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...isse cremig - isse wahnsinn!

Der lange Weg nach Hause


USS Community

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Sid und Assjima saßen gemeinsam mit vielen anderen Crewmitgliedern in der überfüllten Messe und warteten ungeduldig auf die abendliche Nachrichtensendung von CSBN, die auf einem großen, eigens dafür aufgehängten Wandbildschirm übertragen werden sollte. Auf die Minute pünktlich leuchtete das Logo des Senders auf, unterlegt von einer kurzen, dramatischen Musiksequenz. Dann erschien eine hübsche menschliche Nachrichtensprecherin mit langen blonden Haaren und ausgeprägter Oberweite.

„Guten Abend meine Damen und Herren. CSBN begrüßt Sie zu einer Sondersendung über die Ereignisse im nerianischen System. In den letzten Tagen wurde viel darüber spekuliert, doch unser Reporter Ketal Tran, ein Kenner der nerianischen Kultur, war von der ersten Minute an live dabei.“ Sie drehte sich zu dem großen Monitor um, auf dem das CSBN- Logo verblasste und der Trill vor dem zerstörten Parlamentsgebäude erschien. „Ketal – Sie befinden sich zurzeit in der nerianischen Hauptstadt Shavemtolranss. Wie ist die Situation auf dem Planeten?“

„Hallo Mary. Eine Katastrophe dieses Ausmaßes hat die nerianische Zivilisation noch nie erlebt. Der größte Teil der Städte auf der nördlichen Halbkugel liegt in Schutt und Asche, die Verluste an Leben sind bislang noch nicht einmal annähernd abzuschätzen. Optimisten reden von etwa 20 Millionen Toten, Pessimisten sprechen sogar von einem guten Zehntel der Bevölkerung.

Neria ist ein ungemein dicht bevölkerter Planet. Die Einwohner leben überwiegend in beeindruckenden Hochhäusern und trotzdem sind viele Städte beinahe zusammengewachsen. Gut 50 % der Planetenoberfläche ist von Städten regelrecht überwuchert. Hier ist kein Platz zum Ausweichen, keine Möglichkeit sich in Sicherheit zu bringen. Noch immer stürzen Gebäude in sich zusammen und begraben weitere Opfer unter sich. Viele Stadtbewohner sind inzwischen in die Bergbauregionen geflüchtet um sich in den unterirdischen Stollen einzuquartieren. Dennoch wirken die Leute relativ gelassen. Die anfängliche Panik hat sich gelegt und jeder versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Man hilft einander, gräbt gemeinsam – oftmals mit bloßen Händen – in den Schutthaufen, auf der Suche nach Verschütteten, die womöglich noch zu retten sind.“ Die Kamera machte einen Schwenk und zoomte eine Gruppe Kuttenträger heran, die eine Kette aus einem tiefen Loch heraus gebildet hatten und Stein um Stein nach oben wuchteten. „Hier sehen wir das Stück einer eingestürzten Metro-Station. Die Leute sind dabei, einen der Zugänge frei zu legen“ kommentierte der Trill. „Beachten Sie bitte den Gesang, der die Arbeit etwas erleichtern soll.“ Eine rhythmische Melodie war zu hören. Einer der Männer in der Kette war offensichtlich der Vorsänger, die anderen stimmten immer wieder in einen lustig piepsenden Refrain ein. „Es mag verwunderlich klingen, dass diese vom Unglück gebeutelten Wesen in dieser Situation noch singen können, aber Musik macht einen ganz wesentlichen Teil der nerianischen Kultur aus. Ebenso die tief verwurzelte Religiosität, die von einem ausgeprägten Pragmatismus bestimmt wird. Das Geschehene lässt sich nicht umkehren, also beginnt man mit Hilfe der Götter von vorne. Die Verstorbenen befinden sich nun im Land der Freude und der ewigen Liebe. Es gibt keinen Grund, um sie zu trauern. Aber man muss denen helfen, die jetzt noch am Leben sind, die noch gerettet werden können.“ Jetzt erschien wieder das Gesicht des Trills. „Die Städte Nerias wurden in die Steinzeit zurück gebombt, nicht aber ihre Kultur, ihre Religion, ihre Tatkraft und ihre Lebensfreude. Neria wird diese Katastrophe überleben!“

„Ketal – überall wird wild über die Ursachen spekuliert. Sie haben sicherlich gelesen, was unsere Kollegen von der Regenbogenpresse verbreiten. Was ist dran an diesen Gerüchten?“

„Sie spielen wohl auf den Artikel der Giftqualle an.“ Ketal verzog das Gesicht. „Nun, die Tatsachen zeichnen ein gänzlich anderes Bild der Realität.“

„Sie waren ja während der Geschehnisse an Bord des Falken, einem privaten Raumshuttle, welches direkt in die Ereignisse verstrickt war. Wir haben Ihre Bilder in den letzten Stunden immer wieder auf CSBN gezeigt und nun für diese Sondersendung die wichtigsten Eckpunkte erneut zusammengestellt.“

Die junge Frau verschwand und das Logo des Senders wurde eingeblendet. Der Film begann mit einer Aufzeichnung, die nun schon einige Monate alt war: die Dokumentation über das Bombenattentat auf die diplomatische Gesandtschaft. Bilder der dabei ums Leben gekommenen Föderationsabgesandten wurden eingeblendet. Ketal Trans Stimme kommentierte das Gezeigte. Das Bild einer jungen Vulkanierin wurde länger als die anderen eingeblendet. „Nach dem momentanen Kenntnisstand scheint Lieutenant T'Sek das Bindeglied zu den aktuellen Ereignissen zu sein. Die Vulkanierin verlor als Kind beide Eltern. Sie verbrachte einige Zeit in einem Waisenhaus und wurde dann von einem terellianischen Ehepaar adoptiert. Wetor Darg …“ das Portrait eines dicken Terellianers mit mächtigem Backenbart erschien auf dem Bildschirm „ … war ein reicher Schrotthändler. Er verstarb vor elf Jahren und hinterließ seiner Frau Amol Darg ein gewaltiges Vermögen. Bis zu seinem Tod hatten die beiden etwa 40 elternlose Kinder aufgenommen und großgezogen. Amol gründete mit dem ererbten Vermögen eine Reihe von Stiftungen, die sich um vernachlässigte Kinder kümmern, Stipendien an begabte aber bislang wenig geförderte junge Leute vergeben, Kunstmuseen im gesamten Förderationsraum fördern und Krankenhäuser unterstützen. Trotz der vielfältigen Wohltätigkeit blieb Amol Darg immer im Hintergrund. Über ihre Person ist so gut wie nichts bekannt. Nicht einmal ein Bild existiert von ihr. Und hätte die junge Botschaftsmitarbeiterin T’Sek auf Neria nicht ihr Leben verloren, so wäre der Name Amol Darg bis heute der Öffentlichkeit gänzlich unbekannt geblieben.“ Eine kurze Filmsequenz zeigte nun die Community bei ihrem letzten Daumdockaufenthalt. „Dieses Schiff ist die USS Community. Wenige Monate nach dem Attentat auf Neria wurde urplötzlich die gesamte Führungscrew ausgewechselt. Ersetzt wurden sie durch Sternenflottenoffiziere, die - wie unsere Recherchen ergaben - allesamt in irgendeiner Verbindung zu Amol Darg standen. Die Community wurde nach Neria geschickt, um einen Asteroidengürtel im nerianischen Raum zu untersuchen. Die genauen Ereignisse auf dem Schiff während der Reise sind bislang ungeklärt. Tatsache ist jedoch, dass die ehemaligen Führungsoffiziere der Community von ihren alten Mitarbeitern ungewöhnliche, regelrecht befremdliche Mitteilungen erhielten, welche sie veranlassten, entgegen ihrer Befehle dem Schiff hinterher zu reisen. Es glückte ihnen an Bord zu gelangen. Etwa zeitgleich erreichte ich an Bord des Falken den Ort des Geschehens.“ Nun wurden die Bilder gezeigt, die Ketal aufnahm, als sich der Asteroidengürtel in Richtung Neria in Bewegung setzte. „Die Community befindet sich in diesem großen Nebel und ist nicht sichtbar. Aber man kann deutlich erkennen, dass der Asteroidenschwarm Fahrt aufnimmt und die Richtung ändert. Im Hintergrund sehen wir den romulanischen Warbird Hiren, der zu Hilfe geeilt ist und augenblicklich das schwer beschädigte klingonische Schiff Feuertänzer mit einem Traktorstrahl aus dem Sog des Asteroidenschweifes rettet. Die Scanns der Hiren zeigten auf, dass diese plötzliche Richtungsänderung durch eine in den großen Asteroiden platzierte Singularität künstlich hervorgerufen wurde. “ Das Bild wechselte und zeigte nun den aus dem Cockpit gefilmten waghalsigen Flug des Falken durch den Schweif des großen Asteroiden. „Wir fliegen nun in den Schweif hinein um die Singularität genauer lokalisieren und scannen zu können, während die romulanischen Shuttles den Weg für uns freischießen.“ Die nun folgende Sequenz fixierte den sich teilenden Nebel, als die Community ihn verließ. Dann tauchte urplötzlich der kleine Bomber auf und griff das mächtige Raumschiff an. „Dieses kompakte Raumschiff scheint der Prototyp eines Föderationsschiffes zu sein. Es trägt jedoch keine Kennzeichnung. Einige gekonnte Manöver haben ausgereicht, den Antrieb der Community für kurze Zeit auszuschalten. Wenige Augenblicke später versuchen die Community, das inzwischen eingetroffene Föderationsschuldschiff America, die romulanische Hiren, die klingonische Feuertänzer, unser Falke, zwei kleine Schiffe der nerianischen Orbitalwache sowie drei nerianische Frachter eine Blockade aufzubauen um die Asteroiden mit Hilfe der Waffen von ihrem Kurs abzubringen. Leider erfolglos, wie diese Bilder nur zu deutlich zeigen. Die Community, ein Schiff der Prometheusklasse teils sich nun. Die zwei unteren Sektionen halten auf den Planeten zu um in einem verzweifelten Akt möglichst viele Bewohner Nerias an Bord zu beamen. Dasselbe machen auch die anderen Schiffe“ Der kleine Bomber war wieder zu sehen und seine Angriffe auf die nerianischen Schiffe. Dann tauchten die Jäger der Community auf. „Zwei Jäger greifen nun den unbekannten Aggressor an und beschädigen das Schiff. Die Jäger lassen von ihm ab, drehen bei. Das unbekannte Schiff bewegt sich langsam auf die Sekundärsektion der Community zu. Es sieht nach Kapitulation aus. Jetzt verlässt ein telaritisches Shuttle, welches bislang an der Sekundärsektion angedockt war seine Position und hält auf den großen Asteroiden zu. Seine Absicht ist eindeutig: es will den Asteroiden rammen um ihn so mitsamt der implantierten Singularität zur Explosion zu bringen. Doch dazu kam es in diesem Augenblick nicht.“

Man sah den sich in Nichts auflösenden Asteroiden. Man sah das durch das Nichts rasende Shuttle. Man sah, wie das kleine Raumschiff seinen Kurs wechselte und direkt in den nächsten Asteroiden hineinrauschte. Man sah den gewaltigen Schatten der durch den Planeten hindurch schwebte und man sah auf der anderen Seite einen grellen Lichtblitz. Den Zuschauern in der Messe stockte der Atem. Die meisten hatten noch keine Gelegenheit gehabt, diese Bilder zu sehen.

Nun lächelte Mary wieder ihr reizendes Lächeln vom Monitor herunter. „Ketal … was waren wirklich unglaubliche Bilder. Doch was haben wir da eigentlich gesehen?“

„Dem ehemaligen Chefingenieur George Sheridan ist es mit Hilfe der Crew und des Transporters gelungen, diesen mondgroßen Asteroiden in Phase zu bringen. Die Singularität hat ihn anschließend zur Explosion gebracht.“

„Und was war das für ein gemeiner kleiner Bomber?“

„Nun, in diesem Schiff saß Amol Darg höchstpersönlich. Nachdem die ehemalige Chefpilotin der Community Milseya Anquenar mit ihrer Viper das Schiff manövrierunfähig geschossen hatte, wollte sie kapitulieren. In diesem tellaritischen Shuttle jedoch saßen Commander Goyer und seine Freunde. Sie opferten sich, nachdem sie Captain Tenner das Versprechen abgenommen hatten, Amol freies Geleit zu gewähren. Ein Opfer, das nicht ganz umsonst war, denn durch die Explosion wurden viele Asteroiden aus der Bahn geworfen und die Schäden auf dem Planeten wären noch gewaltiger geworden. Leider kam das Einsehen zu spät, denn wie wir nun wissen waren es Goyer und seine Freunde die auf Anweisung Amol Dargs die Singularität in dem Asteroiden platzierten.“

„Das ist alles sehr verwirrend“ kommentierte die hübsche Blondine. „Millionen Nerianer mussten ihr Leben lassen weil eine einzige Frau nicht mit dem Verlust ihres Adoptivkindes zurecht kam?“

Ketal nickte. „So ist zumindest bislang der Stand der Erkenntnisse. Und weiterhin liegt es ganz offen auf der Hand, dass der Plan ohne Eingreifen der ehemaligen Führungsoffiziere gelungen und der Planet komplett zerstört worden wäre.“

„Konnten Sie bereits mit einem von Ihnen sprechen?“

„Nein, leider nicht. Sie stehen unter Arrest. Es werden ihnen diverse Delikte wie Befehlsverweigerung, Fahnenfluch und Piraterie zur Last gelegt. Die Sternenflotte ermittelt bereits gegen alle sieben.“

„Das kann ich nicht glauben … diese Leute haben eine ganze Zivilisation vor dem Untergang bewahrt!“

„Ja das haben sie. Nur leider wussten sie noch nichts von all diesen Dingen als sie sich in den Augen der Sternenflotte schuldig gemacht hatten. Sie hatten es nicht einmal ahnen können, geschweige denn beweisen. Es gibt nicht viel was ihre Handlungen rechtfertigt. Aber es gibt viel was sie im Nachhinein entschuldigt.“

„Danke für diese klärenden Bilder und Worte. Sie sahen Ketal Tran live vom Planeten Neria für CSBN.“

Mary wurde erneut vom Logo des Senders verdrängt. Die dramatische Musik heulte auf, dann schaltete jemand den Monitor aus. Betretendes Schweigen in der Messe. –zig Augenpaare, die sich an Assjima hefteten. Bedauerndes Murmeln. Die Ärztin stand auf und lächelte verlegen in die Runde. „Sie können mich ja in meiner Praxis auf Delta IV besuchen wenn das Zipperlein irgendwo zwickt.“ Dann winkte sie den anderen zu und verließ gemeinsam mit Sid den Raum.

Bearbeitet von Assjima
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Noch eine halbe Stunde, dann würden Suval zusammen mit Sheridan und Keppler auf die Feuertänzer Beamen um dort den Klingonen bei der Reparatur ihres Schiffes zu helfen.

Mitten in die Vorbereitungen traten nun Coleman und ein weiterer Offizier, den der Vulkanier noch nicht kannte. Suval vermutete, das dieser mit der Ikarus gekommen war, welche eine Handvoll neue Besatzungsmitglieder, unter ihnen auch der neue Councelor an Bord gebracht hatte. Der Vulkanier behielt seine neutrale Mine bei, als er die Ankömmlinge musterte.

„Mr. Suval? Dies ist Lt. Gavin Charousek. Er ist der Technik als stellvertretender Chefingenieur zugewiesen worden.“, stellte Coleman den neuen Mann vor.

„Lt .Suval ist gegenwärtig der amtierende Chefingenieur des Schiffes, bis die Situation geklärt ist, die zur Absetzung des bisherigen Chefingenieurs geführt hat.“, erklärte der erste Offizier weiterhin.

„Ich Grüße Sie Lt Charousek.“, sagte Suval sogleich Monoton, aber wirkte nicht Unhöflich. Sondern vulkanisch Formell.

Gavin war total überrascht, denn bei seiner Versetzung hatte ihm keiner gesagt, dass er die Position des stellvertretenden Chefingenieurs begleiten sollte. "Ich grüße sie ebenfalls, Lt. Suval! Wo brennt’s denn?" antwortete Gavin freundlich und verzog keine Miene.

Als erstes wanderte die linke Augenbraue des Ingenieurs nach oben.

„Gegenwärtig überall Lieutenant. Aufgrund der Ausfälle durch eine Absichtlich herbeigeführte Epidemie an Bord und weiteren Vorkommnissen, wurden die Schiffsysteme der Community in Mitleidenschaft gezogen. „

„Ich werde Sie Beide sich selbst Über lassen.“, sagte Coleman. Dann war der erste Offizier auch wieder Unterwegs. Suval neigte den Kopf leicht zur Seite, dann wandte er sich wieder Charousek zu.

„Lieutenant Charousek. Wie weit sind sie mit den Besonderheiten der Prometheus Klasse vertraut?“

"Leider nur theoretisch, aber ich weiß über die Grundsysteme bescheid. Es sei denn, sie haben Veränderung vorgenommen." war die knappe Antwort des jungen Ingenieurs.

„Es gibt Veränderungen, die von den Parametern abweichen. Sie können diese in der technischen Datenbank einsehen. Gegenwärtig haben die Primärsysteme Priorität. Das Schiff muss in der Lage sein einen Langstreckenflug absolvieren zu können.“

Nun folgte eine Litanei der Schäden, die durch Goyer und seine Mannen und durch die anderen Vorfälle eingetreten waren.

„Wie Sie sehen, können wir jede helfende Hand gebrauchen. Hinzu kommt das wir auch den anderen Schiffen Helfen müssen. Des Weiteren kommen vorübergehend auch Technikerteams von der USS America zu uns um zu Unterstützen.“

"Also wenn sie kein Vulkanier wären, würde ich denken, sie machen Witze! Die Primärsysteme einer Prometheus fit machen ohne Werft, dass ist eine Herausforderung." entgegnete Gavin und freute sich riesig über diese Aufgabe.

„Es ist in der tat eine Herausforderung, da uns nur die Hälfte der Leute zur Verfügung steht, sie Regulär hier ihren Dienst leisten. In wenigen Minuten werde ich mit zwei Begleitern auf die Feuertänzer beamen um dort den Klingonen zu helfen ihren Antrieb in Gang zu setzen. Wenn Sie Fragen haben sollten, werde ich diese gerne nach meiner Rückkehr beantworten. Sonst kann ich nur noch auf die Dateien verweisen, die Lt. Cmdr. George Sheridan angelegt hat. Jene enthalten eine Komplette Dokumentation der Modifizierungen der Systeme.“

Das Wort Herausforderung hatte neue grenzen erklommen, seit George Sheridan und Suval den Mond großen Asteroiden in Phase gebracht hatten.

"Alles klar, Sir! Stimmt es, dass sie einen Mond in Phase gebracht haben?"

Gavin war sehr neugierig.

„Das ist Korrekt. Commander Sheridan führte dies praktisch im letzten Moment durch. Eine sehr Unorthodoxe aber faszinierende Methode.“, diese Worte bedeuteten nichts anderes wie, dass Suval soeben das vulkanische equivalent eines Luftsprunges vollführt hatte.

Leider trübte der anstehende Prozess die Stimmung der Techniker ein.

"Und dieses Manöver haben die Transporter gut überstanden?"

„Wie alle anderen Systeme, müssen auch die Transporter Überholt werden. Jedoch sind sie voll Operationsfähig. Da aber dieses verfahren das aller erste mal angewandt wurde, müssen noch die Daten ausgewertet werden, die dabei gesammelt worden sind. Commander Sheridan und Ich haben bereits mit der Analyse begonnen. „

"Interessant! Diese Daten würde ich mal gerne sehen... Aber erstmal sind die Primärsysteme dran." meinte Lt. Charousek und schaute sich neugierig um.

„Ausgezeichnet. Während ich auf der Feuertänzer bin, haben Sie das Kommando hier im Maschinenraum.“, teilte Suval mit. „ Ich werde derweil die letzten Vorbereitungen abschließen um auf die Feuertänzer beamen zu können.“

"Wie lange werden sie auf der Feuertänzer verweilen?"

„Da die Schäden massiv sind, ist eine Prognose noch nicht möglich Lieutenant. Commander Sheridan wird das Team begleiten, Seine Erfahrungen, die er kürzlich mit den klingonischen Systemen gemacht hat, sollten hierbei von großem Nutzen sein. Und nun entschuldigen Sie mich bitte Lieutenant.“

"Gut, dann viel Erfolg! Ich werde versuchen sie so gut es geht zu vertreten." versprach Gavin und ging an die Arbeit.

CptJones und U_E in "Fragen sie den Computer!"

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Den ganzen Tag war Sean nicht zur Ruhe gekommen. Immer wieder hatte es Anfragen gegeben, von der Crew oder von Neria. Der Lieutnant hatte zu anfangs stets versucht allen gerecht zu werden. Und sich dabei fast aufgerieben. Es ging nun mal nicht. Die Community verfügte zwar über eine Menge Ressourcen, aber auch diese waren limitiert, auch wenn sich die Situation mit dem Eintreffen des Riesenschiffes vom Foriffla – Kartell etwas gebessert hatte.

Doch mit fortschreitender Zeit hatte er gelernt, Prioritäten zu setzen, an die Abteilungsleiter zu delegieren und auch mal „Nein“ zu sagen. Doch hatte er es sich nicht nehmen lassen, die neuen Crewmitglieder, welche mit der Ikarus eingetroffen waren, zu begrüßen und zumindest den neuen Ingenieur im Maschinenraum abzuliefern.

Aber nun hatte er endlich mal Zeit, sich ein wenig zu entspannen. Zugegeben, man konnte nicht von wirklich Entspannung reden, wenn noch das Studium der Akten der neuen Crewmitglieder anstand und er auch noch einen Bericht für Captain Tenner schreiben musste.

Zuallererst hatte jedoch Seans Magen Priorität. Denn der Lieutnant hatte sich den ganzen Tag nur von Earl Gray Tee und Schinkensandwiches ernährt. Doch nun gelüstete es ihm nach einen großen Teller mit Bœuf Stroganow. Allein bei dem Gedanken an sein Lieblingsgericht lief dem amtierenden ersten Offiziers der Community das Wasser im Munde zusammen. Er überlegte kurz, ob er nicht doch ins Casino gehen sollte. Doch weil er in Ruhe arbeiten wollte, entschied er sich dagegen. Also machte er sich auf den Weg in sein Quartier.

Dort angekommen legte Sean die beiden Padds, die er dabei hatte auf seinen Schreibtisch und ging zum Replikator, wo er eine große Portion Bœuf Stroganow und ein großes Glas mit Apfelsaft repliziere. Gerne hätte der Lieutnant ein Synthehol getrunken oder noch besser, ein Glas von seiner Whiskeyflasche. Quasi zur Feier des Tages. Aber Sean hatte so das Gefühl, das Captain Tenner lieber einen nüchternen Stellvertreter haben wollte. Außerdem, wer weiß was sonst noch für Notfälle eintreten konnten. Und die Regel der Piloten dass mindestens 24 Stunden zwischen Cocktail und Cockpit liegen sollte, von der Claudette ihm mal erzählt hatte, schien zurzeit auch für ihn gelten. Quasi 24 Stunden zwischen Cocktail und Captains Chair. Und nach dieser Regel war halt Alkohol für ihn tabu.

Sean brachte sein Essen ebenfalls an seinen Schreibtisch und fing an zu Essen. Während er also mit meiner Hand die Gabel führte, mit welcher er sein Essen zu sich nahm, sah er auf den Monitor seines Deskviewers und ging die Meldungen durch. Schließlich war die Comnunity mehrere Wochen lang vom Datennetzwerk der Föderation abgeschnitten gewesen. Und er wollte wissen, was die Presse bereits über den Vorfall auf Neria schrieb.

Er war damit eine ganze Weile beschäftig, als sich plötzlich das Schott öffnete. Und dann roch er einen ganz bestimmten Duft den Sean noch drei Meilen gegen den Wind riechen konnte. Nicht weil er so stank, sondern weil es das spezielle Parfüm seiner Freundin war. „Hallo Schatz.“, begrüßte er sie. „Schean.“, erwiderte Claudette Bruchette nur. Sie klang ziemlich müde, was ihr Freund nachfühlen konnte. Er hatte zwar Probleme selbst ein Shuttle zu fliegen, aber selbst er konnte sich vorstellen, was es für einen Piloten hieß, dauernd die Strecke Community – Neria zu fliegen. Vor allen da es sich dabei um medizinische Transporte handelte, wo man besonders vorsichtig sein musste. Er wollte schon sich zu ihr auf die kleine Couch unter dem Fenster setzen, als ihm aus dem Augenwinkel heraus etwas auffiel.

USS Waterloo zerstört, Überlebende an Bord der USS Aiwa

Das machte den Offizier natürlich neugierig, war doch sein Freund und Vorgesetzter Lieutnant JG Jeremiah Esteban auf der Waterloo stationiert gewesen. Sean hatte noch mitbekommen, dass das experimentelle Schiff verloren gegangen war. Also sah er sich mit einer gewissen Furcht die Mitteilung an. Nach den ganzen Katastrophen der letzten Wochen rechnete er mit dem Schlimmsten. Hatte es etwa seinen Freund auch erwischt. Wenn ja, dann musste jemand mit Hanni reden. Die Arme war sicherlich völlig aufgelöst.

Doch der Text war nur kurz gehalten. Da hieß es bene nur, dass die Waterloo zerstört wurden war, aber die Crew von der Aiwa geborgen werden konnte und sich nun auf dem Weg zur Erde befanden. Es gab wie sonst keine Liste mit den Namen der Überlebenden, aber in einen Nebensatz wurde erwähnt, dass der Captain und der erste Offizier getötet worden waren.

Sean schnitt eine Grimasse. Es hatte bei der ganzen unsäglichen Geschichte der letzten Woche bereits zu viel Tote gegeben. Selbst Goyer und den anderen neuen Führungsoffizieren hatte er trotz aller Probleme nicht den Tod. Egal was vorgefallen war. Und vor allen nicht auf die Art, welche sie gewählt hatten. Außerdem war der Lieutnant ja in seinen Augen zu einem großen Teil selbst schuld an den Problemen, die er gehabt hatte, gewesen. Von daher war die Nachricht über zwei weitere gute Offiziere, die ihr Leben in Ausübung ihrer Pflicht gelassen hatten, eine ziemlich schlechte Nachricht, welche die frischen seelischen Wunden, die nur mit einen Grind bedeckt waren und langsam wieder zuwuchsen, wieder aufriss.

Auf der anderen Seite war das dennoch eine gute Nachricht. Denn das hieß auch, dass der Einsatzoffizier hatte überlebt. Und das bedeutete, dass sein Freund Jerry am Leben war. „Cloud, schau mal.“, wandte er sich an seine Freundin. Doch die Pilotin war auf der Couch eingeschlafen. Mit einen Lächeln holte der Lieutnant die Ersatzdecke und ein Kissen aus dem Schlafzimmer, zog Claudette die Uniformstiefel aus und legte sie bequemer hin. Dann schob er ihr noch das Kissen unter dem Kopf und deckte seine Freundin zu.

Danach schnappte er sich den Deskviewer und ging ins Schlafzimmer um dort in Ruhe seinen Bericht zu verfassen. Sean hatte in gerade fertig, als sein Kommunikator piepste: „Tenner an Coleman.“ „Coleman hier.“ „Lieutnant, ich warte noch auf ihren Bericht.“ Der Offizier grinste und schickte den Text schnell ab. „Ist gerade raus, Captain.“ Eine kurze Pause entstand, in welcher der Captain die Angabe überprüfte. „Danke, Lieutnant. Tenner Ende.“

Froh noch, so gut weggekommen zu sein, kehrte der Lieutnant in den Hauptraum des Quartiers zurück. Er beschloss seine Freundin zu wecken und zu überreden, ins Schlafzimmer zu kommen, wo es eindeutig bequemer war. Vorsichtig rüttelte der amtierende erste Offizier an Claudettes Schulter. „Aufwachen, Cloud.“

„Wie, was, Muss isch schon wieder fliegen?“, schreckte die Pilotin verwirrt hoch. „Nein Liebling, du bist auf der Couch eingeschlafen.“, erwiderte Sean. „Komm ins Bett.“

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Es war schon beinahe frustrierend: Charles Morten hatte sich mit einigen Kadetten von der USS America extra in ein Gebiet begeben, in dem es besonders viel zu tun gab, aber im Grunde genommen nur den Wiederaufbau betreffend. Und der konnte erst beginnen wenn alle Stadtbewohner evakuiert waren...

Und nicht einmal zu dieser Evakuierung konnte er viel beitragen; denn gerade als er geholfen hatte mühsam ein paar teilverschüttete Nerianer aus den Trümmern zu ziehen und wegzubringen, legte sich ein Leuchten über die frischen Ruinen und eine ganze Gruppe Nerianer stand bzw. saß oder lag auf einmal im sicheren Außenbereich.

"Das waren die Forifla, die können wenn es sein muss jeden einzelnen Verschütteten erfassen und in Sicherheit beamen!", quiekte die Nerianerin neben Morten, die für die Evakuierung verantwortlich war.

"Tja, wie ein Sternenflotten-Transporter hat das eben tatsächlich nicht ausgesehen. Und die der Romulaner sind grün... Was mich aber wundert: Wieso helfen die Forifla nur vom Orbit aus und beamen nicht selbst nach unten?"

"Oh, hier dürfte sich kaum einer blicken lassen weil Sie hier sind. Die Forifla sind in manchen Dingen sehr eigen wie Sie vielleicht schon mitgekriegt haben; aber in der Hauptstadt dürfte wahrscheinlich eine foriflanische Delegation unserer Präsidentin einen Besuch abstatten. Ich finde es irgendwie schade dass dies ihr letzter Besuch hier bei uns ist... Seit Neria der Föderation beigetreten ist haben sie einfach kein Interesse mehr an uns, es sei denn wir befänden uns wie jetzt in Not."

"Was haben diese grauen Leute eigentlich gegen die Föderation?"

Die Nerianerin sah den Menschen etwas ratlos an. "So genau weiß das bei uns eigentlich kaum jemand; vielleicht befürchten die Forifla eine zu starke Einmischung in ihre eigenen Angelegenheiten, Sonderabgaben oder eine zu starke Bürokratie... Nehmen Sie das bitte nicht persönlich Mr. Morten. Ich kann Ihnen auf jeden Fall versichern dass sie mit den Romulanern ebensowenig zu tun haben wollen."

In diesem Moment erklang Brol Spencers Stimme aus Mortens Kommunikator: "Charles, alles klar da unten?"

"Kann man so sagen... Die Forifla machen mich und die Kadetten bei mir mehr oder weniger überflüssig."

"Dann könntest du uns vielleicht in die Hauptstadt begleiten... Lieutenant Guttler und ich werden in zehn Minuten auf den Planeten beamen und dem Bergbau-Ministerium einen kleinen Besuch abstatten."

Der Ingenieur blickte zur Nerianerin, welche ihm zu verstehen gab dass er gehen konnte.

"Also gut Charles, ich werde euch dann beim Ministerium treffen." An die Kadetten gewandt meinte er: "Für eine ausführliche Besichtigung dürfte dies kaum der richtige Zeitpunkt sein, von daher denke ich ihr solltet euch entweder auf die America zurückbegeben oder nach anderweitigen Aufgaben hier fragen."

Das Bergbau-Ministerium befand sich eher am Rande der Hauptstadt und war dank seiner robusten Bauweise von den Auswirkungen des Asteroidenhagels fast vollständig verschont geblieben. Minister G'ra-bti'ef empfing seine drei Gäste höflich, aber kurz angebunden. "Ich habe nicht viel Zeit, also womit kann ich Ihnen dienen?", fragte er nachdem alle einander vorgestellt worden waren.

Lieutenant Guttler räsuperte sich. "Minister, normalerweise würden über diese Angelegenheit andere, für diese Aufgabe qualifiziertere Leute reden sobald wieder halbwegs Normalität eingekehrt ist. Aber da die Forifla dann wohl schon wieder fort sein und wie es aussieht nicht wiederkommen werden, wollten wir bei Ihnen wegen der orbitalen Bergbaumethode der Forifla anfragen..."

"Die Antwort lautet Nein Lieutenant. Die Forifla haben diese Technologie noch nicht einmal an uns weitergegeben - aber ich kann Ihnen versichern, der etwas konservativere Weg vom Boden aus führt ebenso sicher zu unseren tieferen Vorkommen, selbst wenn er etwas länger dauern sollte."

"Ich verstehe... Nun, unsere Nachfrage ist ohnehin eher inoffizieller Natur, auch wenn Captain Tenner mir die Erlaubnis gegeben hat im Falle einer möglichen Zusage weitere Verhandlungen auch direkt mit den Forifla zu führen."

"Oh, mit den Forifla können Sie jederzeit reden solange sie noch hier sind. Allein die Kontaktaufnahme mit ihnen ist eine Bereicherung für jedes Individumm mit Sinn für Ästhetik und Melodie. Aber ich kann Ihnen versichern, dass sie keine ihrer Technologien mit der Föderation oder irgendeiner anderen Macht teilen werden. Nicht einmal dann wenn der Föderations-Präsident ihnen höchstpersönlich ein Ständchen singen würde."

"Das ist bedauerlich", schaltete Brol Spencer sich nun ein, "auch wenn ich von Bergbau keinerlei Ahnung habe muss ich sagen, dass ein näherer Kontakt mit den Forifla von großem Vorteil für die Föderation wäre. Ich bin hier keineswegs befugt für die gesamte Regierung zu sprechen, aber meiner Ansicht nach könnte man vielleicht überlegen, Neria wieder aus der Föderation auszuglieden und zu einem eigenständigen Protektorat zu machen. Die Föderation, die Forifla und die Romulaner könnten sich dann zusammen mit Ihnen zu gleichen Teilen um die Sicherheit in Ihrem System kümmern."

Minister G'ra-bti'ef blickte den Anwalt ziemlich erstaunt an. "Wollen Sie ernsthaft vorschlagen, Neria soll jetzt nach allem was wir durchgemacht haben wieder aus der Föderation ausgeschlossen werden? Ich gebe ja zu, auch ich war am Anfang gegen diesen übereilten Beitritt, aber jetzt wo wir schon drin sind sollten wir es auch bleiben!"

Brol Spencer hob beschwichtigend seine Arme. "Es war ja auch nur ein Gedanke von mir Minister... Aber wäre Neria noch kein Mitglied der Föderation würde ich meinen Vorschlag einem Beitritt jederzeit vorziehen."

"Ich gebe zu an diesem Gedanken ist durchaus etwas dran Mr. Spencer... Gehe ich recht in der Annahme dass Neria von dieser Beinahe-Katastrophe verschont geblieben wäre, wenn es nicht der Föderation beigetreten wäre?"

"Das kann ich nicht genau sagen, aber ich würde überwiegend zu einem 'Ja' tendieren."

Nach einigen Sekunden des Schweigens fuhr der Minister wieder fort: "Nun da Sie schon mal hier sind - wer genau ist in der Föderation unser Ansprechpartner bezüglich Rohstoffhandel und Bergbau? Sie sagten ja selbst dass Sie für derartige Fragen nicht qualifiziert seien."

"Nun, was den Bergbau an sich betrifft dürfte die Federal Space Mining Corporation, kurz FSMC der direkte Ansprechpartner sein", meldete sich nun Charles Morten zu Wort, "aber was das allgemein Organisatorische betrifft, so hat meines Wissens nach das Wirtschafts-Ministerium eine eigene Abteilung für Rohstoffbeschaffung. Das heißt Sie dürften zuerst Besuch von einem deren Vertreter erhalten."

"So wie das klingt scheint das ein Zivilist zu sein... Ist schon mal nicht ganz verkehrt. Nichts gegen die Sternenflotte, aber angesichts der jüngsten Ereignisse bin ich ihr gegenüber doch ein bisschen skeptisch. Was die FSMC betrifft, handelt es sich hierbei um eine zivile Organisation?"

"Eine zivile, auch wenn sie in manchen Bereichen eng mit der Sternenflotte zusammenarbeitet."

"Nun denn..." G'ra-bti'ef stand von seinem Schreibtisch auf und reichte seinen Besuchern noch einmal die Hand. "Dann hoffe ich trotz des Desasters, dass unsere Mitgliedschaft in der Föderation und unsere Zusammenarbeit eine gute Zukunft haben werden. Leider kann ich Sie angesichts der gegenwärtigen Lage nicht mehr im Ministerium oder einem unserer Bergwerke herumführen... Sollten Sie aber in einigen Monaten oder Jahren wieder hierherkommen, können wir das gerne nachholen."

Die drei Besucher verabschiedeten sich ebenfalls und teilten dabei lautstark die Wünsche des Ministers; danach blieben sie noch eine Weile in der Hauptstadt um wenigstens dort weiterzuhelfen.

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Das kleine Bündel auf dem Arm betrat H´Qar die Krankenstation, genau so wie die letzten beiden Tage, als Milseya hier zusammengebrochen und operiert worden war.

Vorsichtig legte er seinen Sohn in das kleine Bettchen, das neben Milis Bio-Bett stand. Danach zog er sich einen dieser viel zu weichen Stühle heran und setzte sich neben seine Frau.

Sanft strich der Klingone mit seinen Fingern über Milis Wange. Wenn er doch nur wüsste, wann sie wieder aufwachen würde. Er hoffte, dass es sein würde, bevor die Feuerschlag wieder soweit hergestellt war, dass sie abfliegen konnte.

Anna Ruski betrachtete den Klingonen und war wie die Tage zuvor erneut darüber gerührt, dass dieser riesige Kerl – ein Krieger durch und durch – so viel Zärtlichkeit und Sanftmut an den Tag legen konnte. Die Hebamme trat vorsichtig in den Raum und nickte H'Qar freundlich zu, bevor sie dessen Sohn kurz untersuchte. „Dos isch oi Prachtbub“, sagte sie anerkennend. „Dor hot scho wieder 600 Gramm zugeloigt.“

Dieser komische Akzent der Hebamme hatte H`Qar schon immer zu schaffen gemacht. Aber er glaubte, die Frau richtig verstanden zu haben.

"Er ist ein Klingone. Es liegt in unserer Natur, schnell stark zu werden."

Wieder sah er zu Milseya, ohne zu Anna zurückzublicken sprach er weiter. "Wann wird sie aufwachen?"

Anna zuckte mit den Schultern. „Dos wois koi..“ Ein Seufzen vom Krankenbett ließ sie herumfahren. Die Stirn der kleinen Bajohaliianerin runzelte sich; ihre Augen kniffen sich zusammen. „Muss ich denn?“ kam es leise krächzend aus dem Bett.

H´Qar zog seine Mundwinkel zu einem Grinsen nach oben. Milseya hatte schon immer ein eigenartiges Timing gehabt.

"Es würde zumindest deinen Mann und deinen Sohn freuen, wenn du das tun würdest."

Ein unwilliges Raunen kam zurück. „Nur ihr beide? Püh!“

H´Qar schnippste kurz mit seinem Zeigefinger gegen Milseyas Stirn. "Wir beide sollten dir genug sein."

„Aua!“

Doch um ihre Lippen legte sich ein Lächeln. Dann schlug sie die Augen auf und wartete bis ihre Sicht klar wurde. „Es reicht gerade so“, erwiderte sie mit rauer Stimme. „Wo ist Baru'Q?“

Anna Ruski griff behände in das Kinderbettchen, nahm das Baby heraus und legte es in die Arme der Bajohaliianerin, bevor sie sich diskret zurückzog.

Milseya betrachtete den kleinen Kerl gründlich, bevor sie zu ihrem Mann aufsah. „Er sieht aus wie du.“

"Er ist mein Sohn."

„Unverkennbar“, gab sie zurück. „Und doch sehe ich auch ... wie lange war ich bewusstlos?“

"Etwa zwei Tage. Zwei Tage, in denen einiges passiert ist. Unter anderem stehst du unter Arrest und ich werde in Kürze ins Reich zurückmüssen. Dein Sohn hat seine Wasserweihe bekommen, die Community hilft bei den Hilfsmaßnahmen für Neria, die Ermittlungen gegen uns wurden eingeleitet. Und so weiter und so weiter."

Sie stöhnte. „Was ist passiert? Egal - das andere Zeugs interessiert mich nicht. Ich will nur wissen, ob du unseren Sohn mit seinem Element vertraut gemacht hast!“

H´Qar schüttelte leicht den Kopf. Und da behaupte noch einmal jemand, Klingonen wären stur.

"Genau das habe ich doch gerade gesagt: Er hat seine Wasserweihe bekommen."

Er beugte sich über Milseya und Baru´Q.

"Ich musste es auf dem Holodeck machen. Der Captain wollte mich nicht alleine auf den Planeten lassen."

Milseya verzog das Gesicht. Künstliches Wasser! Aber wahrscheinlich musste sie glücklich sein, dass Tenner ihm das gestattet hatte. „Aber du hast dich an den Ritus gehalten?“, fragte sie weniger besorgt, denn überrascht darüber, dass es ihr plötzlich so viel zu bedeuten schien.

H´Qar verzog sein Gesicht und blickte seine Frau böse an. Als ob er sich nicht an ein Ritual halten würde, das für die Familie wichtig war.

"Natürlich habe ich mich an den Ritus gehalten mit allen familiären Eigenheiten unserer Familie auf Halii."

Sie lächelte ihn müde an. „Entschuldige, inoumerii. Es ist so viel passiert .. und mein Schädel dröhnt ..“ Zärtlich zog sie seinen Kopf zu dem ihren und küsste ihn. „Ich liebe dich.“

Vorsichtig erwiderte er ihren Kuss. "Ja, es ist viel passiert. Aber es wird uns stärker machen."

Sanft biss er in ihre Wange.

Sie musste lachen. „Bis ich dazu wieder in der Lage bin, sollte es eigentlich noch eine Weile gehen, aber gerade im Moment hätte ich schon Lu...“

Ein Räuspern an der Tür ließ sie den Kopf leicht zur Seite neigen. Captain Tenner stand dort.

Jeremy nickte dem Klingonen zu und sah an ihm vorbei zu der Patientin auf dem Bio-Bett. "Lieutenant, dürfte ich kurz mit Ihnen alleine sprechen?"

Milseya reichte ihren Sohn an H'Qar und lächelte den Kommandanten der Community freundlich an. „Natürlich dürfen Sie das, Captain. Allerdings können Sie das genauso gut, wenn mein Mann anwesend ist. Was mich betrifft, betrifft auch ihn und umgekehrt.“ Sie deutete auf einen Stuhl, um Tenner einen Platz anzubieten.

H´Qar nahm seinen Sohn entgegen und zog sich etwas zurück. Währenddessen setzte sich der Captain neben das Krankenbett.

"Nun, Lieutenant, ich bin leider hier, um einige unangenehme Nachrichten zu überbringen. Ich weiß nicht, in wie weit ihr Mann Sie bis jetzt informiert hat?" Er sah Milseya fragend an.

Milseya sah den Mann ebenso fragend an. „Sie meinen, dass gegen uns ermittelt wird? Das musste mir H'Qar nicht erst sagen. Das war mir schon klar, als wir aufgebrochen sind.“ Sie lächelte. „Lassen Sie mich raten, Befehlsverweigerung, Verschwörung und Piraterie – wahrscheinlich auch noch ein Menge anderer leichter oder schwerer Vergehen werden mir zur Last gelegt?“

Jeremy Tenner lächelte. "Nicht nur Ihnen, auch Ihren Mittätern. Außerdem stehen Sie ab sofort unter Arrest, auch wenn Sie sich auf dem Schiff relativ frei bewegen dürfen. Sobald Sie die Krankenstation wieder verlassen dürfen, wird ihnen ein Quartier zugewiesen. Außerdem wird ihr Offizierspatent bis zum Abschluss der Ermittlungen eingefroren."

„Das war zu erwarten gewesen“, erwiderte sie gelassen. „Und das ist es wert gewesen.“

"Nun, es liegt nicht an mir das zu bewerten. Und es bleibt abzuwarten, was die Ermittler und eventuell auch die Richter dazu sagen werden." Jeremy war nicht sehr überrascht. Die anderen hatten diese Neuigkeiten ebenfalls gelassen aufgenommen.

Sie musste lachen. „Seltsam, ich habe geglaubt, dass gerade Sie das verstehen würden. Die Ermittler und die Richter müssen nach dem handeln, was Ihnen an Beweisen vorgelegt wird. Aber die wenigsten von denen wissen wirklich, wie es tatsächlich ist, auf einem Schiff zu dienen. Wie es ist, wenn das Schiff zu einem Zuhause wird. Und wenn die Crew zur Familie wird... und die Familie um Hilfe bittet. Aber lassen wir das. Sie haben Recht, Captain, es liegt nicht an Ihnen, das zu bewerten.“ Sie schüttelte den Kopf. „Was geschehen ist, ist geschehen. Ich möchte Sie allerdings noch um einen Gefallen bitten.“

Jeremy legte den Kopf leicht schief.

"Es liegt an dem Gefallen, um den Sie mich bitten werden, ob ich diesen dann auch erfüllen kann."

„Ich möchte meine Familie auf Halii kontaktieren. Nicht nur, um ihnen mitzuteilen, dass mein Sohn geboren wurde, sondern auch, weil diese uns allen einen Verteidiger besorgen soll.“

"Die Kommunikation mit Halii sollte kein Problem darstellen. Was die Anwälte angeht, möchte ich Sie zur Vorsicht mahnen. Zivile Anwälte werden vor einem Militärgericht höchstens als Nebenanwälte zugelassen. Und wenn es zu einer Verhandlung kommt, wird es eine Militärgerichtsverhandlung."

„Dessen bin ich mir bewusst, Captain“, lächelte Milseya. „Ich habe ja auch nicht zwangsläufig von einem zivilen Anwalt gesprochen.“ Sie zwinkerte dem Mann zu. „Danke für Ihre Erlaubnis, Sir. Wenn das alles wäre.“

"Von meiner Seite wäre das alles. Ach ja, Ihre Fluglizenz wurde selbstverständlich auch eingezogen. Ich wünsche ihnen noch eine gute Besserung, Lieutenant."

"Danke, Captain." Milseya lehnte sich zurück und schnellte dann wieder vor. "Und bevor ich es vergesse, ich plane eine Feier anlässlich der Geburt meines Sohnes. Sie sind selbstverständlich eingeladen! " Dann winkte sie ihrem Mann. "Inoumerii.."

Shane und fee in „Wenn der Zwerg mal ausgeschlafen hat..“

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Nach Erhalt der technischen Daten spielte Niels mehrere Möglichkeiten durch, wie man die Transponder in den Artefakten ausnutzen konnte. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass es am erfolgversprechensten sei nach den akustischen Signalen zu suchen.

Um die Transponder zu aktivieren würde die Community eine elektromagnetische Welle aussenden, die einerseits über genügend Energie verfügen musste, um die Transponder zu versorgen, aber andererseits nur so stark sein durfte, dass die Bevölkerung nicht gefährdet wird. Diese Technologie funktionierte zwar noch unterhalb des Mikrowellenbereichs bei etwa 950 MHz, aber trotzdem stand die Sicherheit an erster Stelle.

Wurden die Transponder aktiviert und die Warntöne ausgelöst, musste sich die Community in der richtigen Höhe über dem Planeten befinden um diese wahrnehmen zu können. Dazu reichte es aus, wenn die Sensoren ein Signal auf der entsprechenden Frequenz anzeigten. Die errechnete Flughöhe nimmt wiederum Einfluss darauf, wie hoch der Energieoutput sein muss und wie groß das Gebiet ist, das auf einmal abgesucht werden kann. Niels Berechnungen ergaben, dass die Planetenoberfläche von acht Positionen komplett abgedeckt werden konnte. Wurden die Artefakte so ausfindig gemacht, sollten sie auf die Community gebeamt werden um sie dann wieder an das archäologische Museum übergeben zu können.

Niels fasste die Berechnungen kurz zusammen und schickte seinen Plan an Captain Tenner, der nun die Entscheidung treffen musste, ob dieses Vorgehen durchgeführt werden würde oder nicht.

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Die Nacht war für Vinara sehr unruhig gewesen; Träume die sie nicht ganz deuten konnte hatten sie heimgesucht - womöglich Fetzen der langsam wiederkehrenden Erinnerung?

Auf jeden Fall hatte sich ihre Einstellung am nächsten Morgen grundlegend geändert: Hatte sie bislang - wieso konnte sie eigentlich auch nicht genau sagen - versucht sich so zu verhalten als sei sie trotz Amnesie noch die Alte, so fand sie die gegenwärtige Sternenflotte jetzt nur noch widerwärtig. Die Uniformen waren ihr viel zu dunkel und soldatisch, dieses Schiff auf dem sie gefangen gehalten wurde eine ebenso lächerliche bis gefährliche Groteske und das verräterische Verhalten der neuen Führungsoffiziere ein Armutszeugnis für die gesamte Flotte.

Die Andorianerin gab sich keine Mühe ihren neu erwachten Unmut zu verbergen; die Standard-Uniform mit dem grauen Hemd ersetzte sie durch eine fast weiße vulkanische Robe und zum ersten Mal wünschte sie sich, ihre Erinnerung mochte nicht mehr zurückkehren.

Eigentlich war es kein Wunder dass diese Umstände - die Uniformen, das Schiff, eine insgesamt militärischere Ausrichtung der Sternenflotte - ihr altes Ich zu solchen Eskapaden verleitet hatten wie sie sie nachgelesen hatte. Diese alte Vinara erschien ihr wie eine Karikatur ihres jetzigen Selbst zu welcher sie nie wieder werden wollte.

Nur: Was konnte sie gegen die bevorstehende "Rückverwandlung" tun? Sich absichtlich einen Stromschlag verpassen der ihr Gedächtnis hoffentlich auf Dauer löschen würde?

Immerhin gab es auch eine gewisse Hoffnung: Vor der Amnesie, ja noch vor dieser ganzen Angelegenheit durch welche sie und ihre Kollegen - welche ihr immer noch wie Fremde erschienen - in den gegenwärtigen Schlamassel geraten waren, hatte sie der Sternenflotte aus freien Stücken den Rücken zugekehrt. Und sie hatte sich zuvor noch einer als pazifistisch geltenden Erdenreligion angeschlossen. Nun gut, diese Aktion erschien ihr fast ein wenig lächerlich, auch wenn der christliche Glaube ihr vielleicht gerade in dieser Stunde etwas Halt geben konnte.

Daher prangte auch schon zehn Minuten nachdem sie die besagte Robe angezogen hatte ein leicht abstraktes Kruzifix an der Wand ihres Quartiers. Immer noch mit einer gewissen Skepsis sah sie sich das religiöse Objekt an - dieser an einem Kreuz hängende Mann sollte eine anbetungswürdige Gottheit symbolisieren? Wobei, es war nicht der Tod sondern vielmehr die Wiederauferstehung dieses Mensch gewordenen Gottes, welcher die Geburt des Christentums markiert hatte.

Dennoch, der Anblick dieser leidenden Person - auch wenn sie in der vor ihr hängenden Version nicht sehr realistisch dargestellt war - irritierte sie zunehmend. Daher legte sie das Kruzifix zurück in den Replikator und ersetzte es durch ein blankes, "protestantisches" Kreuz.

Ja, dieser Anblick war schon wesentlich besser. Und während sie das Kreuz betrachtete kam ihr eine weitere positive Wendung im Leben ihres früheren Ichs in den Sinn: Sie hatte nach ihrem Einsatz auf Mudmos V habilitiert oder war vielmehr habilitiert worden. Vielleicht sollte sie doch nicht alle Erinnerungen verwünschen... Auch wenn sie sich nun sicherer denn je war dass die Sternenflotte in ihrer gegenwärtigen Form nicht der richtige Ort für sie war.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Romulanisches Shuttle Arasev

Noch 29 Flugstunden von Neria entfernt……..

Der holografische Schirm löste sich auf, nachdem die Übertragung der Aufzeichnung von der CSBN-Sendung geendet hatte. Garibaldi blieb die Spucke weg, als er sah, wie der Asteroide als Geistererscheinung durch den Planeten gerast war. Dabei stellte er auch fest, dass die Romulaner auch nach Luft schnappten und sich teilweise, an was festhielten.

Niemand hätte im Traum damit gerechnet, dass jemand auf eine derartig verrückte Idee kommen würde, die obendrein auch noch hinhaut.

In Admiral Walther Sheridans Gesicht blitzte Stolz auf, als er hörte, wer diese Idee hatte und auch erfolgreich umgesetzt hatte. Jedoch trübte dies die Erwähnung der Regenbogenpresse das Ganze wieder ein.

„Nicht schon wieder!“, seufzte Garibaldi geflüstert. Er und der Admiral wussten, dass nur eine Zeitung dafür infrage kommen konnte. Und der Sicherheitschef der Excelsior hätte schwören können, dass der alte Mann schon bereits ausmalte, wie er einen Hagel Photonentorpedos auf das Redaktionsgebäude niederregnen ließ. Glücklicherweise schien es der Admiral nach wenigen Sekunden zu verwerfen. Auch wenn es zugegeben reizvoll gewesen wäre, dieses Schundblatt im wahrsten Sinne des Wortes auszulöschen.

Melor schien was auf dem Herzen zu haben. Die Tal Shiar Agentin hatte den Beitrag aufmerksam verfolgt und zeigte sich sogar hier und da leicht beeindruckt. Letzten endlich blieb es ein Geheimnis, was Erein Melor wirklich dachte.

„Auf Romulus wäre so eine Berichterstattung nicht möglich gewesen“, sagte Krokav monoton.

„Man hätte das Ganze wie die Menschen sagen – unter den Teppich gekehrt- und es zur Geheimsache erklärt. Es sei denn, diese Bilder würden den Ruhm des Reiches verstärken. Aber die Schande bleibt verborgen.“

Sheridan nickte nur zustimmend.

„Ich bin … beeindruckt“, begann der Prokonsul zu sprechen. „Der Planet war in jeder Hinsicht schon verloren und trotzdem, wurde er gerettet.“

„Und zwar aufgrund der Zusammenarbeit von Föderation und Romulanern Prokonsul“, antwortete Sheridan.

„Diese Art der Zusammenarbeit kann auch in Zukunft stattfinden. Und es bringt beiden Seiten nur Vorteile.“

„Vielleicht. Aber selbst Sie wissen Admiral, dass es nicht leicht ist, Jahrhunderte des Misstrauens und der Feindschaft einfach so abzulegen. Und ich Denke, das wird noch lange der Fall sein“, beendete Telek seinen Gedankengang.

„Es gibt für alles einen Anfang und auch ein Ende. Ich vermute, dass beide Seiten sich einfach an die Feindschaft derartig gewöhnt haben, wie an eine alte Decke, in die man sich an kalten Abenden einwickelt. Dennoch, es wartet noch Arbeit auf uns alle, wenn wir den Planeten erreicht haben.“

„Da stimme ich ihnen zu Admiral.“

Während der Admiral und der Prokonsul begannen wieder das eisige Klima aufzutauen, begab sich Krokav zu Garibaldi. Man konnte es ihm ansehen, dass dem Romulaner eine Frage auf der Zunge brannte.

„Commander Garibaldi? Ich habe da eine Frage.“

„Dann schießen Sie los!“ Krokav sah den Menschen überrascht an.

„Ich soll schießen?“

„Verzeihung, eine menschliche Metapher für: Stellen sie ruhig ihre Frage“, erklärte der Sicherheitschef freundlich. Krokav nickte nur und machte ein leicht verwundertes Gesicht.

„Nun in diesem Bericht, den wir gesehen haben. Was ist die Regenbogenpresse?“

„Wie erkläre ich das am besten?“ Garibaldi blickte kurz zur Decke und dann wieder zu Krokav.

„Nun, das ist eine Sparte der Föderationsmedien, die hauptsächlich über Klatsch und Tratsch berichtet. Und auch manchmal die Wahrheit vollkommen verdreht.“

„Das heißt, es gibt Medien, die bei ihnen gezielt Lügen und Gerüchte verkaufen?“

„So könnte man es sagen, ja.“

Der Centurio blinzelte einige Male. Offenbar war so was für ihn unvorstellbar und schien sich darüber ausgiebig zu wundern. Die Menschen waren wirklich erstaunlich und steckten voller Überraschungen. Aber manchmal waren sie auch den Romulanern in gewissen Dingen sehr ähnlich.

„Also wenn es so was auf Romulus gäbe, dann hätte ein D ´Deridex Warbird dem Ganzen ein Ende bereitet.“

Hoffentlich hat, dass der alte Mann nicht gehört! Dachte Garibaldi. „ Das Glaube ich ihnen aufs Wort Krokav.“

„Aber es gibt was Ähnliches auf Romulus, wenn auch nicht so freizügig wie bei Ihnen Commander.“

„Tatsächlich?“ Eine romulanische Klatschpresse. Der Gedanke faszinierte Garibaldi förmlich.

„Ja in der Tat. Wobei das eher von den alten Frauen und Männern auf Romulus gelesen wird. Ich verstehe nicht, was man daran finden kann.“

„Beten wir, dass dies niemals eintreffen wird. Denn ich will es nicht verstehen.“

Krokav lächelte nur kurz. Auf einer gewissen Ebene hatte sich eine Art Freundschaft gebildet, die mehr auf Verständnis und gegenseitigen Respekt aufzubauen schien.

„Sie sprechen ja beinahe wie ein Romulaner Commander.“

„Ja manchmal muss man in dem Job auch spitzohrig sein.“

„Wie bitte?“

„Ich werde das Ihnen bei Gelegenheit gerne erklären Centurio.“

IKS Feuertänzer

Zusammen mit Suval und Will Kepler war George auf die Feuertänzer gebeamt worden. Inzwischen war es den Klingonen gelungen, die Lebenserhaltung über die Batterien wieder zum Laufen zu bringen.

Der klingonische Ingenieur hatte das Team in den kleinen Maschinenraum geführt, welcher George gut von der Feuerschlag noch kannte. Alle Anzeigen und Kontrollen waren bei den Klingonen so genormt, dass man nur an wenigen Details erkennen konnte, dass dies ein anderes Schiff war, als dass mit dem Er, Jenax , Niels und Lucas nach DS6 gereist waren. Der Energiekern des Schiffes war Dunkel. George betrachtete sich diesen eine Weile genau.

„Beginnen Sie!“, bemerkte der Klingone in einem nicht zu überhörenden Sarkasmus. George konnte es ihm nicht mal Übel nehmen.

„Mr Sheridan beginnen Sie bitte mit einer ersten Analyse.“ Sagte Suval. George löste den Tricorder aus dem Gürtel und begann einen ersten Scan auszuführen. George kam sich unbehaglich in der Uniform vor. Er trug zwar die, die er seit Jahren trug, aber der Kragen war Blank. Auch Kepler und vermutlich Suval behagte diese Situation bei Weitem nicht. Dennoch schien sich nach der Übertragung von CSBN eine Art Hoffnung zu bilden. Doch diese war noch zu schwach um auch wirklich daran zu klammern können.

George konzentrierte sich wieder auf die Anzeige des Tricorders. Er führte das Gerät rund um den Maschinenkern herum, bevor er sich wieder dem gegenwärtigen Chefingenieur der Community zuwandte.

„Die Dilithiumkristalle sind zu 50 % gebrochen. Wenn wir eine kristalline Rekonstruktion vornehmen, sollten wir die Kristalle zu 80 % wieder herstellen können. Des Weiteren sind einige Plasmaspulen durchgebrannt oder verschmolzen. Dazu kommt noch der strukturelle Schaden am Rumpf des Schiffes. Dass es überhaupt noch an einem Stück ist, ist ein Wunder.“

„Was Schlagen Sie vor?“, fragte Suval.

„Als Erstes sollten wir den Impulsreaktor in Gang setzen. Dieser sollte leichter instand zu setzen sein. Aber der Warpantrieb wird knapp drei Tage brauchen, bis er wieder einsatzfähig ist.“

„Gut, dann verfahren wir folgendermaßen. Mr Sheridan, Sie werden sich um den Warpantrieb kümmern. Mr Kepler wird ihnen dabei zur Hand gehen. Ich werde derweil mit dem klingonischen Chefingenieur den Impulsantrieb reparieren.“

„Ja, Sir.“ Lautete Georges Antwort. Welche sehr seltsam klang. Suval nickte nur, dann verließen er und der klingonische Ingenieur den Maschinenraum. Nur noch ein Sicherheitsoffizier der Community leistete den Beiden Gesellschaft.

„Ich kenne die Kristall Rekonstruktion nur aus dem Handbuch Comm…Mr Sheridan“, sagte Kepler.

„Schon gut.“, George atmete aus. „Dann passen Sie gut auf. So was wird an der Akademie nicht mehr oft gezeigt.“

„Danke“, sagte Kepler.

„Dann beginnen wir damit, indem Sie mir den Resonanzscanner reichen Will“, sagte, George und schaffte es ein angedeutetes Lächeln zustande zu bringen. „Denn damit werden wir den ganzen Vormittag zubringen“, fügte Sheridan noch hinzu.

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Konsequenzen der Entscheidung - I

Passagierraumschiff SS Acheron

nahe Erdorbit

So langsam näherte sich die SS Acheron, ein Langstreckenkreuzfahrtschiff nach einer gut zweiwöchiger Reise von Betazed ihren Ziel, der Erde. Die Acheron war von der Sternenflotte gechartert wurden, um eine Gruppe von Offizieren und Zivilisten zu der zentralen Weltder Föderation zu bringen. Darunter befand sich auch ein ziemlich großer junger Mann, afrikanischer Herkunft. Und dieser Stand gerade auf dem Aussichtsdeck am Bug und beobachtete, wie der kleine blaue Planet, einer der Juwelen im All immer größer wurden.

Jeremiah stand mit nachdenklicher Miene an dem breiten Fenster aus transparenten Aluminium. Seit das Schiff in das Sonnensystem eingetreten und kurz hinter der Umlaufbahn des Saturns unter Warp gegangen war, befand er sich mit seiner gepackten Tasche bereist dort. Ihm war es gelungen sich während der Reise ein wenig zu entspannen. Er hatte versucht so wenig wie möglich an die Ereignisse an Bord der Waterloo zu denken, was ihn relativ gut gelungen war. Er war zwar mehrmals Nachts aufgewacht, von Alpträumen geplagt. Aber das war nur normal gewesen. Jerry hatte es geschätzt, dass seine Freunde ihn mit dem Thema nicht allzu sehr behelligt hatten. Und selbst seine Familie hatte akzeptiert, dass er während seiner Anrufe nicht darüber sprechen wollte.

Doch nun näherte sich der suspendierte Lieutnant der Erde, was für ihn bedeutete, sich den Konsequenzen seiner Entscheidung zu stellen. Und er fragte sich, wie diese Aussehen würden. War er optimistisch, dann teilte er die Meinung von Captain Taylor von der Aiwa und die seiner Freunde. Sie waren der Ansicht, dass er sich nichts hätte vorwerfen müssen. Dass er dass getan hatte was notwendig war. Doch es gab auch Momente, da war sich Jerry sicher, dass seine Sternenflottenkarriere nun gelaufen war. Zerstörung von Föderationseigentum war nämlich ein Anklagepunkt, den man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Und dann war ja noch die Sache, wie man ihn auf der USS Vancouver, dem Schiff, das die Überlebenden der Waterloo nach Betazed gebracht hatte, behandelt hatte Deren Sicherheitschef war da besonders streng gewesen. Wie hatte er sich gleich ausgedrückt. „Wenn es nach mir ginge, würden sie jetzt in einer Arrestzelle sitzen.“ Soweit war es nicht gekommen. Jeremiah hatte ja nicht einmal einen oder zwei ständige Begleiter gehabt. Aber er war dennoch immer unter Beobachtung gewesen, sobald er sein Quartier verließ. Sicherheitsüberwachung Stufe zwei. Einen Zivilisten wäre es vermutlich aufgrund der häufigen Wechsel gar nicht aufgefallen. Aber als Sternenflottenoffizier fiel es Jerry eben auf. Er nahm es den Captain nicht mal krumm. Vielleicht hätte er in der Situation genauso gehandelt. Wobei sich jetzt natürlich die Frage stellte, ob er überhaupt ein Kommando bekommen würde.

Doch all seine Probleme verblassten angesichts der Ereignisse, welche sich über Neria abgespielt hatten. Immer wieder Kopfschütteln sah er auf das Padd, auf den er eine Aufzeichnung der CSBN – Sondersendung geladen hatte. Jerry hatte zwar von seiner Verlobten erfahren, dass etwas auf der Community in Busch war, aber dass es gleich so schlimm war, hätte er nicht gedacht.

Wie jedoch seine Freunde die Lage gelöst hatten war wiederum typisch für die Crew, einfach einzigartig. Der junge Mann hätte gar nicht die Erklärung von Ketal gebraucht um zu begreifen, was mit dem Asteroiden passiert war. Und noch weniger, die Ergänzung, dass es ein Plan von George Sheridan war. Denn nur ER war so verrückt, so tollkühn, es überhaupt zu versuchen, einen Asteroiden mit dem Transporter aus der Phase zu bringen. Ein typischer Sheridanplan eben. Jerry ahnte, dass es nach seiner Rückkehr viel zu erzählen gab.

Jedoch an die möglichen Konsequenzen wollte Jeremiah nicht denken. In den Bericht war angedeutet, dass George, Assjima, Lucas, Vinara, Jenax, Milseya und Niels sich nicht ganz korrekt verhalten hatten. „Da rettet man einen Planeten und zum dank wird man eingesperrt.“, grummelte er vor sich hin, konnte er doch gut nachvollziehen, wie sich die anderen fühlen mussten. „Vielleicht landen wir dann alle auf Neuseeland in der Strafkolonie.“, dachte der junge Mann so für sich in einen Anflug von schwarzen Humor. „Dann können wir uns wenigstens Gesellschaft leisten.“

Plötzlich bemerkte Jerry wie jemand neben ihn trat. „Hier steckst du also wir suchen dich schon überall.“, erklärte Christine Powers. „Was ist los?“, fragte er und sah zur Seite. Zu seiner Überraschung trug die ehemalige Pilotin ihre Uniform. „Jason hat ein Kommunique von Admiral Patterson erhalten. Er möchte mit uns sprechen, bevor wir landen. Deshalb sind wir auch in die Umlaufbahn um die Erde eingetreten.“ Jerry seufzte: „Na toll. Aber wenn es sein muss. Ich will meine Situation nicht unbedingt verschlimmern.“

Er steckte das Padd in seine Tasche, verließ mit seiner Kollegin das Aussichtsdeck und gingen zur Messe des Schiffes, dem einzigen Ort an Bord, an den genug Platz war um alle Überlebenden der Waterloo zu versammeln. Jeremiah und seine Begleiterin kamen sogar als Letzte, doch hatte Chief Parker zwei Stühle neben sich für sie freigehalten. Jerry nickte und setzte sich hin. Er wollte sich gerade zu Jason vorbeugen, um zu fragen, was los sei, als sich wieder das Zugangsschott öffnete. Herein trat ein älterer Mensch, gekleidet in die Uniform der Sternenflottenoffizier, wobei ihn sein verzierter Gürtel als Flaggoffizier auswies. Begleitet wurde er vom Kapitän der Acheron, einen eigentlich immer griesgrämig dreinblickend Tellariten und einen weiteren Offizier in Uniform, der aber nur die Rangabzeichen eines Lieutnant Commanders trug.

Der Neuankömmling ließ kurz seinen Blick über die Gruppe schweifen und räusperte sich kurz. „Ich bin Admiral Calvin Patterson. Ich leite die Abteilung für Experimentalprojekte der Sternenflotte, weswegen mir auch das HTS Projekt unterstellt war. Ich bedauere sehr, dass da Projekt so unrühmlich gescheitert ist. Offenbar ist diese Technologie noch nicht ausgreift genug.“

Jerry warf nach dem Satz kurz davor, einen Verweis auf die Geschichte mit dem Computer M5 und deren fatalen Folgen einzubringen, unterließ es aber. Es war zum einen ziemlich unhöflich einen Vorgesetzten zu unterbrechen. Und zum anderen war es besonders in seiner Situation auch ziemlich dumm, einen Admiral gegen sich aufzubringen. Obwohl da vermutlich schon Hopfen und Malz verloren waren.

Doch bei seinen Überlegungen hatte der junge Mann benahe verpasst, wie der Admiral noch einen wichtigen Punkt ergänzte: „Im übrigen wird es auch einen Untersuchungsausschuss geben.“

Dann machte der ranghohe Offizier eine Pause: „Darüber hinaus möchte ich ihnen allen auch das Beileid des Oberkommandos zum Verlust von Captain Robin Dellmare und Lieutnant Commander Elijah Bates aussprechen. Ich habe beide vor dem Start der Waterloo kennen gelernt und weiß, das wir dadurch auch zwei fähige Offiziere verloren haben. Und da sie alle mit Ihnen zusammengearbeitet haben, kann ich mir vorstellen, dass das der Verlust tiefer reicht.“

Es folgte eine kurze Stille, dann erklärte Calvin: „Ich habe sie aber nicht nur deswegen zusammengerufen. Wir haben zwar versucht, die Mission, der Waterloo Geheimzuhalten. Aber das Verschwinden und vor allen die Zerstörung des Schiffes erschwert das. Vor allen da in einen solchen Fall der Föderationsrat informiert werden muss. Und dort hat die Geschichte hohe Wellen geschlagen. Und nachdem sogar einige nicht ganz so ranghohe Offiziere außerhalb des Projektes Bescheid wissen, bleib uns nichts anderes übrig, als zumindest den Verlust der Waterloo bekannt zu geben.

Daher müssen wir davon ausgehen, dass die Presse von ihrer Rückkehr Wind bekommen hat und Fragen stellen wird. Ich erinnere daher noch mal alle zivilen Mitarbeiter des Projekts auf die Geheimhaltungserklärung hin, die sie unterschrieben haben. Sie ist zwar nicht allzu eng gefasst, aber Erklärungen der Presse gegenüber würde von der Sternenflotte dennoch als Verletzung der Vereinbarung angesehen werden. Sollten sie daher darüber befragt werden, tun sie so, als wüssten sie von nichts.

Was die Mitglieder der Sternenflotte angeht, gilt natürlich die Standardantwort: ‚Kein Kommentar’. Sollten die Reporter nicht locker verweisen sie sie an die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit. Die Kollegen dort sind bereits entsprechend instruiert wurden.“

Jeremiah überlegte kurz und hob dann die Hand: „Eine Frage Admiral: Was ist mit mir und Natalie Warren?“ Der Admiral musterte den Menschen: „Und sie sind?“ „Mein Name ist Jeremiah Esteban.“

Die Augen des älteren Offiziers verengten sich ein wenig: „Ach so, SIE sind das?“ Er räusperte sich und erklärte: „Auch wenn sie vom Dienst entbunden sind, Mr. Esteban, sind sie NOCH Offizier der Sternenflotte. Daher gelten sie selben Regeln wie für alle anderen auch.“ Dann fixierte Calvin den ehemaligen Einsatzoffizier der Waterloo. „In ihrem eigenen Interesse rate ich Ihnen, sich daran zu halten. Ich glaube sie haben schon genug Problem am Hals. Und denken sie gar nicht daran, die Kommission durch eine rührselige Geschichte für die Presse beeinflussen zu wollen. Das könnte nämlich ganz schnell nach hinten losgehen. Verstanden?“

Jerry widerstand dem Blick, auch wenn ihm Unbehagen bereitete, die der Admiral das ‚noch’ ausgesprochen hatte. Es wirkte, als wäre sein Rauswurf aus der Flotte beschlossene Sache. Doch mit einer Sache hatte der Mann Recht. Mit dem Reportern zureden konnte sich nur negativ auf seine Situation auswirken. Mehr aus Gewohnheit den aus Respekt stand Jeremiah daher grade und nickte. „Verstanden, Sir.“ Dann machte er eine Pause. „Und was ist mit Natalie?“

Der Admiral überlegte kurz und erwiderte dann: „Zum einen stand Miss Warren nicht auf der Mannschaftsliste der Waterloo. Außerdem ist die junge Dame meines Wissen erst fünfzehn Jahre alt. Ich halte es daher fraglich, ob sich die Reporter überhaupt für sie interessieren.“ Natalie wollte schon aufspringen und protestieren, aber Christine bemerkt das rechtzeitig und drückte ihren Schützling mit sanfter Gewalt wieder auf ihren Stuhl. Auf den fragenden Blick der Jugendlichen schüttelte die Pilotin nur mit dem Kopf und legte den Finger auf den Mund.

Denn Calvin war noch nicht fertig: „Ich werde aber den Leiter des Heims noch mal darauf hinweisen, sie von den Reportern fernzuhalten.“ Dann fixierte er das Mädchen. „Außerdem habe ich gehört, dass sie zur Sternenflotte möchte. Wir würden es grobe Undankbarkeit ansehen, wenn sie nach all den Dingen, die Starfleet bereist für sie getan hat, die Flotte auf diese Weise brüskieren würde, indem sie mit den Reportern spricht. Und ich möchte ein was betonen: Die Sternenflotte erwartet von ihren Offizieren vor allen auch eines: Loyalität.“

Der Admiral ließ den letzten Satz durch eine ziemlich lange Pause wirken, bevor er sich dann erkundigte, ob es noch weitere Fragen gäbe. Es gab keine. Das erfreute den Offizier: „Gut dann wäre ja alles geklärt. Sollten ihnen die Reporter zu sehr auf den Geist gehen informieren sich ruhig auch mein Büro. Das wäre dann alles.“

Mit diesen Worten verließ der Mann mit seinen Begleiter den Raum. Der Captain de Acheron räusperte sich kurz und erklärte: „Ich hoffe sie haben alles gepackt. Wir setzen sobald der Admiral von Bord ist unseren Flug zum San Fransisco Planetar Spaceport fort und werden in etwa einer halben Stunde landen. Falls sie Hilfe bei der Weiterreise brauchen, wenden sie sich an meine Mitarbeiter.“

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VSS T'Jana:

Dr. Locrian House stelzte mit seinem Gehstock in Richtung Brücke; vor deren Tür wurde er von einem Sicherheits-Offizier gefragt wo genau er hinwolle.

"Zum Captain, der ist doch normalerweise auf der Brücke oder?", erwiderte der Arzt mit einem Hauch von Sarkasmus.

"Commander Xon befindet sich in seinem Büro, Sie können es direkt durch diese Tür betreten." Der Vulkanier deutete auf eine Tür rechts von House.

Der Kommandant des Forschungs-Schiffs blickte auf als House eintrat. "Was kann ich für Sie tun Doktor?"

"Ich habe gehört es gibt eine Verzögerung. Irgendwelche Probleme mit dem Warp-Antrieb..."

"Ja. Der tagelange Flug mit Maximalgeschwindigkeit hat den Antrieb überlastet, so dass wir die Geschwindigkeit drosseln mussten. Wir werden Neria in 35 Stunden und 22 Minuten erreichen."

"Was denn, keine Sekunden?"

"Die Leistung des Antriebs schwankt zu sehr für eine derart präzise Angabe; außerdem beziehen die Zahlen sich auf die Zeit bis zum Einschwenken in einen Orbit um den Planeten. - Wollten Sie sonst noch etwas fragen?"

"Also wenn Sie mich so nett auffordern... Wie Sie wissen bin ich immer noch Kurator des Argus-Projekts. In dieser Eigenschaft habe ich in den vergangenen Tagen ein paar wichtige Gespräche geführt... Es dürfte Sie interessieren dass ich beschlossen habe einen Zivilisten als Leiter der Forschungs-Station einzusetzen. Professor Dunham kennt sich gut in Medizin aus und noch besser in Verwaltungs-Angelegenheiten."

"Dann wollen Sie also andeuten das Projekt befindet sich nun komplett in ziviler Hand?"

"Nicht ganz; das bisherige Sternenflotten-Personal bleibt weiterhin auf der Station, und jeder Offizier der sonst noch etwas zu dem Projekt beitragen kann ist jederzeit willkommen. Dennoch hoffe ich durch meine Personalentscheidung auch mehr zivile Wissenschaftler anzulocken - vor allem Vulkanier."

"Ihr Vertrauen in unsere Fähigkeiten ehrt uns; sollte Ihre Bemerkung sich direkt auf Mitglieder der Forschungs-Flotte beziehen, Admiral T'Nem ist die Leiterin unserer medizinischen Abteilung."

"Also mit T'Nem bin ich fast schon per Du... Ich suche aber nicht nur irgendwelche normalen Spitzohr-Mediziner. Ich weiß dass es unter Ihresgleichen auch hin und wieder Individuen mit telekinetischen Fähigkeiten gibt."

"Eine solche Gabe ist äußerst selten, für die Forschungen auf der Argus-Station aber auch nicht unbedingt notwendig... Sowohl bei uns als auch in der Sternenflotte experimentiert man bereits mit Mikro-Traktorstrahlen."

"Davon hab' ich auch schon gelesen, aber die sind noch nicht in dem Maße einsatzbereit wie ich es bräuchte."

"Dann darf ich Ihrer Anfrage entnehmen dass Dr. Assjima für das Projekt nicht mehr zur Verfügung steht?"

House räusperte sich. "Also... Nein. Auf der Station wird sie auf keinen Fall mehr arbeiten. Ich kann nur hoffen dass ihre Heldentaten bei der Rettung Nerias das Schlimmste verhindern, aber sie hat direkt gegen einen Befehl verstoßen den sie auf meine Veranlassung hin erhalten hat. Trotz aller mildernden Umstände dürfte allein aus diesem Grund eine Degradierung wahrscheinlich sein..."

"Eine bei der Sternenflotte keineswegs unübliche Vorgehensweise. Soweit ich Dr. Assjima einschätze scheint sie aber ohnehin keinen allzugroßen Wert auf ihren Rang zu legen, solange sie weiterhin in der Sternenflotte verbleiben kann."

"Nun, ganz rauswerfen wird man sie nicht, dafür werde ich schon sorgen. Immerhin habe ich nach wie vor gewisse Kontakte... Und wer weiß, wenn ich die entsprechend einsetze könnte man sogar ihre Degradierung verhindern und sie kriegt obendrein noch ihren alten Posten auf diesem schizophrenen Schiff zurück."

"Mit anderen Worten, Sie möchten Ihr schlechtes Gewissen entlasten."

"Ein schlechtes Gewissen? Ich? Aber nicht doch!", protestierte House fast übertrieben theatralisch, "ich werde an die Rettung meines Goldlöckchens natürlich einige Bedingungen knüpfen. So wird sie neben ihrer Funktion als leitende Ärztin auch noch ihre Forschungen von der Argus-Station fortsetzen. Dieses Pseudo-Kriegsschiff das auf den äußerst poetischen Namen 'Community' hört soll ja vollgestopft sein mit den neuesten Laboren. Man müsste nur noch... Bitte entschuldigen Sie Captain, ich muss mal dringend jemanden kontaktieren."

Dr. House kehrte in sein Quartier zurück und ließ eine Verbindung zur Erde herstellen. Er wollte mit seinem Stellvertreter, Dr. Foran Anjol sprechen.

Schon bald darauf erschien ein dunkelhäutiger Bajoraner auf dem Bildschirm. "House! Ich dachte schon Sie würden sich gar nicht mehr melden..."

"Seien Sie nicht gleich so pessimistisch. Nur weil ich im Moment andere Prioritäten habe heißt das noch lange nicht, dass ich Sie und die ganze Mannschaft vergesse! - Sagen Sie, Sie wollten doch schon immer mal raus aus dem Klinik-Alltag, das große Abenteuer erleben..."

"Sie verwechseln mich da mit jemand anderen. Ich werde auf jeden Fall nicht auf der Argus-Station arbeiten, das ist überhaupt nicht mein Gebiet!"

"Oh, ein Allgemein-Mediziner mit vertieftem Wissen auf dem Gebiet der Neurologie dürfte durchaus eine Bereicherung für meine kleine schnuckelige Forschungs-Station sein. Aber ich habe Ihnen noch viel mehr anzubieten, sozusagen den ganz großen Checkpot! Was halten Sie davon auf der USS Community zu arbeiten?"

Dr. Foran starrte seinen Vorgesetzten zuerst ungläubig an, dann fing er lauthals an zu lachen. "Na klar, der Witz ist gut! Ich auf diesem Schiff, darauf haben wir alle nur gewartet!"

Doch House' Miene blieb unbeweglich. "Ich meine es ernst Foran. Ich schaffe es schon Sie auf dieses Schiff zu kriegen. Sie werden Dr. Assjima, dort bald wieder die leitende Medizinerin wo immer es geht in ihrer Arbeit entlasten. Mein Goldlöckchen dürfte dann umso mehr Zeit haben ihre Arbeit für das Argus-Projekt auch auf der Community fortzusetzen. Hin und wieder erkundigen Sie sich auch danach wie die Forschungen voranschreiten und erstatten mir dann Bericht."

"House! Sie sind ja wahnsinnig, ich bin doch kein Offizier der Sternenflotte! Was soll ich da auf diesem verrückten Kriegsschiff?"

"Nun, zum einen gibt die Sternenflotte sich reichlich Mühe von diesem Kriegsschiff-Image wegzukommen. Und wenn Sie die Nachrichten in den vergangenen Tagen und Stunden verfolgt haben, dürften Sie sich denken können dass die CPA sehr daran interessiert sein dürfte den einen oder anderen zivilen Beobachter auf der Community zu stationieren."

"Was? Reden Sie gerade von der Civil Protection Agency? Bei den Propheten, House, ich bin Arzt und kein Geheimagent!"

"Niemand erwartet von Ihnen dass Sie die Sternenflotten-Crew ausspionieren. Das dürfte dann wohl schon ein regulärer Agent tun. Alles was Sie wie gesagt tun sollen ist Dr. Assjima zu entlasten, ihr bei ihren Forschungsarbeiten gelegentlich über die Schulter zu schauen und vielleicht auch sonst noch Augen und Ohren offenzuhalten. Glauben Sie mir, es wird Ihnen auf diesem Schiff gefallen! Nicht nur wegen Assjima, auch die neue Councellorin soll ein ganz heißer Feger sein." House zwinkerte Foran verschwörerisch zu.

"Dann gehen Sie doch selbst auf die Community!"

"Oh, nichts lieber als das, aber dann wäre mein Lockenköpfchen viel zu verkrampft um seine Arbeit zu verrichten. Das ist nun mal der Preis dafür wenn man so attraktiv ist dass einem keine Frau widerstehen kann."

Dr. Foran ließ eine tiefen Seufzer vernehmen. "Ist ja schon gut House! Aber ich gehe erst wenn Ihr Plan sich auch tatsächlich umsetzen lässt. Denn vergessen Sie nicht, das ganze Drama um Neria wurde erst dadurch möglich dass eine zivile Person die Sternenflotte für ihre privaten Zwecke missbraucht hat!"

"Pah, ich will doch nur ein neues Bein und keinen Planeten in die Luft jagen!"

"Aber Sie wären bereit dafür einen Planeten zu zerstören wenn es sein müsste."

"Foran, mit diesem Thema treibt man keine Scherze! - Sie werden wieder rechtzeitig von mir hören."

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Eine weibliche Stimme riss Mira aus ihrem Schlaf "Counselor Black, es ist 07:30 Uhr, dies ist ihr persönlicher Weckruf". Sie lag im Bett ihres neuen Quartiers auf der USS Community und ärgerte sich darüber, dass sie am Vortag nicht die Zeit fand, sich eine etwas angenehmer klingende Weck-Melodie auszusuchen. Nachdem sie sich die Zeit genommen hatte, eine heiße Tasse Tee zu trinken und sich über die aktuellen Ereignisse auf Neria zu informieren machte sie sich auf den Weg in die Krankenstation. Sie wollte Doktor Assjima kennen lernen - schließlich würde sie in Zukunft des Öfteren mit ihr und ihren Patienten zu tun haben. Außerdem wollte sie Näheres über den Gedächtnisverlust des Crewmitglieds Vinara Shral in Erfahrung zu bringen. Insgeheim hoffte sie sehr, dass dies ein vorübergehendes Phänomen sei um dem Captain baldmöglichst eine gute Nachricht überbringen zu können.

Sie bog um die Ecke, die Tür zur Krankenstation glitt auf und es erwartete sie das geschäftige Treiben einer ärztlichen Umgebung. Auf ihre Frage nach Doktor Assjima bekam sie eine knappe Antwort und einen Wink in Richtung des nächsten Zimmers.

Mira tat einen vorsichtigen Schritt in den Raum und sprach die Ärztin an "Doktor Assjima, darf ich Sie kurz stören?"

Die frühen Morgenstunden auf der Krankenstation waren Assjima schon immer die angenehmsten gewesen. Es war ruhig, die Patienten schliefen oft noch und der Besuch hielt sich meistens in Grenzen. Diese Stunden boten sich an, liegen gebliebenen Schreibkram zu erledigen oder zurückgestellte Projekte voranzutreiben. Doch jetzt war es irgendwie anders. Es gab weder Schreibkram noch Projekte. Assjima tippte lustlos auf ihrer Konsole herum und überprüfte die Daten der wenigen noch in der Krankenstation verbliebenen nerianischen Patienten, als eine Stimme sie auf ihren Gedanken riss. Sie schaute auf und blickte in das Gesicht einer ihr vollkommen unbekannten Person. „Ja?“ Sie stand auf und ging um den Schreibtisch herum. „Was kann ich für Sie tun … Lieutenant?“

Mira staunte nicht schlecht, als die Deltanerin in Zivilkleidung auf sie zukam "Ich bin Counselor Mira Black und wollte mich bei Ihnen vorstellen - ich bin neu an Bord der Community wie Sie sicher wissen. Haben Sie einen Augenblick für mich Zeit?"

„Ein neuer Councelor?“ Diese Neuigkeit war tatsächlich komplett an Assjima vorbei gegangen. Aber sie gehörte nicht mehr zu den Führungsoffizieren dieses Schiffes. Warum sollte Captain Tenner sie also informieren? „Was ist mit diesem Councelor-Praktikanten? Dieser nausikanische Betazoid?“

Mira hatte nur wenig über ihre Vorgänger in Erfahrung bringen können "Wenn Sie Kadett Moloch meinen, er hat sein Praktikum vor einem Monat beendet und ist nun wieder auf der Akademie soviel mir bekannt ist." Mira kratzte sich verlegen im Haar "Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe wo meine eigentlichen Vorgänger abgeblieben sind." Ihr schien eine ehrliche Antwort am angemessensten.

Die Ärztin lächelte. „Dieser Praktikant war der Nachlass unseres Councelors Solak. Und der dürfte sich wohl irgendwo auf Vulkan herumtreiben. Um ehrlich zu sein: Ich glaube, Sie sind mir sympathischer als es dieser Nausikaner-Betazoide je hätte sein können. Der hatte vielleicht Manieren!“ Mit Schaudern dachte Assjima an das Bankett zurück auf dem sie Moloch in aller Öffentlichkeit gerügt hatte und in dessen Kielwasser sie ein unangenehmes nausikanisches Entschuldigungsritual über sich hatte ergehen lassen müssen. Sie machte eine einladende Bewegung in Richtung Sitzecke. „Aber erst einmal willkommen auf diesem verrückten Schiff!“

"Oh, vielen Dank!" Miras Zurückhaltung fand ein abruptes Ende "Bei Ihnen fühle ich mich auch gleich sehr wohl! Wenn sie von einem verrückten Schiff sprechen, so wird mir klar, warum man meine Versetzungsanfrage auf die Community sofort genehmigt hat" Mira grinste von einem Ohr zum Anderen" ich bin selbst durchaus für ungewöhnliche Praktiken bekannt."

„Na dann wären wir ja schon zwei … wenigstens für den Augenblick. Haben Sie schon gefrühstückt?“

"Leider fehlte mir heute die Zeit dafür" antwortete Mira

„Sie sind noch nicht einmal richtig angekommen und haben schon keine Zeit mehr? Lassen Sie sich das besser nicht zur Gewohnheit werden. Ist weder für Körper noch Seele gut.“ Assjima ging hinüber zum Replikator. „Ich bin hier jedenfalls zu Kaffeejunkie geworden. Darf ich Ihnen was zu Essen generieren lassen?“

"Wenn Sie mich so fragen, dann nehm' ich gerne ein Croissant und Himbeermarmelade!" Mira lächelte und freute sich darüber, dass ihr Doktor Assjima einen so angenehmen Empfang bereitete. "Ich möchte Ihnen sagen, dass Sie mir auf Anhieb sympathisch sind, Doktor!" Fügte sie noch hinzu.

„Urteilen Sie nicht zu schnell, Lieutenant“ schmunzelte die Ärztin. „Ich bin schwer zu durchschauen … und ich übertreibe gelegentlich maßlos.“ Sie stellte das Gewünschte auf den Tisch und setzte sich mit einer Tasse Raktajino in den Sessel. „Wann sind Sie denn angekommen?“

"Oh, erst gestern! Meine erste Amtshandlung war ein kurzes Gespräch mit dem Captain. Der Besuch bei Ihnen war mir persönlich sehr wichtig, da ich hoffe, in Zukunft mit Ihnen eng zusammenarbeiten zu können und als Nächstes möchte ich zum Wissenschaftsoffizier Vinara Shral, um ihr meine Hilfe anzubieten. Der Captain hat erwähnt, dass sie unter einer Amnesie leidet?!"

Assjimas Blick verfinsterte sich. „Ja, ich habe davon gehört. Leider habe ich Vinara bislang weder besuchen noch untersuchen dürfen. Als ich sie das letzte Mal vor zwei Tagen traf schien sie keinen von uns zu erkennen.“

Miras Augenbrauen schossen in die Höhe "Ich bin überrascht, dass man sie als ihre Ärztin nicht zu ihr lässt! Können Sie mir sagen, wer sie im Augenblick behandelt?"

„Offiziell ist Lieutenant Summerfeld zuständig. Sie ist momentan der leitende medizinische Offizier. Captain Tenner hat mir nicht verboten, Vinara zu untersuchen. Sie selber wünscht keine Besuche und hat sich leider vollständig zurückgezogen. Es tut mir aufrichtig leid, aber ich kann Ihnen nicht sagen was mit ihr passiert ist.“ In Assjimas Stimme schwang aufrichtige Besorgnis mit. „Falls Vinara Sie empfängt … wären Sie dann so freundlich sie von mir zu grüßen? Womöglich ist ja ein Teil ihres Erinnerungsvermögens wieder zurückgekehrt.“

"Sie haben mein Wort, sollte Vinara mit mir sprechen wollen, werde ich ihre Grüße selbstverständlich ausrichten! Es tut mir sehr leid für Sie, Sie scheinen eine enge Freundin zu vermissen" meinte Mira

„Vinara gehört nicht zu den Personen, die enge Freundschaften pflegen. Sie ist recht zurückhaltend, introvertiert … Regeln sind ihr wichtig. Überschwänglichkeit gehört jedenfalls nicht zu ihren besonderen Charaktereigenschaften. Wer sie nicht kennt könnte sie für steif halten. Dennoch bezeichne ich sie als Freundin.“ Die Deltanerin knabberte nachdenklich an ihrer Unterlippe. „Ja … sie ist mir wichtig. Sogar sehr wichtig. Und ich vermisse sie tatsächlich.“

Mira stellte den Teller mit den letzten Croissant-Krümeln in den Replikator zurück "Ich mache mich gleich auf den Weg zu ihr - vielleicht habe ich ja Glück!" Sie fühlte sich nun verpflichtet, ihr Möglichstes zu tun. "Haben Sie vielen Dank! Ich wollte Sie noch darum bitten, sollten Sie den Eindruck haben ein Patient benötigt meine Hilfe oder Sie selbst möchten sich etwas von der Seele reden, mich zu rufen. Ich nehme meinen Job sehr ernst!"

`Irgendwie erinnert mich das an Lucas … der nimmt seinen Job auch sehr ernst … sagt er zumindest …` dachte sich Assjima und lächelte versonnen in sich hinein. „Wenn hier jemand Hilfe benötigt werde ich nicht zögern, Sie rufen zu lassen. Sie werden in den nächsten Tagen mit Sicherheit sehr viel Arbeit bekommen.“

"Ob Sie's glauben oder nicht, ich freue mich bereits darauf!" Erwiderte Mira "Ich möchte Sie nun nicht länger aufhalten. Wir sehen uns!" Sagte sie, während sie sich anschickte zu gehen.

Auch Assjima erhob sich. „Ich wünsche Ihnen bei Ihrer Arbeit hier viel Glück. Sie werden es brauchen. Und danke, dass Sie vorbei geschaut haben. Es ist gut zu wissen, dass nicht länger ein Nausikaner für das Seelenheil der Crew zuständig ist.“ Sie streckte Mira die Hand hin. „Und noch einmal: Willkommen an Bord.“

"Vielen Dank!" Als Mira der Deltanerin die Hand schüttelte, spürte sie die Wirkung der deltanischen Pheromone und nahm mit Interesse ihre eigenen körperlichen Reaktionen wahr. Sie drückte fest zu und ließ die Hand der Ärztin schnell los um sich wieder zu fassen und die Krankenstation zu verlassen.

Assjima schaute der jungen Frau überrascht nach. Dann blickte sie auf ihre Hand `Ich sollte es lassen … dämlicher irdischer Brauch … aber es gibt doch interessante Einblicke.`

Brynhild und Katie in „Croissant auf der Krankenstation“

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Niels hatte sich entschieden, dass die folgende Suche nach den Artefakten am besten aus der Astrometrie geleitet werden konnte. Dort gab es einen großen Bildschirm, auf dem das jeweilige Suchgebiet hinreichend detailliert dargestellt werden konnte. Den Raum hatte Niels fast für sich allein. Lieutenant Mullhouse litt noch an den Nachwirkungen der Grippe, Fähnrich Masterson und Crewman Patrick hatte Doktor Summerfeld wegen ihrer Feldsanitäterausbildung mit auf den Planeten genommen und Crewman Hansen hatte die Nachschicht gehabt. So blieb nur noch Fähnrich T’Vok um Niels bei der Feinabstimmung der Sensoren zu helfen.

Niels und T’Vok nahmen gerade Einstellungen zur Kompensation von atmosphärischen Störungen vor, als sich Fähnrich Fargoth meldete.

Fargoth: „Brücke an van Richthoven.“

Niels: „Hier van Richthoven.“

Fargoth: „Wir haben die Koordinaten für den ersten Abschnitt erreicht.“

Niels: „Danke, Fähnrich! van Richthoven, Ende.“

Kaum war das Gespräch beendet öffnete sich die Tür zum Korridor und eine Gruppe von Offizieren mit goldenem Kragen betrat den Raum. Angeführt wurde die Gruppe von Lieutenant LeCroix, der zu Niels herantrat, der Rest stellte sich im Halbkreis um den großen Bildschirm auf. „Mr. van Richthoven,“ begann er, „wir sollen sie bei der Suche nach den Artefakten unterstützen.“ „Danke, Lieutenant.“ Antwortete Niels und richtete sich dann an die ganze Gruppe: „Der Plan sieht folgendermaßen aus: Wenn wir die Positionen der Artefakte ausgemacht haben, werden sie in Zweierteams so nach wie möglich zu den Artefakten gebeamt. Ihre Aufgabe ist es dann diese zu finden und eine Transportmarkierung anzubringen. Dazu haben wir in der Datenbank die nötigen Einstellungen für ihre Tricorder hinterlegt. Sind die Artefakte markiert, werden sie direkt in den Frachtraum gebeamt und dort katalogisiert. Irgentwelche Fragen?“ Niels blickte in die Runde. Crewman Namor hob den Arm: „Was ist, wenn wir in eine Notsituation geraten?“ „Dafür wird der Transporterraum 4 in Bereitschaft bleiben um sie an Bord zu holen.“ Erklärte Niels. Als keine weiteren Fragen mehr aufkamen, meinte er: „Dann können sie schon mal zum Transporterraum 1 gehen, wir beginnen gleich mit dem Scann. Und viel Glück bei der Suche.“ Die Gelbhemden wandten sich zur Tür und der Raum leerte sich langsam.

Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, initiierten T’Vok und Niels den Scann, doch zunächst wurden keine Treffer auf dem Bildschirm angezeigt. „T’Vok, spielen sie doch mal ein bischen mit den Frequenzen.“ Forderte Niels sie auf. Die Vulkanierin regelte die Scannerfrequenz vorsichtig rauf und danach wieder herunter, bis auf einmal ein Punkt auf dem Bildschirm auftauchte begleitet von einem Ping. Darauf folgte ein weiterer und noch einer. Es wurden immer mehr. Manche vereinzelt und andere in Pulks. Jetzt waren die Suchteams an der Reihe.

Niels: „van Richthoven an Transporterraum 1.“

Haley: „Transporterraum 1, Lieutenant Haley hier.“

Niels: „Evan, ich schicke dir die ersten Koordinaten. Die Suche beginnt.“

Haley: „Ja, verstanden, Niels. Haley, Ende.“

Schon kurz darauf wurden die ersten Teams auf den Planeten gebeamt.

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Sean hatte sich persönlich nach den Fortschritt der Reparaturen der Community erkundigt und war auf den Rückweg zur Brücke. Er hat dem Steuerungscomputer des Turbolifts den entsprechenden Befehl gegeben und die Transportkapsel hatte sich auch sofort in Bewegung gesetzt, als sie plötzlich unterwegs stoppte. Als sich die Schotten öffneten, entdeckte der Lieutnant eine junge Frau, die er nicht wirklich kannte, deren Gesicht ihm dennoch bekannt vorkam. Er brauchte ein paar Sekunden um sich zu erinnern, dass es sich dabei um Mira Black die neue Schiffscounselorin der Community handelte. "Wollen sie auch zur Brücke?"

„Nein!" erwiderte Mira dem jungen Mann "Deck Sechs" sagte sie etwas lauter, um die Liftsteuerung entsprechend anzuweisen. "Sind Sie von der Brückencrew?"

„Wir kennen uns ja noch gar nicht." fiel es Sean wie Schuppen von den Augen. "Ich bin Lieutnant Sean Coleman, normalerweise stellvertretender Chief of Operations. Aber derzeit bin ich der amtierende Erste Offizier der Community. Sie müssen Lieutnant Mira Black sein." Er reichte seiner neuen Kollegin die Hand. "Willkommen an Bord."

Mira reichte dem Ersten Offizier die Hand "Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen, Commander Coleman!" Sie freute sich sehr über den herzlichen Empfang, der ihr an Bord der Community zuteil wurde und schenkte ihrem Gegenüber ein freundliches Lächeln.

Sean grinste: "Für den Commander fehlen noch zehn Jahre. Lieutnant reicht vollkommen."

Da Mira nun den Turbolift betreten hatte, schloss sich auch das Schott wieder und die Kapsel setzte ihre Fahrt fort. "Was führt sie nach Deck sechs, Counselor?"

"Die Pflicht" antwortete Mira mit bedeutungsvollem Unterton. Noch kannte sie die Freundschaften an Bord der Community nicht so gut um zu wissen, wem sie solche Informationen preisgeben konnte. Sie startete einen Versuch, das Thema zu wechseln "Lieutenant, Sie scheinen meine Dienstakte bereits gelesen zu haben - ich bin Ihnen also ein wenig im Nachteil! Wie lange sind Sie schon an Bord der Community?" Ihr Tonfall spiegelte ehrliches Interesse wider.

„Soso die Pflicht.", wieder holte der Lieutnant. "Zu meiner Pflicht als XO gehört es, über die Neuzugänge auf dem Laufenden zu sein.

Er ließ es dabei vorerst bewenden und erwiderte dann auf die Frage Miras: "Ich gehöre beinahe zum Inventar des Schiffes. Ich bin schon seit einigen Jahren an Bord, länger als Professor Shral oder Commander Bishop."

"Das ist sehr interessant! Sie müssen schon so Einiges erlebt haben!" Entfuhr es Mira "Ich habe ein paar sehr spannende Berichte über die USS Community gelesen!"

"Nur die Hälfte davon ist wahr.", erwiderte der stellvertretende Kommandant grinsend, "Wichtig ist nur, zu wissen welche."

"Sie haben natürlich Recht - ich freue mich nun auch vielmehr darauf, selbst Teil der Missionen der Community zu werden" meinte Mira. "Vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit, meine gelesenen Berichte mit ihren Erfahrungen abzugleichen!"

"Rechnen sie stets mit dem Unerwarteten.", warnte Sean freundlich. "So mache ich es jedenfalls. Dann kann nämlich einen fast nichts überraschen. Was die Missionen angeht, da werde ich keine große Hilfe sein. Normalerweise bin ich eher ein Held aus der zweiten Reihe. Den richtigen Spaß haben andere. Aber mir macht das nichts aus. Ich schone meine Pumpe. Ist oftmals besser. Aber es gibt ja immer wieder solche interessanten Möglichkeiten wie derzeit." Er machte eine Pause und fügte in Gedanken hinzu: "Solange es keine merkwürdigen Vorfälle gibt."

"Welche Interessanten Möglichkeiten meinen Sie?", fragte Mira.

"Trotz der vielen Arbeit und den Stress, gefällt mir offen gesagt, mein derzeitiger Posten. Ist mal eine angenehme Herausforderung.", erklärte Lieutnant Coleman. "Wären nicht noch einige negative Begleiterscheinungen wäre es sogar richtig mhm, lustig. Captain Tenner ist ein strenger, aber fairer Skipper. Für so einen Chef arbeitet man gerne. Er erinnert mich manches Mal an einen meiner früheren Vorgesetzten beim OPS -Team."

"Oh, ja, Herausforderungen lassen den Horizont wachsen" bei diesen Worten starrte Mira ins Leere "Welche negativen Begleiterscheinungen meinen Sie?"

"Autsch. So einen Satz sollte man Gegenüber einen Counselor nicht erwähnen.", grummelte Sean in Gedanken. "Auch wenn sie kein Solak ist."

Aber der Schaden war nun mal angerichtet. Und außerdem war ja Mira auch für SEINE geistige Gesundheit zuständig. und so erklärte er: "Sie haben sicherlich von den Anschuldigungen gehört, die man gegenüber Professor Shral, Doktor Assjima, den Sheridans, Lucas Bishop, Milseya Anquanar und Lieutnant van Richthoven erhoben hat. Ich bin nun mit allen mehr oder weniger befreundet. Jenax Sheridan gehörte früher mit zum OPS - Team und ist eine gute Freundin von mir. Milseya ist die Ex- Chefin meiner Lebensgefährtin, Niels hat mal in der OPS ausgeholfen. Lucas ist der beste Freund von meinen letzten richtigen Vorgesetzen, mit Vinara bin ich auch immer gut zurechtgekommen, auch wenn sie manches Mal eine Eisprinzessin ist. Und der Doc, lernen sie sie einfach kennen, dann werden sie feststellen, warum wir sie mögen."

Er machte eine Pause und erklärte: "Sie alle haben viel riskiert um uns hier zu helfen, nachdem an Bord einiges Komisches passiert war. ich fühle mich mit verantwortlich, weil ich Professor Shral um Hilfe gebeten habe. Und nicht zu wissen was nun mit ihnen allen passiert, dass macht mich schon etwas wuschlig. Dagegen ist die Hilfsaktion auf Neria beinahe schon Routine, besonders seit diese komischen Forifflatypen aufgetaucht sind."

Mira suchte nach den richtigen Worten angesichts einer Situation, die sie selbst nicht beurteilen konnte. "Sie haben doch sicher getan, was Sie in dieser Situation für richtig hielten. Genau so haben auch ihre Freunde reagiert! Sie sind natürlich verantwortlich für das, was Sie taten - aber ihre Kameraden tragen ebenso die Verantwortung für ihr eigenes Verhalten. Sie dürfen nicht in Versuchung geraten, sich die Last komplett auf ihre Schultern zu laden weil Sie hier noch Dienst tun - das wäre falsch und ihre Freunde würden das sicher auch nicht wollen." Mira streckte die Hand aus und berührte den zerknirscht wirkenden Lieutenant am Arm. Sie wollte ihm Trost spenden und ihm trotzdem nicht zu nahe treten.

Sean lächelte etwas verlegen und erwiderte dann: "Das ist nur nicht so einfach. Bei meiner Dienstzeit und der dazugehörenden Erfahrung hätte man ja meinen können, dass ich mit meinen Kollegen das Problem alleine in den Griff bekomme. Stattdessen habe ich um Hilfe geschrieen, wie ein kleines Kind."

Dann sah er Mira direkt an: "Außerdem haben sich in letzter Zeit viele meiner Entscheidungen oder meiner Vermutungen als falsch oder zumindest stark übertrieben herausgestellt." Er grinste schief: "Ich komme mir vor, als wäre ich dauernd mit Transwarp unterwegs und würde den richtigen Zielpunkt nie erreichen, sondern ihn immer um Lichtjahre verfehlen."

Mira lächelte "Sie glauben gar nicht, wie klug kleine Kinder bereits sind! Sie lassen sich helfen, wenn sie sich nicht sicher sind und das vor allen Dingen, um daraus zu lernen! Sie verkennen hier zwei ganz elementar wichtige Dinge: 1. Um Hilfe zu bitten ist ein Anzeichen von Stärke und Weisheit und 2. Wenn Sie mit Ihren Vermutungen übers Ziel hinausgeschossen sind, dann ist das meiner Meinung nach ein Zeugnis dafür, dass Sie sich ihrer großen Verantwortung bewusst sind und kein Risiko eingehen!" Der bislang ernste und eindringliche Tonfall verschwand "Ich für meinen Teil fühle mich in ihrer Gegenwart sehr sicher" sie lächelte und wandte ihren Blick der Turbolift-Tür zu, die sich in Kürze öffnen sollte.

Wie erwartet hielt der Turbolift auch kurz darauf und die Schotten öffneten sich. "Danke Counselor. Sie sind wirklich gut. Ich wollte eigentlich nur ein bisschen Small Talk machen und jetzt hatte ich eine kleine Therapiesitzung, die mir wirklich gut getan hat.", erklärte der Lieutnant. "Sie haben was gut bei mir. Wenn sie also was brauchen oder Fragen zur Crew haben, können sie sich gerne an mich wenden." Er feixte: "Es ist beinahe schade, das ich meinen derzeitigen Posten nur zur Aushilfe habe. Die Crewbeurteilungen mit Ihnen würden sicherlich lustig werden."

Mira lachte auf "Wenn Sie so weitermachen, werden wir in nicht allzu langer Zeit tatsächlich die Crewbeurteilungen gemeinsam erledigen! Allerdings kann ich Ihnen sagen, dass das nicht unbedingt der lustigste Aspekt meines Jobs ist. Ich freue mich immer am meisten über Gespräche wie diese! Es tut gut, jemandem helfen zu können!" Mit diesen Worten verließ Mira den Turbolift und drehte sich noch einmal zu Sean Coleman um "Bis bald!"

"Man sieht sich.", erwiderte er noch schnell bevor sich die Schotten schlossen und sich der Turbolift wieder in Bewegung setzte.

Als Sean dann auf der Brücke, wunderten sich alle Anwesenden über den leicht grinsenden Lieutnant. Es war schon länger her, das man den Einsatzoffizier so entspannt gesehen hatte. Doch der amtierende Stellvertreter von Captain Tenner bemerkte das gar nicht, als er sich auf seinen Platz setzte und auf dem Statusterminal des Ersten Offiziers die aktuellen Berichte der Abteilungsleiter durchging.

Katie und Alex in "Behind green eyes"

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„Aber...“

„UND DANN...!“

Die jüngere der beiden Frauen wich unwillkürlich angesichts der Lautstärke ihres Gegenübers auf dem Deskviewer in ihr Kissen zurück. Als würde sie nach dem schnellstmöglichen Ausgang suchen, sah sie umher und bemerkte dabei die verblüfften Blicke der anderen Patienten um sich.

„Meine Großmutter“, erklärte sie entschuldigend, während sie diskret auf den Deskviewer deutete. „Sie ist ein wenig aufgeregt..“

„ERFAHRE VON DEN NACHRICHTEN – MAN STELLE SICH DAS EINMAL VOR! NEIN, ICH HÖRE NICHTS VON DIR, NICHTS VON DEINEM MANN – NEIN, ICH MUSS DIE NACHRICHTEN ANSEHEN, UM ZU ERFAHREN, DASS DU IN EINEN JÄGER STEIGST UND VERBRECHER JAGST!!! IST DAS ZU FASSEN? ICH KANN ES NICHT FASSEN! ANSTATT, DASS DU DEINER FAMILIE AUCH NUR EINE KLITZEKLEINE NACHRICHT ZUKOMMEN LÄSST! WIR HIER KÖNNEN NICHT SCHLAFEN, NICHT ESSEN, WEIL WIR BEINAHE UMKOMMEN VOR ANGST UND DIE GNÄDIGSTE TREIBT SICH IN DER WELTGESCHICHTE HERUM!!! RETTET IRGENDEINEN PLANETEN AM ARSCH DER GALAXIE! UND HÄLT ES NICHT FÜR NÖTIG, UNS ZU KONTAKTIEREN...!“

Die Augen der anwesenden Nerianer weiteten sich. Wie konnte irgendeine Person nur so lange an einem Stück dermaßen brüllen und dabei scheinbar sogar noch lauter werden?

Milseya hingegen seufzte mit nach oben gerollten Augen und wartete. Ihre Großmutter musste sich erst mal abreagieren. Und wenn sie ehrlich war, dann hatte sie nichts anderes als einen gewaltigen Anschiss erwartet. Dass die Kommunikationsanlagen der Community bis vor kurzem noch defekt gewesen waren, würde Jasny so oder so nicht interessieren. Dass sie alle hier andere Probleme gehabt hatten, eben so wenig. Das Beste war, ihre Großmutter einfach so lange brüllen zu lassen, bis sie keine Luft mehr bekam. Was noch ein wenig dauern konnte, denn Jasny schien heute prächtig in Form..

„UND DAS IN DEINEM ZUSTAND! ALS HÄTTEST DU NICHT ANDERE PROBLEME, ALS DICH IN EINEN JÄGER ZU SETZEN! DU HAST WOHL VOLLKOMMEN DEINEN VERSTAND VERLOREN! WIE KANN MAN NUR SO VERANTWORTUNGSLOS SEIN? UND ÜBERHAUPT! WAS TREIBST DU DICH SCHWANGER DURCH DIE WELTGESCHICHTE? DEIN PLATZ IST BEI DEINER FAMILIE! ABER NEIN! DU MUSST JA IRGENDWELCHEN HIRNFÜRZEN HINTERHERRENNEN? QUANTENFÄDEN!!! SO EIN DUMMFUG! KEIN WUNDER, DASS IRGENDJEMAND DEIN SHUTTLE ANGREIFT! ERST BIST DU SCHWANGER, DANN TOT, DANN LEBST DU WIEDER, LIEGST IN DEN WEHEN UND DANN STEIGST DU IN EINEN VERFLUCHTEN JÄGER UND EIN MOND PASSIERT EINEN PLANETEN! DAS IST DOCH EIN IRRSINN!! WER SOLL SICH DA NOCH AUSKENNEN?...“

Milseya öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich wieder. Ihre Großmutter erwartete keine Antwort wie sie nicht ganz eine Sekunde später erkannte, als Jasny ohne Luft zu holen mit ihrer Tirade fortfuhr. Aber das kümmerte die Bajohaliianerin herzlich wenig, denn beinahe im gleichen Moment betrat Anna Ruski die Krankenstation. Die Hebamme war kurz angesichts des ungewöhnlichen Lärmpegels stehen geblieben, doch Milseya winkte sie zu sich – hielt Anna doch ihren Sohn im Arm. Mit einem seligen Lächeln nahm Milseya ihren Sohn entgegen und betrachtete das Baby mit einem seligen Lächeln.

Die Stille kam so plötzlich, wie zuvor das Geschreie begonnen hatte. Milseya sah die Erleichterung auf den Gesichtern ihrer Mitpatienten, bevor sie sich wieder dem Deskviewer zuwandte und das Kind so in ihren Armen platzierte, dass ihre Großmutter ihn gut sehen konnte.

„Jasny, darf ich dir Baru'Q vorstellen. Ein Sohn des Wassers. Sohn des H'Qar.... Dein Ur-Enkel.“

Ein Poltern von umfallenden Stühlen, lautes Getrampel von Füßen war zu hören. Dann quetschten sich an die zehn weibliche haliianische Gesichter an den Bildschirm. Ein wenig erschrocken – die Perspektive war nun wirklich nicht die vorteilhafteste – zog Milseya ihren Sohn wieder an sich. Es dauerte tatsächlich wenige Sekunden, bis die Bajohaliianerin in den Gesichtern ihre Tanten und Cousinen wiedererkannte. Und vermutlich erkannte sie sie eher anhand ihrer Stimmen, denn „Oooh!“, „Wie süß!“ „Putzig!“ und „Niedlich!“ ertönte wie auf Kommando. Ebenso wie ein „Verdammt! Keine Käsereibe!“

Milseya lachte leise, denn ihr war klar, wer den letzten Kommentar von sich gegeben hatte. „Nein, Valiqui“, sagte sie kichernd. „Er ist schließlich auch ein Klingone.“

Das Mädchen verzog die Lippen. Mit einem „Laaaangweilig!“ war sie weg.

„ICH WAR NOCH NICHT FERTIG MIT MILSEYA!“, donnerte die Stimme der Familienältesten.

Widerwillig zogen sich die anderen Frauen der Familie Thycham zurück, doch nicht ohne ein paar protestierende „Ochs“ und Milseya ein paar aufmunternde Augenzwinkern zuzuwerfen.

Jasny wartete bis sich die Tür des großen Salons geschlossen hatten. Dann wandte sie sich wieder dem Deskviewer zu und sah auf das Baby. Leicht neigte sich ihr Kopf und ein versonnenes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Dann mit einem Ruck hob sie ihren Blick und sah Milseya streng an.

„Du steckst in Schwierigkeiten?“

„Nicht mehr als üblich“, erwiderte Milseya. „Piraterie, Befehlsverweigerung – das übliche eben.“

„Oh!“ kam es sarkastisch zurück. „Du hast es dir also zum Hobby gemacht, Sternenflottenschiffe zu kapern.“

„Nein. Aber ich könnts mir überlegen“, entgegnete die Bajohaliianerin süffisant und schüttelte dann den Kopf. „Tut mir leid, Jasny. Aber im Moment kommt mir alles ein wenig lächerlich vor.“

„Die Hormone“, konstatierte ihre Großmutter. „Du solltest das medizinische Personal darauf aufmerksam machen. Es ist wichtig, dass dein Stoffwechsel sich wieder einpendelt.“

Milseya nickte.

„Gut. Also, was kann ich tun?“

„Tun?“

„Ja! Ich gehe davon aus, dass ihr angeklagt werdet. Wer wird eure Verteidigung übernehmen? Wer wird für euch aussagen? Habt ihr Fürsprecher? Sind irgendwelche Mentaten an Bord? Werdet ihr anständig behandelt?“ Jasny dachte nach. „Würde es etwas bringen irgendjemanden zu bestechen?“

Milseya schnappte nach Luft. „Bist du verrückt?“

„Dachte ich es mir doch!“, kam es zurück. „Verfluchte Sternenflotte! Hat irgendwelche rachsüchtige, verrückte Führungsoffiziere in ihren Reihen – lässt sich aber nicht bestechen, um das Ganze unter den Teppich zu kehren!“

„Jasny! Du wirst mir bei allem, was dir heilig ist, schwören, dass du nicht mal daran denkst, irgendjemanden zu bestechen! Willst du mich für den Rest meines Lebens hinter Gittern bringen?“

„Pfft“, winkte die alte Dame ab. „Doch nicht wegen ein paar...“

„Dann denk wenigstens daran, dass H'Qar dem niemals zustimmen würde! Ja, er würde sich wegen dir sogar von mir trennen – und dann würdest du Baru'Q niemals in deinen Armen halten können.“

„Aber natürlich wür..“

„Du vergisst, dass Baru'Q SEIN Sohn ist. Für die nächsten zehn Jahre hast du keine Möglichkeit ihn auch nur ..“

„Schon gut, schon gut“, lenkte Jasny ein. „Aber nur rumsitzen liegt mir nicht. Es muss doch möglich sein, dass wir euch irgendwie helfen können – euch allen!“

Milseya dachte nach. „Kommt eigentlich Commander Tarflon von der Sternenflottenquartier immer noch gelegentlich zum Essen zu uns?“

„Ja, hin und wieder ... AH!“ Die Haliianerin nickte. „Soll ich ihn bestech..?“

„NEIN!“ Milseya schüttelte den Kopf. „Aber vielleicht kann er dir sagen, was hilfreich für uns wäre. Vielleicht kennt er ja einen guten Verteidiger. Und wenn nicht, dann könnte er sich ja ein wenig umhören..“

Ihre Großmutter nickte. „In Ordnung. Ich werde ihn gleich anrufen und ihn einladen. Vielleicht kann er mir auch ein paar gute Hinweise geben, was wir von hier aus für euch tun kön... oh!..“

Baru'Q schien das ganze Gerede auf die Nerven zu gehen. Mit einer kräftigen Stimme verkündete er seinen Unmut.

„..was für eine Stimme! Haliianisch durch und durch!“

„Aber ganz sicher!“, erwiderte Milseya und verdrehte die Augen, während sie ihren Sohn in den Arm hin und her wog. „Du meldest dich, wenn du etwas erfahren hast?“

„Das werde ich“, versprach Jasny. „Und du wirst dich erst einmal schonen und erholen – und das war keine Bitte!“

„Tse tse“, erwiderte ihre Enkelin, die nochmals kurz in den Deskviewer lächelte, bevor sie die Verbindung beendete und sich ihrem Sohn zuwandte. „Ist schon gut mein Kleiner.. ich weiß! Die Frau kann einem wirklich auf die Nerven gehen .. Scht... du wirst sie in den nächsten Jahren nicht zu oft sehen.. Scht.. Glaub mir...“

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Nach ihrem Gespräch mit Sean Coleman im Turbolift fühlte sich Mira richtig gut – sie liebte es, Kameraden mal eben, sozusagen zwischen Tür und Angel, ein klein wenig aufbauen zu können. DAS waren die Situationen, weshalb sie sich für ihren Job entschieden hatte. Es fühlte sich toll an, ins Vertrauen gezogen zu werden und sie würde unter Einsatz ihres Lebens dieses Vertrauen niemals gefährden. Sie fand das Quartier Vinara Shrals und betätigte den Türmelder.

Die Andorianerin sah von ihrem Computerterminal auf. Wer konnte sie da nur sprechen wollen? Spencer, Morten und Lieutenant Guttler - welchen sie in ihrem momentanen Zustand am ehesten vertraute - befanden sich alle noch auf dem Planeten. Doch anstatt sich das Gehirn zu zermartern rief sie einfach "Herein!" und die Tür öffnete sich.

Mira trat einen großen Schritt nach vorne "Ich bin Mira Black, die neue Bord-Counselorin!"

"Ich verstehe. Ich dachte mir schon dass Sie mich früher oder später besuchen würden... Ich hätte sogar freiwillig um einen Termin bei Ihnen gebeten wenn ich mir sicher gewesen wäre, dass Sie mir in dieser Situation helfen könnten."

"Nun, ich freue mich, dass Sie tatsächlich in Erwägung zogen, sich an mich zu wenden! Auf die Idee kommen leider nur die Wenigsten von selbst!" Mira lächelte schief und sah sich kurz um, während sich die Tür hinter ihr schloss. Ihr Gebaren wurde wieder ernst. "Mir wurde davon berichtet, dass Sie an einer Amnesie leiden - wollen Sie mir mehr darüber erzählen?"

"Das Wesentliche steht eigentlich schon in den medizinischen Akten. Neuronale Folgeschäden sind nicht zu erwarten, und meine Erinnerungen sollen in einigen Wochen oder Monaten von selbst fast vollständig wieder zurückkehren. Dummerweise dürften aber ausgerechnet die jüngsten Ereignisse als letztes in mein Gedächtnis zurückkehren und auch das vielleicht nur fragmentarisch. Dabei wären gerade sie essentiell für die kommenden Verhöre und Verhandlungen."

"Ich freue mich sehr, zu hören, dass Sie sich wohl in absehbarer Zeit wieder an Alles erinnern werden! Es muss" - Mira zögerte - "beunruhigend sein, sich wie allein unter Fremden vorzukommen." Mira tat ein paar Schritte auf ihre Patientin zu. "Sind Sie darüber beunruhigt, dass Sie sich in den Verhandlungen nicht verteidigen können?"

Vinara dachte eine Weile lang über das nach was sie bereits wieder wusste. "Irritierend wäre der bessere Ausdruck. Ich hatte inzwischen Gelegenheit mich über die groben Veränderungen während der letzten 14 Jahre - so weit reicht meine Amnesie zurück - zu informieren. Auch über die gegenwärtige Situation bin ich zumindest ausreichend im Bilde, da ich vieles in meinem persönlichen Missions-Tagebuch nachlesen konnte."

"Sie werden mir sicher zustimmen wenn ich sage, dass Aufzeichnungen nur bis zu einem gewissen Punkt helfen können. Gibt es noch Dinge, die nicht darin zu finden sind und die ich beispielsweise für Sie bei Ihren Freunden erfragen kann? Ich kann verstehen, wenn Sie im Augenblick lieber den Kontakt zu vormals engen Kameraden meiden."

"Eigentlich wäre jedes Detail hilfreich das nicht in den Aufzeichnungen steht... Diese sind in der Tat sehr knapp und enthalten nur jeweils das Wichtigste. Ich wäre Ihnen daher tatsächlich dankbar, wenn Sie nachfragen könnten. Ich werde Ihnen eine Kopie der Aufzeichnungen mitgeben..." Die Andorianerin langte nach einem leeren PADD und steckte einen Speicherchip herein. Nach einigen Sekunden kam der Chip wieder heraus und sie überreichte das PADD Councelor Black. "Vor allem würde mich interessieren, wieviel Verantwortung ich tatsächlich bei der ganzen 'Mission' getragen habe. Ich habe mitbekommen dass Commander Bishop die Schuld auf sich nehmen wollte, aber eigentlich war ich die Dienstälteste von uns allen."

Mira griff nach dem PADD. "Sie sollten sich keine Gedanken darüber machen, welches Dienstalter Sie haben - jeder von Ihnen hat sicher das getan, was ihm richtig erschien. Abgesehen davon - wer, glauben Sie, könnte Ihrer Meinung nach helfen?"

Vinara sah die Councelorin etwas irritiert an. "Wie meinen Sie das mit dem Helfen - etwa dass niemand außer mir und meinen Kameraden in dieser Angelegenheit hätte tätig werden können?"

Mira lächelte. "Ich meinte damit, ob Sie möchten, dass ich mit jemandem Bestimmten rede - Sie haben doch sicher eine besondere Person im Auge, von der Sie glauben, dass sie mir mehr über Sie und Ihre Mission erzählen kann."

"Sie meinen eine bestimmte Person? Da wüsste ich niemanden... Eigentlich könnte jeder mit Ausnahme von Lieutenant Anquenar weiterhelfen, denn sie stieß meinen Aufzeichnungen zufolge als Letzte zu uns. Auch van Richthoven scheint nicht allzuviel sagen zu können; ich denke wenn Sie sich an George Sheridan, Lucas Bishop und Dr. Assjima halten dürften Sie das meiste erfahren."

"Schön, dass Sie Dr. Assjima erwähnen, ich darf Ihnen von ihr herzliche Grüße ausrichten! Erst heute morgen war ich in der Krankenstation um mich ihr vorzustellen." Mira schmunzelte. "Sie können mir also glauben, dass es an Bord dieses Schiffes wohl kaum eine weitere Person gibt, die so gut wie ich verstehen kann, wie Sie sich fühlen - immerhin bin ich hier tatsächlich unter Fremden. Ich muss mir Respekt und Freundschaften erst noch erarbeiten, bei Ihnen habe ich aber sehr das Gefühl, dass Sie bereits viele gute Freunde hier haben, die Vinara Shral vermissen! Sie können sicher beruhigt sein, was die Verhandlungen und Verhöre betrifft. Jemand mit solchen Freunden braucht sich keine Gedanken darüber zu machen." Mira steckte sich das PADD unter den Arm "Nichtsdestotrotz werde ich sehen, was ich für Sie noch herausfinden kann!"

Die Andorianerin hob fragend eine Augenbraue. "Ich habe hier Freunde? Anhand dessen woran ich mich von meiner Sternenflotten-Laufbahn bis jetzt erinnern kann würde ich sagen, dass ich Kollegen hatte, aber echte Freundschaften zu schließen wurde mir offenbar erst auf diesem Schiff möglich - wahrscheinlich als ich begann meine vulkanische Bewusstseins-Kontrolle schrittweise zu lockern. Ich danke Ihnen auf jeden Fall für Ihr Bemühen und hoffe dass Sie sich hier noch gut einleben. Was meine Wenigkeit betrifft, so scheint es sehr vage ob ich überhaupt auf diesem seltsamen Schiff bleibe. Denn offenbar war ich schon vor der ganzen Angelegenheit hier aus der Sternenflotte ausgetreten - anhand diverser Vorkommnisse in den letzten Monaten und Jahren, einschließlich einer seltsamen 'Doku-Soap' über die Community kann ich diese Entscheidung durchaus nachvollziehen."

"Natürlich war und ist es Ihre Entscheidung, ob Sie bleiben oder das Schiff verlassen. Sie sollten aber genau abwägen ob Sie nun die Freunde, die Sie hier an Bord der Community zweifelsohne fanden, hinter sich lassen. Das ist allerdings noch kein Thema, das jetzt im Augenblick eine Rolle spielt - ich würde Ihnen raten, einfach abzuwarten bis Ihre Erinnerungen wieder Stück für Stück zurückkehren. Dann fällt eine endgültige Entscheidung sicher leichter. Haben Sie Geduld und Vertrauen in sich selbst und in Ihre Freunde! Vergessen Sie die Doku-Soap über die Community - es geht nun wahrlich um wichtigere Dinge." Mira hatte zunächst alles gesagt, was ihr für relevant erschien. Sie machte sich bereit, zu gehen. "Ich werde mich wieder mit Ihnen in Verbindung setzen, sobald ich mehr über die letze Mission und Ihre Rolle herausgefunden habe!"

"Ja, dann danke ich Ihnen noch mal für alles Councelor und viel Erfolg weiterhin."

"Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich für mich Zeit genommen haben!" Mira verließ mit dem PADD unter dem Arm das Quartier.

Katja und Tolayon in: "Fremde unter sich"

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„Hallo … Sie da!“ Allan Frost tippte dem such suchend umsehenden Fremden von hinten auf die Schulter. „Kann ich Ihnen helfen?“

Ketal Tran drehte sich um „Ähm … ja, wahrscheinlich. Ich suche das Arboretum.“

„Das liegt ein Deck tiefer. Der Turbolift wird Sie direkt dort hin bringen.“

„Danke junger Mann.“ Der Trill nickte dem Sicherheitsmann freundlich zu und folgte dessen ausgestreckter Hand wo er auch sogleich die Türen des Lifts fand. Wenige Minuten später stand er inmitten eines kleinen Urwalds. Eine schlanke Gestalt saß auf einer Bank und beobachte eine Eule, die gerade genüsslich ihr Mittagsmahl verspeiste.

„Doktor?“

Assjima drehte sich um und sah den Mann fragend an. „Ja bitte?“

„Sam sagte mir, dass ich Sie hier finden würde. Mein Name ist Ketal Tran. Ich berichte für …“

„ …CSBN“ unterbrach ihn die Deltanerin. „Ich weiß. Ich habe Ihre Berichte gesehen. Was kann ich für Sie tun?“

„Nun, ich würde mich gerne etwas mit Ihnen unterhalten. Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht verstehe.“

„Sie erwarten doch nicht von mir, dass ich Ihnen die Ereignisse aus meiner Sicht schildere?“

„Nein Doktor. Eine öffentliche Stellungnahme Ihrerseits ohne Anwesenheit eines rechtlichen Beistandes wäre für die laufende Untersuchung und die folgende Verhandlung möglicherweise von Nachteil für Sie und Ihre Freunde.“ Der Mann lächelte. „Außerdem habe ich nicht vor, den Ermittlern die Arbeit abzunehmen. Ich werde nur ein sehr wachsames Auge auf sie haben.“ Er zog ein Padd aus der Tasche und reichte es der Ärztin. „Das ist dieser Artikel von Gitta der Giftqualle.“

„Den habe ich schon gelesen und Ad Acta gelegt“ antwortete Assjima verächtlich und schob das Padd beiseite.

„Das sollten Sie nicht so auf die leichte Schulter nehmen, Doktor. Diese Schandflecken unserer Zunft tragen leider nicht unerheblich zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Wenn Sie und Ihre Freunde halbwegs ungeschoren aus dieser Sache herauskommen wollen benötigen Sie die Meinung der Öffentlichkeit mehr denn je.“

Assjima betrachtete den Mann nachdenklich. Er war ihr durchaus sympathisch und Sam sah in ihm inzwischen tatsächlich einen Freund. Wenn Sam ihm vertraute so war ihr das Grund genug, ihm ebenfalls offen entgegen zu treten. „Das mag sein, aber worauf wollen Sie hinaus?“

„Nun … ich habe in den letzten Tagen Ihren Mann kennen und schätzen gelernt. Was ich von ihm über Sie erfahren habe hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Frau, die von Gitta als die deltanische Hexe bezeichnet wird. Ebenso stimmt sein Bild von Professor Shral, Lt. Commander Bishop und Lt. Commander Sheridan nicht mit dieser Präsentation hier überein. Ganz davon abgesehen, dass Gitta einmal wieder die Besetzung der Rollen in diesem Drama vollkommen falsch dargestellt hat. Ich hasse es, wenn die Realität zugunsten eines Showeffektes verdreht wird und der Öffentlichkeit ein A für ein U vorgemacht wird. Besonders dann, wenn diese Öffentlichkeit Einfluss auf die Zukunft der Betroffenen haben könnte.“

„Über unsere Zukunft wird ein Militärgericht entscheiden. Da dürfte die öffentliche Meinung eigentlich keine Auswirkungen auf die Urteilsfindung haben“ entgegnete die Ärztin nüchtern.

„Doch, Doktor. Das wird sie haben. Es fängt schon bei den Untersuchungen an. Von den Ermittlern befragte Personen, die Ihnen und Ihren Freunden wohl gesonnen sind stellen ein anderes Bild der Ereignisse dar, als Personen, denen Sie alle egal sind oder die Sie sogar vorverurteilt haben. Die Ermittler sind auch nur Wesen aus Fleisch und Blut. Ebenso die Richter.“

„Hm … ich weiß nicht. Aber was haben Sie denn vor?“

„Ich möchte Sie alle porträtieren. Sachlich und halbwegs neutral. Ich will dass die Zuschauer sich ein eigenes Bild von Ihnen als Personen machen können. Vinara Shral ist keine teuflische Terroristin, Sheridan kein von Rachegelüsten geleiteter zwielichtiger Handlanger, Bishop kein Dummkopf der sich von deltanischen Pheromonen in die Irre leiten lässt und Sie sind keine sexlüsterne Hexe.“

„Ich bin aber eine Hexe“ konterte Assjima amüsiert.

„Dann muss der Zuschauer lernen, die Unterschiede zwischen Hexe und Hexe zu verstehen. Gerade Sie sind wohl die Person, die dem Publikum die größten Rätsel aufgibt. Und, um ehrlich zu sein, auch mir.“

„Sie wollen mich also entmystifizieren?“

„Zumindest soweit wie Sie es zulassen.“

„Hm … ich weiß nicht. Ich bin gerne etwas geheimnisvoll.“

„Sam sieht in Ihnen die ehrlichste und offenste Person die er sich überhaupt vorstellen kann.“

„Sollte mein Mann womöglich ein ganz falsches Bild von mir haben?“

Ketal betrachtete die Frau verwirrt. Dann huschte ein zaghaftes Grinsen über sein Gesicht. „Und er schwärmt auch von Ihrem etwas speziellen Humor.“

Bei dem Gedanken an Sam lächelte Assjima etwas versonnen. „Ich werde darüber nachdenken, Mister Tran. Wie lange werden Sie an Bord bleiben?“

„Nun, ich werde immer wieder mal mit Sam auf den Planeten runter fliegen. Immerhin soll ich ja auch über die Hilfsmaßnahmen berichten. Aber es wird genügend Zeit sein, mich mit Ihnen und Ihren Freunden zu unterhalten.“

„Vergessen Sie nicht, sich vom Captain die Erlaubnis für diese Interviews einzuholen. Bevor ich überhaupt ernsthaft darüber nachdenke, bei dieser Sache mitzumachen, muss er damit einverstanden sein.“

„Ich habe meine Bitte bereits schriftlich bei ihm eingereicht.“

„Gut. Sie werden dann von mir hören.“ Assjima stand auf. „Und jetzt bitte ich Sie, mich zu entschuldigen. Ich bin mit meinem Mann zum Essen verabredet.“

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Jeremy saß wieder einmal hinter seinem Schreibtisch in seinem Bereitschaftsraum und ging die Berichte und Eingaben der letzten Stunden durch. Ebenso wie die diversen Nachrichtensendungen und Meldungen. Die meisten waren voll der üblichen Spekulationen oder einfach nur aus der Luft gegriffener Halbwahrheiten. Doch ein Bericht war anders als die anderen der Bericht von CSBN von diesem Ketal Tran der mit dem Ehemann von Dr. Assjima an Bord gekommen war.

Wie war dieser Kerl an die Informationen über seine Abmachungen mit Goyer gekommen? Die direkte Kommunikation zwischen den beiden Schiffen dürfte er kaum abgehört haben. Es blieb also nur noch der Schluss das einer der Offiziere die zu diesem Zeitpunkt auf der Brücke gewesen sind die Information weiter gegeben haben muss. Sollte Jeremy herausfinden welcher der fraglichen Offiziere dies gewesen war so würde dieser erheblichen Ärger bekommen.

Über die Informationskanäle der Sternenflotte hatte Jeremy mitbekommen das eine föderationsweite Fahndung nach Amol Drag begonnen hatte, auch im Klingonischen Reich und im Romulanischen Imperium dürfte sich diese Person nicht aufhalten denn auch diese hatten Amol Drag auf ihre Fahndungslisten aufgenommen. Ebenso die Verbündeten der Föderation. Und das Foriflanische Konsortium würde dieses wohl auch bald tun, den Jeremy hatte alle beweise die gegen Amol Drag sprachen an die Forifla weiter geleitet.

Mit Freude bemerkte Jeremy Tenner das die Suche nach den nerianischen Kunstgegenständen offensichtlich gute Fortschritte machte und das sich Miss Anquenar auf dem Wege der Besserung befand.

Die Reparaturen gingen langsam aber stetig voran sowohl an der Community wie auch an der Feuertänzer. Eben so erfreulich war es das die momentan unter Arrest stehenden Offiziere sich zum größten Teil an den anstehenden Aufgaben beteiligten, dies würde sich positiv auf die kommende Verhandlung auswirken davon war Jeremy überzeugt.

Auf dem Deskview erschienen nun sämtliche Anfragen die entweder direkt an Captain gestellt waren oder von Lt. Coleman an ihn weiter geleitet worden waren. Unter den zahlreichen Einsendungen war auch eine von Ketal Tran, dieser Reporter wollte Interviews mit den unter arreststehenden Offizieren. Diese Anfrage bereitete Jeremy leichte Probleme laut den Vorschriften durften diese Offiziere keine Interviews geben, aber natürlich sollten sie momentan auch in einer Arrestzelle sitzen.

Jeremy verfasste schnell eine Nachricht an Tran.

In der Nachricht stand das der Reporter die Interviews führen durfte allerding dürfen keine Details zu den Hintergründen der Katastrophe von Neria veröffentlicht werden und die Berichte mussten vom Captain abgesegnet werden bevor sie veröffentlicht werden.

In einer weiteren Nachricht informierte er die ehemaligen Kommandooffiziere der Community das Ketal Tran die Erlaubnis hatte mit ihnen Interviews zu führen sofern diese dazu bereit waren und ebenso die Bedingungen dieser Interviews.

***

U.S.S. Ladoga

Kolo Barei saß in seinem Quartier und ging die neu eingegangenen Berichte der Ermittlungsteams durch Team eins hatte inzwischen das Überschussdepot verlassen und hatte nun den Weg eingeschlagen den Bishop, van Richthoven und die Sheridans nach DS 6 genommen hatten, Sie würden auch einige Haltestellen von Prof. Shral ansteuern.

Team zwei verfolgte inzwischen den Kurs der Community und den Kurs von Milseya Anquenar und H´Qar.

Die Teams berichteten von leichten Schwierigkeiten bei der Informationsbeschaffung.

Kolo selber hatte auf dem Mond von Delta IV einiges über Assjima erfahren. Im Sternenflotten Hauptquartier hatte er erfahren das Dr. Assjima versucht hatte ihren Dienst zu Quittieren nachdem ihr Urlaub auf anraten von Dr. Locarian House gestrichen worden war. Aber offenbar hatte dieser Doktor bessere Verbindungen zur Sternenflotte als die Offizierin.

Kolo wunderte sich das ein Zivilist über so viel Einfluss auf einen Sternenflottenoffizier nehmen konnte und stellte daraufhin auch Untersuchungen über Dr. House an, die Ergebnisse ließen allerdings noch auf sich warten.

Und so wie es aussah hatte Dr. Assjima alles ihr Mögliche unternommen um auf legalem Wege nicht wieder zur Argus-Station zurückkehren zu müssen. Als dieses nicht geklappt hatte schien es so das sie zu House gegangen war um ihn davon zu unterrichten das sie nicht mit ihm zur Argus-Station fliegen würde. Die Sicherheitsoffiziere hatten berichtet das House dann offenbar einen Anfall erlitten hatte und als Dr. Assjima ihm zu Hilfe eilte sprang House auf und verriegelte sein Shuttle und legte ab. House würde zu diesen Vorfällen genauer befragt werden müssen.

In etwa zwei Tagen würde die Ladoga bei DS 6 ankommen. Kolo sah noch einmal alle Unterlagen der bisherigen Ermittlungen durch und bemerkte das die Vernehmungsprotokolle des Kommandierenden Offiziers von DS 4 fehlten. Er würde Lt.Cmdr. Stanton darauf hinweisen das diese Unterlagen noch fehlten.

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Mira dachte kurz nach mit dem PADD von Vinara Shral in der Hand. Commander Sheridan könnte ihr in Vinaras Sache vielleicht helfen oder aber auch Doktor Assjima. Die Krankenstation lag quasi auf dem Weg in den Maschinenraum - so beschloss sie kurzerhand, es gleich einmal bei Doktor Assjima zu versuchen. Abgesehen von ihren Recherchen für Vinara würde sich Doktor Assjima bestimmt darüber freuen, dass Vinaras Gedächtnis schon bald wieder zurückkehren würde. Mira trat in die Krankenstation ein und sprach die ihr am nächsten stehende Person an und befragte sie nach Doktor Assjima.

„Der Doc ist nicht da“, erklärte Milseya an Stelle von Elijah Rubenfeld. „Ich glaube, sie ist mit Sam essen. Oder schläft eine Runde. Hat sie, wissen die Himmel, auch echt verdient!“

"Oh, das kann ich mir vorstellen! Ich bin übrigens Mira Black, die neue Schiffscounselorin"

„Freut mich, Councelor“, lachte die Bajohaliianerin und winkte die Frau zu sich. „Ich hoffe, Sie haben noch ein paar Termine frei. Ich brauche dringend mal wieder ein paar Beratungen!“

Mira trat zu der jungen Frau und lächelte "Es ist erst mein 2. Tag an Bord und ich habe noch jede Menge Termine frei!"

„Wunderbar!“ Milseya strahlte über das ganze Gesicht. „Also Solak - ihr Vorgänger - hat mich immer am Dienstag und Freitag eingetragen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann können wir das bis zur Verhandlung auf der Erde so beibehalten.“

"Aber natürlich, gerne!", erwiderte Mira "Leider fehlen mir Solaks Aufzeichnungen, aber ich höre sowieso viel lieber aus ihrem Mund, worum es geht. Sie sehen sehr sportlich aus! Gibt es eine Holodeck-Sportart, die Sie gerne spielen?" Mira schmunzelte "Ich halte meine Sitzungen ungern in langweiligen Räumen ab."

Die kleine Pilotin lachte. „Ich hab gerade ein Riesen-Baby geboren – und Sie sagen, ich sehe sportlich aus! Oder war das etwa ein diskreter Hinweis darauf, dass ich fett bin? Nehm ich Ihnen nicht übel! Ich fühl mich eh ein wenig unwohl mit dieser seltsamen Wampe. Allerdings glaube ich nicht, dass Ihnen bzw. Ihren Knochen mein Sportprogramm gut bekommt. Die Meisten zerren sich nach zwei Minuten etwas.. Außerdem muss ich warten, bis Assjima mir die Erlaubnis, Sport zu treiben. Und die denkt so oder so, dass ich es übertreibe!“

Mira lachte "Glauben Sie mir, ich hab mich schon in sehr vielen Sportarten versucht, ich wäre sicher vorsichtig genug, mir nicht gleich den Hals zu brechen. Aber vielleicht würde der Doktor Ihnen ja für den Anfang ein entspannendes Programm erlauben, wie zum Beispiel eine gemütliche Schwimmstunde im See oder ein Programm zur Schießübung?"

Gemütliche Schwimmstunde!“ Milseya hielt sich mittlerweile vor Lachen den Bauch. „Oh Mann, Sie sind echt lustig, Councelor!“, prustete sie. „Ich seh schon, Sie hatten noch keine Zeit meine Akte zu lesen... Aber Bogenschießen wäre nicht schlecht. Vielleicht noch ein paar Kilometer laufen und dann ein haliianisches Stretching .. Hatten Sie schon mal eine Ganzkörper-Schokoladen-Packung?“

"Irgendwie dachte ich mir schon fast, dass Sie Schwimmen nicht viel abgewinnen können" Mira lachte. "Wir beginnen am Dienstag einfach mit Bogenschießen, dabei kann man sich schön unterhalten, dann werd' ich zusehen, wie weit ich mit Ihnen beim Laufen mithalten kann und das haliianische Stretching zeigen Sie mir am Besten erst beim nächsten Treffen." Sie grinste immer noch von einem Ohr bis zum Anderen "Auf die Ganzkörper-Schokoladen-Packung freue ich mich jetzt schon! Ich weiß nur leider immer noch nicht ihren Namen!"

„Mein Name ist Milseya Anquenar, Councelor“, erwiderte jene. „Ein Mitglied vom Stamm des Wassers. Bevor ich laufen konnte, bin ich schon geschwommen. Und wenn ich schwimme, dann muss sich sogar ein irdischer Delphin anstrengen, um mit mir mitzuhalten.“ Milseya zwinkerte Mira zu. „Ich werde unser Training arrangieren und Ihnen dann Bescheid geben.“

"Prima! Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Lieutenant! Ich lasse Sie jetzt wieder alleine, damit Sie sich weiterhin gut erholen können! Übrigens, meine herzlichsten Glückwünsche zu ihrem Baby!"

„Danke!“ Milseya lächelte. „Sie hören von mir, Councelor Mira Black – und bald werden Sie sich wünschen, dass Sie mir nie begegnet wären.“

"Ich liebe Herausforderungen! Bis bald!" Mit diesen Worten verließ Mira die Krankenstation wieder.

Katja und fee schmieden beim Erstkontakt sportliche Pläne

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Vinara wollte nach der Besprechung mit der Councelorin wieder ein paar Minuten meditieren, als ein eingehender Anruf gemeldet wurde. Ein ihr unbekannter Erdenmann asiatischer Abstammung in rotem Uniformhemd sah ihr von dem Bildschirm entgegen. "Professor Shral? Erinnern Sie sich noch an mich?"

"Nein... Sir."

"Oh, na ja, man hatte mich schon vorgewarnt wegen Ihrer Amnesie. Ich bin Commander Tashiko Wang von der erweiterten Föderal-Klingonischen Austausch-Kommission. Ich wollte Sie eigentlich informieren dass... Aber Sie können sich wohl auch nicht mehr an Dr. Kalis von der IKS Eisenstein erinnern?"

"Nein, obwohl ich gelesen habe dass ich eine zeitlang auf diesem Schiff gedient habe, aber es wurde von Piraten zerstört."

"Dann wissen Sie wenigstens über den Hintergrund Bescheid. - Nun, Sie und Dr. Kalis waren... ein Paar, sie war also Ihre Geliebte. Ironischerweise hat sie infolge ihrer Verletzungen, die sie bei der Zerstörung des Schiffs erlitt ebenfalls eine Amnesie erlitten. Zwar reicht diese nicht so weit zurück wie bei Ihnen, ist aber dafür irreversibel und obendrein von einer gravierenden Persönlichkeits-Änderung begleitet."

"Gravierende Persönlichkeits-Veränderung?"

"Ja Professor, sie ist... sagen wir sie hat den Großteil ihres klingonischen Temperaments verloren und will fortan nur noch in der Sternenflotte arbeiten - sobald sie ihre gesundheitliche Rehabilitation abgeschlossen hat. Und sie scheint sich neuerdings nur mehr zu Männern hingezogen zu fühlen."

"Nun dann kann ich ihr nur viel Erfolg bei ihrem zukünftigen Leben wünschen; ich hoffe sie erträgt die sicher damit einhergehende Entehrung."

"Nun, das wird sich alles noch herausstellen. - Ehe ich es vergesse, die neue Eisenstein wird demnächst fertiggestellt. Sofern Sie dann nicht in einem Gefängnis sitzen sollten, sind Sie zur Einweihung eingeladen. Es ist wieder ein Exemplar der Vor'Cha-Klasse, diesmal aber von Grund auf für seine speziellen Aufgaben konstruiert."

"So schnell? Ich meine, ich weiß zwar nicht alles aber nach dem was ich gelesen habe..."

"Die Klingonen wollten schon vor der Zerstörung der Eisenstein ein weiteres Forschungs-Schiff unter einem anderen Namen bauen; jetzt wird es einfach umbenannt - ähnlich wie damals bei der Enterprise-A."

"Ich verstehe. Ich werde an der Indienststellung teilnehmen sofern ich nicht verhindert sein sollte, aber von meinem gegenwärtigen Erinnerungs-Standpunkt aus werden Sie hoffentlich verstehen, dass ich im Moment nicht allzu viel mit der klingonischen Flotte zu tun haben möchte. Auch wenn ich es natürlich begrüße dass ausgerechnet die Klingonen sich endlich mehr auf die Erforschung konzentrieren wollen."

"Tja, leider sind Wissenschaftler in Reich immer noch eine nicht allzu hoch angesehene Minderheit... Aber wir arbeiten daran. Ihnen und Ihren Kameraden wünsche ich noch viel Erfolg bei den anstehenden Verhandlungen und Ihnen natürlich noch eine gute Besserung. Wang Ende."

Nach diesem Gespräch war an eine ruhige Meditation nicht mehr zu denken; die Andorianerin suchte daher zum ersten Mal aktiv nach einem Sternenflotten-Anwalt, der sie und die anderen bei den Verhandlungen vertreten konnte. Der Effizienz halber schien es am sinnvollsten, wenn nur ein Anwalt sie alle vertreten würde und möglichst keine Nebenanwälte dabei waren. Zumindest hatte sie dies in einer Nachricht die Brol Spencer ihr geschickt hatte gelesen.

Die Rechtsanwaltschaft der Sternenflotte hatte eine beachtliche Menge teils hochrangiger Offiziere zu bieten; doch die Person bei welcher Vinara vorerst hängenblieb war ausgerechnet die einzige ohne reguläres Patent:

Tyn'ra A'Lan, Aenar und hauptberuflich Friedensrichterin auf Andor. Nebenbei arbeitete sie auch als Anwältin in der Sternenflotte, wenn auch nur auf Chief-Warrant-Basis.

Die Professorin versuchte sogleich sie zu kontaktieren, erreichte aber nur ihren Sekretär, einen jungen Andorianer mit stark blassblauer Haut - vermutlich ein halber Aenar. Kurz informierte sie ihn über die aktuelle Lage und trug ihr Anliegen vor.

"Ich werde Ihre Anfrage an Professor A'Lan weiterleiten", erwiderte der junge Mann. "Sie hat bereits selbst Interesse an Ihrem Fall bekundet, aber vorerst von einer Bewerbung ihrerseits abgesehen. Denn der Grund ist der, dass sie als Chief Warrant Officer bisher nur in Bagatell-Fällen als Hauptvertreterin einzelner Angeklagter aufgetreten ist. Ihr Fall ist weitaus größer und vor allem stehen soweit ich sehen kann neben Ihnen noch sechs weitere ehemalige Crewmitglieder der USS Community unter Arrest."

"Dann heißt dass Richterin A'Lan kann vielleicht nur als Nebenanwältin fungieren?"

"Ganz sicher ist das noch nicht", erwiderte der Sekretär, "es kommt ganz darauf an inwieweit man ihre Befugnis auszudehnen bereit ist. Die Vollmacht eines Chief Warrant Officers kann in Teilbereichen nötigenfalls sogar reguläre Offizierspatente ausstechen. Dennoch ist Richterin A'Lan die einzige im juristischen Corps der Sternenflotte mit einer solchen Spezial-Bescheinigung, und gerade angesichts der Bedeutung Ihres Falls ist es daher wahrscheinlich, dass Sie sich als Hauptvertreter einen Anwalt mit vollem Offizierspatent suchen müssen."

"Ich verstehe. Aber sie wäre bereit uns als Nebenanwältin zu vertreten?"

"Im Grunde genommen ja, aber ein Nebenanwalt kann immer nur eine einzelne Person, maximal zwei bis drei vertreten. Was Sie brauchen ist ein Hauptanwalt auf den Sie und der gesamte Rest Ihrer Kameraden sich einigen. Jeder der noch zusätzlich von Professor A'Lan oder irgendeinem anderen Nebenanwalt vertreten wird, hätte demnach einen nicht immer gerechten Vorteil gegenüber den übrigen Angeklagten. Aber in Ihrem Fall - da Sie wie Sie sagten an einer temporären Amnesie leiden - wäre ein solcher Vorteil vielleicht durchaus gerecht."

"Gut, dann danke ich Ihnen für die Mühe und die Informationen. Ich denke wir werden uns noch auf einen gemeinsamen Anwalt einigen - wobei ich selbst wie gesagt Professor A'Lan bevorzugen würde."

Nun endlich befand Vinara sich in der Verfassung um wenigstens ein paar Minuten zu meditieren - oder zumindest solange bis vielleicht die nächste Störung sie aus ihren Gedanken reißen würde.

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Ketal Tran war gerade auf den Weg zu Vinara als er beinahe mit dem wieder zurückgekehrten Charles Morten zusammenstíeß. "Ah, sind Sie nicht der zivile Ingenieur mit dem Professor Shral nach Deep Space Six kam?"

"Ja und ich komme gerade vom Planeten falls Sie das auch noch interessiert. Und ich werde bald wieder dorthin zurückkehren, selbst wenn die Forifla uns bereits viel von der gröberen Hilfsarbeit abnehmen."

"Na das sind doch gute Neuigkeiten! Aber bevor ich mich ebenfalls wieder runterbegebe wollte ich zumindest noch mit Professor Shral sprechen. Immerhin wird sie in dem BIDL-Artikel als die Hauptverdächtige an der versuchten Zerstörung Nerias hingestellt; daher wollte ich sie und die anderen für eine Gegendarstellung möglichst neutral porträtieren."

"Ich fürchte von einem persönlichen Gespräch werden Sie im Moment nicht viel haben. Die Professorin kann sich aufgrund einer temporären Amnesie nur noch an Ereignisse bis vor 14 Jahren erinnern und gerade ihre Zeit auf der Community scheint die bislang größte Veränderung ihrer Persönlichkeit nach sich gezogen zu haben."

"Ah, verflixt! Ich hatte ja schon von der Amnesie gehört, hätte aber kaum gedacht dass sie solche Auswirkungen hätte... Und Sie könnten mir wohl auch nicht zufällig weiterhelfen? Ich meine, immerhin haben Sie sie kurz gekannt bevor sie ihr Gedächtnis verlor."

"Das war aber wirklich nur kurz. Den Rest müssten Sie sich schon aus den Gesprächen mit den anderen zusammenreimen die sie besser gekannt haben."

Der Reporter und der Ingenieur setzten sich in das Quartier welches letzterem zugeteilt worden war.

"Wenn Sie Professor Shral mit einem Wort beschreiben sollten, welches wäre dies?"

"Nur ein Wort? Das ist eigentlich unmöglich..." Morten versuchte es trotzdem. "Vielschichtig kommt mir da als einziges in den Sinn, aber das ist ebenso viel- wie nichtssagend."

"Dann nehmen Sie ein paar Worte mehr, aber nicht allzu viele. Wie würden Sie Professor Shral wie Sie sie kennengelernt haben möglichst knapp und zutreffend charakterisieren?"

"So wie ich sie sehe ist sie gründlich, pflichtbewusst, neugierig, aber auch skeptisch und von einem gewissen Gerechtigkeits-Sinn geprägt. Soweit ich mitbekommen habe hegt sie ein gewisses technisches wie auch ästhetisches Interesse, gerade was Waffen und Raumschiffe betrifft. Ein tieferes Verständnis in der jeweiligen Materie fehlt ihr allerdings. Um wieder allgemeiner zu werden: Ihr größtes Problem scheint ein permanenter Konflikt zwischen ihrer vulkanischen Erziehung und ihren angeborenen Instinkten zu sein, auch wenn sie sich Mühe gibt beide Seiten dauerhaft miteinander auszusöhnen. Ein Außenstehender dürfte von all dem aber so gut wie gar nichts mitkriegen, da sie in vielen Dingen eher zurückhaltend bis verschlossen wirkt."

"Dennoch scheint es in den vergangenen Jahren immer wieder kleinere negative Ausrutscher in ihrem Verhalten gegeben zu haben. Aber Sie glauben nicht sie könnte an diesem inneren Konflikt zerbrechen und dabei im schlimmsten Fall den Verstand verlieren?", hakte Ketal Tran nach.

"Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Und selbst wenn sie einen totalen Zusammenbruch erleiden sollte, wäre sie niemals zu den Dingen imstande derer man sie in der Boulevard-Presse beschuldigt. Eher würde sie sich selbst opfern als zuzulassen dass Unschuldige zu Schaden kommen, noch dazu in der Zahl wie es auf Neria beinahe geschehen wäre."

Der Trill schien soweit zufrieden. "Noch eine Kleinigkeit... Welche Pläne hatte sie vor ihrem Gedächtnisverlust für ihre Zukunft?"

"Puh, ich denke das wusste nicht einmal sie selbst. Alles was ich sagen kann ist, dass sie nach der Massenversetzung aller alten Führungsoffiziere der Community nicht vorhatte, wieder in die Sternenflotte zurückzukehren. Vielleicht wird sie wenn all das hier vorbei ist in irgendeiner Weise weiterhin als Zivilistin auf dem Schiff verweilen, aber genauso gut könnte sie zumindest für die nächsten Jahre einen etwas ruhigeren Posten vorziehen."

Tran klappte sein "Notizbuch" zu. "Also für jemanden der die Professorin nur kurz persönlich kannte haben Sie mir eben erstaunlich viele Informationen über sie gegeben. Ich werde aber auf jeden Fall erst noch mit den anderen reden ehe ich mir ein abschließendes Bild mache."

"Tun Sie das, aber vergessen Sie darüber nicht sie auch noch zu ihrer eigenen jeweiligen Person zu fragen!"

"Das werde ich keineswegs. Und wer weiß, um die Sache abzurunden werde ich vielleicht doch noch einmal mit Shral persönlich reden. Denn viele Charaktereigenschaften die Sie mir genannt haben, dürften auch schon vor 14 Jahren ausgeprägt gewesen sein." Ketal Tran verabschiedete sich und ging weiter seiner Wege.

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„Moment Doktor – bitte drehen Sie sich noch etwas nach rechts. Ja gut so. Und jetzt lehnen Sie sich entspannt zurück. Perfekt!“ Ketal Tran fixierte den kleinen Scheinwerfer und kletterte vom Stuhl herunter. Zufrieden betrachtete er sein Werk. „Das sieht prima aus. Man hat Ihnen sicherlich schon oft gesagt, wie fotogen Sie sind?“

„Ständig, Mister Tran, ständig.“

Der Trill lachte. „Und wenn Sie jetzt noch den gelangweilten Gesichtsausdruck gegen ein freundliches Lächeln austauschen würden, hätten Sie das Publikum von der ersten Sendeminute an für sich gewonnen.“

„Mir ist aber nicht nach Lachen zumute.“

„Sie können das trotzdem. Immerhin sind Sie die Erste von Ihren Kollegen, die ich live interviewen werde. Bislang konnte ich ja nur Notizen sammeln. Sie sind diejenige, welche eine positive Grundstimmung beim Publikum erzeugen soll damit Ihre Kollegen es nachher leichter haben. Und ich kann mit wirklich keine bessere Nummer Eins vorstellen ... vorausgesetzt, Sie packen Ihren ganzen wunderbaren Charme aus" scherzte der Journalist.

Assjima seufzte. Sie hielt nicht viel von dem Vorhaben des Trill, aber Sam hatte lange genug auf sie eingeredet, so dass sie letztendlich doch ihre Einwilligung zu diesem Interview gegeben hatte.

„Sind Sie bereit?“ Ketal setzte sich auf den freien Sessel neben der Couch, auf der die Deltanerin saß. „Gut. Dann wollen wir beginnen.“ Er schaltete mit einer Fernsteuerung seine Kamera ein und richtete den Monitor vor sich aus. Das Gerät zoomte sein Gesicht heran. „Guten Abend meine Damen und Herren“ begann er gutgelaunt. „Ich darf Sie an Bord der USS Community begrüßen, die sich immer noch im Orbit von Neria befindet. Neben mir sitzt Lieutenant Commander Assjima, die ehemalige medizinische Leiterin der hiesigen Krankenstation. Doktor, ich freue mich, dass ich heute Abend bei Ihnen zu Gast sein darf.“

Die Kamera schwenkte nun hinüber zu der Deltanerin, der es nun doch gelang, sich ein leichtes Lächeln abzuringen. „Hallo Mister Tran.“

„Lieutenant Commander – Sie sind dem Publikum im Alpha- und Betaquadranten inzwischen keine Unbekannte mehr. Ein Fernsehteam hatte Sie und Ihre Kollegen vor einigen Monaten für längere Zeit bei Ihrer Arbeit an Bord dieses Schiffes begleitet. Auch hat Sie der Prozess gegen ihren ehemaligen Partner und späteren Entführer Professor Setak immer wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses geschoben. In medizinischen Kreisen findet Ihre Arbeit immense Beachtung und auf Ihrem Heimatplaneten Seyalia – in Förderationskreisen unter dem Namen Delta IV bekannt – werden Sie als mögliche Nachfolgerin der Hohen Meisterin gehandelt.“ Ketal legte eine kurze Pause ein. „Offizierin in der Sternenflotte, Ärztin, Heilerin, Priesterin, Ehefrau und Revolutionärin - eine Frau mit vielen Talenten, wie mir scheint. Doch sind diese Talente tatsächlich miteinander vereinbar?“

Assjima rieb sich nachdenklich das Kinn. „Ich bin eine deltanische Ärztin in Diensten der Sternenflotte. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist korrekt, dass ich die Ausbildung zur Priesterin der weißen Schule absolvierte. Aber ich habe mich für einen anderen Lebensweg entschieden. Und eine Revolutionärin bin ich nicht. Ich habe nur den Mann geheiratet, den ich liebe.“

„Sie sind mit einem Betazoiden liiert. Einem Zivilisten namens Samylax Devimar. Für eine Deltanerin eine ungewöhnliche Wahl, oder nicht?“

„Auf meinem Heimatplaneten kommt es nicht oft vor, dass Partner von anderen Welten gewählt werden. Die Idee von der sexuellen Überlegenheit meiner Spezies ist auf Seyalia leider noch weit verbreitet. Eine Bindung an Außerweltliche ist verpönt, da diese als sexuell unterentwickelt betrachtet werden. Eine Vorstellung die inzwischen wirklich überholt sein sollte.“

„Sie betrachten sich also nicht als Überlegene in diesen Dingen?“

„Ich? Nein, absolut nicht! Sex spielt in der deltanischen Gesellschaft eine größere Rolle als bei vielen anderen Spezies. Er dient nicht nur der Fortpflanzung und dem Vergnügen. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation, des Verständnisses untereinander. Aber unsere Praktiken als überlegen zu betrachten halte ich für Arroganz, die auf Unwissenheit basiert.“

„Nun, Ihr Volk gilt doch als intellektuell sehr hoch entwickelt..“

„Wir sind ein sehr altes Volk mit ungemein reichen Traditionen und hohem technischen Standart. Aber wir haben uns gerade durch diese seltsame Idee der sexuellen Überlegenheit isoliert. Isolation führt zu Stillstand und letztendlich irgendwann einmal zu Degeneration.“

„Aus dem Munde einer Deltanerin hört sich das tatsächlich ziemlich revolutionär an. Sie brechen mit alten Traditionen, die Ihrem Volk sehr wichtig sind. Und dennoch wird auf Seyalia gemunkelt, die Meisterin der hohen Schule hätte Sie zu Ihrer Nachfolgerin bestimmt.“

„Das ist nicht ganz korrekt: Ischila würde niemals einfach bestimmen. Sie hat dies als einen Wunsch geäußert.“

„Doch warum sollte die Meisterin als Nachfolgerin jemanden erwählen, der nicht das Banner der Traditionen hoch hält? Die Weiße Schule ist doch einer der wichtigsten Träger jener Ideen, die so tief in der Geschichte Ihres Volkes verwurzelt sind.“

„Ischila ist beileibe keine Traditionalistin. Auch wenn sie zurückgezogen und ohne viel technischen Schnickschnack lebt, so steht sie doch mit beiden Beinen mitten in der Moderne. Ihre Lehre basiert im Wesentlichen auf der Idee, dass wir - die ersten Nerillar, wie wir Deltaner uns in der Mythologie bezeichnen – das Universum mit all seinen Welten und Völkern umarmen sollten. So wie Assjimagar, der große Geist der Sterne einst zu uns kam und uns umarmte. Wir wurden aus Sternenstaub geschaffen und deshalb sollte das ganze Universum unsere Heimat sein. Laut Ischila sollen wir in dieses Universum hinausreisen, seine Völker kennen lernen, sie lehren und von ihnen lernen. Assjimagar lehrte die ersten Nerillar, sich niemals mit dem Status Quo zufrieden zu geben aber Isolation bedeutet eben Stillstand.“

„Und so wurden die Deltaner zu einem raumfahrenden Volk lange bevor wir auf Trill unsere ersten orbitalen Fluggeräte entwickelten.“ Ketal lachte. „Und die Menschen lebten damals noch in ihren Höhlen. Heute gehören sie zu den führenden Völkern der Förderation, während Delta IV doch eher eine Nebenrolle spielt.“

„Ja, da kann ich Ihnen nur zustimmen. Aber wir streben auch keine andere Position innerhalb der Föderation an. Selbst wenn wir dies täten würde uns wohl unsere eigene Überheblichkeit im Wege stehen, aber auch unser Pazifismus. Die Sternenflotte als diplomatisches, wissenschaftliches und militärisches Organ in Form einer einzigen Organisation entspricht keineswegs der deltanischen Idee von einer Umarmung des Universums. Unser Denken wird durch das Gefühl bestimmt. Der Verstand darf niemals unser Herz kontrollieren. Doch für Gefühle ist in der Sternenflotte nicht viel Platz.“

„Zumal Deltaner im Dienste der Sternenflotte auch noch einen Zölibatseid ablegen müssen, wenn Sie mit Menschen auf dem selben Schiff dienen.“

Assjima lachte. „Das macht es den Menschen leichter, uns zu ertragen, aber erschwert vielen jungen Deltanern die Entscheidung, eine Karriere innerhalb der Sternenflotte anzustreben.“

„Sie zu ertragen? Also, ich kann mir nicht helfen … ich finde es sehr angenehm, so neben Ihnen zu sitzen und dieses leichte Prickeln zu spüren.“

„Sie spüren es?“ Die Ärztin setzte ein gespielt enttäuschtes Gesicht auf. „Dabei bin ich doch so bemüht, meine Pheromone unter Kontrolle zu halten.“

„Tun Sie sich keinen Zwang an, Doktor.“ Ketal wurde nun wieder ernst. „Ich habe mich in den letzten Tagen immer wieder gefragt, warum Sie auf der Argus-Station alles stehen und liegen gelassen haben um der Community hinterher zu reisen. Doch langsam beginne ich zu verstehen. Es war ein Gefühl. Das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, dass jemand Ihre Hilfe benötigte. So manch einer würde wohl sagen: es war doch NUR ein Gefühl. Aber für Sie war es ein Ruf, dem Sie unbedingt Folge leisten mussten - egal welche Konsequenzen Ihr Handeln für Sie haben würde – eben weil Sie Deltanerin sind.“

Assjima schaute den Trill überrascht an. Dieser Mann hatte es tatsächlich verstanden. Sam hatte ihr nicht zuviel versprochen. Sie konnte nur zustimmend nicken. Ketal half ihr gekonnt über den Moment des Schweigens hinweg. „Eine Deltanerin in Diensten der Sternenflotte muss wohl ziemlich viele persönliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Aber ich denke, dass es Situationen gibt, in denen selbst eine so erfahrene Offizierin wie Sie es sind, nicht länger über ihren eigenen Schatten springen kann.“

„Ja“ antwortete die Ärztin leise. „Auch wenn es unlogisch erscheint: Der Verstand darf das Herz nicht überstimmen.“

„Und so rannten Sie mit offenen Augen dem möglichen Ende Ihrer Sternenflottenkarriere entgegen.“ Erneut legte Ketal eine Pause ein und schaute dann direkt durch die Kamera in sein Publikum. „Das Wohl der Vielen steht über dem Wohl des Einzelnen. Seltsam, wie hier vulkanische und deltanische Lehren trotz all ihrer Gegensätzlichkeit doch wieder zusammen kommen. Und womöglich liegt genau hier, an dem Punkt an dem sich Gegensätzlichkeiten berühren, die Wahrheit? Doktor Assjima, ich danke Ihnen für dieses Gespräch. Dies war Ketal Tran live von Bord der USS Community für CSBN.“

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Ketal Tran hätte es sich wohl nicht Träumen lassen, dass er eines Tages ein klingonisches Kriegsschiff betreten würde. Der Captain der Feuertänzer wollte zunächst keine Presse auf das Schiff lassen. Der Trill braucht kein Telepath zu sein, um zu erkennen, dass die Klingonen Reporter noch weniger mochten wie Fußpilz.

Aber letztendlich lenkte der Krieger ein, was Tran für einen kurzen Moment misstrauisch werden ließ. Jedoch siegte die Neugierde und der Wille, auch George Sheridan zu befragen. Captain Tenner ermahnte den Reporter in einem kurzen Gespräch nochmals vorsichtig zu sein. Die Klingonen waren zwar verbündete, aber sie waren selbst nach einem Jahrhundert des Freidens, die Unterbrechung im Dominionkrieg eingeschlossen immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Nur wenigen Außenweltlern war es auch gelungen im besten Fall einen oberflächlichen Einblick in die klingonische Kultur zu bekommen.

Jedoch gab es kaum eine Crew in der Sternenflotte, die so viele Berührungen mit den Klingonen aufweisen konnte, wie die Community. Nur noch Kirks und Picards Enterprise konnten da mehr verbuchen.

„Sind Sie sicher, dass Sie da rüber wollen?“ fragte der Transporterchief mit einem Überzeugenden ernsten Ausdruck im Gesicht.

„Ich werde erwartet“, antwortete der Trill betont ruhig.

„Achtung ich beame jetzt. Energie!“

Ketal Tran wurde sogleich von der blauen Lichtsäule erfasst und fand sich wieder in einem kleinen Verschlag wieder. Er stand auf einer von vier Transferflächen , die nebeneinander in einer Reihe angeordnet waren. Der klingonische Pendant zu dem Chief auf der Community wirkte im Moment so, wie wenn dieser ein Pfund Tribbles verschluckt hätte. Oder dass er gleich ihn als Mahlzeit auserkoren würde.

Der erste Offizier der Feuertänzer nahm Tran in Empfang und führte ihn ohne ein weiteres Wort zu sagen in den Maschinenraum.

Die Birds der B´rel Klasse waren zwar klein, boten aber dennoch dafür erstaunlich viel Platz. Komfort war im Reich ein Fremdwort. Nur das Notwendigste war hier zu sehen. Ketal erkannte schnell, dass dieses Schiff wirklich nur für den Kampf gebaut wurde. Diese Schlichtheit setzte sich auch im Maschinenraum fort, wo er endlich jemanden erblickte der auf die Beschreibung von Sheridan passte.

Jener stand vor einem Tisch auf dem ein gestellt sich befand in dem Kristalle zu einem kleinen Haufen zusammengelegt waren. Daneben lagen viele verschiedene Werkzeuge, mit denen der Reporter wirklich nichts anfangen konnte. Genauso gut hätte jeder Ingenieur dies und das als Eisportionierer oder so verkaufen können.

„Die Molekularstruktur der Kristalle ist ziemlich zerstört worden. Wird verdammt schwierig werden aus den Dingern noch einen Lebensfunken abzuringen“, hörte er den dunkelhäutigen hünenhaften Mann sagen.

„Vielleicht könnten wir Ersatz Kristalle verwenden, die wir für die Danube Runaboats eingelagert haben? „

„Gute Idee Will. Mit einigen Anpassungen hätten wir ein Provisorium, dass die Feuertänzer mindestens bis zum nächsten klingonischen Dock bringen kann. Aber sehen wir uns zunächst an ob wir die Kristalle hier erstmal wieder stabilisieren können.“

Ketal Tran hörte dem Gespräch fasziniert zu, auch wenn er kaum verstand, wovon die Beiden Männer genau redeten. Dann schien der Mann, der Sheridan wohl sein musste sich umzudrehen. Die braunen Augen Sheridans schienen Tran kurz abzutasten, bevor er was sagen wollte.

„Sind Sie Commander Sheridan? Ich bin Ketal Tran.“

„Der bin ich. Ich und meine Frau haben ihren Bericht gesehen Mr Tran.“

„Sie scheinen Reporter nicht zu mögen?“

„Wie kommen Sie darauf?“

„Nun ihr Blick …“

„Oh verzeihen Sie. Es ist nichts gegen Sie persönlich. Aber in letzter Zeit hatte es meine Familie einige Male mit Reportern zu tun bekommen und diese Begegnungen waren nicht alle schmeichelhaft für uns ausgefallen.“

„Ich verstehe Mr Sheridan. Die Sache mit dem Wiesel“, antwortete der Trill.

„Aber ihr Bericht hat das Ganze wenigstens im richtigen Zusammenhang aufgezeigt.“

„Danke. Ich versuche stets mein bestes zu geben.“

Tran betrachtete sich wieder die Kristalle auf dem Tisch.

„Sagen Sie Mr Sheridan. Sind das Dilithium Kristalle?“

„Das ist richtig.“

„Sie erwähnten was vorhin von Molekularschäden oder so.“

„Die Kristalle mögen zwar für das Auge intakt sein. Aber auf Molekularer ebene sind viele Strukturen vernichtet worden, die nicht mal das Restrukturierungsfeld des klingonischen Antriebes wieder herstellen kann. Ich versuche nur ein Provisorium zu bauen, dass es den Klingonen ermöglicht, nach Hause zu kommen. „

„Das klingt faszinierend!“

„Aber auch arbeitsaufwendig. Mr Tran, ich nehme an Sie sind nicht nur hier um ihre Neugierde für klingonische Warpantriebe zu befriedigen?“

Tran nickte leicht. „In der Tat Mr Sheridan. Ich habe bereits einige ihrer Kollegen gesprochen, um mir so ein Bild von der Lage zu machen.“

„Der Captain hat also Interviews gestattet?“

„Nein nicht in diesem Sinne. Ich will mir nur ein Bild davon machen. Ich war übrigens an Bord des Falken zusammen mit Mr Devimar gewesen.“ Tran nahm eine entspanntere Haltung ein. „Ich muss sagen, ihre Idee mit dem Mond ihn in …“ Tran suchte nach dem Wort, „Phase zu bringen war unglaublich.“

„Schön das Es ihnen gefallen hat. Fragen Sie mich nicht, wie ich darauf gekommen bin. Ich weis es selbst nicht mehr.“

„Sie klingen aber nicht gerade begeistert. Immerhin haben Sie die Nerianische Zivilisation gerettet.“

„Weil das Ganze hätte verdammt schiefgehen können.“

„Gewiss hätte es das. Aber Sie haben das Schicksal versucht. Und Sie haben gewonnen.“

„Das wird sich noch zeigen. Immerhin sind wir alle wegen Fahnenflucht, Diebstahl, Befehlsverweigerung und weis der Geier noch angeklagt.“

„Aber ich bitte Sie. Nicht mal der Sternenflotte kann es egal sein, dass durch ihr Eingreifen ein Förderationsmitgliedsplanet und ein Schiff der Sternenflotte gerettet wurden?`“

„Vielleicht kann man es unter mildernde Umstände abhaken. Verstehen Sie mich nicht falsch Mr Tran. Ich habe nichts gegen Sie persönlich, sonder nur gegen ihren Beruf.“

„Nicht alle Reporter lügen Mr Sheridan. Viele bemühen sich stets darum die Wahrheit herauszufinden, und an dieser die Menschen Teilhaben zu lassen. „

„Sie vielleicht“, gestand George ein. „Aber sie werden verstehen, dass ich mich hierdurch nicht um Kopf und Kragen reden will.“

„Das verstehe ich durchaus. Doch ich versichere Ihnen, dass dieses Gespräch nur dem Verstehen für mich dient. Um mir ein Bild von Ihnen und ihren Freunden machen zu können.“

„Wenn es ihnen hilft. Bitte...“ George bat den Trill näher zu kommen.

„Auf der Reise nach Neria habe ich von Sam vieles über Sie erfahren.“

„Oh …oh.!“, entfuhr es George. Obwohl es besser geworden war, so schien immer noch eine unsichtbare Barriere zwischen ihm und dem Piloten zu bestehen. Und das nur, weil Sam ihn krampfhaft mit seinem Vater verglich. Wer weis was der Betazoid so alles aufgetischt hatte.

„Sie haben demnach den Ruf, einer der besten Ingenieure in der Flotte zu sein?“

„Nun zu den Besten bestimmt nicht.“

„Ich bitte Sie. Es kommt nicht jeder auf solche unorthodoxen Ideen, wie die Sache mit dem Asteroiden. Sie haben da weiter gekämpft, wo andere dem Schicksal den freien Lauf gelassen hätten.“

„Jetzt werden Sie dramatisch Tran. Es war eher eine Verzweiflungstat.“

„Eine Verzweiflungstat, die das Zeug zur Legende hat.“

„Jetzt tragen Sie zu dick auf.“

„Und Sie stellen ihre Leistung zu sehr unter den Schemmel.“, antwortete Tran und verwendete dabei ein altes irdisches Sprichwort, das dem Trill in diesem Moment sehr passend erschien. „Aber ich Merke sie wollen nicht darüber sprechen.“

„Später vielleicht.“

„Darf ich zusehen, wie sie das Problem mit den Kristallen bewältigen?“

„Wenn Sie das möchten. Aber dann werden sie auch mit Hand anlegen.“

„Ich bin kein Ingenieur oder Techniker.“

„Wenn wir hier fertig sind, Mr Tran, verspreche ich ihnen, dass sie es beinahe sein werden.“

„Na dann, ich bin bereit.“

Crewman Diana Iynx und Fähnrich Stewart Gilligan Giffert gehörten zu den wenigen Crewmitgliedern, die man für die Suche nach den Artefakten entbehren konnte. Beinahe überall, wo die Uniformierten auftauchten, fanden Sie das gleiche Bild vor. Die Nerianer waren noch verängstigt, verunsichert und die Stimmung war in Gewisser weise gereizt. Aber nicht in dem Maße, dass dies jederzeit zu einer Gefahr für die Außentrupps werden konnte.

Bereits zum vierten Mal wurden die beiden Starfleet Angehörigen zu einem Koordinaten Kreuz gebeamt, an dem sich ein weiters Artefakt befinden soll. Doch bisher blieben einige Artefakte nicht auffindbar, die auf der Liste standen, die man von der nerianischen Regierung erhalten hatte.

Iynx und Giffert fanden sich in einer schmalen Gasse wieder, die nur mäßig von Nerianern frequentiert wurde. Iynx zückte sofort den Tricorder um den Standort des Artefakts ausfindig zu machen.

„Ich habe das Artefakt geortet, Sir.“

„Gut, dann lassen Sie uns keine Zeit verschwenden. Je eher wir fertig sind, um so besser“, antwortete Giffert.

„Dort entlang.“ Das Zirpen des Tricorders hallte unheimlich laut in der schmalen Gasse. Zielsicher führte das kleine gerät zu dem weiteren Artefakt. Vor einem großen Tor blieben sie schließlich stehen.

„Hier muss es sein.“ Diana blickte zu Giffert, der nur stumm nickte. Dann schon die Technikern vorsichtig das Tor mit der freien Hand auf und spähte durch die Lücke.

Hinter dem Tor kam ein Hof zum Vorschein, in dem sich offensichtlich niemand aufhielt. Doch der Tricorder zeigte die Indikatoren von vier nerianischen Erwachsenen an. Zwei davon befanden sich auf der anderen Seite des Gebäudes, während die anderen zwei nur wenige Meter von dem Artefakt entfernt sich aufhielten.

„Ich habe ein mieses Gefühl.“

„Wer hat das nicht Crewman. Aber es hilft nichts. Wir müssen weiter.“

„Dann mal los.“ Flüsterte Diana und ging vorsichtig durch das Tor. Ihre Körper spannte sich an und schien sich auf einen möglichen Angriff aus dem Hinterhalt zu wappnen. Doch es war niemand in dem Hof zu sehen.

„Hallo? Ist hier jemand zuhause?“, rief Iynx.

„Was soll das?“

Doch statt der Antwort zeigte der Tricorder an, dass jemand sie gehört haben musste. Wenige Sekunden später erschien tatsächlich ein Nerianer im Hof, welcher sehr dünn war, weswegen seine Hautlappen noch extremer zur Geltung kamen. Als dieser die Uniformen erblickte, schien dieser nicht zu wissen, wie er reagieren soll.

„Was wollen Sie?“

„Ich bin Fähnrich Giffert und dies ist Crewman Iynx vom Raumschiff Community. Wir suchen derzeit im Auftrag der nerianischen Regierung nach Artefakten, die man während des Chaos aus den Museen entwendet hatte.“

„Wollen Sie mir unterstellen ich hätte gestohlen?“

„Noch nicht Sir. Aber bei den Sondierungen haben wir festgestellt, dass eines der Artefakte sich hier in diesem Gebäude befindet. „

„Vielleicht irren sich ihre Sensoren.“

„Das tun sie nicht. Ich bitte Sie Sir. Die Artefakte sind in einem Museum besser aufgehoben als hier.“

„Ich habe was gefunden, dass wie ein Artefakt aussehen könnte. Und bevor es verloren geht, dachte ich mir …“

„Ich danke Ihnen Mr?“

„Ghahatek“, stellte sich der Nerianer vor.

„Mr Ghahatek, ich Schlage vor, sie zeigen uns das Artefakt.“ Der Nerianer nickte verhalten. In gewisserweise wirkte er wie ein Kind, dass man mit der Hand im Marmeladenglas erwischt hatte.

Während die Beiden Techniker dem Mann folgten, sahen sie sich weiter um.

„Er hat es gestohlen“, flüsterte Iynx .

„Gut möglich. Aber jetzt haben wir es wieder.“

„Grund Gütiger und wir haben noch mindestens 5 Transfers vor uns.“ Flüsterte die Technikerin zurück. Dann erreichten die Drei den Raum, in dem das Artefakt aufbewahrt wurde. Iynx und Giffert Untersuchten das Artefakt sorgfältig. Dann steckte ohne weitere Worte Iynx einen Marker an das Artefakt, welches sogleich in der blauen Lichtsäule des Transorters der Community verschwand.

„Wir danken Ihnen.“ Sagte Giffert zu dem Nerianer. Dann berührte er seinen Insignienkommunikator

„Giffert an Community. Beamen Sie uns zum nächsten Koordinaten Kreuz.“

„Transporterraum an Giffert. Bereithalten zum Beamen. Energie!“

Die beiden Menschen verschwanden nun ebenfalls ohne ein weiteres Wort in blauen Lichtsäulen. Der Nerianer hingegen stieß einen Seufzer aus. Welcher eine Mischung aus Erleichterung und Enttäuschung zu sein schien.

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USS Ladoga,

Gästequartier

Weiterflug nach Deep Space 6

Jerome ging in seinem Quartier auf und ab und dachte nach. Da er so schnell wie möglich zur Community kommen wollte, pflügte die Ladoga mit Maximum Warp durch das All, sehr zum Ärger des Kommandanten und des Chefingenieurs. Doch das interessierte den Lieutenant Commander nicht. Er hatte einen Fall zu lösen und sortierte nun seine Erlebnisse.

Die Befragung von Assjimas Familie war wirklich nicht gut gelaufen. Die hätte er sich eigentlich sparen können. Das wenige Neue was er erfahren hatte, hatte den möglichen Schaden für die Kriegsgericht Verhandlung nicht aufgewogen. Er hatte sich von Eslau vorführen lassen wie ein blutiger Anfänger. „Das war auf alle Fälle schon mal ein toller Start gewesen.“, dachte der Ermittler sarkastisch.

Auch Kolo war nicht mit vielen neuen Daten zurückgekehrt. Die Befragungen der anderen Zeugen hatte aber all das bestätigt, was das Ermittlerteam bereits wusste. Interessant war aber, dass auch hier immer wieder der Name Locrian House fiel. Und so langsam verstand Jerome, was Malik mit seiner Bemerkung gemeint hatte, dass der Terraner an der ganzen Sache Schuld sei. Die wage Verbindung des Arztes zum Hauptquartier schien ziemlich weit zu reichen. Kolo hatte sich eine Notiz gemacht, da noch mal nachzuhaken.

Aber auch von den anderen Teams war einiges an neuen Informationen hereingekommen. Aber es waren weniger Daten, als von dem Ermittler erwartet. Besonders die Reiseroute von Vinara Shral lag immer noch zu einem großen Teil im Dunkeln. Jerome hatte Team zwei deswegen ordentlich Dampf gemacht.

Da auf Seyann Draschu nichts weiter zu holen war, hatte sich das Team nach Sternenbasis 718 aufgemacht. Einer der Stationen, die den Ermittlern Kopfzerbrechen bereitete. War auch sonst die Spur von Assjima, im Gegensatz zu der Route der anderen, immer klar und deutlich nachvollziehbar gewesen, hatte es genau an der Station eine Lücke gegeben.

Doch das Sicherheitspersonal war niemand aufgefallen der auch annähernd auf die Beschreibung der Deltanerin gepasst hätte. Also hatte Jerome seine Macht als Ermittler genutzt und alle Aufzeichnungen aus dem fraglichen Zeitraum beschlagnahmt. Alle zwischen der Zerstörung des Shuttles von Doktor House und der Abreise des Schiffes auf welchen Assjima dann aufgegriffen wurden war. Doch das waren eine Menge Daten, die zu sichten waren.

Lieutenant Commander Stanton mochte diesen Teil seiner Tätigkeit nur nicht. Er war ein Mann der Tat und niemand der stundenlang irgendetwas analysierte. Observationen waren schon hart an der Grenze zum Unerträglichen, aber das Kontrollieren und Auswerten von Daten, das hasste er wie die Pest. Darum machte der Ermittler einen großen Bogen. Aber manches Mal war es unumgänglich. Und noch immer waren gut ein Drittel der Daten zu sichten.

Jerome seufzte. Denn dann waren da auch noch die Medien. Von Kollegen aus dem Hauptquartier der Sternenflottensicherheit war er sowohl auf den Artikel von Gitta aufmerksam gemacht wurden, als auch auf die Sondersendung von CSBN. Beides passte ihm ganz und gar nicht. Gittas Artikel war zwar vom groben Grundtenor nicht schlecht, aber wie alle BIDL – Berichte viel zu reißerisch aufgemacht. Außerdem wurde die Schuld der neuen Führungsmannschaft komplett unterschlagen. Was Jay auch nicht passte.

Denn hätten sich Goyer und die anderen nicht selbst umgebracht, dann hätten sie genauso die Sternenflottensicherheit in Form von Jerome Stanton und Kolo Barei an den Hacken gehabt, wie die alte Führungscrew. Und wäre ziemlich unschön geworden. Der Ermittler hatte schon nicht vor, Assjima, Vinara Shral, die Sheridans, Milseya Anquanar, Lucas Bishop und Björn Niels van Richthoven zu schonen. Aber mit Al Goyer und dessen Freunden wäre er richtig Schlitten gefahren.

Aber zurück zu den Medien. Die CSBN – Sondersendung war da schon sehr nahe an der Wahrheit gewesen. Nur hatte der Reporter die alten Führungsoffiziere zu Helden hochstilisiert. Zwar gab wes einen Verweis auf deren Fehltritte, aber das war so nebenbei erwähnt, dass man glauben konnte, sie hätten nur einen Kind den Lutscher geklaut und keine Kapitalverbrechen wie den Angriff auf ein Sternenflottenschiff verübt.

Außerdem belegten die Bilder, dass bereits ein Reporter vor Ort war, der zudem anscheinend mit Samylax Devimar bekannt, wenn nicht sogar befreundet war. Der dürfte dem Ermittlerteam von der Sternenflottensicherheit daher besonders intensiv auf die Finger sehen. Und das behagte dem Lieutenant Commander ganz und gar nicht und er überlegte, wie er sich die ganze Reportermeute vom Hals halten konnte.

Doch all das verblasste gegenüber dem Gespräch, dass er wegen seines Ausrutschers auf Delta hatte führen müssen.

Jerome saß an seinen Schreibtisch und ging die Aufzeichnungen der Sicherheitsabteilung von Sternenbasis 718 durch. Es warf zum Verzweifeln. Bisher hatte noch keine Kamera die fahnenflüchtige Ärztin aufgespürt. Entweder war Assjima ziemlich gerissen oder hatte einfach unerhört viel Glück. Oder sie konnte ziemlich gut in der Menge untertauchen. Der Ermittler fragte sich, wie sie das nur machte.

Doch dann platzte mitten in seine Überlegungen ein Komruf: „Brücke an Commander Stanton.“ „Stanton hier.“, grummelte er. „Prioritätsnachricht von der Erde für sie.“ Der Commander seufzte kurz. Er hatte da so eine Ahnung, wer ihn da sprechen wollte. Der alte Deltaner hatte sich doch sicherlich mittlerweile beschwert und nun würde ihm Vizeadmiral Hollow, der Chef der Sternenflottensicherheit eine, wie man auf der Erde sagte „Zigarre verpassen“.

Doch dem war nicht so. Auf dem Monitor erschien das Gesicht von Captain Philippa Louvois. Jerome hätte beinahe gelächelt. Er hatte die brünette Anwältin als fähige und kompetente Juristin kennen gelernt. Mehr als einmal hatten sie gemeinsam Verbrecher ihrer gerechten Strafe zugeführt, er als Ermittler und sie als Anklägerin. Und daher ging der Commander davon aus, dass die juristische Abteilung der Sternenflotte auch dieses Mal wieder seine Staranklägerin einsetzen würde. Die alte Führungscrew der Community war fast zu bedauern, denn sie hatten nicht den Hauch einer Chance.

Doch heute schien Phlippa sauer zu sein. Sauer auf ihn. Denn sie hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf. „Sie haben ja schön öfters hart an der Grenze des Erlaubten gearbeitet. Aber dieses Mal haben sie echt den Vogel abgeschossen. Wie konnten sie nur so dumm sein und sich mit einen der besten Juristen von Delta anlegen.“ „Richter Eslau hat sich also beschwert, Ma’am.“, fragte Jerome betont freundlich.

Captain Louvais lachte hart auf: „Beschwert? Und wie? Tun sie nicht so unschuldig, Jay. Der Mann ist kein benzitischer Zivilist, in dessen Hotelzimmer sie eingedrungen sind, weil sie sich in der Zimmernummer geirrt haben und den sie beim Liebesspiel überrascht haben. Der Mann ist ein ganz anderes Kaliber. Sie können froh sein, dass wir sie nicht von den Fall abziehen.“ „Ich verstehe.“, grummelte Jerome. Ihn wegen so einer Lappalie von dem Fall abzuziehen. Also das war unerhört.

Aber er beherrschte sich und erklärte: „Das ganze war ein ziemliches Missverständnis. Wir beide hatten unterschiedliche Ansichten, wo die Föderationsgerichtsbarkeit anfängt und wo seine aufhört. Den Mann passt es doch nur nicht, dass er kaum etwas für seine Tochter tun kann.“

„Sie sind um keine Ausrede verlegen, was Jerome.“ „Das ist keine Ausrede, Captain. Ich habe Ihnen nur geschildert, wie ich die Sache beurteile.“, erwiderte Jerome. „Außerdem hat der Mann kein Recht, Sternenflottenermittler wie Schwerverbrecher zu behandeln. Wenn Sie selbst erlebt hätten, was für Sicherheitsüberprüfungen ich über mich habe ergehen lassen müssen. Die wollten meine ID – Card haben, dann kamen noch der Fingerabdruckscanner und die Retinaabtastung. Also das war schon nah an Behinderung der Justiz, wenn sie mich fragen. Richter Eslau wollte doch nur die Kontrolle behalten, weswegen er ja auch seinen eigenen Ermittler mitbrachte. Und da habe ich auf die Notbremse getreten. Etwas heftig zugeben, aber es war notwendig.“

Philippa seufzte: „Jay, ich weiß sie behalten gerne die Kontrolle. Aber das Hauptkommissar Rela mit bei der Befragung dabei war, ist vollkommen rechtens gewesen. Nach deltanischen Recht. Und sie befanden sich de facto auf deltanischen Boden. Und da sie nicht von den deltanischen Behörden um Übernahme eines Falles gebeten wurden, galt in dem Fall auch deltanisches Recht. und nicht das der Föderation.“ „Das ist doch juristischer Humbug. Es ging um eine Ermittlung zu Verstößen gegen die Vorschriften der Sternenflotte. Damit hatte Föderationsrecht Priorität.“, erwiderte Jerome.

„Darüber ließe sich ewig streiten.“, erklärte die Juristin. „Fakt ist jedoch, dass Eslau und seine Familie keine Angeklagten waren, sondern nur zu befragen waren. Und das, wie ich bereist erwähnt auf deltanischen Boden. Und ich kann mich nur wiederholen. Es galt deltanisches Recht nicht das der Föderation.“

„Das ist doch wieder nur juristische Kleinstaaterei. “, beschwerte sich Jerome. „Woher soll ich das wissen. Aber wenn ich mich um diese Feinheiten des Gesetzes hätte kümmern wollen, dann säße ich in ihrer Abteilung. Phil. Und wir wissen beide, dass ich da nicht hingehöre. Für mich stellt sich nur die Frage, ob jemand gegen die Vorschriften der Sternenflotte verstoßen hat oder ob er gegen Einrichtungen oder Angehörige der Flotte Verbrechen verübt hat. Lautet die Antwort ja, dann liefere ich ihnen den Betreffenden auf dem Silbertablett. “

„Ich weiß, dass sie das gesetzliche Reglement eher anderen Leuten wie mir überlassen.“, erwiderte Captain Louvais. „Deswegen habe ich ihnen ja auch ein Memo mit wichtigen Hinweisen zu deltanischer Rechtsprechung zukommen lassen.“

Das war Jerome neu, weswegen er direkt mal seinen Nachrichtenaccount kontrollierte. Und tatsächlich, da war ein Memo. Aber von der Zeit her etwas zu spät, denn es war erst eingetroffen als der Ermittler bereits bei Eslau saß. Was Jerome seiner Kollegin auch mitteilte. Die seufzte kurz und erklärte dann: „Okay, dann haben wir an der Stelle einen Fehler gemacht. Aber sie sind da ja auch wirklich rein getrampelt wie ein Elefant im Porzellanladen. Außerdem hatte sie Eslau laut Protokoll darauf hingewiesen, warum Rela mit anwesend war. Zudem waren das Zivilisten und keine Offiziere die sie rumkommandieren können. Ein bisschen Höflichkeit hätte Ihnen da durchaus gut zu Gesicht gestanden.“

„Ich und höflich sein?“, erwiderte Jerome. „Verdammt, ich habe bereits zu vielen Leuten auf die Füße getreten, um jetzt noch höflich zu sein.“ Er machte eine Pause: „Ich weiß, mit meiner Art gewinne ich nicht den Preis des beliebtesten Offiziers, aber entweder man respektiert mich für meine Arbeit oder man fürchtet sich vor mir. Und damit kann ich ziemlich gut leben.“ „Ihre Methoden mögen normalerweise funktionieren.“, erwiderte Philippa. „Aber dieser Fall ist anders. Er steht mehr im Interesse der Öffentlichkeit. Besonders nachdem die Offiziere durch diese Doku so bekannt geworden sind. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass die öffentliche Meinung mehr für die ehemaligen Crewmitglieder der Community schlägt. Das heißt, wir dürfen uns keine Fehler erlauben, sonst ständen wir plötzlich unter Beschuss. Und sich mit Eslau anzulegen war ein solcher Fehler. Also bleiben sie in Zukunft höflich. Man sieht uns hier auf die Finger.“

Der Ermittler seufzte: „Okay, ich werde es versuchen. Aber ich werde dennoch auch unangenehme Fragen stellen und von Fall zu Fall auch darauf bestehen, dass sie beantwortet werden.“ „Das sollen sie ja auch.“, erwiderte die Anwältin. „Aber bewahren sie um Himmels Willen ihre Contenance. Habe ich mich da klar und deutlich ausgedrückt.“ Jerome nickte, wenn auch etwas widerwillig. „Glasklar, Ma’am.“

Phillipa räusperte sich. „Das war nicht unbedingt schön. Ich hoffe sie haben ihre Lehre daraus gezogen Jay. Gut dann will ich sie nicht von Ihrer Arbeit Abhalten. Louvais Ende.“

Verständlich das Jerome nach diesen Gespräch nicht unbedingt mit bester Laune auf DS 4 angekommen war. Er fand diese Seien – sie – höflich - Nummer als ziemlich einschränkend. Aus Erfahrung wusste er, dass die meisten Leute Fehler machten, wenn man sie unter Druck setzte. Entweder sie taten etwas unbeschreiblich Dummes oder verplapperten sich. Und aus diesem Umstand hatte er bisher immer seinen Gewinn gezogen. „Ich kann so nicht arbeiten.“, hatte er einmal gegenüber Kolo Barei bemerkt.

Apropos Kolo. Jerome hatte gesehen, dass sein junger Kollege ihm ein Memo geschickt hatte. Der Commander las es und schnitt eine Grimasse. Er hasse diesen ganzen Aktenkram. Aber wie es Philippa so schön ausgedrückt hatte. Keine Fehler. Was auch eine saubere Aktenführung bedeutete. Wenigstens kümmerte sich sein bajoranischer Kollege darum und erinnerte ihn auch, wenn es notwendig war, daran.

Er begann also das Protokoll mit der Befragung von Admiral McNerron zusammenzustellen. Wenigstens war diese ergiebiger gewesen.

Jerome war auf die Kommandoebene der Station gefahren und hatte die OPS, die Operationszentrale der Raumstation, betreten. Denn ähnlich wie auf den meisten Raumschiffen der Sternenflotte, befand sich auch auf den Raumstationen das Büro des Kommandanten neben der Kommandozentrale. Niemand beachtete den Lieutenant Commander. Nur ein Sicherheitsoffizier, der an dem Zugang zum Turbolift stand, hatte ihn kurz intensiv gemustert und einen Seitenblick auf die beiden PADDs, welche der Ermittler dabei hatte, ihn aber dann ohne Probleme durchgelassen.

Der Commander wollte schon wie ein Wirbelsturm in das Büro des Admirals stürmen um den Mann überraschen. Aber das hätte Philippa Louvais sicher nicht gefallen. Also wollte er klingeln, fand aber nirgendwo einen Türmelder. Daher entschloss sich Jerome an der Tür zu klopfen. Doch niemand reagierte. Offenbar war der Admiral woanders.

Plötzlich fragte ihn jemand: „Kann ich Ihnen helfen, Sir.“

Lieutenant Commander Stanton drehte sich um und entdeckte einen jungen Benziten mit dem Rangabzeichen eins Lieutenant JG. „Ja, das können sie.“ Er hielt dem Offizier seine ID –Karte unter die Nase. „Jerome 1stanton, Sternenflottensicherheit. Ich möchte mit dem Admiral sprechen. Am besten Gestern.“

Der Lieutenant seufzte kurz, ging dann aber zu einer Konsole. Jerome konnte nicht genau verstehen, was er sagte, aber offenbar informierte er den Admiral über die Anwesenheit der Ermittler von der Sternenflottensicherheit. Und tatsächlich. Nicht mal fünf Minuten später trat ein etwas kleiner vierschrötiger Mann in Uniform für Flaggoffiziere und den Rangabzeichen eines Admirals aus dem Turbolift und trat auf Jerome zu. „Commander Stanton, ich bin Admiral McNerron. Was kann ich für sie tun?“

Der Ermittler räusperte sich kurz und erklärte dann: „Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten Admiral. Sie können sich sicherlich denken, warum ich hier bin?“ Der Kommandant von Deep Space Vier nickte: „Wegen der Sache mit Lieutenant Commander Assjima. Ich habe damit gerechnet, dass jemand aus ihrer Abteilung deswegen auftaucht. Aber sie hätten sich anmelden können. Dann hätten sie nicht warten müssen.“

„Und Ihnen die Chance geben, sich vorzubereiten.“, dachte Lieutenant Commander Stanton für sich. „Wäre ja noch schöner. Außerdem liebe ich es, Leute zu überraschen.“ Doch er lächelte und erwiderte laut: „Beim nächsten Mal denke ich daran, Admiral.“

Der Flaggoffizier ließ es dabei bewenden, winkte aber einen der Offiziere, die in der Zentrale arbeiteten zu sich: „Kommen sie doch in mein Büro. Sie haben doch sicherlich nichts dagegen, wenn Commander Lansky an unserem Gespräch teilnimmt. Er ist der Sicherheitschef der Station und kann Ihnen sicherlich einige ergänzende Hinweise zu der Sache geben.“

Jerome überlegte. Er hätte lieber beide Offiziere getrennt befragt. Denn es war unwahrscheinlich, dass Lansky seinem Vorgesetzen direkt in den Rücken fallen würde. Das bedeutete er konnte die beiden nicht bei eventuellen Ungereimtheiten ihrer Geschichten festnageln. Aber offenbar war der Admiral auf seinen Besuch vorbereitet, auch wenn ihn der genaue Zeitpunkt überrascht hatte. Was vermutlich bedeutete, dass alle beteiligten Offiziere auf der Station genau wussten, was sie Sagen sollten. Und dann war ja noch die Höflichkeitsdirektive von Louvais. Also stimmte er zu, auch wenn es seinen Regeln als Ermittler widersprach.

Die drei Männer betraten nun das Büro. Der Admiral nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und die beiden „Gelbhemden“ setzten sich davor. „Möchten sie vielleicht etwas trinken?“, wollte der Kommandeur wissen. Doch hier brüskierte ihn Jerome leicht, auch um klar zu machen, wer jetzt der Chef im Ring war. „Nein danke Admiral. Ich möchte gleich zu Sache kommen.“ McNerron holte tief Luft, beließ es dann aber bei einem ermahnenden Blick. Was dem Ermittler aber völlig kalt ließ.

Lieutenant Commander Stanton räusperte sich kurz und erklärte dann: „Ich glaube wir wissen alle warum ich hier bin. Deswegen lasse ich die ganze Vorrede weg und fange gleich mit den Fragen an. Doch vorher muss noch eines geklärt werden. Ich werde das Gespräch aufnehmen. Einwände?“ Die beiden Offiziere schüttelten mit dem Kopf. Daher legte Jerome die beiden PADDs die er dabei hatte auf dem Schreibtisch des Admirals ab. Dann aktivierte er das Audiopadd, dass er immer dabei hatte: „Computer, Beginn der Aufzeichnung Befragung von Admiral McNerron, Akte 3421-Alpha- 197, Ermittler Jerome Stanton, Anwesend Admiral Angus McNerron, Kommandant von Deep Space Vier und Commander Paul Lansky, Sicherheitschef von Deep Space vier.“

Er räusperte sich kurz und begann dann: „Kommen wir gleich zu meiner ersten Frage: Wie konnten sie Dr. Assjima in ihren Gewahrsam bringen?“ „Das kann ich Ihnen beantworten.“, erklärte der Sicherheitschef. „Vor einiger Zeit erhielt ich von Captain DiMozarella, dem Kommandanten eines zivilen Forschungsschiffes die Information, dass er eine Deltanerin festgesetzt hatte, die sich auf seinen Schiff als betazoidische Astrophysikerin ausgegeben hatte. Ich habe sie dann nach der Ankunft des Schiffes wegen Betruges in die Brick gesperrt, und habe sie überprüft. Dabei habe ich herausgefunden wer sie ist. Und weil auf sie ein föderationsweiter Haftbefehl ausgestellt war, hielt ich es für besser, den Admiral zu informieren.“

Der Ermittler warf einen fragenden Blick zu den Kommandanten der Station. „Ich habe mir dann die Akte angesehen und war ziemlich überrascht, dass eine Frau mit ihren Ruf zu Entführung, Diebstahl und Betrug überhaupt fähig ist. Also habe ich sie zu einen Gespräch eingeladen.“

Jerome musste sich zusammenreißen um nicht zu Grinsen. Er fühlte sich, als hätte er gerade den Jackpot gezogen. „Haben sie zufällig eine Aufzeichnung dieses Gesprächs?“ „Nein, Commander.“, erwiderte Angus. „Ich wollte feststellen was Assjima zu ihren Taten bewogen hat. Und sie nicht verhören.“ „Und sie es Ihnen erklärt.“ „Ja. Hat sie.“

Der Blick Jeromes werde bohrender und so ergänzte der Admiral. „Sie hat von einen wagen Verdacht erzählt, von Mitteilungen, die sie und ein gewisser Commander Sheridan von ehemaligen Mitarbeitern auf der Community erhalten hatten. Und das sie das sie das Gefühl hatte, dass da etwas nicht in Ordnung sei. Ich habe ihr natürlich gesagt, dass das alles zu wenig sei um ihre Aktionen zu rechtfertigen. Und das sie immer noch an die Befehlskette gebunden sei. Doch sie erwiderte, das ihre Loyalität zu ihren Freunden höher stünde als die zu Starfleet.“

Commander Stanton nickte zwar nur, aber wer ihn kannte, wusste, dass dies kein freundliches Nicken war. Diese Information besorgte ihn mehr als alles andere und bestärkte ihn in seinem Bestreben, Beweise zu finden, welche die ehemaligen Führungsoffiziere der Community für lange Zeit in eine Strafkolonie bringen würden. Denn Offiziere, welche die Befehlskette missachteten, waren ihm von Berufswegen ein Dorn im Auge.

„Sie sprachen davon, dass Assjima und Mr. Sheridan Nachrichten erhalten hätte, Sir. Wissen sie auch von wem.“, hakte er nun nach. Bei der Frage musste der Admiral kurz nachdenken. „Soweit ich mich erinnere, sprach sie von einer Meg. Aber der Familienname fällt mir nicht mehr ein. Und bei Mr. Sheridan erwähnte sie nur einen vulkanischen Mitarbeiter.“

Das waren ziemlich interessante Informationen. Und vor allen wichtige Informationen. Die genannten Offiziere durften sich auch auf einige Fragen gefasst machen. Jerome konsultierte auf dem zweiten Padd, die Crewliste der Community, die er neben anderem Hintergrundmaterial dort gespeichert hatte. Und tatsächlich war im medizinischen Stab eine Ensign Meg Harrison verzeichnet. Und auch in der technischen Abteilung war der gesuchte Kandidat schnell gefunden. Obwohl es mehrere Vulkanier dort gab, kam eigentlich nur Lieutnant Suval als enger Vertrauter von Sheridan infrage. Na die beiden konnten sich aber frisch machen.

Nun stand nur noch ein zentrale Frage auf den Plan: „Gut sie haben sie befragt. Warum haben sie sie dann gehen lassen?“ Da sprang der Sicherheitschef auf und trat demonstrativ neben seinen Vorgesetzten. „Wollen sie den Admiral etwa auch anklagen, Mr. Stanton?“

Gewarnt durch den Vorfall mit Eslau und auch durch seine eigene Erfahrung blieb der Ermittler ruhig. Zumindest für seine Verhältnisse. Er stand ebenfalls auf und funkelte den Commander nur an. Dann erklärte er eisig: „Das hängt ganz von der Aussage des Admirals ab. Rein formal könnte man Ihm der Beihilfe all der Dinge anklagen, welche Assjima sei ihrer Abreise von DS 4 begangen hat.“ „Das ist doch juristischer Humbug.“, erwiderte Commander Lansky.

Da mischte sich nun Angus McNerron ein, um den es ja eigentlich ging: „Ich glaube das reicht jetzt meine Herren. Setzen sie sich wieder. Wir wollen dieses Gespräch in Ruhe über die Bühne bringen.“ Dann wandte er sich direkt an seinen Untergebenen: „Es gibt keinen Grund gleich die Schilde hochzufahren und die Waffen zu aktivieren, Paul. Commander Stanton muss diese Frage stellen. Als ich mich dafür entschied, Doktor Assjima gehen zu lassen, wusste ich, dass das Oberkommando dies nicht positiv aufnehmen würde. Mach dir mal keine Sorgen.“

Paul Lansky setzte sich nun auf die Couch, die an der Seitenwand stand. Er fixierte den Ermittler und ließ ihn keinen Moment aus den Augen als sich dieser ebenfalls wieder setzte. Auch der Admiral musterte seinen Besucher: „Sie wollen wissen, warum ich Assjima habe gehen lassen? Gut, ich erkläre es Ihnen Commander. Es ist eine Mischung aus mehreren Punkten. Zum einen war ich mir sicher, dass mich Assjima mit ihrer Geschichte nicht angelogen hatte. So sehr sie auch eine Mischung aus Vermutung und Instinkt war, sie passte zu dem, was ich damals bereits wusste. Ich habe die Ereignisse auf Neria verfolgt. Und meine Erfahrung sagte mir, dass da etwas nicht stimmte.

Außerdem habe ich mit ziemlicher Sorge die Verlegung der Community in das System registriert. Ich habe jahrelang mit der Bedrohung durch die Romulaner auf dieser Station gelebt. Ich kann daher unsere spitzohrigen Freunde einschätzen. Und derzeit sind sie ziemlich zwiegespalten. Wir befinden uns in unserer Beziehung zum Reich an einen Scheideweg. Wir können die Brücke schlagen zu einer wirklich dauerhaften Allianz und nicht nur dieses Zweckbündnis, was wir in den letzten Jahren gepflegt haben. Oder wir können diese Brücke zerstören. Die Aufnahme Nerias war schon in meinen Augen riskant, aber einen Kreuzer der Prometheusklasse in diesen umstrittenen Bereich zu verlegen, grenzt schon beinahe an Fahrlässigkeit. Ich hielt es daher für das Beste im Interesse der Föderation wenn dort jemand nach den Rechten sieht.“

Der Admiral räusperte sich kurz und fuhr dann fort: „Außerdem hatte ich einen Bürgen für Assjima. Ein Mann namens Locrian House. Ich weiß nicht woher er wusste, dass sie hier landet, aber er war mindestens zwei Tage vor ihr hier. Und kaum das mich Commander Lanskly informiert hatte, tauchte er auf und verlanget die Auslieferung Assjimas an ihm. Und glauben sie mir, der Mann hat einflussreiche Freunde im Hauptquartier.“

Jerome hatte bei der Erwähnung von Doktor House verständlicherweise aufgehorcht. Schon wieder dieser Typ. Wenn Kolo nichts über die üblichen Kanäle etwas über ihn herausfand, würde er noch Sarina Palmer aus dem Hauptquartier der Sternenflottensicherheit auf den Mediziner ansetzen. Aber er hatte da vollsten Vertrauen in die Fähigkeiten seines bajoranischen Kollegen.

Dennoch stellte ihm die Antwort nicht ganz zufrieden. „Und das war alles? Etwas dürftig ist das schon.“ „Nun, Assjima hat mir ihr Ehrenwort gegeben, dass sie wieder zurückkommt, sobald die Sache erledigt ist. Und ich denke, ich kann sie so gut einschätzen, dass auf ihr Ehrenwort vertrauen.“

„Gut, dann geh ich mal davon aus, dass sie auf den Weg hierher ist.“, entgegnete Jerome in einen sarkastischen Unterton, wohl wissend, wie die Wahrheit aussah.

„Nein, sie befindet sich auf der Community. Mit ihrer Arretierung durch Captain Tenner, sehe ich ihr Ehrenwort als erfüllt an.“, erwiderte der Admiral. „Was reiten sie überhaupt darauf herum, Commander?“

„Weil ich nicht fassen kann, wie, sie mögen den Ausdruck entschuldigen, naiv sie sind Admiral.“, erwiderte der Ermittler. „Ein Mann in ihrer Position lässt eine Frau gehen, die nachweislich gegen mehrere Vorschriften der Sternenflotte verstoßen hat.“ Der Admiral blickte Jerome eisig an. Auch ein Ermittler der Sternenflottensicherheit hatte nicht unbegrenzten Freiraum und einen Admiral der Naivität zu bezichtigen gehörte in den Augen des Admirals nicht zu Jeromes Freiraum. „Lt. Cmdr. Assjima hat ein paar Fehler gemacht.“, räumte der Admiral mit rügendem Tonfall ein. „Aber sie hat die Fehler aus den richtigen Gründen begangen. Sie haben versucht ihren Freunden zu helfen. Und seien wir mal ehrlich. Wären sie und ihre Freunde nicht gewesen, dann wäre Neria zerstört wurden.“

„So so, Fehler aus den richtigen Gründen.“, wiederholte Jerome. Dann lächelte er beinahe mitleidig. „Das erklärt natürlich alles.“ Er machte eine Pause und fuhr dann fort: „Wissen sie Admiral, ich bin seit rund zehn Jahren Ermittler bei der Sternenflottensicherheit. Meiner Erfahrung nach gibt es drei Kategorien. 1. Diejenigen, die Verbrechen aus Unwissenheit begehen. Kadetten oder Fähnriche, die mal über die Strenge schlagen. Oder Offiziere die mal einen diplomatischen Fauxpas begehen. Das kann durchaus mal passieren. Man klopft ihn auf die Finger und die Sache ist erledigt.

Dann gibt es die Kategorie derjenigen, die Verbrechen aus persönlichen Gründen begehen. Weil sie mehr Macht wollen, weil sie Rachegelüste befriedigen wollen oder weil es Ihnen ein perverses Vergnügen bereitet. Solche Leute begehen meistens einzelne Verbrechen. Und man kann sie schnell aufspüren, weil sie oft Fehler machen.

Aber es gibt noch eine dritte Gruppe. Und zwar diejenigen, die glauben, für ein höheres Ziel zu arbeiten. Und die sind meiner Ansicht nach am gefährlichsten. Denn sie kennen kein Maß, keine Grenze. Alles ist für sie erlaubt, um an ihr Ziel zu kommen. Doch sie gehen nur den Weg des geringsten Widerstandes, anstatt so zu gehen, wie es sich gehört. Und was das Schlimmste dabei ist. Solchen Leuten wie Assjima gelingt es auch noch, andere, meist aufrechte Kollegen, dazu zu verleiten ihnen zu helfen. Weil meistens die Gefahr, die von solchen Subjekten ausgeht, unterschätzt wird.“

„Na, sie müssen es ja wissen, Mr. Stanton.“, mischte sich Paul Lansky wieder ein. „Was wollen sie denn damit sagen, Commander.“ Der Eremittler musterte den Sicherheitschef genau. „Wir haben vielleicht nicht gewusst, wann sie kommen, aber wir wussten wer kommt.“, erwiderte dieser. „Und ich denke sie wissen, welchen Ruf sie haben.“ Paul wandte sich nun an seinen Vorgesetzten: „Admiral, Lieutnant Commander Stanton ist zum einen als ein Bluthund bekannt und aber auch als jemand, der die Vorschriften sehr großzügig auslegt, um seine Ziele zu erreichen. Nachdem, was ich herausgefunden habe sollt er nicht so groß tönen, über Leute wie Assjima. Denn mit seinen ganzen Regelverstößen gehört er für mich genauso in diese dritte, gefährliche Gruppe. Ich wundere mich regelrecht, dass er heute so friedlich Sir. Normalerweise bevorzugt er eine Taktik die man als Hit and Catch bezeichnen kann, überraschend zuschlagen und dann die Verdächtigen festnehmen.“

Es ist unangenehm, den Spiegel so vorgehalten zu bekommen. Auch wenn zum Teil ein gewisser Respekt in der Beschreibung des Sicherheitschef mitschwang „Ich bim gleich nicht mehr friedlich, Commander. Und glauben sie mir, dann wollen sie nicht in meiner Nähe sein.“, zischte Jerome. „Außerdem verwechseln sie da Äpfel mit Birnen. Sie wissen doch gar nicht, was für Sonderbefugnisse Offiziere der Sternenflottensicherheit haben. Wir stehen zum Beispiel weit genug von jeder Kommandokette entfernt, um unsere Neutralität in jeder Ermittlung zu wahren. Daher sind wir auch nur unseren Vorgesetzten gegenüber Rechenschaft pflichtig. Rein theoretisch hätte ich sie beide auf die Ladoga zu einer Befragung VORLADEN können. Also reden sie nicht von Dingen, von denen sie nichts verstehen, Lansky.“

Er machte eine Pause um sich zu beruhigen und fuhr dann mit normaler Stimme fort: „Es gehört zu meinen Job, Verbrecher zu jagen und sie zu stellen. Da muss man das eine oder andere mal vom normalen Protokoll abweichen um deren Spuren folgen zu können. Außerdem breche ich die Regeln nicht. Ich biege sie allenfalls. Und selbst wenn man das eine oder andere Mal zu einen leichten Regelverstoß gekommen sein mag, so kann man mich ganz und gar nicht mit Lt. Cmdr. Assjima und ihren Mittätern vergleichen. Denn in meiner ganzen Dienstzeit als Ermittler, habe ich selten eine solche lange Liste von Anklagepunkten gesehen. Und da bei jeden von diesen sieben Abtrünnigen.“

Er fixierte den Sicherheitschef: „Aber wir sind nicht hier, um über mich und meine Arbeitsmethoden zu reden. Es geht um die Handlungsweise von Assjima und warum sie der Admiral dennoch hat gehen lassen. Und das habe ich erfahren. Mehr oder weniger. Und es gibt noch ganz andere Leute, die ich befragen muss.“ Der Ermittler erhob sich: „Meine Herren. Ich danke Ihnen für ihre Zeit. Guten Tag.“

Der Offizier packte seine PADDs zusammen und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro des Admirals. Die beiden Männer sahen ihm verwundert nach. Nach ein Eile bemerkte Paul Lansky: „Von Berufswegen kann ich nicht gutheißen, was Assjima und ihre Kollegen getan haben. Und ich bin wie bereist vermerkt, kein Fan deiner Entscheidung gewesen, die Frau gehen zu lassen. Aber das sie diesen Bluthund an den Hacken hat, das hat sie echt nicht verdient.“

Jerome stellte das Protokoll fertig und schickte es an seinen Kollegen. Dann sah e kurz aus dem Fenster beobachte die vorbeifliegenden Sterne und dachte nach.

In zwei Tagen würden sie DS 6 erreichen. Und dort würde Jerome wirklich ein paar Leuten auf die Finger hauen. Barthels und Hellberg würden sich ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Denn letztendlich war es die Inkompetenz dieser beiden Offiziere, die erst zu der Katastrophe geführt hatte. Den auf ihrer Station hatten sie die abtrünnigen Offiziere getroffen und doch konnten sie einfach so wieder verschwinden.

Jays Regel drei: „Höflichkeit, ist was für Anfänger.“

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Lieutnant Sean Coleman hatte es sich im Kommandantensessel der Community gemütlich gemacht und ging den Bericht über die Suche nach den nerianischen Artefakten durch. Das ganze ging ziemlich langsam voran, da jeder einzelne Quadratkilometer der Oberfläche intensiv gescannt werden musste um die RFID Transponder zu entdecken. Und bis dann die Einsatzteams das Artefakt lokalisiert und markiert hatten, dauerte es auch noch eine Weile. Doch der aktuelle stellvertretende Kommandant des Schiffes sah keine Möglichkeit, die Suche zu beschleunigen.

Plötzlich piepste es an der OPS. „Was ist los?“, wollte Lieutnant Coleman wissen. Ensign Merkin Muffley, die mittlerweile auch genesen war und Lieutnant Connor abgelöst hatte kontrollierte die Anzeige: „Eingehende Kommunikationsverbindung vom Hauptquartier.“ Sie sah auf und drehte ihren Kopf so weit wie möglich nach hinten: „Sie ist persönlich für den stellvertretenden Kommandanten.“ Sean stutzte: „Wie kann das sein, Goyer ist tot. Das sollte den Kollegen im HQ bekannt sein.“ „Ich glaube, die meinen Sie, Lieutnant.“, mischte sich Klaus Müller, der amtierende Sicherheitschef ein.

Der Angesprochen strich sich über das Kinn: „Das könnten sie recht haben. Auch wenn ich nicht verstehe, was die von mir wollen.“ Er überlegte: „Der Captain ist in seinen Raum. Da will ich ihn nicht stören.“ Dann stand Sean auf und klatschte einmal in die Hände. Er hatte sich entschieden: „Merkin, stell das Gespräch in den Konferenzraum durch. Müller, sie haben die Brücke.“

Auf den Weg zum Konferenzraum überlegte Sean, ob er nicht doch noch beim Captain vorbeisehen sollte, um ihn zu informieren. Doch dann beschloss er das Gespräch alleine durchzuziehen. Sollte etwas Wichtiges dabei herauskommen, konnte er immer noch mit Tenner sprechen.

Nur wenig später hatte der junge Offizier die Beobachtungslounge der Community am Ende von deck eins erreicht. Er setzte sich in den rechten Stuhl auf der Fensterreihe drehte ihn zum an der Wand befindlichen Terminal und tippte auf seien Kommunikator: „Coleman an Muffley. Ich bin in Position. Du kannst die Verbindung durchstellen.“

Wenig später erschien auch auf dem Display das Föderationslogo mit der Schrift „Incoming Transmission“ und wurde aber zu Seans Überraschung durch das Gesicht von Captain Tanrim ersetzt. Der Zakdorn lächelte, als er seinen ehemaligen Untergeben erblickte: „Lieutnant Coleman. Wie geht es Ihnen. Kommen sie mit ihrer neuen Verantwortung gut zurecht?“ Der Angesprochene nickte: „Es geht mir gut, Captain. Danke der Nachfrage. Der Posten des XO ist zwar mit viel Arbeit verbunden, aber es macht dennoch Spaß.“

Der ehemalige Kommandant der Community nickte: „Die Crew braucht eine Menge Führung besonders jetzt. Aber ich glaube, bei Ihnen ist die Mannschaft in guten Händen.“ Er räusperte sich: Sie können sich aber sicherlich denken, dass ich nicht deswegen anrufe.“ „Das war mir klar, Sir.“, bestätigte Sean. „Zumindest nicht wenn sie einen offiziellen Kanal der Flotte verwenden.“

„ Gut. Da sind wir uns ja einig.“ Vartik zog ein wenig an seinem linken Hautlappen, eine Geste die er, wie Sean wusste, immer machte, wenn er überlegte. „Lieutnant Coleman, wissen sie, wer als Ermittler von der Sternenflottensicherheit an Bord kommen wird?“

Doch der junge Mensch schüttelte mit dem Kopf: „Nein, Sir. Darüber liegen mir noch keine Informationen vor.“ Dann stutzte er: „Aber sie wissen es, oder Captain?“

Der Zakdorn nickte: „Ja, das stimmt, Mr. Coleman. Wie sie sich sicherlich denken können, verfolge ich die Vorfälle um die Community herum mit regen Interesse. Und mir ist bekannt dass die Ermittler Jerome Stanton und Kolo Barei Richtung Neria in Marsch gesetzt wurden. Es wurden noch weitere Teams entsandt, aber die beiden kommen direkt auf die Community.“ Er machte eine Pause: „Sagen ihnen die Namen etwas?

Sean wollte erst spontan mit dem Kopf schütteln, doch dann horchte er in sich hinein und dachte ein wenig nach: „Also bei Stanton klingelt da etwas bei mir. Ich kann den Namen nur nicht in Verbindung bringen.“ Der Lieutnant sah seinen ehemaligen Kommandanten an: „Wissen sie etwas über ihn? Vielleicht hilft mir das weiter.“

Captain Tanrim seufzte: „Ein wenig. Leider zu wenig um den Mann einzuschätzen. Ich weiß derzeit nur, dass er als einer der besten Ermittler der Sternenflottensicherheit gilt. Ein Mann für schwierige Fälle. Leider kommen weder ich noch Commander Esteban an seine Akte heran. Sie steht unter Verschluss. Sie müssen sich, was ihn angeht, um alternative Quellen bemühen.“

„Das ist leichter gesagt als getan, Sir. Ich denke sie haben da ganz andere Quellen, die sie anzapfen können. Was soll ich da tun können?“, wandte Lieutnant Coleman ein. „Das ist richtig, Mr. Coleman.“, erwiderte Vartik „Aber sie haben meines Wissens nach einen Mitarbeiter der CPA an Bord. Die Civil Protection Agency und die Sternenflottensicherheit haben in den vergangenen Jahren mehrmals miteinander zusammengearbeitet. Vielleicht hat Brol Spencer schon mit Commander Stanton zu tun gehabt.“

Sean blieb skeptisch: „Bei allen Respekt, Sir. Das wäre schon ein ziemlich großer Zufall, finde ich. Aber ich werde ihn darauf ansprechen. vielleicht kennt er eien Kollgen von sich, der uns weiterhelfen kann.“ Captain Tanrim nickte: „Genau das war mein Gedanke. Informieren sie doch auch Captain Tenner. Vielleicht hat er noch andere Kontakte. Er wird uns hoffentlich auch etwas weiterhelfen können.“

Der Mensch nickte nun ebenfalls: „Mache ich, Sir. Haben sie noch weitere Informationen?“ „leider keine guten. Ich habe den Eindruck, dass ich einige der Hintermänner dieser unsäglichen Geschichte mit einer Verurteilung unserer Leute aus der Affäre ziehen wollen.“ Der Zakdorn schlug mit der faust auf den Tisch. „aber dazu lasse ich es nicht kommen. Ich habe schon die Admiräle der XF7 nicht davonkommen lassen und ich werde es auch jetzt nicht tatenlos zusehen, wie die Karrieren von sehr guten Offizieren für das Ego einiger Admiräle geopfert werden.“

Der Zakdorn räusperte sich: „Lieutnant Coleman, ich weiß, ich lege Ihnen eine weitere Last auf, wenn ich sie Bitte auf die sieben Offiziere aufzupassen.“ „Das ist keine Bürde. Captain.“, erwiderte Sean. „Ich mache das gerne. Die sieben sind meine Freunde. Sie haben uns hier in der Not geholfen und alles aufs Spiel gesetzt. Es wird Zeit, dass ich mich revanchiere.“

Vartik lächelte: „Ich wusste, ich kann mich auf sie verlassen, Lieutnant. Halten sie mich bitte auf den laufenden, wenn’s ei etwas erfahren. Ich melde mich, sobald ich die Akte von Ensign Kolo habe. Und grüßen sie Dr. Assjima, Professor Shral, Mr. Und Mrs. Sheridan, Mr. Bishop, Lieutnant Anquanar, Mr. Van Richthoven und Botschafter H’Qar von mir und übermitteln sie ihnen meine besten Wünsche. Sagen sie ihnen, sie müssen diesen Kampf nicht allein durchstehen.“

Der Lieutnant nickte: „Mache ich, Captain.“ Er räusperte sich: „Wie stehen denn die Chancen, dass sie wieder in den Center Chair der Community zurückkehren?“ „Leider nichts sehr gut.“, erwiderte der Captain. „Warum fragen sie? Haben sie Probleme mit Captain Tenner?“ „Nein, das nicht. Er ist schon okay. Nur eben anders. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sich einige aus der Crew freuen würden, sie wieder als Skipper zu bekommen.“ Der Zakdorn lächelte: „Sie werden sich an Tenner gewöhnen. Er ist ein guter Mann. Und wenn ich Ihnen einen Rat geben darf Lieutnant: Nutzen sie die Zeit als stellvertretender Kommandant. Beobachten Sie ihn, lernen Sie von ihm. Sie haben Talent für eine Führungsposition.“

„Danke, Sir. Ich werde versuchen ihren Rat beherzigen.“

„Sehr gut. Ich denke wir werden uns demnächst häufiger unterhalten. Viel Glück, Lieutnant. Tanrim Ende.“

„Ihnen auch, Sir. Community Ende.“

Das Display wurde schwarz und kurz darauf von der LCARS - Oberfläche ersetzt. Sean runzelte die Stirn. Captain Tanrim hatte es nicht explizit erwähnt, aber der Zakdorn schien besorgt zu sein, was diesen Stanton anging. Sonst hätte er sich nicht gemeldet. Und wenn sich sein ehemaliger Captain Sorgen machte, dann war das für den Lieutnant Grund genug sich selber welche zu machen.

Der Lieutnant verließ den Konferenzraum mit dem festen Vorsatz so schnell wie möglich Brol Spencer aufzusuchen.

Bearbeitet von Jeremiah Esteban
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Milseya öffnete träge die Augen, als sie ihren Namen hörte. Auch wenn sie es nur ungern zugab, diese Sache mit dem Ausruhen hatte eine Menge für sich. Nur schwerlich konnte sie sich erinnern, wann sie schon einmal länger als zwei Tagen hintereinander nur im Bett gelegen und so viel Schlaf bekommen hatte. Was sie unter anderem und vor allem H’Qar, Anna und einem sehr reumütigen Miauz zu verdanken hatte, die ihr den kleinen Baru’Q so oft wie möglich abnahmen. Und auch die anderen Crewmitglieder ließen sie zum Großteil in Ruhe – vermutlich hatte da Assjima ihre Finger m Spiel oder, was wahrscheinlicher war, die anderen war viel zu sehr damit beschäftigt, den Nerianern zu helfen. Nun ja, alle bis eben auf diesen einen, der ihren Namen gesagt hatte..

Und der sah irgendwie überhaupt nicht nach einem Crewmitglied aus. Ein Trill lächelte sie vom Ende ihres Bettes aus an. "Tut mir leid, ich wollte sie nicht wecken, Lieutenant."

Milseya seufzte. "Und deshalb haben sie auch meinen Namen so laut ausgesprochen, dass ich mich angesprochen fühlen musste", gab sie zurück, während sie sich müde aufsetzte. "Und es heißt Mrs. Anquenar – nicht Lieutenant." Sie gähnte ausgiebig. "Was wollen Sie?"

Der Mann nahm auf dem Stuhl neben dem Bett Platz und zückte einen kleinen Apparat. "Mein Name ist Ketal Tran. Ich arbeite als Reporter für CSBN. Vielleicht haben Sie ja meine Sondersendung zu den Ereignissen auf Neria gesehen..."

Keine Antwort.

Tran räusperte sich. "Nun ja, wie dem auch sei. Ich wollte den Zuschauern in einer Reportage vermitteln, warum Sie und die anderen ehemaligen Führungsoffiziere sich über ihre Befehle hinweggesetzt haben und hier her gekommen sind. Bislang habe ich .."

"Sie sind der, der Sams Falken voll gekotzt hat, richtig?", unterbrach ihn Milseya.

"Ja", gab der Reporter etwas peinlich berührt zu.

"Ah!"

"Wie ich schon sagte, ich möchte Sie und die anderen der Öffentlichkeit vorstellen und den Humanoiden da draußen zeigen, dass man manchmal Grenzen überschreiten muss, um .."

"Nein."

"Wie? ... Falls Sie sich Sorgen machen, Captain Tenner hat dem zugestimmt.."

"Ist mir egal."

"Aber Assjima und Lt. Commander Sheridan haben mir bereits ein Interview gegeben... und falls Sie denken, ich möchte sie alle hier an den Pranger stellen oder ähnliches, das ist nicht meine..."

"Nein", gab Milseya nun gereizt zurück. "Sie mögen ja die besten Absichten haben. Und die anderen können tun und lassen, was sie möchten, aber ich werde keinem Interview, keinem Foto oder sonst irgendwas zustimmen."

Ketal Tran lehnte sich in seinem Stuhl zurück. "Ich begreife nicht ganz .."

"Vielleicht weil Sie noch nie vor einem Sternenflottengericht standen – ich hab das schon ein, zwei Mal – wenn auch nicht wegen den Anklagen wie jetzt. Und wenn ich eines mit Sicherheit weiß, dann, dass weder die Ermittler noch die Richter es besonders schätzen, von der Öffentlichkeit unter Druck gesetzt zu werden. Da fühlen die sich manipuliert – da würde sogar ich mir manipuliert vorkommen. UND das kann gehörig ins Auge gehen. Hinzu kommt, dass die öffentliche Meinung sich so schnell drehen kann, so schnell können Sie nicht mal Warp sagen. Und dann fühlen sich Richter und Ermittler auf einmal so schnell im Recht, dass sie verhältnismäßig harte Strafen verhängen – neee!" Milseya schüttelte energisch den Kopf. "Von mir bekommen Sie nichts. Von mir aus lügen Sie, dass ich mich nicht in der Lage gefühlt habe – wenn das ihrem Ego schmeichelt. Oder sagen Sie die Wahrheit, dass ich mich geweigert habe. Ist mir einerlei. Aber ich werde nicht vor irgendeine Kamera treten oder in ein Diktiergerät sprechen. Das Gleiche gilt für Aufnahmen von meinem Sohn. Ende der Diskussion."

Nach wenigen Momenten erhob sich der Trill und nickte. "Natürlich, Mrs. Anquenar. Das ist Ihr gutes Recht und ich respektiere Ihre Entscheidung. Natürlich bin ich nicht sehr froh darüber, aber ich akzeptiere ihr Nein."

"Danke." Milseya kuschelte sich wieder in ihre Decke. "Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich hatte gerade einen fantastischen Traum vom einem topasblauen Meer ..."

"Natürlich." Ketal Tran blieb noch einen kleinen Moment stehen und sah zu, wie die Bajohaliianerin wieder einschlief. Dann verließ er die Krankenstation.

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