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...rult irgendwie!

Der Kreis der 12


USS Community

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H’Qar hatte auch noch am Tag nach dem Planetareneinsatz den Kopf noch voller Eindrücke des Kreises und der Personen die dort versammelt waren. Und besonders eine Person wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen, der klingonische Krieger, er trug eine Uniform, war also ein Mitglied der Klingonischen Verteidigungsstreitmacht. Kein Krieger des Reiches würde einfach so sterben wollen, im Schlaf ohne Kampf, ohne Ehre. Schlafend wie ein altes Weib im Bett.

Er wollte unbedingt wissen wer dieser Klingone war. Und ob er das freiwillig gemacht hatte, was ja eigentlich undenkbar war, oder ob er dazu gezwungen wurde.

Da dieser Einsatz und seine betreffenden Daten vom Captain zur Geheimsache erklärt wurde, konnte er nicht einfach die Daten vom Computer verlangen. Also musste er wenigstens den Captain informieren und um einen verschlüsselten Kanal zum Klingonischen Reich bitten.

Kurze Zeit später stand der Klingone vor dem Bereitschaftsraum des Captains und betätigte den Türsummer. Einen Augenblick später stand er im Raum vor dem Schreibtisch des Captains.

„Was Wünschen Sie Sogh?“

„Sir ich möchte um die Erlaubnis bitten einige Nachforschungen anstellen zu dürfen.“

„Was für Nachforschungen meinen Sie?“

Der Captain hielt wieder einmal seine Reiterfigur in den Fingern.

„Sir es geht um den Klingonen den wir unten auf diesem Planeten gesehen haben. Ich möchte wissen wer er ist und ob er freiwillig an dieser Auflösung teil nehmen wollte.“

„Wollen Sie mir erzählen wie Sie das anstellen wollen?“

„Er trug eine klingonische Uniform, der Doktor hat Scans von den neun Personen dort unten gemacht. Mit den Daten die Sie gesammelt hat könnte ich vom klingonischen Militär seine Identität feststellen lassen. Dazu möchte ich Sie dann noch bitten das Sie mir eine gesicherte Leitung zum Klingonischen Reich zur Verfügung stellen.“

„Gut machen Sie es so.“

Der Captain nahm sich ein PADD auf dem er eine Notiz für Dr. Assjima verfasste und noch eine Geheimfrequenz notierte.

H'Qar begab sich von der Brücke direkt zur Krankenstation. Als er durch die Schotts der Krankenstation trat, war augenscheinlich niemand anwesend.

Allerdings hörte er wieder dieses Quietschen das er schon bei seinem ersten Besuch auf der Krankenstation vernommen hatte.

„Doktor sind Sie hier?

Auf dem Büro im hinteren Teil der Krankenstation hörte er die Stimme der Ärztin: „H’Qar – hier hinten bin ich! Kommen Sie doch rein.“

Er ging durch die Krankenstation zum Büro der Ärztin. Als er die Abgrenzung des Büros trat sah er nicht nur die Ärztin sondern auch etwas von dem er glaubte das es Ausgestorben sei.

"Wo kommt dieses Ding her?"

Mit einer fließenden Bewegung zog er seinen D'K-tagh und warf es nach dem Tribbel. das sich gerade auf dem Schreibtisch gezeigt hat.

Der Dolch schien in Zeitlupe auf den Schreibtisch zuzufliegen. Assjima starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Was soll das! Da erst sah sie Miss Marple, die soeben hinter einem Stapel Padds hervor gekrochen kam. Wenige Zentimeter bevor der D'K-tagh das kleine Fellknäuel durchbohren konnte stockte er plötzlich, drehte sich in der Luft und sauste in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.

Sein Dolch machte eine Bewegung die eigentlich nicht möglich war. Er änderte mitten in der Luft die Richtung und flog nun auf ihn selber zu. Er versuchte noch auszuweichen, doch die Geschwindigkeit des Dolches und die Überraschung ließen ihn einen Augenblick zu langsam Reagieren. Und so traf H'Qars eigener Dolch ihn in der Schulter. Doch anstatt aufzugeben zog er seinen Disruptor und zielte auf das Tier.

Das Ganze ging so schnell, dass Assjima noch nicht einmal den Mund aufmachen konnte. Doch jetzt entfuhr ihr ein entsetztes „H’Qar! Sind Sie wahnsinnig geworden?“ Im gleichen Augenblick wurde der Arm des Klingonen empor gerissen und der Disruptor brannte ein großes Loch in die Decke.

Wieder geschah etwas was eigentlich nicht hätte sein dürfen. Sein Arm wurde ruckartig in eine andere Richtung bewegt. Gleich nachdem sich der Schuss gelöst hat ging der interne Sicherheitsalarm los. Und wenige Augenblicke später traf ein Sicherheitsteam auf der Krankenstation ein.

Als sie H'Qar mit dem Disruptor in der Hand und dem D'K-tagh in der Schulter sahen, zielten sie sofort auf den Klingonen.

Fähnrich Daniels fragte Assjima: "Ist alles in Ordnung Doktor?"

Die Deltanerin holte tief Luft. Dann erhob sie sich langsam von ihrem Schreibtischstuhl. „Mein Gott, ihr seid aber auf Zack!“ Sie schaute den verdutzten Klingonen an. „Ich glaube, es ist alles in Ordnung, Ensign. Jeder Klingone begegnet einmal seinem Tribbel. Ich regle das.“ Sie wendete sich dem Sicherheitsmann zu. „Bitte erwähnen Sie nur soviel im Logbuch, dass der Fehlalarm hier irgendwie sinnvoll erklärt wird. Ich würde sagen, es ist ein kleines Experiment daneben gegangen.“ Sie zwinkerte dem Fähnrich zu.

Daniels nickte der Ärztin zu und zog sich wieder zurück.

H'Qar sah Assjima zornig an.

"Was machen diese Biester an Bord?"

„Beruhigen Sie sich erstmal, H’Qar.“ Die Ärztin ging auf ihn zu, um sich die Wunde an seiner Schulter genauer anzuschauen. „Sie waren soeben im Begriff, Miss Marple aufzuspießen. Sie und Sherlock Holmes sind nicht nur meine beiden Haustiere, sondern auch ein wichtiges therapeutisches Werkzeug.“

"Werkzeug? Diese Wesen sind eine Plage."

Der Dolch steckte noch immer in der Schulter. Beiläufig griff er nach dem D'K-tagh und zog in einfach heraus. Ein Schwall Blut kam mit der Klinge aus der Wunde.

"Eigentlich bin ich wegen etwas anderem gekommen. Doktor. Sie haben doch die Personen des Kreises gescannt."

„Ihr Klingonen habt wirklich eine echte Neurose, was Tribbel angeht. Diese beiden hier sind sterilisiert und fressen nur sehr wenig. Sie sind keine Plage sondern sehr gut geeignet um nervöse Patienten zu beruhigen. Sie sollten es mal ausprobieren, Sogh H’Qar. Jetzt lassen Sie mich aber erst einmal Ihre Wunde verarzten. Dann sehen wir weiter.“ Assjima machte sich an der zerfetzten Uniform zu schaffen.

"Sie wissen ja auch nicht wie gefährlich diese Biester sind. Und glauben Sie mir Tribbels mögen uns genau so wenig wie wir sie."

Assjima begann die Wunde zu säubern.

"Nähen sie diesen Schnitt einfach und dann können wir zu meinem eigentlichen Besuchsgrund kommen."

„Man könnte meinen, solch ein Tier hätte Sie in der Jugend einmal gebissen. Und ich könnte sogar verstehen, warum. Wenn ich ein Tribbel wäre, würde ich einen Klingonen …“ Sie unterbrach sich. Vorsicht Glatteis! Die Gefahr, dass in ihrer Stimme etwas Verachtung mitschwingen könnte, wurde langsam zu groß. Sie wollte den Klingonen nicht beleidigen. Schweigend fuhr sie mit dem Protoplaser über die sich langsam schließende Wunde. Dann entfernte sie das grässlich rosafarbene Blut von seiner Schulter und ihren Händen. „Zusammennähen dürfen Sie Ihre Uniform selber. Ich leihe Ihnen gerne Nadel und Faden.“

"Danke ich habe alles nötige in meinem Quartier. Doktor sie haben die neun PErsonen dort unten mit dem Tricorder erfasst. Ich brauche alle Daten von ihnen, die den Klingonen betreffen."

Die Deltanerin blickte ihn überrascht an. „Die Daten von dem Klingonen? Wozu brauchen Sie die?“

"Ich will herausfinden wer er ist. Ich kann mir nicht vorstellen das ein Klingone einfach so sterben will. Es ist nicht natürlich."

Eine Mischung aus Abscheu und Mitleid schwang in seiner Stimme mit.

"Ich habe die Erlaubnis des Captains."

Er reichte der Ärztin ein PADD, auf der die Bestätigung dessen stand, was der Klingone gerade gesagt hatte.

Assjima warf nur einen kurzen Blick auf das Padd. Sie glaubte ihm auch so. „Interessant! Genau die Idee hatte ich vorhin auch schon. Kein Klingone würde so sein Ende suchen. Wir sollten herausfinden, wer diese neun da unten sind. Vielleicht gibt es in ihrer Biografie Parallelen, die uns weiterhelfen könnten? Aber H’Qar …“ Sie war immer noch böse wegen des Attentates auf Miss Marple und ihr Blick bohrte sich entsprechend fest in den des Klingonen „ … Sie sind sich darüber im Klaren, dass wir einen Saboteur an Bord haben und das unsere Nachforschungen sehr diskret vonstatten gehen müssen. Offizielle Kanäle sind absolut tabu!“

"Ich wurde ebenfalls die Befehle des Captains erhalten. Glauben Sie mir ich werde sehr diskret vorgehen, ich habe da meine Beziehungen."

Den bösen Blick der Ärztin begegnete er mit einem leichten lächeln. Außerdem reichte er ihr ein klingonisches PADD.

"Wenn Sie so freundlich währen die betreffenden Daten auf dieses PADD laden würden."

Mit einem leichten Seufzen entsicherte Assjima die eben erst verschlüsselten Daten und transferierte alles auf das Padd des Sicherheitsoffiziers. „Bitte schön. Informieren Sie mich, wenn Sie etwas herausgefunden haben? Ich werde schauen, ob ich etwas zu den anderen finden kann.“ Sie reichte ihm das Padd. „Da fällt mir noch etwas ein: Warum haben Sie sich noch nicht entschieden?“

"Ich weis nicht was Sie meinen? Wenn Sie auf dieses Ding da unten ansprechen so frage ich mich selber was es mit dem Satz gemeint hat."

„Sie haben also keine Ahnung, was es damit gemeint haben könnte?“ Die Ärztin wirkte etwas niedergeschlagen. „Ich hatte gehofft, dass Sie zumindest eine kleine Idee haben. Schade.“

"Ich habe keine Idee was das Ding gemeint hat."

Nach dem Die Daten überspielt waren nahm er das PADD wieder an sich.

"Ich bedanke mich Doktor. Ich muss nun mit meinen Nachforschungen beginnen."

„Viel Erfolg dabei“ Der Klingone wendete sich um und schritt in der üblichen gebeugten Haltung durch die Tür. „H’Qar! Noch etwas!“ rief Assjima ihm hinterher.

H'Qar blickte zur Ärztin zurück.

"Ja Doktor?"

„Nie wieder Waffen in meiner Krankenstation! Verstanden?“

"Wenn Sie oder eines Ihrer Teammitglieder angegriffen oder entführt wird werde ich Sie daran erinnern."

Mit einem fiesen Lächeln verlies er die Krankenstation und ging in sein Quartier.

Bryn und Shane in „Und da war doch ein Tribbel Doc“

Dort angekommen begann er gleich eine Nachricht an seinen Vater zu verfassen. Er schrieb einen einfachen persönlichen Brief, in dem er keine Relevanten Daten oder auch nur irgendwas interessantes.

Vater, wie du weist war ich nie glücklich darüber auf dieses Schiff versetzt zu werden. Auch wenn es nur ein temporärer Austausch, für das Programm ist. Die Mission dieses Schiffes trägt nicht gerade zur Besserung meiner Laune bei. Die Regeln dieses Schiffes sind so menschlich und so weich. Und das Essen ist widerlich, entweder gibt es nur gekochte menschliche Nahrung oder replizierte, kein frisches Essen. Und dann andauernd diese ärztlichen Untersuchungen, es ist einfach nur seltsam. Und Humor scheinen die auch nicht zu haben. Ich habe noch nie einen von den Crewmitgliedern lachen sehen.

Auf jeden Fall freue ich mich wieder auf einem Klingonen Kreuzer zu dienen.

H’Qar

Allerdings enthielt dieser Brief einen persönlichen Wortcode den nur das Haus Gar’Tok verwendete. Es waren nur zwei Worte.

„Überprüfe das!“

Er versteckte die Daten, die er vom Doktor bekommen hatte alle gesammelten Scans unter anderen auch eine Bilddatei von dem Klingonen. Es war allerdings nicht alles was er dem Brief anhängte auch zahlreiche Berichte die er geschrieben hatte, wurden dem Brief angehängt.

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Gelangweilt saß O’Tra in der Hauptsensorkontrolle. Auf der Brücke bestand man darauf, dass die Sensoren zur vollen Verfügung standen…Daher war momentan nichts mit dem Wartungsmodus und dabei hätte sich der Bolianer zu gerne mal die Scanns von dem Planeten angeschaut… Aber so blieb ihm als Informationsquelle nur die berühmt berüchtigte Gerüchteküche der USS Community…

O’Tra gähnte. Nicht mal Lt. McNeill ging ihm heute auf die Nerven und fast (aber nur fast!) hätte sich O’Tra gewünscht, dass man ihm die nervige Praktikantin zugeteilt hätte…

Langsam aber sicher bedauerte O’Tra es, sich nicht um den Posten des Chief of Operations, eines Sektionsingenieurs oder gar des Chefingenieurs bemüht zu haben. Sein jetztiger Job war wirklich das Allerletzte, sah man mal von der kürzlichen Fehlfunktion der Sensoren ab. Aber nicht mal da vertraute man seinen Fähigkeiten… Wie den Protokolldateien zu entnehmen war, hatten Sheridan und sein spitzohriger Schoßhund Suval alles noch mal überprüft. Hielten die ihn für einen Anfänger? Eines war O’Tra klar: hier hatte er zum letzten Mal Überstunden geschoben!

Inzwischen hatte der Bolianer mehrfach versucht Ijoula oder den Captain der USS Incursion zu erreichen – doch es ließ sich keine verschlüsselte Verbindung aufbauen. Um nicht einzuschlafen, griff der Chief zu einem PADD, dekodierte die darauf befindlichen Daten. Eigentlich wollte der Bolianer zwischen Dienst und privaten Projekten trennen, aber der langweilige Job zwang in geradezu, sich nach anderer Beschäftigung umzusehen... und die junge Dame auf dem Holodeck war seinen Anforderungen in keinster Weise gewachsen gewesen. Der nächste Versuch musste besser laufen.

---

Einige Stunden später machte O’Tra auf die Sekunde genau pünktlich Feierabend und stand kurz darauf vor dem Holodeck…

„Computer – Programm NCFEVB-1 decodieren und aktivieren. Autorisation O’Tra Delta Drei Zwo Sieben Zeta.“ „Programm decodiert“, meldete die monotone Stimme. Wieder wurde der karge Raum mit einem großen Tisch und zwei Stühlen wurde generiert. „Computer – Holodeckeingang verriegeln. Sobald jemand sich Zugang zum Holodock verschafft, Programm beenden.“ Nachdem der Computer bestätigt hatte, setzte sich der Bolianer auf einen der Stühle. „Computer – Programm starten. Sequenz 2.“

Eine junge Frau mit dunklen Haaren und spitzen Ohren betrat den Raum.

„Setzen Sie sich!“ forderte O'Tra sie auf. „Dann wollen wir mal…“

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Unruhig, wie ein gereizter Tiger, lief Jeremiah in seiner Zelle auf und ab. Plötzlich öffnete sich das Schott und seine Freundin betrat den Arrestbereich. Sie stellte sich vor seiner Zelle hin und der Lieutnant sah ihr an, dass sie nicht so richtig wusste, ob sie ihn jetzt wütend anschreien oder einfach weinen sollte.

„Hi!“, unterbrach Jerry die Stille, unfähig mehr zu sagen.

„Was machst du hier?“, fragte ihn Hanni. „Ich teste, wie ausbruchssicher unsere Arrestzellen sind.“, erwiderte er mit einen kleinen Versuch witzig zu sein.

Doch ein Blick von Hanni ließ ihn einlenken. „Man behauptet, ich hätte versucht, Katam zu vergiften. Aber ich bin unschuldig.“ Die junge Wissenschaftsoffizierin blickte ihren Freund ernst an, sagte dann aber: „Ich glaube dir, Hase.“

Sie wandte sich an die Wache: „Crewmen Hunter, deaktivieren sie das Kraftfeld. Ich möchte jetzt zu Jerry.“

Während sie darauf wartete, dass ihr Befehl ausgeführt wurde, fragte sie: „Wie geht’s es dir?“

Leslie Hunter zog pro forma ihren Phaser und deaktivierte dann das Kraftfeld. Hanni betrat sofort die Zelle und gab ihren Freund einen Kuss. „Jetzt geht es mir schon wesentlich besser.“, erwiderte dieser auf ihre Frage.

Und es das stimmte. Den Lieutnant tat es gut, zu wissen, dass Hanni zu ihm hielt.

Die beiden Verliebten lösten sich erst aus ihrer Umarmung, als sie hinter sich ein Räuspern hörten. Sie drehten sich in Richtung Ausgang und entdeckten Sean Coleman. Auf den fragenden Blick von Jerry erklärte dieser: „Ich habe von Ensign Queel erfahren, dass man sie verhaftet hat und habe zudem mitbekommen wie Lieutnant Bishop den Captain Bericht erstattet hat.“

Sean machte eine kurze Pause: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mich jetzt freuen soll. Ich war zugebener maßen nicht darüber erfreut, dass sie mein neuer Vorgesetzter sind, aber verdammt noch mal, sie sind auch der Letzte, bei dem ich es vermutetet, das er mal im Bau landet. Und auf diese Art will ich nicht das Kommando über das OPS-Team.“

Gerührt über so viel Ehrlichkeit und Anteilnahme, forderte Jerry den Lieutnant sich neben ihn und Hanni auf seine Liege zu setzen.

Als dieser sich gesetzt hatte, fragte Jeremiah ihn: „Wissen sie mehr, Sean? Wie sieht es aus?“ Etwas überrascht über die persönlichere Anrede erwiderte der Befragte: „Leider nicht sehr gut. Wie sie vielleicht wissen, scheint unser Gast vergiftet worden zu sein. Und sie kommen als Täter in Frage.“

Da musste der leitende Einsatzoffizier erst mal schlucken. „Und wieso? Jeder an Bord könnte doch verdächtig sein. Angefangen vom medizinischen Personal. Außerdem könnte es sich um eine länger wirkendes Gift handeln, dass durch seine Stasis gehemmt wurde. Also das ist wirklich mehr als dürftig.“

Doch Sean schüttelte mit dem Kopf: „Laut der ersten medizinischen Analyse von Doktor Gillmore handelt es sich um ein schnellwirkendes Gift. Und sie waren neben Captain Tanrim und Lieutnant Solak der Einzige der bei Katam war.“

Hanni, die bis dahin nur ruhig zugehört hatte, stand sichtlich wütend auf: „Jetzt schlägt es dreizehn. Nur weil Jerry bei diesen Katam gewesen ist, ist er gleich verdächtig. Warum sind dann nicht die Nachbarzellen mit Solak und dem Captain belegt.“

Sie machte Anstalten, die Zelle zu verlassen, aber ihr Freund hielt sie auf: „Wo willst du hin, Hanni?“ „Ich werde unseren unfähigen Chief of Security mal gehörig die Meinung sagen. Da war Lieutnant Commander Bancroft viel fähiger als er.“, erklärte die junge Frau erbost.

„Du wirst gar nichts unternehmen, Schatz.“, erklärte der leitende Einsatzoffizier bestimmt. „Außerdem kann das nicht sein.“, wandte er sich seinen anderen Besucher zu. „Ich war nie bei Katam. Warum auch? Ich hatte mit den Botschafter genügend zu tun.“

Die Verblüffung stand Sean im Gesicht geschrieben, als er erwiderte: „Wie, sie waren nicht bei Katam, Jeremiah? Die Sensoren bestätigen das einwandfrei.“

Die Verblüffung spiegelte sich im Gesicht des leitenden Einsatzoffiziers wieder. Aber er überlegte kurz und fragte dann: „Haben sie zufälligerweise die Sensorenlogs dabei?“ Lieutnant Coleman nickte und reichte Jerry das Padd, dass er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. „Und bevor sie fragen. Ich habe die Sensoren kontrolliert.“

Der junge Afrikaner brachte in leicht gequältes Lächeln zustande. Dann sah er sich die optische Aufzeichnung an, konnte aber nicht glauben was er da sah.

Auch Hanni hatte sich wieder ein wenig beruhigt, sich neben ihren Freund gesetzt und schaute ihm über die Schulter: „Sieht so aus, als wärst das du.“, bemerkte sie.

„Niemals.“, widersprach ihr Jeremiah. „Sieh dir den Timecode an. Zu dem Zeitpunkt war ich im Quartier von Botschafter Kluanim und habe mich mit ihm über die Zarianer unterhalten.“

„Sind sie sich sicher?“, wollte Sean wissen.

Der leitende Einsatzoffizier schnitt eine Grimasse. „Natürlich bin ich mir sicher. Mir tun jetzt noch die Ohren weh, von den ganzen Gerede des Botschafters. Wieso fragen sie?“

„Solak glaubt, dass sie eventuell durch Telepathie auf eine Art ferngesteuert wurden. Vor allen weil sie auch der DNS-Scanner vor Katams Quartier identifiziert hatte.“, erklärte Sean.

„Und den kann man nicht überlisten.“

Nachdenklich entgegnete Jeremiah: „Aber dann dürfte ich mich an gar nichts erinnern. Zumindest belegen das alle bekannten Berichte von Sternenflottenoffizieren, denen ähnliches widerfahren ist.“

In seinen Gehirn erschien dagegen ein Gedanke. „Den DNS-Scanner kann man nicht überlisten. Oder etwa doch?“

Den Lieutnant durchzuckten plötzlich Erinnerungsfetzen. Er sah vor seinen geistigen Auge das Gesicht von Orlando Talbot, der erklärte: „Ohne mich kommen sonst nur der Chefingenieur, der Chef der Sicherheit, der Captain und der erste Offizier an diesen Jäger.“

Und danach tauchte Lucas auf, der zähneknirschend zugab: „Also hmm ... na ja, ich war intim mit ihr.“

Jeremiah schüttelte mit dem Kopf um diese Erinnerungen loszuwerden. Aber was zum Kuckuck, wollte ihm sein Unterbewusstsein damit sagen.

Hanni hatte seine Bewegung natürlich bemerkt. „Alles in Ordnung, Schatz.“, bemerkte sie besorgt.

„Es geht schon. Es war ein harter Tag für mich. Auch ist es das erste Mal, dass ich in der Brigg sitze.“, erklärte Jerry ihr

„Ensign, ich glaube wir sollten ihren Freund ein wenig Ruhe gönnen.“, meinte Sean. Hanni gab Jeremiah noch einen Kuss, bevor sie die Arrestzelle verließ.

Als Lieutnant Coleman aufbrechen wollte, bemerkte er, dass sein Vorgesetzter ebenfalls aufgestanden war und die rechte Hand auf seine Schulter gelegt hatte.

„Können sie mir einen Gefallen tun?“, fragte Jerry. „Kommt darauf an welchen. Beim Mithilfe zum Ausbruch sollten sie eher John fragen.“, entgegnete er schmunzelnd.

„Nein, nicht so etwas. Aber ich wollte sie bzw.

dich bitten ein wenig auf Hanni aufzupassen. Ich möchte nicht, dass sie vielleicht etwas Dummes tut.“, erklärte der leitende Einsatzoffizier.

Lieutnant Coleman nickte verständnisvoll: „In Ordnung. ich halte sie davon ab, dass sie unseren Sicherheitschef die Augen auskratzt. Und ich kontrolliere die Sensorlogs um zu beweisen, dass du zur Tatzeit bei dem Botschafter warst.“

„Danke, Sean.“

Wäre die Situation nichts so ernst gewesen, hätte sich Jeremiah vermutlich darüber gefreut, einen neuen Freund gefunden zu haben. So konnte er seinen Untergebenen nur nachsehen, wie der seine Zelle verließ und hinter ihm das Sicherheitskraftfeld reaktiviert wurde.

Wenig später bekann Jerry auch wieder damit, auf und ab zu gehen, doch diesmal versuchte er herauszufinden, was sein Unterbewusstsein, mit den zwei Erinnerungsfetzen sagen wollte.

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Das war zu einfach. Der Fehler präsentierte sich vor Sheridan und Suval wie auf einem Silberteller. Schnell war das defekte Sensorenrelais ausgetauscht, da dieses die Fehlfunktion hervorrief.

Doch dies war nicht genug. Als George abends das Quartier betrat, gab ihm Michael einen Brief seines Großvaters in die Hand. Fassungslos sank der Chefingenieur in seinen Schreibtischsessel. Dieser alte Mann war auf Selbstmord aus! Zumindest kam dies George sofort in den Sinn. Er schüttelte den Kopf, legte das Padd hin und vergrub kurz sein Gesicht in seinen Händen. Den Berichten zufolge die ihm zukamen war ein Saboteur an Bord. Der Romulaner Katam wurde vergiftet. Angeblich von Lieutenant Esteban. George konnte dies nicht glauben, er kannte Esteban nur sehr flüchtig, aber er konnte den jungen Offizier soweit einschätzen, das er nicht zu so was fähig war. Aber man hat sich schon bei vielen Menschen getäuscht. Dennoch hielt George den Mann für unschuldig.

Am nächsten Morgen erwachte George aus einem traumlosen Schlaf. Er fühlte sich gerädert. Die letzten Tage forderten ihren Tribut. Mit schleppenden Schritten betrat er das Maschinendeck. Seine erste Handlung war es, sich zum Replicator zu begeben und eine Tasse schwarzen Kaffee zu replizieren. Lt McNeil kam auf ihn zu und übergab ihm die Berichte der Nachtschicht. Weniges hatte sich auf den drei Maschinenräumen des Prometheus Klasse Raumschiffes zugetragen. Als George der Frau das Padd zurückgab sah sie ihn erwartungsvoll an.

„Haben Sie noch was Elizabeth? „ Fragte George.

„ Nun es geht um unsere Praktikantin, Sir.“ McNeil wirkte etwas betreten. Talana schien auch an ihren Nerven zu zehren. „ Wie Sie wissen versucht sie unseren Männern hier den Kopf zu verdrehen. Und bei Crewman Kepler ist es ihr auch gelungen.“

„ Kepler?“ Fragte Sheridan seine Stellvertreterin mit hochgezogener Augenbraue.

„ Ja, Sir. Er ist nun mit Talana anscheinend zusammen. Gestern habe ich ihn und Lt Mulhouse auseinander bringen müssen bevor sie sich gegenseitig in Atome zerlegt hätten.“

„ Die Beiden haben sich wegen dieser blauen Amazone geprügelt?“ George grinste leicht.

„ Ja, das haben Sie. Ich habe von einer Meldung an Commander Shral abgesehen. Und Kepler habe ich darauf zur Nachtschicht verdonnert. Der Vorfall ist in einem Nebenbericht vermerkt.“

„ In Ordnung Elizabeth. Ich werde Shral davon in Kenntnis setzen müssen. Und ihr erstmal davon abraten Mulhouse den Kopf abzubeißen. Der arme Bursche ist schon eh genug gestraft. Ausgerechnet Kepler.“ Sheridan schüttelte den Kopf.

„Nun, die Nachtschicht verlief dagegen so friedlich wie heilig Abend. Keine Vorkommnisse.“ Sagte McNeil.

„ Immerhin.“ George trank einen großen Schluck aus der Tasse. Sollte dieser Tag so weitergehen, wie der letzte aufgehört hat? George hoffte es nicht. In letzter Zeit hatten sich die Ereignisse ganz schön gewaltig Überschlagen. Doch wie um der Sache die Krönung aufzusetzen trat eine junge Andorianerin in einem recht Figurbetonten Anzug in sein Blickfeld.

„ Das Darf doch nicht wahr sein!“ Raunte George.

„ Leider doch, Sir.“ Antwortete ihm McNeil. George sah wie Talana stolzierend an ihm vorbei ging.

„ Guten Morgen, Commander.“ Grüßte sie ihn mit einem Grinsen das ihr Gesicht dominierte. George nickte nur stumm. Talana hatte schon vergessen auf was Sie den Commander ansprechen wollte. Ihrem Fund den Sie in der Jeffriesröhre gemacht hatte.

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Vinara hatte sich ausgiebig mit dem Leitstrahl befasst, doch ihr war noch unklar inwiefern und wie die Technik der Kapsel darauf reagierte... Sie beschloss daher den zu kontaktieren der den Empfänger für diesen Leitstrahl entdeckt hatte. "Shral an van Richthoven, kommen Sie bitte in mein Büro", sprach sie in ihren Communikator.

Niels arbeitete im Wissenschaftslabor, als er den Ruf von Commander Shral empfing. "Ich bin auf dem Weg." bestätigte er. Er beendete schnell das laufende Programm und schon war er aus der Tür. Auf Deck 11 bei Shrals Büro angekommen betätigte er den Türsummer.

"Kommen Sie nur herein!", rief die Andorianerin und bald darauf stand der Fähnrich vor ihr. "Bitte setzen Sie sich. Möchten Sie vielleicht etwas zu trinken?"

"Ein Pfirsichsaft wär gut," meinte Niels, als er sich gesetzt hatte.

Vinara ging zum Replikator und bestellte das Gewünschte, zusammen mit einem Glas Wasser für sich. Dann stellte sie den Saft vor van Richthoven und nahm dann mit ihrem Glas in der Hand wieder Platz. "Bevor ich zu meinem eigentlichen Anliegen komme - ich hoffe doch Talana hat Sie nicht zu sehr belästigt?"

"Danke," entgegnete er höflich, "Nun, ich hatte nur eine kurze Begegnung mit ihr." Nach einem kleinen Schluck von dem leckeren Saft fuhr er fort: "Wie kann ich ihnen denn weiterhelfen?"

"Es geht um das Leitstrahlsystem der Kapsel. Wir müssen zwei weitere Exemplare ausfindig machen die noch irgendwo in dieser Gegend herumschweben, wahrscheinlich mit ebenfalls nachlassender Lebenserhaltung. Sie haben ja gemeinsam mit Commander Sheridan die Technologie untersucht und anschließend im Alleingang den Leitstrahlempfänger gefunden. Gibt es irgendwelche Komponenten die ein aktives Signal aussenden oder dazu gebracht werden können eins auszusenden?"

Niels war verwundert, noch zwei weitere Kapseln? Das war interessant. "Bei der theoretischen Vorarbeit hatte ich Unterstützung von Ensign Anquenar. Wir haben den Empfänger auch nur gefunden, weil es sich dabei wohl um ein Reservesystem handelt, das vom Rest unabhängig arbeitet. Den Größten Teil der Technologie konnten wir aber noch nicht entschlüsseln." erklärte er. "Theoritisch müsste es bei einem Teitstrahlsystem aber auch einen Sender geben."

"Wenn wir also ein Signal auf derselben Frequenz wie den Leitstrahl aussenden, nur breiter gefächert, denn wir wissen nicht in welcher Richtung sich die Kapseln befinden, könnte das den Empfänger veranlassen eine Art von Bestätigung zu senden die wir auch empfangen können? Theoretisch müsste es sich an der Kapsel die wir hier haben ausprobieren lassen."

"Das wäre möglich. Dabei stellt sich aber die Frage, ob die anderen Kapseln auf ein Leitsignal auf der selben Frequenz reagieren." überlegte Niels laut.

"Sie meinen also nur eine exakte Kopie des ursprünglichen Leitstrahls und ebenso zielgerichtet könnte eine Reaktion bewirken? Dann könnte es Jahre dauern bis wir auch nur eine der Kapseln gefunden haben, vermutlich wären wir da mit den Standardsensoren schneller", meinte Vinara.

"Bei dem technologischen Stand der Kapsel wäre das warscheinlich. So würde die Sicherheit erhöht, dass sie ihr Ziel erreichen. Es wäre für feindlich gesinnte Parteien wesentlich schwieriger die Kapseln abzufangen." erläuterte Niels den Gedanken. Für uns auch, fügte er in Gedanken hinzu.

Das klang in der Tat nicht sehr ermutigend. Die Andorianerin nahm einen großen Schluck Wasser und dachte eine Weile lang nach. "Noch ist es nicht eindeutig erwiesen... Der ursprüngliche Leitstrahl ist soweit ich weiß nach wie vor aktiv, nur scheinen die Empfänger in den Kapseln ihn nicht mehr richtig verarbeiten zu können. Wenn sie aber dennoch irgendeine Art von charakteristischem Signal aussenden müssten wir es irgendwie empfangen können. Allerdings auch nur dann wenn der Strahl immer noch direkt auf die Kapseln gerichtet ist und diese noch nicht zu weit vom Kurs abgekommen sind... Was würde eigentlich passieren wenn wir bewusst ein breit gefächertes gefälschtes Signal aussenden, würde die Kapsel dann vielleicht eine Art Notruf an diesen Planeten senden?"

"Und solch ein Notsignal könnten wir benutzen um die Kapseln aufzuspüren." führte Niels den Gedanken weiter. "Es gibt noch zu viele Unbekannte um so vorherzusagen, ob das funktionieren würde. Ich schlage daher vor, dass wir uns in die Astrometrie begeben und es ausprobieren."

"Einverstanden. Nehmen Sie Ihren Saft ruhig mit, denn das könnte länger dauern..."

Sie begaben sich in die Astrometrie wo die Andorianerin sogleich fragte: "Reichen unsere Daten überhaupt für eine angemessene Simulation der Kapsel aus oder sollen wir gleich das richtige Signal in den Weltraum hinausschicken? Mit dem möglichen Resultat dass die Objekte sich noch mehr abschotten..."

Nachdem Niels einen Schluck von seinem Saft genommen hatte, stellte er das Glas zur Seite und öffnete dann auf einem Display ein Fenster mit den Sensordaten, die er während seiner Scanns aufgenommen hatte. "Sehen sie," er deutete auf das Display, "als ich das Signal auf den Empfänger gerichtet habe, sind diese Energiespitzen aufgetreten," er verfolgte mit dem Finger die Linien, die die Energiespitzen darstellten, "vielleicht könnten die Sensoren auch diese Energiemuster auffangen?"

"Also doch eine Art von Reaktion... Allerdings würde das alleine nicht für eine präzise Positionsbestimmung ausreichen. Wenn wir aber die Position von SB 512 sowie unsere eigene mit in die Berechnungen einbeziehen müssten wir schon eher fündig werden. Die Reichweite der Sensoren ist allerdings begrenzt, wir müssten uns schon in die ungefähre Richtung bewegen in der sich die Kapseln derzeit befinden sollten. Am besten wäre es wenn wir die Community dreiteilten, aber der Captain hält das im Moment für zu gefährlich wegen des Saboteurs an Bord."

"Können wir denn Richtungen auschließen, so dass nur noch eine übersichtliche Anzahl von Herkunftsrichtungen übrigbleibt?" fragte Niels. Astrometrie war eher das Gebiet von Commander Shral als seines.

"Wenn dann nicht viele... Wenn wir wüssten welcher Spezies die beiden verbliebenen Auserwählten jeweils angehören ließen sich die Richtungen in der Tat eingrenzen. Nun, den Gamma- und Deltaquadranten als möglichen Herkunftsort können wir immerhin ausschließen. Und auch die Heimat der bisherigen Auserwähhlten, denn soweit ich gesehen habe ist jede Spezies nur einmal vertreten." Vinara gab sogleich die Daten in den Computer ein. "So, jetzt müssen wir uns nur noch in Bewegung setzen - die optimale Flugroute kann Fähnrich Anquenar besser berechnen, ich werde ihr sogleich alle relevanten Daten zusenden. Leider dürften wir die Reichweite der Sensoren kaum vergrößern können ohne dass es unseren unbekannten Gegnern auffällt... Wir sollten zudem damit rechnen dass zumindest ein anderes Schiff sich ebenfalls auf der Suche nach den beiden Kapseln befindet."

"Wenn wir das Schiff nicht trennen, könnten wir vielleicht unbemerkt ein Shuttle aussetzen und das könnte Sensorbojen aussetzen. Das könnte uns den nötigen Zeitvorteil verschaffen, wenn wirklich noch andere hinter den Kapseln her sind." schlug Niels vor.

"Ich werde den Vorschlag an den Captain weiterleiten", erwiderte die Andorianerin. "Nun, ich denke das war es vorerst. Hoffen wir dass wir bald fündig werden..."

"Das hoffe ich auch, Commander!" pflichtete Niels bei.

"Nun, ich danke Ihnen für die Hilfe, Fähnrich. Sie können sich jetzt wieder Ihrer ursprünglichen Arbeit widmen."

"Aye, Mam!" bestätigte er und verließ die stellare Kartographie um sich wieder ins Wissenschaftslabor zu begeben.

[Tolayon und Phanan wünschen sich GPS]

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Es war noch keine Nachricht von seinem Vater oder einer der offiziellen Stellen im Reich gekommen. Nachdem er die Nachricht an seinen Vater abgeschickt hatte, hatte er noch weitere Botschaften über speziell verschlüsselte Kanäle an verschiedene Personen im Reich abgeschickt.

Noch hatte sich niemand bei ihm zurückgemeldet. Entweder war dieser Klingone unten auf dem Planeten kein Klingone oder aber ein sehr undurchschaubarer Zeitgenosse.

Es hatte keinen Sinn weiter in dem Quartier auf Antworten zu warten. Außerdem musste er vorsichtig sein mit wem er an Bord sprach, anscheinend gab es einen Verräter an Bord. Und wenn man ihn nach seiner Meinung gefragt hätte, saß der falsche Mann in der Arrestzelle. Aber er wurde ja nicht gefragt.

Wenn er sich nicht irrte, hatte er heute noch eine Trainingseinheit mit Fähnrich Anquenar. Vielleicht sollte er sie fragen, ob das Training etwas vorgezogen werden sollte. Hoffentlich konnte er sich heute auf das Training konzentrieren. Dieser Klingone auf dem Planeten ging ihm einfach nicht aus den Kopf. Wie konnte ein Krieger so etwas mit sich machen lassen? H'Qar machte sich auf den Weg zu Milseyas Quartier.

Milseya hatte es sich gemütlich gemacht unter dem Baum. Vor ein paar Tagen hatte sie diese ein wenig versteckt gelegene Ecke im Aboretum entdeckt und seitdem genoss sie die Ruhe dieser Stelle.

Mit Verwunderung hatte sie davon gehört, dass Lt. Esteban den Romulaner vergiftet haben soll. Sie kannte diesen gerade einmal von einigen gemeinsamen Schichten auf der Brücke. Zu wenig also um sich ein Bild von dem Menschen zu machen, dennoch konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er wirklich etwas damit zu haben sollte. Welchen Grund sollte er denn dafür haben? Milseya schüttelte den Kopf. Es würde sich schon aufklären. Auf diesem Schiff klärte sich immer alles irgendwie auf. Nichts blieb hier verborgen.

Sie griff wieder zu dem Tagebuch von Ming San Ho und dem Übersetzungspadd. Gerade war sie an einer recht amüsanten Stelle angekommen: Ming hatte mit zwei anderen Novizen aus dem Kloster geschlichen und eine Bar aufgesucht. Milseya musste grinsen als sie sich das Bild vorstellte: drei kahlgeschorene Novizen in den traditionellen gelben Kutten mitten in einer Bar. Daraus könnte man einen – wie nannte man es im 20. Jahrhundert noch? - Film machen. Sie war gespannt, wie es weitergehen würde.

Schon zum dritten mal hatte er den Türsummer betätigt, aber es war keine Reaktion zu verzeichnen. Sie war nicht in ihrem Quartier.

"Computer, wo befindet sich Fähnrich Milseya Anquenar?"

Die monotone Stimme des Computers antwortete.

"Fähnrich Anquenar befindet sich im Aboretum."

Der Klingone drehte sich um und ging zum nächsten Turbolift.

"Deck 9 Aboretum."

Sanft glitt der Lift zu Deck 9 und kam dort zum stehen. H'Qar verließ den Lift und begab sich im Aboretum auf die Suche nach dem Fähnrich.

Milseya musste schallend lachen, als Ming schrieb, wie sich die drei Novizen vollkommen betrunken auf den Weg zum Kloster machten und dummerweise den falschen Eingang benutzen: Alle drei kamen durch den Garten herein und landeten in dem Gartenteich. Vor dem im Übrigen der Abt stand und die drei im Teich plantschend betrachtete.

Ein bekanntes Lachen erschallte im Aboretum. Der Computer hatte recht. Milesya befand sich hier. In einer der hintersten Ecken fand er den Fähnrich mit einem PADD unter einem Baum sitzen.

"Ein ruhiges Plätzchen haben Sie hier."

Milseya fuhr überrascht hoch. Als sie H'Qar erkannte, ließ sie ihrem Lachen wieder freien Lauf, bis es wieder von selbst beruhigte. „Ich weiß“, antwortete sie schließlich.

"Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich Sie an so einem Ort vorfinden würde." Eigentlich hatte er erwartet, dass Milesya in ihrer Freizeit an irgendeinem Shuttle schraubte.

Ach ja?“ Sie bat ihn mit einer Handbewegung Platz zu nehmen. Milseya legte das Buch zur Seite. Eigentlich brannte sie darauf zu erfahren, wie es weitergehen würde, doch es wäre unhöflich gewesen weiter zu lesen. Außerdem interessierte es sie, was der Klingone eigentlich hier trieb. „Und warum?“

Er ließ sich in einer meditativen Stellung nieder und blickte Milesya ins Gesicht.

"Nachdem wie ich Sie bis jetzt kennen gelernt habe und nach Ihrer Dienstakte, hätte ich erwartet dass Sie an irgendeinem Shuttle herum basteln."

Die Haliianerin schmunzelte. Er hatte gar nicht so Unrecht. Meist fand man sie im Hangardeck – wenn sie nicht gerade trainierte, aß oder schlief. Aber seit angefangen hatte das Tagebuch von Ming zu lesen, war sie regelrecht besessen davon. Es war faszinierend zu lesen, dass ihr Ziehvater so ziemlich die gleichen Dummheiten wie sie angestellt hatte. Aber noch faszinierender war die Art wie er sich aus diesen heraus laviert hatte – ebenso welche Lehren er daraus gezogen hatte. Sie sah H'Qar lächelnd an. „Nicht immer. Außerdem sind die Jäger fertig eingestellt. Alles Weitere können die Anderen ebenso gut erledigen. Aber was machen Sie hier?

"Ich habe Sie gesucht."

Als sei es eine Selbstverständlichkeit hatte er diese Worte ausgesprochen. Und er veränderte seine Stimmlage nicht im geringsten.

"Oder glauben Sie ernsthaft, dass ich in meiner Freizeit in einem Aboretum auf einer Wiese liege und an Blumen rieche?"

In Sekundenschnelle schossen Milseya die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Hatte sie was angestellt? Hatte sie irgendwas vergessen? Oder gar etwas gesagt? Hatte sie ihn etwa wieder beleidigt? Doch ihr fiel nichts ein. Also wieso zur Hölle hatte der Klingone sie gesucht? Ein wenig beunruhigt sah sie ihn an. „Wieso?“ Irgendwie war ihr gerade das Lachen vergangen, auch wenn das Bild von einem an Blümchen schnuppernden Klingonen schon etwas für sich hatte.

"Wir haben heute Nachmittag unser Training und ich wollte wissen ob Sie heute schon etwas früher trainieren wollen?"

Der Fähnrich sah besorgt aus, wahrscheinlich hatte er ihr beim Training bis jetzt so viele Nackenschläge versetzt, dass er sie mit seinen Worten verunsichert hatte. Insgeheim freute er sich darüber. Solche Wirkung schien er in letzter Zeit häufiger hervorzurufen.

Milseya atmete deutlich erleichtert aus. H'Qar wollte nur trainieren. Den Himmeln sei dank! Aber das brachte sie in eine echte Zwickmühle, denn im Moment hatte sie absolut keine Lust darauf, verdroschen zu werden. Irgendwie tat ihr der Nacken vom letzten Mal noch weh. Zudem waren die Narben immer noch entzündet. Das letzte Mal hatte jeder Schlag darauf ihr schier die Tränen in die Augen getrieben. Sie musste die Stellen schonen. Aber hauptsächlich hatte sie keine Lust. „Jetzt?“, fragte sie ihn. „Ehrlich gesagt, Sogh, ich habe gerade nicht die geringste Lust zu trainieren. Und außerdem sind die Narben an meinem Armen immer noch entzündet. Das letzte Mal war schmerzhaft genug.“

Keine Lust? H'Qar schüttelte seinen massigen Schädel.

"Seien Sie froh, dass Sie von der Sternenflotte ausgebildet wurden. Im Reich hätten Sie wahrscheinlich nicht einmal die erste Ausbildungswoche überstanden. Aber da unsere Trainingseinheit eigentlich sowieso erst für heute Nachmittag angesetzt war, werde ich so lange warten. Und wenn ich Sie zu hart trainiere, sagen Sie einfach Bescheid, ich werde dann auf Kindertraining umstellen."

Ein süffisantes Lächeln begleitete diese Worte.

„Zu gütig!“, kam es ironisch zurück. Milseya schüttelte über diese klingonische Überheblichkeit den Kopf. „Glauben Sie mir, bevor das geschieht, wird auf Vulkan Schnee fallen oder Sie werden einen haliianischen Bajmi tanzen.“

"Einen was?"

Von einem Bajmi hatte er noch nie etwas gehört.

Die Haliianerin grinste. „Einen Bajmi. Sie wissen nicht, was das ist? Oh, ich vergaß ja, alles was nicht aus dem Reich kommt, ist ja nichts für einen Klingonen.“ Sie erhob sich, schloss ihre Augen, hörte den Rhythmus in ihrem Körper und begann vor H'Qar zu tanzen. Es war ein ruhiger Tanz, der außer wenigen Schritten, hauptsächlich aus Hüft- und Bauchbewegungen sowie grazilen Handbewegungen bestand. Als sie geendet hatte, setzte sie sich wieder und lächelte. „Nur Frauen tanzen den Bajmi.“ Dann streckte sie ihm spöttisch die Zunge heraus.

Dieser Tanz hatte etwas Elegantes. Einige der Bewegungen hätten aus dem Mok'bara stammen können.

"Dann stehen die haliianischen Frauen den Männern wenigstens nicht im Weg."

Auch die Stimme des Klingonen ließ Spott verklingen.

Milseya lachte laut auf. „Ich denke, dass es wohl umgekehrt ist.“ Sie beugte sich leicht vor. „Insbesondere wenn man bedenkt, dass der Bajmi nackt getanzt wird“, schmunzelte sie. Dann lehnte sie sich wieder zurück. „Sie sehen also, Sogh, Sie könnten mich zu Tode prügeln, und ich würde mich nicht darüber beschweren.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Wozu auch? Schmerz gehört zum Leben.“

"Schön, dass Sie das endlich eingesehen haben."

Die Vorstellung, dass dieser Tanz nackt getanzt wird, war bestimmt interessant anzusehen. Und nun hatte diese Frau zum zweiten Mal etwas getan, was man mit einen Annäherungsversuch gleichsetzen könnte.

"Sie überraschen mich jeden Tag wieder."

Fragend sah sie H'Qar an. „Ich? Ich wüsste nicht womit.“

"Den einen Tag sind Sie agressiv wie ein mIlod (Säbelbär), am nächsten Tag verleumden Sie ihre Schmerzen und nun sagen Sie mir, dass Schmerzen zum Leben gehören. Außerdem ist Ihr Verhalten undurchschaubar"

„Das sehe ich anders.“ Milseya runzelte die Stirn. „Ich handle, wie ich fühle. Wenn ich an einem Tag schlechte Laune habe, dann bin ich eben so. Welchen Sinn hat es seine Gefühle zu verbergen? Wenn ich am nächsten Tag gute Laune habe, dann bin ich eben anders. Mein Launen ändern sich schnell und ständig. So war das schon immer. Wenn Sie das für undurchschaubar halten, kann ich das nicht ändern. Wobei Sie recht haben, man weiß nie was auf einen zukommt.“ Sie lächelte. „Was den Schmerz betrifft, H'Qar. Ich trainiere, seit ich denken kann. Mein Mutter hat mich mit Dehnungsübungen gequält, bis mir schwarz vor Augen wurde. Ich weiß nicht, ob ich mir schon 51 oder 52 Mal beinahe sämtliche Knochen gebrochen habe. Aber das war nie ein Grund mit dem Trainieren aufzuhören. Schmerz zeigt einem auf, was man falsch gemacht hat. Das nächste Mal macht man es besser. So ist das eben.“

"Komisch, dass Sie diese Einstellung nicht beim Training zeigen. Ansonsten hätten Sie vorhin nicht gesagt, dass Sie keine Lust haben, da die vergangenen Einheiten etwas anstrengend waren. Aber ich mache Ihnen da keine Vorwürfe."

Die Vorstellung, dass diese kleine Frau sich schon des öfteren beim Training die Knochen gebrochen hat, fand er ja schon fast klingonisch.

"Dieses Training würde ich gerne einmal sehen. Es scheint anspruchsvoll sein."

„Ich sagte nicht, dass meine Unlust etwas damit zu hat, dass die letzten Übungen anstrengend waren. Auch wenn sie das waren“, gab Milseya zu. „Aber man sollte nicht nur seinen Körper trainieren. Das Mok'bara schult zwar auch den Geist. Aber manchmal benötigt ein nicht-klingonischer Körper auch Ruhe. Ich glaube, Ihnen ist die Vorstellung zur Ruhe zu kommen dermaßen fremd, dass Sie es nicht begreifen können. Was das Training betrifft, H'Qar, Sie können mich beinahe jeden zweiten Tag gegen 4 Uhr morgens in der Turnhalle finden - wenn Ihnen das nicht zu früh ist.“

"Erst ab 4? Da bin ich schon fertig mit meinen Morgenübungen."

Die Aussage des Fähnrichs bestätigte seine Einstellung zur Sternenflotte.

"Gut, dann würde ich sagen, ich gönne Ihnen eine zusätzliche Pause und unser Training heute Nachmittag fällt aus, damit Sie sich regenerieren können."

„Oh je“, stöhnte Milseya und verzog das Gesicht. „Ich wusste es!“

"Was wussten Sie?"

„Dass Sie es nicht verstehen. Sie halten uns alle für verweichlichte, schwache Personen. Die Tatsache, dass manche von uns Ruhe und Stille als ebenso lehrreich betrachten, ist für sie leeres Geschwätz“, seufzte Milseya.

"Da irren Sie sich, ich selber meditiere beinahe täglich. Und für Meditation braucht man Ruhe. Auch wenn Sie es mir nicht glauben werden, auch wir Klingonen lieben die Augenblicke der Ruhe, wenn wir sie uns auch nicht so oft gönnen wie sie."

„Oft?“ Milseya lachte. „Ich glaube, das ist das erste Mal seit langer Zeit, dass es mal ruhig um mich herum ist. Und außer dem einen Mal bei der Councelorsitzung bin ich nicht zum Meditieren gekommen.“ Nachdenklich sah sie ihn an. „Erklären Sie mir wie Klingonen meditieren?“

"Es gibt verschieden Arten zu meditieren. Bei der religiösen Art versucht man durch extreme Hitze und Kräuteraufgüsse zu meditieren. Die Meditation vor dem Training besteht aus einer Art Bewegungsablauf, wenn Sie es wünschen, werde ich es Ihnen zeigen. Dann gibt es noch die persönliche Meditation, Sie wird immer alleine durchgeführt. Dazu wird durch verschiedene Atemübungen und Entspannungsübungen ein meditativer Zustand erreicht."

H'Qar erzählte dies alles mit einer Begeisterung fast so als würde er von vergangenen Schlachten erzählen.

Verdutzt blickte die Haliianerin H'Qar an. So hatte sie ihn ja noch nie gesehen! Sonst war der Kerl immer nur mürrisch und blickte einen an, als würde man ihm gerade die Wurst vom Brot klauen wollen. War der Klingone etwa wirklich gerade guter Laune? Milseya machte sich eine geistige Notiz zum Thema Klingonen und Meditieren. Man konnte ja nie wissen.

„Und was geschieht bei einer solchen persönlichen Meditation? Ich meine, was sehen Sie, was denken sie? Was empfinden Sie dabei?“, hakte sie nach.

Sie schien wirklich Interesse an Meditationen zu haben. Wie konnte ein so unruhiges Wesen an Meditation Interesse zeigen?

"Es ist unterschiedlich, je nachdem welche Themen mich gerade beschäftigen. Normalerweise meditiere ich über bevorstehende Aufgaben und lasse mich von den Ahnen leiten. Meine letzte Meditation beschäftigte sich mit den Personen des Kreises der 12."

„Interessant“, murmelte Milseya. Sich von den Ahnen leiten lassen. „Und so vollkommen anders. Obwohl das Ergebnis das gleiche zu sein scheint.“

"Wie meditieren Sie?"

Sie verzog ein wenig das Gesicht. „Normalerweise mit meinem Canar. Es ist eine Art Selbsthypnose. Ich habe meine Halle der Gedanken, in der all meine Erinnerungen und Gedanken enthalten sind. Dort kann ich diese immer wieder ansehen, darüber nachdenken und sie verarbeiten. Aber zur Zeit habe ich meinen Canar nicht. Bleiben also nur die normalen Meditationen.“

"Ist diese normale Meditation effektiv?"

„Nur zum Teil. Den Zustand der Selbsthypnose erreiche ich damit nicht. Aber sie lässt mich ruhiger werden. Na ja, ein wenig zumindest“, lächelte sie ihn an.

Wenn Sie durch diese Meditation ruhiger wird, wie führt sie sich auf wenn sie unruhig ist?

"Vielleicht sollten Sie dann öfter mit dem Canar meditieren. Oder eine andere Art der Meditation versuchen. Viele Völker haben Meditationsübungen. Vielleicht gibt es eine, die Ihnen mehr hilft."

„Der Canar ist unter Verschluß und ich darf ihn nur unter Aufsicht benutzen“, erklärte Milseya. „Ich habe viele Meditationsübungen versucht, aber nur mit den Canar gelingt es mir wirklich diesen Zustand zu erreichen. Doch zur Überbrückung helfen mir die Übungen von Meister Ming am Besten. Alleine seinen Herzschlag zu hören, beruhigt mich meist sofort.“

H'Qar lauschte den Ausführungen von Milesya und ein altes klingonisches Sprichwort fiel ihm ein.

"tIqDaq HoSna´ tu´lu´ (Wahre Kraft liegt im Herzen). Das Herz ist es das alles antreibt, sei es das eigene oder das eines anderen."

Verwundert sah Milseya den riesigen Kerl vor sich an. Irgendwie hatte das Gespräch eine sehr seltsame Wendung genommen. Sie fragte sich, ob sie sich heute morgen beim Aufstehen hatte vorstellen können, mit einem Klingonen - ausgerechnet mit einem Klingonen - über Herzen zu sprechen.

„Und Sie meinen, ich würde sie jeden Tag überraschen?“, meinte sie schmunzelnd. „Dann kennen die Klingonen also die Meditation der zwei Herzen?“

"Nein, aber wir kennen die Geschichte der zwei Herzen. Ich glaube aber kaum, dass das etwas miteinander zutun hat. Erzählen Sie davon."

„Es ist eigentlich eine Heilmeditation. Wie soll ich es Ihnen erklären?“ Milseya dachte kurz nach. „Mit etwa 15 Jahren wurde ich in das Kloster, das heute von Ming geführt wird, aufgenommen. Nicht als Novizin, aber als Schülerin. Ich war einfach eine schreckliche Schülerin. Ich war unausgeglichen, ungehalten, rastlos. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Nach zwei Wochen hatte der damalige Abt die Nase voll von mir. Er verdonnerte Ming San Ho dazu, mit mir zu meditieren. Er hätte ihn gleich dazu verdonnern können, einem Vulkanier das Lachen beizubringen oder einem Ferengi Freigebigkeit. Ming versuchte alle Meditationen, die er kannte. Ohne Erfolg. Er suchte Rat bei einem der ältesten Mönche. Dieser erzählte ihm von der Meditation der zwei Herzen. Ming war begeistert, doch als er erfuhr, wie diese von statten ging, war ihm klar, dass er das nicht tun konnte.“

"Und wieso konnte er sie nicht durchführen? Wankte er im Glauben?"

H'Qar wusste keinen Grund, warum man eine Meditation nicht durchführen konnte. Gerade von jemanden, der im Kloster lebte und unterrichtete, erwartete H'Qar, das er Meditationen durchführte und auch lehrte.

"Wenn es eine Heilmeditation ist, sollte es doch keine Schwierigkeiten geben, sie zu vermitteln.?

„Ganz einfach. Ich bin eine Frau. Einem buddhistischen Mönch ist es meist untersagt, den Körper einer Frau zu berühren. Erst recht nicht den Oberkörper. Und auch wenn es eine Heilmeditation ist, so war ich doch nicht herzkrank.“ Milseya musste lächeln, als sie daran erinnerte.

"Und wie haben sie dann diese Art der Meditation gelernt? Haben Sie sich einfach eine eigene Art der Meditation ausgedacht oder haben Sie es nachgelesen?"

„Nein, Ming hatte genau so einen Dickschädel wie ich. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann führte er es auch aus. Er bat um die Erlaubnis, diese Meditation durchführen zu dürfen. Man gewährte es ihm unter der Bedingung, dass stets ein weiterer Mönch anwesend war. Also begannen die Übungen. Ich wurde zwar ruhiger, aber wir konnten die Meditationen nicht wirklich zu einem erfolgreichen Ende führen. Unsere Herzen schlugen nie im Einklang.“ Milseya seufzte.

„Dann eines Tages stand der 'Aufpasser' auf einmal auf und ging einfach. Als er zwei Stunden später zurückkam, schlugen beide Herzen im Einklang. Seitdem hören wir den Herzschlag des anderen.“

"Das klingt nach einer starken Verbindung. Und ich habe mich geirrt, es klingt doch in Anklängen wie die Geschichte der zwei Herzen. Kennen Sie die Geschichte? Sie erzählten ja, dass Sie eine Weile auf Qo'noS gelebt haben."

Neugierig blickte H'Qar zu der Haliianerin.

„Ich bin mir nicht sicher“, gab Milseya zu. „Ich habe als Kind viele Geschichten gehört. Warum erzählen Sie sie mir nicht?“, bat sie ihn und machte es sich gemütlich.

H'Qar überlegte kurz, er rief sich die Geschichte noch einmal ins Gedächtnis. Er wollte nichts vergessen.

"Mit Feuer und Stahl schmiedeten die Götter das klingonische Herz.

Es schlug so heftig, sein Klang war so laut, das die Götter aufschrien: "An diesem Tag haben wir es erschaffen, das stärkste Herz aller Himmel. Keiner kann sich davor stellen ohne vor seiner Kraft zu erzittern."

Aber dann wurde das klingonische Herz schwächer, sein gleichmäßiger Rhythmus ging verloren und die Götter sagten: "Wieso bist du so schwach geworden, wir haben dich zum stärksten Herzen der gesamten Schöpfung gemacht?"

Das Herz sagte: " ICH BIN ALLEIN"

Und die Götter wussten das sie sich geirrt hatten und so kehrten sie in ihre Schmiede zurück und schufen eine weiteres Herz. Aber das zweite Herz schlug stärker als das Erste und das Erste war eifersüchtig auf seine Kraft. Glücklicherweise wurde das zweite Herz durch Weisheit gemäßigt.

Es sagte: UNS KANN NICHTS AUFHALTEN; WENN WIR UNS ZUSAMMEN TUN

Und als die zwei Herzen gemeinsam zu schlagen begannen, da erfüllten sie den Himmel mit einem furchtbaren Klang und es verspürten die Götter das erste mal Angst. Sie versuchten zu fliehen, aber es war zu spät. Die klingonischen Herzen zerstörten die Götter, die sie geschaffen hatten und verwandelten den Himmel in Asche. Bis zum heutigen Tage kann sich keiner dem Schlag von zwei klingonischen Herzen widersetzen."

Die Haliianerin seufzte. „Eine wunderschöne Geschichte.“ Sie sah H'Qar an. „Ja, es klingt ähnlich. Doch bei der Meditation ist kein Herz stärker als das andere. Jedes hat nur seinen eigenen Rhythmus.“

"Die Geschichte vereint vieles der klingonischen Mythologie. Und am Ende schlagen auch beide Herzen gleich stark. Wenn Sie so wollen, hat das eine Herz das andere geheilt. Heutzutage wird die Legende der zwei Herzen zu jeder Hochzeit auf Qo'noS erzählt. Sie ist fester Bestandteil der Zeremonie."

Er war erstaunt, dass die Menschen etwas Ähnliches hatten, wie die Legende der zwei Herzen, wenn es auch eine Meditationsübung ist.

„Nun zu einer Hochzeitszeremonie passt das Ganze hervorragend“, meinte die Haliianerin. „Aber was macht man, wenn ein Klingone oder eine Klingonin einen nicht-klingonischen Partner heiratet?“, fragte sie neugierig.

"Das Gleiche, was auch passiert, wenn andere Spezies heiraten. Entweder das Paar entscheidet sich zwei Hochzeiten durchzuführen oder sich auf eine zu einigen. Allerdings wird kein Klingone oder keine Klingonin auf die klingonische Hochzeit verzichten. Aber wieso fragen Sie?"

H'Qar war etwas verunsichert. Wie war sie denn darauf gekommen? Er hatte doch nur die Parallelen zu den beiden Sachverhalten herausgestellt.

„Ich war nur neugierig. Es hätte ja sein können, dass .. nein, vergessen Sie es.“ Milseya hatte nicht die geringste Lust sich wieder mit dem Klingonen anzulegen. Das Gespräch war bislang erstaunlich ruhig und harmonisch verlaufen. Warum sollte sie es mit ihrer Art verderben? Sie würde sich einfach zurückhalten. Es war bei ihr anders gewesen, weil sie weder auf haliianische noch auf bajoranische Art hatte heiraten wollen. Dafür hatte sie damals einfach zu wenig darüber gewusst. Es war also nur die terranische Tradition geblieben. Nicht unbedingt die schlechteste Art.

"Es hätte ja sein können, dass.... Das, was?"

Fragend blickte er sie an.

Das war ja klar gewesen. Warum dachte sie nie vorher nach, bevor sie was sagte? „Ich will mich nicht streiten. Und außerdem haben Sie mir ja eine Antwort gegeben. Können wir es damit nicht einfach gut sein lassen?“

"Nein, können wir nicht. Sie haben mit Ihrer Frage etwas beabsichtigt und ich möchte wissen, was es ist."

Milseya seufzte. „Na gut, es hat ja wohl eh keinen Zweck es Ihnen wieder auszureden. Ich wollte einfach nur wissen, ob Klingonen andere Herzen als genau so stark einschätzen. Das tun sie wohl scheinbar, denn diese Geschichte wird auch bei einer Hochzeit mit einem Nicht-Klingonen erzählt. Außerdem war ich nur neugierig, ob sie darauf bestehen klingonisch zu heiraten. Ja, das tun sie auch.“ Milseya stockte kurz. „Doch wie viele Klingonen stimmen wohl zu, auch auf eine andere Art noch zusätzlich zu heiraten?“ Unbewusst hatte ihre Stimme einen leicht gereizten Unterton angenommen, den sie eigentlich nicht beabsichtigt hatte.

"Mir ist kein Klingone bekannt, der zwei Zeremonien durchgeführt hat, was allerdings nicht heißt, dass es nie vorgekommen ist."

H'Qar stockte. Hatte sie ihn eben gefragt, ob er bereit wäre auf eine andere Art zu heiraten? Bis jetzt hatte er noch überhaupt nicht vor zu heiraten.

„Dachte ich es mir doch!“ Es klang weder verächtlich noch spöttisch. Milseya war überrascht, darüber, dass sie doch tatsächlich über eine neutrale Stimme verfügte. Doch dann war ihr das Zögern bei H'Qar aufgefallen. „Was haben Sie? Stört es Sie, wenn wir darüber reden?“

"Nein, ich bin mir nur nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe? Haben Sie mich eben gefragt, ob ICH bereit wäre auf eine andere Art zu heiraten?"

„Was?“ Ihre Augen wurden immer größer. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben. Sie beschwor sich nicht zu lachen. Sie bat, bettelte, aber da war nichts zu machen. Sie begann sich auf dem Rasen zu kugeln. „Wie.. so ... soll .. te .. ich .. das... fra...gen?“

Er ignorierte das Milesyas Verhalten.

"Genau das habe ich mich auch gefragt, aber durch Ihre Reaktion haben Sie meine Frage bestens beantwortet."

Milseya lag auf dem Rücken und hielt sich ihren Bauch. „Wissen Sie, dass Sie ein komischer Kauz sind, H'Qar?“ Langsam hob sie ihrem Oberkörper und stützte sich mit den Armen ab. „Beziehen Sie alle Fragen nach der klingonischen Lebensart gleich auf sich selbst?“

"Es kommt darauf an, wie diese Fragen gestellt werden."

Er saß immer noch in der meditativen Haltung da, die er zu Beginn des Gespräches eingenommen hatte. Nun schaute er Milseya mit einem durchdringenden Blick an.

„Dann werde ich wohl in Zukunft darauf achten, WIE ich mit Ihnen rede“, schmunzelte sie. Als sie seinen Blick sah, verstärkte sich das Schmunzeln. „Was ist?“

"Vielleicht wäre das angebracht."

Sein Blick wurde augenblicklich wieder weicher.

"Es ist nichts. Lassen Sie es gut sein."

Er wurde wirklich nicht schlau aus dieser Frau.

„Wow.. wow.. wow... so nicht.“ Milseya hatte sich aufgerichtet und warf ihm einen strengen Blick zu. „Na los, sagen Sie schon. Was habe ich jetzt schon wieder 'Unangebrachtes' gesagt oder getan?“

"Sie haben gar nichts unangebrachtes gesagt. Ich bin nur ärgerlich über meine Fehleinschätzung, dessen was Sie gesagt haben und wie ich es aufgefasst habe."

Zorn schwang der Stimme mit allerdings war es kein Zorn der sich gegen Milesya richtete und das war auch zu hören.

Milseya schüttelte den Kopf. Was war daran nun so schlimm? Und wieso ärgerte er sich darüber? Sie setzte sich auf, veränderte ihre Position so, dass sie ihm genau gegenüber saß. „Sagen Sie mir H'Qar. Sind Sie zum ersten Mal auf einem Schiff der Sternenflotte?“

"Ja, ich bin das erste Mal auf einem Schiff der Sternenflotte. Ich war zwar auch schon auf einigen eurer Raumstationen, aber ich tat dort niemals Dienst. Meine aktive Dienstzeit verbrachte ich ausschließlich auf klingonischen Schiffen."

„Dann können Sie also gar nicht wissen, wie andere Spezies reagieren, wie sie leben oder Fragen stellen. Ist es nicht Sinn und Zweck, des Austauschprogramm die andere Seite besser kennen zu lernen?“

"Es ist nicht so, dass ich noch nie mit anderen Spezies Kontakt hatte. Ich bin es nur nicht gewohnt länger mit ihnen auszukommen. Es ist ja nicht so, dass viele Spezies den Kontakt zu uns suchen. Und glauben Sie mir, seit meinem Dienstantritt an Bord der Community angetreten habe, habe ich schon viel gelernt. Aber es gibt doch noch erhebliche Unterschiede zu überwinden."

Milseya hob langsam ihre Hand und legte sie auf seinen Brustkorb. Dort wo sie das klingonische Herz vermutete. „Aber dazu sollten sie sich beruhigen“, erklärte sie lächelnd.

"Sie haben mich anscheinend noch nicht aufgeregt gesehen."

Er griff nach ihrem Handgelenk.

„Genau so wenig wie Sie mich“, grinste sie und hob leicht ihre Hand, so dass sie ihn nicht mehr berührte.

"Na gut, dann habe ich Sie immerhin als sprunghaft erlebt."

H'Qar dachte an die erste Begegnung mit Milesya, dort war sie ihm ausgewichen und zwar mit einer Reihe von Sprüngen.

"Sehen Sie, wie viele Missverständnisse es alleine schon zwischen uns gegeben hat."

Er dachte unter anderem an die Begegnung auf dem Holodeck.

Milseya lachte. „Richtig. Erstaunlich, dass Sie mich immer noch unterrichten!“ Sie sah auf ihre Hand. „Könnte ich die wiederbekommen?“

Er ließ das Handgelenk los und blickte ihr in die Augen. Mit dieser Aussage bewies Milseya, dass sie die Klingonen wahrscheinlich genauso wenig begriff, wie H'Qar die Menschen oder die Föderation.

"Ich gab Ihnen mein Wort."

„Danke.“ Nachdenklich blickte sie ihn an. Waren da wirklich so tiefe Abgründe zwischen Ihnen? „Vielleicht sollte ich mich dann revanchieren?“ Ihre Hand war noch nicht ganz herabgesunken, als sie sich gemeinsam mit der anderen nach oben zu H'Qars Kragen bewegte und begann diesen zu öffnen.

Verwirrt schaute er zu Milseya. Hinderte sie jedoch nicht daran.

"Was haben Sie vor?"

„Sie lehren mich das Mok'bara. Ich Ihnen die Meditation der zwei Herzen. Es sei, Sie wollen lieber ein paar artistische Kunststückchen lernen.“ Sie hielt in der Bewegung inne und sah ihn fragend an.

"Artistische Kunststücke sind da nicht ganz das, was ich bevorzuge. Aber warum öffnen Sie zu einer Meditation meine Uniform? Wenn dieses dazu nötig ist, sollten wir vielleicht an einen weniger öffentlichen Ort gehen."

H'Qar stellte sich vor, was diese schwatzhafte Crew aus dieser Meditationsübung machen würde.

„Woher soll ich wissen, wie ihr Herz schlägt, wenn ich es nicht fühlen kann? Und glauben Sie mir hier kommt niemand vorbei. Ich habe hier noch nie jemanden gesehen. Und von aussen kann uns hier niemand sehen.“ Sie hauchte in ihre Hände und rieb sie, bis sie warm waren. Dann glitt sie mit ihrer Hand unter den Stoff. Sie konnte die Narbe fühlen, die sie schon gesehen hatte. Sie suchte den Herzschlag. Als sie ihn fühlen konnte, sah sie ihn nochmal fragend an. „Ist das die Stelle?“

"Kommt darauf an, welches Herz Sie meinen. Wenn Sie das Hauptherz meinen, dann sind Sie an der richtigen Stelle."

Ihre Hand auf seiner Haut fühlte sich immer noch kalt an. Das konnte aber auch daran liegen, dass Klingonen eine höhere Körpertemperatur haben als andere Spezies. Und es würde ihm niemals in den Sinn kommen sich wegen so etwas zu beschweren, es wirkte sogar angenehm.

"Und was muss ich jetzt tun?"

Die Haliianerin griff nach seiner Hand und führte sie zu einer Stelle an ihrem Oberkörper weniger als fünf Zentimeter unter ihrer Kehle. „Legen Sie ihre Hand auf diese Stelle.“ Dann begann sie mit der anderen Hand sachte in Rhythmus seines Herzens auf seinen Brustkörper zu tippen.

H'qar legte seine Hand auf den Punkt den Milesya ihm gezeigt hatte. Seine Finger legte er dabei so, dass sie den Hals der Frau berührten und die Handfläche so, das die Mitte der Handfläche über dem besagten Punkt lag. Sein Handballen kam nur wenige Zentimeter von ihrer Brust entfernt zur Ruhe.

„Nein!“ Milseya schüttelte den Kopf, während ihre Hand unbeeindruckt weiter tippte. „Auf der Haut!“

"Nun, das könnte bei Ihrer Art von Uniform etwas schwierig werden."

Immerhin bestand die Sternenflottenuniform aus dem Jackenteil, dieser war nicht das Problem. Und aus einem Shirt, das weder Knöpfe noch einen Reißverschluss hatte und ziemlich eng anlag.

Vorsichtig schob er seine Finger langsam an dem Kragen, in das Shirt und kam mit seinen Finger wieder an dem Punkt zur Ruhe, den Milesya gezeigt hatte. Unter Ihrer kühlen Haut spürte er deutlich des Herzschlag.

„Gut, und nun versuchen Sie den Herzschlag mitzuklopfen. Versuchen Sie zeitgleich zu klopfen.“

Sie hatte den Rhythmus bereits gefunden und musste nicht mehr darüber nachdenken. Sie tippte automatisch.

Nach wenigen Augenblicken hatte er den Rhythmus gefunden und konnte ihn mit den Fingerspitzen wieder geben. Er atmete tief und regelmäßig, genau so wie bei anderen Meditationen.

„Und nun sehen sie mich einfach an H'Qar und konzentrieren Sie sich nur auf meinen Herzschlag.“

H'Qar fixierte ihr Gesicht und schlug mit den Fingern weiter im Rhythmus des Herzens. Er leerte seinen Geist und ersetzte seine Gedanken mit dem pulsierenden Schlagen ihres Herzens.

Die Haliianerin blickte in seien Augen und konzentrierte sich auf seinen Herzschlag und seine Gedanken. Immer mehr leerte sich sein Geist und auch sie hörte mittlerweile nur noch seinen Herzschlag. Als sie spürte, dass H'Qar konzentriert und zu gleich entspannt war, begann sie langsamer zu klopfen.

War Milseya aus dem Takt gekommen? Sie schlug nun langsamer als sein Herz schlug. Schnell verdrängte er die Gedanken wieder und konzentrierte sich wieder auf das was er zu tun hatte. Er achtete auf den Herzschlag von Milesya und dieser hatte sich gerade etwas erhöht. Nicht viel er war vielleicht einen halben Schlag schneller geworden.

Milseya hatte die Verwirrung bei H'Qar gespürt, doch sie behielt das langsamere Klopfen bei. Er würde es begreifen. Ihr Herz war schneller geworden. Es würde noch ein wenig dauern, bis sein Herz langsamer schlagen würde. Aber das würde es unweigerlich. Sie fokussierte ihr gesamtes Denken auf den Rhythmus, den sie schlug. Und vergass alles um sich herum, während sie H'Qar in die Augen blickte.

Sein Blick war auch weiterhin auf das Gesicht und die Augen seines Gegenübers fixiert.

Hatte sich sein Herzschlag verlangsamt oder hatte Milseya sich wieder seinem Herzschlag angepasst? Er dachte nicht wirklich darüber nach, er bemerkte es sowieso nur am Rande seiner Wahrnehmung. Er spürte nur, das sich ihr Herzschlag schon wieder verändert hatte und er glich sein klopfen an. Es war erstaunlich, würde es so weiter gehen würden ihre Herzen wirklich im Einklang schlagen.

Es war erstaunlich! Es funktionierte auch mit einem anderen! Milseya konnte seinen Herzschlag wirklich hören. Noch einmal verzögerte sie das Klopfen ein wenig und wartete, bis Bewegung und Schlag sich anpassten.

Wieder hatte sich etwas verändert. Hatte er vorher ein Pulsieren in seinen Gedanken, so vernahm er jetzt deutlich den Herzschlag eines anderen. Milseyas Herzschlag. Der gerade wieder seine Geschwindigkeit geändert hatte, genau wie sein eigener. Die beiden Herzen schlugen nun annähernd mit der selben Geschwindigkeit. Vielleicht noch einen halben oder ganzen Herzschlag von einander getrennt. Es war ein fast berauschendes Gefühl.

Es gab nichts anders mehr, als das Schlagen des fremden Herzens, das ihr Denken ausfüllte. Milseya ließ einfach los, trennte sich vollkommen von allen anderen Gedanken und ließ es einfach geschehen. Ihre Herzen schlugen im Einklang.

Einigkeit, Gleichheit, Verständnis, Stärke, Legenden. All dies vermittelte sich H'Qar als die Herzen im gleichen Rhythmus schlugen. Seine Gedanken waren zugleich genau hier und Lichtjahre entfernt. Sein Sein konzentrierte sich genau in seinem Herzen, oder war es das andere Herz?

Es gibt nur ein Herz. dachte Milseya wohlwissend, dass H'Qar es hören konnte.

Shane und inanchfe in die „Kraft der drei Herzen“

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Da das auf und ab Gehen, nicht gerade beim Nachdenken half, legte sich Jeremiah auf seine Liege und versuchte sich zu entspannen. Doch auch wenn er beinahe einschlief. das Entspannen wollte ihm nicht so richtig gelingen, weswegen er sich immer hin und her wälzte.

Plötzlich setzte er sich auf. Dem Lieutnant war eingefallen, zu welchen Ereignis die beiden Fetzen gehörten.

Zu den Ermittlungen zum Sabotageakt am Jäger von Lieutnant Talbot, was während eines Rennens zu einen Unfall geführt hatte, durch dessen Folgen die velivolanische Pilotin Susola getötet wurden war.

Und damals war auch die Kernfrage, mit der sich Jerry und Lucas beschäftigt hatten, wie man einen, mit DNS – Scannern gesicherten Jäger sabotieren konnte.

Zwar hatten sich letztendlich der Velivolaner Venica und die catararctische Masseuse Rumel, als die wahren Verschwörer entpuppt.

Aber die Velivolanerin Maria, war ins Visier der beiden Ermittler geraten, weil sie engeren Kontakt mit dem Chief of Security gepflegt hatte, der zu denjenigen zählte, die an den wachsamen „Augen“ der DNS-Scanner vorbeikamen.

Damit war für den leitenden Einsatzoffizier eigentlich klar, dass die als sehr zuverlässig und sicher geltenden DNS – Scanner auch überlistet werden konnten. „Ich so ein Vollidiot.“, rief er laut aus.

Denn als einzige potenzielle Täterin, welche die Möglichkeit gehabt hätte, an seine DNS zu kommen, kam nur die trillianische Botschafterin Ruyari Coum in Frage.

Doch leider konnte Jerry es nicht beweisen. Außerdem fehlte auf den ersten Blick ein Motiv.

Der Lieutnant ging deswegen noch mal die Fakten durch. 1. Katam war Mitglied in einen ominösen Kreis der Zwölf. 2. Katam war vergiftet wurden. 3. Der Täter wollte unerkannt bleiben und hatte sich deshalb die DNS eines anderen geholt, damit der Verdacht auf den Betreffenden fiel.

Also sollte der Romulaner daran gehindert werden, seine Mission zu erfüllen, gleichzeitig aber dem oder auch den Tätern die Möglichkeit gegeben werden, weiter Unheil anzurichten.

Jeremiah erschrak plötzlich. Angenommen, Katam hatte recht, und die Vernichtung allen Seins stand bevor, wenn sich der Kreis nicht schloss. Aber wer war so verrückt und würde so etwas riskieren, geschweige denn gezielt erzeugen wollen.

Doch er kannte sich auch gut genug in der irdischen Mythologie aus, um zu wissen, dass eine solche Vernichtung auch einen neuen Anfang bedeute.

Was dem Lieutnant daran nicht gefiel, war die Tatsache, dass zu viele für einen solchen Anfang ihr Leben lassen mussten.

Und es gab auch Legenden in den wenige skrupelose Wesen versucht hatten, ihre Vorherrschaft durch eine solche Vernichtung etablieren wollten.

Von daher kam der Einsatzoffizier unwissentlich zu einen ähnlichen Schluss wie Vinara. Und er war sich ziemlich sicher das Ruyari zu einer solchen Gruppierung zählte. Nur objektiv betrachtet, konnte er nichts unternehmen. Er saß in einer Arrestzelle und vermutlich würde ihn diese an den Haaren herbeigezogene Geschichte glauben. Doch er musste sie aufhalten, bevor noch mehr Unheil passierte.

**********************************************

Der morgendliche Wachwechsel war gerade vollzogen und Leslie Hunter, hatte wieder Dienst im Arrestbereich. „Sie haben keine erholsame Nacht gehabt, oder Sir.“, bemerkte sie nach einen kurzen Blick auf Jeremiah.

„Nicht wirklich Crewmen. Ich glaube selbst Sogh H’Qar hatte sich über die harte Liege beschwert.“, gab dieser zu.

„Aber sagen sie mal Crewmen, wenn ich schon nicht die Luxussuite bekommen habe, wie schaut es dann mit Zimmerservice aus.“, bemerkte der Einsatzoffizier. In seinen Kopf begann langsam ein Plan zu reifen.

Die junge Frau musste lächeln: „Da niemand gesagt hat, dass sie nur Wasser, Brot und Vitamine bekommen, lässt sich da bestimmt was machen. Was möchten sie den gerne?“

„Eine große Tasse Kaffee mit Milch und zwei Zucker, sowie ein mit Käse belegtes Baguette und ein Glas Bananensaft.“, bestellte Jerry.

Leslie nickte und gab die Bestellung ans Casino weiter.

Wenig später betrat einer von Tassadars Helfern mit einen Tablett bewaffnet den Arrestbereich. Leslie Hunter zog ihren Phaser und deaktivierte das Kraftfeld, dass den Zugang zu Jeremiahs Zelle verschlossen hatte.

Doch die wachen Augen des Insassen hatten sofort den Phaser am Gürtel des Neuankömmlings entdeckt.

Der betrat auch sogleich die Zelle und wollte das Tablett auf der Liege abstellen. Dabei machte der im Umgang mit Gefangenen unerfahrene Mann, den Fehler, dem Lieutnant den Rücken zu zuwenden.

Der Einsatzoffizier sah seine Chance und griff an.

Nun machte sich die Schinderei in den Nahkampf-Auffrischungskursen, die Jerry im Sommer besucht hatte, bezahlt.

Durch den harten Schlag, den er dem Küchenjunge verpasste, schickte er diesen ins Land der Träume, wobei auch das Tablett zu Boden fiel und das Glas mit dem Saft klirrend zersprang.

Nachdem sie nach einer Schrecksekunde begriffen hatte, was eigentlich vorgefallen war. wollte Crewmen Hunter das Sicherheitskraftfeld schnell reaktivieren. Doch es war bereits zu spät. Jerry hatte sich bereits den Phaser seines Opfers geschnappt und die Arrestzelle verlassen.

Auge in Auge standen die beiden sich gegenüber, die Waffen aufeinander gerichtet. „Lieutnant, legen sie bitte den Phaser auf den Boden.“, bat Leslie Hunter. „Wenn sie feuern wird ein Alarm losgehen und dann wird ein Sicherheitsteam hier auftauchen. Machen sie die ganze Situation nicht noch schlimmer, als sie sowieso schon ist.“

Doch Jeremiah schüttelte mit dem Kopf. „Tut mir leid, Crewmen.“, erklärte er mit fester Stimme. „Ich kann nicht anders. Die Sicherheit der Community, vielleicht sogar die des Universums steht auf den Spiel. Ich kann daher nicht zulassen, dass sie mich aufhalten. Aber wie sie schon richtig bemerkten. wird sowieso jemand kommen, wenn der Alarm losgeht..“

Danach drückte er ab. Von dem Betäubungsstrahl getroffen sank die Sicherheitsbeamtin zu Boden. Gleichzeitig ertönte ein Sicherheitsalarm. Der Einsatzoffizier wusste, dass ihm nur ein paar Sekunden Zeit zur Flucht blieben.

Trotzdem trat er schnell auf eine Gegnerin zu. „Sie gestatten doch sicher, Crewmen.“, bemerkte Jerry, mit einen traurigen Unterton, bevor er den Tricoder vom Gürtel der jungen Frau löste.

Danach beeilte er sich und kletterte in eine Jeffriesröhre und verriegelte den Eingang hinter sich.

In der relativen Sicherheit der Wartungsröhre wandte sich Jeremiah dem Tricorder zu. Er programmierte ihn auf passiven Lebensformscan und einen Vibrationsalarm. Zusätzlich sollte das Multifunktionsgerät, Thoriumpartikel abgeben, um seine Lebenszeichen zu maskieren, ein alter Trick des Marquis, von dem der Lieutnant mal gelesen hatte.

So vorbereitet, begann der Lieutnant mit seiner gefahrvollen Reise durch das Röhrennetzwerk der Community.

The Big Escape

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Einmal wieder war es wie verhext! So sehr Assjima sich auch bemühte, aus der Krankenstation herauszukommen – es sollte einfach nicht sein. Kaum hatte der Klingone die Station verlassen erschien Sid mit seinem Werkzeugkoffer um die Spuren der klingonischen Entgleisung an der Decke rückstandslos zu beseitigen. Er fluchte leise vor sich hin als er auf einem Stuhl balancierend versuchte, die beschädigten Teile auszuwechseln. „Verdammt noch mal Doktor! Warum kann das keiner von den Technikern machen? Ich bin mehr auf feine medizinische Geräte spezialisiert. Diese groben schmutzigen Disruptorschäden gehören nun wirklich nicht zu meinem Aufgabenbereich.“

Die Ärztin entgegnete in bittendem Tonfall: „Es reicht schon dass Daniels gesehen hat was hier passiert ist. H’Qar soll keine Schwierigkeiten bekommen nur weil Miss Marple sich einmal wieder verselbständigt hat.“

„Autsch!“ Sid steckte sich den Finger in den Mund und mümmelte: „Warum nicht? Wenn der Kerl sich nicht unter Kontrolle hat? Soll er den Mist hier doch selber reparieren …“ Der Medizintechniker drosch wütend mit einem Schlüssel auf die deformierten Deckenplatten ein. „Wie kommt der überhaupt dazu, hier auf dem Schiff mit einem Dolch herumzurennen? Verstehe einer diese Irren aus dem Imperium. Gehen sogar auf einen harmlosen Tribbel los. Das ist doch krankhaft!“

„Sid, beruhige dich doch! Jeder hat seine Schwächen. Lass den Schaden wenigstens so aussehen, dass er von einem Experiment herrühren könnte. Dann holen wir einen Kollegen aus der Technik.“

„Alles damit niemand sieht, dass der Irre hier mit einem Disruptor rumgeballert hat? Assjima – ich verstehe dich nicht! Der Kerl hat einen Dolch in deine Richtung geschleudert und dann noch die Knarre gezückt. Warum lässt du ihn nicht die Konsequenzen tragen?“

Assjima antwortete nicht sondern zuckte nur mit den Schultern – eine Bewegung, die Sid von seinem erhobenen Standort aus nicht sehen konnte. „Was ist? Du hast doch sonst immer auf alles eine Antwort?“ Sid musste wirklich wütend sein. Eine Respektlosigkeit dieser Art war nicht typisch für ihn. Und das fiel ihm auch augenblicklich wieder ein. Feuerrot im Gesicht stammelte er ein leises „’Tschuldigung“ und hielt in der Arbeit inne und schaute auf seine Chefin hinunter. „Ich wollte nicht respektlos sein …“

„Ist schon gut, Sid. Du hast natürlich Recht. Er hätte es schon verdient, von Lt. Bishop ordentlich zusammengestaucht zu werden. Aber es würde nichts bringen. Bishop hat momentan wirklich andere Sorgen und H’Qar würde einfach nur alles stoisch über sich ergehen lassen um dann genauso weiterzumachen wie bisher. Gegen die klingonische Angst vor Tribbel kann man nichts unternehmen. Und seinen Dolch oder seinen Disruptor würde er auch nicht abgeben.“

Sid streckte den Arm aus. „Reiche mir bitte einmal das Laserskalpell. Danke … Ich weiß, Klingonen sind diesbezüglich wirklich unverbesserlich. Aber du verbringst dennoch überraschend viel Zeit mit dem Krieger. Was findest du nur an ihm?“

Das helle Lachen der Deltanerin lies ihn unwillkürlich zusammenzucken. „Kannst du dir das nicht denken, Sid? Er ist einfach so ganz anders als die anderen hier. Ihm gegenüber muss ich nur darauf achten, ihn nicht zu beleidigen. Er stört sich nicht daran, wenn ich meine Sinne frei lasse. Er merkt es nicht einmal. Und er hat genügend Selbstbeherrschung, dass er mir nicht wie ein junger Hund hinterher rennt, wenn ich einmal meine Pheromone nicht ganz unter Kontrolle habe. In seiner Gegenwart kann ich fast so sein wie ich bin. Er ist so … entspannend.

Der Techniker stieg von dem Stuhl herunter. „So, das sollte genügen. Für einen Klingonen ist er ganz in Ordnung.“ Er schaute seiner Chefin ins Gesicht. „Aber du bist doch nicht etwa in ihn verliebt?“

„Was? Verliebt? In H’Qar?“ Assjima machte große Augen. „Wie kommst du denn darauf?“

„Nun … ich frag’ ja nur. Ihr Deltaner seid doch gefühlsmäßig immer recht flink …“

„Also ich bitte dich! Nur weil wir uns auf unserer Heimaltwelt nicht so steif benehmen wie Vulkanier … das bedeutet doch nicht, dass wir uns in jedes Wesen verlieben, das wir sympathisch finden. In den letzten 200 Jahren haben auch wir Deltaner gelernt, uns den Sitten anderer Völker anzupassen – auch wenn so manche Benimmvorschrift absolut schwachsinnig ist. Wenn unsereiner zur Sternenflotte will, machen sich die Freunde auf Delta gerne den Spaß und verschenken zum Abschied ein Exemplar vom Knigge. Und ich habe ihn tatsächlich gelesen! Punkt 14 musste ich auf Wunsch meines Vaters sogar auswendig lernen: Sei nicht zu offen herzig! Zwei Gründe hauptsächlich müssen uns bewegen, nicht gar zu offenherzig gegen die Menschen zu sein: zuerst die Furcht, unsre Schwäche dadurch aufzudecken und missbraucht zu werden, und dann die Überlegung, dass, wenn man die Leute einmal daran gewöhnt hat, ihnen nichts zu verschweigen, sie zuletzt von jedem unsrer kleinsten Schritte Rechenschaft verlangen, alles wissen, um alles zu Rate gezogen werden wollen. Allein ebenso wenig soll man übertrieben verschlossen sein, sonst glauben sie, es stecke hinter allem, was wir tun, etwas Bedeutendes oder gar Gefährliches, und das kann uns in unangenehme Verlegenheit verwickeln und veranlassen, dass wir verkannt werden, unter anderem in fremden Ländern, auf Reisen, bei manchen andern Gelegenheiten, und kann uns überhaupt auch im gemeinen Leben, selbst im Umgange mit edeln Freunden schaden. Na, was sagst du jetzt?“

Sid starrte sie mit offenem Mund an. „Mit so einem Schwachsinn stopfst du dir den Kopf voll? Wer liest den heute noch solche Schinken?“

„Tja, die Regeln der Sternenflotte sind größtenteils auf terranischem Mist gewachsen. Ihr gebt das Soll vor … wir versuchen uns anzupassen. Und die Regeln, die ihr mit der Muttermilch aufnehmt, müssen wir erst lernen. Da sind diese ’Schinken’ sehr lehrreich. Denn es ist nicht leicht für uns, außerhalb unserer eigenen Welt zu leben. Ich bin diejenige, die einen Zölibatseid ablegen musste. Wenn ich mit Menschen verkehre, muss ich mich konzentrieren damit ihr euch nicht daneben benehmt. Wenn ich mich mit Vulkaniern unterhalte, bekomme ich die Kopfschmerzen, nur damit mein Gegenüber sich wohl fühlt. Und dann wunderst du dich, dass ich einen Teil meiner Freizeit mit einem Klingonen verbringe? Zugegeben, seine Tischmanieren sind grauslich – er rülpst und schmatzt, stopft sich lebendiges Gewürm mit den Fingern in den Hals … na und? Er ist so wie er ist. Und von mir erwartet er nichts anderes.“

„Jetzt verstehe ich …“ Sid zögerte einen Moment bevor er eine weitere Frage stellte. „Ist es für dich wirklich so anstrengend, mit uns zusammen zu sein? Mit uns Menschen?“

Die Deltanerin gab ihm einen freundschaftlichen Knuff „Mit dir, Meg und James ist es nicht schwer. Ihr habt euch an mich gewöhnt, sowie ich mich an eure Eigenarten gewöhnen konnte. Ihr habt eure Berührungsängste überwunden. Und dafür bin ich euch dankbar. Sonst könnte ich hier nicht leben …“

In diesem Moment öffnete sich die Tür und Meg betrat das Büro der Ärztin. „Doc, ich habe die Daten von Gilmore! Was ist den hier passiert?“ Ihr erstaunter Blick richtete sich auf das Loch in der Decke. „Habt ihr was in die Luft gejagt?“

„Ja, ein 2,14 Meter großes Etwas ist explodiert!“ grinste Sid und packte sein Werkzeug zusammen. „Ich hole jetzt einen Techniker. Der soll eine neue Deckenplatte hineinschweißen.“

Assjima nahm Meg das Padd aus der Hand. „Ich danke euch beiden. Mal sehen, was John da alles ausgenommen hat.“

Die Scanns von Dr. Gilmore waren zum Glück sehr gründlich. Auch wenn er wenig Zeit gehabt hatte, so wurde doch alles genauestens dokumentiert. So sehr Assjima sich auch bemühte mit Hilfe der Aufzeichnungen herauszufinden, auf welche Weise das Gift in den Körper des Romulaners gelangt sein könnte … es gab nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Es war auch nicht so einfach, da der Körper Katams von den Einstichen der Anschlüsse des Kapselsystems übersäht war. Sie ließ den Computer die Scanns, die sie gemacht hatte, als der Romulaner noch in der Kapsel lag, mit den Daten Dr. Gilmores vergleichen. Doch konnte der Computer keine zusätzliche Einstichstelle finden.

Nach stundenlangem Datenwälzen war Assjima sich sicher: das Gift kam nicht aus einer Nadel oder aus einem Hypospray. Eine direkte Übertragung durch Berührung war nahezu ausgeschlossen, da es ihres Wissens nach kein Gegengift gab und der Attentäter somit auch schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilen dürfte.

Über die Luft? Dies hätten die Biofilter sofort bemerkt und Alarm geschlagen. Bleibt nur noch anal oder oral. Oral wäre das Einfachste, das Unauffälligste gewesen. Die Ärztin nahm sich nun die inneren Scanns vor, beginnend beim Mund. Und tatsächlich: Die Zersetzungen auf den Lippen waren zum Zeitpunkt der Untersuchungen wesentlich weiter fortgeschritten als im Magen und Darmbereich. Bei genauem hinsehen konnte man so die Spur des Giftes durch die Speiseröhre verfolgen. Der Computer verriet ihr, dass der Mageninhalt nahezu komplett verdaut war, als Katam bei Dr. Gilmore eingeliefert wurde. So weit verdaut, dass er schon Stunden vorher umgekommen wäre. Also war das Gift auch nicht im Essen enthalten gewesen. Er muss es getrunken haben.

Assjima lies alles stehen und liegen um auf direktem Wege zum Gästequartier zu eilen, in dem der Romulaner untergebracht wurde. Es war versiegelt worden und außerdem stand Holmes vor der Türe Wache.

„Hallo Mr. Holmes! Haben Sie die Autorisation, das Siegel zu öffnen?“

„Ja, Doktor, aber ich darf niemanden hinein lassen. Ausdrücklicher Befehl des Sicherheitschefs!“

„Holmes – ich muss nur etwas nachschauen. Aber wir können den Chef fragen.“ Sie aktivierte den Kommunikator „Assjima an Bishop!“

„Ja Doktor? Was ist!“ Der Lieutenant klang sehr nach schlechter Laune.

„Lucas – ich muss in Katams Quartier etwas untersuchen. Könnten Sie Holmes gestatten, die Türe für mich zu entsichern?“

„Mach ich Doktor. Aber nicht rumtrampeln und Sachen unnötig angrapschen!“

„Versprochen!“

Im selben Augenblick piepste der Kommunikator von Holmes. „Machen Sie die verdammte Tür auf und lassen Sie sie nicht aus den Augen!“

Der junge Sicherheitsmann grinste die Ärztin an. „Dem ist heute wirklich eine Laus über die Leber gelaufen. Also Doktor – sie haben es gehört! Ich darf Sie nicht aus den Augen lassen.“

„Ist ja auch verständlich – er musste seinen besten Freund ins Loch stecken.“ Assjima betrat das Quartier und Holmes klebte an ihren Fersen.

Ein kurzer Blick reichte. Da stand es – ein leeres Glas. Die Deltanerin zog ein paar Gummihandschuhe über, nahm es vorsichtig auf und steckte es in eine eigens dafür mitgebrachte Box. „Das war es schon. Ich nehme das Gas zur Untersuchung mit in die Krankenstation, wenn Sie damit einverstanden sind.“ Sie lächelte den Sicherheitsmann an und er brachte nur ein verlegendes Nicken zustande.

Wenige Minuten später wurde Bishop darüber informiert, dass Katam noch in seinem Quartier das Gift über einen Schluck Wasser zu sich genommen hatte.

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Lt. Bishop saß an seinem Schreibtisch, seine Füße hatte er auf den Tisch gelegt und dachte nach. Er hatte einen guten Freund einsperren müssen, dass war ihm wirklich nicht gerade leicht gefallen. Immerhin war Jerry der einzige richtige Kumpel den er an Bord hatte und die beiden verband mehr als nur die Stevenson-Zwillinge. Aber auf der anderen Seite war er der Sicherheitschef und er durfte nicht den Eindruck erwecken, dass man nur sein Freund sein musste, um einer Strafe zu entgehen. Wenn Nanni unter Mordverdacht, hätte er genauso handeln müssen. Doch weder Nanni noch ihre Schwester verstanden dieses Prinzip. Leider hatte er sich mit Nanni deswegen gestritten und sie redete nicht mehr mit ihm. Er hätte lieber nicht sagen sollen „Geh deine Larven und Käfer zählen und lass mich meinen Job machen“.

Seitdem sprach Nanni nicht mehr ihm und ihre Schwester musste anscheinend davon abgehalten werden, ihm die Augen auszukratzen. Klar er hätte mit Jerry reden können, aber das hätte man ihm als Schwäche unterstellen können. Und im Falle eines Mordverdachts, wenn auch noch schnell wirkendes Gift im Spiel war, musste die Sicherheit schnell handeln. Er glaubt auch nicht daran, dass Jerry ein Verbrecher oder Mörder war – aber als Sicherheitschef darf man nicht auf seine Gefühle hören, sondern muss sich an Fakten halten. Fakten? Da war es das Stichwort: FAKTEN

Sofort nahm Lt. Bishop wieder das PADD in die Hand und las den Bericht weiter. Er wollte die Unschuld von Jerry beweisen und dann stieß er auf eine Ungereimtheit. Die beiden Sicherheitsoffiziere hatten bestätigt, dass Jeremiah Esteban das Quartier von Katam betreten hatte. Die Sensorenaufzeichnungen bestätigten die Aussagen. Aber irgendetwas war an den aufgezeichneten DNS-Sequenzen komisch, doch Lucas war kein Biologe oder Mediziner. Er musste wohl Assjima befragen, ob das normal für einen Menschen war. Dann stand noch in dem Bericht von Lt. Coleman, dass Jerry zur gleichen Zeit bei Botschafter Etam Kluanim gewesen sein sollte.

„Moment, so was kann nicht sein…“ murmelte Lt. Bishop und verließ sein Büro um den Botschafter zu befragen. Minuten später stand er vor dem Quartier des Botschafters und betätigte den Türsummer. Sofort öffnete sich die Tür und der Benzite freute sich. „Ah Lt. Bishop macht die Community eine Kampfübung?“ fragte Kluanim neugierig und nahm einen Schwall Gas zu sich. „Nein, Botschafter – Ich müsste sie zu einer Sache befragen. Darf ich reinkommen?“ antwortete der Sicherheitschef freundlich aber bestimmt. Daraufhin gingen beide Männer in das Quartier des Botschafters um zu reden.

Nach geschlagenen 2 Stunden kam Lt. Bishop mit Ohrenbluten aus dem Quartier des Benziten. Dieser Botschafter war wirklich sehr neugierig und gesprächig. Er hatte den Sicherheitschef unnachgiebig befragt und befragt. Lucas hatte versucht alle Fragen freundlich zu beantworten. Doch Etam Kluanim kam wirklich von Kuchen backen auf Arschbacken. Am meisten hatte ihn der Vektor-Assault-Kampf-Modus der Community interessiert. Etwas Positives hatte das Gelaber gehabt, der Botschafter konnte bestätigen, dass Jerry während der Tatzeit bei ihm gewesen war.

Lucas befand sich gerade auf dem Rückweg, als sein Kommunikator piepte. Er aktivierte ihn und es ertönte eine Stimme die verkündete: „Assjima an Bishop!“

„Ja Doktor? Was ist!“ antworte Lucas genervt und setzte seinen Weg fort.

„Lucas – ich muss in Katams Quartier etwas untersuchen. Könnten Sie Holmes gestatten, die Türe für mich zu entsichern?“ bat Assjima in einem sehr freundlichen Ton.

„Mach ich Doktor. Aber nicht rumtrampeln und Sachen unnötig angrapschen!“ entgegnete Lt. Bishop wieder freundlicher.

„Versprochen!“ antwortete die Ärztin und beendete die Verbindung.

Gleich im Anschluss stellte Lt. Bishop eine Verbindung zu Ensign Holmes her und befahl ihm: „Machen Sie die verdammte Tür auf und lassen Sie sie nicht aus den Augen!“

Einige Minuten später betrat er sein Quartier und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Irgendjemand hatte die Identität von Jerry angenommen, aber wie hatte es die Person geschafft das zu tun? Ein holografisches Tarngerät womöglich, aber dann wären keine DNS-Spuren in den Sensoren geblieben. Dann kam Lucas eine Idee die ihm gar nicht gefiel. FORMWANDLER

Schnell ging er die Datenbank durch und er bekam 2 Treffer bei dem Stichwort: Formwandler angezeigt. Es gab die Gründer und eine andere Rasse namens Chamäleonide die in der Lage waren sich komplett zu verwandeln. Aber das Dominion hatte einen Vertrag unterschrieben sich aus dem Alpha-Quadranten fernzuhalten. Über die andere Rasse wusste Lucas kaum etwas und selbst der Computer hatte nicht mehr Informationen. Captain Kirk und Dr. McCoy waren einem Chamäleoniden in der klingonischen Strafkolonie Rura Penthe begegnet. Lt. Bishop notierte alle Indizien auf einem PADD und verschlüsselte die Daten. Dann teilte er alles Captain Tanrim mit und schlug vor Lt. junior grade Esteban aus der Haft zu entlassen und ein Gespräch mit ihm zu führen. Der Zakdorn stimmte zu und beendete die Verbindung.

Bishop wollte gerade zu den Arrestzellen gehen, als Sicherheitsalarm ausgelöst wurde. „Oh nein Jerry, du hast doch wohl keine Dummheiten gemacht…“ rief Lucas laut und rannte los. Wenig später kam er im Arrestbereich an und sah die Bescherung. Ensign Emma Frost und Ensign Rock Dixon trugen einen bewusstlosen Kellner und eine ebenfalls bewusstlose Leslie Hunter aus dem Arrestbereich. SCPO K’Rissan erstattete Bericht und Lucas musste lachen. „Unternehmen sie mal nichts, denn eigentlich wollte ich den Inhaftieren freilassen…“ meinte der Sicherheitschef zu seinen Leuten und ging wieder in sein Büro.

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Milseya saß im Aufenthaltsraum des Hangardecks mit einer Tasse Tee in der Hand und sah sich die Daten von Lt. Commander Shral an. Diese wollte die fehlenden Kapseln mit Hilfe des Leitstrahlsystems und Energiespitzen aufspüren. Das hörte sich wirklich nach einer verdammt guten Idee an. Nur war das Universum auch verdammt groß. Das Ganze glich der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wer dachte sich eigentlich solch blöde Vergleiche aus!

Sie nippte an ihrem Tee und verzog das Gesicht. Er war inzwischen kalt geworden. Sie hasste kalten Tee.

Die Navigatorin rief die Sternenkarten auf und betrachtete sie lange. Wie sollte sie eine Flugroute berechnen? Wie sollte sie wissen, woher die Kapseln kamen? Man kann keinen Kurs voraus berechnen, wenn man keinen Ausgangspunkt hat. Das ging einfach nicht.

Man konnte nur dann eine Route bestimmen, wenn man den Ausgangs- und Endpunkt hatte. Dann übernahm der Computer die Berechnungen. Denn er konnte alles anderen Faktoren wie Gravitationsveränderungen, Nebel oder Pulsare in die Route mit einbeziehen. Er wählte die sicherste Route von A nach B. Nur war A unbekannt.

Milseya stand auf und ging nun in dem kleinen Raum auf und ab. Wie würde sie vorgehen, wenn sie eine Kapsel von irgendwo nach irgendwo hin schicken sollte?

Sie hielt an und starrte auf den Bildschirm. Das Ganze wirkte so klein, so zweidimensional.

Die Haliianerin übertrug alle Daten, die sie hatte, auf ein Padd, verschlüsselte die Daten auf dem Terminal und verließ das Hangardeck. Als sie den Tubolift betrat, aktivierte sie ihren Kommunikator. „Fähnrich Anquenar an Fähnrich van Richthoven. Können wir uns in zehn Minuten in der Astronomie treffen?“

Niels war gerade wieder im Wissenschaftslabor, als ihn ein weiterer Ruf erreichte. Diesmal von Mili. Heute war er wohl sehr gefragt. "Hier, van Richthoven, ich mache mich sofort auf den Weg." antwortete er. Da hätte ich auch einfach dableiben können, dachte er. Als er die Astrometrie betrat, war Mili noch nicht da, aber dafür ein Klingone. Das muss der Austauschklingone sein, dachte Niels. Er hatte keine Ahnung, was er in der stellaren Kartographie wollte, aber es würde schon einen Sinn haben. Ihm kam der Gedanke, dass Klingonen ihren Dienst anders wahr nahmen als das Starfleet Personal, und so entschloss er sich, ihm etwas entgegen zu kommen. "Sir!" grüßte er kurz und lehnte sich dann an eine Konsole. Hoffentlich würde Mili bald kommen.

H'Qar war wegen des Ausbruches als Sicherheitsposten in der Astrometrie stationiert. Eigentlich hätte lieber bei der Suche geholfen. Aber nun musste er auf dieser Station Wache schieben. Bis jetzt war nichts Ereignisreiches geschehen. Als plötzlich ein junger Fähnrich die Astrometrie kam und ihn kurz grüsste. H'Qar nickte nur kurz mit dem Kopf.

„Hallo Niels“, begrüßte Milseya Niels mit einem strahlenden Lächeln, als sie die Astronomie betrat. „Danke, dass du Zeit hast.“ Erst dann bemerkte sie den Klingonen. „Sogh H'Qar“, begrüßte sie diesen. „Was machen Sie hier?“

„Ich habe Wachdienst wegen eines Ausbruches aus den Arrestzellen“, war die einzige Antwort, die der Klingone gab. Offensichtlich war er nicht gerade guter Laune.

"Hi!", entgegnete Niels. Bei dem Lächeln musste er grinsen. "So, wie kann ich dir helfen?"

Ach ja, sie hatte den Sicherheitsalarm gehört. Sie nickte dem Klingonen zu und wandte sich an Niels. „Ich dachte, ihr wolltet, dass ich euch helfe“, grinste sie zurück. „Es geht um die Flugroute. So einfach, wie ihr euch das vorstellt, ist das nicht und ich fürchte, ich gehe an sowas nicht wissenschaftlich genug heran. Und da du mir noch einen Gefallen für das Leitstrahlsystem schuldest...“ Sie zwinkerte ihm zu.

Was der Klingone erzählte, war interessant. Wer war denn in Arrest? Und wie konnte er ausbrechen? Die Arrestzellen auf dem Schiff galten als sicher. Doch den Gedanken stellte er zunächst zur Seite. "Commander Shral hielt es für das Beste, wenn du die Route berechnen würdest. Unser Problem war, dass unsere Sensoren nicht weit genug reichen, um von hier effektiv zu sein. Und da eine Schiffsteilung zur Zeit keine Option ist, haben wir versucht mögliche Flugrouten der Objekte herauszufiltern." erklärte Niels.

„Aber so einfach ist das nicht. Um eine Flugroute zu berechnen, benötigt man wesentlich mehr Informationen, vor allem aber auch einen Ausgangspunkt. Und den haben wir nicht. Daher brauche ich ein kleines bisschen Hilfe.“ Sie drehte sich zum großen Sichtschirm.

„Computer. Zeige eine dreidimensionale Sternenkarte des Alpha- und Betaquadranten.“

Das Bild erschien. Ja, das sah doch schon völlig anders aus. „Gut. Zunächst das, was wir wissen. Computer. Den Fundort der Kapsel in rot einzeichnen. Dann eine Linie von Sigma Beta 512 zu dem Punkt einbauen. Ebenfalls in rot.“ Die Markierung erschien.

„Wie würdet ihr nun weiter vorgehen?“, fragte die Navigatorin.

Niels gesellte sich zu ihr an die Konsole vor der Darstellung. "So, jetzt füge ich die Flugrouten von den Heimatwelten der anderen Neun hinzu."

Seine Finger huschten über die Schaltflächen. Nach und nach wurden weitere neun rote Linien in der Simulation sichtbar.

HQar hörte dem Gespräch zu, als ihm eine Idee kam.

„Haben Sie die Kapsel auf Rückstände, wie Nebelpartikel oder Strahlung gescannt? So könnte man das Gebiet etwas einschränken, denn diese Raumphänomene kommen nicht in allen Raumsektoren vor."

Die Idee des Klingonen war prinzipiell nicht schlecht, brachte sie hier aber nicht weiter. "Es wurden keine Rückstände an der Kapsel gefunden." entgegnete Niels. Dies war eine gute Überleitung. An Mili gewandt fuhr er fort: "Jetzt schließe ich noch alle Vektoren aus, in denen Weltraumanomalien liegen, durch die die Flugroute der Kapseln nicht führen können." In der Simulation erschienen gelbe Kegel mit der Spitze auf SB512 gerichtet.

Milseya betrachtete die Linien und begann dann mit dem Kopf zu schütteln. „Das sieht irgendwie viel zu einfach aus. Ihr geht davon aus, dass die Kapseln immer schon einen Kurs auf Sigma Beta 512 hatten. Doch das kann so nicht funktionieren. Die Kapsel des Ferengi musste demnach ganz nah am Schwarzen Cluster vorbei. Der hätte aber den Antrieb gestört. Oder stell dir vor, ein Antrieb wäre zu früh ausgebrannt. Noch bevor er den Bereich des aktiven Leitstrahls erreicht hätte. Was wäre dann passieren?“. Sie begann ihre Unterlippe mit den Zähnen zu kneten. „Computer, anhand der Daten, die Leitstrahlen als Radius darstellen.“ Auf dem Bildschirm erschien eine Kugel. „Den Bereich des Outerrim entfernen. Siehst du? Wenn eure Flugroute stimmen würde, dann könnte die Ferengi-Kapsel den Planeten gar nicht erreicht haben. Sie würde genau darüber hinweg fliegen.“

"Deswegen soll ja auch eine Navigatorin unser Suchmuster gerechnen." meinte Niels. "Wie wärs denn damit: Ich lasse den Computer die Kurse neu berechnen unter Berücksichtigung der Gravitationsverhältnisse." Die geraden Linien wurden gebogen.

„Ja, schon besser“, nickte Milseya. Sie dachte nach. „Wir wissen nicht, welcher Rassen die letzten Beiden angehören, nicht wahr?“ Sie betrachtete den Schirm: Bajor, Breen, Cardassia, Ferengi Betazed damit war diese Seite des Quadranten abgedeckt. Klingone, Romulaner lagen im anderen Quadranten. Orionerin, Andorianer und Terranerin in der 'Mitte'. Sie sah Niels an. „Wie wäre es, wenn wir einfach von den verbliebenen Spezies, die einen eigenen Raum haben, eine Flugroute berechnen lassen würden?“

"Es gibt immer noch viele Spezies, die keiner Fraktionen angehören. Wie wollen Sie alle Flugrouten absuchen?" Der Klingone dachte darüber nach, welche Spezies sie meinen konnte. "Vielleicht die Nausikaaner?"

"Wäre möglich," kommentierte Niels den Vorschlag des Klingonen. "Die Tholianer, Gorn, Talarianer und Tzenkethi sind Spezies mit großem Einflussbereich. Vielleicht aber auch die Sheliak." Niels fügte die entsprechenden Flugrouten in hellgrün hinzu.

Milseya betrachtete die Flugrouten und runzelte die Stirn. Irgendwas stimmte bei dem Bild nicht! „Computer, ändere diese Flugrouten“, befahl sie. „Wähle Routen, die nicht durch stark besiedelte Gebiete führen“. Der Computer gehorchte und zeigte nun auf einmal ein seltsamen Bild. Eine talarianische Kaspel würde dabei durch den cardassiansichen Raum fliegen. Milseya hielt den Atem an. „Das ist es!“, murmelte sie überrascht.

"Falls, die Cardassianer eine Kapsel mit einem Talarianer darin gefunden haben, dann hätten sie es bestimmt nicht gestattet, dass er ihren Raum durchfliegt!" formulierte Niels, was Mili wohl auch dachte.

„Richtig!“ Sie lächelte ihn an. „Und was sagt dir das?“ Milseya sah von ihm zum Klingonen und zurück.

"Das wir ein Problem haben?" riet Niels.

Milseya musste trotz der Situation lachen. „Sehr richtig. Wir haben jetzt nämlich weder einen Ausgangspunkt noch einen Zielpunkt. Das alles passt nicht zusammen.“ Sie atmete tief durch. „Dann beginnen wir von vorne.“ Sie drehte sich zum Sichtschirm. „Computer entferne alle Daten bis auf den Fundort der Kapsel und den Leitstrahlradius.“

"Wie ich schon sagte, es gibt viele Rassen, die keiner der großen Fraktionen angehören. Und selbst wenn es eine Rasse ist die eigenständig lebt. So können Sie auch nicht mit Bestimmtheit sagen, dass die verbliebenen beiden Rassen eigenständige Völker sind. Im Kreis befinden sich alleine drei Föderationsvölker, vier wenn wir die Bajoraner mitrechnen. Menschen, Betazoiden und Andorianer."

Milseya nickte. „Sie haben nicht Unrecht, Sogh. Aber bedenken Sie alle großeren Völker, die einen eigenen Raum haben, dort vertreten sind: Breen, Ferengi, Romulaner, Cardassianer und auch die Klingonen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine andere Spezies, die auch einen eigenen Sektor für sich beansprucht, zum Kreis gehört ist also ziemlich groß.“

Niels seufzte, wieder ganz bei Null. Er hatte keinen neuen Ansatzpunkt gefunden. Angestrengt starrte er an die Decke.

Diese Argumente waren nicht von der Hand zu weisen.

"Gut beschränken wir die Suche auf Völker mit eigenem Raum."

Irgendwie war H'Qar mit in die Diskusion eingeteten. Und sein eigentlicher Wachdienst war in den Hintergrund gerückt. Esteban würde schon nicht gerade jetzt in die Astrometrie gelaufen kommen.

Schmunzelnd sah Milseya Niels an, dann knuffte sie ihn in die Seite. „ Wer wird denn so schnell aufgeben?“ Dann sah sie H'Qar an und winkte ihn zu sich. „Wenn sie sich schon beteiligen, dann sollten Sie auch gut sehen.“ Sie holte tief Luft. „Computer, zeige alle Flugrouten von den neuen Spezies auf, ohne Zielpunkt. Beachte Gravitationsverhältnisse, die von Nebel oder Pulsaren ausgehen. Sicherheitsprotokolle der Sternenflotte außer Acht lassen.“

Aufgeben würde Niels nicht, aber dies war ihm doch ein wenig kompliziert. Er war Wissenschaftler und er analysierte, aber hier gab es nichts zum analysieren. Die Fakten waren unzureichend und das Gesamtbild unklar, so dass er keine annähernde Schätzung versuchen konnte. Warscheinlich war ein Standardsuchmuster noch am erfolgversprechensten. Jetzt brauchte er erst einmal etwas zum trinken. "Jemand was vom Replikator?" fragte er in die Runde.

„Heißer Ingwertee wäre wunderbar“, meinte Milseya während sie die Flugbahnen betrachtete.

H'Qar trat an die beiden Fähnriche heran und wand den Kopf öffter mal zur Tür. Auf die Frage des Fähnrichs nach etwas aus dem Replikator antwortete der Klingone nur mit einem harschen Wort. "Nein"

Dafür erntete der Klingonen einen vorwurfsvollen Blick Milseyas, die sich dann aber wieder dem Sichtschirm zuwandte. „Denk nach, Milseya. Wie würdest du das anstellen?“, murmelte sie leise.

Niels kehrte mit dem Ingwertee für Mili und einem doppelten Espresso für sich selbst zurück und übergab ihr den Becher mit dem Tee. Er nahm einen kräftigen Schluck und verzog das Gesicht, der war stark. Lieber doch was anderes, dachte er und holte sich einen Milchkaffee.

„Danke.“ In Gedanken versunken hatte sie die Tasse genommen und trank den heißen Tee ohne es zu bemerken. Wo war der Denkfehler? Was zur Hölle machten sie falsch? Sie richtete sich auf. „Computer, projiziere alle bisherigen Flugrouten bis zum Radius des Leitstrahls!“ Sie drückte H'Qar die Tasse in die Hand und ging ein paar Schritte näher an den Sichtschirm.

Verdutzt nahm er die Tasse in die Hand. Eigentlich hatte er keine Ahnung von Flugbahnberechnungen. Er konnte zwar ein Schiff im Kampf fliegen und konnte mittels des Computers einen Kurs eingeben und das Schiff von A nach B bringen. Damit hatte es sich aber auch schon.

"Was machen Sie da?"

Sie starrte auf den Sichtschirm. „Seht ihr das?“ Die eingezeichneten Flugrouten trafen kreuz und quer auf den Radius. Verflucht, sie muss blind gewesens sein.

"Ich weiß ja nicht, was du siehst. Ich sehe Flugrouten, die auf die Kugel treffen." meinte Niels.

"Ja, ist denn nicht normal? Die Kapseln kommen ja auch aus unterschiedlichen Richtungen", war H'Qars Antwort.

Milseya verdrehte die Augen. Was hatte sie eigentlich erwartet? Die Beiden waren keine Piloten. Denk daran, du hast es auch nicht geschehen, schalt sie sich. Und du bist Pilot! „Wir sind bislang davon ausgegangen, dass die Kapseln angetrieben werden und der Leitrstrahl eine Art Notfallsystem ist, nicht wahr? Was, wenn das nicht so ist? Was, wenn alles genau so geplant wurde? Wenn ja, dann können diese Routen nicht stimmen. Verflucht, warum habe ich nicht früher daran gedacht! Ein Leitstrahl geht immer nur in eine bestimmte Richtung. Er wird nicht kreisrund ausgestrahlt. Das bedeutet Folgendes.“ Sie ging zum Schichtschirm. „Computer, ändere alle Flugrouten bis auf die der romulanischen Kaspel so, dass sie ihre Endpunkt identisch mit dem der romulanischen Kapsel sind.“ Der Computer gehorchte. Sie sah die beiden. „Seht ihr es? Seht ihr, wohin die Kaspeln ursprünglich ihren Kurs hatten.“ Sie verlängerte die Linien mit einer Handbewegung.

"DS3? Aber wieso sollten sie dort hin wollen?"

Der Klingone war sichtlich verwirrt.

"Ok, aber das mit dem Radius war deine Idee. Wie soll ich denn auf sowas kommen?!" entgegnete Niels mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton. "Und logischer wird es für mich so auch nicht. DS3 ist schließlich ein Föderationsaußenposten." plichtete er dem Klingonen bei.

Sie seufzte. „Ich habe nie behauptet, alles zu wissen, Niels. Da ich nicht wusste, aus welcher Richtung die Kapseln kommen, habe ich zunächst einen Halbkreis angenommen. Tut mir leid!“ Sie sah beide entschuldigend an. „Aber versteht ihr nicht. Die Planung ist perfekt. Ebenso wie die Tarnung.“ Sie rieb sich mit der linken Hand die Stirn. „Man setzt einen Kurs auf ein bekanntes Objekt. Eines, das auch Transmissionen aussendet. Damit kann man das Ziel nicht verfehlen. Man umgeht dabei alle Störungen wie Nebel oder sonstige Effekte. Für den Fall, dass die Kapsel entdeckt wird, hätte sie einen Kurs auf DS3. Und erst im letzten Moment, dann wenn es in den Bereich des Leitstrahls eintritt, macht die Kapsel eine Kurskorrektur und fliegt ihr eigentliches Ziel an.“

"Das ist eine interessante Theorie. Aber wir wissen jetzt immer noch nicht, wo die beiden letzten Kapseln herkommen." meinte Niels.

„Nein“, pflichtete sie ihm bei. „Aber wir wissen, wo wir suchen müssen.“

"Gut, dann kannst du ja jetzt dem Captain ein Suchmuster vorlegen." nahm Niels an.

Das war erstaunlich. Soviel Verschlagenheit hätte er eigentlich nur den Romulanern zugetraut, aber anscheinend gab es noch mehr Rassen die so Umständlich dachten.

"Ich frage mich, wenn diese Kapseltechnologie so fortschrittlich ist und ihre Schöpfer einen solchen Aufwand betrieben haben, um unentdeckt zubleiben. Wieso haben sie keine Tarnvorrichtung in die Kapseln eingebaut? Alleine durch ihre Kontakte in das Reich und das Romulanische Imperium sollten sie Zugang zu diesen Technologien haben."

Dieser Gedankengang erschien Niels logisch, er wusste jedoch keine Antwort darauf. Vielleicht hatten die Kapseln ja eine Tarnvorrichtung, die aber nicht mehr funktionierte.

„Gute Frage, H'qar.“ erklärte Milseya. „Vielleicht sollten wir beim nächsten Besuch auf dem Planeten danach fragen.“ Dann sah sie Niels an. „Computer, vergrößere Planquadrat Alpha 2 D.“ Auf dem Sichtschirm wurde der Sektor angezeigt. „Wenn wir Recht haben, tauchen die Kapseln hier auf und - wir fliegen gerade mitten durch“, erklärte sie.

Wenn wir recht haben? H'Qar wüßte nicht was er zur Lösung dieses Rätsels beigetragen hätte. Im Gegenteil für ihn war das Ganze immer noch ein Rätsel. "Ich weiß nicht, wie Sie auf dieses Raumgitter gekommen sind und ich will es auch gar nicht wissen. Aber wenn Sie sagen, dass sich die anderen Kapseln dort befinden, glaube ich Ihnen das."

Da öffnete sich die Tür der stellaren Kartographie und Crewman DiNozzo kam herein. "Hey, Richty, wir wollten uns vor 20 Minuten zum Laufen treffen." Mist, dachte Niels, ist es schon so spät. DiNozzo hatte schon Trainingskleidung an und blickte ihn erwartungsvoll an. "Dies ist Crewman DiNozzo." stellte Niels ihn vor.

„Hallo“, grüßte ihn Milseya und sah dann Niels an. „Na geh schon, ich erstattete dem Captain Bericht.“ Sie lächelte alle drei Männer an, bevor sie die Astronomie verließ. „Danke. Ihr Beiden ward eine große Hilfe.“

"Nichts zu danken." meinte Niels, "Wir sehn uns dann!" zum Klingonen gewandt fügte er hinzu "Sir!" Dann folgte er Nick auf den Korridor, er musste sich noch umkleiden und wollte nicht, dass er noch länger warten musste.

"War ich das? Naja wenn Sie das sagen."

H'Qar nickte dem Crewman zu, als plötzlich sein Kommunicator piepste und die Stimme von SCPO K'Rissan ertönte.

"Die Suche wurde abgebrochen."

Das hieß das H'Qar keinen weiteren Grund hatte, sich in der Astrometrie aufzuhalten. Er machte sich auf den Weg zur Sicherheitsstation, nachden sich der junge Fähnrich verabschiedet hatte.

Phanan, Shane und inanche in „Ja wo fliegen sie denn?“ - Realized in the SciFi-Chat

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Der Zakdorn hörte sich den Bericht der Pilotin ungerührt an.

„Und Sie sind sich sicher, Fähnrich?“, fragte er am Ende ihrer Ausführungen.

Anquenar zuckte mit den Achseln. „Aus fliegerischer Sicht ergibt das alles einen Sinn, Sir.“ Sie hielt das Padd wieder hoch und betrachtete die Daten. „Fähnrich van Richthoven hatte bei seiner Untersuchung der Kapsel und des Leitstrahls festgestellt, dass letzterer nur in eine bestimmte Richtung weist – wenn auch gestreut.“ Milseya ärgerte sich, dass sie diesen Punkt übersehen hatte. Es wäre alles viel einfacher gewesen. „Auch wenn wir nur Vermutungen über die verbliebenen zwei Spezies haben, so liegt es nahe, dass auch sie, wie alle anderen den selben Zielort anvisieren: DS3. Erst im letzten Moment übernimmt dann das Leitstrahlsystem die Führung der Kapseln und bringt sie zu eigentlichen Ziel.“ Immer noch schwang Bewunderung für diese wenn auch an sich simple, so doch geniale Durchführung in ihrer Stimme mit.

„Damit können wir den Bereich in dem wir suchen müssen stark eingrenzen, Sir. Zudem müssen wir unsere Sensorenreichweite nur minimal erhöhen. Da wir wissen wonach wir suchen, können wir diese so einstellen, dass es auch dem Saboteur nicht auffällt.“

Tanrim sah zunächst sie, dann die Daten auf seinem Schirm an. „Sie sagten, wir passieren gerade diesen Bereich. Könnten wir schon an einer oder gar beiden Kapseln vorbei geflogen sein?“

Milseya dachte nach. Sie war kein Wissenschaftler. Sie hatte von diesen Dingen gerade mal Grundkenntnisse. Sie rief den momentanen Kurs der Community auf und legte es auf das Suchmuster bzw. in das Suchgebiet. „Nicht als wir in der Nähe von Sigma Beta 512 waren. Das hätten wir gesehen. Auch nicht in diesem Bereich.“ Sie deutete auf einen kleinen Bereich auf dem Padd. „Ab hier könnten die Kapseln an uns vorbei geflogen sein, ohne das wir es bemerkt hätten.“

Der Captain sah sich die Daten an. „Diesen Raum haben wir gestern durchflogen“, meinte er.

Milseya nickte.

Tanrim dachte kurz nach, dann aktivierte er seinen Kommunikator. „Tanrim an CONN!“ „Miller bestätigte. „Vollständiger Stopp, Fähnrich.“ „Sir?“ Tanrim wiederholte seinen Befehl. „Aye Sir.“

Der Zakdorn sah Milseya ernst an. „Sie werden Millers Schicht und die nächste fliegen. Programmieren Sie das Suchmuster ein, aber es muss so aussehen, als würden wir nach DS3 fliegen. Sie haben bis zum Ende der zweiten Schicht Zeit, den Raum abzusuchen. Ist das ein Problem?“

Milseya schüttelte den Kopf. „Nein, an sich nicht. Ich umgehe den Computer und navigiere manuell. Laut Computer wären wir immer noch auf Kurs. Aber dazu benötige ich ihre Autorisation. Die richtigen Aufzeichnungen kann man löschen. Aber die Sensoren müssen ausgerichtet werden und wir sollten maximal mit einem Viertel Impuls fliegen.“

„Ich werde Lt. Commander Shral sowie die Sensorenkontrolle benachrichtigen“, erklärte Tanrim. „Kann man auf irgendeinem anderen Weg feststellen, dass wir uns nicht mehr auf Kurs befinden?“

Milseya dachte nach. Das System war fast nicht besiedelt. Eine Positionsbestimmung anhand der Sternen war kaum möglich. Und DS3 war weit weg. Sie waren noch nicht in dessen Sensorenreichweite. Diese konnten also auch nicht genau bestimmen, wo sie sich befanden. „Nein, mir fällt keine Möglichkeit ein. Wobei...“

„Ja?“

Milseya schluckte schwer. „Die Piloten hier an Bord, Sir. Auch wenn ich an der CONN sitze, sie werden die Kursänderung bemerken. Und bevor diese unbedacht etwas sagen..“

„Ich verstehe. Ich werde diese informieren.“ Tanrim erhob sich. „Das wäre alles, Fähnrich. Sie können an Ihre Station gehen.“

„Aye Sir.“ Milseya war ebenfalls aufgestanden, verließ das Büro und nahm den Platz an der CONN ein. Auf ihrer Konsole erschien der Autorisationscode des Captains. Sie umging den Flugcomputer und begann das Suchmuster einzuprogrammieren.

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„Autsch!“ entfuhr es Assjima als sie sich aufrichtete. Der ganze Nacken war verspannt. Etwas irritiert blickte sie auf den Chronometer. Sie hatte mehr als eine Stunde an ihrem Schreibtisch sitzend geschlafen. Nachdem sie ihre Untersuchungen abgeschlossen hatte, war der Alarm losgegangen. Sie war hundemüde, wollte die Krankenstation dennoch nicht verlassen – es könnte ja sein, dass medizinische Hilfe von Nöten war. Doch offensichtlich war dem nicht so. Also könnte sie jetzt auch genauso gut Feierabend machen. Auf dem Weg ins Quartier fiel ihr ein, dass sie bis vor wenige Stunden ziemlich wütend auf Lt. Bishop gewesen war. Weswegen war das doch gleich gewesen. Ach ja – Jerry! Allein beim Gedanken an den armen Kerl kam die Wut zurück. So beschloss sie, dem Sicherheitschef besser gleich einen Besuch abzustatten, bevor die Wellen sich glätten konnten und er nicht mehr in ihren Genuss kommen würde. Nach wenigen Minuten stand sie vor seinem Büro und betätigte sehr energisch den Türsummer.

Lucas saß die ganze Zeit nach dem Sicherheitsalarm an seinem Schreibtisch und überlegte wie man die Formwandler enttarnen konnte. Bei dem Bericht über die Gründer, stand eine Phaserfrequenz und das Wort Phaserabtastung. Aber er hatte nur eine Vermutung und es gab keine Beweise, dass das Dominion etwas damit zu tun hatte. Blieben noch die Chamäleondingens, doch es gab kein Bildnis von ihnen in der Datenbank. Lucas stand auf und ging zum Replikator um sich eine heiße Schokolade zu holen, als es an der Tür summte. "Herein" rief er freundlich und replizierte sich das Getränk.

Im selben Augenblick stand die Deltanerin im Raum und Lucas verschüttete vor Schreck etwas von dem braunen Inhalt seiner Tasse. Ihre blauen Augen schienen ganz dunkel und schleuderten förmlich Blitze auf ihn. Die wenigen Schritte zu seinem Büro hatten wirklich ausgereicht, den Energiepegel wieder bis zum oberen Bereich ausschlagen zu lassen. „Lieutenant! Wie kommen Sie nur auf die Idee, Esteban einfach in die Brick zu stecken, ohne vorher irgendwelche Untersuchungen zu tätigen? Hat ihnen Lt. Solak etwa diesen Floh ins Ohr gesetzt?“

Lucas war ganz erstaunt Dr. Assjima in seinem Büro zu sehen. Es gab keinen medizinischen Notfall, war sie nur gekommen um ihn anzuschreien? Oder war es der Formwandler in Gestalt der Deltanerin? Es gab nur einen Weg, dass herauszufinden, denn Pheromone konnten die Formwandler nicht nachahmen. Lt. Bishop stellte die Tasse wieder in den Replikator und ging langsam auf die Ärztin zu und umarmte sie.

Vor Erstaunen reagierte Assjima auf vollkommen undeltanische Art. Ihr Körper wurde steif, sie streckte die Arme von sich … wusste nicht wohin mit ihnen. Wer um alles in der Welt hat ihm denn diesen Trick verraten? Das war schon immer die einfachste Methode gewesen, einen wütenden Deltaner zu beruhigen. Doch bestimmt – irgendwo musste er davon gelesen haben. Sie war plötzlich fast gerührt. Lucas hatte sich tatsächlich mit ihrer Spezies beschäftigt. Aber er machte es ihr schwer, sich zu konzentrieren, die Pheromonausscheidung zu kontrollieren. Und er gewann. Eine regelrechte Flutwelle positiver Pheromone stürzte über dem armen Offizier zusammen.

Lucas wurde ganz komisch, ihm wurde kalt dann heiß aber es war sehr angenehm. Die Pheromone machten ihn verrückt, fast wahnsinnig und sie stimulierten sein Lustzentrum. Erschrocken löste Lucas die Umarmung und ging einen Schritt zurück. "Entschuldigen sie Assjima, aber ich musste wissen dass sie auch die Süße sind, die sie vorgeben zu sein..." meinte Bishop und begriff erst hinterher was er eben gesagt hatte. Er wurde rot!

Die Deltanerin war ebenso verwirrt wie der Mensch. Während des kurzen Kontaktes waren Unmengen von Bildern und Emotionen in sie eingedrungen. Sie rang nach Atem. „Lucas – was … warum haben Sie das eben getan? Wer sollte ich denn sonst sein?“

"Ein Formwandler und nein Solak hat mir kein Floh ins Ohr gesetzt" antwortete Lucas immer noch verlegen und grinste breit. WOW

Ein Formwandler? Warum sollte sie denn ein Formwandler sein? Assjima schaute ihn verwirrt an. „Wie kommen Sie darauf, dass ich ein Formwandler sein könnte? Ich kann Ihnen nicht ganz folgen …“

"Jerry war an zwei Orten gleichzeitig und es gibt eine merkwürdige DNS-Sequenz in den Sensorenlogs. Wenn jemand ein holographisches Tarngerät benutzt wirkt es nur für das Optische. DNS-Sequenzen können nicht erzeugt werden..." entgegnete Lucas bestens informiert und schaute die Ärztin auffordernd an.

Die Ärztin überlegte kurz. „Sie glauben also nicht, dass Esteban selber in Katams Quartier war? Die Sensoren behaupten es aber? DNS-Sequenzen an sich können nicht vorgetäuscht werden. Aber wenn ich richtig informiert bin, können die Datensequenzen von einem Experten durchaus verändert werden. Läge es im Bereich des Möglichen, dass jemand im Nachhinein Zugriff auf die Sensoren genommen hat?“

"Nein, die Sicherheitssensoren können nur von mir verändert werden. Der Zugang ist mit meinem Stimmcode gesperrt... Genau Jerry war einmal bei Botschafter Kluanim und gleichzeitig in Katams Quartier" erklärte Lt. Bishop der Ärztin und holte wieder Tasse mit dem Heißgetränk aus dem Replikator.

„Das ist wirklich seltsam. Und die Sensoren in Kluanims Quartier bestätigen das tatsächlich?“

"Ja die Daten von Kluanims Quartier bestätigen seine Aussage... – Ach so - möchten sie etwas trinken?" meinte Lucas höflich, stellte seine Tasse auf dem Schreibtisch ab und ging zum Replikator. Ihm war immer noch sehr warm.

„Nein danke – nichts zu trinken. Oder halt doch – vielleicht ein Glas Wasser. Also war Jerry sowohl bei ihm als auch bei Katam. Vielleicht sollten wir mit O’Tra sprechen? Es kann doch nur an den Sensoren liegen.“

Lucas replizierte das Glas mit Wasser und stellte es der Deltanerin hin. "Ja sollen wir zum Chief gehen oder ihn bitten hier her zu kommen?"

Assjima schmunzelte. „Lassen Sie uns einmal faul sein – vielleicht hat der Chief kurz Zeit uns zu besuchen?“ Sie aktivierte ihren Kommunikator: „Assjima an Chief O’Tra. Hätten Sie einen Augenblick Zeit um ins Büro von Lt. Bishop zu kommen?“

O'Tra zuckte zusammen als ihn die Nachricht der Ärztin erreichte. Er seufzte. Gerade jetzt - endlich hatte er eine geeignete Kandidatin gefunden. "Computer, Programm stoppen!" brummte der Bolianer missmutig. Er öffnete einen Kanal zu der deltanischen Ärztin. "O'Tra an Assjima - Hat das nicht Zeit bis morgen? Ich habe schon Feierabend!"

„Chief – wenn Sie Lt. Esteban nicht eine Nacht in irgendwelchen Lüftungsschächten verbringen lassen wollen, dann hat es keine Zeit bis morgen. Es tut mir leid, wenn wir Sie stören, aber es ist wirklich dringend.“ Assjima seufzte und schaute Lucas nachdenklich an. „Feierabend? Was ist das?“

"Tja bei manchen ist Feierabend einfach Feierabend. Als Sicherheitsoffizier und auch als Arzt hat man halt nie richtig Feierabend" brummelte Lucas leise.

Irgendwie hatte O'Tra das Gefühl, dass mal wieder wichtige Ereignisse an ihm vorüber gegangen waren. "Was zur Hölle macht Esteban in den Lüftungsschächten? Wenn ich mich recht entsinne, haben OPS-Offiziere doch einen weichen Stuhl auf der Brücke?"

"Esteban wurde wegen Mordverdacht verhaftet und ist ausgebrochen, bevor ich ihn freilassen konnte" erklärte Lt. Bishop die Situation.

O'Tra war überrascht...Da hatte er wirklich einiges nicht mitbekommen. War jemand an Bord der Community ermordet worden? "Und was jetzt, Mr. Bishop? Soll ich ihn in den Jeffries-Röhren jagen, weil ich mich dort am besten auskenne?"

"Genau Chief, sie sind das Krabbeln ja gewohnt... Nein sie sollen uns mal bitte den Replikator reparieren." meinte der Sicherheitschef ironisch.

Assjima wippte unruhig auf den Zehen hin und her. Was soll denn das Geplänkel. „Chief – ich bitte Sie. Wegen mir können Sie auch gerne ihre Hausschuhe anbehalten, aber strapazieren Sie nicht unnötig unsere Nerven. Wir brauchen Sie jetzt und hier! Mehr können wir über die Kommunikation nicht sagen.“

O'Tra kniff die Augen zusammen. Hatten die Beiden sie noch alle? Was konnte er dafür wenn bei dem wahrscheinlichen romantischen Date der Replikator nicht funktionierte? Und warum konnten sie über Comm nicht darüber reden? Hatten die beiden versucht irgendwelche Sexspielzeuge zu replizieren? Verdammt, er hatte Feierabend und wahrlich besseres zu tun. Er schaute zu der bildhübschen Frau, die ihm regungslos gegenüberstand.

"Für technische Probleme mit den Replikatoren können sie sich doch auch an die diensthabenden Techniker wenden. O'Tra Ende."

"Chief O'Tra - sie kommen jetzt sofort in mein Büro oder sie sitzen gleich in einer Arrestzelle" fauchte Lt. Bishop den Bolianer durch den Kommunikator an.

O'Tra wollte gerade das Holoprogramm fortführen, als ihn der wütende Ruf von Bishop erreichte. Der Bolianer rollte mit den Augen. "O'Tra an Bishop. OK, ich bin in 10 Minuten bei Ihnen. Und ich hoffe für sie, es ist wichtig."

O'Tra wollte gerade das Holoprogramm fortführen, als ihn der wütende Ruf von Bishop erreichte. Der Bolianer rollte mit den Augen. "O'Tra an Bishop. OK, ich bin in 10 Minuten bei Ihnen. Und ich hoffe für sie, es ist wichtig."

"Es ist wichtig, Chief und mäßigen sie mal ihren Ton. Es liegt er noch eine Beschwerde gegen sie vor." ermahnte Lucas den grimmigen Chief.

Den Ton mäßigen? Das sagte gerade der richtige. Er seufzte. "Computer - Programm NCFEVB-1, Sequenz 3 sichern, deaktivieren und dann codieren. Verschlüsselung O'Tra Omega Vier Teta Neun Bravo. " Der karge Raum mit dem großen Tisch und der Frau verschwand. "Programm erfolgreich verschlüsselt", meldete die monotone Stimme des Computers. "Computer - Holodeckeingang entriegeln. Die Tür öffnete sich und O'Tra verließ das Holodeck.

Ungläubig schüttelte Assjima den Kopf und nahm einen tiefen Zug aus dem Wasserglas. „So was habe ich ja noch nie erlebt! Lucas – Sie kennen den Bolianer schon etwas länger. Ist der immer so seltsam?“

"Der Chief ist schon so mürrisch seit er hier an Bord ist. Aber wenn man vom Commander zum Chief degradiert wird, dann hätte ich auch keinen Bock mehr." antwortete Lt. Bishop und trank ein Schluss von der mittlerweile kalten Schokolade.

„Ach … er wurde degradiert? Das wusste ich gar nicht.“ Die Deltanerin war überrascht, dass ihr das nicht in Erinnerung geblieben war. Sie meinte, auch die Dienstakte des Chiefs gründlich studiert zu haben. Sie hatte da wohl doch noch so einiges aufzuarbeiten. „Aber zurück zu unserem Problem, Lucas. Wenn es nicht an den Sensoren liegt … Sie glauben also ernsthaft, ein Formwandler könnte unter uns sein?“

"Ja Jerry wurde zweimal zur gleichen Zeit gesehen. Augenzeugen." entgegnete Lucas und setzt seinen Detektivblick auf.

„Oh – Sie sehen aus wie Phillip Marlowe“ lachte Assjima. „Es gäbe noch andere Optionen. Jemand könnte mit Hilfe einer lyssarianischen Wüstenlarve einen Klon dupliziert haben. Oder …“ Sie schwieg und dachte nach. Da war doch noch etwas … die toxische Atmosphäre des Planeten … die Lebensform, welche die Voyager auf dem Dämonplaneten im Deltaquadranten gefunden hatte. „Wir könnten es auch mit einer mimetischen Lebensform zu tun haben, die lebensfähige Duplikate herstellt. Im Deltaquadranten gibt es die auf einem Planeten mit der gleichen toxischen Atmosphäre wie wir sie hier vorgefunden haben.“

"Assjima von was träumen sie denn nachts? Wüstenlarvenklon, frisst der Salat?" antwortete Lucas scherzhaft. Die Ärztin versuchte ihn wohl zu veralbern.

Assjima war nicht zum Albern zumute. Das konnte Lucas ihr sofort ansehen. „Sie sollten sich einmal die Loggbücher der alten Enterprise ansehen oder die Berichte von Doktor Phlox lesen!“

In diesem Augenblick drückte der Chief den Türsummer. Er hatte einen Zwischenstopp in seinem Quartier gemacht, um sich umzuziehen und etwas zu trinken. Dann betrat er das Büro des Sicherheitschefs der USS Community. "Mr. Bishop, Doktor - Was ist denn nun so wichtig, dass es nicht Zeit bis morgen hat?"

"Erst einmal Chief unterliegt es der Geheimhaltungsstufe. Sie müssen bitte die Sensorenaufzeichnungen überprüfen und feststellen ob sie verändert wurden." erklärte der Sicherheitschef dem Bolianer freundlich aber bestimmt.

O'Tra bestätigte die Aufforderung zur Geheimhaltung mit einem Nicken und setzte sich in einen Stuhl. Er hatte nicht die geringste Ahnung von welchen Sensoren der Australier sprach. "Die Community verfügt über 22.497 Sensoren, deren Daten gespeichert werden. Davon sind über 22.000 den internen und den technischen Sensoren zugeordnet. Soll ich die alle überprüfen oder können sie die Suche etwas spezifizieren?"

"Ja natürlich kann ich das? Soll ich auch?" entgegnete Lt. Bishop sarkastisch und knallte dem Chief ein PADD vor die Nase. "Hier bitte überprüfen"

O'Tra blickte Bishop grimmig an. Wenn der Mensch mit anderen sinnvoller zusammenarbeiten wollte, dann musste er lernen auf den Punkt zu kommen und diese sarkastischen und ironischen Bemerkungen weglassen. So könnte womöglich noch jemand mal was falsch verstehen…

Assjima hatte sich inzwischen auch gesetzt - etwas abseits der beiden Herren, da sie ihre Pheromonausstöße nach der heftigen Umarmung immer noch nicht ganz unter Kontrolle hatte. Der patzige Umgangston der beiden gefiel ihr gar nicht. „Entschuldigung Chief. Ich weiß, dass Ihnen Ihre Freizeit sehr wichtig ist. Wir wollen Sie auch nicht lange aufhalten. Wäre es möglich, dass jemand die Sensorenaufzeichnungen dahingehend verfälscht haben könnte, dass die DNA-Sequenzen eines Individuums gegen die eines anderen komplett ausgetauscht wurden?“

Der Bolianer nahm das PADD und betrachtete die Daten ausgiebig. Minuten lang war Stelle in dem kleinen Raum… dann legte O'Tra das PADD zur Seite. "Auf den ersten Blick kann ich keinerlei Abweichungen entdecken. Optische, akustische, ja selbst DNA-Scanner lassen sich mit mehr oder weniger großem Aufwand täuschen. Man darf dabei nicht vergessen, dass die DNA-Überwachungssensoren nicht die Qualität medizinischer Sensoren liefern. Alle Schwachpunkte, an denen man eine oberflächliche oder mittelmäßige Manipulation erkennen könnte, sind - soweit ich das auf die Schnelle überprüfen konnte - in Ordnung. Man müsste die Daten noch mal gründlich mit Hilfe des Computers analysieren, aber ich vermute, der wird auch nichts finden. Also entweder hat der Computer wirklich Esteban erfasst, oder…"

"… oder es gab einen Doppelgänger." beendete Lucas den Satz von Chief O'Tra und wirkte wieder viel ruhiger.

"…es gab einen Doppelgänger", wiederholte O'Tra. "Aber der müsste absolut identisch sein. Zumindest soweit identisch, dass er die DNA-Scanner täuschen kann."

Einen Doppelgänger? In Gedanken ratterte Assjima alle ihr bekannten mimetischen Spezies durch. „Ein Wechselbalg vielleicht? Doch die können keine DNA nachbilden. Ein Klon aus einer lyssarianischen Wüstenlarve käme durchaus in Frage, doch dazu braucht man Zeit und vor allen Dingen eine entsprechende Ausrüstung … wie für alle anderen Arten von Duplikaten … Lucas – Sie erwähnten vorhin noch etwas, glaube ich …“

"Was habe ich denn erwähnt?" fragte Lucas die Ärztin irritiert und griff sich nachdenklich an sein Kinn.

Hatte er es nicht gesagt? Die Deltanerin war sich sicher, das er noch was gesagt hätte. Es ging nicht nur um den Formwandler. Dunkel tauchte ein Bild in ihr auf – nicht nur ein Bild … viele Bilder waren es … zwei Gestalten in einer Eishöhle … „Lucas – Sie dachten an einen Chamäleoniden - ich habe das Bild vorhin gesehen, als Sie mich …“ Sie unterbrach sich, lief rot an und schielte verlegen zu O’Tra hinüber.

Nein was erzählt Assjima denn da. "Ah, als sie meine Gedanken gelesen haben. Ja, ich dachte an einen Chamäleoniden" erklärte Lucas die Situation.

Assjima dachte angestrengt nach. „Über diese Spezies ist uns so gut wie nichts bekannt. Ich weiß nicht, ob sie ihre DNA ändern können. Ich müsste da ein paar Recherchen machen …“

"Dann sollten sie das tun, Doktor. Ein einfacher Klon mit gleicher DNA wäre zu leicht aufzuspüren. Man müsste einfach nach allen Estebans an Bord suchen", bemerkte O'Tra nachdenklich.

„Sie haben Recht, O’Tra. Den sollte man finden können – oder seine Überreste. Lucas, ich glaube, wir sollten uns doch die Botschafter und die Neuzugänge noch einmal genauer anschauen. Ich werde mich erst einmal über alle uns bekannten Arten von Formwandlern und Ähnlichem informieren. Dann werde ich mir die medizinischen Akten unserer Neuzugänge und vor allen Dingen die der Botschafter vornehmen. O’Tra – haben Sie Zugang zu den Transporterdaten? Die Botschafter wurden doch gebeamt und da müssten Sensorloggs vorliegen.“

"Genau Assjima, tun sie das und ich versuche den entlaufenen Esteban aufzuspüren." meinte Lt. Bishop und trank seine Tasse leer.

O'Tra hatte den Ausführungen von Dr. Assjima und Bishop interessiert zugehört. Es konnte doch nicht so schwer sein einen entlaufenen Menschen wieder einzufangen, schließlich waren die Sensoren der Community in der Lage ein einzelnes Individuum auf einem ganzen Planeten aufzuspüren… Aber er verkniff sich eine Bemerkung und wandte sich an Dr. Assjima. "Die Sicherheitsprotokolle beschränken meinen Datenzugriff auf die Daten die für meine Arbeit wichtig sind. Das sind momentan im Wesentlichen die externen Sensoren. Dazu gehören auch die Zielerfassungsscanner der Transporter, mehr aber nicht. Dazu bräuchte ich eine Erweiterung meiner Befugnisse durch Sheridan oder McNeill oder durch Sie…" Der Bolianer blickte zu Bishop.

Der Sicherheitschef zögerte eine Sekunde, doch dann nickte er: „Ja, Chief – ich erweitere ihre Befugnisse. Es wäre nicht gut, wenn wir unnötig viele Mitarbeiter der Technik einweihen würden. Aber seinen sie vorsichtig – unser Saboteur scheint seine Finger überall drin zu haben.“

O'Tra nickte. "In Ordnung. Ich kümmere mich darum. War das alles?"

Assjima erhob sich. Sie war todmüde. „Ja Chief, ich denke das war vorerst alles. Danke, dass Sie uns Ihre Zeit geopfert haben.“ Sie blickte zu Lucas hinüber. Auch er nickte dem Bolianer freundlich zu. „O’Tra, ich verlasse mich auf ihre Diskretion.“ Diese Bemerkung war eigentlich überflüssig, denn O’Tra sprach doch so gut wie nie …

Bryn, U_E und Vajont in "Larvenklone und Sexspielzeug aus dem Replikator"

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Vinara erhielt die neuen Anweisungen; die Sensoren sollten mit größtmöglicher Streuung und gleichzeitiger Präzision arbeiten, doch nur passiv scannen um keinen Argwohn zu erwecken. Offiziell flogen sie immer noch nach DS 3, aber mit durch den klingonischen Datenstrom verlangsamter Geschwindigkeit - so zumindest die offizielle Erklärung. Die Wissenschaftsstation auf der Brücke besetzte derzeit Jerry Mulhouse, dort war er weit weg vom Maschinenraum und konnte so nicht wieder in eine Prügelei verwickelt werden. Und alles nur wegen Talana! Und als ob das nicht schon genug Ärger wäre musste die Wissenschaftsoffizierin sich auch noch mit einer vor Wut schäumenden Hanni Stevenson herumschlagen. Denn Esteban, mit welchem sie liiert war war verhaftet worden wegen des dringenden Verdachts, den Romulaner Katam vergiftet zu haben. Der geglückte Ausbruch des leitenden und nach Ansicht der meisten seiner Kollegen unschuldigen OPS-Offiziers konnte sie wenigstens ein bisschen aufheitern...

Vinara beschäftigte sich bis auf Weiteres mit dem immer noch recht vagen Konzept eines neuen Forschungsschiff-Prototypen; monatelang hatten die unfertigen Pläne in ihrer Schublade gelegen, zumindest im übertragenen Sinne. Um sie wirklich voranzutreiben und zu konkretisieren brauchte sie aber doch die Hilfe eines Ingenieurs.

Talana betrat derweil das Casino, wo Amiel Levy einem Kellner eine Standpauke hielt und dabei auf ein Sandwich in ihrer Hand deutete. "Dieses Zeug werde ich nicht essen und wenn ich vor dem Verhungern wäre!"

"Was sollen die Anschuldigungen, das ist Truthahn, wie Sie wünschten, keine Spur von Schweinefleisch!"

"Und was ist das da?"

"Käseraspeln."

"Und das soll ich mich nicht aufregen? Uns Juden ist der gleichzeitige Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten strengstens untersagt; sie dürfen noch nicht einmal aus demselben Replikator kommen!"

Der Kellner murmelte etwas Unverständliches und wollte das Sandwich schon wieder mitnehmen als Talana dazwischenschritt. "Wenn sie es nicht will werde ich es essen, wäre doch sonst schade um die Energie die zu seiner Replikation nötig war!" Und ehe sie eine Antwort erhielt nahm sie das Sandwich und biss hinein. "Etwas fad, aber nicht übel."

Der Kellner entfernte sich um der jungen Krankenschwester ein wirklich koscheres Sandwich zu besorgen.

"Ich nehme an du isst alles was dir vor den Mund kommt", meinte Amiel schnippisch.

"Solange es einigermaßen gut schmeckt und ich Hunger habe - also mal ehrlich, diese bekloppten Essensvorschriften die dir diese Religion macht kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Das meiste kommt heute sowieso aus dem Replikator, es ist im Grunde nicht einmal richtiges Fleisch."

"Du verstehst doch gar nichts, hier geht es ums Prinzip!"

Der Kellner brachte ein weiteres Sandwich, welches Amiel argwöhnisch begutachtete und sogar kurz mit einem medizinischen Tricorder scannte. "Es ist akzeptabel."

Mit einem Seufzer der Erleichterung wischte der junge Mann sich über die Stirn.

Talana schüttelte nur fassungslos den Kopf und bestellte sich einen orionischen Cocktail ehe der Kellner wieder ging.

"Was könnte ich nur machen damit du etwas lockerer wirst?", fragte die Andorianerin und eine Spur echten Mitleids schwang in ihrer Stimme mit.

"Einfach aus meinem Blickfeld verschwinden und mich in Ruhe essen lassen."

Talana seufzte und setzte sich einen Tisch weiter.

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Eigentlich hatte er die vergangene Nacht zur Meditation und Entspannung nutzen wollen. Einfach mal ausschalten von der Mission und seinen persönlichen Problemen.

Doch es war anders gekommen. Kurz nach Mitternacht erreichte ihn ein Ruf von Benei Elohim. Der/die Karhide war während der Nachtschicht zusammengebrochen nachdem er Vinaras Nichte mit einem ihrer Verehrer in den Jeffreysröhren hatte verschwinden sehen. Nicht nur diese geballte Zurschaustellung von heterosexueller Zweigeschlechtlichkeit, sondern auch die Tatsache, dass niemand Elohim wahrgenommen zu haben schien war einfach zuviel gewesen für die momentan sowieso stark beanspruchte Psyche der/des Karhiden.

Aber zumindest hatte Elohim es geschafft, sich beim Councelor für die vergangene Nacht Unterstützung zu organisieren. Und dank eines leichten Beruhigungsmittels war es Solak schließlich gelungen, den/die Trauernden ins Bett zu verfrachten. In den nächsten Tagen würde Sheridan ohne Elohim auskommen müssen.

Solak gähnte ausgiebig, als er pünktlich zur morgendlichen Rasur vor Miauz erschien.

Der Catianer grinste höhnisch. "Sie scheinen eine sehr aufregende Nacht gehabt zu haben."

Sein Morgentee stand bereits dampfend bereit. Der Councelor pflanzte sich in seinen Sitz und griff nach der neuesten Ausgabe von 'Alien im Spiegel'. Das Titelbild verkündete Prinzessin Zhianas Schwangerschaft. Sieh an! Dass ihre Verkupplung nun solche Früchte trug... Solak deutete auf den sich wölbenden Bauch der velivolanischen Schönheit. "Sie meinen eine solche Nacht? Leider nein - die Pflicht hatte mich am Kragen. Aber jetzt habe ich frei. Darum - was haben Sie mir zu berichten?"

Der Caitianer griff nach dem Rasierschaum und seifte seinen Lieblingskunden gründlich ein. "Nicht viel. Die Gerüchte um unsere neue Pilotin und den Klingonen verdichten sich. Ens. Goodspeed hat die beiden zusammen im Arboretrum gesehen."

"Und?"

"Nichts weiter. Goodspeed konnte nicht sehen, was die beiden dort getrieben haben. Aber es hat sehr lange gedauert!" Der Friseur hob vielversprechend die Stimme. "Doch damit noch nicht genug - kurz vorher hat der Klingone die Krankenstation zerlegt. Man munkelt, dass die Chefärztin ihre Besitzansprüche an ihm geltend machen wollte. Wobei ich auch aus sicherer Quelle weiß, dass Anquenar der Ärztin schöne Augen gemacht haben soll. Vielleicht ist sie ja an einer Menage á troi interessiert..."

Solak prustete seinen Tee über den Spiegel vor sich. "Miauz! Nun übertreiben Sie aber! Doktor Assjima steht unter einem Zölibatseid!"

"Na und? SIE sind ja auch verheiratet!"

Eins zu Null für den Friseur. "Das mag schon sein - aber ein deltanischer Eid ist in einer ganz anderen Gewichtsklasse. Nein, ich fürchte, dass so langsam Ihre Phantasie mit Ihnen durchgeht." Der Spiegel reflektierte den durchdringenden Blick des Romulovulkaniers. "Außerdem ist Ihr Fell auffallend stumpf. Raus mit der Sprache! Was ist los?"

Die Schnurrhaare Miauz' sanken herab. "Vielleicht habe ich ja ein bißchen übertrieben... Aber..." Er reinigte das Rasiermesser und setzte erneut an Solaks Kehle an. "Aber was soll ich den sonst noch machen? Früher, da war hier alles anders. Man hatte es gar nicht nötig, Klatsch zu erfinden. Wir haben selber für die besten Geschichten gesorgt. Allein Sie und Lt. Talbot! Und Robinson! Und Lefler und Tabor! Da war immer was los! Und heute...."

"Mein werter Miauz, das ist nicht erst seit gestern so. Los, erzählen Sie!"

Das Rasiermesser zuckte und hinterließ einen kleinen Schnitt in Solaks Hals. Der Caitianer blickte entsetzt auf die grünen Blutstropfen, die grell aus dem weißen Schaum herausstachen. "Entschuldigen Sie! Das ist mir noch nie...." Tränen sammelten sich in den Augen des Katers. "Er allein ist schuld daran! Nachdem er mit dieser... dieser Buhle angebändelt hatte...."

"Wer?"

Miauz schluchzte auf. "Ihre Vertretung! Dorian Gray! Er und ich... Wir... Ich dachte, es könnte mehr daraus werden! Zum ersten Mal seit langen... Und dann kam diese... diese PILOTIN! Ich hätte nicht übel Lust, der Anquenar eine Glatze zu verpassen! Erst schnappt sie mir Dorian weg, dann vertreibt sie ihn vom Schiff und jetzt verdreht sie allen anderen Männern Bord den Kopf!"

Aha! Er hatte schon geahnt, dass da etwas zwischen dem Friseur und diesem Gray gelaufen war. So, wie Miauz immer von ihm gesprochen hatte.... Er dehte sich in seinem Stuhl um und sah den Caitianer mitleidig an. "Ich kann verstehen, dass Sie das schmerzt. Und ich kann verstehen, dass Sie wütend sind. Aber es ist keine Lösung, Ihre Wut auf diese Art herauszulassen. Bisher konnte ich mich immer auf Ihre Geschichten verlassen. Doch wenn Sie sie jetzt ausbauen und verzerren, nur um sich zu rächen...."

Miauz sackte förmlich in sich zusammen. "Sie haben ja Recht. Ich sollte es nicht tun... Aber es tut so weh...."

"Ich weiß.... Sie brauchen eine Ablenkung. Ich wüsste da etwas...."

"Ja?" Die Ohren des Friseurs stellten sich erwartend aufrecht.

"Sie kennen doch Chef?"

"Klar! Wer kennt Chef nicht! Der Junge hat großartige Geschichten aus dem Casino zu berichten! Was glauben Sie, von wem ich von Assjima und H'Qar weiß?!"

Kannte eigentlich wirklich jeder diesen Chef außer ihm?! "Gut. Wissen Sie, irgendetwas ist an diesem Chef seltsam. Ich habe ihn bisher noch nicht einmal zu Gesicht bekommen. Und Tassadar hat mir berichtet, dass ihm nie jemand namens Chef für das Casino zugeteilt worden ist."

"Aber Sie haben Chef bestimmt schon gesehen! Groß, dunkle Haut. Ist immer im Casino, wenn Tassadar nicht da ist!"

Groß und dunkle Haut traf auf etwa ein Viertel der männlichen Crew zu... "Dann habe ich wohl ein sehr schlechtes Timing. Zumindest kenne ich ihn nicht. Und ich hätte gerne mehr Informationen zu ihm. Können Sie nicht vielleicht...."

Miauz Augen leuchteten. "Sie wollen, dass ich für Sie spioniere?"

"Ganz so hätte ich es nicht genannt, aber: Ja. Und, Miauz: Kein Wort zu irgendwem!"

Der Kater nickte. "Versprochen! Sie können sich voll auf mich verlassen! Wo ich gerade von verlassen spreche: Dieser neue Chefingenieur und Cmdr. Shrals Nichte sind auch nicht ohne! Die beiden sorgen gerade für sehr verlässlichen Klatsch! Erst gestern...."

Miauz griff erneut nach dem Rasiermesser und wollte sich just daran machte, auch noch den restlichen Schaum nebst Bartstoppeln aus Solaks Gesicht zu schaben, als Lt. Connor den Raum betrat. Etwas irritiert betrachtete er den Councelor.

"Entschuldigen Sie, Lt., aber hat Ihr Brückendienst nicht vor fünf Minuten begonnen?"

Brückendienst? Etwas klingelte dumpf in Solaks Hinterkopf. Das Klingeln wurde lauter.

Natürlich! Brückendienst! Sein erster Brückendienst seitdem er zurück auf der Community war! Entgeistert sah er sich im Spiegel an. Nicht nur, dass er erst zur Hälfte rasiert war, nein - seine Uniform wurde geziert von einem Gemisch aus Blut und Rasierschaum. Außerdem trug er diesen Fetzen jetzt schon seit 36 Stunden! So konnte er unmöglich auf der Brücke erscheinen!

In einem Spurt, der jeden Olympioniken vor Neid in die Knie hätte gehen lassen, raste der Councelor aus dem Friseursalon. Im Laufen riss er sich die Uniform-Oberteile vom Leib und wischte sich damit den Rasierschaum aus dem Gesicht. So schnell er konnte flitzte er in seine Kabine, um sich dort mit einer neuen Uniform zu versorgen. Wieder im Laufen zog er diese an. Doch als der Turbolift ihn dann endlich - 9,35 Minuten nach Dienstbeginn - auf der Brücke ausspuckte, da hatte er es gerade erst geschafft, seine Hose zu schließen und balancierte auf einem Bein, um einen seiner Stiefel anzuziehen.

Cpt. Tanrim warf seinem Councelor einen sehr langen Blick zu. "Lt. Solak, wenn Sie hoffen, dass ich ob Ihrer Tätowierungen Ihren verspäteten Dienstantritt vergesse, dann muß ich Sie leider enttäuschen. Und jetzt würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie sich standesgemäß ankleiden würden! Sie finden mich in meinem Büro, falls Sie Hilfe bei den Schuhen benötigen."

Das Gesicht des Romulovulkaniers brannte feuergrün, als er seinen Kommandanten in dessen Büro verschwinden sah. Mit seinem noch verbleibenden Schuh und den Uniformoberteilen in der Hand ging er zum Captain's Chair und ließ sich darin nieder. Die amüsierten Blicke der gesamten Brückencrew folgten ihm.

Solak räusperte sich. "Sie dürfen jetzt gerne weitermachen!"

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Tätowierungen?

Hatte der Captain gerade wirklich 'Tätowierungen' gesagt? Milseya riss ihren Blick von der Konsole hoch und drehte sich um. Da saß der Councelor mit nacktem, reichlich verziertem Oberkörper. Die Haliianerin starrte wie fasziniert drauf. Manche Wünsche erfüllen sich schneller als man glaubt, dachte sie. Bei allen Himmeln!

Die gesamte Brückencrew hatte ihren Blick wieder auf ihre Konsolen gerichtet. Die gesamte Brückencrew? Nein, ein widerspenstiges Augenpaar starrte ihn noch immer an. Solak striff sich sein Uniformunterhemd über und erwiderte Ens. Anquenars Blick. "Ist noch etwas?"

Es dauerte einen Moment bis Milseya realisierte, dass er zu ihr sprach. „Ähhhhm ... nein, Sir.“ Sie schüttelte den Kopf und drehte sich wieder zu ihrer Konsole. Dabei begegnete sie dem Blick von Jenax, die für eine Sekunde die Augenbrauen hochhob. „Nicht schlecht, oder?“ hörte sie Jenax in ihrem Kopf. „Nein, wirklich nicht“, erwiderte Milseya telepathisch und nahm die Suche wieder auf.

„Kurs DS3 liegt an, Sir“, erklärte sie laut.

Der Councelor kleidete sich zu Ende an und nahm sich dann das Logbuch vor um sich über den aktuellen Stand der Befehle zu informieren. DS3? Warum flogen sie wieder dorthin? Hatte Tanrim nicht die Suche nach den beiden noch fehlenden Bürgen befohlen? Und warum flogen sie nur mit einem Viertel Impuls? Solak erhob sich und stellte sich neben die Pilotin. Leise, ohne, dass die anderen auf der Brücke ihn hörten, fragte er: "Ensign, wir fliegen auffallend langsam. Sind Sie sicher, dass dies den Befehlen des Captains entspricht?"

Milseya hob eine Augenbraue. Ohne die Frage zu beantworten, tippte sie weiter auf der Konsole. Dann sah sie zu ihm auf und deutete ihm auf ihre Konsole zu sehen. „Ja“ sagte sie leise.

Die Augenbraue des Romulovulkaniers sprang wie von einer Feder gezogen nach oben. Was er da auf der Konsole der Pilotin sah entsprach ganz und gar nicht den Daten im Logbuch. Das, was er dort sah, war ganz eindeutig ein Suchmuster. "Ich verstehe..." Er zwinkerte Milseya zu. "Und sind Sie sicher, dass ich das sehen darf? Sollten Sie es noch nicht gehört haben - ich gehöre zu den Hauptverdächtigen."

Milseya sah ihn überrascht an. „Sie sind doch hier auf der Brücke, oder etwa nicht?“, fragte sie ihn. „Ich denke nicht, dass das der Fall wäre, wenn der Captain Ihnen nicht vertrauen würde, Sir.“ Dann blinkte sie es an ihrer Konsole. Die Suche in diesem Sektor war beendet – erfolglos. Ihre Hände flogen über die Schaltflächen. Sie programmierte die Suche für den nächsten Sektor und ließ das echte Flugprotokoll verschwinden, während sie darauf achtete, dass der offizielle Kurs immer im Logbuch erhalten blieb. Sie ergänzte noch die Daten aus der Datenbank.

So hatte er das Ganze noch nicht betrachtet... Wenn Tanrim ihm nicht vertraute, dann wäre er wohl kaum hier. Er beschloss, die Pilotin nicht weiter von ihrer Arbeit abzulenken und kehrte zum Captain's Chair zurück. Er rief die Logbücher auf und las den aktuellen Stand der Jagd nach Esteban. Bishop hätte ihn den Ops-Mann verhören lassen sollen... Solak verzog das Gesicht. Er hasste es, nichts tun zu können!

[Fee und idic stimmen den Kurs ab]

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Selina Kyle räkelte und streckte sich. Ihre Hand wanderte zu der Stelle, wo wenige Stunden zuvor John Gilmore gelegen hatte. Zärtlich streichelte sie diese Stelle, schloß die Augen und rief sein Gesicht vor ihrem geistigen Auge auf. Die Erinnerung an seinen Duft und seine herrlichen Haare kamen ihr sofort wieder ins Gedächtnis.

Mit Schwung entsprang sie dem warmen Bett und begab sich unter die Dusche. Die warmen, massierenden Wasserstrahlen prasselten auf ihren Körper ein. Nicht immer bevorzugte sie die Schalldusche. Hin und wieder gönnte sie sich die reinigende und entspannende Wirkung des Wassers.

Kurze Zeit später stand Selina vor dem Spiegel und betrachtete sich. Sie trug eine schwarze Stoffhose, schwarze Stiefel und eine cremefarbene Bluse. Schlagartig wurde ihr klar, was John letzte Nacht mit dem Satz „Du siehst gut aus.“ meinte. Der Ernährungsplan der deltanischen Ärztin hatte endlich erfolgt gezeigt. Endlich sah sie wieder so aus wie früher.

Vorsichtig weckte sie Yasmin. Selina fühlte den größten Stolz den man nur fühlen konnte. Die Entwicklung ihrer Tochter ging rasch voran. So hatte es das kleine Mädchen es geschafft, vor 3 Tagen trocken zu werden und völlig selbständig aufs Töpfchen zu gehen. Außerdem wuchs der Wortschatz immer mehr an und auch die Aussprache verfeinerte sich.

Frisch gekleidet und frisiet begaben sich die Kyles zum Casino.

„Ich hätte gerne zwei Schnitten Vollkornbrot, dazu eine Portion Frischkäse und Pflaumenmus, zusätzlich noch zwei Scheiben Appenzeller. Ach, und zwei Tassen Früchtetee.“ Selina sah ihre Tochter fragend an. „Was möchtest du?“

„Flakes mit Schokomilch!“

Selina lächelte den Kellner an. „Bitte schnibbeln Sie noch etwas Obst hinein, ja?“ Der Mann nickte und verschwand.

Nachdem das Frühstück auf dem Tisch stand und Yasmin ordentlich in ihre Flakes reinhaute, fiel Selinas Blick auf das PADD, welches sie mitgebracht hatte. Dort waren die Nachrichten und Geschehnisse der letzten Tage abgespeichert. Mit großem Schreck hatte sie die Verhaftung von Lt. Esteban vernommen, genauso dessen Flucht. Der ersten Offizierin war nicht klar, was hier gespielt wurde. Vor allem wer dieses Spiel mit der Community und deren Crew spielte. Eine Mission die so klein und unwichtig begonnen hatte, mutierte zu einem wahren Krimi.

Selina dachte an den Kreis der Zwölf. Würde es ihnen gelingen, die restlichen zwei Kapseln zu finden? Und würde Katam durchhalten? Eine Frage hatte sich besonders tief in ihren Geist gebohrt. Was würde geschehen, wenn der Kreis der Zwölf nicht komplettiert werden könnte? Wäre dann wirklich alles Leben vorbei?

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Eng umschlungen lagen sie beide im warmen Sand und küssten sich. Jede einzelne Zelle ihres Körpers füllte sich mit seinen Gefühlen, seinen Gedanken, seiner Liebe und in ihr wuchs das Wissen, das gesamte Universum innig umarmen zu können. Doch plötzlich war Setak verschwunden. Für einen kurzen Moment blieb eine große Leere, die im nächsten Augenblick durch ein anderes, noch vertrauteres Bewusstsein gefüllt wurde. Sie fühlte den warmen Blick aus Sikariis dunklen Augen. „Was machst du hier?“ fragten ihre Gedanken. „Ich bin hier, um die Leere in dir zu füllen“ antwortete er in ihr. „Aber das kannst du nicht. Du bist tot.“ „Ich werde immer bei dir sein. Du brauchst mich.“ „Die Erinnerung an dich wird nie sterben. Aber das reicht mir nicht.“ „Du hast nur mich. Begnüge dich mit dem, was du bekommen kannst!“ Mit einmal schlug die Wärme in ihr um. Sie fröstelte. „Lass mich endlich frei! Mach Platz für andere, die nach dir kommen werden.“ „Hier ist niemand, der nach mir kommen kann. Du bist allein. Du kannst so nicht leben. Ohne mich wirst du sterben!“ Es wurde still in ihr, dann kam die eisige Kälte und durchströmte ihren Körper. Nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich. Er war nicht mehr in ihr, aber er schien ihren Leib zu umfließen. Keine Gedanken mehr, keine Gefühle … nur noch ein feuchtes, unangenehmes Etwas, dass sie umhüllte und ihr den Atem abschnürte. Sie öffnete die Lippen, wollte Luft holen … doch ihr Mund füllte sich umgehend mit diesem kalten Etwas. Voller Entsetzen riss sie die Augen auf. Sie war umhüllt mit einer goldgelben, leicht phosphoreszierenden dickflüssigen Masse, die sich im nächsten Moment zusammenzog und sich zu einem zotteligen, bärenähnlichen Monster mit goldgelben Augen formte. „Ich werde dich niemals verlassen. Und wenn du mich von dir stößt, dann soll dich auch kein anderer bekommen“ zischte es und stürzte sich mit gefletschten Zähnen auf sie.

Mit einem leisen Schrei fuhr Assjima hoch. Sie war schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper. Es dauerte ein Weilchen bis sie realisierte wo sie sich befand. Sie setzte sich auf, zog die Knie an und blieb ein paar Minuten zusammengekauert auf dem Bett sitzen. Langsam, sehr langsam, wich der Schrecken des Traums von ihr. Dann stand sie noch immer zitternd auf und ging vorsichtig ins Badezimmer. Doch selbst nach der langen heißen Dusche fühlte sich die Deltanerin immer noch wie gerade eben erst frisch gerädert. Sie zog eine lange, seidig schimmernde blaue Bluse über und brühte sich einen frischen Kräutertee auf. Die Farbe ihres Gewandes ließ sie mit einmal an den Bolianer denken. Vielleicht hatte der Chief Recht, indem er so stur auf seinem Feierabend beharrte. Sie sollte sich vielleicht auch mehr Zeit zum Ausspannen nehmen. Wann war sie das letzte Mal auf dem Holodeck gewesen? Assjima konnte sich nicht mehr erinnern. Ihre Bücher in dem kleinen Regal setzen schon langsam Staub an und in aller Ruhe Musik gehört hatte sie schon seit Wochen nicht mehr. Ihre Hand griff nach einem kleinen Heft im Regal und begann darin herumzublättern. Nein, es funktionierte nicht. Die Gedanken waren immer noch bei dem Gespräch mit Lucas und O’Tra. Es war nicht der richtige Augenblick, um in einem terrestrischen Comic zu lesen.

Noch immer barfuss setze sie sich mit ihrer Tasse an den Schreibtisch, aktivierte das Terminal und gab das Stichwort Formwandler ein.

Die Liste, die der Computer ihr nannte, war überraschend lang. Aber viele der genannten Spezies kamen nicht in Frage wie zum Beispiel die Excalbianer, welche eine formwandelnde mineralogische Lebensform vom Planeten Excalbia sind. Sie sind sehr an anderen Lebensformen interessiert, verlassen jedoch ihr Umfeld nicht.

Drei Spezies erschienen Assjima interessant. Sie fasste sie in einem kurzen Bericht an Lt. Bishop zusammen

Die Gründer, im Volksmund „Wechselbalg“ genannt, leben in der großen Verbindung auf einem unbenannten Planeten im Omarion-Nebel. Sie sind eine formwandelnde Spezies, die sich aus einer humanoiden Lebensform entwickelt hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Formwandlern können sie sich nicht nur in lebende Wesen sondern auch in Gegenstände oder gasartige Substanzen wie Feuer und Nebel verwandeln. Ebenso können sie Masse und Dichte ihrer Gestallt verändern. In humanoider Form haben sie eine Masse von 1,4. Nach maximal 16 Stunden können sie ihre angenommene biomolekulare Form nicht mehr halten und müssen vorübergehend in ihren Originalzustand zurückkehren. Bei 17°C zerfällt ihre morphogene Matrix. Ein Quanten-Stasisfeld verhindert eine Veränderung der biomolekularen Struktur.

Allasomorphe sind Energiewesen auf Daled IV. Die Spezies kann ihre Molekularstruktur beliebig verändern. Es ist nicht bekannt, ob alle Daledianer Allasomorphe sind. Regentin Salia ist es jedoch mit Sicherheit.

Chamäleonide sind eine sehr seltene Rasse, die aus dem Beta-Quadranten stammt. Im Gegensatz zu anderen Formwandlern sind Chamäleonide solid. Sie bestehen aus sehr dehnbaren Muskeln und Sehnen. Das Skelett setzt sich aus flexiblen Knorpeln zusammen. So kann die Spezies durch Anpassung der Haut, Muskeln, Sehnen und des Skeletts Erscheinungsbild und Form derart verändern, dass sie das Aussehen einer jeden beliebigen Person annehmen können, unabhängig von Alter und Größe.

Unsere Datenbank hat leider nur über die Gründer ausreichend Informationen gesammelt. Vielleicht kann nachvollzogen werden, ob irgendjemand hier an Bord regelmäßig alle 16 Stunden für eine längere Zeit verschwindet? Ein Chamäleonide kommt meiner Ansicht nach nur dann in Frage, wenn es ihm oder ihr gelungen sein sollte, die Sensoren zu täuschen, da diese Spezies aufgrund ihrer Körperstruktur auf keinen Fall ihre DNA verändern kann. Ein Allasomorph wäre ein logischer Kandidat, denn 2365 wurde Regentin Salia mit ihrer Begleitung an Bord der Enterprise gebeamt, ohne dass die Biofilter und Transportersensoren auch nur ansatzweise irgendwelche Unregelmäßigkeiten erkennen konnten. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass hier DNA-Sequenzen nachgeahmt werden können. Leider sind die Informationen zu dieser Spezies sehr dürftig, denn Daled IV ist ein Planet mit einer sehr dichten Atmosphäre, die humanoiden Lebensformen ein Überleben unmöglich macht. Allasomorphe hingegen können problemlos in den jeweiligen Atmosphären der Spezies existieren, deren Form sie gerade angenommen haben.

Die Ärztin beendete den Bericht und transferierte ihn auf ein Padd um ihn persönlich in Bishops Büro abzuliefern. Sie stand schon auf dem Korridor als ihr einfiel, dass sie für einen Spaziergang quer durch das Schiff vielleicht doch ein wenig zu leicht bekleidet war. Schnell schlüpfte sie in ihr Quartier zurück und zog die Uniform an. Lucas war nicht im Büro. Wahrscheinlich suchte er immer noch nach Esteban oder er hatte tatsächlich Feierabend gemacht. Mit ihrem persönlichen Code gestattete der Computer ihr dennoch den Zutritt und sie konnte das Padd auf dem Schreibtisch deponieren.

Auf dem Weg zurück ins Quartier grübelte Assjima weiter über Alternativen nach. War ein Klon wirklich so abwegig? Wenn es sogar Esteban gelingen konnte, sich zumindest für eine gewisse Zeit für die Sensoren unsichtbar zu machen – wie leicht sollte das jemandem fallen, der diesbezüglich besonders geschult und darauf vorbereitet war? Doch musste der Klon auf jeden Fall an Bord entstanden sein. Man konnte sich vielleicht auf dem Schiff verstecken aber ungesehen kam man hinein. Wo gäbe es eine Möglichkeit? Plötzlich stockte ihr der Atem. Es gab etwas! Einen Raum, für dessen Einrichtung sie sogar höchstpersönlich verschiedene Gerätschaften zur Verfügung gestellt hatte, den sie aber noch nie gesehen hatte. Dazu wurde dieser Raum auch noch von einer hochqualifizierten Person genutzt, die einer anderen Person sehr nahe stand, welche sie persönlich für sehr undurchsichtig und durchaus verdächtig hielt.

Wenige Minuten später stand sie vor Sta’els kleinem Labor und drückte auf den Türsummer. Keine Antwort. „Computer – wo befindet sich Dr. Sta’el?“

„Sta’el hält sich zurzeit in seinem Quartier auf.“

Ohne zu zögern drehte sie sich um und ging in ihre privaten Räumlichkeiten zurück. Dort setzte sie sich erneut an den Schreibtisch und schrieb ein kurzes Memo:

shacha Dr. Sta’el,

Hoffentlich haben Sie sich inzwischen gut eingelebt und können sich nun in Ruhe Ihren Forschungen widmen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir bei Gelegenheit einmal Ihre Arbeit zeigen könnten.

oyori

Dr. Assjima

Ein wenig gemein kam sich die Deltanerin schon vor. Aber wenn sie auf diese Weise einen Blick in das Labor werfen könnte um sich so davon zu überzeugen, das die beiden Vulkanier nichts mit der Sache zu tun hatten, dann wäre es für Sta’el und Solak sicherlich die angenehmere Lösung. Die Alternative wäre, dem Sicherheitschef einen Hinweis zu geben. Und wie schnell ein Lucas Bishop bei der Sache sein konnte hatte ein Jerry Esteban am eigenen Leib erfahren dürfen.

Der Chronometer überzeugte Assjima davon, dass sie noch sehr viel Zeit hatte, bevor ihre nächste Schicht begann. Und so beschloss sie, einmal auszuprobieren, was Feierabend bedeutete. Sie schnappte sich den Comic, warf sich auf ihr Bett und begann zu lesen. Nach ungefähr zehn Minuten schlief sie tief und fest – und traumlos.

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Glücklicherweise musste Jeremiah auf den Weg zu seinen Büro nur vier Decks überwinden.

Das war aber auch genug, denn die Wartungsröhren waren wirklich staubig, so dass der Lieutnant dauernd husten musste. „Wenn es hier noch etwas wärmer wäre, könnte ich mir vorstellen, wieder bei meinen Überlebenstraining in der Mojavewüste zu sein.“, überlegte er mit einen Anflug von Galgenhumor.

Aber ihm fiel auf, dass auf den Korridoren in Scanreichweite relativ normaler Betrieb war.

„Vermutlich sichert Lucas nur vitale Bereiche wie die Shuttlerampe, die Brücken und die Transporterräume. Und womöglich hat auch Hanni einen Bodyguard.“, überlegte Jerry.

Er hoffte nur, dass der Chief of Security vergessen hatte, sein Büro zu sichern.

Deshalb näherte er sich auch recht vorsichtig, der Luke die dorthin führte und zog vorsichtshalber seinen Phaser. Aber Tricorder zeigte nichts an, weswegen der Einsatzoffizier das Risiko einging, die Zugangsluke zu öffnen und schnell hinter seiner Konsole in Deckung zu gehen.

Aber alles war noch so, wie er es verlassen hatte. Auch sein Deskviewer war nur im Stand-By Modus. In der Hoffnung, ein paar neue Beweise zu finden und auch mit einer guten Portion Neugierde reaktivierte Jeremiah den Monitor.

Und tatsächlich. Die Sucheabfrage über die Komlogs war abgeschlossen. Alles sah normal aus, bis auf drei Gespräche die alle Botschafterin Coum geführt hatte. Auffällig war an allen drei, dass der Gesprächspartner im Dunkeln blieb.

Aber es überraschte Jerry nicht, dass das Gespräch, dass sie geführt, als er zusammen mit Allan Frost in ihr Quartier gestürmt war, mit dazu gehörte.

Instinktiv wollte der Lieutnant sofort die dazugehörenden Aufzeichnungen ansehen, aber er konnte sich gerade noch beherrschen. Ein direkter Zugriff auf den Hauptrechner hätte nämlich sofort seine Position verraten.

Also musste er ein kleines Tool programmieren, dass seine Signalw über mehrere Nebenstellen leitete. Und zudem jeden einzelnen Pfad anders verschlüsselte.

Da er doch ein wenig Hunger hatte, replizierte er sich eine Tasse Kaffee und ein Sandwich, bevor mit der Erstellung seines kleinen Programms begann.

**************************************

Wenig später blinkte auf der OPS-Konsole ein Alarm. Patricia Mandrick kontrollierte ihn und hatte liebend gerne das Ergebnis für sich behalten. Aber das zu dem Alarm gehörende Piepsen war Captain Tanrim natürlich nicht entgangen.

„Bericht, Ensign!“, forderte er sie auf. Mit einen in Gedanken ausgesprochen: „Tut mir leid, Sir.“, meldete die junge Frau: „Nicht genehmigter Zugriff auf den Computer.“

„Lieutnant Esteban?“, vermutete der Zakdorn sofort. „Ja, Sir. Er verwendet seinen Operatorcode.“, musste Patricia zugeben.

„Was soll dass heißen, er verwendet seinen Operatorcode? Alle Kommandocodes des Lieutnants wurden gesperrt.“, wollte Vartik wissen.

„Wurden sie auch, Sir.“, bestätigte die Einsatzoffizierin. „Aber der Operatorcode befindet sich im Permanentspeicher der Hauptrechner. Er wird jeden Einsatzoffizier zugeordnet und diese Zuordnung wurde für Lieutnant Esteban auch entfernt. Aber er kann dann immer noch den Tastaturcode verwenden.“

„Was für Zugriffsmöglichkeiten hat er dann.“, fragte der Zakdorn, doch ein wenig besorgt. „Nahezu unbegrenzt. Er kann auf alle Dateien zugreifen, und sogar Kontrolle über das Schiff übernehmen.“, erklärte die junge Frau.

Vartik holte tief Luft. „Mr. Esteban weiß nicht, dass er wieder rehabilitiert ist und wird sicherlich versuchen seine Flucht zu ermöglichen. Können sie das verhindern?“ „So lange der Lieutnant mich nicht aus dem System wirft, kann ich alle seine Einstellungen rückgängig machen. Aber ich glaube nicht dass er flüchten will.“, erwiderte Patricia.

„Versuchen sie ihn zu lokalisieren?“, befahl der Zakdorn und gab vor ihren letzten Kommentar überhört zu haben.

Die junge Frau machte sich sofort an die Arbeit. „Das Signal an dem Hauptcomputer kommt von Deck 12 Sektion 4.“, meldete sie.

Doch bevor der Captain den Sicherheitsdienst dorthin beordern konnte fügte die Einsatzoffizierin hinzu: „Moment mal. Da stimmt etwas nicht. Der Datenstrom wird an eine andere Station weitergeleitet. Und das Ziel ist codiert.“

Ohne den entsprechenden Befehl abzuwarten, begann sie mit der Entschlüsselung. „Oh, verdammt, sie sind gut.“, murmelte sie nur ab und an.

Doch ein paar Minuten später atmete Ensign Mandrick erleichtert auf: „Ich habe ihn, Captain.“ „Sind sie sicher Ensign.“ Der Angesprochene schien skeptisch zu sein.

Doch nachdem er eine bestätigendes: „Ich bin mir sicher, Sir.“, gehört hatte, sprang er sofort aus seinen Sessel auf und trat an die breite Ops/ Conn - Konsole.. „Gute Arbeit. Wo ist er?“

„In seinen Büro auf Deck fünf.“, erklärte Patricia. „Tanrim an Sicherheitsdienst. Sofort zwei Mann zum Büro des Einsatzoffiziers. Man hat Lieutnant Esteban dort lokalisiert. Seien freundlich aber bestimmt und bringen sie ihn auf die Brücke. Ich möchte mit ihm sprechen.“, ordnete der CO der Community sofort an.

*********************************************

Ein kleiner, zum Programm gehörender Alarm informierte Jeremiah darüber, dass man ihn lokalisiert hatte. „Nicht schlecht, Ensign.“, murmelte er noch., bevor er die Verbindung unterbrach.

Leider hatte die Zeit nicht gereicht, dem Geheimnis seines Doubles, dass anscheinend Katam vergiftet hatte, zu lüften.

Doch das war auch nicht so wichtig. Das Sensorenlogbuch von Deck drei und die drei Kommunikationsdateien bewiesen eigentlich schon, dass er unschuldig und Ruyari Coum die eigentliche Täterin war.

Die Dateien kopierte er noch in seinen Tricorder bevor er wieder in die Jeffriesröhre zurückkehrte, bevor sein Büro zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden vom Sicherheitsdienst gestürmt wurde.

Danach machte er sich auf den Weg nach Deck drei Sektion sieben – zum Quartier von Ruyari Coum.

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H’Qar saß wieder einmal beim Essen im Casino, er hatte eine große Portion Zilm’kach vor sich stehen und das Besteck lag noch unangerührt neben dem Teller der eigentlich einer Schale glich. Herzhaft griff er hinein und fischte sich einige große Portion Fleisch daraus hervor.

Die Bedienungen hatten inzwischen dazu gelernt und so standen schon drei Krüge mit Ale an seinem Platz.

Er beachtete die anderen Crewmitglieder nicht die kamen und gingen.

Lucas hielt es in seinem Quartier nicht mehr aus. Nanni hatte ihre Sachen geholt und war aus Solidarität wieder zu ihrer Schwester Hanni gezogen. Sie wollte anscheinend ihr Hab und Gut heimlich aus seinem Quartier holen, doch Lucas hatte sie erwischt als er ein Piraten-Roman aus seinem Quartier holen wollten. Sie meinte nur es gäbe nichts mehr zu sagen. Da es Mittagszeit war beschloss er ins Casino zu gehen. Wenig später stand er im vollen Casino und replizierte sich eine Haifischflossensuppe scharf, dann ein Krokodilsteak medium mit Folienkartoffeln und Salat. Zum Nachtisch noch Honigmelone und als Getränk Orangensaft. Mit einem vollen Tablett steuerte der Sicherheitschef auf seinen klingonischen Kollegen zu. "Ist hier noch frei, H'Qar?"

H'Qar blickte kurz auf, nickte kurz und schluckte gerade einen Bissen herunter.

"Ja, setz dich Lucas."

Er beäugte was sein Kollege sich zu essen repliziert hatte. Das Steak sah ansatzweise so aus als ob man es essen könnte. Na ja und das Obst auch. Er nahm einen großen Schluck aus einem seiner Krüge und hielt Lucas auch einen hin.

Lucas zögerte, er hatte Nanni etwas versprochen und auch seinen Rastafaribrüdern aber das Ale war ja repliziert und er musste auch nicht alles trinken. Er ergriff den Krug und setzte sich hin. "Was isst du denn da, H'Qar?" fragte Lt. Bishop neugierig und versenkte den Löffel in seiner Suppe.

"Zilm’kach es ist eine Speise aus Früchten, aber bei unserem Familien Gericht werden immer noch herzhafte Stücke tknag hinzugegeben. Möchtest du probieren?"

Die Frage war ehrlich gemeint, denn bis jetzt hatte H'Qar noch nicht gehört was nach Lucas letztem klingonischen Mahl passiert war.

Lucas überlegte was er tun sollte, beim letzten Mahl hatte er Magenverstimmung. Doch wenn er ablehnen würde, wäre der Klingone bestimmt beleidigt. "OK aber nur ein Löffel davon - Menschen vertragen klingonische Speisen nicht so gut..." antwortete Lucas freundlich und nahm seinen Löffel aus der Suppe.

H'Qar sah zu wie Lucas sich einige der Früchte auf den Löffel lud. Und vorsichtig in den Mund schob. Die Augen des Sicherheitsoffiziers weiteten sich überrascht.

"Schmeckt es?"

"Oh ja es schmeckt köstlich..." bemerkte Lucas überrascht. Dann aber löffelte er schnell die Haifischflossensuppe bevor sie kalt werden konnten.

"Schön das es Dir schmeckt. Nicht allen Menschen sagt die Klingonische Küche zu. Du scheinst eine Ausnahme zusein. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten von Esteban?"

Der Klingone stopfte immer wieder einige Früchte und Fleischbrocken in den Mund.

"Esteban war in seinem Büro und hat sich Zugang zu den Sensorendaten verschafft. Als Captain Tanrim zwei Sicherheitsleute hingeschickt hatte, damit sie ihm mitteilen dass er rehabilitiert ist, da war er schon wieder weg." erzählte Lucas und schnitt ein Stück von seinem Reptiliensteak ab und schob es mit einer Gabel in seinen Mund.

"Habt ihr, ihn mit den Internensensoren nicht orten können? Es sollte doch nicht so schwer sein. Einen Menschen hier auf diesem Schiff zu finden."

H'Qar fischte wieder einige Früchte aus der Schale und schob sie genüsslich schmatzend in den Mund. Er spülte mit etwas Ale nach.

"Na ja aber warum sollten wir Energie verschwenden um einen freien Mann zu suchen. Jerry wird bestimmt sehr böse auf mich sein..." entgegnete Lucas und aß genüsslich weiter. Dann betrat Nanni mit einer Kollegin das Casino, die beiden Damen replizierten ihr Essen und steuerten auf die beiden Sicherheitsoffiziere zu. Doch dann bogen sie rechts ab und setzten sich an den Nachbartisch.

"Er sollte gefunden werden damit er nicht noch Schiffssysteme beschädigt um auf seiner Flucht unentdeckt zubleiben."

Er sah wie die Freundin von Lucas erst auf Sie zu ging und dann kurz vor ihnen abbog und sich an einen Nachbartisch zu setzen.

"Ist Sie immer noch wütend auf mich?"

"Auf dich? Schön wär’s - Sie ist auf mich sauer, darum ist sie ausgezogen..." erzählte Lucas bedröppelt und klang ziemlich fertig. Er rammte die Gabel so in das Steak, dass der Teller darunter kaputt ging. "Ich werde nachher mal persönlich nach Lt. jg Esteban suchen..."

"Wenn du Hilfe brauchst werde ich dir gerne helfen. Gibt es einen besonderen Grund, warum Sie ausgezogen ist? Ich meine außer das Sie sauer auf Dich ist."

"Oh wegen Solidarität zur ihrer Schwester und ja weil sie sauer ist..." meinte Lucas und schaute immer wieder zu Nanni. Doch diese lachte und kicherte mit ihrer Kollegin. H'Qar bemerkte wie Lucas traurig wurde, aber der Sicherheitschef würde so etwas nie zugeben.

"HA, von so etwas lässt ein Krieger sich doch nicht unterkriegen."

Laut tönte die Stimme durch das Casino.

H'Qar schlug leicht mit der Faust gegen Lucas Schulter. Der Klingone wollte Lucas etwas aufmuntern.

"Vielleicht sollten wir uns auf die Jagd begeben."

"Auf welche Jagd denn?" fragte Lucas irritiert und schob das nächste Stück Fleisch in seinen Mund. Aber er hatte etwas vergessen, wie unhöflich. "H'Qar willst du mal ein Stück Krokodil versuchen?"

H'Qar hatte bis jetzt noch nicht viel gute Erfahrung mit Menschlichem Essen gemacht aber das Steak sah gut aus.

"Gerne, Es sieht interessant aus. Was ist ein Krokodil?"

"Ein Krokodil ist ein Reptil, es lebt in den Gewässern meiner Heimat Australien. Aber es gibt die Tiere auch in Afrika. Das Krokodil ist eine Killermaschine. Doch wie jedes Tier handelt es nach Instinkt..." erklärte Lucas dem Klingonen kurz und bündig. Seine Augen aber streiften wieder den Tisch an dem Nanni saß. Nanni schaute kurz zu ihm, um dann wieder böse wegzuschauen.

"Eine Klillermaschiene? Ein würdiges Essen."

H'Qar schnitt, mit Rücksicht auf Lucas, ein Stück Fleisch ab und schob es in den Mund. Es war weich, aber schmackhaft.

"Sollte ich einmal auf der Erde sein werde ich vielleicht mal eines fangen. Und wen wir jagen sollen? Na diesen Esteban."

"Suchen und finden, wäre wohl besser" meinte der Sicherheitschef und aß den letzten Rest Steak, Folienkartoffeln und Salat.

"Ja so kann man eine Jagt auch umschreiben."

Auch der Klingone war bei seinen letzten Bissen und trank den letzten Schluck Ale.

Lucas nahm nun das erste Viertel der Melone, biss hinein und kaute lächelnd das Obst. "Wenn du willst H'Qar können wir auch Krokodile auf dem Holodeck jagen... - Ich muss gleich wieder an die Arbeit"

"Eine Jagd auf dem Holodeck ist nicht das gleiche. Es bringt nicht das Blut in Aufruhr."

H'Qar blickte Lucas an.

"Wirst du dann auf Suche gehen?"

"Ja ich werde auf die Suche gehen, aber du gehst bitte in mein Büro in vertrittst mich. OK" antwortete Lucas streng und schluckte schnell das letzte Stück Melone runter.

"Ich habe gleich Brückendienst, Aber ich werde alle Funktionen von deinem Büro auf die taktische Station legen so das ich von dort Zugriff auf alle Sicherheitsprotokolle habe."

"Wunderbar... Quaplar H'Qar..." verabschiedete sich Lt. Bishop von seinem klingonischen Kollegen und nahm, nachdem er aufgestanden war sein Tablett in die Hand.

"Qapla' Lucas, Viel erfolg bei der Jagd."

Ein Grinsen umspielte seine Lippen. Auch er erhob sich und verließ ohne sich umzublicken das Casino. Er nahm den direkten Weg zur Brücke.

Lucas räumte das Tablett weg und ging dann in den Arrestbereich. Er wollte prüfen wie Jerry fliehen konnte und sein Weg verfolgen.

U_E und Shane in "Fressen und gefressen werden"

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Solak war auf der Brücke, Niklan war im Kindergarten und in seinem Labor analysierte der Computer seine neuesten Versuchsreihen vor sich hin. Das bedeutete für Sta'el, dass er sich einen Mußemoment gönnen konnte. Ein seltenes Vergnügen, war doch die Community und allen voran seine Familie ein Hort der ununterbrochenen Aktivität. So begrüsste er die Gelegenheit, das Quartier für sich ganz alleine zu haben. Sta'el entzündete eine Räucherlampe und ließ leise, vulkanische Harfenmusik einspielen. Sein Blick ging zwischen der neuesten Ausgabe des 'Genetical Engineering Journal' und dem Chaos, das ein Vierjähriger unweigerlich hinterließ, hin und her als das Computerterminal piepste.

shacha Dr. Sta’el,

Hoffentlich haben Sie sich inzwischen gut eingelebt und können sich nun in Ruhe Ihren Forschungen widmen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir bei Gelegenheit einmal Ihre Arbeit zeigen könnten.

oyori

Dr. Assjima

Es faszinierte ihn, dass aus irgendeinem Grund Ärzte bis heute als "Doktor" angesprochen wurden - andere Wissenschaftler aber nicht. Es käme wohl kaum jemand auf die Idee, Vinara Shral oder Solak mit ihren akademischen Titeln statt mit ihrem Rang anzusprechen.

Die Bitte der deltanischen Ärztin, sich sein Labor ansehen zu dürfen war Sta'el sehr willkommen. Er hatte es bisher nicht geschafft einen konstruktiven Austausch mit seinen medizinischen Kollegen an Bord aufzubauen. Vielleicht würde Assjimas Besuch daran etwas ändern.

Nur: Welche seiner aktuellen Forschungsarbeiten sollte er ihr zeigen?

Sein Partner an der vulkanischen Akademie hatte ihm gerade - neben einigen anderen Patientenakten - den Fall eines Paares bestehend aus einer Vulkanierin und einem Benziten geschickt, die sich seit Jahren bemühten, gemeinsame Kinder zu bekommen. Bisher hatte sein Partner noch keine Lösung gefunden und ihn nun um Rat gebeten.

Dann gab es da natürlich noch seine privaten romulanisch-vulkanischen Fortpflanzungsversuche, die er allerdings nicht zwingend mit der gesamten Crew besprechen wollte.

Und natürlich seine Arbeit zu genetischen Äquivalenzen zwischen telepathisch-begabten Spezies und der damit verbundenen Disposition zu emotionaler Instabilität, an der er seit einigen Jahren arbeitete.

Außerdem die Entschlüsselung des Genoms der verschiedenen Wun-kas-elakh-Unterarten. Und seine letzte Veröffentlichung zum Thema....

Sta'el stellte fest, dass er schon dabei war, auf einem PADD all seine aktuellen Arbeiten aufzulisten. Amüsiert über sich selber hob er eine Augenbraue. Er hätte nicht gedacht, dass ihm der Austausch mit Kollegen derart fehlte.

*************************************************************

Yasmin war soeben in der KiTa abgegeben worden und Selina nutzte ihren freien Vormittag und die jetzt entstandene freie Zeit ganz für sich alleine. Ihr Weg führte sie direkt zum Replikator im Casino. John hatte ihr schon seit einiger Zeit von einer Süßigkeit namens Milchschnitte vorgeschwärmt. Jetzt war es an der Zeit, diese Schnitte zu probieren. "Computer, 1 Milchschnitte."

Auch ein Brückenoffizier hatte ein Anrecht auf eine Pause. Dieses Anrecht nutzte Solak schamlos aus, hatte er doch schon seit einiger Zeit nichts mehr gegessen. Im Casino angekommen versorgte er sich mit einer Plomek-Suppe, als er Selina Kyle neben sich an irgendetwas mümmeln sah. "Seien Sie gegrüsst! Haben Sie vielleicht Lust, mir in meiner Pause Gesellschaft zu leisten?"

Mit geschlossenen Augen genoß die erste Offizierin die Milchschnitte. Selten hatte sie etwas so köstliches gegessen. Solaks Stimme drang wie Musik an ihre Ohren. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah den Romulo-Vulkanier tatsächlich vor sich. "Hallo Solak, selbstverständlich habe ich Lust! Was für eine Frage!"

Er deutete auf einen Tisch an einem der Fenster der gerade frei wurde. Die beiden Offiziere nahmn Platz und Solak begann, seine Suppe in sich hinein zu löffeln. "Ich habe Sie kaum gesehen seitdem wir wieder an Bord sind. Ist alles in Ordnung?"

Langsam ließ Selina die Füllung der Milchschnitte auf ihrer Zunge zergehen. "Ich war doch tatsächlich ein wenig angeschlagen ... von unserem "Urlaub". Außerdem zwangen mich meine Auflagen im Büro zu bleiben aber Cpt. Tanrim hat diese Auflagen gegen mich aufgehoben. Jetzt wird man mich wohl öfter auf dem Schiff umherwandeln sehen." Die Milchschnitte war Geschichte. Selina leckte sich den Daumen ab, an dem noch ein wenig von der Füllung gehangen hatte. "Wie sieht es bei Ihnen aus, nach Ihrem Outing?"

"Bisher hatte dieses Outing noch keine tiefgreifenden Konsequenzen. Ich habe nach Cpt. Tanrim auch Lt. Bishop eingeweiht - immerhin bin ich einer der Hauptverdächtigen im Fall Katam und früher oder später wäre der Lt. sowieso darüber gestolpert. Ich dachte, es ist besser, ich sage es ihm direkt. Jetzt bin ich gespannt, wie die Crew reagieren wird, wenn diese Information die Runde auf dem Schiff macht. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass das bisher noch nicht geschehen ist."

Selina lehnte sich leicht nach vorne und grinste ihr Gegenüber an. "Das wundert mich nicht. Ich denke diese Crew ist eher an heißen Sex- und Liebesgeschichten interessiert als an alles andere! Da scheint Ihre Geschichte fast schon zu banal zu sein ....."

Der Romulovulkanier grinste zurück. "Ich fürchte, Sie denken diesbezüglich zu hoch von der Crew. Seitdem ich an Bord bin kursieren doch Gerüchte um mich und den Tal'Shiar. Wenn ich diese Gerüchte nun in gewisser Weise bestätige... Die Paranoia wird gewiss hochkochen. Das könnte höchsten noch Ihre .... Familiengeschichte übertreffen. Nein, ich denke vielmehr, dass Tanrim und Bishop bisher einfach niemanden eingeweiht haben."

"So wird es wohl sein." bestätigte Selina nickend. "Wie geht es Sta'el und Niklan? Haben sich beide von dem Urlaub erholt?" Selina wiederholte diese Worte in ihren Gedanken nochmals. Es klang merkwürdig sich vom Urlaub erholen zu müssen aber in diesem Fall war es harte Realität gewesen.

"Ja, sie haben sich beide gut erholt. Ich habe einige Sorge, was Niklans Mundwerk angeht. Immerhin ist nicht jeder an unseren Erlebnissen, nun ja, interessiert." Solak verspürte einen erneuten Stich bei seinen eigenen Worten. Doch dieses Thema wollte er nicht mitten im Casino besprechen. "Doch wie macht sich Yasmin? Zeigt sie schon irgendwelche besonderen Talente?"

"Nun, sie ist mittlerweile schon trocken und geht alleine aufs Töpfchen und ihr Wortschatz wird täglich größer .... ansonsten konnte ich noch nichts Außergewöhnliches feststellen." In Selinas Augen war deutlicher Stolz zu sehen.

Der Councelor löffelte seine Suppe weiter. Nachdenklich fragte er: "Wissen Sie noch, in welchem Alter Sie gewisse Talente offenbart haben?"

Die erste Offizierin schüttelte ihren Kopf. "Leider nein. Ich habe nur sehr wenige Erinnerungen an meine Kindheit. Ich kann mich nur daran erinnern, dass man immer wieder "Verbesserungen" an mir vorgenommen hat. Ich glaube mein Training bzw. das Herausarbeiten meiner Fähigkeiten begann als ich mich im ungefähren Grundschulalter befand."

"Gut, dann haben wir ja noch ein bißchen Zeit, bis Yasmin den Kindergarten vollends auf den Kopf stellt. Ich glaube, sie und Niklan stellen auch so schon genug an." Vaterstolz schwang unüberhörbar in der Stimme Solaks mit.

Ein breites Grinsen war die Antwort. "Ja, ich glaube unsere Beiden haben viel Unsinn im Kopf, auch wenn Yasmin stets das Unschuldslamm spielt." Selina machte eine kurze, nachdenkliche Pause bevor sie fortfuhr. "Planen Sie definitiv noch mehr Nachwuchs?"

Ihr Gegenüber dachte an ein gewisses Reagenzglas, das im Labor seines Partners stand.... "Ja, wir planen. Bisher gibt es aber noch einige genetische Hürden, die Sta'el zu überwinden versucht. Und bei Ihnen? Ich habe endlich einen gewissen Arzt kennengelernt..."

Augenblicklich stieg Röte in Selinas Gesicht auf und ihre Augen fingen an zu leuchten. "John? Und? Wie finden Sie ihn?"

"Er gefällt mir auf jeden Fall besser als ein gewisser Ex." Solak lächelte süffisant in seine Suppe. "Und er ist ein guter Arzt. Mein Herr Gemahl hat mich davon unterrichtet, dass wir demnächst zu einem gemeinsamen Abendessen verabredet sind. Vielleicht habe ich dann die Gelegenheit, ihn näher in Augenschein nehmen zu können. Wobei ich fürchte, dass unsere beiden Mediziner sich in Fachgesprächen ergehen werden."

Selina seufzte leise. "Ja das ist gut möglich. John ist durch und durch Arzt. Aber falls die Beiden nur noch Fachsimpeln sollten, dann werden wir beide uns dann halt alleine amüsieren!" Ein Zwinkern folgte auf das letzte Wort.

Kichern war die Antwort. "Erinnern Sie sich noch an Ihre Schwangerschaft? Sie und ich auf dem Holodeck... Ich denke, dass den Beiden dabei ganz schön die Augen herausfallen würden!"

"Oh mein Gott, ja!" Die Erinnerung an diese Geschehnisse waren noch sehr lebhaft vorhanden. "Wenn ich so zurückdenke, dann war die Zeit meiner Schwangerschaft einer meiner schönsten Erlebnisse. Ich würde zu gerne noch ein Kind haben ....." Diese Sehnsucht hatte Selina schon immer gehabt. Verstärkt wurde das ganze jedoch durch die Liebe mit John. Sie würde alles für ein weiteres Kind tun!

Faszinierend, wie sich der Gesichtsausdruck der ersten Offizierin veränderte, wenn sie von ihrem Kinderwunsch sprach! Solak musterte sie eine Zeitlang. Endlich sagte er vorsichtig: "Ich kann Sie gut verstehen. Aber lassen Sie sich Zeit damit. Zum einen kennen Sie Dr. Gilmore noch nicht so lange. Nicht, dass Sie sich einen zweiten Price an Land ziehen... Zum anderen... Selina, wenn ich Ihnen einen Rat als Councelor geben darf: Sie haben sich seit Yasmins Geburt vom gesellschaftlichen Leben hier an Bord und auch von Ihrer Arbeit distanziert. Das ist durchaus verständlich. Trotzdem sind Sie noch immer Offizierin, was Sie - fürchte ich - manchmal vergessen. Und solange Sie den Dienst nicht quittieren, müssen Sie sich wieder stärker an Bord einbringen. Ein zweites Kind wird Sie davon nur noch stärker abhalten, wenn Sie nicht vorher einen Weg finden beides zu vereinen. Oder sich für eins von beidem entschieden haben..."

"Jaja, ich weiß was Sie meinen .... Ich glaube zur Zeit weiß ich selber nicht so genau, was ich wirklich will. Aber ich muss mich der Gegenwart stellen und meinen Pflichten nachkommen ....."

"Apropos Pflichten - ich muß jetzt leider zurück auf die Brücke." Der Romulovulkanier nahm den letzten Löffel Suppe zu sich.

Selina nickte. "Ja, mein Dienst beginnt auch gleich. Wir sehen uns auf der Brücke."

Solak erhob sich. "Denken Sie über das nach, was ich gesagt habe. Die Crew bemerkt, dass Sie sich zurückgezogen habe. Lassen Sie Ihr Familienleben nicht Ihre Führungsqualitäten beeinflussen." Er drehte sich um, doch dann fiel ihm noch etwas ein. Er zwinkerte der Freundin zu. "Und ich hoffe, Ihr John mag Experimente. Sta'el hat sich neuerdings in den Kopf gesetzt, Kochen zu können..."

[Hoshi und idic vertreiben sich ein wenig die Zeit mit Smalltalk und Leckereien]

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Jeremiah fand es gar nicht gut, die letzten Meter zum Quartier von Botschafterin Coum auf dem Korridor zurücklegen zu müssen. Deshalb näherte er sich auch dem Ausgang der Jeffriesröhre mit besonderer Vorsicht. Doch sein Tricorder registrierte keine Lebensformen auf den Gang, weswegen er vorsichtig die Wartungsröhre verließ. Er straffte noch mal kurz die Schultern, putzte seine Uniform ab und näherte sich seinem Ziel.

"Ich hab ihn" freute sich Lt. Bishop und führte einen Ort-zu-Ort Transport durch. Der Transporter beamte den Sicherheitschef in die Nähe von Jerry Standort. Lucas materialisiert in einem Nebengang und schaute vorsichtig um die Ecke und er sah Jerry. Jetzt durfte nichts schief gehen. Lt. Bishop nahm seinen Phaser aus dem Halfter und sprang aus dem Nebengang. "Jerry ergib dich bitte, du bist wieder ein freier Mann"

Plötzlich schlug der Tricorder Alarm. Und bevor der Einsatzoffizier überhaupt etwas unternehmen konnte, hörte er schon die Stimme des Sicherheitschefs. Aber es ergab für ihn überhaupt keinen Sinn. Zumindest hatte er noch nie die Aufforderung zum ergeben und dem Versprechen, ein freier Mann zu sein in einen Satz gehört. Misstrauisch drehte sich Jerry in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und zog seinen Phaser. "Wie meinst du das?"

"Erstmal den Phaser runter... Du bist wieder offiziell rehabilitiert" entgegnete Lucas obwohl er immer noch schussbereit war. Langsam ging er auf Esteban zu und sprach freundlich: "Jerry ich weiß, dass du unschuldig bist und ich habe Informationen. Aber was willst du denn hier?"

Der Lieutnant folgte der Aufforderung des Sicherheitschef und steckte seinen Phaser wieder an Gürtel: "Danke.", brummelte er unfreundlich. "Das hätte ich dir gleich sagen können, wenn du mich sofort gefragt hättest anstatt dein Killerkommando zu schicken."

"Killerkommando? Es tut mir Leid aber ich muss meinen Job machen, egal ob Freund oder Feind. " entschuldigte sich Lucas und steckte seinen Phaser wieder weg, dann ging er auf Esteban zu und meinte: "Hast du einen Verdacht, wer dich reingelegt hat?"

"Ach so dein Job ist es, Unschuldige einzusperren. Dann hättest du aber auch den Captain und unseren Counselor einsperren müssen, wenn du dein Job richtig machen würdest.", ereiferte sich Jeremiah und betonte dabei das "richtig" besonders. Aber er holte tief Luft. es lohnte sich nicht mit dem Chief of Security zu streiten. "Ja, ich weiß wer mich aufs Kreuz gelegt hat, Ruyari Coum."

Lucas hatte die Kritik von Jerry gehört und hätte ihm am liebsten einen Faustschlag verpasst. Aber er konnte sich beherrschen. "Bist du dir sicher mit der Botschafterin? Denn dann ist sie der Chamäleonid" flüsterte Lt. Bishop seinem Kollegen entgegen.

"Ein Chamäleonid??" wiederholte Jerry und begann ebenfalls zu flüstern. "Daran habe ich gar nicht gedacht. Leider konnte ich mein Double nicht überprüfen. Dafür hat mich Ensign Mandrick zu schnell lokalisiert. Aber ich bin mir bei ihr sicher. Sie ist die einzige, die an meine DNA klommen konnte."

Er lächelte kurz: "Außer Hanni natürlich. Aber im Gegensatz zu gewissen Herren deren Namen ich nicht nennen will, verdächtige ich sie nicht sofort." Irgendwie machte es Jerry Spaß, Lucas damit aufzuziehen. Es war eine Art Rache für die Nacht im Arrest.

"Dann sollten wir sie zur Rede stellen oder?" schlug Lt. Bishop vor und schaute den OPSler ernst an. Hoffentlich verwandelte sich das Ding nicht in etwas Starkes und Großes. "Jerry es reicht jetzt, du bist erst Unschuldig wenn deine Unschuld bewiesen ist und zu dem Zeitpunkt deiner Verhaftung gab es keine Fakten. Es ist kein Trost aber ich musste so handeln..."

"Und ich dachte immer, ein Angeklagter ist solange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist." entgegnete Jeremiah. "Aber du hast recht. Wir sollten mit ihr sprechen. Aber vorher muss ich dir was zeigen." Der leitende Einsatzoffizier löste seinen Tricorder vom Gürtel und reichte ihm den Sicherheitschef. "Ich war nicht untätig. Und ich glaube hinter der gesamten Sache steckt eine ganze Menge mehr. Jemand will verhindern, dass der Kreis der Zwölf geschlossen wird."

"WOW - Da hast du aber etwas Großes herausgefunden" meinte Lucas und schaute sich interessiert die Daten an. In Gedanken ging er das Szenario durch und dabei war ihm etwas mulmig.

"Schau dir mal die dritte Kommunikationsdatei an.", forderte Jerry ihn auf. "Dann weißt du, wie groß die ganze Sache ist. Ich habe zwar noch nicht herausgefunden, wer der Gesprächspartner war, aber das werde ich noch."

"Das ist der Hammer - Wir müssen dass unbedingt dem Captain mitteilen..." meinte Lt. Bishop und konnte es nicht fassen. Geheim Kommunikationskanäle waren eine große Gefahrquelle, doch diese herauszufinden war die Sache der OPS. "OK Jerry wenn wir da rein gehen, dann stell du sie zur Rede. ich pass auf, falls sie sich verwandelt..."

Jerry hatte zwar nur ungern Lust, den Köder zu spielen, aber leider wusste er auch, dass der Überraschungseffekt so am größten sein würde. Er zog seinen Phaser und stellte ihn auf "Töten". "Nur für alle Fälle.", erklärte er Lucas, bevor er an der Tür der Botschafterin klingelte. Der Trill stand die Überraschung sichtlich im Gesicht geschrieben, als sie den Einsatzoffizier sah. "Je-Jerry, ich dachte du stündest unter Arrest?", stotterte sie. "Was willst du hier?" "Ich will die Wahrheit, Ruyari.", erklärte der Sternenflottenoffizier eisig.

Ja und ich will auch ein paar Antworten" rief Lucas hinter dem Rücken von Jerry und drängte beide in das Quartier der vermeintlichen Botschafterin. Hinter seinem Rücken schloss sich die Tür.

"Was soll dass?", ereiferte die Frau sich. "Erledigen sie erstmal ihre Pflicht, Lieutnant, und arrestieren sie Mr. Esteban." "Es hat keinen Sinn. Wir wissen, dass du Katam vergiftet. Du solltest eben deine Hausaufgaben machen. Zwei Jeremiahs sind einer zuviel.", erklärte der Einsatzoffizier. Wütend schuppste er sie auf die Couch. "Du Miststück hast mich nur benutzt."

Um Gottes Willen was machte Jerry denn da, wenn es wirklich ein Formwandler war, dann konnte es sich in alles Möglichen verwandeln. Aber Lucas griff nicht ein, er fixierte die Frau und hatte die eine Hand am Phaser. "Geben sie es zu, sie waren es"

Anstatt eine Antwort zu geben, verwandelte die Frau sich in einen zweiten Jeremiah Esteban. "Ich war es." erklärte das Double, dann wandte es sich an das Original: "Du hast wirklich recht, zwei sind einer zuviel." und stürzte sich auf ihn. Ganz perplex vergaß der echte Jeremiah Esteban sich vor dem Angriff zu schützen. Klappernd fiel sein Phaser aus dem Halfter und auf den Boden.

Lt. Bishop stand da wie der Zinnsoldat und wusste nun nicht mehr auf wen er schießen sollte. Er entschied sich dafür den Phaser nicht zu benutzen und zog mit beiden Händen den oberen der beiden Esteban von dem Anderen herunter.

"Verdammt noch mal, Lucas, lass mich los.", maulte die Kopie, denn als Botschafterin hatte sie mitbekommen, dass die beiden Männer befreundet waren. In der Zwischenzeit hatte sich der echte Jerry seinen Phaser geschnappt, ihn doch wieder auf Betäuben gestellt und auf sein Double gerichtet.

"Nein tue ich nicht und nennen sie mich nicht Lucas" meinte Lt. Bishop streng und warf die Person wieder auf die Couch. Dann entfernte er sich von den beiden Estebans und schaute verwirrt die Beiden an. Wer war nun der echte Jerry?

Der Einsatzoffizier bemerkte, dass sein Freund sich absolut nicht sicher war. Aber hatte eine Idee. Schnell rekonfigurierte er seinen Tricorder bevor er sich an seinen Begleiter wandte. "Lucas, ich bin der echte. Und ich beweise es dir, indem ich dir etwas sage, was ich nur wissen kann, und zwar das Ergebnis des Volleyballmatches, dass wir gegen die Zwillinge verloren haben. Am Ende stand es nämlich 15:9 für unsere Freundinnen." Mit einen triumphierenden Lächeln drehte er sich zu seinem auf der Couch sitzenden Double zu. Dann hob er seinen Tricorder und aktivierte das Multifunktionsgerät. Mit einem überirdisch klingenden Schrei, verwandelte sich das Wesen in einen komplett weißen unförmigen Humanoiden von etwa zwei Meter Größe.

Wütend schaute das Wesen Esteban an und hätte sich am liebsten wieder in etwas Anderes verwandelt. Aber es verabscheute dieses Geräusch. Dann aktivierte das Wesen etwas an seinem Bein. In diesem Moment schoss Lt. Bishop mit seinem Phaser auf diesen Chamäleoniden. Dieser sank bewusstlos zusammen, aber er lebte denn er wurde nur betäubt.

Vorsichtig näherte sich der Einsatzoffizier dem Wesen. Wer freute sich, dass seine Ultraschallattacke so erfolgreich war. Neugierig wollte er das Gerätscannen, nach welchen der Chamäleonid greifen wollte, als es eine kleine Erschütterung gab. "Verdammt was ist das?"

"Könnte eine Bombe sein und du nimmst bitte deine Finger von dem Ding" spekulierte der Sicherheitschef und ermahnte gleichzeitig den Einsatzoffizier. Dann verständigte Lt. Bishop die Sicherheit und ging vorsichtig auf das Wesen zu. "Das Ding wird jetzt mal abgeholt und in die Arrestzelle gesperrt. Jerry du bringst am besten deine Informationen zum Captain"

Jeremiah behagte es gar nicht, zum Captain zu müssen. Aber Lucas hatte ja Recht. "In Ordnung. Den Deskviewer nehme ich an mich. Ich werde seinen Speicher kontrollieren, um herauszufinden, mit wem unser Freund da gesprochen hat." Er schnappte sich das tragbare Terminal, klappte es zusammen und klemmte es sich unter den Arm. "Man sieht sich."

"Jerry ist das Alles?" fragte Lucas seinen wohl ehemaligen Freund. "Ich habe schon genug unter den Konsequenzen zu leiden... Nanni redet nicht mehr mit mir und ist ausgezogen" erzählte Lt. Bishop und etwas traurig seinen Kollegen an.

Überrascht drehte sich der Einsatzoffizier um: "Hat Hanni was damit zu tun?", wollte er wissen.

"Was weiß ich... Nanni meinte sie zieht aus Solidarität zu ihrer Schwester aus..." antwortete Lucas und hoffte, dass Jerry noch sein Freund war.

Jerry nickte. das sah den Zwillingen ähnlich. Wenn die Eine Probleme hatte, wurde sie sofort von der Anderen umsorgt. "Ich rede mit den beiden, wenn ich vom Captain komme." Er holte tief Luft. "Und wir beide müssen uns auch überlegen, wie es mit unserer Freundschaft weitergehen soll. Aber jetzt ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort."

"Gut, dann erledigen wir unseren Job und reden ein anderes Mal über unsere Freundschaft" beendete Lucas seinen Satz und in diesem Moment kamen Ensign Emma Frost und SCPO K'Rissan herein. Sie nahmen das Wesen und brachten es in die Arrestzelle.

Die beiden Sicherheitsbeamten waren sichtlich überrascht, den leitenden Einsatzoffizier zu sehen. Er zwinkerte ihnen noch freundlich zu, bevor er sich auf den Weg zum Turbolift machte um damit auf die Brücke zu fahren.

Alex und U_E in "Das doppelte Jerryleinchen im Weltraum"

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Die Erschütterung war auch auf der Brücke zu spüren.

Selina sprang auf. "Was war das?!" Ihr Blick fiel auf H'Qar. "Sogh, Bericht!"

Der Klingone sah auf seine Konsole. „Eine Explosion. Deck 5. Privates Quartier Nummer 4/15“.

Die erste Offizierin öffnete einen Kanal. "Kyle an Sicherheit. Schicken Sie ein Team auf Deck 5, Quartier Nr. 4/15. Es hat sich dort eine Explosion ereignet. Riegeln Sie das komplette Deck ab und evakuieren Sie alle Crewmitglieder von diesem Deck. Kyle Ende." Selina sah in Milseyas erschrockenes Gesicht. Wieder öffnete sie einen Kanal. "Kyle an Krankenstation. Es hat sich eine Explosion auf Deck 5, Quartier 4/15 ereignet. Schicken Sie ein Medo-Team hin. Es muss mit Verletzten gerechnet werden."

„Notfallkraftfelder wurden aktiviert und halten. Reparaturteams sind unterwegs“, meldete Patricia Mandrick von der OPS.

„Wir haben gestoppt“, fügte Milseya Anquenar an.

„Bericht!“ Captain Tanrim hatte die Brücke betreten und sah seine erste Offizierin an.

Selina stand nach wie vor kerzengerade vor ihrem Stuhl. "Sir, es hat eine Explosion auf Deck 5 gegeben. Ich habe die Sicherheit und ein Team der Krankenstation bereits hingeschickt."

Tanrim nickte. „Wo genau? Sind irgendwelche Schiffssysteme betroffen?“, fragte er ohne sich in Richtung seines Stuhls zu bewegen.

"Es handelt sich dabei um das Quartier von Talana. Cmdr. Shrals Praktikantin ....." Patricia Mandrick meldete sich zu Wort. "Sir. Es werden nur minimale Schäden gemeldet!"

Der Zakdorn runzelte die Stirn und wollte gerade Anweisungen erteilen. Dann erinnerte er sich daran, dass Commander Kyle die Brücke inne hatte. Sie wollte sich beweisen. Er hatte ihre Auflagen aufgehoben, damit sie das konnte. „Commander, Sie haben die Brücke. Ich erwarte Ihren Bericht, wenn Sie mehr Informationen haben. Ich werde mich vor Ort umsehen.“ Damit verließ er die Brücke.

"Aye, Sir!" Die erste Offizierin sah wieder zu Mandrick. "Haben Sie schon neue Informationen?" Selina überlegte sich, selbst zum Tatort des Geschehens zu gehen.

Die Frau sah auf ihre Konsole. „Commander, wenn die Daten stimmen, dann handelt es sich um ein etwa ein bis zwei Meter großes Loch im Quartier von Talana Raan. Die Ursache ist unbekannt, aber laut den Daten könnte die Ursache dafür eine Art Minisprengsatz sein.“

Selinas Augen weiteten sich augenblicklich. "Ein Sprengsatz? Wie ....." Sie verstummte. Was ging auf diesem Schiff nur vor sich? Hatte Esteban damit zu tun? Oder war dies ein Versuch des Saboteurs von seinem eigentlichen Ziel abzulenken? Aber wieso ausgerechnet bei Talana? Oder hatte sich die junge Frau den Zorn eines Crewmitgliedes eingehandelt. Verwundern würde es Selina nicht.

Milseya und Patricia sahen sich an und warteten auf weitere Befehle. Doch beiden war ebenso das Unbehagen darüber, dass dieses Schiff wieder das 'Opfer' eines Attentats war, deutlich anzusehen.

"Fähnrich Anquenar, halten Sie unsere Position." Selina öffnete wieder einen Kanal. "Kyle an Sicherheit, was konnten Sie bis jetzt herausfinden?"

Die Stimme des Sicherheitschefs war zu hören. „Commander, in dem Quartier von Talana Raan hat es eine Explosion gegeben. Laut den Trikorder war es ein Minisprengsatz. Gezündet wurde er von dem Saboteur an Bord: Botschafterin Ruyari Coum.“

"Botschafterin Ruyari Coum? Wie können Sie da so sicher sein?"

„Ich war dabei, als sie es getan hat. Sie erhalten in Kürze einen vollständigen Bericht. Bishop Ende.“

Was zum Teufel ging hier eigentlich vor auf diesem Schiff? Selina verstand im Moment die ganze Welt nicht mehr. Aber mehr als abwarten konnte sie im Moment auch nicht.

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Die Erschütterung war - mehr oder weniger stark - überall auf dem Schiff zu spüren gewesen und dank der aufgebrachten Crewmitglieder war auch Talana im Handumdrehen informiert. Fassungslos rannte sie zu ihrem Quartier, wo ein Sicherheitsteam und sogar der Captain persönlich bereits warteten.

"Ein... ein... eine Bo... Bo... Bombe? In meinem Quartier? Meine Klamotten! M... meine Dildos!"

Captain Tanrim sah sie mit etwas seltsamem Blick an. "Kleidungsstücke und Sexspielzeug kann man jederzeit replizieren, Sie hingegen nicht. Sie haben Glück dass Sie nicht drinnen waren als sich die Explosion ereignet hat!"

Inzwischen war auch Vinara eingetroffen. "Talana! Du bist unversehrt..."

"Commander, kümmern Sie sich um Ihre Nichte während Lieutenant Bishop sich die Schäden genauer ansieht."

"Zuerst will ich sehen was..." Doch beim Anblick des Chaos stürtzte sie gleich wieder hinterrück raus. Glücklicherweise hatte die Außenhülle nichts abbekommen, so dass die Atmosphäre noch vorhanden war.

Die Zahl der Schaulustigen mehrte sich, was Bishop und Tanrim nicht unbedingt gefiel.

"Wer könnte mir nur so etwas antun wollen?" Talana war immer noch fassungslos.

"Theoretisch gäbe es einige, aber praktisch denke ich keines der Crewmitglieder hier steckt dahinter."

"Das stimmt!", rief Amiel welche aus einiger Entfernung einen Blick in das beschädigte Quartier riskierte. Für sich fügte sie noch hinzu: "Bin ja schließlich keine Palästinenserin!"

Vinara nahm Talana mit sich, in ihr eigenes Quartier welches nur ein paar Türen weiter entfernt war. Durch die Erschütterungen hatte sich eine Vase auf dem Tisch verschoben, doch sonst war nichts weiter geschehen.

Die Praktikantin setzte sich der älteren Andorianerin gegenüber auf einen Stuhl, wo sie nach nur wenigen Sekunden die Hände über den Kopf zusammenschlug. "Ach du heilige Scheiße, das Kästchen!"

"Welches Kästchen?"

Talana erzählte von ihrem Schäferstündchen in den Jefferies-Röhren mit Crewman Kepler und wie sie danach das besagte Objekt dort entdeckt hatte.

"Wo genau hast du es gefunden?"

"Woher soll ich das wissen, Will hat nur gesagt dass irgendwo dort wichtige Energieleitungen aller drei Sektionen verlaufen..."

Vinara holte sich die Schiffspläne auf ihren Bildschirm. "Das könnte eigentlich nur hier gewesen sein", meinte sie nach einer Weile und drehte den Monitor so dass Talana die rot aufleuchtende Stelle auf der schematischen Darstellung sehen konnte. "So gering die Wirkung des Sprengsatzes auch war, an dieser Stelle hätte sie zu einer Kettenreaktion geführt die das ganze Schiff in Stücke gerissen hätte. So gesehen haben deine Umtriebigkeit, deine Neugier und deine Vergesslichkeit nicht nur dir sondern uns allen das Leben gerettet."

Talanas Fühler richteten sich steil nach oben und ihre Augen wurden fast doppelt so groß. "Wirklich? Heißt das ich bin so etwas wie eine Heldin?"

"Nun, ganz so drastisch würde ich es vielleicht nicht ausdrücken, aber unser aller Dank gebührt dir auf jeden Fall." Sogleich kontaktierte Vinara Bishop, Sheridan sowie die Brücke und teilte ihnen die soeben gewonnenen Erkenntnisse mit. Dann wandte sie sich wieder an Talana: "Du kannst fürs erste hier bei mir unterkommen, ich werde ein kleines Notbett anfordern. Du kannst dich auch gleich auf meinem Bett ausruhen und danach, wenn du dort immer noch arbeiten willst kannst du wieder in den Maschinenraum zurück."

Talana nickte nur und die Wissenschaftsoffizierin verschlüsselte noch schnell den Zugang zu den Daten die ihre "Nichte" nicht einsehen durfte und machte sich dann auf den Weg in ihr Büro.

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Lt. Bishop ging in seinem Büro auf und ab. Er konnte sich nicht konzentrieren, zu viele Dinge spukten in seinem Kopf herum. Die Sache mit dem Kreis der 12, dieser Katam, der Mordversuch, die Sache mit Jerry, dann hatten sie den Doppelgänger enttarnt, doch er konnte eine Explosion auslösen. Genau da fehlte noch der Bericht von Sheridan, dem Chefschrauber... Aber an oberster Stelle stand die Trennung von Nanni. Was sie wohl gerade tun würde?

Nanni hatte um die Ecke gelugt. Von Lucas war weit und breit nichts zu sehen. Ein wenig erleichtert atmete sie auf, dann ging sie zur Tür und betrat ihr gemeinsames Quartier. Sie benötigte dringend ein Buch, das sie bei ihrem überhasteten Auszug vergessen hatte. Mit dem Australier wollte sie vorerst nichts zu tun haben. Erst sperrte er seinen besten Freund ein, obwohl er doch wissen musste, dass Jerry niemals so etwas tun würde. Und dann hatte er sie auch noch einen blöden Spruch von wegen Larven und Käfer vom Stapel gelassen. Da hatte es ihr gereicht. Sie war zu Hanni gezogen.

Lucas ging in sein Quartier um entspannende Musik zu holen, denn dabei konnte er gute Berichte schreiben. Diesmal war es ein sehr großer Bericht und der Sicherheitschef gruselte es schon davor. Kämpfen konnte er aber Schreiben, dass konnte er seiner Meinung nach nicht sehr gut. Er öffnete die Tür zu seinem Quartier und stieß mit Nanni Stevenson zusammen. "Nanni bist du wieder zurück?" fragte Lucas und freute sich.

„Nein“, kam es nur kurz, knapp und äußerst unfreundlich zurück. Dann versuchte sich die Frau am Sicherheitschef vorbei zuschlängeln. Lucas schluckte schwer und seine Mundwinkel sanken nach unten. "Nanni bitte tu mir das nicht an, ich habe doch nur meinen Job gemacht..." meinte der Australier und versperrte seiner Freundin den Weg.

Wütend funkelte Nanni ihren Freund an. „Deinen Job? Ach ja? Du hast deinen besten Freund verhaften lassen. Du bist ja nicht mal selber hin, sondern hast deine Leute losgeschickt und die haben Jerry durch das ganze Schiff in Handschellen geführt. Und dann hast du ihn da schmoren lassen und hast dich nicht mal getraut mit ihm zu sprechen oder ihm die Gelegenheit zu geben, seine Unschuld zu beweisen. Und dann hast du noch die Frechheit mir zu sagen, dass ich mich um meinen Angelegenheiten kümmern soll!“, regte sie sich auf und stieß beim letzten Satz bei jeder Silbe mit Ihren Zeigefinger auf die Brust von Lucas ein. „Sieh du nur mal zu, dass du deinen Job richtig hinbekommst. Und jetzt lass mich vorbei“, verlangte sie erbost.

"Bitte dann geh halt! Ich musste schnell handeln und wenn es um meine Integrität geht, dann würde ich auch meine Mutter und selbst dich einsperren. Das mit den Handschellen hatte ich nicht befohlen. Außerdem, als ich mit ihm sprechen wollte, da ist er ausgebrochen..." rechtfertigte sich Lucas und machte der wütenden Nanni den Weg frei.

„Du würdest auch mich einfach so einsperren?“ empörte sich Nanni. „Für wen hältst du dich Lucas Bishop? Bin ich, sind wir dir so gleichgültig, dass du ohne Rücksicht darauf wer wir sind, nur Dienst nach Vorschrift machst? Du Mistkerl!“ Nanni klemmte sich das Buch unter die Seite und griff zu ihrem Nacken um die Kette, die sie von Lucas bekommen hatte, abzunehmen. Als es ihr nicht gelang, riss sie einfach an dem Anhänger, bis die Kette zerbrach. „Wenn das so ist, dann will ich das auch nicht mehr!“, schrie sie ihn an.

"Wer ich bin? Der Sicherheitschef dieses Schiffes und ich kann nicht nach Gefühlen gehen. Aber glaub mir Nanni für dich und für meine Freunde würde ich mein Leben opfern." versicherte Lucas, aber als Nanni die Kette mit dem Herz abriss, da fuhr ihm ein brennender Schmerz in seine Seele. "Nanni was tust du da? Ist dir unsere Liebe so wenig wert?"

„Liebe? Vor nicht mal einer Minute hast du erklärt, du würdest mich ebenso wie jeden anderen behandeln. Und jetzt sprichst du von Liebe?“ Nanni war den Tränen nahe, doch diesmal würde sie nicht losheulen. Diesmal würde sie nicht klein beigeben. „Du hattest nicht einmal den Mut zu Hanni zu gehen und es ihr zu erklären. Du warst nicht bei Jerry und hast ihm erklärt. Ich musste die Scherben, die du hinterlassen hast, zusammenkehren. Aber damit ist jetzt Schluss! Wenn du mich lieben würdest, dann hättest du anders gehandelt. Du hättest auf meine Gefühle und die meiner Schwester Rücksicht genommen.“ Sie stand immer noch da, in der Hand die Kette und wusste nicht was sie nun damit anfangen sollte. Ursprünglich hatte sie es ihm an den Kopf werfen wollen, aber als sie die zerrissene Kette sah, da tat es ihr in der Seele weh.

"Was soll ich denn jetzt sagen? Ich bin in solchen Dingen nicht gut, ich hab doch nur so gehandelt um den Saboteur herauszulocken. Jerry war für mich immer unschuldig. Ich hätte wohl gleich mit ihm reden sollen, leider hab ich es vergessen." erklärte Lucas und schaute Nanni flehend an. Er liebte sie wirklich, doch er verstand sie im Moment nicht.

Nanni presste ihre Lippen aufeinander. Fang jetzt bloß nicht an zu heulen!, dachte sie. Und fall bloß nicht wieder auf den Hundeblick rein! „Und warum hast du mir das nicht gleich erklärt?“, fragte sie zittriger Stimme. „Und dann auch noch meine Arbeit herabgewürdigt?“ Ihre Augen begannen leicht zu brennen. „Du hast mich wie ein dummes Kind behandelt.“

"Nanni deine Arbeit ist sehr wichtig. Ich hab doch nur Spaß gemacht. Es tut mir wirklich leid, nur haben mir einige andere Offiziere in meinen Bereich reingeredet. Ich dachte du hältst zu mir..." meinte Lucas und hielt seine Gefühle immer noch zurück. Langsam ging er auf Nanni zu und wollte sie umarmen. "Du bist doch kein Kind..."

Sie trat einen Schritt zurück. „Es klang nicht wie ein Spaß“, meinte sie und schniefte. „Du hast mich angemault. Du hast mir nicht vertraut, Lucas. Du weißt, dass ich immer zu dir gehalten hätte, wenn ich gewusst hätte, was du vorgehabt hast. Auch Hanni hätte es verstanden.“ Sie wischte sich verstohlen eine kleine Träne aus dem Gesicht. „Du wirst dich bei ihr und Jerry entschuldigen“, erklärte sie laut und sah ihm mit aller Bestimmtheit an.

"Selbstverständlich!" antwortete Lucas bestimmt und blieb vor Nanni stehen, dann schaute er in die Augen und meinte liebevoll: "Nanni komm bitte zu mir zurück, ohne dich ist mein Leben leer und trist.. Du bist mein Anker in einer stürmischen Welt."

Nanni seufzte laut und mit verstopfen Nasennebenhöhlen. „Und du wirst dich bei mir entschuldigen“, sagte sie schniefend und mit roten Augen.

"Nanni ich bitte dich vielmals um Entschuldigung" bat Lucas seine Freundin um Verzeihung und war ganz nah zu ihr herangetreten. Dann schaute er ihr fest und liebevoll an und meinte seine Worte ehrlich. Im Moment verhielt er sich nicht wie ein Krieger, gut dass ihn sein klingonischer Kollege nicht so sehen konnte.

Nanni presste die Lippen zusammen und begann zu weinen. „Du bist so .. so“, schluchzte sie auf. Schließlich hob sie ihre Arme und umarmte ihn, während sie hemmungslos sein Shirt voll heulte.

"Ich bin ein Glückspilz, weil ich eine tolle Freundin wie dich habe." entgegnete Lucas mit glücklicher Stimme und drückte seine Nanni fest an sich. Dann küsste er vorsichtig ihren Hals. Er fing da an wo ihre Tränen herunter geflossen waren. Lucas küsste Nanni die Tränen weg, dann küssten sie sich lange und leidenschaftlich. So standen die beiden Verliebten noch lange da, bis Lucas einfiel das er noch arbeiten musste. Leider wartete der große Bericht noch auf ihn und er konnte sich mit Nanni nicht richtig versöhnen.

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„So, so ein Experiment“ dachte George mit einem Grinsen. Doch dieses Grinsen ebbte ab als er wieder an den Brief dachte, den er bei sich trug. Doktor Assjima musste darüber informiert werden. Soviel war klar.

Endlich hatte er das Quartier der Ärztin erreicht und betätigte die Klingel.

Ein schriller Ton fand den Weg durch das Ohr tief in den traumlosen Schlaf. Assjima fuhr hoch und konnte nicht gleich realisieren, wo sie sich befand. „Moment …“ stammelte sie verschlafen. Ah - sie war in ihrem Quartier. Und der Blick auf den Chronometer bestätigte, dass sie nicht verschlafen hatte. Schnell warf sie sich einen leichten Morgenmantel über. Wer um Alles in der Welt konnte das sein? „Ja bitte …“

„ Hallo Doc. Verzeihen Sie bitte die Störung aber ich muss mit ihnen Reden. Und es Duldet keinen Aufschub. Sagte George. Er blieb an der Tür stehen.

„Ist schon gut, Lt. Commander. Kommen Sie doch bitte rein und replizieren Sie uns schon mal ein Getränk - ich brauche dringend einen Kaffee. Entschuldigen Sie mich noch einen Augenblick - ich muss schnell meine Frisur in Ordnung bringen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten verschwand sie im Badezimmer um den Kopf kurz unter den Wasserhahn zu halten.

George trat an den Replikator. „Zweimal Kaffee, heiß!“ befahl der junge Offizier dem Computer. Im Ausgabefach erschienen zwei dampfende Tassen mit Kaffee.

Wenige Augenblicke erschien Assjima wieder in der Tür. Sie war immer noch sehr leicht bekleidet, doch das schien sie nicht im Entferntesten zu stören. Sie hatte Feierabend (welch eine wunderbare Erfindung!) und sie befand sich in IHREM Quartier. Hier mussten sich andere anpassen. „Was ist denn so dringend, George, dass es nicht warten kann?“

„Mein Großvater hat sich gemeldet.“ Er reichte der Ärztin ein Padd. „Und es klingt nicht gut. Wir müssen was unternehmen, bevor sich dieser liebestolle alte Narr das Genick bricht.“ Georges Blick war von Besorgnis erfüllt.

Die Deltanerin las den Brief des alten Offiziers an seinen Sohn. „Warum macht er so ein Geheimnis daraus, dass er nicht einmal seinen Sohn und seinen Enkel einweihen möchte? Von welchen Leuten redet er denn da?“ Sie war sichtlich verwirrt.

„Das ist es ja. Es gibt nur Gerüchte über diese Leute. Ihre Forderung lautet, dass keine Rasse sich mit einer anderen einlassen sollte. Sie haben Anhänger auf allen Welten, schüren Fremdenhass. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es diese Leute gibt. Mehr weiß ich auch nicht. Mein Vater hat nur sehr wenig durchdringen lassen, was mich zu dem Schluss kommen läst, dass diese Leute auch vor Gewalt nicht zurückschrecken werden.“ George setzte sich. „Ich habe nochmals die Logbücher der Alabama durchgesehen. Es sind nicht nur Marlesias Spuren beseitigt worden, sondern auch die Einträge über einen Zeitraum von 3 Wochen wurden eliminiert. Ich vermute, dass es damit was zu tun hat. Und dass jemand mit Marlesia und meinem Großvater eine Rechnung begleichen will.“

„Könnte diese Gruppe, von der ihr Großvater spricht, etwas mit der fremdenfeindlichen Organisation auf Delta IV zu tun haben?“ Assjima setzte sich auf die kleine Couch und lehnte sich entspannt zurück.

„Davon muss man ausgehen.“ George wärmte seine Hände an der Kaffeetasse. „Ich habe mich umgehört. Ein alter Freund der beim SFI ist, vermutet dies auch. Man ist diesen Leuten seit langen auf der Spur.“

„So wie ich meinen Vater verstanden habe, tritt die Gruppe auf Delta IV recht öffentlich auf. Ich weiß nicht, ob es da etwas gibt, dem man auf die Spur kommen könnte. Sie schreien ihren Fremdenhass laut heraus. Aber das mag auch daran liegen, dass es sehr schwer ist, auf Delta irgendwelche Geheimnisse für sich zu behalten.“ Sie nahm einen kräftigen Schluck aus der Tasse. Der Kaffee tat gut. So langsam wurde sie wieder wach.

„Scheinbar. Aber ich vermute, dass diese Leute, von denen ihr Vater berichtet hat, nur ein Ablenkungsmanöver sind und die wahren Drahtzieher selbst im Untergrund agieren“ sinnierte George.

„Menschen!“ entfuhr es der Deltanerin. „Immer müsst ihr gleich eine große Verschwörung vermuten, sobald sich eine kleine Gruppe nicht konform verhält. Wenn die Leute auf Delta IV eine Teil einer größeren Organisation sind, dann können sie von diesen Hintergründen nicht allzu viel wissen. Oder sie pflegen keinerlei private oder öffentliche Kontakte außerhalb ihrer Gruppierung.“

„Es kann auch sein, dass die Gruppe nichts mit diesen Leuten zu tun hat“ gab George zu. „Fakt ist nur das mein Großvater diesen Leuten offensichtlich ins Messer rennt. Niemand weiß, was mit Marlesia ist, ob sie noch lebt oder schon umgebracht wurde.“

Assjima stellte die Tasse ab und betrachtete George unverwandt. Der Ingenieur machte sich ernsthaft Sorgen. Aber wie sollte sie ihm helfen, wenn er nicht bereit war zuzuhören? Wie wollte er verstehen, was mit seiner Großmutter geschah, ohne zu wissen, wie das Leben auf Delta funktionierte? „Wenn tatsächlich Deltaner in dieser Sache mitwirken, dann droht Ihrer Großmutter keine unmittelbare Gefahr an Leib und Leben. Wenn sie sich in der Gewalt von Nicht-Deltanern befindet, dann ist die Gefahr groß, dass sie mehr als zwei oder drei Wochen der Isolation nicht übersteht. Ich kann nur hoffen, dass in diesem Falle noch etwas von ihrem Sternenflottentraining in ihr verhaften geblieben ist.“

„Wenn Sie in der Gewalt von Deltanern wäre, so wären ihre Spuren bestimmt nicht verwischt worden. Nein diese Leute sind bestimmt keine Deltaner und sie wollten keine Aufmerksamkeit, womöglich noch nicht …“

Die Ärztin schaute ihn traurig an. „Dann lebt sie wahrscheinlich nicht mehr. Sie kann das nicht ausgehalten haben. Sternenflottensondertraining hin oder her - keine Deltanerin in ihrem Alter schafft das.“

„Sie muss noch am Leben sein. Sonst würde mein Großvater sie nicht suchen. Was das angeht hat er einen untrüglichen Instinkt. Daher will ich Sie um einen Gefallen bitten. Sie können es auch ablehnen, aber ich wäre froh darum, wenn Sie mit mir kommen würden, um nach den Beiden zu suchen. Ich habe dabei vor, nach der Mission Delta IV aufzusuchen und dort die Suche zu beginnen. Mein Vater wird mit Sicherheit ebenfalls versuchen die Kopernikus aufzuspüren.“ George wartete ab, was die Ärztin sagen würde.

Die Deltanerin erhob sich und zog den Bademantel fester um sich. Plötzlich war es ihr peinlich, in Gegenwart des Ingenieurs so leicht bekleidet herumzusitzen. Er wusste nichts, aber auch gar nichts über das Volk, von dem er zu einem Teil abstammte. Sie ging vor seinem Sessel in die Hocke, nahm seine Hand und fuhr sanft mit den Fingern darüber. „George … ich verstehe, was in Ihnen vorgeht. Sobald diese Geschichte hier vorbei ist, werde ich Ihnen beim Suchen helfen. Aber Sie werden kaum ihren Fuß auf deltanischen Boden setzen können. Nicht-Deltaner dürfen nur auf die beiden Monde. Und wenn Ihre Großmutter keine anderen Deltaner um sich herum hat, wird sie das nicht lange aushalten. Zwei, drei Wochen - wenn sie stark ist, dann vielleicht fünf … wie lange ist sie schon verschwunden?“

„Etwa zwei Wochen. Und machen Sie sich um mich keine Sorgen Doc. Ich werde das schaffen.“ Er sah in ihre Augen. „Und wenn ich Marlesia finde, dann brauche ich unter Umständen einen Arzt, der sich gut mit der deltanischen Physiologie auskennt. Und der auch mit den Behörden reden kann. Wie Sie sagten: direkt kann ich den Planeten nicht betreten, aber Sie können das.“

„Was erhoffen sie sich auf Delta zu finden? Wir brauchen nur die Behörden einschalten. Die können nach Marlesia fahnden. Mein Vater könnte dafür Sorge tragen, dass alles mit rechten Dingen abläuft. Wenn sie noch dort ist, dann wird man sie finden. Und wenn man jemanden einschalten würde, er ein besonders enges mentales Band zu ihr hat, dann wäre es sogar ein Kinderspiel. Vorausgesetzt, er hat empathische Fähigkeiten …“ Assjima überlegte. „George - haben Sie das?“

„Diese Fähigkeit ist noch vorhanden. Muss aber trainiert werden. Ich hatte schon einige Sitzungen mit einem Vulkanier gehabt. Ich müsste die Lektionen auffrischen. Aber ich habe diese Frau nie gekannt. Nie eine Beziehung zu ihr aufgebaut.“ Er dachte nach. „ Wäre die Bindung von Mutter und Kind nicht eine Möglichkeit um die Suche zu beginnen?

„Ihr Vater wäre bestimmt ein besser geeigneter Kandidat. Aber wie gesagt - für Ihre Großmutter besteht nur noch Hoffnung, wenn sie sich auf Delta aufhält. Alles andere ist aussichtslos! Verstehen Sie mich bitte nicht falsch - ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber wir müssen den Tatsachen in die Augen schauen.“

„Was macht Sie so sicher, das Marlesia nicht mehr am Leben ist, wenn sie sich nicht mehr auf Delta IV befindet?

Konnte es wirklich sein, dass er es noch nie gespürt hätte? Wie viel von einem Deltaner war noch in ihm? Welche Eigenarten ihrer Spezies pflanzen sich über zwei oder drei Generationen fort? „Sie haben es noch nie gespürt … diese unendliche Einsamkeit, wenn man alleine ist, wenn sich niemand in unmittelbarer Nähe befindet?“ Er konnte es eigentlich nicht wissen, sonst würde er verstehen, warum Marlesia eine längere Isolation nicht überstehen würde.

„Sie meinen, wenn Marlesia längere Zeit ohne Kontakt zu anderen Deltanern ist, würde Sie an Einsamkeit buchstäblich zu Grunde gehen? Wenn Sie mich so fragen: Ich verspüre diese Gefühl selten, und wenn, dann läst es nach wenn ich mal meine Tochter auf den Arm nehme oder den Kindern einen Kuss gebe.

Assjima nickte stumm. Um die Kinder beneidete sie ihn wirklich. „Wenn man einen Deltaner isoliert, stirbt er. Er gibt buchstäblich einfach den Geist auf … Zwei Wochen … selbst wenn Ihr Großvater sie in den nächsten Tagen finden würde, könnte es bereits zu spät sein. Wenn sie sich auf Delta befindet, dann wären es andere Deltaner, die ihr Essen bringen, die mit ihr sprechen würden, die sie berühren würden … Aber kein Deltaner würde einen anderen Deltaner einsperren. Nicht um Alles in der Welt! Und das muss Ihr Großvater einfach wissen. Ich verstehe es nicht … wenn sie tot wäre, würde er es spüren. Andererseits würde ihr kein Deltaner so etwas antun. Vielleicht ist sie auf einem der Monde? Dort wo Außerweltliche sich ebenfalls aufhalten dürfen? Vielleicht hält sie eine mentale Verbindung mit Freunden oder Familie am Leben? Oder … sie ist nicht alleine eingesperrt. Wenn andere Deltaner bei ihr wären … andere, die ihr Schicksal teilen … Dann könnte sie überall in diesem Universum sein!“

„Das wäre gut möglich. Vielleicht spekuliert mein Großvater auf diese Möglichkeit“ sinnierte George.

„Aber er kann doch nicht einfach auf gut Glück los fliegen! Wo will er mit der Suche beginnen? Ob noch mehr Deltaner vermisst werden?“

„Das lässt sich bestimmt herausfinden“ sagte George. In diesem Moment begann das Schiff zu beben.

Assjima, die immer noch neben dem Sessel hockte, in dem der Lt. Commander saß, verlor bei der Erschütterung beinahe das Gleichgewicht und hielt sich an seinem Arm fest. „Was war dass denn?“ entfuhr es ihr überrascht.

„Das klang wie eine interne Explosion“ vermutete George. Kaum hatte das Grollen nachgelassen, richtete er sich auf. „Computer - Erklärung: Was war das?“

„Auf Deck 5 Quartier Kabine 4/15, hat sich eine Explosion ereignet“ George stand auf.

„Sheridan an Maschinenraum. Schicken Sie sofort ein Reparaturteam auf Deck 5 zum Quartier 4/15“ gab George die Anweisung durch.

Auch die Ärztin war aufgesprungen und kontaktierte das diensthabende Med-Team. „Ich bin gleich da“ schloss sie ihre Befehle und warf George einen entschuldigenden Blick zu, bevor sie im Badezimmer verschwand um die Feierabendkleidung gegen die Uniform zu tauschen.

„Ich bin dann unterwegs, Doc. Wir sehen uns auf Deck 5“ sagte George, während die Ärztin in das Badezimmer ging. „Und Danke, dass Sie mit mir gesprochen haben“ fügte er hinzu.

„Ja George … bis gleich“ klang es dumpf aus dem Nebenraum.

Kurz darauf war George unterwegs zum Turbolift. Dabei erreichte ihn der Ruf von Commander Shral. Sie informierte Sheridan über den Stand der Dinge. Als die Verbindung beendet war, verließ er den Lift auf Deck 5 und erreichte wenig später den Ort des Geschehens.

Ein gut 2 Meter großes Loch klaffte an der Stelle, an der Talana zuvor achtlos ihren alten Overall und das kleine Gerät hingelegt hatte, das sich nun als Bombe herausgestellt hatte. McNeil und einige Techniker waren schon dabei, den Schaden zu beheben. George grüßte den Captain mit einem Nicken.

George konnte nicht glauben, dass Talana mit ihrer Neugierde eine Katastrophe verhindert hatte. Sonst würde die Community nur noch eine Gaswolke im All sein. Er betrachtete sich das Loch genau, welches der Sprengsatz gerissen hatte. Dann holte er aus einem der Werkzeugkisten einen Tricorder und scannte die Stelle. Er justierte das Gerät erneut und scannte die Stelle noch mal.

„Elizabeth“ sagte George. McNeil kam auf den Chefingenieur zu.

„Sehen Sie sich das an“ sagte George. Die Falten auf der Stirn der Frau wurden tiefer. „Den Daten zufolge war es ein Mikrosprengsatz.“

„Richtig Elizabeth. Es ist einer dieser Sprengsätze die die Sternenflotte bei Sprengungen von Türen und anderen Hindernissen verwendet. Es ist nicht viel. Aber es hätte an der richtigen Stelle ausgereicht um die Community in eine Gaswolke zu verwandeln.“

„Von der Sternenflotte sagten Sie?“ fragte McNeil.

„Die Daten sind mehr als eindeutig. Diese Art Sprengstoff, vor allem in dieser Reinheit wird nur in der Sternenflotte verwendet.“ Nicht zu fassen, dass ein Zufall sie alle gerettet hat. Er war der Andorianerin zu Dank verpflichtet.

„Elizabeth. Lassen Sie das Ganze Schiff durchsuchen. Ich will ausschließen, dass es noch weitere Sprengsätze gibt. Drehen sie jede Verkleidung um, die es gibt. Und lassen Sie das hier in Ordnung bringen.“

„Verstanden, Commander“ sagte McNeil. Die Frage war: Rechnete jemand damit, dass Talana dies finden würde, und wenn ja, warum sollte man die Kleine umbringen wollen? Für weitere Untersuchungen nahm sich George eine Probe von den Rückständen der Explosion. Diese Sache mit dem Kreis der 12 schien sich so langsam zu einem Himmelfahrtskommando zu entwickeln. Dieses Mal ging es noch gut, aber wie sah es mit nächstes Mal aus?

Als er im Maschinenraum war, schickte er vorläufige Berichte an Tanrim und Bishop ab.

Brynhild und CptJones in: Das Knallbonbon

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