit. „Das funktioniert die Gerüchteküche ja immer noch so gut wie früher.“ Entgegnete Niels. „Dann wissen sie ja sicher auch schon, dass ich den Nerianern dabei helfen soll verschwundene Artefakte wieder zu finden.“ Malit grinste wissend. Dann fuhr Niels fort: „Das Alter von Gegenständen bestimmt man mit der Analyse des Zerfalls der C14-Isotope, richtig?“ „Ja, das ist immer noch die gängigste Methode.“ Bestätigte der Archäologe. „Wäre es denn möglich ein Objekt auf dem Planeten von der Community aus zu analysieren?“ wollte Niels wissen. „Mit der richtigen Einstellung der Sensoren könnte das gelingen, aber dazu bräuchten sie ein spezielles Objekt auf dem Planeten. Sie können nicht einfach den Planeten scannen und dann schauen wo Objekte das gesuchte Alter haben, dafür ist so ein globaler Scann zu oberflächlich.“ Mist, dachte Niels, dann muss ich mir was anderes einfallen lassen. „Schade, aber die Echtheit der Artefakte könnte so bestimmt werden?“ „Ja, das geht.“ Bestätigte Malit. „Dann vielen Dank für ihre Mühe, Lieutenant.“ Verabschiedete sich Niels. „Keine Ursache und noch viel Erfolg bei der Suche.“ Wünschte er.

Auf dem Weg zurück zu Patricias Quartier nahm er Kontakt zur Brücke auf.

Niels: „Van Richthoven an Brücke.“

Brücke: „Lieutenant Connor hier.“

Niels: „John, ich brauche eine Verbindung mit dem Leiter des archäologischen Museums auf Neria.“

Connor: „Ich denke der Captain wird nichts dagegen haben.“

Niels: „Dann leg’ sie mir bitte in Patricias Quartier, wenn er zugestimmt hat.“

Connor: „Mache ich. Übrigens, da ist eine Liste mit den Artefakten angekommen, müsste in deinem Postfach liegen.“

Niels: „Danke, John. Das wär’ dann auch schon alles.“

Connor: „Gut, Brücke, Ende.“

Zurück im Quartier entdeckte er, dass Patricia wieder eingeschlafen war. Leise setzte er sich an dem Schreibtisch und öffnete die Liste. Er überflog sie und dachte sich, Duka’ nns-tmirn-ichte’ntkomm-en, Hel'lle-uchte'tal-lesü-bere'uch, das kann doch kein Mensch aussprechen. Warum muss Nerianisch so kompliziert sein?

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Es waren nur wenige Minuten, aber sie konnten wieder ihre Kinder sehen. George und Jenax beantworteten die Fragen so gut sie konnten. Doch die Entfernung war zu gewaltig. So ganz konnten Sie die Wahrheit noch nicht sagen. Dazu fehlte es zum einen an der Zeit und zum anderen, wollten George und Jenax ihre Kinder nicht noch mehr beunruhigen, wie sie es ohnehin schon waren.

„Wann werdet ihr wieder Zuhause sein?“, fragte Michael. George musste sich sammeln. Es gab darauf noch keine eindeutige Antwort.

„Das wissen wir noch nicht. Das wird noch mindestens einige Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern.“

Michael neigte den Blick leicht nach unten. Man konnte ihm ansehen, wie er versuchte, den Tapferen zu spielen. Er versuchte für sich und seine Geschwister stark zu sein.

„Wie versuchen so schnell wie möglich nach Hause zu kommen Michael“, versicherte George nochmals seinen Kindern. Wenig später war die Verbindung beendet.

Jenax hatte sich auch sehr zusammenreißen müssen, besonders, als die Zwillinge in den Bereich des optischen Sensors gebracht wurden. George nahm seine Frau wieder in den Arm.

Er war nur einfach für sie da.

Die Stille wurde vom Türmelder unterbrochen. „Herein!“, flüsterte der Ingenieur und drehte den Kopf langsam in Richtung des Schotts.

Marlesia stand im Rahmen, hinter ihr war die Gestalt des Sicherheitsoffiziers zu sehen.

„Hallo George, Jenax. Darf ich eintreten?“

„Bitte komm herein Großmutter.“ Die traurigen Augen ihres Enkels waren schon beinahe beängstigend. Auch erkannte sie wie gezeichnet er und Jenax von den Strapazen waren. Nachdem die Aufregung vorbei war, schienen alle um Jahre in Sekundenschnelle gealtert zu sein. Marlesia bedeutete mit einem nicken der Wache, dass diese Posten in einer Ecke des Quartiers beziehen sollte. Dem kam auch diese nach und wählte einen Platz, wovon aus der Sicherheitsoffizier alles im Blick hatte, aber dennoch eine gewisse Privatsphäre gewährte, soweit es eben ging.

Marlesia setzte sich neben die Beiden hin und legte ihre Hand auf Georges Schulter.

„Ich wollte nach euch sehen. Tut mir leid, dass ich es nicht eher geschafft habe.“

„Danke“, sagte George. „Wie geht es den Nerianern?“

„Sie werden es schaffen. „, Marlesia musste an Tenners Worte denken, als er ihr berichtete, wer sich für die Rettung der Nerianer durch das Beamen des Asteroiden auszeichnete.

„Ich habe mit Captain Tenner gesprochen. Er hat mir berichtet, was passiert ist.“, Marlesia legte eine kurze Pause ein.“ Gut gemacht! Das war wirklich mutig gewesen mein Junge. „

„Und auch dumm.“

Ja er war wirklich ein Sheridan. Der Dickschädel und all die anderen Eigenheiten von Clark waren auch seinem Enkel vermacht worden. Marlesia nahm eine Hand von George und eine von Jenax und hielt diese fest.

„Wir werden es schaffen. Das verspreche ich euch. Egal wie es ausgeht, ich bin Stolz auf euch.“

Die weiteren Minuten verstrichen damit, dass George und Jenax von den Kindern erzählten, wie sehr sie sie doch vermissen würden.

„Sobald das durchgestanden ist, werde ich eine Weile bei euch auf der Erde bleiben, wenn ihr es wünscht“, bot Marlesia an. Sie wollte für ihre Familie da sein. Starköpfigkeit und Dummheit hatten sie lange genug von ihnen getrennt. Das wollte die alte Deltanerin nie wieder zulassen.

„Du bist Willkommen Großmutter“, nahm George das Angebot an. Jenax willigte mit einem nicken ein und schien sich einwenig gefangen zu haben. Die warmherzige Art de alten Frau schien eine heilende Wirkung auf die Beiden zu haben.

„Ich muss leider wieder gehen. Aber ich versuche noch mal nach euch zu sehen.“ Mit diesen Worten gab sie ihrem Enkel und seiner Frau jeweils einen Kuss auf die Stirn. Dann verabschiedete sie sich mit einem Lächeln.

Jetzt ging es zum nächsten Gespräch weiter. Die Minuten bei ihrem Enkel und seiner Frau waren für die Deltanerin wichtig gewesen.

Doch nun musste sie noch eine weitere Sache erledigen. Der Grund weswegen eigentlich die America hier her geflogen war - Assjima!

Der Sicherheitsoffizier hielt nach wie vor einen respektvollen Abstand zu Marlesia.

„ Ich möchte noch mit Doktor Assjima sprechen, Fähnrich“ sagte Marlesia, als sie vor dem entsprechenden Schott stoppte.

„Ja Ma’am“ antwortete dieser leicht verunsichert. Marlesia nickte und betätigte den Türmelder.

Nicht schon wieder stöhnte Sam und rappelte sich aus dem Sessel hoch. „Herein wenn’s nicht der Schnitter ist“

„Hallo Sam. Schön Sie zu sehen“ begrüßte Marlesia den Betazoiden, nachdem sie das Quartier betreten hatte. Der Sicherheitsoffizier platzierte sich in eine Ecke, von der er alles im Auge hatte, aber selbst so unsichtbar wie möglich wurde.

„Ich bin hier um mit Assjima zu sprechen und mich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen“ kam die Deltanerin gleich zur Sache. Sie sah wie abgekämpft Sam aussah. Alleine er hatte bei der Rettungsaktion sehr viel riskiert. Dass der Falke noch an einem Stück war, durfte man als Wunder bezeichnen.

„Captain – das ist aber eine schöne Überraschung!“ Der Betazoide freute sich aufrichtig, die alte Dame zu sehen. „Setzen Sie sich doch! Möchten Sie eine Tasse Tee, einen Raktajino, ein Glas Wein oder etwas anderes?“ Während er scheinbar fröhlich drauflos plapperte schob er Marlesia hinüber zum Sessel. „Womöglich haben Sie auch Hunger? Ich könnte Ihnen etwas replizieren. Eine Küche haben wir hier leider nicht – die ist in Assjimas altem Quartier.“

„Danke Sam. Ein Tee wäre das Richtige“ antwortete sie. „Wie geht es Assjima? Und vor allem wie geht es Ihnen, Sam? Auf der America haben wir gesehen welche Leistungen Sie sich und Ihrem Schiff abverlangt haben. Es war wirklich beeindruckend.“ Dies meinte Marlesia aufrichtig. Sie wartete nun geduldig auf den Tee und auf die Antworten von Sam.

Sam errötete ein wenig als ihn die alte Sternenflottenoffizierin lobte. Er hatte es selten erlebt dass sich Angehörige der Sternenflotte lobend über die Fähigkeiten einfacher Zivilisten geäußert hatten. „Der Falke ist ein gutes kleines Schiff. Glücklicherweise extrem wendig. Nur die Phaserbänke taugen nicht viel. Aber ich habe sie eigentlich auch noch nie ernsthaft benutzen müssen.“ Er stellte zwei Tassen Tee auf den Tisch und setzte sich. „Und Assjima … nun ja … Sie kennen sie ja … Sie ist erschöpft aber es geht ihr wieder besser. Zumindest körperlich.“

„Freut mich zu hören. Wie Sie wissen bin ich offiziell mit der America hier um die Umstände am Transporterunfall auf DS6 zu untersuchen. Inoffizielle bin ich hier auf Geheiß des deltanischen Sternenflottenkommandos und von Richter Eslau. Insbesondere Eslau macht sich Sorgen um seine Tochter. Es wäre daher wichtig, wenn ich dem Richter eine Botschaft von seiner Tochter übermitteln könnte.“

„Mein Vater macht sich Sorgen um mich?“ Assjima stand in der Tür zum Nebenzimmer und rieb sich verschlafen die Augen. „Hat er das wirklich gesagt?“ Sie lächelte. „Captain – es ist schön Sie zu sehen.“ Sie trat auf die ältere Deltanerin zu und streckte ihr beide Handflächen zum Gruß entgegen.

„Ja das tut er wirklich Doktor. Schön Sie zu sehen. Sie und Ihre Kollegen haben eine Menge Aufruhr verursacht. Zum Glück, wie ich anmerken darf.“

Sam wollte aufstehen um seiner Frau Platz zu machen, denn es gab nur zwei Sessel in dem kleinen Raum, aber Assjima schob ihn zurück, setzte sich auf seinen Schoß und legte den Arm um seinen Nacken. „Wenn die America nicht rechtzeitig da gewesen wäre, dann wäre Neria trotzdem vernichtet worden.“

„Gut möglich“ lautete die Antwort von Marlesia. „Es sieht im Moment nicht gut aus. Kurz bevor ich hier gebeamt bin, hat die America eine Nachricht von Delta erreicht. Ermittler der Sternenflotte wollen Ihren Vater und alle anderen befragen, mit denen Sie auf Delta bei ihrer Abreise zu tun gehabt haben.“

Assjima schüttelte verwundert den Kopf. „Was wollen die denn von meinem Vater? Ich hatte ihn doch nicht einmal gesehen als ich auf Seyann Draschu war. Die Zeit reichte nicht um nach Delta hinter zu fliegen. Mir kam doch dieser verrückte House in die Quere.“

„Es wird noch besser. Ich habe vom regionalen Hauptquartier auf Seyann Draschu erfahren, dass das Ermittlerteam jeden Punkt anfliegt, auf dem Sie und Ihre Kollegen aufgefallen waren. Kurz: man wird wirklich jeden Stein umdrehen mit denen Sie alle in Berührung gekommen sind. Mehr konnte ich nicht erfahren.“

„Die spinnen doch!“ Die Deltanerin sprang auf und machte einige schnelle Schritte durch den Raum. Die Hand des Sicherheitsoffiziers in der Ecke rückte nervös in Richtung Phaser, doch Assjima machte kurz vor ihm eine scharfe Kehrtwendung und starrte Marlesia aufgebracht an. „Da können sich die Ermittlungen ja über Jahre hinweg schleppen! Und die sollen verdammt noch mal meine Familie in Ruhe lassen. Die haben nicht das Geringste mit dieser Angelegenheit zu tun!“

„Nun im Moment scheint es sich eher darum zu drehen ob Sie und ihre Kollegen als Sündenböcke herhalten sollen oder nicht. Das ist im Moment die Situation. Aber wie ein Sprichwort bei den Menschen sagt - nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Es besteht durchaus noch Hoffnung.“

„Als Sündenböcke wofür? Dass sich führende Köpfe der Sternenflotte von Lobbyisten haben einfangen lassen? Die sollten sich lieber auf die Spur dieser Amol Darg stürzen solange die Fährte noch nicht komplett abgekühlt ist. Aber das könnte ja peinlich werden. Es ist immer unangenehm wenn man entdecken muss, dass das eigene System auch Unzulänglichkeiten aufweißt.“ Assjima drehte sich ruckartig zu dem jungen Sicherheitsoffizier um und blitzte ihn wütend an. „Sie sind erst Fähnrich. Womöglich träumen Sie davon, einmal Admiral zu werden? Seien Sie nur vorsichtig – lassen Sie sich nie von jemandem helfen – dieser Helfer könnte irgendwann seinen Sold einfordern!“ Dann wendete sie sich den beiden anderen zu: „Das ist doch einfach nur falsch! Man kann nicht einmal mehr nach einer helfenden Hand greifen … wie soll man noch zwischen Gut und Böse unterscheiden können …“ Eine Träne lief ihr über die Wange. „Sam … ich will nach Hause. Dieser ganze Verein … was soll ich hier noch?“

Marlesia fühlte mit der Ärztin und legte eine Hand auf Assjimas Schulter. Dann warf sie dem Fähnrich einen Blick zu der signalisierte dass alles in Ordnung sei, worauf derselbige sich wieder entspannte.

„Wie Ich sagte: Es gibt noch Hoffnung. Immerhin haben Sie alle den Planeten gerettet, was nicht der Fall gewesen wäre wenn Sie und Ihre Kollegen nicht auf die Hilferufe Ihrer Freunde und Kameraden reagiert hätten. Möglicherweise wäre sogar dieses Schiff hier jetzt in einem geheimen Flottenstützpunkt des Tal Shiar, wo die romulanischen Ingenieure es bis auf die letzte Schraube unter die Lupe nehmen würden. Die Crew würde auf einem orionischen Sklavenmarkt feilgeboten und niemand hätte gewusst dass sie noch am Leben wären. Das sind Fakten, die auch den Ermittlern bekannt sind. Aber Sie müssen auch alle Fakten zusammentragen um ein ordentliches Verfahren zu ermöglichen.“ Marlesia senkte kurz den Blick. „Sie müssen es durchstehen. Für sich selbst, für Ihren Mann, Ihre Familie und Ihre Freunde. Und ich werde zu Ihnen halten.“

Assjima griff schluchzend nach der Hand auf ihrer Schulter. „Ich weiß, Captain. Und ich bin dankbar für Ihre Unterstützung. Aber … dies ist nicht die Sternenflotte der ich vor Jahren glaubte beizutreten. Es ist so viel passiert … diese lächerliche Doku-Soap, die Sache mit den Cyborgs und nun eine Lobbyistin wie Amol Darg … die Sternenflotte ist schwach geworden … anfällig für jede Art von Korruption … das hat nichts mit dem zu tun worauf wir einstmals einen Eid geschworen haben.“

„Leute wie Amol Drag wird es immer geben. Und sie werden immer versuchen Organisationen wie die Sternenflotte für ihre eigenen Vorhaben zu benutzen. Die Gute hat nicht damit gerechnet, dass Sie auf den Plan getreten sind. Sie und Ihre Kollegen haben den Ausschlag gegeben. Sie haben das Blatt zum Guten gewendet. Nur wen Persönlichkeiten wie Sie, Sam und all unsere Freunde noch da sind und dem Abschaum die Stirn bieten, wird es auch Hoffnung geben.“

Sogar der Sicherheitsoffizier musste nun schlucken. Die zierliche Deltanerin konnte durchaus entscheidungskräftig auftreten.

Die Ärztin stand nachdenklich im Raum. Nach einigen Momenten der Stille antwortete sie leise: „Ich habe vor, meinen Abschied einzureichen. Ich bin in erster Linie Heilerin. Diese Gelübde sind älter als mein Eid auf die Sternenflotte. Wenn ich dieser Berufung in der Sternenflotte nicht mehr richtig nachgehen kann bin ich fehl am Platze. Und jetzt sagen Sie, dass ich Teil eines Bollwerks gegen den Abschaum des Universums sei … ich weiß nicht …“

„Ich verstehe. Sie müssen erst selbst darüber reflektieren was in den letzten Wochen und Monaten passiert ist. Hinzu kommt der Prozess. Das ist etwas was Sie alle durchmachen müssen. Auch ich werde über vieles Nachdenken müssen. Und ich werde auch meiner Familie beistehen, welche tief in die Sache hineingezogen worden ist.“

„Ja, George und Jenax haben sich viel zu weit aus dem Fenster gehängt. Ich hatte leider noch keine Gelegenheit in den letzten Stunden mit ihnen zu sprechen. Geht es den beiden gut?“

„Den Umständen entsprechend. Sie vermissen ihre Kinder.“

„Das kann ich lebhaft nachvollziehen“ Assjima warf Sam einen liebevollen Blick zu. „Es tut nicht gut, unvollständig zu sein. Marlesia … falls Captain Tenner nicht gestattet, dass ich persönlich mit meinem Vater über Subraum spreche … könnten Sie ihn vielleicht informieren, dass es mir gut geht? Nur für den Fall der Fälle. Ich will nicht dass er sich länger Sorgen macht.“

„Das werde ich. Und ich muss auch einen zivilen Ermittler bei Laune halten, den Eslau mitgeschickt hat. Der Arme ist inzwischen durch die Ereignisse ziemlich überfordert“ sagte Marlesia und schmunzelte.

„Einen deltanischen Ermittler? Assjima zog verwundert eine Augenbraue nach oben. „Was will der denn an Bord der America?“

„Ursprünglich sollte er die Umstände ihres - Ablebens - Untersuchen. Aber Ich Denke er könnte uns unter Umständen noch Nützlich sein. Immerhin ist er den Deltanischen Behörden Unterstellt und nicht der Sternenflotte, was eine gewisse Neutralität mit sich bringt. Wer weis ob wir nicht doch noch von ihm gebrauch machen müssen. Immerhin wurde er von Rela ausgewählt.

„Kommissar Rela hat ihn mitgeschickt?“ Jetzt hellte sich das Gesicht der Ärztin sichtlich auf. „Sam – du erinnerst dich noch an Rela?“

„Klar! Das ist eindeutig einer von den guten Bullen. Wenn der seine Finger im Spiel hat besteht wirklich noch Hoffnung. Vor allem wenn er mit deinem Vater zusammen arbeitet.“ Der Betazoide grinste breit. „Zwei deltanische Rechtsexperten, beide von der harten Sorte … ich glaube, mir tun diese Sternenflottenermittler fast schon leid.“

„Wollen wir es hoffen, Sam“ antwortete Marlesia dem Piloten. „Ich werde Ihren Vater von Ihnen grüßen, Assjima. Und ich denke, dass Tenner es auch gestatten wird kurz mit ihm Kontakt aufzunehmen.“

Plötzlich sprang Sam auf. „Mist – das hätte ich jetzt doch fast vergessen! Assjima, diese Doktor Summerfeld war vorhin da. Sie muss auf Befehl des Captains nach Neria um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Gibt dort bestimmt viele Verletzte. Und sie hat gefragt ob du sie auf der Krankenstation vertreten könntest. Tenner hätte es erlaubt.“

Assjima nickte. „Ja, sicher werde ich das tun.“ Sie lächelte verzagt. „So habe ich wenigstens keine Zeit zum Grübeln.“

„Es ist eine Aufgabe, die Sie als Heilerin fordern wird, Assjima. Ich werde auch einige Teams von der America herunterschicken. Und ich muss wieder auf mein Schiff zurück. Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns.“

„Sie haben Recht, Captain … sehr viel Arbeit … wir werden einfach nur weiter das tun wozu wir bestimmt wurden. Nicht mehr und nicht weniger. Danke dass Sie meinen Vater informieren werden. Ich weiß noch nicht, wann ich die Zeit finden werde, selber mit ihm zu sprechen. Und danke für Ihre aufmunternden Gedanken. Sie wissen ja: die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht sollte ich wirklich nicht so einfach aufgeben. Sehen wir uns später noch einmal?“

„Gewiss. Auf bald, Assjima.“ Dann wandte sich die Kommandantin an den Betazoiden. „Sam. Es hat mich gefreut.“ Marlesia gab dem Sicherheitsoffizier ein Zeichen und verließ das Quartier.

Brynhild und CptJones in: Die Hoffnung Stirbt zuletzt.

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Mit straffen, schnellen Schritt trat Lieutenant Commander Jerome Stanton die Backbordluftschleuse der USS Ladoga. Der Sicherheitsoffizier dort sah ihn nur verwundert nach, wie der Offizier die drei Padds, welche dieser dabei hatte, so sicher halten und dennoch ein solches Marschtempo vorlegen konnte. Vom Zugangstunnel aus musste Jay nur noch über den großen Vorplatz und schon war er in der Föderationsvertretung. Er betrat den Eingangsbereich und ging direkt zur Empfang. Der jungen Frau, die dort arbeitete, legte er das Oberste seiner Padds auf den Schreibtisch. "Lieutenant Commander Jerome Stanton, Sternenflottensicherheit. Ich bin angemeldet. Sind Richter Eslau und seine Familienmitglieder bereits da?"

Die Empfangsdame betrachtete ihn eingehend. Dann griff sie nach dem Padd und studierte es lange und gründlich. „Bitte Ihren Ausweis, Sir“ sagte sie in nüchternem Tonfall, nachdem sie das Padd wieder auf den Tisch gelegt hatte.

"Danke.", erwiderte Jerome kalt. "Was ist nun mit meinen Gästen?"

"Ihren Ausweis, Sir - wir sind hier in der Botschaft der Förderation und nicht in einem Straßenlokal" erwiderte die junge Frau ungerührt.

"Den habe ich ihnen gerade gegeben.", erwiderte der Sternenflottenoffizier. "Das war das Padd mit meinen persönlichen Befehlen. Oder wollen sie meine ID - Card?"

„Das hier …“ Die Deltanerin hob das Padd hoch „… ist ein Padd mit Befehlen. Doch wer sagt mir, dass Sie der sind für den Sie sich ausgeben? Nennen Sie es ID-Card, bei uns wird eine persönliche Legitimation als Ausweis bezeichnet. Und bevor ich berechtigt bin, Ihnen Auskünfte zu erteilen muss ich diese persönliche Legitimation überprüfen. Also bitte Ihren Ausweis …Sir.“

"Zivilisten." dachte Jerome so für sich. "Auf einer reinen Sternenflottenbasis hätte ein DNA - Scanner am Eingang genügt." Er zwang sich ein Lächeln aufzusetzen. "Natürlich."

Doch zum Glück bevorzugte der Lieutenant Commander, wie die meisten Außendienstmitarbeiter der Sternenflottensicherheit, die vierteilige Uniform der Flotte, sprich gelbes Shirt, Uniformhose, -jacke und auch die Weste. Und die hatte als einziges Kleidungsstück eine Innentasche. Er legte seine Padds auf den Tisch ab, griff in diese Tasche und beförderte seine ID - Card zutage. Jerome reichte diese seiner Gastgeberin und fragte: "So, zufrieden?"

Die Blicke der Frau wanderten vom dem Bild auf der Karte zum Gesicht des Mannes. Dann deutete sie - den Kommentar ihres Gegenübers ignorierend - auf eine kleine, gläsern schimmernde Fläche auf ihrem Tisch. „Ihren Daumenabdruck bitte.“

Jay schnitt eine Grimasse. Er konnte zugegebenermaßen schon ziemlich pingelig sein, aber das war die Höhe. Er legte seien rechten Daumen auf die Fläche und fragte: "Wollen sie noch eine Blutprobe um zu testen, dass ich nicht doch ein Gründer bin."

„Das ist nicht notwendig. Die Denkstrukturen der Gründer sind anders als die der Menschen. Ich kann das also auch ohne Blutprobe erkennen.“ Sie drückte einen Knopf. „Welan – kommst du bitte in die Lobby? Unser Gast ist da.“ Sie gab dem Sicherheitsmann das Padd und die ID-Card zurück. „Einen Augenblick noch, Mister Stanton. Sie werden gleich in das Besprechungszimmer 5 geleitet.“

Ein junger Deltaner in elegantem Anzug erschien. „Mister Stanton? Folgen Sie mir bitte.“

Etwas verärgert über die Verzögerung strich sich Jerome beinahe beiläufig über das PSI-Störgerät. "Ja, der bin ich. Sie müssen Mr. Welan sein? Gehen sie voraus."

Der junge Mann verzog keine Miene sondern drehte sich um und ging mit langen Schritten den weitflächigen Korridor hinunter. Am Ende befand sich eine verschlossene Tür aus durchsichtigem Aluminium. Er deutete auf ein Gerät neben dem Türrahmen. „Ihren Netzhautscann bitte, Mister Stanton.“

"Ziemlich viel Aufwand. Ich möchte doch nur mit Richter Eslau und seiner Familie sprechen. Trotzdem muss ich durch mehr Sicherheitspunkte als wenn ich zum Föderationspräsident wollte.", erwiderte der Offizier der Sternenflottensicherheit. Dennoch ließ er auch diese Prozedur über sich ergehen. "Sind wir jetzt fertig?"

Welan lächelte. „Mister Stanton … Sie benutzen einen PSI-Blocker. Eine ungewöhnliche Apparatur auf unserem Planeten. Aus unserer Sicht haben Sie etwas zu verheimlichen. Deswegen sind wir leider gezwungen alle nur denkbaren Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.“ Er griff in die Tasche und zog einen Scanner heraus. „Bitte breiten Sie die Arme aus.“

"In meinen Beruf ist es essentiell, sich nicht in die Karten sehen zu lassen.", erklärte Jerome und folgte dabei der Aufforderung des Deltaners. "Auf Betazed, Vulkan, ja selbst auf Halii würde ich ein solches Gerät tragen. Schon aus Prinzip. Außerdem habe ich in Vergangenheit bereits mit Deltanern zu tun gehabt. Und sie sind die einzige Spezies, die ich kenne, die ungefragt die Gedanken anderer lesen. Das mag auf ihren Planeten akzeptabel und normal sein, aber auf meinen ist das ein Eingriff in die Privatsphäre. Aber wie gesagt, den Blocker trag ich aus beruflichen Gründen." "Das nächste mal, lass ich das Ding mit einer Tarnvorrichtung versehen" dachte er sich. "Egal, ob das illegal ist."

„Dann werden Sie sicherlich verstehen, dass ich von Berufswegen gezwungen bin, Sie eingehend zu überprüfen bevor ich sie zu einem unserer prominentesten Bürger vorlasse.“ Der Deltaner fuhr mit dem Scanner über Jeromes Kleider während er weiter sprach: „Ein PSI-Blocker ist bei uns schon äußerst grenzwertig, eine Tarnvorrichtung in ihrer Tasche hätte bereits am Haupteingang zu Ihrer unmittelbaren Festnahme geführt … Mister Stanton. So …“ er steckte das Gerät ein. „Sie tragen immerhin keine Waffe.“ Er öffnete die Tür, überquerte den Gang und blieb vor einer hölzernen Türe stehen. „Der ehrwürdige Richter erwartet Sie.“ Die Türe öffnete sich und ließ den Besucher in einen elegant möblierten Raum eintreten. Es war niemand anwesend. Welan schloss die Tür und blieb mit hinter dem Rücken verschränkten Armen neben ihr stehen. „Nehmen Sie Platz, Mister Stanton.“

Jerome setzte sich mit einer Laune, in der er bereit war, einen Jem Hadar mit bloßen Händen zu töten. Was er im Übrigen einmal beinahe hätte tun müssen. Damals hatte eine inoffizielle Ermittlung mit dem Absturz seines Shuttles geendet. Dass der Planet Tage später von dem Dominion erobert wurde hatte seine Lage nicht unbedingt verbessert. Und dann war er von einer Patrouille entdeckt worden. Für die ersten Fünf hatte die Energie seines Phaser gereicht, dem Letzten hatte er nur mit der bloßen Hand entgegen treten können. Wäre nicht plötzlich ein Trupp Sicherheitsoffiziere zu seiner Rettung aufgetaucht und hätte den geklonten Krieger erledigt, tja, dann gäbe es keinen Jerome Stanton mehr.

Nun erwartete er die Ankunft seiner "Gäste".

Richter Eslau lies den Sternenflottenoffizier nicht unnötig lange warten. Nach etwa 15 Minuten betrat er den Raum durch den Nebeneingang, gefolgt von seiner ältesten Tochter Lakia und ihrem Gatten Malik. Er blieb vor dem Menschen stehen und betrachtete ihn eingehend. Dann verfinsterte sich sein Blick. „Guten Tag … Mister Stanton. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise?“

Der Richter wirkte ziemlich beeindruckend. Beinahe aus Reflex vor ranghöheren Personen, erhob sich Jerome. Doch der finstere Blick Eslaus irritierte ihn etwas. Auch wenn es um dessen Tochter ging, sollte man meinen, dass der ehemalige Justizbeamte die Notwendigkeit von Ermittlungen verstand. Vor allen da er nach dem offiziellen Dossier auch nicht gerade einer von der sanften Sorte gewesen sein soll. "Guten Tag, Sir. Danke der Nachfrage. Es war eine sehr arbeitsreiche Reise." Trotz der Sicherheitsschikane und der Wartezeit hatte er Kolo Bareils Hinweis verinnerlicht und versuchte höflich zu bleiben

Der Offizier musterte die beiden Begleiter des Richters. "Wie ich sehe haben Sie Ihre älteste Tochter und Ihren Schwiegersohn mitgebracht, Richter. Ich begrüße Sie in unserer Runde." Er setzte sich wieder: "Setzen sie sich doch. So können wir uns besser unterhalten."

Lakia reichte dem Offizier freundlich lächelnd die Hand. Malik nickte nur kurz und lies seinen massigen Körper auf das Sofa fallen. Eslau gab dem Mann neben der Türe ein Zeichen. Der nickte und verschwand. Dann setzte Eslau sich ebenfalls und starrte den Menschen weiterhin missmutig an. Nach einem Moment der Stille öffnete sich die Türe erneut und ein weiterer Deltaner trat ein. „Lieutenant Commander Stanton? Ich bin Hauptkommissar Rela von der deltanischen Polizei.“ Er reichte dem Offizier ebenfalls die Hand und setzte sich auf den letzten freien Platz. Dann zückte er ein Aufnahmegerät. „Da es sich um die Belange einer deltanischen Bürgerin handelt bin ich befugt, dieses Gespräch zu protokollieren. Sie sind damit einverstanden?“

Jerome spürte kurz das Prickeln, welches die Berührung mit Lakia verursachte, dann wandte er sich Rela zu: "Eigentlich handelt es sich um die Belange der Sternenflotte, Kommissar. Die von einer deltanischen Bürgerin verletzt wurden.", erwiderte der Commander höflich. In ihn drin brodelte es jedoch. Glaubte jeder Zivilist, dessen Bereich der Fall irgendwie tangierte, sich einmischen zu dürfen? Erst Spencer und jetzt dieser Rela. Unter normalen Umständen hätte er den Hauptkommissar rausgeworfen. Aber da Eslau dabei war und der Mitarbeiter des Sternenflottensicherheitsdienstes dem Richter keine Angriffsfläche geben wollte nickte er: "Einverstanden. Ich werde meine eigenen Aufzeichnungen machen, wenn niemand etwas dagegen hat." Mit den Worten breitete er seine drei Padds aus, bereit, dass Audiopadd zu aktivieren.

„Sie befinden sich in deltanischem Territorium, Lieutenant Commander. Deswegen haben Sie die gleichen Rechte wie alle anderen“ kommentierte Rela trotz der unverhüllten Arroganz des Menschen gelassen. „Wenn Sie soweit sind können wir gerne beginnen.“ Er schaltete sein Gerät ein und gab einige Sätze auf Deltanisch zu Protokoll.

"Ich weiß ja nicht, wo Sie Jura studiert haben, aber Delta ist auch Mitglied. Und die Sterenflotte ist eine föderationsweit operierende Organisation. Und damit haben Föderationsgesetzte vor lokalen Gesetzen Priorität, wenn Starfleet im Spiel ist. Können Sie in der Föderationsverfassung, die Ihr Volk im übrigen auch ratifiziert hat, nachlesen. Artikel 147, wenn ich mich nicht irre. ", konterte Jerome fest und ließ damit die Bombe platzen."Sie sollten nicht meine Zugeständnisse und Freundlichkeit als Freibrief sehen und glauben, Sie können hier die Befragung bestimmen. Ich hätte Sie auch auf die Ladoga vorladen können. In Ihrem eigenen Interesse, Kommissar Rela, sollten Sie ein wenig von ihrem hohen Ross herunterkommen." Er stand wieder auf und trat dem Deltaner von Angesicht zu Angesicht gegenüber: "Ich bin der verantwortliche Ermittler, damit das klar ist."

Er aktivierte sein Padd: "Computer, Beginn der Aufzeichnung Befragung der Familie von Lt. Commander Assjima, Akte 3421-Alpha- 197, Ermittler Jerome Stanton. Anwesend: Richter i. R. Eslau, Dr. Lakia, Malik, als neutraler Beobachter Hauptkommissar Rela von der deltanischen Polizei."

Eslau stand auf. Seine strengen blauen Augen musterten den Menschen mit offener eiskalter Verachtung. Auch Malik erhob sich, ebenso Rela. Ohne weiteren Kommentar verließen die drei Männer den Raum. Nur Lakia blieb sitzen.

"Ist ja klasse gelaufen, Jerome“ murmelte der Sternenflottenoffizier vor sich hin. "Ausgerechnet, den Mann den du auf keinen Fall hättest verärgern dürfen, hast du nahe an einen Warpkernbruch gebracht. Prima gelaufen." Lakia ignorierte er gänzlich.

„Mister Stanton …“ setzte die Ärztin leise an. „Sie sind derjenige, der von seinem hohen Ross herunter steigen sollte. Dass Sie es wagen, hier mit einem PSI-Blocker aufzutauchen ist der Gipfel der Unhöflichkeit. Sie unterstellen uns damit, ungefragt Ihre Gedanken einsehen zu wollen. Und dann behaupten Sie gegenüber dem Hauptkommissar und einem der renommiertesten Richter unserer Welt, dass Sie die Gesetze nicht kennen würden? Das ist lachhaft! Die Förderation ist keine Kolonialmacht, deren Gesetzgebung sich die einzelnen Mitgliedswelten zu unterwerfen haben. Dies ist erst dann der Fall wenn der Prozess vor einem Förderationsgericht abgehalten wird. Sie als Sternenflottenoffizier sind Gast auf unserer Welt. Sie haben gegenüber Zivilpersonen keinerlei Befugnisse. Weder hier noch auf anderen Förderationswelten. Wenn ich ihnen einen gut gemeinten Rat geben darf: Entschuldigen Sie sich bei Hauptkommissar Rela und Richter Eslau. Dann war Ihre Reise vielleicht nicht ganz vergeblich und sie bekommen ein paar Antworten auf Ihre Fragen.“

Jerome sah zur Seite: "Ich mache diesen Job schon einige Jahre. Sie haben in dem Punkt Recht, dass es hier offenbar unterschiedliche Ansichten über die Zuständigkeitsbereiche gibt. Natürlich ist die Föderation keine Kolonialmacht, so weit stimme ich Ihnen zu. Aber es gibt eine Reihenfolge der Priorität. Bei Verstößen gegen Föderationsgesetze, zu denen auch die Sternenflottenvorschriften gehören, hat die Föderation die höhere Priorität. Und Ihre Schwester hat gegen die Vorschriften verstoßen. Und diese müssen aufgeklärt werden. Und diese Staffelung hat auch bereits bei den Ermittlungen Vorrang. Ansonsten wären Ermittlungsbehörden wie meine Abteilung oder.", hier stoppte der Commander kurz. "Oder die CPA."

"Was den PSI - Blocker angeht, möchte ich eine kleine Geschichte erzählen. Als ich vor knapp 40 Jahren an der Akademie meine Ausbildung absolvierte, gab es in meinem Jahrgang mehrere Kadetten von Ihrer Welt. Eines Mittags war ich in der Kantine und schwankte zwischen Rigellanischem Eintopf und Nudeleintopf mit Hühnchen. Da meinte einer der Deltaner, der hinter mir stand, ich sollte die Nudeln nehmen. Er wählte dann aber selbst den Eintopf. Und auch am Anfang meiner Laufbahn als Ermittler, ist es mir mehr als einmal passiert, dass man meine Gedanken gegen mich verwendet hat. Zwar nicht von Deltanern aber von anderen Telepathen. Sie sehen also Doktor, ich bin ziemlich skeptisch, wenn man mir erzählt, dass er nicht meine Gedanken liest. Das hat nichts mit Ihrem Volk an sich zu tun. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme bei jeden Telepathen. Aber bisher habe ich stets die meisten Beschwerden von Deltanern gehört. Da frage ich mich doch wieso? Und dann werde ich von Ihren Behörden wie ein Terrorist behandelt. Keine gesunde Lage für Vertrauen."

Jerome sah Lakia an. "Aber Doktor in einem Punkt haben Sie absolut recht. So komme ich nicht weiter. Alternativvorschlag: Ich nehme den Blocker ab, wenn Sie alle mir Ihr Ehrenwort geben, dass Sie nicht in meinen Gedanken lesen. Und wir geben beide zu, dass der Anfang etwas sagen wir holprig war. Dass beide Seiten Fehler gemacht haben. Richten Sie das Ihrem Vater aus. Ich reiche ihm die Hand, aber er soll mich meine Arbeit machen lassen."

Lakia zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. „Das ist eine nette Geschichte, Mister Stanton. Junge Deltaner haben leider oftmals Probleme, nicht in die Gedanken anderer hinein zu schauen. Das ist eine Kunst die wir im Laufe eines langen Lebens erlernen müssen. Aber Ihre persönlichen Erfahrungen spielen hier eigentlich keine Rolle. Bei uns gilt es als absolut ungehörig, sich solcher Geräte zu bedienen. Ich werde mit meinem Vater sprechen. Währenddessen sollten Sie sich einmal Gedanken über das Konzept des Föderalismus machen und Ihre Vorstellung der Zuständigkeiten neu überdenken. Es geht zwar um ein Mitglied der Sternenflotte, aber Sie reden hier gerade ausschließlich mit Zivilpersonen, die dem Zivilrecht unterstehen. Niemand von uns ist verpflichtet, Ihren Befehlen Folge zu leisten.“ Dann stand sie auf. Wenige Minuten später kehrte sie mit den drei Männern im Schlepptau zurück. Jeder setzte sich auf seinen Platz und Rela schaltete sein Gerät ein. Keiner sprach ein Wort.

Jerome nahm demonstrativ seinen Blocker ab: "Richter Eslau, ich denke wir hatten einen ziemlich holprigen Start. Meine Aufgabe ist es Ermittlungen anzustellen, die Leute, welche Verbrechen gegen die Sternenflotte begangen haben, sei es nun von innen oder auch von außen, ihrer gerechten Strafe zuführt. Als ehemaliger Jurist werden sie mir sicherlich zustimmen, dass man es dabei oft mit der schlimmsten Sorte von Personen zu tun hat. Wesen die sich auf Kosten anderer irgendwelche Vorteile erschleichen wollen. Da wird man schnell misstrauisch, gegen alles, was man nicht versteht. Dazu zählen auch telepathische Fähigkeiten." Er machte eine Pause: "Es tut mir daher leid, dass ich davon ausgegangen bin, Sie könnten ihre Fähigkeit nicht kontrollieren. Und es tut mir leid, dass ich Sie als potenziellen Komplizen ihrer Tochter behandelt habe."

Eslau hörte sich die Litanei des Offiziers ungerührt an. Als dieser geendet hatte warf der alte Richter einen Blick auf die Uhr. „Stellen Sie endlich Ihre Fragen, Mister Stanton. Denn auch die Zeit eines ehemaligen Juristen ist wertvoll.“

Der Sternenflottenoffizier seufzte innerlich. Dieser Mann war echt die Höhe. Es war ein Fehler gewesen ihn auf seinem Territorium zu befragen. Keinen einzigen Millimeter war der Mann ihm entgegen gekommen, obwohl er selbst einen großen Schritt getan hatte. Auf der Ladoga hätte es weniger Problem gegeben. Aber jetzt war die Situation eben etwas festgefahren. "Das ehemalig war nicht respektlos gemeint, Sir. Auch wenn Sie es vielleicht in den falschen Hals bekommen haben, wie man auf meiner Welt sagt. Aber okay, zu den Fragen." Jerome griff nach seien Notizpadd und aktivierte es. "Laut meinen Unterlagen hatte ihre Tochter ein Shuttle von der Argusstation hierher genommen. Hat sie jemanden von Ihnen danach besucht?"

„Nein“ antwortete Eslau knapp. Malik und Lakia nickten zustimmend.

Jerome Stanton runzelte die Stirn. So kam er nicht weiter. "Wussten sie überhaupt, dass Lt. Cmdr. Assjima hier war?"

„Nein, wir wussten nichts davon.“ Diesmal war es Lakia, die antwortete.

Jerome vermerkte das. "Hatten sie vielleicht später Kontakt. Über Subraumkommunikation."

Der Richter nickte. „Ja. Ich sprach mit ihr als sie sich auf der „USS Faraway“ auf dem Weg nach DS 6 befand.“

Der Offizier wurde hellhörig: "Hat Ihnen ihre Tochter eventuell gesagt, was los war, was sie für Pläne hatte?"

„Nein. Sie konnte mir nichts über ihre Pläne sagen weil sie keine hatte. Sie wusste nur dass sie nach DS6 reisen müsste.“

"Hat sie gesagt warum?"

„Sie sagte, dass auf der Community etwas nicht in Ordnung sei. Dass sie und ihre Sternenflottenfreunde versteckte Nachrichten von ihren alten Kollegen auf dem Schiff bekommen hätten.“

Das war neu. Jerome hatte noch so flüchtig in Erinnerung, dass die Community Funkstille halten sollte. Na, die Betreffenden konnten sich aber frisch machen, wenn er sie erwischte. Aber das war sekundär. "Kommen wir zu DS6. Wussten sie, dass Assjima dort ihren Tod vortäuschte, um aus der Haft zu entkommen?“

„Nein“ Der Blick des Richters nahm erneut die Farbe von Eis an.

Der Richter machte Jerome noch wahnsinnig. Was konnte er denn dafür, dass sich dessen Tochter als schwarzes Schaf der Familie entpuppte und er ihr nun hinter her räumen musste. "Nun gut. Haben sie in den vergangenen Tagen, seit die Sache mit Neria bekannt wurde, bereits mit Assjima gesprochen?"

„Nein. Wir haben seit diesem Gespräch mit der Faraway nichts mehr von ihr gehört.“

"Nun nach meinen Informationen befindet sie sich gesund und munter an Bord der Community. Ich denke, sie wird mit Ihnen demnächst Kontakt aufnehmen." Jerome räumte seine Sachen und erhob sich. "Nun muss ich mich aber von Ihnen verabschieden. Ich habe leider noch andere Termine. Richter, Lakia, Malik, Kommissar ich danke ihnen trotz unseres Missverständnisses für ihre Mitarbeit"

Der Commander ging zur Tür, drehte sich dann aber noch mal um: "Bevor ich es vergesse. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich heute auch Samylax Devimar, den Ehemann von Assjima hier treffen. Sagen sie, wissen sie wo er steckt."

„Er befindet sich auf dem Weg nach Neria. Mehr wissen wir leider auch nicht.“ Auch Eslau und die beiden anderen erhoben sich.

"Nach Neria sagen sie. So, so." Jerome tippte sich an die Stirn und überlegte scheinbar: "Da war doch noch etwas. ... Ah jetzt habe ich es. Sagt Ihnen der Name Locrian House etwas?"

„Oh ja“ entfuhr es Malik. „Das ist dieser verrückte terranische Arzt, der Schuld an dem ganzen Schlamassel hat.“

"Wie meinen sie das?", hakte der Commander nun nach. Jetzt wurde es ja richtig interessant.

„Er stellte sein Wohl über alles andere“ antwortete Malik.

"Was hat er dann mit Assjima zu tun. Wie kann er Schuld an deren 'Schlamassel' wie sie es ausdrückten, haben." Jerome seufzte, konnte ihn mal jemand ausführlich und dennoch präzise antworten?

„Er hat seine Kontakte genutzt und Assjima gegen ihren Willen gezwungen mit ihm zu fliegen.“ Allein der Gedanke an House machte Malik wütend. „Für ihn zählten nur seine eigenen ganz privaten Interessen.“

Eslau warf dem Schwiegersohn einen warnenden Blick zu. „Das, Mister Stanton dürften Sie allerdings besser wissen als Malik, der diese Angelegenheit nur vom Hörensagen kennt. Er kann an dieser Stelle nur seine ganz privaten Ansichten äußern, die nicht unbedingt mit den Fakten übereinstimmen.“

"Für einen Richter hat Hörensagen keine Relevanz, dass ist mir klar. Aber für einen Ermittler können sich aus Hörensagen neue Indizien und Spuren ergeben, die es Wert sind, weiter verfolgt zu werden.", erklärte Jerome. "Aber ich denke, ich habe alles, was ich wissen muss. einen guten Tag wünsche ich Ihnen noch."

Mit stechendem Schritt kehrte der Offizier zur Ladoga zurück. Die Befragung war bis auf ein paar Kleinigkeiten nicht gerade produktiv gewesen. Und auch wenn es Jerome ungern zugab: Eslau hatte von Anfang an das Spiel bestimmt. Und gerade sein Kommentar zur letzten Frage ließ tief blicken. Wenn es um seine Tochter ging, war der Deltaner verschlossen wie eine Miesmuschel. Der ganze Auftritt sah nach einen abgekarteten Spiel aus. Aber was hatte der Mann nur vor? Vielleicht war Kolo ja erfolgreicher gewesen.

Alex und Bryn in "Jays Regel 2: Befrage niemals jemanden auf seinem Terrain"

Bearbeitet von USS Community
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Brol Spencer wurde von Minute zu Minute nachdenklicher. Schließlich hatte er genug davon alleine im Ermittler-Büro herumzusitzen und beschloss Vinara Shral in deren Quartier aufzusuchen.

"Professor, ich weiß zwar dass Ihr Gedächtnis so schnell zurückkehren wird - aber gerade deshalb muss ich Sie warnen: Die Ermittler von der Sternenflotte werden Sie ungeachtet dieser Tatsache auf jeden Fall verhören."

Die Andorianerin nickte. "Das erscheint mir nur logisch, schließlich gelte ich als Hauptverdächtige und könnte die Amnesie nur vortäuschen."

"Ich fürchte da haben Sie Recht... Augenblick mal, woher wissen Sie dass Sie höchstwahrscheinlich die Hauptverdächtige sind?"

"Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, aber ich habe soweit alles nachgelesen. Meine bisherige Laufbahn seit ich an Bord dieses Schiffs kam ist alles andere als vorbildlich, und bis vor meinem Austritt aus der Sternenflotte war ich die Dienstälteste unter allen hier noch verbliebenen ehemaligen Führungsoffizieren. Ich frage mich nur ob die Sternenflotte auch versuchen könnte, mir die geplante Zerstörung Nerias zur Last zu legen."

Brol Spencers Gesicht verfinsterte sich. "Einen derartigen Verdacht kann ich nicht ausschließen, auch wenn die Beweise zum Glück für Sie sprechen. Allerdings dürfte es nicht angenehm sein, wenn ein Ermittler der Sternenflotten-Sicherheit seine Arbeit hier mit diesem absurden Verdacht im Hinterkopf beginnen würde. Leider bin ich in dieser Angelegenheit selbst alles andere als neutral, so dass ich meine eigenen Ermittlungen an diesem Punkt abbrechen muss."

"Heißt das dann Sie werden die Community verlassen und die Sternenflotten-Ermittler ohne zivile Aufsicht walten lassen?"

"Das ist schwierig Professor, die gute Nachricht ist immerhin dass es im Grunde genügend Beweise gibt die Sie und die anderen entlasten. So gesehen habe ich in Bezug auf Sie im Moment noch die geringsten Sorgen... Es ist Amol Darg die mir Kopfzerbrechen bereitet."

"Amol wer?", fragte Vinara verwirrt.

"Oh, Sie haben wohl noch nicht weit so nachgelesen... Eine alte terellianische Kunstmäzenin und Freundin der Sternenflotte; sie hat einige Offiziere adoptiert und auf dieser Basis einen inzwischen immer größer gewordenen Teil der gesamten Flotte in ihren Familienclan integriert. Bislang galt sie immer als etwas verschrobene, aber harmlose alte Dame. Aber wie es nun aussieht steckt sie hinter dem ganzen Schlamassel... Und das schlimmste ist: Die Sternenflotte scheint keine rechte Lust zu haben nach ihr zu fahnden, obwohl Captain Tenner das Oberkommando bereits über sie informiert hat."

"Dann bekleiden ihre Adoptiv-Kinder also hohe Positionen innerhalb der Sternenflotte?"

"Immerhin hoch genug um sie in den Besitz eines streng geheimen Shuttle-Prototypen gelangen zu lassen, der speziell für den Kampf entwickelt wurde. Das Problem ist dass jedes ihrer Adoptiv-Kinder wiederum einen ganzen Rattenschwanz an Verwandten und sonstigen potentiellen Unterstützern hinter sich hat; dieses Knäuel zu entwirren könnte noch Jahre dauern und solange die Fahndung der Sternenflotte nach Amol Darg behindern. Das heißt also dass die Suche nach dieser kriminellen alten Dame letztenendes wieder an der CPA haften bleibt - wobei Dargs Verbindungen auch bis zu uns reichen, aber längst nicht in dem Ausmaß wie bei der Sternenflotte."

"Also wollen Sie sich persönlich auf die Suche begeben?"

"Nicht direkt, schließlich bin ich in erster Linie Rechtsanwalt und kein 'echter' Polizist oder Geheimagent. Ich habe aber bereits den vulkanischen V'Shar kontaktiert, der ist ein reinrassiger Geheimdienst und arbeitet oft mit der CPA zusammen. Das heißt auch ich könnte streng genommen weiterhin hier an Bord bleiben, aber nicht mehr aktiv in Ihren Belangen ermitteln. Ich würde all meine Energien auf das Aufspüren von Amol Darg konzentrieren. So gesehen wäre Neria vielleicht doch die bessere Ausgangsbasis für meine neuen Ermittlungen."

"Ich bin mir da nicht so sicher... Es wurde doch gesagt dass wir nicht mehr in die alten Quartiere der Führungsoffiziere zurückkehren dürfen, da diese zuletzt von unseren verräterischen Nachfolgern bewohnt wurden und nun versiegelt sind."

"Das weiß ich auch, aber ohne Beisein eines Sternenflotten-Ermittlers darf ich die Versiegelung nicht öffnen, es sei denn ich hätte einen wirklich dringenden Grund. Aber Sie haben Recht, vielleicht könnte ich in einem dieser Quartiere doch noch fündig werden. Ich werde auch noch bei jedem Verhör der Sternenflotten-Ermittler dabei sein, aber wie gesagt: Mein Hauptaugenmerk gilt von nun an der Fahndung nach Amol Darg."

Die Professorin legte für einige Sekunden ihren Kopf in die Hände. Als sie wieder aufsah meinte sie: "Nach dem was Sie mir gerade erzählt haben könnte es auch sehr wahrscheinlich sein dass die Ermittler in irgendeiner Verbindung zu Darg stehen."

Brol nickte finster. "Es wäre gut möglich, was auch der Grund dafür sein könnte dass man vielleicht versucht die ganze Schuld Ihnen zuzuschieben. Verdammt nochmal, das würde zu diesem Schweinehund passen..."

"Von wem reden Sie?"

"Jerome Stanton! Womöglich der leitende Ermittler der Sie verhören wird. Über seine Vergangenheit ist so gut wie gar nichts bekannt, also könnte er genausogut ein Adoptivkind, Adoptiv-Neffe oder sonst ein Günstling von Amol Darg sein. Aber selbst wenn nicht dann vielleicht einer seiner Vorgesetzten. Ich gehe davon aus dass es auch in der Inneren Sicherheit mindestens einen Offizier gibt der Darg noch einen Gefallen schuldet." Die Finsternis um Brols Gesicht wandelte sich für einen kurzen Moment in Heiterkeit. "Wie dem auch sei, das könnte durchaus ein Grund für mich sein die Ermittler mal selbst ins Verhör zu nehmen - quasi eine Ermittlung gegen die Ermittler. Wenn man schon Sie verdächtigt einen Haufen Dreck am Stecken zu haben, dann kann ich das schon längst bei Leuten wie Stanton! - Professor, wenn Sie mich entschuldigen würden... Ich habe noch viel zu tun."

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Wenige Minuten nachdem Marlesia das Quartier verlassen hatte, war Assjima auf der Krankenstation erschienen. Eine sichtlich angeschlagene Amiel Levy war zwischen den Biobetten herum gegeistert und hatte die Daten der auf dem Raumschiff verbliebenen Patienten überprüft. Dann waren Sid und Melissa McCoy erschienen um auf Anordnung des leitenden medizinischen Offiziers Alice Summerfeld einige Geräte in den Transporterraum zu schaffen, die bei den Rettungsarbeiten auf Neria benötigt wurden. Auch diesen beiden war die Grippe noch deutlich anzusehen und Assjima hätte die drei Menschen am liebsten sofort wieder ins Bett gesteckt. Doch außer Ensign Nrzol Mareil, welche die Patienten in der sekundären Station überwachte war der Rest des medizinischen Stabes bei den Bergungsarbeiten im Einsatz. Und das obwohl alle drei Krankenstationen voll belegt waren. Aber Alice und ihr Team hatten ganze Arbeit geleistet. Besser hätten die verletzten Nerianer nicht versorgt werden können. Auch Milseya und ihrem Kind ging es den Umständen entsprechend gut. Sie lag nicht mehr im Koma sondern schlief nun einen tiefen, heilenden Schlaf. Das Baby war zwischendurch kurz aufgewacht und hatte lauthals Futter angefordert. Einem Befehl, dem Assjima sofort nachkam, indem sie den kleinen Halbklingonen mit einem Brei fütterte, den alle Kinder auf ihrer Heimatwelt von klein auf nur allzu gut kannten. Vielleicht nicht das richtige Essen für einen Klingonen, aber deltanische Kinder werden damit auch groß und stark hatte sie sich gedacht während sie den zufrieden glucksenden BaruQ wieder neben die schlafende Mutter bettete.

Sam war derweil damit beschäftigt gewesen, die Kranken aus der Tertiärstation in den Falken umzubetten, um sie in das große, glücklicherweise nahezu unbeschädigte Zentralkrankenhaus der südlichen Provinzhauptstadt Heb’rema zu transportieren. So konnte das MHN in der Sekundärstation aktiviert werden und Nrzol, Amiel und Melissa hatten sich daraufhin auf Wunsch der Deltanerin in ihre Quartiere zurückgezogen um noch etwas Schlaf zu finden bevor möglicherweise neue Patienten von der Planetenoberfläche aufs Schiff gebeamt werden könnten. Sid war jedoch geblieben um Assjima Gesellschaft zuleisten.

So saßen die beiden nun schon eine geraume Weile in Assjimas ehemaligem Büro und sprachen über die Ereignisse der vergangenen Wochen. Sid schaute sich immer wieder die Aufzeichnung an, auf der der Asteroid sich plötzlich auflöste und einfach so durch den Planeten hindurch schwebte. Er konnte sich gar nicht beruhigen. „Das war einfach genial! Schade, dass ich das von meinem Quartier aus nicht mitbekommen habe.“

„Ich glaube, kaum einer an Bord hatte Zeit, sich diese Show life durch ein Fenster anzusehen.“ Assjima lehnte sich zurück. „Sag mal Sid … wie geht es Emma?“

„Ich habe ihr vor etwa 3 Tagen einige Mäuse gebracht. Da flatterte sie munter herum. James hat sich wunderbar um sie gekümmert. Aber sie wird sich bestimmt freuen, dich zu …“

„Brücke an Krankenstation“ unterbrach ihn der Lautsprecher. „Ist Doktor Assjima irgendwo bei Ihnen?“

„Ja“ antwortete Sid. „Sie ist hier.“

„Gut. Es kommt eine Transmission von Delta IV rein. Ich lege sie in das Büro.“

Sid stand auf. „Ich schaue mal nach unseren Patienten. Falls es dein alter Herr ist – ja nicht unterkriegen lassen!“ Er grinste, streckte beide Daumen nach oben und ging.

Assjima schloss die Augen und atmete tief durch. Dann schaltete sie die Anlage ein. „Chelama Vater … Lakia!“

„Chelama kleine Schwester“ lachte Lakia. „Du hast offensichtlich mit jemand anderem gerechnet? Keine Angst – ich habe nicht vor dich herunter zu putzen. Aber du solltest so schnell wie möglich Kontakt mit Vater aufnehmen. Er ist ziemlich aufgebracht dass er erst von Captain Marlesia und anschließend von einem Sternenflottenpolizisten davon erfuhr, dass du wohlauf bist.“

Assjima verzog das Gesicht. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, ihn anzurufen.“

„Du meinst, du hattest noch nicht den Mut dazu. Glaube mir: Je länger du es herauszögerst, desto schlimmer wird es werden.“ Sie schmunzelte. „Aber vergiss mal den Boss. Wie geht es dir?“

„Frag’ lieber nicht … ich müsste sonst ernsthaft darüber nachdenken. Und das würde mich wahrscheinlich in eine tiefe Depression stürzen. Aber sagen wir mal so …“ Sie streckte den Arm aus und drehte ihn. „Dieser Arm tut nicht weh, wenn ich ihn bewege. Ich kann die Augen aufhalten und aufrecht stehen geht auch. Meine Freunde sind alle am Leben und Sam ist hier. Es geht mir also prima.“

„Ich verstehe … du bist und bleibst eine unverbesserliche Optimistin. Aber …“ Das Lächeln aus Lakias Gesicht verschwand. „Du steckst bis zum Hals im Dreck. Vorhin wurden wir von einem Lieutenant Commander Stanton befragt. Das heißt, er hat versucht Vater zu befragen. Vater ist beileibe der letzte, der eine ordnungsgemäße Ermittlung behindern würde, aber dieser Typ …“ Sie schüttelte den Kopf. „Vater nennt ihn nur noch El Stupido. Er konnte einfach kein deltanisches Wort finden, dass diesen Mann passender beschreiben würde. Stell’ dir vor: er hat einen PSI-Blocker getragen!“

„Oh je … diese paranoiden Sicherheitsleute. Als wenn es so spannend wäre, in all diese Köpfe hinein zuschauen.“ Assjima konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie Vater auf diese ungeheuerliche Unhöflichkeit reagiert hat. Stanton ist vermutlich ohne nennenswerte Information wieder gegangen?“

„Vater war überraschend gelassen. Aber der Knaller war wirklich als Stanton Hauptkommissar Relas juristische Kompetenz anzweifelte. Er war als ziviler Protokollant anwesend und das hat diesem Menschen überhaupt nicht behagt.“

„Aber nach unserem Recht darf niemand ohne Protokoll offiziell befragt werden. Das hat ihn gestört?“ Assjima schüttelte verwundert den Kopf. „Das verstehe ich nicht.“

„Glaube mir – wir haben das auch nicht verstanden. Als er dann noch in unglaublich arroganter Art den verantwortlichen Ermittler heraushing und ernsthaft die Ansicht vertrat, Befehlsgewalt über deltanische Föderationsbürger zu haben nur weil er der Sternenflotte angehöre …“

„ … hat Vater ihn heruntergeputzt?“

„Nein, viel besser! Er, Rela und Malik sind einfach aufgestanden und gegangen.“

„Das glaub’ ich jetzt nicht!“ Assjima konnte gerade noch die Kaffeetasse abfangen, die sie vor Überraschung beinahe umgeworfen hätte. „Du machst Witze!“

„Wirklich! Das war perfekt. Ich bin geblieben und habe vermittelnd eingegriffen. Das war wie guter Bulle – böser Bulle. Nur das wir als die Befragten dieses Spiel gespielt haben. Ich könnte mich jetzt noch totlachen wenn ich an sein Gesicht denke. Aber zum Schluss konnte er seine Fragen doch noch an den Mann bringen.“

„Ich verstehe eigentlich nicht, warum er euch überhaupt befragt hat. Was hat meine Familie mit dem Mist zu tun den ich verbocke?“

„Das können wir auch nicht begreifen. Zumal seine Fragen absolut belanglos waren. Ob wir dich gesehen hätten als du hier Zwischenstation gemacht hast. Wann wir das letzte Mal mit dir gesprochen hätten … Alles Fragen, auf die er ganz einfach eine Antwort bekommen hätte indem er die Logbücher der Shuttle-Station, die Passagierlisten des Linienshuttles oder die Subraumtransmissionen überprüft hätte. Malik ist der Ansicht, dass Stanton dir etwas anhängen will – egal was. Doch geht er das nicht gerade klug an. Sich aufzuführen als ob Kriegsrecht herrschen würde ist nicht besonders elegant. Den Inquisitor spielen zu wollen … und das in der offiziellen Vertretung der Förderation … bei laufendem Protokoll … El Stupido eben. Falls er wirklich eine Hexenjagd beginnen möchte …“ Lakia unterbrach sich und lachte. „Welch’ eine passende Metapher … Hexenjagd. Nun, wenn er so etwas plant, so ist zumindest der Beginn in voller Länge dokumentiert.“

„Ich finde das aber gar nicht komisch.“

„Doch Schwesterchen, das ist komisch. Du wirst es schon noch erkennen.“

Lakia wurde durch einen gewaltigen Lärm, der aus der Krankenstation kam unterbrochen. Assjima schaute durch das Fenster. Die Verzweiflung in Person namens Sid stand neben Milseyas Bett, hielt den brüllenden BaruQ im Arm und versuchte, ihn zu füttern.

„Oh je … gleich gibt es eine Katastrophe“ stammelte Assjima.

„Dann geh’. Aber schiebe das Gespräch mit Vater nicht mehr allzu lange vor dich her.“

„Ich werde so schnell wie möglich Kontakt mit ihm aufnehmen. Bitte grüße alle von mir.“

„Das werde ich tun. Mischka redet nur noch von dir. Es wird Zeit, dass wir sie etwas beruhigen können. Helis galim fetal lesh Assjimagar.“

„Cel milan g’schlen, Lakia.“ Assjima beendete die Verbindung und eilte hinüber zu Sid. Das Kind brüllte aus Leibeskräften, die Patienten um sie herum wurden unruhig, nur Milseya schlief seelenruhig weiter. „Was ist mit ihm?“

„Er hat Hunger, will aber das Zeug nicht mehr essen mit dem Mili ihn immer gefüttert hat. Schau nur – er hat mir alles über die Jacke gespuckt.“

„Wieso muss der schon wieder futtern? Der hat eindeutig den Stoffwechsel seiner Mutter geerbt. Gib ihn mir mal.“ Sie nahm das Kind auf den Arm. BaruQ wurde sofort still, schaute sie mit großen runden Augen verwundert an und begann zwei Sekunden später erneut zu brüllen. „Sid … replizier noch etwas von dem Brei … Rezeptnummer 3940 … bitte!“

Der Mann rannte hinüber zum Speisereplikator und kam wenige Höllen-Minuten später mit einem neuen Fläschchen zurück. „Du meinst das könnte helfen?“

„Unbedingt. Alle deltanischen Babys lieben diesen Brei. Mischka isst ihn sogar heute noch gelegentlich – wenn sie sich unbeobachtet glaubt.“

„Und der schadet ihm auch nicht?“

Assjima lachte. „Der Junge ist zur Hälfte Klingone. Deren Mägen verdauen fast alles. Und zur anderen Hälfte ist er … hm … Milseya eben. Was der klingonische Teil in ihm nicht schafft, meistert die Mili-Hälfte. Und unsere Babynahrung ist sehr ausgewogen und gesund. So BaruQ … hier kommt dein Fläschchen.“

Der Kleine riss den Mund auf und begann gierig zu saugen. Erschrocken beobachtete Sid, mit welch ungeheurem Tempo sich das Fläschchen leerte. „Soll ich noch eines holen?“

„Nein … das reicht erstmal. Wir wollen ihn ja nicht mästen. Aber merke dir die Rezeptnummer.“

„Oh ja … Hast du zufällig ein Blatt Papier?“

„Keine Ahnung … schau doch mal im Schreibtisch nach. Vielleicht hat Chod nicht alles entsorgt.“

Wenige Augenblicke später kam Sid mit einem Zettel und einem Stift in der Hand zurück. „Habe nur den hier gefunden. Ich werde die Nummer drauf schreiben und über Milis Bett hängen.“ Er kritzelte drauf los und drehte dabei das Papier um. „Oh, da steht was drauf. Ein Gedicht, glaube ich“

„Lies doch bitte mal vor.“

Sid hielt sich das Blatt Papier vor die Nase und begann zu rezitieren:

„Schönes Leben! du lebst, wie die zarten Blüten im Winter,

In der gealterten Welt blühst du verschlossen, allein.

Liebend strebst du hinaus, dich zu sonnen am Lichte des Frühlings,

Zu erwärmen an ihr, suchst du die Jugend der Welt.

Deine Sonne, die schönere Zeit, ist untergegangen

Und in frostiger Nacht zanken Orkane sich nun.“

Er lachte. „Das Gedicht heißt “An Diotima“ Ich wusste gar nicht, dass Chod sich für Poesie interessierte.

„Das ist nicht aus Chods Besitz. Es wurde bestimmt von Elijah hinterlegt.“

„Elijah? Unser Elijah? Wieso das denn?“

Assjima lächelte verschmitzt. „Das, lieber Sid ist eine andere sehr, sehr lange Geschichte.“ Sie wiegte BaruQ im Arm und dachte an das Gedicht “ … Deine Sonne, die schönere Zeit, ist untergegangen, und in frostiger Nacht zanken Orkane sich nun …“ irgendwie traurig … Und trotzdem hatte sie nun zum ersten Male das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein.

Bearbeitet von Assjima
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Während Charles Morten auf dem Planeten half, saß Brol Spencer wieder in seinem Büro und versuchte an soviele Informationen über Amol Darg und ihr Netzwerk aus Adoptiv-Verwandten und sonstigen Unterstützern zu gelangen.

Er war so sehr in seine Arbeit vertieft dass er die aufgeregte Rhena erst dann bemerkte als sie schon direkt vor seinem Schreibtisch stand. "Mr. Spencer, das sollte Sie interessieren... Normalerweise lese ich die BIDL ja ganz gerne, aber der Leitartikel dieser Sonderausgabe ist selbst für deren Verhältnisse übertrieben - zumal ich zumindest einen Teil der Wahrheit aus erster Hand weiß."

Der Tellarit war schon bei der Nennung des Revolverblatts in hellster Alarmbereitschaft. Mit leicht zitternder Hand nahm er das PADD aus den Händen der andorianischen Ingenieurin.

Spur der Verwüstung über Neria

Vinara Shral schlägt wieder zu

Neria (GdG)

Nur mit dramatischster Knappheit entging das jüngste Mitglied der Föderation seiner totalen Vernichtung. Ein durch diabolischste Magie aus seiner Bahn gelenkter Asteroiden-Schwarm hätte den Planeten vollständig zerstört, hätten die neuen Führungs-Offiziere der USS Community unter dem Befehl von Commander Goyer nicht in einem heldenhaften Einsatz ihr Leben geopfert, um den größten Brocken zu zerstören.

Dennoch erreichten noch genügend kleinere Asteroiden die Oberfläche, um dort schlimmste Verwüstungen anzurichten. Die Zahl der Todesopfer geht in die Millionen, die der obdachlosen Nerianer ist noch 100 Mal größer. Ich selbst hatte Gelegenheit, mich vor Ort umzusehen - das ganze Ausmaß des Entsetzens lässt sich nicht in Worte fassen.

Am lebhaftesten ist mir noch eine weinende Nerianerin mit halbzerfetzten Kleidern und rußgeschwärtzem Gesicht in Erinnerung geblieben; in ihren Armen hielt sie ein Baby welche in einem noch entsetzlicheren Zustand war als sie. "Mein kleiner Bu'bari hat all diesen vergifteten Staub eingeatmet, der ihn nun langsam von Innen auffrisst - und niemand kann ihm helfen!", schluchzt sie ehe sie kurz darauf einen totalen Nerven-Zusammenbruch erleidet.

Angesichts solch schokierender Bilder fragt sich die ganze Galaxis: Wer ist für ein derart abscheuliches Verbrechen verantwortlich, wer ist skrupellos genug um ohne mit der Wimper zu zucken ein ganzes Volk auszulöschen?

Als erste Antwort fällt einem spontan ein: Romulaner. Allerdings konnten sie ihre finsteren Pläne nicht ohne die Hilfe korrupter ehemaliger Sternenflotten-Offiziere in die Tat umsetzen. Lesen Sie nun die schockierenden ersten Fakten und Hintergründe über das beinahe geglückte Massaker.

Wie wir aus verlässlicher Quelle erfahren haben hat Vinara Shral, welche sich wiederholt als schwerwiegende Gefahr für die Föderation zu erkennen gegeben hat, ihre unehrenhafte Entlassung aus der Sternenflotte nicht verkraftet und in den letzten Monaten nach Rache gedürstet. Zur Umsetzung ihrer Ziele ging sie eine ebenso teuflische wie leidenschaftliche Beziehung mit einer hochrangigen Tal'Shiar-Offizierin ein. Zusammen schmiedeten sie den Plan, Neria auszulöschen und so die Föderation in einen Krieg gegen Romulus zu stürzen.

Um nicht selbst in Erscheinung treten zu müssen, hat besagte romulanische Offizierin die Ausführung des Plans komplett ihrer andorianischen Geliebten überlassen. Diese brach zusammen mit ihren ehemaligen Kameraden, welche ebenfalls ihrer Führungs-Posten auf der USS Community enthoben worden waren, auf um das teuflische Werk in die Tat umzusetzen. Auch wenn Professor Vinara Shral - habilitiert auf dem Gebiet des ultimativen Terrors - die Hauptverantwortung trug, hätte sie die Asteroiden nie ohne die Hilfe ihrer Gefährten auf Kollisions-Kurs mit Neria bringen können.

Als rechte Hand und Zweitgeliebte ist die deltanische Hexe Assjima zu nennen, welche unter dem Vorwand, als Medizinerin zu praktizieren, stets nur nach der Erfüllung ihrer eigenen unersättlichen Lust strebt. Zu dieser Lust hatte sich auch noch ein gefährlicher Hass auf die Sternenflotte gesellt, nachdem diese ihrem Treiben auf die Schliche gekommen war und sie wie den Rest der ehemaligen Führungs-Mannschaft der Community rausgeworfen hat.

Zweiter wichtiger Handlanger und verantwortlich für die technische Umsetzung des Höllen-Plans war George Sheridan, Sohn des größenwahnsinnigen Admirals Walther Sheridan und nach seiner Entlassung ebenfalls von Rachegelüsten gegenüber der Sternenflotte geleitet.

Der vierte im Bunde, Lieutenant-Commander Lucas Bishop, war der einzige welcher sein Offiziers-Patent noch innehatte und nur auf einen besseren Posten versetzt worden war. Er wollte seine einstigen Kameraden aufhalten, doch Dr. Assjima konnte ihn mit der Kraft ihrer Pheromone und anschließender Gehirnwäsche zum unfreiwilligen Komplizen des entsetzlichen Spektakels machen.

Noch ist unklar, welche Rolle die vor Kurzem als tot gegoltene Lieutenant Milseya Anquenar in dieser Angelegenheit spielt. War auch sie in die Durchführung des Verbrechens verwickelt oder wollte sie bei dessen Vereitelung helfen?

Sicher ist auf jeden Fall eines: Nur dem heldenhaften Einsatz von Captain Jeremy Tenner und seiner neuen Führungs-Offiziere ist es zu verdanken, dass die größtmögliche Katastrophe gerade noch einmal verhindert werden konnte. Man sollte auf Neria ihnen zu Ehren ein Denkmal errichten, welches vor allem die uneigennützige Heldentat von Commander Aldous Goyer, Lieutenant-Commander Dr. Chod, Lieutenant-Commander Mariann Kessler, Lieutenant Shaniel Tevell, Lieutenant Ardon Vrell, Lieutenant Byron Combs und Lieutenant Tameri Perincourt würdigt und für alle Zeiten ihres noblen Opfers gedenkt.

Die Verursacher der Tragödie sitzen zur Zeit dagegen fest verwahrt unter strengster Bewachung in den Arrestzellen der USS Community. Dort harren sie ihrer endgültigen Bestrafung, welche vor allem im Falle Shral und Assjima nur die größtmögliche sein kann. Natürlich informieren wir Sie weiterhin über den Verlauf der Ermittlungen und der anschließenden Gerichts-Verhandlung.

Gitta die Giftqualle

Kreidebleich vor Entsetzen laß der Rechtsanwalt den "Zeitungsartikel" zu Ende und legte ihn dann aus den zitternden Händen. "Das... das ist ja ungeheuerlich, die Wahrheit wird hier fast um ganze 180 Grad verdreht! Diese... diese 'Giftqualle' macht ihrem Namen alle Ehre! Sagen Sie, versprüht sie immer solch ätzende Säure?"

Rhena blickte für einen Moment wie peinlich berührt zu Boden. "Gitta ist eine Expertin für Rufmord; schon so mancher Lokalpolitiker oder sonstwie in ihren Augen unangenehmer Zeitgenosse hat ihr schon das Ende seiner Karriere zu verdanken. Nur einmal, ich kann mich dunkel erinnern schrieb sie einen unerwartet positiven, ja sogar ausschließlich lobenden Artikel."

"Einen nur lobenden Artikel? Und wen hat sie da gelobt?"

"Warten Sie... Er handelte von einer berühmten Kunstmäzenin, einer Terellianerin... Ihr Name war Anol Dark oder so..."

"Amol Darg! - Rhena, Sie sind ein Schatz. Dies könnte ein erster konkreter Hinweis auf der Suche nach der wahren Drahtzieherin seit deren Verschwinden sein. Womöglich ist diese Gitta eine ihrer Adoptiv-Verwandten oder ihr zumindest auf andere Weise nahestehend... Falls sie vielleicht sogar von dem geplanten Genozid wusste, könnte sie schon seit Längerem in der Nähe Nerias gewesen sein. Das würde auch das schnelle Erscheinen dieser Sonderausgabe erklären!"

Gleich nachdem die Andorianerin das Büro verlassen hatte, forderte Brol Spencer über Kom-Verbindung sämtliche im System befindlichen Kräfte dazu auf, nach verdächtigen Reportern Ausschau zu halten und dabei vor allem nach einer bestimmten "Giftqualle" zu fahnden.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Mira stand im Turbolift, gab das Kommando "Hauptbrücke" und versuchte, ihrer ansteigenden Anspannung entgegenzuwirken, indem sie kurz an ihrer Frisur zupfte und sich die ersten Worte überlegte. Sie würde sich locker geben, eines Councelors würdig, aber natürlich das Protokoll nicht vernachlässigen. Die Disziplin der Sternenflotte, mit ihren förmlichen Befehlen und Antworten waren ihr eigentlich immer schon zuwider. Was soll's - es gehörte nun mal dazu.

Die Tür des Turbolifts öffnete sich und sie tat mutig einen großen Schritt nach vorn. Sie brauchte nicht lange, um sich zu orientieren, das Brückenpersonal in Tätigkeitsbereiche einzuordnen und den Captain zu entdecken.

Der neugierigen Blicke der Brückencrew bewusst ging sie zielstrebig auf Captain Tenner zu, der, mit dem Rücken zu ihr stehend, sie noch gar nicht bemerkt hatte. Sie hielt einen respektvollen Abstand ein und sprach die ihr vorgeschriebenen Worte: "Councelor Mira Black meldet sich zum Dienst und bittet um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen".

Jetzt war sie doch sehr neugierig, wie Captain Tenner reagieren würde, wie er aussah und welchen Eindruck er auf sie machen würde.

Captain Jeremy Tenner nahm gerade von einem Crewmitglied ein PADD entgegen studierte es kurz und gab es dann an den Fähnrich zurück.

„Fähnrich übermitteln sie die Einsatzpläne für diesen Teil der Hilfsaktion an die America und die Hiren weiter.“

Als Jeremy hörte wie er von hinten angesprochen wurde drehte er sich langsam um und musterte sein Gegenüber.

„Erlaubnis an Bord zu kommen? So wie es aussieht sind sie schon an Bord der Community.“ Captain Tenner bewahrte ein ernstes Gesicht. Seine Stimme hingegen verriet das er es nicht so ernst nahm wie es den ersten Anschein hatte.

„Lieutenant es freut mich sie an Bord zu haben. Sie haben sich eine stürmische Zeit ausgesucht um auf die Community zukommen.“

Mira's Gesichtsausdruck wandelte sich schlagartig - eben noch etwas angespannt, lies sie nun ihren Charme spielen und schenkte dem Captain ein Lächeln. Als sie die Reaktion des Captains vernahm, war sie doch sehr erleichtert darüber. Es hätte für sie nichts Schlimmeres gegeben, als ein knappes "Erlaubnis erteilt - wir sprechen uns später".

Nun erwiderte sie "Die Zeit ist wohl reif für einen Councelor" und verkniff sich ein Augenzwinkern. Stattdessen lächelte sie und überlegte, ob sie anbieten sollte, später wieder zu kommen.

Nun wurde Jeremys Stimme wieder geschäftsmäßiger.

„Nun Councelor Es gibt in der Tat einiges für sie zu tun. Wir sollten das allerdings in meinem Bereitschaftsraum besprechen.“

Jeremy deutete mit seiner Hand auf eine Tür und ging auch selber auf diese zu. Bevor er die Tür erreichte gab ihm ein weiteres Crewmitglied ein PADD in die Hand.

Zischen öffnete sich die Tür und er trat hindurch.

„Bitte setzen Sie sich, kann ich ihnen etwas zu trinken anbieten?“ Der Captain deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und ging selber zum Replikator.

Mira folgte ihm "Ja, bitte, einen Kräutertee." Sie setzte sich und sah Captain Tenner erwartungsvoll an.

Jeremy bestellte den Gewünschten Kräutertee und für sich selbst einen aromatisierten schwarzen Tee. Mit beiden Getränken ging er zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf seinen Sessel.

„Nun Councelor zu erst hoffe ich sie hatten einen angenehmen Flug.“

Mira war beeindruckt davon, dass sich Captain Tenner angesichts einer doch sehr stressigen Zeit nicht davon abhalten ließ, ihr mit ausgesuchter Höflichkeit zu begegnen. "Vielen Dank der Nachfrage" sagte sie, "ich hatte in der Tat eine angenehme Reise und auch schon das Vergnügen Lieutenant Charousek ein wenig kennen zu lernen."

"Bitte sagen Sie mir, was ich tun kann."

„Es freut mich das zuhören. Es gibt in der Tat einiges für sie zu tun. Zur Zeit haben wir sieben unter Arrestgestellte Personen An Bord von der wenigstens eine Ihre Hilfe benötigt. Professor Shral leidet derzeit unter Amnesie, vielleicht können Sie behilflich sein diese zu lösen. Des weiteren gibt es auf dem Planeten unzählige Verluste zu beklagen. Die Flüchtlingslager brauchen dringend medizinische sowie Psychologische Betreuung. Wenn ich mich nicht irre ist Ihr Spezialgebiet die Traumabewältigung. Dort unten gibt es eine menge Traumata Ihnen sollte also nicht langweilig werden.“

Mira setzte die Tasse Tee ab, an der sie eben noch genippt hatte "Ich werde gleich Verbindung mit Neria aufnehmen und, wenn Sie erlauben, mich nach besonders schlimmen Fällen umsehen. Gerne stehe ich auch den Hilfskräften in den Flüchtlingslagern mit Rat und Tat zur Seite." Mira erinnerte sich an einen besonders schwerwiegenden Fall von Amnesie und fügte hinzu "Außerdem werde ich anschließend den unter Arrest gestellten Personen einen Besuch abstatten und sie fragen, ob sie meine Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Ich möchte Sie noch darauf hinweisen, dass es unter Umständen einen sehr langen Zeitraum in Anspruch nimmt bzw. in besonderen Fällen auch durchaus keine wirkliche Heilmöglichkeit für Amnesie gibt. Ich werde Sie natürlich auf dem Laufenden halten." Mira stellte die Tasse ab und machte Anstalten, zu gehen. Sie wollte den Captain nicht länger aufhalten.

„Machen Sie es so Councelor.“

Jeremy griff zu dem PADD das ihm in die Hand gegeben wurde bevor er den Raum betreten hatte. Bevor er allerdings darauf sah, blickte er noch einmal Mira an.

„Councelor willkommen auf der Community.“

"Vielen Dank, Captain" erwiderte Mira, sie stand auf, ging zur Tür und bevor sie den Raum verließ drehte sie sich noch einmal zu Captain Tenner um, um zu sagen "ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!" Sie lächelte, sah ihn an wie er so hinter seinem Schreibtisch saß und verließ den Raum.

Jeremy hatte Mira noch einmal zugenickt und befasste sich nun mit dem PADD. Nach dem er die Daten durchgegangen war verließ auch er seinen Bereitschaftsraum und ging wieder auf die Brücke. Nachdem er die Teetassen wieder in den Replikator gestellt hatte.

Katja und Shane in: Gestatten sie mein Name ist Black, Mira Black.

Bearbeitet von Jeremy Tenner
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Auf der Brücke der Community saß Captain Tenner und ging die Statusberichte der letzten beiden Stunden durch. Die Ikarus hatte neues Personal und einige wenige Hilfsgüter geliefert. Die Berichte der Hiren und der America sahen ähnlich aus wie die der Crewmitglieder von der Community.

Die Situation in den Flüchtlingslagern wurde langsam alarmierend. Die Lebensmittelversorgung war noch nicht zufriedenstellend. Und das obwohl die Replikatoren der drei Raumschiffe ständig neue Nahrungsrationen ausgaben und diese in die Flüchtlingslager gebeamt wurden.

Jeremy hoffte, dass die Hilfs- und Versorgungsschiffe der Sternenflotte bald eintreffen würden.

„Captain!“ Rupert Fargoths Stimme überschlug sich beinahe vor Überraschung. „Ein unbekanntes Schiff enttarnt sich direkt..“

„wiiiiiirrrsiiiiinddfoooooriiiffffflaaaaaaaaaaa“, ertönte es im dem gleichen Moment über die Kommunikation, während vor der Community ein Schiff von beinahe doppelter Größe der Prometheus-Klasse, doch unbekannter Bauart aus einem leicht orangefarbenen Schimmer erschien.

"Mr. Fargoth, öffnen Sie den Kanal."

Dieses Schiff war größer als ein Raumschiff der Sovereign- oder der Galaxyklasse. In der Sternenflotte konnten wohl nur die Raumschiffe der Atlasklasse an Größe mithalten. Auch wenn Jeremy schon immer der Meinung war, dass der Kurs, den die Sternenflotte in den letzten Jahren vor der Atlaskalsse eingeschlagen hatte, der richtige war. Kleinere, aber dennoch flexiblere Schiffe. Aber wahrscheinlich hatten die Konstukteure dieser Schiffe etwas zu kompensieren.

"Sir, der Kanal steht."

Jeremy nickte.

"Ich bin Captain Jeremy Tenner vom Föderationsraumschiff Community. Wie kann ich ihnen behilflich sein?"

„wiiiiiirrrsiiiiinddfoooooriiiffffflaaaaaaaaaaa“ tönte es in dem gleichen Singsang wie vorhin zurück.

Ja, das hatte Jeremy schon beim ersten Mal verstanden.

"Mr. Fargoth, arbeitet der Universalübersetzer einwandfrei?"

Der Pilot nickte. „Ja, Sir. Aber..“ Rupert drehte sich zum Kommandanten um. „. bislang gab es noch so gut wie keine Kontakte mit den Fooooriii..., ich meine Forifla. Vielleicht benötigt der Computer mehr Referenzmaterial um eine Übersetzung..“

Das konnte ja lustig werden. Dies war zwar kein erster Kontakt, aber wenn der Universalübersetzer noch nicht genug Referenzmaterial hatte, so konnte dieses Gespräch sehr schwierig werden.

"Wir sind die Föderation. Wünschen Sie, Neria zu helfen?"

„Das Schiff erhöht seine Energie“, meldete John Connor von der OPS. „Es könnten die Waffenbänke sein, Sir.“ Er drehte sich um. „Vielleicht können die Nerianer uns weiterhelfen, Captain, immerhin haben diese früher mit den Forifla Handel getrieben.“

"Mr. Frost, öffnen Sie einen Kanal zu dem Büro der Präsidentin und schildern Sie die Situation. Erbitten Sie Hilfe in der derzeitigen Situation. Und geben Sie mir eine volle taktische Analyse. Mr. Fargoth, halten Sie sich für ein Ausweichmanöverbereit. Mr. Frost, bereiten Sie den Aufbau der Schilde vor, ebenso halten Sie die Waffen bereit, geben sie aber noch nicht volle Energie darauf."

Das Gesicht von General Hel-Ke’tas erschien umgehend nach dem Ruf auf dem großen Bildschirm. „Captain Tenner! Was kann ich für Sie tun?“

"General, im Orbit hat sich gerade ein Raumschiff der Forifla enttarnt und die Kontaktaufnahme gestaltet sich, sagen wir, schwierig. Wir bekommen immer nur die Nachricht wirsinddieforifa."

Jeremy betrachtete sein Gegenüber genau.

"Gibt es ein besonderes Begrüßungsritual für die Kontaktaufnahme? Außerdem erhöht sich die Energiesignatur des Schiffes."

Der General sah Tenner besorgt an. „Sie haben wirklich wirsinddieforifa gesagt? Normalerweise singen die Forifla ihre Begrüßung, in etwa so...“ Er räusperte sich. „wiiiiiirrrsiiiiinddfoooooriiiffffflaaaaaaaaaaa“ Hel-Ke’tas hustete kurz. „Das Singen ist ein Zeichen des Respekts – sie sollten diesen erwidern, Captain.“

"Ja, sie haben es gesungen. Danke für diese Information. Bitte bleiben Sie noch in dieser Leitung, vielleicht habe ich noch weitere Fragen. Mr. Fargoth, stellen Sie die Verbindung zu den Forifla wieder her.

Als die Verbindung wieder hergestellt war, begann Tenner nun seinerseits mit einem Singsang.

"wiiirsiiinddiiiiieFöööööööderaaaatiiiiooooon."

Es kam keine Antwort – nur ... „Sir, die Energie wird zurückgefahren“, meldete John Connor, dessen Mundwinkel verdächtig zuckten. Dann ...

„wiiiiiiiiiirrrsiiiiiiiindd foriiiiiifla!“

Jeremy erkannte die leichte Variation in dem Gesang. Und er versuchte seinen eigenen Gesang anzupassen.

"wiiiiiirsiiindiiiie Föööööderaaatiiion."

Rupert Fargoth biss sich auf die Lippen, John Connor starrte starr auf das Display vor sich und der Rest der Brückencrew wandte sich vom Captain ab, damit dieser ja nicht das Grinsen auf deren Gesichter sehen konnte.

„Sir“, brachte der OPS-Offizier gerade noch halbwegs ernst heraus. „Das Schiff wünscht visuellen Kontakt.“

"Auf den Schirm, Mr. Connor." Die Stimme des Captains nahm einen scharfen Unterton an.

Die Brücke des Forifla-Schiffs erschien auf dem Bildschirm. Eine Gruppe grauhäutiger Personen sah kurz auf zu dem Schirm, dann wandten sich alle bis auf eine, wieder ihrer Tätigkeit zu. Jene, die aufgrund ihrer wesentlich graueren Haare älter zu sein schien, erhob sich von ihrem Platz und trat näher. Dann verneigte sie leicht ihren Oberkörper und sang: „iiiich biiinnn rmnbj – fueeeehreeerr diiiiiieseeerrr flotte. Wiiiiirrr wurdeeen um hiiiilfe geeebeeteeen.“

Jeremy schluckte kurz, es schien so, als ob dieses Gespräch noch eine Weile so musikalisch bleiben würde.

"Iiiich biiinn Jeremy Tenner, Kooooordinaaatorrr deeer Hiiilfsaktiiiion und uuuunserer Schiiiffe. Daaaaanke, daaaas Siiiiie deeeem Ruf fooolgten."

Jeremy hoffte, dass seine Brückencrew sich nun am Riemen reißen würde. Anscheinend hatte diese Crew nicht viel Erfahrung mit Diplomatie.

Die (oder der) Forifla sah den Menschen verständnislos an. „Wiiir haben Meeeeedikameeeenteee und meeeediiiiiziiiniiiischeeee Hiiiiilfeeee. Zudeeeem Reeepliiikatoreeeen. Beeenoeeetiiigeen Siiieee diiiiieeese niiiicht?“

"Wiiiiiir braucheeeeen diiiiie Mateeeeriiiialeeeeiiiin driiiingend und wiiiiir siiiiind iiiiihneeeen dankbar, dass siiiieeee diiiiiieeeese briiiiingeeeen." Jeremy räusperte sich.

Der Führer der foriflanischen Flotte nickte erleichtert Captain Tenner zu, dann sang er etwas zu einem seiner Crewmitglieder, der daraufhin nur nickte. Wenige Momente später enthüllten sich drei weitere Schiffe im Orbit um Neria. Der Forifla ging zu seinem Platz. Doch bevor er sich hinsetzte, reichte ihm ein anderer ein Padd. Rmnbj las die Zeilen, dann räusperte er sich kurz und drehte sich wieder zu Tenner. „i-ch fre-u-e mi-ch, i-hr-e be-kanntschaft zu mach-en, captain te-nn-er.“

"Es freut mich ebenfalls, Ihre Bekanntschaft zumachen, Rmnbj. Wir werden Ihnen die Koordinaten für die Hilfsgüter zukommen lassen."

Jeremy verneigte sich.

Der Forifla sah stirnrunzelnd zum Menschen, dann auf sein Padd. Das Stirnrunzeln verschwand und er nickte, bevor er etwas eintippte. Rmnbj sah wieder auf. „dank-e. rmnbj e-nd-e.“

"Tenner Ende."

Nachdem der Bildschirm wieder durch das Bild des Generals ersetzt wurde, war dem Menschen etwas wohler.

"General, danke für Ihre Hilfe. Wir koordinieren die Hilfslieferungen nach Dringlichkeit."

Hel-Ke’tas schüttelte den Kopf. „Wir sind es, die Ihnen danken, Captain.“ Dann wurde der Bildschirm wieder dunkel.

"Mr. Connor, vermerken Sie in der Computerdatenbank die Besonderheit beim Kontakt mit den Forifla."

Tenner sah die Offiziere auf der Brücke streng an.

"Und Sie alle sollten einmal darübernachdenken, was Sie soeben für so lustig gehalten haben. Denn vielleicht befinden sie sich irgendwann ein Mal in einer ähnlichen Situation wie ich jetzt."

Shaneeee und feeeeee iiiin „Wo diiiiieee Leeeeeute siiiiingeeen, da lass diiiich niiiiieeedeer, böseee Leeeeeuteee keeeeenneeen keeeeiiiinee Liiiieeeedeeer...“

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Die Einwohner von Heb’rema hatten Glück im Unglück. Diese südliche Metropole mit ihren 9,67 Millionen Einwohnern war vom Asteroidenhagel zwar schwer beschädigt worden, doch standen hier im Vergleich zu den anderen Städten, die Sam und Ketal bei ihrem Überflug gesehen hatten, noch verhältnismäßige viele Gebäude. Besonders der gewaltige Klinikkomplex schien die Katastrophe relativ gut überstanden zu haben.

Nachdem die beiden Männer die nerianischen Patienten abgegeben hatten, welche aufgrund der speziellen Physiologie der Nerianer nicht an Bord der Community behandelt werden konnten, beschlossen sie, einen Abstecher in den Norden des Planeten zu machen. Assjima hatte keine Zeit und Sam, der nichts Besseres zu tun hatte und zudem etwas neugierig war, war nur zu gerne bereit, dem Reporter bei seiner Arbeit zu helfen.

Im Tiefflug schwebte der Falke über den zerstörten Planeten. Sam hatte sämtliche Sensoren aktiviert um möglichst viele Daten einzufangen, während Ketal unentwegt Kommentare und Eindrücke in sein Aufnahmegerät brabbelte:

„Soeben haben wir ein Meer überflogen … eigentlich eher ein großer See … sieht von hier oben wie eine Pfütze aus. Der Planet hat nur drei kleine Meere und selbst diese sind noch bevölkert. Laut Datenbank gibt es in dieser Pfütze unter uns drei Städte, eine davon unter der Wasseroberfläche. Sam, sagt dir deine Navigationsanzeige, wie dieses Meer heißt?“

„Ja, warte mal … mein Gott haben die komische lang Wörter … der Tümpel heißt Scha’umi-chnic htan’sons tver-du n’stei-ch.“

Ketal kicherte. Dann zeigte er nach vorne. „Schau mal – diese Stadt hier muss Co’olc-ity sein – oder zumindest das, was von ihr übrig geblieben ist. Kannst du mal tiefer gehen und langsam drüber hinweg fliegen?“

„Klar – mach ich.“ Der Falke glitt sanft nach unten und schwebte dicht über den Resten der gewaltigen Wolkenkratzer.

Der Trill schaltete erneut sein Gerät ein. „Der Planet ist extrem dicht bevölkert. Man lebt hier in großen, nahe beieinander liegenden Städten in großen Hochhäusern, die für gewöhnlich 50 Stockwerke und mehr haben. Zwischen den Städten liegen die Bergwerke, von denen der größte Teil der Einwohner lebt. Abgesehen von einigen kargen Wüsten- und Gebirgsregionen gibt es keine unbesiedelten Landstriche. Die Stadt unter uns heißt Co’olc-ity und gehört mit ihren knapp 750 000 Einwohnern eher zu den kleinen Ortschaften. Ein Nerianer würde sie sogar als Dorf bezei … He Sam! Was machst du?“

Der Falke war zwischen den Hochhausruinen eingetaucht und schoss nun wenige Meter über den Köpfen der vielen verwirrten Kuttenträger durch eine Straßenschlucht „Ich will mir das mal genauer anschauen“

„Was denn?“

„Na das Haus da drüben.“ Er deutete mit dem Finger durch die Sichtscheibe. „Da oben auf dem Dach stehen doch Leute! Siehst du die?“

„Ja klar – die winken. Aber niemand scheint sie zu bemerken.“

„Und siehst du auch, dass sich das Gebäude langsam zur Seite neigt?“

„Oh nein! Es wird einstürzen!“

„Wir müssen die Leute vom Dach holen. Die scheinen fest zu sitzen.“

„Aber wenn das Gebäude umstürzt wird es andere mit sich reißen und auf die Passanten stürzen.“

„Nicht wenn ich es verhindern kann. Pass mal auf“ Sam zog ein Mikrofon zu sich heran. „Außenlautsprecher aus einem deutschen Outlet“ grinste er und drückte einen Knopf: „ACHTUNG! ACHTUNG! HIER SPRICHT DAS BETAZOIDISCH-TRILLIANISCHE SONDEREINSATZKOMMANDO! BEGEBEN SIE SICH UMGEHEND HINUNTER ZUM HAFEN! ACHTUNG! ACHTUNG! DIES IST KEINE ÜBUNG UND AUCH KEIN SPAß!“

Die Leute unter ihnen drehten verwundert die Köpfe nach oben, aber nur wenige setzten sich tatsächlich in Bewegung.

„Wenn du denen sagst, dass der Wolkenkratzer gleich einstürzen wird bricht eine Panik aus“ bemerkte der Trill nüchtern.

„Eben … das ist ja das Problem … Mist, mir fällt nichts ein.“

Ketal zog das Mikrofon zu sich herüber. „IM HAFEN GIBT ES KOSTENLOSEN PUDDING!“

Die Leute schüttelten verwundert die Köpfe. Sam holte das Mikrofon zu sich zurück: „DAS IST EIN NOTFALL! WIR VERLIEREN LADUNG … BOLIANISCHER GAMMELBRATEN! HOCHGIFTIG! BRINGT EUCH IN SICHERHEIT!“ Diese Androhung schien zu wirken. Von bolianischem Braten hatte dort unten sicherlich noch nie jemand gehört. Aber es schien gefährlich genug zu sein. Jedenfalls bewegten die Leute in der Straße langsam in Richtung Hafen – weg von dem sich mehr und mehr neigenden Hochhaus.

Wenige Sekunden später schwebte der Falke über dem kleinen Grüppchen Nerianer, die sich auf dort versammelt hatten wo einmal das Dach des Gebäudes gewesen war. Der Transporterstrahl erfasste die Leute und sie materialisierten im hinteren Frachtraum, wo sie von Ketal empfangen wurden.

„Sam!“ brüllte er nach vorne. „Die sind sich sicher, dass außer ihnen niemand mehr im Haus ist.“

„Gut. Dann werden wir die Gefahr mal beseitigen.“ Sam scannte das Gebäude, hämmerte in Windeseile einige Berechnungen in den Computer, veränderte die Position des Falken und setzte dann acht genau gezielte Schüsse mit dem Phaser in das marode Mauerwerk. Ein Grollen ging durch das Gebäude, von seinem Fundament aus bewegte sich eine dichte Staubwolke nach oben und Etage für Etage schien der Wolkenkratzer im Erdboden zu versinken.

„Wow … das nenne ich aber eine gezielte Punktsprengung, Cowboy.“

„Okay, dann setzten wir die Leutchen mal ab.“ Sam landete den Falken vor der gewaltigen Staubwolke auf der Straße und stieg aus. Eine beachtliche Menge Nerianer hatte sich dort versammelt. Als sich dann das Ladeschott öffnete und die Geretteten gefolgt von Ketal heraustraten brachen die Schaulustigen in lauten Beifall aus. Der Trill lies seine Kamera über die Menschenmenge gleiten, filmte die erschöpften, aber glücklich leuchtenden Faltengesichter der Geretteten und blieb dann an dem staubbedeckten, lässig an seinem Raumschiff lehnenden Betazoiden hängen. Im Hintergrund war die monströse Staubwolke deutlich zu erkennen.

„Hier spricht Ketal Tran live vom Planeten Neria. Ich befinde mich augenblicklich in der Stadt Co’olc-ity. Soeben wurden wir Zeuge einer der vielen Rettungsaktionen, die seit einigen Stunden überall auf Neria stattfinden. Der Transportunternehmer Samylax Devimar vom Planeten Betazed ist einer der freiwilligen Helfer, die alles daran setzen, das Leid der Bewohner von Neria zu mindern. Zur Zeit befinden sich zwei Raumschiffe der Föderation – das Schulschiff USS America und die bekannte USS Community - sowie der romulanische Warbird Hiren und die klingonische Feuertänzer im Orbit von Neria um die Rettungsarbeiten zu koordinieren. Die Vertreter dreier Imperien waren in den letzten Stunden bemüht, das jüngste Föderationsmitglied vor der absoluten Vernichtung zu bewahren. Wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte wird zurzeit noch untersucht, doch weisen die Indizien auf den persönlichen Racheakt einer Einzelperson und ihrer Anhänger hin. Sicher ist bislang, dass Neria vor wenigen Stunden aufgehört hätte zu existieren, wenn sich nicht einige wenige Offiziere der Sternenflotte und des romulanischen Imperiums über die Befehlskette hinweggesetzt hätten um mit Unterstützung einer mutigen klingonischen Crew und einiger tatkräftiger Zivilisten die Verräter auffliegen zu lassen und an ihrer mörderischen Tat zu hindern. Mister Devimar … Sie waren von Anfang an mit dabei. Wie kommt es, dass sich ein privater Taxiunternehmer in dieses Gebiet am Rande des bekannten Raumes verirrt?“

Sam trat etwas nervös vor die laufende Kamera. „Nun … eigentlich war ich auf der Suche nach meiner Frau – Lieutenant Commander Doktor Assjima.“

„Doktor Assjima war die leitende medizinische Offizierin der Community?“

„Ja, bis vor ein paar Monaten. Dann wurde sie ganz überraschend versetzt. So wie auch die anderen Führungsoffiziere.“

„Wie kommt es, dass Doktor Assjima und ihre Kollegen sich plötzlich wieder auf der Community befinden?“

„Sie alle erhielten befremdliche Nachrichten von ihren ehemaligen Mitarbeitern, die auf der Community verblieben waren. Da es von offizieller Seite keine diesbezüglichen Erklärungen gab machten sie sich auf eigene Faust auf den Weg.“

„Entgegen anders lautender Befehle der Sternenflotte?“

„Wie das bei den anderen war kann ich nicht sagen. Aber meine Frau hatte die Order, zur Argus-Station zurück zu kehren.“

„Warum? Nur wegen der seltsamen Nachrichten von der Community?“

„Nun … ähm … Das waren mehr als nur komische Nachrichten. Sie hatte den Verdacht, dass die Crew der Community mit einem künstlich generierten Virus nach und nach ausgeschaltet werden sollte.“

„Grund genug, für eine Offizierin, sich über die Befehle hinweg zusetzen?“

„Auf jeden Fall Grund genug für eine deltanische Heilerin, ihren Freunden zu Hilfe zu eilen.“

„Aber von dem geplanten Angriff auf Neria wussten weder ihre Frau noch die anderen ehemaligen Führungsoffiziere der Community?“

„Nein. Sie wussten nur, dass etwas nicht so war wie es sein sollte.“

„Danke, Mister Devimar.“ Jetzt stellte Ketal sich selber vor die Kamera. „Eine Gruppe selbstloser Offiziere macht sich aufgrund des unbestimmten Gefühls, etwas wäre nicht so wie es sein solle, auf den Weg quer durch den Föderationsraum und trägt so maßgeblich zur Rettung einer ganzen Zivilisation bei. Das klingt befremdlich. Doch gerade diese Offiziere sind vor nicht allzu langer Zeit durch eine Doku-Soap einem breiteren Publikum bekannt geworden. Es handelt sich um Lieutenant Commander George Sheridan, seine Gattin Jenax, Professor Doktor Vinara Shral, Lieutenant Commander Lukas Bishop, Lieutenant Bjørn Niels van Richthoven, Lieutenant Milseya Anquenar und der bereits erwähnten Ärztin Lieutenant Commander Assjima. Sieben Personen, die für ihr unkonventionelles Handeln bekannt sind und jederzeit gut sind für eine Überraschung. Sieben Offiziere, die sich nun wegen ihres Handelns verantworten sollen und momentan unter Arrest stehen. Um 20 Uhr wird CSBN einen ausführlichen Bericht über die erschütternden Ereignisse und wundersame Rettung Nerias senden. Ketal Tran für CSBN live aus Co’olc-ity.“

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Niels war mit der Liste der verschwundenen Artefakte beschäftigt, als sich die Kommunikationsanlage bemerkbar machte. Er schaltete den Bildschirm ein und auf ihm erschien ein älterer Nerianer. „Ich bin Dan’il- Iac’son, der Direktor des archäologischen Museums.“ Stellte er sich vor. „Mr. van Richthoven nehme ich an.“ Niels nickte. „Man sagte mir, dass sie mich sprechen wollten.“ „Das ist richtig.“ Antwortete Niels. „Ich bin mit der Suche nach ihren Artefakten betraut worden und wollte mir ein Bild von den Sicherheitsvorkehrungen im Museum machen.“ „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie alle gestohlen wurden.“ Seufzte der Direktor, aber auch ein kleiner Hoffnungsschimmer war in seinen Augen zu sehen. „Was sollen wir bloß ohne die letzte erhaltene Ausgabe des Rec'htu-n'd-ge'rec'hti-g'kei-t machen, das totale Chaos würde in unseren Gerichten ausbrechen, wenn einspruch gegen eine Abschrift eingelegt wird.“ Der Nerianer konnte seinen Redefluss nicht mehr zurückhalten. „Oder die Skulptur der Zudi'rod-erzu'mir, der Göttin der Wollust. Wie viele Nerianer haben sich schon von ihren üppigen Hautlappen für ihre Hochzeitsnacht inspirieren lassen…“ Niels räusperte sich. „Oh, Entschuldigung, aber ich hänge doch so an den Gegenständen. Was wollten sie wissen? Ach ja, die Sicherheitsvorkehrungen, in dem Gebäude gibt es eine Transportblockierung und die Eingänge und Fenster sind gesichert.“ „Aber einen Sender zum orten der Artefakte wurde nicht angebracht?“ hakte Niels nach. „Leider nein.“ Gab der Direktor zu. „Wir dachten es wäre unmöglich etwas aus dem Museum zu entwenden.“ „Dann erklären sie mir doch bitte, wie sie die Türen gesichert haben.“ Forderte Niels ihn auf. „Also, in allen unseren Artefakten sind versteckte RFID-Transponder eingearbeitet. Dabei handelt es sich um passive Tags, die nur aktiviert werden, wenn sie über elektromagnetische Wellen mit Energie versorgt werden. An allen Fenstern und Türen wird den Transpondern Energie zugeführt und sie erhalten den Befehl Alarm zu schlagen. Moment, ich kann ihnen den Warnton einmal vorspielen.“ Niels dachte sein Trommelfell würde platzen, als sein Gehör von einem lauten Ton gefoltert wurde, der noch piepsiger war als die Stimme des Nerianers. Als er sich die Hände vor die Ohren halten wollte, beendete der Direktor seine Demonstration. „Das ist ja sehr beeindruckend, Herr Direktor.“ Meinte Niels, als das pfeifen in seinen Ohren nachließ. „Außerdem werden die Transponder für die Inventur eingesetzt.“ Fügte Dan’il- Iac’son stolz hinzu. „Es würde mir weiterhelfen, wenn sie mir die genauen Daten zukommen lassen würden.“ Forderte Niels ihn auf. „Natürlich, ich freue mich sehr, dass sie sich darum kümmern.“ Meinte der Nerianer aufrichtig. „Ich will sie auch nicht länger von ihrer Arbeit abhalten.“ Verabschiedete sich Niels. „Und ich sie nicht von der Suche nach den Artefakten.“ Entgegnete der Direktor. Der Bildschirm wurde schwarz. Mit den RFID-Transpondern lässt sich bestimmt was machen, dachte Niels, aber dafür muss ich ein paar Berechnungen anstellen.

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Brol Spencer hatte inzwischen sein Bestes getan, um eine weitere Zirkulation der BIDL-Sonderausgabe sowohl auf dem Schiff selbst als auch im restlichen nerianischen System zu unterbinden; lediglich Captain Tenner hatte er ein Exemplar des Artikels zukommen lassen.

Was die von der Hetzkampagne Betroffenen anging, so sollten gerade diese zum jetzigen Zeitpunkt möglichst nicht mit diesen mehr als nur absurden Anschuldigungen konfrontiert werden.

Als nächstes machte der Tellarit sich wieder auf zu Vinaras Quartier, wo er als Zeuge anwesend war wie das MHN der Andorianerin wieder ihr altes Gesicht verpasste. Von dem vorübergehenden neuen waren zuvor ausreichend Bilder angefertigt worden, was für die Ermittlungen und die anschließende Verhandlung von großer Wichtigkeit sein würde.

Das MHN hatte sein Werk gerade beendet als Lieutenant Guttler das Quartier betrat. "Ah, endlich sehen Sie wieder wie Sie selbst aus - fehlt nur noch die normale Uniform und alles wäre wie früher."

"Nur leider ist ausgerechnet dies momentan ausgeschlossen... Sie sind aber nicht nur gekommen um Professor Shral wieder in alter Schönheit zu sehen?", meinte Spencer.

"Nein, eigentlich... Haben Sie die Ankunft der Forifla mitgekriegt? Wir alle oder zumindest ich dachte dass sie eine Flotte kleinerer Schiffe schicken würden, aber jedes von ihnen ist fast so groß wie ein Warbird!"

Vinara verneinte etwas davon mitbekommen zu haben, doch der Tellarit erwiderte: "Ich habe es am Rande mitgekriegt. Zum Glück scheint dieses Volk oder Kartell oder wie auch immer sie sich nennen keine aggressiven Absichten zu hegen."

"Sie sind auch definitiv nicht aggressiv, es sei denn man provoziert sie, etwa indem man gewisse rituelle Protokolle wie bei der Begrüßung außer Acht lässt. Ich habe mich vorhin mit dem Bergbau-Ministerium von Neria in Verbindung gesetzt und ein paar interessante Tatsachen über die Forifla erfahren."

"Eine Archäologin die sich für Bergbau interessiert?", fragte Brol Spencer neugierig.

"Nun, es gibt durchaus Überschneidungen zwischen beiden Disziplinen. Außerdem wollte ich mal wissen, wie ein Planet mit Milliarden von Einwohnern es schafft, nicht nur seinen eigenen Bedarf zu decken sondern auch noch regen Rohstoff-Handel mit anderen Völkern zu betreiben. Die Antwort ist, dass ein Großteil der nerianischen Rohstoffe sich tief in der planetaren Kruste befindet, nicht selten mehrere hundert Kilometer unter der Oberfläche. Mit herkömmlichen Methoden kommt man da kaum ran ohne die geologische Stabilität des Planeten zu gefährden."

"Und an dieser Stelle kommen die Forifla ins Spiel?", schaltete sich erstmals Vinara in das Gespräch ein.

"Genau die. Der Sprecher des Ministeriums bezeichnete sie als Meister des orbitalen Bergbaus; die Forifla bohren mit einer Art Spezialphaser im betreffenden Gebiet Löcher von maximal zwei Metern Durchmesser bis hinunter zum Vorkommen. Dann beamen sie den entsprechenden Rohstoff an Bord und beamen fast zeitgleich ein wertloses, aber stabilisierendes Füllmaterial herein. Anschließend werden auch noch die Bohrlöcher wieder mit einer Mischung aus Replikator und Transporter verschlossen."

"Das klingt ja hoch interessant - deshalb können sie wohl auch so effektiv helfen wie ich mitbekommen habe, weil ihre Replikator- und Transportertechnologie offenbar fortgeschrittener ist als unsere!", kommentierte Spencer. "Aber heißt das dann auch dass man ohne die Forifla nicht mehr an diese tief versteckten Rohstoffe herankommt?"

"Nicht ganz; die Forifla haben den Nerianern einen Teil ihrer Technologie übergeben - die Methode ist zwar langsamer und etwas mühseliger, da sie von der Oberfläche aus mit einem fast herkömmlichen Tunnel- und Stollensystem arbeitet, aber letztenendes genauso effektiv. Leider wünschen die Forifla keinen weiteren Kontakt mit der Föderation; ihnen liegt offenbar nur daran ihren ehemaligen Handelspartnern zu helfen."

"Und dabei nehmen sie wohl auch gleich noch eine kräftige Ladung Rohstoffe mit... Aber sollen sie ruhig wenn ihre Hilfeleistung so effizient ist wie ich hoffe!", meinte der CPA-Agent.

Vinara hatte sich inzwischen die verfügbaren Informationen über die Forifla auf ihren Bildschirm geholt. "Wenn sie ein Bergbauvolk sind könnte dies vielleicht ihre graue Haar- und Hautfarbe erklären", murmelte sie. "Hier steht auch dass sie bei der Kontaktaufnahme und dem restlichen Gespräch auf einen rituellen Singsang bestehen; diese Eintragung ist gerade mal zwei Stunden alt!"

"Jammerschade, dann habe ich wohl glatt Captain Tenners Gesangseinlage verpasst - oder hat am Ende Lieutenant Coleman den Pavarotti gegeben?"

"Nicht Coleman", meinte Guttler, "den habe ich rein zufällig einmal singen hören - die Forifla hätten uns dafür schon längst vaporisiert."

Brol Spencer grinste breit und schickte sich an das Quartier zu verlassen. Vorher drehte er sich noch zu den beiden Frauen um: "Wer weiß, vielleicht könnte eine von Ihnen mehr Erfolg haben - die Forifla davon zu überzeugen dass die Föderation doch nicht so schlimm ist wie sie vielleicht denken. Ihre orbitale Bergbau-Methode klingt auf jeden Fall höchst interessant, auf diese Weise dürften sich noch auf manchem Planeten der Föderation tief verborgene Schätze heben lassen!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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