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...mit dem fantastischen Stempel der guten Laune

Der lange Weg nach Hause


USS Community

Empfohlene Beiträge

Die VSS T'Jana hatte es nicht mehr ganz rechtzeitig nach Neria geschafft bevor die Community aufbrechen musste; daher flog sie jetzt ein Stück weit in die entgegengesetzte Richtung, wobei sie ihre Geschwindigkeit anpasste bis sie und das Sternenflotten-Schiff sich gewissermaßen auf Augenhöhe befanden. Dann wurde Dr. Locrian House auf die Community gebeamt ohne dass eines der beiden Schiffe dafür unter Warp gehen musste. Zuletzt machte die T'Jana wieder eine Kehrtwendung und flog in Richtung Neria, um dort bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

"Dr. House! Ich bin froh dass Sie endlich hier sind, und das noch vor dem Sonderermittler der Sternenflotte!", begrüßte Brol Spencer den Arzt. "Das ist übrigens Lieutenant Coleman, amtierender Erster Offizier der Community", stellte er den Offizier neben sich vor.

"Ein gelbes Hemd und nur zwei Pins am Kragen? - Ich verstehe, alle ranghöheren Offiziere unterhalb des Captains stehen unter Arrest."

Die drei verließen den Transporterraum, wobei House seinen Koffer praktischerweise dank integriertem Schwebe-Aggregat einfach vor sich herschieben konnte.

"Dies ist Ihr Gästequartier; Admiral Sheridan ist gleich gegenüber untergebracht, falls Sie wünschen sollten ihn zu sehen", stellte Coleman seinem Gast dessen vorübergehende Unterkunft vor.

"Nett, auf jeden Fall geräumiger als diese Zelle auf dem vulkanischen Schiff. Aber wieso glauben Sie ich wollte mit Sheridan reden? Nicht alle Admiräle der Sternenflotte sind meinem Intellekt gewachsen."

Sean Coleman rollte mit den Augen und ließ Brol Spencer mit dem arroganten Menschenarzt allein.

"Ja ja Doktor", meinte der Tellarit mit einem leichten Grinsen, "die einzigen in der Sternenflotte die Ihrem Intellekt gewachsen zu sein scheinen dürften wohl der medizinischen und wissenschaftlichen Admiralität angehören. Dort aber reicht Ihr Einfluss bis in die höchsten Ebenen, mein Kompliment! Nur dürfte sich dies bald ändern, denn der Vorfall mit Amol Darg hat gezeigt wie groß die Gefahr des Missbrauchs ist, wenn Zivilisten einen zu großen Einfluss auf die Sternenflotte haben."

"Das wäre aber bedauerlich wenn die Sternenflotte nur wegen dieser durchgeknallten Irren auf meine Weisheit verzichten würde! Andererseits, wenn die Befehle gegen die Dr. Assjima verstoßen hat auf meinen unangemessenen Einfluss zurückgehen, dürften sie wohl keine richtige Gültigkeit haben und folglich wäre mein Goldlöckchen zumindest in dieser Hinsicht aus dem Schneider!"

"So sieht es in der Tat aus Dr. House; auf jeden Fall würde dies die Gefahr einer möglichen Degradierung gegen Null tendieren lassen."

"Na dann sollte ich meinem Lockenköpfchen die frohe Botschaft umgehend persönlich übermitteln; ich hoffe nur sie vernascht mich nicht gleich aus lauter Dankbarkeit!"

"Das sollten Sie lieber nicht tun Doktor, zumindest nicht gleich. Assjima sowie die meisten anderen der unter Arrest Stehenden dürften von den Arbeiten auf Neria noch ziemlich erschöpft sein; obendrein wünscht Lieutenant-Commander T'Racy Sie zu sprechen."

"Lieutenant-Commander wer?"

"T'Racy. Der Rechtsbeistand der beschuldigten ehemaligen Führungs-Offiziere samt deren Anhang, soweit in der Sache verwickelt. Sie ist selbst für die uns geläufigen vulkanischen Verhältnisse steif, macht ihre Arbeit aber gut. Ihre Aufgabe ist es, bei den Verhören der Sternenflotten-Ermittler anwesend zu sein sowie alle Fakten zu sammeln die die 'Glorreichen Sieben' entlasten könnten."

"Die 'Glorreichen Sieben'... Eine interessante Bezeichnung. Soweit ich mich erinnere kam in dem Film auch ein Glatzkopf vor..."

"Was, auf einmal kein 'Goldlöckchen' mehr?", lachte Spencer.

House verzog leicht den Mund, ging auf die letzte Bemerkung aber nicht ein. "Jetzt gehen Sie schon und holen diese T'Racy, denn wenn sie nicht bald eintrifft werde ich erst mal ein Nickerchen halten!"

Keine fünf Minuten später befand die Sternenflotten-Juristin sich im Quartier von Dr. House, dessen Verhalten ihre vulkanische Disziplin stellenweise ordentlich auf die Probe stellte...

Bearbeitet von Vinara Shral
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Im ersten Moment betrachtete sich der Admiral seinen Sohn und seine Schwiegertochter schweigend. Beide wirkten durch die Strapazen erschöpft. Kein Wunder dachte der Admiral, während sich die Schotten hinter ihm schlossen.

Er hatte sich alle Berichte dazu durchgelesen und wollte nun endlich von seinem Sohn hören, was geschehen war.

„Vater?“, Georges Gesicht war leicht versteinert, was aber eher an seiner Müdigkeit lag.

„Schön euch zu sehen“, begrüßte Walther Sheridan seine Angehörigen. Dann setzte er sich zu ihnen auf die Couch.

„Wie geht es euch Kinder?“

„Erledigt. Und dass in jeder Hinsicht“, antwortete George halblaut.

„Noch nicht. Noch ist nicht alles verloren. Immerhin habt ihr Milliarden von Leben gerettet. Aber leider gibt es Dinge, die ihr und eure Kollegen getan habt, die man nicht ignorieren kann. Jedoch bin ich froh, dass es euch beiden soweit gut geht.“

„Danke Dad.“

„Danke“, flüsterte Jenax ihrem Schwiegervater zu.

„Ich habe mit Chris und den Kindern gesprochen. Es geht Ihnen allen gut und sie freuen sich auf eure Rückkehr zur Erde.“

„Das wissen wir Dad. Wir vermissen die Kinder so sehr. Verdammt! Was haben wir getan?“

„Eine Frage, die man nicht so leicht beantworten kann. Aber Brol Spencer und T´Racy arbeiten daran es herauszufinden. Ich weis nur, dass ihr indirekt dazu beigetragen habt, dass sogar der Friedensprozess mit den Romulanern dadurch sogar in Bewegung geraten ist.“

„Wie bitte?“, George war schlagartig wach geworden.

„Nun ich hatte es einige Tage lang mit einem Prokonsul zu tun, der die Sternenflotte wegen der Community kontaktet hatte. Die Spitzohren waren wirklich sehr nervös. Auch wenn ich dem Prokonsul nicht uneingeschränkt traue, so dürfte aber sich das Tauwetter auf politischer Ebene fortsetzen. „

„Dann war nicht alles umsonst.“

„Nein war es nicht. Nach all dem was Ich erfahren habe…….. habt ihr alle die Lage gerettet. Zumindest für den Moment. Aber ich würde gerne von euch erfahren, was passiert ist. Schließlich enthalten Berichte, abgesehen die von T ´Racy nur Informationen aus zwoter oder dritter Hand.“

„Willst Du das wirklich Dad?“

„Ja das will ich George. Und egal was ich zu hören bekomme. Ich bin auf euch beide sehr Stolz.“, versicherte Sheridan und nahm dabei die Hände von seinem Sohn und Jenax in die Seine. George begann darauf hin zu erzählen .

USS America

Im Orbit von Neria

„Captain? Die Landetrupps Melden, dass unsere Ausrüstung in 5 Stunden wieder an Bord ist.“

„Verstanden Mr Solan. Dann können wir heute Abend also den Orbit verlassen.“

„Ja Captain. Soll ich Kurs auf Delta IV programmieren lassen?“, fragte der erste Offizier, obwohl er schon die Antwort ahnte, aber er wollte dennoch seiner Illusion eine Chance geben.

„Nein Commander.“, da war sie dahin, die Hoffnung, seufzte der erste Offizier stumm. „Lassen sie einen Kurs zur Erde setzen.“

„Aye, Captain.“

„Ich habe dies bereits mit dem Flottenkommando abgeklärt„, legte Marlesia nach um die weitere stumme Frage ihres Stellvertreters zu beantworten. Dieser gab sich auch damit zufrieden. Welche Wahl hätte er auch gehabt? Die Alternative würde nämlich Meuterei lauten und es genügte vorerst ein Kriegsgerichtsverfahren, in der man sich einem ähnlichen Sachverhalt Widmen musste.

„Um 20 Uhr Bordzeit werden wir den Orbit verlassen Captain“, sagte Solan trocken. „Steuermann einen Kurs vorprogrammieren. Zur Erde. Warp 6,5“, wies er sogleich den Steuermann an. Dieser bestätigte und Programmierte sogleich den Navigationscomputer.

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Das leise Pulsieren des Warpantriebes versetzte die Gedanken in leichte Schwingungen. Wie eine Handvoll Sand, die irgendwann lieblos in eine Schale geworfen und nun mit gleichmäßigen kreisenden Bewegungen zu einer glatten, ebenen Sandfläche geformt wurde, kamen die chaotischen Bilder und wirren Gefühle in Assjimas Kopf langsam zur Ruhe. Sie kniete mit geschlossenen Augen inmitten des kleinen Quartiers auf dem Fußboden und lauschte dem Knistern und Rauschen der Energien des Schiffes. Noch war das alte Gefühl, selbst die kleinste Schraube im untersten Frachtraum spüren zu können nicht zurückgekehrt, aber sie fühlte sie wieder, die Community. Es war nicht ganz so wie es sein sollte – womöglich stören auch nur die Wände des ungewohnten Wohnraums diese Empfindungen – aber dennoch war alles da. Die Crew, die Maschinen, das Zusammenwirken organischer und anorganischer Konstruktionen, die Harmonie von Lebewesen und Technik. Eine einzigartige Symbiose, deren Ziel es ist, sich durch das Universum zu bewegen, es zu erforschen und wenn nötig zu beschützen.

Assjima dachte an die erste Zeit auf diesem Schiff zurück. Eine Zeit, in der sie sich oft einsam, andersartig und unverstanden gefühlt hatte bis sie Freundschaften schließen konnte. Meg, Sid, James, Miki, Anna, Andrew, Lucas, Carden, Vinara, Milseya, H’Qar, Selina, George, Vartik und letztendlich sogar Solak waren ihr wichtig geworden. Und sie alle hatten eine Gemeinschaft gebildet, in der sie sich sicher fühlte und ihren Teil zum Gelingen der großen Aufgabe beitragen konnte, sich durch das Universum zu bewegen, es zu erforschen und zu beschützen. Einige waren inzwischen nicht mehr Teil dieser Einheit, auch wenn sie sich in Gedanken noch immer eng mit ihnen verbunden fühlte. Und der letzte, eingeschworene Rest stand nun vor dem endgültigen Kollaps.

Die Ärztin atmete tief durch und schluckte die in ihr aufsteigende Verzweiflung herunter. Sie war in die Sternenflotte eingetreten weil sie ein Teil dieser großartigen Idee sein wollte. Eine Idee, die nun hinter Korruption, Bürokratie und militärischen Denkweisen zu verblassen drohte. Und plötzlich wusste sie, was nicht stimmte. Es war nicht das neue Quartier. Es war der fehlende Anker. Sie war nicht mehr die leitende medizinische Offizierin der Community. Sie war nicht einmal mehr Mitglied dieser Crew. Ihre Arbeit hatte eine andere übernommen. Sie war wie die anderen auch dazu verdammt, in diesem Quartier zu sitzen und nichts zu tun. Sie war nicht länger Teil der Community. Und sie fühlte sich und ihre Ideale verraten.

Ein Entschluss nahm in ihr Form an: Egal wie diese Verhandlungen ausgehen würden – wenn sie nicht länger an Bord der Community dienen konnte, dann wollte sie lieber gar nicht mehr dienen. Jedenfalls nicht der Sternenflotte. Aber sie würde nicht kampflos aufgeben. Noch war die Community da, noch konnte sie Kraft aus der Gemeinschaft und sogar aus dem Schiff selber tanken. Und da waren noch Sam und ihre Familie. Sie hatte Verbindungen, Einfluss, Freunde. Sie würde diesen Kampf nicht alleine bestreiten müssen. Eine schlagkräftige Einsatztruppe stand hinter ihr. Eine Truppe die man besser nicht unterschätzen sollte.

Vorsichtig veränderte sie ihre Sitzposition und konzentrierte sich auf die sie umgebenden Wände. Überall auf diesem Schiff gab es fast unerschöpfliche Energiequellen. Ihre Gedanken streiften durch die Korridore, suchten die der anderen und blieben plötzlich stecken. Da war etwas … jemand … fremd und doch vertraut. Erschrocken sprang sie auf die Beine. Die gerade mühsam wieder gefundene Ruhe wurde von einer mächtigen Welle wütender Emotionen weggespült. Er war an Bord! HOUSE!

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Lieutnant Coleman saß auf dem Platz des ersten Offiziers und betrachtete den Hinterkopf seiner Freundin, die direkt vor ihm an der Conn saß. Es war das erste Mal seit Wochen, dass er mal wieder entspannen konnte. Nicht das sich der Lieutnant jetzt auf die faule Haut legte, nein als XO hatte er noch eine Menge zu tun. Aber er war nur noch für die rund 300 - köpfige Besatzung plus ein paar Gäste verantwortlich. Und das war nach dem Stress der letzten tage nicht mehr allzu viel.

Wobei, was die Gäste anging. Also diesen House fand er schon ein wenig komisch. Und arrogant. Gut der Mann war Zivilist, aber einen Admiral als Idioten darzustellen, ziemlich gewagt, wie Sean fand. Entweder dieser House war wirklich ziemlich intelligent. Oder ziemlich dumm. Oder er hatte eine Menge Chuzpe.

Aber auch noch Dr. Assjima las „Lockenköpfchen“ zu bezeichnen. Das war ja schon der Gipfel der Frechheit. Sean fragte sich, welche Rolle House in der ganzen Tragödie spielte. Der Mediziner hatte ja zugegeben, dass sein „Befehl“ die Deltanerin erst in ihre jetzige schwierige Lage gebracht hatte. Aber ob die Ärztin daraus auch einen Vorteil für die Verhandlung ziehen konnte, wusste der Einsatzoffizier nicht. Aber das war Sache der Verteidiger.

Apropos Verteidiger. Und auch von der Seite war ein Gast an Bord, Lieutnant Commander T’Racy. Der Lieutnant hatte gehört, dass man die Vulkanierin schon „Eisprinzessin II“ nannte. Die Vulkanierin war noch unnahbarer als seinerzeit Professor Shral. Sean vermutete, dass diese das Kolinahr absolviert hatte. Aber das Gute dabei war, dass sie vermutlich eine würdige Gegenspielerin für Lieutnant Commander Stanton war. An ihr würde sich der Ermittler die Zähne ausbeißen.

Lieutnant Coleman überlegte. Ob die Vulkanierin auch ihn befragen würde. Denkbar wäre es. Als Brückenoffizier hatte er eine Menge Kontakt zu Goyer und Co gehabt. Es war vermutlich logisch, nach seien eindrücken zu fragen.

Aber zurzeit hatte sich Sean um das Schiff zu kümmern. Er beschloss, runter in den Maschinenraum zu gehen und sich die Reparaturen persönlich anzusehen. Und vielleicht kam er ja mit Gavin Charousek ins Gespräch.

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Gavin Charousek saß im Maschinenraum vor einer Konsole und dachte nach. Seine Oberlippe presste er fest auf die Unterlippe, so dass schon weiße Druckstellen entstanden. Seine Augen lasen ununterbrochen die Anzeigen ab und sein Verstand prüfte die Daten auf Vollständigkeit. Da war sie plötzlich wieder! Die Energiespitze!

Schnell flogen Gavins Finger über die Tasten des Terminals, um einen Scann und einen Countdown zu initiieren. Es erschienen nun eine Uhr, die wie eine Stoppuhr fungierte und eine Skala von 0 bis 100%, die den Scannvorgang anzeigte.

Erst lief alles problemlos ab, doch dann passierte das Merkwürdige wieder. Als der Scannvorgang die 80% Marke erreichte, verschwand die Energiespitze und die Zeit stoppte bei einer Minute. „Verdammt!“ zischte der Lieutenant und schlug mit dem Handballen seiner rechten Hand auf die Konsole. Kurz darauf meldete sich der Computer und teilte mit, dass der Scannvorgang ungültig sei. Gavin speicherte schnell noch die neusten Erkenntnisse auf einem PADD und ging dann seiner eigentlichen Aufgabe nach. Die Protokolle über die Stromfallen nach den Decks der Community ordnen. Das Ganze war natürlich Suval’s Idee, typisch Vulkanier.

Die Stromfallen waren raffiniert installiert worden, aber es gab eine einfache Methode sie zu umgehen bzw. auszuschalten. Leider war der Weg etwas umständlich und zeitaufwendig, aber die Technikcrews der USS Community hatten verdammt gute Arbeit geleistet. Nach einer viertel Stunde hatte er die Arbeit beendet und übertrug sie ebenfalls auf ein PADD.

Lt. Charousek wollte sich gerade seiner nächsten Aufgabe widmen, als ihm ein Schmerz durch den Kopf fuhr und er plötzlich nur noch auf seinem echten Auge etwas sah. Sein künstliches Auge schien ausgefallen zu sein. Sofort hämmerte sich Gavin mit der Hand an seine rechte Schläfe, um dadurch das Implantat wieder zum Funktionieren zu bewegen. Nach einigen Minuten kam seine Sehkraft wieder zurück. Aber er wusste, dass er bald wieder zum Arzt und gegebenenfalls zum Councelor musste. Diese Vorstellung behagte ihm überhaupt nicht.

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Auch Vinara versuchte sich wieder an einer Meditation, was aber nicht so recht funktionieren wollte. Denn obwohl ihr Gedächtnis sich zum großen Teil immer noch auf dem Niveau von vor 14 Jahren befand, galt dies keineswegs für ihre emotionale Kontrolle. Sie musste das vulkanische Ritual anpassen um wenigstens halbwegs wieder Ruhe zu erlangen...

Eine Ruhe die letztendes wieder einmal von dem Türsummer unterbrochen wurde.

"Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht bei der Mediation stören", meinte Charles Morten der noch in der Tür stand.

"Es macht nichts, den Zustand der Geisteskontrolle den ich einst hatte werde ich ohnehin nie wieder erreichen... Trotzdem erschreckt es mich wie sehr ich mich offenbar zu einer Klischee-Andorianerin entwickle."

"Das verstehe ich nicht, haben Sie etwa doch vor der Militärstreitmacht Ihrer Heimat beizutreten?" Der Ingenieur war in das inzwischen wieder halb beleuchtete Quartier eingetreten.

"Das nicht... Aber ich bin irgendwie angetan von dem Gedanken, dort draußen durch das All zu fliegen - als Captain an Bord meines eigenen kleinen Schiffes. Es sollte aber wirklich nur klein sein, nicht größer als eine Defiant oder Nova."

Morten quittierte das soeben Gehörte mit einem breiten Lächeln. "Also wollen Sie wieder zur Sternenflotte und die Kommando-Laufbahn einschlagen?"

"Dieser Gedanke ist mir in der Tat gekommen... Aber dann muss ich daran denken dass mein Platz eigentlich hier sein sollte, hier bei all denen an deren Seite ich die letzten Jahre gedient habe. Wahrscheinlich werden meine Kommando-Träume automatisch verblassen sobald ich mich wieder an meine Freunde hier erinnern kann."

"Nun ja, ich würde diesen Traum vielleicht nicht so schnell aufgeben, falls er wirklich mehr sein sollte als nur eine vorübergehende Schwärmerei. Allerdings bräuchten Sie für seine Umsetzung einen langen Atem, denn wenn Sie der Sternenflotte wieder beitreten dürfte trotz mildernder Umstände erst mal ein mehrjähriger Beförderungs-Stop auf Sie zukommen."

"Soweit ich mich noch von meiner Zeit an der Akademie erinnern kann, ist es auch Offizieren vom Rang eines Lieutenant-Commanders möglich kleinere Schiffe für Übungszwecke zu befehligen. Falls ich mich tatsächlich für eine derartige Laufbahn entscheiden und bei den Übungs-Kommandos gut abschneiden sollte, könnte ich aufgrund meines fortgeschrittenen Dienstalters vielleicht sogar gleich zum Captain befördert werden."

"Na Sie klingen ja wirklich so als wollten Sie ernst machen mit Ihren Plänen! Wieso bewerben Sie sich nicht für den Posten des Ersten Offiziers der Community? Denn soweit ich weiß führt an dieser Position kein Weg vorbei wenn man Captain werden will."

Die Gesichtszüge der Andorianerin nahmen wieder einen bitteren Ausdruck an. "Gerade das verwirrt und erschreckt mich so an meinen Gedanken: Ich möchte nicht als Erste Offizierin dienen, sondern gleich mein eigenes kleines Schiff kommandieren. Ich denke es ist der Freiheits-Gedanke der mich an dem Posten eines Captains so sehr fasziniert. Aber genau das macht mich zu einem egoistischen Kameradenschwein, das der Freundschaft meiner Mitangeklagten nicht würdig ist."

Auch Charles Morten sah nun sehr ernst drein. "Ich denke mit solchen Gedanken muss sich im Grunde jeder rumschlagen der Karriere machen will. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich selbst in der Sternenflotte diente meinte ein Offizier zu mir, man müsse in gewisser Hinsicht ein Kameradenschwein sein wenn man hoch hinaus will. Das heißt, man muss bereit sein das Schiff und eventuell liebgewonnene Freunde zu verlassen, um auf einem anderen Schiff Erster Offizier oder Captain zu werden. Was aber die von Ihnen erwähnte Freiheit eines Captains betrifft - die haben Sie als zivile Freiberuflerin eher als wenn Sie in der Sternenflotte dienen."

Vinara hob eine Augenbraue. "Eine zivile Kapitäns-Lizenz? Daran habe ich gar nicht gedacht... Es wäre immerhin kein direkter Widerspruch mehr zu meinem vorangegangenen Wunsch, nicht mehr in der Kommando-Laufbahn der Sternenflotte zu dienen. Allerdings müsste ich dann erst recht die Community verlassen, ich würde meine Kameraden also weiterhin verraten."

"Also ich sehe das so: Falls Ihr Traum vom eigenen Kommando sich zu einem so innigen Wunsch entwickeln sollte, dass nur seine Erfüllung Sie wirklich glücklich macht, würden echte Freunde Sie nicht daran hindern ihn zu verwirklichen."

"Das sagen Sie nur um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen; aus Treue und Pflichtgefühl sollte ich die Erfüllung dieses Traums eigentlich noch etwa 20 Jahre aufschieben. Und während all dieser Zeit mit zusammengebissenen Zähnen als Lieutenant-Commander und leitende Wissenschafts-Offizierin auf der USS Community dienen."

Morten lachte kurz auf. "Dann wären alle anderen schon längst Captains und hätten das Schiff verlassen! Sie sollten es nicht so negativ sehen. Wie gesagt, bewerben Sie sich um den Posten des Ersten Offiziers und in sagen wir mal vier Jahren sind Sie mit etwas Glück Captain auf Ihrem eigenen Schiff."

"Das würde mich angesichts einiger vorheriger Aussagen aber wieder als Lügnerin dastehen lassen... Außerdem hat die Sternenflotte mit Sicherheit schon einen geeigneteren Kandidaten für den Posten der Nummer Eins. - Also wenn schon Captain, dann am besten wirklich nur rein in Zivil; ich würde mir noch nicht einmal die Uniform einer größeren Fracht- oder Passagierlinie anziehen."

"Das wäre zumindest konsequent, wenn Sie aus vielleicht ideologischen Gründen der Sternenflotte und anderen Organisationen mit pseudomilitärischer Struktur den Rücken zukehren möchten. Aber warten Sie auf jeden Fall ab bis Ihr Gedächtnis wieder vollständig zurückgekehrt ist; sollten Sie dann immer noch den Wunsch nach einem eigenen kleinen Privat-Kommando verspüren könnten Sie ihm jederzeit nachgehen."

Bearbeitet von Vinara Shral
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An: Rhena,

Ingenieurin der zerstörten „Crazy Fox“,

zur Zeit an Bord der USS Community

Von: Jasny Thycham

Stamm des Wassers

Halii

Rhena,

wie mir mitgeteilt wurde, haben offenbar meine Enkelin Milseya und ihre Freunde Ihr Schiff, die „Crazy Fox“, unrechtmäßig in Besitz genommen und die Crew – mit Ausnahme von Ihnen – von Bord geschafft. Anschließend wurde das Schiff und seine Ladung vernichtet.

Nach haliianischem Recht steht Ihnen für den Verlust des Schiffes, der Ladung und selbstverständlich auch für die damit entgangenen Aufträge und Einnahmen sowie für die möglicherweise erlittenen körperlichen und seelischen Verletzungen eine Entschädigung zu, die meine Familie und die Familien der anderen Ihnen und Ihrer Crew gewähren möchten.

Wir bieten Ihnen ein 15 Jahre altes Schiff der Aerie-Klasse an. Es ist voll funktionstüchtig und wird entsprechend ihren Wünschen und ihrer Tätigkeiten modifiziert werden. Desweiteren erhalten Sie einen gleichwertigen, vollständigen Ersatz der verloren gegangenen Ladung, die Sie mir nennen und belegen werden. Zudem werden wir die Ihnen Aufträge, die Sie aufgrund der oben genannten Handlungen nicht erledigen konnten, in vollem Umfang plus 15 Prozent ersetzen.

Grundlage für die Entschädigungen für die erlittenen körperlichen und seelischen Verletzungen sind medizinische und psychologische Berichte, die Sie uns zukommen lassen werden. Anschließend werden wir mit jedem Einzelnen Ihrer Crew darüber verhandeln.

Natürlich biete ich Ihnen diese Entschädigung nicht nur aus reiner Herzensgüte an. Sollten Sie mein Angebot annehmen, gehe ich davon aus, dass diese Angelegenheit für beide Seiten als erledigt gilt und die Anklagen von Ihrer Seite ein für alle mal fallen gelassen werden.

Dieses Angebot gilt genau eine Woche lang. Sollten Sie oder Ihre Kommandatin Pi'Gee sich bis dahin nicht bei mir gemeldet haben, betrachte ich dieses Angebot als abgelehnt und damit wirkungslos.

Jasny

Die Haliianerin betrachtete schweigend den Juristen, der den Brief an die andorianische Ingenieurin nach Stolperfallen und möglichen Auslegungen prüfte. Das Angebot war großzügig – und es würde noch großzügiger ausfallen, wenn Rhena bzw. die Besitzerin des Schiffes es annehmen würde. Jasny lag recht wenig an irgendwelchen medizinischen Berichten oder Frachtbriefen. Pi'Gee würde eine Summe nennen. Jasny eine wesentlich niedrigere und irgendwann würden die Beiden sich irgendwo in der Mitte treffen. Damit wäre diese Sache beendet. Natürlich würden sie nicht billig davonkommen. Manche Dinge hatte eben ihren Preis...

„Das ist ein großzügiges Angebot, Jasny“, erklärte der Jurist, der fertig gelesen hatte.

„Ist es anfechtbar?“, wollte Jasny wissen.

„Nein. Das haliianische Recht gewährt Ihnen eine solche „Summe“ zu bieten.“

„Kann die Sternenflotte es anfechten?“

Der Jurist schüttelte den Kopf. „Die Crazy Fox war ein ziviles Schiff – die Sternenflotte hat so gut wie keinerlei Befugnisse sich in Zivilrechtsstreitigkeiten einzumischen. Ihre Enkelin ist Haliianerin. Damit steht Ihnen das Recht zu, die Besitzer nach haliianischen Recht zu entschädigen. Natürlich könnte auch der Vater der Ärztin die Besitzerin nach deltanischen Recht entschädigen so wie der Vater des Chefingenieurs nach terranischen Recht. Jede beteiligte Seite könnte sich an der Entschädigung beteiligen – solange Pi'Gee und ihrer Crew klar ist, dass mit dieser einmaligen Entschädigung keinerlei weitere Ansprüche gestellt werden können.“

„Gut.“

„Konnten Sie schon mit den anderen Familien Kontakt aufnehmen?“, wollte der Jurist wissen.

Jasny schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Doch ich habe ihnen eine Nachricht zukommen lassen, die sie über meine Absicht nicht im Unklaren lässt. Zudem bat ich Sie mit mitzuteilen, ob und in welcher Höhe bzw. mit welchen Dienstleistungen sie sich an einer Entschädigung beteiligen wollen und können. Sobald ich von allen eine Antwort erhalten habe, werde ich diese in die Verhandlungen mit Pi'Gee einfließen lassen.“

„Die Familien erhalten eine Kopie dieses Angebots?“, fragte der Jurist.

Jasny nickte lächelnd und schickte die Nachricht los.

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Rhena ging mit dem soeben erhaltenen Brief gleich zu Brol Spencer. "Die Familie der haliianischen Pilotin will uns die Crazy Fox samt Verdienstausfälle ersetzen und uns auch noch Schmerzensgeld zahlen!"

"Na das sind doch mal gute Neuigkeiten", meinte der tellaritische Anwalt und sah sich das Schreiben an. "Ja, das sieht sehr solide aus. Haben Sie schon mit Ihrer Chefin und den anderen Rücksprache gehalten?"

"Nein; ich muss sagen dass ich mit diesem Angebot, so gut es auch gemeint sein mag nicht ganz einverstanden bin. Milseya Anquenar kam soweit ich weiß erst später an Bord; die eigentliche rechtswidrige Übernahme des Schiffs haben die anderen durchgeführt. Deshalb würde ich die Schadensersatz-Ansprüche in erster Linie an die Familien von Vinara Shral und George Sheridan stellen. Die Haliianer können meinetwegen einen kleinen Beitrag dazu leisten, aber nicht gleich den Hauptteil!"

"Meine Dame, ich respektiere Ihren Sinn für Gerechtigkeit. Aber dies ist nur ein erstes Angebot an dem sich die Familien der anderen Verantwortlichen mit Sicherheit ebenfalls beteiligen werden, je nachdem wie deren finanzielle Situation es zulässt. Im Extremfall könnte das Haus Thycham sich immer noch die alleinige Übernahme sämtlicher Kosten leisten, schließlich gehört es zu den vermögendsten Familien Haliis."

"Also dann sollten wir wohl darauf eingehen... Was aber noch erwähnt werden sollte: Wir haben vor der ganzen Sache in Erwägung gezogen, eventuell auf ein etwas größeres Schiff umzusteigen. Denn in den vergangenen Monaten mussten wir schon zweimal einen Auftrag ablehnen weil wir nicht genug Kapazitäten zur Verfügung hatten!"

"Hmmm... Ich kann ja verstehen dass Sie das Maximum aus dieser Situation schöpfen wollen, aber korrigieren Sie mich wenn ich mich irre, ist der hier angebotene Ersatz nicht bereits besser als die alte Crazy Fox?"

"Schon, aber nur was die Technik und Robustheit betrifft. 'Aerie' ist nur die Sternenflotten-Bezeichnung für die Raven-Klasse. Wie ich aber vor Kurzem erfahren habe, will die Herstellerfirma Starcraft Dynamics jetzt mit der Serienproduktion des offiziellen Nachfolge-Modells beginnen. Die Stockholm-Klasse beruht auf der gleichen Grundform, ist aber wesentlich moderner und vor allem auch größer."

Brol Spencer nahm das andere PADD in die Hand das Rhena ihm nun reichte. "Das neue Modell sieht in der Tat eleganter aus... Fünf Hauptdecks statt vier, 110 Meter lang statt 90 und offenbar auch in der Breite gewachsen. Die Frage ist, bräuchten Sie diese größere Variante unbedingt und könnten Sie deren Mehr-Kapazität auch entsprechend ausschöpfen?"

"Na klar, Miss Pi'Gee hatte schon immer eine Nase für gute Geschäfte. Wir könnten zum Beispiel einen kombinierten Fracht- und Passagiertransport anbieten, wobei der zusätzliche Platz auch nicht übermäßig groß ist. Die Besatzung würden wir wenn überhaupt auf maximal acht oder neun Frauen aufstocken."

"Also immer noch ein reiner Damenverein... Nun, falls Sie tatsächlich ein Exemplar dieser brandneuen Stockholm-Klasse wollen, sollten Sie im Gegenzug auf zusätzliches Schmerzensgeld sowie einen Teil des Ersatzes für Verdienstausfall verzichten. Sprechen Sie sich auf jeden Fall noch einmal mit Ihren Kameradinnen ab und antworten Sie Mrs. Thycham dann entsprechend innerhalb der angegebenen Frist."

Rhena nickte. "Alles klar, wobei... Die ersten Exemplare der Stockholm-Klasse sind bereits alle reserviert und bis wir endlich eins hätten, wäre Verdienstausfall doch größer als uns gut täte. In diesem Fall wäre es vielleicht besser, doch auf das bestehende Angebot der Haliianer einzugehen und das neue Raven-Schiff zu gegebener Zeit zu verkaufen."

"Nur zu Rhena, nur zu! Von meinem Freund Mr. Morten weiß ich, dass ein 15 Jahre altes Raven- oder Aerie-Schiff eine gute bis hervorragende Partie sein kann. Wobei der Marktwert aufgrund der Einführung des Nachfolgers in den nächsten Jahren auf jeden Fall sinken dürfte, aber ganz außer Mode wird diese kleinere Schiffsklasse sicher nie kommen."

Und so verließ die Andorianerin das Büro des zivilen Anwalts und Ermittlers wieder, um ihre Kameradinnen zu kontaktieren und von einer Annahme von Jasnys Angebot zu überzeugen.

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Sean fuhr zum Hauptmaschinenraum hinunter. Laut Statusbericht waren zwar alle Systeme okay, aber der Lieutnant war sich nicht sicher, ob „okay“ für Captain Tenner reichte. Außerdem war es ein langer Flug bis zur Erde. Und da konnte eine Menge passieren. Vor allen da Amol Darg immer noch irgendwo da draußen war.

Also wollte der amtierende stellvertretende Kommandant einen genaueren bericht von einen der Techniker. Am besten von Suval. Doch der Vulkanier war nirgends zu sehen. Sean tippte Ensign Clark auf die Schultern: „Sag mal, wer hat bei euch zur Zeit das sagen.“ „Lieutnant Charousek. Da hinten.“ Der Techniker deutete zur Statuskonsole des Warpkerns. Lieutnant Coleman schaute überrascht: „Der Neue? Jonathan nickte.

Sean näherte sich dem Warpkern und fragte: „Mr. Charousek?“

Gavin stellte gerade noch einen Richtwert an der Konsole ein und drehte sich dann zu der Stimme, die ihn gerade mit seinem Nachnamen angesprochen hatte, um. "Ja, bitte?"

„Lieutnant, ich wollte nur mal kurz vorbeischauen, wie es bei Ihnen steht.“, erklärte Sean. „Die Technik hat zwar alle System ‚Klar’ gemeldet, aber nach den ganzen Kapriolen der letzten Woche interessiert mich natürlich, in wieweit wir alles belasten können. Über den Normalwert hinaus meine ich. Oder sind die Schaltkreise zurzeit so feuergefährlich, wie ein Weihnachtsbaum?“

Gavin überlegte kurz, fing dann an zu lachen und antwortete schließlich: "Ich würde zwar nicht Schaltkreise mit einem Weihnachtsbaum vergleichen, aber Sie haben ungefähr recht. Die ganzen Schiffssysteme wurden durch die Aktion der letzten Tage und Wochen stark beschädigt und einige Systeme laufen gerade so, dass man von Normalwerten sprechen kann. Es könnte jederzeit passieren, dass wir wieder verschiedene Systeme verlieren. Ich würde daher empfehlen, unter den Normalwerten zu bleiben. Aber das soll Lt. Suval bzw. der Captain entscheiden."

"Suval weiß was er tut.", erklärte Sean. „Außerdem ist immer noch Sheridan als Berater da. Aber ich werde den Captain darauf aufmerksam machen.“

Er überlegte: „Was würde passieren, wenn wir in ein Feuergefecht verwickelt werden. Um mal das ‚Worst case’ Szenario durchgehen.“

"Wir sollten dann besser den Rückzug antreten, die Community sollte so schnell es geht ins Trockendock und saniert werden! Aber die Waffen und die Schilde funktionieren noch am Besten." antwortete Lt. Charousek und presste seine Lippen zusammen.

"Tolle Aussichten.", kommentierte Lieutnant Coleman. "Also. Systeme schonen, Kämpfe vermeiden und so schnell wie möglich ins Dock."

Er grinste: "Wäre ja nicht das erste Mal, das wir das Schiff von Grund auf quasi neu zusammenbauen dürfen. Aber dieses Mal haben wir einen langen Heimweg vor uns. und da kann eine Menge passieren."

"Ja, die Community wurde schon öfters zusammengeflickt, dass konnte ich aus den Logbüchern entnehmen. Aber der Weg führt an einigen Sternbasen vorbei und das ist eher ein Vorteil als ein Nachteil."

"Ich bin da skeptischer. Und zurzeit versuche ich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.", entgegnete Sean. "Außerdem haben wir einige Leute sehr verärgert. Und Sternenbasen hin oder her, Meine Erfahrung sagt mir, dass es leider noch nicht ausgestanden ist." Er klopfte Gavin auf die Schulter: "Wir brauchen ein voll operationsfähiges Schiff. Ohne das uns im ungünstigsten die Lichter ausgehen. Kriegen sie das hin?"

"Ich denke schon! Mit den tollen Mitarbeitern klappt es!"

"Das wolte ich hören." Sean lächelte: "Und sollte unsere Lady ihre 'Tage' bekommen, will ich nach Suval und dem Skipper der erste sein, der informiert wird."

" Wie sie wünschen, aber sie sollten den sexistischen Terminus weglassen, Sir!" entgegnete Gavin neutral und machte sich Notizen.

"Das ist Tradition, Lieutnant. Schiffe waren schon immer weiblich.", erklärte Sean. "Aber gut. ich denke, ich bin auf dem neuesten Stand. Falls der Captain also fragt, weiß ich Bescheid. Aber ich will sie nicht weiter von der Arbeit abhalten, Mr. Charousek. Wenn es Probleme gibt, melden sie sich."

"Das werde ich tun! Danke, Sir"

Sean verließ den Maschinenraum mit einen Lächeln. Er LIEBTE einfach seinen Job. Und der Neue hatte wirklich Ahnung.

U_E und Alex in "Morgen kommt der Weihnachtsmann und hat seine Tage.“

Bearbeitet von Jeremiah Esteban
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Captain Tenner hatte soeben ein Dossier des Sternenflottenhauptquartiers erhalten, Sie enthielt die momentan verfügbaren Commander die für den Posten des ersten Offiziers der Community infrage kamen. Insgesamt standen momentan drei Offiziere für diesen Posten zur Verfügung. Und alle drei waren noch nicht sehr lange Commander, desweiteren hatte keiner der Offiziere bisher viel Kommandoerfahrung.

Jeremy ging die drei Dienstakten durch, zwei Männer eine Frau. Die Dienstakten der drei wiesen kaum ein Makel auf, nur kleinere Vergehen die eigentlich jeder Sternenflottenoffizier in seiner Akte hatte.

Kandidat Nummer eins war ein männlicher Bajoraner, der erste bajoranische Commander der Sternenflotte namens Levatas Jeltan, Er war der Sternenflotte schon kurz nach Ende der Besetzung von Bajor beigetreten. Gerade zu Beginn seiner Dienst- und Akademiezeit hatte Levatas große Probleme mit der Befehlsstruktur und den Abläufen der Sternenflotte, die sich natürlich sehr von den Strukturen des bajoranischen Widerstandes unterschied. In den vergangenen 14 Jahren hatte er sich allerdings zu einem vorbildlichen Offizier gemacht der sich für die Sternenflotte verdient gemacht. Erst vor drei Monaten hatte Levatas Jeltan seine Prüfung zum Commander abgelegt und wartete jetzt auf seine Versetzung auf einen Posten, seine jetzige Dienststelle war vorübergehend das Sternenflottenhauptquartier. Er hatte sich aber gleich nach bestandener Prüfung auf den Posten eines ersten Offiziers beworben.

Der zweite Kandidat war ebenfalls männlich und ein Trill. Sein Name war Kelvan, er war einer der wenigen Trill die sich niemals für das Symbiosisprogramm gemeldet hatte. Ein außergewöhnlicher Schritt für einen unvereinigten Trill. Er widmete sich dafür schon seit seiner frühen Jugend einer Sternenflottenkarriere. Sobald er das nötige Mindestalter für die Aufnahmeprüfung zur Sternenflottenakademie hatte, meldete er sich zur Aufnahmeprüfung und bestand diese auf Anhieb. Den Abschluss an der Akademie machte er als Jahrgangsbester, sein weiterer Dienstverlauf ähnelte seiner Akademiezeit stets wurde er von seinen Vorgesetzten belobigt, innerhalb von kürzester Zeit wurde er bis zum Lieutenant sen. Grade befördert. Etwas länger dauerte seine Beförderung zum Lieutenant Commander dauerte etwas länger, allerdings war die Zeitspanne immer noch kürzer als bei mansch anderem Flottenoffizier. Lieutenant Commander blieb er allerdings nur drei Jahre und dann meldete er sich zum Commandertest und bestand ihn in Rekordzeit. Aus den Berichten der Prüfer stand einhellig das man erwartete das Kelvan innerhalb der nächsten drei Jahre zum Captain befördert werden würde. Damit währe er einer der jüngsten Captains der Sternenflotte.

Der dritte Kandidat war eigentlich eine Kandidatin und hörte auf den Namen Jorunn Dagdóttir Tørresdal und war menschlich, Auch sie hatte eine vorbildliche Dienstakte. Alles in allem schien sie eine fähige Offizierin der Sternenflotte zu sein. Sie hatte es geschafft innerhalb von zwölf Jahren vom Fähnrich zum Commander befördert zu werden. Und auch sie hatte die Prüfung zum Commander mit sehr gut abgeschlossen. Innerhalb der letzten 6 Jahre hatte sie es vom Lieutenant sen. Grade bis zum Commander geschafft.

Jeremy hatte sich ausgiebig mit den drei Dienstakten beschäftigt und hatte ebenfalls die Berichte und Belobigungen der jeweiligen Vorgesetzten gelesen.

Nach drei Stunden ausgiebigen Studiums stand seine Entscheidung fest. Jeremy hatte sich seinen neuen ersten Offizier ausgesucht. Und schickte sogleich seine Entscheidung an das Hauptquartier so das sie den entsprechenden Offizier zu einem Treffpunkt schicken konnte das auf dem momentanen Kurs der Community lag.

„Computer Logbucheintrag erstellen.“

Der Computer gab eine piepsende Bestätigung.“

„Computerlogbuch der Community, Sternzeit 60486.32, Captain Jeremy Tenner.

Das Sternenflottenkommando hat mir die Auswahl an zur Verfügung stehenden ersten Offizieren zukommen lassen und ich habe mich für Commander Jorunn Dagdóttir Tørresdal entschieden. Ich erwarte nun von dem Hauptquartier ein Treffpunkt an dem wir Commander Tørresdal an Bord nehmen können. Auch wenn Lieutenant Coleman seine Aufgaben gut erfüllt so bin ich beruhigt das in Kürze wieder ein vollwertiger erster Offizier an Bord sein wird.“

„Logbucheintrag Ende.“

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Unruhig tigerte Milseya in ihrem kleinen Quartier hin und her. Was bei allen Höllen dauerte nur so lange? Immer wieder starrte sie auf den Deskviewer, der bislang nur meldete, dass die Verbindung aufgebaut wurde. PAH! Seit wann dauerte es über 30 Sekunden eine simple Subraumverbindung aufzunehmen? Nein. Nein. Da war was im Busch! Womöglich hatte George nicht sorgfältig genug gearbeitet! Wenn sie den in die Finger bekam! Na, der konnte sich auf was gefasst machen! Oder .. oder .. vielleicht.. oh bei allen Himmeln! Vielleicht war etwas mit Baru'Q! Und ihr Mann konnte gerade nicht .. Nein! Nein! Nein!

Das Terminal piepste – die Verbindung stand. Mit einem Satz war die Bajohaliianerin am Gerät. „Was ist los?“, rief sie zutiefst besorgt.

„Qai. Was soll los sein?“ begrüßte H´Qar seine Frau.

„Wieso hat das so lange gedauert?“, herrschte sie ihn an und beäugte dann die Umgebung. „Wo ist Baru'Q? Geht es ihm gut? Hat er sich etwas getan? Warum ist er nicht bei dir?“

H´Qar verdrehte die Augen. Hoffentlich würde das nicht zum Regelfall werden. „Baru´Q schläft und es geht ihm ausgezeichnet. Außerdem kann ich ihn nicht die gesamte Zeit mit mir herum tragen Ich habe ja auch Dienst.“

„Ach? Kannst du nicht?“

Milseya ließ sich in den Sessel fallen und schüttelte den Kopf, während sie versuchte, sich zu beruhigen. Verdammt, würde das jetzt immer so sein? Was hatte sie sich eigentlich dabei gedacht? Was hatte sie nur geritten, ihren Sohn wegzugeben und sich einzubilden, dass es das Beste wäre?

„Nein, kann ich nicht. Und du könntest es auch nicht.“ Der Klingone schaute seine Frau sehr ernst an.„Was ist los mit dir?“

„Es ist nur ... nur ... so verdammt still!“ Sie atmete mehrmals tief durch, bevor sie aufsah. „Keiner brüllt alle zwei Stunden nach seinem Fläschchen! Keiner singt klingonische Schlaflieder! Und dieses Quartier ist so leer und aufgeräumt, als ob ihr beiden nie hier gewesen seid!“

„Bei dir ist aufgeräumt?“ Der ernste Blick wich einem überraschten. „Es war dein Wunsch, dass Baru´Q nach haliianischer Tradition die ersten 10 Jahre beim Vater aufwächst. Willst du das immer noch?“

„Ja .. nein .. ach verflucht, ich hab keine Ahnung!“ Verärgert sprang Milseya auf und begann hin und her zu gehen. „Wir beide waren uns einig, dass es für ihn besser sein würde, als Klingone auzuwachsen und die Ferien auf Halii zu verbringen. Wir beide waren uns auch einig, dass er im Moment besser bei dir aufgehoben ist. Und ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist, aber verdammt noch mal .. ihr seid noch nicht mal einen Tag weg und ich könnte die Wände hoch gehen!“

„Mili, wenn der Prozess vorbei ist, werden wir eine neue Lösung finden. Aber jetzt wirst du mit dieser Situation leben müssen. Dem Kleinen wird es bei mir gut gehen. Ich werde dich jeden Tag kontaktieren und werde dir den Kleinen zeigen. Wenn meine Anhörung vorbei ist, werde ich dich mit dem Jungen besuchen.“

„Ich weiß, ich weiß, ich weiß..“ Sie winkte ab, sah nach oben und schnaufte durch. „Es tut mir leid .. wirklich .. aber ich fühle mich .. ab ob.. man mir .. ich weiß nicht.. einen Arm amputiert hätte oder so ähnlich .. man kann ihn immer noch fühlen, obwohl man weiß, dass es nicht mehr da ist.. ich kann Baru'Q immer noch spüren und doch kann ich ihn nicht sehen oder hören.. das macht mich wahnsinnig!“ Sie verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln. „Ich kann nichts gegen meine Natur, H'Qar. Du wirst damit leben müssen.“

H´Qar lachte kurz auf. „Als ob ich das nicht wüsste. Das war ein Grund, warum ich dich geheiratet habe. Ich werde es schon überstehen, nur um dich mache ich mir Sorgen. Bleibe stark, meine Kleine.“In diesem Augenblick begann im Hintergrund Baru´Q zu weinen. „Warte bitte kurz.“ H´Qar verschwand kurz vom Bildschirm.

Milseya Herz krampfte sich zusammen, doch sie widerstand dem schier übermächtigen Impuls „Was ist passiert?“ zu brüllen. Ein kurzer Blick auf den Chronometer verriet ihr, dass ihr Sohn mit großer Sicherheit entweder wieder Hunger hatte oder eine neue Windel benötigte. Alles war wie es sein sollte. Alles war in Ordnung.

Wenige Augenblicke später kam H´Qar wieder in den Sichtbereich des Bildschirms und er hatte seinen Sohn auf dem Arm. Dieser nuckelte zufrieden an einem Fläschchen. „Es ist alles in Ordnung mit ihm. Er hat nur ausgeschlafen und wollte zu seinem Vater.“

Ein Strahlen überzog das Gesicht der Bajohaliianerin, die ihren Kopf aufstützte und glücklich ihrem Sohn beim Trinken zusah. Sie streckte den Arm aus und berührte am Deskviewer die Stirn Baru'Qs. Zärtlich strich sie darüber. Lächelnd sah sie ihren Mann an. „Trinkt er immer noch so viel?“

"Noch mehr", gab H´Qar lächelnd zurück.

Sie nickte zufrieden. „Du darfst nicht vergessen, ihm auch regelmäßig ein wenig Wasser zu geben. Auch wenn er wie ein Klingone aussieht, so benötigt sein haliianischer Magen viel Flüssigkeit .. und für Blutwein ist er noch ein klein wenig zu jung.“ Sie lachte leise. „Tut mir leid, wenn ich dir das vermutlich schon zum 2000. Mal sage..“

„2375 mal hast du mir das gesagt. Ich habe hier auch noch Tee für Kinder, den er jede Stunde bekommt, wenn er ihn will.“ H´Qar legte Baru´Q so, dass Milseya ihn noch besser sehen konnte. Weiter sog der Kleine gierig an seiner Flasche. „Ich soll dir übrigens von Simgal ausrichten, dass sie sich mit der haliianischen Tradition auseinandergesetzt hat und unseren Sohn auch in haliianischer und bajoranischer Kultur unterweisen wird, wenn er erst einmal soweit ist.“

„Das hat noch viel Zeit“, erwiderte sie. „Aber danke Simgal dennoch von mir. Wenn Sie irgendwelche Informationen benötigt, dann kann sie Jasny kontaktieren oder meinen Onkel Bavil auf Bajor – falls er mittlerweile eine Kommunikationsanlage hat installieren lassen. Er ist fertig..“ Sie zeigte auf das leere Fläschchen. „Auf den Teil jetzt kann ich gut verzichten“, spielte sie leicht schmunzelnd auf eine frische Windel an. Die kleine Frau seufzte leise. „Ich wäre dennoch gerne bei euch...“

„Ja, ich wünschte auch, dass du jetzt hier wärst.“ Der Klingone lachte. „Du wirst den Kleinen schon bald wieder in deine Arme schließen können.“

Milseya nickte lächelnd.

Shane und fee in „Arg strapazierte Familienbande“

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Mit langen Schritten fegte Jerome Stanton zur Luftschleuse der Ladoga. Die wenigen Crewmitgliedern, die ihm begegneten wichen dem Offizier freiwillig aus. Sie hatten den Ermittler zwar noch nie Lächeln gesehen, aber bei der grimmigen Miene, die er gerade aufgesetzt hatte, wollte niemand Jay im Wege stehen. Was auch vermutlich besser für ihre Karrieren war.

Fähnrich Kolo stand schon an der Luftschleuse als sein Vorgesetzter ebenfalls zu trat. Soeben hörte man wie die Verriegelung die Ladoga mit der Raumstation verband.

„Hallo Lieutenant Commander. Hier sind die Daten die wir bisher haben. Es ist nicht viel aber vielleicht hilft es bei ihrem Gespräch mit Captain Hellberg.“

Kolo Barei reichte seinem Vorgesetzten ein PADD.

„Ich werde mir in der Sicherheitsabteilung sämtliche Sensoraufzeichnungen besorgen und auswerten.“

Kolo machte eine kurze Pause und räusperte sich dann kurz.

„Der Rechtsbeistand für die unter Arrest stehenden Offiziere ist auf der Community angekommen.“

"Ich weiß.", grummelte Jerome. „Aber hast du dir mal ihre Akte angesehen. Eine Vulkanierin. Die hat keinen Sinn für die Notwendigkeit gewisser Vorgehensweisen.“ Er schlug gegen den Schottrahmen. „Verdammt, man hat mich mit dem Fall beauftragt, weil ich der Beste bin. Auch wenn ich vielleicht das eine oder andere mal unter Beschuss geraten bin. Ich mache keinen Hehl aus meinen Methoden. Sie sind hart, aber effektiv. Und sie führen zum Ziel. Das die Flotte sauber bleibt. Aber es gibt natürlich ein paar Warmduscher die das Ziel nicht sehen, nicht sehen wollen. Und die legen mir Steine in den Weg.“

Er räusperte sich: „Okay. Mit T’Racy beschäftige ich mich, wenn wir auf der Community sind. Ich habe schon ganz andere Steine geknackt. Jetzt sind Hellberg und Barthels dran. Komm jetzt Barei.“

Mit den Worten betrat er den kurzen Verbindungskorridor zwischen der Luftschleuse der Ladoga und Deep Space sechs.

Barei schüttelte leicht den Kopf als er hinter Stanton her ging.

„Du weist ganz genau das es jedem zusteht sich einen Rechtsbeistand zu nehmen und die Sternenflotte will halt niemanden wegen Verfahrensfehler laufen lassen.“

"Klar steht denen ein Rechtsbeistand zu. Aber nicht so einen Computer auf zwei Beinen. Nicht jemanden, der jeden Trick kennt und alle entsprechenden Präzedenzfälle sofort dahersagen kann.", erwiderte Commander Stanton. "Verdammt ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sage, aber Brol Spencer als Rechtsbeistand wäre mir lieber."

Er seufzte: "Es ist mein Job, Verbrecher hinter Gitter zu bringen, Leute, die die Uniform beschmutzt haben. Klar will ich nicht, dass die wegen Verfahrensfehler laufen gelassen werden, aber es bringt auch nichts, wenn ich diese Sieben mit Samthandschuhen anfasse."

Jay versuchte seine Erregung zu minimieren: "Irgendetwas, auf das ich bei Hellberg aufpassen muss?"

„Sieh es als Herausforderung, Außerdem ist es nicht deine Aufgabe sie hinter Gitter zubringen, wir müssen nur die Beweise Finden die dann zu deren Verurteilung führen. Aber lassen wir das.“

Barei blickte auf ein PADD.

„Captain Hellberg ist seit 39 Jahren bei der Sternenflotte, hohe Verdienste hat aber wohl das Ende seiner Kariere erreicht, seit 5 Jahren ist er Kommandant von DS 6. Er hat sich in seiner Karriere nichts zuschulden kommen lassen.“

Jerome runzelte die Stirn. Nichts zum Einhaken. Dann stutzte er: „Meinst du nicht, dass da etwas faul ist? Hellberg ist 39 Jahre bei der Flotte, hat eine saubere Akte mit mehreren Auszeichnungen. Und ist nur Captain? Und kommandiert nur eine Raumstation? Bin ich der Einzige, dem das komisch vorkommt? Der Mann hat irgendetwas falsch gemacht. Fragt sich nur was?

„Es gibt jedenfalls nichts in den Akten. Es gehen aber die Gerüchte rum das er sich mit ein paar Admirälen angelegt haben soll, da gibt es aber keine Beweise für. Und es wird bei weitem nicht jeder Captain einmal ein Admiral. Offiziell hat er also eine blütenreine Weste.“

"Du kennst ja meine Vorliebe für die inoffiziellen Infos." Der Ermittler überlegte: "Und Barthels?"

„Barthels scheint nicht freiwillig auf diesem Posten zu sein, ist wohl einigen Vorgesetzten auf die Füße getreten. Hat wohl mal nen Gefangenen auf der Galileo zu hart ran genommen um an eine Aussage zu kommen. Der Gefangene kam nach den Akten noch in der Arrestzelle ums leben.“

"Sie hat also diese Linie übertreten.", konstatierte Jay. "Eine Linie, die selbst ich scheue. Gewalt gegen einen Gefangenen. Warum ist sie nicht rausgeflogen?"

„Es konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass Sie für den Tod verantwortlich war. Es gab Anzeichen für eine tödliche Krankheit die sich im Endstadium befand. Man könnte sagen sie hat Glück gehabt.“

"Dann endet ihr Glück vielleicht heute.“, bemerkte Commander Stanton. „Wenn ich nachweisen kann, dass sie im Fall der Communityoffiziere schlampig gearbeitet hat, ist sie dran.“

Er wollte noch weiter sprechen, aber da entdeckte er am Ende des Verbindungstunnels Captain Frank Hellberg und Lieutnant Commander Olga Barthels. Jay kratzte sich am Kopf. So war das also. Die beiden waren offenbar der Ansicht, Angriff sei die beste Verteidigung. Okay, wenn die beiden spielen wollten, sollte es ihm recht sein.

Jerome beschloss es dieses Mal mit der netten Variante zu versuchen. Das würde die beiden Offiziere überraschen. „Captain Hellberg, Commander Barthels, ich bin Lieutnant Commander Jerome Stanton. Ermittler der Sternenflottensicherheit.“ Er legte Olga seine ID - Karte vor. „Und das ist mein Kollege Ensign Kolo Barei.“

Olga Barthels blickte kurz auf die ID-Karte und nickte kurz. Captain Hellberg streckte Jerome seine Hand entgegen.

„Willkommen auf DS 6 meine Herren. Fähnrich wenn sie bitte mit dem Lieutenant Commander gehen würden. Sie überreicht ihnen alle geforderten Aufzeichnungen. Mr. Stanton und wenn sie mir bitte folgen werden damit wir uns in Ruhe unterhalten können.“

Kolo Barei nickte seinem Vorgesetzten noch kurz zu und verschwand dann mit der Sicherheitschefin.

Jerome stieß einen kurzen Pfiff aus, worauf sich Kolo zu ihm kurz umdrehte. Jay faste sich wie beiläufig ans rechte Ohr, ein Signal für den Bajoraner der Sicherheitschefin auf den Zahn zu fühlen.

Dann nickte er dem Captain zu: “Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten, Sir?“

„Wir könnten in mein Büro gehen Commander. Dort sind wir ungestört. Und können diese Unangenehme Sache hoffentlich mit etwas Licht erhellen. Wenn sie mir bitte folgen wollen.“

Der Captain ging vor und geleitete Stanton zum nächsten Turbolift.

Jerome folgte dem Kommandanten der Raumstation. Dabei fiel ihm aber auf, dass nicht der nächstgelegen Turbolift angesteuert wurde, wie aus den an der Wand angebrachten Markierungen ersichtlich wurde. Die Korridore, durch welche er Captain Hellberg folgte, waren alle im guten Zustand. Doch warf man einen Blick in angrenzende Bereiche sah die Sache anders aus. Es gab massive Anzeichen auf mangelnde Wartung, in einen parallelen Korridor flackerte das Licht.

Dann bog der Captain links ab und Jay sah bewusst nach rechts. Und er musste sich sehr beherrschen, bei dem was er sah, nicht einzugreifen. Ein Sicherheitsoffizier der Station nahm von einem ziemlich zwielichtigen Humanoiden eine kleine Kiste entgegen. Der Ermittler war sich nicht sicher, aber er glaubte, er hätte so etwas schon mal gesehen. Eine Kiste mit biomimetischen Gel.

Es widersprach allen, an was Jerome Stanton glaubte. Aber auch er wusste, dass man manches Mal die kleinen Fische laufen lassen musste, um die Großen zu kriegen. Der Sicherheitsoffizier war aber nicht von Haken. Um den würde er sich später kümmern.

Er schloss wieder zu Hellberg auf der vor dem Turbolift stand.

Helberg lächelte Stanton an.

„Nun haben sie schon Fortschritte mit Ihren Untersuchungen gemacht? Ich hoffe das wir Ihnen hier weiter helfen können.“

Der Turbolift stoppte und der Captain führte Stanton über einen Korridor direkt in sein Büro.

„Bitte setzen sie sich.“

Jerome folgte der Aufforderung und nahm Platz. Dann lehnte er sich zurück und presste die Finger gegeneinander. "Nun Captain, um ganz ehrlich zu sein: Das, was sie vorhin so euphemistisch eine 'unangenehme Sache' nannten, ist eine Katastrophe für das Ansehen der Flotte. Und es gibt eine Menge unbeantworteter Fragen. Fragen, die mit den Aufenthalt der sieben angeklagten Offiziere auf ihrer Station zusammenhängen." Er räusperte sich: „Haben sie etwas dagegen, wenn ich das Gespräch aufzeichne?"

"Natürlich können sie das Gespräch aufzeichnen."

Jay stutzte. Entweder war sich Hellberg nicht bewusst, dass er es vergeigt hatte. Oder er wusste genau, was er sagen musste. Der Commander musterte den ranghöheren Offizier. Bluffte er nun oder nicht. Jerome war sich nicht sicher, aber er würde es schon herausfinden.

Der Ermittler ging zu einen Replikator um sich ein Audiopadd zu holen, das er auf der Ladoga vergessen hatte. „Computer, Beginn der Aufzeichnung Befragung von Captain Frank Hellberg, Akte 3421-Alpha- 197, Ermittler Jerome Stanton, Anwesend Captain Frank Hellberg, Kommandant von Deep Space sechs.“

Er räusperte sich: „Kommen wir gleich zur Sache. Sie haben Lt. Cmdr. Assjiama festnehmen lassen, als sie an Bord der USS Faraway hier eintraf?“

"Ja das ist korrekt."

"Wissen sie, wie sie auf das Schiff gekommen ist?" Jerome wusste das zwar, aber das war eine seiner Testfragen, um zu sehen, wie es Hellberg mit der Wahrheit hielt.

„Nein ich weis nicht wie sie auf das Schiff gekommen ist. Uns wurde mitgeteilt, dass sich ein flüchtiger Sternenflottenoffizier auf der Faraway aufhielt und da haben wir reagiert."

Jerome nicke nur. McNerron hatte nicht den Haftbefehl gegen die Ärztin ja nicht aufheben können. Und offenbar war der Einfluss des Admirals nicht weit genug gegangen, so dass die Crew der Faraway nicht zum Schweigen verpflichtet worden war.

Wie auch immer, der Ermittler verwendete eine bewährte Taktik, scheinbar spontan das Thema zu wechseln. Das verwirrte den einen oder anderen Befragten und er wollte testen, wie das bei Hellberg wirkte. „Vorbildlich.“, bemerkte er, mit einen hintergründigen Lächeln.

„Wie mir bekannt ist, traf Lieutnant JG Milseya Anquanar kurz darauf ein. Können sie mir da ein paar Details dazu verraten? Ich habe zwar den offiziellen Bericht gelesen, aber schildern sie mir es bitte in ihren Worten“

Captain Helberg lehnte sich etwas in seinem Sessel zurück.

„Nun ich erinnere mich sehr gut daran. Ich hatte zudem Zeitpunkt Dienst auf der OPS als uns der klingonische Bird of Prey Feuerschlag kontaktierte und meinte er hätte ein verschollenes Sternenflottenmitglied an Bord. Wenige Minuten später standen Lieutenant Anquenar und HoD H´Qar in meinem Büro. Da der Lieutenant für Tod erklärt worden war, bin ich natürlich misstrauisch gewesen. Ich ließ unseren Arzt holen und die Identität des Lieutenants überprüfen. Die medizinische Untersuchung ergab das es sich wirklich um Lieutenant Anquenar handelte.“

"Haben sie auch überprüft, warum der Lieutnant für Tod erklärt wurde?"

"Nein."

"Warum nicht?"

"Laut Akte gab es da nichts nachzuforschen, Nach den Unterlagen starb sie bei einem Angriff auf ihr Shuttle. Außerdem hat es nichts mit der Tatsache zu tun das ein für Tod erklärter Sternenflottenoffizier in meinem Büro stand.“

Jerome sagte eine kurze Weile lang nichts, sondern schenkte seinen Gastgeber einen bohrenden Blick. So war das also. Hellberg machte nur das Notwendigste. „Nichts mit der Tatsache zu tun, sagen sie Captain? Keine Neugierde? Es passiert ja auch jeden Tag in der Raumflotte, dass eine schwangere Pilotin scheinbar getötet wird und Wochen später an Bord einer Raumstation eintrifft. Wo zufällig kurz zuvor, eine ihrer Exkolleginnen und wenn man der Dokumentation glauben kann auch eine der engsten Freundinnen. Und das kam Ihnen nicht Spanisch vor?“ Der Sarkasmus in Jays Stimme war deutlich zu hören.

„In ihrer Akte stand die Todesursache, diese sogenannte Dokumentation habe ich nicht gesehen. Daher wusste ich nichts von den persönlichen Verhältnissen bis zu dem Zeitpunkt an dem Lieutenant Anquenar mich darum bat Doktor Assjima zu besuchen. Und in meinen 39 Jahren bei der Sternenflotte habe ich schon seltsamere Dinge erlebt.“

"Captain, ich möchte ihre Erfahrung nicht in Frage stellen.", erklärte Jay. „Aber ich bin auch seit 26 Jahren Offizier in der Flotte. Und glauben sie mir, ich habe auch schon einige seltsame Dinge gesehen. Aber selbst ohne die Kenntnisse aus der Doku wäre ich spätestens stutzig geworden, als Anquanar die Ärztin besuchen wollte.“ Er musterte den Kommandanten der Station. „Ich hoffe mal sie haben es nicht erlaubt? Oder es war wenigstens noch jemand dabei, als die beiden Frauen sich trafen?

"Ich habe es letztendlich erlaubt. Und ja es war immer ein Sicherheitsoffizier anwesend."

„Die entsprechenden Protokolle sind sicherlich bei den Daten, die Ensign Kolo gerade von Commander Barthels erhält."

Der Ermittler räusperte sich. Hellberg war ziemlich glatt. Er war vorbereitet, dass musste man zugeben und verfügte über eine Selbstbeherrschung, die schon fast vulkansicher Herkunft war. Aber der Commander hatte schon ganz andere Typen als Hellberg geknackt. Er beugte sich nach vorne: "Captain, sie versuchen hier den Eindruck zu vermitteln, als wäre alles auf Deep Space Sechs in bester Ordnung, nicht wahr?"

Er fixierte den Offizier. „Dann erklären sie mir, wie sich fünf, mit föderationsweiter Fahndung gesuchte, Offiziere, mehrere Tage auf ihrer Station aufhalten können, ohne entdeckt zu werden. Und noch im Vorbeigehen ihre gesamte, ich wiederhole ihre GESAMTE Sicherheitstruppe zum Narren halten und eine Gefangene befreien.“

Captain Hellberg beuget sich etwas nach vorne und blickte Stanton fest in die Augen und verzog keine Mine. „Natürlich sind die Aufzeichnungen bei den Unterlagen. Und ich weis ebenfalls das Deep Space six nicht gerade ein Prunkstück der Sternenflotte ist. Aber es ist meine Station. Und wir untersuchen noch wie es zu der Flucht kommen konnte. Und was die gesuchten Offiziere angeht. So hatten sie hervorragende Papiere und sie verhielten sich hier nicht auffällig.“

Helberg lehnte sich wieder zurück.

„Und sie brauchen überhaupt keine versteckten Andeutungen machen.“

Jerome lächelte mitleidig: „Deep Space Six ist nicht das Prunkstück der Flotte.“ Jay lachte selten, aber hier entfuhr ihm ein kleines höhnisches Lachen. „Das ist eine sehr beschönigend formulierte Beschreibung. Mir ist klar, sie sind hier draußen ziemlich weit weg von den Nachschubrouten der Flotte. Als einer der letzten Außenposten vorm Outerrim. Aber ich habe schon klingonische Stationen gesehen, die besser in Schuss waren. Mit Mannschaften, die besser waren als ihre Leute. Und das habe ich schnell erkannt, obwohl ich offensichtlich die Admirals Sightseeingtour bekommen habe.“

Er stoppte kurz: „Sie wollen klare Worte? Können sie haben. Sie können untersuchen soviel sie wollen. Das wird Starfleet auch. Nicht durch mich, keine Bange. Aber eines steht glaube ich schon fest. Sie und ihre Leute haben es vergeigt.

Sheridan, Shral und Bishop sind seit der Dokumentation über die Community bekannter als Captain Kirk. Und erzählen sie mir nicht, dass das niemand von ihren Leuten es gesehen hat. Selbst ich habe Ausschnitte davon gesehen. An den ganzen Medienhype kam man ja nicht vorbei. Und sie wollen mir erzählen, die schlüpfen bei ihnen durch das Raster? Ohne Sternenflottenequipment? So gut kann niemand sein. Oder sollte zumindest niemand.“

Jerome stand auf und stellte sich neben den Captain. Dann beugte er sich herab und flüsterte: „Oder gibt es da noch etwas, was ich wissen sollte?“ Er machte eine Pause, dann spuckte er den Rang förmlich aus: „Captain.“

Captain Helberg stand nun ebenfalls auf und blickte seinem gegenüber wieder streng in die Augen.

„Glauben Sie wirklich nicht das jemand ohne Sternenflottenausrüstung so gut sein kann? Gehören Sie wirklich zu diesen verbohrten Typen die meinen das alle anderen Völker der Galaxis hinter der Föderation herhinken. Welch eine beschränkte Weltanschauung.“ Zischte der Captain. „Und wenn Sie mir jetzt vorwerfen wollen das ich mit diesen Individuen kollaboriert habe dann muss ich Sie leider enttäuschen.“ Auch Captain Helberg mache eine kurze Pause. „Lieutenant Commander. Und ich glaube kaum das sie mit meinen Antworten zufrieden sind, egal was ich sage.“

„Angesichts der Tatsache, dass die Sternenflotte selbst mit Gegnern wie den Borg oder dem Domninion fertig wurde, kann man durchaus davon ausgehen, dass unsere Ausrüstung mindestens genauso gut ist, wie die anderer Völker. Klingonen mögen robustere Schiffe haben, Romulaner haben ihre Tarnung, die Cardassianer ihre besseren Computer. Andere können schneller Truppen zusammenstellen, wie das Dominion. Bei uns ist aber das Gesamtpaket gut aufeinander abgestimmt.“, erwiderte Jerome. „Ein Umstand, den ich in meinen Jahren bei der Flotte schätzen gelernt habe.“

Er räusperte sich. „Es ist aber auch verbohrt, zu glauben, dass man die Situation im Griff habe. Oder seine Leute. Denn oftmals kann der Eindruck ziemlich täuschen.“ Er griff nach seinen Audiopadd und machte sich auf den Weg. „Meine Fragen sind jedenfalls beantwortet. Einen guten Tag, wünsche ich Ihnen Captain. Und danke, ich finde selbst zur Luftschleuse.“ Damit war er Verschwunden.

Hellberg schüttelte seinen Kopf. Dieser Mann war ein Hexenjäger und die ließen keine Unschuld zu. Dieser Man vergaß das die Sternenflotte sowohl gegen die Borg als auch gegen das Dominion beinahe verloren hätte und das es nicht so war lag nicht an der fein abgestimmten Flotte. Es waren einzelne Personen die den Sieg gebracht haben. Aber so etwas würde jemand wie Stanton nie akzeptieren.

Alex und shane in „Jays Regel vier: „Verrat lauert überall.“

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„Autsch!“ Aufgebracht schlug Sam nach dem Zweig, der ihm schmerzhaft ins Gesicht gepeitscht hatte, während er sich zwischen den dichten Büschen hindurch schob. Wo steckt sie nur wieder! Seine Finger krallten sich um das Padd in der Hand. „Assjima! Wo bist du?“ Verdammtes Holodeck! Warum sind da nie Wände wo welche sein sollten? Hier sucht man sich ja dämlich. Seit fünfzehn mühsamen Minuten kroch er durch das photonische Unterholz auf der Suche nach seiner Frau, stapfte durch Matsch und schlug nach Mücken, die eigentlich nur aus Licht bestanden, aber dennoch die Eigenart hatten, schmerzhaft zu stechen. Plötzlich ging der Schlamm unter seinen Füßen in festen Sand über. Als er sich zwischen zwei dichten Büschen hindurch schob wurde es schlagartig hell und er blickte auf die silbrig glitzernden Wellen eines großen Sees. Wenige Meter vor ihm kniete Assjima und zeichnete mit dem Finger kunstvoll ineinander verschlungene Linien in den Sand. Er blieb stehen und beobachtete die Szene verwundert. Sie musste schon seit Stunden hier sein, denn der ganze Strand war bereits von mit farbigem Sand ausgefüllten Formen durchzogen, die in der künstlichen Sonne um die Wette leuchteten. „Das ist wunderschön“ murmelte er leise, aber dennoch laut genug, dass sie ihn eigentlich hätte hören müssen. „Assjima?“ Die Deltanerin zeigte jedoch keine Reaktion sondern griff in eines der Säckchen neben ihr und ließ farbigen Sand in die soeben gezeichnete Spirale rinnen.“ Chemaschu … hörst du mich?“

Nein, sie hörte ihn nicht. Sie hörte nur die Stimmen in ihrem Inneren. Besonders die ihres Vaters, der mit der Meisterin stritt. “Sie hat alles ignoriert was ich ihr beigebracht habe!“ hörte sie Eslau sagen. Ihr Finger zeichnete ein gleichschenkeliges Trapez in den Sand. “Nein, sie denkt immer an das was du ihr beigebracht hast. Aber sie ist die, die sie ist und muss aus ihrem eigenen Gefühl heraus handeln“ erwiderte Ischila. Eine wellenförmige Linie schnitt das Trapez in zwei ungleiche Hälften. “Das glaube ich nicht, Ischila. Ihr Handeln entbehrt jeglicher Logik.“ Anthrazitfarbener Sand füllte nun langsam die obere Hälfte des Trapezes. “Du hast ihr nicht nur logisches Denken beigebracht, Eslau. Von dir hat sie gelernt, Recht von Unrecht zu unterscheiden.“ Aus Assjimas Faust rann nun dunkelroter Sand in die Wellenlinie. “Ich habe ihr niemals beigebracht gegen die Regeln zu verstoßen“ Die untere Hälfte des Trapezes wurde nun ebenfalls anthrazitfarben. “Das hast du nicht. Aber du hast ihr stets geholfen ihren Weg durch dieses Labyrinth zu finden ohne dass sie die Regeln verletzen musste.“ Mit vorsichtigen Bewegungen wischte Assjima über die Linie so dass die leuchtend roten Sandkörner in die dunkel glitzernden des Trapezes flossen. Sie richtete sich auf. Die rote Linie verband nun wieder die beiden Hälften des Trapezes und löste gleichzeitig seine geometrische Strenge auf. Plötzlich war da eine weitere Stimme. „Chemaschu?“ Und diese kam nicht aus ihrem Inneren. „Sam?“ Sie drehte sich langsam um. Der Betazoide saß auf einem Stein und lächelte sie milde an.

„Was machst du da?“

„Ich sortiere meine Welt.“

„Im Sand?“

„Nein, in Gedanken.“ Assjima stand auf und ging zu ihm hinüber.

Er griff nach ihrer Hand, zog sie auf seinen Schoß und schlang beide Arme um sie, ohne den Blick von dem sandigen Mandala zu wenden. „Deine Welt ist ziemlich farbenfroh.“

„Aber auch ganz schön chaotisch.“ Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

„Ich habe dich gesucht. Du hast deinen Kommunikator im Quartier gelassen.“

„Ich bin nicht im Dienst. Da geht es den Rest der Besatzung nichts an wo ich mich aufhalte.“

„Tenner sieht das vielleicht anders, da du ja unter Arrest stehst.“

Assjima zuckte mit den Schultern. „Soll er es der Anklageschrift beifügen. Warum hast du nach mir gesucht?“

„Dein Vater hat eine Nachricht an den Falken geschickt. Ich vermute, dass er die Kanäle der Sternenflotte lieber umgehen wollte.“ Er reichte ihr das Padd. „Hier – diese Information hat er von Tanrim bekommen.“

„Mein Vater meidet die offiziellen Kanäle? Es geschehen noch Zeichen und Wunder.“ Sie griff nach dem Datenträger und begann zu lesen. „Admiral van Siechendyk vom medizinischen Komitee der Sternenflotte ist ein alter Busenfreund von Doktor House und hat dafür gesorgt, dass mein Urlaub gestrichen wurde damit ich diesem Egomanen zu Diensten sein kann? Nun gut, jetzt hat der Mistkerl also einen Namen.“

„Das ist noch nicht alles. Lies bitte mal die Zusammenfassung der Akte des Admirals, die Tanrim an deinen Vater geschickt hat.“

„Hm … also: Admiral Prof. Dr. Cedrik van Siechendyk, 53 Jahre alt, geboren auf Cestus III, Mutter Ariane van Siechendyk, Mensch, Ingenieur auf Utopia Planitia, Vater unbekannt, Rigelianer. Die Mutter verstarb als Cedrik fünfzehn Jahre alt war. Der Junge lebte einige Zeit in einem Waisenhaus, das aus den großzügigen Mitteln …“ Assjima wurde blass „… des Schrotthändlers Hege Darg finanziert wurde, welcher später auch für das Studium des talentierten jungen Mannes aufkam.“. Erschüttert sah Assjima in Sams Gesicht. „Tanrim glaubt doch nicht etwa, dass Admiral van Siechendyk House im Auftrag Amol Dargs auf mich gehetzt hat? Was sollte denn eine solche Aktion bezwecken?“

Sam zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Aber die alten Herren werden da schon noch dahinter kommen. Übrigens erzählt er auch, dass eine alte Haliianerin mit ihm in Kontakt getreten ist. Du kannst dir schon denken wer das sein könnte?“

„Doch nicht etwa Milseyas Großmutter?“

„Genau die. Sie will den Verlust der „Crazy Fox“ kompensieren und hat Eslau um Mithilfe gebeten.“

„Wir haben aber keine großen finanziellen Rücklagen. Geldmittel haben auf Delta IV noch nie eine Rolle gespielt.“

„Nun, Ischila wird einen Teil beisteuern, ebenso Wesjla und dein alter Freund Merkalm will sogar seinen alten Speedracer veräußern um helfen zu können. Eslau plant, das Angebot Jasnys durch ein zusätzliches Kurzstreckenshuttle für die Damen aufzuwerten. Würde sich im Hangar des neuen Schiffes sicherlich gut machen. Gle’ma ist schon auf der Suche nach einem geeigneten Objekt. Und sie wird es sicherlich auch noch ordentlich aufmotzen bevor es den Besitzer wechselt.“

Assjima traten die Tränen in die Augen. „Womit habe ich euch nur verdient?“

„Mit jeder Sekunde, die du für uns da gewesen bist.“ Sam schob Assjima sanft von seinem Schoß, Stand auf und nahm sie an der Hand. „Komm, lass uns gemeinsam noch etwas Sand in deine Welt streuen.“

Bearbeitet von Assjima
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Vinara befand sich mit Charles Morten im Casino als Rhena zu ihnen an den Tisch trat. "Ich wollte nur fragen ob Sie schon eine Nachricht von Ihren Eltern erhalten haben, schließlich wollte diese haliianische Matriarchin, die die Tante Ihrer Pilotin ist Ihrer aller Familien an den Schadensersatz-Zahlungen beteiligen."

"Meine Stiefeltern haben mich bereits kontaktiert und wollte die Angelegenheit gerade mit Mr. Morten diskutieren. Aber da Sie schon mal hier sind - haben Sie Bedarf an irgendwelchen besonderen wissenschaftlichen Einrichtungen?"

Rhena lachte kurz auf. "Sehen wir aus als wären wir Forscher? Ich will Sie keinesfalls beleidigen, aber wir sind mehr auf der unternehmerischen Seite tätig. Das einzige was wir an wissenschaftlicher Ausrüstung brauchen könnten, wären die neuesten und detailiertesten Sternenkarten die es gibt; dazu noch die besten Sensoren für die Navigation und um eventuelle Angreifer schon frühzeitig erkennen zu können."

Vinara nickte langsam. "Ich denke der vulkanische Wissenschafts-Rat dürfte damit einverstanden sein, dass wir Ihnen die neuesten Karten überlassen. Bei den Sensoren käme es darauf an welche Technologie noch verbaut werden sollte... Nicht dass zum Beispiel ein Schildgenerator der Sternenflotte für unerwünschte Interferenzen sorgt. Vulkanische Technik neigt zuweilen dazu, im Zusammenspiel mit anderen Komponenten nur noch teilweise zu funktionieren."

"Gut, das werden wir bei unseren weiteren Wünschen berücksichtigen... Von Admiral Sheridan werde ich dann, wenn schon keine stärkeren Phaser erlaubt sind wenigstens den stärksten verfügbaren Warpkern sowie entsprechende Schilde und eine Zusatzpanzerung verlangen. Eventuelle Inkompatibilitäten mit den vulkanischen Sensoren könnte ich mit etwas Improvisation in den Griff kriegen; immerhin hatten wir auf der alten Crazy Fox auch schon eine wilde Mischung, an der unter anderem andorianische und tellaritische Komponenten beteiligt waren!"

Rhena verließ das Casino wieder, wobei sie beinahe mit dem gerade hereinhumpelnden Dr. House zusammengestoßen wäre. Dieser bewegte sich geradewegs auf den Tisch zu, an dem Vinara die Details von Rhenas Bitte gerade mit Charles Morten diskutieren wollte.

"Na da ist ja meine Lieblings-Andorianerin... Und da Sie sich wie mir gesagt wurde nicht mehr an mich erinnern können, wäre dies die Gelegenheit für einen vollkommenen Neuanfang."

"Einen Neuanfang?", fragte Vinara erstaunt, "ich wusste nicht was da zwischen uns gelaufen sein könnte..."

"Oh, wir hatten eine leidenschaftliche Beziehung, das Problem dabei war dass Sie nur Sex wollten und ich die große Liebe gefunden zu haben glaubte. Sie haben mir das Herz gebrochen!"

"Dr. House, Sie lügen doch wie gedruckt!", rief Morten aus.

"Na gut, den Versuch war es jedenfalls wert... Ich hoffe Sie haben nichts dagegen wenn ich mich ein Weilchen zu Ihnen setze und etwas zu essen bestelle? Ich habe nämlich Neuigkeiten die Sie interessieren dürften."

Die beiden anderen seufzten, ließen den Arzt aber gewähren da alle anderen Tische momentan noch voller waren.

House bestellte sich ein Schinken-Sandwich, ein Bier und eine Stoffserviette. Während er darauf wartete begann er: "Zuerst einmal habe ich gute Neuigkeiten für Ihre Kollegin. Die Befehle gegen die Dr. Assjima verstoßen hat, wurden auf meine Veranlassung hin gegeben, was wiederum einen unlauteren Einfluss meinerseits auf die medizinische Abteilung der Sternenflotte darstellte. Ergo sind die Befehle ungültig und das Locken... Ihre Kollegin zumindest in dieser Hinsicht aus dem Schneider."

"Das wissen wir auch schon von Brol Spencer, zumindest ich", erwiderte Morten. "War das dann alles was Sie uns sagen wollten?"

"Nein, aber ich möchte meine weiteren Informationen nur ungern mit leerem Magen loswerden, zumal sie mich in gewisser Hinsicht auch wie einen Trottel aussehen lassen."

Also warteten sie bis House sein bestelltes Essen hatte. "Passen Sie auf, jetzt kommt mein Geheimrezept, Knusper-Sandwich à la House!" Mit diesen Worten holte der Arzt eine Schmerztablette aus dem Röhrchen in seiner Tasche, legte sie in die Stoffserviette und begann wie wild mit dem Knauf seines Gehstocks darauf rumzuschlagen. Das Klopfen war so laut dass alle Augen im Casino sich auf den Tisch mit House richteten. Dieser faltete nach getaner Arbeit die Serviette wieder seelenruhig auseinander, streute die Pillenkrümel auf das Sandwich und begann dieses zu essen. "Einfach köstlich, möchten Sie auch mal probieren?"

"Vielen Dank, aber dieses Rezept ist dann doch ein bisschen zu speziell", lehnte Charles Morten ab, wobei er die Frage des Arztes ohnehin nur rhetorisch auffasste.

House hatte endlich den letzten Bissen seines Sandwiches verdrückt und fuhr fort: "Ich fürchte ich wurde benutzt... Benutzt um Dr. Assjima davon abzuhalten, Neria zu retten. Admiral van Siechendyk, den ich bislang immer als einen Freund betrachtet habe - sofern Leute wie ich überhaupt von Freundschaft sprechen - ist als Kind in einem von Amol Dargs Waisenhäusern aufgewachsen. Bis jetzt habe ich diesem Umstand keine Beachtung geschenkt, aber in Hinblick auf die jüngsten Ereignisse schwant mir Übles."

"Also war es van Siechendyk der den Befehl gab?", fragte Vinara.

"So sieht es aus; er war es auch der dafür sorgte, dass ich so schnell zum Kurator des Argus-Projekts ernannt wurde. Was mich an der ganzen Sache aber am meisten nervt ist die Aussicht, dass ich wahrscheinlich von meinem Posten zurücktreten muss den ich somit eigentlich unrechtmäßig erworben habe. Und man wird an meiner Stelle vermutlich irgendeinen Langweiler einsetzen, der die Forschungen in diesem Projekt eher behindert als vorantreibt."

"Dr. House, wenn Ihre Funktion als Kurator das Projekt tatsächlich soweit vorantreiben könnte, dass Sie baldmöglichst einen vollwertigen natürlichen Ersatz für Ihr verlorenes Bein haben und somit keine Nervensäge mehr sind, dürfte nur ein ausgesprochener Masochist sich einen anderen Kurator für dieses Projekt wünschen."

"Ein guter Einwand, ich werde also vor dem Gericht eine möglichst jämmerliche Figur abgeben und dabei einen auf reuigen, kranken Sünder machen. Ein Hoch auf die Gnade der Sternenflotte!" Er hatte inzwischen auch sein Bier ausgetrunken und stand auf, nicht aber ohne der verdutzten Vinara noch einmal mit einer altmodischen Stablampe in die Augen zu leuchten. "Pupillenreflex normal... Auch sonst keine Beschwerden?"

"Nicht wenn Sie diesen Raum verlassen."

"Ach kommen Sie, nach all den guten Nachrichten die ich Ihnen gebracht habe wollen Sie auf meine inspirierende Gegenwart verzichten? Ich hätte eigentlich erwartet dass Sie etwas dankbarer sind."

"Ich danke Ihnen für die Informationen, aber wenn Sie jetzt erwarten dass ich mich auf irgendwelche Doktorspielchen mit Ihnen einlasse, muss ich leider ablehnen. Ich wurde bereits gründlich untersucht, und solange Leute wie Sie nicht für unnötigen Stress sorgen kann ich mein Gedächtnis vielleicht schon wieder in ein paar Wochen zurückhaben."

"Na dann wünsche ich noch gute Besserung. Aber Sie haben doch nichts dagegen wenn ich eines dieser Bilder von Ihnen, die dieser Fähnrich von der Sicherheit immer herumreicht in meinem Quartier aufhänge?" Mit diesen Worten und einem Augenzwinkern verließ Dr. House das Casino.

"Welches Bild? Mr. Morten, können Sie mich aufklären?"

"Leider nicht vollständig Professor, aber laut meinem Bekannten vom Ingenieurs-Stab der Community soll es sich dabei um eine leicht retuschierte Fassung jenes Nacktbilds handeln, das Sie damals als junge Offizierin für ein antosianisches Kulturmagazin anfertigen ließen."

"Also dieses Bild... Daran kann ich mich bedauerlicherweise noch erinnern. Ich werde mich um diesen Fähnrich und gegebenenfalls Dr. House kümmern wenn wir die ganze Angelegenheit hier endlich hinter uns haben."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Geduldig und schweigend hörte sich Admiral Sheridan an, was Rhena als Ersatz für die Crazy Fox forderte. Dabei brachte sie auch zu Sprache, wie es aussehen, würde eine Einheit der Miranda Klasse zu bekommen.

Als Rhena ihren Vortrag beendet hatte, wartete sie erwartungsvoll, auf dass was ihr der Admiral antworten würde. Dieser blickte sie kurz an, bevor er das Wort an sie richtete.

„Sie werden eine angemessene Entschädigung für ihr Schiff und den Verdienstausfall erhalten. Ich habe diesbezüglich schon mit den Familien von Lieutenant Anquenar und Doktor Assjima gesprochen. Leider wird ihnen die Sternenflotte nicht ein Schiff der Miranda Klasse überlassen. Sie werden verstehen, dass solch ein offensives und defensives Potenzial, nicht ohne weiters aus der Hand gegeben wird. „

Rhena nickte langsam.

„Ich musste es versuchen Admiral.“

„Die Ausrüstung für ihr neues Schiff wird von der Sternenflotte mit neuen Energieschilden, einem Hochleistungstransporter für Frachttransfers, einem Klasse 6 Computerkern und neuen Replikatoren ergänzt werden. Außerdem wird die Sternenflotte für 3 Jahre die Wartungsarbeiten an ihrem Schiff übernehmen.“

„Das ist besser als gar nichts.“

„Das Denke ich auch“, stimmte Sheridan zu. „Unterbreiten Sie bitte ihren Kolleginnen dieses Angebot. Bei bedarf kann es noch nachgebessert werden.“

Rhena nickte ein weiteres Mal. „Ich danke Ihnen Admiral. „

Mit diesen Worten verließ die Andorianerin die Beobachtungslounge, die inzwischen zu einer Art Büro des Admirals geworden ist.

Sheridan lehnte sich in den Sessel zurück und wartete einige Momente lang, nach dem sich die Schotten geschlossen hatten. Auf dem ganzen Schiff redete man bereits von diesem Stanton. Und wie hart er sei.

Der Admiral überlegte zunächst, ob er sich über diesen Mann informieren sollte. Er selbst hatte nur wage Gerüchte über Jerome Stanton vernommen. Wenn nur die Hälfte auch annährend wahr war, so dürfte sich die nächste Katastrophe anbahnen. Einfach nur die Akte von Stanton zu lesen war auch keine Lösung. Aber er musste Wissen wer da wirklich an Bord kommen würde. Und was dies für die Angeklagten bedeutete. Das Letzte, was die Sternenflotte gebrauchen konnte, war ein Standgericht.

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Rhena betrat gut gelaunt die Astrometrie in welcher Charles Morten sich gerade aufhielt.

"Es sieht gut aus soweit; das haliianische Haus Thycham ersetzt uns die Crazy Fox und lässt noch einen Hochleistungs-Warpkern einbauen. Vinaras Adoptiv-Familie wird Sternenkarten und Navigations-Sensoren beisteuern, die Sternenflotte in Person von Admiral Sheridan neue Schlde, Computer, Frachttransporter und Replikatoren. Ich nehme an die Familie von Mrs. Jenax Sheridan wird sich an diesem umfassenden Angebot beteiligen. Ach ja, die Sternenflotte wird sich die nächsten drei Jahre um alle anfallenden Wartungsarbeiten auf der Crazy Fox kümmern! Und die Familie dieser deltanischen Ärztin will uns noch zusätzlich ein kleines, aber sehr leistungsfähiges Shuttle organisieren."

"Na das sind doch wirklich gute Neuigkeiten. Dann hätten Sie ja alle komplett... Bis auf die van Richthovens."

"Van Richthovens?", echote Rhena etwas verwundert.

"Lieutenant J.G. Bjørn Niels van Richthoven. Bio-Ingenieur und ein eher ruhiger Typ, der sich wie es aussieht während der ganzen Zeit im Hintergrund gehalten hat."

"Oh... Ein Bio-Ingenieur..." Rhena geriet ins Grübeln. "Bioneurale Schaltkreise spielen im normalen Zivilbereich keine Rolle. Aber dieser van Richthoven könnte mir eine Augenprothese mit eingebauter Mikroskop- und Fernsicht-Funktion bauen. Und natürlich auch noch eine Infrarot-Funktion, als Ersatz für meinen kaputten Fühler."

"Das klingt in Ordnung. Ich frage mich aber wieso Ihr Fühler nicht normal nachgewachsen ist. Vielleicht ließe sich da auch was verbessern..."

"Vielen Dank, aber eine wahre Kriegerin schämt sich nicht wegen alter Narben. Ich habe während des Nachwachsens nicht die erforderliche Mindestruhe eingehalten, weshalb das Teil wie Sie sehen etwas schief geraten ist und nur noch 40 Prozent seiner normalen Leistung bringt. Mein Auge habe ich dagegen vollständig verloren und bis jetzt noch nicht durch eine Prothese ersetzt."

Morten nickte. "Also möchten Sie, wenn ich Sie richtig verstehe eine Prothese die auch dementsprechend mechanisch aussieht? Eine die Sie die meiste Zeit unter der Augenklappe tragen werden?"

"Genau so eine, am besten mit einem roten Leuchten als Pupille, damit ich so manchem Armleuchter mal so richtig Angst einjagen kann!"

"Ja, das ließe sich machen. Schicken Sie van Richthoven eine entsprechende Nachricht; soweit ich weiß gibt es serienmäßig hergestellte Prothesen der von Ihnen gewünschten Art, mit ein paar Modifikationen dürfte ein solches Exemplar sich noch weiter perfektionieren lassen."

"Ich erwarte aber nur beste Qualität und vor allem medizinisch unbedenkliches Material!"

"Natürlich."

Rhena wandte sich schon wieder zum Gehen als ihr noch etwas einfiel. "Eine Kleinigkeit geht mir nicht aus dem Kopf... Soweit ich einmal gelesen habe wurde die Produktion der Raven-Klasse bereits vor 27 Jahren eingestellt, aber ich weiß eindeutig dass bis vor 13 Jahren noch fabrikneue Exemplare gebaut wurden!"

Der Erden-Ingenieur lächelte breit. "Vor 27 Jahren wurde die erste Produktionslinie eingestellt und die Herstellerfirma widmete sich anderen Schiffstypen. Aber schon eineinhalb Jahre später übernahm Starcraft Dynamics das Patent und brachte bis eben vor 13 Jahren fast identische, aber verbesserte Exemplare auf den Markt. Sie werden also ein Exemplar aus dieser zweiten großen Produktionslinie kriegen, und ich kann Ihnen versichern es wird Sie und Ihre Kameradinnen nicht enttäuschen. Schon gar nicht mit all den Zusätzen die man Ihnen noch anbietet!"

"Also dann kann ich Ihnen schon jetzt versichern, dass Miss Pi'Gee dieses Angebot annehmen wird. Täte sie es nicht wäre sie einfach eine dumme Sau."

Charles Morten konne man noch fast zwei Minuten nachdem Rhena die Astrometrie wieder verlassen hatte schallend lachen hören.

Die Andorianerin begab sich derweil in ihr Gästequartier und übermittelte van Richthoven ihre "Bestellung" der soeben besprochenen Augenprothese.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Fertig. Mit einem Fingertipp auf die Bildschirmfläche vor ihr, schickte Mira die angeforderten Bewertungen der Angeklagten an T`Racy. Sie hatte sich nicht nur viel Zeit dafür genommen und selbstverständlich mit jedem Einzelnen ausführliche Gespräche geführt sondern ihre ganze Objektivität, ihre Feinfühligkeit und ihre Professionalität eingebracht. Ihr war vollkommen bewusst, worum es ging und was auf dem Spiel stand. Den ganzen Vormittag hatte sie sich in ihrem Quartier verbarrikadiert um ihre Berichte auszuformulieren. Jetzt, Angesichts eines so großen, erfolgreich bewältigten Arbeitspensums verspürte Sie das Bedürfnis, sich etwas Gutes zu tun.

Mira freute sich auf eine Fitness-Stunde im Holodeck und einen anschließenden Drink in der Bar.

Als sie gerade ihr Quartier verlassen wollte, wurde der Eingang einer Subraumnachricht gemeldet. Neugierig geworden, machte sie auf dem Absatz kehrt und staunte nicht schlecht. Die Nachricht war von der USS Celtic – genauer gesagt, von deren Captain - Ted Renald.

Mira stockte der Atem und irgendetwas in ihrer Brust schien sich schlagartig zusammenzukrampfen. Ted hatte sie damals für eine andere Frau verlassen und für Mira war eine Welt zusammengebrochen. Sie verspürte immer noch den unsagbar großen Schmerz, nur fiel es ihr in den letzten Tagen leichter, zumindest tagsüber, nicht daran zu denken. Ihre Gedanken kreisten nun nur noch um diesen einen Augenblick, der ihr wie eine Ewigkeit erschien, der Moment, in dem Ted ihre Beziehung beendete.

Sie kramte aus der hintersten Ecke ihres Quartiers die kostbare Flasche Gin hervor, replizierte sich ein Glas Tonic und mixte sich einen starken alkoholischen Drink. Sie begrüßte das Gefühl der Wärme, die durch den Alkohol entstand und setzte sich, um die Nachricht abzurufen.

Sein Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Mira konzentrierte sich ganz auf seine Mimik und darauf, unausgesprochene Botschaften zu erkennen. Er machte den Eindruck eines gutgelaunten Captains, der sich nach dem Befinden eines lieb gewonnenen, ehemaligen Besatzungsmitglieds erkundigt. Er erzählte launig von den Eigenheiten ihrer beider Freunde an Bord der Celtic und Mira erlebte ein Wechselbad der Gefühle mit Tränen in den Augen und einem Schmunzeln auf den Lippen Angesichts seiner Scherze.

„Pause“ Sie leerte das Glas und genehmigte sich noch einen weiteren Drink. „Computer, fortfahren“ Nun, gegen Ende der Nachricht wurde er ernst und er Schloss mit den Worten, die sie am Meisten gefürchtet und gleichzeitig herbeigesehnt hatte. „Ich vermisse Dich, Mira“

Was hatte er sich nur dabei gedacht?! Aufkeimende Wut in ihr ließ sie das Zweite Glas leeren. Bereute er es, die gemeinsame Beziehung beendet zu haben? Hätte Mira vielleicht nicht so schnell aufgeben, sondern um ihn kämpfen sollen? Sie versuchte, sich selbst am Riemen zu reißen – vielleicht wollte er einfach nicht, dass die Sache so abrupt und endgültig endete, vielleicht wollte Ted in ihr eine gute Freundin sehen. Wäre so etwas überhaupt möglich? Nein. Noch lange nicht. Es würde sicher sehr viel Zeit brauchen, bis eine Beziehung auf einer anderen Ebene möglich wäre.

Mira erkannte 2 Möglichkeiten. Sie konnte versuchen, wieder nüchtern zu werden und sich in ihrer Arbeit abzulenken oder sich ihrem Selbstmitleid hingeben und morgen mit einem irren Kater den Dienst antreten. Ihre Entscheidung war gefallen. Sie sagte die restlichen Zwei Termine des Tages ab, schlüpfte bereits etwas ungelenk aus ihrer Uniform und replizierte sich noch ein Glas mit etwas weniger TonicWater – um großzügig mit Gin auffüllen zu können. Dann startete sie die Subraumnachricht erneut.

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Was für ein besch… eidener Tag an Bord dieses vor Depressionen stinkenden Schiffes. Locrian House war noch keine zehn Stunden hier und diagnostizierte bei sich selbst bereits ernsthafte Stimmungsschwankungen. Er hätte ganz sicher nichts gegen eine unverbindliche und kurzweilige Liaison mit dieser blauhäutigen Schönheit gehabt – dabei rausgekommen war aber lediglich ein Sandwich und wahnsinnig oberflächliches Geplapper mit irgendwelchen Assistenten.

Der Ärger über sich selbst hatte den Mediziner dazu gebracht, kurze Zeit später an dem Replikator in seinem Quartier herumzuschrauben und die Sicherheitsbestimmungen für unter das Betäubungsmittelgesetz fallende Medikamente zu umgehen. Da er davon ausgehen musste, dass dies irgendwann auffallen würde, hatte er sich mit einem kleinen Vorrat eingedeckt – natürlich nicht bevor er dieses replizierte Vicodin ausgiebig an sich selbst getestet hatte.

Danach hatte er sich kurz auf sein Bett gelegt um die Rezeptur kurz auf sich wirken zu lassen – und war zufrieden für fast zwei Stunden eingeschlafen.

Als er aufwachte, hatte er großes Verlangen Assjima endlich zu treffen – und nahm mit einer gewissen Unzufriedenheit zur Kenntnis, dass sie selbst sich noch nicht zu ihm bemüht hatte.

Das Aufstehen fiel ihm ein wenig schwer, aber er schob dies auf das ungewohnte Gewicht seiner Prothese und einen leichten Schwindel… aber die Schmerzen waren erträglich.

Auf den Korridoren stützte er sich mehr als gewöhnlich auf seinen Stock und humpelte langsamer als sonst seines Weges. Viele Leute drehten sich unterwegs nach ihm um, nachdem er ihre Grüße grunzend erwidert hatte und sich bei einigen erfolglos nach dem Aufenthaltsort der Deltanerin erkundigt hatte. Was stimmte nur nicht mit dieser Frau? Sie kam ihn nicht besuchen und rannte dann auch noch ohne Kommunikator durch das Schiff… Zumindest vermutete er dies, da auch der Computer ihm ihren Aufenthaltsort nicht hatte nennen können. Kurz kam ihm der Gedanke, es könnte eine neue Form des Lupus sein – die einen unsichtbar für diese Röntgenstrahlen des Bordcomputers machte…

„He da!“ Den Mann kannte er doch und hastig bewegte er sich auf ihn zu. Seine Prothese machte merkwürdige Geräusche und der Angesprochene musterte den Arzt kritisch.

„Ja! Sie da. Da Sie mich offensichtlich auch erkannt haben, können Sie mir doch sicher sagen, wo ich Ihre Angetraute finden kann.“ Er holte das Nacktfoto Vinaras heraus und zeigte es ihm. „Sieht ungefähr so aus, nur weiß, keine Haare – und wenn sie einen anfasst kribbelt es in einem, als müsste sie mal neu isoliert werden.“

„Holodeck drei…“ Der Mann antwortete nicht sehr bereitwillig und wollte eine warnende Anmerkung hinterherschicken, doch House war schon wieder in Bewegung und winkte nur kurz mit dem Stock. „Keine Zeit – ich bin Patient und brauche einen Arzt.“

Holodeck drei… einige Decks tiefer also… Kurz schlug er mit dem Stock gegen die Prothese… die Geräusche in ihr sorgten immer noch für neugierige Blicke anderer.

Ist das wirklich Ordnung? Nachdenklich starrte Assjima auf die bunten Flächen vor ihr. Das letzte Stück war eindeutig strukturierter. Das Stück, welches sie mit Sam zusammen gestaltet hatte. Aber es war kein Spiegelbild ihrer Seele. Der blaue Sand in ihrer Hand schien sich zu bewegen. Etwas in ihr drängte sie, dieses geordnete Stückchen ihrem Zustand anzupassen. Vorsichtig beugte sie sich nach vorne und ließ den Sand quer über die geometrischen Formen rieseln, die Sam wenige Minuten zuvor gebildet hatte.

PLATSCH! Erschrocken richtete sie sich auf und starrte auf den blauen Schlamm, der aus ihrer Hand auf den Boden geflossen war. WAS …? Die Formen verschwammen vor ihren Augen zu einem flüssigen Brei. Instinktiv fuhr sie sich mit der Hand über die Augen, nicht daran denkend, dass immer noch Reste des Schlamms an ihren Fingern klebten.

Doch es war kein Trugbild. Der farbige Sand in den Schüsseln und Säckchen neben ihr hatte sich in blubbernden Schlamm verwandelt und der Boden unter ihren Füßen begann nachzugeben während der Wasserspiegel des Sees anfing anzusteigen. Eh sie sich versah, stand sie bis zu den Knöcheln im Matsch. Das ist aber nicht Teil des Programms. Vielleicht haben sich James und Meg einen Scherz erlaubt? „Na wartet“ murmelte sie und versuchte, die Beine zu bewegen. „Wenn ich euch erwische!“. Doch der Schlamm, der inzwischen zu einem bodenlosen Morast verwandelt schien, wollte ihre Beine nicht freigeben. Sie saß fest. „Computer! Programm been ….“

„Lockenkopf!“ Die Stimme klang verzweifelt und doch irgendwie freudig. „Verdammte Technik. Ich will hier irgendeinen Untergrund auf dem ich auch laufen kann. Computer, ich verlange einen behindertengerechten Fußweg durch diese krankhafte Fantasie deltanischen Umweltschutz-Wahnsinns!“

Er stand wackelig in diesem Schlamm, aber er stand. Nur konnte er seinen Stock nirgends auf festen Untergrund stellen. „Prachtmädchen!“ Der Boden änderte sich nicht. Stattdessen plärrte die synthetische Stimme des Computers ihn an, diesen Befehl nicht umsetzen zu können.

„Planier den Urwald! Entferne die Bäume! Spreng den Computerkern aus der Luftschleuse! Assjima!“

„HOUSE! Sie Wahnsinniger!“ brüllte die Deltanerin aufgebracht. „Was soll das? Können Sie mich nicht einmal auf dem Holodeck in Ruhe lassen? Computer – setze das Programm auf Zeitindex … VORSICHT!“ Hinter dem Menschen neigte sich ein photonischer Urwaldriese zügig zur Seite und machte Anstalten, sich auf den Menschen zu stürzen. „Computer – das Programm sofort einfrieren!“ Der gewaltige Baum blieb in der Luft hängen.

"Gezeter, Gezeter, Gezeter." Der Boden wurde stabil und auch das widerliche Vogelgezwitscher endete abrupt. Humpelnd setzte er sich in Bewegung und sofort kniff er die Augenbrauen zusammen. Chickchak Chikichuk - die Geräusche der Prothese hallten nun deutlich durch die Stille. "Alte Freundin! Oh ... Sie tragen die Haare wieder einmal offen." Etwa drei Meter vor ihr blieb er stehen. "Ohooo... Dieser Gesichtsausdruck erinnert mich nicht gerade an Dankbarkeit." Er musterte den in der Bewegung gestoppten Baum. "Der hätte Sie verletzen können..."

Den Bruchteil einer Sekunde war die Deltanerin versucht, alle Grundsätze und geschworenen Eide zu vergessen um sich auf diesen Menschen zu stürzen und ihm die Augen auszukratzen. Doch wurde dieses Verlangen von der Oberhand gewinnenden Fassungslosigkeit angesichts der Unverfrorenheit des Arztes bereits im Keim erstickt. Sie wendete sich abrupt ab und starrte auf die Fläche des Sees, dessen Wellen nun wie Eis im künstlichen Sonnenlicht glänzten. Nach mehrmaligem Durchatmen gelang es ihr, ein mühsames „House – verschwinden Sie!“ hervor zu stoßen.

„Gern, danke.“ Er setzte sich neben ihr auf den Boden und deutete mit dem Gehstock auf die Umgebung. „Was soll das hier sein? Sie haben gerade so viel Freizeit und verstecken sich an einem solch trostlosen Ort? Erschreckend!“ Er musterte sie genau. Doch einzuschätzen vermochte er sie nicht. Ein Gefühl, das ihn gleichzeitig beunruhigte und faszinierte. Um sein ernst gemeintes Interesse an ihrem Befinden zu überspielen beugte er sich etwas vor und blinzelte leicht. „Ist doch ein besonderer Moment für uns beide – haben Sie Lust mit mir zu schlafen?“

„Und mir einen Splitter von Ihrem klappernden Holzbein ins Fleisch zu rammen?“ entgegnete die Deltanerin kapitulierend. „Computer – Zeitindex 204.6 wieder herstellen.“ Die Umgebung veränderte sich. Die Bäume standen wieder aufrecht, der See plätscherte und die Vögel zwitscherten. Auch die farbigen Formen im Sand waren wieder da. Sie setzte sich einen guten Meter von House entfernt auf einen Stein. „Sehen Sie – ich tue alles damit Sie sich möglichst unwohl fühlen. Was haben Sie mit Ihrer Prothese angestellt? Bei unserer letzten Begegnung hat sie gelegentlich gequietscht. Aber Chikilichak daddel chack hat sie noch nie gemacht.“

Augenscheinlich angewidert sah er sich um. Aus dieser Position wirkte der Ort sehr friedlich, spirituell… Ein Ort um nachzudenken, zu sich selbst zu finden. Ein Ort um Antworten zu finden, auf Fragen die man sich selbst noch gar nicht gestellt hat…

„Ich habe die Prothese verbessert. Ihr einige Details hinzugefügt.“ Locrian strich sich über den künstlichen Oberschenkel. Einen Moment sah er sie nachdenklich an. Dann wippte er mit dem Kopf von rechts nach links und flüsterte ihr zu: „Ich wusste ja nicht, wer jetzt hier die Rezepte ausstellt… also hab ich den Replikator bearbeitet und mir einen Notvorrat Schmerzmittel gesichert…“ Er grinste schief. „Was ist hier los? Mit Ihnen? Das kommt doch nicht einfach durch diese verdammte Untersuchung?“

„Keine Chance, House. Ich stelle auf diesem Schiff vorerst keine Rezepte mehr aus.“ Assjima betrachtete ihn zweifelnd. Konnte es sein, dass er sich ernsthaft für das interessierte, was in ihr vorging? Nein … niemals! Dieser Mann interessierte sich nur für zwei Dinge: seine eigene Befindlichkeit und die nächst beste Möglichkeit, seinen Vorrat an Vicodin aufzubessern. „Und was den Rest angeht …“ Sie zögerte. „Ich wüsste nicht, dass Sie das was anginge.“

Er klopfte auf sein künstliches Bein. „Rezepte brauche ich vorerst wohl keine mehr – nur jemanden der meinen Replikator repariert…“ Dann holte er tief Luft.

„Mir ist vollkommen egal, was mit diesem Schiff, dieser Crew oder der gesamten verbohrten Sternenflotte passiert. Wir beide wissen, dass alles was für mich von Interesse ist – die Wiederherstellung verlorener Gliedmaßen betrifft. Was aber auch bedeutet, dass mich ihr wohlgeformter unbehaarter Arsch und sein Drumherum nicht loslassen wird. Also kam ich her, hatte eine extrem langweilige Konversation mit Shral und ihren Laufburschen und sitze nun in einem verdreckten Dschungel, an einem stinkenden See, höre perversen Vögeln zu und kann mich nur schwer davon abhalten mich auf ihren mehrfarbigen Sandkasten zu übergeben.“ Aus einer kleinen Öffnung der Prothese friemelte er ein orangenes Plastikdöschen hervor und schob sich eine Pille daraus in den Mund, welche er ohne Wasser herunterschluckte. „Ich will Ihnen helfen! Mir damit helfen. Es wäre nur exzellent dafür zu wissen, was in Ihnen vorgeht. Wollen Sie meine Hilfe? Wollen Sie bei der Sternenflotte bleiben? Wollen Sie zu mir auf die Argusstation? Wollen Sie eine Landarztpraxis im Urwald von Delta Depression 4 eröffnen? Wollen Sie vielleicht doch mit mir schlafen?“

„Nun …“ Assjima wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Lachen wegen der Selbsteingenommenheit dieses Menschen oder weinen – wohl aus dem selbigen Grunde. „Ich weiß, dass ich definitiv nicht mit Ihnen zurück auf die Argusstation will. Und Ihr Innerstes erforschen reizt mich auch nicht sonderlich. Im Gegenteil. Es steht zu befürchten, dass ich mich an Ihrer Selbstbezogenheit anstecken könnte. Also ist Sex schlichtweg ausgeschlossen, werter Kollege. Ihre Hilfe?“ Sie lachte heiser. „Sie haben Ihr Bestes gegeben, mich auf diesen Weg zu zwingen, der mich höchstwahrscheinlich meine Karriere in der Sternenflotte kosten wird. Ich wüsste nicht, wie Sie da noch helfen können. So bleibt nur noch die Urwaldpraxis bei meinen wilden Artgenossen oder ein Leben als Ehefrau eines Transportunternehmers. Beides sind eigentlich keine schlechten Optionen.“

„Schatzi. In Sachen Urwaldpraxis könnten wir ja immer noch Partner werden, ein Transportunternehmen werde ich aber wohl nicht gründen – ohne vorher mit Ihnen Sex gehabt und diese wirklich grandios anmutenden Brüste persönlich kennen gelernt zu haben.

Was ich aber definitiv tun könnte… Nun … Das gesamte Problem dieses Schiffes verdanken wir der Korruption und der Selbstsucht. A schmierte B. C führte zu D und schwups wart ihr alle versetzt… Also nahm ich ein, zwei Pillen gegen die stärksten Schmerzen und bin auf dieser Welle mitgeschwommen… Ein Empfehlungsschreiben hier, ein Gefallen dort, ein bisschen Latinum wieder woanders. So kam ich an ihre Versetzung. Ich bin nicht stolz darauf – oder zumindest nur ein wenig…“ Er rutschte einige Zentimeter näher zu ihr. „Ich könnte mich als Zeugen zur Verfügung stellen, treibe vier bis zweihundert Ermittler in den Wahnsinn und muss bei einer endgültigen Verhandlung sicher nicht mal mehr auftreten – die werden bis dahin schon gemerkt haben, was für ein Sonnenschein ich bin. Ich gestehe alles, behaupte Sie auch noch ganz widerlich behandelt zu haben und Sie sind den Zoff mit der Befehlsverweigerung und dem Weglaufquatsch los. Ich bekomme eine offizielle Rüge, kehre zurück zu meiner Forschung – und Sie… schauen sich meine Arbeiten und Fortschritte an und lassen hin und wieder von sich hören, wenn Sie glauben mir hier und dort Alternativen anbieten zu können. Das wäre der Deal… Fragend sah er die Deltanerin an.

„Ehefrau oder Daktari zu spielen… macht Sie doch nie glücklich.“

„Nein … da dürften Sie ausnahmsweise einmal Recht haben. Ich habe es schon einmal versucht und es hat nicht funktioniert.“ Assjima wendete den Blick vom Wasser ab und drehte sich etwas, um ihn betrachten zu können. Sie war sich nicht sicher ob er nur einmal wieder große Sprüche klopfte oder … „Sie meinen tatsächlich, was Sie da sagen?“

„Klar, meine ich das so wie ich es sage – Diese Brüste müssen der Hammer sein! So straff und lecker wie sie sich da unter ihrer Kleidung abzeichnen. Ich wünschte nur, es wäre etwas kühler, so dass ich auch einen ersten Eindruck Ihrer Nippel erhaschen könnte.“

Er hat nichts von all dem ernst gemeint. Wie konnte ich das auch nur eine Sekunde lang glauben … Sie seufzte innerlich. Er ist eben doch nur ein Kerl. Und dazu ein besonders widerliches Exemplar. Also weiter mit dem gleichen altbekannten Spiel. „Da vermuten Sie ganz richtig, House. Diese Brüste sind der Hammer. Aber Sie wissen ja – sexueller Kontakt mit Deltanern erfordert eine gewisse … Reife. Sowohl sexuell als auch geistig. Ich vermute, dass selbst eine einfache Berührung Sie um Ihren Verstand bringen dürfte. Aber ich habe geschworen, niemandem ein Leid zuzufügen. Weder einer Ameise noch Ihnen, werter Kollege. Also vergessen Sie es am besten ganz schnell – zu Ihrer eigenen Sicherheit.“

„Pfff! Rethorischer Unsinn. Mich bringt es um meinen Verstand, dass Sie nicht glauben können oder wollen, dass ich ein wirklich großartiger Liebhaber sein würde – auch für deltanische Verhältnisse. Aber ich kann mich Ihnen jetzt nicht hingeben, ohne zu wissen, ob Sie mir helfen – wenn ich Ihnen helfe. Das war, ganz nebenbei, nämlich auch mein Ernst.“ House förderte eine weitere Tablette zu Tage, schluckte sie und machte einen verschwörerisch-lüsternen Gesichtsausdruck. Zumindest das, was er dafür hielt.

„Oh, ich traue Ihnen durchaus zu, ein fantastischer Liebhaber zu sein – für menschliche Verhältnisse. Womöglich haben Sie tatsächlich mehr drauf als das einfallslose Rein-Raus der meisten männlichen Terraner. Aber ich traue Ihnen nicht zu, dass Sie gegenüber diesem Stanton und seinen Kohorten erklären, Sie hätten Ihre Verbindung zu Admiral van Siechendyk für eigennützige Zwecke benutzt um mir Ihren Willen aufzwingen zu können. Und ich traue ihnen noch weniger zu, dass Sie dies möglicherweise sogar vor einem Gericht vertreten würden.“

„Gut.“ Schwerfällig erhob er sich. „Das interpretiere ich als ein „ja“ und damit haben wir einen Deal. Lockenkopf, Sie sind ein Goldstück Ihrer Spezies. Ich setze mich also mit dem Captain in Verbindung und bestelle mir so einen Brechmittel-(V)ermittler. Computer. Programm einfrieren.“ Langsam humpelte er, begeleitet von den Geräuschen der unzähligen Pillendosen in seinem Bein, Richtung Ausgang. Kurz bevor er ihn erreichte drehte er sich noch mal zu Assjima um.

„Ich bedaure nichts von dem was ich getan habe und würde es jederzeit wieder so machen. Also keine Entschuldigungen – und …“ Er nickte ihr zu. „Bis dann dann, Doktor.“

„Tja … wie mir scheint haben wir wirklich einen Deal … irgendwie …“ Assjima lauschte dem Chickchak Chikichuk der Prothese. Doch bevor sie ihn nach dem Ausgang rufen hörte befahl sie dem Computer mit dem Programm fortzufahren. Lautes Fluchen war die Antwort.

Locutus und Brynhild in „Wieder keine Doktorspiele - trotz Sandkasten“

Bearbeitet von Assjima
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"DEADLINE"

Eigentlich war der ganze Raum ein riesiges Holodeck, das beinahe 100 mal 45 mal 7 Meter maß und nur in der Mitte durch ein Spotlight erhellt wurde. Das Licht schien auf einen grauhaarigen, drahtigen Mann herab , der gerade etwas in Padd eingab und dabei gleichzeitig eine Holosimulation betrachtete, die einen riesigen Text zeigte.

Es war unschwer zu erkennen, dass der Mann gerade an einer Art Überschrift zu feilen schien. Viele zuvor hatte er von seinem Padd wegradiert, bevor er endlich sich für eine entscheiden konnte.

ROMULANER ERMORDEN 300 UNSCHULDIGE FÖDERATIONSMITGLIEDER

Dann wandte er sich einer neuen Zeile zu. "Nein … zu soft .. ", führte Clark Collier seinen Monolog weiter und löschte er den halb eingegebenen Satz. Nachdenklich starrte Collier auf den riesigen Cursor auf der Holosimulation. Dann begannen seine Finger wie von selbst zu tippen.

Noch gestern waren sie die beherzten Helden, die Neria, das jüngste Mitglied der großen Föderationsfamilie, in letzter Sekunde vor der Vernichtung gerettet haben – nun wurden sie selbst zu Opfern: Die 300 mutigen Männer und Frauen der USS Community sind tot. Getötet bei einem Angriff eines romulanischen Warbirds auf das berühmte Sternenflottenschiff der Prometheusklasse, wie die Sternenflotte nun offiziell bestätigte. Wie durch ein Wunder überlebte ein einziges Crewmitglied den Angriff – nur so war es der Sternenflotte möglich, die Angreifer als Romulaner zu identifizieren.

Die Community war auf dem Rückweg von Neria zur Erde als der Angriff offenbar ohne Vorwarnung und mit brachialer Waffengewalt auf das noch nicht vollständig wieder hergestellte Sternenflottenschiff erfolgte. Die Community konnte dem so gut wie nichts entgegensetzen – von dem Schiff mit seiner tapferen Crew sind nur noch Trümmer und Staub übrig.

Die romulanischen Angreifer ließen der Crew nicht den Hauch einer Chance – scheinbar war es reines Glück, dass die einzig überlebende Person sich gerade in der Nähe einer Rettungskapsel befand. Die Sternenflotte hält die Identität des Überlebenden zu dessen Schutz geheim. Wie jedoch bekannt wurde, befindet sich auch der Drei-Sterne-Admiral Walther Sheridan unter den Opfern. Ironie: Sheridan hatte bezüglich des Neria-Vorfalls mit derart großem Erfolg und Taktgefühl die Verhandlungen mit den Romulaner geführt, dass man im Sternenflotten-Hauptquartier bereits von "Entspannung" im Verhältnis zum Romulanischen Imperium gesprochen hatte.

Doch offenbar gab es bei den Romulanern jemand, der die neue Ära des Friedens verhindern wollte. Der romulanische Admiral …

Ein akustisches Signal unterbrach ihn. Mit einem Seufzen sah Collier auf.

"Was gibt es, Mr. Kireon?"

Aus dem Halbdunkel trat eine Gestalt leicht hervor. Die Umrisse ließen erkennen, dass diese einen kahlen Schädel und spitze Ohren hatte. Gekleidet war Kireon in einer uniformähnlichen Kleidung, die seine kräftige Statur unterstrich.

"Unser Partner auf Romulus ist auf Leitung drei, Sir", polterte Kireons Stimme durch den Raum.

"Danke." Collier gab einen Befehl in das Padd ein und neben der Schrift auf dem Schirm nahm nun eine weitere Gestalt Form an, die sich ebenfalls im Halbdunkel aufhielt und sich um keinen Preis zu erkennen gab. Sogar die Stimme war verfremdet worden, um auch so eine Identifizierung unmöglich zu machen.

Collier schüttelte kurz den Kopf über diese schon krankhafte Paranoia.

"Mr, Collier. Die Dinge haben sich nicht zu unserer Zufriedenheit entwickelt. Neria ist nun stärker denn je an die Föderation gebunden."

"Ich weiß. Aber wer hat auch schon mit Offizieren gerechnet, die sich von Gefühlsduseleien übermannen lassen? Amol Drag hat uns damit eigentlich einen guten Dienst erwiesen. Sie hat die Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich gezogen."

"Das hat sie in der Tat und dabei versagt. Wenn man sie festsetzt, wird Drag irgendwann reden und das muss verhindert werden."

"So schnell wird man sie nicht finden und außerdem weiß sie gar nichts. Aber ich habe einen Plan, wie Sie dennoch zu ihrem Krieg und den Ressourcen auf Neria kommen dürften."

"Da bin ich gespannt, Mr. Collier. Was haben Sie vor?", fragte der Unbekannte. Selbst durch die verfremdete Stimme konnte man heraushören, dass dieser seine Zweifel hatte.

"Ganz einfach. Wir zerstören die USS Community. Und zwar mit den Waffen, die Sie mir geliefert haben."

"Ich halte das für keine gute Idee. Was ist, wenn Sie versagen und die Sternenflotte Ihr Schiff sicherstellt?"

"Das wird nicht passieren. Die Community ist alleine unterwegs und zudem auch noch schwer beschädigt worden. Und nicht mal sie dürfte einen direkten Beschuss mit Plasmatorpedos standhalten, wenn ihre Schilde unten sind. Ich werde es so aussehen lassen, dass die Sternenflotte nur zu dem Schluss kommen kann, dass es eines Ihrer Schiffe gewesen sein muss. Und dann werden die diplomatischen Beziehungen um mindestens 20 Jahre zurückgeworfen werden. Möglicherweise wird es auch zu einem Konflikt kommen, von dem ich natürlich live und ausführlich berichten werde."

Der Unbekannte schwieg noch kurze Zeit, dann straffte er die Schultern. "Ich habe nie verstanden, worum es Ihnen dabei wirklich geht, Collier."

"Das ist doch leicht zu verstehen. Ich will die exklusiven Senderechte im romulanischen Reich für die nächsten 75 Jahre."

"Nur deswegen verraten Sie die Föderation?"

"Die Föderation!" antwortete Collier leicht abwertend. "Ich bin ihr nicht verpflichtet. Nur mir selbst und meinen Zuschauern. Unsere Abmachung ist ganz einfach: Sie liefern mir den Krieg, ich liefere Ihnen die Bilder dazu."

"Sie haben sie auch geliefert. Das Reich steht zwar nicht schlecht dar, aber es gibt immer noch welche, die den Friedensprozess am liebsten jetzt beendet sehen wollen."

"Verstehe ich gut. Es wird ja oft genug am Stuhl des Prätors gesägt. Wie lange ist es her, dass ein Prätor auf Ihrer Welt eine volle Legislaturperiode hindurch regiert hat?"

"Das ist Politik, Mr. Collier und hat Sie nicht zu interessieren."

"Wie recht Sie haben. Also, wenn die Community mit romulanischen Waffen zerstört wird, dürfte das Ihren Freunden entgegenkommen, da dann die Friedensbemühungen mit Sicherheit auf Eis liegen. Denn nicht mal diese Idioten im Föderationsrat können es nicht ignorieren, wenn ein Schiff der Sternenflotte mitten im Förderationsterritorium von einem romulanischen Schiff vernichtet wird. Man wird mit dem Säbel rasseln und irgendwann wird eine Seite nervös und der Spaß geht los."

"Wie Sie meinen, Collier. Ich gebe Ihnen noch eine Chance. Sollten Sie versagen, so werde ich alles abstreiten, bis hin zu diesem Gespräch. Dann werden wir auch Sie jagen - wegen Diebstahls romulanischen Eigentums."

"Ich verstehe. Das Gegenteil zu beweisen, dürfte mehr als unmöglich sein?"

"So ist es. Daher: Seien Sie erfolgreich."

Mit diesen Worten verschwand die unbekannte Gestalt wieder. Collier starrte noch lange wütend auf die Stelle, an der sich noch sein Gesprächspartner befunden hatte. Dann glitt sein Blick wieder zu dem Text.

"Es wird funktionieren. Ich habe noch nie versagt", flüsterte der Medienmogul leise. Dann drückte er eine Taste auf dem Padd.

"Mr. Kireon! Zeit für Phase zwei. Bereiten Sie der Community einen warmherzigen Empfang vor."

"Verstanden, Mr. Collier."

Die Verbindung wurde wieder beendet. Die Community war ideal. Sie war sozusagen der Schandfleck der Flotte, dem kaum einer eine Träne nachweinen würde, aber auf der anderen Seite war dieses Schiff in der Zivilbevölkerung so beliebt, dass deren Vernichtung und das Ableben der beliebten Offiziere für so viel Empörung sorgen dürfte, dass auch die diplomatischen Bemühungen zum Erliegen gebracht werden würden. Man würde nach Blut schreien und keiner würde auch es auch nur wagen, sich gegen einen militärischen Vergeltungsschlag gegen die Romulaner zu stellen.

Es war wirklich ideal. Und vor allem würde diese Tragödie auch derart Einschaltquoten bringen, wie es sie auch noch nie gegeben hatte ..

Ein breites Grinsen machte sich über Colliers Gesicht breit. "Das wird ein Fest!"

Bearbeitet von CptJones
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Rhena wurde nur kurze Zeit nach dem Abschicken ihrer "Bestellung" schon wieder zu Brol Spencer zitiert.

"Meine Werteste, Sie sollten es nicht übertreiben. Ihr Auge haben Sie doch schon viel früher verloren, von daher halte ich es für unangebracht gerade jetzt einen Ersatz von Leuten zu fordern, die für diesen Verlust gar nicht verantwortlich sind!"

"Ich gebe zu dass mein letzter Vorstoß vielleicht etwas gewagt ist, aber bedenken Sie dass gerade mir ein besonderes Schmerzensgeld zusteht - nach all dem was ICH dank dieser Renegaden noch durchmachen musste!"

"Trotzdem, diesen 'Zusatzbonus' gerade von dem Unbeteiligsten einfordern... Ich weiß zwar noch nicht ganz wie die van Richthovens sich entscheiden werden, aber wahrscheinlich beteiligen sie sich mit der Familie Queel an dem Angebot der Sheridans, welches insgesamt doch sehr großzügig ist. Für Ihr direktes Mehr an Schmerzensgeld wenden Sie sich an Professor Shral, denn immerhin soll sie Ihnen am meisten zugesetzt haben, aber nicht ihr ehemaliger Untergebener!"

Rhena blickte ein wenig enttäuscht und ratlos drein. "Hieße das dann ich könnte trotz allem eine Augenprothese verlangen, wenn ich mich direkt an die Professorin wende?"

Der Tellarit seufzte tief. "Wenn Sie schon unbedingt eine neue Prothese wollen, fordern Sie am besten bares Latinum ein und investieren es dann entsprechend. Ein direkter Ersatz käme streng genommen wie gesagt nur dann in Frage, wenn Sie Ihr Auge im Zuge der jüngsten Ereignisse verloren hätten. Ich werde Lieutenant van Richthoven auf jeden Fall informieren, dass er Ihre 'Bestellung' nicht als verbindlich ansehen soll."

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Derweil auf der USS Ladoga:

In seinem Gästequartier war Commissioner Hank Woolsey wieder einmal damit beschäftigt, besonders konservative, ja sogar anachronistische Zivilkleidung anzuziehen. Der aus leicht bläulichen Grau- und stark abgestumpften Braun- und Rot-Tönen bestehende Anzug im modernen Schnitt wurde durch eine dezent gestreifte Halbkrawatte, welche nach Art der Sternenflotten-Admiräle des mittleren 22. Jahrhunderts in den Gesamtanzug eingebunden war, deutlich konterkariert.

Viele verglichen ihn mit dem MHN der ersten Generation, was sein Aussehen und Benehmen betraf. Ersteres ließ sich allein auf Statur und Halbglatze zurückführen, wobei die antik wirkende Brille auf seiner Nase das Anachronistische seiner Erscheinung nur noch stärker heraushob.

Und ähnlich wie er sich äußerlich gab war der Commissioner auch innerlich. Der Sternenflotte gegenüber war er bislang immer etwas gespalten gewesen, weshalb er die Nähe der Besatzung und der übrigen Gäste an Bord weitestgehend mied. Alles was die anderen wussten war, dass auf diesem Schiff noch ein hochrangiger Bürokrat im Auftrag des Föderationsrats mit unbekanntem Ziel unterwegs war.

Unbekannt bis jetzt. Denn Hank Woolsey wollte sich endlich in aller möglicher Knappheit seinem Haupt-Mitpassagier vorstellen. Er fing den Ermittler der Inneren Sicherheit ab, als dieser wieder einmal sein Quartier betreten wollte.

"Mr. Stanton, ich bin Commissioner Hank Woolsey. Wir beide haben denselben Zielort was unsere Reise betrifft."

Die langsam entgleisenden Gesichtszüge des Angesprochenen ließen nichts Gutes ahnen, doch der Bürokrat kam ihm bei jeglichen Zweifeln zuvor:

"Keine Sorge Mr. Stanton, ich habe nicht vor mich in Ihre Ermittlungen einzumischen - auf jeden Fall nicht direkt. Mein Anliegen ist es vielmehr, die USS Community aus dem Verkehr ziehen zu lassen. Sie hat sich in der letzten Zeit mehr als eine Gefahr denn als Segen für die Föderation erwiesen; ich werde mir nur noch persönlich vor Ort mein abschließendes Bild machen und danach den Föderationsrat hinsichtlich weiterer Schritte beraten. Einen schönen Tag noch Mr. Stanton." Mit diesen Worten ging Woolsey wieder seiner Wege, ohne auch nur ein Wort seitens des Sonderermittlers abzuwarten.

Bearbeitet von Vinara Shral
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T – 19 Stunden zum Abfangen der Community

SS Minsk

Passagierliner der St. Petersburg Line

Die Minsk war nicht mehr die Jüngste. So viel stand fest. Das Zylinderförmige, lang gezogene Schiff erstreckte sich auf 500 Metern über 28 Decks und beherbergte knapp 700 Passagiere und 300 Crewmitglieder.

Unterhalb des Rumpfes war die einzige Warpgondel angebracht, die ebenso antiquiert anmutete. Vor mehr als 70 Jahren war die Minsk eines der modernsten Passagierraumschiffe in der Föderation. Doch diese glanzvollen Zeiten waren schon lange vorbei. Wo früher das who is who der Föderation an Bord logierte, waren es heute eher neureiche Ferengi und Ältere Leute, die den Glanz vergangener tage wieder erleben wollten. Die Räumlichkeiten waren mit schwerfälligem Luxus und Kitsch überfrachtet. Den Passagieren gefiel es in der Tat. Aber selbst der alte dickköpfige Captain, ein Mensch namens Sergej Ivanov musste einsehen, dass die Tage der Minsk schon bald gezählt waren. Sie war das letzte Schiff ihrer Baureihe das noch im Dienst war.

„Auf diesem Schiff hatte schon mein Vater das Kommando“, begann der weis haarige Russe eine seiner gefürchteten Anekdoten und fixierte dabei die Brückenbesatzung mit seinen eis blauen Augen. Ein leichtes Zucken umspielte die Mundwinkel und ließ ein Lächeln erkennen. Die Anfälle von Nostalgie überkamen Ivanov in letzter Zeit des Öfteren. Insbesondere, seit die Versicherung ihm mitgeteilt hatte, dass man aus Gründen des vertretbaren Risikos die Minsk in spätestens 3 Jahren aus dem Verkehr ziehen müsste.

Dieser Gedanke daran versetzte den alten Mann in Wut. Was wussten die schon von der Minsk? Sie war ein gutes Schiff. Sie war ein russisches Schiff!

„Ich bin hier aufgewachsen. Habe meine ersten Schritte hier getan, meine ersten Dummheiten hier begangen und habe auch hier meine Unschuld verloren.“

Ein leises kollektives Kichern war die Antwort gewesen. „Wie dem auch sei. Ich möchte euch was mitteilen.“ Die Crew wandte sich dem Mann zu. Dieser holte eine Pfeife hervor und steckte sich diese genüsslich an. Ein schwerer Duft aus Tabak und einer Vanillenote machte sich auf der brücke breit.

„Die Minsk wird nach dieser fahrt außer Dienst gestellt werden. Wenn wir wieder auf der Erde sind, wird das Schiff abgewrackt werden. Ein weiterverkauft lohnt nicht, da die Struktur einfach zu sehr angegriffen ist. „

Ivanov zog ander Pfeife und stieß dann kleine Rauchwolken aus.

„Ich habe jeden von euch ausgebildet. Bei Gott, ich war sogar bei der Geburt von beinahe jedem dabei. Und Du Bareen Kenaran wirst der neue Kommandant der Minsk II sein.“ Ivanov deutete auf einen Bajoraner, der ungefähr Anfang vierzig war und bis vor 10 Jahren noch beim Bajoranischen Militär gedient hatte. In seinen ganz jungen Jahren kämpfte er im Untergrund gegen die Cardassianer.

„Skipper, ich weis nicht was ich sagen soll.“

„Du brauchst keine Überraschung zu Heucheln mein Junge. Es ist ein offenes Geheimnis, das ich und die alte Dame hier es nicht mehr lange machen. Aber Du bist der richtige als mein Nachfolger. In einem viertel Jahr schon bist Du der Captain deines eigenen Liners.“

„Meine Frau wird mich Umbringen Skipper.“

„Du wirst es Überleben Kenaran. Sie weis ja bescheid, dass das neue Schiff so viel Platz bietet, dass zumindest die Offiziere ihre Familien an Bord nehmen können.“

„Du wirst redselig Skipper.“

„Ein Privileg des Alters. Und nun entschuldigt mich. Ich muss nach der Rasselbande sehen. Man kann die nie aus den Augen lassen.“

„Aye, Captain.“

Mit diesen Worten verließ der alte Mann die kleine Brücke. Bareen Kenaran war für ihn wie ein Sohn. Er vertraute ihm, er war für ihn Familie. Ebenso wie es die restliche Crew war. Sie waren alle für ihn und seine Frau Anna Söhne. Das Paar selbst hatte zwei Töchter.

Die erwähnte Rasselbande waren die Passagiere. In der Tat grenzte manchmal deren Verhalten an das von Kleinkindern, wobei noch die Kinder wenigstens die Entschuldigung hatten, dass sie Kinder waren.

„Commander Bareen?“

„Was gibt es Dimitri?“ der Bajoraner begab sich zu dem jungen Steuermann, dessen Konsole am Hauptschirm stand und hinter diesem leicht erhöht der Kommandosessel thronte.

„Die Gravitationssensoren spielen leicht verrückt. Sehen Sie, da.“ Dimitri zeigte auf eine Anzeige auf dem Display.

„Könnte von der Typhon Ausdehnung kommen. Oder die Duotronischen Relais geben den Geist auf. Jedoch wäre, dass der erste technische Fehler der uns mit Warp 2 folgt“, gab der Bajoraner zu. Die Instinkte schien leicht zu erwachen, die er während des Widerstandes entwickelt hatte.

„Erinnern Sie sich noch an letztes Jahr? Als uns ein Kurzschluss mit Maximum Warp verfolgt hatte?“

„Oh ja Dimitri. Dennoch auch wenn die Ausrüstung auseinanderfällt. Behalten sie das Ding im Auge. In letzter Zeit haben die Piraten Aktivitäten zu genommen und das Letzte, was ich will ist, dass die letzte Fahrt von dem Schiff und dem Captain in einem Blutbad endet.“

Dimitri nickte. Doch was nutzte es ihnen, wenn die Anomalie sich wirklich als eine Gefahr entpuppte? Die Bewaffnung, der Minsk bestand aus zwei Bugphasern, mit denen man bestenfalls ein paar mittlere Gesteinsbrocken das Fürchten lehren konnte. Aber sie waren zu schwach, um bei einem anderen Schiff durch die Schilde zu kommen. Das Gleiche galt auch für die Schilde, die eher besseren Navigationsdeflektoren glichen, als dass sie wirklich Schutz boten. Die einzige Chance bestand in einem Notfall, den Subraumsender zu aktivieren und zu hoffen, dass ein Schiff der Sternenflotte in Rufweite war.

Die Reise dauerte noch zwei Tage. Und Bareen hoffte inständig, dass diese Tage ausgefüllt von unsäglicher Langeweile und murrenden Passagieren war. Das war ihm Lieber, als in den Lauf eines orionischen Phasers schauen zu müssen.

U.S.S. Ladoga

Seit einigen Tagen brütete Kolo Barei nun schon über den Aufzeichnungen die er von DS 6 mitgebracht hatte. Kolo hatte bereits etwa 87% der Aufzeichnungen durchgearbeitet und inzwischen hatte er alle der ehemaligen Führungsoffiziere identifiziert. Einige unbekannte Größen waren zudem auch noch aufgetaucht. Bis jetzt konnte der Begleiter von Professor Shral noch nicht identifiziert werden, aber es währe wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit bis seine Datensuche einen Treffer erzielen würde.

Inzwischen konnte anhand der Sensoraufzeichnungen diverse Treffen der ehemaligen Führungsoffiziere sowie der noch unbekannten Person und auch Dr. House nachgewiesen werden. Ebenso der Besuch des Unbekannten in der Arrestzelle bei Doktor Assjima. Offenbar war er als technischer Mittarbeiter getarnt.

Kolo zoomte das Bild immer wieder heran und versuchte Einzelheiten besonders hervorzuheben. Der Fremde schien wirklich Reparaturmaßnahmen vorzunehmen, aber er sprach immer wieder mit der Gefangenen.

Das Gespräch verlief ziemlich merkwürdig. Nachdem der Techniker gesprochen hatte folgte immer eine kurze Phase des Schweigens, danach folgten scheinbar zufällige Bewegungen von Dr. Assjima und erst dann antwortete die Deltanerin. Kolo hörte die Worte des Technikers und wenn man wusste wie die deltanische Ärztin geflohen war waren die Hinweise in diesem Gespräch auffälliger als ein bolianischer Balletttänzer in einer klingonischen Oper.

Wieder hielt Kolo die Aufzeichnungen an und vergrößerte die Sektion des Bildes in der die Hände des Technikers zu sehen waren.

„Computer identifiziere dieses Gerät.“

Identifizierung nicht möglich.

„Computer welche Funktion hat das unbekannte Gerät.“

Das Gerät benutzt einen Zielphasenscanner, Biofilter, Molekularabbild-Scanner und Phasenumwandlungsspulen. Zur Erzeugung eines hochenergetischen Materiestroms.

„Wahrscheinlich um die Sanitäreinrichtung zu desinfizieren.“ Murmelte Kolo vor sich hin.

Negativ.“ kam die überraschende Antwort des Computers.

Kolo sah weiter auf den Bildschirm, jetzt fiel dem Bajoraner auf das von dem Gerät auch kein Partikel- oder Materiestrahl ausging sondern das er nur an einem Ende leuchtete.

„Computer Erklärung“

Das Gerät initiiert einen Kurzstreckentransportvorgang.

„Computer wo liegt Ausgang und Zielpunkt des Transportvorgangs?“

Ausgangspunkt liegt innerhalb des unbekannten Gerätes wahrscheinlicher zielpunkt liegt zu 95% in der deltanischen Person.

„Innerhalb von Doktor Assjima?“

Korrekt

„Computer du willst mir sagen das etwas von dem Gerät IN Doktor Assjima gebeamt wurde?“

Korrekt

„Was wurde in die Deltanerin gebeamt?“

Unbekannt

„Computer gibt es eine Möglichkeit herauszufinden was gebeamt wurde?“

Nein.

Kolo brummte etwas vor sich hin.

„Computer fahre mit den Aufzeichnungen bei Zeitindex 4734.76 fortsetzen.“

Die Aufzeichnungen fuhren fort und Kolo begann weiterhin mit kritischen Augen die Bildaufzeichnungen. Besonderes Augenmerk richtete er dabei natürlich auf den vermeidlichen Transporterunfall von Doktor Assjima. Und ließ dabei einige von ihm entwickelten Analyseroutinen mitlaufen. So das er bald herausgefunden hatte das es einen zweiten Transportereindämmungsstrahl gegeben haben musste in dem der Doktor gegen die biologischen Rückstände ausgetauscht worden sein musste.

Nachdem die Aufzeichnungen beendet waren verfasste Kolo einen vorläufigen Bericht. Den endgültigen Bericht würde er erst schreiben wenn er die Aufzeichnungen noch wenigstens dreimal durchgegangen währe.

Er schickte seinen vorläufigen Bericht an Lt.Cmdr. Stanton genau so wie seine Vernehmungsprotokolle des Sicherheitsteams von DS 6.

In diesem Zeitraum hatte sich die Ladoga unaufhaltsam der Community genähert.

Die interne Kommunikationsanlage ließ Kolo aus seinen Recherchen aufschrecken.

„Fähnrich Kolo wir nähern uns der Transporterreichweite zur Community bitte melden sie sich in Transporterraum zwei.“

Kolo bestätigte und packte seine Sachen zusammen und ging auf direkten Weg zum Transporterraum überraschenderweise stand nicht nur sein Kollege und Vorgesetzter auf den Plattformen sondern auch ein älterer Herr der sich als Commissioner Woolsey vorstellte aber ansonsten keine weitere Notiz von Kolo nahm. Wenige Minuten später verschwanden die drei Männer in dem kobaltblauen Materiestrom und rematerialisierten sich im Transporterraum der Community wo sie vom amtierenden Sicherheitschef Klaus Müller empfangen wurden

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Der „Flurfunk“ funktionierte wie gewöhnlich ausgezeichnet. Keine 30 Minuten nachdem die Sternenflottenermittler an Bord gebeamt worden waren, wusste so gut wie jeder auf der Community, wer sie waren – und wo sie ihr Quartier bezogen hatten. Hinter vorgehaltener Hand geflüsterte Beleidigungen standen plötzlich ebenso auf der Tagesordnung, wie auch giftige Blicke in den Korridor, in dem die Ermittler ihre Räume hatten. Und so mancher überlegte mit schuldbewusster Miene, ob er in den vergangenen Jahren irgendetwas ausgefressen haben könnte, für das man ihn jetzt möglicherweise drankriegen könnte, wenn ...

Ein Crewmitglied hatte für all das aber keine Zeit. Er rannte geradewegs von Miauz kommend, in einen Turbolift, hüpfte ungeduldig hin und her, während er darauf wartete, dass dieser sein Ziel erreichte, sprang aus dem Lift und hämmerte wie wild auf einen Türsummer ein, als er endlich sein Ziel erreicht hatte.

„Sie sind da!“, rief Peter Wentworth keuchend, als die Schotts sich öffneten.

„Wer ist da?“, gab Milseya überrascht zurück und blickte hinaus in den Flur. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass weder links noch rechts jemand zu sehen war, drehte sie sich stirnrunzelnd um. „Hast du getrunken?“

„Die Ermittler sind da!“, erklärte der Pilot, der geradewegs das Quartier betreten. „Hat hier eine Bombe eingeschlagen?“, wechselte er perplex das Thema, als er das wüste Chaos an Padds, Papieren, Kleidungsstücken und Geschirr in dem Raum erblickte.

„Nee, wieso?“, antwortete die Bajohaliianerin achselzuckend und kehrte an ihren Schreibtisch zurück.

„Noch vor zwei Tagen war hier nicht das kleinste Staubkörnchen zu sehen und jetzt ..“

„Wieso sollte ich aufräumen, wenn H'Qar nicht da ist“, erklärte Milseya, die ein Padd von einem Stapel genommen hatte. „Das wäre doch reine Zeit- und Energieverschwendung... OH, würdest du bitte das Padd genau dahin zurücklegen, woher du es genommen hast!“

„Die 3-Kelvin-Strahlung“, murmelte Peter und griff nach einem anderen Padd „Die Thomson-Streuung von Photonen ... Ich dachte, du wärst bereits fertig mit deiner Diplomarbeit.“

„War ich auch“, erwiderte Milseya. „Nur leider liege ich mit meiner Theorie daneben.“

„Daneben?“ kam es überrascht zurück. „Was heißt daneben?“

„Daneben eben ..“ Milseya rollte entnervt mit den Augen. Das gleiche Gespräch hatte sie erst vor kurzem mit Prof. T’Ler geführt und wirklich nicht die geringste Lust, es zu wiederholen. Schlimm genug, dass sie ihm auch noch genau hatte vorrechnen müssen, wo der Fehler lag UND den Profesor dann auch hatte überzeugen müssen, dass sie es jetzt besser wusste.

Sie griff nach dem Padd, das Peter wieder hingelegt hatte, und brachte auf den richtigen Stapel. „Was willst du eigentlich hier, Peter?“

„Ich .. na, dir sagen, dass die Ermittler da sind.“

„Und deshalb rennst du mit Rasierseife im Gesicht herum?“

„Sei ..? Verdammt!“ Der Pilot sprang auf, als er das Handtuch entdeckte, das vor seinem Brustkorb hing. Vor einem großen Spiegel begann er mit dem Handtuch die Rasierseife von seiner linken Wange zu streichen. „Ich hab gedacht, Miauz wäre fertig.“

„Offensichtlich nicht .. hinter dem Ohrläppchen noch ist ein bisschen .. ja, genau da.. ist weg.“

„Danke.“ Peter warf das Handtuch in die Kleidungsklappe. „Und was machst du jetzt?“, fragte er nachdem er sich wieder hingesetzt hatte.

„Ich lese noch den Aufsatz von McGeem und überlege mir dann, wie ich meine neue Theorie beweisen kann.“

„Doch nicht diese dämlichen Quantenfäden! Ich meine, was machst du jetzt, wo die Ermittler an Bord sind.“

Milseya sah den Piloten verwundert an. „Ich werde genau das tun, was ich eben angekündigt habe. Wieso sollte ich meine Pläne ändern, nur weil die Ermittler jetzt an Bord gekommen sind? Ich meine, wir haben doch alle gewusst, dass das früher oder später geschehen würde. Und jetzt ist es eben soweit.“

„Aber willst du dich denn nicht vorbereiten?“, fragte Peter besorgt.

„Vorbereiten? Ja, auf was denn? Die fragen, ich antworte. Das wars. Das muss ich nicht üben.“

„Aber Mili! Du willst doch nicht vollkommen unvorbereitet in eine Befragung gehen!“, rief Peter entsetzt aus. „Das sind gewiefte Profis und nach allem, was so an Gerüchten über diesen Stanton herumschwirrt ..“

„Ach Peter“, seufzte die Bajohaliianerin. „Was habt ihr alle nur? Dieser Stanton macht seinen Job. Er sammelt Beweise. Dazu muss er nicht nett sein. Auch nicht höflich. Ehrlich gesagt, ist mir ziemlich egal, wie er ist. Denn er ist nur ein Ermittler. Und wozu haben wir einen Rechtsbeistand gestellt bekommen? Diese Vulkanierin wird schon dafür sorgen, dass wir uns nicht noch tiefer hineinreiten. Und sie wird dafür sorgen, dass dieser Stanton seine Grenzen nicht überschreitet. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber 'ein HOCH auf die Korinthenkacker'!“

„Ich hoffe, dass du Recht behältst“, erwiderte Peter besorgt.

„Und wenn nicht, dann heuere ich bei den Klingonen an“, sagte sie und griff wieder nach ihrem Padd. „Und jetzt geh dich fertig rasieren lassen. Das sieht irgendwie seltsam aus..“

Der Pilot nickte und machte Anstalten den Raum zu verlassen.

„Ach und Peter?“

„Ja?“

„Danke – ich weiß, du hast es gut gemeint. Aber tu mir den Gefallen und zerbrech dir nicht meinen Kopf. Ach, und bitte renn nicht jedes Mal durch das ganze Schiff, wenn du mir etwas sagen möchtest. Das sieht jedes Mal so aus, als ob du Notstand hättest.. du weißt doch, wie schnell hier Gerüchte entstehen.“

Er lachte. „Das nächste Mal benutze ich die Komm“, versprach er.

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Brol Spencer befand sich in seinem Quartier als die Ankunft der Ermittler bekanntgegeben wurde; er sah jedoch keinerlei Anlass sich jetzt gleich mit ihnen persönlich zu treffen wenn überhaupt. Die übersteife T'Racy würde die Beschuldigten gut vertreten und Stanton einen Empfang bereiten, der ihn wahrscheinlich vermuten lassen würde er er wäre auf einem Eisplaneten gelandet.

Trotzdem "klingelte" es kurze Zeit später an der Quartiertür des Tellariten.

"Sind Sie das Mr. Stanton?", fragte Spencer leicht verärgert.

"Nein, Commissioner Woolsey vom Föderationsrat. Also machen Sie schon auf!", ertönte es aus der Gegensprechanlage.

Mit einem Seufzer stand der Anwalt auf und ließ den nicht allzu willkommenen Gast eintreten. Beamte wie Woolsey waren stets ein wenig versnobt und bildeten sich etwas darauf ein, höher gestellt zu sein als jeder einfache CPA-Agent.

Als der Commissioner endlich im Quartier stand und die Tür sich wieder geschlossen hatte, begann er sogleich: "Mr. Spencer, Sie befinden sich ja schon eine ganze Weile an Bord dieses Schiffs. Sagen Sie mir ehrlich, halten Sie es für geeignet um die Föderation zu repräsentieren?"

Der Tellarit ahnte sogleich worauf dieser Mann hinauswollte. Irgendwie hatte er es kommen sehen, dass einige im Föderationsrat sich mit der fragwürdigen Existenz der USS Community nicht lange kommentarlos abgeben würden. "Nun, die Meinung breiter Teile der Öffentlichkeit spricht für sich: Die Community ist noch beliebter als die Enterprise. Zugegeben, der Missbrauch ihres Potentials ist nicht von der Hand zu weisen, aber in diesem Fall ist es zum Glück noch einmal gut gegangen und wird wohl nicht wieder vorkommen. Davon abgesehen bezeichnen ihre Befürworter in der Sternenflotte sie gerne als 'Schweizer Taschenmesser' derselbigen."

Hank Woolsey hatte sich an den Tisch gesetzt und den Ausführungen des Agenten mit bewegungsloser Mine zugehört. Nun sah er seinem Gegenüber direkt in die Augen und meinte: "Ein Taschenmesser mit viel zu großer und scharfer Klinge. Und obendrein eine Verschwendung von Steuergeldern, um es mal bildlich auszudrücken. Die Kernaufgaben dieses Schiffs entsprechen exakt dem Sternenflotten-Durchschnitt: Forschung und Diplomatie. Nur gibt es auf diesem Gebiet in der gleichen Größenordnung die Luna-Klasse, die in beiden Bereichen besser ausgestattet ist, vor allem was die Forschung anbelangt. Und im Gegensatz zu Ihnen sehe ich das erwähnte Missbrauchs-Potential nach wie vor gegeben und gehöre daher zu den Befürwortern der Stilllegung der USS Community."

"Also wollen Sie das Schiff einmotten lassen? Haben Sie schon mit dem Captain darüber gesprochen?"

"Ich wollte zuerst dem Ermittler den Vortritt lassen, aber Captain Tenner wird schon noch rechtzeitig informiert werden."

Brol Spencer schüttelte den Kopf. "Wäre eine komplette Stilllegung nicht eine noch größere Verschwendung von Resourcen? Wenn schon dann sollte man die Community - gegebenenfalls nach einer Umbenennung - in Zukunft vielleicht stärker für taktische Missionen einsetzen, wie etwa zur Piratenjagd..."

"Das wäre in der Tat eine hervorragende Idee, vor allem das mit der Umbenennung. Die Mannschaft sollte dann komplett ausgetauscht werden und die jetzige Besatzung kommt auf ein Schiff, dem der Name 'Community' deutlich besser steht."

Spencer dachte eine Weile über diese Option nach. "Ja, im Prinzip würde ich Ihrer Idee zustimmen. Aber ich fürchte Sie werden mit heftigem Widerstand seitens der Besatzung und der Öffentlichkeit rechnen müssen, denn beide mögen das Schiff gerade deshalb weil es so ist wie es ist. Selbst wenn man der jetzigen Crew eine Galaxy gäbe und auf 'USS Community' umtauft, würde dieses Besondere verlorengehen. Ich denke daher, dass wir zumindest vorübergehend einfach einen oder zwei zivile Beobachter dauerhaft hier stationieren sollten."

"Sie meinen eine Art Aufpasser? Etwa einen Agenten der CPA?"

"Das wäre zumindest naheliegend."

"Wieso nicht einen Commissioner im Auftrag des Föderationsrats? Wir haben zusätzlich zu ausgedehnten Ermittlungs-Befugnissen auch noch die Qualifikation, diplomatische Verhandlungen zu führen."

Brol Spencer hustete leicht. "Bei allem Respekt Mr. Woolsey, aber wenn Sie gerade von sich selbst sprechen, ich habe schon von Ihnen gehört. Nehmen Sie es nicht persönlich, aber laut diesen Informationen scheinen Ihre diplomatischen Fähigkeiten sich darauf zu beschränken, Ihre Gesprächspartner durch das Zitieren von Gesetzen und Vorschriften beinahe ins Koma zu reden."

Die Gesichtszüge des Commissioners entgleisten für den Bruchteil einer Sekunde, doch dann hatte er sich schon wieder gefangen. "Man wächst mit seinen Aufgaben, und ich bin obendrein nicht der einzige Beamte meines Ranges. Und um die Wahrheit zu sagen, dauerhaft auf diesem Schiff zu sein käme für mich wie auch für die Besatzung, die nichts für die Entscheidungen diverser Admiräle kann einer Bestrafung gleich."

Der Tellarit lächelte leicht. "Dann kennen Sie jemanden dem Sie eine solche 'Bestrafung' zumuten würden?"

Diesmal schwieg Woolsey länger ehe er antwortete: "Ein CPA-Agent wäre durchaus nicht schlecht, solange er sich irgendwie in die Besatzung integrieren ließe."

"Dann meinen Sie also er sollte die Crew beobachten und gleichzeitig Teil derselbigen sein? Würde das in manchen Situationen nicht zu Gewissenskonflikten führen?"

"Ich sagte Ihnen bereits dass die Mannschaft dieses Schiffs nichts für dessen Existenz und gewisse Entscheidungen des Oberkommandos kann. Die einzigen Crewmitglieder die hier wahrhaft kriminelle Energie an den Tag gelegt haben, sind nicht mehr am Leben. Es dürfte Sie freuen zu hören, dass ich den Einsatz der alten Führungs-Offiziere in diesem Fall sehr zu schätzen weiß - auch wenn ihre Methoden um es milde auszudrücken abenteuerlich waren. Nun ja, ich werde mir noch ein paar Berichte ansehen ehe ich mit Captain Tenner sprechen werde. Und die Option mit dem zivilen Beobachter behalten wir im Auge, auch wenn mir persönlich die Zuteilung eines anderen Aufgabenbereichs für die Community noch lieber wäre." Woolsey wünschte dem Tellariten noch einen schönen Tag ehe er das Quartier wieder verließ und in sein eigenes zurückkehrte.

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Danke Admiral, dass Sie mich so kurzfristig empfangen konnten“, sagte Hank Woolsey, als er auf ein Zeichen von Walther Sheridan hin Platz nahm. Woolsey hatte sich auf dem Weg zu seinem Quartier dafür entschieden, doch den drei Sterne Admiral aufzusuchen, bevor er Captain Tenner nach der Lektüre diverser Berichte treffen wollte. Vielleicht könnte er den Admiral für seine Argumente zugänglich machen.

„Worum geht es Commissioner Woolsey?“, fragte Sheridan sogleich, nachdem er gegenüber dem Politiker Platz genommen hatte.

„Um vielerlei Admiral. Als Erstes möchte ich ihnen gratulieren. Ihr Geschick bei den Verhandlungen mit den Romulanern spricht sich herum.“

„Kann ich mir vorstellen. Aber man sollte sich nicht so viel darauf einbilden. Ich habe nur dafür gesorgt, dass beide Seiten mehr oder weniger das Gesicht gewahrt haben.“

„Oh, verstehe“, sagte Woolsey und räusperte sich kurz. „Dennoch die Situation hätte leicht eskalieren können.“

„Ja Commissioner. Aber Sie sind bestimmt nicht hier hergekommen, um mit mir über Diplomatie zu diskutieren?“

„Sie haben recht. Ich sollte zum Punkt kommen. Admiral, ich möchte, dass die USS Community aus dem Verkehr gezogen wird. Deswegen bin ich auch hier hergereist. Um mir ein Bild zu machen, bevor es zu weiteren Schritten seitens des Föderationsrates kommen wird.“

Walther Sheridan ließ sich äußerlich nichts anmerken. In der Admiralität wurde dieses Thema immer angeschnitten oder vor sich her geschoben. Die Community war unbestritten das ungewöhnlichste Schiff der Sternenflotte. Was auch in der Hauptsache seine Crew betraf.

„Und weswegen sollte man dieses Schiff abmustern?“

„Sir, das sollten Sie selbst Wissen. In der letzten Zeit hat dieses Schiff mehr Unheil heraufbeschworen, wie es Nutzen gebracht hat.“

„Dieses Schiff hat vor wenigen Tagen eine Zivilisation gerettet Commissioner.“

„Ich habe die Nachrichten ebenfalls verfolgt. Sicher es war eine edle und heldenhafte Tat. Die Nerianer werden diesen Offizieren die leider als Deserteure gelten auf ewig dankbar sein. Dennoch muss ich darauf bestehen, dieses Schiff darf nicht mehr länger im Dienst sein.“

„Sie waren auch damals dagegen, dass die Prometheus-Klasse je über den Prototyp Status hinaus gehen sollte?“

„Nicht direkt, aber ich habe auch nicht zu den Befürwortern gehört. Jedoch steht zunächst der Prozess gegen die desertierten Offiziere an. Danach wird man das Schiff auf meiner Empfehlung hin stilllegen.“

„Ich Denke die Sternenflotte wird da auch noch ein Wörtchen mitzureden haben.“

„Die Sternenflotte wird sich der Empfehlung des Föderationsrates Beugen müssen. Ich bedauere es zutiefst Admiral. Aber auch sie werden einsehen, dass es nicht lange mehr gut gehen kann mit diesem Schiff.“

„Das kann niemand voraussehen Commissioner. Bedenken Sie, dieses Schiff steht in der Öffentlichkeit.“

„Leider. Dafür hat man schon mit dieser Dokumentation gesorgt. Das macht es sogar noch etwas schwerer die Stilllegung zu vollziehen.“

„Ich muss Sie nicht daran erinnern, wie viel in die Entwicklung der Prometheus Klasse gesteckt wurde? Eine Stilllegung erfordert fast noch mehr Ressourcen.“

Woolsey rollte leicht mit den Augen. Das gleiche Argument hatte Brol Spencer auf ähnliche Weise vorgetragen.

„Mir ist klar, dass Sie dieses Schiff verteidigen.“

„Ach ja? Warum sollte ich es tun?“

„Admiral, ich bin nicht mit Ihnen im Streit. Ich habe Sie nur darüber unterrichtet, weil Sie der ranghöchste Offizier auf dem Schiff und im Sektor sind. Ich werde den Captain persönlich davon Unterrichten.“

„Das haben Sie in der Tat Commissioner.“

„Dann möchte ich nicht länger stören Admiral. Ich bedanke mich noch mal für ihre Aufmerksamkeit.“

„Und ich für ihre Direktheit Commissioner.“

„Guten Tag Admiral.“

Bearbeitet von George Sheridan
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Während in der Besatzung ein kleiner Anflug von Panik herrschte, weil die Ermittler nun an Bord waren, bleib Sean äußerlich ruhig. Innerlich grinste er aber. Der amtierende stellvertretende Kommandant hatte alle Vorbereitungen getroffen, die er treffen wollte. Stanton und besonders sein Assistent würden eine kleine Überraschung erleben.

Der Lieutnant hatte doch den Plan umgesetzt, um gewisse Dateien wie persönliche Logbücher vor den unerlaubten Zugriff zu schützen. Zwar gab es dafür in den Computersystemen eines Sternenflottenraumschiffes mehrere Mechanismen dafür, aber da Kolo Barei das seltene A - 7 Computerzertifikat vorweisen konnte, war sich Sean ziemlich sicher, dass der Bajoraner sich davon nicht aufhalten lies.

Aber an dem neuen Schutzsystem, dass der Lieutnant zusammen mit seinen Kollegen John Connor entwickelt hatte, würde auch er sich die Zähne ausbeißen. Denn es wurden Borgalgorithmen verwendet, eine kleine Hinterlassenschaft von One of Six, einer ehemaligen Borgdrohne, die zeitweilig Besatzungsmitglied der Community gewesen war. Mehr als einmal hatten diese Algorithmen den Einsatzoffizieren den Job erleichtert.

Dabei war das Programm ganz einfach. Sollte ein nicht genehmigter Zugriff auf die persönlichen Logbücher registriert werden, so würde der entsprechende Anwender ganz einfach aus dem System gekickt. Er konnte sich zwar neu verbinden, aber wenn das mehr als einmal passierte, würde auch ein so genannter DAU (dümmster anzunehmender User) bemerken, dass etwas nicht stimmte. Ein Computerexperte dürfte das gleich mit bekommen. Damit war das Programm auch ein eindeutiges Signal an die Ermittler: „Vorsicht Jungs. Wir sehen euch auf die Finger.“

John hatte zwar vorgeschlagen, dass Gerät, das den Zugriff ausführte, mit einer Spannungsspitze zu überlasten. Sean hatte die Idee aber ablehnen müssen. Es wäre ein großer Fehler, hatte er argumentiert, Stanton durch so etwas gegen die Crew aufzubringen. Denn sollte dabei der Speicher zerstört werden, auf den sich relevante Daten zum Fall befänden, dann wäre das Behinderung der Justiz, ein Vergehen, dass im schlimmsten Fall zur unehrenhaften Entlassung aus der Sternenflotte nach sich ziehen konnte.

Außerdem wollte Lieutnant Coleman keinen Ärger mit dem Captain.

Was aber Ärger anging, dieser Hank Woolsey roch förmlich danach. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn sich ein Föderationspolitiker auf ein Schiff der Sternenflotte begab, ohne allzu offensichtlichen Grund. Was steckte also hinter dem Mann. Sean juckte es in den Fingern, Sicherheitsüberwachung Stufe zwei anzuordnen. Aber nach längerem Überlegen ließ er es sein. Es gab leider keinen legalen Grund für so etwas. Persönliche Antipathie zählte da leider nicht.

Der Lieutnant hatte auch kurz erwogen, dass es sich dabei um ein Ablenkungsmanöver von Commander Stanton handelte. Aber das passte nicht zu dem Ermittler. Er mochte ein riesiger Stinkstiefel sein, aber so etwas traute selbst der Lieutnant ihm nicht zu. In der nächsten Freiwache, würde er sich an Captain Tanrim wenden, beschloss der Einsatzoffizier. Vielleicht wusste der frühere Kommandant der Community mehr.

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