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...Arroganz durch Kompetenz

USS Community - Die Pause Part IV


Hoshi_Sato

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Ein neues Gesicht......Teil 1

Langsam schwebte ein Klasse-6-Shuttle der Community entgegen. Lt. Cmdr. George Sheridan blickte auf, nachdem sein Sohn Michael aufgeregt an seinem Ärmel gezupft hatte.

„Dad, komm schon. Das musst du sehen!“ rief der 12-Jährige aufgeregt. Sheridan schmunzelte leicht und stand auf. Fast 7 Jahre lang hatte er als Kind auf diesen Werften gelebt. Es war so, als ob er wieder nach Hause kommen würde.

„In Ordnung, Michael. Ich komme schon. Amanda, das solltest du dir auch ansehen, Schatz.“, forderte Sheridan seine Tochter liebevoll auf. Die Kinder liefen zur Pilotenkanzel, um aus dem Fenster sehen zu können.

Das Shuttle flog eine Kurve und schwenkte in den Bereich der Trockendocks von Utopia Planitia.

Dort waren zurzeit drei Raumschiffe der Galaxy- , zwei der Excelsior-2-Klasse, fünf Akiras sowie eine Sovereign zu sehen. Nachdem das Shuttle diese passiert hatte, konnte man ein weiteres Dock erkennen.

Die Form der Prometheus Klasse war unverkennbar. Die Triebwerksgondeln waren noch erloschen. Nur die Fenster waren beleuchtet.

„Dad, ist sie das?“ fragte Michael. Sheridan nickte, während er Amanda auf den Arm genommen hatte, damit sie besser sehen konnte, wohin sie flogen.

„Ja, Michael. Das ist die Community. Unser neues Zuhause.“

„Cool.“ staunte Michael Sheridan mit offenem Mund.

Die Hangartore der Community waren weit geöffnet, als das Shuttle langsam auf einem Traktorstrahl in den Hangar hinein flog. Captain Tanrim wartete auf das neue Crewmitglied des Schiffes. Das Schott des Shuttles senkte sich und ein großer Mann afrikanischer Abstammung und zwei Kinder entstiegen dem Gefährt.

Mit einem Lächeln ging Sheridan auf den kommandierenden Offizier der Community zu.

„Erbitte Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen, Sir.“

„Erlaubnis erteilt, Lt Cmdr. Willkommen an Bord der Community. Ich bin Captain Tanrim.“ Tanrim musterte kurz die Kinder mit einem Lächeln.

„Das sind mein Sohn Michael und meine Tochter Amanda, Captain Tanrim.“ stellte Sheridan seine Kinder vor.

Hallo Michael, hallo Amanda.“ begrüßte Tanrim die Kinder.

„Commander Sheridan. Ich werde Ihnen noch ein Quartier zuweisen. Und dann wollen Sie sicherlich gleich den Maschinenraum sehen.“

„Danke, Sir.“ Sheridan folgte Tanrim aus dem Hangar heraus. Die Excelsior, auf der Sheridan bisher gedient hatte, wurde im Moment ausgemustert. Sie war eines der letzten Excelsior-1-Klasse Schiffe, die ausgemustert wurden. Die Community, ein Schiff der Prometheus-Klasse, bedeutete für ihn eine Herausforderung. Ingenieur auf einem der modernsten Schiffe der Flotte zu sein.

Und dieser wollte er sich unbedingt stellen. Es gab noch soviel zu tun.

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Je näher das Ende des Urlaubs für die Besatzung rückte umso stressiger wurde es, zumindest für Vinara die eigentlich schon wieder mitten im Dienst war. Nicht nur dass in ein paar Minuten Dalars Apparat abgeholt werden sollte, jetzt kam auch noch dieser überaus seltsame Bericht Dr. Assjimas. Die Zellen hatten sich tatsächlich zu einen Golem entwickelt und das angeblich mithilfe eines alten irdischen Rituals dass Assjimas Partner durchgeführt hatte. Und dass die Kreatur nur durch ein paar gesprochene Worte wieder hatte vernichtet werden können - das konnte und wollte die Andorianerin nicht begreifen. Es mochten sich zwar technische Mechanismen durch Sprachsteuerung in Gang setzen, doch so etwas... Vinara vermutete dass die alten hebräischen Wörter nur der Katalysator waren der die deltanischen Kräfte der beiden Versuchsteilnehmer freigesetzt hatte. Ob Assjima nun vielleicht gedachte zum Judentum zu konvertieren?

Noch während Vinara darüber nachdachte "klopfte" es an ihrer Tür. Ein männlicher Trill um die 60 in blauer Sternenflottenuniform und den Rangabzeichen eines Commanders trat ein, stellte sich als Veral Din vor und erkundigte sich nach der Maschine.

"Wenn Sie mir folgen wollen, sie befindet sich abholbereit in Frachtraum Zwei. Die Pläne habe ich hier, ich werde Sie Ihnen aushändigen wenn der Apparat auf Ihr Schiff gebeamt wurde."

"Möchte Ihr neuer Ingenieur vorher vielleicht noch einen Blick drauf werfen? Ich hörte er ist vor Kurzem hier eingetroffen!"

"Unser neuer..." Da fiel es Vinara wieder ein, die Mitteilung war nur durch Assjimas Bericht etwas in Vergessenheit geraten. "Nun, Lieutenant Sheridan dürfte in erster Linie an unserem Warpantrieb interessiert sein. Verzeihen Sie, Lieutenant-Commander."

"Ich bin Commander."

"Nein, ich meinte den Chefingenieur!"

"Das habe ich mir schon gedacht; das ist eben meine Art von Humor! - Sagen Sie, funktioniert das Gerät wirklich nicht?"

"Nun, das wirklich zu testen erschien mir ein zu großes Risiko. Es könnte aber durchaus sein dass Dalar beim Zusammenbau einen Fehler gemacht hat..."

Eine Viertelstunde später saß die Wissenschaftsoffizierin wieder in ihrem Büro und wollte schon ein Antwortschreiben an Assjima verfassen, doch da diese nun bald wieder persönlich hier sein würde ließ sie es sein.

Wieder einmal wurde sie durch das Piepsen der Tür-"Klingel" in ihren Gedanken unterbrochen - diesmal war es Lieutenant Nachalek. "Commander, ich habe mir den Datenfluss der internen Sensoren von den letzten drei Tagen angesehen."

"Seit wann befassen Sie sich mit Sensoren? Sie sind doch kein Ingenieur, unser neuer Mann für den Maschinenraum ist soeben eingetroffen!"

"Ich bin dankbar dass dieser Posten nun wieder besetzt ist; ich interessiere mich in primär auch nur für den Datenstrom den diese Sensoren erzeugen und weiterleiten."

"Und? Es muss Ihnen etwas Besonderes dabei aufgefallen sein, sonst wären Sie damit nicht zu mir gekommen."

"In der Tat... In Fähnrich Anquenars Quartier wurden zweimal Energiestöße gemessen, einmal einen halben Tag bevor sie mich um Unterstützung bei der Suche nach den Fragmenten bat und einmal drei Stunden nachdem Sie das Casino verlassen hatten. Und es waren jeweils zwei Stöße, also insgesamt vier. Genaue Art und Herkunft konnten nicht ermittelt werden."

"Mrs. Anquenar scheint wohl eine Schwäche für Agentenspiele zu haben... Vermutlich war das einer ihrer Informanten der unerkannt an Bord beamte und wieder weg. Aus teilweise sogar nachvollziehbaren Gründen wollte sie mir ihre Quellen nicht preisgeben, einmal hätte sie beinahe den Namen eines Professors genannt."

"Dann kann man wohl davon ausgehen dass fast jeder hier das eine oder andere Geheimnis mit sich rumträgt?"

"Sieht wohl so aus, Lieutenant. Ich selbst bin das keine Ausnahme."

Nachalek hob eine Augenbraue. "Könnte das vielleicht auch bedeuten Sie haben einmal irgendwelche Geheimaufträge durchgeführt?"

"Wenn dem so wäre dürfte ich es Ihnen natürlich nicht verraten."

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Ein neues Gesicht......Teil 2

Sheridan brütete über den Diagrammen und Spezifikationen der Community und die der Prometheus, um einen Vergleich zum Prototyp zu bekommen. Der Verstand des 35-Jährigen raste, als er im Geiste Berechnungen anstellte und dabei schon das halbe Schiff sprichwörtlich auseinander nahm und es wieder „verbessert "zusammensetzte.

Die Community war ein ungeschliffener Diamant. Ihr den richtigen Schliff zu verpassen, war die Herausforderung, für die George geradezu lebte. Das war es auch bei der Excelsior gewesen. Das Schiff, das einst von Hikaru Sulu kommandiert wurde, war dank Sheridan in der Lage gewesen einem Raumer der Defiant-Klasse Paroli zu bieten. Damit war aber auch die Excelsior die einzige ihrer Baureihe, die das konnte. Nun würde die alte Dame in das Flottenmuseum kommen. Ein würdiges Ende, das vielen ihrer Schwesterschiffe nicht vergönnt war, wenn man von der Enterprise B mal absah.

Mit einem Stirnrunzeln legte er sein Padd beiseite und ging auf die Dilitiumkristallkammer des primären Warpkerns zu. Er öffnete die Verriegelung und holte den Kristall, der auf einem Schlitten gelagert war, hervor.

„Fähnrich, reichen Sie mir einen Tricorder und einen Phasenscanner. Der junge Bajoraner nickte und reichte Sheridan die angeforderten Instrumente.

Langsam ließ Sheridan den Sensor über den Kristall gleiten. Dann deaktivierte er den Scanner.

„Wurde der Kern schon kalibriert?“ fragte Sheridan den Fähnrich.

„Er wurde nach den Standardkriterien kalibriert, Sir.“

„Verstehe, Fähnrich. Das werden wir noch ändern müssen“, sinnierte Sheridan.

„Computer. Ein Piepsen kündigte die Bereitschaft des Computers der Community an, als Sheridan sich die Lippen befeuchtete.

„Starte Simulation Sheridan Alpha 3. Erhöhung des Mischungsverhältnis von Materie und Antimaterie um 5 % erhöhen. Deuteriumfluss anpassen.“

„Beginne Simulation“, antwortete die Prozessorenstimme dem Afrikaner. Auf dem Display, das in der Statuskonsole des Maschinenraums eingelassen war, konnte er ein Modell der Community sehen, das einen Flug bei Maximumwarp zeigte. Dabei wurde die Warpblase graphisch um das Schiff sichtbar dargestellt. Zahlenkolonnen scrollten auf dem Display herunter. Für einen Laien wäre dies das reinste Chaos gewesen. Für Sheridan war es eine klare Sprache.

Die Werte begannen zu fluktuieren. Sheridan reagierte sofort und kompensierte einige Einstellungen.

„Ganz ruhig. Nicht so hastig“, flüsterte er, während seine braunen Augen das Display fixierten.

„Warnung! Maximale Geschwindigkeit wurde überschritten. Versagen des Maschinenkerns in 20 Sekunden.“

„So leicht gebe ich nicht auf. Du kannst es schaffen“, presste Sheridan durch die Zähne. Seine Hände rasten über die Schaltflächen. Die Kerntemperatur der simulierten Community stieg weiter an. Doch Sheridan dachte nicht im Traum daran, aufzugeben.

„Warnung! Warpkernbruch in 10 Sekunden.“

„Noch lange nicht!“ zischte Sheridan.

„Simulation beendet. Die USS Community wurde durch einen Warpkernkollaps zerstört. Grund des Kollaps war ein Versagen der Eindämmung in der Materie-Antimaterie-Mischkammer.“ Sheridan stützte sich ernüchtert auf der Konsole ab. Seit 3 Stunden mühte er sich nun hier ab.

„Computer, Analyse des Versagens der Mischkammer.“

„Das Versagen der Eindämmung der Mischkammer wurde durch einen Materialfehler in der inneren Ummantelung verursacht. Dadurch ist der Druck rapide angestiegen und die Notfallsysteme konnten nicht mehr reagieren.“

Das war doch nicht dein Ernst, dachte sich Sheridan. Die Maschinenteile waren allesamt neu. Mit einem Handscanner bewaffnet machte sich Sheridan zur Materie-Antimaterie-Mischkammer auf. Nach wenigen Minuten sah er das Desaster. Ein 60 Zentimeter langer Riss zog sich in der inneren Ummantelung durch. Warum wurde das nicht entdeckt?

„Sheridan an Captain Tanrim.“

„Hier Tanrim. Sprechen Sie, Commander“, antwortete der Zakdorn.

„Captain. Ich muss Ihnen melden, dass wir den Warpantrieb vorerst nicht einsetzen sollten. Es liegt ein schwerer Schaden vor, den Sie sich selber ansehen sollten.“

„So schwer, dass Sie es mir nicht über die Comm mitteilen können?“

„So kann man es sagen, Captain.“

„In Ordnung, Commander. Ich bin gleich bei Ihnen. Tanrim Ende.“

Sheridan schloss den Kanal. Wie war ein derart gravierender Fehler möglich? War es Schlamperei, oder etwa sogar Sabotage? Sheridan schwor sich, es bald heraus zu finden.

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Er war weg. Genauso, wie er es gesagt hatte.

Milseya musste nicht die Augen öffnen, um es zu wissen.

Sie kannte Adrian. Sie wusste, dass dies seine Art zu leben – und zu lieben – war. Sie wusste, dass es ihm nicht anders möglich war. Dass es nicht anders sein durfte.

Und dabei hatte sie noch Glück. Adrian hatte sie in dieser Hinsicht niemals belogen. Im Gegensatz zu anderen Frauen, wusste sie mehr über ihn, als er ihr je hätte sagen dürfen. Sie verstand, dass er so war, wie er war. Dass er einfach plötzlich auftauchte und ebenso schnell wieder verschwand. Vielleicht war dies gut so. Wenn sie beide längere Zeit beieinander waren, begannen sie ständig übereinander herzufallen – nicht nur aus Begierde. Sie gingen sich dann schlichtweg auf die Nerven.

Langsam öffnete sie ihre Augen und sah sein Abschiedsgeschenk auf dem Kopfkissen liegen: Eine weiße Calla. Sie musste unwillkürlich lächeln. Er hatte es nicht vergessen.

Die leichte Überdecke um sich schlingend stand sie auf, ging zum Terminal und aktivierte es. Dann ließ sie sich eine Tasse Jasmintee replizieren und begann anschließend ihre eigenen sowie die schiffsweiten Nachrichten abzurufen. So wie sie es Captain Tanrim versprochen hatte, würde sie ihren regulären Dienst aufnehmen. Die Untersuchung der Vorrichtung war abgeschlossen.

Zufrieden las sie die Nachricht von Lt. Commander Shral. Die Gefahr dürfte nun dauerhaft gebannt sein. Das konnte nur bedeuten, dass die Leiterin der Wissenschaft genau das getan hatte, worum sie sie gebeten hatte. Sie hatte die Fragmente entfernt und zumindest eines davon zerstört. Es überraschte die Haliianerin wenig, dass Shral den Zusammenhang zwischen Dalar und der Maschine erkannt hatte. Die Tatsache, dass Dalar, Anhänger des 'Wahren Blutes Haliis', nicht mehr zurückkehren würde, war trotz der Vernichtung der Fragmenten in gewisser Weise beruhigend - auch wenn sie es ihr nicht gefiel, was Adrian tat. Auf der anderen Weise hatte er es ihr nicht explizit gesagt. Seine Aussage konnte vielerlei bedeuten. Doch darüber zerbrach sie sich nicht den Kopf. Adrian tat das, was getan werden musste.

Milseya las mit großem Interesse, die Nachricht, dass der neue Chefingenieur an Bord gekommen war. Ein gewisser George Sheridan. Die Haliianerin musste grinsen, wenn sie daran dachte, dass er wohl gerade mit Orsen zusammen saß und die beiden sich irgendwelche technische Details an den Kopf warfen. Ob Orsen sein Temperament durchging? Wahrlich nicht unbedingt der beste Einstieg auf diesem Schiff – aber auch nicht unbedingt der schlechteste. Dennoch war sich die Haliianerin sicher, dass dieser Sheridan zehn Kreuze schlagen würde, wenn Orsen von Bord ging.

Nachdenklich sah Milseya auf ihre Tasse Tee. Sie hatte in den letzten Tagen nichts mehr von John gehört. Er hatte sich nicht mehr bei ihr gemeldet und sie war zu beschäftigt gewesen, um ihn zu kontaktieren. Sie fragte sich, wie es ihm ging. Sie wusste, dass er hart an der Geschichte zu knabbern hatte. Schließlich erfuhr man nicht jeden Tag, dass man möglicherweise das Ziel eines nach Rache dürstenden Admirals war – und das man dem kaum etwas entgegen setzen konnte. Er würde Zeit brauchen, um das zu verdauen. Sie würde ihn nicht drängen.

Zudem war er auch krank vor Sehnsucht nach Selina. Milseya hatte John noch nie so verliebt gesehen. Nein, das war keine Verliebtheit mehr, das ging wesentlich tiefer! Sie hatte ihren Vertrauten noch nie so empfinden sehen. Sie hoffte, das Selina baldmöglichst zurückkehren würde. Es tat ihr in der Seele weh, John so deprimiert zu sehen. Und dann war auch noch sie mit ihrer Geschichte gekommen! Vor ihm musste sich ein riesiges, schwarzes Loch aufgetan haben, dass ihn einfach verschlungen hatte – ohne das er die geringste Chance gehabt hätte, diesem zu entkommen.

Die kleine Frau seufzte. John brauchte eine Beschäftigung und sie würde ihm welche verschaffen.

Milseya stand auf und zog sich einen Trainingsanzug an, bevor sie ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen band. Mal schauen, was ich mir heute breche, dachte sie grinsend.

Da fiel ihr Blick auf die edle Blume, die immer noch auf dem Kopfkissen lag. Behutsam nahm sie sie von dort weg und stellte sie, bevor sie Quartier verließ, in eine mit Wasser gefüllte Kristallvase.

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Sachte setzte der Gleiter im Hangar auf. Assjima bedankte sich beim Piloten für den angenehm ruhigen (vor allen Dingen schweigsamen) Flug und kletterte aus dem kleinen Raumschiff. Der Käfig mit den beiden Tribbel sowie die Umhängetasche wurden von hilfreichen Händen hinunter gereicht. Mit Entsetzen dachte sie an das letzte Mal zurück, als sie mit vielen Taschen beladen eine Baustelle betreten hatte. Wie viel angenehmer war es doch, mit leichtem Gepäck zu reisen. Und auch der Hangar sah heute sehr viel aufgeräumter aus als bei ihrer ersten Ankunft auf der Community. Nach der langen Reise freute sie sich auf die Ruhe in ihrem Quartier. Nicht umsonst hatte sie ihre Ankunft nicht angemeldet. Außerdem trug sie immer noch zivile Kleidung. Der offizielle Dienstantritt konnte ruhig bis zum nächsten Morgen warten.

„Hallo Doc! Willkommen zuhause!“ Vorbei der Traum von einem ruhigen Abend in den eigenen vier Wänden – ihr Dreigestirn Sid, Meg und James traten breit grinsend zwischen zwei großen Frachtcontainern hervor. Assjima war sprachlos. „Woher um alles in der Welt wusstet ihr …“ „Doktor, sie sollten langsam wissen, dass man vor unserer Meg nichts geheim halten kann.“ Sid trat vor und reichte ihr die Hand „Schön, dass sie wieder da sind!“ „Sid, mach dich mal dünne!“ Die kleine runde Afrikanerin schob den langen Iren ungeduldig zur Seite und schlang die kurzen Arme freudig um ihre etwas erstaunte Chefin. Dann wurde sie von Meg eingehend gemustert. „Doktor – sie haben Farbe bekommen. Steht ihnen gut. James – steh doch nicht so dumm rum und nimm ihr endlich die Tasche ab!“ Der große Kerl hatte sich die ganze Zeit etwas verlegen im Hintergrund gehalten. Nun trat er erleichtert vor, griff mit beiden Pranken nach Assjimas Hand und drückte beherzt zu. Der Schmerz trieb ihr augenblicklich die Tränen in die Augen. Überrascht starrte er ihr ins Gesicht und dann auf die Hand. Erst jetzt sah er die noch frische Narbe. „Entschuldigung Doktor! Das habe ich nicht gewollt. Was haben sie denn da angestellt?“ „Nichts Besonderes, James. Nur im Dunkeln in eine Scherbe gefasst.“ Meg betrachtete die Ärztin prüfend von der Seite. Die Deltanerin war zwar gelegentlich etwas chaotisch, aber sich im Dunkeln eine Scherbe in die Hand rammen war nicht unbedingt ihre Art. Dazu wirkte sie ungewohnt angespannt. Und die kleine Krankenschwester vermeinte, ein paar Fältchen um die Augen herum auszumachen, die bei ihrer letzten Begegnung mit Sicherheit noch nicht da gewesen waren. „Doktor, hatten sie einen erholsamen Urlaub?“ „Es ging so, Meg. Danke der Nachfrage. Ich hatte doch recht viel Arbeit. Und wie war es auf der Erde?“ „Oh, es war einfach wunderbar. Mein Cousin hat geheiratet und der ganze Clan war …“

„Lieutenant Commander! Was ist das für eine Art, sich unangemeldet und in zivil heimlich an Bord zu schleichen?“ Die dröhnende Stimme schnitt Meg das Wort ab. Assjima fuhr erschrocken herum und schaute direkt in das strenge, faltige Gesicht eines Zackdorn. In ihrem Kopf ratterten die Zahnrädchen. Es dauerte einen kurzen Moment, bevor sie begriff. All die Wochen hatte sie sich keine Gedanken über den Nachfolger von Captain Stewart gemacht. Doch wenn einer ging, musste natürlich ein neuer nachfolgen. Verwirrt konnte sie nur ein gestammeltes „C … Captain“ über die Lippen bringen. „Wie es scheint, liegen Ihnen militärische Umgangsformen nicht besonders, Lieutenant Commander. Daran müssen wir noch arbeiten.“ Die Ärztin lief rot an. „Nein … doch … entschuldigen Sie bitte, Captain. Lieutenant Commander Dr. Assjima meldet sich zurück und bittet um Erlaubnis, den Dienst wieder aufnehmen zu dürfen.“ „So ist es schon besser. Willkommen an Bord, Doktor. Doch mit dem Dienstantritt hat es Zeit bis morgen früh. Crewman …“ Der Zackdorn griff nach Tasche und Käfig, die James immer noch in den Händen hielt. “Sie erlauben doch, Doktor?” „Aber natürlich …“ Meg gab dem verdatterten James einen kleinen Stoß, so dass dieser das Gepäck losließ und flüsterte Assjima zu: „Wir sehen uns nachher zum Essen im Casino. Doktor! Captain!“ Ein kurzer Gruß, dann zog das Dreigestirn tuschelnd ab.

Das Gesicht des Zackdorn legte sich noch mehr in Falten, als er ihnen hinterher schaute. Dann nahm er das Gepäck auf und begleitete Assjima in Richtung ihres Quartiers. „Wie ich sehe, fraternisieren Sie gerne mit Ihren Untergebenen, Doktor. Halten Sie das für angebracht?“ Erneut erntete er einen überraschten Blick von der Deltanerin. „Ob es angebracht ist oder nicht, Captain, kann und will ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall ist es sinnvoll. Ich für meinen Teil bevorzuge auf meiner Station einen freundschaftlichen Umgangston. Wir haben oft nicht die Zeit, uns mit überflüssigen militärischen Umgangsformen zu belasten.“

„Das verstehe ich durchaus“ entgegnete der Zackdorn. „Aber es sollte doch ein gewisser Abstand eingehalten werden. Wie sonst sollen Ihre Untergebenen Sie respektieren können?“

Langsam spürte Assjima Zorn in sich aufsteigen. Wollte dieser Militarist – denn das war er ganz offensichtlich – ihr ernsthaft vorschreiben, wie sie ihren medizinischen Staff zu führen hätte? „Captain, den mir gebührenden Respekt zollt mir jeder meiner Mitarbeiter auf seine ganz persönliche Art. Eine Form von Respekt, der nicht auf künstlich geschaffenen Hierarchien basiert, sondern sich langsam durch gemeinsame Arbeit entwickelt. Was diese drei fröhlichen Zeitgenossen angeht: Ich habe sie in mein persönliches Team geholt, gerade weil sie so sind wie sie sind, nämlich äußerst qualifizierte, zuverlässige Mitarbeiter und ein hervorragend eingespieltes Team. Ich arbeite gerne mit ihnen und betrachte sie als meine Freunde. Freunde wähle ich mir für gewöhnlich nicht anhand des militärischen Ranges aus.“

Assjima hatte sich derart in Rage geredet, dass sie das Schmunzeln in dem faltigen Gesicht nicht bemerkte. „Eine Frau mit unkonventionellen Vorstellungen, Einsatzbereitschaft und Temperament. Das dürfte interessant werden“ schoss es dem Zackdorn durch den Kopf.

Inzwischen waren sie vor Assjimas Quartier angekommen. Der Captain stellte das Gepäck ab und reichte der Ärztin zum Abschied die Hand. „Doktor, das war eine zwar kurze aber dennoch sehr aufschlussreiche Unterhaltung. Ich hoffe, wir werden sie bei Gelegenheit fortsetzen können. Auf eine gute Zusammenarbeit! Und genießen Sie den Abend mit ihren Freunden.“

Verdutzt schaute Assjima ihm hinterher. Sollte das so etwas wie ein Test gewesen sein? Verdammt, wie heißt der Kerl überhaupt! Der hat sich noch nicht einmal vorgestellt. Und so jemand legt Wert auf militärische Hierarchie? Oder hatte der neue Captain sie soeben gründlich auf den Arm genommen?

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Die nächsten Stunden waren an Solak einfach so vorbeigerauscht. Körperlich zu schwach um von irgendeinem Nutz sein zu können, hatte Sta'el ihn auf ihrer Flucht meist getragen und so war er zum stillen Beobachtersein verdamt gewesen.

Sie hatten sich von Latta ohne viele Worte verabschiedet. Kurz, aber schmerzvoll. Niemand von ihnen wusste, was die Zukunft bringen würde...

Zusammen hatten Selina und seine Familie Lattas Haus dann durch einen weiteren Geheimtunnel verlassen.

Solaks Onkel - der Selina als ein Freund der Tante vorgestellt wurde - begleitete sie zu ihrem Shuttle, das in einem Versteck des Untergrundes außerhalb der Stadt untergebracht worden war. Solak waren nur wenige Worte abseits der anderen mit dem Bruder seines Vaters vergönnt gewesen, bevor die Zeit zum Aufbruch gekommen war.

Mitten in der Rushhour mogelte sich ihr kleines Shuttle danach unter all die anderen Flugkörper, die wie auf einen Startschuß hin gen Weltall drängten. Jede Kontrollmaßnahme von seiten der Behörden wäre in diesem Chaos zum Scheitern verurteilt gewesen und hätte zu noch mehr Chaos geführt.

Selbst der Tal'Shiar hatte vor dem Verkehrschaos der Rushhour kapitulieren müssen.

Und so schossen sie hinaus aus dem Schwerkraftfeld des Planeten hinein in die Schwärze des Alls.

Solaks Augen brannten, als er Romulus aus dem Shuttle heraus betrachtete. Was auch immer dort unten geschehen war - Romulus war genauso zur Heimat für ihn geworden wie Vulkan. Und es war ihm zugleich genauso fremd geblieben, wie Vulkan es bis heute für ihn war.

Nicht miteinander noch ohne einander...

Ein letzter Blick zurück. Der Planet wurde kleiner und kleiner. Das Abenteuer war zu Ende.

Nun kam es nur noch darauf an, wohlbehalten die neutrale Zone zu durchqueren und ins Rigel-System zugelangen. Dort würden sie sich mit den drei 'Schauspielern' treffen, die in den letzten Wochen getarnt als Familie die Föderation bereist hatte. Im Rigel-System würden sie die Rollen zurücktauschen und Solaks Familie würde ihren 'Urlaub' mit einem letzten Linien-Flug nach Vulkan beenden.

Und danach würde Solak sich wieder der Sternenflotte zur Verfügung stellen und um seinen alten Posten bitten. Zumindest war das der Plan.

Selina steuerte das Shuttle sicher aus dem romulanischen Zentralsystem heraus. Lattas Codes wiesen sie als Shuttle des Geheimdienstes aus, das einen Offizier zu einem Schiff nahe der neutralen Zone bringen sollte. Niemand wunderte sich über diesen Auftrag - romulanische Shuttles waren als eigenständige Kleinstschiffe ausgelegt, die durchaus unabhängig agieren konnten. Und der Geheimdienst bediente sich ihrer häufig.

Bisher waren sie mit ihrer Geschichte problemlos durchgekommen, Selinas persönlicher Tarnschirm tat ein übriges. Bis zur neutralen Zone sollte es ein ruhiger Flug werden.

Sta'el hatte die Gelegenheit genutzt, um seinem Gatten einige Stunden Bettruhe zu verordnen.

Und so kam es, dass Solak nun alleine in der kleinen Schlafkammer des Shuttles lag und in die Dunkelheit starrte. Sein Geist war zu aufgewühlt, als dass er so einfach in den dringend benötigten Schlaf hätte fallen können.

Offiziel würde Solem noch in dieser Nacht in eine Falle des Tal'Shiar tappen. Inoffiziel waren die, die ihn fingen, allesamt aus Lattas persönlicher Garde. Niemand würde Fragen stellen, denn die neue Leiterin der Mind-War-Division hatte diese Garde in den letzten Wochen fast ausschließlich dafür genutzt, um nach weiteren Mitgliedern der Verschwörung zu fanden, die sie aufgedeckt hatte. Bald darauf würde Solem dann Latta überstellt werden, die sich persönlich um das Verhör kümmern wollte.

Das Geheimnis von Solaks Onkel und von Solak selbst schien unberührt geblieben zu sein. Was immer Solem seinen Auftraggebern berichtet hatte, es war nicht die Wahrheit gewesen. Doch ob die Lügen besser waren würde die Zukunft zeigen...

Solak dachte an den Mann, der ihn an seinem ersten Tag in Gefangenschaft 'begrüsst' hatte. Wer war er gewesen? War er der Cäsar, von dem Solem immer gesprochen hatte? Ob Latta ihn enttarnen konnte? Ein Gefühl sagte Solak, dass es nicht das letzte Mal sein sollte, dass er er diesem Mann begegnet war.

Solak wälzte sich auf der schmalen Liege herum.

Aber wie würde es jetzt weitergehen? Rückkehr zur Community? Und danach?

So wie bisher würde sein Leben nicht mehr sein können. Es musste sich einiges ändern. Aber was genau?

Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit? Damit wären die Todesurteile für seine romulanische Familie besiegelt. Und er selber würde sicherlich der Spionage verdächtigt werden, seine Karriere wäre beendet.

Also die Flotte gleich verlassen? Ein Leben als Zivilist? Nein, dazu war die Zeit noch nicht reif.

Doch was dann?

Er könnte sich offiziel an die vulkanische und die romulanische Botschaft wenden und um die Erlaubnis bitten, nach Verwandten auf Romulus zu forschen. Er könnte Kontakt zu anderen Romulanern im Föderationsraum suchen. Er könnte sich zu seiner Herkunft nicht nur bekennen, sondern sie auch leben. In seinem privaten Leben eine Brücke schlagen zwischen Vulkan und Romulus.

Solak dachte an seine Ziele als er zur Sternenflotte gegangen war: Das diplomatische Chor. Botschafter zwischen seinen beiden Heimatvölkern hatte er werden wollen. Was war aus diesen Träumen geworden? Wo war er vom Weg abgekommen?

Und was hatte Cpt. Gonzales damals bei ihrem Dienstantritt auf der Community zu ihm gesagt? Sie hatte ihm geraten, sich mehr zu engagieren, hatte ihn auch auf die Möglichkeit der Kommandolaufbahn aufmerksam gemacht.

Councelor, Botschafter, Kommandooffizier... Was davon lag in seinen Möglichkeiten?

Wenn er nun neu anfing, die alten Geheimnisse ruhen lies und ihnen so wenig wie möglich neue Lügen hinzufügte... Was war dann alles möglich für ihn?

Und sein restliches Leben? Sein Sohn? Sein Mann? Weitere Kinder? Vielleicht sogar tatsächlich gemeinsame, biologische Kinder mit Sta'el?

So viel war in den letzten Jahren geschehen... So viel hatten ihn die letzten Tage gelehrt...

So viel Zeit und Energie hatte er in seinem bisherigen Leben auf die Geheimnisse seines Vaters verschwendet.

Was könnte aus ihm werden, wenn er das nicht mehr tat?

Cpt. Solak, auf dem Arm seine kleine Tochter... Ja, dieses Bild gefiel ihm.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief er endlich ein.

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DAS war nicht geplant gewesen!

Schwer atmend lag die Haliianerin auf dem Boden vor der Kletterwand und schrie aus Leibeskräften, während ihr Tränen über die Wangen liefen.

Nur wenig ließ der glühend stechende, pulsierende Schmerz in ihrem Oberschenkel nach. Und jede Bewegung löste sofort wieder eine alles überflutende Welle der Qual aus, die sie an den Rand der Bewusstlosigkeit brachte. Keuchend hob Milseya langsam den Kopf und sah an sich herab. Ihr linkes Bein lag in einem unnatürlichen, völlig absurden Winkel von ihrem Körper weggestreckt. Wie ein abstraktes Kunstwerk ragte der zersplitterte Oberschenkelbeinknochen aus einer klaffenden Wunde in die Höhe. Das Blut pulsierte langsam in den Stoff ihres Trainingsanzug bis dieser voll gesogen war. Dann rann es langsam auf den Boden.

Bitte nicht! Kein offener Bruch! Nicht schon wieder! Nicht jetzt! dachte Milseya verzweifelt schluchzend, während sie ihren Kopf wieder senkte. Sie würde tagelang humpeln! Wenn John sie überhaupt laufen ließ! Das hatte sie nicht verdient! Verdammter Dreck! Was zur Hölle war überhaupt passiert? Wie konnte das überhaupt passieren? Sie hatte sich doch konzentriert! Sicher war der Sprung kompliziert, aber sie hatte ihn doch schon Hunderte von Malen zuvor gesprungen. Was war der Fehler gewesen? Wo hatte sie ihn begangen? ..

Du verlierst eine Menge Blut! Hol Hilfe!, unterbrach sie sich selbst.

Vorsichtig hob sie ihren Arm um ihren Kommunikator zu aktivieren und traf nur ins Leere. Entsetzt hob sie leicht ihren Kopf und blickte auf ihren Brustkorb. Der Kommunikator war nicht da! Panikartig drehte Milseya den Kopf und suchte ihn. Etwa drei Meter entfernt lag der kleine Apparat am Boden - vollkommen außer Reichweite. Milseya senkte wieder ihren Kopf und dachte nach. Sie durfte sich nicht bewegen - wer weiß ob nicht irgendwelche Nerven, Muskeln oder Sehnen durch die andere Hälfte des Knochens abgetrennt werden würden. Aber andererseits musste die starke Blutung so schnell wie möglich gestoppt werden. Kurz - sie hatte gar keine andere Wahl.

Sie holte mehrmals tief Luft und versuchte sich langsam in Richtung Kommunikator zu bewegen. Sie schrie wie wahnsinnig auf, als der im Inneren verbliebene, zersplitterte Knochen Fleisch durchbohrte. Sie japste nach Luft – und verlor schließlich das Bewusstsein...

"Ist sie tot?"

"Nein, sie ist verletzt."

"Da ist soviel Blut." Das Mädchen drückte sich verängstigt an ihren Bruder

Der Junge betrachtete die kleine, dunkelhäutige Frau auf dem Boden. Er sah, dass sie noch atmete. Seine Schwester hatte Recht. Da war eine Menge Blut. Das war nicht gut. Er ging in die Knie und rüttelte leicht an der Schulter der Frau.

Ein lautes Stöhnen war die Antwort. Erschrocken stand er auf und trat einen Schritt zurück.

Milseya öffnete die Augen und sah verwundert auf vier kleine Füße. Sie schüttelte den Kopf, bewegte sich ein Stück und schrie auf. Ihr Bein! Sie erinnerte sich! Sie hob ihren Kopf, in dem es summte wie in einem Bienenstock, und entdeckte zwei Kinder, die sie voller Entsetzen anstarrten. Ich mache ihnen Angst, schoß es Milseya durch die Kopf. Aber sie müssen mir helfen!

Sie streckte ihre Hand aus und deutete mit dem Zeigefinger auf das glänzende Gerät auf dem Boden. "Kommu....", stöhnte sie. Der Junge begriff augenblicklich. Er lief zu dem Gerät und brachte es ihr. Milseya aktivierte ihn. "An.. quenar a.. Kran..ken..station... Not..fa..", stammelte sie bevor sie erneut das Bewusstsein verlor.

John saß gerade über einem Krankenbericht, als der Ruf einging.

"Mili?", antwortete er über seinen Kommunikator.

Keine Antwort.

"Milseya?"

"Hallo?" antwortete ihm die Stimme eines Kindes.

"Wer ist da?"

"Michael. Michael Sheridan."

"Michael Sheridan! Hat man dir nicht verboten mit Kommunikatoren zu spielen?" fragte John ein wenig ungehalten.

"Doch“, kam es trotzig zurück. „Aber die Frau kann nicht mehr sprechen."

"Welche Frau?" John war alarmiert.

"Die liegt hier und überall ist Blut." erklärte der Junge mit leicht zittriger Stimme.

Mili! Es konnte nur Mili sein! "Ganz ruhig, Michael. Ich bin sofort da", erklärte der Arzt und bemühte sich nicht aufgeregt zu klingen.

"Computer, lokalisiere den Standort von Ensign Anquenar", befahl er.

"Trainingsraum 1"

John winkte Ensign Alexandrej De Sadesky zu sich, während er sich einen medizinischen Notfallkoffer schnappte. "Notfall in Trainingsraum 1", erklärte der Arzt. Die Beiden machten sich auf den Weg.

Amanda drückte sich immer noch leicht verstört an ihren Bruder, als John mit seinem Assistenten den Trainingsraum betrat. Sofort kniete der Arzt besorgt neben Milseya und untersuchte sie eingehend. Sie hatte eine Menge Blut verloren und der offene Bruch sah übel aus. Er gab ihr ein Schmerzmittel. Sofort entspannte sich ihr Körper unter seinen Händen.

Der Tricorder zeigte ihm, dass sie noch weitere Prellungen an der linken Körperhälfte hatte, einen Bruch am linken kleinen Finger sowie eine leichte Gehirnerschütterung. Das Bein hatte wohl die komplette Wucht des Sturzes abgefangen - und der Belastung nicht Stand gehalten. Er stoppte die Blutung. Den Bruch musste er auf der Krankenstation richten. "Krankenstation 2. Bereiten sie einen Eingriff für eine offene Oberschenkelfraktur vor. Computer, Notfalltransport. Fähnrich Anquenar erfassen und auf Krankenstation 2 beamen." Die Haliianerin verschwand im Transporterstrahl.

John stand auf und drehte sich zu den beiden Kindern um. Er lächelte sie an. "Das habt ihr toll gemacht.", lobte er die Beiden. "Wird sie wieder gesund?", fragte das Mädchen verschüchtert. "Ja sicher - auch weil ihr der Frau so schnell geholfen habt", erklärte John und sah wie der Junge sichtlich erleichtert und auch stolz dreinblickte. "Ich denke, dafür habt ihr euch eine große Portion Schokoladeneis verdient," grinste der Mediziner. "Ensign De Sadesky, bringen Sie doch unsere beiden Helden zum Casino und sorgen Sie dafür, dass sie ihre Belohnung bekommen", zwinkerte er seinem Assistenten zu. Dieser grinste zurück und nahm die beiden Kinder an die Hand. "Ich denke, wir nehmen auch noch eine große Portion Schlagsahne auf das Schokoladeneis. Was meint ihr?", fragte er.

"Au, ja!" kam es begeistert und im Duett zurück.

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Zwei Tage später befand sich Jeremiah auf den Weg zur Utopia Planetia Werft. Admiral Nechajew hatte dafür gesorgt, dass er auf einen Frachter mitfliegen konnte, der Bauteile von Produktionsstätten auf dem Saturnmond Titan zur McKinleywerft brachte und auf dem Rückweg folglich leer war.

Es war nicht unbedingt die angenehmste Art zu Reisen, aber angesichts des umfangreichen Gepäcks, dass der Lieutnant mit sich führte, war diese Variante nervenschonender.

Denn Jerry hatte während seines Aufenthaltes in San Fransisco versucht, seinen Freund zu lokalisieren.

Aber als das misslang, war er zusammen mit seiner Stiefmutter und seinen Halbbruder einkaufen gegangen. Jeremiah ging es zwar dabei hauptsächlich darum, seine Besitztümer, die den Absturz der alten Primärsektion verloren gegangen waren, wie z.B. sein Wärmeplatte, zu ersetzen, aber relativ schnell hatte er einen Miniofen entdeckt, den er natürlich unbedingt brauchte, inklusive passender Auflaufform für Lasagne. Abgerundet wurde der Einkauf mit einer runden Kuchenform und einer Form zum Backen von Muffins.

Elizabeth schüttelte nur den Kopf, über die Einkaufswut von Jerry und meinte zu ihren Sohn: „Ich hoffe du wirst nicht so ein verrückter Hobbykoch wie dein Bruder.“

Jeremiah, der den Kommentar mitbekommen hatte, drehte sich rum und grinste über beide Ohren.

Lächelnd sah der Lieutnant auf seine Ansammlung von Gepäckstücken, als der Einsatzoffizier des Frachters meldete, dass sie den Hauptkomplex der Werft bald erreicht hatten. „Hoffentlich hat Hanni daran gedacht, mir außer dem Shuttle auch ein paar Hilfskräfte mitzuschicken.“, dachte der Lieutnant noch bevor er die Haltekraftfelder seines Sitzes aktivierte.

Aber er hätte sich keine Sorgen machen brauchen, denn außer ihr, warteten noch Ensign Fargoth und Crewmen Keppler an der Andockschleuse. Mit einen: „Hallo Liebling.“ und einen langen Kuss, begrüßte Jerry seine Freundin. dann nickte er den beiden Männern einen Gruß zu und wartete darauf, dass die Crew des Frachter sein Gepäck auslud.

Jerry bemerkte recht schnell den leicht entsetzten Blick des Techniker und fragte amüsiert: „Ich hoffe ihr seid nicht mit der ‚Harriman’ gekommen?“ „Das nicht.“, beruhigte Hanni ihn. „Aber ich weiß nicht ob alles in die ‚Tucker’ passt.“, fügte William hinzu. „Das ist ja mehr Gepäck als zusammen mit Captain Stewart an Bord kamen.“

Doch die Besorgnis von Crewmen Keppler war unbegründet. Das Gepäck hatte in dem Frachtshuttle, das nach dem Chefingenieur der NX-01 benannt war, locker Platz.

„Wollen sie fliegen.“, fragte Rupert Fargoth, als sich der Lieutnant auf den Platz des Copiloten setzte. „Nein, nein.“, wehrte Jerry ab. „Ich will nur die Aussicht genießen.“ Das Shuttle flog los und nahm Kurs auf den Dock in welchen die Community lag.

Als sich das Shuttle dem Dock näherte, bemerkte Jeremiah nachdenklich: „Ich würde gerne eine Runde um den Block fliegen.“

Rupert sah erst überrascht zur Seite, verstand dann aber nach einer Weile den Wunsch des Lieutnants. Daher öffnete er einen Kanal. „Shuttle Tucker an Community.“ „Coleman hier.“. meldete sich der diensthabende Einsatzoffizier. „Fargoth hier. Wo ist Captain Tanrim?“, erwiderte der Shuttlepilot. „Vor ein paar Minuten hat sich Commander Sheridan mit einen Problem gemeldet. Der Skipper ist dann zu ihm in den Maschinenraum.“, erklärte Sean.

„Wer ist Commander Sheridan.“, fragte Jeremiah dazwischen. „Lieutnant Commander George Sheridan, unser neuer Chefingenieur.“, erklang die Stimme von Crewmen Keppler von einen der Passagiersitze.

Jeremiah dankte mit einem Nicken, während Ensign Fargoth nachfragte: „Also hast du das Kommando.“ „Ja. Commander Shral ist im wissenschaftlichen Labor, Doktor Assjima begutachtet gerade ihre neue Krankenstation und wo Commander Kyle und Lieutnant Bishop stecken, weiß ich nicht.“, erläuterte Sean.

Dann senkte er sein Stimme ein bisschen und bemerkte: „Sag mal Rupert, du solltest doch Esteban abholen. Und der Paragraphenreiter lässt das zu, dass du eine kleine Tour machst?“

Mit einer Mischung aus Amüsement und Ärger, erwiderte Jeremiah: „Die Idee stammt von dem Herrn Paragraphenreiter.“, worauf dem Einsatzoffizier ein kleines: „Ups.“

„Na wenn das so ist, Erlaubnis für eine Umrundung des Docks erteilt. Community Ende“, fügte Sean etwas beschämt hinzu.

Mit einen amüsierten Blick bemerkte Jerry: „Sie haben Lieutnant Coleman gehört, Mr. Fargoth Eine Runde um das Dock bitte. Und schön langsam.“ Mit einen Lächeln führte der Pilot seinen Befehl aus.

Trotz der einzelnen Streben konnte man gut die langen schlanken Linien der Community betrachten. Jeremiah klebte förmlich am Cockpitfenster. Verstohlen wischte er sich ein kleine Träne der Rührung aus den Augen, als das Shuttle den vorderen Bereich des Docks passierte. Den Beobachtern strahlten richtig die beiden Schriftzüge „NCC 89503“ und „USS Community“ entgegen.

Doch Hanni bemerkte, was in ihren Freund vor sich ging. Sie erhob sich von ihren Sitz und stellte sich hinter Jerry. „Sie sieht richtig neu aus.“, bemerkte die junge Frau. „Die Primärsektion ist ja auch neu.“, erwiderte Crewmen Keppler.

Der Lieutnant beachtete ihn kaum: „Du hast recht. Keine Spuren von Kämpfen oder auch Kollisionen. Wer weiß, wie sie in einen halben Jahr aussieht.“, bemerkte er nachdenklich.

Nach einer Weile hatten das Shuttle „Tucker“ mitsamt seinen Insassen das Mutterschiff umrundet und setzte nun zur Landung an. Als es das äußere Kraftfeld, welches die Atmosphäre im Hangar aufrecht erhalten sollte, passierte betrachtete Jerry nachdenklich die riesige Halle.

Sein Blick blieb an zwei Männern hängen, die anscheinend auf das Shuttle warteten. Der eine war einer der Ingenieure, Ensign Jonathan Clark, aber der andere. Jerry stellte eine entsprechende Frage an die anderen drei.

„Das ist Lieutnant j.G. Nathanel David McNaugton.“, erläuterte William. „Da die Lieutnants Bishop, Müller und Glen noch im Urlaub sind, hat er die Leitung der Sicherheitsabteilung inne.“

In der Zwischenzeit hatte Ensign Fargoth das Shuttle gelandet und den Druckausgleich hergestellt. Jeremiah stieg als Erster aus und stellte sich vor Nathan hin: „Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen.“ „Erlaubnis erteilt.“, bestätigte der Sicherheitsoffizier.

Jeremiah wandte sich noch kurz an Crewmen Kepler mit den Worten: „Will, sie wissen Bescheid.“ Als der Techniker nickte, griff Jerry nach der Hand seiner Freundin und begann mit ihr einen Rundgang durch die neue Primärsektion und ließ dabei einen sichtlich verdattert schauenden Nathanel zurück.

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Ein neues Gesicht....Teil 3

"Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir wieder auf Warp gegangen wären", erklärte Captain Tanrim.

Der Zackdorn bedachte den neuen Chefingenieur mit einem dankbaren Nicken.

"In der Tat, Captain. Ich möchte Sie um Erlaubnis bitten, eine neue Mischkammer anfordern zu dürfen.

"Das wird einige Zeit dauern, Commander. Dennoch Genehmigung erteilt."

"Danke, Captain." Sheridan straffte die Schultern.

"Dr. Assjima an Commander Sheridan." Sheridan blinzelte Überrascht, als sich die Deltanische Ärztin über den Kommunikator meldete.

"Nur zu Commander", meinte Tanrim. "Kümmern Sie sich erst mal um die weiteren Formalitäten ihrer Ankunft."

"Aye, Sir." Tanrim verließ Sheridan, der nun seinen Kommunikator berührte.

"Hier Sheridan, sprechen Sie Doktor."

"Commander, wie ich erfahren habe, sind mit ihnen ihre Kinder an Bord gekommen. Ich möchte eine Eingangsuntersuchung an ihnen vornehmen und natürlich auch ein wenig dabei näher kennen lernen."

"Verstanden, Doktor. Morgen früh werde ich bei Ihnen aufkreuzen."

"Ausgezeichnet, Commander. Ich freue mich darauf", schloss Assjima den Kommkanal.

Ein Blick auf den Chronometer, der über dem Hauptstatusdisplay der Community angebracht war, verriet Sheridan, dass er sich seit 9 Stunden hier befand. Viel zu lange, um die Kinder sich selbst zu überlassen.

Er wusste, was er seinem Sohn Michael an Verantwortung aufbürdete, wenn er ihm Amanda anvertraute. Bisher war das in Kombination mit Tagesbetreuung auf der Excelsior gut gegangen. Doch heute war alles ein wenig chaotisch verlaufen.

Mit großen Schritten näherte sich George seinem Quartier. Er wollte die Wartezeit seiner Kinder wieder gut machen, indem er noch ein oder zwei Stunden mit ihnen auf dem Holodeck den größten und besten Freizeitpark der Föderation besuchte. Der Galaxy Space Park war ein gewaltiges Planetarium mit Achterbahnen, Wasserrutschen und weiteren diversen Fahrattraktionen.

Sheridan gab seinen Freigabecode in das Türschloss ein und betrat das Quartier. Die Leere des Quartiers versetzte George einen Stoß in den Magen.

„Michael? Amanda?“ Besorgt ging er durch sämtliche Räume des Quartiers. Nichts zu finden.

„Computer! Lokalisiere Michael und Amanda Sheridan.“

„Michael und Amanda Sheridan befinden sich im Casino“, antwortete der Computer. Sheridan reagierte etwas verblüfft über die Antwort des Computers. Er schürzte sie Lippen und verließ wieder das Quartier.

Fähnrich De Sadesky wachte über Michael und Amanda, die sich über ihr wohlverdientes Eis hermachten. Vor allem bei Amanda zierte die Schlagsahne den Mund wie der Schnurrbart ihres Vaters. Noch eine halbe Stunde, dann würde De Sadesky die Kleinen wieder zu ihrem Quartier bringen. Doch dies schien sich in dem Moment schon erledigt zu haben, als Sheridan das Casino betrat.

Erleichtert sah er das es seinen Kindern gut ging. Aber er war auch ein wenig verärgert darüber, dass die Beiden einfach ausgebüchst waren. Verärgert war Sheridan jedoch über die Tatsache, dass er sie hatte alleine lassen müssen.

De Sadesky erblickte den Senioroffizier und stand fast schon sprunghaft auf und nahm Haltung an.

„Rühren, Fähnrich. Können Sie mir…?“

„Dr. Gilmore gab mir den Befehl mit ihren Kindern hier her zu kommen, Commander Sheridan.“ Sheridan runzelte die Stirn. Seltsame Sitten schienen auf der Community zu herrschen.

„Ah, da sind unsere Helden ja.“, sagte John als er sich hinter Sheridan den Kindern und De Sadesky näherte.

„Sie sind?“, fragte Sheridan. Seine Augen begannen langsam vor Ärger zu glühen.

„Verzeihung. Dr. Gilmore. Ich bin einer der Schiffsärzte der Community. Ich nehme an, Sie sind Commander Sheridan?“

„Ganz richtig, Doktor.“ Sheridan blickte zu seinen Kindern und bedachte diese mit einem prüfenden Blick. Michael sah ihn ein wenig schuldbewusst an, merkte aber, dass ihm Gilmore nun Beistand leistete.

„Können Sie mir nun erklären, warum meine Kinder hier im Casino sind?“

„Nichts einfacher als das.“ Der Arzt schilderte den Vorfall, beidem die Kinder Hilfe für Milseya holten, nachdem sie sich bei ihrem Training verletzt hatte.

Nachdem John seinen Bericht beendet hatte, schmunzelte Sheridan leicht.

„Danke Doktor. Ich werde mich nun um alles Weitere kümmern. Und richten Sie Fähnrich Anquenar meine Genesungswünsche aus.“ John nickte und verabschiedete sich von der kleinen Versammlung. Auch Fähnrich De Sadesky verabschiedete sich, um seine Schicht weiter versehen zu können.

George kniete zu seinem ältesten herunter.

„In Ordnung, Michael. Es war toll, was ihr für den Fähnrich getan habt. Aber warum habt ihr das Quartier verlassen?“ Betreten sah Michael auf den Boden. Es war die Art von Reue, die jeder Junge empfand, wenn er bei einem Abenteuer ertappt wurde, das in die Hose gegangen war.

„Wir haben dich vermisst, Dad. Wir wollten dich suchen.“

„Schon gut, Michael. Ich weiss, ich hätte euch nicht alleine lassen sollen. Aber das ließ sich heute nicht vermeiden.“ George atmete tief ein.

„Ihr habt heute jemanden das Leben gerettet. Das war sehr gut. Daher will ich das nun vergessen, dass du und Amanda das Quartier ohne Erlaubnis verlassen habt. Aber in Zukunft will ich das nicht noch mal erleben, junger Mann.“

„Ja, Sir.“

„In Ordnung. Esst euer Eis auf und dann gehen wir aufs Holodeck.“ Sheridan wusste, dass er zum Teil seine Kinder verwöhnte. Doch sie waren das Einzige, was ihm von seiner Frau Julia geblieben sind.

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Selina kontrollierte die Anzeigen. Das Fliegen gehörte nicht unbedingt zu ihren liebsten Beschäftigungen aber bis jetzt hatte sie und das Fluggerät selber jeden Flug gut überlebt. Ihre Gedanken kreisten um die Zeit die sie auf Romulus verbracht hatte. Wären es andere Umstände gewesen, dann hätte sie diese Zeit doch tatsächlich geniessen können. Aber man konnte nicht alles haben. Wehmütig dachte sie an Yasmin. Wie es ihr wohl ging?

Solak wurde wach als Sta'el und Niklan sich in der kleinen Schlafkammer des Shuttles zur Ruhe begaben. Er wartete, bis seine Lieben eingeschlafen waren. Dann erhob er sich vorsichtig von seiner Liege und begab sich zu Selina in den Kontrollraum. Er setzte sich auf den Co-Pilotensitz neben sie. Eine Zeitlang schwiegen sie, doch dann ergriff der Romulovulkanier das Wort. "Danke."

Es dauerte einen Moment bis Selina ihren Blick vom Sichtschirm genommen hatte und Solak ansah. "Konnten Sie ein wenig schlafen?"

"Ja. Es hat zwar ein wenig gedauert, aber dann..." Beklommen stand Solak wieder auf und ging zum Replikator. Was sollte er dieser Frau nur sagen, die sein Leben gerettet hatte? "Möchten Sie auch etwas?"

"Kaffee wäre jetzt nicht schlecht." Selinas Blick fiel auf ihre rechte Hand die auf der Navigationskontrolle ruhte. Mit leichtem Entsetzen sah sie deutlich die Fingerknochen und Venen die fast durch ihre Haut durchzubrechen schienen. Selina kam erst jetzt wieder in den Sinn, daß sie seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen hatte. Ihr Körper hatte fast sämtliche Fettreserven für die anstrengenden letzten Tage aufgebraucht. Essen! Ja, sie musste dringend etwas essen! "Bringen Sie mir auch noch ein Käse-Sandwich mit?" Nur wenige Momente später standen der heisse Kaffee und das Käse-Sandwich vor ihr. Selina trank genüßlich einen Schluck vom Kaffee und sah Solak eine Weile musternd an. Sie hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal war nur über eine Comm-Verbindung gewesen. Ein Teil in ihr hatte ihm bis heute nicht verziehen, daß er so plötzlich die Community verlassen hatte. "Was ist auf Romulus passiert?"

Solak lehnte sich zurück und sah in seinen Tee. "Was ist passiert? Eine gute Frage... Erst lief alles großartig. Ich habe viel über Romulus gelernt. Aber dann kam uns in die Politik in die Quere. Latta hatte eine Verschwörung gegen die romulanische Regierung aufgedeckt. Daraufhin wurde sie befördert und einige Drahtzieher zur Rechenschaft gezogen. Doch sie hat nicht alle Mitglieder der Verschwörung finden können. Die, die noch übrig waren, wollten Rache. Wir - also meine Familie und ich - waren unter der Tarnung als entfernte Verwandte von Latta auf Romulus. Das hat uns zu Zielscheiben gemacht. Außerdem hat man herausgefunden, wer ich wirklich bin. Sie haben uns gejagt - und erwischt. Den Rest der Geschichte kennen Sie." Er trank von seinem Tee und griff dann ebenfalls nach einem der Sandwiches.

Selina hatte ihr Sandwich bereits verdrückt und hatte sich zwei Bratwürste repliziert. Gierig biß sie ein großes Stück der ersten Bratwurst ab. Sie schwor sich nur noch zu Essen, sobald sie wieder zu Hause war! "Bereuen Sie ihren Schritt nach Romulus gereist zu sein?" Selina spürte eine Distanz zwischen ihr und Solak. War dies so aufgrund der bestehenden Situation oder hatte sich ihre "Beziehung" zu ihm dauerhaft geändert? Die Zukunft würde es zeigen.

"Bereut... Eine gute Frage..." Solak sah hinaus. Die Sterne zogen in Streifen an ihnen vorbei. Noch waren sie im Reich, noch war die Gefahr nicht gebannt. "Ich ... bedaure, dass ich meine Familie dieser Gefahr ausgesetzt habe. Ich bedaure, dass ich nicht alleine geflogen bin. Ich bedaure, dass ich Sie und die Community im Stich gelassen habe. Aber wenn ich noch einmal vor derselben Entscheidung stünde... Selbst wenn mir die Konsequenzen und die Folter im Voraus bekannt wären... Ich würde wieder fliegen, ja. Die Zeit auf Romulus hat mich viel über mich gelehrt, über mein Leben." Er grinste schief und sah Selina an. "Folter regt die Gedanken an." Dann brach er den Blick ab. Leise fügte er hinzu: "Und ich habe gelernt, dass ich in Ihnen eine Freundin habe, die sogar ihr Leben für mich auf's Spiel setzt. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das jemals danken kann. Wir sind von jetzt an für immer durch Mnhei'Sahe miteinander verbunden."

Selina hätte sich beinahe an einer der Bratwürste verschluckt. Sie fühlte sich zutiefst durch seine Worte geehrt. "Oh Solak, es tut so gut Sie wiederzusehen!" Selina griff nach seiner Hand und drückte sie kurz. "Sie haben mir sehr gefehlt und Yasmin hat Niklan sehr vermisst." Selina trank ihre Tasse leer und bedachte Solak mit einem fragenden Blick. "Sie werden doch zur Community zurückkehren?"

Erleichtert atmete er auf. Endlich traute er sich wiede, den Blick der Frau neben sich zu suchen. "Ich habe Sie auch vermisst." Schnell nahm er einen Bissen seines bisher vernachlässigten Sandwiches. Kauend antwortete Solak: "Ich hoffe doch, dass man mich auf die Community zurücklässt. Zumindest werde ich es beantragen. Oder haben Sie schon einen Ersatz für mich?"

Selina dachte kurz nach. "Soweit ich weiß, nein. Ihr Nachfolger Ensign Dorian Gray hat die Community verlassen. Ich hoffe natürlich, daß man noch keinen neuen Counsellor eingestellt hat!" Selina warf einen kurzen Blick auf die Kontrollen und sah dann wieder zu Solak. "Es hat sich einiges getan. Ihnen werden viele neue Gesichter begegnen."

"Hat die Community diesen Gray geschafft?" Solak lachte vergnügt auf. Er vermisste seine Bekloppten. "Aber erzählen Sie mir, was ich verpasst habe. Stewart hat doch sicherlich eine Party gegeben nachdem ich weg war."

Selina schüttelte langsam den Kopf. "Nein, zumindest nicht das ich wüsste. Außer er veranstaltet jetzt Dauerpartys. Zeit genug hätte er jetzt dafür."

"Inwiefern?"

"Oh, ich vergaß! Nun ja, nach unserer letzten Mission, die wir fast nicht überlebt hätten, verließ er die Community und sogar die Sternenflotte."

Überrascht losprustend verteilte Solak seinen Tee nebst einigen Sandwichkrümeln über die Steuerkonsole. "Wie bitte?! Selina, spannen Sie mich nicht auf die Folter! Davon hatte ich bei Solem genug! Was ist passiert?!"

Selina sah hilfesuchend zur Decke. "Hm, wie erzähle ich Ihnen das in kurzen Worten? Nun, wir hatten den Auftrag eine Supernova zu untersuchen. Damals dachte ich, ich müsste vor Langeweile sterben. Aber die Supernova-Mission entpuppte sich wenig später als purer Kampf ums Überleben. Lange Rede, kurzer Sinn: die Primärsektion wurde in eine Art Wurmloch gezogen und wir fanden uns auf einem sehr wüsten Planeten wieder. Die übriggebliebenen Sektionen versuchten alles um uns zu retten. Was auch gelang. Aber natürlich waren wir nicht nur so abgestürzt, wir mussten uns auch mit den Bewohnern des Planeten herumschlagen. Naja, Sie können sich gut vorstellen, daß ich da mal aufgeräumt habe und das habe ich natürlich nicht an die große Glocke gehängt. Stewart spürte wohl das ich irgendetwas verschwieg aber er hatte keine Beweise. Warum er letztendlich wirklich gegangen ist, kann ich Ihnen ehrlichgesagt auch nicht sagen. Aber nach seinem letzten Auftritt mir gegenüber bin ich froh, daß er weg ist."

Solak dachte einige Augenblicke über Selinas Worte nach. "Das klingt so, als hätten Sie auf diesen Planeten eine harte Zeit gehabt... Sie haben vorhin neue Gesichter in der Crew erwähnt. Waren die Verluste sehr hoch?" Kurz zogen die Gesichter einiger Crewmitglieder an seinem inneren Auge vorbei. Wen von ihnen würde er nie wiedersehen? "Und Stewart ist einfach so gegangen? Und was hat er getan, dass Sie froh über seinen Weggang sind? Ich hatte das Gefühl bei meinem Weggang, dass Sie sich gut mit ihm verstehen."

Selina sah zu Boden. "Es sind sehr viele gestorben. Zu viele. Aber wir haben dafür einige sehr fähige Leute dazu bekommen!" Selina sah Solak wieder an. "Stewart hatte die Fassung verloren und mich nieder gemacht. Er schickte mich auf mein Quartier und enthob mich meines Postens. Danach gab es kein klärendes Gespräch mehr zwischen uns. Er verließ kurz darauf die Community."

"Er hat sie auf Ihr Quartier geschickt?" Solak lachte lauthals auf. "Und das klingt ja, als seien Sie ein sehr ungezogenes Mädchen gewesen und er Ihr Lehrer!" Kichernd wischte er sich die Lachtränen aus den Augen. "Naja, aber ich werde ihn sicherlich nicht vermissen. Wie ist unser neuer Captain? Oder haben Sie endlich 'die Macht' ergriffen?"

Selina schüttelte den Kopf. "Nein, ich kann froh sein, noch in der Sternenflotte zu dienen. Stewart hatte eine Untersuchung angestrengt und ich musste mich vor einem Komitee verantworten. Wer genau der neue Captain jetzt ist, kann ich Ihnen auch nicht sagen. Da müssen wir uns beide überraschen lassen."

"Unglaublich, was sich alles in dieser kurzen Zeit ereignet hat... Ich bin froh, dass Sie diese Untersuchung allem Anschein nach gut überstanden haben!" Solak trank seinen Tee aus und räumte dann das Geschirr weg. "Auf jeden Fall freue ich mich darauf, auf die Community zurückzukehren. Und wer weiß - vielleicht werde ich ja eines Tages Captain dieses Schiffes? Ich habe beschlossen, mich stärker um meine Karriere zu kümmen und einige Dinge ins Reine zu bringen." Er lächelte nachdenklich.

Selina sah ihn amüsiert an. "Sie haben sich wahrlich hohe Ziele gesteckt! Wie kommt es zu diesem Entschluss?"

"Erinnern Sie sich an Cpt. Gonzales? Sie hat mich auf diese Idee gebracht, in einem Gespräch damals. Und daran musste ich denken, während... Naja, wie gesagt, ich hatte einige Zeit nachzudenken. Mir ist klar geworden, wieviel Energie ich in den letzten Jahren ich mit Misstrauen und Geheimhaltung verschwendet habe. Ich habe meine ursprünglichen Ziele völlig aus den Augen verloren. Das muß sich ändern."

"Das klingt spannend. Was werden Sie als erstes tun?"

Solak malte mit dem Finger die romulanischen Symbole auf dem Pult vor sich nach (und beseitigte dabei auch die herausgeprusteten Lebensmittelspuren). "So genau weiß ich das noch nicht. Erst einmal will ich zurück auf die Community. Dann will ich offiziellen Kontakt nach Romulus. Latta und ich werden so tun müssen als würden wir uns frisch kennenlernen bzw. uns nach der Episode auf der Valinor neu begegnen. Aber dafür könnten wir dann ohne Geheimstufe Ultra miteinander verkehren. Außerdem ist Schluß mit dem Versuch, der Außenwelt den Vulkanier vorzuspielen! Das geht einfach nicht mehr. Und ansonsten... Kurse in Diplomatie, in Kommando... Vielleicht ein weiteres Kind... Ich weiß es noch nicht."

"Ein weiteres Kind? Das klingt wunderbar!" Selina musste sogleich wieder an Yasmin denken. Sie vermisste ihre Tochter so sehr! "Wir werden sehen was die Zukunft uns bringt!"

"Und Sie? Was ist mit Ihnen? Wollen Sie ewig erste Offizierin bleiben?"

Selina lächelte zaghaft. "Nun, vorerst muss ich mich wohl darum bemühen 1. Offizierin zu bleiben!" Nachdenklich lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. "Im Moment habe ich noch keine weiteren Vorstellungen über eine weitergehende Karriere. Yasmin wird in diesem Punkt entscheidend sein. Sobald ich merke, daß sich meine Mutterschaft mit meiner Karriere nicht mehr vereinbaren lassen, höre ich auf."

Der Romulovukanier fuhr sich über seinen mittlerweile wildwuchernden Bart. "Gibt es für Sie nur entweder-oder? Karriere oder Yasmin? Ich meine, Sie sind doch nicht die erste alleinerziehende Mutter in der Flotte."

"Nein, natürlich nicht. Aber ich möchte es nicht riskieren sie zu vernachlässigen. Ich glaube, sollte ich mir je einen Fehler erlauben, wird ER versuchen sie mir wegzunehmen. Und das würde ich nicht überleben!"

Solak nickte. "Ich verstehe. Aber ER wird sie nicht bekommen, da müsste er ja erstmal an Niklan und mir vorbei." Er zwinkerte Selina zu. "Sie sehen müde aus. Was halten Sie davon, wenn ich für eine Zeitlang das Steuer übernehme und Sie sich hinlegen?"

"In Ordnung aber nur für ein paar Stunden." Schlaf. Den hatte Selina genauso wenig bekommen wie Essen. Sie war tatsächlich müde und erschöpft und sie war dankbar für dieses Angebot. "Gute Nacht."

[Hoshi und idic warten auf Kaffee und Kuchen zum Kaffeeklatsch - aber woher bekommen mitten im nirgendwo?!]

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Die Mähne des Löwen – Teil 4

Die Sonne brannte wieder unbarmherzig vom Himmel herab, genau auf die schuftenden Leute auf dem Maisfeld. Unter ihnen befand sich auch Lucas Bishop. Bereits sei drei Tagen lebte er bei den Rastafari in Lionville und arbeitete fleißig mit. Er hatte schon die Kuhställe ausgemistet, die Hühner gefüttert und die frischen Eier aus den Kästen geholt und gestern hatte er Brunnendienst gehabt. Dabei musste er mit einer Handpumpe das Wasser aus dem Brunnen pumpen, dann in große Plastikbehälter füllen und zum Werk fahren. Dort wurde das Wasser aufgekocht und von Fremdkörpern und Bakterien befreit. Das Pumpen war äußerst anstrengend und verlangte sehr viel Kraft, aber das Ganze war für Lucas eine Art Trainingsprogramm und sein Bizepsumfang hatte schon wieder zugenommen. Das Arbeiten tat ihm gut. Und: Er schwitzte den ganzen Dreck an Alkohol aus seinem Körper heraus.

Heute hatte sich Lucas für die Feldarbeit eingetragen und so langsam bereute er seine Entscheidung. Es war unglaublich heiß und der Sonne schien es anscheinend viel Spaß zu machen die Menschen auf dem Feld regelrecht zu grillen. „Hier Lucas, trink einen Schluck…“ meinte ein anderer Anwärter und warf Lucas eine kleine mit Wasser gefüllte Plastikflasche zu. „Danke, Franklin“ bedankte sich Lucas, nachdem er die Flasche gefangen hatte. Mit schnellen Umdrehungen öffnete er den Deckel, um an das kühle Nass zu kommen. Er ließ den Deckel einfach fallen und setzte die Flasche an. Dann floss das erfrischende Wasser in seinen Mund. Langsam rann es die trockene und von der Hitze gequälte Kehle entlang und belebte den Sicherheitsoffizier. Lucas schluckte und trank so schnell es ging und so langsam kehrten die Kräfte in seinen Körper zurück.

Aber die Sonne war unerbittlich und so schwitzte Lucas weiter. Er hielt inne, zog sein kurzärmliges Shirt aus und knotete es sich um die Hüften. Dann nahm er wieder den Spaten und stach ihn in die Erde. Zwang in hinab und zog ihn wieder heraus. Der Schweiß sammelte sich auf seiner Stirn und floss langsam über sein Gesicht bis zum Hals. Dort sammelte er sich erneut, um dann über seine trainierte Brust in Richtung Bauch - einem Waschbrettbauch bei dem man ein Sixpack erkennen konnte – zu gleiten. Lucas schüttelte seine Mähne, um den Schweiß aus seinem Haar zu bekommen. „Verflucht, ich bin ein Mensch und kein Brownie im Backofen…“, schimpfte er vor sich hin und grub weiter das Maisfeld um.

Eine halbe Stunde später saßen Franklin, Lucas und der Helfer von Bubba namens BamBam im Schatten und ruhten sich aus. Als plötzlich eine hübsche Frau, die zudem gut gebaut war, vorbei ging und BamBam zulächelte. Dann wackelte sie einladend mit ihrem Hintern und verschwand hinter den Bäumen. BamBam sagte kein Wort, verabschiedete sich von den Beiden und rannte der hübschen Frau hinterher.

„Was hat der denn vor?“ fragte Lucas ironisch und schaute zu Franklin.

„Tja, der heißt nicht umsonst BamBam“ kommentierte Franklin und lachte lauthals.

„BamBam? Was hat das denn damit zu tun?“ meinte Lucas und konnte es kaum glauben.

„Na, du verstehst… Bam Bam“ entgegnete Franklin und machte komische Bewegungen mit seinem Becken.

„Der heißt BamBam weil er gut ....?“ löste Lucas das Rätsel um den merkwürdigen Namen.

„Na ja, nicht so ganz. Seine Eltern waren Fans von FAMILIE FEUERSTEIN. Seine Schwester heißt Pebbles. Nur passt Bam-Bam zu seiner Beckentätigkeit“, erklärte Franklin und grinste dabei schelmisch. Lucas musste lachen, obwohl er keine Ahnung hatte, wer Familie Feuerstein war. Nach einer Weile tauchte BamBam wieder auf und erntete ein breites Grinsen der beiden Männer.

„Na, BamBam, war es schön?“ fragte Franklin sarkastisch, während er seine Schaufel aufhob, um wieder an die Arbeit zu gehen. Auch Lucas nahm den Spaten wieder in die Hand und er wollte gerade aus den kühlen Schatten, als die Männer einen Schrei hörten. Der helle Ruf gehörte einer der Frauen, die für das Säen der Saat zuständig war. Die drei Männer ließen sofort alles stehen und liegen und rannten in die Richtung, aus der der Schrei kam.

Als sie am Ort des Geschehens angekommen waren, sahen sie die Bescherung. Alle Saatfrauen bildeten einen Kreis um die junge Frau, die geschrieen hatte. Diese hielt ihre Hand fest und wickelte sich ein Stofftaschentuch um ihren blutenden Daumen, irgendetwas hatte sie in den Finger gebissen. Etwas weiter weg hörte man ein stilles Fauchen unter einem Maisblatt.

„Schnell Franklin, schlag mit der Schaufel auf das Vieh“ forderte BamBam den Anwärter auf, das Tier oder was es war zu töten.

„Halt, wir können kein unschuldiges Tier töten“ rief Lucas mit lauter Stimme und stellte sich vor BamBam. Dieser schaut ihn komisch an, so als hätte Lucas etwas Schlimmes getan.

„Gut Lucas, dann zeig uns mal, wie du das machst!“ antwortete BamBam und schaute ihn hämisch an. Bishop nickte nur und ging langsam auf das Maisblatt zu, dann zog er vorsichtig das Blatt weg und er musste schmunzeln. Unter dem Blatt saß ein kleiner Gecko und fauchte leicht. Beim genaueren Betrachten erkannte Lucas, dass der kleine Kerl verletzt war. Sehr sachte ging er auf das kleine Reptil zu und dann ging alles ziemlich schnell, denn Lucas war es von Blue gewöhnt. Wenige Augenblicke später hielt er den kleinen Kerl im Genick und untersuchte ihn. Der Gecko hatte eine kleine Schürfwunde, die gesäubert werden musste, was Lucas sofort mit Wasser tat. Die Frauen applaudierten und lächelten, Franklin war froh, dass er den kleinen Kerl nicht erschlagen hatte und BamBam verließ wütend das Maisfeld. „Ich nenne dich Corny“ sagte Bishop zum Gecko und packte ihn in eine kleine Schachtel. Dann arbeiteten Franklin und er frohen Mutes weiter und gruben das gesamte Feld um.

Nach dem anstrengenden Tag fiel Lucas todmüde ins Bett und wollte augenblicklich einschlafen, aber dann kniete er sich an den Bettrand und betete. Er endete mit den Worten „… und beschütze alle Menschen, die ich liebe – Amen.“ Dann setzte er wieder auf seine Schlafmöglichkeit und musste an Nanni denken. Sie war so wunderbar und er war so gemein gewesen, aber sie war auch der Grund, wieso er zu den Rastafaris gegangen war. Hoffentlich konnte sie ihm verzeihen, denn er konnte nicht mehr leben ohne Nanni. Vielleicht sollte er diese Tatsache offiziell machen und sich mit Nanni verloben? Aber so eine Entscheidung sollte man nicht übers Knie brechen, erst musste er ein neuer Mensch werden und jetzt wollte er erstmal schlafen. Minuten später war Lucas eingeschlafen und murmelte nur noch den Namen seiner Freundin.

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Vinara hatte vor Kurzem die Instrumente im neuen wissenschaftlichen Labor überprüft und wo es nötig war nachjustiert und war nun dabei dasselbe in der Astrometrie zu tun. Da kündigte das Terminal vor ihr mit Piepen und Blinken eine einkommende Nachricht an; sie kam von Andor und war privater Natur. Da außer ihr im Moment niemand in der Astrometrie war nahm die Wissenschaftsoffizierin das Gespräch auch dort an.

"Ah, Commander, ich hoffe ich störe Sie nicht?", fragte ein älterer Andorianer der wie sie rote Augen hatte.

"Ich habe zur Zeit nichts Dringendes zu tun... Kennen wir uns?"

"Ja, Commander, ich bin Vendron Raan, wir begegneten uns vor acht Jahren auf dem Stammestreffen."

Sofort stiegen Erinnerungen in Vinara hoch... Hunderte von Andorianern, alle mit roten Augen, das war ein überaus imposanter Anblick gewesen. Für Vinara das erste und bis jetzt auch einzige Treffen dieser Art. "Möchten Sie mich zu einem weiteren Treffen einladen?"

"Wenn Sie so fragen, wir haben Sie vermisst in den vergangenen Jahren, manche von uns haben den Eindruck Sie hielten sich für was Besseres, wobei ich Sie immer vor den anderen verteidigt habe. Und Ihre vulkanische Erziehung passt meiner Ansicht nach ganz gut zu einer Mystikerin, die Sie den alten Legenden nach wie jeder von uns darstellen. Ich hoffe doch Sie geben sich nicht zu sehr der reinen Logik hin?"

"Keine Sorge, gerade in der letzten Zeit sind Dinge passiert die sich auf rein rationale Weise kaum bis gar nicht erklären lassen."

"Na das freut mich aber, obwohl ich in Ihrem Interesse auch hoffe dass diese Rätsel Ihnen keine allzugroßen Probleme bereiten." Raan holte tief Luft und fuhr fort: "Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen. Erinnern Sie sich noch an meine Enkeltochter, Talana Raan? Sie war damals wie Sie zum ersten Mal dabei und hat sich seitdem auch nicht mehr dort blicken lassen."

"Talana, gewiss doch, ist sie immer noch so klein?"

"Ja, immer noch ein Meter siebzig ohne Fühler, für andere Spezies Durchschnitt, für andorianische Verhältnisse deutlich darunter. Aber diese Tendenz besteht bei allen Frauen unseres Stammes, Sie selbst sind ja auch nicht gerade die größte. Nun, um zu Talana zurückzukommen, sie ist mittlerweile 22 und überhaupt nicht mehr zu bändigen. Ich weiß nicht woher Sie diesen Hass, nein das klingt zu hart, sagen wir offensives Desinteresse an unserer Kultur hat, aber sie rebelliert mit jeder Faser ihres Wesens dagegen seit sie fünfzehn ist. Die letzten vier Jahre ist sie regelmäßig auf Risa, aber nicht um sich zu entspannen sondern um gewisse Dienste anzu... ich will lieber nicht daran denken, sonst kommt mir wieder die Wut hoch. Ihre Eltern haben sie schon verstoßen, einfach rausgeworfen als sie 18 war. Nur mir gegenüber zeigt sie noch einigermaßen Respekt, ich versuche so gut es geht als Mittler zwischen den Parteien zu fungieren."

Vinara nickte verständnisvoll. "Ich sehe Ihr Problem, verstehe aber nicht wie ich Ihnen dabei helfen könnte..."

"Nun, jetzt kommt das Interessante: Talana ist ein großer Fan der Community, seit etwa zwei Jahren versucht sie an alle Informationen zu kommen die irgendwie öffentlich zugänglich sind - und zum Teil auch vertraulich, sie hat ein geradezu diabolisches Talent dafür Männer um ihren Finger zu wickeln, auch Sternenflottenoffiziere. Jemandem von Ihrem Schiff ist sie bis jetzt aber noch nicht begegnet und genau das möchte sie nun ändern. Sie verlangt zu Ihnen zu kommen um dort eine Art Praktikum oder dergleichen zu machen, es dürfen ja auch zivile Angehörige der Crewmitglieder an Bord."

Abermals nickte die Andorianerin. "Das stimmt, aber nur Familienmitglieder."

"Na wunderbar, wir sind ein Stamm, eine Familie, auch wenn Sie sich wohl eher auf Vulkan zuhause fühlen dürften. Betrachten Sie sie als eine entfernte Cousine, außerdem, wenn es ihr auf der Community gefällt könnte sie vielleicht auch auf die Sternenflottenakademie gehen, auch wenn sie bis jetzt immer massive Probleme mit Autorität hatte."

"Nun, ich denke als Praktikantin dürfte ich sie durchaus unterkriegen. Es dürfte sich einrichten lassen sie mal in alle Bereiche reinschnuppern zu lassen, solange sie dabei den Dienstablauf nicht stört."

"Das ist ja ausgezeichent! - Sie befindet sich gerade auf dem Weg zu Ihnen, mit einem risianischen Passagierschiff welches Kurs auf den Mars hat. Bitte, bringen Sie ihr wenigstens ein bisschen Disziplin bei, Sie sind wirklich unsere letzte Hoffnung."

Drei Stunden später stand Vinara in Transporterraum Drei um Talana abzuholen. Die junge Andorianerin materialisierte zu ihrer Besorgnis eng umschlungen mit einem riesigen Orioner - Grün und Blau, wie sich das biss!

"Oh, du solltest eigentlich gar nicht hier sein, Dicker! - Also los, lass dich wieder rüberbeamen, wir werden ja keine Ewigkeit voneinander getrennt sein!"

Der Orioner gab ein schniefendes Grunzen von sich, schob noch eine große Reisetasche von der Plattform und winkte seiner Freundin nach die mit einer kleineren Tasche auf Vinara zuging. "Hi, mach dir nur keine Sorgen wegen dem Dicken da, eigentlich sind wir ja gar nicht richtig zusammen, er war nur mein letzter Filmpartner und ist irgendwie anhänglich geworden..." Sie drehte sich noch einmal zu dem grünen Mann um, welcher ihr noch ein letztes Mal zuwinkte, warf ihm noch einen Kuss zu und Vinara gab das Kommando ihn wieder zurück auf das risianische Schiff zu beamen.

Ein Fähnrich von der Sicherheit trug Talanas große Tasche zu ihrem Quartier, während sie die kleine um ihre Schulter gehänht hatte. Mit ihren ebenfalls roten Augen und den gegenüber anderen Andorianern leicht verlängerten Antennen - wie bei Vinara ein weiteres Merkmal ihres Stammes - sah sie wie eine jüngere und kleinere Ausgabe der Wissenschaftlichen Leiterin aus. Hätte sie ebenfalls eine Uniform, noch dazu eine blaue getragen, die Verwirrung wäre perfekt gewesen.

Der Sicherheitsoffizier stellte die Tasche aufs Bett und verabschiedete sich dann nachdem er sie ausführlich gescannt hatte.

"Da sag noch einer wir Andorianer seien paranoid!"

"Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Dieser Film von dem Sie da sprachen, wurde der auf Risa gedreht?"

"Ja, eine Mischung aus 65 Prozent Hardcore-Porno und 35 Prozent Action. Sollte demnächst auf keinem Holodeck fehlen!"

"Nun, ich kann auf diese Art der Unterhaltung gerne verzichten." Vinara hatte leicht ihre Augen verdreht.

"Aber Tante Vinny, ich darf dich doch Tante Vinny nennen, warum bist du nur auf einmal so prüde?" Talana holte eine Ausgabe des antosianischen Kulturmagazins aus ihrer kleinen Tasche für das Vinara sich einst nackt hatte ablichten lassen. Die junge Andorianerin hielt ihrem älteren Gegenüber auch gleich die entsprechende Posterseite entgegen. "Du siehst ganz schon scharf aus, wenn auch ein klein wenig steif..."

"Das lässt sich nicht vergleichen. Diese Aufnahme dient primär ästhetischen Ansprüchen, man sieht eigentlich nur den Oberkörper und einen Teil der Beine. Ich würde niemals meine Geschlechtsorgane entblößen wie du es vermutlich getan hast. Und was die Anrede betrifft - sofern du hier tatsächlich als Praktikantin arbeiten willst wirst du mich mit 'Commander' oder meinetwegen auch 'Ma'am' anreden. Zumindest offiziell, das heißt in Gegenwart anderer Offiziere."

"Und inoffiziell?"

"Solange es nur bei 'Tante Vinny' bleibt kannst du mich so nennen. Aber lass dir eins gesagt sein: Du wirst auf das hören was ich dir sage oder ein anderer Offizier. Du wirst nichts tun das die Arbeit der anderen beinträchtigen könnte und vor allen Dingen: Lass die Finger von den Männern und Frauen hier an Bord, selbst unsere deltanische Chefärztin hat das Zölibat abgelegt."

"Bäh, das ist ja wie im Kloster, kein Wunder dass die meisten Sternenflottler denen ich bisher begegnet bin so mies gelaunt aussahen. Ich denke der eine oder andere Porno..."

"Viele haben durchaus funktionierende Beziehungen untereinander, aber die bleiben meist auf rein privater Ebene. Wie gesagt, nichts soll die Crew von der Arbeit abhalten. Von daher solltest du ein etwas weniger freizügiges Kleid anziehen - und eines noch: Es gibt hier an Bord auch Kinder."

"Ja ja, dann werde ich die guten Sachen eben alle in meinem Quartier lassen." Talana betrachtete seufzend einen schwarzen, extra langen und dicken Dildo den sie soeben aus der großen Tasche geholt hatte. "Wenn du ein bisschen lockerer bist könntest du dir ja den mal..."

"Nein! Du kannst meinetwegen damit anstellen was du willst, solange du es hinter der verschlossenen Tür deines Quartiers tust. Für heute hast du noch frei, wenn du dich aber unter die Leute mischst zieh wie gesagt etwas Angemesseneres an und nimm vor allen Dingen keines deiner obszönen Spielzeuge mit! Morgen werde ich dich dann mit meiner Abteilung bekannt machen. Und jetzt noch das Allerwichtigste: Nichts von dem was du hier mitkriegst und das womöglich der Geheimhaltung bedarf wirst du irgendjemandem weitersagen."

"Aye aye, Ma'am", brummte Talana und nahm militärisch Haltung an, was in ihrem knapp bemessenen Kleid reichlich grotesk wirkte.

Vinara verließ kopfschüttelnd das Quartier. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Aber andererseits, sie war vom selben Blut und vielleicht bestand wirklich noch Hoffnung auf Besserung.

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Ihr Schädel brummte wie am Morgen nach der Abschlussfeier an der Akademie. Und der Geschmack in ihrem Mund war dem von damals ebenfalls sehr ähnlich. Milseya verzog das Gesicht.

Es war der quälende Durst, der beschlossen hatte, dass es jetzt an der Zeit war, aufzuwachen. Ihre Augenlider flatterten leicht, als sie beschloss, ihm seinen Willen zu lassen.

Böse funkelten sie zwei grüne Augen in einem ansonsten recht besorgt aussehenden Gesicht an.

„Tut mir leid, John“, krächzte Milseya leise.

John zückte den Scanner um Milseyas Biodaten zu erneuern. "Ach ja? Hör auf damit! Wann wirst du endlich mal vernünftig?" Er beendete den Scan und legte den Trikorder zur Seite. "Wären diese beiden Kinder nicht gewesen, hättest du sterben können!"

„Nun übertreib doch nicht so!“, erwiderte Milseya mit trockenem Gaumen. Sie schluckte ein paar Mal. „Irgendwann wäre schon einer aufgetaucht und hätte mich entdeckt.“

Mit ernstem Gesichtsausdruck schüttelte John den Kopf und holte der Verletzten dann etwas zu trinken. "Hier, du bist bestimmt durstig." John reichte Milseya eine Flasche mit integriertem Röhrchen. "Warum hast du das getan?"

Sie griff nach der Flasche und trank gierig ein paar Schlucke. „Ah, das tut gut!“, seufzte sie. „Was getan? Denkst du etwa, ich breche mir mit Absicht die Knochen? Und dann gleich so?“ Sie musste kurz auflachen. „Bei aller Liebe, so verrückt bin nicht mal ich!“

John verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie mit festem Blick an. "Wenn keine Absicht dahinter steht, wieso benutzt du dann keine Sicherheitsleinen oder irgendeine andere Art von Absicherung?" John war sehr besorgt um Milseya gewesen. Solche Arten von Brüchen waren selbst im Zeitalter der modernsten Medizin nicht einfach zu behandeln. John war sehr erbost darüber wie unglaublich leichtfertig die junge Pilotin mit dem Geschehenen umging.

„Eine Sicherheitsleine? Aber doch nicht bei 10 Metern Höhe! Ich bitte dich! Selbst Kinder springen diese Höhe problemlos!!, empörte sich Milseya. Was sollte das? Sie versuchte sich aufzurichten. „Du weißt, dass ich ohne Weiteres 15 Meter springen kann!“ Sie stöhnte.

Johns rechte Augenbraue wanderte belustigt nach oben. "Sicher, das haben wir ja gesehen!" Mit sanften Druck drückte er Milseya wieder in eine liegende Position. "Du solltest dich nicht bewegen." Für eine Weile musterte er sie und plötzlich entspannte sich sein Gesichtsausdruck. "Was ist passiert?"

Milseyas Augen verengten sich. „Mach dich bloss nicht lustig über mich!“ Als sie wieder lag, seufzte sie. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, John. Es hat alles perfekt gestimmt. Der Absprung war gut, die Drehungen, die Rotation. Ich war konzentriert. Alles war so, wie es sein sollte. Es hätte nicht passieren dürfen.“ Sie schloss die Augen und ließ den Sprung aus ihrer Sicht noch einmal Revue passieren. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich hab nichts falsch gemacht, aber die Landung ging gründlich daneben.“

John ging neben Milseyas Biobett nachdenklich auf und ab und blieb dann irgendwann stehen. "Hm, besteht die Möglichkeit, daß die internen Sensoren deinen Sprung aufgezeichnet haben? Vielleicht können wir dann erkennen woran es gelegen hat! Oder ....." John verstummte.

„Möglich, aber ich denke nicht , dass man eine Abweichung im Sprung erkennt. Ich weiß ja nicht einmal, warum ich hier liege und du mir den Kopf wäschst.“ Sie sah John nachdenklichen Blick. „Was oder?“ Woran denkst du?“

John biß sich auf die Unterlippe und blickte sich kurz nach rechts und nach links um. Dann beugte er sich zu Milseya runter und flüsterte ihr ins Ohr. "Bestünde die Möglichkeit, daß dein Sprung manipuliert wurde? Also ich meine, daß da jemand für gesorgt hat das du so heftig stürzt? Wäre das möglich?"

Milseya schloss für einen Moment die Augen. Möglich? Möglich war alles! Aber hätte sie das nicht bemerkt? Wäre es ihr nicht aufgefallen? Sie öffnete ihre Augen und sah John besorgt an.

„Sicher, John. Das wäre möglich. Aber das müsste äußerst ausgeklügelt gemacht worden sein, denn es war niemand, wirklich niemand im Trainingsraum. Außerdem hätte der- oder diejenige wissen müssen, dass ich zum Trainieren gehe. Das habe ich aber erst kurzfristig beschlossen. Zudem wechsle ich spontan die Trainingsräume. Die Person hätte also wissen müssen, dass ich zum Training gehe und zudem auch in welchen Trainingsraum ich gehe.“ Die Haliianerin schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass das so schnell möglich ist.“ Sie grinste schief. „Nein, so wie es aussieht, habe ich den Fehler ganz alleine begangen. Könntest du mir..?“ Sie sah um sich. Wo war er nur?

John war erleichtert, daß es sich tatsächlich um einen Unfall zu handeln schien. Ein wenig Skepsis blieb jedoch zurück. "Was suchst du?"

Verwundert betrachtete sie ihn. „Meinen Canar. Wieso...?“ Dann erinnerte sie sich. „Oh richtig, den habe ich ja gar nicht mehr. Der liegt ...“ Milseya stockte. Wie lange? Wie lange war es her? Tage? Wochen etwa? Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich nur auf die Landephase. Die letzte Drehung.. Warum musste Adrian so sein wie er war? .. sie sieht den Boden .. Wer hatte ihr Terminal angezapft? .. sie lockert ihre Beinmuskulatur .. so muss sich John gerade fühlen .. herumgewirbelt von allem .. der Boden kam näher .. ohne Halt .. ohne Sicherheit .. allein ..

Sie atmete tief durch. „Ich bin Schuld“, kam es klanglos über ihre Lippen.

Erstaunt sah John Milseya an. Ihm war all die Zeit gar nicht aufgefallen gewesen, daß ihr Canar nicht mehr in ihrem Besitz war. "Du bist schuld? Woran?"

„An dem Sturz! Ich war abgelenkt. Ich habe an alles mögliche gedacht, nur nicht an die Landung.“, erklärte Milseya bestürzt. „Ich war überhaupt nicht konzentriert. Mir sind lauter Gedanken durch den Kopf geschwirrt.“ Sie begann ihre Stirn zu reiben. „Ich bin es nicht gewohnt, alles Mögliche mit mir herumzuschleppen. Ich lade das alles beim meinem Canar ab. Ich meditiere, um darüber nachzudenken. Aber in den letzten Wochen .. ich bin nicht dazu gekommen.“

John nickte. "Ich verstehe ..... und einen neuen Councellor haben wir auch noch nicht an Bord. Gibt es keine andere Möglichkeit für dich zu meditieren? Oder willst du mit mir über die Dinge sprechen die dich bedrücken?"

Sie lächelte ihn an. „Damit du noch deprimierter durch die Gegend läufst, John? Ich denke, du knabberst noch genug an der Geschichte, die ich dir das letzte Mal erzählt habe. Und das Meiste hat damit zu tun. Wenn auch .. “ Sie seufzte zum Steine erweichen. „Wenn ich normal meditiere, dann hilft das natürlich. Aber es ist etwas anderes mit dem Canar. Es ist als ob du alles dort hinter dir lässt. Als wäre es gar nicht mehr existent.“ Sie sah John ein wenig verwundert an. „Wie macht ihr Menschen das nur? Wie könnt ihr mit diesem ganzen Ballast nur rum laufen und so normal sein?“

John kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Gute Frage. Aber ich denke wir Menschen brauchen das um daran wachsen zu können. Könnten wir alles hinter uns lassen, als hätte es niemals existiert ..... ja dann würden wir wohl noch immer in Höhlen wohnen!" John wurde wieder ein wenig ernster. "Du solltest dich jetzt ausruhen und ein wenig schlafen."

„Wann kann ich aufstehen? Wann komme ich hier wieder raus? Nicht, dass ich deine Gluckenbedürfnisse nicht zu schätzen wüsste, John. Aber ich hasse es nur herumzuliegen!“, wollte Milseya wissen und lächelte ihn mit einem Zwinkern an.

"Dein Beinbruch war sehr kompliziert. Du wirst hier noch mindestens bis morgen liegen bleiben müssen. Morgenfrüh werde ich dann nachsehen wie die Heilung voranschreitet. Eventuell kannst du morgen schon ein paar Gehübungen machen." John sah Milseya ernst an. "Das wird einige Zeit brauchen bis du wieder herumspringen kannst."

Sie verzog das Gesicht. "Mein Bedürfnis danach ist vorerst mal gedeckt. Ich vermute, du wirst mir so eine Schiene verpassen. Kann ich denn wenigstens damit Dienst tun?"

"Nein, Mili. Das geht nicht. Ich werde dich für die nächsten Tage leider dienstuntauglich schreiben müssen."

Ihre Gesichtszüge entglitten. "Du weißt, dass mein Knochen schneller heilen, als die von anderen, John! ARGH, ich hasse es, wenn du den Doc raushängen lässt." Sie wollte gerade weiterschimpfen, als .. "Muss ich dann die ganze Zeit hier bleiben oder kann ich in meinem Quartier bleiben?"

John stützte sich am Rand des Bettes ab und sah Milseya durchdringend an. "Nein, musst du nicht. Aber bevor ich dir das erlaube, musst du mich erstmal davon überzeugen das du deine Verletzung ernst nimmst und vor allem alles für eine schnelle Genesung tun willst."

Milseya schmunzelte. „Gib doch zu, dass es dich freut, mich ein wenig zu triezen!“ Dann wurde sie ernster. „Mein Gene sorgen für eine schnelle Genesung. Und ja - ich nehme meine Verletzung ernst, John. Aber erwarte nicht von mir, dass ich wegen eines Bruches und sei er in deinen Augen noch so schwer, meine Fähigkeiten und damit mein Training vernachlässigen werde. Wenn du es wünscht, dann werde ich in Zukunft vorerst mit Sicherheitsleine trainieren. Aber ich werde wieder trainieren. Und in spätestens zwei Tagen wirst du mich von der Krankenstation jagen, ich bin eine schrecklich anspruchsvolle Patientin.“ Sie lachte laut auf.

John grinste spitzbübisch zurück. "Lass uns morgen darüber weiterdiskutieren. Jetzt ist Schlafenszeit!"

inanchfe und Hoshi machen Doktorspielchen :D

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Talana hatte sich in der Tat etwas anderes angezogen als Vinara sie am nächsten Morgen abholte - und es verhüllte ihren Körper vom Hals an abwärts vollkommen. Doch dafür war der schwarze Anzug so hauteng geschnitten dass ihre Kurven noch stärker betont wurden als in dem Kleid dass die junge Frau bei ihrer Ankunft angehabt hatte.

"Hast du denn nichts dass etwas weiter geschnitten ist und nicht soviel Haut auf einmal preisgibt?"

"Ach Tante Vinny, dir kann man es auch gar nicht recht machen! Als ob alle Männer bei meinem Anblick den Verstand verlieren würden. Sind doch Sternenflottenoffiziere, die sollten so leicht durch nichts abgelenkt werden."

"Trotzdem, für einige Verwirrung dürftest du nichtsdestoweniger sorgen und als Angehörige meines Volkes und noch dazu meines Stammes kann dein Verhalten auch meinen Ruf beeinträchtigen. Sicherheitshalber habe ich noch einen blauen Kittel mitgebracht, den kannst du dir über den Anzug anziehen." Vinara hielt ihr das Kleidungsstück hin und Talana rümpfte die Nase. "Das ist doch total unstylisch, darin sehe ich aus wie..."

"...wie eine ordentliche Praktikantin. So wie du jetzt gekleidet bist kannst du immer noch in der Sporthalle oder auf dem Holodeck herumlaufen, aber nicht in den anderen Bereichen des Schiffs."

Und so führte Vinara ihren züchtig bekleideten Gast (der Kittel wurde normalerweise eher von medizinischen Offizieren getragen, in seinen Taschen fand eine beachtliche Auswahl an Instrumenten Platz) in die heiligen Hallen der Astrometrie und was sonst noch zur wissenschaftlichen Abteilung gehörte. Sichtlich gelangweilt und mit den Gedanken immer woanders hörte Talana den Ausführungen ihrer Führerin zu; erst als Lieutenant Nachalek zu ihnen hinzustieß erhöhte sich ihre Aufmerksamkeit. Vinara ahnte was der wahre Grund dafür sein mochte und so führte sie die junge Frau kurz darauf mit Nanni Stevenson zusammen. Die war immer noch vollauf damit beschäftigt Fähnrich Anquenars DNA restlos aufzuschlüsseln.

"Puh, immerzu auf einen Bildschirm zu starren, davon ruinierst du dir ja noch deine Augen!", meinte Talana und fragte gleich darauf Vinara: "Tant... Commander, darf sie nicht mal eine kleine Pause machen?"

"Solange sie will", entgegnete die Wissenschaftsoffizierin.

"Hast du gehört?", wandte die junge Andorianerin sich nun an die Menschenfrau, "wie wärs wenn wir mal ein bisschen in die Sporthalle gehen und dort Basketball spielen?"

Hanni sah sie an und murmelte: "Aber ich bin doch gerade so schön..."

"Meine Güte, was ist denn mit dir los? Lass mich mal raten: Stress mit dem Freund?"

Sofort versteifte sich Nannis Körper und sie musste gegen die wieder aufsteigenden Tränen ankämpfen.

"Nein nein, kein Kerl hat es verdient dass man ihm mehr als nur ein paar kleine Tränen hinterherweint. Ich kenne das von mir, in solchen Situationen ist körperliche Aktivität die beste Ablenkung. Von daher sollten wir jetzt erst recht Basketball spielen gehen, ich kenne zwar noch ein paar andere Sportarten, aber die dürften etwas zu gefährlich sein..."

"Ich finde auch Sie sollten mal etwas abschalten", meinte Vinara, "Sie dürfen beide gehen."

Nanni nickte und schnäuzte sich noch kurz in ein Taschentuch das Nachalek ihr eilig repliziert hatte. "Also gut, aber ich muss erst noch in mein Quartier und mich umziehen."

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Einfach nur rumliegen war sterbenslangweilig gewesen. Milseya hatte nicht gewusst, was sie mit sich anfangen sollte. Zu ihrem Glück war auf der Krankenstation nicht viel los gewesen, so dass John immer wieder Zeit gehabt hatte für einen ausgiebigen Plausch.

Außerdem hatte John ihre einige Padds besorgt - in der Hauptsache Fliegermagazine, Handbücher über Flugmanöver und technische Spezifikationen der Shuttles sowie des Alphaflyers. Er hatte es sich aber nicht verkneifen können, ihr auch die neuste Ausgabe von "Jump & Break" zu bringen. Der düstere Blick, mit dem ihn die Haliianerin bedachte, löste ein lauthalses Lachen bei ihm aus.

Wie sie es vorausgesagt hatte, heilte ihre Verletzung rasch. Bereits am nächsten Tag konnte sie einige Gehübungen machen – wenn auch mit einer überaus lästigen Schiene am Oberschenkel. Diese sollte ihr Bein, aber vor allem ihren frisch zusammengefügten Knochen entlasten, ließ ihr aber nur wenig Bewegungsfreiheit. Was Milseya erst mal ziemlich gleichgültig war – Hauptsache, sie konnte wieder rumlaufen.

Doch die kleine Haliianerin bereute die neu gewonnene Freiheit bald wieder. Am zweiten Tag rief sie John an sein Terminal. Milseya humpelte neugierig hin und sah auf dem Bildschirm eine vor Wut kochende Nahima, die ihrer Ziehtochter so gründlich den Kopf wusch, dass man es wahrscheinlich auch auf der Brücke hören konnte. Etwa ein halbe Stunde lang donnerte die erboste Stimme auf Milseya herab, die immer kleiner wurde und ihre ersten Rechtfertigungsversuche rasch aufgab. Erfreut sah John, dass Milseya der haliianischen Urgewalt Nahimas nichts entgegen zu setzen hatte und hoffte bei sich, dass die der Fähnrich sich die Worte zu Herzen nehmen würde. Dann nach einer Tirade an Vorhaltungen, Ermahnungen und wütenden Kommentaren ließ sich Nahima jede einzelne Sprungphase von Milseya erzählen, korrigierte hier, empfahl dies und begann erneut mit dem Schimpfen, als Milseya ihr von ihrer Unachtsamkeit und Unkonzentriertheit erzählte.

Der kleinen Hallianerin dröhnte mittlerweile der Kopf und innerlich kochte sie. Doch sie wagte es auf keinen Fall aufmüpfig zu erscheinen oder gar zu widersprechen. Sie wollte es auf gar keinen Fall riskieren, das Nahima sich das nächste Shuttle schnappte, um an Bord der Community zu gelangen. Denn das würde sie ohne Zweifel tun, sollte sie den Eindruck haben, dass Milseya die Sache nicht ernst nahm. Nahima am Terminal zu ertragen, war schon schlimm genug – sie hier an Bord zu haben, kam einer Katastrophe gleich.

So plötzlich wie ihre Wut über Milseya hereingebrochen war, so plötzlich verschwand sie dann auch wieder. Nahimas Gesicht zeigte wieder weichere, aber immer noch besorgte Züge. Sie fragte nach den beiden Kindern, die Milseya gefunden hatten. John war wieder am Zug. Er erzählte den beiden Frauen, wie Amanda und Michael den Fähnrich gefunden hatten und vergaß auch nicht die Reaktion ihres Vaters zu erwähnen.

„Du solltest dich bei Ihnen bedanken, Milseya“, erklärte Nahima und es klang nicht nach einer Bitte sondern eher nach einem Befehl. Milseya nickte. „An was denkst du?“, fragte sie. „An das, was alle Kinder lieben“, seufzte die Frau des Commodores und fragte John nach dem Alter der Beiden. Sie nickte. „Wende dich an Elonia und bitte sie etwas zusammen zustellen.“ Milseya musste schmunzeln. Elonia - Kinderherzen schlugen höher, wenn sie diesen Namen hören. Sie war der Inbegriff aller Kinderträume. Für diese Frau gab es nur ein einziges Lebensziel: Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. Sie wusste instinktiv, was ein Kind sich wünschte und womit man ihnen eine Freude machen konnte. Und sie war eine alte Freundin der Familie Nerves. Milseya hatte sich auf vielen Familienfesten davon überzeugen könne, dass diese Frau ihr 'Handwerk' verstand. Elonia hatte sich nie geirrt.

„Das werde dich, Nahima.“ erklärte Milseya.

„Und pass in Zukunft gefälligst besser auf dich auf, Kleines.“ kam es zurück, bevor der strenge Blick Nahimas auf John fiel. „Dr. Gilmore, ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich um Milseya kümmern. Sonst Gnade ihnen Gott.“ Der Bildschirm wurde dunkel.

John sah Milseya erstaunt an.

„Sie macht keine Witze, John“, erklärte Milseya grinsend, bevor sie zu ihrem Bett zurückhumpelte.

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Ein neues Gesicht....... Teil 4

Unruhig wälzte sich Sheridan im Bett hin und her. In seinem Geist formten sich wieder die Bilder, die Momente, in denen sich alles verändert hatte. Er war wieder auf der USS Indianapolis, einem Raumschiff der Galaxy Klasse.

Dort hatte George als stellvertretender Ingenieur gedient und hatte Dienst auf der Brücke als ein schwerer Kreuzer der Breen und 8 Jem Hadar Jäger ihre Attacke gegen das Föderationsraumschiff starteten. Das Deck schien unter Sheridans Füssen zu entgleiten. Die Besatzungsmitglieder auf der Brücke wurden von den Stühlen gerissen und zu Boden geworfen.

Das Licht schaltete auf Notbeleuchtung um. Sheridan versuchte die Schilde aufrecht zu erhalten, die von einem Hagel aus Quantentorpedos beharkt wurden.

„Lieutenant. Wir brauchen mehr Energie für Waffen und Schilde“, befahl der bolianische Captain und versuchte den Lärm zu übertönen.

Sheridan nickte.

„ Aye, Captain.“ Die Schildstärke nahm rapide ab. Nur noch wenige Treffer und…

Die Brücke um Sheridan herum explodierte. Ein gewaltiges Leck zeigte sich dort, wo einst das Fenster in der Brückendecke sich befunden hatte. Der Sog griff nach allem, was nicht niet- und nagelfest war. Die automatische Kraftfeldversiegelung hatte versagt. George brachte all seine Kraft auf, um das Kraftfeld manuell auszulösen, was ihm auch gelang. Nachdem der Druck wieder ausgeglichen war, musste er feststellen das er mit einem andorianischen Fähnrich die Einzigen waren, die der Sog nicht ins All geschleudert hatte. Damit war Sheridan nun der kommandierende Offizier. Dies wurde dem jungen Afrikaner mit einem Schlag klar. Alle Kommandooffiziere waren tot. Auf einen Schlag!

„Fähnrich, Schadensbericht.“ befahl Sheridan.

„Sofort , Sir.“ Der Andorianer reagierte richtig und mit der nötigen Professionalität. Beide wussten, dass zum Trauern jetzt einfach keine Zeit war.

Das Schiff zu retten, hatte Toppriorität. Aber als sich Sheridan die Anzeigen ansah, fragte er sich, was man noch retten wollte. Die Anzeigen der Schadensmeldungen waren bordeauxrot. Der Warpkern war beschädigt worden, keine Waffen und keine Schilde.

„Sir, Die Jem Hadar wollen uns entern. Sie geben uns 5 Minuten für die Entscheidung.“

„Nein, wie rührend. Sagen sie ihnen, dass ich ihnen meine Entscheidung in 5 Minuten mitteilen werde.“

„Aye, Sir.“ Der Andorianer betätigte einige Flächen an der Conn und sah sich wieder zu ihm um.

„Und nun leiten sie die Evakuierung des Schiffes ein.

„Das wird knapp werden, Sir.“, erwiderte der Andorianer.

„Tun Sie es.“

„Aye, Sir.“

Sheridan ging zum Stuhl des Captains.

„Computer. Hier spricht Lieutenant George Sheridan. Amtierender Captain der USS Indianapolis NCC 65801. Code Blaue Nachtigall 44 Echo aktivieren.“

„In Breitschaft.“ antwortete der Computer.

„Computer, Selbstzerstörungssequenz aktivieren. Genehmigung: Sheridan 33 ZZ Charlie Armageddon.“

„Bitte geben Sie den Countdown und den Freigabecode ein.“

„5 Minuten Stummer Countdown. Aktivierung: Fahrt zur Hölle.“

„Selbstzerstörungssequenz aktiviert. Die USS Indianapolois wird sich in 4 Minuten 59 Sekunden selbst zerstören. Es wird keine weitere Audiowarnung geben.“ Kurz danach hatten beide Offiziere die Brücke verlassen, nachdem sie sich vergewissert haben, dass die Evakuierung im Gange war.

Kaum hatten sich die Schotten des Turbolifts geöffnet, stürmte Sheridan nach draußen. Deck 9 auf dem der junge Familienvater sein Quartier hatte, war buchstäblich zertrümmert. Herabgestürzte Deckenplatten und Streben machten den Weg zu seinem Quartier zu einem Hindernislauf. Überall brannte Feuer.

Es dauerte nicht lange und Sheridan schob die Schotthälften seines Quartiers auseinander. Eine Feuerwand peitschte ihm entgegen. Instinktiv schirmte George seine Hände gegen die Flammen ab.

„Julia?!“ brüllte George. Die Hitze und der Rauch wurden immer schlimmer. Er nahm allen Mut zusammen und rannte hinein. Überall waren Stützstreben herabgestürzt. Ein Stöhnen kam aus dem Kinderzimmer. Dort war die Decke komplett herunter gekracht und hatte alles bis auf das Kinder Bett, das die Decke noch stützte, Begraben.

„Julia!“ Sheridan hatte seine Frau gefunden. Sie lag mit dem Bauch auf dem Boden. Hatte sich Schützend über ihren Sohn Michael geworfen, als die Decke herunter kam. Die erst 2 Monate alte Amanda wimmerte im Bettchen.

„Julia, Michael.“ Amanda fing an zu weinen.

„Ganz ruhig Schatz. Daddy holt dich raus.“ George kniete neben seiner Frau, berührte ihr Gesicht und fühlte nach ihrem Puls. Tränen schossen in seine Augen. Er wusste, dass sie tot war, konnte es aber nicht akzeptieren. Apathisch blieb Sheridan sitzen. Sein Sohn Michael atmete langsam und regelmäßig.

Von draußen konnte man Schritte hören. Ein vulkanischer Fähnrich und ein bajoranischer Chief betraten das Quartier.

„Kommen Sie Sir, Wir müssen gehen“, sagte der Vulkanier ruhig, aber bestimmt. Er bemerkte, dass Sheridan ihn nicht mehr wahrnahm.

„Chief. Nehmen Sie die Kinder und bringen Sie sie zum Shuttle.“

„Ja, Sir.“ Der Bajoraner packte die Deckenplatte an und wuchtete sie weg. Sanft nahm er das Baby auf den Arm und den Jungen eben so. Mit einem Nicken verließ der Chief den Raum. Behutsam berührte der vulkanische Fähnrich Sheridan am Arm. Der Tricorder mit dem der Vulkanier einen Scan vorgenommen hatte, ließ jenen hässlichen stehenden Ton verlauten, der der Tod verkündete.

„Es hat keinen Sinn hier zu bleiben. Wir müssen das Schiff verlassen.“ Der Vulkanier packte Sheridan am Arm.

„Nein, Ich kann Sie nicht hier lassen.“

„Sie müssen, Sir.“

„Nein….nein, ich kann nicht….“ Der Vulkanier merkte, wie kräftig Sheridan war. Aber nicht genug um gegen einen Vulkanier anzukommen.

„Das Schiff wird gleich explodieren.“

„Wir können… Sheridan war überrascht, wie leicht der Vulkanier ihn mit sich zog und das in einem schnellen Tempo. Er konnte sich kaum gegen den eisernen Griff des Vulkaniers wehren.

„Vergeben Sie mir, Sir. Aber ich habe keine andere Wahl.“ In diesem Moment gab Sheridan seine Frau auf. Er begann selbst zu rennen. Um sie herum starb das Schiff.

„Ihre Kinder sind auf dem Runaboat Donau, Sir“, brüllte der Bajoraner gegen den Lärm an, der auf der Hauptshuttlerampe herrschte. In chaotischen Abständen starteten die Shuttles fluchtartig.

Sheridan setzte sich in das Passagierabteil zu seinen Kindern. Mit einem Ruck verließ die Donau das Schiff. Die Breen und die Jem Hadar kamen der Indianapolis immer näher. Leere machte sich in Sheridans Herzen breit, als die Indianapolis in einem Feuerball explodierte und die Angreifer mit in den Tod riss.

Auf einmal hörte er den Summer seines Quartiers. Erschrocken fuhr Sheridan aus seinem Bett hoch. Sein Oberkörper war vom Schweiß feucht.

„Computer, wie spät ist es?

„Es ist 7 Uhr 5.“ Schwer atmend stand Sheridan auf. Mit einem wankenden Gang betrat er das Badezimmer, um sich einen Schlag kaltes Wasser ins Gesicht zu jagen. Wann würden diese Alpträume den jemals Aufhören? Wann?

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Elonia war völlig hingerissen gewesen - nicht nur darüber, dass sie Milseya nach Jahren wieder sah, sondern vor allem von der Aufgabe. Ihre Augen hatten ein wundervolles Feuer angenommen, als der Fähnrich ihr davon erzählte. Ein 12-jähriger Junge und ein 6-jähriges Mädchen – und beide hatten Milseya gerettet - wie wundervoll! Noch bevor die junge Haliianerin mit der Geschichte fertig war, hatte Elonia schon mehrere Listen zusammengestellt, verworfen, korrigiert, ergänzt und sich schließlich entschlossen. „Du erhälst alles innerhalb von 12 Stunden“, hatte sie sich die 87-Jährige verabschiedet, während sie bereits nach ihrem Hut und der dazugehörigen Hutnadel griff.

Genau 15 Stunden später humpelte Milseya mit zwei voll beladenen Geschenkkörben Deck 13 entlang. John hatte ihr diesen kleinen Ausflug erlaubt, verlangte aber, dass sie danach unverzüglich zurückkehren sollte. Er wollte sich noch einmal ihr Bein ansehen und dann entscheiden, ob sie in ihr Quartier zurückkehren konnte.

Als Milseya schließlich ein wenig außer Atem vor dem Quartier der Sheridians stand, holte sie zunächst einmal tief Luft und ruhte sich kurz aus. Dann betätigte sie den Türsummer.

Wieder ertönte der Türsummer. Sheridan blickte in den Spiegel. Wer konnte das jetzt sein? Mit großen Schritten ging er auf die Tür zu und betätigte den Türöffner. Milseya sah erstaunt auf, als der Chefingenieur vor ihr nur mit Boxershorts bekleidet dastand.

„Commander Sheridan?“, erkundigte sich Milseya, die sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen konnte.

"Ja. Und Sie sind?" Sheridan sammelte seine Gedanken. Er merkte erst jetzt richtig, dass er fast nackt vor einer Rangniederen stand. Sicherlich, er muss sich körperlich gesehen nicht verstecken, aber trotzdem trieb es ihm leicht die Röte ins Gesicht, was man aber dank seiner recht dunklen Hautfarbe nicht sofort sah.

„Ich bin Fähnrich Milseya Anquenar. Ihre Kinder haben mich in der Trainingshalle gefunden und Hilfe geholt. Ich wollte mich bei den Beiden bedanken. Wenn Sie erlauben?“ Die Haliianerin trat ohne weitere Aufforderung in das Quartier. „Ich denke, nicht jeder sollte davon wissen.“ Sie deutete leicht mit ihrer Hand auf die kärgliche Bekleidung mit dem besonders aparten Druckmotiv.

"Natürlich. Treten Sie ein, Fähnrich." Sheridan bedeutete Milseya in das Quartier einzutreten.

Sie blieb in der Mitte des Raumes stehen und betrachtete den Chefingenieur eingehend. „Sind die Beiden schon wach, Sir?“, fragte sie lächelnd - bemüht dem Mann in die Augen zu sehen und nicht auf den attraktiven Oberkörper.

"Noch nicht. Ich werde sie wecken. Setzen Sie sich doch bitte." bot Sheridan dabei einen der Sessel an und verließ den Raum. Im Hintergrund konnte man hören wie die Kinder langsam aber sicher aktiv wurden, wenn auch ein wenig unfreiwillig.

Nach wenigen Minuten kam Sheridan wieder mit den Kindern heraus. Dabei hatte er sich ein weißes T-Shirt übergezogen.

Für einen winzig kleinen Moment krampfte sich das Herz der Haliianerin zusammen, als sie die Stimmen der Kinder hörte. Das wäre auch ihr Leben gewesen. Dies hätte auch sie jeden Tag miterleben dürfen. Sie seufzte traurig und senkte den Kopf. Dann sah sie beiden kleinen-großen Retter noch recht verschlafen in den Wohnbereich schlurfen. „Guten Morgen, Michael, hallo Amanda. Ihr erinnert euch vielleicht noch an mich“, begrüßte sie die Beiden und strahlte sie an.

Die beiden Kinder rieben sich noch den Schlaf aus den Augen, blinzelten einige Sekunden und erkannten die Frau, der sie begegnet waren.

"Hi." sagten beide fast gleichzeitig.

"He, ihr Beiden. Fähnrich Anquenar hat was für euch mitgebracht, dafür das ihr sie gerettet habt." sagte Sheridan, nachdem er sich zu seinen Kindern herunter gekniet hatte. Als Sheridan neben seinem Sohn kniete, sah Milseya wie sehr Michael seinem Vater aus dem Gesicht geschnitten war.

Es versetzte ihr einen Stich ins Herzen. Ob ihr Kind auch Thovan ähnlich gesehen hätte? Milseya vertrieb diesen Gedanken schnell. Sie nickte und spürte zugleich wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.

„Richtig! Ich hoffe, es wird euch gefallen.“ Sie stand ein wenig schwerfällig, da die Schiene sie behinderte, auf und ging zu den Kindern. Dann überreichte sie jedem einen Geschenkkorb, der zum Bersten gefüllt war mit Schokolade, Lutschern, Bonbons, anderen Leckereien, Malstiften und weiteren kleineren Spielereien. Als Krönung thronte auf jedem der Geschenkkörbe ein besonders Geschenk. Amanda erhielt den Korb mit einer wundervollen, sanftmüftig lächelnden Puppe, während der Korb von Michael eine Miniatureisenbahn enthielt.

Sie reichte den Beiden ihre Körbe. „Ich danke euch beiden, dass ihr mir geholfen habt. Ich weiß, dass ihr große Angst hattet. Und dennoch ward ihr beiden sehr tapfer und mutig. Danke.“

Beide Kinder lächelten Milseya an.

"Danke Ma'am", bedankten sich Michael und Amanda. Mit strahlenden Gesichtern gingen die Kinder mit den Körben zu der Couchgarnitur des Raumes und packten die Geschenke aus. Sheridan sah den glasigen Blick in Milseyas Augen. Einen Blick, den er zu gut kannte. Was war ihr wiederfahren? Hatte sie auch einen schweren Verlust erlitten? Mitleid trat in Sheridan hoch. Doch er wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.

"Die Kinder freuen sich über die Geschenke. Ich sehe sie selten so fröhlich. Sie müssen wissen, wir sind sehr selten an einem Ort für eine lange Zeit, wenn man von der Excelsior mal absieht."

„Das kenne ich nur zu gut, Commander. Ich habe meine gesamte Kindheit auf Schiffen verbracht. Es ist nicht schwer, Freunde zu finden, aber den Kontakt aufrechtzuerhalten ..“ Milseya seufzte und betrachtete die Freude der Kinder, wie sie in den Körben stöberten. Sie muss kurz auflachen, während sie sich verstohlen eine kleine Träne von der Wange wischte. „Wo ist ihre Mutter“, fragte sie auf einmal unvermittelt.

Sheridan hielt den Atem kurz an.

"Sie starb im Dominionkrieg." Mehr wollte er nicht im Moment sagen. Er sah auf, Milseya stockte ebenfalls der Atem. Dann entschied er sich anders.

"Die Breen haben die Indianapolis in eine Falle gelockt. Wir hatten keine Chance. Meine Frau wurde von Trümmern erschlagen, als sie versucht hatte, die Kinder in Sicherheit zu bringen. Seither....." Sheridan schluckte. Kämpfte eine Träne nieder. "... erziehe ich sie alleine. Es ist nicht einfach. Aber die Kinder geben mir die Kraft zu überleben."

„Es tut mir sehr leid, Commander. Ich wollte keine Wunden aufreissen.“, erwiderte Milseya leise und bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln. „So wie es aussieht, haben sie das bislang sehr gut hinbekommen. Ihre Kinder sind wundervoll.“ Sie atmete tief durch.

"Danke, Fähnrich." Sheridan brachte tatsächlich ein Lächeln zustande, das seine weißen Zähne enthüllte.

"Verzeihen Sie bitte. Aber ich muss die Kinder noch zu Mrs. Telek bringen. Die Anmeldung für die Schule. Sonst muss ich befürchten, dass die Beiden uns noch vor einem Warpkernbruch retten." schmunzelte George. "Und Doktor Asjiima wartet auch noch auf die Kleinen. Es ist jedesmal ein Gerenne. Aber ich mach es gerne. "

„Aber sicher“, antwortete die Haliianerin. „Ich wollte Sie nicht aufhalten, Commander. Insbesondere, da wir uns ja noch öfters begegnen werden. Ich bin der 1. Pilot der Community, Sir. Und ich war während des Baus und den Reparaturen an Bord des Schiffes. Zudem habe ich die Testflüge mit dem Schiff geflogen.“ Sie ging langsam in Richtung Tür.

"Keine Ursache, Fähnrich." Sheridan lächelte immer noch.

"Wir werden uns bestimmt des öfteren über den Weg laufen." Sheridan öffnete das Schott und stützte sich mit der linken Hand daran ab. Milseya bemerkte, wie sie von ihm gemustert wurde. Wer weiß, wie lange Sheridan schon einsam war.

Sie erwiderte den musternden Blick mit einem Lächeln.

„Ach, noch was Sir. Das ..“ Ihre Hand deutete auf die nackten Beine Sheridans. „.. bleibt lieber unser Geheimnis. Auf diesem Schiff ist die Gerüchteküche äußerst aktiv.“ Sie grinste. „Einen schönen Tag noch, Commander.

Sheridans Grinsen wuchs in die Breite.

"Keine Sorge. Auf der Excelsior war die Gerüchteküche die Hölle. Ich werds überleben. Auch Ihnen einen schönen Tag, Fähnrich.“ Milseya trat aus dem Quartier heraus, worauf sich hinter ihr die Schotten wieder schlossen.

An für sich eine nette hübsche Frau, dachte Sheridan. Er hatte es selbst gemerkt, dass er angefangen hatte zu flirten. Für gewöhnlich pflegte er sowas nicht in Boxershorts und T-Shirt zu tun, aber manchmal ist der Teufel ein Eichhörnchen.

"Okay, Kinder. Wir haben noch heute viel vor. Doktor Asjiima und Mrs. Telek warten auf euch."

"Muss das sein, Dad?" murrte Michael. Sheridan bedachte seinen Sohn mit einem strengen Blick.

"Keine Diskussion, junger Mann."

"Ja, Sir." Michael gab zögernd nach. Für einen 12-Jährigen war er schon erstaunlich erwachsen. Aber Sheridan merkte, dass ihm und Amanda einfach die Mutter fehlte.

[CptJones und inanchfe hatten Erstkontakt]

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Selina sah aus dem Fenster des Transporters und konnte schon deutlich den blauen Planeten sehen. Die Erde. Kaum ein anderes Volk des Alphaquadranten würde es je zugeben, daß die Erde der schönste Planet im Quadranten war. Aber so war es. Kaum ein anderer Planet bot eine solche Menge an Wasser, verschiedenster Vegetation und Artenvielfalt. Auch wenn Selina keine wirkliche Heimat hatte, so fühlte sie sich mit dem blauen Planeten tief verbunden.

Der Transporter landete in Johannesburg. Der Himmel zeigte sich strahlend blau und die Sonne verwöhnte die große Stadt mit ihren wärmenden Strahlen. Eine leichte Brise machte die entstehende Hitze angenehm erträglich. Selinas Weg führte sie zu einem Transportzentrum, wo sie sich in „ihre“ Heimatstadt beamen ließ. Nur 10 Minuten später befand sie sich in ihrer Wohnung. Durch das Beamen war das Reisen so komfortabel und vor allem so schnell wie man es sich nur wünschen konnte. Selina öffnete die Fenster um frische Luft durch alle Räume ziehen zu lassen. In der Stadt in der sie lebte war es zwar im Moment nicht so warm wie in Johannesburg, trotzdem waren die Temperaturen immer noch sehr angenehm warm. Selina ließ sich Badewasser ein mit herrlich duftendem Erdbeerschaumbadezusatz. Zu groß war das Bedürfnis des Stress, Schmutz und alles Geschehene von sich abzuwaschen. Nach knapp 2 Stunden war ihr Bad beendet und sie legte sich kurz danach in ihr Bett.

Ein knurrendes Geräusch ließ Selina erwachen. Verschlafen sah sie auf den Chronometer der auf dem Nachttisch neben ihrem Bett stand. Erschrocken rieß sie ihre Augen auf. Sie hatte mehr als 19 Stunden durchgeschlafen! Und nur ihr knurrender Magen hatte es geschafft sie zu erwecken. Selina reckte und streckte sich und starrte noch einige Minuten zur Decke. Gedankenfetzen schwirrten in ihrem Kopf herum und formten sich dann zu einem großen Punkt: Yasmin. Selina würde ihre Tochter heute zurückholen. Ganz gleich, ob Matt noch Urlaub hatte! Mit Schwung sprang Selina aus dem Bett und replizierte sich kraftspendendes Essen. Sie aß Unmengen an Reis, Kartoffeln und Nudeln, dazu Gemüse, Fisch und Hähnchenfleisch. Hin und wieder eine Schale Salat oder Obst rundeten ihre Mahlzeiten ab.

Es war 16 Uhr nachmittags und Selina schaffte es endlich im Hotel, wo Matt abgestiegen war, anzurufen. Zu ihrem Entsetzen musste sie sich anhören, daß Matt samt „Familie“ schon vor 2 Wochen abgereist war. Selina beendete die Verbindung und saß sprachlos auf ihrem Sofa. Langsam wuchsen in ihr Zorn und Wut heran aber die Sorge um ihre Tochter überwog ihre aufkeimende Aggression. Wo war Yasmin? Wohin hatte er sie mitgenommen? Oder hatte Matt sie sogar verschleppt? War dies sein Plan gewesen? Einen gemeinsamen Urlaub vortäuschen um dann mit dem gemeinsamen Kind zu verschwinden?

Selina brach in Tränen aus. Nein! So ein Schwein konnte er nicht sein! Oder doch? Sie hatte sich schon einmal in ihm getäuscht. Was sprach gegen ein zweites Mal?

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Latta hatte sehr gute Vorarbeit geleistet. Zwar begegneten sie auf ihrer Flucht einigen Patrouillen, doch Lattas Codes erlaubten ihnen stets eine sichere Passage. Auch die Route durch die Neutrale Zone, die Solaks Tante ihnen angeraten hatten, erwies sich als guter Tip.

Und so erreichte die kleine Truppe nach einigen Tagen Flug wieder das Gebiet der Föderation. Noch einige Tage später fanden sie sich dann endlich wohlbehalten im Rigelsystem ein.

Hier trennten sich nun die Wege von Cmdr. Kyle und Solaks Familie. Selina deutete kryptisch an, dass sie noch etwas 'erledigen' müsse und darum nicht mit nach Vulkan reisen wollte.

Solak hingegen organisierte das letzte Stück der Reise für sich und seine Lieben. Zuerst nahm das kleine romulanische Shuttle ein unrühmliches Ende in der rigelanischen Sonne (leider...), dann tauschten sie die Plätze mit den Pseudo-Spitzohren, die in den letzten Wochen an ihrer Statt als Touristen durch die Föderation gereist waren.

Niemand schien Verdacht geschöpft zu haben. Keine Wachposten, keine Geheimdienstler, kein Sicherheitsdienst - niemand verfolgte oder behinderte unsere Helden, als sie schließlich müde und erschöpft ihre Füße in das kleine Haus am Rande einer der vielen vulkanischen Wüsten setzten.

Sta'el trug den schlafenden Niklan direkt ins Bett, während Solak in den Garten seines Hauses trat.

Vulkans rote Sonne versank gerade hinter dem Horizont und tauchte die Sonne vor ihm in ein unwirkliches Licht. Der Wüstenwind blies heiß in sein Gesicht, die Luft brannte sich in seine Lungen.

Bei allem Elementen - wie sehr hatte er das vermisst!

So sehr Romulus ihn beeindruckt hatte und so sehr er sich dort wohlgefühlt hatte, er konnte sich ein Leben ohne Vulkan einfach nicht vorstellen. Hier war er geboren, hier wollte er dereinst begraben werden. Wenn Romulus seine geistige Heimat war, dann war hier sein Herz zu Hause.

Zwei Arme griffen von hinten um seinen Bauch und Sta'el kuschelte sich an ihn. Ohne ein Wort sahen sie zusammen hinaus in die heiße Leere. Dann drehte Solak sich schließlich um und lächelte seinen Mann an. Er ergriff dessen Hand. "Komm."

Am nächsten Morgen tobte ein kleiner Wirbelwind durch das Haus. Niklan schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, jeden, aber wirklich jeden Stein und jede Pflanze in ihrem Garten persönlich zu begrüßen. Er rannte vollkommen aufgedreht durch das Haus und vergewisserte sich, dass sich seit seinem Besuch hier nichts verändert hatte.

Sta'el hatte sich vor diesem Chaos in die Küche zurückgezogen und inspizierte ihre Vorräte, während Solak sich dem unvermeidlichen Anruf bei der Sternenflotte stellte.

"Lt. Solak. Ich möchte Cmdr. TeNeues sprechen."

"Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten...."

Wer zur Hölle hatte eigentlich bestimmt, dass schrill-pingende Melodien als Wartemelodie besonders geeignet waren?!

"Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird gehalten.... Bitte warten - Ihre Verbindung wird geha"

"Ja, Cmdr. TeNeues hier. Was gibt e.... Oh, Sie." Das Gesicht der älteren Frau versteinerte sich.

"Lt. Solak, der verlorene Sohn kehrt heim, was?"

Solak wappnete sich. TeNeues war seine Lehrerin an der Akademie gewesen und außerdem seine Doktormutter bei seiner ersten Promotion. Er ahnte, was jetzt kam."

"Ihnen ist schon klar, dass die Sternenflotte nicht unbedingt begeistert ist, wenn ihre Councelor sich so mir nichts, dir nichts von ihrem Posten verpissen und kurz daraufhin eine nette, kleine Kreuzfahrt durch die halbe Galaxies machen, oder? Was hat Sie nur geritten?! So etwas unverantwortliches und egoistisches habe ich in all meinen Jahren noch nie, aber wirklich noch nie erlebt! Und jetzt haben Sie wahrscheinlich auch noch die Unverschämtheit und wollen Ihren alten Posten zurück, was?!"

"Ja."

TeNeues atmete tief durch. "Glauben Sie allen Ernstes, dass wir nicht schon lange einen Ersatz für Sie gefunden haben?"

Solak verkniff sich ein Grinsen. Wenn seine Mundwinkel jetzt auch nur einen Mikrometer zuckten, dann würde die Frau durch die Bildschirm springen und ihn erwürgen. "Zufälligerweise weiß ich, dass Sie noch keinen Ersatz gefunden haben. Und bei allem Respekt - Sie werden auch keinen finden. Die Community genießt unter den Councelorn der Flotte keinen besonders guten Ruf."

Die administrative Leiterin des Berater-Chors seufzte. "Sie haben ja recht... Was nicht heißt, dass ich Sie zurücklasse! Erst will ich eine gute Erklärung von Ihnen!"

Jetzt war es an Solak, tief durchzuatmen. "Cmdr., ich bin nicht stolz auf mich oder mein Verhalten. Doch zum damaligen Zeitpunkt habe ich keine andere Möglichkeit gesehen - außer meinem Austritt aus der Flotte. Erinnern Sie sich an Cpt. Gonzales? Sie hatte das Kommando über die Community bevor Cpt. Stewart dorthin versetzt wurde. Sie... hat sich das Leben genommen... Ich habe nicht bemerkt, was in ihr vorgegangen war, ich habe diesen Entschluss nicht vorhergeahnt. Dabei gab es Anzeichen... Cpt. Gonzales und ich hatten ein sehr persönliches Gespräch, in dem sie mir erzählte, dass sie mit meiner Mutter befreundet war. Wie sie von ihr und anderen gesprochen hat... Wie sie über ihren bevorstehenden Ruhestand gesprochen hatte.. Ich hätte es ahnen müssen. Aber ich war zu sehr mit mir selber beschäftigt. In der ersten Zeit unter Cpt. Stewarts Kommando bin ich dann beinahe zusammengebrochen. Sie werden seine Berichte über mich kennen. Und ich fürchte, dass jedes Wort darin wahr ist. Ich musste auf die Bremse treten, sonst wäre ich ernstlich ins Schleudern geraten - und mit mir meine Familie. Ich weiß heute, dass ich mir Hilfe und Supervision hätte besorgen müssen, dass ich meinen Posten nicht einfach so hätte verlassen dürfen. Doch diese Erkenntnis hat einige Zeit gebraucht."

TeNeues sah ihn nachdenklich an. "Und?"

"Und ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe meine Familienangelegenheiten geregelt. Ich habe einige Entscheidungen über mein Leben getroffen - z.B. will ich mich weiter fortbilden und meine Karriere ernster nehmen."

Zum ersten Mal lächelte die Kommandantin. "Es freut mich, dass zu hören. Solak, Sie wissen, dass ich Sie immer für einen meiner begabteren Schüler gehalten habe. Ich erwarte noch einiges von Ihnen. Ich hätte es sehr bedauert, wenn Ihre Karriere so geendet wäre." Sie griff nach einem PADD und tippte kurz darauf herum. "So, Sie sind mit sofortiger Wirkung wieder Councelor auf der U.S.S. Community. Ihr Dienst beginnt in zwei Tagen."

"Aye, Ma'am!"

TeNeues beugte sich vor, um die Verbindung zu beenden. Doch dann zögerte sie kurz. "Schön, Sie wieder an Bord zu haben."

Dann wurde der Bildschirm schwarz.

Mit einem erleichterten Seufzer ließ Solak sich zurück in seinen Sessel fallen. Geschafft!

"Herzlichen Glückwunsch." Sta'el stand im Küchendurchgang. "Dann werde ich doch unsere frisch ausgepackten Koffer doch gleich wieder einpacken. Immerhin haben wir nur wenig Zeit, um deine Familie zu besuchen, meine Familie zu besuchen und noch einen Blick in meine Arbeitseinheit an der Akademie zu werfen."

Solak griente zurück. "Es ist immer wieder schön, wie gelassen Du das Leben mit mir nimmst."

Der Rest des Tages wurde mit Besuchen angefüllt. Mittagessen mit Sta'els Familie, Nachmittags dann die Akademie, Abendessen bei Solaks Familie.

Folter auf Romulus hätte kaum anstrengender sein können.

Solaks Tante T'Jan - ihres Zeichens Ausrichterin des abendlichen Essen - war nicht 'begeistert', als ihr Neffe ihr berichtete, dass er Abstand von der vulkanischen Emotionskontrolle nehmen und sich stärker zu seinen romulanischen Wurzeln bekennen wollte.

Auf der anderen Seite war sie diejenige gewesen, die ihm und Jerome entdeckt hatte, damals nach dem Tod seiner Eltern....

Nichts, was ihr Neffe tat, überraschte sie noch besonders. Sollte er mit seinen Emotionen spielen, solange:

"Was ist mit Vulkan? Wirst Du Deiner Verantwortung gegenüber Deiner Familie weiterhin gerecht werden? Und Dein Sohn?"

"Meine Familie hier wird von meinem Entschluss in keiner Form angetastet. Ich habe nach Großvaters Tod seine Rolle übernommen und diese werde ich erfüllen. Genauso wird Niklan - und jedes weitere meiner Kinder - in der vulkanischen Tradition erzogen werden. Inwiefern sie dieser aber auch als Erwachsene folgen wollen, müssen sie selber entscheiden."

T'Jan nickte würdevoll. "In diesem Fall bin ich mit deinem Entschluss einverstanden und werde Dir meine Unterstützung zukommen lassen."

Solak lächelte sie an. "Wie immer."

Die Vulkanierin starrte auf den Mund ihres Neffen. Es war das erste Mal, dass sie ihn lächeln sah. "Jetzt gerade.... Du hast ausgesehen wie Deine Mutter...."

Ihr Neffe griff nach ihrer Hand und führte sie an seine Wange. Er hauchte einen leichten Kuss auf ihre Handfläche - eine unter Vulkaniern schier unfassbare Berührung. "Ich danke Dir für alles, was Du für mich getan hast. Ich liebe Dich, so wie auch meine Mutter Dich geliebt hat."

T'Jan schluckte. Dann entzog sie ihre Hand. Sie sah Solak lange und schweigend an. Schließlich zuckte ihr Mundwinkel - ganz so wie bei jemandem, der zum ersten Mal in seinem Leben versuchte, Humor mimisch auszudrücken. "Gut, dass wir das geklärt haben."

Am nächsten Morgen stand ein sehr gut gelaunter Solak in der Schalterhalle des vulkanischen Raumflughafens und versuchte eine Passage für sich und seine Familie zur Erde zu buchen. Viele Vulkanier warfen ihm verwirrte, wenn nicht sogar abfällige Blicke angesichts seiner offenkundigen guten Laune zu, doch das störte ihn nicht weiter.

Was ihn allerdings störte, war, dass alle Transporter zur Erde ausgebucht zu sein schienen....

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„Fähnrich“ Commodere Nerves begrüßte die Haliianern mit einem Nicken.

„Guten Morgen, Commodore.“ Milseya freute sich zwar ihren väterlichen Freund wieder zu sehen, doch da Maximiliam sie förmlich anredete und zudem auch in Uniform war, war dies sicherlich kein Familienkonferenz.

„Ich hoffe, Ihrem Bein geht es besser, Fähnrich Anquenar.“, erkundigte sich der Commodore – freilich nicht ohne sich ein Zwinkern verkneifen zu können. Milseya war sich sicher, dass Nahima ihn eingehendst über ihre Verletzung und vor allem über die gehaltene Standpauke informiert hatte.

„Danke, Sir. Ich humple zwar noch ein wenig, aber das stört nicht beim Fliegen“, erwiderte sie.

„Das will ich hoffen. Insbesondere da Sie die nächsten zwei Tage eine Menge fliegen müssen“, erklärte Nerves.

Überrascht sah ihn Milseya an. „Ich verstehe nicht, Sir.“

Der ältere Mann grinste. Milseyas Förmlichkeit gepaart mit der echten Unwissenheit über die regulären Abläufe in der Sternenflotte war zum Schießen komisch. Er fragte sich manchmal, ob sie es mit dieser Einstellung je weiter als bis zum Lieutenant bringen würde – wenn überhaupt.

„Fähnrich, Sie haben wohl die Tauglichkeitsprüfungen für Piloten vergessen. Gemäß des Sternenflotten-Protokoll werden alle Piloten eines Schiffes vor einer Mission auf ihre Tauglichkeit hin geprüft und untersucht.“, erklärte Nerves.

Na wunderbar, dachte sich Milseya und verzog das Gesicht. Und ich Trottel muss mir ja das Bein brechen.

„Sir, genügen denn nicht die Testflüge, die ich mit dem Schiff und Sektionen durchgeführt habe“, fragte sie.

„Diese Testflüge dienten ausschließlich dazu, das Schiff zu testen, nicht den Piloten“, belehrte der Commodore sie. „Sie sowie die Ensigns Bruchette, Fargoth und X'Kles werden heute noch aufbrechen und sich auf der Jupiterstation einfinden. In den nächsten zwei Tagen werden sie alle sich den mündlichen, schriftlichen und praktischen Prüfungen stellen. Captain Tanrim wurde bereits darüber informiert. Ihr Flug startet in zwei Stunden.“, erklärte er weiter.

Prüfungen! Milseya wurde schier schlecht. „Bei allem Respekt, Sir. Ich hatte keine Möglichkeit mich darauf vorzubereiten. Ich werde kläglich versagen“, Der Satz kam mit einem schiefen Grinsen über ihre Lippen.

„Das ist nicht mein Problem, Fähnrich. Sie sind mittlerweile wieder lange genug zurück, um zu wissen, dass ein Sternenflottenoffizier sich stets weiterbildet.“, entgegnete der Commodore förmlich. Dann legte er den Kopf leicht zur Seite und sah die Haliianerin milde an. „Ich bitte dich, Milseya.“ Sein Ton war wesentlich familiärer. „Im praktischen Teil kannst du so gut wie nicht versagen. Die schriftliche und mündliche Prüfung umfasst die gleichen Gebiete wie in der Abschlussprüfung. Du hast einen Tag Zeit deine Kenntnisse in Astrophysik, stellarer Kartografie und Schiffstypologie aufzufrischen. So viel kannst du nicht vergessen haben“, grinste er.

Milseyas Gesichtsausdruck veränderte sich von Unwohlsein in Verzweifelung: Astrophysik?! Stellare Kartografie?! LERNEN??? An einem Tag?? Für wen hielt Nerves sie eigentlich? Das letzte Mal, dass sie sich mit dem auseinandergesetzt hatte, war bei ihrer Prüfung auf Nahib gewesen und schon dafür hatte sie wochenlang büffeln müssen.

Der strenge Blick Nerves duldete jedoch keinen Widerspruch - und vor allem keinen Mißerfolg.

„Verstanden, Sir“, antwortete sie und ergab sich in ihr Schicksal.

„Ach, Fähnrich, noch etwas“ bemerkte Nerves.

Milseya sah ihn fragend an.

„Nun ja, die Bürokratie hat sich selber übertroffen. Endlich ist einem der Offiziere gelungen, Ihre Akte von Nahib einzuordnen. Gemäß dieser haben Sie auf Nahib eine Kampfpilotenausbildung absolviert und erfolgreich bestanden. Normalerweise würde diese auch in der Sternernflotte anerkannt, aber aufgrund Ihrer längeren Abwesenheit wurde eine weitere Kampfflug-Prüfung angesetzt.“

„Wie wunderbar!“, kommentierte Milseya zynisch und sah sich schon mit dieser Schiene am Oberschenkel in einen Kampfpilotenanzug zwängen. Nicht nur, dass es vollkommen ihre Figur ruinieren würde (diese Anzüge waren hauteng geschnitten), dieses blöde Teil würde den Ein- und Ausstieg erheblich erschweren. Sie würde wie ein Hampelmann aussehen. Ganz toll!

„Lassen Sie Ihren Zynismus zuhause, Fähnrich.“ ermahnte sie Nerves.

„Verzeihung, Sir.“ Milseya hatte völlig vergessen, dass dies ein offizielles Gespräch war.

„Ihr Prüfungsoffizier wird Commander Nag' t ' Ivol sein. Er erwartet sie alle in acht Stunden.“

„Nag?“ Milseya fiel beinahe vom Stuhl vor Überraschung.

„Commander für Sie!“, brachte Nerves gerade noch heraus, bevor er sein Lachen nicht unbedingt überzeugend hinter einem Räuspern zu verbergen versuchte. „Kleines! Versuch dich doch einfach einmal anzupassen.“, bat Nerves sie grinsend.

„Ich werde mich bemühen, Sir.“ kam es, wenn auch um Ernsthaftigkeit bemüht, dennoch lachend zurück.

„Und mach mir bloss keine Schande. Nerves Ende“, schloss der Commodore die Comm-Verbindung.

Immer noch schallend lachend ging die Haliianerin daran ihre Sachen zu packen.

30 Minuten später traf sie die anderen Piloten im Hangardeck.

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Die Eridani-A Schiffswerften hatten sie hinter sich gelassen. 3 der 4 Frachtcontainer waren bis an die Decke gefüllt mit den neuen Transporterpuffern, Haleys ganzer Stolz. Der Flugplan führte das Runabout jetzt zum Raumhafen der vulcanischen Haupstadt. Hier sollten Anleitungen und zusätzliche Spezifikationen von den Entwicklern von der Akademie der Wissenschaften abgeholt werden.

An jenem Raumhafen war viel Verkehr und Niels fand nur mit Mühe einen Landeplatz. Nachdem das Shuttle aufgesetzt hatte, verlies Lieutenant Haley das kleine Schiff mit den Worten: "Es wird nicht lange dauern, also macht es euch nicht zu gemütlich!" Niels quitierte dies mit einem Lächeln und Crewman DiNozzo warf ihm einen gespielt bösen Blick zu. Dann war er weg. Jetzt hieß es warten...

"Aber Sie haben Glück - ein Runabout der Community ist soeben gelandet. Vielleicht haben Sie ja Glück und man kann Sie bis zur Erde mitnehmen." Die freundliche Orionerin vom Bodenpersonal lächelte Solak professionell an und schielte an ihm vorbei auf die Schlange, die sich bereits hinter ihm bildete. Dieser starrte entzückt zurück. "Von der Community?! So ein Zufall! Wo liegt das Schiff?!" Kurz darauf hetzte der Romulovulkanier seine mit Gepäck beladene Familie durch die Gates, bis sie schließlich vor dem kleinen Schiffchen standen. Vollkommen außer Atem klopfte Solak an die Tür des Runabouts.

Plötzlich klopfte es. Wer konnte das sein? Dass Evan so schnell zurückwäre, hatte Niels nicht erwartet. Er sah Nick an, der nur mit den Schultern zuckte. Daraufhin ging er zur Tür hinüber und betätigte den Türmechanismus. Erstaunt blickte er in das Gesicht eines Vulcaniers.

"Entschuldigen Sie, ich bin Lt. Solak - Councelor der U.S.S. Community. Mir wurde gesagt, dass Sie genau dorthin fliegen würden. Haben Sie evtl. noch Platz an Bord für mich und meine Familie?"

"Hallo Lieutenant!" begrüßte Niels ihn. "Kommen sie doch erst einmal herein." Und schritt zur Seite. "Sie können gerne mitfliegen." Dann drehte er sich zu Nick hin. "Würdest du mal nachhören, ob wir noch zwei Feldbetten bekommen können?" "Ok!" meinte DiNozzo entwas genervt und verlies dann das Shuttle. Niels wandte sich wieder Solak zu. "Ich habe schon von ihnen gehört Lieutenant, aber ich wusste gar nicht, dass sie wieder im Dienst sind. Ich bin Niels van Richthoven, Wissenschaftsoffizier."

Solak verstaute Sta'el und Niklan an einem Fenster, so dass der Kleine Ausblick auf das Treiben draußen hatte. Dann wandte er sich dem jungen Mann zu. "Ja, ich bin seit gestern wieder Mitglied der Crew. Und Sie sind - wie ich einfach mal treffend vermute - neu? Welchen Posten haben Sie inne?"

"Dann willkommen zurück!" erklärt Niels. "Ich bin Spezialist für bioneurale Systeme. Ich werde wohl Wartungsdienst verrichten, aber auch Brückendienst an einer der wissenschaftlichen Stationen."

"Bioneurale Systeme? Da haben Sie ja den richtigen Gesprächspartner für den Flug - ich habe nämlich nicht die leisteste Ahnung von solchen System! Außer natürlich den Grundlagen, die man auf der Akademie lernt. Wie sind Sie mit einem solchen Fachgebiet ausgerechnet zur Community gekommen?" Der Transporterchief kehrte zurück und wurde über die neue Situation aufgeklärt. Kurze Zeit später verließ das Schiff den Planeten und machte sich auf dem Weg zu seiner Heimat, der Community.

In der Zwischenzeit hatte Niels den Autopiloten eingeschaltet. "Nun, ich war auf diesem Planeten abgestürzt, auf dem später auch die Primärsektion der Community strandete. Ich galt dann für etwa 5 Monate als vermisst und mein bisheriger Posten war schon wieder neu besetzt worden. Nach einer Unterhaltung mit Commander Shral ist die Entscheidung gefallen, dass ich auf das Schiff versetzt werde. Ich glaube sie war sehr froh darüber, da es wohl Probleme mit den bioneuralen Systemen gab." erklärte er.

Zwar hatte Selina ihn in groben Zügen über die dramatischen Ereignisse in Kenntnis gesetzt, der der Community widerfahren waren - und die Zerstörung der Primärsektion hatte Solak mit tiefer Trauer und Sorge um seine persönlichen Gegenstände erfüllt - aber der Geschichte des Menschen konnte er dennoch nicht folgen. "Entschuldigen Sie, aber da komme ich nicht so ganz mit. Ich habe gehört, dass ein Teil der Community abgestürzt ist - und Sie hat man dort 'gefunden'? Wie sind Sie dorthin gekommen?"

Der Gedanke an die Monate der Qual auf diesem Wüstenplaneten brachte alte Gefühle ihn Niels zurück. Er wollte nicht mehr leiden und vor allem nicht alzu sehr darüber Nachdenken. Daher entschied er sich auf das Wesentliche zu beschränken: "Ich war mit einem Transportschiff auf dem Rückweg aus meinem Urlaub auf Risa, als wir in eine Raumanomalie geraten sind. Das war eine Art Wurmloch oder etwas Änliches. Das Schiff verlor die Energie und stürzte auf den Planeten. Das Selbe ist auch der Primärsetkion passiert."

Auch wenn Solak sich nicht mehr hinter seiner vulkanischen Fassada verstecken wollte - eine vulkanische Angewohnheit würde er wohl niemals verlieren: Seine Augenbraue wanderte nach oben. "Von Risa? Da müssen Sie aber ganz schön von der Route abgekommen sein - wenn ich die Gerüchte, die ich über die letzte Mission des Schiffes gehört habe, noch richtig im Kopf habe."

"Ich nehme an, dass das Wurmloch nicht stabil war und das eine Ende an verschidenen Stellen im Raum auftaucht." vermutete Niels, er verspürte in den letzten Wochen nicht die Lust sich genauer mit dem Phänomen zu beschäftigen. Ein kurzer Blick nach Vorne auf die Sterne, dann fuhr er fort: "Alle Überleben des Transports dienen jetzt auf der Community."

Fasznierend. Ob dieser junge Mann sich immer so abweisend verhielt? Oder ob es die übliche Reaktion auf die Gegenwart eines Councelors war? Oder wollte er nur einfach nicht über das Erlebte sprechen? So oder so - Solaks Interesse war geweckt. "Bitte entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen zu nah getreten bin. Berufsgefahr."

"Ist schon okay. Aber nehmen sie es mir nicht übel, wenn ich nicht näher darauf eingehen will." meinte Niels. Er hatte nicht viel über die Zeit gesprochen, außer mit Mili. Vielleicht würde er später das Erlebte mit einem Councelor aufarbeiten, wenn er abstand gewonnen hatte. "Und was hat sie dazu bewegt wieder auf die Community zurückzukehren?"

Wie gut, dass alle Neuen zu ihm zum Erstgespräch mussten. Solak freute sich schon auf das Gespräch mit Mr. Richthoven. "Ich habe immer vorgehabt, auf die Community zurückzukehren. Sie müssen wissen, ich habe lediglich einen besonders langen Urlaub eingelegt. Manchmal brauchen auch Councelor eine Auszeit."

Niels glaubte diese Bemerkung zu durchschauen und bohrte daher auch nicht weiter nach. Jeder brauchte mal Abstand. "Es wird langsam Abend. Sie und ihre Familie können die Kojien im Wohnbereich haben. Crewman DiNozzo und ich werden uns mit den Feldbetten arrangieren." bot er an.

Es hatte seine Vorteile, der ranghöchste Offizier zu sein. "Vielen Dank, das ist sehr freundlich." Solak verabschiedete sich von den anderen beiden Personen an Bord und zog sich dann mit seinen Lieben zurück.

Nachdem Solak weg war und auch Lieutenant Haley sich zur Ruhe gelegt hatte, setzte sich Nick nach Vorne zu Niels. "Kanntest du den Councelor schon vorher?" fragte Niels. Nick schüttelte nur den Kopf. "Außer einem kurzen Gespräch bei meinem Dienstantritt hatte ich nichts mit ihm zu tun, auf dem Schiff gab es Leute, die seine Hilfe nötiger hatten als ich." Niels nickte, dass konnte er nachvollziehen. "Ich find ihn ganz sympatisch. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass er so viele Probleme auf dem Schiff hatte, dass er einen längeren 'Urlaub' brauchte!" "Es gab Gerüchte über Spannungen zwischen ihm und Captain Stewart, Genaues weis ich auch nicht." erklärte Nick. "Ich werd mich jetzt schlafen legen, wenn du abgelöst werden willst, sag einfach bescheid!" "Ja, ist gut Nick, gute Nacht!" meinte Niels. Nick lächelte ihn an und verschwand dann aus dem Kockpit.

Jetzt war er allein und hatte Zeit zum nachdenken. Bis jetzt kannte er viele Crewmitglieder noch nicht. Konnte es wirklich so schlimm werden? Auch um 2 Uhr Bordzeit verspürte er noch keine Müdigkeit. Er entschloss sich Crewman DiNozzo nicht zu wecken und bis zur Community durchzufliegen. Lange würde es auch nicht mehr dauern.

Am nächsten Morgen weckte Haley sie mit frischrepliziertem Kaffee. "Aufstehen! Wir steuern gerade auf die Community zu!"

Niels holte die die Landeerlaubnis ein und steuerte das Shuttle dann um das Dock herum zum Heck der Community. Die großen Schotten öffneten sich und gaben den Blick in den Hangar frei. Langsam glitt das Runabout hinein. Ganz sanft landete Niels. Es tut gut wieder hier zu sein, was Mili wohl in der Zeit angestellt hat, dachte er. Er deaktivierte die Triebwerke und erhob sich von dem Pilotensitz und verlies das Shuttle, die Anderen folgten.

Auch Solak erhob sich. Er wartete, bis die anderen das Schiff verlassen hatten. Dann atmete er tief durch und trat auf das Hangardeck hinaus. Zuhause! Er war wirklich zuhause! Er spürte, wie sich kurz Sta'els auf seine Schulter legte. Doch als der stellv. Sicherheitschef Lt. Müller auf den Councelor zukam, widmete sich Sta'el Gepäck und Sohn. Dieser Augenblick gehörte ausschließlich Solak. Dieser stand diesem historischen Augenblick angemessen stramm, als Müller sich schließlich vor ihm aufbaute. "Lt. Solak bittet um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen!" Müller nickte dienstbeflissen. "Erlaubnis erteilt!" Dann strahlte er über das ganze Gesicht. "Es ist schön, Sie wiederzusehen! Wir haben Sie schon vermisst!"

[idic und Phanan in "good to be home"]

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Menschen waren so zerbrechlich... Es war gewiss nicht Talanas Absicht gewesen, aber im Eifer des Gefechts, welches hier aus einem Basketballspiel zwei gegen zwei bestand hatte sie Nanni Stevenson die Nase und zwei Rippen gebrochen sowie das Gesicht unschön lädiert. Dr. Assjima nahm sich persönlich der Geschundenen an, während Talana sich immer wieder entschuldigte beteuerte es sei keine Absicht gewesen. Dr. Gilmore, welcher kurz vorbeischaute murmelte etwas von einer Häufung von Sportunfällen, nachdem er aufgeschnappt hatte dass Fähnrich Stevenson sich beim Basketballspielen so verletzt hatte.

Auch Vinara wurde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt und hielt ihrer Praktikantin prompt eine Standpauke. "Ich weiß dass unsereins über höhere körperliche Kräfte verfügt, aber gerade deshalb sollten wir sie in Gegenwart Schwächerer wohl zu dosieren wissen."

"Ja, Ma'am, aber Nanni war selbst so wild, da hab auch ich irgendwann die Beherrschung verloren..."

"Ist ja alles nur halb so schlimm", meinte die Menschenfrau, "das Spiel hat mir wirklich Spaß gemacht und es war wirklich nur ein dummer Zufall dass wir so heftig aneinander gestoßen sind." Nannis Gesicht sah inzwischen wieder wie vorher aus und auch die gebrochenen Rippen waren so gut wie neu.

"Na immerhin", lächelte Talana, "und manchmal kann ein bisschen körperlicher Schmerz sogar ganz hilfreich sein um den seelischen zu übertünchen."

Die anwesenden Mediziner sahen sich skeptisch an.

"Es wird Zeit dass wir wieder einen fähigen Councellor bekommen", entgegnete Vinara und sprach damit aus was ihre Kollegen dachten. Danach teilte die Wissenschaftsoffizierin Dr. Assjima noch kurz mit was mit der haliianischen Maschine in Frachtraum Zwei geschehen war und dass Fähnrich Anquenar bei Bedarf nähere Erläuterungen geben konnte; vielleicht vermochte die Deltanerin als Telepathin Dinge zu verstehen die der Andorianerin nur schwer begreiflich waren.

Als sie zwei Stunden später in Vinaras Quartier zu Abend aßen meinte Talana: "Könnte ich als nächstes in der Krankenstation arbeiten?"

"An sich ist das ein guter Gedanke, aber ich habe gesehen wie deine Aufmerksamkeit sich in geradezu unprofessioneller Weise auf Dr. Gilmore konzentriert hat."

"Na und, er ist aber auch ein süßer Knackarsch und solange er nicht vergeben sein sollte..."

"Du wirst dich zurückhalten, auf jeder Ebene und niemandem mehr, sei es aus Absicht oder im Affekt verletzen oder sonstwie zu nahe treten."

"Tante Vinny, du klingst ja beinahe wie meine Mutter..."

"Im Zusammenleben mit anderen Individuen, gerade auf einem Schiff sind gewisse Regeln nun einmal unerlässlich. Solltest du dich außerstande sehen sie einzuhalten wäre es am besten du verlässt uns wieder."

"Nein nein, ich werde mich ja zusammenreißen! - Also, wie geht es weiter? Wann kommt die Action, ich würde mir mal gerne die Sicherheit ansehen und den Piloten über die Schulter schauen!"

"Nur Geduld, noch sind nicht alle Offiziere wieder an Bord und noch haben wir keinen neuen Auftrag. Für Erste denke ich wirst du morgen nochmal ein paar praktische Übungen in der Wissenschaft machen und dann kannst du meinetwegen auf die Krankenstation. Aber halte dich zurück was die Ärzte und Patienten betrifft! - Da fällt mir noch etwas ein: Es könnte sein dass wir im Falle einer Trennung auf verschiedenen Sektionen sein werden. Ich werde zwar alles versuchen damit wir zusammenbleiben, aber wenn wir getrennt werden..." Vinara gab sich regliche Mühe für jede Eventualität gerüstet zu sein.

"Keine Sorge, ich werde mich beherrschen!" Dabei murmelte Talana ein paar andorianische und andere Flüche vor sich hin.

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Ein neues Gesicht...........Teil 5

„Hallo?“ Sheridan sah sich in der Krankenstation um. Seine Kinder Michael und Amanda waren bei ihm. Die Krankenstation wirkte ein wenig leer. Doch es dauerte nicht lange und eine Deltanerin in blauer Starfleet-Uniform erschien vor dem Chefingenieur der Community.

„Doktor Asjiima?“ Sheridan streckte die Hand aus. Ich bin Lt. Cmdr. George Sheridan, der neue Chefingenieur des Schiffes. Wir hatten uns gestern gesprochen.

„Guten Morgen, Commander. Schön, dass Sie gekommen sind“, begrüßte Asjiima den Neuankömmling. Ihr Blick fiel auf die Kinder.

„Und ihr müsst Michael und Amanda sein. Das ganze Schiff redet von eurer kleinen Heldentat.“., schmunzelte die Deltanerin. „Was Ihre Akte an betrifft, so sind die Daten zwar aktuell, aber dennoch möchte ich einen eigenen Scan von Ihnen machen.“

„Verstehe Doc.“

„Gut, würden Sie die Kleinen auf das Biobett setzen?“ Sheridan tat wie geheißen und hob beide Kinder auf das Biobett. Asjiima kam mit einem Medo-Tricorder angelaufen und startete den Scan.

„Ich bin Doktor Asjiima. Aber ihr dürft mich Asjiima nennen, Kinder. Gefällt es euch hier an Bord?“, fragte Assjiima. Sie versuchte mit den Kleinen ins Gespräch zu kommen, um die Zeit der Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten.

„Es ist okay.“, kam es von Michael. Amanda grinste breit. Sie war noch von Milseyas Präsentkorb beeindruckt.

„Freut mich für euch beide.“ Der Scanner kündigte durch ein Piepsen einen neuen Scan an. Nach einigen Sekunden sah Asjiima auf. Fragend wandte sie ihren Kopf an Sheridan.

„Das ist merkwürdig.“

„Was denn, Doktor?“ Asjiima ging zum Hauptdisplay, das in der Wand eingelassen war, und übertrug die Tricorderdaten in den Hauptcomputer.

Auf dem Display erschienen DNS-Stränge.

„Sehen Sie hier. Diese DNS-Sequenzen sind menschlich. Doch diese hier irritieren mich.“

„Weshalb Doktor? Ich kenne mich mit Warpantrieben aus. Aber in Genetik bin ich fast an der Akademie durchgefallen.“

„Nun, diese Sequenzen sind deltanisch.“ George wölbte eine Braue, diese Bewegung wirkte in diesem Moment regelrecht vulkanisch.

„Nun, das kann ich erklären Doktor.“ Asjiima nickte.

„Mein Großvater hatte eine Affäre mit einer Deltanerin namens Marlesia. Die Beziehung hielt fast zwei Jahre. Dabei wurde mein Vater geboren. Nur konnte Marlseria nicht mit Kindern umgehen, weshalb die Beziehung in die Brüche ging. So wuchs mein Vater bei meinem Großvater auf. 3 Jahre später heiratete er wieder.“

„Sie wissen, was das heißt.

„Der Zölibatseid wurde verletzt“, antwortete Sheridan wissend. Asjiima sah ihn entgeistert an. Dies war ein Ding der Unmöglichkeit. Jeder Deltaner der Starfleet beitrat, verpflichtete sich zum Zölibat, um sexuelle Verwirrungen mit menschlichen Crewmitgliedern zu verhindern. Doch Sheridan war der Beweis, dass es doch dazu kommen konnte.

„Dann sind Sie zu einem Viertel Deltaner, ihre Kinder zu einem Achtel. Interessant.“ Asjiima sah wieder auf die Daten.

„Mal von dieser Sache abgesehen, erfreuen sie sich absoluter Gesundheit.“

„Danke Doc.“

„Bitte. Und nun Commander werde ich noch Sie scannen. Wenn Sie sich auf das Biobett setzen würden?“

„Natürlich.“ Asjimma nahm nun auch einen Scan an Sheridan vor. Dabei sah sie in seine Augen. Sie waren wahrhaftig deltanischer Herkunft.

Mrs. Telek nahm kerzengerade Platz hinter ihm Schreibtisch, als Sheridan mit seinen Kindern erschien.

„Commander Sheridan? Ich habe Sie bereits erwartet. Nehmen Sie bitte Platz.“, bot die Vulkanierin George den Stuhl mit einer kargen Handbewegung an, während sie das Trio beobachtete.

„Hallo Kinder. Ich bin Mrs. Telek. Eure Lehrerin hier an Bord der Community“, begrüßte Telek die Kinder nochmals.

Höflich erwiderten die Kleinen den Gruß.

„Mrs. Telek. Ich habe hier die Schulunterlagen von der Excelsior mitgebracht.“

„Sehr weise, Commander. Ich werde mich gleich damit befassen. Wie ich der Datenbank entnehm,e sind Sie allein erziehender Vater?“

„Das ist richtig, Mrs Telek. Es ist nicht immer einfach.“

„Gewiss. Ihre Kinder werden in eine Ganztagsbetreuung aufgenommen. Bringen Sie ihre Kinder um 7 Uhr morgens hier her und abholen können Sie sie ab 17 Uhr.“

„Ausgezeichnet.“

„Nun, Kinder, ihr könnt gleich am Unterricht teilnehmen und euch mit euren neuen Klassenkameraden vertraut machen.“ Telek wirkte aufgrund der vulkanischen Disziplin wie eine strenge Gouvernante, die kein Kichern duldete.

Doch Michael nickte leicht und nahm Amanda an die Hand.

„Okay, dann bis heute Abend Kinder. Mrs Telek. Viel Glück.“ Sheridan verabschiedete sich mit einem Kuss auf die Wangen seiner Kinder und bedachte Telek mit einem viel sagenden und warnenden Blick. Telek reagierte wie jeder Vulkanier auf eine solche Bemerkung. Sie hob ihre Augenbraue.

„Kommt Kinder.“ Mrs Telek führte nun die Kinder in das angrenzende Klassenzimmer.

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… „78“… Niemand hatte ihn etwas gesagt… „79, 80“… Niemand hatte ihn etwas gefragt…. „81“… Niemand hatte ihn durchsucht… „82, 83, 84“… Niemand hatte ihm etwas getan… „85, 86“… Niemand hatte ihn gefoltert… „87“… Warum war er nochmal hier? ... „88, 89“… Wie lange war er nun schon hier eingesperrt? … „90, 91“ … Zwei Tage? Oder drei? … „92, 93“ … Oder noch länger? … „94“… Er wusste es nicht… „95, 96“ … Was war aus Ijoula und T’Andorla geworden? … „97“… Lebten Sie noch? … „98, 99“… Hoffentlich! … „100!“

Schwer atmend beendete O’Tra seine Liegestütze und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche, die ihm vor einigen Stunden zusammen mit einer Bohnensuppe und etwas Brot durch eine kleine Luke in der Tür gereicht worden war.

O'Tra blickte sich um. Der Fußboden und die Wände des kleinen Raumes in den ihn die Romulaner gleich nach der Landung des Shuttles gesperrt hatten, bestanden aus einer betonähnlichen Substanz. Fenster gab es keine, an der Decke befand sich jedoch eine Öffnung mit einem massiven Gitter, durch die etwa Licht in den stickigen Raum fiel und die für eine notdürftige Belüftung sorgte. Die Zelle war vollständig unmöbliert, auch eine Toilette oder Waschgelegenheit gab es nicht. Inzwischen hatten sich daher schon etliche Fliegen und anderes einheimisches Ungeziefer eingefunden, das aber zum Glück O’Tra weitestgehend in Ruhe ließ und sich mehr für die Raumecke interessierte, die der Bolianer zum Abort erklärt hatte.

O’Tra sprang nach oben, bekam einen der Gitterstäbe in der Deckenöffnung zu fassen und begann mit Klimmzügen. „1, 2, 3…“

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Vendetta hatte sich alle Mühe gegeben. Dennoch...

Solak strich über die Kommode, die in seinem neuen alten Quartier stand. Es war einfach nicht dasselbe. Zwar hing auch hier das Bild, das seine Mutter gemalt hatte. Zwar hatte Vendetta den Kaleh seines Vaters und eine kleine schwarze Kiste mit einigen von Solaks besonderen 'Spielzeugen' (Vendetta hatte ihm vorhin gesagt: "Das Schloß der Kiste war so gut gesichert, da dachte ich mir, dass Sie darin bestimmt wichtige Unterlagen aufbewahren.") gerettet, aber so viel anderes war verloren...

Dinge, die Solaks seit Jahren begleitet hatte. Dinge, die seinen Eltern gehört hatten.

Sie waren für immer verloren.

Natürlich hatte er gewusst, welches Risiko er sich und seine Eigentümer auf einem Schiff der Flotte aussetzte - doch er hatte immer gedacht, dass er mit diesen Dingen zusammen untergehen würde, wenn denn überhaupt.

Dass er nun so viel verloren hatte...

Er seufzte.

Aber er so sehr er auch den Verlust seines Hab und Guts bedauerte, nichts konnte ihn über die Verlustenliste hinwegtrösten, die hinter ihm auf dem Wohnzimmertisch lag. So viele waren tot....

Als er den Namen von Chief Schmidt gelesen hatte es ihm einen regelrechten Schock versetzt. Schmidt, der alte Haudegen, 'der Mann aus Stahl' wie sie ihn manchmal genannt hatten. Schmidt, der schon so viele Schlachten überlebt hatte. Bei einem Absturz durch ein ungesichertes Frachtstück erschlagen.

Solak musste lächeln als er an seine erste Begegnung mit Schmidt dachte. Es war seine erste Nachtschicht gewesen. Der ältere Soldat hatte ihn geringschätzig von oben bis unten gemustert. "Soso, noch so ein junger Spund, der glaubt sich in der Nachtschicht goldene Sporen verdienen zu können. Und dann auch noch ein Councelor! Hör mal, Kleiner, Du hast vielleicht niedliche Ohren, aber du kannst gleich vergessen hier den Max zu machen! Kapiert?!"

Solak hatte kapiert. Und er hatte von Schmidt mehr über Vertrauen und Führung gelernt als von irgendjemandem sonst. Sie waren Freunde geworden.

Und jetzt war er nicht mehr da. Genauso wie Plakni und so viele andere...

Alles war anders.

Seine Vertretung schien nicht besonders fähig gewesen zu sein. Zumindest stapelten sich in Solaks Postfach die Anfragen nach therapeutischer Unterstützung - geschrieben an irgendjemanden, einen Councelor den es bis heute noch nicht gegeben hatte.

Was war mit der Crew passiert?

Solak rieb sich die Augen. Er wusste, dass er sich nicht in diesem Quartier verkriechen konnte. Sein Mann hatte bereits den Anfang gemacht war mit Niklan losgezogen, um den Jungen in der Kindertagesstätte erneut anzumelden und sich das aktuelle Erziehungspersonal anzusehen. Außerdem wollte er um ein neues Labor bitten, um seine Forschungen wiederaufzunehmen (auch hier hatte Vendetta mit Backups ganze Arbeit geleistet).

Nun war es an Solak, sich auf den Weg zu machen und dieses Schiff neu zu entdecken.

Sein erster Weg führte ihn zum neuen Captain. Ein Zakdornianer... Wer war nur auf diese Schnapsidee gekommen?! Aber die Flotte hatte beschlossen und Solake würde folgen. Er wollte sich nicht schon wieder mit einem Captain anlegen. Davon hatte er genug - und die Crew vermutlich auch. Also ließ er die Standpauke und eine ganze Reihe von Ermahnungen über sich ergehen und nickte ergeben zu allem, was Cpt. Tanrim ihm sagte.

Schließlich hatte er es überstanden und war offiziel wieder vollfertiger Councelor dieses Schiffes.

Ein kurzer Rundbrief an alle Führungsoffiziere und eine kurze Notiz am digitalen schwarzen Brettes des Schiffs waren alles, was auf seine Rückkehr hindeuteten. Den Rest würde die Gerüchteküche übernehmen.

Als nächstes suchte er sein Büro auf. Auch hier... Standardeinrichtung, die so neu roch wie sie war. Nichts deutete mehr auf den Rückzugsort hin, den Solak aufgebaut hatte.

Er warf einen kurzen Blick in die Akten und lud sich dann alle Berichte seines Vorgängers, die offiziellen Logbücher der letzten Mission bis heute sowie die Personaldaten aller Neuen auf PADDs.

Es lag viel Arbeit vor ihm.

Aber diese Arbeit konnte warten. Das Wichtigste war, dass er sich nun endgültig der Crew stellte. Sie mussten wissen, dass er zurück war. Und sie erwarteten sicherlich eine Erklärung, eine Entschuldigung dafür, dass er sie im Stich gelassen hatte.

Solak hatte für sich beschlossen bei seiner offiziellen Geschichte zu bleiben, die die er auch TeNeues erzählt hatte. Sie war vielleicht nicht ganz wahr, aber so nah an der Wahrheit, dass es für ihn selber fast beängstigend war.

Er nahm seine PADDs und ging über den Korridor in das Kasino. Auch wenn die Crew noch nicht wieder vollzählig an Bord war, war der Raum dennoch gut gefüllt. Der Councelor holte sich bei Tassadar einen Tee und plauschte kurz mit dem Barmann. Dann suchte er sich einen Tisch in einer ruhigen Ecke und sah sich um. So viele neue Gesichter...

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