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was für ein Leben...

USS Community - Die Pause Part IV


Hoshi_Sato

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Unterdrückte Wahrheiten..............Teil 3

„Meine Güte, Commander. Sie haben ja das halbe Schiff umgebaut!“ staunte Tanrim. Einen Zackdorn zu beeindrucken war eine Kunst - und nicht minder schwieriger als einem Vulkanier für 2 Sekunden ein Lächeln zu entlocken.

„Allerdings Captain.“, antwortete Sheridan knapp. Beide standen beim primären Warpkern der Community. Das Pulsieren, die Vibrationen des Materie-Antimaterie-Antriebs hatten sich deutlich verändert. Ruhiger, aber kraftvoller. Mit erkennbarer Anerkennung sah er wieder zu dem Afrikaner.

„Gute Arbeit, Commander. Ich bin beeindruckt.“

„Danke, Sir“, grinste Sheridan.

„Wie Sie meinem Bericht entnehmen können, habe ich die Effizienz der regenerativen Schilde um ebenfalls 30 % verbessert. Die Phaser haben nun fast doppelt soviel Power, nachdem ich die gleichen Veränderungen angewandt habe wie man sie auf den Schiffen der Defaint-Klasse verwendet hat. Die Reichweite der Transporter…“

„Schon gut, Commander. Ich habe Ihren Bericht gelesen und Sie müssen nicht alles noch mal herunterleiern.“

Tanrim sah sich kurz um.

„Sie haben den Maschinenraum gut im Griff, Commander. Das Schiff ist mehr als einsatzbereit. Sogar besser als es seinerzeit das Trockendock zu seiner Jungfernfahrt verließ. Machen Sie weiter so. Jetzt kann der Einsatzbefehl kommen. Ich erwarte, dass der Warpantrieb einsatzbereit ist.“

„Aye, Captain.“ Mit einem zufriedenen Grinsen, das sich George kurz gestattete, machte er sich wieder an seine Arbeit.

Der Captain hatte nichts an den Modifikationen des Schiffes auszusetzen. Beide wussten auch, dass es nicht bei diesen bleiben wird.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Die SS Kopernikus, ein ehemaliges Raumschiff der Miranda 1 Klasse, legte von DS5 ab. Schnell und geschmeidig beschleunigte das kleine Schiff auf Warp. Clark Sheridan ließ es sich nicht nehmen im Kommandosessel Platz zu nehmen und das Ablegemanöver selbst zu befehlen.

Auf der Kopernikus selbst waren ehemalige Starfleet-Offiziere und Unteroffiziere sowie Angehörige der Handelsflotte als Besatzung an Bord. Ruhig und routiniert gingen sie ihrer Arbeit nach. Die Effizienz und die Disziplin an Bord unterschied sich keinen Deut von einem Starfleetschiff. Dafür hatte Sheridan schon gesorgt, als er die Besatzung für sein Schiff zusammenstellte, das man ihn zum Abschied überlassen hatte. Vormals war dieses Schiff unter dem Namen USS Chekov NCC 3980 bekannt. Das erste Schiff auf dem Clark als Fähnrich damals gedient hatte.

Es fühlte sich gut an was unternehmen zu können. Sehr gut sogar. Clark verstand seinen Sohn zu gut, dass es ihm nicht behagte seinen alten Herrn derart in ein ungewisses Unternehmen stolpern zu lassen. Doch er konnte ihm versichern, dass er alle nötigen und möglichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen hatte. Dennoch würde Walther Sheridan heimlich die USS Korsika, ein Schiff der Defaint-Klasse hinterher schicken.

Das wusste der alte erfahrene Admiral. Er würde es ebenso tun an Walthers Stelle. Die Kopernikus hatte Kurs auf Delta IV gesetzt. Dort sollte seine Suche beginnen. Und solange Marlesia nicht tot vor ihm lag, solange er wusste, dass die Chance auf Rettung für sie bestand. Solange würde er nach ihr suchen und versuchen sie zu retten. Und wenn es das letzte war, dass er tun würde.

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Belustigt sah John sie an. „Du hast einen Klingonen beleidigt und bist noch am Leben?“, fragte er mit einem Grinsen.

Milseya saß gerade in der sekundären Krankenstation und ließ den Sehtest über sich ergehen.

„Ich hatte mehr Glück als Verstand“, erwiderte sie und schüttelte den Kopf. „Zur Zeit bin ich einfach überempfindlich. Ich muss dringend diesen Councelor Solak aufsuchen. Ich hoffe nur, er hat mit meinem Canar nicht irgendwas angestellt.“

„Ich glaube, er weiß nicht einmal, was das überhaupt ist. Geschweige denn, was man damit anfängt.“ erwiderte John „Halt den Kopf still, Mili!“ Er fuhr mit der Untersuchung fort. „Ich hoffe, du hast den Klingonen nicht einfach so in die sensiblen Bereiche des Schiffes geführt.“

„Für wen hälst du mich! Nein, als wir den Trainingsraum verlassen hatten, habe ich zuerst bei der Brücke angefragt, ob der Kerl überhaupt hier sein darf. Er darf. Ein Austauschklingone!“ Sie musste grinsen, als sie das letzte Wort aussprach. „Dann erst habe ihn dorthin gebracht. Nathanel sah nicht unbedingt begeistert aus, als der Riese vor ihm stand.“

„Das wars!“ John blickte auf die Ergebnisse des Scans. „Sieht alles sehr gut aus.“ befand er.

Der letzte Satz klang fast wie gesungen. Der Mediziner war auffallend getänzelt statt gegangen. Seine grünen Augen leuchteten wie ein Meer aus Sterne und seine Haare waren heute noch verwuschelter als sonst. Feinster Duft strömte von seiner Haut und obwohl er sehr konzentriert die Untersuchung durchführte, schien er in Gedanken immer wieder auf ein bestimmtes Ereignis abzuschweifen.

„Ja, das finde ich auch“, kam es glucksend zurück.

John sah irritiert auf. „Was meinst du?“

„Du hattest Sex.“ sagte sie ihm auf den Kopf zu.

John öffnete verblüfft den Mund. „Wie..?“

„Sind Sie seine Freundin?“, tönte es auf einmal aus dem Hintergrund. Milseya und John drehten sich überrascht um. An der Tür stand eine junge andorianische Frau und musterte die Beiden eingehend. Wobei Milseya sicher war, dass sie eigentlich eher Johns Hintern betrachtete.

„Wie bitte?“ fragte die Haliianerin.

„Sind Sie seine Freundin?“ wiederholte die Andorianerin mit einem herausfordernden Blick ihre Frage.

„Ich ..“ setzte Milseya zu einer Antwort an, als John ihr ins Wort fiel. „Ja, das ist sie.“

Perplex starrte Milseya ihn an. Bin ich das? fragte ihr Blick. BITTE!!! flehten seine Augen.

„Ähm, ja. Das bin ich!“, erklärte die Haliianerin.

„Hmm. Sie sehen nicht aus wie ein Paar!“, erwiderte die Frau und kam näher.

Milseya lachte laut auf. „Was erwarten Sie? Dass wir es hier auf der Krankenstation wie ktarianische Kaninchen treiben?“

„Wäre doch aufregend!“ kam es zurück. „Wenn ich mitmachen kann.“ Ihr eindeutig lüsterner Blick glitt an Johns Körper entlang. Milseya hob überrascht eine Augenbraue. John als Sexobjekt? Seltsamer Gedanke.

„Dr. Assjima an Talana. Melden Sie sich sofort auf der Krankenstation der Primärsektion!“, rettete der Kommunikator Milseya und John vor einer Antwort. Das Gesicht der Andorianerin verzog sich zu einer beleidigten Schnute. „Mist.“ Sie drehte sich zur Tür. „Aber für den Fall, dass ihr beiden vielleicht doch ..“

„Raus hier!“ kam es gleichzeitig aus Milseyas und Johns Mund.

Johns Augen folgten der jungen Andorianerin bis sie die Krankenstation verlassen hatte. Kaum waren die Türen zusammen geglitten, entließ er sämtlich Luft aus seinen Lungen. "Puh, das war knapp gewesen!" Sein Blick fiel wieder auf Mili. "Danke für die Notlüge .... aber woher weißt du zum Teufel, dass ich Sex hatte?"

Ungläubig hatte auch Milseya der Andorianerin hinter hergeschaut, blickte zu John, dann wieder auf die Tür, dann wieder zu John. Schließlich deutete sie mit der Hand auf die Tür. „Was war das?“

"Das ist Talana. Sie ist Praktikantin bei Cmdr. Shral. Ich hatte bereits das Vergnügen mit ihr und Selina hat mich heute morgen nochmals vor ihr gewarnt. Die Kleine steht ganz schön unter Strom." Mit einem Grinsen dachte John an Selinas Anruf zurück. Er hätte schwören können, dass so etwas wie Eifersucht in ihrer Stimme mitgeschwungen hatte.

„Ah ja!“ Milseya schaffte es immer noch nicht den Mund zu schließen. „Und da ist dir nichts Besseres eingefallen, als mich zu deiner Freundin zu machen? Auf diesem Schiff? Mit dieser Crew?“ Sie sah John mit großen Augen an. „Dir ist klar, dass wir beide innerhalb einer Stunde mit Sprüchen wie 'ich wusste es schon immer' oder verschwörerischem Zuzwinkern rechen müssen. Was glaubst Du wird Selina davon halten? Oh, mein Gott. Sie wird mich töten!“

"Ach, das ist doch völliger Quatsch! Selina wird dich ganz bestimmt nicht töten .... wie kommst du nur darauf? Sie war die treibende Kraft in der Entscheidung, dass unsere Beziehung erst einmal geheim bleiben sollte. Da muss sie halt mit Gerüchten auch rechnen ....." Er hielt inne und dachte kurz nach. "..... woher hatte Talana eigentlich die Information, dass ich eine Freundin habe? Hat man mich doch aus Selinas Quartier kommen sehen? Aber da war doch ....." Johns Blick fiel auf Mili die ihn breit grinsend ansah. "Was ist?"

„So, so.“ Milseya stand auf, legte die Hände auf Johns schultern und drehte ihn sanft. „Ab mit dir in dein Büro. Ich will was trinken, während du mir alles haarklein erzählst.“

Widerstandslos ließ sich John von der kleinen Halb-Halianerin in sein Büro schieben. Dort angekommen gab er ihr das gewünschte Getränk und bot ihr einen Platz an. Er selbst nahm ihr gegenüber Platz und beugte sich verschwörerisch zu ihr vor. "Also ..... Selina ist so, so wunderschön ... so wahnsinnig sexy ..... mein Gott, sie hätte mich fast aufgefressen! Das war das beste, was mir je in meinen Leben passiert ist!"

Sie lächelte ihn glücklich an. „Endlich, es wurde aber auch Zeit.“ Sie trank einen Schluck Mangosaft. „Ich freu mich so sehr für dich, John. Na los, erzähl mir mehr. Vergiss nicht, du hast MEINE Chancen mir hier an Bord einen netten, unverheirateten Mann zu angeln, gerade zunichte gemacht! Ich will ALLES wissen. Und lass ja nichts aus“, drohte sie ihm lachend.

John lehnte sich in seinen Stuhl zurück und dachte an die letzte Nacht. Ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht und er fuhr sich leicht gedankenabwesend durch die verwuschelten Haare. "Hm, eigentlich gibt es gar nicht so viel zu erzählen. Wir hatten uns im Casino getroffen und ein Date für den Abend in ihrem Quartier ausgemacht. Kaum hatte ich ihr Quartier betreten, sind wir auch schon übereinander hergefallen." Johns rechte Hand strich über sein Ohr. "Mein Gott, Mili! Wenn du wüsstest, was sie alles mit ihren vollen Lippen anstellen kann ...." Ein tiefes Seufzen folgte der Schwärmerei und der Wunsch nach mehr war deutlich in seinen Augen zu sehen.

„Ach John“, seufzte Milseya. Sie erinnerte sich daran, was Dorian alles mit seinen Lippen anstellen konnte... „Hmmm“ Ein Hauch von Sehnsucht nach dem Briten kam in ihr hoch. Dann nahm sie einen langen Schluck. „Aber warum wollt ihr es geheim halten? Da ist doch nichts dabei.“

John zuckte mit den Schultern. "So ganz klar ist mir das auch nicht. Aber ich denke Selina geht es dabei hauptsächlich um ihre Tochter. Oder ...." John stoppte und dachte an das kurze Gespräch, das er mit Selina über ihren Ex geführt hatte. "..... sie hat Angst, dass ich genauso ein Arsch bin wie ihr Ex. Ich denke, sie will sich sicher sein."

„Tja, kann sie wohl nicht.“ Milsey grinste spöttisch. „Du treibst es schließlich mit einer Haliianerin. Und das auf der Krankenstation. Böser John!“ Sie erhob lachend den Zeigefinger. „Aber tust du mir bitte einen Gefallen? Ich würde sehr gerne noch eine Weile weiterleben. Informiere also bitte Selina so schnell wie möglich.“ Sie imitierte die Schnute von Talana „Bitte!“

"Klar doch! Ich werde es Selina gleich heute Abend sagen!" John sah zum Chronometer. Nicht mehr lange und er hatte endlich Feierabend. Trotzdem verging die Zeit viel zu langsam. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

„Erzähl mir etwas über die Paarungsrituale bei Klingonen“, sagte sie und zog dabei grinsend eine Augenbraue in die Höhe.

Johns Unterkiefer klappte nach unten und knallte auf den Tisch. Allein der Gedanke daran, dass Mili und ein Klingone Sex hatten .... John verzog angewidert das Gesicht. "Du machst mir Angst, Mili! Allein schon der Gedanke daran ... Verdammt! Ich verbiete dir das!"

„John! Wir beide spielen der Crew nur vor, dass wir ein Paar sind! Wir sind keins, vergiss das nie! Also bitte keine Eifersuchtsszenen“, musste sie lachen, bevor sie ihn eindringlich ansah. „Du verbietest es mir? Was willst du tun? Dich wie ein Wachhund vor meinem Quartier auf die Lauer legen?“ Dann legte sie ihre Hand auf seine. „Und wenn es dich beruhigt, Oumriel. Ich glaube nicht, dass der Klingone meine Aufsässigkeit besonders zu schätzen weiß. Terranische Männer wohl eher."

Johns linke Augenbraue wanderte nach oben. "So? Hab ich was verpasst? Gibt es da jemanden Spezielles?" Seine Neugier war geweckt. War es möglich, dass sich Milseya wieder frisch verliebt hatte? Aber ihn wen?

„Ich habe eine Einladung zum Abendessen erhalten. Von unserem neuen Chefingenieur.“ Sie hob ihre Unschuld beteuernd die Hände. „Ich habe nicht das Geringste dazu getan. Ich schwöre es! Ich wollte mich nur bei seinen Kinder dafür bedanken, dass sie Hilfe geholt haben. Ich konnte nicht ahnen, dass er noch nicht angezogen war.“ Sie musste grinsen als sie sich an das Muster seiner Shorts erinnerte. "Aber ich vermute, das ist wohl hinfällig, wenn er das von 'uns beiden' hört."

Lange musterte John sie bis er wieder seine Sprache fand. "Willst du denn, dass er das von uns Beiden hört? Und wieso war er nicht angezogen?"

Milseya sah ihren Vertrauten entgeistert an. „Wollen? Ob ich das will? John! Komm kurz zurück auf den Boden der Realität“ Sie schnippte mit den Fingern vor Johns Nase. „Du hast doch gerade das Gerücht in die Welt gesetzt. Hast du vergessen, wie das auf der 'Cambridge' war? Und dabei waren wir beide nur die ganze Zeit zusammen. Jetzt aber hast du quasi offiziell bekannt gegeben, dass wir beide ein Paar sind.“ Dann begann sie zu schmunzeln. „Das andere geht dich nichts an!“

Ungläubig sah er Milseya an. "Wieso geht mich das nichts an? Dann ist da also mehr? Los erzähl schon!"

„Tut mir leid, John.“ Sie erhob sich lächelnd. „So manche Dinge sollte niemand erfahren. Die Shorts eines anderen Mannes gehören dazu!“Sie stellte ihr Glas in den Replikator. „Ich muss zum Captain. Kann ich ihm sagen, dass ich die fliegerärztliche Untersuchung bestanden habe?“

John lehnte sich abermals in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. "Ach ich weiß nicht, da gab es doch grobe Abweichungen zur Norm ......" Milseyas giftiger Blick traf ihn wie ein Disruptorstrahl. "Hey, war nur ein Witz! Der Captain hat den Bericht zu deiner Untersuchung noch heute Abend auf seinem Tisch!"

„Ich liebe dich, John!“ Sie warf ihm eine Kusshand zu. „Bis heute war mir gar nicht bewusst wie sehr!“, fügte sie ironisch an, bevor sie die Krankenstation verließ.

[ inanchfe und hoshi in '1001 Sehtest und es hat ZOOM gemacht' ]

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Als Niels in sein Quartier betrat, fiehl ihm sofort das aufdringliche Blinken auf, dass neue Nachrichten anzeigte. Da waren Rundschreiben von Commander Shral, ein Brief von seinen Eltern, ein Rundbrief des neuen Captains, Nachrichten von Starfleet Command bezüglich seiner Versetzung, usw. Zuerst las er den Brief der Eltern, sie wünschten ihm eine gute Reise und er solle sich noch mal melden, bevor die Community auf ihre nächste Mission ginge. Das kann ich ja auch sofort machen, dachte er und stellte eine Verbindung her.

Nach kurzer Wartezeit erschien das Gesicht seines Bruders auf dem Bildschirm. Dieser schien überrascht: "Hallo, Niels!" "Hi, Frank! Sag mal, sind Mama und Paps zu Hause?" wollte Niels wissen. "Da hast du Pech, Lena und Peer sind bei den Mühlendorfers. Da must du dich wohl mit mir begnügen." meinte sein älterer Bruder frech. Die Mühlendorfers waren Freunde von Niels Eltern, mit denen sie öfters Spieleabende veranstallteten. "Na, dann. Ich wollte mich nur noch mal melden. Die meisten Crewmitglieder sind schon aus ihrem Urlaub zurück und auch der neue Captain ist da. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis wir zu unserer nächsten Mission aufbrechen." erzählte Niels. "Aber du meintest, dass du noch mal verbeikommen würdest." beklagte sich Frank. "Da bist du schon nur so selten in der Nähe, und selbst dann sieht man nicht viel von dir." "Ja, ich weis. Es tut mir leid, aber ich hatte so viel zu tun, dass keine Zeit mehr blieb." versuchte Niels sich aus der Affäre zu ziehen. "Ich musste sogar nach Vulcan fliegen." Frank grinste so breit, dass es fast den Bildschirm gesprengt hätte. Er wusste genau, wie unangenehm es Niels war. "Ok, ich glaub dir ja!"

"Ja, ja!" entgegnete Niels, "Wie gehts denn Oma und Opa?" "Denen gehts ganz gut. Als ich letzte Woche da war, hatten die nicht viel zu tun, das schlechte Wetter." erklärte der Ältere. "Freut mich zu hören, dass es ihnen gut geht, das mit dem Wetter ist nicht so schön, da kommen ja nicht so viele Gäste." meinte Niels, "Und was macht dein neustes Projekt, von dem du mir letztens erzählt hast? Das war doch 'n Hotel in Bahrain, oder sowas?" "Ja, genau, die Zeichnung ist soweit fertig und jetzt wird nach einem Termin für den 1. Spatenstich gesucht, wo auch alle Bauherren und sonstige Beteiligte Zeit haben, komplizierte Sache. Aber das wird 'ne super Hütte!" scherzte Frank. Niels lachte etwas, er fand es gut, dass sein Bruder auch mal einen Scherz über seine Arbeit machen konnte. "Dann viel Glück dabei, und wenn ich das nächste mal da bin, zeigst du mit den Bau!" "Aber sicher doch." meinte Frank.

"Wa wäre noch was, das du für mich tun könntest: In meinem Zimmer steht 'ne große Kiste, da sind meine zivile Kleidung und ein paar persönliche Gegenstände drin. Würdest die zu mir aufs Schiffen schicken?" bat er seinen älteren Bruder. "Ist so gut wie auf dem Weg!" scherzte er. "Frank, war schön mit dir zu sprechen. Ich werd dich vermissen und Mama und Paps auch. Richte ihnen bitte liebe Grüße von mir aus, ja?" meinte Niels. "Klar, mache ich. Wir werden dich auch vermissen, Kleiner. Und pass gut auf dich auf, wenn du da draußen bist!" erwiederte der Ältere, der van Richthoven Söhne. "Ich geb auf mich acht!" entgegnete Niels noch, dann wurde der Bildschirm schwarz.

Niels war froh einen solch angenehmen Bruder zu haben, auch wenn er nur der Halb-Bruder war. Jemand, auf den man sich immer verlassen konnte. Schade eigentlich, dass er nicht mehr mit seinen Eltern hatte sprechen können. Er überlegte, ob er nicht noch eine Textnachricht an sie schreiben sollte und kam zu dem Schluß dies zu tun. Die Nachricht war nicht lang. Sie enthielt den folgenden Text:

Liebe Mama, Lieber Paps! Leider wart ihr nicht zu Hause, als ich angerufen habe. Ich vermisse such jetzt schon, und hoffe ich kann euch bald wiedersehen. Euer Sohn Niels.

Das war auch geschaft, jetzt konnte die nächste Mission kommen. Seine Sachen sollten heute Abend auf dem Schiff ankommen, dann würde sein Quartier nicht mehr so steril aussehen. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und warf noch mal einen gründlichen Blick in den kleinen Raum. Für die nächste Zeit würde dies sein zu Hause sein.

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Nachdem Fähnrich Anquenar H’Qar durch die Community geführt hatte, begab sich dieser in sein zugewiesenes Quartier.

Eigentlich war die Führung nicht nötig gewesen, seine Vorgesetzten hatten ihn mit Bauplänen, Crewlisten und Technischendaten des Schiffes versorgt. Aber dieser Fähnrich verdiente seine Aufmerksamkeit. In Gedanken notierte er sich das es vielleicht ratsam war sich noch näher mit Fähnrich Milseya Anquenar zu befassen.

Dort angekommen wunderte er sich über die Größe, soviel Platzt hatte er auf einem Klingonenkreuzer nicht. Als erstes ging er zum Bett und legte sich darauf.

Natürlich war es zu klein, seine Beine hingen wenigstens 14 cm über die Kannte. Außerdem war es viel zu weich.

Immerhin hatte der Fähnrich sein Gepäck vollständig hier abgeliefert.

Also machte er sich daran seine Uniformen und Privatkleidung in die Schränke aufzuteilen.

Danach beseitigte er alles was ihn an Menschen erinnerte. Er ließ kein Bild an der Wand und keine Blume auf einem Bord stehen.

An den Wänden hingen nach einer halben Stunde nun, zwei Schmerzstöcke (gekreuzt), sein bat’leH, ein Schild, Das Wappen seines Hauses und ein Bild einer antiken klingonischen Schlacht.

Zufrieden blickte er sich um, aber noch war es nicht klingonisch genug.

„Computer erhöhe die Raumtemperatur um 10 Grad, senke den Lichtfaktor um 6, Lichtfarbe rot. Diese Werte als Standartwerte für dieses Quartier festlegen.“

Als letztes verstaute er noch die beiden Fässer Blutwein in einem Schrank und stellte noch die zehn Flaschen eines Jahrgangweines dazu. Die Fässer hatte er von seinem Bruder geschenkt bekommen um seinen Kummer zu ertränken.

Anschließend verstaute er noch seinen Ersatzdisruptor in einem Fach seines Schreibtisches.

Jetzt musste er nur noch etwas wegen des Bettes unternehmen. Er verfaste einen Anforderungsbericht an den Quartiermeister mit den Spezifierung des Bettes, inklusive Übergröße und metallener Liegefläche. Nach nicht einmal 30 Minuten löste sich das alte Bett in einem Transporterstrahl auf und ein neues erschien, allerdings lag wieder eine Matratze auf der zum glück metallenen Liegefläche. Kurzerhand entfernte er die Matratze und postierte sie im Nebenraum.

Jetzt fühlte er sich schon wohler.

Gerade als er sich setzen wollte ertönte das helle Geräusch eines Transporters und die roten Partikel eines klingonischen Transporters wurden sichtbar. Vor H’Qar auf dem Tisch materialisierte ein Fass Blutwein und ein klingonisches PADD. Neugierig griff er nach dem PADD, als er es aktivierte zeigte sich erst das Wappen des Reiches, danach das des klingonischen Geheimdienstes und das seiner Familie.

Die Daten waren mit dem persönlichen Code seines Vaters verschlüsselt. Sofort machte er sich an die Dekodierung. Nach 30 Min. hatte er den Klartext auf dem Bildschirm.

Aufmerksam las er die darauf enthaltenden Daten, Schaltpläne und Berichte. Nun wurde ihm auch klar warum er an Bord dieses Schiffes gekommen war.

Mit einem zufriedenem Lächeln deaktivierte er das PADD, das sich dabei selbst löschte.

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Die kalifornische Sonne schien wärmer als der weiße Zwerg Delta Triciatu. Assjima zog die Schirmmütze ein wenig tiefer ins Gesicht und rückte die Sonnenbrille zurecht. Eigentlich wäre es schön gewesen, wenn sie diesen Ausflug nach San Francisco hätte genießen können, aber er kam zu überraschend, zu plötzlich. Sie sollte nicht hier sein müssen. Das Durcheinander auf der Primärstation erlaubte ihre Abwesenheit nicht. Mit Grauen dachte sie an die unendlich langen Listen voller Crewmitglieder, die auf ihre Routineuntersuchung warteten. Dr. Gilmore dürfte jetzt schon alle Hände voll zu tun haben. Er hatte sich dankenswerterweise bereit erklärt, ihr wenigstens die unteren Ränge so weit wie möglich abzunehmen. Doch die Führungsoffiziere waren leider Chefsache. Und unter ihnen gab es eine Menge widerspenstiger Geister. Während sie durch den Park schritt, ertappte sie sich bei dem Gedanken, wie sie den Schlimmsten unter ihnen, nämlich Chief O’Tra gewaltsam durch James entführen und in die Krankenstation schleppen lassen könnte. Doch der mürrische Bolianer war noch nicht einmal an Bord und niemand wusste so genau, wo er denn eigentlich steckte. So langsam machte sie sich Sorgen.

Heute hatte sie nur ein einziges blaues Gesicht auf ihrer Krankenstation gesehen, doch dies dafür gleich mehrfach, wenn auch jedes Mal nur sehr kurz. Zuerst dachte sie, Vinara würde sie da immer wieder einmal zwischen den Kisten hindurch beobachten, aber bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass diese Fühler eindeutig jüngerer Bauart waren. Das musste diese junge Andorianerin gewesen sein, von der Chef erzählt hatte. Als die Deltanerin das Mädchen zu sich rüber winkte, verschwand das Gesicht erneut hinter einer der halbmontierten Gerätschaften und ward nicht mehr gesehen. Etwas irritiert erkundigte sich Assjima bei Vinara nach dem Mädchen und erfuhr, dass die Andorianerin es gerne sehen würde, wenn Talana sich auf der Krankenstation etwas umsehen dürfte. So bat sie die junge Frau über die Bordkommunikation zu sich in die Primärstation, aber unmittelbar darauf kam die Mitteilung von der Sternenflotte, die sie in aller Eile zum Aufbruch zwang. Talana würde den Rest des Tages leider unbeaufsichtigt bleiben müssen.

Die warme Luft und das frische Grün der Bäume taten gut. Es musste letzte Nacht geregnet haben. Assjimas Gedanken waren aber schon wieder auf der Krankenstation und sie erinnerte sich an den nur wenige Stunden zurückliegenden Besuch dieses sympathischen Vulkaniers. Natürlich hatte sie Sta’els Bitte entsprochen und ihm die Genehmigung zur Einrichtung eines kleinen Labors erteilt. Sie freute sich schon auf die eine oder andere Fachsimpelei und es dürfte sehr gebend sein, wenn sie ihre eigenen Forschungen mit einem vulkanischen Experten für Genetik und Reproduktionsmedizin erörtern könnte.

Weiter vorne tauchte zwischen den Bäumen die kleine Villa auf, welche der wissenschaftlichen Kommission als Repräsentationsgebäude diente. Assjima zog die Umhängetasche fester an sich und schüttelte unwillig den Kopf. So ein Blödsinn, dass sie persönlich erscheinen musste. Diese Besprechung hätte genauso gut über einen abhörsicheren Kommunikationskanal abgehalten werden können. Aber nein, die werten Damen und Herren bestanden auf ihrem Erscheinen. Jetzt und hier. „Es duldet keinen Aufschub“ war ihr kurzerhand mitgeteilt worden. So musste sie alles stehen- und liegenlassen, um sich vollkommen unvorbereitet in dieses Treffen zustürzen.

Wenige Minuten später stand sie in einem mittelgroßen, dunkel getäfelten Raum, der sehr an diese amerikanischen Gerichtssäle erinnerte, die sie oft in alten Filmen gesehen hatte. Hinter einem großen schweren Tisch saßen drei Vertreter der wissenschaftlichen Kommission, von denen die beiden Älteren eine Sternenflottenuniform trugen und sich bei ihrem Eintreten erhoben hatten.

„Lt. Commander Dr. Assjima – wir sind erfreut, dass es Ihnen trotz der kurzfristigen Anberaumung dieses Treffens möglich war, so pünktlich hier zu erscheinen. Bitte entschuldigen Sie die Eile, aber wir haben erst heute erfahren, dass die USS Community in wenigen Stunden neue Einsatzbefehle erhalten wird. Wir wollten jedoch Ihren ungewöhnlichen Antrag noch vor Ihrer Abreise unbedingt mit Ihnen erörtern.“ Assjima war beinahe erleichtert, Commander P’Kar hier anzutreffen. Sie kannte die ehrwürdige vulkanische Professorin von mehreren medizinischen Tagungen und hatte sie als fähige und vor allen Dingen aufgeschlossene Biochemikerin erfahren dürfen. „Sie kennen Commander Prof. Dr. Gedargh?“ Als P’Kar ihn vorstellte, sog der ältere Benzite mit lautem Zischen die Gase aus seinem Beatmungsgerät ein, bevor er Assjima mit einer leichten Verbeugung die Hand reichte: „Doktor, mir ist schon so manches über Sie zu Ohren gekommen. Es ist mir eine Freude, Sie endlich einmal persönlich kennen lernen zu dürfen.“ Assjima hatte noch nie von ihm gehört. Dennoch setzte sie ihr freundlichstes Lächeln auf: „Danke Professor. Die Freude ist ganz meinerseits“ und versuchte in Gedanken zu erraten, welches Wissenschaftsgebiet er wohl vertreten könnte.

Commander P’Kar wandte sich nun dem Dritten im Bunde zu. „Und dies, Doktor, ist Dr. Isaak Rosenstern, seines Zeichen Experte für Ethik und altjüdische Theologie. Erstaunt betrachtete Assjima den schmächtigen Mann mittleren Alters. Die langen geringelten Schläfenlocken bewegten sich leicht, als er sie mit einem kurzen Nicken grüßte, ohne seine dunklen Augen von ihr zu lassen. Sie hatte ihn sich älter vorgestellt, wesentlich älter. Doch er war es tatsächlich: der Inquisitor! In theologischen Kreisen war er berüchtigt für seine hervorragende Rhetorik in Verbindung mit seinem extremen Konservatismus. Sie hatte Bilder von ihm gesehen und vor Jahren während ihrer Akademiezeit einige seiner Aufsätze gelesen. Doch was in aller Welt hatte ein orthodoxer Jude, der nicht der Akademie der Wissenschaften angehörte, hier in diesem Komitee zu suchen? Sie nickte kurz zurück: „Rabbi!“ und gab sich möglichst unbekümmert, obwohl sie spürte, wie sein fester Blick versuchte, sie zu durchdringen.

Der Benzite schien die Verwirrung Assjimas zu bemerken. „Wir haben Dr. Rosenstern zu dieser Besprechung eingeladen, weil es uns wichtig erschien, auch die Stellungnahme eines jüdischen Experten zu hören.“

„Nun …“ unterbrach die Vulkanierin „ …um es korrekt darzustellen – entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie korrigiere, Professor - wurden wir vom jüdischen Rat aufgefordert, Dr. Rosenstern bei dieser Zusammenkunft zuzulassen. Ich denke, Doktor Assjima sollte über die genauen Zusammenhänge informiert sein.“

„Natürlich haben Sie Recht, Professor. Ich meinerseits wollte es nur weniger drastisch formulieren.“ Mit einem Seitenblick auf den Rabbi lächelte der Benzite verlegen. Doch dieser wirkte vollkommen unbeteiligt und fixierte Assjima weiterhin mit unbeweglicher Miene.

„Doktor, wir haben Ihre Berichte genauestens studiert. Ebenso die Simulationen Ihrer Kollegin Lt. Commander Dr. Dr. Vinara Shral. Auch war der stellvertretende Leiter der vulkanischen Akademie, mein ehrenwerter Kollege Professor Sotek so freundlich, uns seine Versuchsergebnisse zur Verfügung zu stellen. Alles in Einem sind dies ungewöhnliche Experimente mit ungewöhnlichen Ergebnissen.“

Die Vulkanierin legte eine kurze Kunstpause ein, die der Benzite nutzte, um nun seinerseits das Wort zu ergreifen: „Umso überraschender Ihr Antrag, die komplette Untersuchung unter Verschluss zu stellen. Ich meinerseits verstehe nicht so ganz, warum Sie wünschen, dass diese Experimente nicht fortgeführt werden dürfen. Die Ergebnisse sind doch so viel versprechend. Es könnte die Wissenschaft einen großen Schritt weiterbringen.“ Es sog gierig eine Nase voll Gas ein und gab dadurch P’Kar erneut eine Chance.

„Entschuldigen Sie, Professor, aber in welche Richtung könnten sie uns weiterbringen?“

„Nun, Professor, ich meinerseits würde sagen: in Richtung Zukunft! Einen großen Schritt in Richtung Zukunft!“

„Könnten Sie dies etwas genauer definieren, Professor?“

„Aber natürlich gerne. Ist es nicht Aufgabe der Wissenschaft, die Geheimnisse des Universums zu ergründen? Es für alle etwas transparenter zu machen? Doktor Assjima ist auf dem Weg, das Geheimnis des Lebens zu entdecken. Das ist absolut unglaublich. Dadurch werden wir bald Vieles besser verstehen können. Professor - Ich meinerseits kann mir keinen gewaltigeren Schritt in Richtung Zukunft vorstellen, als diesen!“

„Es gibt viele Arten von Zukunft, Professor. Eine jede birgt ihre Eigenarten und Besonderheiten in sich. Es liegt an uns, die für uns Sinnvollste zu wählen. Deswegen frage ich Sie: welche Vorteile erwarten Sie von einer Zukunft, die uns das Geheimnis des Lebens offenbart?“ Die Vulkanierin verzog keine Miene.

„Nun Professor – eine aufgeklärte Gesellschaft, die sich nicht mehr durch religiöse Ideen auf unglaubliche Irrwege führen lässt.“ Zum ersten Male schien der Rabbi dem Gespräch Aufmerksamkeit zu schenken. „Eine Gesellschaft, die nicht mehr in sich zerrissen ist, die ihre Kräfte auf das Wohl ihrer Mitglieder konzentrieren kann, weil sie sich nicht länger an den unterschiedlichen religiösen Weltanschauungen aufreiben muss. Ich meinerseits kann mir keine wünschenswertere Zukunft vorstellen.“

„Aber Professor! Diese Vorstellung ist zwar ehrenwert, aber unlogisch. Sie setzen voraus, dass es ausschließlich unterschiedliche religiöse Betrachtungsweisen seien, die Unruhe und Spannungen in die Welten hineintragen. Was ist mit Gier, Macht, Neid? Sind es nicht gerade die Träumer, die Idealisten, die Wissbegierigen, die solchen Tendenzen entgegen wirken? Was wäre eine Welt ohne Mystik, ohne Träume, ohne Ideale und wenn Sie so wollen – ohne Götter? Wäre dies eine erstrebenswerte Zukunft?“

Solche Worte aus dem Munde einer Vulkanierin? Assjima war überrascht. Überhaupt überraschte sie der bisherige Verlauf dieser Unterredung. Was in aller Welt ging hier vor? Sie war darauf vorbereitet gewesen, ihre Experimente zu erläutern. Vor allen Dingen aber dachte sie, auf die letzten Ereignisse in Setaks Labor und dem damit verbundenen Antrag näher eingehen zu müssen. Stattdessen stand sie nun hier vor diesem Tribunal und lauschte einer Grundsatzdiskussion über Sinn und Zweck der Wissenschaft.

Plötzlich schnitt eine unangenehm schrille Stimme durch den Raum. „Doktor! Warum?“

Assjima drehte sich langsam um. „Wie bitte? Warum was?“

„Warum gerade das Sefer Jezira? Warum mussten Sie unter all den heiligen Schriften des Universums gerade das jüdische Buch der Schöpfung - das älteste und ehrwürdigste unserer kabbalistischen Werke - entweihen?“

„Nun, Rabbi Rosenstern, ich bin mir nicht bewusst, das Sefer Jezira entweiht zu haben. Wodurch sollte dies geschehen sein?“

„Indem Sie es missbraucht haben! Indem Sie es verwendeten, um ihre persönliche Neugier zu befriedigen! Indem Sie es zum zweckdienlichen Mittel degradierten um ihren verwerflichen Experimenten die Krone aufsetzen zu können.“

„Das Buch der Schöpfung war eines unter 792 Werken, die wir im Rahmen einer vergleichenden Untersuchung erfassten. Da ich persönlich die kabbalistischen Schriften sehr verehre, schätzte ich mich glücklich, überraschend in den Besitz einer gedruckten Ausgabe dieses ehrwürdigen Buches zu gelangen. Ich habe es gelesen und darüber nachgedacht. Nicht mehr und nicht weniger. Darin kann ich nichts Verwerfliches sehen.“

„Schon allein dadurch haben Sie das Werk entweiht. Es ist schon Schlimm genug, dass heutzutage jeder Ungläubige darauf zugreifen kann. Aber dieses Buch in den Händen … in den Händen einer Deltanerin … Das ist Blasphemie!“

„RABBI!“ Professor Gedargh und Professor P’Kar sprangen gleichzeitig auf. „Solche Äußerungen können wir …“ „Das ist eine Unverschämtheit! Ich meinerseits verbitte mir … Entschuldigung – Sie zuerst, Professor!“ „Nein, sprechen Sie ruhig weiter, Professor.“ „Aber Ladys first, Professor …“ „Nun gut, danke Professor. Dr. Rosenstern - auch wenn Sie hier als Vertreter des jüdischen Rates sitzen - diskriminierende und rassistische Äußerungen werden hier nicht geduldet!“ „Ja genau, ich meinerseits muss hier Professor P’Kar wirklich zustimmen. Die Zeit der ewig Gestrigen ist vorbei. In diesen fortschrittlichen denkenden Hallen haben solche Aussagen keinen Platz mehr. Und wenn Sie sich nicht mäßigen, werde ich Sie eigenhändig hinausbefördern!“ Der alte Benzite lief dunkelblau an und sog begierig an seinem Inhalator.

Mit unbeweglicher Miene fuhr der Rabbi fort: „Aufgrund dieser Entweihung unserer Schriften und unseres Glaubens wurde ich beauftragt, im Namen des jüdischen Rates der Förderation die Herausgabe der kompletten Daten zu fordern, damit sie von uns vernichtet werden können. Solche furchtbaren Experimente sollen nie wieder mit unserem Volk in Verbindung gebracht werden dürfen.“

Assjima trat etwas näher an den Rabbi heran und fixierte ihn mit eisigem Blick. Er hingegen wich keinen Millimeter zurück. „Rabbi Rosenstern, es ist oft schwer, mit Vertreten eines Volkes zu diskutieren, die ihre nationale Zugehörigkeit einzig und allein über ihre Religionszugehörigkeit definieren, da eine rationale, logische Denkweise sehr oft von religiösen Gefühlen überlagert wird. Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Auch ich kann häufig genug nicht mehr rational denken, wenn meine Intuition mit mir durchgeht. Aber solche Aussagen, solche Forderungen … nein! Das ist nicht die Sprache des jüdischen Rates der Förderation. Dazu nenne ich zu viele unter seinen Mitgliedern meine Freunde. Professor P’Kar, Professor Gedargh – Rabbi Rosenstern lügt. Er ist nicht hier im Auftrage des jüdischen Rates. Ich sehe deutlich, woran er denkt. Ich sehe einen Golem, einen perfekten Golem. Und ich sehe einen neuen Rabbi Löw – einen, der das Gesicht Dr. Rosensterns trägt. Die Daten sollen nicht vernichtet werden. Er will sie für sich!“

Beide Professoren waren tatsächlich sprachlos! Verblüfft wanderten ihre Blicke zwischen der Ärztin und dem Rabbi hin und her. Konnte diese unglaubliche Behauptung tatsächlich zutreffend sein? Auf der einen Seite die deltanische Ärztin, die sich in den letzten Jahren als Wissenschaftlerin aufgrund ihrer befremdlichen Methodik einen eher zweifelhaften Ruf geschaffen hat – wer glaubt denn heute noch an Zauberei? - auf der anderen Seite der bekannte Theologe und Ethiker, dessen kompromisslose Ansichten sicherlich nicht immer gern gesehen waren, dessen Ruf aber über alle Zweifel erhaben schien.

P’Kar fand als erste die Worte wieder: „Lt. Commander, diese Behauptung ist ungeheuerlich, zumal sie nicht im Entferntesten beweisbar ist. Rabbi Rosenstern, haben Sie dem etwas entgegenzuhalten?“

Der Rabbi war blass geworden. „Natürlich lügt die Deltanerin. Einer Anschuldigung mit einer anderen, vollkommen abwegigen Anschuldigung entgegen zu treten ist ein alter rhetorischer Trick. Sie will nur von ihrer eigenen Schuld ablenken.“

Der alte Benzite hatte sich derweil von seinem Schrecken erholt. Wortlos erhob er sich und verlies den Raum und hinterließ ungläubiges, betretendes Schweigen. Doch nur wenige Augenblicke später saß er wieder an seinem Platz. Assjima wollte nicht an eine Toilettenpause in dieser Situation glauben, auch wenn der Gedanke sich ihr aufdrängte.

Gedargh blickte sich vielsagend um. „Entschuldigen Sie bitte. Ich musste kurz ein klärendes Gespräch führen. Professor P’Kar, wir sollten uns wohl bei Dr. Assjima entschuldigen, denn wir haben uns an der Nase herumführen lassen. Der Vizepräsident des Rates weiß nichts davon, dass Rabbi Rosenstern den Rat in dieser Kommission vertreten sollte. Er wusste nicht einmal von dieser Besprechung an sich. Dr. Rosenstern ist ohne offiziellen Auftrag hier.“

Drei Augenpaare richteten sich auf den Rabbi und stellten eine einzige Frage: WARUM? Seine Augen blitzen trotzig zurück. Er erhob sich. „Ja, Gedargh, Sie haben recht. Die Damen und Herren im Rate sind zu blind, um zu sehen, welche Möglichkeiten diese Daten meinem Volk bieten würden. Möglichkeiten, die kein anderes Volk ausschöpfen könnte, da sie einzig und allein Gottes auserwähltem Volk vorbehalten sind. Es wird Zeit, dass wir endlich aus dem Schatten der Geschichte heraustreten und den Platz einnehmen, den Gott von Anbeginn aller Zeiten für uns bereitet hat!“

„Mit Hilfe eines Golem? Eines künstlich geschaffenen Monsters? Ja sind Sie denn wahnsinnig?“ entfuhr es dem Benziten.

„Nein, kein Monster, sondern das Ebenbild Adams, der einzig und allein seinem Volk dienen soll. Wenn Sie mir die Daten nicht aushändigen, versündigen Sie sich an Gottes wahrem Volk und widersetzen sich dadurch dem göttlichen Willen.“

„Von welchem Gott reden Sie? Von Ihrem oder von meinem? Wer gibt ihnen das Recht …“ Gedargh holte tief Gas.

Assjima schulterte ihre Tasche. „Professor P’Kar, Professor Gedargh … Sie verstehen nun sicherlich, warum ich diese Daten unter Verschluss haben möchte. Bitte entschuldigen Sie mich nun. Ich habe noch eine weite Reise vor mir und werde auf der Community erwartet.“

Die Vulkanierin nickte ihr verstehend zu. „Doktor, Ihrem Antrag wird in vollem Umfange entsprochen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug.“

Bevor sie den Raum verließ, wandte sich die Deltanerin ein letztes Mal an den Rabbi: "Wahrlich, man sollte diese Dinge nur studieren, um die Kraft und Allmacht des Schöpfers dieser Welt zu erkennen, aber nicht, um sie wirklich zu vollziehen." Ich habe es gelernt, Dr. Rosenstern. Mögen auch Sie es irgendwann einmal begreifen.

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Langsam betrat Ver’al O’Tras Zelle. Der Bolianer starrte die junge Frau fassungslos an. In all den Jahren hatte sie sich kaum verändert, lediglich die langen Haare waren der typischen romulanischen Frisur gewichen… „Hallo O’Tra. Es freut mich, dich wieder zu sehen. Die Haare und die spitzen Ohren stehen dir gut!“

„Wie… woher….was…?“ O’Tra schaffte es nicht einen vollständigen Satz zu formulieren. Ver’al lächelte milde, etwas was Chief O’Tra nie zuvor an der ehemaligen Sicherheitsoffizierin der USS Emil von Behring gesehen hatte. Die Uniform wies sie als hochrangigen Offizier des Tal’Shiar aus. Der Chief begann Eins und Eins zusammenzuzählen…

„Warum?“ fragte er schließlich. „Komm mit.“ Zögernd folgte O’Tra der Frau, die ihm einst so vertraut gewesen war. Die beiden gingen wortlos durch etliche lange Korridore. O’Tra wunderte sich, dass sie nicht von Wachen begleitet wurden, aber die gelegentlich an Türen postierten Sicherheitskräfte schienen genug Sicherheit zu bieten. Vorsichtig tastete der Bolianer nach dem kleinen Phaser in seiner Tasche…

Nach einer Weile erreichten die beiden ein schweres Schott. Zischend öffnete es sich und gab den Blick in einen riesigen Hangar frei, in dem neben etlichen romulanischen Scorpion-Jägern, Shuttles und Runabouts zwei größere Schiffe standen: Ein romulanischer Scout eines O’Tra unbekannten Bautyps und ein Schiff der Nova Klasse. Die Registriernummer und die Kennzeichnungen waren entfernt worden, so dass sie komplett in neutralem Grau erschien.

Ver'al deutete auf die Nova„ "Ich glaube deswegen bist Du hier. Wir haben sie damals hierher gebracht, um die Technik genau zu studieren.“ O’Tras Herz schlug schneller…die Vermutungen stimmten also: die ‚Emil von Behring’ existierte noch…

Nur einmal hatte der Bolianer das Schiff aus einer ähnlichen Perspektive gesehen. Damals waren sie auf einem Hochplateau eines kargen Planeten gelandet, um die in bestimmten Intervallen vorgeschriebenen Orbitalflug- und Landemanöver zu üben. Lt. Tjaden hatte sein gesamtes Können als Pilot gezeigt, als er das Schiff sicher zwischen Berggipfeln und durch enge Täler manövrierte, um es dann punktgenau von Hand zu landen. O’Tra bekam eine Gänsehaut, als er daran dachte, wie sich die Führungscrew damals nach einem Barbecue im Schatten des Schiffes komplett auf einem Hügel versammelt hatte, um den Sonnenuntergang der zwei Sonnen zu bewundern… es war, als hätte eine Familie zusammen Urlaub gemacht. Keiner hätte damals auch nur im Traum daran gedacht, dass sich in ihren Reihen ein Verräter befand…

„Warum hast du das getan, warum hast du uns verraten? Nach all dem, was wir zusammen durchgemacht haben“, fragte O’Tra enttäuscht.

„Glaub mir, dass die Emil von Behring jetzt hier steht, ist nicht mehr als eine unglückliche Verkettung von Zufällen. Der Tal’Shiar war eigentlich mit meinen Berichten und Plänen, die ich übermittelte zufrieden. In dem Nebel, in dem wir uns nach dem Zusammenstoß mit den Borg versteckt hatten, befand sich damals auch ein Warbird des romulanischen Militärs, der ebenfalls dort Schutz suchte. Die freundliche Kontaktaufnahme zwecks eines Bündnisses gegen die Borg endete nach deren Abzug mit der Übernahme der ‚von Behring’ durch romulanische Entertrupps. Ich gab mich zu erkennen und ließ meine Identität prüfen. Als klar wurde, dass der Kommandant des Warbirds eigenmächtig gehandelt und so die Beziehungen zwischen dem Imperium und der Förderation gefährdet hatte, enthob ich ihn seines Kommandos. – Eine Entscheidung die meine Karriere innerhalb des Tal’Shiar übrigens sehr gefördert hat. Allerdings gab es kein Zurück mehr. Meine Vorgesetzten entschieden, die Zerstörung der ‚von Behring’ den Borg anzulasten. Als Beweis sollte ein Crewmitglied mit entsprechenden ‚Erinnerungen’ zurückkehren, das…“

O’Tra hatte den Ausführungen schweigend zugehört, doch jetzt unterbrach er: „Was ist mit dem Rest der Crew?“ „Irina und Paul wurden an Bord des Borgwürfels assimiliert, der Captain starb bei dem Borg-Angriff auf die ‚von Behring’, ein Teil der Crew wurde bei der Enterung getötet und der Rest von uns liquidiert, als wir keine Verwendung mehr für sie hatten. Bis auf uns Beide sind alle tot.“

Traurig und vorwurfsvoll blicke O’Tra die Romulanerin an. Wie konnte sie nur so kaltherzig über Personen reden, die einmal ihre Freunde gewesen waren? „Warum ich? Warum hast du ausgerechnet mich zurückgeschickt?“ fragte er schließlich leise. „Ich denke, Du weißt es.“

O’Tra nickte leicht. „Ich hoffe, Du erwartest keine Dankbarkeit dafür. Jede verdammte Nacht träume ich von den Ereignissen… Jede verdammte Nacht!“ Langsam aber sicher wich die Überraschung des Bolianers über das Auftauchen von Ver’al Enttäuschung und Wut.

„Warum bin ich hier? Du warst es doch, die uns die Bilder der ‚von Behring’ zugespielt hat!“ Ver’al schüttelte den Kopf. Ich habe damit nicht das Geringste zu tun. Aber ich erzähle dir gerne mehr darüber, deshalb bin ich hier. Komm mit!“ Die beiden gingen zu dem romulanischen Scout. „Das ist die S’Ulan, mein Schiff, mein erstes eigenes Kommando… übrigens ein Schiff das der ‚von Behring’ von der Spezialausstattung her sehr ähnlich ist.“

O’Tra folgte Ver’al über eine Gangway in das Schiff. Noch immer wurden sie nicht von Sicherheitskräften begleitet, die Romulanerin schien sich wirklich sehr sicher zu fühlen. Sie nahmen den Turbolift zur Brücke.

„In 30 Minuten ist die Wartung der Impulstriebwerke abgeschlossen und wir können starten!“ meldete ein älterer Romulaner, der anscheinend Ver’als erster Offizier war. Diese nickte ihm zu und verwand mit O’Tra in ihrem Bereitschaftsraum, wo sie auf dem Wandschirm das Bild einer jungen, hübschen Romulanerin aufrief.

„Das ist N’Charla, soweit wir das ermitteln konnten, ist sie dafür verantwortlich, dass der Föderation Informationen über den Verbleib der ‚von Behring’ zugespielt wurden.“ Das Bild wechselte und zeigte nun eine ältere romulanische Frau… „Das ist Latta. Chefin einer Spezialabteilung des Tal’Shiar und eine der höchstrangigen Offiziere innerhalb der Organisation. Sie versteht es ausgezeichnet sich abzuschotten und jeglichen Widerstand der sich gegen sie richtet im Keim zu ersticken. N’Charla ist ihre rechte Hand. Sie würde nie etwas ohne das Einverständnis ihrer Vorgesetzten tun.“

„Und wo komme ich jetzt ins Spiel?“ „Anscheinend hat sich eine rivalisierende Gruppierung mit ihr angelegt und ihr nahe stehende Personen entführt. Wahrscheinlich ging es um Erpressung oder Einflussnahme. Genaueres wissen wir noch nicht, da wir erst recht spät auf die Vorgänge aufmerksam wurden.“

„Ich verstehe immer noch nicht, was ich damit zu tun habe.“ O’Tra wurde langsam ungeduldig. Je länger er Ver’al sprechen hörte, desto größer wurde das Verlangen, sie einfach mit dem kleinen Phaser in seiner Tasche zu erschießen…

„Wir gehen davon aus, dass die Personen, die ihr persönlich nahe stehen, aller Wahrscheinlichkeit nach Bürger der Förderation sind. Das muss sie unbedingt geheim halten, um ihre Position nicht zu gefährden. Sie konnte also nicht auf Ressourcen des Tal’Shiar zurückgreifen. Wir vermuten, dass sie euch das Schiff übergeben wollte. Im Gegenzug hättet ihr ein paar Passagiere mitgenommen.“ erläuterte Ver’al.

„Anscheinend ist mit ihrem Plan etwas schief gegangen, schließlich wurde ich ja gleich nach meiner Ankunft hier festgesetzt“, bemerkte O’Tra bitter. Ver’al nickte. „Zudem war deine Reise hierher überflüssig.“ Das Bild auf dem Schirm wechselte und es erschienen Aufnahmen aus dem Inneren eines Hauses, in dem anscheinend ein Blutbad stattgefunden hatte. Überall lagen tote Romulaner, oder das was von ihnen übrig war, herum. Hier hatte jemand ganze Arbeit geleistet.

„Wie Du siehst, hat Latta die Sache auf ihre eigene Weise gelöst und ihre Leute befreien lassen. Leider haben wir keine Überlebenden ausfindig machen können, die in der Lage gewesen wären, uns irgendwelche Informationen zu geben. Wir nehmen an, das diese Person die Befreiungsaktion geleitet hat..." Auf dem Schirm erschien das Bild einer gutaussehenden Romulanerin, die neben Latta an einem Würstchenstand stand. In O'Tras Kopf begann es zu arbeiten... irgendwie kam ihm die Frau bekannt vor.... "Inzwischen gehen wir aber davon aus, dass die Frau keine Romulanerin ist", setzte Latta ihre Erläuterungen fort. "Außerdem nehmen wir an, dass Latta ihre Leute inzwischen aus dem Reich herausschmuggeln konnte… auch ohne dass deine Hilfe von Nöten gewesen wäre.“

O’Tras Stirn runzelte sich. Normalerweise war der Tal’Shiar nicht gerade bekannt dafür, solche Geschichten dem nächst besten Bolianer zu erzählen. „Warum hast Du mir dann das alles erzählt?“ fragte er daher. Ver’als Miene verfinsterte sich:„Weil du wissen sollst, wofür du hingerichtet wirst.“

O’Tra blickte die Frau an. So was in der Art hatte er schon geahnt. „Und um mir das zu erzählen, bist Du extra hergekommen?“ fragte der Bolianer gereizt. Ver’al nickte und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Der alten Zeiten Willen. Ich hatte das Gefühl, dass ich Dir das schuldig bin.“ Sie drückte einen Knopf auf ihrer Konsole, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und seufzte. „Du sturer Bolianer. Wärst du doch auf der Community geblieben... Mein Vorgesetzter hat angeordnet, dass du und deine beiden Begleiterinnen morgen früh exekutiert werdet.“

Die Tür zum Besprechungsraum öffnete sich und zwei Romulaner betraten den ihn. „Bringt hin und die anderen zurück auf die Station!“ ordnete die Offizierin mit kühler Stimme an und würdigte den Bolianer keines Blickes mehr. O’Tra wurde zum Arrestbereich der S’Ulan geführt. Dort erhoben sich T’Andorla und Brexen von ihren Pritschen, als sie den Chief erblickten. O’Tra war froh, die beiden wohlauf zu sehen. Die zwei im Arrestbereich Wache schiebenden Romulaner deaktivierten die Energiefelder vor den Zellen und zusammen setzten sie sich in Richtung Ausgang in Bewegung.

Dabei kam die Gruppe am Transporterraum vorbei. O’Tra sah durch die offene Tür, dass gerade einige Kisten romulanisches Ale an Bord gebeamt wurden. „Jetzt oder nie", dachte er und zog den kleinen Phaser Mit zwei schnellen Schüssen streckte O’Tra die beiden vor ihm gehenden Wächter nieder. Die beiden hinter ihnen gehenden Romulaner waren viel zu überrascht, um einzugreifen. Dafür reagierten die beiden anderen Gefangenen umso schneller und wenige Sekunden später hatte T’Andorla den einem mit dem vulkanischen Nackengriff außer Gefecht gesetzt und Ijoula dem anderen das Genick gebrochen…

Während die beiden Frauen die Waffen einsammelten, stürmte O’Tra in den Transporterraum und erschoss den Romulaner hinter der Konsole. Jetzt musste es schnell gehen, bevor die automatische Transporterblockade nach dem Beamvorgang wieder in Kraft trat und nur durch die Eingabe eines Codes wieder aufgehoben werden konnte.

„Beeilt euch!“ rief O’Tra den beiden Frauen zu, als sie den Transporterraum betraten. Ihnen blieben nur noch wenige Sekunden. Sicherlich war durch das Phaserfeuer auch Alarm ausgelöst worden und Sicherheitstrupps auf dem Weg in den Transporterraum. Auch einer Sperrung des Transporters von der Brücke aus musste man zuvorkommen. Der Bolianer gab die Zielkoordinaten ein und begab sich zu Brexen und T’Andorla auf die Transporterplattform. Kurz darauf wurde der Beamvorgang ausgelöst. Brexen hatte einen romulanischen Disruptor auf Überladung gestellt und im Eingangsbereich des Transporterraums platziert. Gerade als die ersten Romulaner den einzigen Transporterraum der S’Ulan erreichten, explodierte dieser…

Sekunden später materialisierten die drei Sternenflottenangehörigen auf der nur von einer Notbeleuchtung erhellten Brücke der Emil von Behring. O’Tra begab sich sofort zu einer der Konsolen und gab einige Kommandos ein. Kurz darauf ging das Licht an.

„Notenergie online“ meldete die monotone Stimme des Computers. „Computer – Schilde aktivieren!“ befahl O’Tra. „Schilde aktiviert… Warnung!... Niedriger Energielevel!.... Schilde bei 5,7%, automatische Abschaltung in 4 Minuten 37 Sekunden.“

O’Tra blickte zu Ijoula. „Geh in den Maschinenraum, wir brauchen den Warpkern – und zwar schnell. Die Trill verließ die Brücke. „T’Andorla – Waffen und Kommunikation!“ befahl O’Tra, während er eifrig auf seiner Konsole herumtippte. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Die Romulaner waren doch wirklich Stümper. Sie hatten alle Aktionen mit den Autorisationscodes des Sicherheitsoffiziers durchgeführt, vielleicht sogar die anderen entschlüsselt, aber sie hatten es nicht für nötig gehalten, die Codes zu ändern… das war das Erste was O’Tra nun machte, dann spielte er ein älteres Backup auf, um sicher zu gehen, dass es keine romulanischen Überraschungen im Computer gab. „Wiederherstellung Backup X-24768 in 3 Minuten, 12 Sekunden abgeschlossen“, meldetet der Computer. Verdammt, das wurde knapp…

Nochmals würde sich der Bolianer nicht von den Romulanern gefangen nehmen lassen… ihn erwartete ja doch nur ein Erschießungskommando. Nein, er würde so viele wie möglich von ihnen mitnehmen… „Computer automatische Selbstzerstörung aktivieren, Countdown 4 Minuten. Autorisation O’Tra Bravo – 1 – Delta 4 – 6 – 5 – Zerstören.“ Er blickte zu T’Andorla… „Nur zur Sicherheit!“

Das Schiff erzitterte unter einem Treffer. Anscheinend hatten die Romulaner ein paar ihrer Scorpion-Jäger gestartet und versuchte durch gezieltes Feuer die Schilde der 'Emil von Behring' zum Zusammenbrechen zu bringen. „Schilde bei 3%! Noch ein bis zwei Treffer und sie sind unten“, meldete T’Andorla. „Was ist mit den Waffen?“ „Waffen sind offline, das einzige was geladen ist, ist eine Typ 3 Sonde.“ „Dann feuern Sie eben die!“ T’Andorlas linke Augenbraue wanderte nach oben, dann drückte sie den Startknopf. Zischend verließ die Sonde die Abschussrampe und zerbarst an einer der massiven Stahlwände. Unzählige Splitter flogen umher und zerfetzten oder verletzten etliche der umherlaufenden Romulaner. Ein Scorpion-Jäger stürzte ab, Feuer brach aus.

---

Auf Ver’als Schiff herrschte inzwischen ziemliche Hektik. Da es sich noch im Wartungsmodus befand, war es nicht einsatzbereit. Die Romulanerin feuerte ihre Ingenieure an, drohte, schimpfte… „Haben wir inzwischen Zugriff auf ihren Computer?“ schrie sie den Romulaner an der Wissenschaftskonsole an. Dieser schüttelte den Kopf. „Sie haben alle Zugriffscodes blockiert, ich brauche mehr Zeit.“ „Die haben wir aber nicht!“ entgegnete Ver’al und sah mit entsetzen, wie die Warpgondeln der Emil von Behring anfingen blau zu leuchten…

---

„Ijoula an Brücke. Ich habe den Warpreaktor manuell gestartet… und O’Tra – wir haben eine funktionierende Tarneinrichtung an Bord.“ O’Tra blickte auf die Displays - die Energieanzeigen stiegen. Er wechselte die Konsole und setzte sich auf den Platz des Piloten. „Wiederherstellung Backup X-24768 abgeschlossen“, meldete der Computer in diesem Moment. O’Tra leitete etwas Energie in die Schilde. „Photonentorpedos laden!“ befahl er. Die Finger von T’Andorla huschten über die Anzeigen. „Photonentorpedos sind geladen.“ „Hintere Abschussrampe Feuer!“ Der orange glühende Torpedo löste sich von dem Schiff und steuerte auf das große Hangartor zu. Die gewaltige Explosion erfasste die 'von Behring' und schob sie ein Stück nach vorne. „Strukturelle Schäden an den Landestützen!“ informierte T’Andorla den Bolianer mit monotoner Stimme...

Sofort verriegelte ein Notkraftfeld die entstandene Öffnung in der Außenwand des Gebäudekomplexes, so dass nur wenig von der lebensfeintlichen Außenatmosphäre des Müllplaneten eindringen konnte. O’Tra blickte zu T’Andorla. „Wir können es durchfliegen“, meinte diese mit ruhiger Stimme.

„Computer automatische Selbstzerstörung deaktivieren“, befahl der Bolianer und zündete die Manövriertriebwerke. Er hätte nie gedacht, dass er das Schiff mal rückwärts ausparken müsste...

Langsam hob das Schiff ab. Die Landestützen krächzten, als sie entlastet wurden. In langsamer Rückwärtsbewegung durchflog die Emil von Behring das Kraftfeld. Kurz bevor das Bug des Schiffes es passierte, feuerte T’Andorla einen Torpedo in den Hangar, welcher ein wahres Inferno auslöste. So schnell würde ihnen von hier keiner folgen.

Wie erwartet, störte die verseuchte Atmosphäre die Sensoren, so dass O’Tra versuchen musste, den Orbit im Blindflug zu verlassen. In einem wüsten Zickzack-Kurs versuchte er an Höhe zu gewinnen und dabei kein Ziel für die orbitalen Verteidigungseinrichtungen zu bieten.

Und tatsächlich schaffte es die „Emil von Behring“ den Orbit des Planeten unter minimalen Treffern zu verlassen. Ijoula aktivierte die Tarnvorrichtung. Nach einigen Ausweich- und Täuschungsmanövern setzte das kleine Schiff Kurs auf die neutrale Zone…

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