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...mit Sicherheit ein gutes Gefühl!

Der Kreis der 12


USS Community

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Es war überwältigend! Schon während des kurzen Weges über den Platz hatte Assjima vor Staunen den Mund kaum mehr zubekommen und dem Gespräch zwischen H’Qar und der Pilotin nur mit halbem Ohr gelauscht. Doch der Anblick, der sich ihnen bot als sie den Torbogen durchschritten war wirklich berauschend. Die Deltanerin zögerte einen Augenblick, bevor sie den Anderen in die große, runde Halle folgte. Ein Raum in seiner Perfektion unendlich schön. Sein Zentrum bildete ein absolut perfekter Lichtkreis. Kein Anfang und kein Ende, ein jeder Punkt gleichweit vom Zentrum entfernt - keine Benachteiligung, keine Vorteilnahme … die ideale Ordnung! Die Einheit des Absoluten, Vollkommenheit … Assjima stockte der Atem. Obwohl das strahlende Licht ihre Augen blendete, konnte sie kaum den Blick von diesem faszinierenden Bild nehmen.

Doch plötzlich flammten die Wände auf. Sie sah Bilder von endlosen tiefen Wäldern in denen kleine Seen eingebettet waren. Da – ein Schatten! Nein, es war ein Mann, der durch die Wälder rannte. Er war glatzköpfig, trug ein langes helles Gewand und sprang leichtfüßig durch das dichte Unterholz. In seiner Hand trug er einen langen Stab mit einer leuchtenden Kristallkugel am oberen Ende. Plötzlich hielt der Mann inne, lauschte in den Wald hinein, stand ganz still. Ein Rauschen ging durch die Bäume, das Unterholz bewegte sich und von allen Seiten kamen Tiere langsam auf ihn zu. Sie stellten die Ohren auf, witterten in seine Richtung, kamen vorsichtig näher … und der Mann erhob seine Stimme. Nagaschura sprach zu den Tieren – Assjima hatte die Worte bereits in der Schule gelernt und kannte sie auswendig – er legte den berühmten Eid ab: „Ihr Tiere des Waldes! Hörtet meine Stimme. Ich spreche zu euch im Auftrage meines Volkes. Wir, die Nerillar geloben euch zu schützen und zu bewahren. Damit unser gemeinsamer Planet Seyalia bis in alle Ewigkeit Kal'Tyar Seterra Nerillar (die erste und wahre Heimat) bleiben wird!“ Der Kristall am Ende des Stabes leuchtete auf und Assjima schloss geblendet die Augen. Hatte sie da an der Wand dieser Halle doch tatsächlich Nagaschura, den großen mystischen Einer ihres Heimatplaneten gesehen. Als sie die Augen wieder öffnete bot sich ihr ein anderes Bild: runde, farbige Häuser, dicht an dicht gedrängt, ein kleines Bistro an einer Straßenecke gefüllt mit jungen lachenden Deltanern … plötzlich löste sich dieses Bild auf um einer neuen Vision Platz zu machen: aus dunklem Gestrüpp erschienen die heiligen Ruinen von Eschkarabu. Die Wände wurden kurz dunkel. Sterne glommen auf und ein Raumschiff durchflog den Orbit des grün-blauen Planeten. Es war die Magellan – das erste terrestrische Raumschiff, welches Delta erreichte. Dann ein gewaltiges technisches Etwas und das Gesicht einer jungen Deltanerin, von dem deltanische Kinder träumen, wenn sie die Sehnsucht nach Abenteuer und dem großen Unbekannten packt: Lieutenant Ilya und V’ger. Das Gesicht verblasste und an seiner Stelle sah Assjima erneut das Gesicht des alten Nagaschura. Er bewegte die Lippen und formte erneut die wohlbekannten Worte: “Bewahrt Kal'Tyar Seterra Nerillar!“

Die Ärztin zuckte zusammen … “das Ende alles Seins!“ Waren das nicht die Worte des Romulaners gewesen? Doch sie sollte doch bewahren! Sie riss sich zusammen und wendete ihre Blicke den Kollegen zu. Alle starrten sie mit großen Augen auf die Wände. Lucas hatte sogar den Mund weit offen stehen. Ob sie das gleiche sahen wie sie es tat? Ob sie alle Bilder von Delta an den Wänden vor Augen hatten? Assjima drehte sich zu dem hinter ihr stehenden Klingonen um. H’Qar hatte die Augen misstrauisch zu schmalen Schlitzen zusammen gezogen und wirkte angespannt. Sie empfing kurz eines seiner Gedankenbilder, welches ein mächtiges Trinkgelage zeigte. Nein, er sah definitiv etwas anderes als sie.

„Bewahre die einzig wahre Heimat!“ Die Deltanerin nahm ihren Tricorder und schritt vorsichtig auf den Lichtkreis zu. Nachdem sich die Augen an das helle Licht gewöhnt hatten, konnte sie die im Licht stehenden Gestalten besser ausmachen. Sie kannte diese Szene bereits. Genau dieses Bild hatte sie in den Gedanken Katams geschaut. Es war absolut identisch ... nein, es war doch nicht gleich. In Katams Bild hatte sie zwölf Personen gesehen, hier standen nur neun. Drei Plätze waren leer.

Als sie zögernd am Rande des Lichtes halt machte, hörte sie die Stimme des Sicherheitschefs. „Doktor, gehen Sie nicht weiter. Lassen Sie mich erst überprüfen, ob es ungefährlich ist.“ Sie drehte sich um und versuchte den Lieutenant im Dunkel des Raumes auszumachen. „Ich bin mir sicher Lucas, dass ich ohne Gefahr hineingehen kann. Es ist ein Kreis!“ Er konnte es nicht wissen. Niemand in dieser kleinen Gruppe, die da hinter ihr im Dunklen stand, konnte es wissen. Die kosmischen Geheimnise der Magie und ihre Sprache waren nicht vielen vertraut. „Der Kreis ist ein Symbol des Schutzes gegen böse Geister und Dämonen. Das Licht und der Kreis beschützen diese Wesen und sie werden auch mich beschützen!“ Entschlossen trat sie in das Licht. Nichts passierte. Assjima atmete erleichtert auf, denn allzu oft hatten Symbolik und Magie nicht viel mit der Realität zu tun. Doch hier war irgendwie nichts so richtig real.

Keine der Gestalten rührte sich, als sich die Deltanerin vorsichtig im Kreis von einem zum anderen bewegte. Neun verschiedene Spezies, die ihr alle bekannt waren: eine Bajoranerin, ein Klingone, eine Orionerin und eine weibliche Breen, eine Cardassianerin, ein Ferengi-Mann und ein Andorianer, ein Betazoide und sogar eine Terranerin. Alle standen sie vollkommen unbeweglich. Sie wirkten wie Statuen. Kein Muskel zuckte in ihren Gesichtern. Und alle lächelten sie ein tiefgefrorenes Lächeln.

Assjima scannte alle gründlich. Sie lebten, waren sogar kerngesund aber befanden sich in einer Art Stasis. Wie war das nur möglich? Nirgendwo waren Anschlüsse zu sehen. Wie wurden sie ernährt? Warum konnten sie in diesem Zustand stehen? Und sie träumten. Die sich bewegenden Augäpfel unter den geschlossenen Lidern waren mit dem Tricorder deutlich auszumachen. So unterschiedlich diese neun Spezies auch waren, hatten sie doch eines gemeinsam: ihre Träume bestanden aus Bildern, die nun von allen Seiten auf die Deltanerin eindrangen. Es waren ganz normale alltägliche Bilder – glückliche Bilder aus glücklichen Tagen. Ein bajoranischer Schulabschluss, die Feier des Ferengi nach einem gelungenen Geschäft, ein Klingone, der stolz seinem Sohn die Hand auf die Schulter legte, eine cardassianische Mutter in mitten einer Kinderschar … nur die Bilder einer Person konnte Assjima nicht richtig verstehen. Der Traum der Breen ließ sie unwillkürlich frösteln. Sie suchte den ungefähren Mittelpunkt des Kreises und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Am Übergang zwischen Licht und Schatten konnte sie nun undeutlich die neugierigen Gesichter ihrer Kollegen wahrnehmen. „Sie schlafen! Und sie träumen! Es ist unglaublich. Ich kann ihre Kinder sehen, ich sehe die Großeltern, ich … das sind ganz normale Familien … es ist wie ein kleines Universum in einem perfekten Kreis … es ist alles da – alles was Glück und Frieden bedeutet.“ Sie stockte kurz und drehte den Kopf als ob sie lauschen würde. „Und ich glaube, ich habe soeben eines der ungelösten Rätsel unseres Universums gelöst – ich könnte nun den Paarungsakt der Breen genauestens beschreiben. Ups – das ist aber eine ziemlich unterkühlte Angelegenheit.“

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H’Qar ging durch den Torbogen und das erste was er Sah waren die verschiedenen Personen die dort in einem Kreis standen und nicht einen Muskel rührten, alle waren in ein gleißendes Licht gehüllt. Eine Bajoranerin, ein klingonischer Krieger, eine Orionerin, eine Breen, eine Cardassianerin, ein Ferengie, ein Andorianer, ein Betazoide und eine menschliche Frau, sie alle standen in einem Kreis angeordnet, aber einige Plätze waren anscheinend noch frei und sie schienen zu schlafen. Sein Blick glitt an den Schläfern vorbei, an die Wände.

Was er dort sah versetzte ihn ins Staunen. Es war bemerkenswert das er es erst jetzt bemerkte. Die Wände waren über und über mit klingonischen Reliefs übersäht. Und sie zeigten verschiedene Abschnitte der Geschichte. Dort sah er die Bilder von der Stadt Tong Vey die von einem riesigen Heer, unter der Führung Imperator Sompek, 10000 Klingonen waren es nach den alten Geschichten. Sie hatten die Stadt nach dem sie sich ergeben hatte dem Erdboden gleich gemacht. Dieses geschah lange bevor Kahless den Klingonen, den Ehrenkodex brachte.

Ein weiteres Bild zeigte Kahless und Morath wie sie im Kampf verschlungen waren. 12 Tage haben Sie gekämpft bis Kahless gewann.

Das nächste Bild Zeigte wie Kahless den Tyrannen Molor vernichtete und das Klingonische Reich formte. Gleich daneben wurde auf einem kleinerem Bild gezeigt wie das klingonische Wappen das Trefoil entstand. Kahless stand vor seinen drei Verbündeten die Ihre D’K-tagh zu Kahless Füßen legten.

Mit den Spitzen nach außen gerichtet, die Griffe aneinander, bildeten sie die Form eines Kleeblattes. Kahles verbad die drei Dolche mit einem Kreis.

Viele Bilder waren an den Wänden, die verschiedensten Jahrhunderte waren dort aufgereiht. Es war erstaunlich, das hier mussten Klingonen erbaut haben. Oder jemand der sich sehr gut mit klingonischer Geschichte auskannte.

Ein weiteres Bild zeigte wie die Hur'q Qo’noS überfielen und das Schwert des Kahless stahlen.

Weitere Bilder zeigten Szenen aus verschiedenen Kriegen, gegen die Menschen, die Romulaner, die Borg, die Nausikaaner, den klingonischen Bürgerkrieg, die Cardassianer und der Krieg gegen das Dominion.

Es war wirklich erstaunlich wie Detailgetreu diese Reliefs gearbeitet waren, es Muß Monate wenn nicht sogar Jahre gedauert haben sie in diese Wände zu integrieren.

Aber wieso waren hier nur klingonische Bilder wo doch auch noch wenigstens acht andere Spezies hier anwesend waren. Und gerade Cardassianer und Breen sollten sich in einer solchen Umgebung nicht wohlfühlen.

H’Qars Augen verengten sich zu Schlitzen. Seine Betrachtungen wurden unterbrochen als Dr. Assjima in den Kreis ging und sich dort niederließ. Sie sprach von unverständlichen Dingen, „Sie schlafen! Und sie träumen! Es ist unglaublich. Ich kann ihre Kinder sehen, ich sehe die Großeltern, ich … das sind ganz normale Familien … es ist wie ein kleines Universum in einem perfekten Kreis … es ist alles da – alles was Glück und Frieden bedeutet. ... „Und ich glaube, ich habe soeben eines der ungelösten Rätsel unseres Universums gelöst – ich könnte nun den Paarungsakt der Breen genauestens beschreiben. Ups – das ist aber eine ziemlich unterkühlte Angelegenheit.“

Die Ärztin musste den Verstand verloren haben.

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Vinaras Blick fiel auf die ungewöhnlichen Reliefs an den Wänden, von denen die meisten Andorianer darstellten und auch die anderen schienen einen Bezug zur andorianischen Heimat oder vielmehr deren Mythologie zu haben. Viel verstand sie nicht davon, nur an einigen Stellen konnte sie eine Art Zweikampf sehen zwischen Toshran, dem Gott des Chaos und Wraduq, welcher die Harmonie repräsentierte. Dann veränderten sich die Bilder auf einmal, die Reliefs schienen in den Wänden zu verschwinden und machten moderneren Darstellungen Platz, welche den Krieg Andors gegen Vulkam thematisierte. P'Jem, ein vulkanisches Kloster aus dem 22. Jahrhundert, diesmal als farbige und zum Teil sogar animierte Darstellung, der erste Kontakt mit den Menschen, gefolgt von weiteren Begegnungen bis hin zur Gründung der Föderation. Dann, nach einer Weile Bilder die sich primär der vulkanischen Geschichte widmeten. Surak, wie er seine Philosophie des Friedens und der Logik entwickelte; deren gespaltene Aufnahme in der Bevölkerung, welche schließlich darin gipfelte dass jende Vulkanier die sich noch ihren alten Traditionen verpflichtet fühlten den Planeten verließen. Ihr Ziel - das war seit dem 23. Jahrhundert allgemein bekannt - Romulus.

Die Andorianerin sah die anderen Teammitglieder an. Jeder von ihnen musste wohl Bilder seiner eigenen Heimat vor Augen haben; irgendein Mechanismus lieferte auf die jeweilige Spezies und wie es schien sogar individuelle Person zugeschnittene Darstellungen, welche sich größtenteils auf das Gebiet der Mythologie und Geschichte bezogen. Doch wozu genau sollte das dienen?

Als Assjima auf den Lichtkreis zuging wurde Vinaras Aufmerksamkeit wieder auf die neun Personen welche dort standen gelenkt. Sie vernahm Bishops Einwand und die geradezu naiv wirkende Erklärung der Ärztin, welche die Andorianerin unter anderen Umständen zu einem sofortigen Protest bewogen hätte, doch irgendetwas hier hinderte sie daran. Auf jeden Fall war sie erleichtert dass der Deltanerin nichts geschah; als diese auf das Paarungsritual der Breen zu sprechen kam meinte Vinara sogar: "Schreiben Sie es in verständlichen Worten auf und geben es bei Gelegenheit Talana zu lesen." Sie selbst scannte derweil immer noch den Raum; sie hatte schon vor dem Erscheinen der Bilder damit begonnen, konnte aber nach wie vor nicht schlau werden aus der Fülle an Daten welche sich zum Teil sogar scheinbar widersprachen. Vielleicht eine bewusste Irreführung der Sensoren um das Geheimnis zu wahren?

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Was immer die anderen möglicherweise sahen, niemanden erstaunten die Bilder auf den Wänden mehr als die Haliianerin. Und das obwohl sie so etwas von der Halle ihrer Gedanken doch eigentlich gewöhnt war.

Doch es lag weniger an der Tatsache, dass diese Halle ihr auf ähnliche Weise Bilder zeigte. Es lag an den Bildern selbst. Bajoranische Bilder.

Zunächst jedoch stürzte das Ganze auf sie ein. Ein regelrechtes Chaos an Bildern und Strukturen zeigte sich vor Milseya. Ungeordnet. Unscharf. Als sie verursachte in den Bilder einen Sinn zu erkennen oder ein einzelnes davon bewusst zu sehen, verstärkte sich die Unordnung nur noch weiter. Beinahe schien es so, als überlagerten sie sich mit Absicht in mehrere Schichten. Aus reiner Gewohnheit, so als hätte sie vergessen, wo sie sich befand, versuchte Milseya die Bilder mit ihren Gedanken zu kontrollieren – wie sie es bei ihrem Canar immer tat. Das verschlimmerte das Ganze jedoch nur noch mehr. Nun begannen die Bilder und Erscheinungen sich in noch rasanter Folge übereinander zu legen.

Ihr wurde schwindelig. Milseya schloss die Augen und lehnte sich an die Wand.

Eine glühende Explosion, dessen Grellheit sie auch hinter den geschlossenen Lidern wahrnehmen konnte, ließ sie zusammenzucken. Sie legte eine Hand vor die Augen und öffnete sie vorsichtig .. und war augenblicklich gebannt von dem einmaligen Schauspiel vor ihren Augen, das die Wände der gesamten Halle bedeckte.

Ein gewaltiges Wurmloch hatte sich vor ihr geöffnet. Golden leuchtete es weithin in den Weltraum.

Seine imposante Kraft zog Milseya in ihren Bann und erdrückte sie schier mit seiner Größe. Das unbeschreibbare Spiel der Lichter fesselte sie regelrecht an der Wand fest.

Fasziniert beobachtete die Pilotin wie neun leuchtende Flugkörper das Wurmloch verließen. „Die Tränen der Propheten“, flüsterte Milseya ergriffen.

Das Wurmloch schloss sich. Einzig die Drehkörper leuchteten in dem Dunkel des Alls auf. Sie verharrten für einen Moment an ihren Positionen. Ihr strahlendes Licht wirken hypnotisierend. Dann flogen, nein sie glitten regelrecht langsam einem Planeten entgegen. Bajor.

Als die Körper in der Atmosphäre verschwanden, wandelte sich das Bild. Plötzlich stand Milseya inmitten einer riesigen Stadt, die jener in der sie sich befand ähnelte. Dies musste Ba'hala sein. Die Stadt, die 10 000 Jahre als vermisst galt. Das Zentrum des alten Wissen. Der Kern der bajoranischen Kultur.

Vor ihren Augen erstreckte sich die beeindruckende lebendige Stadt, als auf einmal in schneller Abfolge Zeugnisse der bajoranischer Kultur erschienen und wieder verschwanden: Bauwerke, Musik, Kunstwerke, Entdeckungen, Literatur, Wissenschaft...

Milseya konnte die Bilder nicht einmal fassen, so schnell rasten sie an den Wänden vorbei und erloschten. So wie das Bild von Ba'hala.

Es wich dem einer riesigen Ruinenstadt.

Die Wände wurden dunkel. Immer noch gebannt starrte Milseya auf diese. Doch es geschah nichts weiter. Bedrückt senkte sie den Kopf. Das Ganze war ein wundervolles Schauspiel gewesen. Es war aufregend gewesen - und zugleich hatten die Bilder eine unsagbare wunderbare Ruhe ausgestrahlt.

Als sich Milseya von der Wand löste, begann die Wand hinter ihr schwach zu leuchten. Sie drehte sich um und sah in ein altes, gütiges Gesicht einer Bajoranerin, die sie sanft anlächelte. „Siehe im Inneren nach Lösungen“, sagte sie. Ihr Bild verblasste.

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Was hatte Vinara da soeben vorgeschlagen? Sie solle eine wissenschaftliche Arbeit in erotische Literatur umwandeln? Assjima war sich nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. Es waren einfach zu viele fremde Bilder in ihrem Kopf. Sie erhob sich langsam und schaute sich noch einmal um. Ein absolut perfekt geformter Kreis. Die Symmetrie wurde nur durch die drei leeren Plätze unterbrochen … und durch sie selber. Ein ungutes Gefühl beschlich die Deltanerin. Es war nicht richtig! Sie war ein Störfaktor. Jeder, der nicht zum Kreis der Zwölf gehörte hatte in diesem Lichte nichts zu suchen. Auch ihr Platz war auf der anderen Seite der Grenze – im Dunkel des Raumes. Mit vorsichtigen Bewegungen ging sie zurück zu den anderen.

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Irritiert blickte die erste Offizierin zu den einzelnen Mitgliedern des Außenteams. Alle außer Assjima sahen die Wände an. Selina wand ihren Blick vom Kreis der Zwölf ab und sah ebenfalls zur Wand.

Flammen loderten ihr entgegen, karges Ödland und ein verdunkelter Himmel war zu erkennen. Chaos herrschte wohin man sah.

Eine dunkle Gestalt war zu erkennen. Blitze erhellten immer wieder die Szenerie und Selina verstand endlich was sie da eigentlich sah. Es war Nimh.

Er war damals von den Allmächtigen geschaffen worden um das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse im Universum wieder herzustellen. Nach seinem Abbild waren sie selber und Nathan erschaffen worden.

Selina hatte nie sehr viel auf diese Legende gegeben. Das einzige was für sie je greifbar gewesen war, war ein Amulett, welches man ihr seit sie sich erinnern konnte um den Hals gelegt hatte. In ihm war der Geist von Nimh. So richtig hatte Selina all dies nie verstanden bzw. hatte sie sich nie wirklich darum Gedanken gemacht. Aber jetzt sah sie diese Bilder.

Bilder die ihr zeigten wer ihr Vorfahre war, Bilder die ihr zeigten, dass ihre Existenz Sinn machte, sofern man die Fähigkeiten die sie mit sich brachten, richtig einsetze.

Nachdem das Gleichgewicht wieder hergestellt worden war, verschwand Nimh. Niemand hatte ihn je wiedergesehen.

Selina wurde klar, dass Graig Evans Nimh gefunden haben musste oder zumindest den Code für die Genstruktur. Evans war ein teuflischer Mann gewesen. Ohne jede Skrupel hatte er das Geheimnis von Nimh für seine Zwecke mißbraucht.

Ein Lächeln huschte über Selinas Gesicht. Bei ihr war sein Plan nicht ganz aufgegangen.

Ihr Blick fiel zurück auf den Kreis der Zwölf. Das Licht, das davon ausging war so hell und warm. Ein Gefühl von Ruhe und Frieden breitete sich in ihr aus. Ganz gleich, ob man nun religiös war oder nicht, für Selina war dies ein heiliger Ort.

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Ein unsanftes Rütteln weckte Marlesia auf. Die ehemalige Starfleetangehörige hatte sich in eine alte Decke gehüllt. Der alte tarkalianische Frachter war im Begriff jederzeit auseinander zu brechen. Doch Sie hatte kaum eine Wahl, als Sie flüchten musste. Etwas eckiges piekste in ihre Seite. Sie tastete in ihrer Jackentasche und fand ein PADD.

Ein Sternenflottenpadd. Neugierig aktivierte Sie es. Es befand sich ein Brief darauf. Von Clark Sheridan. Ihrer großen Liebe. Nur der Gedanke, an den großen muskulösen Sternenflotten Commander der er damals war, ließ ihr Herz Warm werden. Sie genoss dieses innere Wärme, versuchte sich darin einzuhüllen.

2 Jahre waren Sie zusammen, hatten ein Kind, einen Sohn gezeugt. Nur war ihr Mutterglück von kurzer Dauer. Es schmerzte ihr so sehr das sie nie wirklich am Aufwachsen ihrer Nachkommen beiwohnen konnte. Ihnen Liebe zu geben. Einfach eine Mutter zu sein. Walther wuchs bei Clark auf. Sie sah auf Fotos wie aus dem Säugling ein Mann wurde der ebenfalls bald selbst Kinder hatte. Sie war stolz auf ihre Nachkommen. Sie alle hatten die sanften Gesichtszüge ihrer Familie geerbt.

Sie öffnete den Brief und begann zu lesen……..

Liebste Marlesia………

Warum musste es soweit kommen? Warum mussten wir unsere Familie auflösen nur um sie zu Schützen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich bedauere es nur. Bis heute nach all diesen Jahren liebe ich dich immer noch aus vollem Herzen. Zwar liebe ich meine jetzige Frau ebenfalls. Aber nicht so stark wie ich dich liebe.

Ich wünschte du hättest erleben können wie Walther groß wurde. Er ist ein guter Junge. Es ist schon erstaunlich dass er heute selbst Großvater ist. Er ist mir und dir so ähnlich. Auch unsere Urenkel kommen nach dir. Besonders Amanda. Sie ist ein Wirbelwind, eigensinnig und dennoch Charmant. Ich hoffe nur das wir alle eines Tages wieder als Familie vereint sein werden. Doch der Grund warum ich dir schreibe ist ein anderer.

Marlesia stockte der Atem. „ Oh Clark. Du Starrkopf wirst dich doch nicht auf die Suche nach mir begeben?“ Was für eine Frage. Dachte die Deltanerin schmunzelnd. Er tut es. Das war so sicher wie das ein Klingone bei einem Tripple Reißaus nimmt. Der Prinz kommt also seiner Liebsten zur Hilfe. Dachte sich Marlesia. Und las weiter…..

DS5…….

Walther Sheridan hielt das PADD fest. Er konnte nicht glauben was ihm sein Vater hier hinterlassen hatte. Nach dem er einen Schluck Tee genommen hatte, las der Admiral weiter….

Wenn du das hier liest mein Sohn. Dann werde ich bereits Unterwegs sein um mich auf die Suche nach Marlesia zu begeben. Sie wird ohne Zweifel in Gefahr sein. Eine Gruppe von Deltanern auf Delta IV hat es sich auf ihre Fahne geschrieben gegen die Paarung mit Fremden von anderen Welten anzugehen. Dies war mit unter anderem der wirkliche Grund für den Zölibat, den jeder deltansiche Starfleet angehörige schwören musste.

Dennoch verliebten sich Marlesia und ich ineinander. Wir liebten uns wie wenn es kein Morgen mehr geben würde. Dabei hatten wir dich gezeugt Walther. Wie beide wussten das es verboten war. Dennoch taten wir es.

Ich bereue von alle dem hier nichts. Absolut nichts. Ich liebe deine leibliche Mutter von ganzem Herzen, bis zu meinem letzten Atemzug…..

Alter verliebter Naar. Dachte Walther Wütend. Die Kopernikus war verschwunden. Das Defaintklasse Schiff das auf die Kopernikus hätte aufpassen sollen hatte die alte Mirandaklasse aus den Augen verloren.

Wie soll ich dir helfen können wenn du mich abhängst Vater? Siehst du nicht das du ins sichere Verderben rennst? Fragte sich Walther……

USS Community Quartier der Sheridans……

Michael beugte sich über sein neues Projekt. Dem Modell einer Intrepid Klasse. Das Schiff war etwa einen Meter lang. Der Rumpf war noch ein halbes Gerippe. Aber die Details die man schon erkennen konnte waren beeindrucken. Michael war dabei USS VOYAGER NCC 74656 auf den Rumpf aufzutragen als das Terminal Piepste das auf dem Schreibtisch seines Vaters stand. Der Junge stand auf und sah, dass ein Brief eingetroffen war. Dieser stammte von seinem Urgroßvater.

„ Was ist denn gekommen Michael?“ fragte Amanda. Sie hielt ihren Stoffbären fest in ihrem Arm. Sie versuchte sich schier darin einzuhüllen.

„ Ein Brief von Urgroßvater.“ Antwortete Michael leise.

„ Was steht darin?“ fragte das Mädchen aufgeregt.

„ Ich lese es dir mal vor.“ Sagte Michael. Er lud den Brief auf ein Padd herunter und begann vorzulesen…………..

Nach all den Jahren will ich das unsere Familie wieder vereint ist. Ich habe nächtelang mit meiner Frau gesprochen, eurer Urgroßmutter. Sie hat eingewilligt. Ich weiß was ich von ihr abverlange. Sie hat von Marlesia gewusst, sie weiß das ich Marlesia über alles liebe. Aber Sie weiß auch das ich Sie liebe. Das Sie dies unterstützt, dafür bin ich ihr ewig dankbar und stehe in ihrer Schuld.

Walther, George, Laura, Chris und Kathleen. Bitte versucht nicht mich zu finden. Ich habe Maßnahmen getroffen die es erschweren werden der Kopernikus zu Folgen. Falls ich doch Hilfe brauchen sollte. So werde ich es euch wissen lassen. Ich weiß dass ihr wütend sein werdet. Aber ihr müsst verstehen das ich euch nicht in diese Sache nicht mit reinziehen kann. Ich alleine muss es schaffen Marlesia zu finden und Sie vor diesen Leuten in Sicherheit zu bringen. Ich will unsere Familie zusammenführen, solange ich noch lebe und es eine reale Chance dafür noch gibt. Ich möchte das ihr wisst von wem ihr abstammt. Woher ein Teil euerer Wurzeln stammt. Wurzeln auf die ihr stolz sein dürft. Auf bald meine Lieben ……

In Liebe Clark Sheridan……

Irgendwo auf einem tarkalianischen Frachter……..

„ Oh Clark.“ Hauchte Marlesia. Eine Träne lief an ihrer linken Wange herunter. Sie schaltete das Padd ab. Hüllte sich wieder in die Decke. Die Temperatur in dem Frachtraum hier war dem Gefrierpunkt nahe. Ich hoffe du kommst bald und holst mich hier Raus. Flehte die alte Deltanerin. …….

DS5…..

„ Ich muss was Unternehmen.“ Murmelte Walther. Seine breiten Schultern spannten sich an. Er musste was tun. Doch was? Die Kopernikus hatte sich aus seinem Zugriffsbereich entzogen. Ich werde mit den Kindern reden müssen. Sagte er sich im Geiste.

„ Fähnrich. Gold.“ Walther rief über seinen Kommunikator seinen Adjutanten.

„ Hier Gold, Sir.“

„ Sagen Sie alle weiteren Termine der nächsten zwei Monate ab.“

„ Aye, Sir“

„ Sheridan Ende.“ Es war Zeit zu handeln. Aber vorher müsste er erstmal mit seinem ältesten Sohn darüber reden.

USS Community Quartier der Sheridans…….

Was hat das zu bedeuten?” fragte Amanda aufgeregt.

„ Ich weis es nicht. Aber wir müssen es Dad zeigen.“ Sagte Michael. Amanda sah etwas ängstlich ihren Bruder an. Er legte das Padd auf den Tisch ab und versuchte seine Schwester aufzumuntern.

„ Willst du mir bei der Voyager helfen?“ Fragte er und zeigte auf das Halbfertige Modell des Schiffes.

„Gerne.“ Antwortete Amanda die diese Abwechslung willkommen hieß. Für die nächsten Stunden verweilten die beiden Kinder an dem Modell das stetig Form annahm.

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„Ihr wurdet nicht auserwählt.“

Die Stimme, die aus der Dunkelheit kam, klang wie Donnergrollen und war doch nicht bedrohlich.

Die Mitglieder des Außenteam drehten sich überrascht um und suchten den Ursprung der Stimme zu lokalisieren. Doch in dem Raum klang es, als würde sie von überall her kommen.

Es war Lucas, der die Gestalt als Erster wahrnahm. Nur schwer hatte er sich von dem Bild des gegen einen Löwen kämpfenden Haile Selassie lösen können. Er griff nach seinem Phasergewehr und zielte in dessen Richtung.

„Senke deine Waffe, Lucas. Dies ist ein Ort des Friedens“, erklärte das Wesen, das langsam näher glitt. Doch der Sicherheitschef hielt seine Waffe weiterhin auf das Wesen gerichtet. Erst als er es genauer sehen konnte, senkte sich eher unbewusst sein Arm.

Aus dem Dunkel trat ein humanoid wirkendes Wesen auf die Gruppe zu. Vollkommen in weiß gekleidet, schien es umgeben zu sein von einem Licht, dass keinerlei Ursprung hatte. Seine Aura strahlte Ruhe und Frieden aus. Seine Gesten war langsam, seine Worte von solch Intensität, dass die Offiziere sie nicht nur hören, sondern auch in ihrem Innersten fühlen konnten.

Als es sich dem Lichtkreis näherte, konnten die Anwesenden in das Gesicht des Wesens schauen. Es gehörte keiner bekannten Spezies an. Es war alters- und geschlechtslos. Langsam glitt das Wesen den Offizieren entgegen und studierte jeden einzelnen. Als sein Blick jeden von ihnen traf, stockte bei jedem unwillkürlich der Atem. Sie sahen sich selbst in dessen goldenen Augen.

„Lucas Bishop, Terraner, nicht auserwählt. Vinara Shral, Andorianerin, nicht auserwählt. Assjima, Deltanerin, nicht auserwählt. Selina Kyle, menschlich, nicht auserwählt.“ Das Wesen stockte als sie die letzten beiden ansah. „Milseya Anquenar, Bajoranerin. H'Qar, Sohn des Gar'Tok, Klingone. Ihr habt noch nicht entschieden. “ Sie sah die Beiden beinahe mit einer Art wissenden Lächeln an, dann nickte es verstehend und ließ die zuletzt genannten verblüfft stehen.

Zielstrebig ging das Wesen dann auf Selina Kyle zu. „Warum seid ihr hier? Warum stört ihr den Kreis der 12? Ihr seid keine Bürgen. Es liegt nicht an euch, das Sein zu bewahren!“

Der Blick des Wesen durchdrang Selina bis in ihr Innersten. Es schien, als wolle es die Frau regelrecht scannen. Vermutlich tat es das auch. Und dennoch wartete sie auf die Antwort der ersten Offizierin.

Das Wesen war so imposant, dass es Selina fast die Sprache verschlug. Es dauerte einen Moment bis sie sich gesammelt hatte und vor allem ihre Sprache wieder gefunden hatte. "Ich bin Cmdr. Selina Kyle vom Föderationsraumschiff USS Community. Wir sind hier, weil wir den Achten gefunden haben und er unbedingt hier auf diesen Planeten wollte."

„Den Achten?“ Das Leuchten um das Wesen verstärkte sich. Es kam dem Commander noch ein Stück näher. „Was wisst ihr vom Achten?“, polterte die Stimme, während sich der gleichmütige Gesichtsausdruck nicht veränderte.

Die erste Offizierin wich instinktiv einen Schritt zurück. "Wir kennen seinen Namen, dass er Romulaner ist und dass er unbedingt seine Aufgabe erfüllen muss." Selina dachte an die Geiselnahme, die die Entschlossenheit des Romulaners nur unterstrichen hatte. "Und wir sind uns seiner Entschlossenheit seine Aufgabe zu erfüllen, bewusst geworden. Deswegen sind wir hier."

„Und wo ist er dann?“ fragte das Wesen. Seine Frage wurde von den Wänden geisterhaft reflektiert.

Wo ist Katam?

Wo?

Wo ist der Achte?

"Er ist auf unserem Schiff. Er wurde von uns medizinisch betreut. Ohne uns hätte er es nicht bis hier hin geschafft. Mein Team und ich wurden hierher geschickt, um die Angaben von Katam zu überprüfen."

Das Wesen blickte Kyle ungerührt an. „Die Reise wurde unterbrochen.“ Seine Augen schlossen sich. „Bringt Katam hier her. Er wird seine Vorbereitungen hier beenden.“ Es klang nicht nach einer Bitte.

Selina riss sich zusammen. Eine dumme Bemerkung oder einen blöden Spruch würde dieses Wesen wohl nicht besonders witzig finden. Aber auf die Knie fallen würde sie vor ihm auch nicht. "Ja, wir werden ihn herbringen." Eine Frage brannte der offiziell 30-jährigen doch noch auf der Zunge. "Was wird dann mit ihm geschehen?"

Die goldenen Augen begannen zu leuchten. „Er hat es euch erklärt, doch ihr habt nicht zugehört.“

"Oh doch, das haben wir. Er sprach von Auflösung. Aber das ist ein weiter Begriff. Erklär es mir!"

„Ihr seid und bleibt Unwissende, Selina Kyle.“ Es drehte der Frau den Rücken zu und trat in den Lichtkreis. Mit einem zärtlichen Gesichtsausdruck betrachtete es die neun, die bereits den Kreis belebten. „Dies hier ist der Kreis der 12. Sie sind die Bürgen dafür, dass deine Tochter weiter leben wird. Sie geben ihr Sein, damit ihr sein dürft. Damit viele sein dürfen, werden sie eins. Dies ist die Auflösung. Dies ist die Erfüllung des Pakts.“

************

Der Bolianer runzelte unwillig die Stirn. Seine Sensoren arbeiteten einwandfrei. Wie kam diese Betazoidin nur darauf, dass dies nicht der Fall war? Für wen hielt sich der Grünschnabel eigentlich? Wenn auf dem Planeten wirklich Leben war und die Sensoren es nicht entdecken konnten, dann lag das nicht an den Sensoren, so viel stand für O'Tra fest. Mürrisch begann er die Sensoren einer Routinekontrolle zu unterziehen.

Nach gut einer Stunde war das Gesicht O'Tras noch mürrischer. Irgendetwas stimmte tatsächlich nicht mit den Sensoren. Wieso hatte er das nicht vorher gesehen? Der Bolianer ließ bereits zum dritten Mal die Routinescans laufen. Das Ergebnis war das Gleiche wie bereits zwei Mal zuvor.

Jede einzelne Sensorenphalanx funktionierte für sich innerhalb der normalen Parameter. Doch wenn die drei geschlossen arbeiteten, dann tauchten auf einmal unerklärliche Abweichungen auf. Sie waren nur minimal, dennoch konnte der Chief sich nicht erklären, woher diese rührten.

Sehr unzufrieden schickte O'Tra seien Ergebnisse an den Captain sowie an den Chefingenieur und verließ dann - zwei Stunden nach seinem eigentlichem Schichtende - die Sensorenkontrolle.

**************************

Anweisungen:

@idic: Zeit wirds.

@Außenteam: Wir müssen auf idic warten. Also Eindrücke und Gedanken, aber keine Aktionen.

@CptJones: Du weißt Bescheid.

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Die Fehlfunktionen der Sensoren war weitergemeldet... sollte sich der Chefingenieur doch damit rumärgern, schließlich war schon lange Feierabend. Außerdem sah seine neue Arbeitsplatzbeschreibung nur die Überwachung, nicht die Reparatur der Sensoren vor.

Verdammt, wo war eigentlich seine Ablösung? Seit er Lynx vor zwei Stunden wieder aus der Sensorkontrolle geschickt hatte, hatte sie sich nicht mehr blicken lassen. „O’Tra an Crewman Lynx, Sie können jetzt hier übernehmen.“

O’Tra blickte auf die Uhr. Eigentlich hatte er mit Ijoula sprechen wollen, aber heute war es dafür schon zu spät. Nach der Rückkehr von der Mission im romulanischen Imperium waren die Trill und T’Andorla für einige Zeit in einem Sternenflottenkrankenhaus auf der Erde gewesen. Inzwischen müssten die beiden aber wieder im Dienst sein. Es gab da noch viel zu besprechen…

Nun war es an der Zeit ein anderes Projekt voranzutreiben. Zum Glück ließ die zumeinst monotone Arbeit in der Sensorkontrolle genug Zeit dafür. Inzwischen waren die Vorbereitungen soweit abgeschlossen, dass der erste Praxistest beginnen konnte. O’Tra begab sich auf das Holodeck…

„Computer – Programm NCFEVB-1 decodieren und aktivieren. Autorisation O’Tra Bravo Drei Neun Sieben Zeta.“ „Programm decodiert“, meldete die monotone Stimme und ein karger Raum mit einem großen Tisch und zwei Stühlen wurde generiert. „Computer – Holodeckeingang verriegeln. Sobald jemand sich Zugang zum Holodock verschafft, Programm beenden.“ Nachdem der Computer bestätigt hatte, setzte sich der Bolianer auf einen der Stühle. „Computer – Programm starten. Sequenz 1.“

Eine etwa 25 Jahre alte menschliche Frau mit kurzen, dunklen Haaren betrat den Raum und setzte sich O'Tra gegenüber…

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Niels hatte Frühschicht und diese war nun zu Ende. Crewman Nick DiNozzo hatte ebenfalls die Frühschicht und so hatte Niels sich mit ihm im Casino zum Essen verabredet. Er war kurz ins Quartier zurückgekehrt und hatte sich etwas frisch gemacht. Schon befand er sich auf dem Weg zum Casino und erreichte er etwas vor der verabredeten Zeit. Nick war noch nicht da, daher lehte er sich an die Korridorwand und beobachtete die Crewmitglieder, die das Casino betraten und verließen. Es war schon einige Minuten über die Zeit, als Nick eintraf. "Sorry," meinte er noch leicht schnaufend, "der Sheridan hat uns heute wieder richtig gescheucht. Und vorhin hab ich noch mitbekommen, dass angeblich noch was an den Sensoren gemacht werden soll, da hat die Spätschicht alle Hände voll zu tun." Niels grinste ihn spitzbübisch an, er kannte Nick mitlerweile gut genug, um seine Aussagen einschätzen zu können. "Jetzt lass uns aber reingehen, mein Magen hängt schon auf 'halb acht'!" forderte er ihn auf.

Die beiden jungen Männer betraten das Casino. Der Raum war gut gefüllt. Hinter der Theke war Tassadar mit einigen Bestellungen beschäftigt. "Hallo, Tassadar!" begrüßte ihn Niels. "En Taro Adun!" antwortete der Bartender. "Ich nehm' Tortellini Carbonara und einen Pfirsichsaft," bestellte Niels und fügte den Kopf zu Nick gewandt hinzu: "Und du?" "Das nehm ich auch, aber mit Orangensaft, bitte." Tassadar nickte und brachte 2 Tabletts mit den gewünschten Speisen. "Danke." meinten Nick und Niels und beeilten sich einen gerade freigewordenen Tisch zu ergattern. Zum Glück war niemand schneller. Die Beiden nahmen Platz und Niels betrachtete erst einmal das Essen, es sah gut aus. Er hob das Glas und prostete Nick zu: "Zum Wohl." Nachdem dieser die Geste erwiedert hatte nahm Niels einen Schluck und machte sich dann ans Essen.

Etwas später vernahm er eine Stimme hinter sich: "Ensign, können wir uns dazusetzen?" Niels sah auf und blickte in das Gesicht von Crewman Pestalozzi. Er kannte sie aus der Astrometrie hatte aber noch nicht viel mit ihr zu tun gehabt. Nach einem kurzen Blick zu Nick meinte er: "Ja, kar." Er deutete auf einen der freien Stühle: "Bitte!" Crewman Pestalozzi stellte ihr Tablett bei dem Platz ab und winkte dann einer jungen Frau zu, die noch etwas verloren im Raum stand. "Hey Patricia, hier drüben!" Niels blickte in die Richtung, er hatte sie noch nie vorher gesehen. Mit einer dezenten Kopfbewegung deutete er in ihre Richtung. Nick schüttelte ganz leicht den Kopf als Antwort, er kannte sie auch nicht näher. Langsam kam sie zum Tisch und setzte sich neben Crewman Pestalozzi. Auf Niels wirkte sie etwas schüchtern. "Hallo, ich bin Niels van Richthoven," sprach er sie freundlich an, "und dies ist Nick DiNozzo." "Carla Pestalozzi, und meine Freundin Patricia Mandrick," stellte die Frau aus der Astrometrie vor. Patricia lächelte nur ganz leicht. Bis jetzt hatte sie noch nichts gesagt. Dafür brach Carla die Stille: "Ensign, haben sie denn die Scanns von letztens fertigbekommen?" "Ja, doch." entgegente Niels. "Wissen sie, auf der alten Primärsektion hatten wir eine Astrometrie, da war alles tiptop. Commander Shral hatte sich solch eine Mühe gegeben, alles einzurichten. Und jetzt muss alles neu gemacht werden, dass ist noch viel Arbeit, bis alles wieder so gut ist wie vorher, wo Commander Shral auch so viel zu tun hat." Crewman Pestalozzi redete wie ein Wasserfall. Nick konzentrierte sich voll und ganz auf sein Essen und Niels hörte auch nur mit einem Ohr zu. Seine Aufwerksamkeit galt mehr der anderen jungen Frau. Er wollte sie nicht unhöflich unterbrechen, aber wenn sie so weiterredete, würde Ensign Mandrick gar nicht mehr zu Wort kommen. "Das ist ja alles sehr interessant. Ensign, was haben sie denn für eine Aufgabe hier auf dem Schiff?" versuchte Niels es diplomatisch. "Ich gehöre zum OPS-Team." erwiederte sie. Sie hatte eine sanfte Stimme, fand Niels. Da fing Crewman Pestalozzi wieder an: "Und sie ist richtig gut. Wo arbeiten sie denn?" lenke sie das Gespräch auf Nick. "Ich bin Techniker." antwortete er knapp. Das schien sie erst mal zufrieden zu stellen. Als nächstes begann sie von einem Phänomen zu erzählen, dass sie vor einigen Tagen entdeckt hatte. Nick warf Niels einen genervten Blick zu. Sein Teller war schon fast leer, der von Crewman Pestalozzi noch nicht angerührt. Vor lauter Reden kam sie nicht zum Essen.

Niels hätte gerne Ensign Mandrick noch näher kennengelernt, aber mit Rücksicht auf Nick beeilte er sich mit dem Essen. Nachdem die Teller der beiden Männer leer waren, meinte Niels: "Es hat mich gefreut sie kennenzulernen. Lassen sie es sich weiter schmecken!" "Es hat mich auch gefreut." antwortete Patricia. Nick war schon aufgestanden, mit einem "Tschüß!" schnappte er sich sein Tablett und brachte es weg. Niels war nicht ganz so schnell, doch bevor Carla Pestalozzi wieder anfing etwas zu erzählen ging er auch. Nick wartete kopfschüttelnd an der Tür. Auf dem Weg zu Niels Quartier meinte er: "Richty, die war ja wohl nervig!" Niels blieb stehen. Er hatte ja schon viel Spitznamen gehabt, aber Richty. Wie er darauf jetzt kam? "Wohl wahr." antwortete er, nachdem er sich wieder gefangen hatte. "Aber wie kommst du auf 'Richty'?" "Das fiehl mir grad' spontan ein." erwiederte Nick frech. Niels verdrehte die Augen. Im Quartier angekommen berieten die Beiden, was sie mit dem Abend noch anfangen konnten.

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Katam sah auf das Padd, das Solak ihm entgegenhielt.

"Und was soll mir das sagen?"

"Dass der Planet, den Sie zu erreichen versuchen, der Dämonklasse angehört. Der Begriff 'Auflösung' erhält angesichts dieser Atmosphäre eine ganz neue Bedeutung!"

Das Gesicht des Romulaners blieb unbewegt. Nur seine Augen wirkten zugleich müde und wütend. "Lt., ich habe durchaus begriffen, was Dämonklasse heißt! Und auch, warum Sie glauben, erst ein Außenteam herunterzuschicken, das die Lage sondieren soll. Aber all das ist nicht notwendig, verstehen Sie doch endlich! Der Kreis wartet auf mich! Sie verzögern das alles nur unnötig!"

Solak überlegte, ob er seinem Gegenüber von den widersprüchlichen Sensoresignalen berichten sollte. Doch einerseits würde das Katam nur noch entschlossener machen. Und anderseits ging dem Councelor nicht aus dem Kopf, was Assjima gemeldet hatte. Schließlich entschied er sich für das Abwarten. "Das mag sein. Aber unsere Vorschriften erlauben uns nicht, Sie einfach so in eine derart tödliche Atmosphäre zu bringen. Wir müssen zuerst überprüfen, was Sie dort erwartet."

"Außerdem sind Sie neugierig und wollen wissen, was es mit dem Kreis auf sich hat." Katam hatte bei diesen Worten verächtlich grinsen wollen, doch etwas hielt ihn ab. Mit einem Mal war ihm schwindelig geworden.

Die Farbe war gänzlich aus dem Gesicht des Romulaners gewichen. "Ist alles in Ordnung mit Ihnen?"

"Jaja, es ist bestimmt nur die Aufregung. Wo waren wir? Achja: Ihre Neugierde. Ich kann ja verstehen, dass Ihre Leute den Kreis sehen wollen, aber das ist Ihnen nicht bestimmt. Nur ich darf zum Kreis!"

Der Councelor musterte seinen Gesprächspartner. In den letzten Sekunden war dessen Gesichts so weiß geworden, dass seine Lippen kaum noch sichtbar waren. "Wir sollten das zu einem anderen Zeitpunkt weiterdiskutieren. Im Moment halte ich es für angebracht, dass Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen."

Ein Teil von ihm stimmte zu. Ihm war schlecht, Schweiß war ihm auf die Stirn getreten. Seine Glieder waren von einer plötzlichen Kälte erfasst worden. Doch andererseits - wenn er nun klein beigab, dann hatten sie einen Grund, um ihn nicht auf den Planeten zu lassen. "Nein! Lassen Sie mich in Ruhe! Ich brauche keinen Arzt! Ich muß nur zum Kreis, da..."

Ungerührt sah Solak zu, wie Katam sich auf seine eigenen Schuhe übergab.

"Solak an Krankenstation. Schicken Sie bitte jemanden in das Quartier unseres romulanischen Gastes."

Nur wenig später betrat John Gilmore den Raum. Katam war mittlerweile zusehends schwächer geworden. Mit halbgeschlossenen Augen lag er ausgestreckt auf dem Sofa, seine Atmung war flach und schnell.

Gilmore scannte den Romulaner und gab ihm eine Injektion. Dann wandte er sich an den Councelor. "Ich möchte Mr. Katam mit zur Krankenstation nehmen und ihn genauer untersuchen. Es ist seltsam..."

Solak konnte nicht umhin, den Menschen gründlich zu mustern. Das war er also, Selinas neuer Freund. Auf den ersten Blick machte er schon mal einen besseren Eindruck als der unsägliche Price. Abwarten. Er würden den Mann im Auge behalten.

"Seltsam? Was meinen Sie damit?"

"Gleich. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Gilmore an Sicherheit: Schicken Sie zwei Mann auf die sekundäre Krankenstation. Wir werden unseren romulanischen Gast dorthin bringen müssen. Gilmore an Transportraum: Medizinischer Transport von Quartier II/7/34. Zwei," ein kurzer Blickwechsel mit Solak, "nein, drei Personen zum Beamen!"

Das bekannte Transportkribbeln erfasste Solak. Augenblicke spätere rematerialisierte er auf der Krankenstation.

Gilmore stand bereits über die Untersuchungsliege gebeugt und fuhr mit einem medizinischen Scanner über den Leib des Romulaners. Die Zeit schien still zu stehen. Schließlich gab der Arzt seinem Patienten noch eine weitere Injektion, scannte erneut, dann wandte er sich endlich an den wartenden Councelor.

"Was genau ist vorgefallen?"

"Wir haben uns unterhalten. Plötzlich fühlte Katam sich unwohl. Dieses Unwohlsein verschlimmerte sich rasant."

John Gilmore nickte nachdenklich. "Sein Zustand verschlimmert sich noch immer. Er hat mittlerweile das Bewustsein verloren. Sein gesamter Kreislauf bricht zusammen. Ich habe ihm Codrazine gegeben, aber selbst das zeigt keine Wirkung. Dabei gibt es keinerlei physiologische Erklärung für seinen Zustand! Der Mann ist kerngesund!"

Eine Ahnung stieg in Solak auf. Er bemühte sich, sie beiseite zu schieben, doch die Ahnung hielt sich hartnäckig. Das Außenteam musste mittlerweile den Planeten erreicht haben. Vielleicht... Er tippte sich auf die Brust.

"Cpt., hier spricht Lt. Solak. Ich brauche eine Verbindung zum Außenteam."

Tanrims Stimme klang durch den Raum. "Und warum, wenn ich fragen darf?"

"Es geht um Katam. Sein Kreislauf ist innerhalb der letzten Minuten zusammengebrochen. Dr. Gilmore behandelt ihn momentan auf der sekundären Krankenstation, doch Katams Status verschlechtert sich zusehends. Ich... Ich habe eine Ahnung, dass der Zustand des Mannes mit dem Planeten zusammenhängt."

"Councelor, Ihre Ahnung in Ehren, aber wir sind ein Sternenflottenschiff und keine Wahrsagebude!"

Erst eine Ärztin mit Träumen, dann diese seltsamen Sensoranzeigen, dann betazoide Eingebungen und nun ein Councelor mit Ahnungen! Tanrim mochte Rätsel, aber das hier ging zu weit!

Solak biss sich auf die Lippen. Er zwang sich zur Ruhe. "Captain, ich verstehe Sie. Nur... Lassen Sie mich bitte meine Hypothese überprüfen. Wenn ich falsch lag, dann wird das ein großer Lacher für die Crew. Aber wenn nicht - dann ist das vielleicht die letzte Rettung für Katam!"

Der Zakdorn seufzte innerlich. Man hatte ihn vor dieser Crew gewarnt. "In Ordnung." Er nickte der OPS zu und schon meldete sich die Stimme Cmdr. Kyles.

"Außenteam hier. Was ist los?"

Solaks Stimme wurde dazugeschaltet. Die gesamte Brückencrew lauschte gespannt, wie er die erste Offizierin über die Lage in Kenntnis setzte.

"Darum, wo befinden Sie sich? Ist dort etwas Außergewöhnliches?"

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Assjima wurde durch die Stimme Selinas aus den Gedanken gerissen. „Außenteam hier. Was ist los?“ Das gerade jetzt – hier an diesem Ort, in diesem Moment - der Kommunikator piepsen musste erschien ihr fast wie eine Entweihung. Immer noch hingen ihre Augen fasziniert an der Gestalt, die nun inmitten des Lichtes stand und beinahe liebevoll die neun Schläfer betrachtete. Die Worte des Wesens hallten in ihr nach: „Sie geben ihr Sein, damit ihr sein dürft. Damit viele sein dürfen, werden sie eins. Dies ist die Auflösung. Dies ist die Erfüllung des Pakts.“ Unwillkürlich wanderten ihre Gedanken zurück zur letzten Mission. Sie sah sich plötzlich wieder auf dem Sandplaneten und blickte dem Steinwesen ins Gesicht. Auch er gab sein „Sein“ damit neues Leben entstehen konnte. Er und seine Freunde waren die Diener des Lebens. Dieses Wesen hier gab vor, für die Sorge zu tragen, die das Sein Vieler garantierten. Es trat sehr überzeugend auf. Doch irgendwie erschien ihr das Ganze etwas zu dick aufgetragen und einen Sinn konnte sie auch noch nicht erkennen. Als sie in das Gesicht des klingonischen Sicherheitsoffiziers blickte, wurde ihr klar, dass sie nicht die einzige war, die so dachte. Entweder hatten sie es hier mit etwas wahrhaft Göttlichem zu tun oder jemand trieb einen sehr aufwendig gestalteten Scherz mit ihnen. Zu aufwendig … andererseits war sie in den letzten Wochen und Monaten auch zu oft mit dem „Göttlichem“ in Berührung gekommen. Eine Bemerkung Vinaras kam ihr in den Sinn, dass Wesen auf einer niederen Entwicklungsstufe selbst sie, eine einfache Deltanerin, für eine göttliche Erscheinung halten könnten. Und wie sollten die Vertreter von zwölf verschiedenen Spezies das Sein der Bewohner tausender unterschiedlicher Welten in diesem Universum garantieren können? Warum waren hier keine Deltaner? Warum konnte sie keinen Trill ausmachen, wo waren die El-Aurianer, die Benziden, die Gorn, die Tholianer … warum gab es nur Humanoide? Nein, es war an der Zeit, die typisch deltanische Leichtgläubigkeit ein wenig zur Seite zu schieben.

Sie wandte sich gespannt Commander Kyle zu, um zu hören, was da oben auf dem Schiff los war. Dabei viel ihr Blick auf Lt. Bishop. Er sah in seinem Kampfanzug wirklich sexy aus. Noch besser würde er allerdings aussehen, wenn er den vor Staunen weit offen stehenden Mund wieder zumachen würde.

Etwas überrascht lauschte die Ärztin den Ausführungen des Counselors. Katam war zusammen gebrochen? Dr. Gilmore konnte es nicht erklären doch Solak schien einen Plan zu haben. Assjima ahnte, was er vorhatte. Wenn er das gleiche dachte wie sie, dann könnte es womöglich wirklich die Rettung für Katam bedeuten. Es war einen Versuch wert. Und es war ungemein beruhigend zu erfahren, dass sie offensichtlich nicht die Einzige mit unorthodoxen, gelegentlich sogar skurrilen Behandlungsmethoden an Bord war.

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Dem Commander blieb keine Zeit zum Antworten.

"Er darf nicht sterben!" So gleichmütig das Wesen mit den goldenen Augen bislang erschienen war, so sehr wich diese Ruhe nun einem entsetzten Gesichtsausdruck. „Ihr dürft dies nicht zulassen. Er muss LEBEND der Auflösung beiwohnen.“

Die Stimme des Wesens donnerte wieder durch den Raum und war in jeder einzelnen Zelle des Körpers spürbar. Der Kanal zur Community war immer noch offen. "Captain? Ist Katam transportfähig? Wir sollten ihn so schnell wie möglich hierher schaffen."

Tanrim runzelte die Stirn.

"Ja, aber wir müssen uns beeilen", war die Stimme von John Gilmore zu hören.

"Dann tun sie es", fügte der Zakdorn hinzu.

Die Erleichterung war dem Wesen deutlich anzumerken. "Danke."

Selina nickte dem Wesen zu. "Außenteam, wir kehren zurück!" Alle Mitglieder des Teams lösten ihre Blicke von den Wänden, von dem Wesen und dem Kreis der 12 und begaben sich in Richtung des Shuttles. Selina verließ langsam als letztes den Raum.

"Commander?" bat das Wesen sie halt zumachen.

Die erste Offizierin hielt inne und drehte sich um. "Ja?"

Behutsam glitt das Wesen aus dem Lichtkreis. „Die Zeit der Auflösung kommt näher. Doch zwei, die ihren Platz bereits hätten einnehmen sollen, sind noch nicht erschienen. Katam hätte der letzte sein müssen, der seinen Platz einnimmt.“ Das Wesen sah Selina besorgt an und sprach weiter. „Ihr wisst mehr als ihr dürftet. Auch wenn ihr keinen Sehenden seid, so wisst ihr scheinbar um die Wichtigkeit.“ Es schien als holte das Wesen kurz Luft. „Ich möchte euch bitten, findet den Zehnten und die Zwölfte, bevor die vier Monde den Kreis umschließen.“

"Ich kann das nicht allein entscheiden. Ihr verlangt sehr viel von uns." Selina bildete sich ein, soetwas wie Enttäuschung zu verspüren. "Aber seid gewiss, ich werde alles tun, damit Captain Tanrim der Suche nach dem Zehnten und der Zwölften zustimmen wird."

Es nickte. Sie würde ihr Versprechen wahr machen. Die Hand des Wesen schien beinahe durchsichtig, als sie sie Selina reichte. "Wir werden uns wahrscheinlich nicht wieder sehen, Selina. Daher danke ich euch jetzt."

Selina ergriff die Hand des Wesens. Pure Wärme durchströmte ihren Körper. Noch nie zuvor war sie solch einem Wesen begegnet. Es musste viele Millionen Jahre alt sein. "Es war mir ein Vergnügen."

Das Wesen lächelte. Dann ließ es die Hand los "Geht."

Es kehrte zurück in den Lichtkreis und begann Katams Platz vorzubereiten. Wie aus dem Nichts öffnete sich der Boden und ein kleiner Sockel erschien. Das Wesen glitt mit einer Hand über die Oberfläche und aktivierte damit das Feld. Kleine Lichter begann aufzuleuchten, während auf der Oberfläche die winzigen Verbindungsnadeln heraus gefahren wurden, die Katam am Leben erhalten würden.

Die erste Offizierin sah dem Treiben des Wesens noch einen Moment zu, bevor sie sich umdrehte und zum Shuttle zurückkehrte. Der Rest des Außenteams wartete bereits auf sie. "Fähnrich Anquenar, bringen Sie uns zurück zur Community!"

Milseya nickte. "Aye, aye Ma'am!" Die Finger der Pilotin berührten einige Schaltelemente und das Shuttle hob vom Boden ab.

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Es war wie der bolianische Chief es gesagt hatte. Jede Phalanx für sich arbeitete fehlerfrei. Doch wenn alle Module zusammenarbeiteten, gab es diese Abweichung. Sheridan und Suval saßen gerade über einem Zugang der Primärsensoren gebeugt. Der menschliche Chefingenieur seufzte. Welch menschliche Reaktion, dachte sich Suval. Aber er hatte Recht. Beide hatten wirklich innerhalb der letzten 20 Minuten alle Register gezogen, die es zu ziehen gab. Selbst jemand vom Kaliber eines Montgomery Scott oder Charles Tucker III. hätten hier keine Lösung gefunden. Die Abweichung blieb bestehen, als ob sie eine Konstante des Universums wäre.

Resigniert legte Sheridan den Tricorder beiseite. Seine braunen Augen waren größer als sonst.

„Suval, was machen wir hier falsch?“ fragte er zum wiederholten Male. Selbstzweifel. Kein Gutes Zeichen, sinnierte Suval.

„Ich befürchte, Commander, dass wir nichts falsch gemacht haben. Unsere Untersuchung hier war meisterhaft und für die Flotte ein Musterbeispiel“, erklärte Suval. „Die Tatsache, dass die Abweichung trotzdem besteht, hat nichts mit unserer Kompetenz zu tun. Den Parametern zufolge können die Sensoren gar nicht besser funktionieren.“ Sheridan nickte.

„Sie haben Recht Suval“, meinte George. Es tat ihm gut, die rationale Stimme des Vulkaniers zu hören. Suval gehörte inzwischen zu den wertvollsten Leuten in seinem Stab.

„Wenn es kein internes Problem ist, dann ist die Ursache vielleicht außerhalb zu finden.“

„Das klingt logisch, Sir“, stimmte Suval seinem Vorgesetzten zu.

„Lassen Sie uns spekulieren, Suval“, begann George und ging in die Hocke. Suval tat es ihm gleich.

„Ein Naturphänomen scheint es beim besten Fall nicht zu sein. Keine Pulsare oder Nebel, die die Reichweite einschränken könnten. Keine Anomalien in der Nähe. Mit anderen Worten um das Schiff herum befindet sich in stellarer Hinsicht nichts außergewöhnliches.“ George biss sich auf die Lippe.

„Wenn wir ein natürliches Phänomen ausschließen können, dann kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein externer künstlicher Faktor sein“, dachte Suval laut nach.

„Daran habe ich auch gedacht“, sagte George. „Eine fremde Lebensform, die wissentlich unsere Sensoren täuscht, aber nicht ganz den Sinnen einer Betazoidin entgehen kann. Gut möglich, und es würde nicht zum ersten Mal passieren. Dann bliebe noch eine Möglichkeit.“

„Sir?“

„Wie wäre es mit einer neuen Tarntechnologie? Was vollkommen anderes als das mit dem die Romulaner und die Klingonen unterwegs sind“, spekulierte George.

„Nun bei der fortschrittlichen Technologie, die wir in der Kapsel von Mr. Katam gefunden haben, wäre es denkbar, dass die Erbauer der Kapsel auch über eine andere Form der Tarntechnologie verfügen, die unsere Sensoren erfolgreich täuscht und es wie eine Fehlfunktion aussehen lassen kann.“ Wahnsinn! Da sollte noch einer behaupten, Vulkanier hätten keine Phantasie. George konnte sich ein dezentes Grinsen nicht verkneifen.

„Sie wissen, dass wir dies nicht mit letzter Sicherheit überprüfen können. Es ist nur ein Hirngespinst, dass wir uns zurechtgelegt haben, um dem Captain etwas auftischen zu können.“

„Ein Hirngespinst, das aber absolut logisch erscheint.“

„Richtig.“ George legte seine Stirn in Falten. „Wir wissen zwar, was sie zum Teil können, Suval, aber wir wissen nicht, wer da genau seine Hände im Spiel hat. Und ob dieser in der Nähe ist. Genauso gut könnte jemand an der Sensorenkontrolle herum gespielt haben.“

„Ich schlage vor, wir begeben uns zur Sensorenkontrolle, Sir. Dort könnten wir letzte Sicherheit erlangen, um eine Fehlbedienung seitens Chief O´Tra auszuschließen oder zu bestätigen.“

„Einverstanden, Suval. Lassen Sie uns gehen.“

Wenige Minuten später war auch die Untersuchung in der Sensorenkontrolle beendet. George fuhr sich mit der Hand resigniert durchs Gesicht.

„Nichts“, zischte er. „Was haben wir übersehen?“ fragte George. Er hatte die Frage an sich selbst gerichtet. Doch Suval blinzelte kurz, so als ob er dazu genötigt wäre, eine Antwort zu formulieren.

„Vielleicht haben wir was in den mechanischen Komponenten übersehen?“

„Gut möglich, Suval. Wir haben hier noch nicht auf allen Hochzeiten getanzt“, erwiderte George. Suval wölbte eine Braue. Er verkniff sich eine Bemerkung und tat es als eine der vielen farbigen Metaphern der Menschen ab.

„Jedenfalls hat O´Tra hier nichts falsch gemacht.“ George nahm seinen Tricorder auf und schob ihn in sein Hohlster.

„Lassen Sie uns noch diese Möglichkeit durchsehen. Bevor wir die Neutrale Zone vor lauter Romulanern nicht mehr sehen“, knurrte Sheridan. Suval ließ seine zweite Braue nach oben wandern, was einem Achselzucken gleichkam.

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Vinara dachte während des Rückflugs fieberhaft nach. Sie war weit davon entfernt die Tragweite dessen, was auf diesem unwirklichen Planeten geschehen sollte wirklich zu verstehen, doch wenn es auch nur annähernd so wichtig war wie das fremde Wesen es ihnen zu erklären versucht hatte konnte es doch sein... Noch etwas war ihr aufgefallen: Fähnrich Anquenar war als Bajoranerin bezeichnet worden, obwohl ihre haliianische DNA trotz ursprünglich gleicher Anteile die Oberhand gewonnen hatte. Obendrein hatte das Wesen bei ihr und H'Qar nicht gesagt dass sie nicht auserwählt seien, sondern dass sie sich noch nicht entschieden hätten... Ob sie möglicherweise Ersatzleute waren falls die verbliebenen zwei nicht rechtzeitig kommen konnten?

Kaum war das Shuttle wieder angekommen begab Commander Kyle sich zur Brücke um dort Bericht zu erstatten. Vinara begleitete sie und als die Erste Offizierin vorerst am Ende war sah der Captain die beiden skeptisch an. "Ich nehme an Sie haben dem noch etwas hinzuzufügen, Commander?", wandte er sich schließlich an die Andorianerin.

"Ja, Captain... Es gibt leider keine Beweise dafür, aber ich denke wir sollten damit rechnen dass die Kapseln des Zehnten und der Zwölften einen ähnlichen Defekt aufweisen wie Katams Transportmittel. Mehr noch, ich würde nicht ausschließen dass diese Effekte womöglich absichtlich herbeigeführt wurden."

"Absichtlich? Meinen Sie damit Sabotage? Wie kommen Sie denn darauf?"

"Was auch immer dieser Kreis der Zwölf bezwecken soll, wenn es auch nur annähernd so wichtig ist wie das unbekannte Wesen uns sagen wollte dürfte es vermutlich auch Kräfte geben die dem entgegenwirken. Die Zwölf wollen das Sein beschützen, es dürfte aber auch, so unlogisch das klingen mag etwas oder jemanden geben der das Gegenteil will, die Auslöschung allen Seins, möglicherweise um eine Herrschaft des Chaos zu errichten... Ich weiß das klingt alles nicht sehr wissenschaftlich sondern mehr nach fundamentaler Theologie, aber die Möglichkeit dessen was ich soeben gesagt habe sollte zumindest in Betracht gezogen werden."

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H’Qar hallten noch die Worte des Wesens im Kopf umher. Er hatte von jedem den Namen und die Rasse genannt. Außerdem hatte er zu jedem etwas angemerkt. Bei allen Mitgliedern des Außenteams hatte das Wesen angemerkt nicht auserwählt. Nur bei Fähnrich Anquenar und sich selber hatte er gesagt haben sich noch nicht entschieden. Zu diesem Zeitpunkt war H’Qar ein deutliches Knurren der Kehle entglitten. H’Qar hasste es wenn jemand etwas vor gab über ihn zu wissen was er selber nicht wusste. Nicht nur das es, anders konnte er es nicht nennen, nur bei ihm und dem Fähnrich etwas anderes gesagt hatte. Nein er hatte die beiden auch in einem Atemzug genannt so als gehören sie zusammen. Oder hatte es das nur in einem Atemzug genannt weil Sie in irgendwas etwas gemeinsam hatten.

Zumal der Klingone noch nicht einmal wusste, worüber er noch nicht entschieden hatte. Dieses Wesen schien etwas zu wissen oder gab vor etwas zu wissen über das H’Qar nicht im geringsten bescheid weiß. So etwas ärgerte ihn. Wieder knurrte er und bekam was eine oder andere verwunderte Gesicht zu sehen. Er hatte auch einen kurzen Blick auf das Team geworfen als das Wesen sprach alle schienen Verwundert gewesen sein, nur Dr. Assjima schien kritisch zu gucken.

Als sie die Atmosphäre verlassen hatten, trafen sie bereits auf das andere Shuttle. Milseya gab Rupert die Koordinaten der Stadt sowie die Frequenz damit das Schutzschild das Schiff durchlassen würde, durch. Rupert bestätigte und flog los.

Wenige Minuten später landete Milseya das Shuttle auf dem Hangardeck der Community. Commander Kyle gab den Mitgliedern des Außenteams Order ihre eigenen Eindrücke in einem Bericht an den Captain zu schreiben, bevor sie sich aufmachte, um diesem direkt Bericht zu erstatten.

Milseya kam als letzte aus dem Shuttle. Das erste, das sie tat, war den engen Kragen des Schutzanzuges aufzureisen. Dann setzte sie sich auf den Boden, öffnete ihren Zopf und schüttelte ihre Haare durch. Sie hatte bereits seit über einer Stunde Dienstschluß. Endlich Zeit um über Einiges nachdenken zu können.

Noch immer in Gedanken versunken ging H'Qar aus dem Shuttle, er musste immer wieder an die Worte dieses Wesens denken, als er sich in der Umkleide des unbequemen Sternenflottenanzuges entledigte und in seine Uniform stieg.

Als er aus der Umkleidekabine kam sah er Milesya am Boden sitzen. Er ging auf sie zu.

Milseya starrte auf den Boden vor sich und ließ ihre Gedanken schweifen, als plötzlich zwei Füße in ihrem Blickfeld auftauchten. Überrascht sah sie hoch und musste erst ihre Haare aus dem Gesicht streichen und überhaupt was zu sehen.

„Sie sehen erschöpft aus? Sie sollten etwas essen, Fähnrich."

Er reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.

Milseya seufzte lächelnd und griff nach der Hand. „Klingt nach einer wirklichen sehr guten Idee, Sogh. Laden sie mich ein?“

Einladen? Bis jetzt hatte er für keine Mahlzeit auf diesem Schiff etwas bezahlen müssen. Er nahm an das es wieder ein Scherz war. Aber er scherte sich nicht darum.

„Sie haben die Wahl wo wir essen."

Milseya grinste. „Wie wäre es mit dem Casino? Ich könnte sterben für eine warme Suppe!“ Sie spürte das Jucken an ihren Unterarmen. „Aber zunächst sollte ich mich wohl umziehen.“ Sie nickte ihm zu und ging in die Umkleide. Als sie den Anzug herunter hatte, bemerkte sie, dass sich die Wunden wieder entzündet hatten. Vermutlich weil der enge Anzug an diesen gerieben hatte. Schnell zog sie sich um und kehrte zum Klingonen zurück. „Wir können.“

H'Qar ging neben dem Fähnrich. Sie sah aus als sei, sie in Gedanken vertieft.

„Was haben Sie von dieser Außen Mission gehalten? Ich fand es schon sehr außergewöhnlich. Dieser runde Raum in dem die ganzen Personen standen, war eigenartig. Woher haben die Erbauer soviel über die Geschichte gewusst?"

Das Jucken wurde schier unerträglich. Die kleine Haliianerin bemühte sich nicht daran zu denken und versuchte sich auf H'Qar und das Gesagte zu konzentrieren. „Ich fand es erstaunlich, dass sie so viel über uns gewusst haben.“ Sie blickte zu H'Qar auf. „Was haben sie gesehen?“ Unbewusst hatte sie angefangen sich zu kratzen.

„Dort waren lauter Reliefs an den Wänden und sie zeigten Szenen aus der klingonischen Geschichte. Es war merkwürdig fast als währen es Klingonen gewesen die diese Halle gebaut haben."

H'Qar blickte von Zeit zu Zeit hinüber zu Milesya und bemerkte das sie sich an den Unterarmen Kratze. Aber es war nicht seine Art sich nach so etwas zu erkundigen.

„Haben Sie etwas anderes gesehen?"

Die beiden hatten soeben die Schotts des Casinos erreicht.

Sie nickte. „Allerdings! Auch wenn ich es nicht begreife, ich habe Bajor gesehen. Das Wurmloch. Die Tränen der Propheten.“ Die Beiden fanden einen leeren Tisch und setzten sich. „Aber was ich nicht verstehe, ich glaube nicht an die Propheten. Ich halte mich nicht einmal für eine Bajoranerin.“ Sie schüttelte den Kopf. „Und dann dieses seltsame Wesen! Hatten Sie nicht auch das Gefühl, dass es ihre Gedanken liest?“

„Ich weiß nicht ob das Ding in meinen Gedanken gelesen hat, es gab aber vor etwas von mir zu wissen das ich nicht weis. Und so etwas kann ich gar nicht leiden."

Er bestellte nebenbei etwas zu essen und etwas Ale.

Er wartete nun darauf das Milesya bestellte.

„Ach und das wäre?“ Sie wandte sich an die Bedienung, der Milseya bereits mit einem bestürzten Gesichtsausdruck ansah. „Eine Tomatensuppe, scharf. Dann ein großes Omelett mit Krabben und viel Tabasco. Und eine Karaffe französischen Rotwein.“ „Alles?“, hakte der Ober nach. „Vorerst“, schmunzelte Milseya.

„Ich weis nicht was dieses Wesen zu Wissen glaubt. Aber haben Sie nicht bemerkt wie arrogant es gegrinst hat, als es sich zu Ihnen und mir gewand hat?"

„Arrogant?“ Milseya dachte nach. „Nein, ich habe das nicht so empfunden. Vielleicht war ich aber noch zu verwirrt. Das Wesen hat mich als Bajoranerin bezeichnet. Alles war bajoranisch, dabei bin ich in erster Linie Haliianerin.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß ja nicht was da unten vorgeht, aber ich denke, die haben da einen Fehler gemacht – zumindest was mich betrifft. Und was sollte das bedeuten: Ihr habt noch nicht entschieden?“

Gedankenversunken kratzte sie sich weiter.

„Genau da weiß ich nicht was ich von diesem Ding zu halten habe. Es grinste als es dei Worte ausgesprochen hatte. Ich weiß nicht ob es und einzeln gemeint hat oder zusammen. Wobei ich nicht wüsste was wir zusammen zu entscheiden hätten? Außer vielleicht was wir als nächstes zu trainieren haben."

Milseya lachte laut auf. „Vielleicht wie viele Knochen sie mir beim Training brechen dürfen? Ich denke, da würde ich gerne ein Wörtchen mitreden wollen.“ Das Essen wurde serviert. Als die Bedienung gehen wollte, hielt sie ihn am Arm fest. „Könnte ich zwei Kühlpacks bekommen?“ Er sah sie skeptisch an, nickte jedoch und ging. Die Haliianerin machte sich über ihre Suppe her.

Auch H'Qar begann zu essen.

„Haben Sie einen anderen Vorschlag was wir sonst zu entscheiden hätten?"

Er nahm einen großen Schluck Ale und sah dann wieder zu Milesya. Anscheinend hatte Sie Probleme mit ihren Unterarmen.

„Fähnrich was kratzen Sie ständig an Ihren Armen?"

Erschrocken fuhr sie hoch. „Was? Ach so.“ Sie starrte zunächst in ihre Suppe, dann blickte sie zu H'Qar. „Meine Narben haben sich entzündet. Wahrscheinlich von dem engen Anzug. Es tut mir leid, wenn es Sie stört.“ Die Bedienung kam, brachte die Kühlpacks und blieb stehen. Irritiert sah Milseya ihn an. „Ist noch was?“, fuhr sie ihn an. Er schüttelte den Kopf und ging.

„Es stört mich nicht. Es sind ja Ihre Arme."

H'Qar aß weiter und störte sich nicht daran das Milesya sich die Kühlpäds unter die Uniform schob.

„Gut ich weiß ja nicht wie es mit ihnen aussieht Aber mir hat es dort unten überhaupt nicht gefallen. Ist Ihnen eigentlich gar nicht auf gefallen das der Romulaner etwas von Wächtern erzählt hat? Ich habe dort unten nur eine Person gesehen und das sah nicht aus wie ein Wächter."

„Hmm“ Milseya hatte die Hälfte des Omeletts verdrückt. Die Kühle tat ihren Unterarmen gut. Sie seufzte leise. „Sie haben Recht. Dieses Was-immer-es-auch-ist.. sah, nun ja, mehr wie ein Beschützer aus. Ein Wächter hätte Waffen gehabt. Aber das .. dieses Omelett ist nicht scharf“, erklärte Milseya laut und sah sich verärgert um. Als sie die Bedienung sah, warf sie ihm einen bösen Blick zu, deutete auf das Omelett und brüllte „Nicht scharf!“

Dann wandte sie sich wieder H'Qar zu, nahm einen großen Schluck Wein und musste grinsen. „Ich hatte den Eindruck, es wäre so was wie ein Schafhüter.“

„Ja Wachen hätten Waffen gehabt ich weiß nicht er hätte auch so etwas wie ein Mediziener sein können? Aber vielleicht auch eine Art Priester."

H'Qar hatte sein Mahl inzwischen beendet. Er bestellte sich allerdings noch zwei Krüge Ale.

„Priester? Welcher Glaubensrichtung? Nein, ich glaube nicht. Ich denke eher, dass dieses Wesen, darauf achtet, dass dieser Pakt erfüllt wird. Es ist dafür zuständig, dass alles 'seine Richtigkeit' hat.“ Milseya zog den leeren Teller vor sich weg. Dann zog sie vorsichtig ihre Ärmel herab und betrachtete die Innenseiten ihrer Unterarme. Das Kratzen hatte es verschlimmert. Sie würde die Stellen eine Weile lang Monoi behandelt müssen. Und sie würde Verbände anlegen müssen.

Dann richtete sie den Blick auf H'Qar. „Ich stelle mir das so vor: Das Wesen, nennen wir ihn mal den 'Hüter', achtet wirklich darauf, dass 12 bestimmte Personen sich an einem bestimmten Ort zur Auflösung einfinden. Dies Frage ist doch nur: Warum? Was ist die Auflösung? Und warum ausgerechnet diese Personen? Und was zur Hölle haben wir damit zu tun?“

„Ich habe mit dieser Auflösung überhaupt nichts zu tun. Und Auflösung klingt für mich auch nicht verlockend. Diese Personen sind Wahnsinnig wenn Sie mich fragen."

H'Qar leerte einen seiner Krüge und führte sich auch gleich darauf den zweiten zu Gemüte.

„Ich nehme an Sie werden das auch in Ihrem Bericht erwähnen, oder? Ich werde meine Vermutungen ebenfalls vermerken."

Milseya nickte. „Sicher. Wer weiß, vielleicht kommt ein anderer auf die Lösung des Rätsels?“ Dann grinste sie ihn. „Wie wäre es mit einem Nachtisch, H'Qar?“

„Nein danke der Nachtisch vom letzten mal hat mir gereicht."

H'Qar verzog unwilkührlich die Mundwinkel als er an das Eis im Blätterteig Mantel dachte.

Sie lachte, winkte die Bedienung her. „Papaya mit grünem Pfeffer. Einmal!“

Dann sah sie ihn an. „Nicht jeder Nachtisch schmeckt lasch“, erklärte sie. „Sollen wir nach dem Essen noch einmal die Fallübungen durchgehen?“

„Ich werde nach dem Essen erst einmal meinen Bericht schreiben, wenn Sie möchten kann ich Ihnen danach noch eine Trainingseinheit geben. Sagen wir in einer Stunde?“

„In Ordnung. Und sie wollen wirklich nicht? „ Milseya hielt ihm lächelnd ein Stück Frucht mit massenhaft Pfefferkörnern hin. „Es ist wirklich 'pikant.“

Fee und Shane in Fragen über Fragen

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Lakov hatte all die Jahre immer darauf gehofft, dass seine Tochter zurück kehren würde. Es hatte Nächte gegeben, da war er aus seinen Träumen gerissen worden von dem Gefühl seine Tochter wäre heimgekehrt. Dann war er still ohne Jasny zu wecken zu dem Haus seiner Tochter gegangen. Doch dort hatte kein Licht gebrannt. Das Haus war dunkel, kalt und leer. Er hatte sich in den Schaukelstuhl gesetzt, den er für Mhena gemacht hatte, als sie ihm sagte, dass sie schwanger sei.

Es hatte ihn nie gekümmert, dass ihr Mann Bajoraner gewesen war. Er hatte es nur zutiefst bedauert, dass er so früh gestorben war. Er hätte den Mann, der seiner Tochter dieses wunderbare Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte, gerne kennen gelernt. Er hätte ihn ohne mit der Wimper zu zucken in seine Familie aufgenommen. Für das Glück seiner Tochter hätte er sich mit jedem angelegt – ja, er hätte sogar dieses vollkommen absurde System auf Halii niedergeschlagen.

Lakov hatte sich in solchen Nächten immer wieder vorgestellt, wie es gewesen wäre, wenn dieses Haus mit Leben erfüllt gewesen wäre. Das Lachen der Kinder, die vielen gemeinsamen Essen der Familie. Sie alle vereint unter einem Dach eines Haus, das von Liebe erfüllt war. Lakov kannte seine Tochter gut. Er wusste, dass sie Gilosh geliebt hatte. Mehr als jeden anderen. Er hatte es in ihren Augen gesehen, als sie das einzige Mal mit ihm über Gilosh gesprochen hatte. Und es hatte Lakovs Herz zerrissen.

Als er von Univawe zurück kehrte, erwartete Jasny ihn bereits ungeduldig. Sie nahm ihren Gatten in den Arm und begann zu weinen. Lakov hielt sie fest und ließ sie weinen. Nach mittlerweile über 50 Jahren Ehe mit ihr, wusste er, dass er ihren Gefühlen freien Lauf geben musste. Und so wartete er geduldig, bis die letzten Tränen versiegten.

„Du hast sie gesprochen, meine Lilie?“ fragte er sie leise, nachdem sie sich gesetzt hatten.

„Sie gleicht ihrer Mutter so sehr“, begann Jasny noch leise schluchzend. „Sie hat einen starken Willen, Lakov. Und doch, in ihren Augen habe ich Schmerz gesehen. Sie hat gelitten. Nicht nur darunter von uns getrennt zu sein. Es muss sehr viel geschehen sein in vergangenen Jahren.“

„Nun wird sie zu uns zurückkehren.“ erklärte Lakov ruhig.“Wir werden ihren Schmerz teilen. Er wird heilen. Auch wenn Mhena das nicht will.“

Jasny sah ihren Mann traurig an. Und er erkannte sofort, dass da noch etwas war. „Was? Was hast du noch nicht gesagt? Sprich mit mir.“, verlangte er - ahnend, was sie ihm sagen würde.

Jasny Stimme war brüchig, als sie seine schlimmste Befürchtung aussprach. „Mhenanan ist tot. Sie starb vor zehn Jahren.“

Der schmerzerfüllte Schrei des alten Mannes durchfuhr das Haus. Jasny schloss ihre Augen, während sie den gekrümmten Körper ihres Mannes tröstend im Arm hielt. Sein Weinen war still, aber sein Körper wurde von der Wucht der Trauer geschüttelt. Sie hielt ihn lange im Arm, strich über sein weißes Haar. Sie mischte sich nicht in seine Trauer ein. Sie hatte Zeit zum Trauern gehabt. Sie ließ ihm seine Zeit, wich nicht von seiner Seite.

Schließlich richtete er sich auf und sah in das Gesicht der Frau, die er liebte. „Ich will sie sprechen“, erklärte er. Jasny nickte nur verstehend.

Sie erhob sich und stellte eine Verbindung her. Dann ging sie aus dem Zimmer. Dies würde ein Gespräch der beiden Erstgeborenern sein. Das erste Gespräch zwischen Großvater und Enkelin.

Das Piepsen des Nachrichtenterminal riss Milseya aus dem Schlaf. Nach dem Training mit H'Qar hatte sie ihren Bericht an den Captain verfasst, dann ihre Wunden versorgt und war schließlich erschöpft ins Bett gefallen.

„Ja?“ Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen, als sie das Terminal aktivierte.

Der Mann am anderen Ende musste sich zusammen nehmen, um nicht in Tränen auszubrechen. Diese junge Frau glich seiner Tochter unbeschreiblich. Selbst die bajoranische Nase und die blauen Augen, die sie zweifellos von ihrem Vater hatte, konnten über die Ähnlichkeit nicht hinwegtäuschen.

„Nyviam, Seyanan. Ich bin Lakov.“, erklärte er mit brüchiger Stimme.

Milseya starrte auf den Bildschirm und betrachtete den alten Mann von dem sie so gut wie nichts wusste. Der angeblich nichts mit ihr zu tun hatte haben wollen. Jahrelang hatte sie nichts von ihrer Familie gehört und nun auf einmal meldete sie sich in so kurzer Zeit hintereinander. Die junge Frau musste schwer schlucken. War es wirklich möglich, dass ihre Mutter sie all die Jahre belogen hatte? Dass ihre haliianische Familie sich ebenso nach ihr gesehnt hatte, wie Milseya - wenn auch heimlich, um nicht die Gefühle ihrer Mutter zu verletzen. Denn so war es immer so gewesen. Sie hatte sich niemals vollständig gefühlt. Erst Thovan hatte diese Leere ausgefüllt. Und dennoch hatte es auch damals Momente gegeben, wo sie sich nach mehr gesehnt hatte. Und nun saß der Vater ihrer Mutter ihr gegenüber und hatte, das sah sie an seinen stark geröteten Augen, geweint. Aus Freude? Aus Trauer?

Milseya presste die Lippen aufeinander, um nicht laut loszuschreien vor Glück. Sie hatte so unendlich viele Fragen - und wusste wieder einmal nicht, was sie sagen sollte. Und sie verspürte die unendliche Sehnsucht von ihrer Familie in den Arm genommen zu werden. Irgendwo dazu zugehören.

„Nyvam uparida“, flüsterte sie schließlich leise.

Der alte Mann rang sich ein Lächeln ab. „Du gleichst Mhena unglaublich“, erklärte er und konnte nicht verhindern, dass eine Träne sich löste.

Deshalb hatte er geweint, erkannte Milseya. Wie war es möglich, dass er einen solchen Schmerz verspürte, wenn er sie wirklich vertrieben hatte?

„Jasny hat es dir also erzählt“ erwiderte Milseya.

Er nickte traurig. „Wie konnte das nur geschehen? Wer hat meine Tochter getötet?“ fragte er.

„Das weiß man nicht. Es wurde niemals aufgeklärt. Und sie selbst hat es nicht Preis gegeben.“

„Sie starb in deinen Armen? Was sagte sie?“

„Sie zeigte mir ein paar Bilder von Orten, die ich nicht kannte. Dann wieder Bilder von Orten, an denen wir beide waren. Wo wir gelacht haben. Die 'magische Stunde'. Dann ihre Sorgen und Furcht.“, erinnerte sich Milseya.

„Kein Wort, kein Bild von uns?“

Milseya zögerte, dann schüttelte sie den Kopf. „Nein. Sie hat niemals über euch gesprochen.“

„Sie war stur bis zu ihrem letzen Atemzug“, erklärte Lakov nicht ohne Bitterkeit in seiner Stimme. „Aber ich verstehe es.“

Milseya holte ihre Decke und hüllte sich ein. „Dann erkläre es mir, denn ich kann es nicht begreifen. Was ist vorgefallen? Warum hat sie all die Jahre erzählt, ihr hättet uns vertrieben. Ich will verstehen, warum sie mir euch vorenthalten. Ich will sie nicht mehr dafür hassen.“

Lakov war bestürzt. „Du darfst sie nicht hassen, mein Kind. Niemals! Sie hat das alles auf sich genommen, weil sie dich schützen wollte. Sie hat nicht geglaubt, dass wir es könnten. Und sie wollte nicht, dass wir in Schwierigkeiten bekommen.“

„Aber warum hat sie all die Jahre behauptet, ihr hättet uns verstoßen? Wir hätten auf diesem Weg miteinander reden können. Ich wäre nicht in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass meine Familie mich als unwürdig erachtet.“

Der alte Haliianer seufzte bedrückt auf. „So wie ich meine Tochter kenn.. gekannt habe, war dies für sie die einzige vernünftige Lösung“, meinte er. „Sie glaubte, dich damit von uns fernhalten können. Zu deinem Schutz, aber auch zu unserem Schutz. Damals vor 28 Jahren herrschten auf Halii noch ganz andere Zeiten, Seyanan. Man begegnete Mischlingen mit zum Teil offenem Hass. Mischlingskinder wurden überall ausgeschlossen. Sie wurden auf der Straße bespuckt und auch verprügelt, sogar von Erwachsenen. Es gab mehr als einmal einen Todesfall.“ Lakov schüttelte über den damals herrschenden Rassenwahn den Kopf.

„Mhena wollte dies nicht. Sie wollte, dass du in einer Welt aufwächst, in der alle gleich waren, unabhängig von ihrem Blut. Ungeachtet ihrer Herkunft. Sie wollte, dass du erkennst, dass es nur auf die Person selbst ankommt. Dass du dein Urteil über jemanden nur aufgrund dessen Persönlichkeit triffst und nicht aufgrund irgendwelcher Vorurteile.“

Milseya dachte nach. Lakov hatte Recht. Ihre Mutter hatte ihr immer wieder eingeschärft, dass sie immer nur die Person vor sich betrachten sollte, niemals ein Volk. „Jeder ist für sich ein eigener Kosmos“, hatte sie ihr stets gesagt. Und so hatte Milseya gelernt nichts auf Vorurteile zu geben. Sie hatte jedes Volk, das sie besucht hatten, einzig durch die Personen, die sie traf, kennen gelernt. Für sie gab es nicht DEN Klingonen, DEN Ferengi oder DEN Romulaner. Es gab immer nur die Person, die ihr gegenüberstand. Kollektivschuld an einem Verbrechen war für Milseya ebenso unsinnig, wie das Vorverurteilen einer Person aufgrund seiner Herkunft.

Lakov betrachtete die angestrengte Miene seiner Enkelin und fuhr fort. „Begriffen hatte ich das aber erst, als ich immer wieder nachforschte, wo ihr euch gerade befandet. Ihr seid kreuz und quer durch die Galaxie gereist. Ihr ward selbst auf Planeten, die nicht unbedingt als gastfreundlich gelten. Ich verstand, dass Mhena dir begreiflich machten wollte, dass du die Individualität höher schätzen solltest als alles andere. Dies sollte dich zu einer Persönlichkeit formen, für die jede Art von Rassendiskriminierung abwegig, ja sogar unverständlich ist. Und wenn ich dich heute ansehe, dann glaube ich, dass ihr das gelungen ist, tanlyia.“ Der Stolz in seiner Stimme war nicht zu überhören.

Milseya schüttelte den Kopf. „Aber zu welchem Preis, Großvater? War es gerecht von ihr mich von euch fernzuhalten, nur damit ich ihre Sichtweise annehme?“

Er sah sie nachdenklich an. „Sie dachte, dass es richtig war. Und sie setzte immer ihren Willen durch. Ich bin mir sicher, dass sie wusste, welchen Schmerz sie dir zufügte. Doch auf der anderen Seite hat sie dir wesentlich größeren erspart. Mhena war meine älteste Tochter, Seyanan. Sie hat stets für das, an was sie glaubte, gekämpft. Das hat sie hart gemacht. Unabhängig. Und es war ihr Wunsch, dass du ebenfalls unabhängig bist. Nicht nur von anderen Menschen, sondern auch von deren Leitbilder, Vorurteilen oder Aberglauben.“

„Meine Mutter war die stärkste Frau, die ich kenne“, erwiderte Milseya bewundernd. „Aber sie war so unabhängig, dass sie auch mich nicht gebraucht hat. Und das ließ sie mich spüren. Dafür habe ich sie umso mehr gebraucht. Außer ihr hatte ich niemanden. Ich fühlte mich ohne eine Familie verlassen. Mehr als einmal fühlte ich mich unendlich einsam. Ich habe die anderen Kinder um ihre Familien beneidet. Um ihre Eltern, Großeltern, Geschwister. Und ich hatte als Kind große Angst, was mit mir passieren würde, wenn sie sterben würde. Denn damals glaubte ich, dass ich dann verloren wäre. Mein ganzes Leben konzentrierte sich auf eine einzige Person - auf sie. Ich tat alles, um ihr zu gefallen. Und dennoch, so sehr ich mich auch bemühte. Nie war sie zufrieden mit dem was ich tat. So kam es mir immer vor. Stets sagte sie mir, dass ich für mich entscheiden soll, ob das was ich erbracht habe, gut gewesen sei. Das klang in meinen Ohren damals so, als wäre alles was ich tue minderwertig. Als wäre ich minderwertig. Sie mag es gut gemeint haben und heute denke ich oft, sie wollte mir damit zeigen, dass ich nur auf das hören sollte, was mir mein Verstand und meine Gefühle sagen. Das einzig und allein mein Urteil zählt. Aber damals war dies vernichtend.“

Lakov musst ein wenig schmunzeln. „Du bist dein eigener Kosmos. Du bestimmt über Gut und Schlecht. Einzig dein ..

.. Urteil zählt.“ vervollständigte Milseya dein Satz. Wie oft hatte sie das in ihren Kindheit gehört.

Der alte Mann nickte. „Du hast Recht. Sie wollte, dass du die Entscheidung triffst. Sie hat sich nicht in dein Leben eingemischt, weil es dein Leben ist. Du musst für jede deiner Entscheidung die Verantwortung tragen. Das wollte sie dir beibringen. So wie sie für die Entscheidung, dich von uns zu trennen, die Verantwortung und auch die Schuld trug. Ich weiß, dass sie sich schuldig gefühlt hat. Für jeden Haliianer ist der Verlust der Familie mehr als schmerzhaft. Eine Familie ist durch soviel mehr verbunden als nur durch das Blut und den Namen. Hier ist man untrennbar mit einander verwoben. Eine Geschichte, ein Stamm, ein Wissen. Wenn man seine Familie verliert, ist das so, als ob man seine Augenlicht verliert oder ein Gliedmaß.“

„Oder seine Seele.“ meinte Milseya. „Ich begreife, warum sie es tat. Vielleicht nun ein wenig besser als zuvor. Aber warum hat sie mir nie mehr von meiner Familie, meiner Heimat erzählt. Warum erzählte sie mir nicht, dass ich vom Stamm des Wassers bin? Warum erzählte sie mir nicht von den Geschichten und Legenden Haliis? Warum wollte sie, dass ich den Glauben meines Vaters kennen lerne, aber nie den meiner haliianischen Vorfahren? Ich musste betteln, um mehr über Halii zu erfahren, heimlich in Datenbanken Einsicht nehmen. Aber dafür habe ich alles über Bajor erfahren.“

„Weil du das Kind deines Vaters bist“, lächelte er.

Sie runzelte die Stirn.

„Ein haliianisches Kind gehört dem Vater“, erklärte Lakov. „Er ist zuständig für dessen Erziehung und seinen Weg. So teilen sich haliianische Eltern ihre Kinder. Die Mutter trägt und beschützt es am Anfang. Der Vater kümmert sich um die Erziehung. Erst wenn das Kind 10 Jahre alt, teilen sich die Eltern wieder die Verantwortung. Bis es volljährig ist.“

Milseya lachte auf. „Ein wenig ungerecht oder nicht? Eine Schwangerschaft dauert 10 Monate.“

„Du vergisst den Schmerz der Geburt. Haliianische Geburten sind äußerst schmerzvoll und langwierig, Milseya,“ belehrte er sie. „Mhena übernahm also bei deiner Erziehung den Part deines Vaters. Daher brachte sie dir alles bei, was mit seinem Planeten, seiner Kultur zu tun hatte. Sie befolgte also streng die haliianische Lebensart.“

Ungläubig schüttelte die junge Frau den Kopf. Ihr Mutter war so fortschrittlich gewesen und doch so verbunden mit ihrer eigenen Welt. Warum mussten Kinder erst erwachsen werden, um ihre Eltern zu verstehen? Warum hatte Mhena ihr das nicht erklärt, als sie erwachsen geworden war? Warum hatte sie sich stets geweigert, ihr alles zu erklären? Was wäre so schlimm daran gewesen, wenn Milseya als erwachsene Frau mit ihrer Familie Kontakt aufgenommen hätte? Aber vielleicht hatte Mhena sich damals bereits zu sehr in ihren eigenen Lügen verstrickt? Vielleicht befürchtete sie ihre Tochter so zu verlieren, wenn sie ihr alles erklärte? Wie sehr hatten sie sich auseinander gelebt in den letzten Jahren. Milseya erkannte, dass ihre Mutter damals bei weitem nicht mehr so unabhängig war, wie sie immer geglaubt hatte. Hatte sich Milseya als Kind nach Wärme und Geborgenheit von ihrer Mutter gesehnt, so war es später umgekehrt gewesen. Doch Mhena war eine gute Lehrmeisterin gewesen. Milseya war von ihr unabhängig geworden. Oder hatte es Milseya ihr nur in gleicher Münze zurückgezahlt? Sie hatten sich damals nur noch einmal im Arm gehalten - an dem Abend an dem Mhena starb.

„So viele Lügen. So viele Geheimnisse“, seufzte Milseya traurig. „Und das nur weil sie anders liebte, als sie durfte.“

„Es hat sich viel verändert auf Halii, Milseya. Mittlerweile werden Kinder aus gemischten Ehen akzeptiert. Zwischenfälle wie damals existieren heute so gut wie nicht mehr. Es ist bei höchsten Strafen verboten, einen Mischling anzugreifen oder ihn gar zu verletzen. Dennoch legt man ihnen immer noch Steine in den Weg. Oft ist ihnen der Aufstieg verbaut oder sie haben Schwierigkeiten mit der Bürokratie. Aber viele haben sich ihr Recht erstritten und einige besetzen mittlerweile hohe Positionen. Natürlich gibt es immer noch welche, die verbohrt an der alten Denkweise festhalten, doch diese werden immer weniger.“

Ein kleiner Schauer floh über Milseyas Rücken, als sie sich an Dalar und seine Apparatur dachte. Er gehört zweifellos zu diesen. Vermutlich war dies der Grund gewesen, weshalb er überhaupt das Gerät zusammen gebaut hat. Um alle die nicht 'reinen Blutes' waren zu vernichten und so Halii von ihnen zu 'säubern'.

„Das bedeutet, du könntest jederzeit zurück kehren“, erklärte Lakov. „Und vor allem dein Erbe beanspruchen.“

„Mein Erbe? Ich verstehe nicht“, kam es überrascht zurück

„Du bist die Erstgeborene. Das bedeutet, dir steht alles zu. Du bist nach mir das Oberhaupt der Familie. Dies ist dein Recht.“ Er lehnte sich ein wenig nach vorne. „Du bist eine reiche Frau, Milseya. Sehr reich sogar. Wusstest du das nicht?“

„Ich hatte nicht die geringste Ahnung“, gab Milseya zu. „Welche Bedeutung hat heute schon noch Geld? Ich meine, ich habe alles, was ich brauche. Ich benötige also nichts.“

„Es geht nicht um Geld, Seyanan. Es geht um Besitz. Dieser Familie gehören über ein Drittel der Meere Haliis.“

Verständnislos schüttelte die junge Frau den Kopf. „Und?“

Lakov lächelte. Milseya hatte wirklich keine Ahnung, was dies bedeutete. Und was ihn noch mehr beruhigte, es spielte keine Rolle für sie. Es war ihr einzig darum gegangen, ihre Familie kennen zu lernen. Mhena hatte ihrer Tochter wirklich Unabhängigkeit beigebracht. „Du wirst es verstehen wenn du uns besuchst. Du wirst uns doch besuchen? Jasny will dich in ihre Arme schließen. Du hast hier eine große Familie, der du gefehlt hast. Eure Plätze waren stets unbesetzt. Ihr ward nie vergessen“, bemühte er sich sie zu überzeugen.

„Wenn ich wieder Urlaub habe, uparida. Ich kann nicht einfach das tun, was ich möchte“, lächelte Milseya.

Er nickte. „Jasny erzählte mir, dass du Pilotin bei der Sternenflotte bist. Und wohl auch eine sehr gute.“

„Ich bemühe mich.“

„Fliegen ist wie Schwimmen, nicht wahr?“, schmunzelte er.

Verdutzt sah sie ihn ja. „Woher weißt du das?“

Er lachte laut auf. Ein Hauch von Bitterkeit schwang darin mit. „Oh Seyanan, du weißt wirklich nicht viel über deine Familie oder deinen Stamm. Es wird Zeit, dass du zurück kehrst.“

Er sah seine Enkeltochter an, die sich gerade die Decke enger um die Schultern zog. „Wie spät ist es bei dir?“

Sie lachte. „Es ist 3. 14 Uhr. In der Nacht.“

„Habe ich dich etwa geweckt?

Sie grinste ihn verschmitzt an. Lakov schüttelte den Kopf. „Du hättest etwas sagen können, tanlyia.“ meinte er vorwurfsvoll. „Wir werden dieses Gespräch beenden. Es werden viele weitere folgen. Ich bin mir sicher, deine Onkel und Tanten brennen darauf, mit dir zu sprechen. Ebenso wie deine vielen Cousinen und Cousins. Du wirst nicht viel Ruhe vor uns haben, Seyanan.“

„Ich freue mich darauf, Großvater“, lächelte sie.

„Gute Nacht, Seyanan.“

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„Ich habe so etwas noch nie gesehen.“ John Gilmore sah Assjima immer noch mit einem Ausdruck der ungläubigen Verwunderung an, als er ihr noch spät am Abend berichtete.

„Als wir gelandet waren, brachten ich und Ensign De Sadesky Katam in das große Pantheon. Welch ein Kunstwerk! Wir standen wie angewurzelt da. Erst als das Wesen mit diesen goldenen Augen uns ansprach, sind wir wieder aufgewacht.“

John erzählte weiter...

Er und Sadesky hatten Katam zu dem Sockel, den das Wesen vorbereitet hatte, getragen.

„Er kann nicht stehen“, erklärte John, als er die Handbewegung des Wesen deutete.

„Doch. Er wird stehen“, entgegnete es.

Die beiden Sternenflottenoffiziere sahen sich verwundert an, doch sie folgten den Anweisungen und stellten den Romulaner auf den Sockel. Als die spitzen Verbindungsnadeln die Fußsohlen Katams durchdrangen, richtete sich der gesamte Körper des Romulaners wie von Geisterhand auf. Ein weiteres Licht strahlte von der Decke herab und hüllte den Achten sanft ein.

Vorsichtig schritt das Wesen auf Katam zu, hob seine Hand und berührte seinen Brustkorb. „Er ist sehr geschwächt, aber er wird bei der Auflösung noch leben“, erklärte das Wesen.

„Wie konnte es soweit kommen?“ fragte es und drehte sich zu John um.

Der Arzt schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Er war kerngesund und plötzlich verschlechterte sich sein Zustand dramatisch.“ John sah das Wesen fragend an. „Hat es etwas damit zu tun, dass wir ihn aus der Kapsel geholt haben? Oder gar mit diesem Ort?“

„Nein. Welchen Grund sollten wir haben, einem der 12 zu schaden? Wir wissen um die Bedeutung ihres Lebens“, erwiderte das Wesen ruhig. „Es muss etwas anderes sein.“

Ein sirrendes Geräusch war zu hören. Das Wesen ging sich in die Richtung des Geräusch. An einer erhöhten Stelle des Raumes hatte sich eine Konsole aus dem Boden erhoben. Es sah sich die Anzeigen an, dann winkte es John zu sich.

„Veneni araneaeserpens“ erklärte es.

Verdutzt sah der Mensch das Wesen an. „Gift? Aber das hätte der Tricorder anzeigen müssen!“

„Nicht dieses Gift. Nachdem es sein Werk getan hat, zersetzt es sich. Es sind nur noch minimale Spuren davon in seinem Blut.“ Das Wesen glitt mit der Hand über einige Schalttafeln. „Wir werden diese entfernen. Aber die Zersetzung können wir nicht beheben.“

Es drehte sich zu John und seinem Begleiter um. „Wir danken euch, aber ihr müsst nun gehen. Ihr könnt nichts weiter tun“ Es nickte und beschäftigte sich weiter mit den Anzeigen auf der Konsole.

John und De Sadesky standen verdutzt da und sahen sich an. Dann nickte John. „Lasst uns zurückkehren.“

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„Diese Narren haben Katam zum Planeten gebracht“, lächelte der Taipan die Königskobra an.

„Und warum lächelst du dann?“, herrschte dieser die andere Schlange an.

„Weil es zu spät ist diesem Romulaner zu helfen. Er wird sterben.“

„Die Frage ist nur wann?“

„Keiner kann dieses Gift neutralisieren. Wenn es angefangen hat zu wirken, dann frisst es sich regelrecht durch den Körper!“

„Du vergisst, dass unsere Gegenspieler über großes Wissen verfügen. Wer über Jahrtausende Zeit hat, kennt vielleicht auch ein Gegengift.“

Der Taipan schwieg. Doch seinen Kopf hielt er hoch erhoben. Er war sich sicher, dass es kein Gegenmittel gab, doch er wollte die andere Schlange nicht weiter reizen.

„Was geschieht nun?“, fragte die Königskobra.

„Laut den Berichten der Offizieren hat der Hüter den Commander gebeten, die restlichen zwei zu finden.“

„Und wie hat Tanrim entschieden?“

Der Taipan schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Sein Terminal ist seit neuestem blockiert. Ich erhalte keinen Zugriff mehr darauf.“

„Wie ist das möglich?“

„Es gab Störungen, die Tanrim vom Chefingenieur hat beheben lassen, seit dem kann ich sein Terminal nicht mehr überwachen.“

Ungehalten sah die Königskobra die andere Schlange an. „Ich hoffe, du hast für den Fall, dass Tanrim sich entschließt, die Suche aufzunehmen, Vorkehrungen getroffen.“

Der Taipan nickte. „Die Community wird nicht weit kommen.“

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Katam war auf den Planeten gebracht worden. Doch für Solak war das Rätsel damit noch nicht beendet. Der Zustand des Mannes... Der Logik nach konnte so etwas nicht einfach so passieren. Gift wäre eine Möglichkeit. Wie hätte es IN den Romulaner kommen können? Niemand hatte Zutritt zu dem Mann gehabt. Eine andere Möglichkeit war spiritueller Art. Diese Möglichkeit mochte Solak noch nicht so recht ins Auge fassen. Und dann war da noch dieses Bild, von dem die Ärztin berichtet hatte. Nein, es fehlten eindeutig noch zu viele Stücke in diesem Puzzle. Der Councelor erhob sich von seinem Schreibtisch. Es wurde Zeit, dass er mit Dr. Assjima sprach. Vielleicht konnte sie einige der Stücke beisteuern. - Von seinem Büro zur primären Krankenstation waren es nur wenige Schritte. Solak trat ein und sah sich suchend um. Er fand die Deltanerin mit geistesabwesendem Blick auf einen Monitor starrend vor. "Doktor?"

Es dauerte einen Moment, bis Assjima realisierte, dass sie soeben angesprochen wurde. Sie blickte auf und war nicht wenig erstaunt zu sehen, wer da vor ihr stand. „Lt. Solak! Welch’ seltener Gast!“ Sie erhob sich und reichte ihm die Hand. „Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Bisher hatten wir ja noch nicht das Vergnügen.“

Solak sah die dargebotene Hand an. Nach all den Jahren in der Sternenflotte irritierte es ihn noch immer, dass sich manche Spezies die Hand zur Begrüßung gaben. Auf Vulkan - einer Gesellschaft von Kontakttelepathen - war das ein absolutes Tabu. Er schluckte, dann ergriff er die Hand der Deltanerin, schüttelte sie kurz und zog sich so schnell wie möglich wieder zurück. "Nein, es hat sich bisher einfach nicht ergeben. Ich möchte mit Ihnen über unseren romulanischen Ex-Gast sprechen. Und über die Bilder, die Sie von ihm empfangen haben."

Ein kurzer Blick bestätigte es – ihre Hand schien sauber zu sein. Solak war eben ein Vulkanier … zumindest was die Erziehung anging. „Ja, Mister Katam …“ Assjima zeigte auf die kleine Sitzecke „Bitte nehmen Sie doch Platz, Lieutenant. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“ Sie ging zum Replikator hinüber, bestellte sich einen Tee und sah den Counselor fragend an.

"Einen Tee, bitte." Er wartete, bis die Ärztin mit den Getränken zurückkam und sich setzte. "Dieses mentale Bild, das Sie empfangen habe... Stimmt es mit dem überein, was Sie auf dem Planeten vorgefunden haben?"

„Ja es war nahezu identisch, bis auf die Tatsache, dass in dem Lichtkreis auf dem Planeten nur 9 Personen standen. Es gab noch drei leere Plätze – jetzt sind es nur noch zwei. Und wir sollen die fehlenden ’Bürgen’ suchen.“ Sie nahm einen Schluck Tee und starrte abwesend in die leichte Dampfwolke über der Tasse. „Es war erschreckend identisch …“

Der Councelor nickte nachdenklich. "Das macht das Rätsel für uns nicht einfacher. Sie hatten ja als eine Möglichkeit vorgeschlagen, dass das von Ihnen empfangene Bild eine Art kollektive Erinnerung darstellen könnte. Diese sind aber bei weitem nicht so genau wie Sie das jetzt beschreiben. Es muß also etwas anderes dahinterstecken. Ich habe Katam während unserer Gespräche gescannt, aber keine in den Hirnstrukturen manifestierte Beeinflussung entdecken können. Haben Sie vielleicht eine Idee?" Er hollte ein Padd mit seinen Ergebnissen hervor und gab es der Deltanerin.

Sie nahm ihm das Padd aus der Hand und überflog es. Dann legte sie es auf den Tisch, nickte nachdenklich, während sie sich mit beiden Händen die Schläfen rieb. „Entschuldigen Sie … ich habe leichte Kopfschmerzen. Sie haben natürlich Recht … kollektive Erinnerungen sind nie so deutlich wie das von mir geschaute Bild. Es sah aus wie ein Bild, das Katam schon in der Realität gesehen haben muss. Gleichzeitig kann er es noch nie gesehen haben. Zumindest dann nicht, wenn er die Wahrheit spricht … Und Sie scheinen ihm glauben zu wollen … so wie ich auch. Ich vermute, dass es sich um ein sehr altes Bild handelt, welches über eine lange Zeit von Kopf zu Kopf weiter gegeben wurde. Es könnte sich um eine stark verfestigte Vorstellung handeln, die keinerlei Freiheit für gedankliche Spielereinen lässt.“

"Ich bin skeptisch. Dass ein Bild derart verfestigt ist, wenn es von Kopf zu Kopf weitergegeben wird.. Über verschiedene Generationen und Spezies... Ohne sich zu verändern... Allein die Unterschiede in der Sensorik verschiedener Spezies müssen zu einer Verzerrung geführt haben. Ein Andorianer würde etwas ganz anderes sehen als ein Romulaner. Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Interpretationen. Erinnerungen sind nie nur sensorische Abbildungen, unser Geist legt Schwerpunkte auf bestimmte Aspekte. Niemand hat dieselbe Erinnerung an etwas. Wie könnte ein solch bedeutendes Bild also unverzerrt in Katams Geist erscheinen? Nein..." Solak nahm einen Schluck von seinem Tee. "Ich weiß, es ist unlogisch, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass mehr dahinter steckt. Ich glaube Katam - aber ich kann auch etwas übersehen haben. Und dann sein Zusammenbruch... Wissen Sie mittlerweile mehr über die Hintergründe?"

„Genau deshalb ist sowohl die Klarheit als auch die unglaubliche Ähnlichkeit des Bildes mit der Realität so überraschend. Ich habe eine ungefähre Vorstellung von dem was da vor sich gehen könnte … aber ich kann es noch nicht belegen.“ Assjima zögerte kurz. Man sah ihr an, dass sie versuchte, ihre Gedanken zu sortieren. „Doch was den Zusammenbruch Katams angeht – Dr. Gilmore war hier und hat Bericht erstattet. Das Wesen hat ein starkes Gift in Katams Körper entdeckt. Veneni araneaeserpens - es zersetzt sich sehr schnell und ist schon nach kürzester Zeit nicht mehr nachzuweisen. Aber es muss injiziert werden. Ich bin mir sicher, dass wir einen Saboteur an Bord haben …“

Gift! Er hatte es geahnt, doch jetzt die Bestätigung zu bekommen, warf ihn kurzfristig aus der Bahn. "Nicht nur einen Saboteur - einen potentiellen Mörder. Doch wer? Niemand konnte einfach so an Katam heran, sein Quartier stand unter ständiger Bewachung. Ich war der einzige, der regelmäßig bei ihm war. Und auch wenn Gift eine typisch romulanische Waffe ist - ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es nicht wahr." Solak lächelte.

„Davon gehe ich aus, Councelor. Aber zur Sicherheit könnte ich einmal bei Ihnen nachschauen.“ Einen Momentlang blitzte der Schalk aus den Augen der Ärztin, dann wurde sie wieder ernst.

Der Romulovukanier griente zurück. "Überzeugen Sie sich. Früher oder später wird sowieso jemand diesen Scann fordern wenn bekannt wird, dass Katam vergiftet wurde." Dann wurde auch er wieder ernst. Nachdenklich sah Solak in seine Tasse. "Ich gehe davon aus, dass Lt. Bishop sämtliche Aufzeichnungen auseinander nehmen wird, sobald er von dem Mordversuch erfährt. Es ist bedauerlich, dass Katam nicht mehr hier ist. Eine Mentalverschmelzung hätte uns einiges verraten können."

„Ich bin mir nicht sicher, ob es uns tatsächlich so viel weiter gebracht hätte. Er selber wusste nicht viel von dem, was ihm bevorstand. Was wir in ihm hätten finden können wäre Glauben, aber kein Wissen gewesen. Was mich immer wieder verwirrt ist die Aussage des Wesens, Katam hätte es uns erklärt doch wir hätten es nicht verstanden.“ Assjima hielt inne, überlegte einen Moment lang. „Lieutenant, können sie sich wortwörtlich erinnern, was Katam über seine bevorstehende Auflösung sagte?“

"Stimmt, über seine Aufgabe hätte er uns nicht viel mehr verraten können. Aber Sie haben gesagt, dass ihm das Gift injiziert worden ist. Sein 'Mörder' muss ihm also wenigstens für einen kurzen Moment nahe gekommen sein. Doch das werden wir auf diesem Wege nicht erfahren." Er dachte über die Frage der Ärztin nach. Schließlich schüttelte er den Kopf. "Wir haben einige Male über diese Auflösung gesprochen. Er wusste nicht viel. Nur, dass seine Aufgabe die 'Auflösung' sei. Eigentlich wiederholte er nur immer wieder die Worte, dass er der Achte sei und im Kreis zur Auflösung gelangen werde. Katam ist davon ausgegangen, dass damit Selbstmord gemeint sei."

„Das dachte ich anfangs auch.“ Die Deltanerin stand auf, nahm die beiden leeren Tassen und kehrte mit frischem Tee zurück. „Ich denke, wir müssen ihn tatsächlich wörtlich nehmen. ’Auflösung’ bedeutet nicht ’Auslöschung’“. Sie reichte Solak die Tasse und setzte sich. „Wie würden Sie das Wort ’Auflösung’ interpretieren?“

Der Councelor nahm einen Schluck von dem frischen Tee bevor er antwortete: "Genau. Der ganze Aufwand nur für einen simplen Selbstmord? Das wäre unlogisch. Lassen Sie uns also spekulieren. Ich gehe davon aus, dass wir die chemische Definition Außeracht lassen können - zumindest was Katams Körper angeht. Doch warum sollte es um seinen Körper gehen? Meiner Meinung nach geht es allein um mentale, geistige Auflösung. Ich habe versucht, andere Aspekte von 'Auflösung' mit Katam zu diskutieren - doch ich fürchte, dass diese Konzepte für Nicht-Telepathen schwer zu fassen sind." Er stellte die Tasse ab. "Mein Tipp: Die Aufgabe des individuellen Bewusstseins, des Ichs. Das Eingehen in eine andere... Ebene. Das Aufgehen in einer Gemeinschaft."

„Ja – die Gemeinschaft! Katam ist die Acht von Zwölf. Die Acht – die doppelte Vier, der Beginn des neuen Zyklus, das ruhende Zentrum inmitten der Bewegung … die Acht von Zwölf … Die Zwölf ist das vollständig Gewordene, die Zahl der vollständig, ganz und gar in unendlicher Zahl Erlösten. Sie ist die kosmische Zahl …“ Die Deltanerin biss sich auf die Unterlippe. Solak würde sie für verrückt halten. Einem Vulkanier – auch wenn er zur Hälfte Romulaner war, konnte man nicht mit Zahlenmystik daherkommen. „Entschuldigen sie, Solak – meine Phantasie geht wieder einmal mit mir durch. Ich glaube, dass wir die andere Ebene, in die die Schläfer eingehen werden bereits gesehen haben. Wir haben neun Lebensformen gescannt, gesehen haben wir zehn. Aber existent waren nur neun. Ich glaube, es ist dieses Wesen.“

"Nicht doch - entschuldigen Sie sich nicht für Ihre Theorien. Ich weiß, die Galaxie meint, dass Vulkanier nichts mit Nummerologie und ähnlichem anfangen können. Doch zum einen ist die Beschäftigung mit dieser Thematik hochfaszinierend und herausfordernd. Und zum anderen sind wir eine sehr spirituelle Rasse. Nur, weil wir nicht alles glauben, heißt nicht, dass wir an nichts glauben. Im Gegenteil, allein die traditionelle vulkanische Medizin..." Solak bemerkte, dass er um einige Meilen vom Thema abgekommen war. Er rief sich zur Ordnung. "Doch genug davon. Sie glauben, es ist dieses Wesen? Sie meinen, die zehnte Lebensform ist die 'Summe' der bisherigen Kreismitglieder? Das, was zu Ihnen gesprochen hat?"

Assjima nickte. „Ich glaube, das Wesen, mit dem wir gesprochen haben ist das Konglomerat aus den Zwölf. Aus zwölf mach Eins … Die Zwölf werden nicht ausgelöscht, sondern sie lösen sich auf, gehen in einen anderen Aggregatzustand über … dessen vorläufiges Ergebnis haben wir gesehen. So wird der Pakt erneuert, von dem Katam und das Wesen gesprochen haben. Wenn alle zwölf Schläfer – ’Bürgen’ hat das Wesen sie genannt - vollständig versammelt sind, lösen sie sich auf, werden zu dem Wesen und erfüllen so ihre Bestimmung.“

"Ja, diese Theorie erscheint mir logisch. Wobei einige Fragen offen bleiben: Was geschieht mit den Zwölf vor den Zwölf? Besteht das 'Wesen' - bleiben wir vorerst bei diesem Ausdruck - aus den unzähligen Bürgen bis heute? Wie oft wird der Pakt erneuert? Werden immer alle Zwölf auf einmal ausgetauscht? Gehören die Bürgen den immer gleichen Spezies an? Wer wählt sie aus? Zu welchem Zweck? Wirklich zur Aufrechterhaltung des Seins? Gibt es eine Basis, einen Ursprung?" Solak nahm die Teetasse wieder an sich und trank sie mit kleinen Schlucken aus. "Und vor allem: Wen wir wirklich der unbewiesenen Tatsache Glauben schenken, dass dieses Wesen für den Fortbestand von ... nun ja... nicht weniger als dem Sein verantwortlich ist - wer hat dann ein Interesse, den Achten von seiner Bestimmung abzuhalten? Eine Art Anti-Wesen? Warum konnte das Wesen seinen Bürgen nicht davor beschützen? Mal abgesehen von der Frage: Wer war es? Ein konkurrierender Kult?"

Die Deltanerin betrachtete den Romulovukanier nachdenklich. Bewundernswert, wie schnell er Struktur in seine Gedanken brachte. Er verstand sie und analysierte seine eigenen Gedanken umgehend. Um diese Fähigkeit beneidete sie ihn. „Darauf kann ich Ihnen keine Antwort geben, Councelor. Noch nicht … ich bin noch am sortieren. Momentan stelle ich mir nur eine Frage: Wessen ’Sein’ soll bewahrt werden? Das ’Sein’ des Wesens, das aller Lebensformen in diesem Universum? Oder nur das der auserwählten Spezies?“

Solaks Wangen glühten. "Eine interessante Frage. Wenn es nur das des Wesen ist - wie rekrutiert es dann die Wächter? Allein die Logistik, die notwendig ist, um die Bürgen zum Kreis zu bringen! Wenn die Bürgen nichts weiter sind als 'Nahrung', als die Sicherung des Fortbestandes des Wesens - warum dann dieser Aufwand? Evolutionär betrachtet viel zu umständlich! Die einzige Möglichkeit, den Umstand zu minimieren, wäre es, aus der ganzen Angelegenheit einen offiziellen Kult in den notwendigen Spezies zu machen. Doch das geschieht nicht. Wer von uns hat vor dem heutigen Tag von diesem Kreis gewusst? Nein, das kann es nicht sein, zumindest nicht so.... Bliebe die Frage nach dem Sein der ausgewählten Spezies. Gehen wir davon aus, dass stets dieselben Spezies rekrutiert werden, dann müsste es eine Verbindung zwischen diesen Spezies geben, die mit dem 'Tod' des Wesens verloren ginge und zur Zerstörung dieser Spezies führen könnte. Doch was wäre das? Einige Mitglieder des Kreises nehmen nicht mal dieselbe Nahrung zu sich. Worin könnte also das, was das Wesen schützt, bestehen? Und noch einmal: Wer hätte ein Interesse daran, es an dieser Aufgabe zu hindern? Vielleicht eine Spezies, die nicht Teil des Kreises ist? Wer wünscht den Tod der Bürgen-Spezies? Es sind einfach zu viele Fragen offen!" Sichtlich frustriert lehnte der Councelor sich zurück und legte nachdenklich sein Kinn auf die Fingerspitzen. "Nein, mit diesen Spekulationen kommen wir nicht weiter. Uns fehlen zu viele Grundlagen um logische Schlüsse ziehen zu können. Ich denke, wenn wir Katams potentiellen Mörder gefunden haben, dann werden wir einige Antworten mehr erhalten."

Der pochende Schmerz in Assjimas Schädel nahm zu. Sie hatte das Gefühl, kaum mehr denken zu können. „Die Suche nach dem Saboteur hier an Bord dürfte sich als schwierig erweisen. Wo soll man anfangen? Ob einer der Botschafter damit zu tun haben könnte?“

"Das war auch mein erster Verdacht - doch auch hier spekuliere ich nur wieder. Weder hatte ich bisher Kontakt zu den Botschaftern, noch sehe ich Anhaltspunkte. Vielleicht leitet sich mein Verdacht nur aus dem Wunsch ab, niemand auf der Crew möge verwickelt sein? Lt. Bishop wird uns sicherlich eine Antwort darauf geben können." Vielleicht sollte er mit dem Sicherheitschef mal sprechen? Und sei es nur um seine persönliche Neugierde zu befriedigen. Solak musterte die Ärztin. "Ist alles in Ordnung mit Ihnen?"

Die Ärztin winkte ab. „Nur etwas Kopfschmerzen – diese vielen Bilder der Schläfer – ihre Träume – das war wohl zu viel. Wie sagen die Menschen … Medice cura te ipsum … Arzt heile dich selbst. Ich brauche nur ein wenig Schlaf, dann kann ich auch wieder denken. Doch Wunschdenken hin oder her – Lt. Bishop sollte wohl mit seinen Untersuchungen bei den Diplomaten und bei den Neuzugängen an Bord beginnen.“

Der Councelor erhob sich. "Sie sollten Ihrem eigenen Rat gehorchen und sich ein wenig Ruhe gönnen. Niemandem ist geholfen, wenn die leitende Ärztin unter Konzentrationsschwierigkeiten leidet. Sonst werden Ihre Untergebenen Sie früher oder später in meine Sprechstunde schicken." Er lächelte ihr zu. "Ich danke Ihnen, dass Sie sich Zeit genommen haben für mich. Ich hatte schon mit einigen Deltanern zu tun - unerfreuliche Begegnungen, wie ich fürchte - , darum hatte ich dumme Vorbehalte gegen Sie. Bitte entschuldigen Sie meine Skepsis."

Assjima lächelte müde zurück. „Deltaner und Vulkanier – Feuer und Eis verträgt sich nicht. Aber im Gegensatz zu den Elementen können wir denken und lernen. Wir sind einfach klüger als die.“

"Unterschätzen Sie niemals die Elemente." Solak nickte der Frau zu bevor er ihr Büro verließ. "Ruhen Sie gut."

„Danke Solak – ich werde die Elemente nicht unterschätzen – ich verspreche es!“

Brynhild und Idic bei geistiger Unterhaltung ohne geistige Getränke

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Solak ordnete seine Uniform während er die Spülung auf dem Offiziersklo betätigte. Der viele Tee im Büro der Ärztin hatte seine Wirkung nicht verfehlt.

Was sollte er jetzt tun? Seine Neugierde war geweckt, er wollte mehr Informationen. Und momentan gab es nur eine Person an Bord, die ihm diese Informationen geben konnte... Wenige Minuten später stand der Councelor vor Lt. Bishops Büro und betätigte den Türsummer.

Lucas hatte mal wieder die Nacht mit einen Phaser unter dem Kopfkissen verbracht. Die Alpträume mit dem Chinesen waren wieder da, er sollte dringend ein Termin bei Solak machen. Leider oder Gottseidank musste er nun noch ein Rätsel lösen. Der Romulaner war vergiftet worden, einfach so während der Sicherheitschef auf Außenmission war. Lucas ging gerade die Aufzeichung der Sicherheitssensoren durch, als es an der Tür summte. "Herein" brummte der Sicherheitschef.

Der Councelor trat ein. "Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie störe, aber..." Gut, und wie weiter? Ich bin neugierig und halte Sie gerade von der Arbeit ab? Nicht wirklich gelungen. "Sie wissen sicherlich schon, dass Katam vergiftet worden ist. Ich dachte, Sie wissen vielleicht auch schon mehr..."

"Lt. Solak, ich habe gerade an Sie gedacht und es wundert mich auch nicht, Sie jetzt zu sehen..." entgegnete Lucas etwas unfreundlich und schaute wieder auf das PADD in seiner Hand. Mit der anderen Hand signalisierte er dem Councellor sich zu setzen.

Bishops Stimmung schien ja großartig zu sein. Ob Tanrim ihn mittlerweile über seinen Vater informiert hatte? Solak tat wie ihm geheißen und setzte sich. "Es wundert Sie nicht?"

"Ja, Sie waren zuletzt bei Katam und Vulkanier und Romulaner sind doch fast verwandt..." antwortete Bishop und schaute den Councellor wieder freundlich an. Dann legte er das PADD zur Seite, faltete sein Hände zusammen und sagte: "Solak, es ist viel passiert, nachdem Sie von Bord gegangen sind. Einige Dinge konnte ich noch nicht verarbeiten. Aber im Moment habe ich keine Zeit dafür."

"Romulaner und Vulkanier sind nicht nur fast verwandt. Doch das ist nicht der Grund, warum ich hier bin. Ich will einfach wissen, was passiert ist. Ich will Antworten." Solak musterte den Sicherheitschef eindringlich. "Aber viel wichtiger: Was meinen Sie damit, dass viel seit meinem Weggang passiert ist? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?"

"Naja ich habe meinen Vater suchen müssen und dabei ist ..." stockte die Stimme von Lt. Bishop und verstummte.

Der Councelor erhob sich und ging zum Replikator. Für Bishop besorgte er einen Tee und für sich einen Müsliriegel. Er hatte eben genügend Flüssigkeit zu sich genommen! Er stellte die Tasse vor den Sicherheitschef und setzte sich wieder. "Erzählen Sie. Soviel Zeit muß sein!"

"Lt. Solak wir müssen einen Mörder finden, danach können Sie sich um meinen Seelenfrieden kümmern." erklärte Lucas dem Spitzohr und nahm einen Schluck von dem Tee. Dann fiel sein Blick wieder auf den Bericht. Und was er da sah gefiel ihm gar nicht.

Der Blick des Councelors ruhte einige Minuten auf dem Menschen. "Wie Sie wünschen. Aber meine Tür steht Ihnen immer offen, denken Sie daran. Außerdem... muß ich auch etwas mit Ihnen besprechen. Aber Sie haben recht, es gibt aktuell dringenderes. Also, wissen Sie schon mehr?"

"Es gibt nur 2 Personen die bei Katam waren. Lt. Esteban und Sie! Gift ist sehr beliebt bei Romulanern..." fasste Lucas die Fakten zusammen und schaute den Councelor kombinierend an. Dann nahm er wieder einen Schluck von dem Tee. Dieser Katam und die 12 waren ihm im Moment sowas von egal.

Solak nickte zustimmend. Er überlegte. War das ein geeigneter Zeitpunkt? Vermutlich nicht. Aber Bishop würde es früher oder später sowieso erfahren. "Sie haben vollkommen recht. Es gibt etwas, dass Ihren Verdacht noch weiter bestätigen wird: Mein Vater war Tal'Shiar-Agent. Er hat mich bestens unterwiesen in deren Techniken." Der Sicherheitschef sah ihn sprachlos an. "Captain Tanrim und die Sternenflotte wissen Bescheid über diesen Umstand. Ich vermute, dass nach dieser Mission über meine Zukunft in der Flotte entschieden werden wird. Und wir werden später noch viel Zeit haben, um uns darüber zu unterhalten. Doch bis dahin - auch wenn die Indizien gegen mich sprechen: Ich habe Katam nicht vergiftet. Was immer Sie brauchen, um mir zu glauben, sagen Sie es mir."

"Ich wusste es, dass mit Ihnen was nicht stimmt, Solak..." triumphierte Lucas, doch dann musste er wieder an seinen Vater und das Orion-Syndikat denken. "Verzeihen Sie mir, Solak. Ich habe den Romulanern verziehen und wie es aussieht hat mein Vater etwas mit dem Orion-Syndikat zu tun... - Ich glaube Ihnen mal, aber was hätte Jer... äh Lt. Esteban davon?"

Bishops Vater und das Orion-Syndikat?! "Ich glaube, wir werden nach dieser Mission viele interessante Gespräche führen... Doch bleiben wir vorerst bei diesem Fall. Auf den ersten Blick kann ich auch kein Motiv erkennen. Ich habe spontan einige Ideen, aber keine davon ist von der Logik geleitet. Bleiben wir also bei den Fakten. Warum ist Lt. Esteban zu Katam gegangen? Wissen Sie das? Offiziel hatte der Captain doch mich mit dessen Betreuung betraut."

"Da haben Sie Recht, Solak - Esteban ist für die Botschafter eingeteilt und er hat keinen Befehl bekommen, Katam aufzusuchen. Wann waren Sie denn bei Katam?"

Der Councelor dachte nach. "Das letzte Mal war ich bei ihm als er zusammengebrochen ist. Davor... Ungefähr vier Stunden zuvor. Um ihm sein Essen zu bringen und ihn erneut zu verhören. Vor mir war nur der Captain bei ihm."

"Laut den Berichten der diensthabenden Sicherheitsleuten und den Sensorenlogbüchern war zwischen Ihnen und dem Captain Mr. Esteban ebenfalls bei Katam." las Lucas von dem PADD ab und konnte es nicht glauben. Jerry war sein Freund und der Freund von Hanni, der Schwester von seiner Nanni. Was sollte er bloß tun?

Ein kleiner Teil von Solak hüpfte triumphierend umher und bestand darauf, dass er ja schon immer gewusst hatte, dass mit diesem Bleistiftspitzer etwas nicht stimmte. Ein anderer Teil wollte sich an die Fakten halten. Letzterer Teil haute ersteren Teil um. "Das heißt, dass wir bisher nur wissen, dass Lt. Esteban bei dem Gefangenen war. Hatten Sie schon Gelegenheit mit ihm zu sprechen?"

"Nein, hatte ich nicht, vielleicht sollte ich ihn unter Arrest stellen. Wenn er es nicht war, wird der richtige Giftmischer bestimmt unvorsichtig und wir können ihn schnappen" schlug Lt. Bishop vor und hielt es für eine gute Idee.

Der Councelor dachte über den Vorschlag nach. "Ja, das wäre eine Möglichkeit. Aber... Hören Sie, ich weiß nicht, wieviel Sie von Dr. Assjimas 'Träumen' wissen. Sie hat ein Bild gesehen, das Katam in seinem Geist hatte. Es ist schwer zu beschreiben, aber das Bild war nicht einfach nur in Katams Gedanken. Es war... fremd dort. Wir wissen noch nicht, wie es dahin gekommen ist. Wir können eine Art telepathischer Beeinflussung nicht ausschließen. Vielleicht ist es bei Esteban ähnlich? Haben Sie eine Möglichkeit, den Mann auf Schritt und Tritt zu überwachen? Vielleicht finden wir so mehr heraus?"

"Also das kann man schlecht bewerkstelligen, am besten ich stelle ihn unter Arrest und rede dann mit ihm" entschied Lt. Bishop und aktivierte seinen Kommunikator. "Bishop an Müller - Finden Sie Lt. Esteban und bringen Sie ihn in eine Arrestzelle. Wir habe Indizien mit denen er in Verbindung steht..."

Wenig später meldete sich Lt. Müller: "Sir, ist das ein Scherz?"

"Nein, ist es nicht..." antwortete Lucas etwas genervt. Müller verstand und tat was der Sicherheitschef ihm befohlen hatte.

Solak ahnte, was dieser Befehl für den Menschen bedeuten musste. Immerhin war Esteban sein Freund. "Mr. Bishop, ich wünsche Ihnen viel Erfolg für das Verhör. Wenn ich Ihnen in irgendeiner Form behilflich sein kann - lassen Sie es mich bitte wissen."

"Sie können eventuell eine Gedankenverschmelzung mit Esteban machen. So könnte man doch nachweisen ob er telepathisch beeinflusst wurde, oder?" bat Lt. Bishop den Councellor um Hilfe. Dann trug er die vorläufige Festnahme des OPSler in die Datenbank ein.

"Theoretisch stimmt das. Praktisch kann ich das aber nur mit Zustimmung der anderen Person machen. Und außerdem brauche ich die Erlaubnis des Captains. Mentalverschmelzungen und andere telepathische Techniken zählen nicht zum Standardverhörrepertoir der Sternenflotte und unterliegen gewissen Auflagen."

"Ich werde vorher erst mit Jerry sprechen, weitere Schritte muss der Captain erst genehmigen. Ich wollte eben nur testen, ob Sie noch Skrupel haben und sich an Vorschriften halten. Der Tal-Shiar ist bekannt für seine skrupellosen Machenschaften." entgegnete der Sicherheitschef dem Romulovulkanier und grinste hämisch.

Solak grinste zurück als er sich zum Gehen erhob. "Zum einen, Mr. Bishop, setzt der Tal'Shiar keine Mentalverschmelzung ein, sondern gänzlich andere Methoden, die Ihnen nicht im Traum einfielen. Zum anderen: Glauben Sie wirklich, dass ich so lange hätte unentdeckt in der Flotte Dienst tun können wenn ich mich so leicht übertölpeln ließe?"

"Sie sind gut Solak, aber irgendwann werden Sie jemanden finden der besser ist als Sie. Aber es gibt eine Tatsache, die respektiere ich an Ihnen: Sie haben Mut. Andere hätten es nicht offenbart und würden die Konsequenzen bereitwillig annehmen. Doch Sie wissen ja, Sie haben noch einen Gefallen bei mir gut..." antworte Lt. Bishop und wartete gespannt auf die Reaktion von Solak. Hatte er den Wolf aus seiner Höhle gelockt oder nicht?

"Glauben Sie mir, ich habe meinen Meister bereits gefunden...." Die Erinnerungen an Romulus und den Cäsar schnürrten Solaks Kehle zusammen. "Was den Gefallen angeht: Beurteilen Sie mich nicht danach, was Sie von Romulanern zu wissen glauben. Sondern beurteilen Sie mich anhand meiner Taten. Wenn Sie das schaffen, dann sind wir quitt." Er nickte dem Menschen zu. "Wie gesagt: Wenn Sie Hilfe bei Esteban brauchen, melden Sie sich. Und auch ansonsten wissen Sie, wo Sie mich finden."

Mit diesem Satz verließ das Spitzohr das Büro des Sicherheitschefes.

Lt. Bishop grinste über das ganze Gesicht. Dann meldete sich Lt. Müller und bestätigte, dass er Lt. Esteban in die Arrestzelle geleitet hatte, aber der Afrikaner hatte lautstark protestiert.

[u_E und idic in 'Der Wolf in der Höhle des Löwen']

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Jeremiah saß in seinen Büro und wartete darauf, dass seine Sucheabfrage endlich Ergebnisse anzeigte. Er schimpfte leise über die langsamen Bordrechner der Community, als es zum wiederholten Male an seiner Bürotüre klingelte.

„Ist das hier ein Durchgangsbahnhof oder was.“, dachte der Lieutnant noch verärgert, bevor er nichtsahnend: „Herein!“ rief.

Sofort warfen sich vier Sicherheitsoffiziere in den Raum, die der sichtlich überraschte Einsatzoffizier als Lieutnant Klaus Müller, Ensign Emma Frost, sowie SCPO K’Rissan und Crewmen Leslie Hunter identifizierte.

„Was ist denn hier los?“, fragte Jerry, nachdem er sich wieder gesammelt hatte. Es fiel dem Leiter des Team sichtlich schwer, seine Pflicht zu erfüllen, aber er kam nicht drum herum: „Lieutnant j.G. Jeremiah Esteban. Auf Befehl von Lieutnant Bishop stelle ich sie hiermit unter Arrest.“

Jerry schaute erst den Deutschen verdattert an und lachte dann urplötzlich los. „Haha, dass war gut, Müller. Für ein paar Sekunden habe ich ihnen das sogar abgekauft. Ihr könnt Lucas sagen, dass ich schon zu alt bin, um auf solche Scherze reinzufallen. Und er ist zu alt, so etwas zu organisieren.“

Doch keiner der Sicherheitsoffiziere erwiderte das Lachen. „Das ist doch ein Scherz, oder?“, fragte Jeremiah mittlerweile etwas nervös nach.

„Ich dachte auch erst, es wäre einer.“, erklärte Klaus mit traurigen Blick. „Aber der Befehl wurde bestätigt.“

Sofort verhärtete sich das Gesicht des leitenden Einsatzoffiziers zu einer starren Maske, die selbst eines Vulkaniers würdig gewesen wäre. „Dann darf ich doch bestimmt wissen, wieso ich unter Arrest gestellt werde?“, entgegnete er kalt. Nur in seinen Augen stand geschrieben, wie enttäuscht Jerry über seinen Freund war. Er fühlte sich verraten und verkauft.

„Lieutnant Bishop hat mir die Gründe nicht verraten.“ Lieutnant Müller fühlte sichtlich unwohl in seiner Haut.

„Hat der Captain die Aktion genehmigt.“, wollte Jerry noch wissen. Der Sicherheitsoffizier schüttelte nur mit Kopf, auch um anzuzeigen, dass er nicht weiter diskutieren würde.

„Bringt ihn den Lieutnant in die Arrestzelle.“, wies er seine Untergebenen an. Für ein paar Sekunden spielte Jeremiah zwar mit den Gedanken, Widerstand zu leisten. Aber er war unbewaffnet und gegen jemanden, wie den Caitaner K’Rissan hatte er keine Chance. Außerdem war das Sicherheitsteam 4.1 überlegen.

Deshalb beschränkte er sich auf verbale Attacken, „Das wird sie teuer zu stehen kommen. Sie alle können sich schon mal mit ihrer Zukunft als Zivilist auseinandersetzen, denn ich werde mich beschweren, beim Captain, bei Admiral Nechajew und wenn es sein muss, sogar beim Präsidenten. Und diesen hinterfotzigen Mistkerl von Chief of Security lasse ich ohne Raumanzug kielholen.“

Danach schloss sich das Türschott hinter dem Gefangenen und seinen drei Bewachern. Lieutnant Müller schüttelte mit dem Kopf und meldete den Vollzug seiner Befehle.

Wenig später erreichte die Gruppe den Arrestzelle. Während sich Jeremiah widerstandslos in eine Zelle führen ließ, funkelte er das Sicherheitsteam wütend an. „Ihr hättet wenigstens einen Ort-zu-Ort-Transport durchführen können.“, doch Emma Frost reagierte nicht darauf. Sie trat von der Zelle zurück und gab Crewmen Hunter, die an der Sicherheitskonsole stand, ein Zeichen, woraufhin das Kraftfeld aktiviert wurde.

„Eigentlich hat der Lieutnant Recht.“, murmelte Leslie. „Kümmern sie sich lieber um ihre Arbeit, Crewmen.“, blaffte sie Emma an, der es auch nicht wohl dabei war, den Einsatzoffizier unter Arrest gestellt zu haben.

„Ja, Ma’am.“, erwiderte ihre Kollegin eingeschnappt.

Wenig später betrat auch Klaus Müller die Arrestsektion. „Der Gefangene ist sicher verwahrt, , Sir.“ meldete die Zwillingsschwester von Allan Frost. „In Ordnung. Crewmen Hunter, sie übernehmen die Wache.“, ordnete der stellvertretende Sicherheitschef der Community an. Danach verließ er zusammen mit Ensign Frost und SCPO K’Rissan den Arrestbereich.

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Mit einem sich immer mehr verstärkenden Stirnrunzeln las Tanrim die Berichte, die bei ihm eingegangen waren.

Katam war vergiftet worden - auf seinem Schiff – von seinem OPS-Offizier. Dem jungen Mann, den er erst zu Beginn der Mission dazu befördert hatte. Der Captain spürte einen tiefen Groll in sich aufsteigen. Dieser Esteban hatte sein Vertrauen missbraucht!

Doch auf der anderen Seite.

Councelor Solak hatte in seinem Bericht erwähnt, dass er und Dr. Assjma vermuteten, dass Katam auf irgendeine Weise telepathisch beeinflusst worden war. Dieses Bild vom Kreis der 12 stammte nicht vom ihm. Jemand musste es ihm 'implantiert' haben. Solak hatte die Vermutung geäußert, dass jemand möglicherweise auf dem gleichen Weg Lt. Esteban manipuliert habe könnte.

Tanrim stand entnervt auf. Egal, wie man es drehte und wendete, an Bord seines Schiffes gab es einen Attentäter. Jemand, der mehr über diesen Kreis der 12 wusste. Jemand, der mit allen Mitteln zu verhindern versuchte, dass der Kreis komplettiert wurde. Die Frage war allerdings warum? Es konnte diesem Unbekannten doch vollkommen egal sein, dass ein obskures Ritual von dem noch niemals jemand gehört hatte, vollzogen wurde. Tanrim kamen die Worte von Lt. Commander Shral in den Sinn: „Die Zwölf wollen das Sein beschützen, es dürfte aber auch, so unlogisch das klingen mag etwas oder jemanden geben der das Gegenteil will, die Auslöschung allen Seins, möglicherweise um eine Herrschaft des Chaos zu errichten.“

Wenn der Lt. Commander Recht hatte, dann musste es die Aufgabe dieses Schiffes sein, das zu verhindern. Und hatte das Wesen auf dem Planeten sie nicht um Hilfe gebeten? Hatte es nicht gesagt, dass die beiden fehlenden Personen schon lange hätten ankommen müssen?

Der Zakdorn replizierte sich ein Glas Rocassa-Saft, um seine Nerven zu beruhigen.

Die 12 sind die Bürgen der Existenz.

Der Kreis dient der Auflösung

Bei der Auflösung werden die 12 zu 1.

Damit erneuern sie den Pakt.

Lass deinen Gedanken freien Lauf.

Tanrim trank einen Schluck. War dies ein religiöser Kult? Nein. Der Zakdorn schüttelte den Kopf. Der Kreis bestand aus Personen der verschiedensten Spezies. Sie verband keinerlei Gemeinsamkeit. Der klingonische Bürge hatte keinerlei gemeinsame religiöse Basis mit dem Ferengi.

Außerdem, alleine die technische Durchführung wies nichts Spirituelles auf. Auf der Kapsel waren keine religiösen Symbole gewesen - nur die Zahl 8. Laut Dr. Gilmore hatte das Wesen auf dem Planeten Technologien zur Verfügung, die er noch nie gesehen hatte. Wie passten Technologie und Religion zusammen?

Das Wesen auf dem Planeten hatte auch nicht von einem 'höheren' Sein gesprochen. Ebenso wenig wie Katam selbst. Beide hatten nur vom Sein, von der Existenz selbst gesprochen. Die es zu erhalten galt. Das war der höhere Zweck des Ganzen. Daran war nichts Spirituelles.

Doch was war es dann?

Wenn er religiöse Motive ausschloss, was blieb dann übrig? Tanrim starrte auf den Bildschirm, bis seine Augen an einem Wort hingen blieben. PAKT.

War Pakt nicht gleichbedeutend wie Vertrag? Mehrere Parteien setzen sich an einen Tisch und verhandeln. Anschließend bekräftigen sie ihre Entschlüsse mit einem Vertrag. Damit keiner später sagen konnte, es wäre etwas anderes beschlossen worden. War dies hier ein uralter Vertrag?

Wenn ja, dann musste auch geregelt worden sein, was passiert, wenn eine Seite den Vertrag nicht einhält... Das Ende allen Seins.

Der Zakdorn lehnte sich in seinem Sessel zurück. Das Ende ALLEN Seins. Doch wie konnte das bewerkstelligt werden? Ein Armageddon galaktischen Ausmaßes?

In seinem Kopf entstanden die unterschiedlichsten apokalyptischen Szenarien. Verstrahlung, Massenvernichtungswaffen, biochemische Gifte, telepathische Kontamination...

Er schüttelte den Kopf. Natürlich war dies alles möglich. Schon eine dieser Varianten brachte unabänderlich den Tod. Doch hier ging es um die Auslöschung ALLEN Seins. Wie war dies möglich?

DU STELLST DIE FALSCHE FRAGE donnerte es auf einmal in seinem Kopf:

Verdutzt blickte Tanrim auf die Reiterfigur, als hätte diese etwas gesagt. Aber welche Frage sollte er denn sonst stellen?

Wie du die fehlenden Beiden finden kannst! Du hast dich doch schon längst entschieden! Dann handle!

Aber ich kann doch nicht so einfach die laufende Mission abbrechen, widersprach er.

Wer, wenn nicht du? Die Tatsache, dass noch Teilchen fehlen, bedeutet nicht, dass das Puzzle immer unvollständig war. Finde die Lösung. Es gibt für jedes Problem eine Lösung.

Mürrisch blickte der Zakdorn den Reiter an. Der hatte leicht reden!

Aber er hatte Recht.

***

Wenige Minuten später stand der Zakdorn im Quartier von Botschafter T' Ner. Der Vulkanier bat Tanrim Platz zu nehmen, während sich dieser überlegte, ob er gleich mit der Tür ins Haus fallen sollte. Doch das war nicht nötig. Auch T'Ner hatte mittlerweile erfahren, was passiert war.

„Captain, ich glaube nicht, dass Lt. Esteban wirklich Katam vergiftet hat“, erklärte T'Ner mit stoischer Gelassenheit. „Dazu ist er viel zu plump vorgegangen.“

Tanrim stimmte zu. „Ja. Warum sollte er so offensichtlich vorgehen? Botschafter, ich muss mit Ihnen reden. Es geht um die Mission.“

Der Zakdorn erzählte T'Ner von der Kapsel, dem Kreis der 12, der Auflösung, dem Pakt und der Bitte des Wesens die fehlenden Zwei zu finden. „Ich möchte der Bitte des Wesens nachkommen, aber ich weiß auch um die Dringlichkeit der Verhandlungen mit den Zarianern.“

Ungerührt hatte der Botschafter Tanrim zugehört. „Ich verstehe Ihr Dilemma, Captain“, erklärte er. Er erhob sich, replizierte zwei Tassen Tee, reichte eine davon Tanrim und setzte sich. Einige Momente lang herrschte nachdenkliche Stille zwischen den Beiden.

„Es scheint so, als ob es an Bord dieses Schiffes jemand gibt, der mit allen Mitteln verhindern will, dass dieser Pakt eingehalten wird. Wenn dem so ist, dann sollten Sie äußerst umsichtig vorgehen. Vielleicht hat diese Person noch mehr Möglichkeiten als nur Gift“, analysierte T'Ner.

Der Zakdorn nickte. Dieser Gedanke war ihm ebenfalls gekommen.

T'Ner sah den Captain ernst an. „Sie haben Recht. Die Verhandlungen mit den Zarianern sind wichtig, aber scheinbar ist diese Auflösung dringlicher. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, muss diese zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfinden und dieser rückt näher. "

ER hielt inne. "Ich werde die Delegation der Zarianer kontaktieren und um einen Aufschub bitten. Soviel ich weiß, ist diese noch nicht einmal von Zari aufgebrochen. Womöglich kommt es diesen gelegen. Ich hörte von Unstimmigkeiten."

Der Zakdorn schüttelte den Kopf. „Wie sollten Sie diesen Aufschub begründen? Ich möchte nicht, dass noch mehr von dem Kreis erfahren.“

„Selbstverständlich nicht, Captain.“ T'Ner dachte nach. „Wie wäre es mit technischen Problemen? Diese klingonischen Datenströme zum Beispiel. Sie könnten doch mehr Schäden verursacht haben, als man ursprünglich dachte.“

Verblüfft blickte Tanrim den Vulkanier an. Hatte dieser gerade allen Ernstes vorgeschlagen, zu lügen? Doch dann sammelte sich der Zakdorn schnell. „Sie könnten den Warpantrieb außer Gefecht gesetzt haben, so dass wir nur mit Impuls fliegen können“, spann er die Geschichte weiter.

T'Ner nickte. „Sie hätten genügend Zeit nach den beiden Kapseln zu suchen. Zudem würde das dem Attentäter vermitteln, dass sie nicht vorhaben, der Bitte des Wesens zu entsprechen.“

„Das würde uns Zeit verschaffen.“ erklärte Tanrim. Er erhob sich. „Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Botschafter. Ich muss Ihnen nicht sagen, dass dieses Gespräch hier unter uns bleiben muss.“

„Natürlich nicht. Aber seien Sie vorsichtig, Captain. Ich würde empfehlen Ihre Befehle nur persönlich zu erteilen und verpflichten Sie ihre Offiziere zum Schweigen. Ich werde geheime Kanäle benutzen, um die Zarianer zu informieren.“

Die beiden Männer verabschiedeten sich.

Tanrim begab sich zunächst zu Commander Kyle und informierte sie über die neuen Pläne. Selina war zunächst überrascht, doch dann bestätigte sie die Befehle. Der Zakdorn gab ihr die Order auch Solak, Assjima, Bishop, H'Qar und Anquenar sowie Gilmore zu informieren und sie zu Stillschweigen zu verpflichten.

„Noch etwas, Commander“ Tanrim, der bereits vor der Tür stand, drehte sich um. „Ab sofort hebe ich ihre Auflagen auf. Sie werden wieder Dienst auf der Brücke tun.“ Dann verließ er ihr Büro.

Sein Weg führte ihn in die Astronomie. Lt.Commander Shral musste informiert werden. Und die Andorianerin sollte einen Weg finden, wie man die Kapseln aufspüren konnte.

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Er war weg … Die Tür hatte sich hinter Solak geschlossen und Assjima wischte sich erleichtert einen Schweißtropfen von der Stirn. Endlich konnte sie ihr inneres Auge wieder frei lassen. Und beinahe augenblicklich ließen die Kopfschmerzen nach. Sie zog es normalerweise vor, möglichst nie mit einem Vulkanier alleine in einem Raum zu sein. Es kostete sie immer noch zuviel Kraft, die Wahrnehmungen vollständig zu ignorieren, sie nicht bewusst werden zu lassen, sie nicht einmal in ihr Unterbewusstsein vordringen zu lassen. Ob sie es jemals lernen würde? Selbst mit Lt. Serik war sie nicht gerne alleine. Auch wenn sie sich aneinander gewöhnt hatten und sie sowohl sein logisches Denken als auch seine fachliche Kompetent überaus schätzte, war sie froh, dass er nun die andere Schicht übernommen hatte. Es war für beide die beste Lösung gewesen.

Doch warum nur hatte sie Solak gegenüber nicht die Wahrheit gesagt, als er sich nach ihrer Befindlichkeit fragte? Er selbst hatte anschließend offen über seine Vorbehalte Deltanern gegenüber gesprochen. Wollte sie ihn tatsächlich nicht kompromittieren, einfach nur nett sein? Oder wollte sie sich selber keine Blöße geben, indem sie einem Vulkanier gegenüber zugab, dass ihr die Kontrolle über ihre mentalen Kräfte Probleme bereitete? Möglicherweise sollte sie diesbezüglich tatsächlich den Rat des Councelors suchen … irgendwann einmal, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab … vielleicht …

In den alten Science-Fiction Romanen des 20. und 21. Jahrhunderts stellte man sich das gemeinsame Leben vieler unterschiedlicher Spezies immer so problemlos vor. Doch fingen die Differenzen genau genommen schon bei der Raumtemperatur an – an die klingonische Küche und das künstliche Essen aus dem Replikator wollte Assjima lieber erst gar nicht denken. Nachdenklich betrachtete sie ihre Hand. In den letzten zehn Jahren hatte sie gelernt sich anzupassen, die vielen unterschiedlichen Gewohnheiten und Bräuche nicht nur zu tolerieren, einige hatte sie sogar übernommen – plötzlich bekam sie Lust auf einen Kaffee – aber die Abneigung mancher Spezies gegen körperlichen Kontakt bereitete ihr immer noch Kopfzerbrechen. Wie konnte man sein Gegenüber kennen lernen ohne es zu fühlen? Das einfache Händeschütteln der Menschen war für sie zu einem guten Kompromiss geworden. Bei ihrer nächsten Begegnung würde sie Solak auf deltanische Art begrüßen. Der Gedanke an sein entsetztes Gesicht belustigte sie und als sie dann wenige Minuten später auch noch eine Tasse Kaffee in der Hand hatte, ging es ihr wieder richtig gut.

Jetzt, wo ihr Gehirn endlich wieder normal arbeitete, konnte sie in Ruhe über das Gespräch mit dem Councelor nachdenken. Er hatte viele Fragen aufgeworfen … Dazu kamen noch ihre eigenen. Wie war es möglich, dass Lebewesen so unterschiedlicher Spezies in einen für sie alle kompatiblen Aggregatzustand übergehen konnten? Wie konnten sie zu einem gemeinsamen Wesen verschmelzen? Nicht nur das WARUM sondern in erster Linie das WIE ließ ihr keine Ruhe. Und das WER. Lucas, Selina, Vinara und sie selbst: nicht auserwählt! Ein Mensch war unter den Bürgen, ebenso ein Andorianer aber kein Deltaner. Fähnrich Anquenar wurde als Bajoranerin bezeichnet. Das konnte auf ihre Erziehung, auf ihr bajoranisches Gedankengut zurück zu führen sein. Assjima konnte auch noch nachvollziehen, warum die Pilotin sich noch nicht entschieden haben soll. War sie Bajoranerin oder Haliianerin? Aber H’Qar? Er war so sehr Klingone wie man nur Klingone sein konnte. Und ein Klingone befand sich bereits im Kreis. Überhaupt: welcher Klingone würde auf diese Art und Weise seinem Leben ein Ende setzten wollen? Still und leise, ohne Kampf, ohne Ruhm? Wie stark musste man einen Krieger des Imperiums beeinflussen, damit er sich auf so etwas einlassen würde? Sehr befremdlich …

Stunden waren vergangen. Stunden, in denen Assjima Datenbänke durchforstete, Experimente anstellte und die eigenen Ideen immer und immer wieder durchdachte. Wie die Ärztin es auch drehte und wendete, sie konnte in all dem keinen Sinn ausmachen.

Ein Pakt wurde geschlossen – ein Pakt zwischen wem? Zwischen den Vertretern von zwölf Welten? Zwischen dem Wesen und den Bürgen? War eine weitere Lebensform involviert?

Der Pakt muss regelmäßig erneuert werden. In welchen Zeitabständen? Wer rekrutiert die Bürgen? Katam hatte seine Geschichte erzählt. Auf typisch romulanische Weise wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass er gezeugt werden konnte. So wurde es ihm zumindest vermittelt und so glaubte er. Es wäre interessant etwas mehr über die Hintergründe der anderen Bürgen zu erfahren. Gab es bei deren Eltern ähnliche familiäre oder gesellschaftliche Komplikationen? Ob man wohl mit Hilfe der Scanns, die sie gemacht hatte über die Datenbank die Identitäten der anderen Bürgen feststellen könnte? Offizielle Kanäle schienen der Ärztin ausgeschlossen. Wer könnte helfen? Solak? Assjima hatte Gerüchte gehört. Gerüchte, die besagen, Solak hätte eine etwas nebulöse Vergangenheit, gewisse Kontakte zu gewissen Geheimdiensten. Doch das war wohl nur der übliche Tratsch. Andererseits … er soll damals ziemlich plötzlich verschwunden sein und genau so seltsam war sein erneutes Erscheinen auf der Community – gerade rechtzeitig zu Beginn dieser Mission. Und er war zu Hälfte Romulaner … Quatsch! Die Deltanerin weigerte sich zu glauben, einer der Kollegen auf ’ihrem’ Schiff könne damit zu tun haben. Aber Solak war einer der wenigen, der die Möglichkeit gehabt hätte, den Romulaner zu vergiften … Ihr Kopf sagte: „Ja – er ist hochgradig verdächtig“ aber der Bauch weigerte sich: „Nein! Nur weil er etwas undurchsichtig ist muss er nicht gleich ein potenzieller Mörder sein.“ Und sie wusste, dass sie sich in diesen Dingen eher auf ihr Gefühl als auf ihren Verstand verlassen konnte.

Es half nichts. Mutmaßungen und Verdächtigungen waren wirklich fehl am Platz. Fakten! Sie brachte Fakten!

Fakt war: Eine technisch ausgefeilte Kapsel trieb defekt im All, in ihr ein träumender Romulaner, der sich als der Achte bezeichnete und zum Kreis der Zwölf wollte, so verzweifelt versuchte, sein Ziel zu erreichen, dass er sogar eine Geisel nahm.

Fakt war: Der Kreis der Zwölf existierte tatsächlich, momentan bestehend aus zehn Spezies, die auf den ersten Blick nur eine Gemeinsamkeit hatten, nämlich dass sie humanoid waren.

Fakt war: Es gab eine oder sogar mehrere Personen an Bord, die bemüht waren, die Komplettierung der Zwölf zu verhindern. Die Sensoren der Community, möglicherweise sogar die Kapsel, wurden sabotiert und der Romulaner vergiftet.

Das waren nicht viele Fakten. Dafür gab es aber umso mehr Vermutungen und Schlussfolgerungen. Und eine diese Vermutungen musste sie jetzt schriftlich darlegen. Auch wenn Assjima nichts belegen konnte und sich das WIE auch noch nicht erklären ließ. Aber je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, dass ihre These bezüglich des Wesens nicht so abwegig war, als dass sie zumindest die Meinung der Kollegen dazu einholen könnte.

Und so begann sie mit einem kurzen Bericht an Captain Tanrim und die Führungsoffiziere.

Gerade als das Memo ihr Terminal verlassen hatte wurde es nebenan in der Krankenstation laut. Verwundert steckte Assjima den Kopf durch die Tür. Meg und Amiel diskutierten lautstark miteinander. „Ja ist der denn von allen guten Geistern verlassen? Niemals!“ zischte Meg. „Ich wollte es auch nicht glauben, als ich Müller im Turbolift traf. Dachte, der bindet mir einen Bären auf. Aber als ich dann noch die Zwillinge völlig aufgelöst aus dem Casino rennen sah …“ Amiel war sichtlich aufgebracht.

„Was ist denn los, meine Damen?“ wagte Assjima dazwischen zu fragen. „Ach Doktor“ antwortete Amiel „Jetzt scheinen alle auf diesem Schiff endgültig durchzudrehen. Lieutenant Bishop hat Lt. Esteban verhaften lassen!“

„Er hat WAS?“ Die Deltanerin glaubte nicht richtig gehört zu haben. „Er hat Esteban verhaftet? Warum das denn?“

„Scheinbar verdächtigt er den Lieutenant, den Romulaner vergiftet zu haben“

„Jerry soll den Anschlag auf Katam verübt haben? So einen Unfug habe ich ja schon lange nicht mehr gehört. Warum sollte er und wie sollte er das gemacht haben?“

„Nun, Müller sagte, Esteban wäre außer Solak und dem Captain der Einzige gewesen, der bei Katam gewesen wäre.“ Amiel zuckte mit den Schultern. „Mehr weiß ich auch nicht“

„Und deswegen wird er einfach verhaftet? Warum hat er Lt. Solak und Captain Tanrim nicht gleich dazu gesperrt? Und mich? Ensign Holmes, H’Qar – ja das ganze Sicherheitsteam, die bei der Geiselnahme dabei waren inklusive der Wachposten … und Sarah dürfen wir nicht vergessen! Sie hatte lange direkten Körperkontakt zu Katam … ich fasse es nicht! Beginnt der jetzt etwa mit einer Hexenjagd an Bord? Ich fasse es nicht!“ Assjima war hochrot geworden.

„Meg – gehe bitte zu Dr. Gilmore und hole alle – ich betone: ALLE! - Daten, die er von Katam aufgenommen hat, als er auf der Krankenstation landete. Bitte nichts durch irgendwelche Kommunikationskanäle leiten. Keine Transmissionen! Speichere alles eigenhändig auf ein Padd und bringe es persönlich hier her. Gebe es niemandem in die Hand. Ich will 100% von dem, was Gilmore abgespeichert hat hier haben. Und dann soll Gilmore die Daten im Computer verschlüsseln. Niemand außer ihm und mir darf Zugriff darauf haben. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät! Bitte beeile dich!“

„Bin schon weg!“ Wie ein kleiner schwarzer Kugelblitz schoss die Krankenschwester zur Tür hinaus.

„Amiel – Sie bleiben hier und halten die Stellung. Wenn ich gebraucht werde, rufen Sie mich über den Kommunikator. Ich werde erst einmal alle entsprechenden Daten hier unter Verschluss legen und dann sehen, ob ich diesen selbsternannten Inquisitor irgendwo finden kann.“

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Was jetzt geschah, lag nicht mehr in seiner Hand. Er war nicht mit dem Verhör von Esteban beauftragt worden. Die Ermittlungen im Fall Katam waren klar Sache der Sicherheit. Als Councelor hatte er seine Nase nicht dorthinein zu stecken. Und Selina hatte ihn zwar über ihre neue 'Mission' unterrichtet, aber auch hier waren ihm die Hände gebunden. So saß Solak in seinem Büro und starrte die Wand an. All diese Fragen kreisten in seinem Kopf und hinderten ihn daran, sich auf seine tatsächlichen Aufgaben zu konzentrieren. Schließlich gab er auf. Manchmal war ein geordneter Rückzug das Beste. Und so tat der Councelor das, was er in solchen Situationen immer zu tun pflegte: Er ging in die Turnhalle. Dort angekommen legte er seine Trainingsjacke zur Seite und begann mit Dehnübungen, als ein Geräusch ihn herumfahren ließ. Gerade noch rechtzeitig, um eine kleine Person im gestreckten Salto von der Kletterwand abstürzen zu sehen.

Es hatte niemals einen besseren Weg für Milseya gegeben ihre Gedanken zu fokussieren als zu trainieren. Und zur Zeit schwirrten die Gedanken in ihrem Kopf gerade nur so umher, dass ihr schwindelig davon wurde.

Die Haliianerin befestigte die zweite Sicherheitsleine an dem Gurt um ihre Hüften. Warum hatte sie John bloß dieses unselige Versprechen gegeben? Diese Teile waren einfach höchst hinderlich.

Dann riss sie sich zusammen. Sie sah auf den Punkt vor sich an der Wand, schloss dann ihre Augen, konzentrierte sich auf den Sprung. Auf jede einzelne Flugphase. Sie stellte sich jede einzelne Bewegung vor bis zur Landung auf den Punkt. Tiefe Hocke, rechtes Bein abgestreckt. Sie streckte ihre Arme zur Seite und holte Luft und ließ sich fallen.

Der Sprung war sauber, wenn auch nicht perfekt. Sie hatte korrigieren müssen. Dafür war die Landung dieses Mal beinahe schon sanft. Milseya war recht zufrieden, obwohl sie die Korrekturen ärgerten.

Fasziniert beobachtete Solak den Absturz, der sich vielmehr als kontrollierter Sprung herausstellte. Als die springende Person den Boden erreicht hatte, erkannte er in ihr Ens. Anquenar. Anerkennend nickte der Romulovulkanier. Doch war er nicht in die Turnhalle gekommen um Gesellschaft zu suchen und so begab er sich zu den Laufbändern.

Vielleicht lag es an der Rotation, überlegte Milseya, während sie in den Seilen hing. Vielleicht aber auch an diesen blöden Dingern!

Sie trat ein Paar Schritte zurück, spannte die Seile und ließ dann los. Der elastische Zug hob sie hoch. Milseya drehte einen Salto und landete wieder auf der Sprungfläche. Ohne darüber nachzudenken, löste sie die Leinen, entfernte den Gurt und ließ ihn zu Boden fallen. Doppelter Salto gehockt. Der einfachste Sprung überhaupt. Sie konzentrierte sich wieder und sprang. Die Rotation war perfekt. Sie landete weich und sicher auf dem Boden. Also doch! Es waren diese Leinen gewesen. Milseya seufzte laut. Wie sollte sie das John nur beibringen?

Lächelnd schüttelte Solak den Kopf während er das Tempo des Laufbandes erhöhte. Wäre die Pilotin nicht bis gerade alleine in der Turnhalle gewesen - man hätte glauben können, dass sie angeben wollte.

Milseya setzte sich auf den Boden und begann ihre Muskeln zu dehnen. Hatte sie John nicht gesagt, sie würde EINE ZEIT LANG mit den Leinen trainieren. Sie hatte nichts von immer gesagt. Behutsam begann Milseya ihre Beine über ihre Schultern zu legen, bog ihren Oberkörper vorsichtig. Dann nahm sie die Übung zurück und legte sich auf den Bauch – und sah den Councelor auf dem Laufband. Seit wann war der her? Mist! Hatte der ihr eben zugesehen? Wusste er von dem Versprechen? Sie grüßte Solak mit einem Kopfnicken und begann die Beine wieder über die Schulter zu ziehen, solange bis ihre Fußsohlen neben ihrem Kopf wieder auf dem Boden 'standen'.

Dann nahm sie die beiden Sticks aus ihren Ohren. „Sie werden mich doch nicht verraten, Councelor?“

In seinen Gedanken versunken rannte Solak, lief, einen Fuß vor den anderen. Der Schweiß rann an ihm herunter, seine Augen waren geschlossen. Plötzlich riss ihn eine Stimme zurück in die Realität. "Sie werden mich doch nicht verraten, Councelor?“ Verwirrte horchte der Angesprochene auf, verpasste einen Tritt, stolperte. Das Laufband nahm ihn ein Stück mit zurück und schon saß der Läufer unrühmlich auf seinem Hosenboden während das Band triumphierend weiterlief. Die Peinlichkeit der Situation versuchsweise ignorierend antworte er: "Was genau soll ich nicht verraten?"

Verdutzt hatte Milseya dem Ganzen zugesehen. Zu verdutzt um zu lachen. Und außerdem wie oft hatte sie 'missglückte Versuche' hinter sich. Und es war nie witzig gewesen. Ein Lachen oder auch ein Grinsen wäre unangebracht. „Haben Sie sich was getan?“, fragte sie besorgt.

"Nein, es ist nichts verletzt außer meinem Stolz." Das Spitzohr rappelte sich auf und warf dem Laufband einen langen Blick zu.

„Es war meine Schuld. Ich habe ihre Konzentration gestört. Es tut mir leid.“ Der Oberkörper der Haliianerin hob sich ein wenig an. Milseya drehte den Kopf nach innen, verlagerte das Gewicht vorsichtig auf ihre Füße und begann mit einer Rückwärtsbewegung aufzustehen.

Ob Sta'el so etwas wohl auch konnte? Innerlich grinste der Councelor. Er kletterte zurück auf's Band und setzt seinen Lauf fort. "Ich bedaure, dass ich unseren letzten Termin absagen musste. Ich hätte gerne erfahren, wie es Ihnen nach Ihrem 'Ausbruch' ergangen ist."

„Dann fragen Sie mich doch jetzt. Es ist niemand hier außer uns beiden“, erwiderte Milseya, während sie sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn wischte.

"In Ordnung. Wie ist es Ihnen nach Ihrem 'Ausbruch' ergangen?" Dies war nicht sein Büro und nichts zwang ihn, sich wie ein Councelor zu benehmen. Außerdem tat ihm das Training gut. Seine Stimmung hob sich merklich.

„Ich glaube, es ging mir besser. Es tat gut mit jemanden zu reden, der dies alles nicht miterlebt hat. Verstehen Sie mich nicht falsch. Es tut auch gut, wenn ich mit John oder Niels darüber rede. Die Beiden waren dort, sie haben es gesehen, sie haben es erlebt. Aber genau das ist der Punkt. Sie haben ihre Wunden davon getragen. Und jedes Mal wenn ich mit den Beiden darüber rede, dann habe ich das Gefühl, als ob ich diese Wunden wieder aufreisse. Und bei Ihnen ist das anders. Ihnen kann ich das erzählen ohne mir Sorgen machen zu müssen, was ich damit anrichte. Ihnen kann ich die Dinge anvertrauen, die ich den Beiden nicht erzählen kann. Ja, es tat gut, es Ihnen zu erzählen. Ein paar Nächte lang hatte ich keine Alpträume mehr. Doch dann kehrten sie zurück.“

Sie war zum Sandsack gegangen und taxierte diesen. Sie nahm eine leicht hockende Position an, bevor sie mit voller Wucht begann auf den Sandsack einzuschlagen. „Und sie waren schlimmer als zuvor.“

Wer waren John und Niels? Solak wühlte in seinem Gedächtnis. Ach ja, Dr. Gilmore und ein Niels van Richthofen waren zusammen mit der Pilotin gerettet worden. Sie musste diese beiden meinen. Allerdings wurde es schwierig, der Frau weiter zuzuhören, weil sie an die Sandsäcke an das andere Ende der Turnhalle gegangen war. Der Councelor stieg vom Laufband (dieses Mal wie es sich gehört) und folgte ihr. Er nahm eine Hantel auf und sagte: "Erzählen Sie mir von diesen Alpträumen."

Milseya hatte aufgehört auf den Sandsack einzuprügeln. Sie stand keuchend vor dem Councelor. „Es sind die selben wie vorher auch. Ich werde vergewaltigt. Ich fliehe. Ich erleide eine Fehlgeburt. An sich wie früher auch.“

Sie stockte. Sie wusste nicht, wie sie es ihm erklären konnte. Sie setzte sich neben Solak. „Aber es ist Thovan, der mich .. „, flüsterte sie

"Es ist Thovan, der Sie vergewaltigt?"

Milseya nickte.

Der Councelor legte seine Hantel beiseite und sah die Frau vor sich an. "Das muß sehr verwirrend für Sie sein."

„Ja“. Sie sah Solak direkt in die Augen. „Ich wehre mich nicht einmal dagegen. Ich habe immer das Gefühl, dass es richtig ist. Dass ich so büsse.“

"Sie sagten, dass es richtig sei, dass Sie so büssen. Können Sie mir sagen, wofür Sie büssen?"

„Für alles. Für das was geschehen ist. Was ihm meinetwegen angetan wurde. Dafür dass er tot ist und ich lebe. Dafür, das er allein starb. Wäre ich nicht gewesen, wäre er noch am Leben. Hätten wir uns nicht kennen gelernt, dann wäre er noch am Leben.“ Milseya kickte wütend einen unsichtbaren Stein mit ihrem Fuß weg. „Wäre ich nicht so wie ich bin, wäre er noch am Leben!“, erklärte sie zornig.

Geduldig hörte Solak ihr zu. Wie gerne würde er einfach die Schuldgefühle von ihr nehmen, aber das ging leider nicht. "Das heißt, Sie sind schuld an seinem Tod."

„Ja.“ Überrascht sah sie ihn an. Hatte er ihr nicht zugehört beim letzten Mal? Sie war der Auslöser von allem gewesen. Daher war sie auch schuld daran.

"Wissen Sie, bei Ihrer nächsten Liebesbeziehung sollten Sie die Sache beschleunigen. Nehmen Sie gleich nach der ersten Nacht einen Phaser und blasen Sie Ihrem Liebhaber den Kopf weg. Das ist eindeutig humaner, als ihn auf einen abgelegenen Planeten zu schleifen und ihn von Wilden zu Tode treten zu lassen."

„Sind sie vollkommen verrückt?“, brüllte Milseya wütend, griff nach einer Hantel und warf sie in Richtung Solak.

Der Councelor wich der Hantel mühelos aus. Ungerührt antwortete er der Frau: "Warum? Sie sagen doch, Sie seien schuld daran. In Ihrer Version klingt es so, als habe Ihr Mann nie die Entscheidung getroffen, sich in Sie zu verlieben. Sie zu heiraten. Als hätte er sich nie entschieden, sein Leben für Ihres zu geben. Sie alleine sind schuld an allem. Sie alleine haben ihm den Tod gebracht. Sie alleine, Sie, weil Sie so sind wie Sie sind. Für mich klingt das so, als hätten Sie seinen Tod befohlen. Als sei sein Tod unausweichlich gewesen in dem Moment, in dem Sie ihm begegnet sind. Warum sollte das beim nächsten anders werden? Sie sind nun mal so wie Sie sind."

Mit offenem Mund hatte Milseya ihm zugehört. In ihrem Inneren brodelte es. „Ist das ihre Art jemandem zu helfen?“, wütete sie zurück. „Kein Wunder, dass ihr Terminkalender so voll ist. Sie helfen ihren Patienten nicht. Sie verschlimmern nur deren Zustand, so dass diese immer wieder zu Ihnen kommen müssen.“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Aber gut. Da Sie mir zustimmen, ist die Entscheidung doch einfach! Es wird keinen Nächsten geben.“

"Warum soll ich Ihnen helfen? Sie sagen doch selber, Sie sind schuld. Wenn Sie schuld sein möchten - bitte. Dies ist eine freie Galaxis. Ich bin nur ein Councelor, kein Richter. Der Richter sind Sie selber." Solak lehnte sich zurück und grinste breit. "Wo wir gerade von Councelor sprechen... Sie sagten doch, es würde keinen Nächsten geben? Die Gerüchteküche hatte aber einiges über Sie und meine Vertretung, diesen Gray, zu berichten. Mann, der Junge hat wirklich Glück gehabt, dass er das Schiff verlassen hat bevor Sie auch ihn zugrunde richten konnten!"

Die Ohrfeige hinterließ einen kräftigen Fleck auf der Wange des Councelors.

Wutentbrannt stand die kleine Frau vor Solak. „Dorian geht Sie nichts an! Niemanden!“schrie sie.

Dann trat Milseya einen Schritt zurück, sah den Mann an. Sie schluckte, schloss ihre Augen und holte tief Luft. „Es tut mir leid, dass ich Sie geschlagen habe“, presste sie hervor.

Langsam setzte sie sich und dachte nach. Was zur Hölle .. Timothy lebt. Matthew lebt. Orat lebt.... Dorian lebt. Nur Thovan war tot.

„Wenn ich nicht schuld bin, wer dann? Wenn ich nicht schuld bin, warum fühle ich mich dann schuldig? Warum verfolgt das Ganze mich immer noch? Warum ist es nun Thovan, der mir Gewalt antut?“, fragte sie unvermittelt.

Es war nicht das erste Mal, dass ein Patient ihn geschlagen hatte. Und es war bei weitem nicht der heftigste Schlag gewesen. Berufsrisiko. "Weil Sie daran glauben, dass Sie schuld sind. Weil Sie glauben, dass Thovan Sie hasst. Sie WOLLEN bestraft werden. Sie LEBEN. Sagt das denn nicht schon alles aus? Wie können Sie es nur wagen, noch zu leben wo Ihre Familie tot ist? Und weil niemand anderer kommt und Sie bestraft - bestrafen Sie sich eben selber. Thovan kommt nachts nicht zu Ihnen und vergewaltigt Sie. Sie tun das selber, in seiner Gestalt."

Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. „Ich?“ Sie starrte auf einen Punkt auf dem Boden. „Das ist doch völlig verrückt. Ich wurde doch schon genug bestraft. Ich habe meinen Mann und mein Kind verloren. Warum sollte ich mich selber noch mehr bestrafen wollen? Ich habe Vergeltung geübt.“ Sie hob den Blick. „Ist das so einfach?“

Solak schüttelte den Kopf. "Nein, einfach ist das nicht. Einfach ist das niemals. Zu überleben während andere um Sie herum sterben - das ist nicht einfach. Das ist sehr schwer. Immerhin gibt es keinen logischen Grund, warum man selber überlebt hat während alle anderen gestorben sind. Und wenn es keinen Grund gibt - hat man es dann verdient zu überleben? Warum haben das die anderen dann nicht verdient?" Er erwiderte ihren Blick und für einen winzigen Moment lang erlaubte er ihr, seine eigene Trauer zu sehen. "Wenn Thovan heute hier wäre, was würde er Ihnen dann sagen?"

Sie schloss die Augen wie um das Gesehene in ihrem Inneren einzuschließen. Dann sah sie ihn nachdenklich an und nur für einen winzigen Moment musste sie lächeln. „Er würde sagen, dass ich aufhören solle. Er würde mich ernst ansehen und sagen, dass nicht ich schuld bin. Thovan würde sagen, dass es kein größeres Geschenk gibt, als sein Leben für jemanden, den man liebt, hinzugeben.“ Sie dachte nach. „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben läßt für seine Freunde. Johannes 15,13.“

"Und glauben Sie immer noch, dass dieser Mann Sie tatsächlich in Ihren Träumen heimsuchen und strafen möchte?"

Milseya schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich begreife nicht, warum es damit nicht einfach vorbei ist. Warum hänge ich dem immer noch nach? Es scheint so als könne ich einfach nicht loslassen. Nein, als wollte ich es nicht.“

Der Councelor nickte. "Sie haben sich die Antwort soeben selber gegeben."

„Ich will es nicht? Aber wieso nicht? Jeder, der bei Verstand ist, möchte doch mit solchen Dingen abschließen.“ Milseya schüttelte den Kopf. „Vielleicht bin ich ja wirklich verrückt“, murmelte sie und verzog das Gesicht.

Solak lachte. "So einfach wollen Sie es sich jetzt machen? Einfach verrückt werden?" Er schüttelte den Kopf. "Nein, Sie sind nicht verrückt. Im Gegenteil. Sie reagieren vollkommen normal. Überlegen Sie doch mal: Wenn Sie jetzt loslassen, wirklich loslassen - was passiert dann? Gibt es dann noch eine aktuelle, gegenwärtige Verbindung zu Thovan? Oder ist er dann einfach nur noch Ihre Vergangenheit?"

„Thovan und ich sind immer verbunden“, kam es überrascht zurück. „Er ist in mir. Wir haben unsere Seelen verbunden.“ Milseya dachte nach. „Wenn ich ihn loslassen würde, dann geht ein Teil von mir verloren.“

"Und wer möchte schon einen Teil von sich selber verlieren?" So langsam begann es den Romulovulkanier zu frösteln. Der Schweiß war auf seiner Haut getrocknet, die wohlige Hitze des Trainings verflogen. Er stand auf und suchte nach seiner Trainingsjacke.

„Nein. Ich glaube, Sie verstehen es nicht. Thovan und ich haben uns über den Canar verbunden. Diese Verbindung geht tiefer als eine normale Beziehung. Man nimmt einen Teil des Anderen in sich auf. Es ist wie eine ständige telepathische Verbindung. Man fühlt ständig den anderen in sich.“ Sie war ebenfalls aufgestanden. „Wenn ich Thovan wirklich loslassen soll, dann muss ich diesen Teil von ihm in mir entfernen. Nur – ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich das tun soll.“

"Ich habe Sie sehr wohl verstanden - Sie vergessen, dass ich in einer vulkanischen Bindung lebe. In unserer Tradition gibt es verschiedene Rituale, um einen solchen Verlust zu ...nun ja, heilen. Wie sieht es bei den Haliianern aus? Ich bin mir sicher, dass es auch dort solche Rituale gibt.“

„Hmm“ Womöglich gab es die. Milseya fluchte innerlich. Warum hatte ihre Mutter ihr nur so wenig erzählt? „Ich könnte meine Großeltern fragen. Vielleicht wissen diese mehr darüber.“

Solak hatte endlich seine Jacke gefunden und zog sie über. "Ensign, das sollten Sie unbedingt tun. Wenn Sie Unterstützung brauchen - sei es bei dem Gespräch mit Ihren Großeltern oder bei dem Ritual - dann stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung." Er wandte sich zum Gehen. Doch dann drehte er sich noch ein letztes Mal um und deutete mit dem Kopf zur Kletterwand. "Und seien Sie in Zukunft vorsichtig mit Ihrem Übungen. Die Krankenstation hat mich in letzter Zeit über auffallend viele Unfälle Ihrerseits informieren müssen." Mit diesen Worten verließ er die Turnhalle.

Also doch! Milseya verzog das Gesicht. Sie war sich sicher, dass John dem Councelor die Sache mit den Sicherheitsleinen gesteckt hatte. Mit einem leisen Bedauern hatte sie zugesehen wie der Councelor sich die Jacke übergestreift hatte. Verflucht, Solak hatte einen perfekt austrainierten Oberkörper und die Statur eines Tänzers. Wieso fiel ihr das erst jetzt auf? Milseya beneidete Solaks Gatten ein kleines Bisschen. Dann schüttelte sie grinsend den Kopf. Hatte sie im Moment denn wirklich nichts Wichtigeres zu tun?

[idic und inanchfe schwitzen Probleme aus]

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Vinara hörte den Anweisungen des Captains zu und meinte dann: "Ich würde vorschlagen das Schiff zu teilen. Eine Sektion bringt die Delegierten nach DS 3 und die anderen beiden suchen nach den Kapseln."

Tanrim sah einen kurzen Moment lang so aus als ob er bislang nicht gewusst hätte wozu die Prometheusklasse imstande war. Doch dann schüttelte er leicht den Kopf. "Unter anderen Umständen würde ich Ihnen zustimmen, Commander. Aber wie die Dinge jetzt sind halte ich es für besser die Community bleibt in einem Stück. Sie scheinen Recht zu haben mit Ihrer Annahme bezüglich einer Gegenseite zum Kreis der Zwölf, und mindestens einer der feindlichen Saboteure befindet sich auch hier an Bord." Er berichtete kurz von der Vergiftung Katams. "Wenn wir uns jetzt teilen kann der wahre Täter sich auf jeder der drei Sektionen aufhalten und uns so womöglich leichter entwischen. Außerdem würden wir die Gegner so wohl unnötig alarmieren. Glauben Sie mir, zumindest im Moment ist es besser so. Diese Kapseln müssen doch irgendein Signal aussenden, der Leitstrahl führt sie nach SB 512, daraus müsste sich doch etwas machen lassen."

Vinara nickte. "Ich werde mich gleich an die Arbeit machen."

#####################################################

Talana hatte sich derweil richtig gut in den Maschinenraum eingelebt soweit man das sagen konnte. Nicht alle männlichen Techniker konnten ihren Reizen widerstehen, es schien ihr ohnehin ein Rätsel dass sie nicht mehr Erfolg hatte. Doch Crewman Keppler war ihr mindestens genauso sehr verfallen wie Lieutenant Mulhouse, mit dem Resultat dass beide sich vor ihrer Nase eine heftige Prügelei geliefert hatten; das war zu der Zeit gewesen als das Außenteam sich auf dem Planeten befunden hatte. Lieutenant McNeill hatte die Streithähne so sehr zusammengeschissen dass Mulhouse beinahe panisch den Maschinenraum verlassen hatte und Kepler die Nachtschicht akzeptierte zu der die Ingenieurin ihn samt Talana verurteilte. "Aber machen Sie keinen Unsinn, ist das klar?"

In eben jener Nachtschicht - der Nacht nachdem das Außenteam zurückgekehrt war - geschah das nun Folgende:

Ganz gewiss stand Talana der Sinn nicht nur nach langweiliger Arbeit die ohnehin nur in stumpfsinnigem Wachdienst bestand. Schnell konnte sie Kepler überreden sich zu zweit wieder einmal in die Jefferies-Röhren zu verziehen.

"Schon wieder? Die letzten beiden Male reichen mir, jetzt ist doch außer uns praktisch keiner hier, wir könnten es genauso gut hier auf dem Boden treiben, oder die Konsole dort drüben sieht doch auch nicht übel aus..."

"Und uns im ungünstigsten Moment von Sheridan oder schlimmer noch diesem Vulkanier erwischen zu lassen?"

"Da hast du auch wieder recht..."

Und so kam es wieder einmal zu einem ziemlich beengten Schäferstündchen. Doch irgendwie schien Kepler nicht ganz bei der Sache, vielleicht war er noch von der Prügelei angeschlagen, auf jeden Fall stieß er sich nach dem Orgasmus seinen Kopf an der niedrigen Decke. "Autsch! Dass ich heute auch immer was auf die Mütze kriegen muss..." Rasch zog er seine Hose an und machte sich auf den Rückzug.

"Weichei", murmelte Talana und zog langsam auch ihren Overall wieder an. Wie sie dieses gelbe Ding hasste, morgen würde sie auf jeden Fall mit etwas schickerem hier antanzen. Die spießigen Sternenflottler würden Augen machen!

Während sie sich anzog vollführte sie räkelnde und schlängelnde Bewegungen in der Enge der Jefferies-Röhre. Sie hatten sich diesmal ziemlich weit hineingewagt, was vielleicht nicht nötig gewesen wäre, doch als die Andorianerin sich so unbeabsichtigt noch weiter in das Schiffsinnere bewegte kam auf einmal etwas in ihr Blickfeld das irgendwie nicht ganz so zum Rest des Schiffs zu passen schien. Oder doch? Auf jeden Fall übte das kleine blinke Kästchen einen faszinierenden Reiz auf sie aus. Vorsichtig fasste sie es an, es ließ sich leicht mit dem Werkzeug lösen das sie in einer ihrer Overalltaschen hatte. Sie steckte das Gerät in eine weitere dieser Taschen und kroch zurück, dabei noch den Gedanken fassen es bei nächster Gelegenheit Sheridan zu zeigen. Ein wichtiger Bestandteil der Schiffssysteme konnte es nicht sein, sonst wäre es besser integriert gewesen. Doch was hatte es ausgerechnet hier zu suchen, Kepler hatte ihr gesagt dass sich hier Energieleitungen aus allen drei Sektionen kreuzten...

Wieder in ihrem Quartier angekommen zog Talana den Overall aus ohne zuvor die Taschen zu lehren. Sie replizierte sich noch ein neues Teil bevor sie schlafenging, schwarz, aber mit gelben Streifen, deutlich enger und figurbetonter, wenn auch nicht mit ganz so vielen und großen Taschen.

Als sie am darauffolgenden Tag ihren Dienst antrat hatte sie eben jenen besagten Overall an, der alte lag immer noch ihrem Quartier in der Ecke in die sie ihn geworfen hatte, samt Werkzeug und kleinem Kästchen, das sie ohnehin schon wieder vergessen hatte. Vielmehr war sie an den immer größer werdenden Augen Keplers und einiger anderer Techniker interessiert. Ja, wenn man von den Kollegen bewundert und begehrt wurde machte die Arbeit doch irgendwie gleich nochmal soviel Spaß!

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