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...Ekstase in Moll

USS Community - Die Pause Teil V


Hoshi_Sato

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Der jubelnde Beifall für die Tanzvorführung der Celmin-Frau ebbte langsam ab.

„Das kann deine Verlobte nicht toppen“, erklärte Ayat mit verschnupfter Stimme zu H’Qar, während er sich eine Eispackung auf seine immer noch geschwollene Nase hielt. Der Celmin fläzte sich neben dem Klingonen auf der Tribüne.

"Hast Du nicht auch gesagt, dass dein Neffe das Rennen gewinnen wird? Und dass ich dich nicht besiegen könnte?" erwiderte H´Qar ungerührt.

„Du hast wohl gerade nicht richtig hingeschaut, oder? Misoh ist eine begnadete Tänzerin. Deine Promenadenmischung kann ihren Körper nicht so beherrschen wie sie. Dazu fehlt ihr die haliianische Anmut.“

Der Klingone schlug schnell und hart zu, so dass Ayat rücklings von der Tribüne fiel und unten reglos liegen blieb. Katori unterdrückte ein Lachen. H´Qar drehte sich zu ihr und meinte mit trockener Stimme. "Wer die Ehre eines Klingonen beleidigt, muss mit Schwierigkeiten rechnen."

„Er hat nur Seyanans Ehre beleidigt“, erklärte Katori grinsend. „Aber ich vermute, sie hätte ihm auch eins verpasst. Nur hätte Ayat dann wahrscheinlich mit einer Fistelstimme gesprochen.“

"Für mich ist es dasselbe ob er mich, meine parmaqqay oder meine Familie beleidigt. Es fällt alles auch auf mich zurück."

Die Haliianerin sah nach unten, von wo ein leises Stöhnen zu hören war. „Das bedeutet, wohl dass ich mich dann nicht daneben benehmen darf“, murmelte sie.

"Richtig."

„Wie?“ Überrascht sah sie H’Qar an, bis sie schließlich begriff. „Nein, nicht wegen dir“, winkte sie ab und wollte ihm gerade erklären, was sie meinte, als der Platz plötzlich dunkel wurde.

Als die Fackeln wieder aufleuchteten, stand in der Mitte der Tanzfläche eine kleine Frau. Den Blick vom Publikum abgewandt.

Auf ihrem entblößten Rücken schimmerten unzählige kleine Kristalle, in denen sich der Schein der Fackeln wieder spiegelte.

Ein bodenlanger seidig-schimmernder, goldenfarbener Rock schmiegte sich um ihre Hüften.

Als der erste Ton leise ertönte, drehte sich langsam der Kopf der Tänzerin über ihre Schulter.

Ihre Haare waren kunstvoll aufsteckt. Nur zwei, drei lange Strähnen ringelten sich um ihr Gesicht.

Milseya musste nicht lange im Publikum nach H’Qar suchen. Als sie das Gesicht des Klingonen sah, lächelte sie kurz bevor sie den Kopf wieder zurückwandte.

Während des kurzen Blickkontaktes nickte H´Qar Mili zu und lächelte ihr zu. Er wusste, dass Ayat heute auch bei seiner dritten Vorhersage falsch liegen würde.

Die Musik wurde unmerklich lauter. Und mit ihr wurden die sanften Hüftbewegungen immer deutlicher am Rücken sichtbar. Die Kristalle „schwammen“, verschwammen schließlich scheinbar zu einem ruhig dahin gleitenden Fluss. Ihr linker Arm hob sich sachte und ahmte die Wellenbewegung des Wassers nach. Dann der rechte Arm. Schließlich erfasste eine Woge den linken Arm, glitt über ihren Rücken hin zu ihrem rechten Arm. Starre. Die Woge kehrte wieder zurück über den rechten Arm.

Unvermutet drehte sich Milseya zum Publikum, das kurz aufraunte.

Ihr Oberkörper war bedeckt mit zwei simplen ebenfalls goldfarbenen Stoffbahnen, die mit dem Rock verbunden waren, sich über ihrer Brust überkreuzten und an ihrem Dekollte endeten. So bildete sich ein Dreieck, das den Bauchnabel zeigte, in dem ein Kristall aufblitzte.

Wieder sah Milseya ins Publikum und suchte ihren Verlobten. Doch als sie diesmal die Augen H’Qars gefunden hatte, da sah sie nicht wieder weg. Den Blick ausschließlich auf ihn gerichtet, begannen sich ihre Hüften kreisförmig zu bewegen, während ihr Bauch sich zunächst zögerlich, dann sanft, schließlich bestimmend, letztlich fordernd von unten nach oben rollte.

Sein Blick war wie festgestellt. Seine Augen wichen nicht einen Millimeter von ihrem Körper ab. Die sanften wellenförmigen Bewegungen hatten eine fast hypnotische Wirkung. Die knappe Kleidung und Edelsteine taten ihr übriges.

Der erste Schritt war zaghaft. Der zweite fester. Ihre Hüften beendeten jeden Schritt mit einem leichten Kick, während ihre Arme sich grazil durch die Lüfte bewegten. Die Hände drehten sich, die Finger elegant abgespreizt, um das Handgelenk.

Urplötzlich hörte die Musik auf und genauso plötzlich verharrte Milseya in ihrer Position. Sekundenlang war nicht weiter zu hören als das entfernte Rauschen vom Meer und das Flackern der Fackeln. Dann zwinkerte Milseya H’Qar zu und nickte kurz.

Sein Blick hielt immer noch Milseya gefangen und er hoffte, dass dieser Tanz bald zu Ende sein würde. In seinem Kopf machten sich eindeutige Gedanken breit. Die allerdings auch ganz schnell wieder von dem Gesicht der kleinen Valiqui, die sich ja schon heute Abend in Milis Haus einquartieren würde, verdrängt wurden. Immerhin hatte Milseya inzwischen zugestimmt.

Unvermittelt setzte die Musik wieder ein. Der schnellere Rhythmus riss den Körper der kleinen Haliianerin mit sich. Ohne die wellenförmigen Bewegungen ihres Bauches oder die wogenden Hüftbewegungen zu vernachlässigen, folgte sie dem Rhythmus der Musik. Doch ihre Schritte wurden schneller, der Takt jeder ihrer Bewegungen erhöhte sich. Stimmig zu den Tempi platzierte sie Pirouetten und kleine Sprünge. Trotz des erhöhen Tempos wirkte keiner ihrer Figuren oder Bewegungen hektischer. Jede Figur floss unmerklich in die nächste über.

Die Musik schwoll an und Milseyas Bewegungen wurden ausladender. Ihr Körper gab immer mehr der fordernden Musik nach. Jeder Schritt, jede Drehung, jedes Bauchrollen, jeder Hüftschwung wurde intensiver...

..bis mit einem bombastischen Akkord ihr Körper schließlich zu Boden sank. Die Fackeln erloschen.

Als sie wieder aufflackerten, war der Platz leer.

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Seit knapp einer Stunde befanden sich nun die Kinder mit Lwaxana auf dem Holodeck. Die Betazoide genoss das zusammen Sein mit den Kindern und den Bewohnern der Kolonie, ein zugegebenermaßen wahrhaftig bunter Haufen.

Immerhin hatte Sie es geschafft, den Jungen eine Zeit lang all seine Sorgen zu vergessen zu lassen. Dieser kleine Erfolg drohte aber gleich unterzugehen. Die Schotts des Holodecks öffneten sich wieder. Schritte näherten sich dem Schlammbad.

Es dauerte nicht lange und Lwaxana blickte in das leicht grimmige Gesicht des derzeitigen ersten Offiziers und Chefingenieurs.

„Commander, kommen Sie! Nehmen Sie auch ein Schlammbad. Es ist herrlich.“, lächelte Lwaxana. George straffte die Schultern.

„Guten Tag Lwaxana. Mit euch beiden habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.“

„Aber, aber, Commander. Bitte sein Sie ihren Kindern nicht Böse, ich habe Sie hier her eingeladen. Und wie Sie sehen können, gefällt es den Beiden hier sehr.“, dies konnte George nicht leugnen. Außerdem hatte Lwaxana die Kinder nicht ohne Grund abgefangen, kam es George in den Sinn. Lwaxana bemerkte, wie es im Kopf des Commanders zu Arbeiten begann.

„Na schön. In Zukunft sagt mir Bescheid, wenn ihr woanders hingeht, ist das klar?“

„Ja, Sir.“, antwortete Michael. Stumm dankte er Lwaxana, das Sie seinem Vater nicht gesagt hatte, was eigentlich vorgehabt hatte. Aber irgendwie, wussten alle das Es so war, das er ein Verbot seines Vaters umgehen wollte.

„Außerdem wird euer Essen kalt.“, sagte George beiläufig. Lwaxana blinzelte leicht.

„Kinder, euer Vater hat Recht. Wie wäre es mit einem Picknick?“. Fragte Lwaxana. In diesem Moment stellten die Kinder tatsächlich fest, dass sie ebenfalls Hunger hatten. George nickte nur.

„Sie sind natürlich auch eingeladen Commander. Ich denke das ist mehr als fair.“, sagte Lwaxana.

„Ich scheine Wohl keine Wahl zu haben.“, entgegnete George. Lwaxana lächelte siegesbewusst. Wenig später erschien auch Mr Homm auf dem Holodeck mit einem Reich gefüllten Korb, der mehr aus ausreichte, um das halbe Schiff zu verköstigen.

2 Tage später, erreichte die Community nun BetaZed. Im Orbit des Planeten herrschte ein Reges kommen und gehen. George saß im Sessel des Captains. Langsam erhob er sich.

„Steuermann, unter Warp gehen und in den Standardorbit schwenken.“

„Aye, Commander.“, erwiderte Rupert, der wieder mal am Steuer saß. George dachte an die Tipps, die ihm Lwaxana gegeben hatte. Orte auf BetaZed, die wie geschaffen für besondere Gelegenheiten waren. Er hatte auch vor diese mit Jenax aufzusuchen. Fast schon unbemerkt hatte sich diese Beziehung immer mehr gefestigt.

Dann erblickten seine Augen zwei bestimmte Schiffe. Die Excelsior und die Kopernikus befanden sich ebenfalls im Orbit um BetaZed. Also stand mal wieder ein großes Familientreffen an.

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Als die Community in den Orbit um Betazed einschwenkte, war der Councelor des Schiffes bereits auf dem Weg zum Transporterraum - mit einem Plüschselath unter dem Arm, was ihm einiges Grinsen der ihm entgegenkommenden Crewmen einbrachte.

Doch all das störte Solak nicht. Er wusste, dass es unlogisch und nicht möglich war, doch je näher sie dem Planeten gekommen waren, umso mehr glaubte er die mentale Präsenz seines Sohnes spüren zu können. Maximal konnte die Verbindung zu Niklan auf diese Entfernung ein Punkt am Rande der Wahrnehmungsschwelle sein. Dennoch genoss er dieses Gefühl. Und nahm es als Zeichen dessen, was es war: Die Vorfreude drauf, sein Kind wieder zu sehen.

Über sich selbst schmunzelnd betrat er die Transporterplattform nachdem er das Okay dazu vom zuständigen Techniker erhalten hatte. Vor einiger Zeit hätte er den Jungen noch am liebsten in die nächste Sonne geschossen. Und nun stand er hier, aufgeregt wie ein kleines Kind, und gab sich Vorstellungen hin, wie sehr die Zeit Niklan verändert haben mochte und wie sehr der Junge wohl gewachsen war - obwohl sie noch gestern abend über Subraum gesprochen hatten.

Mit dem bekannten Kribbeln rematerialisierte der Romulovulkanier vor dem Haus von Niklans Großeltern. Und ab diesem Zeitpunkt war es eindeutig keine Sinnestäuschung oder Wunschvorstellung mehr: Die Präsenz seines Sohnes war deutlich spürbar. Gesund, stark, voller Leben. Solak schloss die Augen und ließ sich einige Sekunden in diesem Gefühl treiben. Er antwortete auf den mentalen Begrüssungssturm des Jungen und schon wurde die Tür des Hauses von einem schwarzäugigen Wirbelwind aufgestossen, der ihm mit einem lauten VATI-Schrei in die Arme fiel.

Niklan wusste gar nicht genau, über wen er sich mehr freuen sollte: Seinen Vater oder Mortimer. Er entschied sich schließlich dafür, sein Stofftier fest mit dem linken Arm an sich zu drücken und Solak an der rechten Hand hinter sich ins Gebäude zu ziehen. Auf dem Weg berichtete er ohne Punkt und Komma all seine Abenteuer der letzten Monate. Von den Ausflügen in den nahen Wald, den Tagen am Strand, dem Bergsteigen mit seinem Großvater, den anderen Kindern im Ort, den Feuern im Hof... An dieser Stelle verstummte er kurz. Doch da sein Vater nicht reagierte, sprach er einfach weiter. Von den kleinen Echsen, die zwischen Steinen in der Mauer wohnten. Von den Blumen, die sich zusammenzogen sobald man sie berührte. Vom Zoo in Betazed Prime. Von den Büchern, die er gelesen hatte.

Solak schwirrte innerhalb von Sekunden der Kopf. Nicht nur von dem Schwall der Worte - der Kleine übertrug außerdem einen Schwall von Bildern aus seinem Kopf. Sofort war dem Älteren klar, was das bedeutete: Sein Sohn hatte während seines Aufenthaltes auf Betazed keinerlei Gedanken an seine vulkanischen Kontrollübungen verschwendet. Und seine Fähigkeiten waren trotz seines Alters in dieser kurzen Zeit gewachsen. Etwas, was seinen Vater zutiefst beunruhigte.

Von seinem Sohn mehr gezogen als geführt betrat Solak schließlich das Wohnzimmer dessen Großeltern. Kurze Begrüssungsfloskeln wurden ausgetauscht, ein wenig Smalltalk gehalten. Dann verschwand Niklan, um mit seiner Großmutter zusammen den Kuchen aus der Küche zu holen. Er genoss es sichtlich, den Gastgeber spielen zu dürfen.

Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten, wandte sich sein Großvater an Solak. "Komm kurz mit raus in den Garten, ich möchte mit dir sprechen. "

Der alte Mann zündete sich draußen eine Pfeife an und musterte sein Gegenüber. Ohne Umschweife sagte er: "Du wirst den Jungen testen lassen müssen."

Der Romulovulkanier wusste, was gemeint war. Auf Betazed wurden Kinder bei Eintritt in die Pubertät - normalerweise das Alter, in dem sich ihre Begabungen manifestierten - auf ihre Psi-Fähigkeiten getestet und anschließend entsprechend geschult. Ähnlich wurde auch auf Vulkan gegen Ende der Grundschulzeit verfahren. Doch da Niklan durch seine hybride Natur ein Sonderfall war... Sta'el und er hatten sich darum im ersten Schritt für die normale vulkanische Emotionskontrolle entschieden. Sie wollten ihren Sohn nicht überfordern, denn das mentale Psi-Training war hart und schwierig. "Irgendwann, ja. Jetzt ist es noch zu früh. Er ist zu jung."

"Nein. Ich meine, natürlich ist er zu jung. Aber er entwickelt sich einfach zu schnell für sein Alter. Bisher zum Glück vor allem als Sender - nicht auszudenken, wenn er diesem Alter schon ein voller Empfänger wäre. Doch selbst als Sender muss er seine Fähigkeiten kontrollieren lernen. Ich muss dir nicht erzählen, was sonst passieren kann."

Das musste er Solak wirklich nicht erklären. Wilde Telepathen waren nur in den seltensten Fällen lebensfähig. Die meisten litten unter massiven psychischen Störungen und waren antisozial, nicht wenige verwendeten ihre Talente als Waffe. Dennoch war da etwas in der Stimme von Niklans Großvater, das Solak aufhorchen ließ. "Was ist passiert?"

Statt zu antworten nesselte der Gefragte an seiner Pfeife herum. Schließlich überwandt er sich. "Du erinnerst dich, dass Niklan seine Leidenschaft für Feuer entdeckt hat? Eigentlich nichts ungewöhnliches für ein Kind seines Alters. Doch wir haben alles versteckt, mit dem sich Feuer machen ließen. Es gab nichts mehr im Haus. Nichts. Trotzdem... Letzte Woche hätte er beinahe sein Zimmer in Brand gesetzt. Danach haben wir überlegt, dass er vielleicht Pyrokinetiker sein könnte..."

"Bitte?! Du weißt, wie selten echte Pyrokinetiker sind. In meiner Familie gab es seit der Reformation keinen mehr, wir sind hauptsächlich Heiler."

"In unserer Familie gab es ein paar - in direkter Linie ist das mindestens 7 Generationen her, aber er könnte die Gene in sich tragen..."

Von drinnen rief Niklan nach ihnen beiden. Immerhin hatte er bei dem Kuchen selber die Glasur aufgetragen und er wollte nun dafür auch angemessen bewundert werden. Die beiden Männer im Garten grinsten. Es mochte keinerlei Bindung zwischen ihnen geben, sie mochten sich bis heute skeptisch gegenüber stehen - doch dieses Kind hatte sich einen festen Platz in ihren Herzen erobert und das machte sie zu Verbündeten. Solak nickte. "Gut, ich werde darüber nachdenken. Danke, dass du es mir gesagt hast."

Die nächsten Stunden waren angefüllt von Geplapper des Jungen, dessen Wangen sich vor lauter Aufregung leuchtend grün verfärbten. Gegen Abend machten Vater und Sohn sich schließlich auf den Weg in einen kleinen Küstenort auf der Nordhalbkugel Betazeds. Solak hatte sich ein freies Wochenende abgetrotzt, das er nur mit Niklan verbringen wollte. Nur sie beide... Er hatte sich seit Tagen darauf gefreut. Doch die Wiedersehensfreude hatte einen schalen Beigeschmack bekommen. Was, wenn es tatsächlich wahr wäre? Natürlich musste es nicht so sein. Kinder hatten ein sagenhaftes Talent dafür, verbotene Dinge aufzutreiben und ihre Quellen geheim zu halten. Und wenn Niklan nur im mindesten etwas von seinem Vater geerbt hatte, dann sicherlich den Hang zu verbotenen Aktionen. Trotzdem...

Es war spät, als Solak seinen vollkommen aufgedrehten und übermüdeten Sohn ins Bett brachte. Kaum hatte der Kopf des Jungen das Kissen berührt, da war er auch schon eingeschlafen, Mortimer fest an sich gekuschelt.

Sein Vater strich ihm lächelnd eine Haarsträhne aus der Stirn. Wenn er an die erste Begegnung mit dem kleinen Rotzlöffel dachte... Niklan hatte sofort Sta'el als Bezugsperson erwählt. Und stand diesem auch bis heute näher als seinem leiblichen Vater. Und dennoch war da etwas zwischen ihnen, das von Tag zu Tag stärker wurde. Es war Solak bewusst geworden, als Niklan auf Vulkan weggelaufen war. Und seit Romulus bestimmte die Sorge um dieses Kind sein Denken und Handeln. Als der Kleine dann krank geworden war... Ein Leben ohne Niklan, es war heute unvorstellbar. Er war das beste, das ihm passiert war.

Vorsichtig hauchte er dem schlafenden Kind einen Kuss auf die Wange, dann verließ Solak leise das Schlafzimmer. Er musste mit Sta'el sprechen, gleichgültig wie spät es gerade auf Vulkan war.

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Die Parkuhr zeigte 14:00 Uhr an und ein Mann namens Lucas Bishop saß wieder auf der Bank vor dem Center für Psychologie. Er schaute gespannt auf einen der Balkone und wartete auf seine Ex-Freundin, auch wenn er diesen Zustand nicht mochte. Aber nach weiteren fünf Minuten, war Nanni immer noch nicht aufgetaucht. Langsam wurde er ungeduldig und sehr nervös.

„Warum tust du das?“, fragte plötzlich eine bekannte weibliche Stimme hinter ihm. „Was erhoffst du dir davon?“

Es tat gut diese Stimme zu hören. "Ich möchte in deiner Nähe sein und dir zeigen, dass ich dich liebe und nicht aufgeben werde!" entgegnete Lucas erleichtert und drehte sich um.

„Nein! Dreh dich wieder um“, befahl Nanni ihm.

Lucas drehte sich wieder um und schaute betrübt auf den Boden. "Was ist denn? Darf ich dich nicht mehr ansehen?" fragte er vorsichtig.

Sie ging nicht weiter darauf ein. „Denkst du wirklich, nur weil du dich jetzt auf einmal um mich bemühst, wird sich alles ändern? Glaubst du, wenn du nur hartnäckig genug am Ball bleibst, komme ich zurück?“

"Darf ich es wenigstens versuchen?" kam die ehrliche Antwort von dem Australier. Er schaute weiterhin nach vorne.

„Du hast meine Fragen nicht beantwortet.“

"Ich möchte dich schon zurück und deswegen bin ich hartnäckig. Aber es soll dir zeigen, dass es mir so ernst ist, wie es noch nie war."

„Warum jetzt auf einmal? Warum konntest du das nicht früher?“, wollte Nanni wissen.

"Ich weiß es nicht. Aber es war nicht in Ordnung so mit dir so umzugehen. Aber ich werde mich für dich ändern." antwortete Lucas mit fester Stimme, denn er meinte es sehr ernst.

„Du solltest öfters mal zum Councelor.“

Sie ging um die Bank herum und setzte sich eine Armlänge von Lucas darauf. Sie sah nach vorne. „Und wie stellst du dir vor, dass es weitergeht?“

"Dass ich öfters zum Councelor gehe und ich in meinem Tageslauf mehr Zeit für dich einplane. Dann will ich mehr auf deine Belange eingehen und wir sollten öfters reden und ich sollte zuhören." versprach Lucas und er schaute vorsichtig zu Nanni.

„Und du glaubst, dass du das schaffst?“ Sie schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Lucas. Aber ich glaube das nicht. Du wirst dich bemühen, ja. Aber früher oder später wird es wieder so werden, wie es war. Und das will ich nicht. Ich kann das nicht mehr.“

"Dann stell mir doch Bedingungen. Nanni ich liebe dich von ganzem Herzen! Empfindest du denn gar nichts mehr für mich?" fragte Lucas verzweifelt und er musste den Kloß ihm Hals runterschlucken.

„Oh doch!“, erwiderte sie. „Ich bin wütend auf dich, enttäuscht von dir, traurig wegen dir. Und meist will ich dich mit einem Quantentorpedo dort hin schicken, wo der Pfeffer wächst.“ Sie musste leise auflachen. „Vielleicht mache ich das sogar noch.“ Sie drehte sich zu ihm hin ohne ihm näher zu kommen. „Ich will dir keine Bedingungen stellen, Lucas. Himmel Herrgott, du bist ein erwachsener Mann. Du solltest wissen, wie man sich in einer Beziehung verhält. Du hattest immerhin genug vor mir. Warst du in allen so rücksichtslos? So gedankenlos?“

"Diesen Frauen war es egal, sie wollten nur Sex mit mir. Die Einzige bei der es nicht so war, war Salura und die hat mich wegen ihrer Karriere verlassen. Du bist die aber die Einzige bei der ich mich anstrengen muss und das habe ich zu spät erkannt. Jedenfalls hab ich gemerkt, dass ich ein Beziehungsproblem habe." berichtete Lucas und drehte sich zu ihr hin.

„Ein gewaltiges sogar“, erklärte Nanni bitter. „Und ich bin die, die darunter leidet.“ Sie sah wieder zur Seite und betrachtete die Gärten. „Und ich will das nicht mehr, Lucas. Bevor ich dich kennen gelernt habe, da habe ich ein beinahe glückliches Leben geführt. Als wir dann zusammen waren, dachte ich, ich wäre vollkommen glücklich. Ich habe dich wirklich geliebt. Ich liebe dich immer noch. Nur deswegen kannst du mir so wehtun. Aber jetzt ist es genug. Bis hierhin und nicht weiter.“

"Ich will dir nicht mehr weh tun und ich werde es auch nicht. Was kann ich denn tun? Soll ich aufstehen und gehen? Soll ich mich auf ein anderes Schiff versetzen lassen?"

„Würdest du das denn tun?“ Interessiert sah sie ihn an.

"Ja, wenn du dann glücklich bist?" fragte Lucas und stand auf. Er schaute abwartend zu seiner Ex-Freundin. Er zerbrach innerlich, aber um ihn ging es hier nicht.

„Setz dich wieder hin. Wir sind nicht fertig!“ Nanni wartete bis Lucas sich wieder hingesetzt hatte. „Du wirst dich nicht versetzen lassen. Du wirst solange ich noch hier bin, auch jeden Tag hier herkommen. Wir werden reden.“ Wieder sah sie auf den Garten. „Ich werde sehen, ob es dir Ernst ist. Aber - solltest du mich nur ein einziges Mal anlügen, sollte ich feststellen, dass du es an Respekt mir gegenüber mangeln lässt, dass du dich mir nicht öffnest und du mir kein Vertrauen schenkst, solltest du mir näher kommen als wie jetzt, dann war es das.“ Ihr Blick wurde hart. "Endgültig."

"Ja, Nanni ich werde jeden Tag hier sein und ich werde nicht lügen. Du bist so gut zu mir, ich werde dich nicht enttäuschen. Darf ich dir wenigstens danken mit einem Handschlag?"

„Nein!“ Sie stand auf. „Morgen 14 Uhr. Im Cafe des Sanatoriums.“ Nanni drehte sich um und ging einfach.

Lucas schaute verwirrt Nanni hinterher und er wusste nicht ob er sich freuen sollte. Aber wie sollte er ins Sanatorium kommen? Der große Typ am Eingang würde ihn wieder rauswerfen.

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Am Morgen nach ihrem Geburtstag wollte Talana die Pheromonblocker versuchsweise absetzen, doch sie erlitt beinahe einen anaphylaktischen Schock vor dem nur der zuständige Heiler des Klosters sie bewahren konnte.

"Das ist eigenartig, aber wie es aussieht sollten wir die Dosis lieber nach und nach verringern bis du dich an unsere Pheromone gewöhnt hast", meinte besagter Heiler, welcher zwar nicht ganz über Assjimas Wissen und Fähigkeiten verfügte aber dennoch recht gut im Bilde war.

"Aber... aber der Doc, ich meine Assjima hat gesagt ich würde die deltanischen Pheromone vertragen nachdem ich bereits mit einigen von euch Sex hatte, zumindest habe ich sie so verstanden!"

"Warum dein Körper so extrem reagiert hat kann ich leider auch nicht sagen, vielleicht lag es einfach an der Menge der Pheromone die auf dich eingeströmt sind, es waren wohl zu viele von uns in deiner Nähe."

"Aber wenn ich noch länger so allergisch reagiere kann ich mich doch nicht... Ich meine wenn ich mit Telisch nicht nur reinen Sex sondern eine richtige Beziehung haben wollte müsste ich noch vor dem Ende meines Aufenthalts hier von den Blockern loskommen!"

"Nun, zumindest heute wirst du ohne sie auskommen oder verspürst du irgendwelche unangenehmen Symptome?"

"Nein, bis auf ein paar Kopfschmerzen."

"Wie wäre es dann damit: Diese Nacht verbringst du in einem abgesonderten Zimmer, nur zusammen mit Ilischa. Nach dem Aufstehen werden dann nach und nach weitere Deltaner zu euch stoßen und falls du dennoch mehr als nur leichte Kopfschmerzen verspüren solltest kann ich dir immer noch eine abgeschwächte Dosis der blockierenden Substanzen verabreichen."

Tatsächlich ging es Talana nach der darauffolgenden Nacht deutlich besser als noch am letzten Morgen vor der Behandlung, doch es durften wie sich herausstellte nicht mehr als drei Deltaner auf einmal in ihrer unmittelbaren Nähe aufhalten, was eine gewisse und nur schwer umzusetzende Isolation zur Folge hatte. Außerdem konnte sie aufgrund der wieder stärker gewordenen Kopfschmerzen die folgenden vier Tage nicht mit dem Re’slad-Training fortfahren - das Entscheidende jedoch war dass sie während dieser Zeit nicht einmal abgeschwächte Blocker brauchte und nach dem vierten Tag fühlte sie sich fast wieder wie neugeboren.

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Seit einer Stunde, Stand nun Mr Homm am Kleiderschrank und half seiner Chefin dabei, das richtige Outfit für die Rückkehr nach Hause zu finden. Im Moment hielt er ein Blaues und ein dunkel grünes Kleid hoch. Lwaxana verzog leicht das Gesicht.

„Nein Mr Homm. In dem einen sehe ich krank, in dem anderen Fett aus.“, kommentierte Lwaxana die Kleidungsstücke. Der stumme hünenhafte Diener nickte und legte die beiden Sachen in den Koffer. Grübelnd sah Lwaxana wieder in den Spiegel, der im Ankleidezimmer des VIP-Quartiers stand.

„Ich brauche was Leichtes. Was Fröhliches.“, in dieser Sekunde hatte aber Homm was Schwarzes und was Graues in der Hand.

„Wir kommen nach Hause Mr Homm und gehen nicht auf eine Beerdigung.“, entgegnete Lwaxana entrüstet. „Was ist nur mit ihnen los Mr Homm? Würde ich auf eine Beerdigung gehen, würden Sie mir das regenbogenfarbene Kleid herausholen?“, Mr Homm sah auf, dachte nach und verbeugte sich leicht.

„Manchmal hat man es wirklich nicht leicht.“, murmelte Lwaxana. Doch ihr Gedankengang wurde vom Türsummer unterbrochen.

„Es ist offen!“, forderte die Botschafterin auf. Die Schotten glitten auseinander und gaben den Blick auf zwei kleine Gestalten frei. Es waren Michael und Amanda, die Lwaxana einen Besuch abstatten wollten.

„Hallo Kinder. Schön das ihr mich besucht. Vielleicht könnt ihr mir Helfen.“, begrüßte Lwaxana ihre kleinen Gäste.

„Wobei denn Lwaxana?“, fragte Amanda.

„Ich bin dabei ein Kleid auszusuchen, das ich beim Verlassen des Schiffes Tragen werde.“

„Du gehst schon?“, fragte Amanda leicht traurig.

„Leider mein Kleines. Aber es muss kein Abschied für immer sein. Immer wenn das Schiff hier in den Orbit einschwenkt, könnt ihr mich Besuchen.“, sagte Lwaxana. Sie hatte sich dazu hingekniet. „Ich würde gerne bei euch noch eine Weile bleiben, aber leider habe auch ich meine Verpflichtungen. Ich muss Morgen auf der Excelsior an einem Bankett für einen Vertragsabschluss über den Beitritt einer neuen Mitgliedswelt teilnehmen. Und dort werde ich BetaZed repräsentieren.“

„Solche Sachen machst du?“

„Ja Amanda. Und es ist manchmal sehr langweilig, aber eine gute Sache. „

„Können wir mitkommen?“, fragte Michael.

„Leider nein Michael. Ich hätte euch zu gerne dabei, aber es wird wohl leider nicht gehen.“

„Unser Großvater ist der Admiral auf der Excelsior. Wahrscheinlich werden wir den Rest der Ferien bei ihm verbringen.“

„Nun dann dürfte sich Morgen was machen lassen.“, versicherte Lwaxana.Sie holte aus ihrer Tasche einen isolinearen Chip hervor.“ Hier ist meine Adresse, wenn ihr mir Subraumbotschaften schicken wollt. So bleiben wir immer in Kontakt.“

„Wir werden Schreiben, versprochen.“, sagte Michael. Er und Amanda vermissten Lwaxana jetzt schon. Die Betazoide spürte dies und nahm beide in den Arm.

„Da bin ich mir ganz sicher.“, Lwaxana drückte beide nochmals an sich, bevor Sie sich erhob.

„Wie wäre es, wenn ihr beiden mir beim Aussuchen des Kleides Helfen würdet?“

„Machen wir gerne.“

„Ausgezeichnet.“, Lwaxana wandte sich wieder an Mr Homm. „Mr Homm sollen die anderen Denken ich wäre depressiv?“, entfuhr es Lwaxana, als Sie wieder ein dunkles Kleid sah. Michael und Amanda kicherten leise.

Um Punkt 11 Uhr Bordzeit, traf Lwaxana und Mr Homm im Transporterraum 1 ein. Captain Tanrim und George waren schon seit Minuten bereits im Transporterraum anwesend. An den Transporterkontrollen stand Suval bereit.

Lwaxana betrat mit Homm die Plattform. Zupfte ihren Rock zurecht und blickte auf die Beiden Offiziere.

„Ich danke ihnen für diese schöne Reise Captain. Und auch ihnen Commander. Sie haben wirklich reizende Kinder.“

„Vielen dank Lwaxana.“, erwiderte George.

„Botschafterin. Ich wünsche ihnen alles Gute.“

„Danke Captain. Ich habe es wirklich hier genossen. Aber nun muss ich aufbrechen.“, George bemerkte aus den Augenwinkeln ein erleichtertes Aufblitzen in der Mimik des Captains.

„Bitte Richten sie noch Solak aus, das ich ihm meine Erreichbarkeit und meine Adresse auf BetaZed hinterlassen habe.“

„Wir werden dem Councelor die Informationen zukommen lassen, Botschafterin.“

„Ausgezeichnet. Junger Mann? Bitte Energetisieren Sie diesen Transporter!“, Suval tat wie geheißen und aktivierte den Transfer. Das Surren wurde immer lauter, bis die Beiden Besucher in blauen Lichtsäulen verschwanden. Genau in diesem Moment hatte der Captain tatsächlich eine Seufzer losgelassen.

„Das wäre geschafft.“, sagte Tanrim. George konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Was soll ich sagen, Sir? Sie hat meine Kinder schneller um den Finger gewickelt, als man schauen kann.“

„Sie ist eine Persönlichkeit, die man nicht so schnell ein zweites Mal treffen wird.“

„Ohne Zweifel Captain.“, stimmte George erheitert zu. Tanrim drehte sich zu seinem Chefingenieur um.

„Nehmen Sie sich ein paar Tage frei Commander. Sie haben es sich mehr als verdient.“

„Ja, Sir. Danke, Sir.“

„Nicht zu Danken Commander.“, sagte Tanrim. Mit großen Schritten verschwand auch Tanrim im nächsten Turbolift.

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Er hatte dieses Küstendorf ausgewählt, weil er damals mit Lean - Niklans Mutter - hier gewesen war. In ihren ersten Wochen, als noch alles leicht und einfach war und niemand an irgendjemanden Forderungen gestellt hatte. Solak hatte gedacht, dass es eine gute Idee sei, diesen Ort nun ihrem Sohn zu zeigen. Es war wirklich ein reizendes kleines Dorf. Die Küste war rau und schön, beinahe wie in Cornwall auf der Erde. Man konnte stundenlang spazieren gehen, es gab alte Ruinen, kleine Felswände zum Drin-herum-Klettern. Alles Dinge, die einem Kind Spaß machten.

Einen Aspekt beim Urlaub am Meer hatte Solak allerdings vergessen...

In den letzten Jahren war eine clevere Geschäftsfrau auf die Idee gekommen, einen Teil des Strandes zu 'befrieden', punktuelle Klimakontrollen einzurichten und dort ein Strandbad zu eröffnen. Niklan wurde von diesem Strandbad angezogen wie die Motte vom Licht.

Einen Tag lang hatte Solak standhalten können. Doch am zweiten Tag waren ihm alle Ausreden ausgegangen. Er wollte die Zeit mit seinem Sohn genießen. Und sein Sohn wollte nun mal schwimmen gehen. Dass sein Vater die Idee, sich mit dem gesamten Körper in Wasser zu begeben und sich darin fortzubewegen, nicht nur als unlogisch, sondern zudem als zutiefst abstoßend, angsterregend und widerwärtig ansah, wäre dem Kleinen im Traum nicht eingefallen. In seinen Augen war Schwimmen einfach nur toll.

Und so kam es, dass Solak latent hysterisch am Strand stand und Niklan mit Argusaugen beobachtete. Jedes Mal, wann der Junge auch nur eine Milisekunde zwischen den Wellen aus seinem Blick verschwand, strömte unkontrollierbare Panik durch ihn. Sah der Bademeister überhaupt hin? Was, wenn die Rettungsschwimmer alle zeitgleich Pause machten?! Würden die rudimentären Schwimmkünste, die zu erlernen ihn Orlando (jemanden, den es noch zu ermorden galt, hatte er dem Kind doch erst überhaupt das Schwimmen beigebracht) gezwungen hatte, ausreichen, um Niklan aus der tosenden See zu retten?! Mit jeder Minute wurde Solaks Angst schlimmer, bis er schließlich mit dem Handtuch in der Hand am Wasser hin und her lief und seinen Sohn zu sich rief.

Die strahlenden Augen des Jungen sprachen Bände, als er tropfend vor seinem Vater stand und sich abrubbeln ließ. "Das Wasser ist toll! Es sind sogar Fische drin! Echte Fische! Ganz anders als auf dem Holodeck! Los, du musst mit rein kommen!"

"N... nein, geh du lieber mal allein. Ich bleib am Strand und pass auf unsere Sachen auf."

Niklan sah seinen Vater misstrauisch an. "Wieso das denn? Wir haben doch bis auf die Badetücher alles eingeschlossen."

Fvadt! Er hatte einen Augenblick lang vergessen, dass sein Sohn nicht auf den Kopf gefallen war. "Ja, schon, aber weißt du..."

Der Blick des Jungen wurde immer forschender. Er unternahm einen Versuch, die Gedanken seines Vaters zu lesen, wurde jedoch abgeblockt. Ein Verdacht keimte in ihm auf und machte ihn traurig. "Ist es... Du willst nicht mit mir schwimmen, oder? Willst du lieber zurück auf die Community?"

Solak war geschockt. Er strich Niklan über die Wange. "Nein, nein! Ich will hier sein, mit dir. Ich habe mich sehr darauf gefreut, dich wiederzusehen und Urlaub mit dir zu machen. Es ist nur... Ich kann nicht schwimmen."

Eine Welt brach für den Kleinen zusammen. Mit einer Mischung aus Verachtung, Empörung und schierer Fassungslosigkeit starrte er sein Gegenüber an. "Du kannst nicht SCHWIMMEN?! Aber das ist doch total einfach! Selbst Yasmin kann schwimmen! Und die ist noch fast ein Baby!"

Noch nie in seinem gesamten Leben hatte Solak sich so geschämt. Noch nie. Er ging alle peinlichen Situationen (und davon gab es mehr als genug durch). Nein, nie. Auch nicht in Verbindung mit Niklan. Weder, als er seinen Sohn nach Romulus zum Lügen und Schweigen gebracht hatte. Noch, als der Kleine ihn und Sta'el beim Sex überrascht hatte. Noch nie. Sein Gesicht brannte heiß und grün vor Scham. "Also, auf Vulkan gibt es eben kein Wasser. Kaum jemand lernt da schwimmen." Er spielte seinen Trumpf aus. "Auch Papa kann nicht schwimmen!"

"Echt nicht? Aber Papa geht immer mit mir ins Wasser und wirft mir dann Bälle zu. Oder spritzt mich nass." So langsam wurde das Kind trotzig.

Es gab Tage, da hasste Solak es, mit einem Vulkanier verheiratet zu sein, den nichts und niemand umwerfen konnte. Nicht mal Wasser! Sein Antwort war nur noch ein Flüstern, er sah auf den Boden. "Aber ich habe Angst vor Wasser...."

Eine kleine Kinderhand griff nach seiner Hand. "Das ist okay, Vati. Ich hab doch auch Angst im Dunkeln. Weißt du was? Ich hab heute auch gar keine Lust mehr zum Schwimmen. Komm, wir gehen jetzt was essen. Und dann in die Ruinen, Geister suchen. Ja?"

Und es gab die Tage, an denen er sich fragte, wer eigentlich der Vater und wer der Sohn war. Als Solak sich von Niklan Richtung Ausgang zerren ließ, fragte er sich, wie ein kleines Kind schon so erwachsen sein konnte. Lag es daran, dass er schon so viel gesehen hatte? Seine Mutter tot, all die Gefahren auf der Community, auf Romulus oder Vulkan, die Krankheit vor einigen Monaten... Vielleicht mutete er dem Jungen zuviel zu. Vielleicht sollte er seinen Dienst bei der Flotte quittieren und eine kleine Praxis auf Vulkan eröffnen. Stabilität für Niklan, Sta'el konnte einfach zur Arbeit pendeln, er könnte wie seine Mutter Malen lernen... Im Gedanken richtete er bereits ihr neues, behagliches Leben ein, so dass er nur mit halbem Ohr mitbekam, wie sein Sohn Gegenpläne entwarf und laut darüber nachdachte, dass er seinem Vater nach der Rückkehr auf's Schiff unbedingt das Schwimmen beibringen müsse...

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Operation „Swordfish“ – Part II

Noch bevor sich die Community nach Betazed aufgemacht hatte, waren Jeremiah, Hanni und Benjamin von Sternenbasis 621 aus mit dem Runabout auf den Weg zur Erde. Mittlerweile hatte das Shuttle das Sol-System erreicht und hatte den Asteroidengürtel passiert. Jerry der allein im Cockpit saß und mehr oder weniger nur den Autopiloten überwachte, dachte an ein Gespräch, dass er kurz vor seinen Start geführt hatte.

Mittlerweile war das Shuttle jedoch beladen und Jeremiah führte zusammen mit William Kepler im Cockpit den abschließenden Systemcheck durch. Plötzlich fragte der Techniker: "Sag mal, Jerry, warum nimmst du dieses Mal das Runabout und nicht wie früher den Flyer." Der Angesprochene sah kurz von seiner Konsole auf und bemerkte: "Als Hanni und ich das letzte Mal im Urlaub waren, waren wir zwar auch schon zu dritt, aber das wussten wir damals noch nicht, Will." Der junge Vater seufzte kurz, als er an vergangene Zeiten dachte: "Früher war ich einfach ein junger Mann, der zusammen mit seiner Freundin ein wenig Spaß erleben wollte.", erklärte er etwas verträumt. "Und es macht zugegebenermaßen mehr Spaß, den Flyer zu fliegen."

Jerry machte eine längere Pause und fügte mit seiner normalen Tonlage hinzu: "Aber jetzt bin ich Familienvater, trage eine große Verantwortung. Außerdem ist da die Platzfrage. Hanni hat fast die komplette Babyausstattung eingepackt, inklusive eines Reisekinderbettes. Das Runabout ist das einzige Shuttle wo alles ordentlich reingeht. Wenn Benjamin älter ist, kann es sicherlich vorkommen, dass wir wieder mit dem Flyer durch die Gegend fliegen. Außer natürlich, Hanni und ich haben bis dahin noch weitere Kinder, die ein Reisekinderbett brauchen."

William feixte kurz über die Erklärung und bemerkte: "Du und Hanni wollt also noch mehr Kinder?" "Wir haben noch nicht darüber gesprochen.", musste Jeremiah zugeben. "Aber wenn es nach mir gänge, hätte ich gerne noch ein bis zwei Kinder mehr." "Nur gehören dummerweise immer zwei dazu.", erinnerte der Techniker.

Kurz darauf betrat Hanni, mit Benjamin auf den Arm, über die Steuerbordeinstiegsluke das Cockpit. "Und Jungs, wie schaut es aus." William drehte sich kurz, salutierte dann übertrieben und meldete dann: "Admiral, ihr Shuttle ist startbereit, Sir." Dann deutete er auf den Strampelanzug, den der kleine Benjamin trug und fragte: "Woher habt ihr denn das her?" "Das ist ein Geschenk von Ensign van Richthofen und Patricia Mandrick.", erklärte Hanni kichernd. "Die beiden sind zusammen.", wunderte sich Kepler.

"Das pfeifen ja schon die Gelpacks aus ihren Leitungen.", witzelte Jerry.

"Also ich habe nicht mitgekriegt. Es war schon schwer über die Gerüchteküche zu erfahren, dass du und Hanni Nachwuchs erwartet.", verteidige sich der Techniker. "Das kann schon passieren, wenn ihr euch nur auf das Liebeslebens euer Chefs stürzt.", neckte Hanni.

William grinste unschuldig und bemerkte: "Weil wir gerade von Commander Sheridan sprechen. Er soll ja jetzt mit Jenax Queel zusammen sein. Ob das was Ernstes ist?" "Neugierig bist du wohl nicht.", erwiderte Jeremiah. "Aber so wie ich das beurteilen kann, ist es das. Jenax hat ihn ihren Eltern vorgestellt." "Wobei die nicht gerade begeistert von ihren potenziellen Schwiegersohn waren, zumindest Jenax Vater nicht.", fügte Hanni hinzu.

"Das ist bestimmt der Altersunterschied. Oder dass Commander Sheridan bereits Kinder hat.", vermutete William.

"Das glaube ich nicht. Zumindest hat keiner etwas erwähnt.", widersprach Hanni. "Es liegt eher daran, dass unser Chefingenieur eben ein Sternenflottenoffizier ist. Kenarra, der Vater hat dahingehend einige Fragen gestellt.", bemerkte Jerry. "Er nimmt es Starfleet anscheinend übel, dass wir Betazed während des Dominionkrieges nicht halten konnten. Darüber hinaus scheint er die Tatsache, dass seine Tochter Dienst bei der Sternenflotte verrichtet als Bruch mit der betazoidischen Kultur zu sehen."

„Wenn ich mir das anhöre bleibe ich doch lieber Single.“, erklärte Will. „Warum müssen Beziehungen auch so kompliziert sein.“ „Dann wird es doch erst spannend.“, erwiderte Jerry. „Außer ist das Leben nun mal kompliziert.“

Jeremiah musste kurz grinsen. Aber auf der anderen Seite machte dem jungen Vater etwas Sorgen. Ein Klasse 3 Neutronensturm hatte ihn dazu gezwungen, einen größeren Umweg zu fliegen. Und nun lag er drei Tage hinter seinen Zeitplan, gerade was das Treffen seiner Freundin mit ihren Vater anging. Doch wie der Zufall so spielte, wollten seine Großeltern einen längeren Urlaub auf Risa verbringen. Und als Abreisetermin, war der 22. August angesetzt. Also hatte Jerry in Absprache mit seinen Vater und seien Großeltern beschlossen, sofort nach London zu fliegen. Ohne dabei zu verraten, was er eigentlich bezweckte.

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Als Katori sich laut klatschend nach H’Qar umdrehte um seine Reaktion auf Milseyas Tanz zu beobachten, war der Platz, wo der Klingonen gesessen hatte, leer.

Als das Licht auf der Tanzfläche verloschen war, hatte sich H´Qar von seinem Platz erhoben und war schnell zum Ausgang geeilt. Wo er aus dem Schatten gerade noch mitbekam in welches Zelt Milseya verschwunden war. Vorsichtig näherte er sich dem Zelt und blieb kurz davor stehen.

Schwer atmend beugte sich Milseya auf einem Stuhl sitzend nach vorne. Sie spürte wie unzählige kleine Schweißperlen über ihren Rücken flossen. Sie schloss ihre Augen und versuchte ihren Atem und ihren rasenden Herzschlag wieder zu beruhigen. Doch so einfach war das nicht. Denn vor ihrem geistigen Auge wiederholte sie jeden einzelnen Schritt, spürte jede Bewegung noch einmal nach, erlebte die Euphorie, die der Tanz verursacht hatte, erneut.

Mit einem heftigen Ruck riss er die beiden Vorhänge beiseite die dem Zelt als Tür dienten. und trat ohne ein Wort zu sagen in das Zelt und baute sich vor Milseya auf.

Erschrocken hatte sie hochgesehen, doch als sie H’Qar erkannte, entspannte sie sich wieder und keuchte leise weiter.

Der Klingone stand einfach nur da, ohne ein Wort zusagen und besah sich Milsya von oben bis unten.

„Was?“ fragte Milseya zwischen zwei Atemstößen gepresst.

Seine Antwort war nur ein Nachobenziehen der Mundwinkel. Dann ging er noch einen Schritt nach vorne und griff sich Milseya urplötzlich und trug sie auf den Armen aus dem Zelt direkt auf Milis Haus zu.

Ihr Herz war sekundenlang stehen geblieben, als der Klingone sie einfach nur gepackt hatte. Doch sobald sie in seinen Armen lag, löste sich die Starre, die auch ihren Körper ergriffen hatte, auf und sie kuschelte sich an ihn.

Gerade wollte sie ihm sagen, dass sie mit den Kristallen auf dem Rücken auf keinen Fall …, da entdeckte sie eine kleine Gestalt, die auf der Treppe vor ihrer Tür saß. Mit einem ebenso kleinen Köfferchen. Wer hätte geglaubt, dass ihre Cousine so schnell auf der Einhaltung des Versprechens pochen würde? „Lass mich runter“, bat sie H’Qar leise.

Als H`Qar die Kleine sah, wusste er sofort, dass er seine Planung für den restlichen Abend über den Haufen werfen konnte. Die Kleine sah vorwurfsvoll zu den Beiden und als Milseya wieder auf dem Boden stand, sprach sie die beiden Erwachsenen mit beleidigter Stimme an.

"Wo wart ihr denn solange?"

„Du gestattest doch, dass ich mich kurz nach meinem Tanz erhole“, erwiderte Milseya schmunzelnd. „Aber du kannst ja nicht zugesehen haben.“ Sie zeigte auf den Koffer. „Ich versteh schon, du hat H’Qar zugesehen, aber nicht mir.“ Gespielt beleidigt hob Milseya ihre Nase in die Luft. „Du hast mich eben nicht lieb.“

Keine Sekunde später hing Valiqui an ihrem Bein und streckte demonstrativ die Arme in die Höhe. „Alnoukat!“

Jene lachte laut auf und schüttelte den Kopf. „Nein, du hast H’Qar angefeuert und der soll sich dafür revanchieren und dich tragen.“ Milseya ging voraus ins Haus.

H´Qar hob die Kleine hoch und warf sie spielerisch über die Schulter. Mit der linken Hand hob er den kleinen Koffer auf und ging dann ging er in das Haus.

"Wohin mit dem Gepäck?"

„Nun, wo soll sie denn schlafen?“ fragte Milseya und lächelte den Klingonen verschmitzt an. Hatte sich dieser eigentlich vorher darüber Gedanken gemacht, wo Valiqui schlafen würde? Sie war gespannt ob H’Qar sich ihr Haus genau angesehen hatte.

"Entweder in der Badewanne oder in einem der beiden Räume im Erdgeschoss, die ein Bett haben."

Er hatte die Kleine immer noch über der Schulter hängen.

"Aber ich glaube in der Wanne fühlt sie sich am wohlsten."

"NEIN." gluckste die Vierjährige

„Schäm dich, Valiqui“, lachte Milseya. „Du bist vom Stamm des Wassers. Du solltest das Wasser lieben!“ Doch die Haliianerin ging in Richtung des kleineren Gästezimmers, das beinahe unter ihrem Schlafzimmer lag. „Aber vermutlich schläfst du hier besser!“, meinte Milseya und nahm H’Qar ihre Cousine ab. „Bist du müde?“, fragte sie die Vierjährige.

"Nein." antwortete die Kleine quietschvergnügt. "Ich will noch bei euch sein."

Milseya sah fragend zu H’Qar.

"Es ist deine Cousine."

„Du hast es ihr versprochen.“

"Was hat das damit zu tun?"

Ein kleiner Schatten flog über Milseyas Gesicht. Das hier war seine Idee gewesen, aber sie sollte alles alleine entscheiden? Sie überlegte kurz. „Gut, Valiquian. Zunächst werden wir dich bettfein machen und dann hilfst du mir gemeinsam mit H’Qar die Steine von meinem Rücken zu entfernen. Einverstanden?“

Die Kleine strahlte über das ganze Gesicht und nickte. Schnell öffnete sie ihren Koffer und holte ihren Schlafanzug heraus. „Soll ich dir helfen?“, fragte Milseya.

„Nee, das kann ich allein“, tönte Valiqui.

„Gut, wenn du fertig bist, dann kommst du nach oben.“

Ihre Cousine nickte.

Milseya deutete H’Qar an, mit ihr nach oben zu gehen.

Er folgte ihr ohne ein Wort zusagen. Vorsichtig schloss er die Tür des Schlafzimmers als beide im Raum waren.

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Dr. Senik schien sich - sofern man das von Vulkaniern überhaupt sagen konnte - zunehmend unwohler an Bord der Eisenstein zu fühlen. Zumindest hatte auch er angekündigt das Schiff zusammen mit Vinara zu verlassen.

"Sagen Sie Commander, bereitete es Ihnen... Freude diesen Klingonen zu töten?", fragte er als sie beide im Arboretum spazieren gingen.

"Eigentlich nicht, aber ich wusste dass es notwendig war um die Lebensweise der Klingonen zu würdigen", erwiderte die Andorianerin, "aus klingonischer Sicht starb er auf jeden Fall einen ehrenhaften Tod, was einem Leben in Unehre auf jeden Fall vorzuziehen ist."

Seniks Augenbraue erklomm ungeahnte Höhen. "Ich werde diese Lebensweise wohl nie nachvollziehen können. Offen gesagt bewundere ich Sie für den Spagat den Sie hier vollführen, auch wenn Sie ihn auf Dauer nur schwer unbeschadet überstehen dürften."

"Ich weiß dass man nicht endlos Kompromisse machen kann, aber ich werde versuchen so weit wie möglich zu kommen."

"Sie sollten auf jeden Fall weder Ihre Wurzeln noch Ihre Erziehung leugnen. Denn auch wenn Sie jetzt diese Uniform tragen sind Sie dennoch primär den Idealen der Föderation verpflichtet."

"Natürlich, mein einziges Anliegen ist eine größtmögliche Annäherung an die klingonische Kultur zwecks deren besseren Verständnisses."

Sie näherten sich dem Ausgang des Arboretums.

"Gedenken Sie womöglich in die diplomatische Sparte zu wechseln?", fragte der Vulkanier.

"Das weiß ich noch nicht", antwortete die Andorianerin, "wenn ich dann keine wissenschaftlichen Forschungen mehr betreiben könnte würde ich mich dort gewiss fehl am Platz fühlen."

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Selina saß auf einer der vielen Steinbänke und genoss die ersten Sonnenstrahlen mit einer heissen Tasse Kaffee. Penelope, eine ca. 2 Jahre alte schwarze Katze, setzte sich neben die erste Offizierin der Community und blinzelte in die Sonne. Sanft streichelte Selina der Katze über das pechschwarze, glänzende Fell. „Na, was meinst du? Ob das ein guter Tag wird?“ Penelope’s Blick schien zu sagen: „Woher soll ich das wissen? Sehe ich etwa aus wie Jesus?“

Die Art und Weise wie Captain Shelby den Tagungsraum betrat, erregte Selinas völlige Aufmerksamkeit. Irgendetwas war heute anders. Die blonde Frau schien innerlich angespannt zu sein. Ob etwas im privaten Bereich geschehen war? Oder war jetzt der Spass im Workshop vorbei und es wurde nun richtig Ernst?

Shelby begrüßte die Teilnehmer wie jeden Morgen. Von diesem Betazoiden war weit und breit keine Spur mehr. Auch hatte Shelby ihn nicht mehr erwähnt. Das alles erschien Selina sehr merkwürdig. Aber wahrscheinlich schämte sich der Mann so sehr für sein organisatorisches Versagen, dass er sich komplett aus dem Staub gemacht hatte.

„Die nächsten zwei Tage werden etwas ganz besonderes für Sie werden.“ Shelby sah ernst in die Runde. „Wir haben ein Szenario für Sie entwickelt, auf welches Sie zuerst schriftlich und dann in einer Holosimulation reagieren werden. Wir werden 5 Gruppen a 3 Teilnehmer bilden. Sie werden unter sich ausmachen wer den Part des Captains übernimmt, den Part des 1. Offiziers und des 2. Offiziers. Bitte beachten Sie, dass Sie mit Ihrem Teammitgliedern nicht darüber sprechen dürfen, wie Sie die Situation für sich selbst angegangen wären. Es ist wichtig, dass Sie bei der Holosimulation spontan und natürlich entscheiden. Absprachen sind keinesfalls erlaubt!“ Leises Gemurmel machte sich unter den Teilnehmern breit. Auch für Selina hörte sich das Ganze sehr interessant an. Um was für ein Szenario es sich wohl dabei handelte?

Shelby teilte an jeden ein PADD aus, auf dem das Szenario beschrieben war.

„Sie haben 1 Stunde Zeit. Beginnen Sie!“ Jeder senkte den Kopf und las sich in das Szenario ein.

Folgende Situation stellt sich für Sie dar:

Sie patroulieren mit Ihrem Schiff in der Nähe der neutralen Zone.

Sie erhalten den Notruf eines Transporters der sich in der neutralen Zone befindet. Drei romulanische Warbirds nähern sich dem Transporter.

Sie gelangen in Reichweite und stellen fest, dass der Transporter mit 22 Mann Besatzung schon angegriffen wurde und schwer beschädigt wurde.

In 20 Sekunden explodiert der Warpkern uns somit auch unweigerlich das Schiff.

Zwei der Warbirds nehmen Kurs auf Ihr Schiff.

Was werden Sie unternehmen?

Selina’s Augenbraue wölbte sich nach oben. Romulaner? Das war ja mal wieder klar!

Die erste Offizierin überlegte nicht lange weiter und schrieb nieder wie sie sich entscheiden würde ....

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"Das ist einfach nicht fair!" Wütend und frustriert schmiss Talana den Schraubenschlüssel hin.

"Wir hätten uns schon denken können dass wir nicht fertig werden", meinte Telisch, "aber wir können ja weiter machen wenn du das nächste Mal kommst... Zumindest verspreche ich dir den Gleiter nicht ohne dich in Betrieb zu nehmen!"

"Nein, das ist es nicht... Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht ob ich überhaupt noch mal wiederkomme!"

"Irgendwie habe ich das befürchtet... Deine Bilder haben in der letzten Zeit stark an erotischer Spannung verloren, ja ich kann überhaupt nur noch wenige von ihnen in deinem Geist ausmachen. Hast du immer noch Probleme mit unseren Pheromonen?"

"Scheiße, ja! Übelkeit und Kopfschmerzen verspüre ich zwar nicht mehr in eurer Gegenwart, aber ohne die Blocker bin ich so frigide wie eine 200-jährige vulkanische Nonne!"

"Das tut mir leid, aber ich verstehe nicht ganz wie du ohne die Blocker trotzdem noch Sex mit einigen von uns haben konntest."

"Ich ja auch nicht, aber Isjam, euer Heiler hat gesagt dass die sexuelle Kraft von Deltanern sich aus ihren starken Pheromonen und ihrer spirituellen Energie zusammensetzt. Wie es aussieht hat letztere durchaus auch auf Andorianer eine Wirkung, aber die Pheromone machen sie wieder zunichte. Das ist einfach voll ätzend!"

Telisch legte sanft seinen Arm um die junge Frau die den Tränen nahe schien. "Das ist einfach eine bittere Ironie, aber dieser Zustand muss ja nicht von Dauer sein... Immerhin hat Dr. Assjima dir geraten die Blocker abzusetzen und sie kann sich doch nicht so irren!"

"Also irgendwie glaub ich das nicht..." Talana lehnte sich traurig an den Schmied. "Sie hat vielleicht keine große Erfahrung was mögliche Beziehungen zwischen Deltanern und Andorianern angeht. Auf jeden Fall glaubte sie ich würde vor Leidenschaft zu 'brennen' anfangen und dich damit anstecken, aber jetzt ist das Gegenteil der Fall!"

"Ganz scheint dein Feuer aber noch nicht erloschen zu sein, wir könnten ja mal probieren ob ich es schaffe es wieder zu entfachen..."

"He, was soll das denn jetzt? Als ich auf dich scharf war wolltest du nicht und jetzt da ich keine Lust mehr habe willst du doch..."

"Ein Versuch kann doch nicht schaden und wie es aussieht müsste ich mich nur bemühen das Niveau meiner Pheromone niedriger zu halten als das meiner Energie!"

"Ach ich weiß nicht, dürfte dich das nicht überanstrengen? Du könntest den Sex dann gar nicht genießen und er wäre wohl nur ein billiger Abklatsch dessen was du gewohnt bist! Also ne, lass gut sein, so werde ich nie deine Chemascha..."

"Die weibliche Form heißt Chemaschu und es ehrt mich dass du ausgerechnet mich für diese Art von Verbindung auserkoren hast. Umso mehr bedaure ich dass sie in deinem jetzigen Zustand wie du richtig erkannt hast nicht zustandekommen kann, aber ich weiß auch dass ich dich nicht verlieren will."

"Was? Heißt das du... wenn nicht diese Barriere zwischen uns bestehen würde könnten wir...?"

Telisch küsste sie sanft auf den Mund. "Allein schon die Tatsache dass du dir solche Sorgen um mein Wohlergehen machst ist für mich Beweis genug dass du mehr als nur ein Sexobjekt in mir siehst. - Noch hast du ja ein paar Tage Zeit, vielleicht hat dein Körper sich bis dahin mehr an unsere Pheromone gewöhnt..."

Doch es sah so aus als wollte er nicht so lange warten; eine Art Jagdinstinkt schien bei ihm erwacht zu sein ähnlich wie zuvor bei Talana. Er begann sie sanft mit weiteren Küssen zu überhäufen, jede Berührung empfand die Andorianerin wie gewohnt intensiv, doch sobald Telischs Pheromonproduktion sich verstärkte war es als versteifte sich etwas in ihr.

"Du brauchst keine Angst zu haben, lass uns einfach sehen wie weit wir kommen werden..." Sie hatten sich in eine ruhige Ecke zurückgezogen (selbst Deltaner hatten gerne mal ein paar Augenblicke für sich allein) und er begann Talana zu entkleiden und sie gleich darauf mit einer intensiven Massage zu verwöhnen.

Sie versuchte sich allein auf die Berührungen zu konzentrieren und die durch seine Pheromone aufkeimenden Hemmungen zu ignorieren, was sogar erstaunlich gut funktionierte - auch wenn die rein sexuelle Intensität nicht einmal ganz so groß war wie bei ihren bisherigen Erfahrungen vor allem mit Wesjla. Dafür empfand sie ein darüber hinausgehendes Glücksgefühl das diese Erfahrung auf seine ganz eigene Weise steigerte. Dazu gesellte sich auch eine sich langsam aufbauende telepathische Bindung dank der zur Abwechslung einmal sie Bilder von ihm empfangen konnte und diese waren durchaus erregend.

Schließlich vereinigten sie sich in einem Akt der gemessen an Talanas bisherigen Aktivitäten an sich sehr profan wirkte, doch aufgrund der erwähnten zusätzlichen Intensität dennoch etwas Besonderes war. So wurde auch der finale, eigentlich nur durchschnittliche Orgasmus enorm aufgewertet und zwar so stark dass Talana Telisch hinterher noch einmal intensiv in die Arme nahm, ihn sanft wie leidenschaftlich gleichermaßen küsste und wie in Trance murmelte: "Ich liebe dich!"

Der Deltaner welcher trotz der oberflächlich gesehen geringen Aktivitäten sichtlich ausgelaugt war streichelte sanft über ihre Brüste und erwiderte nach einer Weile: "Ich dich auch, Chemaschu!"

Da wurde sie auf einmal hellwach und rief: "Was? Jetzt auf einmal? Wieso denn, so toll kann es für dich doch nicht gewesen sein!"

"Für eine Deltanerin wärst du wirklich ganz schön frigide, aber angesichts deiner bisherigen Hemmungen bist du in einer Weise aus dir hinausgegangen die ich mehr als bewundernswert finde."

"Ich hoffe ich kann mich noch mehr daran gewöhnen", entgegnete sie und verzog das Gesicht. Die Kopfschmerzen waren zurück und das mit mittelschwerer Intensität. Doch eine leichte Berührung ihrer Stirn durch Telischs Hand dämpfte sie auf ein schwaches Niveau herunter und die mentale Bindung zwischen ihnen wurde noch intensiver.

"Das ist ja Wahnsinn", keuchte der Schmied, "ich sehe irgendwie alles intensiver, aber verschoben und in so irren Farben... Das hatte ich bisher noch nie!"

"Vielleicht liegt das daran dass du jetzt meine ganzen Sinneseindrücke ungefiltert mitkriegst, zwei Augen und Fühler sehen eben mehr als nur deine zwei Guckerchen!"

Telisch lachte. "Ich hoffe das hält nicht allzulange an, ansonsten würde ich nur noch wie betrunken durch die Gegend torkeln!"

"Keine Angst, für gewöhnlich halten die Bindungen nicht lange an, ich bin ja schließlich keine Telepathin... Wobei du der erste bist der auch seinen Geist so intensiv mit mir verbunden hat, aber was soll's, ein paar Kopfschmerzen wären nur gerecht für das was ich erleiden musste!"

Er wusste dass sie das als Scherz meinte und ebenso spielerisch schlug er zurück. "So so, Andorianer sind also kleine Sadisten!", grinste er und küsste sie noch einmal ehe sie beide aufstanden und sich wieder anzogen.

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Nach all der Arbeit und auch dem Ärger den George wegen den Reparaturen hatte. Lies es sich George kein zweites Mal sagen, das er sich Urlaub nehmen könne. Also steuerte er direkt sein Quartier an. Da auch McNeil ihrem Urlaub verdient frönte, hatte Ripper nun das Kommando im Maschinenraum.

Wie ein Wirbelwind fegte George in sein Schlaffzimmer. Jerry Lee und die Kinder sahen erstaunt auf, so als ob Jean Luc Picard besoffen um die Ecke getorkelt wäre. Die Geschwister tauschten einen wissenden Blick aus.

„Entweder hat man Dad zum Captain befördert, oder er hat nun Urlaub.“, flüsterte Michael zu Amanda. Das Mädchen zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder ihrem Malbuch, das Sie von Milli geschenkt bekommen hatte. George wollte gerade beginnen sich umzuziehen, als der Kommunikator piepste.

„Nicht doch!“, fluchte George, und berührte das Gerät.

„Hier Sheridan.“

„Commander, Transporterraum eins hier. Admiral Sheridan wünscht an Bord zu kommen.“

„Verstanden, ich bin unterwegs.“, sagte George. Dad hat ein perfektes Timing. Wie macht er das nur? Fragte sich George, als er wieder aus dem Quartier stürmte. Die Kinder sahen ihm nach.

„Er braucht wirklich Urlaub.“

„Denke ich auch.“, stimmte Amanda ihrem Bruder auf einem Buntstift nachdenklich kauend zu.

Wieder erreichte George den Transporterraum. Er gab dem Chief ein stummes Zeichen. Dann rematerialisierte Georges Vater und seine Mutter auf der Plattform. Auf dem Arm des Admirals lag ein Bündel in der Armbeuge. Ganz sanft wiegte Walther Sheridan seinen jüngsten Sohn hin und her.

„Vater, Mutter. Schön euch zu sehen.“, begrüßte George seine Eltern. „Wann ist es geschehen?“, fragte er schließlich.

„Darf ich dir vorstellen? Das ist dein kleiner Bruder. Wir haben in Reginald getauft. Er ist vor 2 Wochen zur Welt gekommen. „, erklärte Walther. Staunend betrachtete George seinen Bruder.

„Darf ich?“

„Bitte.“, sagte Walther. George nahm den Jungen vorsichtig in den Arm. Die Augen des Säuglings schlugen auf und musterten seinen großen Bruder genau.

„He Kleiner.“, ein Lächeln machte sich auf Georges Gesicht breit.

„Wie machst du das? Bei mir schreit er immer erst 5 Minuten lang, wenn ich ihn auf den Arm nehme.“, beklagte sich der Admiral gespielt. George Glugste mit seinem Bruder um die Wette.

„Keine Ahnung Vater. Übrigens ich war eigentlich im Begriff für ein paar freie Tage auf BetaZed zu packen.“

„Wir werden nicht lange hier sein. Ich wollte nur Reg dir vorstellen.“

„In Ordnung. Und wenn ihr schon hier seit. Die Kinder Fragen schon seit Tagen nach euch.Besonders Amanda ist auf ihren Onkel neugierig. Wobei ich befürchte das Sie ihn mit ihrem kleinen Bruder verwechseln wird.“,schmunzelte der Chefingenieur. Georges Eltern willigten ein. Dann übergab George seinen Bruder wieder seinem Vater. Walther Sheridan wirkte seit der Geburt seines Sohne um mindestens 10 Jahre jünger.

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Selina saß wie alle anderen Teilnehmer im Tagungsraum und schrieb konzentriert vor sich hin. Sie beschrieb, wie sie versuchen würde in Transporterreichweite zu kommen um die Besatzung herausbeamen zu können. Plötzlich stoppten ihre Finger und eine leise innere Stimme drang an ihr Ohr.

DAS würdest du tun? Na komm schon! Was ist mit dir los? Du hast es mit Romulanern zu tun! Gerade DU solltest wissen, dass bei ihnen oft nichts so ist wie es scheint! Also schreib was DU tun würdest! Lass dich von diesem Föderationsquatsch nicht beeinflussen!

Selina hielt inne und sah zum Fenster. Penelope saß auf der Fensterbank und starrte die erste Offizierin durchdringend an. Fast wie in Trance nickte Selina der Katze langsam zu und konzentrierte sich wieder auf die Aufgabe. Schnell löschte sie das Geschriebene und begann wieder von Vorne:

Ich würde das Schiff soweit zum Transporter manövrieren um

A) in Feuerreichweite zu sein

B) mindestens einen weiteren Warbird in der Nähe des Transporters zu haben.

Sobald die richtige Position erreicht ist, würde ich den Befehl zum Feuern auf den Transporter geben.

Begründung:

Der Versuch die Besatzung des Transporter zu retten, wäre aussichtslos. Die Zeitspanne um in Transporterreichweite zu kommen, ist zu gering. Der Angreifer ist mit 3 Schiffen in der Überzahl.

Da ich es außerdem noch mit Romulanern zu tun habe, gehe ich davon aus, dass es sich um eine Falle handelt. Mir drängt sich die Frage auf, was der Transporter in der Neutralen Zone zu suchen hat? Und wieso gleich 3 Warbirds für solch ein kleines Schiff?

Es wäre unverantworlich meine Besatzung und das Schiff für eine aussichtslose Sache bzw. für eine Falle in Gefahr zu bringen.

Selina las sich alles nochmals durch und sendete es dann ab.

Nach einer Weile war die Stunde um und jeder Teilnehmer hatte seine Aufgabe abgegeben. Shelby prüfte nochmals nach, ob sie auch von jedem einen Bericht erhalten hatte und sah dann wieder in die Runde.

„Das wars für Heute. Ich werde Sie morgen in die Gruppen einteilen und danach beginnen wir mit der Holosimulation. Ich weise Sie nochmals darauf hin, mit niemanden über Ihre Vorgehensweise zu sprechen. Ist das klar?“

Ein lautes und einstimmiges „Ja, Ma’am!“ war die Antwort. Shelby verabschiedete sich von den Teilnehmern und wartete bis sich der Raum mehr und mehr leerte.

Selina ging zum Fenster und streichelte Penelope über den Rücken. „Hey Süsse! Wartest du auf mich? Komm, lass uns ein wenig in den Garten gehen.“ Selina begab sich in Richtung Türe und die schwarze Katze folgte ihr auf lautlosen Pfoten.

Shelby sah den Beiden mit gewölbter Augenbraue hinterher. Was war nur mit Penelope los? Bis jetzt war die Katze dafür bekannt gewesen, jeden zu Kratzen und zu Beissen der es wagte sie anzufassen! Und jetzt tappste sie dieser Frau hinterher wie ein Kind seiner Mutter?

Elizabeth schüttelte den Kopf. Sie hatte wichtigere Dinge zu tun, als sich um das Verhalten einer Katze Gedanken zu machen.

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Operation „Swordfish“ – Part III

Die Ankunft in London ging relativ reibungslos vonstatten, wenn man vielleicht davon absah, dass Jerry ein wenig über den immensen Verkehr über den britischen Inseln fluchte. Seine Großeltern, Patrick und Hillary Crawford, schlossen Hanni und vor allen den kleinen Benjamin sofort in ihr Herz. Manchmal sogar ein wenig zu sehr wie Hanni fand. Aber sie genoss es auch mit ihren Freund ein paar ruhige Stunden allein verbringen zu können, wenn Hillary mit ihren Urenkel spazieren ging.

Am Tag nach ihre Ankunft wollte aber Jeremiah unbedingt ein paar Sehenswürdigkeiten von London besichtigen. Und so brachen die vier Erwachsenen zusammen mit Benjamin auf. Das baby verschleif dabei die Tower Bridge und den Tower. Erst in Mitte der Besichtigung des Parliaments Museum wachte er auf und verlangte lautstark nach seien Mittagessen. Hanni hatte in weißer Voraussicht etwas Muttermilch abgepumpt und in Flaschen gefüllt. Doch dann ‚quengelte’ auch Jerry und schlug zudem vor, dass alle ins „Swordfish“ zum Mittagessen gehen würden..

Die Idee wurde von den anderen begeistert angenommen und als die Gruppe das Restaurant betrat , schlug Big Ben gerade viertel nach zwölf. Jeremiah grinste heimlich. Es lief alles genau nach Plan. Er ging von der Annahme aus, dass seine Freundin, wenn sie ihren Vater im „Swordfish“ entdeckt hätte, das Restaurant sofort wieder verlassen hätte, eine Rückzugsmöglichkeit, die John Stevenson hoffentlich nicht besaß.

Nachdem alle bestellt hatten entschuldigte sich Hanni kurz und verschwand in Richtung der Damentoilette.

Mittlerweile wurde es fünf nach halb eins und Jerry sah ständig auf seine Uhr. Er befürchtete das Hannis Vater sich dafür entschieden hatte, woanders zu Essen. Doch gerade als Hanni von der Damentoilette zurückkehrte betrat eine Gruppe von Geschäftsleuten das Restaurant, zu der auch John Stevenson gehörte. Er unterhielt sich offensichtlich sehr angeregt mit seinen Kollegen und bemerkte daher seine Tochter gar nicht. Und dieser wiederum achtete auch nicht auf den Weg, sondern putzte sich die Nase.

Und so kam es, wie es kommen musste. Bevor Jerry eine Warnung rufen konnte, stießen John und Hanni gegeneinander. Während Hanni gar nicht richtig hinsah, und nur ein „Entschuldigung.“, murmelte, erkannte ihr Vater sie sofort. „Hanni! Was machst du denn hier?“

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An einem weiteren der geselligen Abende nahm Captain K'Olmos Vinara beiseite und klärte sie darüber auf, dass die Berufung oder zumindest Ankunft ihres Nachfolgers sich unerwartet verzögern werde. "Ich weiß nicht was Sie nach Ihrem Aufenthalt hier geplant haben, aber wenn Sie wollen können Sie die Eisenstein zum geplanten Zeitpunkt verlassen. Als yaS wa´DIch kann vorübergehend Commander Teran einspringen."

"Wissen Sie von welchem Ausmaß die Verzögerung sein wird?"

"Ein paar Tage, nicht mehr als eine Woche."

"Dann werde ich bleiben, Commander Teran gehört in den Maschinenraum."

K'Olmos brummte zufrieden. "Ihr Diensteifer ehrt mich. Aber passen Sie auf dass Sie noch genügend Zeit haben um sich nach Ihrer Rückkehr zu aklimatisieren! Nicht dass Sie in letzter Minute auf der Community ankommen und gleich wieder auf eine neue Mission müssen..."

"Ich denke bis dahin dürfte ich längst wieder da sein, solange die Verzögerung wirklich nur eine Woche beträgt", erwiderte die Andorianerin. "Wissen Sie wieso sie überhaupt auftritt?"

"Die Verzögerung? Nun, zum einen scheint das Flottenkommando sich zuerst nicht einig geworden zu sein; sie wollten mir über das Austauschprogramm glatt wieder einen Sternenflottenoffizier als yaS wa´DIch zur Seite stellen, aber ich hätte zumindest vorerst wieder einen Klingonen und der von Ihnen vorgeschlagene scheint mir der perfekte Kandidat zu sein, wenn man mal von seinen mangelngen Kenntnissen auf wissenschaftlichem Gebiet absieht. Was sonst noch zur Verzögerung beitragen könnte wäre ein langsames Schiff... Sie äußerten mir gegenüber die Vermutung dass er sich derzeit auf Halii aufhält oder bis vor kurzem noch aufhielt, bis er in diesen Sektor eintrifft könnte noch einige Zeit vergehen. - Noch etwas, die Community befindet sich derzeit im Orbit um Betazed, falls Sie vorhaben gleich zu ihr zurückzukehren."

"Vielen Dank für die Information, aber ich muss zuerst noch für ein, zwei Tage nach K7 wegen des Austauschs."

Der Klingone grinste. "Hoffentlich bereitet Ihnen Ihre zusätzliche Mitgliedschaft in unserer Flotte nicht doch noch Probleme! Aber so ist sie nun mal, die Sternenflotte, alles muss immer schön geregelt sein."

Als Vinara zu Kalis zurückkehrte eröffnete sie ihr sogleich: "Du darfst dich freuen, ich werde noch bis zu eine Woche länger bleiben."

Die Angesprochene knurrte zufrieden und biss ihrer Geliebten sogleich in den Hals. "Warum nicht einen Monat oder gar ein Jahr?"

"Ich... ich habe noch andere, eigentlich sogar primäre Verpflichtungen solange ich keinen Befehl zur dauerhaften Versetzung erhalte. Ich verspreche dir aber dass wir uns so bald wie möglich wiedersehen werden, vielleicht sogar auf der Community!"

"Darf ich dann auch eine Sternenflottenuniform anziehen?"

"Mal sehen, zumindest einen schicken, unsexy blauen Arztkittel..."

Die Klingonen schnaubte verächtlich. "Wenn es meine Figur nicht angemessen zur Geltung bringt verzichte ich darauf!"

Vinara bekam beinahe einen Lachanfall, zumindest ein glucksendes breites Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen. "Du klingst schon beinahe wie meine Cousine Talana!"

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Langsam versank die Sonne hinter den Baumgipfeln auf der anderen Seite des Sees und mit ihr wich die Frühlingswärme. Assjima zog fröstelnd die Jacke fester um sich und verlor sich weiter in ihren Gedanken. Seit einer Stunde saß sie auf dem Stein am Seeufer und versuchte, Ordnung im Kopf zu schaffen. Kein leichtes Unterfangen angesichts der Verschiedenartigkeit der Dinge die sich immer wieder rücksichtslos nach vorne drängelten und laut „Ich! Ich!“ schrieen. In einem Moment dachte sie an Talana und wie es ihr wohl gerade gehen möge, dann kam Mischka auf die Bühne gestürmt, stieß Talana rücksichtslos herunter und kreischte „Ich bin was ganz Besonderes und keiner weiß warum! Ätsch!“ Wesjla schlenderte gelassen vorbei, half Talana aus dem Orchestergraben und packte Mischka am Kragen. „Komm du kleiner Frechdachs. Es wird Zeit, dein Geheimnis herauszufinden.“ Dann ertönte hinter den Kulissen lautes Getöse. Sam stolperte zwischen zwei Pappmachefelsen hervor, dicht gefolgt von einem gewaltigen Kraken, der einen seiner Fangarme um den Hals des Betazoiden gelegt hatte und die Gesichtszüge ihres Vaters trug. Wesjla, Talana und Mischka stürzten sich auf den Kraken und versuchten, den keuchenden Sam zu befreien … Hinter Assjima knackte ein Zweig. Erschrocken drehte sie sich um. Eslau stand unmittelbar hinter ihr.

„So, hier hast du dich also versteckt …“

„Ich habe mich nicht versteckt. Ich sitze oft hier. Hallo Vater.“ Ein Hauch von Gleichgültigkeit schwang in ihrer Stimme mit als sie sich umdrehte um weiterhin auf die dunkler werdende Wasseroberfläche zu starren.

Eslau blieb hinter ihr stehen und folgte ihrem Blick. „Was beobachtest du da?“

„Nichts. Ich suche nur …“

„Da draußen gibt es nichts zu finden. Nur Wasser … Du könntest deine Zeit sinnvoller nutzen. Zeit ist kostbar. Man sollte sie nicht verträumen.“

„Vater bitte – ich dachte, das Thema hätten wir endlich ausdiskutiert.“

„So? Haben wir das? Und warum sitzt du hier auf einem Stein statt an deinem Schreibtisch?“

Assjima seufzte tief. Dieser Workaholic würde es nie verstehen. Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will … doch das lag außerhalb seiner Denkweise. „Ganz einfach: Weil ich Urlaub habe.“

„Man kann im Urlaub auch ein gutes Buch lesen.“

„Ja, das könnte man. Doch man wird nie neues Land entdecken, wenn man immer nur das Ufer im Auge behält.“ Assjima wandte den Blick nicht von den sich kräuselnden Wellen der Wasseroberfläche.

Setak ignorierte die Anspielung. „Ich habe dir ein paar Bücher auf deinen Schreibtisch gelegt. Denke, sie könnten dich interessieren.“

„Danke. Ich werde sie mir nachher mal anschauen.“

„Warum nicht gleich? Ich hätte den einen oder anderen Kommentar dazu.“

„Später. Jetzt möchte ich lieber hier sitzen und nachdenken.“

„Worüber?“

„Frag doch nicht so dumm.“

„Warum bist du so unfreundlich zu mir?“

„Vater bitte …“

„Ist es wegen diesem Außerweltlichen?“

Assjima fuhr herum. Ihre Augen funkelten. „Ich will dieses Wort nicht mehr hören. Und schon gar nicht aus deinem Mund. Nenne ihn Sam, Samylax oder meinetwegen auch Herr Devimar. Aber akzeptiere endlich, dass er kein Außerweltlicher mehr ist! Er gehört zu mir und zu meiner Welt. Und somit wird er auch ein Teil deiner Welt sein.“

„Wer zu meiner Welt gehören wird bestimme immer noch ich!“ entgegnete Eslau streng.

„Nein. Das kannst du nicht. Es sei denn, du willst mich aus deiner Welt ausschließen.“

„Das will ich nicht. Aber ich hoffe noch immer, dass du irgendwann wieder vernünftig wirst.“

„Vernünftig? Die Vernünftigen passen sich der Welt an; die Unvernünftigen versuchen, sie zu verändern. Deshalb hängt aller Fortschritt von den Unvernünftigen ab. Ich bin lieber unvernünftig und bewege mich vorwärts, als in einer vernünftigen Welt zum Stillstand verurteilt zu sein.“

„Du verwechselst Stillstand mit Beständigkeit.“

„Tue ich das?“

„Ja.“

„Du irrst dich, Vater.“

Eslau antwortete nicht sogleich sondern setzte sich neben Assjima auf einen Baumstumpf. Sein kühler, forschender Blick glitt über ihr Profil. Sie hat soviel von ihrer Mutter. Die Nase, das Kinn … und den Dickkopf. Ein Gefühl der Wärme überkam ihn. Doch gleichzeitig machte er sich Sorgen. „Assjima ... bitte denke doch mal logisch nach. Du bist verliebt. Und Liebe macht blind. Ich will dir doch nur helfen, denn du bist auf dem besten Weg, dir deine Zukunft zu verbauen. Glaubst du wirklich, du könntest eines Tages mit diesem … mit Sam hier auf Seyalia leben? Er würde nie wirklich akzeptiert werden. Und auch dich würde man ausschließen. Oder wollt ihr nach Betazed gehen? Könntest du da glücklich werden? Als die Einzige deiner Art unter vielen Fremden?“

„Das tue ich doch schon. Ich lebe seit über zehn Jahren unter Nicht-Deltanern. Und es ist gut so.“

„Aber bist du glücklich?“

„Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe. Glück bedeutet nicht, das zu bekommen, was man will, sondern das zu wollen, was man bekommt.“

„Du gibst dich also mit dem zufrieden was du bekommen kannst? Was ist mit deinen Träumen geschehen? Auf welchem Planeten hast du sie verloren?“

„Ich habe meine Träume nicht verloren. Einige haben sich erfüllt, andere haben sich verändert oder haben sich als reine Illusion entpuppt, die an der Wirklichkeit zerbrach. Neue sind stattdessen hinzugekommen.“ Sie zögerte, rieb sich mit dem Finger an der Nase und fuhr fort: „Als Kind wollte ich immer die Sterne zu mir herunter holen. Inzwischen habe ich begriffen, dass dies nicht möglich ist. Stattdessen bin ich zu ihnen gereist. Ich wollte fremde Welten sehen, andere Kulturen kennen lernen … Heute kann ich sogar einen Drachen zu meinen Freunden zählen. Ich wollte das ganze Universum umarmen und es in meine Tasche stecken um es mit nach Hause zu nehmen. Und ich habe jetzt das erste Stück davon hierher getragen.“

„Du redest von Sam?“

„Ja. Und von Talana. In Nelisch haben sie dieses Geschenk angenommen. Sie haben Talana als das aufgenommen was sie ist, nämlich als ein Wesen, das durch ihre Andersartigkeit neue Ideen in eine kleine Gemeinschaft bringt. Gedanken, die neue Optionen, neue Wege aufzeigen … Gedanken, die vor Stillstand bewahren. Ich wünschte mir nur, dass du mehr von meinen Freunden in Nelisch hättest und Sam nicht nur als den akzeptieren würdest der er ist, sondern auch als eine Möglichkeit, einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus in die Weiten des Universums zu wagen.“

„Du hältst mich also für eine Art Hinterwäldler?“ In Eslaus Stimme war ein spöttischer Unterton zu vernehmen.

„Nein. Das bist du nicht. Und das habe ich auch nicht gesagt. Aber du bist zu sehr in alten verknöcherten Denkweisen verhaftet. Du solltest dich einmal mit dem Umuk-Prinzip auseinandersetzen.“

„Umuk? Was ist das?“

„Eine der Grundlagen der vulkanischen Philosophie. Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination. Bei den Vulkaniern wird es IDIC genannt. Viele Vulkanier tragen bei öffentlichen Anlässen ein solches IDIC-Emblem.“ Assjima griff nach einem Stock und zeichnete das Symbol vor sich in den Sand. „Es symbolisiert die Bereitschaft, fremde Kulturen und Rassenunterschiede zu begrüßen. Das Dreieck ist der Berg Seleya, an dem der Philosoph Surak starb. Der Kreis in Kombination mit dem Dreieck stellt das Verbinden des Unverbindbaren dar und die Perle im Zentrum steht für die Schönheit … die Schönheit gerade eben dieser Kombination.“

„Das klingt ja ganz nett, aber wir sind keine Vulkanier. Wir sind nicht mit dem Hemmschuh der reinen Logik behaftet. Wir dürfen frei denken und frei fühlen. Wozu brauchen wir fremde Kulturen? Wir sind frei und glücklich so wie es ist … genügt das nicht?“

„Nein, Vater. Es genügt nicht. Wir stehen still. Schon seit langer Zeit. Wir haben Raumschiffe gebaut. Wir wohnen in schönen Häusern. Wir sind in keine Kriege verwickelt, keiner auf unserem Planeten leidet Not. Uns geht es gut, aber wir stehen still weil wir satt sind. Wir träumen nicht mehr denn es scheint, dass sich alle unsere Träume erfüllt hätten.“

„Wenn Stillstand der Preis dafür ist, um in einer perfekten Welt leben zu dürfen, dann will ich gerne Wurzeln schlagen und mich nie wieder bewegen.“

„Um über kurz oder lang kläglich an Verfettung einzugehen? Nein Vater, so funktioniert das nicht. Ein solcher Status Quo kann nicht bis in alle Ewigkeit andauern. Spätestens dann wenn sich niemand mehr an schlechte Zeiten erinnert, wenn sich niemand mehr bewusst ist, wie gut es uns geht … spätestens dann wird man erneut zu träumen beginnen und sich in Bewegung setzen um die Langeweile zu verdrängen. Und diese Bewegung wird nicht mehr kontrollierbar sein. Gesellschaftlicher Stillstand ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, dem schon allzu viele Hochkulturen zum Opfer gefallen sind. So machen Kultur musste ihre Arroganz mit dem Untergang bezahlen.“

„Du kannst ganz schön melodramatisch sein. Und du übertreibst einmal wieder. Warum sollte das, was so lange wunderbar funktioniert hat plötzlich nicht mehr gut genug für uns sein?“

„In alten Zeiten träumten wir von dieser perfekten Welt. Wir haben sie uns geschaffen, unsere Träume wahr werden lassen und nun ruhen wir uns auf unseren Lorbeeren aus. Wir müssen uns neue Träume suchen um weiter leben zu können.“

„Und was sollen das deiner Meinung nach für Träume sein? Eine multikulturelle Gesellschaft wie auf unseren Monden? Ferengi, die sich durch die Ausbeutung unserer Bodenschätze die Ohren vergolden lassen? Orioner, die sich mit Deltanerinen verlustieren und Sexfilme drehen wie dieser schmierige blassgüne Freak da oben auf Seyann? Oder Terraner, die in unseren Wäldern Kopfstand machen um ihren verloren gegangenen Kontakt zur Natur wieder zu finden? Nein, Assjima – du verschließt die Augen vor der Realität. Dieses Universum, dem du so gerne Zutritt zu unserer Welt gestatten willst würde unsere Art vernichten. Sollen dieses Gesindel auf den Monden treiben was sie wollen, aber Seyalia selber darf nicht angetastet werden. Auch in einer Welt, in der dieses Umuk-Prinzip gilt muss es Tabus geben dürfen.“

„Du redest von unserem Planeten wie von einem Heiligtum.“

„Seyalia ist mir heilig. In diesem Universum nimmt es einen ganz besonderen Platz ein. Wir haben eine perfekte Welt geschaffen. Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, diese kleine Oase des Friedens vor den Wirren des restlichen Universums zu beschützen. Und ich werde nicht zulassen, dass ausgerechnet meine Tochter den ersten Schritt tun will, um diesen wahrgewordenen Traum zu zerstören.“

„Du kannst doch nicht wirklich glauben, dass meine Verbindung zu einem Betazoiden unsere scheinbar so perfekte Welt zerstören könnte?“ Assjima hatte sich dem alten Mann zugewandt und ihn am Arm gepackt. „Vater – das ist doch Wahnsinn!“

Eslau schüttelte ihre Hand ungeduldig ab. „Du und dieser Samylax - ihr könntet ein Präzedenzfall werden. Und ich als einer der ehemals höchsten Richter des Landes würde in diesem Fall automatisch damit zu tun bekommen. Auch wenn ich mich im Ruhestand befinde hat mein Wort immer noch Gewicht. Für die Medien wäre das ein gefundenes Fressen. Richter Eslaus Tochter … Sie werden sich wie die Geier auf mich stürzen. Jemand in meiner gesellschaftlichen Position darf nicht mit zweierlei Maß messen. Und ich kann und will nicht gegen meine Überzeugung handeln - auch wenn du meine Tochter bist. Was du tust ist falsch!“

Assjima wendete sich von ihm ab und starrte erneut auf das Wasser. Das Schweigen zwischen ihnen war nahezu unendlich. Bis sie es mit leiser Stimme unterbrach. „Nein, Vater. Du hast Unrecht. Es ist genau diese Form von Arroganz, die uns schadet. Nicht alle da draußen im Universum sind schlecht. Es gäbe viel für uns zu Lernen. Und wir hätten so viel zu geben. Wir könnten dazu beitragen, dieses Universum zu verbessern. Zudem redest du, als wenn wir Deltaner ein zerbrechliches, schwaches Volk wären, das mit Konfrontationen nicht zurechtkommen könnte. Doch wir sind klug und wir sind stark. Und jeder Stein, der uns in den Weg gelegt wird könnte von uns verwendet werden um eine Treppe zu bauen, die uns weiter bringt. Aber solange man sich auf Seyalia für etwas Besseres hält und man nicht bereit ist, von anderen zu lernen oder andere an unseren Erkenntnissen teilhaben zu lassen, ist unsere Welt weit davon entfernt, perfekt zu sein.“

„Du bist eine Sternenflottenoffizierin geworden und hast nicht das Recht, so über dein Volk zu urteilen“, fauchte Eslau. „Du hast dich inzwischen zu weit von ihm entfernt und …“

„Aber genau das ist es doch!“ unterbrach Assjima ihren Vater. „Ich sehe mein Volk von außen und ich kenne es von innen. Ich kann Vergleiche anstellen. Doch du – du redest wie der Frosch im Brunnen, der nichts von der Weite des Meeres weiß.“

„Werde jetzt nicht beleidigend!“

„Seit wann sind die Weisheiten des Chemaschil beleidigend? Weil ich sie auf dich anwende? Wie war das noch mit diesem mit zweierlei Maß messen?“ Assjimas Stimme nahm an Schärfe zu. „Nein Vater – es ist an der Zeit neue Wege zu finden. Und wenn es sie noch nicht gibt, dann müssen sie geschaffen werden. Wenn es denn die Tochter des ehrenwerten Richters Eslau sein muss, die den ersten Schritt tut – glaube mir: ich werde nicht davor zurück schrecken. Denn neue Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Und ich werde für mein Recht kämpfen, mich mit einem Betazoiden an meiner Seite irgendwann auf Seyalia niederlassen zu dürfen.“

„Und dafür bezahlen wird deine Familie, deren Ruf du zerstören würdest?“

„Der Einzige, dessen Ruf Schaden nehmen könnte wärest du.“ Assjima hatte sich von ihrem Stein erhoben. „Weder Mutter noch Lakia oder Aki sind bereit sich Neuem zu verschließen. Und sie haben keine Angst vor einer Konfrontation mit irgendwelchen konservativen Kreisen, die bei weitem nicht so zahlreich sind wie du zu glauben scheinst. Du hingegen hast die Qual der Wahl: deine Familie oder deine Kollegen und Freunde. Entscheide weise und nehme ruhig das Chemaschil zur Hilfe … Kapitel zwölf, Vers sieben: Arroganz ist die Kunst, auf seine eigene Dummheit stolz zu sein. Diesen Vers hast du mir immer und immer wieder eingehämmert, seit ich sechs Jahre alt war. Ich habe ihn nie vergessen.“

Dann wendete Assjima sich ab und ging in ihr Haus zurück. Der alte Richter blieb einsam am Ufer zurück und starrte nachdenklich auf die kleinen Wellen, die sanft im Mondlicht glitzerten.

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„Tu das nie wieder“, kam es leicht verärgert und leise von ihr. „Du hast sie hierher eingeladen. Du trägst jetzt genauso wie ich die Verantwortung für Valiqui. Und das bedeutet, dass du genauso Entscheidungen treffen musst.“ Milseya begann den Haarknoten zu lösen. „Ich wollte gerade wissen, was du willst und du hast so getan, als ginge dich das nicht das Geringste an.“ Strähne um Strähne fiel ihr Haar auf den Rücken.

"Ich wollte nur sagen, dass du die Schlafgewohnheiten der Kleinen besser kennst und wissen musst, wann sie normalerweise zu Bett gehen muss."

„Woher soll ich das denn wissen?“ Milseya sah ihn entgeistert an. „Meist entwischt sie ihren Eltern und taucht dann hier mitten in der Nacht oder am frühen Morgen auf.“ Sie schüttelte ihre Haare. „Ich habe sie noch nie ins Bett gebracht. Geschweige denn, dass ich irgendwas über Kindererziehung weiß.“

"Also soll ich dir sagen, wie du Kinder erziehen sollst?" Er sah sie mit einem fragenden Gesichtsaudruck an.

Sie seufzte laut. „Ja - wenn du mehr darüber weißt. Ich dachte, Kinder erziehen wäre eine Aufgabe, die sich auch klingonische Eltern teilen würden.“

"Ja, es teilen sich die Eltern oder eine Gouvernante kümmert sich um die Kinder, wenn beide Eltern Dienst haben. In jedem Haus gibt es mindestens eine. Und noch bin ich weder Vater noch Gouvernante. Wieso sollte ich es also besser wissen als du? Aber immerhin weiß ich bei meinen Neffen und Nichten, wann diese im Bett zu verschwinden haben."

„Und wann wäre das?“

"Immer wenn Simgal sagt, dass sie ins Bett gehen sollen."

Er grinste.

"Oder es ist 20 Uhr während der Schulzeit. Und 22 Uhr wenn keine Schule ist."

Sie musste lachen. „Nun, in beiden Fällen müsste sie schon lange schlafen.“ Milseya deutete auf den Chronometer, der 22.10 Uhr anzeigte. „Was bedeutet, dass wir beide ein Problem haben.“

"Nun, erstens ist heute ein besonderer Tag und zum andern kann es ja sein, dass sie zuhause später ins Bett muss, aber das weiß ich nicht. Vielleicht hätten wir ihre Eltern fragen sollen."

„Ja“, kam es lachend zurück. „Das werden wir morgen. Aber heute..“ Milseya zeigte zur Tür. „Sie belauscht uns.“

„Tja, wer uns belauscht, wird wohl gleich zu Bett gehen müssen, ohne zu helfen." sagte er in Milseyas Richtung ohne auf die Tür zu achten.

"Und wer nicht hört, wird schon sehen was er davon hat. Einen meiner Schmerzstöcke habe ich dabei."

Ein heiserer Aufschrei war hinter der Tür zu hören. Dann wurde die Tür aufgerissen. „Ich hab nicht gelauscht. Und wenn du mich haust, dann wird Alnoukat dich hauen“, stampfte die ertappte Vierjährige mit dem Fuß wütend auf. „Oder?“ Valiqui sah zu Milseya, die sich schwer beherrschen musste, um nicht laut loszulachen. „Werde ich?“, gab Milseya die Frage an H’Qar weiter.

"Wenn sie nicht gelauscht hat, woher weiß sie, was ich gesagt habe? Außerdem habe ich nie gesagt, dass ich hauen werde. Außerdem weißt du, dass ich es mag, wenn du mich schlägst."

Er schaute jetzt streng zu Valiqui.

"Hast Du gelauscht?"

Die Kleine sah zu hilfesuchend zu Milseya. Diese jedoch sah sie genauso ernst an. „Ihr ward laut“ kam es kleinlaut zurück. „Ich wollte nicht lauschen.“ Schmollend trat sie von einem Fuß auf den anderen.

H`Qar sah zu Milseya.

"Warst Du laut?"

„Eigentlich nicht.“ Sie sah zu ihrer Cousine, während sie aufstand. „Valiquian, du solltest niemals einen Klingonen anlügen. Hast du das nicht schon einmal bereut?“

Schuldbewusst senkte die Kleine den Blick, dann drehte sie sich um und ging zur Tür. Die Vierjährige sah mit einem herzzerreißenden Gesichtsausdruck noch einmal auf. „Tschuldigung.“

"Mach nicht so ein Gesicht." sagte der Klingone streng. "Ich werde keine weiteren Lügen tolerieren und Milseya auch nicht und nun hilf ihr bei diesen Steinen, danach gehst du allerdings ins Bett ohne ein Wort des Widerspruchs."

Zögerlich blieb Valiqui an der Tür stehen und wartete ob ihre Cousine dem zustimmte. Milseya schmunzelte und nickte. Das Gesicht der Vierjährigen leuchte auf und bevor es sich H’Qar womöglich noch anders überlegte, flitzte sie zu Milseya und begann damit langsam die Kristalle an ihrem Rücken zu entfernen. Dabei begann sie von ihren Erlebnissen an diesem Tag zu erzählen.

Nachdem Valiqui den letzten Stein entfernt hatte und die Geschehnisse des Tages wenigstens zweimal erzählt hatte, betrachtete sie die bunten Steinchen am Boden mit großem Stolz. Allerdings nahm H´Qar die Kleine fast zur selben Zeit auf den Arm.

"So, nun gibst Du Milseya noch einen Kuss und dann geht es ins Bett."

Valiqui holte tief Luft und für eienn moment sah es so aus, als ob sie dagegen aufbegehren wollte. Doch dann beugte sie sich nach vorne und küsste ihre Cousine. „aya, Alnoukat.“

„Schlaf gut, Süße“, sagte Milseya.

Valiqui legte ihre Arme um H’Qars Hals.

Der Klingone brachte die Kleine nach unten in ihr Zimmer und legte die Kleine in ihr Bett. Sie lag noch nicht ganz unter der Decke als sie auch schon schlief, immerhin war heute auch ein anstrengender Tag gewesen und das muss die Kleine geschafft haben.

Als er wieder nach oben kam, lag Mili schon auf dem Bett.

„Das werden vier verdammt anstrengende Tage“, schmunzelte Milseya.

"Hilf mir aus diesem Kleid."

"Nicht einmal das kannst du noch? Von dem bisschen Tanzen?" Er setzte sich zu ihr auf das Bett und begann das Kleid zu öffnen.

„Wer sagt, dass ich müde bin?“

"Du siehst müde aus."

„Nun, wenn du meinst.“ Sie entledigte sich des Kleides, lächelte ihn unschuldig an, bevor sie ihn kurz küsste und zugleich in die Lippe biss. „Gute Nacht, inoumerii.“

"Schlaf gut."

Er entledigte sich seiner Kleider und schlüpfte unter seine Decke.

Verwundert sah sie ihm dabei zu, doch dann schmiegte sie sich an ihn und schloss ihre Augen. Sie drehte ihre Füße noch ein paar Mal, begleitet mit ein paar Seufzern und lautem Gähnen. Dann herrschte Stille.

Shane und fee in "Eltern sein dagegen sehr"

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Es war mal wieder 14:00 Uhr und Lucas saß wie jeden Tag mit Nanni im Cafe des Center. Die Beiden trafen sich jeden Tag und Lucas war froh da er seine Ex-Freundin sehen durfte. Berühren durfte er sie aber nicht, sonst würde sie ihn in die Wüste schicken. Aber der Sicherheitschef wollte nicht aufgeben, denn er wusste nun endlich was diese Frau ihm bedeutete. Doch es verlangte sehr viel Kraft von ihm sich dermaßen zurückzuhalten.

„Nanni, ich bin sehr glücklich…“ meinte Lucas und lächelte.

„Und wieso? Weil ich dir noch eine Chance gebe?“ fragte sie etwas verächtlich und schaute ihn fordernd an. Aber sie konnte nur Ehrlichkeit in seinen Augen erkennen und sofort tat ihr ihre verächtliche Art leid. Meinte Lucas es vielleicht wirklich ehrlich mit ihr oder brauchte er nur ihre körperliche Nähe? Sie würde aber vorerst hart bleiben.

„Nicht nur wegen der Chance. Ich finde es sehr schön, mit dir zu reden und ich habe einiges verpasst…“ erklärte der Australier seine Absichten und trank von seinem Kaffee.

„Ja, das hast du…“ antwortete Nanni bissig und bereute es dann wieder.

„Ich werde alles nachholen und es genießen in deiner Nähe zu sein.“

„So etwas kann man nicht einfach nachholen, wie einen Besuch in einem Vergnügungspark. Die Situationen und Gespräche sind vorbei, man kann sie nicht nachholen“ murrte Nanni ihn an und konnte es nicht fassen.

„So meine ich das nicht! Ich möchte das Reden wiederholen, es ist entspannend wenn man seine Gedanken, Ideen und Probleme mit seiner Freundin teilt. Wenn ich dich so bezeichnen darf?“ entgegnete Lucas energisch und wurde dann wieder kleinlaut.

„Vielleicht darfst du es irgendwann wieder, wenn du durchhältst!“ antwortete Nanni und lächelte.

„Ich werde durchhalten und am Ende werde ich ein neuer Mensch sein. Nanni, dass verspreche ich dir, weil ich dich nicht verlieren möchte!“ gelobte Lucas und meinte es todernst.

„Keine Versprechen, Lucas. Lass Taten sprechen!“ forderte sie von ihm. Dann trank sie ihren Tee aus und schob die Tasse zur Seite.

„Gut, dann lass es zu, dass ich dich umarme!“ wollte Lucas seine Taten sprechen lassen.

„Fang nicht schon wieder damit an, es war Bedingung, dass es kein Körperkontakt gibt! Wir haben echt Fortschritte gemacht…“ sprach Nanni und verstummte dann. Sie sah in seine Augen und dann konnte sie nicht mehr so hart sein. „Einverstanden, aber du darfst nur meine Hand berühren!“ fügte sie hinzu und legte ihre rechte Hand auf den Tisch. Lucas nickte und ergriff nicht nur die Chance sondern auch die Chance. Er durfte ihre Hand 15 Sekunden berühren, dann zog Nanni ihre Hand weg und stand auf.

„Die Zeit ist vorbei und ich muss zur Gruppentherapie. Bis morgen.“ verabschiedete sich Nanni, drehte sich um und ging. Sie ließ einen grinsenden Lucas zurück der ungläubig auf seine Hand starrte.

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Operation „Swordfish“ – Part IV

“Ddd –Daddy.”, war das einzige, was Hanni vor Überraschung sagen konnte. Sie brauchte ein paar Sekunden um sich zu sammeln und fragte: „Was machst du hier?“ „Ich habe dich zuerst gefragt.“ Johns Stimme klang freundlich, verriet aber neben aufrichtigen Interesse auch eine gewisse Strenge. „Ich bin hier Mittagessen, zusammen mit meinen Freund und dessen Großeltern.“, erwiderte Hanni ungerührt. „Und auch mit meinen Sohn.“

Doch zur Überraschung der jungen Frau gestattete sich ihr Vater ein kleines Lächeln. „Und ich bin auf Geschäftsreise hier.“

Einer der beiden Begleiter von John Stevenson räusperte sich diskret. Hannis Vater drehte sich um und lächelte entschuldigend: „Verzeiht mir meine Unhöflichkeit. Mr. O’Daniel und Mr. Jackson, dass ist meien Tochter Hanni. Hanni, dass sind Pieter O’Daniel und Marcus Jackson, zwei meiner Geschäftspartner hier in London.“ „Gentlemen.“, grüsste Hanni höflich. Die beiden Männer grüssten freundlich.

In der Zwischenzeit war auch Jeremiah zu der Gruppe gestoßen. „Erinnern sie sich noch an mich, Sir.“, begrüßte er den Vater seiner Freundin. „Natürlich.“, erwiderte der Angesprochen vorsichtig, abwartend, was der junge Mann als nächstes tun würde. „Wollen sie sich vielleicht zu uns setzen. Wir haben zwar schon bestellt, aber noch nicht gegessen.“, lud Jerry ein.

Und das war ein Zug, mit dem John Stevenson gerechnet hatte. „Ähm, ich habe noch ein paar Sachen zu besprechen. Trotzdem danke. Vielleicht ein anderes Mal.“, versuchte er sich zu entschuldigen. Doch fiel ihm Pieter O’Daniel in den Rücken: „Gehen sie ruhig John. Sie haben doch erzählt, dass sich ihre Töchter bei der Sternenflotte befinden. Da haben sie sich sicher viel zu erzählen. Wir können morgen weiterreden.“

Während sich John Stevenson seinem Schicksal ergab, war Hanni dem Gespräch überrascht gefolgt. Überrascht über ihren Vater, der offensichtlich erzählt hatte, dass sie und ihre Schwester Offiziere bei der Sternenflotte waren. Und sie war auch überrascht über die Einladung, die ihr Freund, ohne mit der Wimper zu zucken, geäußert hatte. Während ihr Vater zum Tisch vorausging, zischte sie ihm ins Ohr: „Was zum Teufel tust du da, Jerry.“ Doch Jeremiah blieb cool. Er legte den Arm um seine Freundin und erwiderte: „Vertrau mir, Schatz. Ich weiß, was ich tue.“

Am Tisch hatten sich die beiden fehlenden Erwachsen der Gruppe, die ihr Urenkel beaufsichtigt hatten, etwas erhoben. „Meine Großeltern, Hillary und Patrick Crawford.“, wurden sie von Jeremiah vorgestellt. „Mein Vater, John Stevenson.“, machte Hanni die beiden mit dem Neuankömmling bekannt.

Das Mittagessen der Erwachsenen verlief relativ schweigend, doch Jerry beobachte seien Schwiegervater – in spe ständig aus den Augenwinkeln heraus. Dadurch bemerkte er wie dieser ständigen zu seien Enkelsohn sah, wenn er glaubte, dass ihn niemand beobachtete. „Der Babyfaktor wirkt.“, dachte der junge Vater vergnügt.

Plötzlich meldete sich Benjamin. Es war keinen lautes Schreien, aber sein Vater merkte, dass seien Sohn etwas störte. Es stand aber keine Mahlzeit an und auch die Windeln erwiesen sich nach einer kurzen schnellen Kontrolle als Trocken. „Was hat er.“, fragte Hanni besorgte. „Ich würde mal behaupten Benji mag die laute Umgebung nicht.“, erklärte Jerry und nahm seien Sohn vorsichtig aus dem Kinderwagen und legte ich n vorsichtig in seinen gebeugten linken Arm.

Mit der gabel in der rechten Hand,aß er weiter und sprach beruhigend auf das Kleinkind ein: „Scht, nicht weinen. Papa ist ja da. Und wenn wir fertig sind gehen wir mit Mami und Grandpa John ein wenig spazieren. Dann kannst du sicherlich schön weiterschlafen.“

Hanni hätte ihren Freund am liebsten gegen das Schienbein getreten, denn der Vorschlag gefiel ihr überhaupt nicht. Doch ihr Vater erwies sich zum wiederholten Male als wandelndes Überraschungsei. „Ich komme gern mit. Wenn ich darf.“

Hanni seufzte kurz ergeben und nickte dann.

Hillary machte Anstalten, ebenfalls die Gruppe zu begleiten, doch ihr Enkelsohn stoppte sie mit einer diskreten Handbewegung. Ihren fragenden Blick, wischte Jerry mit einer Geste wege, die soviel bedeutete wie: „Das erkläre ich dir später.“, unterstützt von einen Blick, den Hillary nur allzu gut von ihrer verstorbenen Tochter kannte. Ein trotziger Blick, der keinen Widerspruch zuließ.

Wenig später verließ Hanni also zusammen mit ihren Sohn, ihren Freund und ihren Vater das Restaurant. Und während sie alle am Ufer der Themse spazierten, betrachtete die junge Mutter nachdenklich ihren Freund, der den Kinderwagen schob und fragte sich, was eigentlich gespielt wurde.

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Die nächsten beiden Tage hielt sich Valiqui recht brav an alle Anweisungen. Dennoch hatten weder der Klingone noch Milseya auch nur eine ruhige, geschweige denn eine zweisame Minute: Valiqui hing entweder am Bein des Klingonen oder folgte Milseya wie ein Hündchen.

Wie jeden Morgen seitdem er auf Halii ankam, hatte er sich zum Strand zurückgezogen, um sich in Ruhe auf sein Mokbara-Training zu konzentrieren. Nur seitdem Valiqui bei Milseya und ihm im Haus wohnte, war er nicht alleine bei seinen morgendlichen Übungen. Es hätte den Klingonen ja nicht gestört, wenn die Kleine einfach still dagesessen hätte und nur zugesehen hätte. Aber Valiqui hielt nicht den Mund, sondern begann bei jeder Bewegung Kommentare abzugeben und fing an, Verbesserungsvorschläge zu machen, die alle auf dem haliianischen Training basierten. Der Klingone versuchte das kleine Plappermaul so gut es ging zu ignorieren. Aber an diesen Morgen war er überhaupt nicht zufrieden mit seinen Übungen. Auch seine Erklärungen nach den Trainingseinheiten führten nicht dazu, dass sie aufhörte in seine Übungen reinzureden.

Mit Argusaugen saß Valiqui auch immer auf der Küchenzeile und begutachtete Milseyas Koch“künste“ - was ihre Cousine regelrecht in den Wahnsinn trieb. Denn ständig musste Milseya sich Kommentare wie „Arida macht das aber ganz anders“, „Das lebt ja noch!“ oder „Da muss noch mehr Aleta rein“ anhören. Nicht nur, dass die Kleine meist recht hatte, nein, es gelang ihr auch Milseya so aus dem Konzept zu bringen, dass ihr ein, zwei Mahlzeiten gründlich misslangen. Nur in letzter Sekunde konnte ein Lieferservice schließlich verhindern, dass ein hungriger Klingone und eine ebenso hungrige Haliianerin die Vierjährige verspeisten.

Doch so sehr die Vierjährige den Beiden auch zusetzte, so sehr wuchs sie ihnen immer stärker ans Herz. Wie sehr, das begriffen H’Qar und Milseya erst am Nachmittag des zweiten Tages. Die Drei waren nach Sanee gefahren, wo Milseya unbedingt noch ein Geschenk für Solak besorgen wollte. Dafür mussten sie in das alte Viertel der Stadt. In den engen, vollen Gassen passierte es: Valiqui wurde von einem Strom Passanten mitgerissen und H’Qar und Milseya verloren die Kleine vollkommen aus den Augen. Erst nach gut 20 Minuten fanden sie sie laut weinend und zusammengekauert in einem Türeingang. Unsagbar erleichtert nahm Milseya Valiqui in den Arm und drückte sie fest an sich. Dann reichte sie zitternd die Vierjährige an H’Qar weiter. Milseya stützte sich am Türbogen ab, holte tief Luft und versuchte das Zittern zu beenden. H’Qar drückte Valiqui ebenso fest an sich und tröstete diese sie, indem er ihr über den Kopf streichelte und beruhigende Worte zuflüsterte.

Es war beinahe schon unheimlich, wie perfekt sich Valiqui nicht nur in den Tagsablauf der Beiden einfügte und ihn vollständig ausfüllte, sondern auch wie schnell die Vierjährige die Gedanken der Beiden beherrschte. Milseya und H’Qar fielen am Abend einfach nur erschöpft ins Bett und schafften es gerade noch sich aneinander zu schmiegen, bevor ihnen schon die Augen zufielen.

Es war am Morgen des dritten Tages. Als H’Qar die Augen aufschlug, entdeckte er ein kleines, bekanntes Knäuel, das sich an Milseya gekuschelt hatte.

Misstrauisch begutachtete H´Qar das kleine Knäuel, das sich an Milseyas Rücken befand. Er stupste zweimal in die Deckenwulst und beobachtete die Reaktion.

„Neeeee“, kam es schläfrig zurück. Valiqui presste sich noch enger an Milseya und zog dabei mit der einen Hand an deren Haaren. Was ihre älteste Cousine weckte. Vorsichtig drehte Milseya sich um und betrachtete besorgt die schlafende Kleine. Zärtlich strich sie über deren Gesicht.

H´Qars Miene war nicht im Geringsten besorgt - im Gegenteil, sein Gesichtsausdruck war eher verstimmt.

Schließlich sah Milseya hoch und entdeckte, dass H’Qar bereits wach war und irgendwie nicht sehr glücklich aussah. „Was ist los?“, flüsterte sie.

Er zeigte auf die Decke unter der sich ein wohl bekannter, vierjähriger, liebenswürdiger Quälgeist verbarg.

"Das ist gegen unsere Abmachung."

Milseya schüttelte den Kopf. „Nein. Nicht wirklich.“ Behutsam richtete sie sich auf. Valiqui folgte jeder ihrer Bewegungen im Schlaf mit und ließ nicht von ihrer Cousine ab. „Letzte Nacht bin ich von ihrem Weinen aufgewacht. Sie hatte schlimme Alpträume. Ich konnte sie kaum beruhigen, also habe ich mit hinauf genommen und sie hier schlafen lassen. Es ist also meine Schuld.“

"Ein Alptraum? Für so was holst Du die Kleine aus dem Bett?"

„Hättest du sie etwa weiter weinen lassen?“

"Es sind nur Träume, die sind keine Bedrohung. Ich hätte sie getröstet und sie hätte weiter schlafen können in ihrem Bett."

„Nun, sie konnte nicht weiterschlafen, ansonsten wäre sie nicht hier. Aber das nächste Mal lasse ich dich ein weinendes, verstörtes Kind trösten“, lächelte Milseya.

"Kein Problem, und du wirst sehen, dass sie auch in ihrem Bett weiter schlafen würde", erwiderte er mit gelassener Miene.

Milseya langte über den Körper der Kleine hinweg und streichelte über H’Qars Wange. „Ja, davon bin ich überzeugt.“ Sie lächelte. „Sollen wir frühstücken?“

"Die Kleine?" kam es grinsend von dem Klingonen zurück.

„He, ich dachte, du beißt nur mich!“, empörte sich die Haliianerin lachend.

"Dann lass uns nach unten gehen und die Kleine bleibt hier und schläft."

„Hmm“ Milseya sah nachdenklich auf das schlafende Kind. „Was wenn wir sie jetzt wecken, dann könnte sie heute Abend so müde sein, dass du mich tatsächlich beißen könntest.“ Sie entzog sich langsam dem klammernden Griff ihrer Cousine und stand auf. „Ich würde gerne mal wieder gebissen werden“, seufzte sie. „Vom selbst Beißen ganz mal zu schweigen.“

"Es ist nur noch ein Tag und dann haben wir noch drei Tage für uns ganz allein."

Er kratzte ihr leicht über den Hals.

Sie stöhnte leise auf. „Hoffentlich.“ Milseya griff seiner Hand. „Dann wollen wir uns mal stärken. Die Himmel wissen, was sie sich heute für uns ausgedacht hat. Komm.“

"Sie wird ihre Träume an uns ausleben."

Der Klingone stand auf und zog sich etwas über. Als Milseya zu ihm trat, nahm er sie in den Arm und ging mit ihr nach unten zum Frühstücken.

Während H’Qar begann in der Küche das Frühstück vorzubereiten, ging Milseya ins Wohnzimmer, um die Fenstertüren zu öffnen. Als sie wieder in die Küche zurückkehren wollte, entdeckte sie das Blinken am Terminal. Nur für einen kurzen Moment war sie versucht, es einfach zu ignorieren, doch dann siegte ihre Neugier. Umso größer war ihre Überraschung als sie das klingonische Trefoil erblickte. Eine Botschaft für H’Qar. „Inoumerii“, rief sie in die Küche. „Du hast Post.“

H´Qar blickte überrascht auf.

"Für mich?"

Es gab nicht viele Möglichkeiten, wer hier etwas von ihm wollte, entweder war es jemand aus der Familie oder es gab endlich eine neue Stellung für ihn.

"Machst du hier weiter?" fragte er als es aus der Küche zum Terminal ging.

„Sicher.“ Nachdenklich sah sie ihm hinterher und begann eher unbewusst damit den Tisch zu decken. Irgendwie hatte sie das mulmige Gefühl, dass die Nachricht nichts Gutes verhieß. Hoffentlich war nichts mit Tewar passiert.

Als er das Terminal erreicht hatte und seinen persönlichen Code eingegeben hatte, stellte er fest, dass es sich um zwei Nachrichten handelte. Die erste war zu seiner Überraschung von Lt.Cmdr. Shral.Er öffnete sie:

H'Qar la´,

Ich gratuliere zu Ihrer Beförderung. Ich selbst habe mich nach Gar'Moks Beseitigung durch den Captain ebenfalls mit Erfolg der la´-Prüfung gestellt und bin nun amtierender yaS wa´DIch der Eisenstein.

Da die Zeit meines Aufenthalts hier begrenzt ist habe ich Sie aufgrund Ihrer Erfahrung als meinen Nachfolger vorgeschlagen. Captain K'Olmos zeigte sich einverstanden, Sie dürften den offiziellen Versetzungsbefehl einige Tage nach dieser Nachricht erhalten.

Qapla'!

Lieutenant-Commander Vinara Shral la´,

yaS wa´DIch der IKS Eisenstein

P.S.:

Machen Sie sich keine Sorgen um die Bewaffnung der Eisenstein, ihre verbliebenen Disruptoren sind zum Teil durch ihre Beweglichkeit in der Lage den Wegfall der beiden anderen angemessen zu kompensieren.

Er konnte es nicht glauben. Ein Forschungsschiff! Man wollte ihn auf ein Forschungsschiff stecken und diese Andorianerin hatte ihn auch noch dafür vorgeschlagen. Als er die zweite Nachricht öffnete, wurde sein Schicksal besiegelt. Das Oberkommando der Klingonischen Verteidigungsstreitmacht hatte die Versetzung offiziell bestätigt. Und die weitere Alternative, die sie boten, war nicht wirklich eine. Ein alter und taktisch unwichtiger Horchposten. Nun jetzt hieß es die Wahl zwischen Todesbarke und Fek´lhr. Seine Gesichtszüge zeigten Verzweiflung.

„Was ist passiert?“

Milseya stand am Türrahmen. Besorgt musterte sie H’Qars Miene. Sah sie darin etwa tatsächlich etwas so wie Verzweiflung?

„Inoumerii? Ist etwas mit deiner Familie?“

"Forschungsschiff."

„Was?“ Verwirrt glotzte sie ihn an. Was zur Hö..

„Zum Fek´lhr, die wollen mich auf ein verdammtes Forschungsschiff stecken." Er hieb mit der Faust neben das Terminal.

"Was denken die sich dabei? Und wie kommt Lt.Cmdr. Shral dazu, mich auch noch für diesen Posten vorzuschlagen?"

Die Verzweiflung war aus seinem Gesicht verschwunden. Nun sah er eigentlich nur noch wütend aus.

„Und was is..?“

Milseya stockte mitten im Satz, als sie begriff. Sie musste sich immer wieder vergegenwärtigen, dass H’Qar Klingone war. Und für einen Klingonen kam ein Forschungsschiff beinahe einer Strafversetzung gleich. Warum hatte Commander Shral das getan? Sie kannte H’Qar doch! Wie könnte er auf einem Forschungsschiff ehrenhaft in einem Kampf ster…

Die Haliianerin schloss ihre Augen und holte tief Luft. In ihrem Inneren versuchte sie sich zu sammeln und vor allem klingonisch zu denken. Was ihr nicht leicht fiel, denn am liebsten hätte sie Commander Shral gerade tüchtig abgeknutscht!

„Kannst du nicht ablehnen?“

„Klar kann ich das und dann werde ich auf einen nutzlosen und altertümlichen Horchposten versetzt. Welch eine ruhmreiche Wahlmöglichkeit. Außerdem werde ich zwei Tage früher abreisen müssen. Egal, welchen Posten ich annehme."

Die Haliianerin ließ sich auf einen Sessel fallen und sah H’Qar nachdenklich an. „Wir wussten, dass das passieren würde.“ Sie schloss seufzend ihre Augen. „Wann musst du dich entscheiden? Und wann wirst du aufbrechen?“

"In zwei Tagen. Also haben wir noch einen Tag, wenn Valiqui wieder bei ihren Eltern ist. Dann geht ein Flug in Richtung Qo´noS, auf dem schon ein Platz für mich zur Verfügung steht. Und eine Antwort ist von mir umgehend abzusenden."

H´Qar hackte förmlich eine Botschaft für das Kommando in das Terminal und schickte es ab.

Das war nicht viel Zeit. Milseya rechnete in Gedanken die Tage hoch, vielleicht wenn sie ihren Onkel noch ein wenig antrieb…

„Gut.“ Sie erhob sich und ging zum Klingonen. Unendlich sanft legte sie ihre Hände auf seine Schultern und senkte ihren Kopf auf seinen. „Dann werden wir das Beste daraus machen.“ Milseya hauchte einen Kuss auf seine Stirn. „Wenn du willst.“

Er grummelte. "Was soll das jetzt wieder heißen – „wenn ich will“? Meinst du, ich möchte meine letzten beiden Tage mit dir nicht genießen?"

„Sei nicht so grummelig!“ Ihr Kopf neigte sich zur Seite und biss ihn in den Hals. „Natürlich wollen und werden wir beide die nächsten Tage genießen. Ich will nur nicht, dass du ständig über dieses Forschungsschiff nachdenkst und dir so die Laune verdirbst.“ Sie drehte leicht den Kopf des Klingonen so dass er sie ansehen musste. „Küss mich, Wartag.“

Er presste seine Lippen auf die ihren und als er gerade zu einem liebevollen Biss ansetzte, stampfte ein kleiner Fuß auf den Boden.

"Warum habt ihr mich nicht geweckt? Ich habe auch Hunger!"

Fee und Shane in Forschungsschiff? Warum ausgerechnet ein Forschungsschiff?

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Aus dem kurzen Besuch der Eltern wurden nun einige Stunden. George unterhielt sich mit seinen Eltern, man tauschte das Erlebte der letzten Monate aus. Das meiste handelte von der Schwangerschaft von Georges Mutter.

Es dauerte nicht lange, da war auch Walther Sheridan von seinen Enkeln belagert, die sich ihren Onkel aus der Nähe betrachten wollten. Wie George es befürchtet hatte, waren die Kinder dabei Reginald wie einen kleinen Bruder zu behandeln. Claire legte eine Hand auf seine Schulter. Erstaunt sah er zu seiner Mutter auf.

„Dieser Blick. Wie lange ist es her, das ich ihn in deinen Augen gesehen habe George?“

„Welcher Blick Mutter?“, gab sich George unwissend.

„Den Blick, den du hattest, als du Frisch verliebt warst. Als du und Julia damals zusammenwart.“, George legte seine Stirn Kraus.

„Und jetzt bluffst du.“

„Mutter!“

„Leugnen ist zwecklos. Dein Vater hat die exakte Mimik. Du bist wieder verliebt. Und diesesmal muss es was Ernstes sein.“

„Mutter, liest du in letzter Zeit wieder diese Klatschblätter?“

„George Sheridan. Wie redest du mit deiner Mutter!“, George lehnte sich zurück.

„Vor dir kann man nichts verheimlichen was?“

„Nein.“

„Ja ich bin wieder verliebt.“, erwartungsvoll gingen die Augenbrauen der Geologin in die Höhe.

„Wer ist Sie? Ich will alles Wissen George.“, Ihr Südstaaten Akzent trat nun hervor. Nur sehr selten kam es vor das auch George in diesem sprach. Meistens dann, wenn er wütend war. Dann wurde das saubere Standard durch diesen für außen stehende kaum verständlichen Dialekt ersetzt.

„Ihr Name ist Jenax Queel. Sie gehört zur Ops.“, George atmete aus. Dann erzählte er seiner Mutter den Rest der Geschichte. Die Augen von Claire begannen immer mehr zu leuchten. Gegen Ende der Erzählung strahlte Sie derart, dass man sie mit Lwaxana beinahe hätte verwechseln können.

„Das ist ja bezaubernd.“, flüsterte Sie. „Hör zu.“, Claire sah zu ihrem Gatten, der immer nicht unter der Fuchtel seiner Enkel stand. „Vor knapp 2 Jahren haben wir auf BetaZed am Opal Meer ein Haus gekauft, dessen Grundstück direkt zum Meer führt. Es ist traumhaft dort. Wie geschaffen für ein Frisch verliebtes Paar.“, nun wirkte Claire wie ein Ferengi der seinem Kunden das Geschäft seines Lebens Anbieten wollte. George sah seine Mutter mit offenen Augen an.

„Ihr habt ein Haus am Opal Meer. Davon wusste ich nichts.“

„Es sollte ein Rückzugsraum sein, von dem eigentlich niemand was wissen sollte. Aber in diesem Fall. Was meinst du?“, Georges blickte wanderten zu seinem Vater und dann wieder zu seiner Mutter zurück.

„Das klingt wirklich verlockend Mutter.“

„Nimm es an George. Ich Bestehe darauf.“

„Auch diesesmal scheine ich die Qual der Wahl zu haben.“, witzelte George mit gespieltem Ernst.

„Kindskopf. Zum ersten Mal seit Jahren rennst du nicht mit einer Trauermine im herum. Mach was daraus.“

„Mutter, wieso habe ich das Gefühl, das du mich und Jenax jetzt schon verheiratet hast?“

„Entschuldige George.“, Claires Lächeln wuchs in die Breite. George trieb es die Röte ins Gesicht. Verdammt ich, bin doch nicht 16 und habe ihr meine erste Liebe gebeichtet! Dachte sich George. Doch er mußte feststellen, das seine Mutter ihn immer noch mit seinen inzwischen 36 Jahren derart im Griff hatte.

„Ok, ich werde das Angebot annehmen.“

„Na also George. Damit wirst du Jenax wirklich überraschen können.“, sagte Claire.

„Eine Frage Mutter. Wie groß ist dieses Haus?“

„Nun 9 Schlaffzimmer, 7 Badezimmer, 4 Wohnzimmer, eine Bibliothek, drei Küchen und ein gewaltiger Wintergarten. Dazu Zugang zum Strand, Bootshaus mit einer Yacht. In jedem Zimmer ein Replicator.“, Georges Augen standen davor aus den Höhlen zu fallen. Was hatten da seine Eltern gekauft?

„Mutter. Das ist ziemlich groß. Wie habt ihr es geschafft an so ein Haus zu kommen?“

„Du kennst doch noch Commander Tryla Beckett?“

„Ja, Sie war eine deiner Studien Kolleginnen von der Akademie.“

„Wir haben ihr das Haus abgekauft. Ihr wurde es zu groß, und Sie war auch zu selten dort. Und naja du weist, wie dann solche Gespräche sich entwickeln.“

„Das kenn ich zu gut Mutter.“, grinste George. Fassungslos schüttelte er nochmals den Kopf. „Was soll das wieder heißen?“, gab sich Claire gespielt entrüstet.

„Du weist wie ich das Meine.“

„Das stimmt.“, Claire umarmte ihren ältesten Sohn. Beide hatten dies vermisst. Michael und Amanda hatten nun Verstärkung in Form von Jerry Lee bekommen. Schwanzwedelnd tigerte der Hund um den Sessel, auf dem der Admiral saß.

Später Nachmittag. Jenax Queel hatte ihre Schicht auf der Brücke beendet. Müde watschelte die junge Frau in den Turbolift. Die Tatsache, dass Sie sich 11 Tage Urlaub nehmen konnte, wirkte Balsam auf ihrer Seele. Im Moment war die halbe Crew nicht mehr an Bord des Schiffes. Selbst der Führungsstab war regelrecht ausgedünnt. Außer Captain Tanrim, Commander Sheridan war keiner mehr von den Senior Offizieren an Bord.

Ihre Schritte führten die Betazoide nun ins Casino. En kräftiges Abendessen sollte den Abschluss dieses Tages bilden. Ein freundlich blickender Chef begrüßte Sie mit einem Gemüseeintopf.

„Sie haben meine Gedanken gelesen Chef.“, Chef machte eine Geste in Richtung der Tische und Stühle.

„Freut mich. Sie werden erwartet Fähnrich.“, sagte Chef. Jenax drehte sich um. Sie sah George an einem kleinen Tisch sitzen.

„Woher Wissen Sie das?“

„Ich weis es. Gehen Sie hin. Ich bringe ihnen das Essen.“, Jenax nickte nur und ging wie geheißen zu George. Dieser Stand auf und hielt ihr den Stuhl so hin das Sie sich setzen konnte.

„Wie geht es dir?“, fragte George nach, dem er sich auch gesetzt hatte. Jenax lehnte sich zurück. Bevor Sie antworten konnte, steig ihr der Geruch des Gemüseeintopfs in die Nase. Chef Servierte ihr das Gericht Elegant und verschwand auch wieder. Er hatte die Beiden in eine Ecke Platz nehmen lassen, die eine gewisse Abgeschiedenheit bot.

„Müde, aber gut.“, Jenax konnte ein leichtes Gähnen unterdrücken. „Und wie geht es dir? Seit du der stellvertretende erste Offizier bist, warst du auch viel eingespannt.“

„Naja ich bin auch Müde.“, gestand George. „Jenax. Ich habe ein paar Tage Urlaub genommen und ich wollte dich Fragen, ob du mit mir diese Tage am Opal Meer verbringen willst?“, Jenax wäre beinahe die Gabel in den Teller zurückgefallen. Langsam legte Sie die Gabel ab.

„Das will ich gerne George.“, George mußte lächeln. Dieses Lächeln lockerte sein Gesicht auf.

„Das ist wundervoll. Ich habe für diese tage ein Haus am Opal Meer. Nur für uns. Niemand wird uns Stören.“

„Wie hast du das geschafft?“

„Sagen wir, es war ein glücklicher Zufall.“, antwortete George leise. Jenax begann ebenfalls zu strahlen. Ihre schwarzen Augen glänzten wie Obsidian. Sie spürte, wie seine Emotionen stärker wurden, wie die Eigenen.

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Immer noch wütend setzte Assjima sich an ihr Terminal. Es blinkte seit Stunden vor sich hin, doch hatte sie seit ihrer Ankunft immer wieder bewusst großen Bögen um ihren Arbeitsraum gemacht und ihn nur dann betreten, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Und jetzt, da sie wütend war, machte sie genau das, was ihr Vater von ihr erwartete, nämlich sich an den Schreibtisch setzen. „Ich bin doch echt bescheuert!“ fluchte sie leise vor sich hin, während sie den Bildschirm aktivierte. Aber da schien ein dickes Datenpaket über den Nachrichtensatelliten im Orbit von Seyann eingegangen zu sein, das ihr Interesse weckte. Als erstes ploppte ein großes Fenster auf, aus dem ihr leuchtend rosa Schriftzeichen entgegenblinkten:

„Aufgrund einer technischen Überlastung unseres Nachrichtensystems kann Ihr Datenpaket erst verspätet weitergeleitet werden. Für den Fall, dass Sie Regress geltend machen möchten, wenden Sie sich mit Ihrer Beschwerde bitte direkt an den Verursacher dieses technischen Ausfalls. Die alleinige Verantwortung trägt der Filmproduzent Ridoo Blixx, der durch die nicht genehmigte Ausstrahlung eines Trailers seiner neuesten Produktion Die Blaue und das Biest eine unerwartete Fehlfunktion unserer auf der Orbitalstation eingesetzten Androiden verursachte. Die Synapsen brannten durch und statt sich weiterhin ihren Aufgaben zu widmen begannen die Androiden mit unkontrollierter Kopulation. Aufgrund dieses Fehlverhaltens wurde von Seiten der Administration beschlossen, Geschlechtsorgane und Empfindungsfähigkeit der Androiden entfernen zu lassen, was zu weiteren Verzögerungen und Störungen führen könnte. Wir bitten um Ihr Verständnis.“

Assjima schüttelte verwirrt den Kopf und klickte die nächste Nachricht an. Diesmal erschien ein neutrales Formular:

„Achtung – ein wichtiger Hinweis an alle unsere Abonnenten!

Sollten Sie in Ihrem Postfach eine Erklärung bezüglich des Ausfalls eines unserer Nachrichtensatelliten in rosa Schrift vorgefunden haben ist ihr Computersystem vom Blixx-Virus befallen. Durch das Öffnen dieser Nachricht haben Sie automatisch die Kopie einer illegalen Filmproduktion erworben. Da die Produktion vom deltanischen Komitee für Artreinhaltung auf die schwarze Liste gesetzt wurde, ist der Besitz dieses Filmes gesetzeswidrig. Um eine strafrechtliche Verfolgung zu vermeiden, sollten Sie die Bestellung innerhalb von 10 Tagen rückgängig machen. Außerdem wurde ein Trailer dieses Films über Ihr Terminal automatisch an alle in Ihrem Adressbuch befindlichen Adressen versandt.

Wir möchten zudem ausdrücklich darauf hinweisen, dass der technische Ausfall unserer Systeme nicht durch kopulierende Andoriden hervorgerufen wurde, sondern durch eine Feedbackschleife, in die der besagte Trailer eingebaut wurde.

Gegen die Firma Blixx-Productions wurde bereits Anklage erhoben.

Wir danken für Ihr Verständnis

Ihre Delta IV Media Cooperation“

“Oh nein!” entfuhr es Assjima. Was war denn da nur wieder passiert? Schnell überprüfte sie die beiden Dateien. Tatsächlich … der Trailer war an alle in ihrem Adressbuch Eingetragenen versendet worden. „Vinara wird Kopf stehen und Solak dürfte seine wahre Freude daran haben … verdammter Mist! Und Vater hat auch eine Kopie bekommen. Wasser auf seine Mühlen! SCHEIßE!!!“ Sie sprang auf, rannte die Treppe herunter und stürzte nach draußen, doch Eslau war bereits gegangen. Wieder zurück im Arbeitszimmer versuchte sie Aki zu erreichen. Er war nicht zuhause. Auch Malik war unterwegs. Schließlich konnte sie ihre Schwester Lakia erwischen, die sie beruhigte und ihr versprach, dafür zu sorgen, dass diese Datei in Eslaus Computer gelöscht wurde bevor er sein Büro in der Stadt wieder betreten würde. Diesmal war Assjima wirklich froh, dass ihr Vater noch immer kein Terminal in seinem Privathaus hatte installieren lassen. Ein Hoch auf den Konservatismus!

Dann brühte Assjima sich einen Beruhigungstee auf. Wo steckte Sam eigentlich? Er wollte heute Nachmittag doch nur auf Mischka aufpassen und jetzt war es schon spät in der Nacht. Wenn man ihn einmal brauchte …

Mit der Tasse in der Hand setzte sie sich erneut vor den Monitor. Ein tiefer Schluck und es ging ihr erheblich besser. Die nächste Nachricht half ihr dabei. Sie stammte von Lt. Esteban und informierte über ein neues Mitglied der Förderation. Benjamin … Sohn des Glücks. Welch schöner Name! Die Ärztin verfasste ein herzliches Antwortschreiben in dem sie den jungen Eltern zu ihrem Nachwuchs gratulierte. Dann musste sie daran denken, dass Jerry sich in einer ähnlichen Situation befand wie Sam und unwillkürlich fragte sie sich, ob es ihm wohl gelingen würde, den Schwiegervater von der Absurdität seiner Denkweise zu überzeugen. Doch Jerry hatte einen Trumpf in der Hand der ihr und Sam fehlte, nämlich den kleinen Benjamin.

Einen Augenblick lang träumte sie sich weg und sah sich inmitten einer Schar kleiner aufgeweckter Gestalten mit leichtem Flaum auf dem Kopf … Nein! Solche Gedanken wollte sie sich nicht erlauben … noch nicht … oder doch eher nein? Kinder auf einem Raumschiff? Niemals! Ein Leben auf Betazed? Die Einzige ihrer Art unter Betazoiden? Dieser Gedanke ließ sie frösteln. Und Seyalia? Für sie der Himmel und für Sam und die Kinder die Hölle? Wie viele auf Seyalia dachten wirklich so wie ihr Vater? Und wie viele dachten wie die Leute von Nelisch? Nelisch … Plötzlich spürte sie, wie ihr warm ums Herz wurde. Natürlich – das war der Ausweg! So sie und Sam sich jemals entscheiden sollten, sesshaft zu werden und gar eine Familie gründen zu wollen – in Nelisch gäbe es einen Platz für sie. Wesjla und ihre Freunde würden sie mit offenen Armen in ihrer Gemeinschaft willkommen heißen. Warum nur hatte nicht schon früher daran gedacht? Stattdessen saß sie hier und grübelte … Wie bescheuert konnte man eigentlich sein? Endlich eine neue Perspektive, eine neue Türe, die sich öffnete.

Sichtlich erleichtert durchstöberte sie die anderen Nachrichten. Meg hatte geschrieben und erzählte von den umfassenden Reparaturen und Umbauten auf der Community. Sogar neue Teppiche sollen angeschafft worden sein. Und natürlich hielt sie sich auch mit dem neuesten Tratsch nicht zurück. Solak soll mit der betazoidischen Sonderbotschafterin Lwaxana Troi eine Affäre gehabt haben. Oder war es mit Mr. Homn? Meg war sich nicht ganz sicher. Aber dass Jenax jetzt den Chefschrauber Imzadi nennt hatte sie mit eigenen Ohren gehört. Okay, aus dem Munde von Miauz – aber das sei ja fast so sicher wie aus dem von Jenax. Und von Miauz hatte sie auch erfahren dass Sheridan mit Lwaxana im Schlammbad gewesen sei. Er hätte die Holodeck-Protokolle genauestens untersucht. Arme Jenax!

Von Vinara kursierten die Gerüchte, dass sie ihre Sternenflottenuniform gegen eine klingonische getauscht hätte und sich nun um einen Sitz im hohen Rat bemühen würde. Jedoch gäbe es noch Probleme mit ihrer klingonischen Staatsbürgerschaft, die sie erst erhalten könne nachdem sie sich die Zähne spitz angeschliffen hätte. Wobei Meg an diesem Punkt zugeben musste, dass das mit den Zähnen eher unwahrscheinlich sei, weil Klingonen ja mit so einem schiefen Gebiss auf die Welt kämen und sich das Anschleifen der Zähne dadurch erübrigen würde.

Von Milseya und H’Qar hatte niemand was gehört. Aber die aus dem Hangardeck würden ja auch so selten bei Miauz vorbei schauen. Und da es keine medizinischen Probleme gab hätte sich auch keiner bei ihr auf der Krankenstation blicken lassen. Allerdings gab es Probleme mit dem MHN. Es hätte sich ständig selber aktiviert und ihr die Ohren vollgeheult wegen einem ominösen THN, das keinerlei Umgangsformen hätte und ihm den Speicherplatz streitig machen würde. Der größte Knaller jedoch sei ein neues Besatzungsmitglied. Eine Cardassianerin bei der Technik! Sie soll zwar aus einer Dissidentenfamilie stammen, aber den Löffelköpfen könne man doch nicht trauen. Meg war sich sicher, dass die das THN absichtlich auf ihr armes MHN angesetzt hätte um irgendwelche medizinischen Geheimnisse herauszufinden. Das THN sei in Wirklichkeit ein holografischer Spion – ein SHN!

Lachend blätterte Assjima weiter. Berichte, Protokolle, eine kurze Mitteilung von Metaxa, die sich zurzeit auf DS9 aufhielt, ein Brief von Sams Mutter mit einigen Rezepten. Sie machte sich Sorgen, dass ihr Junge von dem leichten deltanischen Essen nicht richtig satt würde. Und eine Nachricht von Nanni in der sie von ihrer langsamen Genesung erzählte und von dem eigenartigen Gebaren ihres Ex. Aber auch ihre täglichen Treffen in der Kantine des Krankenhauses erwähnte sie. Assjima war froh, dass es Nanni etwas besser ging. Aber um Lucas machte sie sich Sorgen. Armer Lucas, dachte sie und sah ihn in Gedanken auf seiner Bank im Regen sitzen. Aber er kann so wunderbar stur sein. Er wird es schaffen …

Dann stockte ihr der Atem. Zwölf kurze Nachrichten von ein und demselben Absender. Alle mit einem ähnlichen Wortlaut: „Warum lässt du nichts von dir hören?“ „Melde dich endlich bei mir!“ „Willst du nicht mehr mit mir sprechen?“ „Wir müssen reden!“ „Willst du es totschweigen?“ „Ich weiß, dass du da bist!“ Alle Nachrichten kamen von Setak.

„Mist – der hat mir gerade noch gefehlt!“ brummelte sie halblaut vor sich hin und tippte eine kurze, höflich formulierte, aber abweisende Antwort. Ihr war etwas mulmig zumute als sie sich daran erinnerte, dass Setak wochenlang in der Umgebung herumgehangen und ihre Familie belästigt hatte. Nach Lakias Schilderung schien er ziemlich verwirrt gewesen zu sein. Soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst – oder zumindest oben auf Seyann …

Unten ging die Türe auf. Ein kühler Luftzug kam die Treppe herauf. „Hallo?“ rief Assjima halblaut. „Sam, bist du das?“ Keine Antwort. „Vater?“ Stille. Setak? Zögerlich stand Assjima auf und schaute vorsichtig in den dunklen Wohnraum hinunter. Es war niemand zu sehen. Jetzt höre ich schon Gespenster … Ein leises Rascheln. Vorsichtig tappste sie die Treppe herunter. Unten war es fast stockdunkel. Nur der große Kristall im Zentrum des Raumes glimmte schwach und warf ein paar lange, sich bewegende Schatten. Wenn Lakia Recht hatte, dann war Setak alles zuzutrauen. Assjima griff im Vorbeigehen nach einer Vase, die auf dem Wandschrank stand. „Hallo? Wer ist da? Computer … Licht!“ Nichts geschah. Doch hatte sich da in der Ecke nicht etwas bewegt? Mit erhobener Vase schlich sie durch den Raum. Ja, da war jemand … Blitzschnell griff sie zu und erhaschte den Zipfel einer Jacke. Als der erhobene Arm mit der Vase herunter sausen wollte schloss sich eine Hand wie ein Schraubstock um ihren Unterarm. Im selben Augenblick ging das Licht an und vor ihr in der Ecke kauerte Aki mit erhobenen Armen.

„Nicht schl … schlagen Schwesterchen“ lallte er.

Malik entwand ihr derweil die Vase. „Ej Prinzesschen – das wäre doch nun wirklich zu schade um das gute Stück.“

„Was zum Teufel …“

„Wir wollten dich doch nur etwas erschrecken … Imsch … adi“ Sam taumelte auf sie zu, stolperte über seine eigenen Füße und fiel der Länge nach auf den Boden.

„Ihr seid ja total besoffen!“

„JAAAAAAA“ grölten Aki und Malik aus einem Mund und lachten laut. Sam blieb derweil regungslos auf dem Fußboden liegen. Er war eingeschlafen.

„Wir haben nur ein bisschen gefeiert.“ Malik bückte sich, zog den Betazoiden hoch und stemmte ihn über die Schulter. „Dein Sam war leider zu betrunken um noch alleine nach Hause zu kommen. Ich schaffe ihn mal in die Heia. Aki – du musst mir helfen.“

„Okkkkay … warte. Ich halte das Treppengeländer für dich fest …“ Assjimas Bruder versuchte mühsam, sich aufzurichten, was ihm jedoch trotz redlichen Bemühens nicht richtig gelingen wollte. Stattdessen kroch er auf allen Vieren zur Treppe hinüber. „Dddda isses ja.“ Er blieb sitzen und umklammerte den ersten Pfosten. „Du kkkannnnst rauf.“

Der Riese Malik seufzte. „Die beiden vertagen echt nichts.“ Dann stapfte er mühsam mit seiner Last die Treppe hinauf. Wenige Augenblicke später war er wieder unten und half dem Schwager auf die Beine. „Komm schon, du Nulpe. Wir gehen heim.“

„Wollt ihr nicht besser hier bleiben?“ fragte Assjima vorsichtig.

„Nene … du hast schon genug Ärger am Hals. Wenn Eslau morgen entdeckt, dass wir seinen Weinkeller geplündert haben will ich das mit ihm lieber in meinem eigenen Haus austragen. Schlaf gut Prinzesschen.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ach ja, und erinnere Sam morgen daran, dass er Talana versprochen hat, morgen Nachmittag nach Nelisch raus zu kommen. Sie hat vorhin angerufen und ihn um Hilfe bei dem Solargleiter gebeten.“ Dann packte er Aki mit seinen mächtigen Pranken und verschwand mit ihm im Dunkel der Nacht.

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Trotz der Verzögerung näherte sich das Ende von Vinaras Dienstzeit unaufhaltsam; vier Tage vor ihrer wahrscheinlichen Abreise wurde in der Arena - quasi um den bevorstehenden Abschied zumindest einiger Austauschoffiziere sowie nachträglich die Einweihung der Eisenstein zu feiern - eine klingonische Oper aufgeführt, bei welcher der bordeigene gemischte Chor (insgesamt 140 Klingoninnen und Klingonen, unter ihnen auch Kalis) von K'Moogs elektronischem Instrumentarium sowie einem weiteren Musiker mit riesigen Pauken und Becken unterstützt wurde.

"Wie hat dir die letzte Arie gefallen? Ich habe sie allein dir gewidmet, immerhin handelte sie von einer weisen Frau die nach Erkenntnis strebt..." Kalis sah Vinara fragend an als sie sich wie die meisten anderen nach der Oper in der Messe eingefunden hatten.

"Sie war... imposant, es war meine erste klingonische Oper und ich muss mich erst noch an deren Klangfülle und Emotionalität gewöhnen."

Die Ärztin lachte, doch es lag auch etwas Bitteres in diesem Klang. "Du hörst dich schon wieder ganz wie die auf Vulkan aufgewachsene Sternenflottenoffizierin an... Dabei habe ich gehofft die Oper heute würde dein Blut in Wallung bringen! In ein paar Tagen gehst du schon wieder... Bleibt es bei deinem Versprechen regelmäßig mit mir in Kontakt zu bleiben und mich sogar auf die Community zu holen? Oder wirst du mich am Ende womöglich doch als exotisches Experiment abhaken und wieder zu deinem Sternenflottencaptain zurückkehren?"

Die Andorianerin sah ihrer Gefährtin fest in die Augen. "Wie kannst du nur an meinen Absichten zweifeln? Ich habe dir doch gesagt dass ich mit dir zusammen sein will und darin wird auch meine bevorstehende Abreise nichts ändern. Aber du solltest auch akzeptieren dass ich trotz dieser Beziehung zu dir und der Uniform die ich jetzt trage niemals vollständig klingonisch denken, fühlen und handeln kann und werde. Du musst keine lautstarken Arien mit bombastischer Begleitung singen um mein Blut in Wallung zu bringen, es sind vielmehr die leisen Töne die mich faszinieren."

Kalis' Mund verzog sich beinahe zu einem Schmollen. "Heißt das dann du willst zum Abschied nur das was die Menschen als... 'Blümchensex' bezeichnen?"

"Diese Nacht werde ich mich dir ganz nach Art der Klingonen hingeben, nur bei der nächsten wäre es mir recht wenn wir sie etwas ruhiger angehen würden..." Vinara zog Kalis' Handgelenk zu sich heran und biss so stark hinein bis ein kleiner Blutstropfen aus einer Wunde quoll.

"Vinara, was bist du für eine, willst du mich hier mitten vor den anderen nehmen?", lachte die Klingonin und es klang fast schon peinlich berührt.

"Nein, sieh nur, die Hälfte der Leute ist schon gegangen, wir sollten uns als nächste verabschieden..."

"Aber als yaS wa´DIch solltest du noch bis zum Schluss bleiben!"

"Hältst du es noch so lange aus?"

Die Ärztin dachte einen Augenblick nach. "Nein", knurrte sie dann und zog Vinara mit sich.

Am nächsten Tag begab die Andorianerin sich leicht humpelnd (was längst nicht mehr an der Verletzung aus dem Kampf gegen Ma'truH lag, welche bis auf eine oberflächliche Narbe verheilt war) zu Captain K'Olmos.

"Commander, Sie sind gestern etwas überstürzt aufgebrochen, aber ich habe ja gesehen wie Sie und Kalis die Leidenschaft übermannt hat."

Ein weiterer Klingone befand sich im Büro, es war Rul'kar, der neue Waffenoffizier.

"Nun, ich wollte noch mit Ihnen besprechen welche Waffen Sie zusammen mit Ihrer Uniform mitnehmen wollen... Deren Tragen ist Ihnen während der Dienstzeit in Sternenflotteneinrichtungen zwar ebensowenig gestattet wie bei der Uniform, aber wir sind nun mal ein kriegerisches Volk und Waffen machen einen wichtigen Teil unseres Lebensstils aus."

Rul'kar präsentierte ihr ein Bat'leth. "Diese Waffe ist schlicht, aber effizient wie jedes klingonische Bat'leth. Ich werde Ihnen das neueste Holoprogramm zum Training mitgeben, aber am besten wäre immer noch Sie erhalten Gelegenheit mit einem echten erfahrenen Krieger zu trainieren. - Ich gehe davon aus Sie werden auch Ihren D'K-tagh behalten." Dieser letzte Satz klang mehr nach einer Feststellung als nach einer Frage.

"Das werde ich und auch das Bat'leth werde ich mit Dank annehmen."

Der Waffenoffizier nickte und holte dann zwei Energiepistolen hervor. "Dies sind die beiden Disruptoren neuesten Typs. Der rechte sieht aus wie seine traditionellen Vorläufer und funktioniert auch so, hat aber zusätzlich... eine Betäubungsfunktion."

Vinara glaubte beinahe so etwas wie eine Beschämung in den Worten des Mannes zu hören.

"Alle Klingonen auf der Eisenstein tragen diesen Typ, aber meistens sind sie auf Töten gestellt." Rul'kar streckte nun seine linke Hand nach vorne. "Diese Waffe ist weitaus vielseitiger, mit exakt dosierbarem kohärentem Strahl. Korrekterweise sollte man sie schon als Phaser bezeichnen, wenn auch mit einer klingonischen Energiesignatur. Das Design wurde an klassische Sternenflottenphaser des 23. Jahrhunderts angelehnt, eine mögliche optische Ähnlichkeit mit romulanischen Disruptoren ist dabei rein zufällig."

Immerhin waren beide Waffen in der üblichen klingonischen Farbgebung gehalten. Die Andorianerin nahm sie nacheinander in die Hand und fragte ob sie auch beide haben könnte.

K'Olmos und Rul'kar lachten schallend. "Sie entwickeln sich noch zu einer richtigen Kriegerin!"

"Ich ziehe nur die Vielfalt vor. Wie weit ist eigentlich dieser zweite Typ von Disruptor in der klingonischen Flotte verbreitet?"

"Weitaus weniger als der erste, die meisten Krieger halten ihn für zu kompliziert, aber für Ingenieure und Wissenschaftler dürfte er ideal sein zumal er wie ein Sternenflottenphaser auch als Werkzeug dienen kann. Ich trage einen und K'olran Sogh, welcher wie gesagt Ihre Nachfolge als Wissenschaftlicher Leiter antreten wird", erklärte K'Olmos. "H'Qar la´ dürfte vielleicht schon mit dem ersten Typ Schwierigkeiten haben, da er wohl wie die meisten unserer Art der Ansicht sein wird Klingonen sollten keine Gefangenen machen. Aber da kann er sich noch so sehr sträuben, den Disruptor wird er auf jeden Fall nehmen solange er hier dient, auch wenn er ihn so gut wie nie auf Betäubung stellen mag."

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Öde Öde Öde ….

Es war einer dieser Tage an denen man eigentlich jede Menge zu tun hätte, aber nichts davon so dringlich war, als dass es nicht auf die lange Bank geschoben werden könnte. Frau Doktor langweilte sich.

Sam war nach Nelisch geflogen um Talana und Telisch bei irgendeinem Problem mit dem Solargleiter zu helfen. Außerdem hatte er irgendwas Geschäftliches mit Wesjla zu besprechen. Es ging wohl immer noch um diese Weinlieferung nach Ferengi Nar. Die Äbtissin hatte beim letzten Besuch im Kloster das Aerowing sehr eingehend begutachtet und war zu dem Schluss gekommen, dass die Transportkapazität des Shuttles ziemlich gut auf die Überschussproduktion des klösterlichen Betriebes passte. Seitdem war sie mit Sam am verhandeln. Sam dachte an einen Exklusivvertrag mit dem Kloster und Wesjla hoffte, durch die vielfältigen Verbindungen des Betazoiden weitere geschäftliche Kontakte knüpfen zu können. Sie wollte den Export der klösterlichen Produkte auf den gesamten Förderationsraum ausdehnen. Um einen großen Frachter zu chartern war die Produktion zu gering und die bisherigen Wege waren zu teuer, zu langwierig und zu unzuverlässig. Und Assjima war es allemal lieber, dass Sam im Auftrage der Äbtissin unterwegs war anstatt wochenlang auf irgendwelchen heruntergekommenen Raumstationen herumlungern zu müssen, bis er den nächsten Auftrag bekommen konnte. So wusste sie wenigstens, wo er steckte. Und er bekäme nebenbei die Möglichkeit, ihr Volk besser kennen zu lernen.

Die Kinder waren in der Schule und zum Hause der Eltern hinüberzuspazieren hatte Assjima keine Lust. Sie könnte ja ihrem Vater begegnen und ihr stand der Sinn keinesfalls nach einem erneuten Disput mit ihm. Den ganzen Vormittag hatte sie im Haus herum geräumt, war eine gute Stunde im strömenden Regen spazieren gegangen und hatte die Regale nach einem noch nicht gelesenen Buch durchstöbert. Doch da war nur der Stapel, den Eslau am Abend auf ihren Schreibtisch gestellt hatte. Die konnte und wollte sie nicht anrühren …

Diese Stimmung war fremd für Assjima. Langeweile kannte sie nicht. Bislang war sie immer froh gewesen wenn ihr ein paar Stunden zur Meditation und zum Träumen übrig geblieben waren. Doch heute war sie selbst zum Musik hören zu unruhig. Sie vermisste Sam. Wie wird das erst werden wenn er wieder unterwegs ist? Er kann ja schließlich nicht immer auf der Community sein. Unwillkürlich musste sie an Milseya und H’Qar denken. Sie würde Sam nach einigen Wochen immer wieder sehen. Aber wie würde das bei den beiden werden? Eine reine Urlaubsbeziehung? Welch grauenvolle Vorstellung …

Assjima setzte sich mit einer Tasse Tee bewaffnet in ihren Kuschelsessel und dachte an die Freunde und Kollegen auf der Community. Nie im Leben hätte sie sich träumen lassen, dass sie irgendwann einmal auf ihrem Heimatplaneten Heimweh nach einem Raumschiff bekommen würde. Von Meg wusste sie, dass sich die Community auf dem Weg nach Betazed befand, wenn sie nicht sogar schon dort war. Ob Solak seinen Sohn Niklan würde besuchen können? Sie wünschte dem schlitzohrigen Spitzohr von Herzen, dass es dem Kleinen inzwischen wieder besser ging und dass er ihn womöglich wieder zu sich auf die Community holen könnte. Auch an Nanni musste sie denken. Sie würde wohl noch nicht wieder auf Schiff kommen können. Die Heilung dieser seelischen Wunden würde lange dauern … sehr lange. Immer wieder schob sich ein Bild zwischen ihre Gedanken: Lucas im Regen einsam auf einer Parkbank sitzend. Sie seufzte. Armer Lucas … Aber er hatte es verdient! Plötzlich bekam sie Lust, ihm einmal wieder richtig kräftig den Kopf waschen zu dürfen. Natürlich nur verbal. Aber es juckte sie tatsächlich in den Fingern. Was O’Tra wohl gerade machte? Ob er seinen dicken Hintern hochbekommen hatte und sich ein paar Tage zu Hause gönnte?

Und Vinara? Wie mochte es ihr auf der Eisenstein wohl ergehen? Talana hatte nur erzählt, dass sie einen kurzen Geburtstagsgruß geschickt hatte. Ansonsten war Funkstille gewesen. Das konnte natürlich bedeuten dass es ihr gut geht. Aber wenn ihr was passiert sein sollte … niemand wusste dass man Talana informieren sollte, geschweige denn wo sie zu finden sei. Assjima stand auf und ging hinaus auf die Terrasse. Es goss noch immer aus Kübeln. Der Wind fegte die Regenschauer kreuz und quer über den See. Das gegenüber liegende Ufer war manchmal kaum mehr zu erkennen. Die Bäume bildeten skurrile Schemen, nahmen immer wieder andere Formen an. Die Regengeister tanzen ihren Reigen der Freude und vergessen dabei, die Trolle zu bewachen … Da – der erste Schatten löste sich und bewegte sich hinüber zu seinem Nachbarn, um auch ihn zu befreien.

"´lwlljghogh ylQoy!" grölte der erste Schatten ("Höre auf die Stimme in deinem Blut!")

"vay´ daneHbogh ylchargh!" antwortete eine dunkle weibliche Schattenstimme ("Erobere, was du begehrst!")

„luq“ war die knappe Antwort („Ja, das werde ich tun.“)

Und dann begann ein wilder Schattentanz, der nicht zu erkennen gab, ob es sich um einen Kampf oder um ein Paarungsritual handelte. Assjima schüttelte verwirrt den Kopf. Deltanische Waldtrolle, die klingonisch sprachen und bei strömendem Regen einen Paarungsakt einläuteten? Sie folgte fasziniert dem Schauspiel ihrer Phantasie. Doch dieser Tanz nahm immer mehr die Form eines Kampfes an. Ein Bat'leth schwang sich durch die Luft, zischte dicht über den Kopf der weiblichen Kämpferin, ein schriller schmerzerfüllter Schrei und vor Assjimas Füßen landeten zwei blaue andorianische Fühler. Entsetzt sprang sie zurück, strauchelte und fiel rücklings über einen Stuhl. Ächzend rappelte sie sich wieder hoch und reib sich den Hinterkopf, wo sich bereits eine Beule bildete. Der Regen prasselte weiter unaufhörlich herunter. Von den Schatten keine Spur …

„Was für ein bescheuerter Tag“ fluchte Assjima und ging hinein. Doch das Gefühl der Unruhe wollte nicht von ihr weichen. So setzte sie sich an ihr Terminal und öffnete eine Verbindung zur Delta IV Media Cooperation.

Das freundliche Gesicht eines jungen Deltaners erschien. „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“

„Ich hätte gerne eine Verbindung zum klingonischen Schiff Eisenstein

„Eisenstein? Was ist denn das für ein bescheuerter Name?“

„Den kann man wenigstens aussprechen.“

„Stimmt.“ Der junge Mann grinste. „Wo soll sich das Schiff denn zur Zeit befinden?“

„Ich habe leider keine Ahnung.“

„Hm …“ Der Mann studierte aufmerksam etwas auf seinem Bildschirm. „Also in meinem Register ist leider keine Eisenstein aufgeführt. Vielleicht ist das Schiff ganz neu? Oder es läuft noch unter einer offiziellen Klingonischen Bezeichnung?“

„Das weiß ich leider auch nicht.“

„Ich glaube ich werde Sie am besten mit dem klingonischen Amt für universale Kommunikation verbinden. Die können Ihnen bestimmt weiter helfen.“

„Danke.“

„Gern geschehen. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag.“ Das freundliche Gesicht verschwand. Der Bildschirm zeigte kurz ein graues Flimmern, dann erschien ein rötlicher Raum.

„Hallo? Ist da jemand?“ fragte Assjima verwundert. Nichts geschah. „Hallooooo!“

„DaH HIja’“ („Jetzt ja“) Der Bildschirm wurde offensichtlich herumgedreht und nun blickte Assjima in das narbenzerfurchtete Gesicht eines alten Klingonen. „nuqneH? „ („Was willst du?“)

"qai! Ich benötige eine Verbindung zur Eisenstein.“

„Und was habe ich damit zu tun?“

„Nun ja, da es sich um ein klingonisches Schiff handelt ist es nahe liegend, sich an das klingonische Amt für universale Kommunikation zu wenden.“ Assjima bemühte sich noch immer um ein freundliches Lächeln.

„Warum rufst du Ha'DIbaH nicht direkt dort an.“

„Wenn ich die Kennung besitzen würde, müsste ich sie nicht belästigen.“

„Ich bin nicht dein tokhe straav. Schau im Telefonbuch nach!“ Der Klingone beugte sich nach vorne um die Verbindung zu unterbrechen, doch Assjima fuhr in an:

"p'tach! Wenn du Hom schon als Bürokrat mit deinem fetten Hintern auf einem Stuhl sitzt weil du zu schwach bist, dein Bat'leth richtig zu führen, dann zeige wenigstens, dass du diese Aufgabe mit Ehre erfüllst. Und jetzt verbinde mich augenblicklich mit der Eisenstein yaj´a´ (ist das verstanden worden?)“

Der alte Klingone verzog das Gesicht zu einem breiten Grinsen. Beleidigungen dieser Art war er offensichtlich gewöhnt: „tlhIngan Hol QaQ Dajathllaw´ ´ej ´Ihgu´ SoH (du sprichst anscheinend gut und du siehst gut aus) HlghoS, tlhIngan Hol qaghojmoH (komm her und ich bringe dir Klingonisch bei).“

„Aber erst will ich die Eisenstein haben!“

„Dein Wunsch ist mir Befehl. Qapla'!“

Das zerfurchte Gesicht verschwand in grauem Flimmern.

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