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USS Community - Die Pause Part IV


Hoshi_Sato

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O’Tra schaute aus dem kleinen Fenster in seinem Quartier an Bord der USS Monitor. Die letzten Tage hatten das gesamte Leben des Bolianers durcheinander gebracht. Noch immer konnte er nicht glauben, dass vieles, was ihm die letzten Jahre Alpträume beschert und was ihn seine Freunde und seine Karriere gekostet hatte, dass sich dies alles völlig anders abgespielt haben sollte…

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John Lewinski, der Captain der Monitor, nahm an einer wichtigen Tagung teil, so dass der erste Offizier, Commander Matthew Price das Kommando des Schiffes übernehmen musste. Er und Dr. Frasier hatten gerade einen gemeinsamen Urlaub angetreten und waren über die Unterbrechung sichtlich unerfreut.

Nachdem die Monitor den 1. Offizier die Schiffsärztin an Bord genommen hatte, gab Lt. Cmdr. Ijoula die Details der Mission preis:

Der Suchalgorithmus den O’Tra bei der Mission auf dem Borgwürfel unerlaubterweise mit verwendet hatte, hatte Erstaunliches zu Tage gebracht: Die ‚von Behring’ hatte tatsächlich einen Zusammenstoß mit den Borg gehabt, bei dem zwei Mitglieder eines Außenteams assimiliert worden waren. Weiterhin war eine kurze Verfolgungsjagd zu einem Nebel dokumentiert. Nachdem die ‚von Behring’ sich in dem Nebel versteckt hatte, endeten die das Schiff betreffenden Eintragungen in der Borg-Datenbank mit der Bemerkung: „Assimilierung wegen Irrelevanz abgebrochen.“ Demnach waren die Borg nicht für die Vernichtung der ‚von Behring’ verantwortlich. Doch was war dann mit dem Schiff geschehen?

Erste Anhaltspunkte lieferten die Scanns eines Spionagesatelliten. Sie zeigten ein getarntes Flugobjekt, welches in den Orbit eines kargen Planeten eintrat, der für die Verklappung von romulanischem Giftmüll genutzt wurde. Die spezielle Beschaffenheit der Atmosphäre machte ein getarntes Durchfliegen nahezu unmöglich. Kontur und Größe des erfassten Schiffes entsprachen dabei genau der Nova-Klasse.

Die Mission ausgelöst hatten letztendlich aber drei unscharfe Bilder, die ein Schiff der Nova-Klasse neben Scorpion-Jägern und einem romulanischen Scout in einem Hangar zeigten und die dem Sternenflottengeheimdienst zusammen mit den Koordinaten eben jenes Planeten anonym zugespielt worden waren.

Der Geheimdienst vermutete einen geheimen Außenposten des romulanischen Tal’Shiar auf dem Planeten und dort musste sich die geborgene oder geenterte ‚von Behring’ befinden.

Den Planeten direkt anzufliegen war aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich. Zu groß war die Gefahr entdeckt zu werden. Ziel der Monitor war daher zunächst Trion 5 – ein Planet inmitten des romulanischen Imperiums. Hier sollten Lt. Cmdr. Ijoula, T’Andorla und O’Tra inkognito an Bord eines Müll-Frachters gehen, der den Planeten relativ unbehelligt anfliegen konnte…

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Der Signalton der Tür riss O’Tra aus seinen Gedanken. Die Tür öffnete sich und eine junge Romulanerin betrat den Raum. Chief O’Tra starrte die Frau an. „Was ist?“ fragte ihn die vertraute Stimme von Brexen Ijoula. „An Dein neues Aussehen muss ich mich erst noch gewöhnen“, meinte der Bolianer trocken. Die Trill musste lächeln. „Das geht mir ebenso. Dr. Frasier hat wirklich ganze Arbeit geleistet.“

O’Tra nickte und tastete mit seiner linken Hand nach einem seiner neuen spitzen Ohren und fuhr sich durch das künstliche Haar. „Die Haare sind wirklich ungewohnt“, stellte er fest. „Einen grünlichen Kopf hatte ich ja bereits auf der Communty schon einmal…“

„Wie geht es Dir?“ unterbrach Brexen den Bolianer „Was meinst Du?“ „Nun, Dein Leben ist in den letzten Tagen tüchtig durcheinander geraten. So etwas geht nicht spurlos an einem vorüber.“ O’Tra seufzte. „In meinem Kopf stecken die Erinnerungen an Ereignisse, von denen ich fast jede Nacht träume; an Ereignisse von denen ich noch nie jemandem erzählt habe und an Ereignisse, für die ich mir die Schuld gebe. Für mich war und ist das alles real und da ist es schwer zu glauben, dass das alles niemals stattgefunden hat. Außerdem frage ich mich, warum die Romulaner ausgerechnet mich zurückgeschickt haben.“

„Sie brauchten einen Zeugen, der die Vernichtung der ‚von Behring’ bestätigte, so dass kein Verdacht aufkam. Wahrscheinlich haben sie die Borg auch beobachtet, als die Behring auftauchte und als sich diese geschwächt in den Nebel zurückziehen musste, haben sie die Gelegenheit genutzt“, mutmaßte die Ingenieurin. „Und sie werden Dich aufgrund der Spezies ausgewählt haben. Bolianische Gehirne sind kompliziert. Ohne weiteres lassen sich da Manipulationen nicht nachweisen. Wir werden sehen, was Dr. Frasier bei ihren Untersuchungen herausgefunden hat, vielleicht lässt sich ja Dein Gedächtnis wieder herstellen.“

Genau in diesem Moment meldete sich die Ärztin der Community, um O’Tra mitzuteilen, dass die Analysen abgeschlossen waren. Während Ijoula auf die Brücke ging, machte sich O’Tra auf den Weg zu Dr. Frasier.

Der Boliner staunte nicht schlecht, als ihm im Korridor vor der Krankenstation plötzlich ein kleines Kind entgegengelaufen kam…

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Solaks Schädel fühlte sich an, als hätte er Bekanntschaft gemacht mit einem sehr, sehr großen und schweren Felsen. Doch spürte der Romulovulkanier den Schmerz kaum. Kaum hatte er das Bewustsein wiedererlangt, durchzuckte ihn jähe Panik. Sta'el! Niklan! Es dauerte einige Sekunden, bis seine Logik wieder einsetzte und ihn daran erinnerte, die telepathische Verbindung zu seinem Mann zu nutzen. Selbstverständlich war die Entfernung zu groß für eine Kommunikation, doch sie reichte aus, um Solak zu vergewissern, dass es seiner Familie (den Umständen entsprechend) gut ging.

Erleichtert öffnete Solak endlich die Augen und nahm seine Umgebung bewust in sich auf. Erwartungsgemäß hatte man ihn an einen Stuhl gefesselt. Der Raum, in dem er sich befand, war der Raum eines Wohnhauses. Kein Verhörraum und auch keine Gefängniszelle. Solak beschloß, das als ein gutes Zeichen zu werten. Mentalsonden standen selbst in romulanischen Häusern selten als Wohnzimmerschmuck herum.

Als nächstes erforschte er seinen Kopf. Deutlich konnte er das getrocknete Blut spüren, das in seinem Gesicht klebte. Es war bereits geronnen, er musste also einige Zeit ohnmächtig gewesen sein. Doch verspürte er keine Übelkeit oder Schwindel, sein Gesichtsfeld war weder verzerrt noch eingeschränkt. Die Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung oder Schlimmerem war also gering gut.

Nun konnte er mehr über seine Situation in Erfahrung bringen und einen Plan zur Flucht entwickeln.

Doch bevor es soweit kam gab Solaks Magen ein lautes Knurren von sich. Als wäre das das geheime Kommando gewesen, öffnete sich die Zimmertür. Zwei romulanische Männer traten ein.

Der eine war groß, schlank. Sein feingeschnittenes, klassisches Gesicht wurde von grauen Haaren umkranzt. Man konnte deutlich erkennen, dass dies jemand war, der an Macht gewohnt war. Jemand, der mit allen Annehmlichkeiten aufgewachsen war.

Der Zweite war ebenso groß wie der erste, doch wesentlich dünner, ja sogar dürr. Er war von einer geradezu unheimlichen Blässe, schwere Ringe lagen unter seinen Augen. Er lief leicht gebeugt, als wolle er der Welt seine Demut demonstrieren. Schnell trug er einen Stuhl für seinen Herren (die Rollenverteilung ließ sich nicht übersehen) heran, auf den sich dieser niederließ.

Die dunkelgrauen Augen des Herren musterten Solak eingehend.

"So.... Lt. Solak, Councelor auf der U.S.S. Community. Es war nicht schwer, herauszufinden, wer Sie sind. Aber was mir noch nicht ganz klar ist: Was machen Sie hier?"

"Urlaub natürlich."

Das Lachen des Herren klang genauso wohlgefällig wie seine Stimme. Solak wurde klar, dass er der prototypische Vertreter dessen war, was die Föderation an den Romulanern so fürchtete.

"Aber, aber, Lt. Solak, für wie dumm halten Sie mich? Sie mögen Ihre Familie als Tarnung mitgebracht haben, aber für einen Urlaub ist der Weg nach Romulus doch ein klein wenig beschwerlich, nicht wahr?"

Die Augen des Mannes wurden mit einem Mal hart und kalt. "Aber jetzt genug von diesem Geplänkel. Wie kommen Sie nach Romulus? Sind Sie im Auftrag der Föderation hier? In welchem Verhältnis stehen Sie zu khre´Rionel Latta - der Mörderin Ihres Onkels? Warum hat Latta Sie beschützen lassen? Arbeitet sie für die Föderation? Sprechen Sie, Mann!"

Den letzten Satz bellte er befehlend heraus.

Solak blieb ruhig. Mit unbewegter Miene antwortete er. "Es tut mir leid, aber ich bin tatsächlich privat hier. Ich wollte den Heimatplaneten meines Vaters besuchen. Vor seinem Tod hat er mir von Latta erzählt - meiner angeheirateten Tante, die einzige 'Verwandte', die ich hier auf Romulus habe. Glauben Sie mir, sie war alles andere als begeistert als ich vor ihr stand. Doch weil sie meinem Vater Mnhei'Sahe schuldete, konnte sie mich nicht ausliefern. Sie wollte mich so schnell wie möglich loswerden. Aber dann sagte sie plötzlich, dass sie verfolgt werde, dass ihre Feinde uns umbringen würden, dass man uns nicht zusammen sehen dürfe. In einer richtigen Nacht-und-Nebel-Aktion wurden wir aus unserem Hotel geschleppt und fortgebracht. Wir dachten, sie täte das, um uns ermorden zu lassen. Tagelange wurden wir durch irgendwelche Gassen getrieben. Bis... Naja... Ich schätze mal, das waren Ihre Männer?"

"Von denen Sie vier getötet und drei verletzt haben, ja. Ich kaufe Ihnen diese nette, unschuldige Geschichte nicht ab. Wussten Sie, dass der Tal'Shiar Sie schon seit Jahren beobachtet? Sicher wussten Sie das. Und trotzdem tauchen Sie einfach so hier auf - mit Mann und Kind im Schlepptau. Entweder, Sie sind unglaublich dämlich. Oder Sie wussten, dass Sie hier auf Romulus eine Verbündete haben, die Sie beschützt. Was mag wohl die Wahrheit sein?"

Der Mann erhob sich. "Ich werde Sie eine Weile mit Solem alleine lassen. Er hat ein Talent dafür, Fremden die Zunge zu lockern - im wahrsten Sinne des Wortes."

Er erhob sich und wischte sich die Hände an seinem Hemd ab. "Bis später, Lt. Solak."

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Es war soweit. Entweder, die Menschenfrau würde da sein. Oder sie wäre es nicht. Dann... Latta spürte, wie die Sorge um Solak ihre Kehle zuschnürrte. Nein, davon durfte sie sich nicht beeinflussen lassen! Scheinbar ihrer mittäglichen Routine folgend trat sie aus dem Gebäude der Tal'Shiar-Verwaltung und trat auf den kleinen Wagen davor zu. Sie sah sich nicht um, dasselbe zielstrebige und hungrige Gesicht wie in jeder Mittagspause. "Ein Würstchen mit allem."

Selina schlenderte durch die Hauptstadt, hielt an einigen Geschäften und Ständen und genoß die warmen Sonnenstrahlen. Endlich hatte sie den Platz des Sieges oder wie auch immer dieser öffentliche Platz hieß, erreicht. Aus ihrem Augenwinkel heraus erspähte sie den kleinen Wagen mit den Würstchen. Der Geruch wirkte fast berauschend. Selina hatte seit ihrem Reiseantritt nichts mehr gegessen. Zielstrebig ging sie auf den Wagen zu und studierte die Angebote. "Eine Bratwust mit extra viel Senf und Ketchup!"

Die Tal'Shiar-Offizierin neben Selina drehte sich um und hielt ihr die Flasche mit dem Senf hin. Dabei musterte die Fremde schnell das Gesicht ihres Gegenübers. Die Offizierin - selbstversändlich Solaks Tante - deutete nur mit einem kurzen Wimpernschlag an, dass sie ihr Gegenüber erkannt hatte. Dann fiel ihr mit einer offensichtlich tolpatschigen Bewegung die Senfflasche aus der Hand, mitten auf die Kleidung Selinas. "Oh, bitte entschuldigen Sie! Das tut mir leid! Warten Sie, ich mache das Missgeschick gleich weg." Latta angelte sich einige Servieten aus dem bereitstehenden Spender und wischte den Senf von der Bluse Selinas. Dabei steckte sie einen kleinen Zettel in den Ausschnitt der Befleckten. "So ein Pech, man sieht trotzdem noch etwas. Bitte, bringen Sie die Reinigungsrechnung in meinem Büro vorbei. Meine Assistentin wird sich um alles kümmern. Mein Name ist khre´Rionel Latta, man wird sie am Empfang weiterleiten." Mit einer kleinen Verbeugung griff die Romulanerin wieder nach ihrem Mittagessen und verschwand dann eilig.

Selina unterdrückte ein Lachen und rümpfte gekünzelt die Nase. "Selbstverständlich werden Sie die Reinigungsrechnung bezahlen!" Selina biss in ihre Bratwurst und genoss den herrlichen Geschmack. Dem Verkäufer nickte sie kurz zu und entfernte sich von dem Würstchen-Wagen. Nachdem sie die Bratwurst verspeist hatte griff sie in ihre Bluse und blickte auf das Zettelchen.

Auf dem Zettelchen war der der Name einer Bar, deren Adresse und eine Uhrzeit vermerkt. Selina prägte sich alles ein und machte sich gemütlich auf den Weg dorthin.

Einige Stunden später - es war bereits fortgeschrittener Abend - betrat Latta in Begleitung einer ihrer Assistentinnen die Bar. Hsira war fast zwei Köpfe kleiner als Latta, sie hatte gesund-grünlich schimmernde Wangen und machte im ganzen den Eindruck eines freundlichen Bauerntrampels. Doch dieser Eindruck täuschte. Hsira und ihre Vorgesetzte sahen sich kurz um - das heißt, Hsira musterte die anwesenden Frauen eingehend - dann nahmen sie an der Bar Platz und bestellten zwei Ale. Lattas Assistentin war Stammgast in der Bar und sie hatte ihre Vorgesetzte schon des öftereren nach Dienstschluß hierher eingeladen. Nichts ungewöhnliches also. Latta nippte an ihrem Drink, währen Hsira sie auf eine Frau am anderen Ende der Bar aufmerksam machte. Latta folgte dem wollüstigen Blick ihrer Untergebenen und musste lächeln. Es war die Frau mit dem Senf von heute Mittag.

Selina hatte sich zur angegebenen Zeit in der Bar eingefunden. Zu ihrer Überraschung befanden sich nur weibliche Gäste in diesem Etablisment. Erst nachdem sie einige eindeutige Angebote erhalten hatte, wusste Selina, daß dies eine romulanische Lesben-Bar war! Niemals hatte sie damit gerechnet, daß es solche Bars auch auf Romulus gab. Anscheinend hatte der Planet mehr zu bieten als nur Kantenfressen. Selinas Blick fiel auf zwei Frauen die die Bar betreten und einen Drink bestellt hatten. Eine von Ihnen war Latta, die andere Person kannte sie nicht. Selina schnappte sich ihr Glas und ging auf die beiden Frauen zu. "Schon Feierabend?"

"Ja. endlich. Und wie ich sehe, konnten Sie Ihre Kleidung mittlerweile säubern. Möchten Sie sich zu mir setzen?" Sie warf ihrer Assistentin einen Blick zu. Hsira seufzte. "Es ist eine wahre Schande, dass Sie keine Romulanerin sind, wissen Sie das?" Dann schnappte diese sich ihr Getränk und setzte sich einen Platz weiter, so dass der Sitz neben Latta frei wurde.

Selina nahm Platz und ließ ihren Blick durch die Bar schweifen. Sie leerte ihr Glas und sah Latta direkt an. "Ich denke die Zeit drängt .... also welche Informationen können Sie mir geben?"

Die Romulanerin lächelte ihre Nachbarin unverbindlich an und hielt ihre Smalltalk-Miene aufrecht. "Ihr Menschen seid so ungeduldig! Zwar ist es nichts Ungewöhnliches, wenn eine Witwe wie ich in eine Bar wie diese geht, doch bin ich bekannt auf Romulus. Es sitzen gerade mindestens zwei weitere Tal'Shiar-Angestellte hier - vielleicht aus Freizeitvergnügen, vielleicht beruflich. Ich wäre Ihnen also sehr dankbar, wenn Sie sich mässigen könnten. Flirten Sie mit mir - ja, mir gefällt das genauso wenig wie Ihnen! Aber wenn Sie mich abschleppen habe ich einen Grund, Sie mit zu mir zu nehmen. Haben Sie verstanden?!"

Selina spürte wie die am Mittag verspeiste Bratwurst wieder nach oben kommen wollte. Mit Latta flirten? Wie widerlich war das denn? Selina wusste jetzt schon eines: Solak würde ordentlich für seine Rettung bezahlen müssen! Jawoll! Selina lächelte Latta an und legte ihr ihre Hand auf den Oberschenkel. "Na? Heute Nacht schon was vor?"

Die ältere Frau wurde grün wie ein verlegenes junges Mädchen. Hsira unterdrückte ein Kichern angesichts der Miene ihrer Chefin. Doch Latta hatte sich schnell gefangen und offenbarte einiges schauspielerisches Talent. "Plumper geht es wohl kaum, was?!" Scheinbar erlag sie dem Charme ihrer Verführerin. Die geschmeidigen Finger der Romulanerin begannen, vorsichtig mit einer Haarsträhne Selinas zu spielen. "So, bevor wir gehen: Ist Ihnen jemand gefolgt? Sind Sie sich sicher, dass niemand von diesem 'Ausflug' weiß?"

Selina biß sich auf die Unterlippe und leckte sie dann mit ihrer Zunge ab. Sie erhob sich langsam und mit körperbetonten bewegungen und umschlang Lattas Hüften von hinten. Selinas Lippen näherten sich Lattas spitzen Ohren. "Soweit ich weiß, ist mir niemand gefolgt und niemand sonst weiß von dem Ausflug."

Ein Schauer lief durch Lattas Körper. Wie gerne würde sie dieser impertinenten Person jetzt das Genick brechen! "Gut. Ich werde Sie jetzt zu mir nach Hause bringen. Dort können wir dann offen sprechen. Hsira wird uns den Rücken freihalten." Die Romulanerin griff nach Selinas Hand, bezahlte ihre Drinks, ertrug die zweideutigen Kommentare der sie umgebenden Frauen mit einem stoischen Lächeln und führte ihre Begleiterin dann hinaus. Wortlos gingen sie Hand in Hand bis zu Lattas Gleiter. Eine kurze Fahrt später erreichten die beiden ein kleines Haus. Ein gut gepflegter Vorgarten führte zu einer schweren Tür, die wiederum in eine geräumige und schlichte Wohnstatt führte. Latta fummelte im Dunkeln an einigen Schaltern an der Wand herum. Das Licht schaltete sich an und tauchte die spärliche Einrichtung in weiches Licht. Die Fenster wurden verdunkelt. "So, jetzt sind wir ungestört. Setzen Sie sich."

Selina war sich ganz sicher: DAS war bis jetzt der schlimmste Auftrag den sie je durchführen musste. Romulus, die Bar und dann noch Latta. Einfach widerlich. Selina blieb aber äußerlich völlig gelassen und folgte der Aufforderung der älteren Romulanerin und setzte sich. "Ich bin ganz ohr."

Latta goß sich ein großes Glas Ale ein und spülte ihren Ekel herunter. Ihrem Gast bot sie nichts an. "Gut. Wie Sie bereits wissen, schweben Solak und seine Familie in großer Gefahr. Ich habe mich einigen mächtigen Männern hier im Reich in den Weg gestellt und einen Putsch vereitelt. Der Senat und das Prätoriat haben mich daraufhin befördert. Ich bin jetzt Chefin der MindWar-Divison und eine der stellvertretenden Leiterinnen des gesamten Tal'Shiar." Mit herausfordernder Miene setzte sie sich Selina gegenüber. "Doch konnten nicht alle von denen, die ich verraten habe, gefasst werden. Ich werde verfolgt. Und scheinbar haben sie nun meine Verbindung zu Solak entdeckt. Wenn meine Feinde herausfinden, welche Beziehung Solak und mich verbindet..." Sie nahm einen weiteren tiefen Schluck ihres Ales. "Das darf nicht geschehen. Solak und seine Familie müssen Romulus so schnell wie möglich verlassen. Ich brauche Sie als ihre Leibwache. Ein ausgemusterter Warbird steht schon bereit, Sie müssen nur noch das Versteck des Schiffes erreichen. Und, achja: Vorher Solak befreien."

Selina hörte Lattas Ausführungen konzentriert zu. Der letzte Satz brannte sich jedoch besonders stark in ihr Gehört. "Wie bitte? Solak befreien? Was ist passiert? Und wo sind Niklan und Sta'el?"

"In Sicherheit. Sie werden Sie bald sehen. Vorerst aber geht Solak vor." Latta reichte Selina ein altmodisches Stück Papier, auf dem das Foto eines Romlaners gedruckt war. "Das ist Grunnar. Er ist der Kopf des Putsches, den ich enttarnt habe. Grunnar sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung. Wir verhören ihn, aber als ehemaliger Leiter der MindWar-Abteilung kennt er natürlich all unsere Methoden. Sein Leibsklave Solem ist auf der Flucht." Ein neues Foto wurde Selina gereicht. Der Mann auf diesenm Bild war blaß und hatte Ähnlichkeit mit einer Spinne. "Solem, so sein Name, war mit Sicherheit auch Teil der Verschwörung. Ein widerliches Wesen. Finden Sie Solem - und ich bin mir sicher, dass Sie Solak finden. Ich kann es nicht wagen, meine Leute nach ihm auszuschicken. Wenn man merkt, dass ich nach Solak suche, dann war alles umsonst. Also liegt es an Ihnen. Außerdem mag Solem junge Mädchen, die Schmerz mögen. Sie dürften genau seine Kragenweite sein." Latta lächelte gehässig.

Selina nahm die Fotos entgegen und fühlte sich mal wieder in ihrer Meinung bestätitgt: Romulaner waren schon verdammt hässliche Gesellen aber diese beiden waren wirklich extrem hässlich. Selina bedachte Lattas letzten Satz mit einem Wölben ihrer rechten Augenbraue. "Dann kann ich davon ausgehen, daß Sie keinen ihrer Leute dort draussen in Solaks Nähe haben? Falls dem doch so ist, pfeifen Sie sie zurück. Ich werde keine Rücksicht nehmen."

"Nein, ich habe keinen meiner Leute in Solems Nähe. Wir haben ihn seit seiner Flucht aus den Augen verloren. Natürlich sucht der Tal'shiar nach ihm. Aber der Putsch hatte seine Gefreiten auch in den Reihen des Geheimdienstes. Ich weiß noch, wer alles involviert war und wem ich trauen kann. Vielleicht verzögern sie Solems Ergreifung absichtlich. Ich denke, dass die Verschwörung bis in die obersten Reihen des Reiches geht, vielleicht sogar bis in den Senat. Ich mache mir Sorgen um Solak." Mit einem Mal sah Latta sehr alt aus. Aber schnell warf sie diesen Eindruck wieder ab und strafte ihre Haltung. "Ich kann Ihnen also keinen Tip geben, wo Sie Solem finden. Nur den: Sie müssen ganz hinunter in die romulanische Subkultur der Prostitution, der Sklavenhändler und Sexclubs."

Selina nickte. "Ich verstehe. Wie lange wird der Warbird auf uns warten? Wieviel Zeit habe ich?"

"Wer weiß das schon... Solange ich mir meine Feinde vom Hals halten kann. Vielleicht eine Woche? Vielleicht zwei? Meine Leute werden Sie beobachten. Ich werde mich mit Ihnen in Kontakt setzen sobald die Zeit um ist."

Die Romulanerin erhob sich und verließ den Raum. Wenig später kehrte sie mit einem kleinen Disruptor zurück. "Natürlich weiß ich um Ihre ... Fähigkeiten, Jade, aber das hier ist Romulus. Sie sollten nicht unbewaffnet gehen."

Selina hatte sich ebenfalls erhoben und nahm den Disruptor entgegen. "Danke aber Ihre Sorge ist unbegründet." Selina berührte ihr Handgelenk und ihre romulanische Erscheinung wich ihrem menschlichen Aussehen. Selina trug ein schwarzes Oberteil und eine schwarze Hose. Auf ihren Hüften hing locker ein schwarzer Gürtel mit vielen kleinen Taschen und zwei Halftern. In dem einen Halfter steckte ein Phaser. Der andere Halfter war leer. Auf ihrem Rücken war ihr Schwert in einer passenden Schnalle befestigt. Selina steckte den Disruptor in den leeren Halfter. "Wie Sie sehen können, habe ich vorgesorgt aber den Disruptor kann ich trotzdem gut gebrauchen."

Latta musterte fasziniert die Tarnvorrichtung. "Wo haben Sie die her? Wir entwickeln schon lange an so etwas, sind aber noch von der Serienreife entfernt."

"Habe ich mir von meinen ehemaligen Arbeitgebern 'geliehen'." Selina lächelte Latta breit an. Beide Frauen gingen zur Haustüre und Selina aktivierte die Tarnvorrichtung wieder. Bevor sie das Haus verließ drehte sie sich nochmals zu Latta um. "Hey, wie wärs mit 'nem Butterbrot für unterwegs?"

Latta trank ihre Ale aus und betrachtete versonnen das Glas. "Was ist ein Butterbrot?"

"Nagut, dann nicht. Wir sehen uns Tantchen Latta!" Grinsend und winkend verschwand Selina in die Dunkelheit der Nacht.

idic und Hoshi in "Die Schöne und das Biest" :D

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Die Traumhochzeit - Teil 4

Der Sonnenaufgang des 19. Juli, 2380 verhieß einen schönen sonnigen Sommertag, ein perfekter Tag für eine Hochzeit. Jeremiah saß, nur mit Shorts bekleidet im Eingang seines Zeltes. Da es gegen 6 Uhr früh meistens noch relativ ruhig war, konnte der junge Mann den wunderschönen Sonnenaufgang genießen.

Plötzlich schlangen sich von hinten zwei Arme um seinen Körper. „Guten Morgen, Schatz. Gut geschlafen.“, bemerkte Jerry ohne sich umzudrehen. „Morgen Hase. Na ja es ging. Der Doppelschlafsack ist zwar recht weich, aber den harten Boden spürt man trotzdem.“, erwiderte Hanni. „Und deshalb hast du fast die ganze Nacht deinen Kopf auf meinen Arm gelegt.“, ergänzte Jerry.

„Wenigstens haben wir besser geschlafen als Tante Audrey und Onkel Peter. Die ausgeklappte Couch ist nämlich unbequem.“ Schon am Vortag waren neben der Schwester des Bräutigams und ihren Mann auch die noch lebenden Elternteile der Brautleute eingetroffen, um bei den abschließenden Vorbreitungen der Hochzeit zu helfen. Damit es ausreichend Schlafgelegenheiten für alle gab, waren Jerry und Hanni bereit gewesen, im Zelt zu übernachten, damit Elizabeths Eltern in Jerrys Zimmer schlafen konnten. Und Rebecca schlief auf einen Luftbett in ihren Zimmer, da in ihren Bett ihre Großmutter schlief.

Während sich Jerry an seine Freundin kuschelte, dachte er an den vorangegangen Abend. Es war zwar nicht direkt eine Junggesellenabschiedsparty gewesen, aber da sich die Frauen im Schlafzimmer über mögliche Stylings berieten, kam es, dass alle vier männlichen Erwachsen, das Wohnzimmer für sich hatten. Und als Davids Schwager eine Flasche mit echten Jack Daniels Whisky auspackte, war es dann auch recht locker geworden.

Alle lachten als Peter Nedham einen neuen Witz zum Besten gab. Aber Jeremiah war aufgefallen, dass sein Vater den ganzen Abend mehr oder weniger nur höflich mitlachte, im Geiste aber weit weg zu sein schien. „Alles in Ordnung, Dad.“, fragte er daher etwas besorgt. „Ich frage mich manchmal, ob ich wirklich das Richtige tue.“, bemerkte der Bräutigam in spe.

Sofort wurden auch die beiden anderen Männer ruhig und Peter fragte: „Wie meinst du das?“ „Muss man den wirklich mit der Person die man liebt, verheiratet sein, um glücklich zu werden.“ „Die Ehe ist seit Jahrtausenden eine wichtige Einrichtung.“, konstatierte Elizabeth Vater Richard. „Aber seit etwa vier Jahrhunderten, kräht kein Hahn mehr danach, ob ein Paar in sogenannter ‚wilder Ehe’ zusammenlebt.“, konterte Jeremiah.

„Vielleicht ist es einfach nur die Aufregung.“, bemerkte Peter. „Wenn ich daran denke, wie aufgeregt David bei seiner ersten Hochzeit war. Um ihn abzulenken haben Audrey und ich ihn durch die Bars von San Fransisco geschleppt.“ „Und beinahe hätte ich meine eigene Hochzeit verpasst, weil ich zu betrunken war.“, fügte David hinzu.

Sein Schwager grinste dazu nur unschuldig: „Woher konnte ich denn wissen, dass Sternenflottenoffiziere nichts vertragen. Du hast doch immer behauptet, dass du alle Bars von hier bis nach Betazed kennst.“ „Das stimmte ja auch, aber du darfst nicht vergessen, dass ich nur Synthehol getrunken habe und niemals echten Alkohol.“

David trank ein kleinen Schluck aus seinen Whiskyglas und fügt hinzu: „Was ich aber meinte, ist die Tatsache das Liz und ich auch ohne Trauschein glücklich sind. Wir haben einen wundervollen Sohn, meine Kinder verstehen sich bestens mit meiner Freundin. Was will ich mehr?“

„Erst machst du meiner Tochter einen Heiratsantrag und dann willst du kneifen. Ich verstehe dich nicht David.“, beschwerte sich Richard. Jeremiah, der die Wahrheit kannte, musste sich auf die Zunge beißen, um sein durch etwas Alkohol gelöstes Mundwerk im Zaum zu halten. „Ich habe ihr keinen Heiratsantrag gemacht.“, erklärte David.

„Nicht?“, riefen Peter und David, wie aus einen Mund. David Esteban sah sich nun genötigt die ganze Geschichte zu erzählen. „Es ging eigentlich damit los, dass Elizabeth, nachdem sie sich von der Geburt erholt hatte, sich für Brautkleider zu interessierte. Oder für Eheringe. Ich habe es nicht weiter beachtet. Anscheinend dauerte es ihr dann zu lange und so sagte sie dann eines Morgens: ‚Wie wäre es wenn wir heiraten.’ Ich habe mich dabei fast an meinen Kaffee verschluckt.“

Allgemeines Gelächter in der Runde, auch wenn jeder der anderen drei Männer insgeheim zugeben musste, dass es ihm ähnlich wie dem Bräutigam ergangen wäre.

„Wieso wollen Frauen heiraten?“, fragte Peter nachdenklich in die Runde. Doch sowohl Richard, als auch David hatten da keine Antwort. „Ich werde es mal mit meinen wenigen Kenntnissen in Xenopsychologie versuchen.“, begann Jeremiah nach einer Minute des Schweigens. „Bei fast allen Spezies gibt es etwas, was mehr oder weniger unserer Ehe entspricht. Vielleicht ist es die Sicherheit, die eine Ehe bittet.“

„Wieso Sicherheit?“, warf David ein. „Man kommt doch auch als Single gut über die Runden. Und selbst die Unterstützung für Ein-Eltern-Familien ist vorbildlich.“ „Nicht diese Sicherheit. Sondern die Sicherheit, dass man mit dem Menschen, den man liebt, zusammenbleibt. Wenn beide Partner in der Sternenflotte sind, kommt dann ja auch hinzu, dass Verheiratete fast immer zusammen versetzt werden.“, erklärte Jerry.

Er grinste kurz: „Und als Letztes darf man nicht vergessen, dass eine Braut an ihren Hochzeitstag, wie eine Königin hofiert wird. Das elegante Brautkleid, der Schmuck und das alles fast nur um sie dreht. Wir Männer sind als Bräutigame meist nur schmückendes, nervös dabeistehendes Beiwerk.“ „Willst damit sagen, Frauen machen das bloß, wegen der Feier.“ „So habe ich das nicht gesagt. Der Wunsch zu heiraten wird zwar auch mit von der jeweiligen Kultur bestimmt, aber es gibt auch Gründe, die wir als Männer einfach nicht verstehen.“

Jeremiah lächelte, denn letztendlich hatte sich herausgestellt das sein Vater einfach nur nervös war.. Er löste sich von seiner Freundin und lief über den frisch gemähten Rasen um sein T-Shirt zu suchen. „Kannst mir ja meine Sachen gleich mitbringen, Hase.“, rief ihm seine Freundin hinterher.

Nachdem die beiden sich angezogen hatten, mussten sie das Zelt auch wieder abbauen und in einen Schrank verstauen.

Wenig später hatten sich alle im Wohnzimmer versammelt, der einzige Raum, in den alle zehn Erwachsenen plus dem Kleinkind an einen Tisch passten. Das Frühstück wurde von Samuels Schluckgeräuschen dominiert, wenn der an seiner Flasche nuckelte. Sonst waren alle still.

Aber Jeremiah entging nicht, das sowohl sein Vater als auch Elizabeth unausgeschlafen wirkten. Er hoffte, dass sich die beiden bis zur Feier noch etwas entspannen würden.

Nach den Frühstück machte sich Elizabeth auf den Weg zum Frisör um ihre Haare zu stylen, während Jeremiah zusammen mit seiner Tante und seiner Großmutter sich ans Kuchenbaken machte, Margret auf ihren Enkelsohn aufpasste und der Rest weitere abschließende Vorbereitungen für die Party traf.

Elizabeth war gerade von Frisör zurückgekehrt, als es an der Haustür klingelte. Jeremiah lief zur Tür um diese zu öffnen. Vor der Türe stand ein junger Mann, mit einen Antigravschlitten auf dem sich eine hohe Kiste befand. Der Lieutnant lächelte, denn das musste die Hochzeitstorte sein. Er nahm das Padd mit dem Lieferschein entgegen und überflog ihn routinemäßig.

Doch plötzlich hielt Jerry inne. „Ich glaube, sie sind an der falschen Adresse. Hier ist 1243 Meadowbring Road und nicht 2143 Meadowbring Road. Und wir hatten auch keine Geburtstagstorte bestellt, sondern eine Hochzeitstorte.“ Jeremiah versuchte sich vorzustellen, wie die Gäste reagieren würde, wenn auf der Torte stand: „Alles Gute zum 150. Geburtstag Estelle.“

Der Auslieferer nahm, das Padd entgegen und kontrollierte die Angaben. „Sie haben recht. Das tut mir leid.“ Jeremiah lächelte: „Kein Problem. Sie machen das noch nicht lange?“ „Nein, denn eigentlich verziere ich die Torten und liefere sie nicht aus. Außerdem kenne ich mich in dem Stadtteil nicht aus. Ich habe fast eine halbe Stunde die Meadowbring Road gesucht. Aber heute ist gewissermaßen die Hölle los. So viele Bestellungen, wie wir heute ausliefern müssen, haben wir manchmal in einen Monat. Und dann sind auch noch zwei der normalen Auslieferer im Urlaub.“ Jerry lächelte verständnisvoll: „Klingt als hätten sie heute noch viel zu tun.“ „Das können sie laut sagen. Und entschuldigen sie noch mal meinen Fehler.“ „Ist schon gut.“ Der Auslieferer verschwand wieder mit der Torte und Jeremiah dachte: „Wo ist Klaus Vendetta, wenn man ihn mal braucht.“

Doch schon eine Viertelstunde später klingelte es wieder. Diesmal war es die richtige Torte, wie der Lieutnant nach eingehender Untersuchung des Lieferscheins feststellte. „Sie haben viel zu tun.“, bemerkte er dabei. „Wie man es nimmt. Die meisten Bestellungen die heute rausgehen, wurden erst diese Woche aufgegeben.“

Jeremiah bestätigte die Lieferung mit einen Abdruck seines Daumens und ließ die Torte mit den Statisfeld in den Garten bringen.

Jeremiah war gerade beim Teiganrühren für die Muffins, als er einen lauten Streit hörte. Kurz darauf stürmte Elizabeth durch die Küche und knallte die Türen hinter sich zu.. Mit ihren wütenden Gesicht sah sie nicht wie eine Frau aus, die in wenigen Stunden heiraten würde. Auch die sorgfältig vorbereitete Frisur, saß nicht mehr perfekt. Wenig später betrat ihre Mutter die Küche. Sie setzte sich auf einen Stuhl, den Jerry beiseite gestellt hatte, um besser am Tisch arbeiten zu können.

„Alles in Ordnung, Ma’am.“, fragte der amtierende Küchenchef der Estebans nach. „Wie man es nimmt. Ich verstehe meine Tochter gerade nicht. Wir haben uns gestritten und sie will die Hochzeit abblasen.“ „Das ist denke ich die Aufregung. Eine Hochzeit ist eben auch mit vielen Arbeiten und Planungen verbunden und da liegen die Nerven blank. Dann reicht schon ein kleines Missverständnis und die Stimmung kippt.“

Jerry machte eine Pause. „Ich hoffe, ich klinge nicht allzu neugierig, wenn ich frage, weswegen sie sich gestritten haben?“ „Es war eigentlich eine Lappalie. Sie kennen vielleicht die Tradition, das eine Braut, was Neues, was Altes, was Geborgtes und was Blaues tragen soll, damit die Ehe glücklich wird.“ Als Jeremiah nickte fuhr Margret fort: „Was Neues und was Altes hat Beth ja. Ich wollte ihr meine Perlenkette ausleihen, damit sie was Geborgtes hat. Sie meinte dazu, aber das ihr diese Tradition egal sei. Daraufhin war ich enttäuscht und habe nicht unbedingt taktvoll reagiert. Das Ergebnis haben, glaube ich, alle gehört.“

Jeremiah nickte, holte sich eine Tüte und fügte der Teigmasse Schokoladenstückchen hinzu. Nachdenklich, verteilte er diese mit einen Löffel im Teig: „Von Rebecca weiß ich, das Liz, sehr viel Zeit und Mühe investiert hat, sich das passende Styling für den heutigen zusammenzustellen. Sie hat sich vermutlich wie ein kleines Mädchen gefühlt, als sie den Vorschlag mit der Kette äußerten.“ „Aber der Vorschlag war doch gut gemeint.“, erwiderte Margret. „Er war gut gemeint, aber vielleicht zum falschen Zeitpunkt geäußert.“ „Ein guter Vorschlag kann doch nie zu einen falschen Zeitpunkt geäußert werden, oder?“

Jeremiah überlegte kurz und erklärte dann: „Da muss ich ihnen wiedersprechen. Ich erkläre es am Besten an einen Beipiel. Viele Captains der Sternenflotte, fragen bei Entscheidungen ihre Untergebenen nach Vorschlägen. Aber es gibt auch Momente, wie in einen Gefecht, da kann man einen Vorschlag nicht diskutieren, weil keine Zeit dazu da ist. Dann muss man einfach den Befehlen des Captains folgen, auch wenn man anderer Meinung ist. Daher ist es gerade für frischgebackene Offiziere wichtig zu erkennen, wann sie ihre Meinung äußern sollten und wann nicht.“

„Aber das hat doch nun wirklich nichts mit der Hochzeit zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit militärischer Kommandostruktur.“ „Finden sie? Ich habe jedenfalls mittlerweile die Erfahrung gemacht, dass man recht gut fährt, wenn man im Privatleben die Verhaltensmaßstäbe für Sternenflottenoffiziere anwendet. Die sind ja dafür gemacht worden das Zusammenleben von mehreren Personen auf engsten Raum zu erleichtern.“

„Von der Warte habe ich das noch gar nicht gesehen. Sie denken also, dass Liz so reagiert hat, weil ich einfach den falschen Zeitpunkt gewählt habe.“

Jeremiah nickte und verteilte die Teigmasse in Muffinformen. „Eigentlich können wir uns ja auch duzen.“, bemerkte Margret nachdenklich. „Schließlich sind wir bald eine Familie.“ Der Lieutnant schob die Formen in die Backröhre und nickte. „Einverstanden. Aber nur, wenn du, wie alle anderen, Jerry zu mir sagst, Margret.“ „Einverstanden Jerry.“

Zum Mittagessen gab es nur einen kleinen Imbiss, denn Jerrys Großmutter Lois vorbereitet hatte, Kartoffelsalat und Steaks. Während Jeremiah zufrieden an seinen doch etwas zähen Steak kaute, beobachtete er seinen Vater und Elizabeth. Beide wirkten doch etwas entspannter als Morgen. Der Lieutnant vermutete, dass die beiden sich noch mal richtig über die Konsequenzen ihres Entschlusses unterhalten hatten.

Gleichzeitig flüsternd ging er aber auch mit seiner Schwester und seiner Freundin noch mal alles durch, ob sie bei den Vorbereitungen auch an alles gedacht hatten. Da alles klar war, dachte Jerry so für sich: „Jetzt wird es ernst. Die Show kann steigen.“

Und als bestes Anzeichen dafür konnte man die Tatsache werten, das fast alle in ihre Zimmer verschwanden, während Margret und Jerry sich um den Aufwasch kümmerten.

Jeremiah hatte sich komplett umgezogen und beschloss nach seinen Vater zu sehen. Der stand im Schlafzimmer und versuchte gerade die Jacke seiner Galauniform zuzuknöpfen. Nachdem Jerry ein Bild von diesen Kampf gemacht hatte, beschloss er seinen Vater zu helfen. „Lass mich das mal versuchen.“

Doch auch der Lieutnant hatte seine Probleme. „Hast du die Jacke zu heiß gewaschen.“ „Sehr witzig, Jerry. Die Jacke ist nämlich neu.“, erwiderte David. „Dann ist die Jacke eine Nummer zu klein, Dad.“ „Das kann nicht sein. Meine Galauniform hat dieselbe Größe wie meine normalen Uniformen.“

Doch Jeremiah grinste nur: „Eben. Ich habe nämlich bei meiner die nächste Größe genommen, weil die Galauniformen etwas zu eng geschnitten sind. Das solltest du doch aber mit deiner über dreißigjährigen Dienstzeit bei der Sternenflotte wissen.“

„Das Problem mit den zu engen Uniformen haben wir aber erst seit dieser Uniformgeneration. Bei den ganz alten roten Modell gab es nämlich gar keine Galauniformen. Die sahen auch so elegant genug aus. Und bei den drei letzen Generationen mit den gefärbten Oberteilen, gab es noch diese weiten kleidähnlichen Galauniformen, mit dem glänzenden Verschluss.“, erklärte David seinen Sohn.

„Aber der Trick mit der nächsten Größe ist gut. Nur leider haben wir keine Zeit dafür.“, bemerkte der Bräutigam nachdem er nach einigen weiteren Versuchen, etwas Luft zum Sprechen bekam. „Nur leider reicht die Zeit nicht für eine neue Jacke. Schließlich werden die nicht repliziert.“

Jerry nickte und gab nach weiteren Versuchen auf. „Vielleicht kann dir Grandma helfen.“ Sein Vater nickte und ging runter ins Wohnzimmer. Dort wandte der Commander sich an seine Fast – Schwiegermutter und bat sie ihm, bei dem Schließen des Kragens zu helfen.

Auch Jeremiah folgte seinen Vater ins Wohnzimmer, denn er sollte die Gäste empfangen.

In der Zwischenzeit blockierten Rebecca und Hanni das Badezimmer im ersten Stock und versuchten die Braut – und nebenbei sich selbst - für die Hochzeit herzurichten. Elizabeth hatte die sorgfältig hergerichtete Frisur mittlerweile wieder zerstört. Das wusste sie auch selbst, denn sie bemerkte: „Da hätte ich mir ja denn Gang zum Frisör sparen können.“

Hanni sagte nichts dazu, sondern versuchte mit Haarklemmen die Haare der Braut in die richtige Lage zu bringen und murmelte dabei: „Wo ist Miauz, wenn man ihn mal braucht.“ Das hatte Rebecca gehört, weshalb sie fragte: „Wer ist denn Miauz.“

Hanni warf ihr einen Blick zu der ungefähr bedeuten sollte: „Habe ich das etwa laut gesagt?“ Doch dann erklärte sie: „Miauz ist der Bordfrisör der Community.“ „Bordfrisör klingt gut.“, bemerkte Elizabeth und fügte dann noch schnell hinzu: „Das soll aber deine Leistung nicht schmälern, Hanni.“ „Ist schon in Ordnung. Ich würde mich auch nie mit Miauz vergleichen wollen.“, erwiderte die Angesprochene.

Nachdenklich schob Rebecca sich eine Haarklemme hinters Ohr und bemerkte: „Was für Eltern müssen das sein, die ihren Sohn Miauz nennen.“, was bei Hanni einen Lachanfall hervorrief. Irritiert blickte Rebecca sie an: „Was ist denn daran komisch?“ „Miauz ist natürlich nicht der richtige Name unseres Bordfrisörs. Weil aber so gut wie keiner den eigentlichen Namen von Miauz richtig aussprechen, geschweige denn merken kann, brauchten wir einen Spitznamen. Und da Miauz ein Caitaner ist, hat irgendjemand irgendwann diesen Namen in Umlauf gebracht. Und weil der Miauz so gut gefiel, hat er ihn sogar offiziell als Künstlernamen in seiner Akte stehen.“

Hanni war nach einiger Zeit des Herumprobierenes fast fertig mit Elizabeths Frisur. Nur noch einige wenige Haarsträhnen lagen nicht so wie sie sollten, doch der jungen Frau fehlten einige Haarklemmen um diese zu befestigen. „Rebecca, kann ich ein paar Haarklemmen bekommen.“ „Ja, klar.“ Hanni befestigte die gereichten Klemmen, während Elizabeth leise vor sich hin murmelte: „Jetzt also doch was Geborgtes.“

„Wie meinst du das?“, wurde sie von Hanni gefragt. „Meine Mutter meinte, dass eine Braut zu ihrer Hochzeit, was Altes, was Neues, was Geborgtes und was Blaues tragen sollte, damit die Ehe glücklich wird.“, erklärte die Braut. Sie winkte ab. „Ist aber nur ein nur ein Aberglaube. Das interessiert mich nicht.“

„Wieso nicht? Es mag nur ein Aberglaube sein, aber ich finde den sehr schön.“, widersprach Hanni. „Oder war DAS der Grund weswegen du dich mit deiner Mutter heute Vormittag gestritten hast.“ Die Braut nickte bestätigend und erklärte: „Meine Mutter wollte, dass ich ihre Perlenkette als Geborgtes trage. Ich weiß zwar, dass mein Vater sie ihr zum 25. Hochzeitstag geschenkt hat, aber ich mag dieses monströse Ding nicht. Ich trage auch sonst nur ungern Ketten oder auch Anhänger um den Hals.“

Über den Spiegel sah sie Jeremiahs Freundin an: „Ich merke, du hast die seltene Gabe, alles sofort auf den Punkt zu bringen.“ Hanni prustete kurz: „Gabe? Meine Direktheit hat mir auf der Akademie einigen Ärger eingehandelt. Aber zurück zu der Tradition. Deine Schuhe sind was Neues, dein Kleid ist was Altes, die Haarklemmen sind geborgt. Fehlt bloß noch was Blaues.“

Hanni blickte schelmisch grinsend zu Rebecca und meinte: „Wir könnten ihr Vrad als Stola über die Schultern legen.“ „Hier wird niemand über die Schulter gelegt, besonders nicht Vrad.“, protestierte die Freundin des Andorianers energisch.

Hanni grinste nur noch breiter: „Ach Rebecca, dich kann ich ja noch leichter necken, als meine Schwester.“, was ihr einen freundschaftlichen Knuff einbrachte. Elizabeth schüttelte mit dem Kopf: „Wie alt seit ihr zwei? 19 und 24? Ihr kommt mir eher vor wie fünf und zehn.“

„Aber jetzt mal ernsthaft. Wir brauchen noch was Blaues.“, versuchte Hanni die Kurve zu kriegen. Nach kurzem Überlegen hatte Rebecca eine Idee: „Liz, was ist mit Ohrringen?“ „Ohrringe?“, riefen die beiden anderen Frauen wie aus eine Mund. „Ja, Ohrringe. Ich meine die, die dir Dad zu deinen letzten Geburtstag geschenkt hatte.“ Das Gesicht von Elizabeth erhellte sich. „Stimmt, da sind ja blaue Onyxsteine eingefasst. Holst du sie bitte, Becky. Die liegen in der Schmuckschatulle in meinen Nachttisch.“

Rebecca verschwand sofort und machte damit Platz vorm Badezimmerspiegel, denn Hanni musste sich noch schminken. Hanni betrachtete gerade, wie ihr neuer rosefarbener Lippenstift bei Licht aussah, als Rebecca zurückkam. Nur noch die Ohringe anstecken, den Schleier aufsetzten und dann war die Braut fertig für ihre Hochzeit.

Sie waren gerade damit fertig, als es an der Badezimmertür klopfte. „Seid ihr schon fertig? Kann ich reinkommen?“, fragte eine Stimme von draußen. Hanni erkannte sie sofort. „Ja, Jerry, wir sind fertig. Du kannst reinkommen.“

Der Lieutnant betrat das große Badezimmer und das erstes was ihm entfuhr, war ein von herzen kommendes: „Whow.“ Hanni trat von Fenster weg und gab ihren Freund einen Kuss. „Wen meinst du mit ‚Whow’ , Hase?“

„Öhm, euch alle drei. Ihr seht einfach Klasse aus.“ „Danke, Bruderherz.“, bemerkte Rebecca. „Aber du bist bestimmt nicht gekommen um Komplimente zu verteilen.“ „Nein, ich wollte euch eigentlich sagen, dass alle Gäste da sind. Dann ist ja gut dass ihr fertig seit, weil es dann losgehen kann.“

Hanni nickte und ging zur Tür. Rebecca folgte ihr und die beiden verließen das Badezimmer. „Ich schicke deinen Vater rauf, Liz.“ Die Braut nickte nur und so folgte der Lieutnant seiner Freundin und seiner Schwester.

Im Garten angekommen, gab Jeremiah Richard ein Signal und stellte sich dann neben seinen Vater. Nun hieß es warten, während die Band ihr Bestes gab um den Gästen die Zeit zu vertrieben.

Endlich erschien Elizabeth zusammen mit ihren Vater, der sie zu ihren zukünftigen Ehemann geleitete. Jeremiah gab der Band noch schnell ein Zeichen, den Hochzeitsmarsch zu spielen.

Doch niemand hätte etwas gemerkt, denn alle Blicke richteten sich auf die Braut.. In ihren weißen Kleid sah sie einfach hinreißend aus. Dem sommerlichen Wetter angepasst hatte das Kleid nur kurze Ärmel, aber der Saum strich sanft über das Gras. Ihre Frisur verbarg die Braut unter einen Schleier. Jeremiah wusste, dass Elizabeth eine Schleppe getragen hätte, wenn ihr Sohn schon hätte laufen können und ihr das Ende dann hinterhergetragen hätte. Doch dieser kuschelte sich gerade in die Arme seiner Großmutter Lois.

Allen Gästen blieb die Luft bei dem Anblick weg. Nur der Bräutigam wurde noch nervöser. „Ist etwas, Dad?“, flüsterte sein Trauzeuge ihm zu. „Wer soll denn die Trauung vornehmen? Hat der Betreffende sich verspätet?“

Jeremiah schaffte es, eine starke Überraschung vorzugaukeln und gleichzeitig seiner Freundin ein Zeichen zu geben, die Holokamera schussbereit zu machen und in Position zu gehen. „Jemanden der die Eheschließung vornehmen soll?“ Der Lieutnant gab seiner Schwester ein Zeichen, näher zu kommen.

Die beiden entfernten sich aber ein paar Schritte, sprachen aber laut genug, dass ihr Vater zuhören konnte. „Becky haben, wir jemanden der die Trauung vornimmt?“ „Öhmmmmm, nein.“ „Verdammt, ich wusste doch dass wir was ganz wichtiges Vergessen hatten.“

David konnte nichts weiter als nur ein entsetzten Gesicht machen, welches für die Nachwelt festgehalten wurde. Aber Rebecca musste deswegen so sehr lachen, dass auch ihr Bruder die Scharade nicht weiterspielen konnte.

„Wir haben natürlich jemanden der die Trauung vornimmt. Was glaubst du denn, weswegen ich bei Admiral Nechajew war.“ David schnitt eine Grimasse: „Hier seit mir ja welche. Mir auf meiner Hochzeit einen Herzinfarkt bescheren.“

Aber Hanni die inzwischen dazugestoßen war bemerkte: „Aber dein Gesicht war einfach göttlich.“

Doch nun nahten Elizabeth und ihr Vater, weswegen sich die beiden jungen Frauen auf ihre Plätze begaben. Jeremiah gab der Vorgesetzten seines Vaters schnell noch das verabredete Zeichen, woraufhin diese aufstand. Elizabeth stellte nun neben ihren Fast – Ehemann, womit die Zeremonie beginnen konnte.

Admiral Nechajew trat vor das Brautpaar und zog ihre Galauniform glatt. „Das Leben eines Sternenflottenoffiziers beinhaltet sowohl Privilegien, als auch Pflichten. Und sowohl eine Pflicht, aber auch ein Privileg ist die Möglichkeit zwei sich liebende Menschen in den Stand der Ehe zu vereinen. Als mich daher der Trauzeuge gefragt hatte, ob ich diese Pflicht übernehmen würde, habe ich, wenn ich mich recht erinnere, geantwortet: ‚Es wäre mir eine Freude die Trauung vornehmen zu dürfen.’ Und das habe ich nicht nur so dahergesagt. David Esteban ist nicht nur einer meiner erfahrensten Mitarbeiter, sondern auch ein guter Freund.“

Die Admiralin machte eine kurze Pause: „Und während der vergangenen Monate, war ich auch das eine oder andere Mal als Gast im Hause und konnte dabei auch die Braut recht gut kennen lernen. Aber genug der Vorrede. Beginnen wir mit der Zeremonie.

Sie sah in die Runde und räusperte sich: „Wir sind hier zusammengekommen um Elizabeth Markson und David Esteban in den Stand der Ehe zu führen. Wenn jemand etwas gegen diese Eheschließung vorbringen möchte, möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen.“ Man konnte die kurze Stille die darauf folgte nicht nur hören sondern auch fühlen.

Admiral Nechajew sah den Bräutigam fest in die Augen: „David, möchtest du dir hier anwesende Elizabeth Markson zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen. Sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet.“ „Ja, ich will.“, erwiderte der Bräutigam.

Seine Vorgesetzte wandte sich nun an die Braut: „Elizabeth, möchtest du den hier anwesenden David Esteban zu deinen rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und respektieren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheide.“

Auch hier kam die prompte Antwort: „Ja, ich will.“

„Nun steckt euch zum Zeichen eurer Verbundenheit gegenseitig die Eheringe an.“ Jeremiah reichte seinen Vater das Saffiankästchen mit den Ringen, während sich Elizabeth den weißen Handschuh von der linken hand zog. Zuerst steckte David Elizabeth den Ring auf und dann wurde die Prozedur umgekehrt wiederholt.

Als auch der Punkt abgehakt war erklärte Admiral Nechajew: „Kraft des mir von der Sternenflotte der Föderation der Vereinten Planeten verliehenen Ranges erkläre ich sie hiermit zu Mann und Frau.“ Sie wollte schon beiseite treten, um den amtlichen Teil zu beenden, als ihr noch etwas einfiel: „Bevor ich es vergesse, sie dürfen die Braut jetzt küssen, Commander.“

Das ließ sich der Bräutigam nicht zweimal sagen und gab unter dem Applaus der anwesenden seiner frisch angetrauten Ehefrau einen langen Kuss, während Jeremiah hinter den beiden, grinsend zu seiner Schwester und seiner Freundin blickte.

Nachdem der zeremonielle Teil mit einer amtlichen Beurkundung abgeschlossen war, konnte nun der spaßigere Teil der Feier beginnen. Aber es musste noch ein wenig gewartet werden, bis der Kuchen eine Temperatur von etwa sechs Grad Celsius erreicht hatte. Erst dann konnte man mit dem traditionellen Anschneiden der Hochzeitstorte beginnen. Und während man darauf warteten, holten sie alle erwachsenen Gäste ein Glas Champagner und nippten daran.

Nach rund zehn Minuten, war die Speisen genügend von der Sonne erwärmt, dass man mit Anschneiden nun beginnen konnte. Jeremiah drückte seinen Vater ein langes Messer in die Mann und bemerkte: „Und jetzt müsst ihr zusammen den Kuchen anschneiden.“, bevor er sich von seiner Freundin die Holokamera geben ließ, um diesen Teil der Feier festzuhalten.

Verständlicherweise hatte das Brautpaar ein Problem damit, diese Aufgabe gemeinsam durchzuführen. Denn wenn etwas für zwei Person schwierig ist, dann die Ausführung einer Aufgabe mit nur einen Arbeitsgerät. Erschwerend kam hinzu, dass eine dreistöckige Torte nicht unbedingt gerade über eine gute Stabilität verfügt. Und so verwundert es nicht, dass das erste Stück beinahe auf dem Rasen landete und nur ein schneller Reflex des Brautvaters dies verhindert. Es landete unglücklich auf einen Teller und der Haufen aus Buttercreme, Fruchtsirup und Schokoladenteig, garniert mit einer Marzipanrose wurde dem kleinen Samuel vorgesetzt, der das Ganze für einen Sandkasten hielt und hinterher dementsprechend aussah.

Aber nach den ersten verunglückten Versuch wurde schnell erkannt, dass die dem Brautpaar nachgestalteten Puppen, die oben auf der Torte thronten, recht störend waren. Die Entfernung dieser Puppen, machte das Anschneiden der Torte wesentlich einfacher und danach einer guten Viertelstunde hatte jeder Gast einen Teller mit einen Stück Hochzeitstorte.

Nun fühlte sich der Bräutigam bemüßigt, den Run auf das Kuchenbuffet mit folgenden Worten zu eröffnen: „Liebe Verwandte und Freunde. Ich freue mich, dass ihr alle gekommen sein um diesen wundervollen und glücklichen tag mit mir und meiner frisch angetrauten Ehefrau zu feiern.“ David warf Elizabeth einen liebevollen Blick zu. „Aber nun wünsche ich allen ein guten Appetit. Es kann alles alle werden.“

Als sich der Kuchenvorrat langsam dem Ende zuneigte , klopfte Jeremiah mit einer Kuchengabel vorsichtig gegen sein leeres Champagnerglas. Alle drehten sich erwartungsvoll zu ihm um.

„Wie mir mein Onkel gestern noch mitteilte, ist es Tradition, dass der Trauzeuge noch eine kleine Rede hält.“ Jerry machte in Pause und fügte hinzu: „Das hätte mir mal jemand vorher sagen sollen. Danke Dad.“

Das unschuldige Grinsen des Commanders wurde vom Gelächter der anderen Anwesenden begleitet.

„Als muss ich nun ein bisschen aus dem Stehgreif sprechen.“, für Jerry fort. „Dad, obwohl du auf Grund deiner Tätigkeit als Sternenflottenoffizier, nicht den Einfluss auf mich gehabt hattest, wie du ihn dir gewünscht hättest, warst du mir doch immer ein Vorbild gewesen. Du hast mich all die Jahre mit vielen wohlmeinenden Ratschlägen versorgt, wobei ich bei manchen lange gebraucht hab, um zu bemerken, wie gut sie eigentlich waren. Auch wenn wir unsere Differenzen hatten, bin ich froh, dass wir heute nicht nur eine Vater-Sohn-Beziehung pflegen, sondern auch miteinander befreundet sind. Von daher ist dein Glück auch mein Glück, da ja auch schon ein bekanntes Sprichwort sagt: ‚Geteilte Freude ist Doppelte Freude.’

Der Lieutnant holte tief Luft: „Elizabeth, ich habe dir es lange Zeit recht schwer gemacht. Du warst die Frau, die quasi meine Mutter ersetzt hatte. Deswegen habe ich an dir auch sozusagen immer nach dem sprichwörtlichen Haar in der Suppe gesucht und alle deine Versuche, Freundschaft mit mir zu schließen, abgeblockt. Ich weiß, dass dir damit sehr weh getan habe und mich möchte mich bei dir entschuldigen.“

Elizabeth standen die Tränen in den Augen: „Wir haben uns deswegen schon ausgesprochen.“ Sie wollte auf ihren Stiefsohn zugehen, doch dieser hob die Hand: „Warte, ich bin noch nicht fertig. Nachdem ich mir die Zeit genommen habe, dich näher kennen zulernen, habe ich erkannt, dass du das Beste bist, was meinen Vater in den letzten Jahren passiert ist. Du bist freundlich, liebevoll und auch eine tolle Mutter.“

Jeremiah sah noch mal kurz in die Runde: „Ich habe mich lange Zeit gegen einen Tag wie heute gesträubt. Aber jetzt ist dieser Tag, einer der glücklichsten in meinen Leben.“ Er sah kurz zu seiner Freundin. „Außerdem gibt mir der Tag einen positiven Anstoß für meine Zukunftspläne.“ Der Lieutnant griff sich ein volles Champagnerglas: „Abschließend möchte ich noch einen Toast ausbringen.“ Er hob sein Glas, was ihm alle Anwesenden gleich taten. „Auf das Brautpaar. Möge den Beiden alles Glück des Universums hold sein.“

„Auf das Brautpaar.“, wiederholten die anderen Gäste. Danach ging die Braut auf ihren Stiefsohn zu, umarmte ihn und gab ihn einen Kuss auf die Wange. „Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich würde dir es jetzt sogar nicht übel nehmen, wenn du kein Hochzeitsgeschenk für uns hättest.“

Aber Jeremiah lächelte geheimnisvoll: „Wer weiß. wer weiß.“

Jeremiah lief ein bisschen gedankenverloren über den Rasen, nahm die Glückwünsche zu seiner Rede mit einen Nicken entgegen, als er plötzlich gegen seinen Cousin Kenneth Nedham stieß. Dieser schien etwas zu beobachten. Jerry folgte seinen Blick und entdeckte Rebecca und Hanni, die sich unterhielten. „Wer ist denn die Kleine neben deiner Schwester?“, wurde er kurz darauf von seine Cousin gefragt.

Auf der einen Seite ärgerte das abwertende „Kleine“ den Lieutnant, aber andererseits saß ihm der Schalk im Nacken. „Das ist Hanni.“ Kenn seufzte kurz: „Und wie weiter? Gehört sie zu Elizabeths Familie? Ist sie eine Freundin von Rebecca? Sei doch nicht immer so einsilbig. Vorhin hast du doch auch alle mit deiner Rede gelangweilt.“ „Schließe nicht immer von deiner Meinung auf andere. Aber um deine Neugierde zu befriedigen. Die ,Kleine’ wie du sie nennst, heißt Hanni Stevenson und ist mit Rebecca befreundet.“

Jerry machte eine Kunstpause und fügte hinzu: „Und vor allen ist sie meine Freundin.“ Kenneth, der schon einen Schritt in Richtung der beiden jungen Frauen getan hatte, hielt inne und drehte sich um. Überrascht wiederholte er: „Deine Freundin.“ Süffisant grinsend nickte Jeremiah. „Alle Achtung. Wie habt ihr euch kennen gelernt?“

Der Lieutnant erzählte kurz wie er und Hanni zusammengearbeitet hatten und wie es dann später „gefunkt“ hatte.

„Sie hat noch eine Zwillingsschwester?“, hakte Kenneth am Ende der Erzählung interessiert nach. „Ja, aber die ist mit dem Sicherheitschef der Community liiert.“ Scheinbar todernst fügte Jerry hinzu: „Und er kann meisterlich mit einen Phaser umgehen.“

„Davor fürchte ich mich nicht. War ja auch bloß ein Witz.“ Er machte eine Pause. „Aber es ist das erste Mal, dass ich es bereue, das Angebot deines Vaters nicht angenommen.“

Jeremiah nickte wissend. Sein Vater hatte Kenneth angeboten, ihn bei der Bewerbung an der Sternenflottenakademie zu unterstützen. „Wieso denn das, Ken?“

„In der Sternenflotte laufen doch ein paar hübsche Frauen rum.“ Jeremiah verzog das Gesicht: „So ein Windei wie du? Du würdest doch jede Frau anbaggern, die bei drei nicht auf Warp ist.“ „Windei? Was soll das den bedeuten?“ „Wie viele Freundinnen hast du schon gehabt? Zehn? Fünfzehn?“ Kenneth’s Augen blitzten. „Es waren 17. Was kann ich dafür wenn du keinen Erfolg bei den Frauen hast.“

Jeremiah überlegte kurz: „Ich habe, so denke ich doch, schon Erfolg bei den Frauen. Schließlich muss ich mir nicht alle zwei Monaten eine neue Freundin suchen.“ „Ich habe eben nicht die Richtige gefunden. Und bis ich sie finde, habe ich eine Menge Spaß.“

Jeremiah wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzten, als sein Vater laut verkündete, dass er jetzt die Geschenke jetzt Auspacken wollte. Also versammelten sich alle um den Tisch, auf denen diese stapelten und sahen zu wie das Brautpaar ihre Geschenke öffneten.

In weiser Vorrassicht hatten David und Elizabeth eine Liste geschrieben. So wurde zum Beispiel vermieden, dass die beide Eltern jeweils ein 38-teilliges Kaffeeservice schenkten. So schenkte Davids Mutter das Kaffeeservice und Elizabeths Eltern das 26-teilligen Essservice. Beide waren aus hochwertigen Meißner Porzellan. Außerdem gehörten zu den Geschenken einige nützliche Küchengeräte, sogar ein antiker Toaster war darunter.

Als letztes fehlte dann bloß das Geschenk von Jeremiah, Rebecca und Hanni. Ersterer hätte beinahe vergessen, ein Geschenk zu besorgen, wenn ihn seine Freundin nicht daran erinnert hätte. Somit musste noch Jeremiah schnell Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um seinen Plan umzusetzen. Und mit der Hilfe einiger Freunde und Bekannte, die ihm noch einen Gefallen schuldeten, konnte er auch seinen Plan umsetzen.

Jerry stellte sich vor die beiden und erzählte: „Da es wenig stilvoll ist, die Hochzeitsnacht im eigenen Bett zu verbringen, haben Becky, Hanni und ich uns folgendes überlegt: Ihr werdet heute Abend nach dem Abendessen abgeholt und nach Acapulco geflogen. Dort haben wir die Hochzeitssuite des Acapulco Beach Ressort reserviert. Und da ich von Lieutnant Mergos weiß, dass ihr für drei Wochen nach Risa fliegt, habe ich für euch einen Hinflug auf der ‚Meteor’ und für den Rückflug auf der ‚Comet III’ reserviert. Beide gehören zu einer andorianischen Reiseunternehmen. Da beide Passagierliner zur sogenannten Tomahawkklasse gehören, die ja bekanntlich zu den wenigen Zivilschiffen gehören, die geschwindigkeitsmäßig mit Sternenflottenschiffen mithalten können, verkürzt sich die Reisezeit auf vier Tage, wodurch ihr effektiv zwei Wochen auf Risa verbringen könnt. Und keine Sorgen wegen, des Packens. Das haben alles eure Mütter für euch organisiert.“

Elizabeth wusste gar nicht was sie sagen sollte, während ihr frisch angetrauter Ehemann seiner Kollegin einen Blick zuwarf, den man als ein freundliches: „Verräterin.“, interpretieren konnte.

Aber Jeremiah war noch nicht ganz fertig. „Ich hätte da noch einen Punkt, den ich gerne mit euch besprechen. Aber nicht ganz so öffentlich.“ Er nahm seinen Vater und seine Stiefmutter beiseite, winkte seine Schwester und seine Freundin dazu und schaute in die Menge um seinen Halbbruder zu suchen, den er nach einer kurzen Weile in den Armen von Admiral Nechajew fand. Von diesen erhöhten Standort konnte das jüngste Familienmitglied der Estebans fröhlich in die Weltgeschichte schauen. Insgeheim musste Jerry schon zugeben. Nach seinen Eltern war sein kleiner Bruder der absolute Star der Gäste.

„Es geht um Samuel. Hanni, Rebecca und ich fragen uns nämlich, was aus ihm wird während eurer Flitterwochen.“ David Esteban seufzte: „Wir haben uns noch nicht geeinigt. Eigentlich wollten wir ihn mitnehmen, aber da haben Liz Eltern Einspruch erhoben. Sie würden ihn für die Zeit gerne zu sich nehmen. Meine Mutter hat auch so einen Wunsch geäußert.“ Er schüttelte mit den Kopf: „Egal wie ich mich entscheide, irgendjemanden stoße ich vor den Kopf.“

„Darf ich dir eine vierte Alternative anbieten. Du lässt ihn bei uns dreien. das kannst du ja mit der vertrauten Umgebung erklären.“ Rebecca und Hanni waren nicht überrascht, denn den Vorschlag hatte der junge Sternenflottenoffizier mit den beiden schon erörtert. „Ihr?“

David war offen gestanden überrascht. Aber seine Frau schien den Vorschlag wirklich in Erwägung ziehen. „Er könnte in seinen Bett schlafen und wir könnten sicher sein, das ihn seine Großeltern nicht verhätscheln.“ Sie lächelte ihren Stiefsohn an: „Außerdem hast du während der vergangen Tage bewiesen, dass du ihn wickeln und füttern kannst.“

Jeremiahs Vater schein immer noch nicht hundertprozentig von der Idee überzeugt zu sein, weswegen der Lieutnant nachsetzte: „Sollte irgendetwas passieren, finde ich mit der Hilfe von Admiral Nechajew bestimmt eine Lösung, wie ihr ganz schnell wieder zurück zur Erde kommen könnt. Und wir sprechen uns doch bestimmt jeden Tag über Subraumkom.“

David Esteban hob verzweifelt die Hände: „Okay einverstanden. Aber wenn du einen Starttermin für die Community weißt, sagst du uns sofort Bescheid.“ „Sofern er in eure Flitterwochen fällt. Aber ich denke, dass das noch mindestens 6 Wochen dauern wird, bis die neue Primärsektion fertig wird.“

Es war nun mittlerweile Zeit fürs Abendessen geworden. Jeremiah stand mit einen Teller und einer Gabel bewaffnet am Gartenzaun gelehnt und beobachtete Gäste. In unregelmäßigen Abständen spießte er ein Chicken Nugget an, was dann kurz darauf sein Ende im Mund des Lieutnants fand.

Plötzlich näherte sich ihn jemand. Jerry dachte erst, das es Hanni wäre, aber stattdessen trat der andorianische Freund seiner Schwester auf ihn zu und bemerkte: „So feiern Menschen also eine Hochzeit.“ „So ihn etwa, Vrad.“, bestätigte Jerry.

„Wobei die hier stattgefundene Zeremonie in etwa dem Standard des europäisch geprägten Kulturkreises entspricht.“, fügte er noch erklärend hinzu. „Und dabei fehlen auch einige Elemente, die man zusätzlich hätte einbringen können. Zum Beispiel war es früher bei Hochzeiten von Offizieren üblich, dass Offizierskollegen einen sogenannten Ehrenspalier bildeten, unter welchen das Brautpaar nach der Trauung durchschritt.“

„Ehrenspalier?“, fragte Vrad nach. „Dazu stellen sich sechs oder acht Offiziere in zwei Reihen mit genügenden Anstand auf und halten ihre Degen, eine alte Hieb- und Stichwaffe, so das sie eine Art Spalier bilden.“ „Das ist interessant. Was gibt es noch für Traditionen?“ „Meistens wird auch in einen Restaurant und nicht zu Hause gefeiert. Aber bei der Gästeanzahl erschien eine Party zu Hause einfacher.“

Jeremiah machte ein kurze Pause und fragte dann nach: „Und sieht es bei dir und meiner Schwester in Sachen Hochzeit aus.“ Da hatte der Lieutnant den Andorianer aber komplett auf den falschen Fuß erwischt. „Wir haben über das Thema noch nicht gesprochen. Becky muss ja erstmal meine Familie kennen lernen.“

Nun war es Zeit für das Brautpaar in die Flitterwochen zu verschwinden. Alles war gepackt und nun standen alle am Gleiter um sich zu verabschieden. Dabei hatte David noch ein paar Anweisungen für seinen Sohn und den nun diensthabenden Familienoberhaupt der Estebans. „Du holst den Gleiter morgen von Flugfeld ab. Und vergiss nicht uns dann wieder abzuholen, wenn wir zurückkommen. Rebecca soll spätestens um Mitternacht wieder zu Hause sein. Und schaut in den drei Wochen bei deiner Großmutter vorbei. Vielleicht wäre es auch gut, wenn du mal in London bei deinen anderen Großeltern vorbeischaust. Pass mir auf Samuel auf und lass das Haus stehen.“ Alle Anweisungen und Hinweise wurden mit einen von Mal zu Mal leicht genervter klingenden „Ja Dad.“ bestätigt.

Elizabeth verabschiedete sich derweil von ihren Sohn. Sie knuddelte ihn, küsste den Kleinen überall: „Ich wird dich vermissen.“ Dann wandte sie sich an ihre Stieftochter: „Ich möchte nichts verpassen, was er macht. Also nehmt alles auf.“ Hanni, die neben Jerry stand bemerkte zu ihm leise: „Das gibt mindestens 300 Stunden lang ein schlafendes Baby.“

„Schatz, du musst nicht alles wörtlich nehmen.“, flüsterte der Lieutnant zurück. Laut fügte er hinzu: „Ihr müsst euch aber jetzt beeilen, wenn ihr euren Flug nicht verpassen wollt.“ „Komm schon Schatz. Jerry hat Recht.“, ergänzte dessen Vater.

Elizabeth winkte noch mal zum Abschied in die Runde, bevor sie in den Gleiter stieg. Da David auch schnell einstieg war der Gleiter schnell startklar. Beim Wegflug konnten alle noch das Schild „Just married“, dass die künstlerisch begabte Rebecca gemacht hatte, im Schein einer Straßenlaterne sehen.

Wenig später kam Kenneth, dessen Abwesenheit niemand bemerkt hatte, aus der Türe, in der Hand ein paar, an einer Schnur aufgereihten, Dosen. „Sind sie schon weg?“, fragte er atemlos. Jeremiah drehte sich zu seinen Cousin um und erwiderte: „Ja sie sind schon weg.“

Der Lieutnant musterte Kenneth von oben bis unten: „Was wolltest du mit den Dosen machen.“ „Hinten an den Gleiter binden. Mann, hätte das schön gescheppert.“ Jerry verdrehte die Augen, aber er erwiderte nichts obwohl im einige, teilweise sehr unschöne, Worte auf der Zunge lagen. Aber er konnte sich beherrschen und lud die Gäste ein noch eine Runde zu feiern.

Jeremiah hatte sein Freundin ein bisschen über die Tanzfläche gewirbelt. Um sich abzukühlen wollte sich der junge Sternenflottenoffizier ein Glas mit Bananensaft holen. Und geriet dadurch neben Admiral Nechajew, die eine Tasse Earl Grey trank. „Sie haben die Feier gut organisiert, Lieutnant.“, begann die gestandene Sternenflottenoffizierin „Danke Ma’am. Ich hatte aber auch tatkräftige Unterstützung.“, erwiderte Jerry bescheiden.

Die Admiralin deute mit ihren Kopf in Richtung Hanni und bemerkte: „Ihre Freundin gehört auch zur Crew der Community, richtig.“ „Richtig Admiral.“, bestätigte Jeremiah. „Ensign Hanni Stevenson. Sie gehört zur wissenschaftlichen Abteilung.“

Er machte eine kurze Pause: „Weil wir gerade von der Community reden, wissen sie eventuell, wer der Captain des Schiffes wird.“ Etwas überrascht erwiderte seine Gesprächspartnerin: „Sie sind wohl überhaupt nicht neugierig. Lieutnant.“ Jerry grinste unschuldig: „Nein überhaupt nicht Ma’am. Aber wann kommt man schon mal dazu mit einen Admiral darüber zu sprechen.“

Admiral Nechajew lachte kurz auf: „Das stimmt auch wieder. Aber ich muss ihnen ganz ehrlich sagen, dass man das noch nicht entscheiden hat. Aber es wurden drei Kommandanten in die engere Wahl gezogen. Captain Fiona Donavan und Captain Vartik Tanrim haben sich direkt für den Posten beworben.“ „Es haben sich zwei Captains für den Posten beworben?“, Jeremiah konnte das gar nicht glauben. „Die müssen ja mutig sein. Wenn man bedenkt dass auf der Community während der vergangen Jahre mehr Führungsoffiziere ersetzt wurden, als Captain Kirk je an Ensigns verloren hat.“

„Jetzt übertreiben sie aber.“, erwiderte die Admiralin amüsiert. „Und der dritte Kommandant.“, hakte Jerry nach. „Kommandantin.“ verbesserte Admiral Nechajew. „Captain T’Mort wird meist für die Kommandos vorgeschlagen, die keiner sonst übernehmen will. Mit ihrer Erfahrung als dreifache Mutter hat sie bis jetzt jeden noch so wilden Haufen, auf die richtige Bahn gebracht.“

„So schlimm sind wir doch gar nicht, dass wir einen Bändiger brauchen.“, versuchte Jerry sich und seinen Kameraden zu verteidigen.

„Es ist ja noch gar nichts entschieden. Aber Captain Tanrim dürfte wahrscheinlich das Rennen machen. er hat ein paar einflussreiche Freunde im Hauptquartier. Aber damit können glaube ich alle beteiligten leben. Ein Zakdorn als passt auf den Captain’s Char eines Schiffes der Prometheusklasse ganz gut.“

Gegen Mitternacht hatten sich alle Gäste verabschiedet, Richard, Margret, Lois, Samuel, Peter und Audrey schliefen schon längst und so waren Hanni, Rebecca und Jeremiah die letzten die noch wach waren. „Das Aufräumen verschieben wir auf morgen.“, entschied Jerry und gähnte leicht.

Doch dann konnte er nicht einschlafen. Zu viel schwirrte in seien Kopf herum. Also setzte er sich an das Fenster im Schlafzimmer seines Vaters in einen Schaukelstuhl und beobachtete die Sterne. Hanni, die gerade Samuel betrachtete, wie der trotz des Lichtes friedlich schlief, hörte das wippende Geräusch und drehte sich zu ihren freund um. „Hase, was ist los mit dir. Kannst du nicht schlafen?“ „Ich denke nach.“

Hanni zog ihren Morgenmantel aus und setzte sich aufs Bett. „Nachdenken kannst du auch im Bett. Über was denkst du überhaupt nach?“

Jeremiah drehte sich zu seiner Freundin um und erwiderte: „Über uns und unsere Zukunft?“ „Interessantes Thema vor dem Einschlafen.“, kommentierte Hanni spitz. „Worüber genau machst du dir Gedanken.“

„Jetzt da Captain Stewart weg ist, ist meine weitere Zukunft auf der Community ungewiss. Ich könnte versetzt werden und was würde dann aus uns werden. Ich habe einfach nicht die Energie um eine Fernbeziehung zu führen bei der man sich nur aller paar Monate trifft.“, erklärte Jeremiah nachdenklich. „Ich offen gestanden auch nicht.“, bestätige Hanni. „Aber ich kann nicht von Nanni weg. Und sie wird ihren Lucas auf alle Fälle nicht verlassen. Gäbe es vielleicht noch andere Posten für die du geeignet bist?“

„Vielleicht würdet ihr eine Trennung überstehen, jetzt da ihr noch andere, ich will sie mal Bezugspersonen nennen, habt. Was andere Posten angeht, da käme noch einer als Einsatzoffizier in Frage.“ Hanni klatsche erfreut in die Hände: „Das ist es doch. Wir haben doch nur vier Einsatzoffiziere. Sean Coleman, John Connor, Patricia Mandrick und Merkin Mullfoy. Und sei mal ganz ehrlich. Sie sind zwar gut in ihren Fachbereich, aber keine Führungskräfte. Unser neuer Skipper würde dich bestimmt zu gerne als Chef-Opsi nehmen.“

„Da hast du schon recht. Aber ich habe keine Praxiserfahrung.“, erwiderte der Lieutnant. „Ach was, dass ist wie mit dem Hoverbike fahren, das verlernt man nicht.“, wurde er von seiner Freundin beruhigt.

„Ich hoffe du hast recht.“, erwiderte Jerry. „Aber es gibt noch zwei Punkte über die ich mir auch Gedanken gemacht habe, Heiraten und Kinder.“ Man konnte Hanni ansehen, dass dse das absolut nicht erwartet habe. Aber sie fasste sich schnell wieder: „In der Reihenfolge.“

Ihr Freund seufzte kurz auf: „Das war kein Witz. Ich bin eben ein Familienmensch, wie du bestimmt schon mit bekommen hast.“

Hanni stand auf und hab Jerry einen Kuss: „Ach Hase, so war das noch nicht gemeint. Ich finde nur, dass es doch etwas früh ist um an so etwas zu denken. Schließlich sind wir erst seit sieben Monaten zusammen. Und du hast noch nicht einmal meine Eltern kennen gelernt.“

Da Jerry etwas enttäuscht aussah, fügte sie hinzu: „Ich habe nichts gegen die beiden Punkte. Ich will ja auch Kinder. Aber auch wenn wir die auf der Community aufziehen können, so möchte ich auch meine Karriere voranbringen. Ich bin seit fast drei Jahren Offizier der Sternenflotte und immer noch Ensign. Klar, Wissenschaftler werden nicht so schnell befördert, aber trotzdem hätte ich nichts dagegen, den gleichen Rang zu bekleiden wie du.“

Jeremiah gähnte recht ausgiebig und stand aus dem Schaukelstuhl auf. „Dagegen hätte ich auch nichts. Aber jetzt sollten wir wirklich schlafen.“ Er legte sich in das große Doppelbett und fing an leise zu schnarchen. Hanni schüttelte noch verwundert den Kopf bevor sie sich neben ihren Freund legte, dass Licht löschte und ebenfalls einschlief.

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Die Art der Beziehung zwischen Vinara und Barnhelm schien immer noch nicht ganz geklärt. Vor den übrigen Crewmitgliedern gaben sich beide überaus professionell, obwohl die meisten Bescheid wussten. Waren die beiden alleine wurden zaghaft Zärtlichkeiten ausgetauscht; die Andorianerin saß dann meist etwas steif auf dem Schoß des Captains und bedachte ihn etwas zurückhaltend mit Küssen.

"Vinara, stört dich vielleicht mein Schnurrbart? Ich kann ich sofort abrasieren!"

"Nein, nein, Fred, der muss dranbleiben, sonst siehst du nur noch halb so autoritär aus, ich werde mich schon daran... was rede ich da, man könnte glatt meinen wir hätten vor für längere Zeit zusammenzubleiben!"

"Haben wir das nicht auch?"

"Du weißt dass das nicht geht, bitte lass uns jetzt nicht darüber streiten. - Es tut mir leid, aber ich muss mal wieder nach der Simulation sehen."

"Immer im Dienst, meine blaue Rose? Aber beeil dich bitte, so viel kann doch in den letzten fünf stunden gar nicht passiert sein!"

Vinara hatte entgegen ihrer ursprünglichen Einwände doch eine neue virtuelle Versuchsreihe gestartet, diesmal unter Einbeziehung der realen Ergebnisse von Vulkan und Delta IV. Wie Barnhelm prophezeit hatte gab es noch immer nicht viel zu sehen, dafür lagen in ihrem virtuellen Postfach Bilder von T'Voks Flitterwochen samt einem Begleitbrief. Der Hochzeit hatte sie kurz vor ihrem Dienstantritt auf der Schweizer noch beigewohnt; wie erwartet berichtete die junge Vulkanierin von Differenzen zwischen ihr und ihrem Mann, welcher sie tatsächlich nicht zurück auf die Community lassen wollte. Sie wollte sich beiden noch einen Monat Bedenkzeit geben ehe sie sich endgültig entschied.

Die andorianische Wissenschaftsoffizierin war nicht gerade begeistert von der Idee dass T'Vok vielleicht aus der Sternenflotte austrat... Es gab aber noch andere Dinge die ihr durch den Kopf gingen und spontan fiel ihr Lieutenant Melor Nachalek ein, der trotz seiner Größe unauffällige Datenanalytiker und Hobbytheologe. Wie nicht weiter verwunderlich hielt er sich derzeit in einem Dominikanerkloster in der Schweiz auf; es dauerte ganze drei Stunden bis der Abt ihr gestattete mit ihrem Untergebenen zu sprechen.

"Commander, was verschafft mir die Ehre?"

"Lieutenant, Sie haben ja bereits die Daten aus dem Doramess-System analysiert; inzwischen hat Dr. Assjima einige Experimente angestellt die ich auf Vulkan nachstellen ließ; da ich weiß dass die Comverbindung zu Ihrem Kloster einen hohen Sicherheitsstandard hat werde ich sie Ihnen gleich überspielen. Lassen Sie sich ruhig Zeit mit der Analyse, ich habe selbst noch eine Simulation am Laufen. Was ich dagegen im Moment hören möchte wäre Ihre... philosophische Meinung zu diesem Thema." Sie fasste kurz den Verlauf der Experimente und ihre jeweiligen Ausgänge zusammen.

Nachaleks Augenbraue hob sich fast wie bei einem Vulkanier. "Commander, ich sehe keinen Widerspruch zu den mir bekannten Schöpfungsmythen, ebensowenig wie zu den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es mag zwar sein dass manche Theorien überdacht werden müssen, aber auf dem ersten Blick erscheint mir ein Steinwesen wie das aus Dr. Assjimas Berichten nicht weniger interessant oder befremdlich wie jener Erdenmann der sich freiwillig an ein Kreuz hat nageln lassen, nur um drei Tage später wieder von den Toten aufzuerstehen."

"Sie ziehen da interessante Parallelen... Sie haben meine Erlaubnis das Problem zumindest grob mit Ihren derzeitigen Mitbrüdern zu disskutieren. Für Ihre Bemühunge werde ich Sie auch offiziell zu meinem Stellvertreter ernennen; dem Rang nach haben Sie es auf jeden Fall verdient und Mulhouse wird es schon verkraften."

"Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, ich werde jede Ihrer Entscheidungen meine berufliche Laufbahn an Bord der Community betreffend akzeptieren. - Da fällt mir ein, Bruder Sebastian teilte mir kürzlich mit dass auf Pollux IV in den letzten Jahren ein paar neue Ausgrabungen gemacht wurden, nichts Spektakuläres, aber sie betreffen eine Spezies die immerhin über höherentwickelte Fähigkeiten verfügte. Vielleicht werden Sie da fündig..."

"Vielen Dank, Lieutenant, wir fliegen sowieso gerade in die Richtung, ich denke der Captain dürfte nichts gegen eine minimale Kursänderung einzuwenden haben. Ihnen wünsche ich noch einen angenehmen Aufenthalt auf der Erde." Vinara beendete die Verbindung und starrte noch einige Minuten gedankenverloren auf den schwarzen Bildschirm.

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see him surface in every shadow

on the wind I feel his breath

„Sie bringen mir ein wundervolles Geschenk, General Ourumov. Schließlich habe sie mich sehr unglücklich gemacht.“, begrüßte Alec Trevilian den General. Er saß gerade beim Frühstück in einem elegant eingerichteten Zugabteil eines Zuges. „Mishkin hatte sie befragt, bevor ich es konnte.“ erwiderte Ourumov.

„Bond lebt?“

Der General verzog verärgert das Gesicht. „ Er ist entkommen.“

„Gut für ihn. Schlecht für Sie“, kommentierte Alec die Neuigkeit. Sein Blick fiel auf Natalia. „Setzen Sie sich doch, mein Liebe.“

Sie tat wie ihr geheißen. Der Mann mit dem halbseitig entstellten Gesicht stellte sich hinter ihren Stuhl und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wissen Sie, James und ich haben alles geteilt. Wirklich alles...“

Na prima, dachte sich Milseya. Dann freue dich schon mal auf die Tracht Prügel, die ich dir verabreichte, wenn du mir zu nahe kommst, wobei... Milseya seufzte leise. Das durfte sie ja gar nicht – nur eine deftige Ohrfeige. So sehr ihr das Geballere und die 'Action' gefiel, diese Darstellung des vermeintlich schwächeren Geschlechts ging ihr gehörig gegen den Strich.

„Dem Sieger gehört die Trophäe“, flüsterte Alec in Natalias Ohr (und Milseya wurde schier schlecht). Alec versuchte sie zu küssen, doch Natalia wehrte sich dagegen. „Sie werden es mögen, wo wir hinfahren...“, sagte Alec unbeeindruckt „.. Sie könnten sogar lernen, mich zu mögen.“ Er überwand ihren Widerstand und presste seine Lippen auf die ihren. „Сволочь“, beschimpfte ihn Natalia, als sie sich befreien konnte und verpasste ihm einen Faustschlag (die vorgeschriebene Ohrfeige erschien ihr einfach nicht angemessen genug! Aber sie war dem Holocomputer dankbar, dass dieser widerliche Kerl keinen Mundgeruch hatte!).

Da schrillte der Alarm auf. „Bleiben Sie bei ihr“, schrie Alec zu Ourumov bevor er und eine dunkelhaarige, rassige Frau, die Milseya zuvor nicht beachtet hatte, aus dem Abteil stürmten. Als die Beiden im Kontrollraum auf einen Monitor schauten, entdeckten sie den Grund für den Alarm ..

„Bond. Immer nur Bond!“, zischte Alec. „Er wird den Zug zum Entgleisen bringen“, erklärte Xenia Onatopp mit einem faszinierten Grinsen. Alex griff zum Funkgerät. „Höchstgeschwindigkeit“ brüllte er hinein und bekam die verdutzte Antwort des Lokführers „Was?“ „Höchstgeschwindigkeit! Rammen Sie ihn!“ wiederholte Alec den Befehl. Die Beiden hielten sich für den bevorstehenden Aufprall an den Tischen fest.

In der Zwischenzeit hatte Bond herausgefunden, dass Ourumov Natalia in einen Zug verschleppt hatte. Sein Plan war es den Zug mit dem Panzer aufzuhalten. Er fuhr durch einen Tunnel und stellte ihn dann quer auf die Gleise. Dann richtete Niels die Kanone in Richtung der Gleise aus.

Als der Zug den Panzer fast erreicht hatte, feuerte Niels und verwandelte die Lokomotive in einen großen Feuerball. Jetzt musste Niels sich beeilen, um nicht von dem ungebremsten Zug mitgerissen zu werden, wenn er den Panzer rammte. Er sprang vom Panzer in ein Gebüsch in Deckung. In diesem Moment kollidierten Panzer und Zug, der dadurch zum Stehen kam.

Der Aufprall war unglaublich heftig gewesen. Natalia hatte es von den Beinen gerissen und war durch den Raum geschleudert worden.

Nur für einen kurzen Augenblick huschte der Gedanke durch Milseyas Kopf, dass so etwas ein Teil ihres realen Lebens war. Sie hatte es bereits einmal durchlebt. Es schon einmal passiert. Doch seltsamerweise berührte es sie weniger als sie vermutet hätte. War dies ein Zeichen dafür, dass sie lernte es zu akzeptieren? Oder konnte ihr Unterbewusstsein tatsächlich Spiel von Realität unterscheiden?

Natalia rappelte sich auf und sah sich um. Kein Spur von ihrem Bewacher! Sie rannte los - direkt in die Arme von Ourumov, der sie packte und festhielt.

Xenia und Alec waren noch am Boden nach der Erschütterung. Niels war in der Zeit in den Zug geklettert. Als Alec nach seiner Pistole greifen wollte, trat Bond darauf und richtete seine Waffe auf ihn. "Warum kannst du nicht einfach ein guter Junge sein und sterben?" meinte Alec hämisch. "Du zuerst! Steh auf!" rief Niels ihm zu und dann zu Xenia: "Und dann du!" Alec redete auf ihn ein: "Deine Situation ist hoffnungslos. Du hast keine Verstärkung, keine Fluchtmöglichkeit. Und ich habe den einzigen Trumph!" Niels überging diese Sticheleien. "Wo ist sie?" schrie er ihn an. "Ach so, deine fatale Schwäche," grinste Alec und gab über ein Funkgerät durch: "Ourumov, bring sie rein!" Wieder zu Bond: "Eine besondere Frau. Sie schmeckt nach ... Erdbeere!" Darauf erwiderte Niels: "Wusste ich gar nicht" "Ich schon!" ärgerte ihn Alec. Dabei leckte sich Xenia ihre in Lederhandschuhe gehüllten Finger.

Niels konnte hören, wie hinter ihm Milseya von Ourumov hereingebracht wurde, er hatte eine Waffe auf sie gerichtet. "Jetzt sind wir wieder da, wo wir begonnen haben, nicht wahr, James. Der Freund oder die Mission? Nimm die Waffe runter und ich lasse sie leben!" forderte Alec.

Bond versuchte es bei Ourumov: "Was hat ihnen dieser Kosake versprochen?" "Das ist Vergangenheit..." warf Alec ein. "Er wird sie hintergehen! Genau so, wie er es mit jedem tut!" ließ Bond sich nicht beirren. Ourumov begann zu zweifeln: "Ist das wahr?" "Ich sage ihnen was wahr ist: In 48 Stunden werden sie und ich mehr Geld haben als Gott. Mr. Bond wird tot sein und Moneypenny wird bei einer kleinen Gedenkfeier Tränen wegen ihm vergießen. Also wofür entscheidest du dich, James? Zwei Ziele, aber nur genug Zeit für einen Schuss. Das Mädchen oder die Mission, was soll es sein?" Niels hasste diese Figur. "Bring sie um, sie bedeutet mir nichts!" schrie er ihn an. "Wir sehen uns in der Hölle, James!" erwiderte Alec besserwisserisch. Niels wusste, was zu tun war. Er wirbelte herum und platzierte eine Kugel in Ourumovs Kopf. Dann wandte er sich wieder zurück zu Alec, doch er war weg. Plötzlich wurden die Fenster mit mit einer Panzerung verschlossen. Niels rannte los und kontrollierte alle Türen und das Dach auf der Suche nach einer Lücke in der Panzerung. "2,5 cm dicke Panzerplatten!" rief er Natalia zu.

„Danke! Mir geht's auch gut“, erwiderte Natalia sarkastisch und setzte sich an einen Computer.

Milseya stutzte als sie auf die Tastatur vor ihr schaute. DAS war ein Problem! Was zur Hölle sollte sie damit anfangen? „Ähm Niels?“

"Was ist denn Mili?" fragte er, während er weiter das Dach begutachtete.

„Computer. Programm unterbrechen! Ich habe hier ein klitzekleines Problem.“ antwortete sie und zeigte auf die Tastatur. „Wie funktioniert dieses Ding?“

Niels ging zu ihr hinüber und legte seine Hand auf ihre Schulter. "Es ist nicht so wichtig. Wenn du willst, gebe ich dir mal ein Programm, dass dir zeigt, wie man einen antiken Computer von der Erde bedient."

„Oh je! Das muss nicht unbedingt sein“, grinste Milseya. „Computer, modifiziere Programm so, dass es keine Rolle spielt, welche Tasten Spielerin Siminova drückt.“ Der Computer bestätigte. „Programm fortsetzen!“

„Boris! Ja!“, grinste Natalia, nachdem sie sah, dass Besagter online war.

"Was machen Sie da," fragte Bond verwundert.

„Boris sichert gerade seine Dateien, wenn ich ins System komme, dann kann ich vielleicht herausfinden, wo sie hin wollen.“

Natalia sah den begriffsstutzigen Mann verärgert an. „Na los! Was stehen Sie hier so rum? Bringen Sie uns hier raus!“

Bond hatte keinen Schimmer wovon sie sprach. "Ja, Sir!" meinte er und begann den Teppich aus dem Boden zu reißen, vielleicht konnte man so aus dem Zug gelangen. Aus einem Lautsprecher kam Alecs Stimme: "Viel Glück mit dem Boden, James! Ich habe den Timer auf 6 Minuten gestellt, die selben 6 Minuten, die du mir gegeben hast!"

„Was soll das bedeuten?“, fragte Natalia überrascht.

"Das bedeutet, wir haben 3 Minuten!" erklärte Bond.

Natalia wandte sich wieder dem Computer zu. „Dann sollten Sie sich etwas beeilen!“ Sie versuchte sich einzuklinken – Spike Sent

Niels hatte zwischenzeitlich seine Uhr abgenommen und benutzte sie nun um mit dem eingebauten Laser den Boden aufzuschweißen. Verrückte Ideen hatten die früher, dachte Niels.

„Hintern ..Nein. Arsch.. Nein! Wie kann man sonst noch zu Hintern sagen?“, fragte sie James.

"Was?" rief Niels. Er musste sich auf den Laser konzentrieren.

„Das ist Boris Passwort. Es ist ein Wortspiel. Etwas, auf dem ich sitzen, was ich aber nicht mitnehmen kann“, erklärte Natalia.

"Stuhl!" riet Bond.

„Wusste ich doch“, gab sie amüsiert zurück, gab es ein und... Starting search Gebannt verfolgte sie die Suche .. „Er ist nicht in Russland, Deutschland, Paris, London, Madrid ..“

Endlich hatte Niels es geschafft ein Loch in den Boden zu schneiden. Er nahm Milseya am Arm und forderte sie auf: "Los, kommen Sie!"

„Warte! Er ist in Kuba! Havanna, nein..“

Disconnected Search Program

"Jetzt!" schrie er und zog sie zu der Öffnung. Sie kletterten hindurch und robbten unter dem Zug hervor. Das ist ja noch enger als in einer Jeffries-Röhre, dachte Niels. Dann sprinteten sie vom Zug weg, in dem die Bombe tickte. Der Zug explodierte und die Beiden warfen sich zu Boden. Nachdem sie sich wieder aufgesetzt hatten, betrachteten sie den brennenden Zug.

Natalia drehte sich zu James. „Zerstörst du jedes Fahrzeug, in das du steigst?“

"Das ist das Standard-Vorgehen. Jungs und ihre Spielzeuge!" grinste Bond.

„Hmm, dann ist es sicherlich besser, wenn ich mich um eine Transportmöglichkeit nach Kuba kümmere“, erwiderte Natalia sarkastisch.

Bond setzte seine Uhr wieder auf. "Wer sagt denn, dass Sie mitkommen?"

„Kannst du die Waffe entschärfen?“, fragte sie spöttisch.

"Nun, ich denke, dass kommt darauf an, von welcher Art von Waffe sie sprechen." meinte Bond neckend.

Natalia-Milseya lächelte und rückte näher zu James-Niels. „Gibt es noch mehr Standard-Verfahren, die ich kennen sollte, Commander?“

"Es gibt Tausende..." flirtete Bond. „Aber die verrate ich nur unter Folter.“

Die Beiden sahen sich lächelnd an, während sich ihre Gesichter immer näher kamen....

Der Fahrtwind strich wild durch ihr Haar. Natalia genoß die Fahrt in dem offenen Wagen ebenso wie die wundervolle Landschaft um sie herum: Ein herrlicher Strand. Palmen. Und dazu dieses unglaubliche Wetter.

Zum ersten Mal fand Milseya das Kleider doch so ihren Sinn haben – besonders das, das der Computer ihr repliziert hatte – es war so luftig.

Natalia sah lächelnd zu James. Er lächelte zurück. „Ich habe mein ganzes Leben davon geträumt einmal in die Karibik zu fahren. Es ist so wunderschön hier. Und keine Menschenseele weit und breit!“, rief sie ihm zu, als plötzlich der Alarm losging. Eine GPS-Konsole öffnete sich wie von Geisterhand und zeigte einen Verfolger an. Natalia sah nach oben und entdeckte eine Cessna, die den Wagen gerade überflog und direkt vor dem Wagen landete. „Was hast du nur für ein Problem mit Fahrzeugen?“, schimpfte sie mit James.

Das Flugzeug stoppte und Niels hielt den Wagen direkt dahinter an. Wade stieg aus dem Flugzeug, bekleidet mit einem grellen Hawaii-Hemd und trug eine Tasche. Bond und Natalia verließen den BMW. "Hey, Jimbo! Ich habe ihnen ein kleines Geschenk von... wie war noch sein Name? T? Z?" begrüßte er Bond. "Q!" antwortete James schlicht. Niels betrachtete die Tasche und fragte dann: "Was tun Sie hier, Wade?" Dieser schaute zu einigen Bäumen hinüber. "Ich bin nicht hier. Die CIA hat keine Kenntnis davon, sie ist nicht eingebunden. Es hat absolut nichts mit ihrem Einsatz in Kuba zu tun - wenn sie verstehen, was ich meine?" Niels nahm seine Sonnenbrille ab und steckte sie in seine Hemdtasche. "Ja, ich verstehe genau!" erwiderte er. "Das Flugzeug ist von einem Freund bei der DEA geliehen," erklärte Wade, "Jetzt drehen die Küstenwache und die FAA ihre Runden. Ihr seid bis 06:00 Uhr nicht vom Radar zu erfassen." Er griff in das Flugzeug und holte einen Bogen Papier hervor. "Hier ist das letzte SAT CAM Bild aus Langley. Bleiben Sie unter 600 Fuß."

„Fünfhundert Fuß!“ korrigierte ihn Natalia, während sie die Karte studierte.

"Wer ist das denn?" fragte Wade verwundert. "Natalia Simonova." stellte Bond sie vor.

„Natalia SIMINOVA“, verbesserte sie James und sah ihn böse an.

"Die russische Transportministerin." fügte Bond hinzu. Ob es so eine Position überhaupt gab? Wade signalisierte mit seinem Strohhut, dass er privat mit Bond sprechen wollte. Sie entfernten sich ein paar Schritte. "Hast du sie überprüft?" wollte Wade wissen. Niels setzte einen besserwisserischen Gesichtsausdruck auf und meinte: " Von Kopf bis Fuß!" Wade grinste. "So, ihr sucht also eine Satellitenschüssel so groß wie ein Fußballfeld? Die gibts nicht! In Kuba kann sich niemand eine Zigarre anstecken, ohne dass wir das mitbekommen!"

„Sie muss hier sein.“, beharrte Natalia. „Sie ist eine Kopie von der in Severnaya – ähnlich wie eure geheimen Transmitter in Neuseeland!“

"Ich war nie in Neuseeland," entgegnete Wade und wandte sich zu Bond: "Wie kann sie davon wissen?" Bond überging diesen Kommentar und erkundigte sich: "Und wenn sich Verstärkung brauche?" "Du erreichst mich über Funk, ich schicke dir dann die Marines." informierte ihn Wade, "Übrigens, zieh nach links am Ende der Startbahn, Kuba ist 7 Meilen zu deiner Rechten." Er geht zum Auto. "Hey, Wade!" rief Niels, während er ihm die Schlüssel zuwarf und er sie in seinem Hut auffing. "Nur eine Sache noch..." "Ja?" antwortete Wade, beim Einsteigen. "Drück keinen der Knöpfe im Wagen!" ermahnte er ihn. "Jo, James. Ich habe Glück. Aber sei vorsichtig, er weiß, dass ihr kommt!" verabschiedete er sich und fuhr davon. Niels und Milseya blieben mit dem Flugzeug zurück.

Die Szene hatte sich verändert. Es war Abend und Niels saß am Strand vor ihrem Strandhaus, in seinen Gedanken versunken.

Natalia näherte sich langsam. Sie trug einen weißen Bikini und dazu passend einen weißen, durchsichtig schimmernden Pareo - doch trotz ihres äußerst reizvollen Anblickes, bemerkte James sie nicht. Sie setzte sich neben ihn.

„Er war dein Freund .. Travelyan?“, fragte sie leise.

Niels starrte sie an, antwortete jedoch nicht. Er fand, dass ihr das Outfit gut stand, es sah sogar sehr sexy aus.

„Und jetzt ist er dein Feind und du wirst ihn töten. Ist es wirklich so einfach?“, fragte sie weiter.

"In einem Wort...JA!" flüsterte er, doch Niels teilte diese Meinung nicht.

„Es sei denn, er tötet dich zuerst“, erwiderte Natalia herausfordernd.

"Natalia..." versuchte er sie zu besänftigen.

„Glaubst du, ich bin beeindruckt?“, herrschte sie ihn an. „Ihr alle! Mit euren Waffen, dem Töten .. und für was? Damit ihr Helden seid? Alle Helden, die ich kenne, sind tot!“

"Natalia, höre mir zu..." wollte er sie beruhigen.

„Wie kannst du nur so sein? Wie kannst du nur so kalt sein?“, fragte sie entsetzt.

„Nur deshalb bin ich noch am Leben.“, versuchte James ihr zu erklären.

„Nein! Deshalb bist du allein!“, erklärte Natalia-Milseya wütend und stand abrupt auf. James-Niels packte sie am Arm, zog sie wieder zu sich herab, dicht an sich und ...

Das Feuer im Kamin brannte immer noch hoch und wärmte den Raum.

„James?“ Natalia erhob sich ein wenig und sah ihn an.

Er öffnete seine braunen Augen und flüsterte: "Ja!"

Sie veränderte ein wenig ihre Position. „Im Zug, als du ihm gesagt hast, er solle mich töten und dass ich dir nichts bedeute... Hast du es so gemeint?“ Sie strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn.

"Ja!" entgegnete er trocken.

Überrascht und ein wenig beleidigt sah sie ihn an.

"Das ist ein Grundsatz," erklärte er, "bluffe immer!"

„OH!“ Natalia-Milseya griff rauflustig nach dem Kopfkissen und drückte es ihm lachend aufs Gesicht

James-Niels musste laut auflachen, während er sich befreite. Dann grinsten sich die Beiden an, während er sich langsam zu ihr hin drehte...

[inanchfe und Phanan in „Bond. James Bond.“ zum zweiten]

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Hotel Egrimo – Betazed City – Betazed – 5:30 Uhr

Nannis Kopf auf der trainierten Brust ihres Freundes Lucas und schlief ruhig und tief. Ihr Freund tat es ihr gleich und immer wenn er einatmete hob sich langsam Nannis Kopf. Das Liebespaar hatte eine aufregende Nacht gehabt und erholte sich nun von der äußerst befriedigenden Anstrengung. Beide schliefen seelenruhig als sich das Terminal aktivierte und anfing laut zu piepsen.

PIEP – PIEP – PIEP

Die Augen von Lucas öffneten sich schlagartig und musterten die Umgebung, aber sein Körper wollte sich nicht in Bewegung setzen.

PIEP – PIEP – PIEP

Jetzt öffneten sich auch die Augen von Nanni und ihr Körper rekelte sich in der Bettdecke. Dann suchte sie nach dem störenden Ton und fand die Quelle in Form des Terminals. Sie wusste sofort was zu tun. „Schatz, steh bitte auf und geh ans Terminal!“ forderte sie Lucas auf und lächelte ihn liebevoll an.

PIEP – PIEP – PIEP

Lucas fand die Idee nicht sehr angenehm und meinte: „Och Mausi, wieso gehst du nicht? Es könnte AUCH für dich sein.“ Dann schaute er ihr genauso liebevoll in die Augen und hauchte ihr ein Küsschen hin.

PIEP – PIEP – PIEP

„Sei bitte ein Gentleman und geh an das blöde Terminal. Ich habe, wie du weißt, nichts an…“ konterte Nanni und hob die Decke so hoch, dass Lucas ihren nackten Körper sehen konnte.

PIEP – PIEP – PIEP

„Also ich finde es sehr schön, wenn du nackt vor mir herumläufst!“ meinte Lucas und grinste beinahe wie der Gott des Schelms. Dann drehte er sich auf die Seite und hielt sich das Kopfkissen auf die Ohren.

PIEP – PIEP – PIEP

Nanni wurde langsam sauer und stupste Lucas in die Rippen. Dann riss sie ihm das Kissen runter und brüllte ihm ins Ohr. „Geh jetzt an das verdammte Terminal oder …“ Doch der Biologin fiel keine vernünftige Drohung ein. Lucas hatte mit dieser Reaktion seiner Freundin nicht gerechnet und fiel ganz erschrocken vom Bett auf den Boden. „Na großartig“ murmelte er vor sich hin und schlurfte schlaftrunken in Richtung Tisch, wo das Terminal stand.

PIEP – PIEP – PIEP – BLINK

Lucas hatte das Terminal erreicht und aktiviert. Auf dem Bildschirm tauchte das Gesicht von Admiral Akagi. Lucas nahm sofort Haltung an, um dann festzustellen dass er kein T-Shirt anhatte. „Kon ni chi wa – Lucas, San“ begrüßte ihn der Admiral, der auch ein alter Freund der Familie Bishop war. „Admiral Akagi, mit ihnen hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Gibt es neue Informationen über meinen Vater?“ erkundigte sich Lucas und nahm auf einem Stuhl vor dem Terminal platz. Der Admiral räusperte sich, rückte die Schulterpolsterung seiner Uniform zurecht und meinte dann: „Nein, Lucas es gibt keine neuen Informationen über deinen Vater und dann gibt es leider noch eine Sache, die dir überhaupt nicht gefallen wird. Aber dass werde ich offiziell tun müssen.“

„Admiral, sie sprechen mal wieder in Rätseln…“ entgegnete Lucas und in Gedanken formte sich ein Bild, eines kleinen grünen Gnoms, der auch immer komisch sprach. Das Bild war nun fast vor seinen inneren Augen und Lucas musste grinsen.

Admiral Akagi räusperte sich erneut und nahm wieder Haltung an und befahl dann: „Lt. Bishop ihr Urlaub ist hiermit beendet. Sie sind ab sofort wieder im Dienst und ich brauche sie im HQ der Sternenflotte. Die USS Redemption nimmt heute auf Betazed Wissenschaftsgüter an Bord. Es sind 2 Plätze an Bord frei, für sie und Ensign Stevenson, die ab sofort auch wieder im Dienst ist. Auf der Meeresstation Triton ist ein Biologe ausgefallen und Ensign Stevenson soll ihn ersetzen. Melden sie sich um 8:00 Uhr im Logistikzentrum der Sternenflotte auf Betazed bei Commander Sarah Murray. Wenn sie auf der Erde sind, kommen sie Lt. Bishop nach San Francisco ins Sternenflottenhauptquartier. Ensign Stevenson wird von der Redemption direkt nach Triton gebeamt. Gute Reise!“. Und mit diesen Worten endete die Übertragung und die gute Laune von Lucas und Nanni.

„Das darf nicht wahr sein! Die trennen uns wieder…“ heulte Nanni laut und dicke Tränen liefen ihr über die Backen. „He meine Süße, jetzt weine doch nicht, wir sind halt Offiziere der Sternenflotte. Wenn ich in San Francisco fertig bin, komme ich sofort nach Triton.“ versuchte Lucas seine Freundin zu beruhigen. „Versprochen?“ schluchzte sie und schaute mit ihren verheulten Augen ihren Freund an. „Na klar, meine Süße. Aber hör jetzt auf zu weinen!“ meinte Lucas und drückte Nanni. Dann küssten sich beide leidenschaftlich und fingen an ihre Sachen zu packen. Danach schrieb Lt. Bishop eine Nachricht an seine Mutter und erklärte ihr die Umstände. Ensign Nanni Stevenson verfasste eine Mitteilung an ihre Schwester Hanni, um ihr mitzuteilen, dass sie kurzfristig nach Triton versetzt worden war. Nachdem das erledigt war, mussten beide auch schon das Hotelzimmer verlassen. Nach einer schnellen Taxifahrt meldeten sich die beiden bei Commander Murray. Die Afrikanerin hatte auch Dreadlocks wie Lt. Bishop. Sie war sehr freundlich und wurde sofort mit Nanni und Lucas auf die Redemption gebeamt. Das Schiff der Miranda-Klasse hatte alle Güter an Bord gebracht und beschleunigte auf Warp 5 Richtung Erde.

Drei Tage später erreichte die Redemption die Erde. Lt. Bishop und Ensign Nanni Stevenson betraten gemeinsam den Transporterraum. Nanni hatte schon wieder feuchte Augen und hielt die Hand von Lucas ganz fest. Dann kam die Minute des Abschieds. „Viel Spaß auf der Meeresstation meine Süße!“ wünschte Lt. Bishop seiner Freundin und umarmte sie. „Ich wünsche dir auch viel Spaß, bei immer was du machen musst…“ entgegnete ihm Nanni und drückte ihren Freund fest an sich. Ein letztes Mal küssten sich die beiden Verliebten, dann bestieg Lt. Bishop die Plattform des Transporters und wurde ins HQ der Sternenflotte gebeamt. An der Transporterkonsole stand ein Bolianer im Rang eines Petty Officer First Class und beobachtete das ganze Spektakel. Nun betrat Nanni schluchzend den Transporter. „Dass Frauen immer so sentimental sein müssen…“ äußerte sich der Bolianer abfällig.

„Ach halten sie ihre dumme Klappe und beamen sie mich nach Triton“ motzte Nanni den dicklichen Blauhäuter an. Der sagte keinen Ton und betätigte die Beam-Taste.

Wenige Augenblicke rematerialisierte Lt. Bishop im HQ der Sternenflotte und machte sich sofort auf den Weg zu Admiral Akagi.

Auch Nannis Moleküle wurden wieder ordnungsgemäß auf der Meeresstation Triton zusammengesetzt. Sie wurde von einer Trill namens Lt. cmdr. Larana Grol begrüßt und zu ihrem vorübergehenden Quartier gebracht.

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Jeremiah saß auf den Teppichboden im Wohnzimmer und sah Samuel beim Spielen zu. Seine Schwester besuchte an der Akademie noch ein paar Zusatzkurse und Hanni hatte sich in den Garten gelegt, um sich zu bräunen. Plötzlich piepste das Kommterminal. In Erwartung, dass sich sein Vater melden würde, nahm der Lieutnant seinen Halbbruder auf den Arm und aktivierte das Terminal. Auf dem Bildschirm erschien Vizeadmiral Schreiber: "Guten Morgen Lieutnant. Schön, Sie zu sehen." "Guten Morgen Admiral. Wollen Sie mich noch mal an meine Vorlesung am Montag erinnern?"

"Nein, das nicht. Aber ich habe mir ihre Dienstakte vorgenommen und dabei etwas entdeckt. Sie wissen ja, dass Offiziere der Kommandolaufbahn alle zwei Jahre ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen, sofern nicht aktiv mit Kommandoaufgaben betraut sind. Und wenn ich mich recht entsinne, hatten sie ihren letzten Test noch unter meiner Ägide."

Jeremiah lächelte, als er an den von dem Admiral genannten Test dachte. Damals musste er mit einen Schiff der Galaxyklasse zwei Frachtschiffen beistehen, die unter den Beschuss dreier Schiffe der Galorklasse geraten waren. Zum Glück für den Lieutenant hatte der Test auf den Holodeck stattgefunden, Und der Admiral fuhr fort: "Dieses Mal werde Sie aber eine simulierte Schlacht gegen einen anderen Sternenflottenoffizier schicken. Da kann man nicht einfach die Selbstzerstörung aktivieren, um die letzten beiden Gegner mit in den Tod zu reißen."

"Da gibt es ein kleines Problem, genauer gesagt halte ich es gerade im Arm.", begann Jerry abzuwehren. Doch als er den Gesichtsausdruck des Admirals sah, lenkte er ein. "Ich finde schon eine Möglichkeit."

Eine halbe Stunde später waren Samuel, Hanni und Jeremiah im Büro von Admiral Schreiber, die beiden letztgenannten natürlich in Uniform. "Wenn sie nichts dagegen haben, würde ich darum bitten, dass meine Freundin und mein kleiner Bruder Sie begleiten und sich das Spektakel ansehen." schlug der Lieutenant vor und fügte in Gedanken hinzu: Oder sie sehen, wie ich mich blamiere."

"Ich habe keine Einwände.", erwiderte der Admiral. Er drehte seinen Deskviewer so um, dass Jerry mit darauf sehen konnte und erklärte: "Sie erhalten das Kommando über die USS Omaha, einen Schiff der Steamrunnerklasse. Ihr Gegner erhält ein baugleiches Schiff. Beide Besatzungen werden hauptsächlich aus Kadetten bestehen, unterstützt von einigen Unteroffizieren."

Er lächelte kurz und fügte hinzu: "Das ganze Spektakel, wie Sie es nennen, wird von der USS San Fransisco aus beobachtet." Der Admiral erhob sich. "Aber jetzt sollten wir uns auf den Weg zum Mars machen." Er aktivierte seinen Insignienkommunikator: "Schreiber an Transporterkontrolle. Vier Personen hoch beamen." Die Gruppe rematerialisierte auf einen Shuttle der Argoklasse. Der Admiral gab dem Piloten den Befehl sofort zur Utopia Planetia Schiffswerft zu fliegen. Jeremiah nutzte die kurze Flugzeit, um sich mit 'seinen' Schiff vertraut zu machen.

"Ich soll was?" fragte Lt. Bishop ungläubig und schaute Admiral Akagi verwundert an. "Ja, Lt. Bishop, Sie übernehmen für ein Trainingsmanöver das Kommando über die USS Pacific, einem Schiff der Steamrunnerklasse..." wiederholte der Admiral sein Wort und ging um seinen Schreibtisch herum. Lucas freute sich sehr einmal ein Kommando zu haben, aber der Kurs zur Kommandoführung war schon länger her. "OK, es war ja ein Befehl und dem werde ich mich nicht widersetzen." entgegnete Lt. Bishop und drehte sich zu Admiral Akagi. Der Admiral holte ein Döschen aus der ersten Schublade seines Schreibtisches und ging damit zu seinem Aquarium, indem sich japanische Kampffische befanden. Er öffnete das Döschen und schüttete etwas Trockenfutter in das Aquarium. Dann drehte er sich wieder zu Lucas und meinte: "Ach so, Sie werden noch einen Gegner haben, der ein baugleiches Schiff besitzt - die USS Omaha. Beide Besatzungen bestehen hauptsächlich aus Kadetten unterstützt von Unteroffizieren. Ihr erster Offizier ist Sharon Cook, ein sehr aufbrausende, junge Frau von der Luna-Kolonie."

"Gut, und wo soll das Spektakel stattfinden?" stellte Lucas seine nächste Frage und warte gespannt auf die Antwort. Der Admiral fütterte noch mal seine Fische, räumte das Döschen weg und aktivierte seinen Kommunikator "Akagi an Alphaflyer Domestic - 2 Personen hochbeamen" "Was?" wollte Lucas noch rufen, aber im nächsten Moment saß er in einem anderen Alphaflyer, der Richtung Utopia Planetia unterwegs war.

Jeremiah war so vertieft in seine Lektüre, dass er von Hanni angetippt werden musste. "Jerry, wir sind da." Halb erschrocken sah der Lieutnant auf. Durch das Frontfenster konnte man die lang gestreckten Konturen der USS Omaha sehen. Mit seinen an den Diskussegment angebrachten Warpgondeln in dem darunter befindlichen Navigationsdeflecktor, gewann die Omaha, ähnlich ihrer Schwesterschiff, nicht den Preis als das schönste Schiffe der Sternenflotte. (Der nach Jeremiahs Meinung eher den eleganten Linien einer Sovereign zustand.) Aber ähnlich wie die Defiantklasse waren Steamrunner kleine wendige Eskortschiffe, die sich selbst mit den besten anderer Völker, wie dem klingonischen Bird of Prey oder der cardassianischen Hidekiklasse, messen konnte.

Jerry verabschiedete sich von seiner Freundin mit einen Kuss, bevor er mit dem Admiral auf die Brücke der Omaha beamte. Der Lieutnant sah sich um. Die Brücke wies sowohl Ähnlichkeiten mit der Brücke der Community auf, als auch mit der Brücke der Defiant. Vor den großen Hauptbildschirm befand sich die breite Konsole für Conn und Ops, dann kam der allein stehende Captains Chair und dahinter eine taktische Station. An den seitlichen Wänden befanden sich noch einige Hilfskonsolen für Wissenschaft und Technik und an der Rückwand ein großes Schiffsdiagramm. Neben die Diagramm befanden sich jeweils an beiden Seiten ein Schott, das den Zugang zu den Turboliften freigab.

"Meine Damen und Herren, das ist Lieutnant j.G. Jeremiah Esteban. Er wird für die folgende Trainingssimulation ihr Captain sein.", stellte der Admiral den doch ein klein wenig unsicher in die Runde schauende Jerry vor.

Der Pilot des Alphaflyer konnte nicht gut navigieren, dem Admiral wurde auf einmal sehr schlecht. Er holte schnell eine Tüte aus seiner Uniformtasche und hielt sie sich vors Gesicht. "Ensign, wo haben Sie denn Fliegen gelernt?" erkundigte sich Lucas und schaute den Piloten böse an. "Äh bei bei...." stammelte der Ensign und lief knallrot an. Der Admiral hatte mittlerweile seinen Mageninhalt in die Kotztüte umgelagert und es ging ihm schlagartig wieder besser. Endlich hatte es der Flyer geschafft und kam bei der Schiffswerft an. "So Lt. Bishop, dort drüben ist die Pacific, viel Glück und dass Sie mir ja gewinnen..." erklärte der Admiral dem Sicherheitschef und klopfte ihm zum Abschied auf die Schulter. "Äh, Admiral Akagi kommen Sie nicht mit, um mich vorzustellen?" wollte Lucas vorsichtshalber wissen. "Nein, Kadett 1 Class Sharon Cook weiß Bescheid, die Crew ebenfalls - wenn ich mich wieder melde geht es los!" beantworte Akagi die Frage des Australiers und setzte sich neben den Piloten. "Lt. Bishop an Pacific - Beamen sie mich rüber" sprach Bishop in seinen Kommunikator und entmaterialisierte.

"Vorne an der OPS haben wir Jenax Queel. Daneben ihren Piloten Tarrance McDuff. Beide schließen in ein paar Wochen die Akademie ab", stellte Admiral Schreiber, die Brückenoffiziere vor. "Ihr taktischer Offizier und Stellvertreter ist Moreg." Der Klingone nickte nur unverbindlich. Als letztes stellte der Admiral noch den Chefingenieur vor, einen brummigen Chief namens Douglas Mendoza. "Nun muss ich aber los. Viel Erfolg. Und ich hoffe, Sie haben nichts verlernt.", verabschiedete sich der Admiral und ließ sich auf die San Fransico beamen. Jeremiah setzte sich in den Captains Chair und spürte wie langsam das Lampenfieber in ihm hochstieg. Um sich abzulenken, besah er sich sein Statusdisplay. Das informierte ihn darüber, dass ihr Gegner die USS Pacific sein wurde. Mit mehr Zuversicht, als er innerlich fühlte, gab er seine ersten Befehle: "Also Leute, auf geht's. Ms. Queel, holen sie bei der Dockleitung eine Starterlaubnis ein." Die Betazoidin nickte und bearbeite ihre Konsole. „Mr. Moreg, schalten sie die Waffen auf Simulationsmodus." "Aye Sir. Torpedodummies werden geladen. Phaser auf 1/100 Standardlevel. Der Bordcomputer berechnet den erlittenen Schaden." Inzwischen war die Omaha zum Start freigegeben und das Schiff verließ vorsichtig das Dock und setzte Kurs auf den Asteroidengürtel, der sich zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter befand. Hier sollten sie auf ihren Gegner warten.

Lt. Bishop materialisierte genau auf der Brücke der USS Pacific und vor ihm stand Sharon Cook. Sie hatte lange rote Haare und grüne Augen, ansonsten schien sie irischer Abstammung zu sein. "Lt. Bishop, ich begrüße Sie auf der Pacific, mein Name ist Sharon Cook und ich bin bei dieser Mission ihr erster Offizier" stellte sich die junge Frau vor. Lt. Bishop nickte freundlich und inspizierte die Brücke. Vor dem großen Hauptbildschirm befand sie die breite Konsole für CONN und OPS, dann war da der allein stehende Captains Chair und dahinter eine taktische Station. An den seitlichen Wänden befanden sich noch einige Hilfskonsolen fur Wissenschaft und Technik und an der Rückwand ein großes Schiffsdiagramm. Neben dem Diagramm befanden sich jeweils an beiden Seiten ein Schott das einen Zugang zu den Turboliften freigab. "Dann sitzen an der CONN Giovanni Tripoli und an der OPS Micheal Rosenwall - Taktischer Offizier ist Vrool und Chefingenieur ist Petty Oficer Second Class Tschakar" stellte Miss Cook die restliche Führungscrew vor. Lt. Bishop nahm im Stuhl des Captains Platz und meinte dann: "Mr. Tripoli Starterlaubnis einholen und umgehend starten - Ziel der Asteroidengürtel 4-8." Der Italiener befolgte den Befehl und die Pacific setzte sich in Bewegung. "Mr. Vrool alle Waffen auf Simulationsmodus" befahl Bishop als nächstes und der Andorianer gehorchte ebenfalls problemlos und stellte die Waffen um.

Die Omaha war schon angekommen und da von der Pacific weit und breit nichts zu sehen war, beschloss Jeremiah seinen Gegner eine kleine Überraschung zu bereiten. Alle Systeme bis auf die passiven Sensoren und die Lebenserhaltung wurden heruntergefahren, nachdem man das Schiff hinter einen Asteroiden 'geparkt' hatte. Dagegen erhob Moral Einspruch: "Sir, eine solche Vorgehensweise ist nicht ehrenvoll. Wir liegen nicht wie romulansiche P'tak auf der Lauer und warten auf Beute." "Was ist dann mit der klingonischen Tarnvorrichtung?", konterte Jerry. Auch Chief Mendoza hatte Einwände. "Sir, ich muss sie darin erinnern, das wir fast eine Minute brauchen um alle System betriebsbereit zu haben. Während der Zeit sind wir verwundbar." "Ich baue auf unseren Überraschungseffekt, Chief. Sorgen sie nur dafür, das alles schnell geht", ignorierte Jeremiah diesen wohlgemeinten Rat.

"Mr Rosenwall, die Sensoren auf breite Streuung und scannen Sie die Asteroiden. Die Omaha ist früher abgeflogen als wir, wenn sie schlau sind, verstecken sie sich. Mr Vrool machen sie mal 2 Torpedos scharf" befahl Lt. Bishop in neutralem Ton und lehnte sich zurück. "Äh Mr. Bishop, wie können wir dem Überraschungsmoment entkommen" fragte Sharon Cook ganz erstaunt. "Och mit einem kleinen Trick geht alles..." meinte Lucas und grinste.

"Sir, da scannt jemand die Asteroiden.", bemerkte Jenax nach einer endlos scheinenden Viertelstunde. "Die Pacific.", fragte Jerry. "Kann ich nicht genau sagen. Aber wir sind abseits jeder Hauptdurchflugsroute. Es ist daher anzunehmen. Aber genaueres könnte ich nur durch einen aktiven Scan herausfinden." Man merkte der jungen Frau die Anspannung an. "Aber das würde unsere Position verraten", bemerkte der Chefingenieur der Omaha. Jerry überlegte kurz und entschied dann: "Moreg. Schleusen sie eine Sonde vom Typ II aus. McDuff, Manövertriebwerke achtern. Minimalen Schub. Wir schleichen uns etwas tiefer rein. Nach 1000 Kilometer werfen wir eine zweite Sonde ab, über die wir die erste steuern. Das sollte uns genügend Zeit geben, um unsere System hochzufahren, sollte es wirklich die Pacific sein."

"Lt. Bishop ich konnte eine schwache Warp-Signatur entdecken" meldete Rosenwall und freute sich. "Da wir abseits einer normalen Flugroute sind, muss es die Omaha sein" fasste Sharon Cook zusammen. "OK gut Mr. Vrool, dann aktivieren sie bei den beiden Torpedos den Simulationsmodus und zielen sie auf den Asteroid in der Nähe der Warpsignatur." befahl Lt. Bishop und grinste. "Aber Sir, das ist unfair" widersprach der Andorianer vorsichtig. Diese Kadetten mussten einfach immer widersprechen. Aber er war schließlich auch mal jung und ein Grünschnabel. "Wissen sie Vrool - verstecken ist auch unfair und jetzt tun Sie es bitte" meinte Lucas und zeigte mit seinem Finger auf einen Asteroid.

Der Asteroid explodierte und zerstörte die Sonde. "Verdammt, das war knapp", bemerkte McDuff erschrocken. "McDuff, das ist noch gar nichts. Es ist knapp, wenn ein Torpedo haarscharf über das Schiff fliegt und explodiert. Mendoza, Systeme hochfahren, Moreg, machen Sie eine Salve Quantentorpdos klar. Queel, ich brauche den Taktikscreen." Jeremiah ließ seine Brückencrew wirbeln. Nach einer guten Minute wurde das Bild auf den Hauptschirm durch eine strategische Karte ersetzt. Die Pacific war rot markiert.

Der Lieutnant entschied sich für etwas Einfaches: "McDuff, Angriffsmuster Alpha fünf." Sofort erwachten die Impulsantrieb zum Leben und beschleunigten das Schiff auf knapp einen Viertel Lichtgeschwindigkeit. Die Omaha hatte kaum direkten Sichtkontakt zu ihrem Gegner, da ließ Jerry die vier Torpedos abfeuern und abdrehen.

"Gut, wir haben das Huhn aufgescheucht – Tripoli, sofort Ausweichmanöver Beta 3 und Vrool, sofort umschalten und die Waffen online bringen" rasten die Befehle nur so aus Bishops Mund. Jeder auf der Brücke befolgte die Befehle exakt und tat sein Bestes. "Achtung, ein Torpedo kommt auf uns zu - Vorbereiten auf Einschlag" meldete Rosenwall. "Nein, aufpassen" meinte Lt. Bishop und sprang zu Tripoli an die CONN. "OK, kennen sie die Eskimorolle beim Kajak fahren?" fragte Lucas den erstaunten Piloten. "JA, die kenne ich, aber das nennt man Barrel. Soll ich einen Barrel fliegen?" "Ist doch egal wie das heißt, Mr. Tripoli und jetzt auf mein Kommando - 3...2...1...JETZT" rief der Australier und die Pacific machte eine Rolle. Das Schiff ächzte unter der Belastung, aber entkam dem Torpedo.

Alex und U_E in „Zu den Waffen – Teil 1“

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"Haben Sie schon Fortschritte mit dem Aufspüren der Mitglieder aus S’Talons Crew gemacht, die den Anschlag auf ihren Kommandaten überlebt haben?"

"Ja und Nein - drei von ihnen haben wir finden können. Sie sagen alle drei weiterhin aus, dass Latta das Schiff ihres Mannes zerstört hat. Wort für Wort die Aussagen, die sie auch vor den Untersuchungsausschüssen getätigt haben. Einer von ihnen wird übrigens so schnell mit niemandem mehr sprechen.... Die anderen haben Familie und werden nicht wagen, unser kleines 'Gespräch' an Latta zu melden, wenn Sie wissen, was ich meine. Die restlichen zwei sind verschwunden. Wir konnten sie nicht finden, aber wir suchen weiter."

"Ich heiße es nicht gut, dass Sie die Familien dieser Männer in die Sache reinziehen!"

Solem zuckte mit den Schultern und ging auf diesen Einwand nicht weiter ein.

Der Andere seufzte. "Ich erwarte in dieser Angelegenheit so langsam Ergebnisse von Ihnen. Haben Sie wenigstens Informationen aus diesem Solak herausholen können?"

"Nun ja...."

"Ja?!"

"Wissen Sie, dieser Vulkanier ist zäh. Kontrolle der Körperfunktionen, Ertragen von Schmerzen... Diese Blutverräter wissen, wie man mit Folter umgeht! Er scheint alles ertragen zu können. Glauben Sie mir, ich habe alles versucht, was keine allzu großen Spuren hinterlässt. Holzspäne unter die Fingernägel, chinesische Wasserfolter, Stromstöße... Das einzige, was bisher wenigstens eine emotionale Reaktion hervorrufen konnte war das Beinahe-Ertrinken." Solem lächelte beinahe glückselig bei der Erinnerung. "Wer hätte gedacht, dass Vulkanier so wasserscheu sind..."

"Es freut mich zu sehen, dass Ihnen Ihre Arbeit so viel Freude bereitet." Die Stimme des Anderen wurde eisig und ungeduldig. "Ihr Herr Grunnar allerdings hätte mir mittlerweile alle Puzzlestücke geliefert, die ich für meine Rache an Latta brauche."

"Was für ein Kunststück, wenn man Mentalsonden zur Verfügung hat! Solange Sie mir keine Spezialisten aus dem Tal'Shiar besorgen können bin ich eben auf die altmodischen Methoden angewiesen!"

"Seit Grunnars Verhaftung sind unsere noch verbliebenen Verbündeten im Tal'Shiar auffällig still geworden... Ich fürchte, dass wir von dieser Seite momentan keine Unterstützung erwarten können. Umso wichtiger ist es, dass wir Ergebnisse vorweisen! Die, die sich aus freien Stücken unserer Bewegung angeschlossen haben, werden unruhig. Sie fürchten um ihren eigenen Hals. Selbst Erpressungen wirken nicht mehr. All meine wahren Getreuen sitzen im Gefängnis oder haben ihr Leben für mich gelassen. Ich habe momentan nur die 'Anhänger' zur Verfügung, die ich für ihre Dienste bezahle." Das Gesicht des Anderen verzog sich in Abscheu. "Gesindel. Ausgestossene. Söldner. Gedungene Mörder. Auf diese Weise werde ich meinen Anspruch niemals legitimisieren können!"

Ein sinistres Lächeln schlich sich auf die spinnenhaften Züge Solems. "Ich hätte da noch eine Idee, wie wir unseren vulkanischen Freund zum Sprechen bringen könnten..."

"Machen Sie es nicht so spannend! Erzählen Sie!"

"Wir müssen nur die Familie dieses Solak in die Finger bekommen. Was meinen Sie, wie schnell der alles über seine Tante, ihre Verbindungen zur Föderation und noch viel mehr auspacken wird, sobald ich seinen Sohn...."

"EIN KIND?! SIE WOLLEN EIN KIND FOLTERN?!" Echtes Entsetzen trat in die Augen des Anderen. "Nein, das kann ich nicht zulassen. Wenn wir anfangen, Kinder zu foltern, dann sind wir nicht besser als Klingonen! Kinder sind heilig!"

Solem zuckte mit den Schultern. "Es ist Ihre Entscheidung. Ich bin nur ein unwürdiger Diener und ein unwissnder Sklave. Alles, was ich für Sie und meinen Herren tun kann, das bin ich bereit zu tun - selbst wenn es gegen die Moral verstösst. Es liegt alleine in Ihrer Hand, ob das Reich weiterhin in Untätigkeit und Völlerei versinkt. Ob wir weiterhin das Schoßtier der Föderation bleiben. Ob wir weiterhin Milde gegenüber der Klingonen und Cardassianer walten lassen. Ich habe wirklich geglaubt, dass, wenn Sie erstmal Cäsar sind und mein Herr Ihr Oberster Prätor...."

Bei dem Wort 'Cäsar' ging eine Veränderung in der Haltung des Anderen vor. Seine Entschlossenheit schien sich zu wenden. Mit einer Handbewegung schnitt er Solem das Wort ab. "Genug der Schmeicheleien! Nur damit Sie es wissen: Ich habe von nichts, was Sie tun, Kenntnis! Nichts davon darf jemals an die Ohren des Volkes gelangen! Haben Sie verstanden?!"

Der Andere erhob sich und warf seine Amtstunika mit einer energischen Geste über seine Schulter. "Und erhöhen Sie das Kopfgeld auf den Mann und das Kind des Solak."

Solem sah seinem neuen Gebieter nach. Er rieb sich die Hände, pure Gier stand troff aus jedem Winkel seiner Miene. Schnell wunk er einen unter ihm stehenden Sklaven zu sich und gab Anweisungen. Bald schon würde dieses Kind ihm gehören! Die Vorfreude begann den Romulaner unruhig zu machen. Ob er Solak von seinen Plänen erzählen sollte? Ihn mit der Angst quälen? Aber nein... Er musste noch Geduld üben.

Vielleicht sollte er in den Club gehen und sich ein wenig entspannen...

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Dem Abstecher nach Pollux IV stand nichts im Wege, und das nicht nur weil Captain Barnhelm Vinara jeden Wunsch erfüllt hätte. Die Andorianerin beamte mit Lieutenant Madrik und Lieutenant Gabler auf die Oberfläche, wo der Wissenschaftsoffizier beinahe einen Weinkrampf bekam.

"Friedhelm, was ist denn los mit dir? Hier gibt es doch Sand soweit das Auge reicht!", erkundigte sich der Sicherheitsoffizier besorgt.

"Ja, aber ich habe keinen Platz mehr an Bord um meine Sammlung aufstocken zu können!"

Sie befanden sich an der zweiten Hauptausgrabungsstätte, welche etwa 2000 Kilometer von dem Ort entfernt lag an dem Captain Kirk seinerzeit mit Apollon aneinandergeraten war. Eine Gruppe von vier Zivilisten und zwei Sternenflottenoffizieren in gelben Uniformen näherte sich ihnen. "Willkommen auf Pollux IV, meine Herrschaften", begrüßte sie die Frau an der Spitze, "ich bin Dr. Agneta Ranjal, die derzeitige Leiterin der archäologischen Ausgrabungen. Das sind mein Chefgeologe Dr. Wilkon Benzar, Historikerin Dr. T'Pan, Bergbauingenieurin Marina Gametti und Fähnrich Povin sowie Crewman Hoover von der Sicherheit."

Vinara bedankte sich und stellte im Gegenzug sich und ihre beiden Begleiter vor. "Dann werden die Ausgrabungen nicht mehr von der Sternenflotte geleitet?"

"Nein, die stellt nur etwa die Hälfte der Sicherheit sowie einen Verwaltungsoffizier. Noch vor einigen Jahren, speziell während des Dominion-Kriegs sah das anders aus, einige glaubten hier irgendwelche Waffen gegen den Feind, auch gegen die Borg zu finden. Dabei ist der spektakulärste Fund bisher ein noch voll erhaltener etwa 6000 Jahre alter Roboter mit duotronischem Gehirn, primitiver als das was wir heute herstellen können. Gefunden wurde er vor 20 Jahren."

"Dann gibt es sonst nichts von größerer Bedeutung?", wollte Gabler wissen.

Sie waren inzwischen zu einem Barackenkomplex geführt worden und im Büro Dr. Ranjals angelangt, wo die Erdenfrau indischer Abstammung nur mit ihren Gästen und der vulkanischen Historikerin hineinging - für mehr wäre kein Platz gewesen.

"Ich fürchte nein, Lieutenant", antwortete die Leiterin auf die vorhergehende Frage, "es scheint nun mittlerweile sicher dass dieser Planet nicht die ursprüngliche Heimat jener Wesen ist die unter anderem die irdische Mythologie beeinflusst haben. Vielmehr sollten wir Pollux IV als eine Art Brückenkopf betrachten, wenn es hier größere Einrichtungen gab wurden sie alle vor Jahrtausenden demontiert oder sind so gut versteckt dass wir sie bisher noch nicht gefunden haben. Lediglich der Generator der das handförmige Energiefeld generierte, das die Enterprise damals im Orbit festhielt konnte schwer beschädigt geborgen werden und das ist nun schon über hundert Jahre her. Von dem Tempel selbst und damit der Energiequelle ist gar nichts mehr übrig. Viele Forscher sind der Ansicht dass die Polluxaner schon bei ihrer ersten Ankunft auf der Erde und anderen Planeten in der Umgebung körperlose Energiewesen aus einer anderen Dimension waren, die sich künstliche Körper erschaffen mussten um hier agieren zu können."

"Und wie haben sie diese Körper erschaffen?", fragte nun Vinara.

"Entweder indem sie Besitz von primitiveren Humanoiden nahmen und so die Grundlagen erschufen oder durch direkte Materietransformation, wobei mir die erste These glaubwürdiger erscheint."

"Es gibt aber Beweise dafür dass eine Materietransformation durchaus möglich ist, wenn auch am ehesten unter Bedingungen wie bei einer Supernova."

Dr. Ranjal sah die Andorianerin erstaunt an. "Sie haben Beweise?"

"Ich werde Ihnen die entsprechenden Daten noch aushändigen, vorerst würde mich interessieren ob Sie etwas gefunden haben das darauf hindeuten könnte, dass auch die Polluxaner Leben aus lebloser Materie zu erschaffen vermochten?"

"Noch nichts Konkretes, aber vielleicht konnten sie es. Einfacher wäre es für sie aber gewesen bestehende Organismen durch Gentechnik zu verfeinern, wahrscheinlich auch mit einigen nanotechnologischen Zusätzen die es ihnen erlaubten Energie von externen Quellen zu absorbieren und so das zu vollbringen was uns aus den alten Aufzeichnungen bekannt ist. - Ich werde Ihnen mal unsere neuesten Fundstücke zeigen, aber erwarten Sie nicht zuviel."

Auf dem Weg zur eigentlichen Ausgrabungsstätte nahm Ranjal von einer weiteren Frau in Zivil ein überaus plumpes und riesiges PADD entgegen, überflog kurz den Text und setzte dann ihren Fingerabdruck darunter. "Eine Art Ehrerbietung an Captain Kirk", erklärte die Inderin, "einige unserer zivilen Sicherheitskräfte tragen auch Phaser im Stil des 23. Jahrhunderts, wenn auch in ihrem inneren Aufbau wie das PADD hier etwas modernisiert." Sie gab das Monstrum zurück und die andere Frau bedankte sich.

Die Fundstücke entpuppten sich als Fragmente von Steintafeln, in einer Schrift beschrieben die an Altgriechisch erinnerte. Dann gab es auch noch eine Schüssel und eine Vase, alles in allem nichts was auf eine technisch überlegene Rasse hindeutete.

"Die Inschriften enthalten eine Art von Bauernregeln, nützlich für die Landwirtschaft, aber wir wissen nicht ob sie von den Polluxanern selbst oder von normalsterblichen Humanoiden aufgeschrieben wurden", erläuterte T'Pan. "Wahrscheinlich für die Siedler gedacht die sich hier niederlassen und Apoll als ihren Gott anbeten sollten."

Vinara überreichte der Ausgrabungsleiterin nun ein - modernes - PADD mit den zusammangefassten Ergebnissen der diveresen Untersuchungen zur Lebenserschaffung.

"Das sieht wirklich interessant aus, Commander, aber bislang lässt sich kein konkreter Zusammenhang zu unseren Funden hier herstellen."

"Ich habe Gerüchte gehört dass es nach Kirks Begegnung noch zu einigen weiteren Zusammenstößen mit Polluxanern gekommen sein soll", schaltete sich nun Madrik, der Sicherheitsoffizier der Schweizer ein.

"Meistens sind das auch nur Gerüchte, obwohl im Fall der Excalibur durchaus einiges Wahres dran sein dürfte, aber auf solche Informationen haben Sie eher Zugriff als ich."

Sie waren bereits wieder auf dem Rückweg als ihnen plötzlich ein dicklicher Bolianer in schwarzer Kutte entgegengerannt kam; um seinen Hals baumelte ein riesiges silbernes Kreuz und er hielt ein Buch mit demselben Symbol in der Hand. "Halleluja, lobet den Herrn, die falschen Götter sind gefallen, drum lasst uns zum einzig wahren Gott beten, dem, der Fleisch wurde und all unsere Sünden auf sich nahm."

Dr. Ranjal seufzte. "Aber doch nicht die aller Humanoiden im Universum, Botal, das Christentum war eigentlich nur für die Menschen gedacht!"

"Oh, wer wird denn so engstirnig sein! Leider glaubt heute kaum noch ein Erdenmensch an den gesalbten Erlöser, aber ich werde nicht zulassen dass sein Wort untergeht. - Hier, Commander, ich habe zufällig eine andorianische Überesetzung der Bibel dabei, lesen Sie sie und bei näherem Interesse wissen Sie ja wo Sie mich finden können! - Und Sie, mein Herr, auch auf Trillianisch habe ich eine Ausgabe bei mir herumliegen, ich werde sie wenn Sie wollen gleich zu Ihnen an Bord beamen, sobald ich wieder zuhause bin."

"Vielen Dank, aber ich bin mit meinem Seelenleben zufrieden so wie es ist."

Vinara hielt derweil ihr Exemplar der Bibel, das der Priester (oder Mönch?) unter seiner Kutte hervorgezogen hatte regungslos in der Hand. Der Bolianer verabschiedete sich mit einem weiteren "Lobet den Herrn!" und war bald darauf schon wieder verschwunden.

Ranjal wirkte peinlich berührt. "Das ist zum Teil auch meine Schuld, ich hätte Sie vorwarnen müssen, irgendwie kriegt Referend Botal es immer mit wenn Besucher auf Pollux IV sind und dann ist er in seinem Missionierungseifer nicht zu bremsen... Sogar zwei romulanischen Gästen hat er vor drei Wochen eine Bibel in ihrer Sprache aufgedrängt."

"Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, es scheint mir dass eine gewisse Spiritualität zuweilen brauchbar sein kann wenn die Wissenschaft einmal nicht weiter weiß", entgegnete Vinara und bedankte sich für die Gastfreundschaft; doch gingen sie und ihre Begleiter erst nachdem sie noch einen ausführlicheren Rundgang durch die Ausgrabungsstätte und den meist aus einfachen Baracken bestehenden Forschungskomplex gemacht hatten.

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"Verdammt." entfuhr es Jeremiah. Auch die anderen wirkten enttäuscht, dass der Angriff keine Wirkung gezeigt hatte. "Es hat keiner gesagt, dass unsere Gegner in der Profiliga spielen.", beschwerte sich McDuff. "Tun sie auch nicht.", erklärte sein Vorgesetzter. "Laut Admiral Schreiber besteht die Crew ebenfalls aus Kadetten und Unteroffizieren wie bei uns. Knackpunkt durfte der Skipper der Pacific sein. Mich wurde es nicht wundern, wenn der drei Rangpins hat." "Das wäre ja unfair ihnen gegenüber, Sir.", bemerkte Jenax. "Das mag sein, Ms. Queel.", bestätigte Jeremiah. Er lächelte diabolisch. "Das heißt aber auch, dass ich ab sofort in die Kiste mit den etwas schmutzigen Tricks greife."

"Das Verstecken war noch kein fieser Trick, Sir." "Nein, Chief. Einen Hinterhalt legen ist eine Standardtaktik. Und von diesen rucken wir jetzt ab." Jeremiah wünschte sich Gregory Livingston herbei. Er war mit ihm lange Zeit an der Akademie eng befreundet gewesen und zusammen hatten sie einige gefahrvolle Trainingsmissionen auf dem Holodeck erfolgreich abgeschlossen, So eine Situation war genau sein Ding. Aber leider war das nicht möglich. abgesehen davon hatten sich die Wege der beiden jungen Männer nach einem heftigen Streit getrennt. "McDuff, fliegen sie uns tiefer in das Asteroidenfeld. Viertel Impuls." Wahrend de Pilot den Befehl ausführte, sahen die anderen Crewmitglider den Skipper der Omaha fragend an. "Das sollte uns etwas Zeit zum Nachdenken geben."

"Sir, die Omaha fliegt tiefer in den Asteroidengürtel" meldete Michael Rosenwall von der OPS und schaute aufgeregt nach hinten. "Dann sollten wir ihnen folgen..." schlug Sharon Cook euphorisch vor und handelte gegen jede Vorschrift. Der Italiener an der CONN wollte schon einen Kurs setzen, um die USS Pacific in den Gürtel zu steuern, als sich Lt. Bishop erhob. "Sie werden keinen Kurs setzen, wir bleiben hier und das nächste Mal treffen sie keine Entscheidung ohne mich zu fragen - Verstanden?" motzte der amtierende Captain seine Kadetten-Brückencrew an. Sharon Cook tat dann aber etwas Ehrenvolles. "Lt. Bishop ich habe mich ihnen widersetzt, bestrafen sie nicht die anderen dafür." meinte die junge Frau und schaute ihrem Vorgesetzten in die Augen. "Gut!" entgegnete Lucas und nahm wieder platz. "Wen wir ihnen folgen würden, hätten wir keinen Platz zum manövrieren und könnten keine effektiven Angriffsmanöver fliegen" mischte sich der Andorianer Vrool ein und erntete ein Klatschen von Lt. Bishop. "Ja, Mr Vrool das war absolut richtig. Was schlagen sie vor?" Der Andorianer überlegte und meinte dann: "Hier warten und schauen wo sie wieder rausfliegen?"

"Sir, die Pacific folgt uns nicht.", meldete Jenax ruhig. "Das ist doch gut so.", bemerkte Jeremiah. "Dann können wir uns in Ruhe, was wir als nächstes machen. McDuff fliegen sie uns hinter einen Asteroiden, damit uns die Pacific nicht orten kann und dann stoppen sie."

"Die Omaha ist von den Scannern verschwunden, Sir" meldete Rosenwall von der OPS. "Da haben sie ihre Antwort, Mr Vrool - U-Boot Taktik nennt man dass..." meinte Lt. Bishop und grinste.

Die Omaha hatte gestoppt und Jerry improvisierte eine Konferenz. Jerry machte eine Pause: "Wo müssen wir die Pacific treffen um deren Kampffähigkeit einzuschränken, egal wie gut der gegnerische Kommandant ist." "Bei den Waffen.", schlug Moreg vor. "Eine alte klingonische Weisheit besagt: "Ein Krieger ist ohne sein Batleth kein Krieger." "Das mag sein. Aber wie bei jedem kleineren Schiff lassen sich gerade die Waffensysteme schwer ausschalten. Glauben sie mir, die Taktik hat schon bei dem Jem' Hadar nicht geklappt.", erwiderte Chief Mendoza. "Außerdem wird man uns nicht so nahe rankommen lassen.", fugte der Kommandant der Omaha hinzu. "Was ist mit dem Antrieb. Wenn der außer Funktion ist konnten wir die Pacific aus ihren so genannten toten Winkel heraus angreifen.", bemerkte Tarrance McDuff. "Das haben wir doch gerade versucht. Hat nicht geklappt.", erinnerte Jeremiah den jungen Kadetten. Jenax Queel dachte laut nach: "Die Schilde müssen wir so oder so ausschalten. Wie wäre es mit den Sensoren." "Kadett, gerade sie sollten wissen, dass die Sensoren gut in der Hülle versteckt liegen. Und die werden uns wohl kaum nahe genug rankommen lassen, dass wir darauf schießen können.", bemerkte Douglas und dachte dabei: "Wehret den Anfängern."

"Und wenn wir die Sensoren überlasten.", fugte die junge Betazoidin hinzu. Jeremiah stand auf und stellte sich hinter sie. "Was schlagen sie vor." Die Einsatzoffizierin tippte ein paar Befehle. "Wenn ich das richtige verstehe sind die Sensoren bei einer starken Energienetladung kurzzeitig gestört." Ihr Vorgesetzter besah sich die Werte. "Dazu mussten wir aber mindestens sechs Torpedos gleichzeitig detonieren lassen." Ein Blick auf seinen Stellvertreter verriet ihm, dass das leider nicht möglich war. "Und wenn wir was anderes zünden...“ versuchte sich der Pilot in die Diskussion einzubringen. Jenax sah ihren Vorgesetzten an und gemeinsam riefen sie: "Warpplasma!"

Jerry grinste: „Natürlich. wenn wir Plasma über die Gondeln ablassen und es dann mit Phaserbeschuss entzünden, sollte es einen mächtigen Energieblitz geben, der die Sensoren der Pacific kurzzeitig aus Gefecht setzt."

Der Chefingenieur der Omaha konnte gar nicht glauben, was er da hörte. "Sind sie von allen guten Geistern verlassen. Wenn die auf Pacific mitkriegen, was wir vorhaben, sind wir erledigt." "Halten sie einmal ihre verdammte Klappe.", erwiderte Jeremiah wütend. "Die Kadetten hier geben ihr Bestes, wollen endlich beweisen, dass sie auch das anwenden können, was sie gelernt haben. Und was machen sie, Chief. Sie kritisieren sie nur. Ich habe von ihnen bisher noch keinen einzigen brauchbaren Vorschlag gehört. Also behalten sie in Zukunft ihre kritischen Äußerungen für sich. Und das ist ein Befehl."

Während sich der Chief eingeschnappt zu seiner Konsole drehte, klopfte Jerry seiner Einsatzoffizierin auf die Schulter. "Das Risiko ist akzeptabel. Treffen sie die Vorbereitungen für die Ausführung ihres Plans."

"Die planen was Großes, der Kommandant ist bestimmt ein erfahrender Commander..." murmelte Lt. Bishop laut vor sich hin." Dann sollten wir auch was planen, Sir" schlug Miss Cook vor und schaute zu Vrool. "Sir, wie wäre es mit dem Mutter-Theresa-Manöver?"

"Mit dem was?" fragte Lt. Bishop ganz erstaunt und drehte sich zu dem taktischen Offiziers-Kadetten um. "Na sie wissen doch, man tut so als wäre man verwundet und wenn der Gegner hilft, dann überwältige ihn..." klärte Vrool seinen Vorgesetzten auf und wirkte sehr stolz. "Ja das kenne ich aber die korrekte Bezeichnung des Manöver ist Help-and-Strike." konterte Lt. Bishop und grinste den Fühlermann an.

"Ich bin mit meinen Berechnungen fertig.", meldete nach einer Weile die Einsatzoffizierin. Jeremiah besah sich diese über sein Statusdisplay am Sessel des Kommandanten. Er überlegte kurz: "McDuff. Fliegen sie wieder zurück. Sobald es möglich ist beschleunigen sie auf vollen Impuls. Jenax, zusätzliche Energie auf die Bugschilde transferieren. Moreg, laden sie alle Torpedorampen, ich weiß nicht, was für eine Schussposition wir haben, wenn unser Plan hinhaut. Und denkt dran Leute wir haben nur einen Versuch." Die drei Kadetten nickten bestätigend. Jerry wandte sich sein Chief zu: "Mr. Mendoza bereiten sie die Abgabe von Plasma über die Warpgondeln vor. Sichern sie so viele vitale Systeme wie möglich." Doch der altere Mensch reagierte nicht. "Chief Mendoza, haben sie mich gehört." Jerry wurde nun etwas lauter. "Ja, Sir.", erwiderte der Chefingenieur förmlich. Man konnte ihn noch leise murmeln hören: "In einen richtigen Gefecht wurden wir alle sterben."

"Also gut wir bereiten mal das Manöver Help-and-Strike vor. Miss Cook sagen sie dem Chefingenieur er soll ein oberes Deck räumen und an einige Hüllenplatten kleine Sprengsätze anbringen. Mr Rosenwall scannen sie Weiter nach der Omaha und Sie Vrool bereiten Torpedos vor..." befahl Lt. Bishop und stand nun begeistert auf. Sharon Cook nickte und verließ die Brücke. Die beiden Herren folgten ihren Befehlen und erledigten ihre Aufgaben. Nach 10 Minuten kam Miss Cook wieder zurück und berichtete: "Der Chefingenieur tut es, wird aber eine Beschwerde im Logbuch eintragen." "Zur Kenntnis genommen!" kommentierte der amtierende Captain etwas genervt.

Auf dem Hauptbildschirm erschien die Silhouette der Pacific. "Flugschneise frei Sir.", meldete McDuff. "Gehen sie auf vollen Impuls lassen sie unseren Anflug wie ein Angriffsmanöver der Omegareihe aussehen." Der Pilot nickte und das kleine Raumschiff schoss durch All direkt auf die Pacific zu.

"Sir, das ist die Omaha sie fliegen im Omega Angriffsmanöver" meldete der OPSler und zitterte leicht. "Mr Tripoli sofort ein Ausweichmanöver der Deltareihe ausführen und Vrool schießen sei ein Breitseite Torpedos ab, danach die Zielscanner neu ausrichten und ein paar Phasersalven abgeben" befahl Lt. Bishop und wirbelte nur so herum. Alle Beteiligten erfüllten erneut ihre Aufgaben und die Pacific flog einen Delta-Ausweichkurs und schoss ein Breitseite Torpedos auf die Omaha.

"Hach, manchmal sind Kollegen so berechenbar.", dachte Jeremiah vergnügt. Alles lief genau nach Plan. "McDuff drehen sie nach Steuerbord ab." Das Manöver konnte aber nicht verhindern das zwei Torpedos auf die Backbordschilde knallten. "Schilde bei 76 Prozent.", meldete Jenax gewissenhaft. Ihr Vorgesetzter nickte nur: "Moreg, feuern sie ein paar Phasersalven ab. Sonst denken die noch wir meinen es nicht ernst. Mendoza, Plasmaausstoss auf mein Zeichen."

Bange Sekunden des Wartens in denen Moregs Finger nur so über die taktische Konsole tanzten. Der Abstand beider Schiffe betrug nur noch wenige Kilometer." "Plasmaaustoss jetzt.", brüllte Jerry seinen Chefingenieur an, als er den richtigen Moment für gekommen hielt. Aus der Backbordgondel der strömte auf mehrere Millionen Grad Kelvin erhitztes Warpplasma. Nach den längsten dreißig Sekunden seines Lebens ließ der Kommandant des Schiffes den Strom versiege.

"Verdammt die lassen Plasma ab, die wollen unsere Sensoren überlasten." brüllte Lt. Bishop und schlug mit der Faust auf seine Armlehne. "Sofort die Sensoren ausschalten" ordnete Sharon an und Rosenwall gehorchte. "Treffer auf der Hülle, leichter Phaserbeschuss - Schilde bei 95 %" meldete Vrool von der taktischen Station und wartete ab. "OK die Sensoren sind aus, dann öffnen sie mal die Abdeckung des Sichtschirmes, dass wir sehen können, wenn sie das Plasma entzünden. Dann simulieren wir eine Überladung." meinte Lt. Bishop und grinste hämisch.

"McDuff, Wendemanöver. Moreg entzünden sie das Plasma auf mein Zeichen.", kommandierte Jerry. Doch eine kleine nagende Stimme mahnte, dass das viel zu leicht ging. Doch der Lieutnant verbannte diese Stimme, wahrend sich das Schiff in die Kurve legte. Als er es in der Richtigen Position glaubte, befahl Jerry kurz und knapp: "Feuer."

Aus der oberen Steuerbordphaserbank entlud sich ein Phaserstrahl, der mit seinem destruktiven Potenzial das Plasma entzündete. ;;;

Die Crew der Pacific konnte sehen wie sich das Plasma entzündete und dann fing das Spektakel erst an. "Also gut dann geht’s los, Deckplatten absprengen, das Schiff trudeln lassen und das Notsignal senden" erläuterte Lucas seinen Plan und die Kadetten freuten sich. "Deckplatten gesprengt" meldete Vrool und freute sich wie ein kleines Kind, dass eine Sandburg gebaut hat. Der Pilot lies das Schiff ein bisschen trudeln und der Engländer an der OPS sendete das Notsignal. "Sharon sie haben die Brücke, Mr Vrool stellen sie ein Enterkommando zusammen und kommen sie damit in den Transporterraum" befahl Lt. Bishop und marschierte von der Brücke.

Etwas überrascht und irritiert beobachte die Brückenmannschaft wie einige Deckenplatten wegflogen und das Schiff zu trudeln. "Sie senden ein Notsignal.", meldete die Einsatzoffizierin nach einem Piepsen, das von ihrer Konsole stammte. "Wir müssen ihnen helfen.", ereiferte sich Tarrance. "Ich fliege uns in Transportreichweite."

Doch sein Vorgesetzter hob die Hand: "Warten sie einen Moment. Jenax können die Schaden von unserer Plasmaentladung stammen?" "ich weiß es nicht, Sir.", erwiderte die Betazoidin. Sie tippte auf ihrer Konsole herum. "Nach meinen Berechnungen durften nur die sehr fein arbeitenden Scanner ausgefallen sein."

Das ganze wurde immer mysteriöser. "Mendoza konnte ein von den Scannern ausgehender Energieimpuls für die Schäden verantwortlich sein." Auch der Chief tippte auf seiner Konsole herum. "Maximal für das Trudeln. Aber nur wenn der Impuls den Hauptrechner erreicht und beschädigt hat." "Und die Hüllenplatten?", hakte Jerry nach. Doch der Ingenieur zuckte mit den Schultern. "keine Ahnung. Vielleicht hatten die zuviel Energie auf dem Strukturellen Integritätsfeld. "Ich mochte die Diskussion nicht stören, aber die Pacific sendet weiterhin Notrufe.", bemerkte Jenax Queel. "Okay. McDuff gehen sie auf Transporterreichweite." entschied der Skipper der Omaha. "Moreg zielen sie mit ein paar Torpedos auf den Antrieb nur zur Sicherheit. Jenax rufen sie die Pacific."

"Sharon die Omaha ruft uns" meldete Rosenwall von der OPS. "OK dann spielen wir mal ein bisschen die Besiegten..." entgegnete die junge rothaarige Frau, öffnete ihren Pferdeschwanz und zerzauste ihr Haar. "Soll ich die Übertragung verzerren?" fragte der Engländer und schaute die Kadettin First Class an. "Na logisch und jetzt schaut alle frustriert aus" befahl Sharon und hockte sich vor den Captains Chair. In der Zwischenzeit betrat Vrool mit 4 Sicherheits-Kadetten den Transporterraum in dem Lt. Bishop bereits auf sie wartete. "Also wir werden direkt auf die Brücke gebeamt - Phaser auf Betäubung, aber der Captain gehört mir!" wies Lucas sein Enterkommando an und betrat mit seinem Phaser bewaffnet die Plattform des Transporters.

Auf den Bildschirm erschien das flackernde und durch Rauschen gezeichnete Bild der Brücke der Pacific. Vor den Kommandantensessel hockte eine junge Frau mit roten, langen, zersausten Haaren. Jeremiah brauchte eine Weile um ihr Rangabzeichen als das eines Kadetts First Class zu identifizieren. Das verwunderte ihn etwas. Admiral Schreiber hatten eindeutig von einem Offizierskollegen gesprochen, gegen den er antreten sollte. Auch konnte er nicht glauben, dass die junge Frau ihm und der Crew der Omaha recht gut Paroli geboten hatte. "Hier ist die Omaha. Was ist passiert? Können wir ihnen helfen?"

"Ich bin Kadett First Class Sharon Cook, wir haben wohl verloren. Wir haben technische Probleme, es gab Überlastungen und dann haben wir kleine Explosionen registriert. Der amtierende Captain ist kopfüber auf dem Boden gelandet und wird auf der Krankenstation behandelt. Er hat mir das Kommando übergeben." versuchte Sharon glaubhaft die Situation zu erklären.

"Was benötigen sie für Hilfe, Ms. Cook." Jeremiah irritierte es etwas, dass es ausgerechnet den Skipper getroffen hatte, einer Person die sonst aus jeden Gefecht mehr oder weiniger unbeschadet herauskam, aber restliche Crew mehr oder weniger unversehrt war. So langsam machte sich das nagende Gefühl breit, dass hier etwas falsch lief. aber der Lieutnant konnte nicht herausfinden, was es war.

"Könnten sie uns vielleicht Ersatzteile rüberbeamen, dass wir unsere Schäden reparieren können? Wir haben keine Replikatoren für große Teile an Bord und ein Teil der Ausrüstung wurde durch den Sog des Vakuums beschädigt" entgegnete Sharon schauspielerisch begabt. Nach dieser Mission würde sie bestimmt an einer Theater-AG teilnehmen.

Jerry warf einen fragenden Blick zu seinen Chefingenieur, der nur mit den Schultern zuckte: "Wir konnten sie auch zurück zur Werft schleppen. Dort kriegen sie bestimmt alles, was sie brauchen."

"Bitte ersparen sie uns diese Peinlichkeit, wir haben schon verloren. Demütigen sie uns bitte nicht auch noch. Wir wollen aus unseren Fehlern lernen und die Schäden selbst reparieren" flehte Sharon die Sieger des Manövers an.

Das konnte Jeremiah dann doch verstehen. Etwas zu lernen war ja der eigentliche Sinn der ganzen Aktion. Und ein bisschen Schuldbewusstsein war auch dabei. "Okay, schicken sie uns eine Liste, mit den Teilen, die sie brauchen."

"Vielen Dank" bedankte sich Sharon und Rosenwall beendete die Verbindung. Dann wurde die Ersatzteilliste übertragen.

Jeremiah besah sich die Liste kurz und befahl dann seinem Chefingenieur das Equipment zusammenzustellen. Nachdem dieser in Richtung Frachtraum verschwunden war, befahl Jeremiah seinen taktischen Offizier die Waffen zu deaktivieren und die Schilde runter zu fahren.

"Die Schilde der Omaha sind unten" meldete der Transporterchief an seiner Konsole. "Gut dann beamen sie uns direkt auf die Brücke der Omaha, mich direkt hinter den Stuhl des Captains aber erst beamen sie Vrool und die 4 Sicherheitsleute rüber..." erklärte Lt. Bishop dem Transporterchief seinen Plan. "Ich bin bereit, Sir" meldete Vrool und die 4 Sicherheitler nickten ihm zu. "Energie" rief Bishop und die Fünf verschwanden und tauchten auf der Brücke der Omaha auf. Dann wurde Lt. Bishop hinterher gebeamt.

Jeremiah schaute ganz verdattert, als fünf Personen auf der Brücke der Omaha erschienen. Sie eröffneten das Feuer, bevor überhaupt der Eindringlingsalarm aufheulen konnte. Tarrance McDuff wurde getroffen und fiel betäubt zu Boden. Moreg ging hinter seiner Konsole in Deckung, wahrend Jenax mit katzenhafter Beweglichkeit über ihre Konsole sprang. Beide eröffneten das Kreuzfeuer auf das Enterkommando. Reflexartig griff Jeremiah zu seinen Gürtel doch er musste feststellen, dass sich dort kein Phaser befand. Mit einer Hechtrolle aus seinen Stuhl heraus, wollte er sich die Waffe seines Piloten greifen und neben seiner Einsatzoffizierin Deckung gehen. Doch er kam unsanft auf den Rucken auf.

Ein Sicherheitler des Enterkommandos wurde getroffen und sackte ebenfalls zusammen. Die drei anderen Gelben schossen zurück, in der Zwischenzeit sprang Vrool dem Klingonen hinterher und trat ihm den Phaser aus der Hand. Plötzlich materialisierte noch eine weitere Person auf der Brücke. Und dem Kommandanten verschlug es fast die Sprache als er diese Person erkannte: "Lucas?"

"Jerry? Ergebe dich!" meinte Lt. Bishop und war genauso überrascht.

Docht aus dem Augenwinkel heraus beobachte Jeremiah wie Moreg seinen Gegner ebenfalls die Waffe aus der Hand schlug. Nun hieß es Andorianer gegen Klingone. "Sie sind ein feiger P'agh, Vrool. Ich habe mich schon gefreut ihnen in ihre Antennen einen Knoten zu machen." knurrte der Klingone. "Moreg hören sie auf.", brüllte Jerry. "Okay Lucas ich ergebe mich, bevor hier noch wirklich Verletzte gibt."

"Ja das wollen wir mal sehen klingonischer Misthaufen..." keifte Vrool zurück. Doch dann kam der Befehl von Esteban. "Gut Lt. JG Esteban dann setzen sie sich wieder in ihren Stuhl und ihre Leute sollen die Waffen abgeben und eine Nachricht an die Admiräle senden, dass die Omaha besiegt wurde" befahl Lt. Bishop dem Adjutanten und freute sich ungemein.

"He das ist nicht fair Lucas. Deine Stellvertreterin hat sich schon mir ergeben.", widersprach Jerry. "Wie wäre es mit einen Patt."

"Hmmm wir können euch immer noch abschießen. Mein lieber Jerry, ich hätte es mir denken können, dass du hier am Ruder sitzt..." antwortete Lt. Bishop und klopfte seinem Freund auf die Schulter.

"Wieso ihr uns abschießen. Bevor sich Ms. Cook ergeben hatte und ich die Schilde runterfahren ließ, hätte ein kurzer Befehl gereicht und dein Antrieb hätte sich verabschiedet." Wir lassen es bei einen patt und ich lade dich auf einen Drink ein, wenn wir wieder auf der Community sind." erwiderte Jeremiah lachend. "Na gut, aber du musst zugeben mein Plan war genial!" meinte Lucas und setzte sich neben Jerry auf der Armlehne platz. Dann flogen beide Steamrunner zum Treffpunkt mit den Admirälen.

Alex und U_E in "Zu den Waffen - Teil 2"

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Selina saß auf dem Dach eines hohen Gebäudes und ließ ihren Blick über die Stadt schweifen. Mehr und mehr machten sich Frust und Ungeduld in ihr breit. Sie hatte bereits 6 Nachtclubs aufgesucht um diesen Solem zu finden, doch in keinem war er zu finden gewesen. Selina dachte zurück an das Gespräch mit Latta. Eventuell hatte sie etwas vergessen oder überhaupt. Wort für Wort des Gesprächs ging sie nochmals durch bis ihr endlich die zündende Idee kam.

„Aber natürlich!“ Selina holte ein PADD hervor, welches einen Stadtführer gespeichert hatte. Selbstverständlich nicht den normalen Stadtführer, sondern einer der gängige Clubs und schwärzesten Ecken vermerkt hatte.

„Der Bad Girls Club. Das ist es!“ Selina sprang auf und wollte sich gleich auf den Weg dorthin machen aber sie blieb stehen und sah an sich herunter. Ihr momentanes Outfit war absolut unpassend für den Bad Girls Club. Sicher die Lack-, Leder und Latex-Kombination war ideal für die anderen Clubs gewesen aber nicht für diesen!

Selina tippte auf dem kleinen Tarngerät herum und im Bruchteil einer Sekunde stand sie in neuem Outfit da. Es handelte sich um eine romulanische Schulmädchenuniform der Oberstufe.

Selina war so dankbar, daß sie nicht ständig einen Spiegel vor der Nase hatte. Sie würde wahrscheinlich vor sich selbst weglaufen. Was würde wohl Yasmin sagen wenn sie ihre Mutter in diesem Aufzug sehen würde? Oder gar John? Selina musste kichern als sie sich die entsetzen Gesichter dieser beiden vorstellte.

Stampfende, wabernde Bässe wechselten sich mit kreischenden Gitarrenriffs ab. Der Bad Girls Club war eine Mischung aus Techno-Tempel und Gruftie-Oase. Hauptsächlich junge Romulanerinnen tanzten auf der Tanzfläche, auf den Tischen oder räkelten sich an Stangen oder in Käfigen. Rundherum standen Männer jeden Alters die sich immer mal wieder an eine der jungen Frauen heranmachten und versuchten sie auf ein Abenteuer mitzuschleppen.

Hemmungslosigkeit bekam hier eine völlig neue Definition. Romulaner und Hemmungslosigkeit. Beides schloß sich unter normalen Umständen aus, doch hier waren die Gesetze anders. Aber trotz all der Hemmungslosigkeit, der Perversitäten und Abartigkeiten (z. B. Romulaner und Klingonen bei kleinen perversen Sexspielchen und Gruppensex) hatte Selina eine Sache nicht gesehen: Kinder.

Kinder schienen den Romulanern tatsächlich heilig zu sein. Pädophilie schien es auf Romulus nicht zu geben oder überhaupt der Mißbrauch von Kindern. In diesem Punkt hatten die Romulaner anderen Völkern etwas voraus.

Selina mischte sich unter die tanzenden Körper und fand sich wenig später auf der Tanzfläche wieder. Sie wusste, wenn sie Solem nicht hier finden würde, dann stand sie vor einem großen Problem. Denn die Zeit rannte unbarmherzig weiter und sie hatte die Ungewissheit, ob nicht jetzt schon alles zu spät war.

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Und ewig singen die Wälder - Teil 8

„Chemaschu – komm essen!“ Setak stellte den dampfenden Keramik-Behälter auf den Tisch. Dann öffnete er eine Flasche und füllte die beiden Gläser mit einer milchigblauen Flüssigkeit. Etwas ungeduldig blickte er zum Arbeitszimmer hinüber. Die Türe war nur angelehnt. Sie musste ihn gehört haben. „Assjima … das Reschanguma wird kalt!“ Doch aus dem benachbarten Raum war keine Antwort zu hören. Vorsichtig schob er die Türe auf. Überall auf dem Fußboden lagen Padds herum. Dort wo sie sich zu großen Haufen türmten, saß Assjima im Schneidersitz auf dem Fußboden und starrte ausdruckslos vor sich hin. Sie war weit, weit weg. Setak wollte nicht stören und machte sich kopfschüttelnd daran, die Padds einzusammeln. Fegefeuer, Eschatologie, Nirwana, Totentanz, Unsterblichkeit, Zarathustra, Auferstehung … eigentlich verstand er nur die Hälfte von dem, was er da las. Sein Blick blieb an einem Padd haften, das ein Bild zeigte. Es war ein sehr dynamisches Bild. Irgendein altes Fresko, auf dem hunderte von halbnackten und nackten Menschen abgebildet waren. Ein Teil von ihnen schien im Himmel zu schweben, während andere auf der Erde standen, lagen, kauerten … in seltsamen Verrenkungen schienen sie um ihr Leben zu kämpfen, denn eigenartige menschenähnliche aber gehörnte Wesen waren offensichtlich bemüht, sie dahin zu metzeln. Einigen gelang es, in den Himmel zu entkommen, von wo aus ihnen helfende Hände entgegen gestreckt wurden. Im Zentrum des Bildes schwang ein kräftiger Mann seine Faust … oder war es eine Art Willkommensgruß? Setak konnte es nicht so genau erkennen. Bei genauerem Hinsehen jedoch konnte er sich nicht länger zurück halten und musste laut lachen. Der Künstler war offensichtlich sehr bemüht gewesen, mit Hilfe kleiner und kleinster Tücher seinen Figuren keine allzu deutliche Blöße zu geben. Ein paar wenige männliche Figuren gaben seinen neugierigen Augen etwas mehr Information.

„Mit diesen kleinen Dingern soll das funktionieren?“ brummelte er amüsiert vor sich hin.

„Was soll womit funktionieren?“

„Ah, du bist wieder da! Na sieh mal - das hier!“ Er reichte Assjima das Padd.

Sie schaute ihn fragend an. „Ich verstehe nicht ganz … das ist Michelangelos jüngstes Gericht … was meinst du?“

„Na schau doch – der alte bärtige Typ da links neben dem kräftigen Kerl in der Mitte. Wie soll der mit diesem kleinen Würmchen da zwischen den Beinen Spaß haben können?

Assjima betrachtete das Bild eingehender. „Ach das meinst du! Das geht schon. Es ist ein Schwellkörper. Er wird wesentlich größer, wenn er in Aktion ist.“

Setaks Augenbrauen zogen sich zusammen. „Woher weißt du das so genau?“ Erneut schossen ihm die Bilder der Menschen durch den Kopf, die er in ihr gesehen hatte.

„Na hör mal Setak – ich bin Ärztin! Und zu meinen Patienten zählen überwiegend Menschen. Ich sollte also wissen, wie die menschliche Fortpflanzung funktioniert.“ Sie spürte nur zu genau, dass Setak mit dieser Antwort nicht zufrieden war. Aber es war ihr egal. Mit seinen regelmäßig wiederkehrenden und für sie vollkommen unverständlichen Eifersuchtsanwandlungen musste er alleine zu Recht kommen. Gerade er, der es bis vor wenigen Wochen mit der Treue nie sehr genau genommen hatte und mit Sicherheit alle seine Versprechungen in dem Moment vergessen wird, sobald ein Raumtransporter sie wieder zur Community zurück bringen würde.

„Gut, wenn du meinst …“ Setak legte das Bild zur Seite und griff nach dem nächsten Stapel Padds. „Doch was soll das hier? Warum liest du all diesen Kram? Was in aller Welt ist eine Zarathustra? Und wer ist Fegefeuer?“

Manchmal wünschte sie sich, dass er ein wenig mehr wie Malik wäre. Assjima bewunderte ihren Schwager, auch wenn sie seinen Lebensstil nicht immer gutheißen konnte. Malik würde sofort verstehen, was sie versuchte herauszufinden. Und augenblicklich hatte sie denkbar wenig Lust, Setak all diese Dinge erklären zu müssen. Dennoch war es wichtig, dass er verstand, warum sie die bisherigen Ergebnisse ihrer Versuche nicht einfach nur als gegeben betrachten konnte.

„Zarathustra war ein persischer Philosoph, der eine ausgesprochen interessante Endzeitvorstellung hatte und das Fegefeuer ist die christliche Idee eines Reinigungs- und Läuterungsprozesses vor dem Tage des jüngsten Gerichtes. Es geht einfach nur um die Funktion des Feuers als zerstörende aber zugleich auch reinigende Kraft. Diese Idee ist bei 472 uns bekannten Spezies verbreitet. Solche Vorstellungen kommen nicht einfach von ungefähr. Sie können uns helfen zu verstehen, was dort drüben in deinem Labor passiert.“

„Was gibt es da noch zu verstehen? Wir haben ganz einfach nur herausgefunden, welche Komponenten zusammen geschaltet werden müssen, damit Leben entsteht!“ Setaks Augen leuchteten. Seine fast kindliche Freude über die erfolgreichen Experimente brachte Assjima ein wenig in Rage und sie bemerkte nicht, dass sie einen schärferen Ton anschlug.

„Und haben wir auch herausgefunden, warum es nur in unserem Labor funktioniert? Warum sind die Versuche der vulkanischen Kollegen diesbezüglich weniger erfolgreich? Ja ich weiß – weil sie keine Deltaner sind. Du bist stolz darauf, dass du als Deltaner Leben schaffen kannst. Aber ich würde mir wünschen, dass du endlich einmal etwas über deinen deltanischen Tellerrand hinausschauen würdest. Hast du dir jemals überlegt, was passieren könnte, wenn das hier in der Öffentlichkeit bekannt werden würde? Wir sind dabei, den Korken aus der Flasche zu ziehen. Aber wenn der Geist erst einmal befreit ist, ist es zu spät. Also lass uns bitte vorher über die Konsequenzen nachdenken.“

„Was soll denn schon passieren? Außer, dass sich die Blicke der wissenschaftlichen Welt nach Delta IV richten würden? Unsere Akademie der Wissenschaften würde endlich den Platz im Universum bekommen, der ihr zusteht. Hast du dich nicht selber darüber gewundert, dass deine von dir so hoch geachtete Kollegin Dr. Dr. Vinara Shral unsicher war, ob wir überhaupt Hochsicherheitslabore besäßen? Hier, dieser felsige kleine Mond beherbergt einige der am besten ausgestatteten wissenschaftlichen Institute unserer Galaxie und wer kommt hierher um zu forschen? Vulkanier? Terraner? Betazoiden? Andorianer? Nein, hier rennen nur deltanische Glatzköpfe herum! Ich habe es satt, auf jeder Konferenz, die ich besuche, erklären zu müssen, wo ich arbeite. Seyann Draschu – dieser Name soll endlich allen Wissenschaftlern – und ich sage ALLEN - ein Begriff sein! Und ich will, dass man endlich einmal lernt, meinen Namen richtig auszusprechen. Setak – so wie es Nicht-Deltaner aussprechen klingt es immer schrecklich vulkanisch. Es kann doch nicht so schwer sein zu begreifen, dass es in unserer Sprache keine scharfen, keine harten Konsonanten gibt. ’Schetaag, Schetaag’ … warum versteht das keiner?“ Das Gesicht des Physikers war rot angelaufen und die kindliche Freude in seinen Augen einem Hauch von Traurigkeit gewichen.

Assjima verstand nur zu gut, was im Kopfe ihres Freundes vor sich ging. Auch sie hatte anfangs darunter gelitten, dass in all den Jahren keiner der Kollegen sich ernsthaft bemühte, ihren Namen korrekt auszusprechen. Doch hatte sie sich inzwischen derart daran gewöhnt, dass sie selber gelegentlich die terranische Aussprache verwendete. Dennoch war es ihr nicht möglich, eine Entdeckung mit solch fundamentaler Tragweite ohne eingehende Reflektion einfach so publik zu machen. Sie rutschte ein wenig näher an Setak heran, nahm ihm die Padds aus der Hand und ließ nachdenklich seine Finger durch die ihren gleiten.

„Chemaschar … bitte lass uns nichts überstürzen! Unsere Arbeit wird erst dann anerkannt werden, wenn wir alle Aspekte beleuchten. Es geht nicht darum, aufzuzeigen, dass wir Leben schaffen können. Es reicht einfach nicht, wenn wir verstehen, was bei diesem Prozess geschieht. Wir müssen es anderen verständlich machen. Sie müssen begreifen, dass wir keine Götter sind, die einfach mit den Fingern schnippen und überall beginnt es zu sprießen. Wir müssen unsere Fähigkeiten entmystifizieren, anderen Spezies deutlich vor Augen führen, dass wir keine Zauberei betreiben, sondern mit ganz normalen physikalischen Prozessen arbeiten. Wenn uns das nicht gelingt, dann könnten wir eine Katastrophe auslösen, indem wir hunderte von Schaffungsmythen und Endzeitvorstellung zerstören. Das müssen wir unter allen Umständen vermeiden!“

Setak nickte „Du hast natürlich recht. Aber wie sollen wir das anstellen? Ich bin so oft schon mit dem Kopf gegen eine Mauer von Unverständnis und Blindheit gerannt, dass ich mir gelegentlich Haare gewünscht hätte. Die meisten Spezies sind nicht nur blind sondern auch intolerant gegenüber Denkweisen, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Wie sollen wir dagegen ankommen?“

„Mit Logik! Wir schlagen sie mit ihren eigenen Waffen. Warum glaubst du, lese ich all diese Dinge hier?“ Assjima deutete mit einer ausladenden Armbewegung auf die im Raum verstreut herumliegenden Padds. „Fast jede denkfähige Spezies in unserer Galaxie kennt Mythen, die mit Feuer oder einer anderen Form von reinigender Energie zu tun haben. Und der Computer konnte 753 bekannte Gesellschaftssysteme ausfindig machen, in denen die eine oder andere Vorstellung von postmortaler Existenz eine fundamentale Rolle spielt. Unsere Argumente liegen hier im Raum verstreut. Wir müssen dieses riesige Puzzle nur richtig zusammensetzen.“

„Bist du wahnsinnig?“ Angesichts der ungeheuren Datenmenge wurde Setak ganz blass um die Nase „Bis wir das alles gelesen, verstanden und sortiert haben, können Jahre vergehen!“

„Wir? Nein, das wird deine Aufgabe sein“ Assjima lächelte, als sie Setaks entsetzten Gesichtsausdruck sah. „Du bist der Physiker. Deinem Team und dir sollte es ein Leichtes sein, ein geeignetes Computerprogramm zu entwickeln, welches uns die Arbeit abnimmt. Wir brauchen nur eine gut strukturierte Datenbank, die uns jederzeit Zugriff auf die benötigten Informationen gewährt. Ich werde Malik bitten, uns bei der Suche nach passenden Schlagworten behilflich zu sein. Das wäre endlich einmal ein wirklich sinnvolles Projekt für ihn.“

„Hm … ich glaube, das könnte funktionieren. Setaks Mine hatte sich schlagartig aufgehellt. „Ich hätte da schon eine Idee … Aber jetzt lass uns erstmal das Reschanguma aufwärmen. Ich kann mit leerem Magen nicht denken. Und nach dem Essen wirst du einen langen Bericht an deine blaue Kollegin schreiben. Wenn du es ihr erklären kannst, dann kannst du es auch dem Rest des Universums verständlich machen!“

Assjima erhob sich lachend. „Wenn es nur so einfach wäre. Vinara wird es verstehen. Und ich hoffe, sie wird uns helfen, unser mystisches Konstrukt mit einer Prise Logik zu würzen, so dass wir beide uns in der Welt der Wissenschaft nur begrenzt lächerlich machen.“

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Kaum war die Omaha beim Treffpunkt eingetroffen, beamten sich Jeremiah und Lucas auf die San Fransisco. Während Admiral Akagi mit Lucas in die Beobachtungslounge verschwand, forderte Admiral Schreiber seinen alten Schüler auf, ihn in den Bereitschaftsraum zu folgen. Jerry konnte seiner Freundin und seinen Bruder nur einen kurzen Blick zuwerfen.

Admiral Schreiber setzte sich auf den Bürostuhl des Captains, während Jerry auf die in dem Raum befindliche Couch, unterhalb einer ansehnlichen Sammlung von Hieb und Stichwaffen, die alle mindestens 2000 Jahre alt waren, setzte.

„Es war schön zu sehen, dass sie ein wenig kreativer geworden sind.“ begann Peter Schreiber. „Was mir auch gut gefallen hat, war die Einbeziehung ihrer Brückenmannschaft in ihren Entscheidungsvorgang. In den beiden Punkten haben sie sich stark verbessert.“ Jeremiah nickte. „Es gibt aber einen Minuspunkt. Sie waren während eines Gefechts nicht bewaffnet. Dann hätten sie vielleicht das Enterkommando der Pacific ausschalten können. “ fügte der Admiral streng hinzu.

„Ich denke, ich kann ihnen ohne Probleme eine gute Kommandofähigkeit bescheinigen. Aber sie haben noch Potenzial zur Verbesserung, Lieutnant. Sammeln sie praktische Erfahrung. Scheuen sie sich nicht, Nachts das Kommando zu übernehmen.“, riet er den jungen Offizier.

Jeremiah war überrascht, dass er recht gut weggekommen war. Denn nach seiner Meinung hatte er doch Einiges falsch gemacht. „Keine Kritik, weil ich auf die Crew der Pacific reingefallen bin? Oder weil ich Chief Mendoza zusammengestaucht habe?“ „Auf das Help – And – Strike - Manöver sind schon genügend andere reingefallen, ich eingeschlossen. Es wird gerne während simulierten Gefechten verwendet, aber in einer richtigen Schlacht funktioniert das nicht. Bei einen echten Feind wären sie vorsichtiger gewesen.“, beruhigte der Admiral. „Außerdem hat Ms. Cook die unterlegene Gegnerin gut dargestellt.“

Er machte eine kurze Und was Douglas Mendoza angeht, dem haben sie zu Recht einen Rüffel verpasst. Ich verstehe jetzt langsam, warum den kein Ingenieur in seinen Team haben will.“

Jeremiah hatte noch einen Punkt auf seiner Liste: „Was ist mit der Bewertung der Kadetten?“ „Schreiben sie einen kleinen Bericht und bringen sie ihn am Dienstag mit. Ich erteile zwar die Noten, aber es ist gut, wenn ich noch eine zweite Meinung lesen kann.“, erwiderte Peter.

Der altgediente Sternenflottenoffizier erhob sich aus seinen Stuhl. „Sie sollten jetzt zurück zur Omaha beamen und das Schiff in den Dock bringen.“ „Danke, Sir. das mache ich gerne.“, erwiderte Jeremiah erfreut. Dann stellte er sich stramm hin: „Bitte um die Erlaubnis, Fähnrich Hanni Stevenson und meinen Bruder Samuel mit an Bord der Omaha nehmen zu dürfen.“ „Erlaubnis erteilt.“

Die beiden Männer verließen den Bereitschaftsraum wieder. Jerry ging zu seiner Freundin und flüsterte ihr ins Ohr: „Hast du Lust mich als Captain, live zu erleben, Schatz.“ „Das habe ich doch, Hase. Ich konnte dich doch durch die internen Sensoren beobachten.“

Hanni verschwieg ihren Freund, dass sie ein Backup für ihre Schwester gemacht hatte, damit diese auch sehen konnte, wie sich Lucas und Jerry als Captains so gemacht haben. Und die Datei schlummerte jetzt in ihren dienstlichen Postfach.

„Das ist doch nicht dasselbe.“, widersprach Jeremiah. „Ich habe von Admiral Schreiber die Erlaubnis, dass du und Sami mit auf die Omaha dürft, für den restlichen Rückflug zur Werft.“ Hanni überlegte kurz. „Okay einverstanden.“

Jeremiah klopfte auf seinen Insignienkommunikator: „Esteban an Omaha, drei Personen direkt auf die Brücke beamen.“ „Drei Personen, Sir?“, fragte Chief Mendoza nach. „Ja, drei.“ Wenig später erschienen Hanni, Jerry und Samuel auf der Brücke: „Das ist meine Freundin Hanni Stevenson und mein Bruder Samuel.“, stellte der Lieutnant seine Begleiter vor. Er stellte noch schnell die Brückenmannschaft seiner Freundin vor.

Danach setzte er sich in seinen Sessel. „McDuff, setzten sie Kurs auf die Utopia-Planetia Werft. Vollen Impuls.“ „Aye Sir.“, ordnete der noch von leichten Kopfschmerzen geplagte Pilot der Omaha. Hanni setzte grinsend ihren Freund dessen kleinen Bruder in den Schoß und nahm an einer Hilfskonsole Platz.

Nach einer Weile erschien der rote Planet mit dem großen Werftkomplex im Vordergrund. „Soll ich bei der Werftleitung nach einen Liegeplatz fragen?“, fragte Jenax. „Warten sie einen Moment. Ich will noch ein paar abschließende Worte sagen.“ erwiderte ihr Vorgesetzter.

Er sah in die Runde. „Wir haben uns recht gut geschlagen und bei einen Gegner wie Lucas Bishop kann ich mit einen Patt sehr gut leben. Ich habe sie alle ganz schön wirbeln lassen. Ms. Queel, Mr. McDuff, sie machen in ein paar Wochen ihren Abschluss und werden auf irgendein Schiff versetzt. Ich warne sie schon mal, dass es in richtigen Gefechten teilweise noch schneller zugeht und dass sie da meistens keine Zeit haben ihre Vorschläge zu äußern. Moreg, sie haben ja noch ein Jahr an der Kommandoschule vor sich. Lassen sie sich daher von einen Mann einen Rat geben, der diese Zusatzausbildung schon hinter sich hat. Es wird nicht einfacher. Machen sie es sich also nicht schwerer und zügeln sie ihr Temperament.“

Jeremiah wandte sich an seinen Chefingenieur: „Mr. Mendoza, ich hoffe sie nehmen es mir allzu übel, dass ich sie zusammengefaltet habe. Kann sein das ich mich etwas im Ton vergriffen habe. Aber sie werden sicher verstehen, dass meine Sympathien bei den Kadetten lagen.“

„Sie sind nicht der erste Skipper, Lieutnant, der mit meiner doch recht barschen Art nicht zurechtkam.“, erwiderte Douglas. Ein schiefes Grinsen erschien auf seinen Gesicht: „Und sie werden vermutlich nicht der Letzte sein.“

Jerry nickte und bemerkte: „Ich denke, alle von uns haben aus diesen kleinen Schlagabtausch etwas gelernt. Mein neuer Leitsatz ist: ‚Wenn etwas zu gut ist um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch.’“ Die anderen Anwesenden lachten. „Ich wollte ihnen noch abschließend sagen, dass ich gerne mit ihnen zusammengearbeitet habe. Und wer weiß, wenn ich in 20, 25 Jahren ein richtiger Captain bin, kriegen sie vielleicht Post von mir.“

Der Lieutnant holte tief Luft: „Und jetzt, Ms. Queel, bitten sie die Werftleitung um die Zuweisung eines Liegeplatzes. McDuff, sobald wir einen haben, bringen sie uns rein.“

Eine Stunde später saßen Jeremiah, Hanni und Samuel in einen Shuttle Richtung Erde. Die junge Frau wandte sich an ihren Piloten, einen bajoranischen Petty Officer 2nd Class: „Können wir einen kleinen Umweg fliegen?“ „Kein Problem Ma’am. Ich habe bis jetzt noch keine neue Order. Wohin soll es denn gehen? Nach Risa?“ Hanni schmunzelte: „Nicht ganz so weit weg, aber an einen ähnlich idyllischen Ort. Ich möchte einen kleine Abstecher nach Molokai, einer Insel der Hawaiigruppe.“

Jerry hatte zugehört und fragte verwundert: „Was ist denn los?“ „Ich möchte bloß schnell meine Kommnachrichten kontrollieren und eine Umleitung zur dir einrichten. Das hatte ich nämlich ganz vergessen. Ich will nämlich wissen, wo meine Schwester steckt. Sie hat nämlich Lucas nicht begleitet.“, erwiderte seine Freundin.

„Nach Molokai zu fliegen ist kein Problem, Ensign.“, bestätigte der Pilot. „Okay, dann fliegen wir nach Molokai.

Eine weitere gute Stunde später, war das Shuttle auch schon an seinen ersten Ziel angekommen. Hanni ließ die Männer mit den Worten: „Ich bin gleich wieder zurück.“, im Shuttle warten.

Gut fünf Minuten später kam sie auch schon wieder mit einen Padd bewaffnet zurück. „Und irgendwelche Nennenswerte Post.“, wurde die junge Frau von ihren Freund begrüßt. „Es ging. Abgesehen von dem üblichen Werbemüll, war noch Einladung zu einen Treffen von Quantenphysikern, dass Ende August auf Rigel stattfindet. Dann hat mir Nanni geschrieben dass sie zeitweilig zur Meeresforschungsstation Triton versetzt wurde.“ „Die Station, die sich im Nordpazifik befindet, nahe des Marianengrabens?“, wollte Jerry wissen. „Ja, genau.“, bestätigte seine Freundin.

„Und die dritte Nachricht.“ Hakte der Lieutnant nach. „Das war meine Mutter die mich für das Wochenende einlud. Und sie schrieb, ich zitiere: ,Kleines, ich habe nichts dagegen, wenn du deinen Freund mitbringst.’“

Doch Jeremiah runzelte die Stirn: „Diese Wochenende passt schlecht. Ich habe am Dienst noch einen Vortrag an der Akademie zu halten.“ „Dann solltest du sofort anfangen wenn wir wieder zurück sind.“

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Lt. Bishop stand nun mit Admiral Akagi in der Beobachtungslounge der Francisco und schaute aus dem Fenster in die schwarze Kühle des Weltraums. „Also Lucas das Manöver von dir, war nicht schlecht. Du hast deine Brücke-Offiziere gut mit einbezogen, aber dennoch bei deine Ansichten als Captain vertreten.“ lobte der Admiral seinen Schützling, trat neben ihn an das Fenster und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Danke, Admiral…“ antwortete Lucas nachdenklich und schaute weiterhin aus dem Fenster.

„Dein Vater hat auch immer aus dem Fenster geschaut wenn er nachdachte. Simon kann sehr gut auf sich selbst aufpassen, er hat die Gefangenschaft bei den Romulanern überlebt. Es geht ihm bestimmt gut!“ sprach der Admiral die wohl überlegten Worte.

„Admiral, ich denke nicht über meinen Vater nach. Ich denke viel mehr über meine Zukunft nach…“ meinte Lucas ehrlich und schaute nun den Japaner an. „Es gibt da noch einen Minuspunkt bei deiner Führungsbeurteilung, das nächste Mal bleibst du auf der Brücke und überlässt das entern dem Sicherheitschef und seinen Leuten.“ entgegnete der Admiral mit vorwurfsvoller Stimme und machte einen Eintrag in die Beurteilung. „Aber ich bin doch Sicherheitschef!“ warf Lucas stolz ein und schaute den Admiral irritiert an. Der Admiral schüttelte den Kopf und ging auf Lt. Bishop zu. Dann meinte er: "Du warst aber nicht als Sicherheitschef auf der Pacific sondern als Captain, aber ich denke du kannst die Zusatzausbildung als taktischer Offizier bald abschließen. Und einer Beförderung in 2-3 Jahren zum Lt. cmdr. dürfte auch nichts im Wege stehen.“

„Danke, genau das wollte ich ja hören.“ antwortete Lt. Bishop und freute sich.

„Gut, dann dürfen Sie wegtreten, die Pacific ins Raumdock bringen und bis nächste Woche einen Bericht über die Führungscrew schreiben.“ Befahl Akagi und zeigte mit seiner Hand auf die Tür. Lucas nickte und verließ die Beobachtungslounge.

Ein paar Stunden später lag die USS Pacific deaktiviert im Raumdock. Lt. Bishop hatte sich von Sharon Cook, Tripoli, Rosenwall und Vrool verabschiedet und saß nun in einem Shuttle Richtung Erde.

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Umzingelt! Der Feind hatte sie erwischt! Gerade jetzt, so kurz vor der Stadtgrenze!

N'Chala biss sich auf die Unterlippe. Wie hatte ihr nur so ein Fehler unterlaufen können?! Sie war sich so sicher gewesen, dass ihnen auf diesen Weg niemand hatte folgen können. Sie war diesen Weg als Kind ungezählte Male gegangen um von ihren Pflegeeltern wegzulaufen. Niemand, niemand hatte diesen kleinen Gang gekannt! Wie hatten sie sie finden können?!

Doch ihr blieb keine weitere Zeit für Schuldgefühle. Hinter ihr fiel der erste ihrer noch verbliebenen zwei Soldaten.

Die junge Romulanerin stellte sich schützend vor Sta'el und seinen Sohn. Latta hat ihr befohlen, Solaks Familie mit ihrem Leben zu schützen. Genau das würde sie tun, bis zu ihrem letzten Atemzug. Sie verdankte ihrer Kommandantin so viel....

"Ruflus, schnell, gehen Sie in Deckung!"

Ihr letzter Kämpfer hob sein Gewehr. Aber anstatt wie befohlen in Deckung zu gehen und den Feind zu erwarten, richtete er seine Waffe auf N'Chala.

Es dauerte einige Sekunden bis diese begriff was da soeben geschah.

"Aber...."

"Für den Cäsar und das neue Reich!"

Ein grüner Lichtblitz fraß sich in den Körper N'Chalas. Mit einem Ausdruck völliger Verwirrung glitt sie zu Boden. Verraten....

Sta'el fing N'Chala auf. Doch die junge Frau hatte bereits das Bewustsein verloren. Das Disruptor -Gewehr war nicht auf die höchste Energiestufe eingestellt gewesen. Zu wenig zum Töten, zu viel zum Betäuben. Doch genug für einen langsamen Tod wenn nicht bald Hilfe kam. Der Vulkanier sah auf und dem Verräter ruhig in die Augen.

"Noch lebt sie. Wir werden Ihnen ohne Widerstand folgen wenn Sie dafür sorgen, dass ihr geholfen wird. Ich verspreche es Ihnen."

"Soso, Sie versprechen es? Da habe ich schlechte Nachrichten für Sie: Solem ist nicht an Ihnen interessiert. Unser Befehl lautet, ihm den Jungen zu bringen. Sie sind überflüssig."

Der Lauf des Phasergewehres richtete sich auf Sta'el.

Plötzlich hielt er N'Chalas Disruptor in der Hand. Wie war der in seine Hand gekommen? Wer hatte ihn auf Töten gestellt?

Ein erneuter grüner Blitz und aus der Kehle des Verräter drang der unverwechselbare, schrille Schrei des Getroffenen.

Der Vulkanier sah auf seine Hand, auf die Waffe darin. Wer er wirklich derjenige gewesen, der den Mann gerade ermordetet hatte?

Er schüttelte die Waffe fort als sei sie ein Insekt, das ihn gestochen hatte.

Wie in Trance erhob er sich, wollte N'Chala aufheben. Sie mussten weg von hier.

Aber der Feind war schneller. Noch mehr grüne Blitze stoben durch die Luft, Sta'els ungeübte Hand tastete hektisch nach der fallengelassenen Waffe.

"Niklan, lauf! LAUF!"

Der Junge sah seinen Stiefvater verwirrt an. Wie zu Stein erstarrt versuchte er zu verstehen, was geschah.

"LAUF!"

Seine Füsse gehorchten. Niklan drehte sich um und lief.

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Und ewig singen die Wälder ... Teil 9

Nacht auf Seyann Draschu. Im Labor herrschte beinahe Stille. Nur das Summen der Lebenserhaltungssysteme und das leise, immerwährende Pulsieren der unterirdischen Stadt waren zu hören. Irgendwo in dem großen Dunkel warf das Licht einer einsamen Schreibtischlampe lange Schatten auf die Wände. Assjima liebte diese späten Nachtstunden, in denen sie am besten denken konnte. Auch wenn sie jetzt lieber in ihrem eigenen Arbeitsraum mit Blick auf den See sitzen würde – Setaks Büro erfüllte seinen Zweck. Obwohl ihr die kühle, spartanische Einrichtung ein wenig befremdlich erschien. Sie ließ ihre Blicke über die leeren Wände schweifen. Etwas Wandschmuck würde dem Ganzen hier ein wenig Wärme verleihen. Doch Setak hatte noch nie viel Wert auf ästhetische Dinge gelegt. Für ihn hatte etwas nur eine Existenzberechtigung, wenn es funktionell war. Hierin waren Sikarii und er sich immer einig gewesen. Wie oft hatte sie mit den Beiden über Sinn und Zweck von Farben und Formen debattiert. Warum musste sie sich auch immer wieder mit Männern einlassen, denen jeglicher Sinn für Ästhetik fehlte? Es waren aussichtslose, sinnlose Diskussionen gewesen.

Ihre heutige Aufgabe erschien ihr fast genauso aussichtslos wie jene stundenlangen Streitgespräche. Wie erklärt man einem Außenstehenden mit wenigen Worten die Grundessenz deltanischer Denkweise? Eine Philosophie, die immer noch von einem mystischen Hauch umgeben war. Nicht dass man wirklich Geheimnisse schaffen wollte – es waren einige zum Teil sehr dicke Bücher darüber geschrieben worden. Doch war man sich auf ihrer Heimatwelt immer darin einig gewesen, dass jemand, der sich mit deltanischer Mystik beschäftigen wollte, in der Lage sein sollte, diese Schriften in der Originalsprache lesen zu können. So wurden die Werke niemals übersetzt. Aber … welche Spezies kam denn schon nach Delta IV? Obwohl deltanische Wissenschaftler den Ruf gewisser Genialität genossen, wurde ihre Heimatwelt innerhalb der Förderation beinahe wie ein Sperrgebiet behandelt. Ein Zölibatseid für Förderationsmitglieder, die sich vorübergehend auf Delta IV aufhielten, hatte früher gute Dienste geleistet. Warum Exodeltaner es inzwischen vorzogen, lieber gar nicht mehr hierher zu reisen, konnte Assjima beim besten Willen nicht nachvollziehen. Vielleicht lag es tatsächlich nur daran, dass inzwischen so viele Deltaner in der Förderation Dienst taten und es so für Nicht-Deltaner sehr viel einfacher war, an der unkonventionellen Methodik deltanischer Forschung teilhaben zu können.

Mit einem leichten Seufzer aktivierte sie das Terminal und begann mit dem langen, schwierigen Brief an Lt. Commander Shral.

Chelama Vinara

Wie geht es Ihnen auf der „Schweizer“? Ich hoffe, Sie finden trotz allem ein wenig Zeit, sich von unserer letzten Mission zu erholen. Ich meinerseits habe mich wieder soweit gefangen, dass ich in gewohnter Weise meiner Arbeit nachgehen kann. Es hatte wider Erwarten Wochen gedauert, bis die Wirkungen der Neutrinoemissionen auf meine mentale Verfassung nachließen. Erst seit einigen Tagen habe ich das Gefühl, wieder normal denken zu können. Ich habe sogar zugenommen - was mich mit Schaudern an die Galauniform denken lässt, die in meinem Quartier auf der Community hängt.

Auch was unsere Experimente betrifft habe ich Erfreuliches zu berichten. Unmittelbar auf Ihren Rat hin habe ich die Proben in ein Hochsicherheitslabor auf Seyann Draschu schaffen lassen. Sie gedeihen hier unter optimalen Bedingungen. Noch ist es nicht ersichtlich, was sich aus ihnen entwickeln wird. Etwas verwirrend ist, dass die Zellen selbst auf geringfügigste Umweltveränderungen mit beschleunigtem Wachstum reagieren. Wir versuchen deshalb, die Umweltbedingungen so konstant und gleichzeitig so natürlich wie möglich zu halten, damit wir die Entwicklung der Lebensform innerhalb ihres ’normalen’ evolutionären Prozesses beobachten können. Anbei die aktuellen Daten.

Wir haben die Experimente inzwischen unter verschiednen Bedingungen wiederholt. Nichteingeweihte Mitarbeiter von Prof. Dr. Setak führten die Versuchsreihen ohne unsere Anwesenheit und zu uns unbekannten Zeitpunkten durch. Die Ergebnisse waren jedes Mal gleich und entsprechen voll und ganz den Ergebnissen Ihrer vulkanischen Kollegen. Sobald Setak, ich oder ein eingeweihter Mitarbeiter während des Versuches anwesend waren, bildeten die Säuren Moleküle und begannen mit der Zellteilung. Unsere Anwesenheit scheint tatsächlich der ausschlaggebende Faktor zu sein. Doch warum wirkt sich der Experimentatoreffekt bei uns so sehr viel stärker aus als bei den vulkanischen Kollegen? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen unserer Gegenwart und den Bedingungen, die während einer Supernova existieren?

Nach umfassenden Recherchen glauben Prof. Dr. Setak und ich, verstanden zu haben, wie sowohl bei einer Supernova als auch bei unseren Experimenten Leben entstehen könnte.

Vinara – es fällt mir nicht leicht, diesen Brief zu schreiben. Die meisten Deltaner sprechen nicht gerne mit Exo-Deltanern über ihre Glaubenswelt. Ich persönlich unterliege hierbei durch meine Berufung zur Heilerin ganz besonders strengen Auflagen. Indem ich Ihnen Einblick in unsere Ideenwelt gewähre, begehe ich in gewisser Weise ein Sakrileg. Doch glaube ich, von einer gewissen Diskretion Ihrerseits ausgehen zu können.

Die deltanische Gesellschaft kennt keine Götter. Unsere Religion ist eine Philosophie mit starken naturmystischen Aspekten. Es gibt gewisse Parallelen zur irdischen Quantentheorie. Fast alle Deltaner haben unterschiedlich stark ausgebildete telekinetische Kräfte. Diejenigen unter uns, deren Begabung besonders hoch ist, haben die Möglichkeit, mit Hilfe der Telekinese sogar ganz bewusst im atomaren Raum zu wirken. Ich selber arbeite häufig mit dieser Technik. Um in diesem allerkleinsten Bereich sinnvoll tätig sein zu können, entwickelten wir im Laufe der Generationen ein Denkmodell, welches uns befähigt, meditativ in diesen Raum hineinschauen zu können. Natürlich sehen wir nicht mit unseren Augen, sondern mit Hilfe unserer Phantasie, unseres Intellekts, unseres Instinktes und unserer Sinne. Eine Form der Wahrnehmung, die viele von uns zutiefst verinnerlicht haben, die aber Nicht-Deltanern nur äußerst schwer vermittelbar ist. Für uns sind auf diese Weise wahrgenommene Dinge genau so real und existent als wenn wir sie mit Augen oder Ohren aufnehmen würden – was natürlich Sinnestäuschungen nicht ausschließt, ganz besonders in Stresssituationen. Sie erinnern sich sicherlich daran, dass ich Sie einmal sehr unsanft zu Boden gerissen habe, nur weil ich meinte, die Wand hinter Ihnen sei in Schwingung geraten. Worauf ich hinaus will: Weil wir glauben zu wissen, wie die Dinge in ihrem Innersten funktionieren, haben wir uns niemals Götter geschaffen, mit deren Hilfe wir uns die Welt erklärten.

Doch was glauben wir zu wissen? Ist die Welt überhaupt wissbar? Ist das Universum wissbar? Ist die Wirklichkeit wissbar? Oder anders gefragt: Was ist Wirklichkeit? Wenn wir etwas wissen, dann dass die Wirklichkeit nicht aus Materie besteht. Auf der Suche nach dem, was Materie ausmacht, haben wir uns weit in den atomaren Raum hinein gewagt und festgestellt, dass das, was man im Allgemeinen als mehr oder wenige feste Stoffe auffasst, keine Ansammlung unendlich kleiner und kleinster Materieteilchen ist, sondern das Beziehungsgeflecht von Impulsen und Schwingungen eines unsichtbaren Energiefeldes.

Genau dort, wo Atomphysiker vor Jahrzehnten … vor Jahrhunderten … Materie pur haben wollten, stellten wir fest, dass am Schluss von dem, was man als Materie kennt, nichts mehr übrig bleibt. Was bleibt hat nicht die Eigenschaften unbelebter Materie, sondern solche, die man spontan dem Lebendigen zuordnen würde. Es ist nicht determiniert – es ist spontan, kreativ, es entsteht und vergeht. Wir nennen es ’Naschpur’ … dieses chaotische Quäntchen Leben in Allem. Das ist an sicht nichts Neues. Schon Heraklit von Ephesos war auf der Suche nach dem ’Urstoff’ (den er übrigens im Feuer entdeckt haben will) und behauptete, dass sich alle Dinge fortwährend im Fluss befänden, dass Beständigkeit eine Täuschung sei und dass bloß die Veränderung und die Gesetze der Veränderung oder der Logos wirklich seien. Sein berühmter Lehrsatz ’Alles fließt’ spricht diesbezüglich Bände. Heisenberg hat dies im 20. Jahrhundert genauer formuliert. Doch im Unterschied zu Heisenberg, der seine Ideen mangels technischer Möglichkeiten nur theoretisch ausarbeiten konnte, nehmen Deltaner diese Welt nicht nur auf einer theoretischen Ebene wahr, sondern auf einer ganz praktischen, sinnlichen. Wir können sie sogar telekinetisch beeinflussen, tatsächlich auch auf Dauer verändern.

Aber auch das, was wir wahrnehmen sind letztendlich nur Sinneseindrücke. Wir sehen nur das Bild einer Vorstellung – unser Bild von Naschpur, unsere eigenen deltanischen Illusionen. Auch wenn uns der illusionäre Charakter bewusst ist … es ist dennoch eine tief in uns verankerte Vorstellung. Und ich glaube, dass hier die Lösung auf unsere Fragen bezüglich der Experimente zu finden ist. Möglicherweise transferieren wir unbewusst unser Bild von Naschpur in die neu geschaffene Materie. Übertragen wir womöglich unsere Vorstellung von Leben und ordnen das Chaos derartig, dass Leben in den uns bekannten Formen entsteht?

Im Doramess-System waren wir unerwarteten Neutrinostürmen ausgesetzt. Angenommen, der Glauben des Steinwesens an seine Funktion als Übermittler des Lebens ist tatsächlich mehr als nur als ein Glauben, mehr als eine Religion, mehr als eine irre Idee … könnten nicht diese Emissionen dafür verantwortlich sein, dass die durch die Supernova vaporisierte Materie neu geordnet wird? Wobei die Neutrinostürme wohl nur als ein Werkzeug zu betrachten sind. Doch wer steuert dieses Werkzeug? An einen reinen Zufall kann ich nicht glauben. Womöglich sind es die Wesen selber, die für die Neuordnung verantwortlich sind. Ihr Willen, ihre Idee einer Existenz? Cogito ergo sum - Ich denke, also bin ich? Cogito ergo fuo sum - Ich denke, also werde ich sein? Es wäre denkbar.

Professor Setak vertritt eine andere, eher traditionell deltanische Theorie: Für uns sind getrennte Objekte in einem Raum nichts anderes als Illusionen. Die Bestandteile der Materie hängen alle zusammen, stehen zueinander in Beziehung. Sie sind keine isolierten Einheiten, sondern Teil eines Ganzen. Teil eines großen energetischen Feldes, welches sich ständig neu generiert und die Erinnerung an sein altes Sein augenblicklich in seine neue Form mit hinüber nimmt. Seiner Meinung nach ordnen die Neutrinoemissionen die freigesetzten Elementarteilchen derart, dass sie in die durch die Erinnerung des Feldes vorgegebenen Formen passen. Das würde allerdings bedeuten, dass keine gänzlich neue Art von Leben entsteht, sondern nur eine von vielen denkbaren Varianten. In unseren Experimenten haben wir seiner Ansicht nach nur die Aufgabe des Feldes übernommen, indem wir unsere Vorstellungen - unsere Erinnerung an Naschpur - als Formvorgabe verwendeten.

Zufall, Willen, Erinnerungen … oder Gott? Vinara, ich weiß nicht, was ich glauben soll. Glauben an sich wird uns auch nicht weiter bringen. Wir würden doch nicht mehr als eine neue Variante eines alten Schöpfungsmythos schaffen. Wenn wir jedoch der Essenz des Lebens tatsächlich auf die Spur kommen wollen, darf das Ergebnis unserer Arbeit nicht nur eine wissende Erkenntnis beinhalten, sie muss auch noch beweisbar sein.

Doch wie das Nichtwissbare beweisen? Gedanklich befinde ich mich momentan in einer Sackgasse. Professor Setak und sein Team sind zurzeit damit beschäftigt, eine Datenbank zu erstellen, die uns helfen soll, die vielen unterschiedlichen Schöpfungs- und Endzeitmythen einander entsprechend zuzuordnen. Vielleicht hilft uns das weiter. Doch möglicherweise haben auch Sie zwischenzeitlich neue Erkenntnisse gewonnen?

Sie werden mich in den nächsten Tagen weiterhin über die deltanische Akademie der Wissenschaft auf Seyann Draschu erreichen. Es gibt hier noch zuviel Arbeit, als dass ich ruhigen Gewissens nach Delta IV zurückkehren könnte. Bitte grüßen Sie meinen ehrenwerten Kollegen Dr. Mückner!

In hoffnungsvoller Erwartung neuer Denkanstöße

Assjima

Sie schickte den Brief ab und schaltete das Terminal aus. Im schwachen Schein der Schreibtischlampe ging sie hinüber in das benachbarte Labor. Hier und da blinkten ein paar Kontrolllampen. Über den gläsernen Behältnissen lag ein leichter bläulicher Schimmer und hinter einer dicken Aluminiumscheibe standen sechs einfache Petrischalen. Ihr Inhalt war mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Dennoch schaute Assjima einige Minuten lang nachdenklich hinein. Welchen Golem hatten sie da nur geschaffen? Der Golem … als Diener des Menschen geschaffen … doch stand nicht irgendwo in der Sefer Jezira - dem jüdischen Buch der Schöpfung - diese besondere Anmerkung, diese kleine Warnung "Wahrlich, man sollte diese Dinge nur studieren, um die Kraft und Allmacht des Schöpfers dieser Welt zu erkennen, aber nicht, um sie wirklich zu vollziehen."

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Rebecca war gar nicht begeistert gewesen, dass sie am Wochenende auf ihren kleinen Bruder aufpassen sollte. Sie konnte Jeremiah den Kompromiss abringen, dass er vor seinen Besuch bei seinen potenziellen Schwiegereltern, Samuel zu dessen Großeltern, die in Vancouver lebten, bringen würde. Sowohl Richard als auch Margret waren sehr erfreut, über den Kurzbesuch ihres Enkelsohns, den Jerry am darauf folgenden Montag wieder abholen wollte. Er machte sich schnell wieder auf den Rückweg nach San Francisco, denn er hoffte, dass Hanni bei seiner Rückkehr fertig umgezogen war. Und der Lieutenant hatte Glück. Hanni stand schon gespornt und gestiefelt vor der Einfahrt der Estebans und erwartete ihn. Sie hatte sich für einen weißen Hosenanzug, unter dem sie ein schwarzes Top trug, entschieden. Ihre Haare hatte sie ein wenig hochgesteckt, d.h. sie hatte einen Dutt auf den Hinterkopf, aber trotzdem fielen ihr einige Haarsträhnen auf die Schultern. Da Jeremiah sich schon vorher umgezogen hatte und nun eine marineblaue Baumwollhose zusammen mit einen weißen Oberhemd trug, konnte das Paar auch sofort nach Charleston, das an der Küste des alten US-Bundesstaates Süd-Carolina lag, aufbrechen, denn dort lebten die Eltern der Stevenson-Zwillinge.

Lucas hatte Nanni von der Triton Station abgeholt und war nun mit ihr auf dem Weg nach Charleston - South-Carolina. Nanni trug eine rosafarbene Stoffhose und ein schwarzes Top. Ihre Haare trug sie offen und sie hatte sich Locken machen lassen. Irgendwie schien Nanni nicht glücklich zu sein. "Schatzi, was ist denn los? Du hast meine Mutter kennen gelernt und nun lerne ich deine Eltern kennen" meinte Lucas freundlich und küsste Nanni sanft auf die Backe. "Ich habe einfach ein komisches Gefühl..." entschuldigte die jüngere Stevenson-Schwester ihr unglückliches Auftreten.

"Habe ich die falschen Klamotten an?" fragte Lucas mit leichter Skepsis in seiner Stimme, dann schaute er an sich herunter. Er trug wie immer seine schwarzen Schuhe, seine schwarze Stoffhose und ein rot-gelbes Hawaiihemd mit einem weißen T-Shirt darunter. "Ach was, du siehst wie immer gut aus..." antwortete Nanni und lachte laut.“Du siehst viel hübscher aus, meine Schöne..." gab Lucas das Kompliment zurück.

Hanni und Jerry hatten Charleston erreicht und reihten sich in den Verkehr ein. Als sie an einer Kreuzung warten mussten, bemerkte Jerry, wie seine Freundin nervös mit ihren Haaren spielte: "Alles in Ordnung, Schatz?" "Als ich das letzte Mal zu Hause war, haben sich mein Vater und ich gestritten. Es ging darum, ob Nanni und ich nicht doch besser aus der Sternenflotte austreten sollten. Und jetzt stelle ich ihnen einen Sternenoffizier als potenziellen Schwiegersohn vor."

"Es wird schon gut gehen.", erwiderte Jerry sanft und legte seine rechte Hand liebevoll auf die Hand seiner Freundin. "Sie werden sich schon damit abfinden." Hanni sagte nichts, dachte aber für sich: "Da kennst du meine Eltern schlecht, Hase." Jerry bog in eine Nebenstraße und hielt vor einer Villa die nach seiner Schätzung aus dem 18. Jahrhundert stammte. "Warte einen Moment. In der Nachricht meiner Mutter stand, dass Nanni auch kommen würde. Und die bringt sicher Lucas mit. Wir sollten zusammen reingehen."

"Lucas beeil dich, sonst kommen wir zu spät..." drängelte Nanni ihren Freund und rutschte aufgeregt auf ihrem Sitz hin und her.“Wenn der vor uns wie ne Eintagsfliege fliegt, dann kann ich auch nichts machen. Wieso bist du eigentlich so nervös?" kommentierte Lucas die Flugsituation und fragte zugleich. "Ach Hanni und ich hatten Streit mit unserem Dad und es ging um einen Austritt aus der Sternenflotte. Und jetzt kommen Hanni und ich mit zwei potentiellen Schwiegersöhnen, die beide Sternenflottenoffiziere sind." erklärte Nanni ihre Nervosität. Dann bog Lucas in eine Nebengasse und hielt vor einer alten Villa an, in der Nähe standen Hanni und Jerry und warteten geduldig.

"Da kommen sie ja." rief Hanni erfreut. Ihre Schwester hatte kaum Zeit, aus dem Gleiter zu steigen, da umarmten sich die Zwillinge. Grinsend blickte Jerry zu seinen Freund. "Na Lucas, bereit für einen Besuch in der Höhle der Löwen", bemerkte er scherzhaft.

"Jerry, ich war schon in der Höhle des Löwen und es hat gegongt..." erwiderte Lucas den scherzhafte gemeinten Spruch seines Freundes. Dann schaute er zu den Zwillingen und meinte "Jerry, wir sind gesegnet, mit diesen beiden Frauen" und schaute verliebt seine Nanni an. "Gesegnet? Selbst Q würde über die beiden sagen, dass sie einfach nur traumhaft sind. Und er hatte ja ein paar Milliarden Jahre Zeit, sich umzusehen.", erwiderte Jeremiah und dachte dabei: "Auch wenn mich Hanni irgendwann in den Wahnsinn treibt."

Aber der Lieutnant hatte schon ein klein wenig von seiner Freundin gelernt, wie man Spitzen verteilt: "He, Schatz, ich weiß, dass ihr beiden euch ein paar Wochen nicht gesehen habt, aber eure Eltern warten." "Du hast doch keine Ahnung, Hase.", konterte sie jedoch.

"Also mich drückt Nanni nie so lang..." beschwerte sich der Sicherheitschef ironisch und grinste.“Dafür mache ich ganz andere Dinge mit dir." erwiderte Nanni und umarmte weiterhin ihre Schwester. Lucas kam die Situation spanisch vor, irgendetwas stimmte nicht. Aber er entschied sich für die Option: Abwarten!

"Komm, wir brechen auf, bevor die Jungs sich in irgendeine Bar verdrücken.", bemerkte Hanni grinsend und ließ ihre Schwester los. Sie kontrollierte kurz ihre Frisur und ihr Make-up in einem Taschenspiegel.

Befriedigt über das Ergebnis, griff Hanni nach der Hand ihres Freundes und zog ihn den Weg zur Haustüre. Der ließ es, nach einen kurzen Seufzer, über sich ergehen. Aber als Hanni klingeln wollte, unterbrach Jerry sie kurz: "Warte mal kurz." Dann nahm er sich ihren Handspiegel aus der Handtasche und überprüfte den Sitz seines Hemdes.

"Möchtest du auch noch etwas Make-up. Ich denke der rosafarbene Lippenstift passt gut zu dir." bemerkte Hanni spitz "Haha, sehr witzig, Kleines.", erwiderte Jerry gelassen. "Aber es kommt ja nicht alle Tage vor, dass man die Eltern seiner Freundin kennen lernt." "Ojemine..." kommentierte Lucas die Situation und grinste. Jerry und Hanni passten so gut zusammen. Nanni nahm ebenfalls die Hand ihres Freundes und die Beiden stellten sich hinter Jerry und Hanni. "Lucas, kannst du bitte dein Hemd zuknöpfen, mein Vater mag so was nicht..." bat Nanni ihren Freund. Der überlegte kurz und folgte der Aufforderung seiner Freundin. Hanni klingelte und kurz darauf öffnete Estelle Donavan, die Haushälterin die Tür. Sie war schon recht lange bei den Stevensons, weshalb sie die Zwillinge mit einen: "Hallo meine Mädchen. Wie geht es euch denn." begrüßte. "Hallo Estelle. Uns geht es prima." erwiderter Hanni. "Und wer sind die beiden schmucken Herrn neben euch?" "Das sind Jeremiah Esteban und Lucas Bishop.", stellte Hanni sie vor.

Estelle musterte die beiden jungen Männer von oben bis unten. "Das ist wieder einer Momente, wo ich mir wünsche, 30 Jahre jünger zu sein.", bemerkte sie seufzend und fuhr durch ihr mittlerweile mit einigen grauen Strähnen durchzogenes, schwarzes Haar. "Ich lasse euch besser rein, eure Eltern warten im Wohnzimmer auf euch."

Lucas schaute mal komisch zu Jerry. Der zuckte nur mit den Schultern und ging an Hannis Hand hinein. Nanni lächelte Estelle an und zog ihren Lucas ebenfalls an ihrer Hand in die große Villa. Die Haushälterin schaute immer noch entzückt den beiden Männern hinterher und freute sich für ihre Mädchen.

Jeremiah holte tief Luft. Er war offen gestanden noch nie so nervös gewesen. Und er konnte sich nicht hinter Nanni und Lucas verstecken. Auch seine Freundin schien auch nicht weniger nervöser zu sein, also versuchte er Zuversicht auszustrahlen und lächelte. Vorsichtig betraten die beiden das Wohnzimmer dicht gefolgt von Nanni und Lucas.

John Stevenson, der Vater der Zwillinge, war sichtlich schockiert, als seine Töchter mit ihren Freunden das Wohnzimmer betraten. Fast eine ganze Minute wusste er nicht, was er sagen sollte. Als schließlich Hanni begann, die peinliche Stille zu durchbrechen, indem sie ihren Freund vorstellte, schnitt ihr Vater ihr eiskalt das Wort ab: "Ich will gar nicht wissen, wie die beiden heißen. Diese beiden Neger sind in diesen Haus nicht willkommen."

Er stellte sich drohend vor Jeremiah auf: "Also verschwinden sie und neben sie den anderen gleich mit." Er hätte vermutlich seiner Tochter eine Ohrfeige verpasst, wenn der Lieutenant nicht eingriffen hätte. "Ich glaube, wir sind hier nicht erwünscht", bemerkte er und zog den etwas perplexen Lucas mit sich. Kurz vor der Hautüre warf er einen kurzen Blick auf seine Freundin und verließ dann mit dem Sicherheitschef der Community das Haus.

"Wie hat der uns genannt? Neger?" fragte Lucas ganz irritiert seinem Kumpel Jerry. So etwas war eine bodenlose Unverschämtheit und sie hatten einfach aufgegeben.

"Lucas, es hätte nichts gebracht mit ihm zu streiten. Wenn dieser Kerl so borniert ist, ist das sein Problem", erwiderte Jerry, dem es ähnlich wie seinen Freund ging. "Manchmal ist ein taktischer Rückzug, das einzig sinnvolle, damit eine angespannte Situation nicht eskaliert."

Er seufzte tief: "Lassen wir doch diesen Neandertaler einfach sein Ding durchziehen. Schließlich sind wir nicht auf sein Wohlwollen angewiesen, um mit den Zwillingen zusammen zu sein."

Jerry blickte sein Freund von der Seite an: "Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich könnte jetzt gegen den Schock einen Drink vertragen. Ich habe zwei Straßen weiter eine risianische Bar gesehen. Kommst du mit?"

"Ja, ich komme mit. Unseren Rückzug begießen..." entgegnete Lucas und klopfte Jerry auf die Schulter. Dann ging er voraus, um so schnell wie möglich von der Rassenhasser-Villa wegzukommen. Die beiden Freunde kamen sich wie afrikanische Sklaven vor, die eine Baumwollplantage verließen.

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Hanni brauchte erst ein paar Sekunden um die ganze Situation zu begreifen. Ihr Vater hatte ihren Freund und den ihrer Schwester aus dem Haus geworfen, einfach nur, weil sie eine andere Hautfarbe hatten. Sie konnte es nicht fassen. Neben ihr begann Nanni zu schluchzen und dann weinend in ihr altes Zimmer zu laufen. "Bist du jetzt zufrieden.", brüllte Hanni ihren Vater wütend an. "Was fällt dir eigentlich ein?" "Schrei mich nicht an, junges Fräulein.", brüllte John Stevenson zurück. "Ich bin immer noch dein Vater und erwarte als solcher auch einen gewissen Respekt."

Besorgt blickte Mary Stevenson von ihren Mann zu ihrer Tochter und wieder zurück. "Setzt euch doch erst mal wieder hin und beruhigt euch.", versuchte sie zwischen den beiden Streithähnen zu schlichten. "Ich soll mich beruhigen, Mom? Er hatte gerade den Mann, den ich liebe, aus dem Haus geworfen, nur weil er eine andere Hautfarbe hat.", ereiferte sich Hanni.

"Du verstehst mal wieder absolut gar nichts.", konterte ihr Vater. "Ich habe schließlich einen Ruf zu verlieren." Hanni lachte auf: Es klang sehr hart. "Wo denn? In dein Rotaryclub oder wie sich das Ding nennt, bei deinen Freunden in dieser komischen Rückbesinnungspartei?"

Hanni wusste, dass ihr Vater ein führendes Mitglied der „Vereinigung zur Rückbesinnung auf die Erde" war, einer Organisation, die den Austritt der Erde aus der Föderation und die Aufgabe des interstellaren Raumflugs forderte. Glücklicherweise hatte diese Vereinigung es noch nie geschafft, einen Platz im Planetaren Rat der Erde zu erhalten.

"Die anderen Mitglieder lästern schon hinter meinem Rücken über mich, weil ihr Beiden bei der Sternenflotte seid." erwiderte John Stevenson bissig. "Und jetzt verliebt ihr euch auch noch jede in einen Neger. Ihr bringt Schande über unsere Familie. Mein Vater würde sich im Grabe umdrehen."

"Dir geht es also mal wieder nur um dein Ansehen." Hanni hatte geglaubt es würde nicht noch schlimmer kommen. "Das ist ja mal wieder typisch für dich. Unser ganzes Leben hast du versucht uns vorzuschreiben, was wir tun und lassen sollen, damit wir in deine Version der heilen Welt rein passen." Sie zog eine Grimasse: "Es geht immer nur dich."

Sie wandte sich an ihre Mutter: "Wie konntest du nur diesen egoistischen, bornierten..." "Pass auf, was du sagst?", warnte ihr Vater. Doch Hanni fuhr unbeirrt fort. ".. Neandertaler nur heiraten." Und fing sich damit eine Ohrfeige von ihren Vater ein, was sie zu einen sarkastischen: "Oh ich habe noch gewalttätig vergessen.", veranlasste. Erschrocken über sich selbst, verließ John nachdenklich das Wohnzimmer. "Sollte seine Tochter wirklich recht haben?", fragte er sich immer wider.

Hanni setzte sich nun neben ihre Mutter und rieb sich ihre Wange: "Dad hat soeben die Menschheit ins 19. Jahrhundert gebeamt."

Mary war immer noch etwas erschüttert. Aber da es schien, als würde ihre Tochter ein Antwort erwarten: "Dein Vater kann sehr charmant sein. Außerdem sind nicht alle sein traditionellen Ansichten schlecht." "Charmant? Das wäre ja was Neues?", Hanni hob ihre Augenbrauen soweit, dass selbst ein Romulaner neidisch geworden wäre.

"Es geht ja nicht um seine Ansichten an sich. Aber einen anderen Menschen nach seiner Hautfarbe zu beurteilen, ist im 24. Jahrhundert fehl am Platze." Hanni schüttelte den Kopf: "Du musst die beiden Mal kennen lernen. Abgesehen vom Volleyball sind die Beiden als Team unschlagbar. Und was Jerry direkt angeht. Auf der einen Seite ist er sehr pflichtbewusst, aber auch stark, liebevoll und zärtlich zugleich. Ich fühle mich einfach bei ihm wohl. Als ich nach dem Absturz mit der Primärsektion, von dem ich dir geschrieben habe, eine Schulter zum Ausweinen brauchte, war er für mich da."

"Klingt, als wäre er dein Traummann.", erwiderte Mary lächelnd. "Ist er auch. Wir haben sogar schon ein wenig über das Thema Familienplanung gesprochen. Jerry kann gut mit Kinder umgehen, er wäre also ein toller Vater", erwiderte Hanni verträumt. "Und du glaubst nicht, wie süß er ist, wenn er schmollt."

Die junge Frau stand auf: "Ich bin daher nicht bereit ihn um des lieben Frieden Willens aufzugeben. Und Nanni geht es mit ihren Lucas bestimmt genauso." Sie stoppte kurz: "Apropos Nanni. Ich sollte besser nach ihr sehen."

Die junge Frau lief die Treppe hoch und klopfte an die Zimmertür ihrer Schwester. Herein..." schluchzte Nanni und hoffte, dass es ihr Schwester war die vor der Türe stand. Nanni hatte die ganze Zeit geweint, ihr Vater war so gemein. Lucas war das Beste, was ihr in der letzten Zeit passiert war. Sie liebte ihn und würde gerne ihr restliches Leben mit ihm verbringen. Es war doch egal, was Lucas und Jerry für eine Hautfarbe hatten, Hauptsache, sie waren lieb zu ihnen.

Hanni betrat das Zimmer. Es verursachte ihr immer einen Stich im Herzen, wenn sie ihre Schwester weinen sah. Und dieses Mal hatte sie ja auch allen Grund dafür. Hanni nahm ihre Schwester in den Arm und es kullerten ihr einige Tränen über die Wangen. „Ich habe Dad vorhin so richtig die Meinung gesagt.“, berichtete Hanni.

"Wieso tut er so was? Er ist so gemein zu den Beiden gewesen..." meinte Nanni und musste bei dem Gedanken wieder weinen. Dann sah sie den Handabdruck in Hannis Gesicht. Sanft streichelte Nanni die Backe ihrer Schwester und schluchzte: "Hat er dich wieder geschlagen?"

"Ja hat er", bestätigte Hanni grimmig. Sie hatte mittlerweile beinahe die früheren Auseinandersetzungen mit ihren Vater vergessen, bei denen er schlussendlich handgreiflich geworden war.

"Aber das interessiert mich ehrlich gesagt gar nicht mehr. Soll er doch in seiner antiken Welt leben, wo wir Frauen kleine blökende Schafe sind, die nichts aus Eigeninitiative tun", wehrte Hanni ab. Sie stellte sich auf und zog auch ihre Schwester in die Senkrechte: "Weißt du was mir jetzt machen. Wir suchen Jerry und Lucas."

"Hanni, tut mir leid, dass ich immer gleich weinen muss. Ich sollte dich mehr gegen unseren Vater unterstützen..." entschuldigte sich Nanni und wischte sich die Tränen ab. Dann umarmte sie ihre Schwester und drückte sie ganz fest. "Ja, einverstanden gehen wir Lucas und Jerry suchen. Es regnet nämlich schon..." entgegnete Nanni, der die Idee mit dem Suchen gut gefiel.

"Dass muss dir nicht leid tun, Kleines. Du bist eben etwas näher am Wasser gebaut." Sie schaute aus dem Fenster und fand die Aussage ihrer Schwester bestätigt. "Okay, dann nehmen wir ein Fahrzeug. Jerry hat mir die Codekarte für seinen Gleiter anvertraut."

Gemeinsam liefen die beiden jungen Frauen die Treppe runter. In der Vorhalle wurden sie von Estelle erwartet, die zwei große Regenschirme in den Händen hielt. "Sie sind ein Schatz", entfuhr es Hanni.

"Jetzt übertrieben sie aber.", erwiderte die Haushälterin lächelnd. "Richten sie meiner Mutter aus, dass ich dieses Haus erst wieder betrete, wenn sich mein Vater bei unseren Freunden und auch bei uns entschuldigt hat. Und zwar schriftlich", bat Hanni.

Die ältere Frau nickte, hatte aber trotzdem Bedenken. "Glauben Sie wirklich, Sie tun das Richtige, Miss. Sie wissen, wie stur er sein kann." "Und ob ich das weiß. Aber das kann ich auch. Und ich will ihn zu Kreuze kriechen sehen", erwiderte Hanni fest und verließ mit ihrer Schwester das Haus.

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"Scherry, du bist echt witzig..." lallte Lucas und kippte sein Glas mit dem saurianischen Brandy weg. Er wusste gar nicht, wie viele Gläser er schon getrunken hatte, aber es war ihm vollkommen egal. Er hatte Schmerz erfahren und wollte ihn mit Alkohol wegspülen, doch es klappte nicht so ganz. Die arme Nanni saß bestimmt heulend in ihrem Zimmer und wurde von ihrer Schwester getröstet. Eigentlich hätte Lucas sie trösten müssen, aber er durfte das Haus nicht betreten, weil er schwarz war.

"J-Jaa, Luc" nuschelte sein Saufkumpan. Als er seine Zunge etwas unter Kontrolle hatte, sah Jerry in sein Stardrifterglas und meinte philosophisch "Manchmal frage ich mich echt, für was Männer wie Martin Luther King, Mohammed Ali oder Gabriel Bell gekämpft haben. War doch sowieso alles für die Katz." Er trank den letzten Rest aus seinen Glas und meinte: "Meister, noch eins."

Der Risaner, der Besitzer und Barmann in Person war, sah dem Treiben der beiden Männer besorgt zu. Schon seit über einer Stunde saßen Jerry und Lucas da und ließen sich vollaufen.

***********************************************************

Währenddessen hatten die Zwillinge die nähere Umgebung abgesucht. Doch keine Spur von ihren beiden Freunden. Frustriert schlug Nanni auf die Abdeckung des Handschuhfaches: "Wo können die beiden nur sein?" Sie war den Tränen nah. Aber Hanni hatte einen Einfall. „Weißt du noch was wir gemacht haben, als Commander Nimembeh uns nach dem verpatzten Überlebenstraining zusammengefaltet hat?"

"Wir sind in einen Pub gegangen und haben einen hinter die Binde gekippt. Meinst du Jerry und Lucas sind in die risianische Bar, hier in der Nähe gegangen?" kombinierte Nanni die Gedanken ihrer Schwester weiter. Dann sprang sie in den Gleiter und winkte Hanni aufgeregt. "Los starte, die sind da bestimmt" freute sich Nanni und hatte Freudentränen in ihren Augen.

"Ja Scherry, du sagst es, Martin Luther King hatte einen Traum und ist dafür gestorben. Wieso?" brummte Lucas zu seinem Saufkumpan und kippte den nächsten Brandy nach. "Das wir und unsere Brüder und Schwestern immer noch wegen der Hautfarbe verachtet werden..." fügte er spottend hinzu und knallte das Glas auf den Tisch.

Plötzlich öffnete sich die Eingangstüre der Bar und die Zwillinge traten ein. Mit dem schnellen analysierenden Blick von Sternenflottenwissenschaftlern entdeckten sie die beiden Vermissten an der Theke. Ihnen entgingen auch nicht die Gläser, die um die beiden herum standen. Nach Hannis Schätzung hatte ihr Freund mindestens fünf Stardrifter intus und bei Lucas standen sieben oder acht Brandy-Gläser.

Vorsichtig trat sie mit ihrer Schwester auf die beiden zu: "Jerry? Lucas?" Jeremiah war es als wurde er angesprochen. Er drehte sich auf seinen Barhocker rum, was ihm einige Kopfschmerzen einbrachte und meinte: "Sch-Schau mal a-an wer das ist. Die vier für deren Vater wir nicht fein genug waren.“

"Wa-wa-was? Die Damen, deren Haus wir nicht betreten dürfen mit unseren schwarzen Ärschen..." grölte Lucas den Zwillingen entgegen und schaute böse. "He Meister, noch einen Brandy" brummte er weiter und fuchtelte in der Luft herum und fiel beinahe vom Barhocker. Nanni schaffte es den doch recht schweren Sicherheitschef vor dem Absturz zu bewahren. Auch Hanni brauchte Jeremiah nur anzutippen, damit der sich wieder setzte. "Ihr beiden habt genug", sagte Hanni bestimmt. "Wir bringen euch jetzt nach Hause." Und Nanni fügte hinzu: "Wir dürfen euch zwar nicht mit ins Haus unserer Eltern nehmen, aber sonst nehmen wir euch überall hin mit."

Sie griff ihren Freund in die Hosentasche und zog die Codekarte für den gemieteten Gleiter hervor. "So und jetzt verfrachten wir euch in eure Betten", sagte sie, während Hanni die Rechnung der Beiden beglich.

"Ihr wollt ni-ni-nischt zu euren Eltern.", stotterte Jeremiah. „Wir können nur dort sein, wo unsere Herzen sind, Hase." bemerkte Hanni belustigend. "Dasch hast du aber schön gesacht." Dem Lieutenant kamen die Tränen: "Sch-schau mal Luc, die verlassen ihre Eltern für uns."

"Haaaase... Das ist ja mal geil..." lachte Lucas und hörte nicht mehr auf... Nanni hatte echte Probleme das Muskelpaket von Bishop zu stützen. Der hatte jetzt erst begriffen, was Jerry gesagt hatte. "Ich sagte doch Scherry, wir haben die besten Freundinnen im Universum" lallte Lucas und wollte Nanni küssen, die schreckte aber wegen seiner Alkoholfahne zurück. "Hanni hilf mir, Lucas ist so schwer" flehte Nanni ihre Schwester an, denn sie fiel beinahe mit ihrem Freund um

"Hilf, hilf du mal deiner Schw-Schwester, Kleines. Ich kann alleine gehen." Etwas eingeschnappt löste Jerry sich aus Hannis Griff und fügte hinzu: "Isch bin nämlich scho schon groß." Und fiel auf seine zwei Meter der Länge nach hin.

"Kann ich den Damen vielleicht helfen.", bot der Barkeeper freundlich an. "Danke, das wäre sehr nett.", erwiderte Hanni. Der Risaner unterstützte Nanni, während sich ihrer Schwester ihren Freund halb über die Schulter warf und ihn hinter sich her schleifte. Wenig später war das Grüppchen bei den Gleitern der vier jungen Leute angekommen. Zuerst wurde der mittlerweile schlafende Jerry auf den Beifahrersitz seines Gleiters gesetzt und angeschnallt. Danach verfrachteten die Zwillinge zusammen mit dem Barmann Lucas auf die Rückbank dessen Gleiters. Der Barmann verabschiedete sich mit einem freundlichen: "Gute Reise." und Lucas lallte zur Erwiderung: "Schoa recht."

Danach umarmten sich die Zwillinge zum Abschied noch einmal ganz fest und fuhren beide ihren Gedanken nachsinnend, an die Orte die sie nun Zuhause nannten.

Alex und U_E "Baumwollplantagen und Onkel Johns Villa"

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Milseya war völlig hin und weg - sie saß am Steuer der Cessna und flog das kleine Flugzeug über den kubanischen Dschungel. Erinnerungen an andere alte Fluggeräte, die sie in ihrer Akademiezeit geflogen war, stiegen in ihr hoch. Das war echtes Fliegen. Hier gab es keinen Computer, der einem alles abnahm. Hier kam es wirklich nur auf den Piloten an. Sie schwebte sprichwörtlich auf Wolke sieben.

Niels genoss den Flug. Hier oben in der Luft fühlte er sich frei. Jetzt musste er die Karte lesen und ihr anzeigen, in welche Richtung sie fliegen musste. Wer würde sich nicht freuen, wenn er eine echte, ausgebildete Pilotin dabei hatte. Er tippte ihr auf die Schulter und meinte: "Wir müssen 10° nach Süden!"

„Aye, Sir“, erwiderte Natalia und lachte laut auf.

Sie flogen über einen See, das Wasser war blau und kristallklar. "Da ist nichts, rein gar nichts!" bemerkte 007. "Los noch ein Überflug." Nach einer Schleife waren sie wieder darüber. "Vielleicht hatte Wade doch recht und es gibt hier gar keine Satellitenschüssel?" überlegt Bond.

„Verflucht! Was war das denn?“, brüllte Milseya, als auf einmal ein Höllenlärm ausbrach und das Flugzeug bedrohlich ins Trudeln kam.

Niels sah sich um, einer der Flügel sah gar nicht gut aus. Eine Boden-Luft-Rakete war aufgestiegen und hatte den Flügel getroffen.

Milseya versuchte das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu kriegen - vergeblich. „Ich kann die Maschine nicht mehr halten“, schrie sie zu James. Sie steuerte auf den kleinen See zu und hoffte, dass sie nichts verlernt hatte. Die Cessna raste auf die Wasseroberfläche zu, sie fing sie ab, doch die Geschwindigkeit war immer noch zu hoch. Sie würden den See verfehlen, erkannte Milseya. Nun denn, dann der Urwald .. sie war heilfroh, dass dieser Absturz keine weitere Kerbe bedeuten würde – fünf waren wahrlich genug! "Festhalten", brüllte sie. Die Cessna streifte die Baumkronen und krachte dann in den Dschungel, der die Maschine langsam abbremste. Natalia knallte mit dem Kopf gegen die Armaturen und verlor das Bewußtsein.

Bond strecke seinen Arm auf dem Flugzeug. Er lebte, diese Stelle mochte er gar nicht. Er hasste es abzustürzen. Jetzt denk bloß nicht an den blöden Wüstenplaneten, sagte Niels zu sich selbst. Er schüttelte den Kopf. Er öffnete die Tür des Flugzeugs und trug Milseya vorsichtig heraus, zum Glück war sie schlank und so war es ein Leichtes für ihn. Er legte sie behutsam ab und flüsterte: "Natalia? Sind sie noch da?" Keine Antwort. Er legte sich alle Viere von sich gestreckt auf den Rücken und schloss seine Augen. Plötzlich erschien über ihnen ein Hubschrauber. Ein Seil hing von ihm herab. Niels öffnete seine Augen und sah, wie sich jemand an dem Seil herabließ. Er war mittlerweile aufgestanden und starrte auf die Person, es war Xenia, wer sonst? Sie schickte ihn mit einem gezielten Schlag zu Boden.

Natalia wachte mit einem gehörigen Brummschädel auf und das, was sie sah, gefiel ihr auch nicht besonders. Langsam griff sie nach einem schweren Stock und wollte damit zuschlagen, doch Xenia erahnte den Angriff, griff nach dem Stock und entriss ihn ihr. Dann packte sie Natalia am Kopf und zog sie zu sich. „Warte, bis du dran bist“, zischte sie. „Ich bin kein geduldiger Mensch“, erwiderte Milseya und wich dem Kopfstoß Xenias geschickt aus. Die Russin war überrascht, aber keineswegs überrumpelt. Ein Reihe von Schläge prasselte auf Milseya ein, die sie abwehrte oder in Gegenschläge umwandelte. Das Ganze hier ist eine nette kleine Übung und widerspricht auch nicht meinem Eid, dachte sie und begann einen neuen Angriff – diesmal härter und schneller. Die Holodeckfigur reagierte dementsprechend darauf. Die beiden Frauen kämpften erbittert gegeneinander, bis bei Milseya wirklich der Geduldsfaden riss. Mit einer gezielten Kombination aus Teep und einer Ellbogenattacke knockte sie ihre Gegnerin aus. Dann drehte sie sich um zu Niels, der auf der Seite liegend den Kampf sichtlich vergnügt beobachtet hatte . „Muss ich hier eigentlich alles alleine machen?“, fragte sie grinsend.

Niels war beeindruckt. "Du ziehst es aber auch magisch an!" stichelte er. Dann schnappte er sich Xenias Maschinengewehr und schoss auf den Hubschrauber, der Pilot durfte nicht den Alarm auslösen. Volltreffer! Der Hubschrauber verlor schnell an Höhe und schlug in einer heftigen Explosion auf dem Boden auf. Bond und Natalia hatten sich auf den Boden geworfen.

„Ich? Jetzt mach mal halblang!!“, gab Milseya zurück und zupfte sich ein Blatt aus dem Haar. „Wessen Idee war das denn hier? Wobei...“ Sie grinste Niels vielsagend an.

Er grinste zurück. Hinter ihm erhob sich eine gewaltige Satellitenschüssel aus dem See. "Kein Wunder, dass wir sie nicht sehen konnten." kommentierte er. "Los, komm!" Sie arbeiteten sich durch den Dschungel in Richtung der Schüssel vor. Wasser lief aus ihr hinaus, als sie nach dem Satelliten ausgerichtet wurde. Bond sah Natalia mit großen Augen an. Mittlerweile waren sie an einer Straße angelangt und folgten dieser in Richtung der Satellitenschüssel. Plötzlich bewegte sich die Schüssel.

********

Ganz in schwarz gekleidet stieg Alec Travelyan die Treppen im riesigen Kontrollraum hinab und ging den Raum, wo Boris umgeben von Computern saß. „Ist der der Satellit in Reichweite?“, fragte er. „In sechs Minuten“, antworte Boris. „Bereiten Sie die Satellitenschüssel vor“, befahl ihm Travelyan, „Es ist noch zu früh. Ich bin noch nicht fertig!“, maulte Boris zurück. „Tun Sie es“, herrschte ihn der schwarz gekleidete Mann an.

„Die größte Kreditkarte der Welt“, erklärte Alec, als er 'Goldeneye' aus einem Behälter nahm und Boris übergab. Der kleine Mann, dessen Brille stets auf seiner Nasenspitze balancierte, grabschte danach. Doch Travelyan hielt es fest. „Es ist besser, wenn sie nicht zurück gewiesen wird“, erklärte Alec mit finsterer Miene, bevor er seine Hand zurückzog.

Der bebrillte Programmierer platzierte den bernsteinfarbenen Stein in die dafür vorgesehene Öffnung und nahm einen Stift um seine Finger wirbelnd vor seinem Monitor Platz. „Mischa ist online“, sagte er zu Alec, als ein Söldner dem Angesprochenen einen Handheld-Videobildschirm überreichte. Deutlich konnte Alec darauf erkennen, wie James und Natalia sich der Satellitenschüssel näherten. „Tötet Sie“, befahl Alec dem Söldner. „Zielkoordinaten?“, fragte Boris. „Das Ziel ist London“, grinste Travelyan dämonisch.

********

„Sie bereiten das Signal für den Satelliten vor“, erklärte Natalia.

"Wie kann man das aufhalten?" fragte er.

„Mit dem Transmitter über dem ..“ wollte sie ihm gerade erklären, als Schüsse um sie peitschten. Sie gingen in Deckung und sprangen schließlich in die gigantische Satelittenschüssel. Die Soldaten feuerten weiter auf sie, während sie immer schneller nach unten rutschten.

In der Mitte war eine Öffnung, durch die das Wasser abgeflossen sein musste. Niels stoppte ihre Rutschfahrt rechtzeitig vor dem Loch und sie sahen hinab, eine runde Tür.

Sie öffneten sie und klettern hinunter. Vor ihnen breitete sich ein riesiges Kontrollzentrum – größer noch als das in Severnaya - aus. Sie gingen in Deckung und sahen dem Treiben zu. Da zeigte Natalia auf eine Konsole in einem abgegrenzten Raum. „Das ist der Zentralrechner“, flüsterte sie James zu.

"Bleiben sie hier!" wies Bond Natalia an. Er verließ die Deckung und erledigte zwei Wachen mit seiner Walther. Dann ging er wieder hinter einem Pfeiler in Deckung. Er konnte sehen wie sie seine Anweisung nicht befolgte und eine Leiter herunterkletterte. Warum können Frauen nie stillsitzen und abwarten, fragte er sich. Manchmal retten sie aber auch sein Leben. Egal, dachte er und wandte sich wieder den Soldaten zu und feuerte. Er nahm zwei seltsam aussehende Sprengsätze aus einer seiner Taschen, ohne Zweifel stammten diese von Q. Er machte sie scharf. Die Soldaten hatte in der Zeit bessere Positionen eingenommen und zielten auf ihn. Niels kam zu der Erkenntnis, dass er hoffnungslos unterlegen war. Er schob die PPK über den Boden zu den Soldaten herüber und nahm die Arme über den Kopf als Zeichen, dass er aufgab. Ein Soldat packte ihn und drückte ihn gegen die Wand. Wie gerne hätte sich Niels jetzt gewehrt. Doch er musste sich gefallen lassen, dass er nach weiteren Waffen abgesucht wurde. Zu seiner Linken konnte er sehen, dass die Sprengsätze an einem Tank, der mit einer pinken, explosiven Flüssigkeit gefüllt war, platziert waren. Jetzt wurde er von den Soldaten die Treppe hinunter zum Kontrolldeck gebracht.

Wieso läuft bei diesem Bond nie was glatt, fragte sie Milseya, während sie hinter einem riesigen Tank hervorlugte und beobachtete wie James sich ergab. Das Ganze könnte doch viel einfacher laufen! Sie seufzte lautlos. In manchen Dingen würde sie die Menschen nie verstehen. Vorsichtig schlich sie zurück in Raum, wo der Zentralcomputer stand, und begann zu tippen.... Sie war beinahe fertig, als die Söldner sie entdeckten. Sie griffen nach ihr, doch es gelang ihr gerade noch die Enter-Taste zu drücken, bevor sie sie wegbrachten. Auf Natalias Gesicht spiegelte sich ein undefinierbares Lächeln.

**********

Boris saß immer noch von Computern umrundet auf seinem Platz. „Die Antenne ist in Position“, meldete er. Travelyan händigte ihm einen der beiden Operationsschlüssel aus. Beide steckten sie in die dafür vorgesehenen Öffnungen. „Auf mein Zeichen.. 3..2..1!“ zählte Alec. Zeitgleich drehten beide die Schlüssel herum. Eine riesige Karte erschien auf dem gigantischen Sichtschirm. Langsam veränderte sich die Flugbahn des Satelliten bis sie über London lag. „Gott schütze die Königin“, erklärte Alec sarkastisch als er die Waffe online schaltete.

"Was für eine unwillkommene Überraschung!" meinte Alec, als er merkte wie Bond hereingebracht wurde. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite!" antwortete Niels sarkastisch. "Wo ist das Mädchen?" wollte Alec wissen. Niels antwortete nicht. Alec konnte wohl nicht davon ausgehen, dass er es ihm sagte und hatte wohl auch nicht damit gerechnet. "Findet sie!" wies er seine Gehilfen an. Auf den Tisch wurden einige Sachen gelegt, die bei Bond gefunden wurden, darunter die Walther und der Kugelschreiber. Alec nahm diesen und betrachtete ihn. "So, wie geht es dem alten Q? Immer noch die selben Tricks? Die Uhr zum Beispiel." Er verglich sie mit seiner eigenen. "Ah, ein neues Modell! Ich muss immer noch hier drücken, nicht wahr?" Er betätigte den Knopf und entschärfte die Sprengsätze.

Auf einem Bildschirm sah man einen Online Banking-Vorgang. "Interessant, Alec." kommentierte Bond. "Du brichst in die Bank von England übers Internet ein und transferierst enorme Summen kurz bevor GoldenEye alle Daten löscht." "Danke, James!" meinte Alec höhnisch. "Aber am Ende bist du nur ein gewöhnlicher Dieb, nicht mehr!" fügte Bond hinzu. Das erregte Alecs Zorn. Er stand auf. Bond hatte eine ganz spezielle Art den Zorn anderer Leute auf sich zu lenken.

"Du hast einen so beschränkten Verstand, James. Ich lösche nicht nur die Bankaufzeichnungen, sondern alles im Großraum von London, einfach alles. In sechzehn Minuten und 43...42 Sekunden wird Großbritanien in die Steinzeit zurückgeschickt", erklärte Alec, während er um Bond um herumlief. "Ein weltweiter finanzieller Zusammenbruch. Und der all zu böse kleine Alec kann mit der Welt abrechnen!" entgegnete Bond. "Aber bitte, James. Wie viele Wodka Martinis waren nötig, um all die Schreie derer, die du getötet hast, verstummen zu lassen?" stichelte Alec und blickte auf.

„Willkommen, meine Liebe“, begrüßte Travelyan Natalia, als sie hereingeführt wurde.

Auch Boris hob seinen Blick, um zu sehen, wen Travelyan begrüßte. Seine Miene hellte sich auf als er die Frau erblickte. „Natalia!“, begrüßte er sie freudig. Die Angesprochene sprang zu ihm hin und verpasste ihm einen derben Faustschlag. Er fiel zu Boden und kauerte sich unter den Tisch. Was Natalia aber nicht davon abhielt, weiterhin auf ihn einzuprügeln und zu treten. Schließlich zog sie ein Söldner zurück.

Der Geprügelte erhob sich und setzte seine heruntergefallene Brille wieder auf. Wieder wirbelte ein Stift durch seine Finger. „Tu das nie wieder!“, brüllte er Natalia an. „Das ist nicht eines deiner Spiele, Boris!“, schrie sie zurück. „Echte Menschen werden sterben, du durchgeknallter, erbärmlicher Wurm!“

Boris hob seinen Arm, um sie zuschlagen, doch Alec hielt ihn zurück. „Sie war am Hauptrechner. Überprüfen Sie den Computer!“ „Sie ist ein Nichts. Eine Stufe2-Programmiererin. Sie arbeitete am Leitsystem.“ Der Blick Natalias sprach Bände. Am liebsten wäre sie ihm an die Gurgel gesprungen. „Sie hatte nicht einmal Zugang zu den Abschusscodes!“, höhnte Boris triumphierend, als der Alarm plötzlich losging. Boris rannte zurück zu seinem Computer, während nun Natalia überlegen grinste. „Die Bremsraketen wurden gezündet“, rief er aus.

Vor Nervosität wirbelte der Stift in seiner Hand noch schneller, während er unbewusst immer wieder mehrere Male den Minendruckknopf drückte.

„Was zur Hölle passiert da?“, fragte Alec wütend. „ Wiedereintritt in .. 12 Minuten“, antwortete Boris entsetzt. „Der Satellit wird irgendwo über dem Atlantik verglühen“, erklärte Natalia grinsend. „Machen Sie es rückgängig!“, befahl Alec dem Programmierer. „Sie hat die Zugangscodes geändert“, brüllte Boris und deutete auf Natalia. „Dann wird sie das wieder rückgängig machen“, erklärte Alec, zog eine Pistole und hielt sie an James Gesicht. „Na los, erschießen sie ihn. Er bedeutet mir gar nichts!“, sagte Natalia lächelnd. James rollte mit den Augen. „Ich kann es schaffen. Ich kann ihre Codes knacken“, rief Boris aus. „Dann tun sie es!“, herrschte ihn Alec an.

Boris tippte und spielte mit dem Schreiber. Er klickte zweimal und will ein drittes Mal drücken. Niels beobachtet es genau, doch dann legte er den Stift nieder. Alec kochte mittlerweile, er richtete seine Waffe auf Natalia. "Sagen sie es ihm! Sofort!" schrie er sie an. Boris steht erregt auf und man kann ihn drei Mal klicken hören. Jetzt vier Sekunden, dachte Niels. Boris baute sich vor Natalia auf: "Gib mir die Codes, Natalia! Gib sie mir!" In dem Moment schlug Niels ihm den Schreiber aus der Hand. Er flog quer durch den Raum direkt in die pinkfarbene Flüssigkeit. Niels und Milseya duckten sich in Erwartung, was kommen würde. Eine gewaltige Explosion erschütterte die Anlage. In dem Moment der allgemeinen Verwirrung konnten Bond und Natalia in einen Aufzug fliehen. "Kann Boris deine Codes knacken?" fragte er besorgt.

„Möglich“, meinte Natalia.

"Möglich?" Niels zog eine Augenbraue hoch. "Wir müssen den Transmitter unbedingt zerstören!"

„Ach, übrigens. Danke, es geht mir gut!“, erklärte sie ironisch.

Als der Aufzug, der zum Antennenturm führte, stoppte, sah sich die Wache verwundert um. Die Türen öffneten sich und zu seiner Überraschung sah er eine Frau bewusstlos am Boden liegen. Er näherte sie dem Körper als auf einmal ..

... sich Bond von der Decke des Aufzugs schwang und und die Wache gegen die Metallwand schleuderte. Er nahm die Pistole der Wache und reichte sie Natalia. "Weißt du, wie man die benutzt?"

Natalia nahm das Magazin heraus, überprüfte es und setzte es mit einem Kantenschlag wieder ein. „Ja“

"Halte dich im Hintergrund!" ordnete er an.

„Das soll wohl ein Scherz sein“, entgegnete Milseya ihm. „Wenn ich mal anmerken darf, ich habe dir gerade ein paar Mal deinen niedlichen Hintern gerettet.“

Niels wurde rot und sah sie dann vorwurfsvoll an. Dann lief er voran zu einer Metallbrücke, die zur Antenne führte.

Wieso wurde er nur rot? Milseya verstand die Welt nicht mehr. Doch nicht etwa deswegen? Sie grinste. Na gut, Retter der Menschheit! Ganz wie du willst, dachte sie und suchte nach einem anderen Ausgang. Aber niedlich ist dein Hintern dennoch, dachte sie.

**********

„Wie lange noch?“, fragte Alec ungeduldig. „Zwei Minuten .. eine Minute“, antwortete Boris während er hektisch auf die Tasten einschlug. „Ich habe es gleich.“ Ein Söldner trat neben Travelyan. „Wenn er sich bewegt, erschiess ihn“, befahl Alec ihm und rannte los. Der Söldner zielte mit einer Pistole auf Boris Kopf.

************

Tja, manchmal hat man Glück, dachte sich Milseya als sie den Hubschrauber entdeckte und sich anschlich.

Alec lief zu einer Art Seilbahn, die zur Antenne führte. Niels hingegen sprintete auf der schmalen Metallbrücke. Alec war nur knapp hinter ihm in der Seilbahnkabine. Es folgte ein Schusswechsel, Alec feuerte mit seinem Sturmgewehr und Niels warf sich zu Boden, von wo er das Feuer mit seiner Waffe erwiderte. Dann waren die Magazine leer. Alec lud nach und Bond rannte weiter die Brücke hinauf. Daraufhin nahm Alec seine Pistole zur Hand und eröffnete erneut das Feuer auf ihn, verfehlte ihn jedoch. Er schwang sich aus der Kabine und rannte hinter Bond her. Und wieder ein Schuss. Niels wich geschickt aus, Alec musste wieder nachladen.

Dann hatte Niels den Eingang zum Maschinenraum des Transmitters erreicht und kletterte hinein. Jetzt begannen die Zahnräder sich zu bewegen, der Transmitter wurde ausgerichtet. Da stürzte sich Alec auf Bond. Sie kämpften. Eine Zeit lang ging es hin und her, doch dann konnte Bond ihn eine Treppe hinunter stoßen. Er nahm seine Pistole und schoß auf ihn, doch die Kugeln verfehlten den Ex-Agenten knapp. Niels hatte eine Idee, wie er das Ausrichten verhindern konnte, auf die altmodische Art! Er schnappte sich eine Metallstange und schob sie zwischen zwei Zahnräder. Dann verfolgte er Alec die Treppe hinunter. Er konnte noch hören wie die Stange zwischen den Rädern quietschte und ihren Zweck erfüllte.

Die Bewegung stoppte. An einem Geländer entdeckte Niels frisches Blut. Er hörte ein Geräusch, wie Metall auf Metall schlug. Er richtete seine Waffen in diese Richtung, da war jedoch nichts. Er betrat einen weiteren Raum. Es war so eine Art Elektrizitätsraum. Bond sah sich um, die Waffe einsatzbereit. Auf einmal schwang sich Alec durch die Tür und traf Niels mit seinen Füßen im Gesicht. Sie kämpften wieder und es sah so aus, als könnte Alec diesen Kampf gewinnen. Durch die jahrelange Zusammenarbeit beim MI6 wussten beide genau, wie sie kämpften. Sie hatten mittlerweile ihre Waffen fallengelassen und kämpften jetzt mit bloßen Händen. Auch wenn es nur ein Programm war, verlangte der Kampf Niels eine Menge ab. Er wurde gegen Wände geschleudert, geschlagen und getreten. Zum Glück waren die Sicherheitsprotokolle aktiv.

Dann konnte Niels überraschend einen Schlag blocken und ihn gegen eine Wand von ihm weg drücken. Er griff nach einer Waffe, doch Alec trat sie ihm aus der Hand. Dabei löste sich ein Schuß ins Leere. Nach weiterem Hin und Her konnte Alec eine Waffe greifen und sie auf 007 richten. Beide sahen ziemlich übel aus, Alec ein bisschen blutiger. "Du weißt, James, ich war immer besser!" bemerkte Alec. Niels schwang herunter an der Leiter, neben der er stand, gerade noch rechtzeitig bevor Alec auf ihn schoß. Jetzt hing er in der Sonne hoch über der Schüssel.

Himmel, was treibt der da? fragte sich Milseya, als sie Niels auf der Leiter beobachtete. Selbst für sie wäre diese Höhe ein tödliches Problem. Menschen! Nicht die geringste Körperbeherrschung besitzen, sich aber immer ungesichert in luftige Höhen rumtreiben! Und dann soll man sich still im Hintergrund verhalten!

Niels konnte hören, wie Alec fluchte, da ihm die Munition ausgegangen war. Er versuchte jetzt einen Helikopter über Funk zu erreichen. Bond begann die Leiter hinauf zu klettern. Alec jedoch kletterte hinunter, doch es ging ihm zu langsam, so rutsche er an ihr herunter und traf Bond mit den Füßen. Dadurch konnte Niels sich nicht halten und fiel. So eben konnte er sich an der letzten Sprosse mit einer Hand festhalten. Er sah runter. Ohoh, ist das hoch, dachte er, zu hoch zum Springen. Alec kam zu ihm die Leiter hinunter und trat auf seine Finger. Niels hatte keine Wahl als loszulassen. Er fiel und landete auf einem kleinen Teil der Antenne, das von Seilen getragen wurde. Er konnte sich kaum noch halten. Alec sprang zu ihm und griff nach Bonds Kehle, wobei er seinen Kopf über den Rand hielt.

Dann sah Alec auf zu dem Helikopter, der sich näherte und entdeckte auf einmal Natalia, die urplötzlich auf dem Rücksitz des Helikopters auftauchte und dem Piloten die Pistole an den Nacken hielt. Sie sah zu James.

007 nutzte die Ablenkung und stieß Alec von sich und von der kleinen Plattform. Im letzten Moment packte er Alecs Fuß. "Für England?" fragte Alec dem Ende nah. Niels hatte in der Zeit eine heftige Abneigung gegen diesen Alec entwickelt. Daher antwortete er kalt: "Nein, für mich!" Bei diesen Worten ließ er den Fuß los und Alec fiel, bis er unten auf der Schüssel aufschlug.

„Na los, fliegen sie näher ran“, befahl Natalia dem Hubschrauberpiloten.

Bond hielt sich an der Kufe des Helikopters fest und schon flogen sie von der ganzen Anlage weg. Da explodierte die Antenne und die ganze Konstruktion fiel in sich zusammen. Niels glaubte einen Schrei von Alec zu hören, doch dann war es still. In einiger Entfernung ließ der Hubschrauber Bond herunter.

Der Hubschrauber flog tief über die Lichtung, so dass der Geheimagent sich fallen lassen konnte. Natalia sprang aus dem Chopper und warf sich auf James, der kurz vor Schmerz aufstöhnte. „James! Bist du in Ordnung?“, fragte sie besorgt und sah ihn an.

Er grinste und betrachtete sie, wie sie über ihm hockte. "Mir gehts gut, danke!"

Er hob seinen Arm und zog ihr Gesicht näher zu seinem heran.. Dann rollte er sich - ohne das zu unterbrechen, was er gerade tat – so, dass er nun auf ihr lag. „Irgendwie habe ich das komische Gefühl, dass man uns beobachtet“, unterbrach Natalia das Treiben nach einigen Minuten.

"Ach, da gibt es niemanden in einem Radius von 25 Meilen, glaub mir!" erwiderte er. Doch da wird er von Wades bekannter Stimme unterbrochen. "Hey, Jimbo!" Das brachte ihn auf die Palme. Plötzlich rollte er herum auf die Knie. "Soll das deine Vorstellung davon ...mich aus einer Umklammerung zu befreien?" "Das ist der Back-Up Plan. Hey, ich hab dir gesagt, ich würde da sein! Yo, Marines!" entgegnete Wade und gab das Zeichen, dass die Marines aus ihrer Deckung kommen konnten. Aus dem Gras tauchten 35 Marines auf, wie aus dem Nichts. Helikopter landeten überall. Bond war ein wenig verwirrt. "Vielleicht möchtet ihr beiden euer De-Briefing in Guantanamo beenden?" meinte Wade. Niels schaute zu Milseya: "Bist du bereit?"

„Vergiss es! Ich werde auf keinen Fall in einen Helikopter mit dir steigen“, erwiderte Natalia grinsend.

Bond warf ihr einen neckischen Blick zu "Hmmm?"

„Oh nein, auf keinen Fall! Kein Flugzeug, kein Helikopter, kein Zug, kein Panzer, kein Auto, noch sonst irgendetwas, dass sich fortbewegt.“, lachte Natalia auf.

Er hob sie hoch, wobei sie immer noch lachte. Er grinste breit. "Was könnte denn noch schief gehen, Liebling?" Dann lachte er auch und trug sie zum Hubschrauber. Der startete nachdem sie eingestiegen waren und flog davon.

Der Raum veränderte sich - schlagartig waren die Holoemitter zu sehen, die den ansonsten dunklen Raum erhellten. Niels trug Milseya immer noch auf seinen Armen, während er in Richtung Ausgang und durch das Schott ging.

„Lass mich herunter, du verrückter Kerl!“, flüsterte Milseya lächelnd in Niels Ohr, nachdem einige vorrübergehende Crewmitglieder sie verdutzt angesehen hatten.

"Ok, ok!" lachte er und ließ sie herunter. "Ich weiß ja, wie schnell sich Gerüchte auf diesem Schiff verbreiten."

„Glaub mir, das wird schon für die wildesten Gerüchte reichen - die Frage ist nur, ob sie im Entferntesten an die Wahrheit heranreichen “, meinte sie verschmitzt. Dann stieg sie auf ihre Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke.“

Zum Glück war gerade niemand in der Nähe. "Ich habe zu danken!" entgegnete Niels. "Ich hab unser kleines Abenteuer sehr genossen und beim nächsten Mal suchst du das Programm aus!"

Milseya musste laut auflachen. "Ganz bestimmt", rief sie und ging einige Schritte bevor sie sich umdrehte und ihn von oben bis unten musterte. "Ich hoffe, du kannst gut tanzen!", sagte sie.

"Hm!" meinte er und legte den Kopf schief. "Ich werd mir Mühe geben!" Dabei musste er sich zusammenreißen, nicht zu lachen. "Ich hab mal vor Jahren einen Kurs gemacht, aber ... ich weiß nicht so recht." Jetzt war es mit dem Zusammennehmen vorbei. "Ok, ok!" lenkte er ein, "ich kanns."

„Gut!“, erklärte Milseya und zwinkerte ihm zu „Dann machen wir da weiter, wo wir vorher so unfreundlich gestört wurden.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie um die Ecke. Niels konnte sie noch laut lachen hören.

[Phanan und inanchfe in „Goldeneye“ - der Rest geht niemanden was an]

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Jeremiah wachte nächsten Morgen mit höllischen Kopfschmerzen auf. Noch etwas benommen, versuchte er zu ergründen, wie er nach Hause und ins Bett gekommen war. Plötzlich ging die Schlafzimmertür auf und seine Freundin betrat den Raum. In den Händen hielt sie ein Tablett, auf dem sich ein Teller mit einer Portion Spaghetti Bolognese, eine dampfende Tasse Kaffee, ein Glas mit Orangensaft und ein weiteres Glas mit einer trüben Flüssigkeit befand.

Hanni lächelte ihren Freund an: „Guten Morgen, Hase.“ Danach stellte sie das Tablett auf den Nachttisch und gab Jerry einen Kuss.

„Na, noch sauer wegen gestern Abend.“, fragte er vorsichtig an. „Ich war überhaupt nicht sauer auf dich nur auf meinen Vater.“, erwiderte Hanni. „Aber ich habe mich zusammen mit Lucas aus dem Staube gemacht und dann fachgerecht betrunken.“ Jeremiah war die ganze Geschichte recht peinlich.

Doch sein Freundin winkte ab: „Ich hätte mir an deiner Stelle auch ein paar Drinks hinter die Binde gekippt. Und was eueren Rückzug angeht. Diplomatisch wie du eben bist, hast du eine anstehende Krise entschärft. Die Situation hätte eskalieren können und dann stände heute Morgen im Charleston Examiner auf der Titelseite: ‚Sternenflottenoffiziere verprügeln örtlichen Geschäftsmann.’ Es war am Besten so.“, und gab Jerry einen weiteren Kuss.

Nachdem er seinen Mund wieder frei hatte, besah sich Jeremiah das Tablett und bemerkte: „Ich esse gerne italienisch. Aber Spaghetti zum Frühstück?“ Hanni lachte: „Dann schau mal auf die Uhr. Es ist nämlich schon Zeit fürs Mittag.“

Der Lieutnant tat, wie ihm geheißen wurde. Und tatsächlich, die Uhr zeigte 13:16 an. „Wie lange habe ich geschlafen?“ „Rechnet man die anderthalbe Stunde hinzu, die du unterwegs geschlafen hast, waren es etwa 14 Stunden. Aber jetzt solltest du das hier trinken.“ Mit den Worten reichte Hanni ihm das Glas mit der trüben Flüssigkeit.

Misstrauisch beäugte Jerry das Glas: „Was ist da drin?“ „Vitaminpräparate, Brausetabletten mit Magnesium und Calcium, etwas gegen deine Kopfschmerzen und das alles mit Wasser aufgegossen.“, erklärte Hanni.

Ihr Freund nahm einen Schluck von dem Cocktail und verzog das Gesicht. „Schmeckt ja sehr lecker.“, bemerkte er sarkastisch. „Los Austrinken. Dr. Assjima würde dir jetzt vermutlich sagen, das Medizin nun mal nicht gut schmeckt.“, erwiderte Hanni gelassen. „Dr. Assjima würde mir ein Hypospray geben oder irgendwelche deltanische Heilverfahren anwenden, aber auf alle Fälle mir nicht ein solches Gebräu vorsetzen.“, maulte Jerry.

Trotzdem trank er brav das Glas aus. Und spülte sich den ekelhaften Geschmack mit dem Orangensaft von der Zunge. Danach begann der Lieutnant seine Spaghetti zu verzehren, damit diese nicht kalt wurden.

Als er fertig war, nippte er nachdenklich an seine Kaffee und schaute zu sein Freundin nachdenklich an, welche die ganze Zeit beobachtet hatte: „Sag mal Schatz, wie kommt es, dass du und deine Schwester so offen und tolerant sind, obwohl ihr beiden in einen, entschuldige bitte den Ausdruck, bornierten und engstirnigen Elternhaus aufgewachsen seid.“

Hanni lächelte: „Ich habe mir gedacht, dass du dich das fragst. Aber eigentlich kennst du die Antwort.“ „Estelle?“, vermutete Jerry. Hanni nickte: „Richtig. Sie ist nicht nur unsere Haushälterin. Sie hat uns dazu angehalten unsere Zimmer selbst aufzuräumen, uns bei den Hausaufgaben geholfen, uns zum Ballettunterricht und als wir älter wurden zum Volleyballtraining gebracht. Sie war wie eine zweite Mutter für uns.“ Sie machte eine Pause und lächelte wehmütig: „Außerdem ist meine Mutter toleranter als du glaubst.“

„Warum hat sie dann nichts gesagt?“, wollte Jerry wissen. „Mein Vater führt ein recht patriarchalisches Regime und duldet keinen Widerspruch. Er wird schnell jähzornig. Meine Mutter hat sich eben daran gewöhnt und sagt keinen Ton.“ „Warum lässt sie sich nicht scheiden?“

Hanni seufzte: „Das habe ich sie auch schon gefragt.“ Sie versuchte zu lächeln, was ihr nicht so gelang: „Die Erklärung dafür haben doch erst vor kurzen bei der Hochzeit deines Vaters gehört. ‚Bis das der Tod euch scheide.’“ Jerry nickte verstehend, dachte aber für sich: „Dann hätte ich dem Mistkerl schon längst was ins Essen getan.“

Laut fragte er: „Und wie bist du damit klar gekommen?“ „Ich war lange Zeit sein kleiner Liebling.“ erzählte seine Freundin. „Aber mit der Zeit habe ich mich als pubertierende und rebellierende Teenagerin, nicht nur alle seine Ansichten in Frage gestellt, sondern mich immer mehr und mehr für Naturwissenschaften und auch für die Sterne interessiert. Es gab zu anfangs nur kleinere Streits, weil sich mein Vater gefreut hat, dass sowohl Nanni als auch ich uns wirklich anstrengten, um in der High School gute Noten zu bekommen. Er war richtig stolz auf uns als wir in der ersten Klasse der Senior High eine Auszeichnung als Klassenbeste erhielten. Aber als er erfuhr, auf was für ein Ziel wir hinstrebten, begannen unsere Streitigkeiten, besser gesagt Auseinandersetzungen.“ Hanni schnitt eine Grimasse: „Letztendlich habe ich mich durchgesetzt.“

Jeremiah schüttelte mit dem Kopf: „Ich kenne das so gar nicht. Natürlich hatte ich auch die eine oder andere Auseinandersetzung mit meinen Eltern. Aber dabei ging es um triviale Dinge, wie z.B. mit wem ich meine Freizeit verbracht habe oder wann ich abends zu Hause sein sollte. Aber wenn es meine Zukunftspläne ging, gab es nie Diskussionen. Gut, ich entsprach ihren Wunschvorstellungen, aber sie hätten mich auch unterstützt, wenn ich eine Bar auf Risa hätte betreiben wollen.“

Er machte eine Pause: „Aber es geht ja um dich und deine Eltern. Wäre es nicht besser, wenn du trotzdem irgendwie eine Umgangsform findet, mit der ihr beide Leben könnt.“ Doch Hanni schüttelte energisch den Kopf: „Ich habe schon zu oft den ersten Schritt zur Versöhnung gemacht, oft bis zu einen gewissen Punkt nachgegeben, Jetzt ist mein Vater am Zug. Er soll seinen verdammten Stolz runterschlucken. und endlich mal mir nachgegeben. Zumindest soll er meine Meinung akzeptieren.“, Sie sah Jerry fragend an: „Ist das zuviel verlangt?“

„Nein, natürlich nicht.“, erwiderte Jeremiah leise. „Aber ich glaube, dass es eine lange Zeit dauert, bis dein Vater nachgibt. Es wird schwer werden, weil du vermutlich die ganze Zeit weder deine Mutter noch Estelle sehen kannst. Leidtragende werden vermutlich in gewisser Weise alle sein.“

Er machte eine Pause und sah seiner Freundin tief in die Augen: „Aber egal was passiert, ich werde immer für dich da sein.“

"The Day after."

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Vinara war gerade in ein kleines Schäferstünchen mit dem Captain in ihrem Quartier vertieft als das Terminal eine hereinkommen Nachricht anzeigte.

"Oh, wer schreibt dir denn da?", fragte Barnhelm und sah ihr über die Schulter.

"Dr. Assjima. Ich würde ihren Brief gerne in Ruhe lesen wenn du nichts dagegen hättest."

"Och, ihr Frauen könnt einen manchmal ganz schön hibbelig machen... man weiß nie ob ihr nur irgendwelche Modetipps austauscht oder gerade etwas Hochwissenschaftliches zu besprechen habt."

Die Andorianerin musste zugeben dass sie mit dem Humor dieses Mannes nicht viel anfangen konnte; für das Breittreten von Klischees hatte sie ohnehin noch nie etwas gehalten. "Es ist dienstlich und in gewisser Weise auch ein wenig privat, aber es geht nicht um Mode. Und bitte, es macht mich nervös wenn du mir die ganze Zeit zusiehst."

"Ich bin schon weg!" Er küsste sie noch einmal kurz von hinten auf den Hals und verließ dann das Quartier.

Vinara las den Brief dreimal hintereinander, sah sich den Anhang mit den Daten kurz an und richtete dann die Grüße an den Schiffsarzt aus. Schließlich setzte sie sich daran ein Antwortschreiben zu verfassen.

Verehrte Assjima,

Der Aufenthalt auf diesem Schiff ist kaum weniger erholsam als ein Urlaub auf Risa. Unser Wissenschaftsoffizier sorgt dank seiner Sammellleidenschaft immer für genug Sand, ich habe eine romantische Affäre (an deren weitere Fortsetzung nach meinem Dienstende hier ich noch gar nicht denken mag) - nur mit Meer und Sonne hapert es, das Holodeck ist außer Betrieb solange meine neuesten Simulationen laufen, da sieht man mal wie alt die Computer auf der Schweizer sind!

Nun zu Ihrem Anliegen. Sie sollten bei Gelegenheit mal mit Lieutenant Melor Nachalek sprechen, er arbeitet auf der Community in meiner Abteilung als Datenanalytiker und ist nebenbei auch noch vergleichender Theologe. Normalerweise dürfte er nicht zu übersehen sein, aber er verbringt die meist Zeit in seinem Quartier oder sonstwie abgeschottet, momentan hält er sich auf der Erde in einem Schweizer Kloster auf. Ich habe mir die Freiheit genommen ihm unsere Ergebnisse zu schicken und ihn etwas grob über deren Entstehung informiert. Er selbst scheint keinen Widerspruch sowohl zu allgemeineni wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie auch zu diversen Schöpfungsmythen zu sehen, für ihn sind wenn ich ihn knapp charakterisieren soll Wissenschaft und Spiritualität einander ergänzende Dinge, er sieht in jeder neuen Erkenntnis eine Offenbarung des Göttlichen.

Ich selbst habe einen kurzen Abstecher nach Pollux IV gemacht, in der Hoffnung dort irgendetwas zu finden das auf wie auch immer geartete Schöpfungsfähigkeiten jener Wesen hindeutet, die nicht nur die irdische Mythologie beeinflusst haben. Natürlich sind die Polluxaner keine wirklichen Götter, aber Sie sind das auch nicht und dennoch könnten primitivere Kulturen ohne besondere geistigen Fähigkeiten einen Deltaner durchaus für einen Gesandten des Himmels oder der Hölle halten. Auf Pollux wurde bislang auf jeden Fall nichts gefunden das einen Bezug zu unserem Fall haben könnte, aber ich habe eine Zusammenfassung unserer Erkenntnisse dagelassen, die dortige Leiterin gilt in wissenschaftlichen Kreisen als diskret und zuverlässig. Sie können somit beruhigt sein dass nichts an die Öffentlichkeit gelangen wird bevor wir es nicht wollen. Gerade was Ihre Geschöpfe angeht würde ich sie noch eine Weile beobachten, bis sich womöglich etwas Komplexeres aus ihnen entwickelt hat.

Ich wünschte ich könnte Ihnen noch mehr sagen, aber es gibt bislang noch zuwenig Fakten. Ich glaube Ihnen, doch dürfte es einem Nicht-Deltaner schwer fallen Ihre innere Welt nachzuvollziehen. Es gäbe zwar die Möglichkeit einer vulkanischen Gedankenverschmelzung, an der auch eine dritte Person - wie etwa meine Wenigkeit, rein theoretisch gesprochen - teilnehmen könnte, doch weiß ich nicht ob ich mit den daraus resultierenden Sinneseindrücken etwas anfangen könnte. Seien Sie mir nicht böse, aber ich bevorzuge immer noch handfeste Zahlen. Ihre Befürchtung, möglicherweise einen neuen Schöpfungsmythos zu schaffen teile ich nur bedingt. Vielmehr erkenne ich die Gefahr dass manche denken könnten, Gott vollständig entmystifizieren zu können, auch wenn es noch Jahrhunderte dauern mag, und durch den Beweis wird jeder Glaube hinfällig.

Ich hoffe dieser Brief kann Ihnen wenigstens von ein wenig Nutzen sein, wir sollten uns auf jeden Fall gegenseitig auf dem Laufenden halten.

Ach ja, ich vergaß noch ganz, die ersten Ergebnisse der neuen Simulationen liegen vor - im Prinzip dasselbe wie auf Vulkan und den Vergleichsexperimenten bei Ihnen. Wobei meine Modelle bisher nur sehr unvollständig sind, ich werde sie wenn Sie gestatten um Ihre deltanische Mystik und die Vorstellung des 'Naschpur' erweitern.

Ansonsten sollten wir uns weiterhin gegenseitig auf dem Laufenden halten.

Mit besten Grüßen

Vinara

Sie schickte den Brief sofort ab und ging dann nach draußen.

"Sie sollen auf die Brücke kommen, Commander", meldete ein Sicherheitsoffizier der auf dem Gang stand.

"Etwas Dringendes?"

"Der Captain möchte Sie sehen", meinte der junge Mann mit einem spitzbübischen Grinsen.

Vinara seufzte. "Na gut, aber ich werde nicht in aller Öffentlichkeit mit ihm Händchen halten. Schließlich muss doch das Protokoll eingehalten werden!" Und schon war sie auf dem Weg zur Brücke.

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„Guten Morgen!“

Morgenmuffelig hob Milseya den Kopf und blickte in das strahlende, morgenfrische Gesicht McNaughtons. Verflucht, wie konnte man so früh am Morgen nur so gut gelaunt sein? Und was zur Hölle trieb er denn schon wieder hier?

„Morgen“, brummte Milseya vor sich hin.

„Schlecht geschlafen?“ Nathanel setzte sich ungefragt an ihren Tisch und griff zu seiner Tasse mit tiefschwarzen Kaffee, in dem vier Stück Zucker aufgelöst waren.

„Wie kommen Sie denn darauf?“ kam es unwirsch zurück. Sie hatte absolut keine Lust auf ein Gespräch - an sich hatte sie das nie um diese Uhrzeit. Das hatte diesen Menschen aber bislang noch kein einziges Mal davon abgehalten, sich einfach mit zu unterhalten.

„Nun, Sie scheinen heute morgen besonders muffelig zu sein“, grinste Nat, während er einen großen Berg Rührei auf seine Gabel lud und dann in den Mund schob.

Milseya beobachtete, wie er genüßlich kaute und fragte sich, wie man um 5 Uhr morgens bereits solche Mengen verspeisen konnte. Wie konnte man überhaupt soviel essen? Sie dachte nach, wann sie das letzte Mal Hunger verspürt hatte. Das muss vor zwei, drei Tagen gewesen sein. Hatte sie damals etwas gegessen? Sie konnte sich nicht erinnern. Vermutlich, sonst hätte sie das mittlerweile strenge Trainingsprogramm, das ihr Nahima geschickt hatte, nicht durchgestanden. Jede Woche kamen neue Anweisungen von ihr. Scheinbar glaubte sie, dass Milseya sich nicht mehr erinnern konnte, wie man trainierte. Jedes Mal, wenn eine Nachricht von Nahima in ihrem Postfach war, stöhnte Milseya auf. Dehnungen, Bodenübungen, Sprünge am Boden, Klettern, Sprünge von der Trainingswand, Kampftraining, Tänze ... Das Programm war äußerst ausgeklügelt - und mittlerweile höllisch anstrengend. Milseya konnte die Anforderungen nicht mehr in nur zwei Trainingseinheiten pro Woche erfüllen und hatte eine weitere angesetzt.

Drei Mal in der Woche quälte sie sich kurz vor 4 aus dem Bett und dehnte ihren schlaftrunkenen Körper, konzentrierte sich auf ihre Sprünge, ließ sich von der Wand fallen, drosch auf den Sandsack ein, probte die traditionellen haliianischen Tänze - kurz: Sie erinnerte ihren Körper daran, was er im Stande sein musste zu leisten. Und dieser erinnerte sich, denn ihre Besuche auf der Krankenstation waren deutlich weniger geworden. Seit Tagen schon hatte sie sich nichts mehr gebrochen, sondern nur noch ein paar Prellungen und Verstauchungen davon getragen. Die Anzahl der blauen Flecke allerdings blieb unverändert. Um so mehr hatte sich Milseya über das Geschenk Nahimas gefreut. Denn diese hatte ihr wohlweislich einen Hautregenerator geschickt...

Bei dem Gedanken musste Milseya unwillkürlich lächeln.

„Na endlich!“ Der Kommentar des Lt. jg riss sie aus ihren Gedankengängen. Er lächelte sie an.

„Was endlich?“, fragte sie ihn verwirrt.

„Ein Lächeln! Schöner kann der Tag nicht beginnen“, erklärte er.

Milseya verschluckte sich an ihrem Tee. War das etwa ein Kompliment gewesen? Hustend sah sie Nathanel an.

„Soll ich?“, bot er sich an ihr auf den Rücken zu klopfen. Sie schüttelte den Kopf und nahm noch einen Schluck Tee.

„Was sollte die Bemerkung?“, krächzte sie.

Überrascht blickte er sie an. „Nichts besonderes. Ich wollte nur nett sein.“

„Sparen Sie sich das!“, herrschte sie ihn an.

„Wie ..?“

„Die Tatsache, dass wir drei Mal in der Woche gemeinsam trainieren oder dass wir zusammen frühstücken, bedeutet nicht das Geringste. Ich habe Sie nicht dazu eingeladen. Sie sind plötzlich dabei aufgetaucht. Sie tauchen immer plötzlich auf. Die Tatsache, dass ich das akzeptiere, bedeutet noch lange nicht, dass ich es schätze, geschweige denn, dass ich mich darüber freue. Wir sind keine Freunde, noch was immer Sie sich in Ihrem Kopf sonst so vorstellen mögen. Die Möglichkeiten sich an Bord dieses Schiffes aus dem Weg zu gehen, sind eben noch begrenzt“, fuhr sie ihn an.

„Himmel, das war doch nur ein freundlich gemeintes Kompliment. Was haben Sie bloß? Ich wollte Sie doch nur aufheitern. “

„Ich verzichte darauf. Ebenso auf Ihre permanente Anwesenheit in meiner Nähe.“ erwiderte Milseya kalt.

„Ich aber nicht“, kam es prompt zurück.

„Wie bitte?“

Nat seufzte. „Ist das so schwer zu verstehen? Wir beide sind so ziemlich die Einzigen, die so früh auf sind. Da ist es für mich natürlich, dass wir gemeinsam trainieren und frühstücken. Und ehrlich gesagt, freue ich mich jeden Tag darauf, auch wenn Sie jeden Morgen ziemlich mürrisch sind. Ich kenne hier auf dem Schiff kaum jemand, außer den Leuten aus dem Team, zu dem Sie nun mal auch gehören. Ist es da nicht auch für Sie verständlich, dass man den anderen näher kennen lernen möchte?“

„Doch.“ erwiderte Milseya bissig. „Aber Sie sind ausschließlich daran interessiert mich kennen zu lernen. Und dies auf eine Art und Weise, die mehr als merkwürdig ist, Lieutenant. Sie sind neugierig. Für meinen Geschmack zu neugierig. Sie sind wie mein Schatten. Ich kann mich nirgends umdrehen, ohne Sie dabei zu entdecken. Und da können Sie noch so 'nett' sein, Sie gehen mittlerweile gehörig auf die Nerven!“

„Tja“ Nat zuckte mit den Achseln. „Wie Sie schon sagten, die Möglichkeiten sich aus dem Weg zu gehen sind momentan sehr begrenzt. Also leben Sie damit.“ Er seufzte und sah Milseya mit einem Dackelblick an. „Ist denn so schwer, es mit mir auszuhalten?“

Alle Alarmsirenen im Milseyas Kopf begannen gleichzeitig loszuschrillen. Er war nicht ehrlich! Er log - war aber gleichzeitig ehrlich. Es war einfach nur ein Gefühl. Hier stimmte etwas nicht! Was, das konnte sie allerdings nicht sagen. Aber alles in ihr schrie geradezu, diesem Menschen nicht zu vertrauen.

Er war gerne in ihrer Nähe, das stimmte zweifellos. Er war freundlich, bemüht, sogar witzig. Er erzählte ihr Geschichten aus seinem Leben, von seiner Familie, von der Akademie. Und er brachte sie zum Lachen. So sehr es Milseya auch störte kaum einen Moment allein sein zu können, es gab Augenblicke, wo sie seine Gegenwart schätzte. Es war schön nicht mehr alleine zu trainieren und so mancher seiner Scherze am Morgen, das musste sie zugeben, hatten den Tag einfach fröhlich beginnen lassen. Dennoch ..

... da war noch etwas anderes. Seine Wahl war nicht von ihm aus auf sie gefallen. Das spürte sie. Sie waren beide grundsätzlich verschieden. Ihre Leben, ihre Erfahrungen, ihre Einstellungen waren so unterschiedlich. Milseya vermutete, dass sie sich unter 'normalen Umständen' nicht einmal auf dem Gang gegrüßt hätten. Und mit körperlicher Anziehung oder gar einem romantischen Interesse konnte man sein Verhalten ebenfalls nicht erklären, denn sonst hätte er wohl schon längst einen Schritt in diese Richtung getan. Schließlich waren sie schon lange genug gemeinsam auf dem Schiff. Es musste also etwas anderes dahinter stecken und das beunruhigte Milseya zutiefst.

Ihr Magen krampfte sich urplötzlich zusammen. Was, wenn es noch nicht vorbei wäre? Aber hätten sie sie dann nicht gewarnt? Was, wenn sie es nicht konnten? Ein tiefe Sorgenfalte legte sich auf ihre Stirn. Verdammt! Wann würde das endlich aufhören?

„Hallo? Alles in Ordnung?“ Nathanael sah die Haliianerin fragend an. Was war heute bloß mit ihr los? Er war an ihre muffelige Art gewöhnt, aber heute war sie vollkommen anders. Nachdenklich. Besorgt! Was mochte wohl gerade in ihrem Kopf vorgehen?

„Nein.“ kam es für Nat überraschend ruhig zurück. „Es ist nicht schwer mit Ihnen auszukommen, Lieutenant.“ Milseya seufzte laut. „Aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich regelrecht von Ihnen verfolgt werde und das behagt mir nicht. Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe eine Conceloursitzung.“

Sie erhob sich abrupt, nickte dem Sicherheitsoffizier kurz zu und verließ das Casino.

Mit gemischten Gefühlen sah ihr Nathanel nach. Warum endeten ihre Begegnungen stets so plötzlich?

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Leise zischend glitt die Tür der Krankenstation der USS Monitor auf. „Ah, Mr. O’Tra, da sind sie ja…“ Die Stimme der Ärztin stockte, als sie erkannte, dass der Chief die Krankenstation in Begleitung eines kleinen Kindes betreten hatte.

„Doktor, darf ich fragen, was die Tochter von Commander Kyle an Bord der Monitor macht?“ fragte der Bolianer mit kühler Stimme. Konnte der Geheimdienst das Kind nicht einfach in Ruhe lassen? Nur ungern erinnerte sich O’Tra daran, wie er Yasmin damals den Sender verpasst hatte. Yasmin hingegen schien die Ärztin zu kennen, denn sie löste sich von O’Tras Hand und sauste zu Frasier, die sich hinkniete, um das Kind in Empfang zu nehmen. „Was machst du denn für Sachen Kleines? Papa sollte doch auf Dich aufpassen“, sagte sie mit liebevoller Stimme.

O’Tras Hirn arbeitete auf Hochtouren… Er hatte bemerkt, dass Yasmin inzwischen schwarze Augen hatte….Betazoid… Papa… „Cmdr. Price ist der Vater von Yasmin!?" stellte er fragend fest. "Interessant! Weiß denn Commander Kyle, dass ihre Tochter einen Ausflug ins romulanische Imperium macht?“

„Nein, weiß sie nicht“, antwortete Frasier schnippisch. „Wie sie sich vielleicht erinnern, ist die Monitor ist ein Schiff des Geheimdienstes, wir erzählen nicht jedem wo wir hin fliegen. Dieser Ausflug – wie Sie es nennen - war außerdem nicht geplant. Wir…ähh…Matt...ich meine Cmdr. Price und war mit seiner Tochter im Urlaub und der musste ja unterbrochen werden, um Sie nach Trion 5 zu bringen! Wir…er hatte keine Zeit jemanden zu suchen, der auf die Kleine aufpasst. Außerdem, nach dem was ich bisher so gehört habe, sind die Missionen der USS Community auch alles andere als ungefährlich.“

O'Tra rollte mit den Augen. Zwar verbanden ihn keine großen Sympathien mit Cmdr. Kyle, aber Matt Price musste ein ziemlicher Idiot sein, wenn er diese Zicke einer Frau wie Selina vorzog…

„Wenn ich mich recht erinnere, bin ich nicht wegen Cmdr. Kyles Tochter hier“, wechselte der Bolianer das Thema. Dr. Frasier nickte und setzte Yasmin auf eines der Biobetten."Sie sollten sich das hier anschauen, Chief." Die Ärztin aktivierte einen Wandschirm. Es erschien ein dreidimensionales Bild von O’Tras Gehirn, in dem ein kleiner Punkt gekennzeichnet wurde.

„Was ist das?“ fragte der Bolianer neugierig und zeigte auf den Punkt. „In diesem Bereich konnte ich geringfügige Veränderungen der Gedächtnismuster nachweisen, aber auch nur, weil ich gezielt danach gesucht habe. Sie sind wirklich kaum zu entdecken und unterscheiden sich fast nicht von natürlichen bolianischen Gehirndefekten.“

„Und wie geht es nun weiter? Können Sie mein ursprüngliches Gedächtnis wieder herstellen?“ Die Ärztin schüttelte den Kopf. „Nein, ich sehe keine Möglichkeit, wie man es rückgängig machen könnte. Die Technologie der Romulaner ist hoch entwickelt. Ehrlich gesagt, ich kann ich nicht einmal genau sagen, was sie genau mit ihrem Gehirn gemacht haben. Wahrscheinlich wurde eine Art Mikro-Mentalsonde verwendet. Aufgrund der bolianischen Hirnstruktur ist zum Glück die Gefahr gering, dass Ihnen irgendwelche Fernsteuer- und Übernahmemechanismen einprogrammiert wurden.“

O’Tras linke operativ hinzugefügte Augenbraue wanderte nach oben. „Gering? Wie beruhigend!“ „Nun ja Chief, völlig ausschließen kann ich es leider nicht. Sobald Sie von dieser Mission zurück sind, sollten sie sich ausgiebig im medizinischen Zentrum der Sternenflotte untersuchen lassen. Die Ärzte dort haben mehr Möglichkeiten, als ich hier auf meiner kleinen Krankenstation.“ „Die Mission kann also wie geplant durchgeführt werden, Doktor?“ Die blonde Ärztin nickte. „Ja Chief, da sehe ich keine Bedenken.“

"Gut, dann werde ich jetzt wieder an die Vorbereiten gehen." „In Ordnung Chief...und vergessen Sie nicht, dass wir uns auf einer geheimen Mission befinden. Wenn Sie Commander Kyle erzählen, dass wir…ähh…Cmdr. Price mit ihrer Tochter eine Reise in das romulanische Imperium unternommen hat, dann können Sie dafür bestraft werden!“

O'Tra, der sich schon auf dem Weg zur Tür befand, drehte sich langsam um. „Sie wollen mir drohen, Doktor?“

Elisabeth Frasier lief bei dem Satz ein Schauer über den Rücken. Der Bolianer spielte die Rolle des romulanischen Sub-Lieutenants, in die er schlüpfen sollte, überraschend gut. Dieser kühle, verächtliche Blick. Die punktuelle Lähmung der unteren Gesichtsmuskeln bewirkte wirklich Wunder… Sie versuchte zu lächeln. „Nein, keine Drohung, Mr. O’Tra, nur eine Erinnerung...“ Wieder wanderte O'Tras linke Augenbraue nach oben...Wie lange hatte er diese Geste eigentlich vor dem Spiegel geübt? Ohne ein weiteres Wort verließ er die Krankenstation.

Kaum hatte sich die Tür hinter O'Tra geschlossen, aktivierte Elisabeth Frasier eine Verbindung zum Hauptcomputer. „Computer, wo befindet sich Cmdr. Price?“ fragte sie leicht gereizt. „Cmdr. Price befindet sich im Kasino“, kam die prompte Antwort. „Frasier an Price! Matt – wolltest Du nicht auf Deine Tochter aufpassen...?“

---

Zwei Tage später erreichte die USS Monitor Trion 5. Nachdem die für romulanische Verhältnisse laschen Sicherheitseinrichtungen umgangen waren, wurden Brexen Ijoula, T’Andorla und O’Tra von der getarnten Monitor aus an verschiedene Punkte des orbitalen Raumhafens gebeamt. Der beschwerliche und gefährliche Teil der Mission konnte beginnen…

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"Ja, ja, ich komme schon!", brummte Milseya verschlafen, als das Piepsen ihres Nachrichtenterminals sie weckte. Gähnend blickte sie zu ihrem Chronometer. 5.48 Uhr! Verdammt, wer rief denn um diese Zeit an! Müde schob sie die Decke von sich und begann schlaftrunken vom Bett zu krabbeln, während das Piepsen des Terminals immer gellender wurde. "Verflucht ja doch! Ich bin ja schon unterwegs!", rief sie dem Terminal wütend zu, als ob der Anrufer sie hören könnte, und stieg über allerlei Dinge, die sich im Laufe der vergangenen Tage auf dem Boden ihres Quartiers angesammelt hatten.

"Wer immer Sie sind! Ich hoffe, es ist verdammt wichtig", erklärte sie verärgert, nachdem sie sich hingesetzt und die Commverbindung geöffnet hatte.

Mit einer heißen, dampfenden Tasse betazoidischen Kaffee bewaffnet saß John Gilmore vor dem Nachrichtenterminal und wartete darauf, daß sich eine Verbindung aufbaute. Er hatte sich zuvor den Sonnenaufgang im klinikeigenen Garten angesehen und begann nun den Tag mit einem kräftigen Kaffee. Sein Grinsen wurde breiter und breiter als er die leicht verschlafene, mürrische Pilotin auf dem Bildschirm sah. "Einen wunderschönen guten Morgen! Wie gehts meiner Lieblingspilotin?"

„JOHN!“ Milseya sah den verschmitzten Blick des Arztes und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Verdammt, heute ist Donnerstag!! Du weißt, dass ich donnerstags nicht trainiere“, polterte sie vergnügt los.

John reckte und streckte sich ausgiebigst auf dem weißen großen Sessel auf dem er saß. "Ach? Heute ist Donnerstag? Das ist mir doch komplett entgangen!" Genießerisch hob er die Tasse Kaffe an die Lippen und sog den herrlichen Duft des heißen Getränks ein. "Erzähl, wie ist es dir in der letzten Zeit ergangen?"

Milseya lachte laut auf. „Das muss ja ein traumhafter Aufenthalt sein, wenn du sogar die Zeit und meine Gewohnheiten vergisst! Vielleicht sollte ich mich auch mal einweisen lassen! Warte einen Moment!“

Die Haliianerin stand auf und ging zum Replikator. „Eine Tasse heißen Jasmintee und ein Croissant.“ Mit beidem beladen kehrte sie zu dem Stuhl zurück, setzte sich, und zog die Beine auf den Sitz. „So!“, kommentierte sie ihre Rückkehr und sah wieder auf den Schirm. „Mir geht es gut, eigentlich hervorragend – wenn da nur nicht die Frage wäre, was mit mir geschieht, wenn die Testphase vorüber ist.“

John lehnte sich entspannt in dem Sessel zurück und lauschte ihren Worten. Die ganze Zeit umspielte ein Lächeln seine Lippen und er sah und wirkte erholt und ausgeruht aus. Milseyas letzter Satz brachte ihn jedoch jedoch ins Grübeln. "Wie bitte? Ist das denn immer noch nicht geklärt?"

Milseya schüttelte den Kopf. „Scheinbar nicht. Ich habe immer noch keine Antwort erhalten. Und so langsam nähert sich der Bau und Umbau dem Ende zu“, seufzte sie. „Orsen meint auch, meine Chancen stünden nicht schlecht. Ich bin mir sicher, er hat ein gutes Wort für mich eingelegt. Auf der anderen Seite könnte ich mir auch was Schlimmeres vorstellen als unter ihm Schiffe der neuesten Generation zu testen - wenn da.. nun ja ..“ Sie griff zu dem Croissant, riss ein Stück davon ab und schob es in den Mund.

John hatte die Schneidersitzposition eingenommen und stützte seinen Kopf auf seinen Händen ab. Seine rechte Augenbraue wölbte sich galant nach oben. "Wenn da was? Sprich zu Ende!" Mit aufforderndem Gesichtsausdruck wartete der Mediziner gespannt ab.

„Muss ich es denn wirklich laut aussprechen?“, fragte Milseya lächelnd. „Du weißt, wie sehr du mir fehlen würdest. Du fehlst mir jetzt schon ständig. Immer wieder ertappe ich mich bei dem Gedanken, wann wir heute Abend essen werden oder bin auf dem Weg in die Krankenstation, um dich etwas zu fragen. Ach John, wir beide sind viel zu stark miteinander verbunden. Ich glaube nicht, dass ich das auf Dauer ertragen kann.“

Johns Grinsen wurde breiter denn je. "Ich weiß, mir geht es doch auch nicht anders! Aber ich sehe das ganz positiv. Es gibt keinen Grund dich nicht auf der Community zu behalten und wenn die dann doch tatsächlich rumzicken sollten, gibts Ärger von mir!" John leerte seine Tasse und stellte sie auf den kleinen Tisch der neben dem Sessel stand. "Mili, ich möchte unbedingt auf der Community bleiben und du musst es auch. Alles andere ist inakzeptabel!"

„Was wenn nicht? Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich es zulassen würde, dass du deine Stelle aufgibst!“, erwiderte Milseya ruhig. „Sollte es so kommen, dann werden wir eben sehen müssen, wie wir klar kommen. Es sei denn ..“ Der Gedanke war ebenso verrückt wie abwegig, dass die Haliianerin losprusten musste. Laut lachend hielt sie ihren Bauch. „Nein, das wäre zu verrückt – selbst für uns beide“, japste sie.

Neugierig lächelte John ihr entgegen. "Was? Na los, ich will das auch hören!"

Immer noch lachend hob sie ihre linke Hand und streifte einen imaginären Ring über den Ringfinger. „Ich glaube nicht, dass Selina das gefallen würde!“, lachte sie weiter.

Jetzt musste auch John herzhaft mitlachen. "Na, ich hoffe doch, daß ihr das nicht gefallen würde!" John spürte, wie sein Herz wieder schneller pochte. Er musste über sich selbst lachen. Allein schon bei der Erwähnung ihres Names bekam er Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch.

Aufmerksam betrachtete Milseya die Veränderung in Johns Gesicht, als er Selinas Name aussprach. .„Dich hat es heftig erwischt, oder?“, fragte sie lächelnd.

Für einen kurzen Moment vergrub er sein Gesicht in seinen Händen. "Es ist sehr offensichtlich, was? Du hattest mal wieder Recht. Meine Zweifel an meinen Gefühlen für Selina waren völlig unbegründet. Ich weiß jetzt 100%ig, dass meine Gefühle echt sind. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich denke ständig an sie."

„Habe ich nicht immer Recht, John?“, kam es liebevoll-ironisch zurück. „Erzähl mir davon. So sehr du sie liebst, so unglücklich erscheinst du mir dennoch im Moment. Was ist los?“

"Ist das nicht offensichtlich?" John lehnte sich zurück und sah kurz zur Decke. "Der Aufenthalt hier hat mir sehr gut getan ... ich konnte vieles aufarbeiten und ich bereue diese Entscheidung nicht aber ....." Er hielt kurz inne strich sich über das Kinn. "... ich kehre Morgen zurück und sie wird nicht da sein. Ich habe Selina zuletzt bei einem wunderschönen Essen gesehen. Dieser Abend, nein der ganze Tag war so wundervoll mit ihr gewesen und wurde dann abrupt unterbrochen. Eine Freundin war wohl in Not und sie musste schon am nächsten Tag aufbrechen. Da ich sie zu Hause nicht erreichen kann, nehme ich an, daß sie nach wie vor nicht zurückgekehrt ist. Ich möchte sie endlich wieder sehen, mit ihr sprechen, ihre Nähe spüren."

„Doch. Das kann ich sehr gut verstehen, John.“, erwiderte sie. Zu gut! Sie seufzte. „Und sie hat sich die ganze Zeit nicht bei dir gemeldet?“

John presste beide Lippen zusammen und sah kopfschüttelnd zu Boden. "Nein. Ich weiß nicht, wie ich das deuten soll. Geht es ihr gut und sie ist einfach zu sehr beschäftigt oder hat sie mittlerweile gar kein Interesse an mir? Ich bin mir nicht sicher, wie sie über mich denkt und fühlt ....... Ich will mir da auch nichts einreden ...."

„WAAAAHHHHH“ Milseya haute mehrmals mir der flachen Hand auf den Tisch. „Nicht schon wieder das, John! Was verflucht sollen solche Sätze? Hat man dir dort nicht ein paar Löffel Selbstbewusstsein verabreicht? Glaubst du wirklich, Selina wäre nicht Frau genug, dir zu sagen, wenn sie kein Interesse an dir hätte? Nach deinen Schilderungen hatte ich aber nicht den Eindruck, dass das der Fall ist. Und zudem kenne ich keine Frau, die deinen Desserts widerstehen kann, John! Selbst ich würde dich vom Fleck weg nehmen – einzig nur, um jeden Tag eins davon essen zu können! Also hör endlich damit auf!“ Sie griff zu ihrer Tasse und stellte fest, dass sie leer war.

John hob schützend beide Arme vor seinem Kopf, um den imaginären Sturm den Milseya verursacht hatte, Stand halten zu können. "Jaja, ich weiß, ich weiß. Ich wollte es einfach nur nochmal hören!" Frech zwinkerte er ihr zu. "Hey, wann hast du Zeit? Ich möchte dir endlich wieder gegenübersitzen und zwar ohne Bildschirm! Wie wärs mit Essen?"

Hmmm“, schmunzelte sie. „Replikator oder richtiges Essen?“

"Hey, wenn ich von Essen rede, dann richtiges Essen! Und dazu ein passender Rotwein! Na? Klingt das nicht gut?"

„Äußerst verführerisch!“, lachte Milseya auf. „Du kommst morgen zurück? Auf die Community oder zu deinen Eltern?“

"Ich komme erst zu dir! Meine Eltern können ruhig warten! Außer du hast noch zu viel zu tun?"

„Ich hatte irgendwie nichts anders erwartet“, zwinkerte sie ihm zu. „Warte .. morgen sind die Flugsimulationen der Primäsektion angesetzt - was bedeutet, dass ich danach wieder einen Haufen Berichte schreiben darf. Sagen wir um 21 Uhr? In meinem Quartier kann man sogar kochen. Der Hauptpilot hat eine sagenhafte Unterkunft. Ich hab sogar ne Coach für dich“, grinste sie.

"Haha, sehr witzig! Dann bringe ich alle nötigen Zutaten mit und du organisierst den Rotwein!"

„Französischen? Oder Australischen? Und das mit der Coach war kein Witz! Ich erinnere mich noch zu gut daran, wie du mich das letzte Mal nach unserem Essen mitten in der Nacht aus dem Bett geschubst hast!“, grinste Milseya.

"Hey, ich musste das tun! Du hattest dich viel zu breit gemacht und mir nur sooo wenig Platz gelassen!" John hielt Milseya seinen Daumen und Zeigefinger entgegen die gerademal 3 cm auseinander waren. "Und bitte besorge französischen Wein! Darauf freue ich mich jetzt schon."

„Ich dir wenig Platz gelassen?“, schnappte Milseya spaßeshalber nach Luft. „Ich konnte froh sein, überhaupt eine freie Stelle gefunden zu haben, nachdem du völlig betrunken in MEIN Bett gefallen bist!“, lachte sie laut auf. „Ich freue mich auch darauf, dich wieder zu sehen, John. Es wird gut tun, deine Nähe zu spüren.“ Sie legte ihre Fingerspitzen auf den Sichtschirm. „Oumriel.“

Schäfchen: John erwiderte ihre Geste. "Ich freue mich wahnsinnig dich wiederzusehen! Ich zähle die Stunden! Bis morgen!"

„John?“

"Ja? Was ist?"

Milseya atmete tief durch. „Sei vorsichtig!“, bat sie ihn.

John blickte übertrieben um sich. "Keine Angst! Selbst ich werde mit Betazoiden fertig!" Zwinkernd lächelte er ihr zu.

"Nein!“ Milseya wurde ernst. “Tu was ich dir sage. Sei vorsichtig!“

Johns Lächeln verschwand und machte einem fragenden Gesichtsausdruck Platz. Er bemerkte wie ernst Milseya geworden war. Ohne weiter nachzufragen nickte er. "In Ordnung. Bis morgen!"

„Bis morgen, John!“ Milseya deaktivierte das Termina, sah nachdenklich auf den dunklen Sichtschirm und hoffte inständig, dass das Essen am nächsten Abend kein Fehler war.

inanchfe und Hoshi in "Missing you"

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Jeremiah löste sich vorsichtig aus dem Bett um die noch schlafende Hanni nicht zu wecken und schlich sich ins Bad. Nach einer ausgiebigen Dusche kehrte er zurück und nahm leise seine Uniform aus dem Schrank und zog sich an. Danach gab Jerry seiner Freundin einen Kuss auf die Wange und ging ins Erdgeschoss. Obwohl seine Schwester noch nicht aufgestanden war, bereitete er das Frühstück vor.

Jerry war gerade damit fertig, als seine Schwester die Küche betrat. „Morgen Becky.“ „Mrgen.“, knurrte die junge Frau als Antwort. Obwohl sie schon ihre Kadettenuniform trug, hatten ihre Haare an dem Tag noch keine Bürste gesehen. Doch ihr Bruder ignorierte ihre morgendliche Laune und begann mit seinen ausgiebigen Frühstück, bestehend aus einer Tasse Kaffee, einer Schüssel Cornflakes und einen Butterbrötchen mit Salz. Abgerundet wurde das Ganze mit einen Glas Orangensaft und einen Ei.

Nach einen Schluck Kaffee, dem einzigen Bestandteil ihres Frühstücks, schaute Rebecca ihren Bruder an und bemerkte grummelnd: „Wie kannst du zum frühen Morgen schon so viel Essen. Und auch noch so ekelhaft munter zu sein.“ Jeremiah lächelte: „Ich habe ganz gut geschlafen.“

„Vor einen Vortrag vor den ganzen Kadetten könnte ich nicht schlafen. Ich wäre viel zu aufgeregt.“, bemerkte Rebecca. „Bin ich nicht. Ich habe mich gestern gut vorbereitet. Und was meinen guten Schlaf angeht, ein andorianisches Ale wirkt da Wunder.“, bemerkte der Lieutnant.

Dann grinste er seine Schwester süffisant an: „Außerdem wurde meine Alptraumvorstellung abgewendet.“ „Was für ein Alptraum?“ „Das du dich unter den Zuhörern befindest.“ Erbost wollte Rebecca ihren Bruder unter den Tisch treten. Doch der wich geübt aus und fügte hinzu: „Aber Dank Commodore Nerves ist diese Gefahr ja gebannt. Du kannst ihn ja schöne Grüße bestellen.“ „Mhm, werde ich machen.“, murmelte Rebecca. „Ausgerechnet heute muss er ein Sonderflugtraining ansetzen.“

„Trink deinen Kaffee aus und kämme deine Haare. Ich soll um Acht in Admiral Schreibers Büro sein.“, kommandierte Jerry. „Ich frühstücke zu Ende und räume den Tisch ab.“ Seine Schwester stürzte das koffeinhaltige Heißgetränk herunter und verschwand in Richtung Bad. Ihr Bruder ließ sich für die Beendigung seines Frühstückes viel Zeit, den er wusste, wie lange seine Schwester im Badezimmer brauchen würde.

Eine knappe halbe Stunde später waren die beide aber auch schon unterwegs. „Fahr nicht zu schnell.“, mahnte Rebecca immer wieder ihren Bruder. „Wenn wir unterwegs einen Unfall haben, kannst du deinen Vortrag überhaupt nicht halten.“ Jerry sah seine Schwester unwirsch an und sagte nichts dazu.

Alle Unkenrufen zum Trotz kamen die beiden ohne Probleme an der Akademie an. Rebecca verabschiedete sich von ihren Bruder und machte sich auf den Weg zum Shuttlehangar der Akademie während Jerry in die entgegengesetzte Richtung zum Büro von Admiral Schreiber lief.

Ein paar Minuten später war der Lieutnant auch dort angekommen und betätigte den Türsummer. Da eine Stimme von drinnen ein freundliches: „Herein.“ rief, betrat er das Büro des Admirals. Dort befand sich neben den Admiral auch eine Trillfrau Ende dreißig. „Commander, das ist Lieutnant j.G. Jeremiah Esteban. Er wird heute den Vortrag über die Prometheusklasse halten.“, stellte der Admiral den Neuankömmling vor.

„Lieutnant, das ist Lieutnant Commander Melez Beecet. Sie leitet einige Sommerkurse während der Semesterferien.“, wurde Jeremiah die ihm noch unbekannte Frau vorgestellt.

Artig gab Jerry ihr die Hand um sie zu begrüßen. „Freut mich sie kennen zulernen, Commander.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Lieutnant.“ erwiderte die Trill.

„Gut, fangen wir an mit den Vorbereitungen.“, begann nun der Admiral. „Lieutnant, eigentlich hatte ich geplant, dass sie ihren Vortrag in einen von Commander Beecets Kursen halten. Aber wir werden den kleinen Veranstaltungssaal verwenden, weil noch andere Ausbilder angefragt haben, ob sie ihren Vortrag wiederholen können. Sie werden daher vor etwa 250 Personen sprechen dürfen. Ich hoffe das stört sie nicht.“

Das war absolut nicht das was Jerry erwartetet hatte. Natürlich hatte er sich Denken können, dass er ein Vortag nicht nur in einen Kurs hätte halten sollen. Aber gleich so viele Zuhörer auf einen Mal. Jerry bemerkte plötzlich, wie mit rasender Geschwindigkeit das Lampenfieber in ihm hoch kroch. Trotzdem erwiderte er: „Kein Problem, Admiral.“ „Dann ist ja gut.“ erwiderte Admiral Schreiber.

„Commander Beecet wird sie kurz einführen und dann haben sie eine Stunde Zeit, den Kadetten etwas über die Prometheusklasse zu erzählen.“, für der Deutsche fort. Da konnte Jerry einen leicht entsetzten Gesichtsausdruck nicht mehr zurückhalten. Das hatte aber Melez bemerkt: „Keine Sorge, Lieutnant. Niemand hat etwas dagegen, wenn sie nicht so lange brauchen.“, was ihr einen erleichterten Blick einbrachte.

„Vielleicht ist es noch für ihren Vortrag interessant, die Namen der drei Schiffe der Prometheusklasse zu erfahren, die bis Ende kommenden Jahres in Dienst gestellt werden sollen.“, bemerkte der Admiral nach einer kurzen Pause. „Es handelt sich dabei um die USS Alexandria, die USS Waterloo und die USS Ticonderoga. Die Ticonderoga wird übrigens schon im Oktober vom Stapel laufen und nach einigen Testflügen Anfang nächsten Jahres in den aktiven Dienst gestellt. Es gibt ja gegenüber der Community doch noch ein paar Modifikationen.“

„Ich weiß, Sir. Ich habe mich gestern mit den Ingenieuren der Entwicklungsabteilung von Utopia Planetia in Verbindung gesetzt. Sie haben mich mit den Modifikationen in Sachen Antrieb und auch den leicht veränderten Aufbau von Deck eins vertraut gemacht.“

Befriedigt nickte der Admiral: „Dann haben sie ja ihre Hausaufgaben gemacht. Aber ich glaube wir sollten jetzt gehen.“

Wenig später saß Jeremiah neben der Bühne und schaute immer nervöser werdend in Menge. Er hatte einige Bekannte Gesichter entdeckt, Ausbilder, die er noch aus seiner Kadettenzeit kannte, Admiräle, darunter auch die Vorgesetzte seines Vaters und Kathryn Janeway. Und er glaubte Vrad, den Freund seiner Schwester, ausgemacht zu haben. Und wenn der Lieutnant sich nicht verguckt hatte, hatte der Andorianer eine Holokamera dabei, was Jerry ein kleines: „Nein!“, entlockt hatte.

Doch nun wurde es Ernst, den Lieutnant Commander Beecet betrat die Bühne und wandte sich den Zuhörern: „Kollegen, Mitglieder des Oberkommandos, Kadetten und Gäste. Wie schon seit einiger Zeit angekündigt, sei es nun in den einzelnen Kursen, oder auch am schwarzen Brett, haben wir heute einen Gastredner, Lieutnant j.G. Jeremiah Esteban von der USS Community. Er wird einen Überblick über die baulichen Merkmale, die Entwicklung und die Einsatzfähigkeiten von Schiffen der Prometheusklasse geben.“

Sie gab dem Lieutnant einen unauffälligen Wink auf die Bühne zu kommen, einer Aufforderung, die dieser mit einen mulmigen Herzen folgte. „Begrüßen sie nun alle mit mir Lieutnant Esteban.“, beendete Melez ihre Einleitung.

Tosender Applaus brandete auf. Jeremiah sah in die Runde und von oben wirkte die Menge zwar nicht mehr ganz so einschüchternd, aber auch nicht beruhigend. Er räusperte sich und begann mit seinen Vortrag. „Guten Morgen, meine Damen und Herren und Mitglieder transgeschlechtlicher Spezies.“

Allgemeines Lachen im Publikum. Das war genau das, was Jerry brauchte, denn er erinnerte sich, was einer seiner Lehrer über Rhetorik gesagt hatte: „Wichtig ist nicht was ihr sagt, sondern wie ihr es sagt. Die Fakten zu euren Vorträgen kann jeder nachlesen. Aber niemand wird es tun, wenn er sterbenslangweilig ist.“

„Wie Commander Beecet schon angekündigt hat, werde ich heute über Schiffe der Prometheusklasse sprechen.“, fuhr Jerry fort. Er tippte etwas in die im Rednerpult befindliche Konsole ein und über ihn erschien ein holografisches Modell des genannten Schiffstyps.

„Eigentlich dachte ich mir, dass ich meinen Vortrag vor einen wesentlich kleineren Publikum halten soll.“, setzte Jeremiah nach. „Die große Menge der Anwesenden hat natürlich den Vorteil, dass ich nicht noch mal wiederkommen muss.“, was von einen herzhaften Lachen der Zuhörer quittiert wurde. Einige wenige, alles langjährige Ausbilder an der Akademie schüttelten aber leicht mit dem Kopf. So humoristisch konnte man doch keinen Vortrag halten.

Er blickte in die Runde seiner Zuhörer. „Sie werden sich sicher fragen, warum gerade ich diese Vortrag halte und nicht einer der Ingenieure, die diese Schiffe entwickeln und bauen? Ich kann ihnen keine Antwort darauf geben. Admiral Schreiber hat mich darum gebeten, er wird die Gründe kennen. Ich vermute aber, dass die Ingenieure einfach keine Zeit dafür haben. dafür kann ich eine fast anderthalb jährigen Dienstzeit auf einen Schiff der Prometheusklasse vorweisen, nämlich auf der USS Community, was mich doch irgendwie zu einen Experten macht.“

„Aber genug der Vorrede. Widmen wir uns nun den Thema. Wer war überhaupt Prometheus, der Namensgeber des Prototypen. Ich möchte hier keine ausführliche Abhandlung über griechische Mythologie halten, Ich empfehle ihnen den Kurs von Lieutnant Stopakis, es sei den, er ist wieder auf einer archäologischen Expedition.“

Im Hintergrund hob ein älterer Mann in der Uniform der wissenschaftlichen Abteilung die Hand und spreizte dabei den Daumen, Zeige- und Mittelfinger ab.

„Oh sehr gut, sie sind da. Und wie sie mir signalisieren hat man sie befördert. Meinen Glückwunsch, Sir. Entschuldigen sie aber den Versprecher. Als ich noch Kadett war, waren sie bloß Lieutnant.“, rief Jerry in die Richtung von Dimitri Stopakis.

Dann wandte er sich wieder an das Auditorium. „Soviel nur. Prometheus war der Titan, der den Göttern das Feuer stahl und es den Menschen brachte und sie lehrte, es zu benutzen, was ein neues Zeitalter der Menschheit einleitete. Eigentlich passend ein experimentelles Schiff, mit einigen bahnbrechenden Konstruktionskonzepten nach ihm zu benennen.“

Doch dann blickte er nachdenklich in die Runde: „Geht man aber davon aus, dass dieser Mythos einen waren Kern hat, was angesichts der Tatsache, dass Captain Kirk vor etwa 100 Jahren auf Pollux IV Apoll traf, nicht ganz unwahrscheinlich ist, hat Prometheus zumindest nach unseren Maßstäben die Oberste Direktive verletzt.“

Sein Gesichtsausdruck wurde ernst: „Wir wissen nicht, ob die Polluxaner eine ähnliche Vorschrift hatten, was aber doch sehr wahrscheinlich ist, denn es wird eine Bestrafung von Prometheus erwähnt. Darum also meine Warnung an alle hier anwesenden Kadetten. In diesen Fall ist Prometheus ein schlechtes Vorbild.“

Jerry entspannte sich merklich, Der Vortrag lief gut. „Kommen wir als nächstes zu den technischen Daten. Es wird eine recht lange Aneinanderreihung von Zahlen, die sie alle noch mal nachlesen können. Es ist zwar recht trockener Stoff, aber ich habe versucht ihn ein klein wenig zu beleben. Mit einer Länge von 415 Metern, einer Breite von 170 Meter und einer Höhe von 113 Meter sind Schiffe der Prometheusklasse bestimmt nicht die größten Sternenflotte. Aber soll es ja auch gar nicht sein denn ein kleines kompaktes Schiff mit 15 Decks hat auch seine Vorzüge. Man kann sich nicht so leicht verlaufen.“

Jeremiah drückte ein paar Tasten und der Schiffsquerschnitt erschien. „Mit Defensiv- und Offensivsystemen will ich mich gar nicht so ausführlich beschäftigen. Erwähnenswert wäre das insgesamt sechs Torpedowerfer, zwei davon im gedockten Modus verdeckt, sowie 9 Mk XII Phaserbänke, drei davon ebenfalls verdeckt, ausreichend sind um den unfreundlicheren Bewohner der Galaxis Feuer untern Hintern zu machen. Während die Schilde einen davor bewahren, selbst zu schnell eins auf die Mütze zu kriegen. Und um angeschlagene befreundet Schiffe abzuschleppen, gibt es drei Traktoremitter, von denen einer, sie können es sich sicher denken, im gedockten Modus verdeckt ist.

Wieder amüsierte sich das Publikum köstlich. „Widmen wir uns nun als nächsten dem Antriebssystemen. Alle drei Sektionen verfügen über jeweils zwei Impulstriebwerken, die im gedockten Modus gemeinsam das Schiff voranbringen. Wie jedes andere Sternenflottenraumschiff verfügen auch Schiffe der Prometheusklasse über einen Warpantrieb, mit einer Reisegeschwindigkeit von Warp sieben, einer dauerhaften Maximalgeschwindigkeit von Warp 9,2 und einer für maximal 12 Stunden erreichbaren Geschwindigkeit von Warp 9,4. Abgerundet wird das ganze durch Sensorsysteme, mit den etwa 80 Prozent aller möglichen Untersuchungen durchgeführt werden können.“

Der Lieutnant machte eine Pause um´, einen Schluck Wasser zu trinken und fuhr dann fort: „ Kommen wir zur Innenausstattung. Standardmäßig verfügen Schiffe der Prometheusklasse über eine 200 bis 250 Mann starke Crew, wobei 150 zum dauerhaften Betrieb absolut notwendig sind. Platz wird für bis 350 Personen geboten, ohne das es allzu eng wird. Und sollte eine Evakuierung von Kolonien oder auch anderer Schiffe notwenig sein, können sich bis zu 800 Personen den dann doch recht engen Platz teilen, wenn sich jeder etwas einschränkt.

Dann kommen noch die Standardausstattung mit drei Computerkernen, vielem lokalen Computereinheiten, die mit Bioneuralen Gelpacks arbeiten, 9 Notfall-, vier Personen und drei Frachttransporter, jeweils drei Holodecks, Frachträume und Krankenstationen hinzu. Und weil wir gerade beim Thema Krankenstationen sind, muss auch das MHN Mk II erwähnt werden, dass Dank überall installierter Holoemitter sich auf den Schiff frei bewegen kann.

Der Lieutnant lächelte seine Zuhörer an: „Kommen wir zu einen Teil des Schiffes der mir als Pilot am Besten gefällt, den Shuttlehangar. Standardmäßig hat jedes Schiff der Prometheusklasse ein Runabout der Danubeklasse, jeweils ein Shuttle von den Typen 6, 7 und 12, sowie eine Shuttlekapsel von Typ 15C und drei Workbees von Typ Sphinx. Nun das Typ 7 der Community wurde bei einer Mission zerstört. Auch dachten wir uns, für was braucht man drei Workbees. Deshalb gibt auf der Community nur ein Workbee, aber dafür auch noch ein Frachtshuttle des Typs 9 und einen Alpha Flyer, welches übrigens mein Lieblingsshuttle ist.“

Eine Ansicht mit allen genannten Modellen erschien. Jerry machte eine Pause um seinen Zuhörern Zeit zu geben, sie zu betrachten und tippte in der Zwischenzeit auf der Konsole einen längere Befehlssequenz ein. „Kommen wir aber nun zu dem Punkt, der die Prometheusklasse so außergewöhnlich macht, dem Multi – Vektor – Angriffsmodus, kurz MVAM. Diese Fähigkeit ermöglicht einen Schiff der Prometheusklasse sich in drei warpfähige Schiffe auszuteilen.“

Und genau das machte das holografische Modellschiff über Jeremiahs Kopf. „Einige „Oh.“ und „Ah“ Ausrufe raunten durch das Publikum. „Sie werden sich sicherlich fragen, wieso auch de Primärsektion warpfähig ist.“

Jerry vergrößerte die Ansicht der entsprechenden Sektion und drehte sie so, dass man es von hinten betrachtete. „Das Geheimnis sind neben der Tasache, dass alle drei Sektionen über einen eigenen Warpkern verfügen, die beiden ausfahrbaren Warpgondeln. Sie sind zwar nur doppelt so groß wie bei einen Runabout, sorgen aber dafür, dass man auf bis zu Warp 5,6 für zwölf Stunden beschleunigen kann.“

Die Ansicht wechselte und zeigte nun die Sekundärsektion. „Auf den ersten Blick ist dieser Teil mehr oder weniger der fliegende Hangar. Und es stimmt auch, fast 30% des Volumen der Sektion werden vom Shuttlehangar beansprucht. Gleichzeitig verfügt die Sekundärsektion über das größte Offensivpotenzial aller drei Sektionen mit drei Torpodorampen und drei Phaserbänken. Und mit einer Maximalgeschwindigkeit von Warp 9,5 ist die Sektion auch recht schnell.“

Das holografische Bild wechselt wieder und zeigte der Tertiärsektion. „Dies Sektion ist zwar die kleinste von allen dreien. Aber mit einer Maximalgeschwindigkeit von Warp 9,7 die schnellste.“ Jerry sah in die Runde und bemerkte: „Ich sehe Admiral Janeway gerade ein klein wenig amüsiert lächeln. Ich weiß natürlich, dass sich ein Schiff der Prometheusklasse niemals mit der Voyager einen Rennen liefern sollte. Warp 9,975 ist einfach unschlagbar. Dafür weiß ich aber aus eigener Erfahrung aus einen simulierten Gefecht zwischen einer Intrepid und einen Warbird, dass man in diesen Falle relativ schlechte Karten für einen Sieg hat, während man auf einer Prometheus in einen solchen Gefecht erst warm wird.“

Mit diesen Vergleich hatte Jeremiah natürlich einen kleinen Sturm der Belustigung ausgelöst. Auch Admiral Janeway lächelte amüsiert. „Jedenfalls bringt mich der Vergleich zwischen der Intrepid und der Prometheusklasse zum letzten Punkt meines Vortrages, der Entwicklungsgeschichte.“, führte Jeremiah aus.

Das holografische Bild wechselte wieder und zeigte die Prometheus zusammen mit jeweils einen Vertreter der Intrepid- und Yeagerklasse. „Wie man sicher erkennen kann, haben diese drei Schiffstypen ein ähnliches Design, besonders was die Größenabmessungen und das Kompaktheit angeht. Das erklärt sich gut mit der Entwicklungsgeschichte der Prometheusklasse, denn die begann eigentlich damit, dass ein junger Ingenieur vorschlug, die Intrepidklasse mit einen Separationsmodus ähnlich dem der Galaxyklasse zu versehen. Es wird natürlich fast jeder verstehen, dass das nicht möglich war.“

Allgemeines Nicken unter den Zuschauern. „Gleichzeitig traf der Vorschlag einen wunden Punkt bei den Ingenieuren. Wie wir alle wissen können Schiffe der Galaxy-, Ambassador und Akiraklase ihr Diskusegment von der Antriebsektion trennen.“, führte Jeremiah weiter aus. „Kernproblem dabei ist die Tatsache das die Diskussegmente nicht warpfähig sind. das bedeutet, sie müssen entweder abgeschleppt werden, oder warten bis sich die Antriebssektion wieder ankoppelt. Gerade in einer Gefechtssituation, in welcher diese Fähigkeit zur Evakuierung eines Großteils der Besatzung genutzt werden soll, stehen beide Optionen selten zur Verfügung. Von daher ist ein Rückzug ohne Warpantrieb nur unwesentlich besser als gar kein Rückzug. Negativ Beispiel dafür ist der Absturz der Enterprise – D, besser gesagt des Diskussegments der Enterprise - D, auf Veridian III.“

Das ließ Jerry mit einer kurzen Pause bei seinen Zuhörern wirken. „Jedenfalls begann man mit der Entwicklung eines warpfähigen Primärrumpfes. Nicht sehr schnell, aber trotzdem ausreichend um aus einen gefährlichen Terrain zu verschwinden.“ Er lächelte: „Die Ingenieure mit denen ich gesprochen habe, haben mir zwar die ersten Konstruktionsentwürfe gegeben,, aber ich musste ihnen versprechen, dass ich diese nicht zeige.“

Der Lieutnant machte eine weiter pause und trank einen Schluck Wasser aus dem Glas das auf dem Pult stand. „Jedenfalls hatte man nach einiger Zeit eine Konstruktion entwickelt, die entfernt an ein Schiff der Novaklasse erinnerte. Doch gleichzeitig hatte auch der Dominionkrieg seine heiße Phase erreicht und im Hauptquartier erkannte man schnell, dass diese neue Entwicklung eine kriegsentscheidende Wirkung haben könnte. Aus einen mittelgroßen Schiff zwei bis drei kleine zu machen, alle warpfähig und gut bewaffnet, dass wäre eine effektvolle Waffe gegen die meist in Dreiergruppen kämpfenden Jem Hadar Raider.“

Jeremiah warf einen vielsagenden Blick in Richtung einiger Admiräle und führt weiter aus: „Unter diesen Vorgaben entstand das, was wir heute als Prometheusklasse kennen, einschließlich den stark computergesteuerten Multi-Vektor-Angriffsmodus. Je nach Blickwinkel kann man sagen das glücklicher- oder auch unglücklicherweise der Prototyp erst gegen Ende des Konflikts fertig gestellt wurde. Aber eine eher unfreiwillige Gefechtssituation während eines Testfluges zeigte die Kapazität dieses Schiffes. Es gelang dem Prototyp sowohl ein Schiff der Nebulaklasse, als auch einen romulanischen Warbird schnell außer Gefecht zu setzen.“

Einige erstaunte Ausrufe erklangen aus den Reihen der Kadetten. Jeremiah konnte sie verstehen. In Gefechtsimulationen auf dem Holodeck waren die getarnten Kriegsschiffe der Romulaner regelrechte Angstgegner. Wenn man sie nicht rechzeitig bemerkte, war man selbst mit einen Raumschiff der Sovereignklasse unterlegen.

„Man hatte also ein kampfstarkes Schiff, das man auch als Truppentransporter verwenden konnte und zudem eine Lösung für ein schon recht altes Problem bot.“ setzte Jeremiah seinen Vortrag fort. „Nur war der Krieg beendet und ein weitere Klasse reiner Kriegsschiffe hätte man nie genehmigt. Aber viele Ingenieur mochten mittlerweile das Design und so entschloss man sich kleinere Änderungen vorzunehmen, damit es mehr der eigentlichen Grundidee mehr entsprach. Der MVAM wurde insoweit entschärft, dass man nun alle drei Sektionsbrücken besetzen musste, um eine Trennung durchzuführen. Der Shuttlehangar wurde vergrößert und es kamen sowohl eine Astrometrie, als auch einige wissenschaftliche Labors und Sensorsysteme hinzu. Zudem wurden auf der Brücke Sitzplätze für den Ersten Offizier und den Counselor installiert.“

Jeremiah lächelte: „Dank dieser Modifikation wurde die Zukunft der Prometheusklasse gesichert und das erste serienmäßig gebaute Schiff, die USS Community konnte gebaut und in Dienst gestellt werden. Zu diesen Zeitpunkt wurde die Klasse auch als taktischer Aufklärungskreuzer, spezifiziert.

Aus den Erfahrungen die man im aktiven Dienst mit diesen Schiff sammelte konnten einige Verbesserungen vorgenommen werden, am offensichtlichsten in der Neugestaltung von Deck eins sowie in der gesteigerten Antriebsleistung des Warpantriebes. Derzeit werden insgesamt drei Schiffe mit denn neuen Modifikationen gebaut. Die USS Ticonderoga wird übrigens als nächstes in etwa drei Monaten vom Stapel laufen und nach einigen Test im Januar in den aktiven Dienst gestellt.“

Jeremiah blickte noch mal in die Runde der Anwesenden: „Was die Zukunft für die Prometheusklasse bringen wird, kann niemand sagen. Aber wenn es nach den Willen der Ingenieure geht und da stimme ich ihnen voll und ganz zu, so wird die Prometheusklasse das zuverlässige und vor allen flexible Arbeitspferd der Sternenflotte des 25. Jh., ähnlich den Excelsiors in diesen Jahrhundert. Ein schnelles Schiff, das sich in vielen Situationen bewährt hat und über ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten verfügt.

Ich hoffe ich konnte mit meinen Vortrag einen guten Überblick diesen Schiffstyp geben und einige Fragen beantworten.“

Vorsichtig reckten sich zwei, drei Arme in die Höhe. Alles Arme von ebenfalls anwesenden Journalisten. Innerlich seufzend erteilte Jeremiah mit einen Handbewegung einer Frau das Wort: „Lieutnant, das war ein guter Überblick.“, was Jerry mit einen dankbaren Nicken kommentierte. „Trotzdem finde ich es etwas seltsam, dass die Sternenflotte aus einen Schiff, dass meines Wissens nach eher als Experimentierplattform verwendet hat, eine neue Schiffklasse entwickelt.“

Das war zwar eine Frage, auf die Jerry überhaupt nicht vorbereitet war, aber hier kam ihm sein gutes geschichtliches Wissen zu Hilfe. „So etwas ist nicht ungewöhnlich. Mehrerer Schiffsklassen, wie z.B. die Constitution-, Excelsior- und Nebulaklasse, beruhen auf Prototypen bei denen man schlicht und ergreifend neue Technologien oder neue Konstruktionskonzepte testen wollte. Gerade letztere ist ein besonders gutes Beispiel dafür.

Jerry schaute in die Runde und erklärte: „Eigentlich wollte man nur einen Abtriebsschlitten für abgekoppelte Diskussegmente der Galaxyklasse entwickeln. Aber man merkte recht schnell, wie gut das eigentlich funktionierte, von den geringeren Materialbedarf ganz zu schweigen. Man hat daher einige Modifikation vorgenommen, den Stabilisator und das austauschbare Modul hinzugefügt und fertig war ein Schiffstyp, der über ähnliche Fähigkeiten wie die Galaxyklasse verfügte, dabei aber wesentlich kompakter war und sich auch schnell bauen ließ. Trotzdem hat man natürlich weiter Galaxys gebaut, denn mit den etwas leistungsfähigeren Defensiv- und Offensivsystemen und dem doch größeren Platzangebot hatte auch dieser Schiffstyp einige Vorteile zu bieten.“

In einer der vorderen Reihen hob ein Kadett die Hand: „Warum hat es drei Jahre gedauert, bis neue Schiffe der Prometheusklasse in den Dienst gestellt wurden.“ „Wie ich schon erwähnte, wollte man erst mal sehen, wie sich die Modifikation im täglichen Einsatz machen. Das erkennt man nun Mal nicht innerhalb von Wochen. Das dauert schon Monate. Auch mussten die entsprechenden Modifikationen entwickelt werden. Dann ist die Herstellung von Schiffen der Prometheusklasse etwas langwieriger als bei anderen Schiffen dieser Größe. Und letztendlich muss man auch den Entscheidungsprozess für die neuen Schiffe mit einkalkulieren.“

Wieder gingen einige Hände nach oben. Jeremiah erteilte das Wort einer jungen Vulkanierin, die sich schon den ganzen Vortrag lang eifrig Notizen gemacht hatte. „Sie sprachen davon, dass alle drei Sektionen über Warpkerne verfügen. Wie lautet die logische Vorgehensweise, wenn im gedockten Modus der Warpkern der Primärsektion zu brechen droht.“

„Das ist ein sehr gute Frage, Kadett.“ bemerkte Jerry, und ließ das Schiffsdiagramm wieder erscheinen und vergrößerte dann den oberen Teil. „Wie sie sehen können liegt der Kern auf Deck zwei. Das bedeutet, er kann auch im gedockten Modus abgeworfen werden. Natürlich besteht hier die Frage, inwieweit das ratsam ist, da eine Kollision mit den oberen Gondeln möglich ist. Meines Wissens nach ist ein solches Ereignis aber auch noch nie eingetreten und ich hoffe das bleibt so.“ Im Geiste machte er sich eine Notiz, so etwas Mal zu simulieren.

Da nun doch niemand weiter eine Frage hatte, wofür der Lieutnant sehr dankbar war, schloss er den Vortrag mit den Worten: „Abschließend möchte ich ihnen allen noch für ihre Zeit und ihre Aufmerksamkeit bedanken.“

Nach den Vortrag wollte Jeremiah recht schnell verschwinden. Aber Commander Beecet hielt ihn auf: „Wohin den so eilig, Lieutnant.?“ „Nach Hause zu meiner Freundin und meinen kleinen Bruder.“, erwiderte der Angesprochene. Doch die Trill schüttelte nur mit dem Kopf: „Die beiden müssen noch ein wenig ohne sie auskommen. Sie müssen noch wenigstens ein paar Minuten bleiben und wichtigen Leuten die Hand schütteln.“

Jeremiah rollte nur mit den Augen und ergab sich seinen Schicksal. Auch weil gerade Admiral Schreiber auf ihn zukam und bemerkte: „Ich kann ihnen sagen, warum ich sie um den Vortrag gebeten habe und nicht einen der Ingenieure.“ Er lächelte und erklärte: „Der Vortrag wäre dann nie so amüsant geworden, sondern eine Aneinanderreihung von trockenen Fakten gewesen.“

Der Lieutnant bedanke sich für das Lob, als auch schon der, besser gesagt die Nächste kam: Admiral Kathryn Janeway. Jerry versuchte sofort eine Schadensbegrenzung: „Ich hoffe ich habe sie nicht mit meiner kleinen Spitze verärgert, Ma’am.“ Doch die Veteranin lächelte: „Keineswegs Lieutnant. Es war eine elegante Überleitung, von den Antriebsdaten der Tertiärsektion zur Entwicklungsgeschichte. Ich fand es sehr gut, dass sie ihr Publikum einbezogen haben.“

Kathryn machte eine Pause: „Außerdem hatten sie meine Sympathie mit Aussage gewonnen, dass sie den Alpha Flyer mögen. Wussten sie, dass alle Flyer nahezu eins zu eins Kopien, des Delta Flyers von der Voyager sind.“ Jeremiah nickte: „Das wusste ich. Besonders während der letzten Mission der Community haben wir die Borgtechnologie des Flyers schätzen gelernt.“

Deie ehemalige Kommandantin der Voyager nickte: „Ich kennen die Berichte. Gut zu wissen, das unsere Konstruktion auch im Alphaquadranten sehr nützlich ist.“ Jeremiah überlegte und bemerkte: „Weil wir gerade von der Konstruktion der Flyer sprechen, wer hat den die Navigationsstation entworfen.“ Seine Gesprächspartnerin schmunzelte: „Das war Tom Paris, mein damaliger Hauptsteuermann. Er hat das Projekt in Gang gesetzt und die Konstruktion des Prototypen mehr oder weniger geleitet. Als man ihn zu der Konsole gefragt hatte , wenn ich mich recht erinnere, geantwortet, dass er das Schiff richtig spüren möchte.“

Sie sah den Lieutnant an: „Sagen, sie bloß sie haben damit Probleme?“ „Am Anfang war es gewöhnungsbedürftig. Sehr gewöhnungsbedürftig.“, gab dieser zu. „Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und auch gemerkt, dass diese antike Steuerung bei Sublichtmanöver einen kleinen Reaktionsvorteil bietet.“

„Das kann ich nur bestätigen, Lieutnant. Aber jetzt muss ich wieder an meine Arbeit machen.“, verabschiedete sich die derzeit wohl berühmteste Frau der Sternenflotte und verließ schnellen Schrittes den Veranstaltungssaal.

Jerrys Blick folgte ihr und entdeckte dabei den andorianischen Freund seiner Schwester. „Vrad.“, brüllte er ihn hinterher. Der drehte sich um und kam dann näher. „Ein toller Vortrag. Becky wird sich über die Aufnahme freuen.“, bemerkte der Andorianer und hob die Kamera in seiner Hand hoch.

Jerry wollte ihn erst bitten die Aufnahme zu vernichten. Aber dann überlegte er, warum er das eigentlich wollte. Der Vortrag war ja eigentlich ganz gut. Also erwiderte: „Vermutlich. Ich kann mir zudem vorstellen, dass Hanni und meine Vater die Aufnahmen auch sehen wollen.“

Er warf einen Blick auf Lieutnant Commander Beecet, die gerade mit einigen Kadetten sprach. „Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen eleganten Abgang,“ Der Andorianer richtete erst verwirrt seine Antennen auf, verstand aber dann doch die Aussage des Menschen. Gemeinsam verließen die beiden den großen Raum.

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