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...unter der Kleidung nackt!

Wissen ist Macht


USS Community

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Assjima war stehen geblieben, als sie bemerkt hatte, dass der Tellarite hinter ihr zurück gefallen war. Sie drehte sich um und beobachtete betrübt, wie der stämmige kleine Kerl mit dem unwegsamen Gelände zu kämpfen hatte. Großgewachsene Männer wie George und Aiso hatten hier ganz klar weniger geringe Probleme. Ihre Beine waren zwar nur wenig länger als die Revs, aber sie mussten auch nicht ganz so viele Pfunde nach oben stemmen. Als der Wissenschaftsoffizier wieder aufgeschlossen hatte nickte sie ihm aufmunternd zu und schritt weiter. Chaim und Captain Tenner, die voraus gingen, waren inzwischen in den engsten Teil der Schlucht eingestiegen. Riesige Felsblöcke, vom Wind und den gelegentlich durch die Klamm rauschenden Sturzbächen rund geschliffen, blockierten den Weg. Sie sah, dass Chaim mit dem Arm eine Route in die Luft zeichnete und dem Captain das weitere Vorgehen erklärte. Wenige Augenblicke später hatten beide die Gruppe wieder eingeholt.

„…müssen wir uns unten durch zwängen.“ hörte sie Chaim sagen. „Ist nicht schwer, nur etwas eng. Dann wird der Weg wieder besser.“ Der Deviner klemmte sich in den Spalt zwischen Felswand und einem beeindruckend großen Wackerstein, stemmte den Rücken gegen den Stein, die Beine gegen die Wand und schob sich nach oben. Tenner folgte ihm auf die gleiche Weise. George war lang genug, um sich mit einem schwungvollen Klimmzug nach oben ziehen zu können und Milseya sauste wie ein Wiesel hinterher. Als Kentan und Aiso oben angelangt waren, saß Chaim schon auf dem nächsten Stein und wartete geduldig.

„Gehen Sie zuerst, Rev.“ Der Tellarite wirkte unschlüssig. „Es sieht schlimmer aus als es ist. Wir haben es gleich geschafft“ redete Assjima beruhigen auf ihn ein. „… den Fuß hierhin, dann dort oben greifen …“ Rev atmete tief durch und machte sich ans Werk. Dafür dass er sich nicht gerade in seinem Element befindet schlägt er sich ausgezeichnet dachte sich die Deltanerin und wartete, bis auch er oben angekommen war. Dann folge sie ihm zügig.

Endlich oben angelangt bot sich ein fantastischer Blick. Unter ihnen lag das letzte Stück der Schlucht, die langsam in einem kleinen, offenen Geröllfeld auslief. Rechts und links erhoben sich die Felswände nach Assjimas Schätzung gute hundert Meter fast senkrecht in den Himmel. Hier unten zwischen den Felsen war es fast dunkel, doch leuchtete das kleine Stückchen Himmel über ihnen in einem eigentümlichen violetten Licht. Auf der anderen Seite des Geröllfeldes am Ende der Schlucht wurde der abendliche Schein von einer steilen Felswand zurück geworfen, in der ein dunkles Loch klaffte.

„Das da ist die Höhle“ erläuterte Chaim. „Aber zuerst müssen wir leider noch hier durch.“ Er deutete auf eine Öffnung zu seinen Füßen, die direkt unter zwei ineinander verkeilten Felsblöcken hindurch führte. „Das Wasser suchte sich vor langer Zeit diesen Weg. Es ist am leichtesten, dem Weg des Wassers zu folgen, denn diese beiden Blöcke bilden auf der anderen Seite eine überhängende Wand, die niemand herabsteigen kann.“

Aiso breitete probehalber seine Schwingen aus, doch war die Schlucht an dieser Stelle einfach zu eng, um tatsächlich abheben zu können. Chaim betrachtete ihn nachdenklich. „Dieser Tunnel ist zwar glatt geschliffen und man braucht nur mit den Füßen voran hindurch zu rutschen, aber … Herr Aiso … Sie sind sehr groß. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie da durchpassen. Ich schlage vor, dass ich zuerst gehe. Dann sollen mir die Damen folgen. Und dann der kleine Herr Rev Torr. Falls Herr Aiso stecken bleiben sollte, kann ich mit den beiden beweglichen, kleinen Damen von unten ziehen und die anderen von oben drücken.“ Dann stieg er mit den Füßen voran in das Loch, streckte die Arme über den Kopf und sauste ins Dunkel.

Wenige Sekunden später klang es dumpf von unten herauf. „Der Weg ist gut!“

Assjima und Milseya warfen sich einen kurzen Blick zu, dann verschwand die Pilotin mit einem Grinsen im Gesicht in dem Tunnel. „Alles klar, Assjima – du kannst kommen.“

Die Deltanerin folgte ihr etwas zögerlich. Nächtliche Rutschpartien hatten noch nie zu ihren bevorzugten Freizeitbeschäftigungen gehört. Und diese Rutschbahn war besonders abenteuerlich. Als sie mit einem dumpfen Plumps wieder im Freien gelandet war, verzog sie das Gesicht und rieb sich das schmerzende Hinterteil. „Ihr hättet mich warnen können … da waren mindestens drei Kurven und zwei Absätze eingebaut!“ moserte sie Chaim und Milseya vorwurfsvoll an – um gleich darauf Rev zuzurufen: „Alles prima, Lieutenant. Augen zu und dur…“

Ein Knall zerriss die abendliche Stille und direkt neben Assjimas Schulter spritzen Steinsplitter aus dem Felsen. Reflexartig warf sie sich zu Boden. „WAS…?“ ein erneuter Knall und vor Milseyas Füßen wirbelte der Sand auf. Im selben Augenblick verschwand die Pilotin hinter einem Stein, gefolgt von Chaim.“

„Was ist da unten los?“ dröhnte Tenners Stimme von oben herunter.

„Da schießt jemand auf uns!“ antwortete Assjima, während sie sich auf dem Bauch durch Sand und Geröll wand um eine geeignete Deckung zu finden. Sie kauerte sich hinter einen Stein und spickte vorsichtig über dessen Kante hinweg. Im selben Augenblick schlug wieder eine Kugel nur wenige Zentimeter neben ihr ein. „Mili – kannst du sehen, wo der Schütze steckt?“

„Ich … weiß nicht …“ klang es verwirrt von der anderen Seite herüber.

„Mili?“

„Wieso … wer schießt denn da?“

„Chaim?“

„Ich bin in Ordnung … ich weiß nicht genau, aber der muss da drüben irgendwo in der Felswand sitzen. In der Nähe der Höhle … glaube ich.“

„Verdammt! Wir haben keine Zeit für so einen Mist!“

Zwei Schüsse folgten schnell aufeinander, schlugen jedoch wesentlich weiter oben ein. „Captain? Wurde jemand getroffen?“ rief die Ärztin nach oben.

„Nein … niemand. Bleiben Sie in Deckung! Wir lassen uns was einfallen.“

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Alle aus der Gruppe oberhalb der Rutsche hatten sofort Deckung gesucht, als auch sie beschossen wurden. Immer, wenn jemand seinen Kopf auch nur wenige Zentimeter aus der Deckung hob, peitschte auch schon eine Kugel über die schroffen Felsen. Aus der Art seiner Vorgehensweise und der Tatsache, daß bislang noch niemand getroffen worden war, folgerte der Tellarite, daß sie es wenigstens nicht mit einem militärisch trainierten und ausgerüsteten Scharfschützen zu tun hatten. Warum allerdings überhaupt jemand aus dem Hinterhalt das Feuer auf sie eröffnete, war ihm völlig unklar.

Als Rev sich ein wenig umdrehte, sah er, daß Sheridan in seiner Deckung mit der Ausrüstung hantierte und irgend etwas vorzubereiten schien. Er wollte gerade nachfragen, ob er behilflich sein konnte, als der Knall eines weiteren Geschosses die angespannte Stille zerriss. Direkt neben der Schulter des Tellariten schlug die aufprallende Kugel Funken und stob mit einem Heulen als Querschläger davon. Einer der beim Einschlag entstandenen Steinsplitter streifte den Wissenschaftler an der Wange.

Der Tellarite zuckte zusammen und presste sich die Hand auf die Wunde. Er spürte warmes Blut und einen ziehenden Schmerz. Einen Zentimeter höher, und es wäre- im wahrsten Sinne des Wortes- ins Auge gegangen. Weitere Schüsse krachten nun in schneller Folge und schlugen rings um Rev heum ein. Offenbar hatte sich der Schütze auf seine Position eingeschossen. So tief wie möglich in die Deckung gekauert, sah Rev sich hilfesuchend nach allen Seiten um und stelle schließlich mit wachsender Panik fest, daß es für ihn keine bessere Deckung gab und es folglich nur noch eine Frage der Zeit war, bis...

Doch damit wollte er sich nicht abfinden. Wenn hier auszuharren das sichere Todesurteil war, dann war jede Alternative einen Versuch wert. Und so stürzte sich der Tellarite, als eine kurze Feuerpause entstand, mit einem Hechtsprung Kopf voran in die Rutschbahn.

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Afghanistan, Kalaschnikov, Taliban-Hinterhalt...

Das waren die Stichworte die Kentan kurz nach den ersten Schüssen durch den Kopf gegangen waren. Bislang hatte der Angreifer zum Glück nur einzelne Schüsse abgegeben, womöglich aus einem halbautomatischen Scharfschützen-Gewehr mit mehreren Kilometern Reichweite.

Rev Torr hatte sich bereits mit einem wagemutigen Hechtsprung in Sicherheit gebracht, doch der Rest von ihnen konnte nicht folgen, dazu hatten Präzision und Frequenz der Schüsse gleich darauf zugenommen; der Kriosianer glaubte sogar einzelne Automatik-Salven wahrzunehmen.

Dies war umso gefährlicher, als die Deckung in der sie sich befanden eher dürftig war. Die normalen Humanoiden wie Kentan konnten sich noch einigermaßen hinter den niedrigen Steinen ducken, doch Aiso ragte viel zu weit hervor um nicht getroffen werden zu können. Nachdem der OPS-Offizier kurz beobachtet hatte wie Commander Sheridan mit seiner Ausrüstung hantierte, rief er dem Aurelianer zu: "Sehen Sie diesen Felsen dort links hinter Ihnen? Dahinter befindet sich eine kleine Grube in der Sie weitaus besser Deckung bekommen könnten! Nur müssten Sie dazu zehn Meter ungesichertes Gelände überqueren..."

Zum Glück machte der Schütze gerade wieder eine Pause, wahrscheinlich um das Magazin zu wechseln oder um seine Zielvorrichtung zu kalibrieren.

"Ich habe eine Idee", rief Kentan Aiso zu, "wenn ich 'jetzt' sage rennen Sie zu Ihrer neuen Deckung!"

Fliegen kam aufgrund der beengten Verhältnisse nicht in Frage.

Der Kriosianer holte seine zusammengerollte Decke hervor, brüllte "Jetzt!" als die Schießerei wieder losging und warf das sich entrollende Bündel gezielt in die Flugbahn.

Das Ablenkungsmanöver brachte tatsächlich einen gewissen Erfolg, und glücklicherweise wurde die Decke auch nicht wie befürchtet von Vollautomatik-Salve komplett durchsiebt, so dass sie sich mit etwas Glück noch weiter verwenden ließ.

Dennoch hatte der Sicherheits-Chef ein paar Federn lassen müssen, der Angreifer musste wirklich ein Scharfschütze sein der nun ernst machte und es offenbar darauf anlegte, jeden Schuss zu einem Treffer zu machen.

Bearbeitet von Kentan Delama
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Nach den ersten Schüssen hatte Jeremy sich sofort hinter einen der Felsen in Deckung geworfen. Und schaute sich nach seinen Kollegen um. Bis jetzt schien niemand ernsthaft Verletzt zu sein aber wenn der Schütze so weiter machte war es nur noch eine Frage der Zeit bis es zu ernsthaften oder tödlichen Verletzungen kam. Besonders sein Sicherheitsoffizier war gefährdet bei seiner Größe. Allerdings hatte Lieutenant Delama schon ein Ablenkungsmanöver gestartet das sich der große Sicherheitschef in eine Deckung begeben konnte.

„Hat jemand gesehen wo der Schütze sich befindet?“

„Nein noch nicht!“ antwortete George. Dann öffnete er das Multitool und versuchte das Messer als eine Art Spiegel zu verwenden. Er sah auch sich was kurz bewegen. Schnell zog Sheridan das Messer zurück und rollte sich zur Seite weg. Keine Sekunde später krachte an der Stelle ein Schuss in den Boden.

„Irgendwo in der Felswand. Wenn wir Phaser hätten, könnten wir die ganze Wand einäschern, aber so hat er hier das sagen.“

„Ja Commander, leider haben wir kein Phaser oder andere Waffen bei uns.“

Jeremy ging kurz im Gedanken durch was er bei sich hatte. Eine Sonnenbrille, ein paar Lebensmittel, etwas zu trinken, eine Decke.

„Ok überlegen wir mal welche Optionen wir haben. Wenn wir alle durch diesen Schacht gehen sind wir wahrscheinlich auf dem Präsentierteller für den Schützen Außerdem wird Lieutenant Aiso

Nicht problemlos durch diese Rutsche kommen und wäre dem Schützen ausgeliefert.“

Das konnte Tenner nicht akzeptieren.

„Was hben wir bei uns mit dem wir uns des Schützen entledigen können oder soweit ablenken das wir alle unbeschadet durch die Schlucht kommen?“

„Wir könnten ein Feuer legen. Genug Brennholz wäre da.“ Sheridan sah sich schnell um. „Trocken genug scheint das Holz auch zu sein. Aber ich fürchte es wird bestenfalls nur für Lieutenant Plee reichen.“

„Wir sollten uns etwas einfallen lassen wir haben immerhin auch schon drei Personen dort unten. Vielleicht können wir das schwindende Tageslicht für uns Nutzen. Ich weiß nicht vielleicht können wir uns irgendwie tarnen, damit wir von dem Schützen nicht mehr so genau ausgemacht werden können.“

„Damit bliebe wieder nur das Feuer. Was leider nicht sehr lange brennen würde.“

„Ich meine keine Umgebungstarnung, ich meine uns selber tarnen.“

Zur Demonstration vermischte Jeremy etwas Wasser aus seiner Trinkflasche mit Sand und Staub vom Boden bis es eine Art Paste wurde und verteilte es auf seinen Händen. Dann legte er eine seiner Hände auf den Untergrund um zu zeigen was er meinte.

„Am besten funktioniert es natürlich wenn dunkler es wird.“

„Schon klar Captain. Aber Ich befürchte, dass unser neuer Freund nicht solange warten wird.“ George überlegte wieder.

„ Nein es muss schnell gehen. Sonst haben wir keine Chance.“

Jeremy sah sich um das was er an brennbarem Material würde niemals reichen um genügend Rauch zu entwickeln das die ganze Schlucht eingenebelt wird. Außerdem war das brennbare Material zu trocken um eine Rauchentwicklung zu begünstigen.

„Sie haben recht wir haben wohl nicht viel Zeit, und es ist wichtig das wir zuerst von hier Oben nach unten kommen und da ist unser größtes Problem Lieutenant Aiso. Ich schätze dass wir an den Schützen nicht herankommen werden. Wir können ihn ja nicht mit Gewalt durch den Schacht bringen. Vielleicht mit einer Art Gleitmittel oder Schmiere?“

„ Wenn wir das gesamte Wasser und sonstige Flüssigkeiten einsetzen, könnten wir es schaffen Plee durch den Tunnel zu bekommen. Ansonsten wüsste ich nicht wie wir es sonst schaffen sollten.“

„Das wäre eventuell eine Möglichkeit, vielleicht können wir es auch irgendwie Schaffen das sich der Schacht irgendwie erweitert? Gibt es dazu Vorschläge?“ fragte Jeremy in die Runde der Verbliebenen.

Jones und Shane in: Wie kommen wir vom Felsen der Verdammten herunter?

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Lautes Poltern schreckte Assjima aus ihrer Deckung hoch. Sie schob den Kopf vorsichtig hinter dem Stein hervor und sah eine dicke Staubwolke aus dem Loch hervor quellen. Es folgte Rev Torrs Kopf und dann … geschah nichts mehr. Der kleine Tellarite steckte fest!

Sie versicherte sich mit einem schnellen Blick nach oben, dass der Schütze sich momentan wohl auf die Freunde oben auf der Steinbarriere eingeschossen hatte. Mit zwei langen Sprüngen war die Deltanerin bei Rev und packte ihn mit festem Griff an den Schultern. Mit beiden Beinen gegen den Stein gestemmt zerrte sie mit aller Kraft an ihm. Der Tellarite gab ein erschrockenes Quieken von sich.

„Nicht Strampeln, Lieutenant! Versuchen Sie, sich zu entspannen.“ stöhnte Assjima, während sie der Enge des Tunnels ihr ganzes Körpergewicht entgegen zu setzen versuchte. Doch nichts rührte sich. „Ausatmen, Rev!“

Sie vermeinte, ein lautes „PLOPP“ zu hören, dann war der Wissenschaftsoffizier plötzlich frei, sie fiel hinten über und er landete deshalb verhältnismäßig weich.

„’Tschuldigung“ murmelte Rev verlegen und rollte sich von ihr herunter. Ein Schuss schlug über ihnen in den Felsen.

Assjima sprang auf die Beine und zerrte den Tellariten mit sich. „Schnell, dort drüben ist eine halbwegs brauchbare Deckung!“

Atemlos und aufgeregt kauerten sich beide dicht aneinander gedrängt hinter den Stein. „Wie ist denn die Situation da oben?“ fragte die Deltanerin.

„Viele Kugeln und wenig Deckung.“

„Hm … also ähnlich wie hier unten.“ Assjima drehte sich um und schaute an der Felswand empor. Etwa sieben Meter weiter vorne in der Schlucht durchzog ein schmaler senkrechter Spalt die Felswand. Sie tippe Rev auf die Schulter und deutete auf einen Vorsprung gute fünfzehn Meter über dem Boden. „Was meinen Sie, Lieutenant … ob sich dieser Felsen mit etwas Hilfe lösen würde?“

Rev kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt in das Halbdunkel. Dann betastete er den Felsen vor sich. „Sandstein … stark erodiert, ziemlich weich …“ Er griff nach einem der herumliegenden Wackersteine. „Dieser Stein stammt nicht aus der unmittelbaren Umgebung. Vermutlich wurde er durch heftige Regengüsse hierher gespült – so wie auch diese großen rundgeschliffenen Felsen, die sich in der Schlucht verkeilt haben. Dieser Stein besteht aus Granit.“ Er schlug auf den Sandstein vor sich. Es spritzte in alle Richtungen. Dann schielte er wieder nach oben. „Es ist leider kaum auszumachen, wie fest dieser Felsen mit der Wand verbunden ist. Was haben Sie vor?“

„Uns eine bessere Deckung verschaffen … Moment mal Rev.“ Assjima richtete sich auf. „Mili – kannst du mich hören?“

„Halt die Klappe““ klang es dumpf hinter dem Felsen auf der anderen Seite hervor.

„Was?“

„Nicht du! Der!!!“

„Wer denn?“

„Was weiß ich!“

Assjima und Rev warfen sich einen vielsagenden Blick zu. „Lieutenant Anquenar scheint nicht ganz bei sich zu sein. Ist sie bei der Rutschpartie auf den Kopf gefallen?“

Die Deltanerin schüttelte den Kopf. „Vermutlich macht der Zlav Probleme. Beschossen zu werden dürfte für ein körperloses Wesen eine neue Erfahrung sein. Ich denke, wir sollten momentan nicht mit ihr rechnen. Chaim?“

„Ja, Dame Assjima?“

„Geht es Ihnen gut?“

„Es geht so. Die Wunde schmerzt etwas. Aber Dame Milseya ist ziemlich durcheinander. Ich habe Angst, dass sie die Deckung verlässt.“

„Das ist nicht gut. Haben Sie etwas, mit dem Sie Milseya festbinden könnten?“

„Ja – einen Gürtel.“

„Okay. Könnten Sie ein kleines Stück in den Tunnel hinein kriechen? So dass Sie außer Schussweite sind? Es wäre gut, wenn jemand die Kommunikation mit den anderen sicherstellen könnte. Von hier unten ist leider nicht zu hören, was dort oben gesprochen wird.“

„Ja – das kann ich machen. Moment bitte.“

Es war ein leiser Wortwechsel zu hören, dann ein Klatschen, ein lautes „AUA“ und schließlich ein Schnauben. „Sie ist festgebunden, Dame Assjima. Ich mache mich jetzt auf.“

„Danke. Ich werde jetzt versuchen, uns etwas mehr Deckung zu verschaffen. Melden Sie bitte Lieutenant Torr, wenn Sie in Position sind.“

Assjima steckte den Stein, den Rev ausgewählt hatte, in die Tasche und huschte im Schatten der Felswand bis zu dem Spalt hinüber. Zumindest hier unten schien er tief genug zu sein, um sie vor den Kugeln zu schützen. Sie kniete sich nieder und untersuchte den Boden. Der Sand war sehr fein und bei jeder Bewegung stieg eine kleine Staubwolke auf. Plötzlich spürte sie ein kräftiges Stück Holz unter den Fingern, welches sie ebenfalls einsteckte. Dann begann sie vorsichtig nach oben zu klettern.

Ein paar Minuten später hatte sie den besagen Felsen erreicht. Seine Verbindung zur Wand schien tatsächlich nicht mehr besonders fest zu sein. Sie klemmte sich gut im Spalt fest, immer darauf bedacht, nicht aus dem Schatten zu geraten, zog den Stein aus der Tasche und wartete ab. Als wieder ein paar Schüsse durch die Luft peitschten schlug sie mit aller Kraft schnell hintereinander auf die schmale Verbindung zwischen Steinbrocken und Felswand ein. Der weiche Sandstein begann sich unter den Schlägen zu lösen.

„Rev“ rief sie dem unten in Deckung abwartenden Kollegen zu. „Es könnte klappen. Chaim sollt dem Captain ausrichten, dass ich ein paar Minuten brauchen werde. Doch sobald er einen Plan hat, wie sie von der Barriere runter kommen können, werde ich den Stein abstürzen lassen. Die Staubwolke sollte dem Schützen für einige Minuten die Sicht auf sie nehmen.“

Dann knallten wieder Schüsse und sie hämmerte mit aller Kraft auf den Felsen ein.

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Aiso fuelte sich wie auf dem Praesentierteller. Die Rutsche war zu schmal fuer ihn, sie war keinesfalls fuer Aurelianer angelegt worden. Wenn er versuchen wuerde zu rutschen, dann wuerde er von den Schuetzen erwisctt werden. Selbst einAblenkungsmanoever wuerde ihnen nur kurz Zeit verschaffen, das wuerde aber trozdem eng werden, wenn er in der Rutsche fstklemmen wuerde. Man musste die Rutsche erweitern... Leider hatte Aiso kein Schmiergelpapier mitgebracht.

"Wir muesen die Schuetzen dazu bringen auf den Felschen zu schiessen, dadruch wird die Rutsche erweitert."

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Die Idee des Sicherheitschefes klang nicht weniger verrückt als dass, was Tenner bereits vorgeschlagen hatte. George ging erneut vor einem Schuss in Deckung. Dann konnte er ein Projektil ausmachen, das vom Felsen abgeprallt war und auf dem Boden lag.

Augenscheinlich musste es sich bei dem Scharfschützengewehr um das Kaliber 7,62 handeln.

Es musste doch möglich sein, eine ausreichende Ablenkung zu inszenieren.

Da erreichte die drei Männer Chaims Mitteilung über Assjimas Plan.

Tenner bestätigte die Meldung von Chaim und zog sich schnell zurück.

Der Captain der Community erklärte dem Chefingenieur das Vorhaben der Ärztin. Dann gab George die Information an Delama und Asio weiter.

„Es muss doch möglich sein, diesem Bastard die Sicht zu nehmen.“ Knurrte George. Wenn dies nach einem Drehbuch ablief, so musste es auch einen Ausweg geben. Nur leider stand die Alternative, zu warten, bis dem Scharfschützen die Munition ausging, keine Option, da er früher oder später einen Treffer landen würde und davon abgesehen lief die Zeit davon. Wahrhaftig, ein Königreich für einen Phaser.

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Rev kauerte noch immer geduckt hinter seinem Stein. Er wagte kaum, den Kopf hervor zu strecken, denn allzugut war diese Deckung nicht. Dieser Schütze musste entweder Adleraugen oder ein Nachtsichtgerät haben. Plötzlich hörte er Assjima etwas rufen. Wegen der Schüsse, dem Gehämmere und dem wirren Geplapper der kleinen Pilotin auf der anderen Seite konnte er nicht alles verstehen. Die Ärztin rief etwas von einem Feuerzeug, von Büschen, Feuer und Steinen. Er überlegte kurz. Diese Felsbarriere bestand aus quarzhaltigem Gestein. Wenn man dies größerer Hitze aussetzte, so neigt Quarz zum Zerspringen. Das könnte vielleicht tatsächlich funktionieren!

"Chaim!" rief er. "Sagen Sie dem Captain, dass sie Ihnen das Feuerzeug und eine Decke geben sollen. Dann trockene Büsche und Holz in den Tunnel stopfen und den Tunnel von oben mit einer Decke und Sand abdichten. Sie zünden das dann von unten an und stopfen ebenfalls eine Decke in das Loch. Wenn wir Glück haben, sprengt die Hitze das Gestein und der Tunnel wird weiter."

"Wenn wir Glück haben ... ja ... und wenn nicht?" antwortete Chaim aus dem Loch heraus.

"Es ist nur eine Idee!"

"Gut, Herr. Aber ich frage mich, warum die nicht einfach die Decken in Streifen schneiden, zu einem Seil zusammen knoten und sich abseilen, sobald Dame Assjima den Stein zum Absturz gebracht hat. Wenn sie schnell sind, sollte die Staubwolke dem Schützen lang genug sich Sicht rauben."

"Hm" Rev schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. "Gute Frage. Vermutlich ist diese Lösung zu banal. Könnte aber durchaus funktionieren. Schlagen Sie es bitte dem Captain vor!"

Der Wissenschaftler duckte sich wieder hinter seinen Stein und kam sich einen Moment lang sehr dumm vor. Ein Seil aus Decken ... Ein berühmter terranischer Denker des 16. Jahrhunderts hatte sich einst auf diese Weise bei seiner Flucht aus einem Gefängnisturm zu Tode gestürzt. Aber die devianischen Decken waren vielleicht nicht ganz so mürbe wie das alte Gefängnisleinen auf der Festung Hohen Urach?

Bearbeitet von Assjima
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Erneut teilte Chaim zwei weitere Ideen mit, wie man die restliche Gruppe noch vom Felsen herunterbringen konnte. Beide Ideen waren genauso gut wie schlecht. Aber die letztere Variante schien die eher Durchführbarere zu sein.

George warf einen Blick auf die Decken, um abzuschätzen, wie lange das provisorische Seil sein müsste. Dann blickte er wieder zurück zum Captain.

„Sir, die Idee mit dem Seil scheint am besten geeignet zu sein. Vor allem in Kombination mit dem Ablenkungsmanöver des Doktors. Es ist nicht besser als die andere Idee aber auch nicht schlimmer.“

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Die Scharfschützen schienen unendlich Munition zu haben, den sie feuerten ohne Pause auf ihre Deckungen. Das macht doch keinen Sinn, sie können uns ja sowieso nicht treffen, solange sie in Deckung blieben.

„Wir versuchen es mit dem Seil!“ schrie der Captain quer durch das Gewühl von einschlagenden Schüssen. Aiso nickte, auch wenn der Captain dies natürlich nicht sehen konnte. Die Schüsse wurden langsam weniger. Offensichtlich hatten die Schützen eingesehen, dass es nur wenig Sinn machte, auf Steine zu schiessen. Doch sobald sich einer von ihnen rührte, donnerten die Schüsse wieder aufs neue los.

Aiso nahm sich die Decke, die Kentan wenige Minuten zuvor von Kentan als Ablenkungsmanöver verwendet hatte vom Boden auf. Sie war in der Zwischenzeit in seine Nähe gerollt, da der Boden sich etwas neigte. Zwar hatte die Decke einige Löcher – aber er musste sie ja eh Kaputt machen. Er zerriss die Decke in mehrere Streifen und knotete die Streifen zu einem Seil zusammen. Den Schützen war nicht entgangen, dass er sich regte, und einige nahmen das Feuer wieder auf. Jedoch ohne Erfolg.

„Fangen sie Kentan.“ schrie Aiso dann, knüllte das Seil zu einem Klumpen und warf es Kentan zu. Da er selber keine Decke hatte, konnte er das Seil nicht vervollständigen. Leider reichte eine Decke bei weitem nicht aus, um das Seil lange genug zu machen.

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"Was soll das", begann Kenten nachdem er das Seilknäuel aufgefangen hatte, "ich habe doch auch keine..."

Noch bevor er den Satz beenden konnte flogen ihm von der anderen Seite zwei weitere Decken zu, was als kleiner Bonus auch noch ein kurzes Ablenkungsmanöver für die Schützen (es schienen tatsächlich mehrere zu sein) darstellte. Zum Glück bestanden die Decken aus einer stabilen synthetischen Faser, die sich dennoch vergleichsweise leicht in Streifen schneiden ließ.

Als der Kriosianer endlich den letzten Streifen angeknotet hatte und noch einmal kurz den Gesamtzustand des Seils, soweit ihm dies möglich war überprüft hatte rief er: "Das Seil ist bereit, wir brauchen nur noch einen stabilen Pfosten oder dergleichen, um den wir das obere Ende binden können!"

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„Doktor!“ brüllte Rev Torr durch die immer heftigeren Gewehrsalven hindurch. „Chaim meldet soeben, dass die bald ein Seil haben. Wie weit sind Sie?“

Assjima hielt inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich weiß nicht genau … Einen Moment bitte.“ Sie stemmte sich ein Stückchen höher und schob vorsichtig den Kopf aus der Spalte. Der Schütze dort drüben in der anderen Felswand schien sie nicht bemerkt zu haben. „Ich glaube, ich bin gleich durch, Rev.“ Mit einer kleinen Verrenkung gelang es ihr, das Holzstück, welches sie von unten mit hoch gebracht hatte in den von ihr gemeißelten Spalt zu stecken. Sie rüttelte ein paar Mal kräftig daran und vermeinte tatsächlich, eine Bewegung in dem Felsbrocken zu verspüren. „Ich schätze noch etwa fünf Minuten. Die Kollegen sollen sich bereithalten!“

„Alles klar!“ antwortete Rev und gab die Information nach oben weiter.

Fünf Minuten … oh je … Die Ärztin streckte sich, rieb sich die wunden Finger um dann wieder mit aller Kraft auf den Felsen einzuhämmern.

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„Na schön. Delama das Seilende!“ der Ops Offizier warf dem Ingenieur das eine Ende des Seils zu. Etwa vier Meter hinter Ihrer Deckung befand sich ein kleiner stämmiger und ausgetrockneter Baum, dessen Stamm noch einen soliden Eindruck machte.

George wartete noch kurz, als er sich sicher war, dass der Schütze wieder eine Feuerpause hatte und sprang zu dem Baum.

Dann knotete er das Seil mit einem einfachen aber festen Knoten am Stamm fest und zog kräftig daran, um sicher zu gehen, dass der Knoten auch halten würde. Schnell begab sich George wieder zu den anderen. Keine Sekunde zu früh, der Schütze schoss auf die Stelle, an der sich noch eben der Chefingenieur befunden hatte. Glücklicherweise verfehlte dieser das Seil und Baum.

„Das Seil ist befestigt. Wir können los“, sagte George zu den anderen und machte sich bereit.

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„Sie sind soweit Doc!“ brüllte Rev und ging unwillkürlich hinter seinem Stein in Deckung – als ob er einen ganzen Bergrutsch erwartete.

Assjima trieb den Knüppel so tief wie möglich in den Spalt und zerrte mit aller Kraft daran, doch bewegte sich der Felsen nur minimal. Er schien noch irgendwo aufzuliegen. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen kletterte sie ein Stück tiefer um den unteren Teil des Klotzes zu untersuchen. Da war tatsächlich ein kürbisgroßer Stein der den Felsen am abrutschen hinderte. Sie suchte einen sicheren Halt, stemmte sich mit dem Rücken gegen die Felswand und trat kräftig dagegen. Der Stein flutsche überraschend leicht aus seiner Position und polterte in die Schlucht hinunter. Doch der darüber liegende große Klotz bewegte sich noch immer nicht. „Das war es also nicht … er hängt immer noch oben fest“ brummte sie und turnte schnell wie es ihr im Halbdunkel möglich war wieder nach oben um es erneut mit dem Ast als Hebel zu versuchen. Sie biss die Zähne zusammen und stemmte sich dagegen. Der Felsen bewegte sich, kippte langsam zur Seite … „KRACKS!“ Das Holz unter ihren Händen brach weg, sie stürzte nach vorne, verlor den Halt unter den Füßen, stützte sich am Klotz ab und wurde so zum Zünglein an der Waage. Der Klotz setzte zur Talfahrt an! In letzter Sekunde fand ihre linke Hand einen festen Griff an der Felswand, dann donnerte das Gestein unter ihr nach unten. An nur einer Hand gute sieben Meter über dem Boden baumelnd wurde sie von einer mächtigen Staubwolke eingehüllt.

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Nun ging es Schlag auf Schlag. Tenner befahl Sheridan als Erster herunterzuklettern. George schnappte sich das Seil und hangelte den Abgrund hinunter. Der Abstieg glich eher einem kontrollierten Sturz. In wenigen Sekunden hatte George die mehreren Meter überwunden um somit dem Sicherheitschef ebenfalls die Chance zu geben die Deckung der Staubwolke auszunutzen.

Schnell erreichte der Ingenieur einen Felsen der ausreichend Deckung bot und blickte zur Wand mit dem Tunnelausgang, welcher bis jetzt die einzige Passage hier her gewesen war. Da sah er auch die riesige Gestalt des Sicherheitschefes auf dem Boden aufsetzen. Auch dieser erreichte rechtzeitig eine ausreichende Deckung.

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Jeremy hatte seine decke ebenfalls zu Lieutenant Delama geworfen, der diese sehr zügig in lange Streifen geschnitten hatte und dann zu einem Seil verknotet hatte. Als das Startsignal gegeben wurde dauerte es eine Weile in der nicht viel geschah, aber dann schien der gesamte Berg einzustürzen. Als die Felsen auf den Boden der Schlucht aufschlugen wallte eine gewaltige Staubwolke zum Himmel auf.

Jeremy war versucht die Staubwolke die sich gerade bildete mit einem Atompilz zu vergleichen deren Bilder er noch aus dem Geschichtsunterricht kannte. Es dauerte nur Sekunden bis der Abstieg von einer Wand aus Staub gedeckt wurde.

„Commander Sie gehen zuerst, Lieutenant Aiso sie sind der Nächste danach wird Lieutenant Delama folgen ich mache den Abschluss. LOS.“

Und schon hatte sich George quasi in die Schlucht gestürzt.

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Es ging um Sekunden. Der Schütze der sich irgendwo in Dunkeln befinden musste feuerte wie ein Verrückter auf den Stein – Offensichtlich dachte er, jemand von ihnen sei herunter gefallen. Die Staubwolke raubte nicht nur dem Schützen die Sicht, sondern auch ihnen. Shredian wurde geradezu verschluckt von der Wolke aus Staub, während er sich am Seil nach unten gleiten liest. Aiso folgte ihn dicht auf, denn er hatte keine Zeit zu verlieren, der Staub würde sich bald legen. Er bekam das Seil zu fassen, stiess sich ab und liess sich nach unten gleiten. Da er beide Hände brauchte, um sich am Seil zu halten, bekam er eine volle Dosis Staub direkt in seine Lungen ab. Wenn ich jetzt Niesse bin ich so durchlöchert wie ein Löchersieb. Und ebenfalls so Tod. Nach einer eingebildeten Ewigkeit spürte er Endlich festen Boden unter den Füssen. Der Staub hatte sich auch in seinen Augen verfangen. Seine Augen brannten und seine Lungen ebenso. Ihm stiegen die Tränen in die Augen, sein Körper versuchte den Staub loszuwerden, und der Niessreiz war beinahe nicht mehr zu unterdrücken. Während er schon vorher Mühe hatte, etwas zu sehen, sah er jetzt mit Tränen in den Augen, erst recht nichts mehr. Er taumelte, in die Richtung, in der er die Deckung vermutete. Jemand packte seine Hand und riss ihn zur Seite und Nach unten.

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Die Finger ihrer linken Hand bohrten sich in den weichen Sandstein. Voller Schreck spürte sie, dass der Stein unter ihrem festen Griff langsam zerbröselte. Halb blind und nach Atem ringend tastete sie mit der anderen Hand nach einem weiteren Halt. Doch da war nichts. Die Geröllavine hatte an dieser Stelle eine saubere und sehr glatte Bruchstelle hinterlassen. Unter ihr dürfte sich nun aber ein chaotischer Steinhaufen befinden. Sich einfach fallen zu lassen würde bestimmt diverse Knochenbrüche mit sich führen und war somit die allerletzte Option. Mit der freien Hand versuchte Assjima, sich den Staub aus den Augen zu wischen. Doch es brannte nur noch mehr. Ich muss mich beeilen schoss es ihr durch den Kopf als sie begriff, dass die Kraft langsam aus ihrem Arm wich. Einen Versuch habe ich … vielleicht auch zwei … es ist nur eine Frage der Konzentration …. Sie schloss die Augen und lenkte ihre Energie in den linken Arm bis hinauf in die Fingerspitzen. Ein Nagel brach ab und warmes Blut floss über den Ringfinger. Dann spannte sie die Muskeln an und zog sich ganz langsam nach oben, während der rechte ausgestreckte Arm nach oben griff. Zentimeter für Zentimeter suchten ihre Finger den glatten Felsen ab. Da plötzlich spürte sie ein kleines Loch, gerade groß genug, dass sie den Zeigefinger hineinstecken konnte. Sie schob den Finger so tief wie möglich hinein und krümmte ihn zusammen. Hoffentlich hält das … Dann ließ sie mit der linken Hand los. Einen Moment lang baumelte sie an nur einem Finger hängend frei in der Luft, dann zog sie sich ein paar Zentimeter höher bis die freie Hand einen kleinen Felsvorsprung fand. Noch immer vollkommen blind konnte sie rechts einen besseren Griff ertasten. Sie ließ sich hängen, atmete tief durch und versuchte, zu entspannen. Der gesamte Unterkörper hing immer noch frei in der Luft. Ihr wurde klar, dass sie noch mindestens drei oder vier solcher Klimmzüge benötigen würde bis überhaupt die Chance auf einen Halt für die Füße bestand. „Verdammt!“ fluchte sie laut und hustete. „Ich hätte nie mit dem Klettertraining aufhören sollen!“

Bearbeitet von Assjima
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Rev versuchte, das Ergebnis des Felssturzes zu betrachten, bekam dabei aber nur Staub in die Augen und die Lungen. Hustend und blinzelnd versuchte er, den Tränenschleier über den Augen wieder los zu werden. Um nicht noch mehr Staub einzuatmen, zog er sich den Hemdkragen über die Nase und filterte so die Luft ein wenig. Er machte eine Bewegung in seiner Nähe aus und glaubte zu erkennen, daß Sheridan den sich offensichtlich halb blind vorantastenden Asio Plee gerade in ihre neue Deckung zerrten. Scheinbar hatten aurelianische Augen nicht die bei Vögeln sonst so verbreitete, transparente Nickhaut. Immerhin schienen sowohl er als auch der Chefingenieur unverletzt zu sein. Der Rest des Teams folgte, war aber bisher durch die dichte Wolke nur schemenhaft zu erkennen. Noch immer krachten Schüsse, offenbar feuerte der Schütze nun blindlings drauf los.

Geschützt duch den aufgewirbelten Sand kroch Rev bis zu der Stelle vor, an welcher der Felssturz niedergegangen war. Der große Felsen war beim Sturz nicht zerbrochen, er lag als massive Deckung auf dem neu entstandenen Geröllfeld. Assjima hatte wahrlich Maßarbeit geleistet. Doch wo war sie überhaupt?

Langsam wanderte der Blick des Tellariten die schroffe, vom heruntergestürzten Geröll frisch zernarbte Felswand hinauf. Als er sie dann schließlich in schwindelerregender Höhe an der Stelle baumeln sah, wo vorhin noch der Felsen gehangen war, stockte ihm der Atem.

Zu allem Übel schien sie jetzt auch noch ins Visier des Schützen geraten zu sein, denn eine Kugel prallte funkenschlagend einen Meter unter ihr von den Felsen ab. Würde es Assjima nicht schnell gelingen, auf den Vorsprung hinauf in Deckung zu gelangen, dann wäre es um sie geschehen. Noch immer hatten ihre Füße keinen Halt gefunden und sie kam bestenfalls zentimeterweise aufwärts. Doch dann sah Rev etwas und legte die Hände wie ein Trichter an den Mund.

"Doktor, auf Kniehöhe, einen halben Meter rechts ragt eine Wurzel aus dem Gestein."

Er mußte ihr das zurufen, wohlwissend, daß er teilweise aus der Deckung war und dadurch seine Position verraten hatte. Bevor er herausfinden konnte, ob sie ihn überhaupt gehört hatte, peitschte auch schon eine Kugel in seine Richtung und zwang ihn wieder hinter den Felsen. So schnell er konnte, rannte er geduckt zum Rest des Teams und berichtete ihnen, daß der Doktor in großen Schwierigkeiten war.

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Wurzel … halber Meter rechts … Kniehöhe … War das Rev gewesen, der ihr da etwas zugerufen hatte? Assjima war sich nicht ganz sicher, da ein Teil der Worte vom Peitschen des Schusses verschluckt worden war. Der Schütze schien blind in die Staubwolke hinein zu feuern, denn wenn er sie gesehen hätte, so hätte er mit Sicherheit auch getroffen. Es konnte nicht mehr lange dauern bis sich der Staub soweit gelegt haben würde, dass er wieder freie Sicht auf sie haben würde. „Ganz ruhig bleiben … jetzt bloß keine Panik aufkommen lassen …“ sprach sie leise zu sich selbst. „Ein halber Meter auf Kniehöhe …“ Vorsichtig zog sie das Bein an und streckte es seitlich weg. Da war etwas. Tatsächlich fühlte sie Holz unter ihrer nackten Fußsohle. Schweiß rann ihr von der Stirn, vermischte sich mit dem Staub und lief ihr in die Augen. So ähnlich muss sich eine Gesichtsmaske aus Zement anfühlen … sie biss die Zähne zusammen, winkelte das linke Bein an und zog es soweit nach oben bis sie mit dem Knie an die Felswand stieß. Dann schob sie sich ganz sachte nach Rechts. Die Wurzel nahm Form an, schien fester zu werden, könnte tatsächlich so etwas wie einen festen Stand abgeben. Wenn meine Zehen jetzt noch die Greiffähigkeit eines Primaten hätten … Sie zog die linke Hand nach, ertastete mit der Rechten einen anderen Griff und stand plötzlich mit einem Bein fest auf dem Stückchen Holz. Es hielt! Und bot dazu noch Platz für den zweiten Fuß. Erleichtert entspannte sie die Armmuskulatur und wischte sich den Dreck aus den Augen. Doch der Felsen vor ihr bot immer noch keine brauchbaren, sicheren Griffe und die Deckung der Staubwolke senkte sich langsam Stück für Stück nach unten.

Bearbeitet von Assjima
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Der Staub raubte nicht nur dem bzw. den Schützen (je nachdem, wieviele es nun wirklich waren) die Sicht, sondern auch jenen die zum "Jagdwild" auserkoren waren.

Plötzlich rief Chaim: "Es ist unglaublich was man unter dem Geröll alles findet - als ich gerade die Deckung wechselte sah ich eine Skeletthand unter ein paar Steinen hervorragen, die dieses Gewehr umklammerte!"

Kentan, der immer noch etwas Staub in den Augen hatte sprintete sofort los und sah sich die erstaunlich großkalibrige Waffe an, die eigentlich mehr ein Karabiner als ein Gewehr war und noch intakt zu sein schien. "Ein Vorderlader mit glattem Lauf, mit etwas Glück haben wir genau einen Schuss... Gibt es irgendwo Ersatzmunition?"

"Ich habe keine gesehen", entgegnete der Hauptmann, "wenn ich mich nicht irre ist dies ein Signalwerfer, mit dem sich eine Leuchtkugel mit geringer Präzision abfeuern lässt."

"Immer noch besser als nichts, ich denke wir riskieren es", meinte der Kriosianer und rief zu Aiso: "Sie dürften den Felsen am besten erklettern können, holen Sie den Doktor runter und ich gebe Ihnen Deckung - mit Ihrer Erlaubnis Captain!"

Tenner zeigte sich einverstanden; der letzte Rest des Staubs hatte sich soeben gelegt und schon legte auch der Heckenschütze wieder los. Kentan zielte so genau es ging aus seiner Deckung, spannte den Hahn und oh Wunder - ein krachendes Leuchtfeuer schoss auf die Felswand mit der großen Höhle zu. "Beeilen Sie sich, wir haben nur ein paar Sekunden!", brüllte Kentan in Richtung Aiso und Assjima.

Bearbeitet von Kentan Delama
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Mit dem Wasser, welches er noch von seiner Reise bei sich hatte, wusch sich Aiso schnell seine Augen aus, damit er wieder etwas sehen konnte. Gerade als der Staub sich zu legen begann, hörte er Kentan. Er sah nach oben und bemerkte erst jetzt die Notlage, in der sich der Doc befand. Auf Kentans Zeichen hin sprintete er los. Die Schlucht war sehr eng. Aiso fand eine Stelle die eng genug war, dass er rechts und links mit seinen Flügeln die Wand berührte. So verkeilte er sich zwischen den beiden Wänden und arbeitete sich schnell nach oben, immer einen Flügel nach dem anderen nach oben setzten. Nach etwa zwei Metern kam er nicht mehr weiter. Die Schlucht wurde breite. Aiso gab sich mit beiden Flügeln einen heftigen Stoss, drehte sich im Flug vertikal zur Wand und ließ seine Flügel wieder nach unten schlagen. Es klappte. Mit kräftigen Schlägen gewann Aiso nun rasch an Höhe bis er sich auch Assjimas Höhe befand. Er breitete seine Arme aus.

„Springen Sie Doc! Ich fange Sie auf“ rief er ihr zu.

Die Ärztin hatte sich dicht an den Felsen gepresst und war bemüht gewesen, sich möglichst unsichtbar zu machen. Das grelle rote Licht aus Kentans Flinte hatte sie nach unten schauen lassen. Dann sah sie Aiso in Windeseile die Schlucht herauf kommen. Flog er oder kletterte er? So genau konnte sie es nicht erkennen. Doch plötzlich schwebte er hinter ihr und hatte die Arme ausgestreckt. Sie sollte springen? „Nie im Le …“ Ein Schuss schlug direkt neben ihr in den Felsen und änderte ihre Meinung. Hier war im wahrsten Sinne des Wortes blindes Vertrauen angesagt. Sie duckte sich, spannte die Muskeln an und stieß sich ohne lange Nachzudenken ab.

Aiso fing Assjima im Flug auf. Unter anderen Umständen hätte man sagen können: Sie flog ihm förmlich in die Arme. Aiso fing sie gekonnt auf. Das Kribbeln, das sich von diesem Manöver in seinem Körper ausbreitete raubte ihm beinahe den Atem. Dummerweise war sein Körper viel zu sehr mit dem eigenen Adrenalin voll gepumpt, als das er es hätte genießen können. Es war auch keine Zeit! Dicht neben Aiso donnerte ein Schuss in die Felswand, der ihn nur um Haaresbreite verfehlt hatte. Zum Glück ging es runter schneller als hoch. Mit wenigen Flügelschlägen war Aiso wieder an der Stelle, wo er nicht mehr weiterfliegen konnte. Aiso zog die Flügel ein, und ließ sich einfach fallen. Für einen 1.90 cm großen Vogel, waren zwei Meter nichts, was nicht überwindbar gewesen wäre. Genau in dem Moment als Aiso sich fallen ließ brannte seine rechte Schulter plötzlich auf. Ein Streifschuss musste ihn erwischt haben. Aber da war er auch schon am Boden. Er fing sich ab und hechtete so schnell er konnte in Deckung. Erst dort ließ er den Doc aus ihrem kleinen Gefängnis los.

Die Ärztin rollte zur Seite und blieb erst einmal nach Luft schnappend auf dem Rücken liegen. Dieser abenteuerliche Sturzflug war ihr ziemlich in die Knochen gefahren. Dann setzte sie sich auf, bemüht, nicht aus der Deckung zu geraten. „Danke, Aiso“ stammelte sie und hustete trocken. Sie streckte dien Hand aus, um ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter zu geben, hielt aber mitten in der Bewegung inne. „Sie bluten ja!“ Vorsichtig kroch sie näher und untersuchte die Wunde. „Ein Streifschuss … Chaim – können Sie irgendwo meine Tasche sehen?“

Der Hauptmann sah sich suchend um. „Ja dort drüben liegt sie. Moment bitte“ Geduckt huschte er hinter den Steinen hervor und warf ihr die Tasche zu.

Während Assjima mit der linken Hand das Verbandszeug hervor zerrte hatte sie die rechte auf der Wunde liegen gelassen, um etwas von dem Schmerz wegzunehmen.. Dann riss sie ein Verbandspäckchen auf, sterilisierte die Wunde und wickelte die Bandage um die Schulter. „Ich glaube nicht, dass der Knochen verletzt wurde.“

In dem Moment, in dem die Ärztin ihre Hand auf seine Wunde legte, war der Schmerz wie weggepustet. Stattdessen war da wieder dieses angenehme Kribbeln, wenn auch nicht in derselben Intensität wie zuvor. Es war als ob jemand mit einem „Aus-Schalter“ den Schmerz einfach abgestellt hätte. Selbst als Assjima ihre Hand wieder wegnahm, und die Wunde fachmännisch verband, kehrte der Schmerz nicht zurück. Stattdessen kribbelte die Haut noch ein bisschen weiter und als der Doc fertig war, fühlte es sich schon fast wieder normal an. Aiso prüfte den Verband aufmerksam.

„Netter Trick Doc – den müssen Sie mir bei Gelegenheit einmal beibringen!“ meinte er dann grinsend.

„Keine Hexe würde jemals ihre Geheimnisse verraten“ antwortete Assjima lächelnd, während sie das Verbandszeug zurück in die Tasche stopfte und die Wasserflasche herauszog. „Aber das eben war ein wirklich riskantes Manöver. Der Wahnsinnige da drüben hätte Sie problemlos abschießen können.“

„Und weiter?“ antworte Aiso trocken. „Ich bin der Sicherheitschef, schon vergessen? Es ist meine Pflicht meinen Arsch zu riskieren um andere zu retten. Ich hätte es auch für jeden anderen gemacht. Allerdings ...“ und nun begann er zu grinsen, „… war es ihn Ihrem Fall eine angenehme Pflicht!“

Hatte ihr der große gefiederte Bursche da gerade ein Kompliment gemacht? Die Deltanerin lachte. „Sie sind heute auch mein ganz persönlicher Held, Aiso. Lange hätte ich mich da oben nicht mehr halten können. Und auch wenn Sie es als Ihre Pflicht betrachten – es war trotzdem ein tolles Flugmanöver. Noch mal vielen Dank.“ Sie richtete sich auf und drückte ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.

CptWalters und Bryn in: "Ritter im goldenen Federkleid rettet Prinzessin"

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„Wo steckt denn eigentlich Milseya?“ fragte Assjima und sah sich suchend um.

Chaim setzte ein schiefes Grinsen auf und deutete zum Tunnel. „Immer doch dort drüben. Ich hatte sie festgebunden. Sie wäre sonst noch wild um sich schlagend in die Schusslinie gerannt.“

„Ich verstehe. Vermutlich macht ihr der Zlav zu schaffen. Ich werde mal nach ihr sehen.“ Die Deltanerin richtete sich auf, um zu der Freundin hinüber zu kriechen, doch Chaim drückte sie zurück. „Es geht ihr gut, Dame Assjima. Doch Sie sollten sich ausruhen. Und Sie müssen etwas trinken.“ Er reichte ihr die Wasserflasche, welche noch immer neben ihrer Tasche lag.

Dankbar griff Assjima danach und schüttete das lauwarme Nass in sich hinein. Dann spülte sie die blutigen Hände ab und wusch sich den Sand aus den Augen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie vollkommen erschöpft war. Sie lehnte sich zurück und atmete tief durch.

Jeremy war als letzter der Gruppe herunter gestiegen und hatte Assjimas Rettung nur am Rande mitbekommen. Denn auf den letzen Metern seines schnellen Abstieges war Jeremy abgerutscht und ziemlich hart auf dem Boden der Schlucht aufgeschlagen. Zum Glück hatte er sich nicht verletzt sondern sich nur etwas den Fuß verdreht.

Sofort suchte er sich eine Deckung die jetzt, dank des Steinrutsches, ausreichend zu Verfügung stand.

Dort angekommen sah er sich nach seinen Offizieren um. Alle schienen mehr oder weniger unbeschadet zu sein.

Der Staub brannte in Lunge und Augen als er zu Doktor Assjima robbte um möglichst wenig Angriffsfläche für den Schützen zu bieten.

Leicht hustend kam er bei der Ärztin an und sah nun das sie blutverschmierte Hände hatte die sie gerade reinigte.

„Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“

„Ja, Captain. Es geht schon. Das nächste Mal werde ich einen Hammer und Arbeitshandschuhe einpacken … oder einen Presslufthammer.“ Sie reichte Jeremy die Wasserflasche. „Dieser verdammte Staub …“

Dankbar griff Jeremy nach der Flasche, nahm einen winzigen Schluck und spülte sich damit den Mund aus, und spuckte das sandige Wasser aus. Den zweiten Schluck trank Jeremy richtig und gab die Flasche dann dankbar zurück.

„Ja der knirscht unangenehm zwischen den Zähnen.“

Jeremy nickte kurz Lieutenant Aiso zu und reckte seinen Daumen in die Höhe um dem Sicherheitschef zu bedeuten, dass der Captain mit dessen Arbeit sehr zufrieden war.

„Dann haben wir es jetzt ja vom Staub und den Projektilen einmal abgesehen recht gemütlich hier“ sagte er zu der Ärztin mit einem Anflug von Galgenhumor.

Assjima nickte. „Dennoch rennt uns die Zeit davon … noch eine Nacht, um den Heckenschützen auszuschalten und zwei Rätsel zu lösen … nicht gerade einladende Aussichten.“

„So langsam bekomme ich das Gefühl, dass solche Situationen auf der Community langsam zur Routine werden. Und ja, Sie haben Recht. Viel Zeit scheinen wir nicht mehr zu haben. An diesem Heckenschützen vorbei zu kommen könnte eine schwierige Angelegenheit werden.“

Jeremy hob leicht den Kopf konnte den Schützen allerdings nirgends entdecken.

„Zuerst müssen wir herausfinden wo dieser Kerl sitzt.“

„Ich glaube, dass ich von dort oben das Mündungsfeuer gesehen habe“ entgegnete Assjima müde und reib sich die wunden Hände. „Die Höhle liegt ziemlich genau gegenüber vom Ende dieser Schlucht. Und vermutlich sitzt er dicht darüber im Felsen. Aber ich bin mir nicht ganz sicher. Ich war zu sehr mit Festhalten beschäftigt.“

„Wenn das stimmt haben wir schon einmal einen guten Anhaltspunkt. Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, uns diesem Mistkerl unbemerkt zu nähern.“

Vielleicht konnte man noch eine weitere Staubwolke erzeugen die zusätzlich zu der Dunkelheit Deckung geben könnte.

„Das dürften etwa vierhundert bis fünfhundert Meter in diese Richtung sein. Und dann noch der Aufstieg zur Höhle. Und das ungesehen von dem Schützen.“

„Wir sollten einmal nachschauen, wie es am Ende der Schlucht aussieht.“ Assjima richtete sich auf und spickte über den schützenden Felsen hinweg. Sofort knallte ein Schuss durch die Nacht und sie duckte sich. „Der muss ein Nachtsichtgerät haben!“

„Ladies first, Doktor“ grinste der Captain der Ärztin zu. „Das mit dem Nachtsichtgerät glaube ich auch. Und dass wir hier heil runter gekommen sind haben wir nur ihrer Gerölllawine zu verdanken. Vielen Dank dafür.“

Jeremy drehte sich etwas zur Seite und guckte, ob er einen sicheren Weg zum anderen Schluchtende erkennen konnte. Doch auch er musste seinen Kopf wieder sehr schnell einziehen, da zwei schnell aufeinander folgende Schüsse direkt neben seinem Kopf einschlugen.

„Dort könnte es möglich sein, in relativ guter Deckung weiter vorankommen.“ Jeremy deutete mit zwei Fingern in die Richtung die er meinte.

Die Deltanerin kniff die Augen zusammen. „Sie meinen diesen schmalen, horizontal verlaufenden Spalt am Fuße der Felswand? Da könnte sich tatsächlich jemand hineinquetschen und nach vorne robben.“

„Das Problem ist, dort hin zu kommen, ohne von dem Schützen aufs Korn genommen zu werden. Vielleicht könnte Lieutenant Aiso für etwas zusätzliche Deckung sorgen in dem er mit ein paar kräftigen Flügelschlägen noch etwas Staub aufwirbelt, um dem Schützen so die Sicht zu nehmen.“

„Wenn er aufsteht, wird er womöglich abgeschossen, Captain.“ Assjima sah sich suchend um. „Vielleicht können wir etwas mit Feuer machen? Ordentlich Rauch fabrizieren … aber dann wird es hier auch hell und er sieht uns noch besser.“

„Zum einen das und zum andern gibt es hier kaum feuchtes Brennmaterial das zum Rauch entfachen notwendig ist. Wenn wir unsere Phaser hätten, wäre das alles kein sonderlich großes Problem. Aber da wir die nicht haben lohnt es wohl auch nicht darüber zu sinnieren.“

Die Deltanerin konnte sich ein Schmunzeln nur mühsam verkneifen. Seitsie auf diesem Planeten gelangt waren, trauerten ihre Kollegen der nicht vorhandenen Ausrüstung nach. „Dann hilft nur noch tarnen und täuschen, Captain“ Sie hielt inne und dachte nach. „Sagen Sie … wie funktioniert ein Nachtsichtgerät normalerweise? Sammelt es nur das Restlicht oder reagiert es auf Wärme?“

„Das ist eine gute Frage. Ich bin nicht besonders bewandert was antike Nachtsichtgeräte angeht. Die Nachsichtgeräte der Sternenflotte arbeiten mit hochauflösenden Sensoren. Aber wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, so gab es verschiedene Methoden für Nachtsichtgeräte. Einige arbeiteten mit Restlichtverstärkung, andere haben mit einer Wärmeoptik gearbeitet wieder andere mit Infrarot. Wenn der Schütze ein Infrarotgerät hat haben wir wenig bis gar keine Chancen dieses zu überwinden. Nicht mit den Gegenständen die wir hier haben. Am besten für uns wäre die Restlichtverstärkung. Dann kann der Schütze in ein paar Stunden kaum noch etwas erkennen. Und ob wir eine Wärmeoptik überwinden können ist fraglich. Aber eine Tarnung bekommen wir mit etwas Wasser und dieser Erde erschaffen.“

„Hmmm …“ Assjima drehte sich auf den Rücken und schaute in den Himmel. „Auf die zunehmende Dunkelheit sollten wir besser nicht setzen. Diese beiden Sonnen lassen es hier nie richtig dunkel werden. Außerdem haben wir keine Zeit, auf etwas zu warten was wohl nie kommen wird. Wenn er ein auf infrarot basierendes Gerät benutzt, können wir uns durchaus tarnen.“ Sie deutete auf die trockenen Büsche zwischen den Felsen. „Infrarot wurde bei uns früher benutzt um beim Überfliegen eines landschaftlich genutzten Gebietes die Regionen mit kranker oder gar abgestorbener Vegetation auszumachen. Eine gesunde Vegetation hat im sichtbaren Spektralbereich eine ungefähr sechsfach höhere Reflexion als abgestorbene Vegetation. Einer von uns könnte sich mit Dreck einschmieren, sich dann eine nasse Decke umlegen und anschließend als Heuhaufen verkleiden. Restlicht, Wärmereflektion und Infrarot dürfte so zumindest behindert werden.“

„Ich schlage vor, dass wir Lieutenant Delama derartig tarnen. Lieutenant Anquenar scheint mir derzeit nicht für so ein Vorhaben geeignet zu sein. Sowohl Lieutenant Aiso als auch Commander Sheridan sind einfach zu groß, um sie mit unseren Mitteln zu tarnen. Sie brauchen wir, falls noch jemand verwundet wird. Haben wir überhaupt noch eine Decke die wir dazu gebrauchen können?“

Jeremys Decke war für die Abseilaktion draufgegangen.

Die Deltanerin nickte zustimmend. „Wir können die zerrissenen Streifen auseinander knoten und sie nass machen. Dann wickeln wir sie wie eine Bandage um den Körper … Allerdings sollten wir mit dem Wasser nicht allzu verschwenderisch umgehen.“

„Sie haben Recht, ich habe noch eineinhalb Flaschen. Also davon können wir eine verwenden das dürfte schon etwa die Hälfte des benötigten Wassers sein.“

Jeremy gab die Anweisung, dass sämtliche Deckenreste und alles entbehrliche Wasser an Ihn und den Doktor weiter gegeben werden sollten.

„Haben Sie noch Wasser, Doktor?“

„Nur noch diesen Rest in der Flasche.“ Sie hob ihre zu zwei Drittel geleerte Flasche hoch und warf einen bekümmerten Blick darauf. „Chaim … diese beiden Alten in der Höhle müssen doch auch von etwas leben. Wissen Sie, ob es dort Wasser gibt, so dass wir unsere Vorräte auffüllen können?“

Der Hauptmann dachte nach. „Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht sicher, ob es dort eine Quelle gibt oder ob das Wasser herangeschafft werden muss. Aber es geht doch nur noch um Stunden. Und es ist Nacht …“

Assjima nickte. „Wenn wir keinen Sandsturm mehr entfachen so sollten wir das irgendwie überstehen.“

„Behalten Sie noch etwas zurück. Wir wissen ja nicht was noch passiert. Und als Ärztin brauche ich Ihnen die Auswirkung von Dehydrierung ja nicht erklären.“

Als sie alles beisammen hatten konnte die Arbeit beginnen.

„Lieutenant Delama kommen Sie her. Ich habe eine Aufgabe für Sie.“

Bryn und Shane in: tarnen, täuschen, verpissen

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Kentan war mehr als skeptisch wegen dieses Plans; die Zivilisation dieses Planeten befand sich allgemein auf einem Niveau, das dem der Erde Mitte des 21. Jahrhunderts entsprach. Was auch hieß dass auf Wärmestrahlung reagierende Nachtsichtgeräte sehr wahrscheinlich gut ausgestattet und entsprechend empfindlich waren, auf jeden Fall zu empfindlich um sich durch ein paar Stoffbahnen, die zudem mit nur wenig und noch dazu eher warmem Wasser getränkt waren austricksen zu lassen.

Andererseits sah er keine bessere Alternative, weshalb er sich mit zusammengebissenen Zähnen in eine Art lebende Mumie verwandeln ließ. Eiswasser in wesentlich größeren Mengen als hier vorhanden wäre aber auf jeden Fall besser gewesen, auch wenn selbst diese Lösung höchstens ein paar Minuten angehalten und zudem wahrscheinlich noch zu einer ordentlichen Erkältung geführt hätte.

Sollte der Plan in seiner jetzigen Umsetzung entgegen aller Befürchtungen dennoch funktionieren, kam es darauf an was sich auf dem freien Feld hinter der engen Schlucht befand. Wenn es möglich war, musste Kentan sich unter Ausnutzung jeder möglichen Deckung bis zur Felswand mit der Ziel-Höhle vortasten und den Scharfschützen im Alleingang ausschalten. Denn Zeit und Material für eine weitere "Kälte-Schlamm-Mumien-Nummer" fehlte eindeutig, hier galt es möglichst gleich Nägel mit Köpfen zu machen.

Kentan sprach diese Gedanken aber nicht gleich offen aus, da der Captain ihm ein solch offensives Vorgehen womöglich nicht erlaubt hätte. Während er bandagiert und mit Dreck eingeschmiert worden war, hatte Chaim an der Stelle, wo er den antiken Signal-Karabiner gefunden hatte noch einen weiteren Gegenstand entdeckt, der sich beim näheren Betasten (denn Licht war inzwischen kaum noch vorhanden) als kleine Pistole, ebenfalls ein Vorderlader-Modell entpuppte. Der Hauptmann konnte dadurch, dass er mit einem kleinen Zweig vorsichtig in den Lauf tastete feststellen, dass sie mit höchster Wahrscheinlichkeit immer noch geladen und mit etwas Glück ebenfalls noch funktionsfähig war.

Kurz vor seinem Aufbruch teilte der Kriosianer seinen Plan den anderen mit: "Selbst unter günstigsten Umständen können wir niemals alle im Gänsemarsch durch das weitestgehend offene Gelände unversehrt zum Ziel gelangen, solange der Schütze uns noch den Weg versperrt. Ich werde daher, sofern ich die Möglichkeit dazu sehe ungesehen bis zur Felswand, in der er sitzt vordringen und ihn wenn es sein muss mithilfe dieser Pistole hier ausschalten. Versuchen Sie nicht mich davon abzubringen, denn ich sehe keine andere Möglichkeit. Am besten wäre es wenn Sie mir, sobald ich auf dem freien Gelände bin Deckung geben, indem Sie ab und an vorsichtig hinter den Felsen hervorlugen und den Kopf gleich wieder einziehen."

Ohne dem Captain oder sonst noch jemandem Zeit zu geben, großartig zu protestieren begab Kentan sich auf seine gefährliche Mission.

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Kentan war ein gutes Stück vorangekommen - auch Dank der Anderen, die immer wieder die Aufmerksamkeit des Schützens auf sich gezogen hatten. So konnte der Kriosianer immer wieder gleich mehrere Meter in Richtung Höhle gutmachen.

Doch plötzlich herrschte Stille. So sehr auch Assjima, Jeremy, George, Rev und Aiso sich auch regten und bewegten, kein Schuss peitschte durch die mittlerweile nur noch spärlich beleuchtete Schlucht. Dafür ertönte nun eine aufgeregte Frauenstimme, die sich an den Gesteinswänden der Schlucht brach.

"Bist du vollkommen verrückt geworden? ... Mich verteidigen? ... Das sind nicht unsere Feinde! ... Nein, du irrst dich! ... Sie haben mit den Überfällen nichts zu tun! ... Du musst mir glauben! ... Hör auf mit dem Unsinn! ... Ich habe was?"

Ein klatschendes Geräusch wie von einer kräftigen Ohrfeige hallte wieder und wieder von den Wänden.

"Keine Ahnung!! Ich habe keine Ahnung!!! ... Jetzt werd ich dir mal zeigen, wovon ich keine Ahnung habe! ... Nein, du gibst mir auf der Stelle das Gewehr! ... SOFORT! ... So, und jetzt bewegst du deinen Hintern zurück ins Lager. Und wenn wir dort sind, werden wir darüber nachdenken, wie du dich entschuldigen kannst... Beweg dich, Nuim!"

Noch ein paar Kieselsteine rieselten herunter, dann kehrte endgültig Stille ein.

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