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Zeit der Entscheidung


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Nach seinem Besuch auf der Oberfläche war die Arbeit über dem Councelor schier zusammengebrochen. Wie erwartet hatte der Planetoid und seine Bewohner für einiges Chaos unter der Crew gesorgt. Kurz hatte er Tanrim einen Bericht geschrieben, die gescannten Tafeln Tolans in den Rechner hochgeladen und seinem Sohn einen (unlogischen und rein emotional gesteuerten) Besuch im Kindergarten abgestattet, um danach haufenweise Taschentücher und Stärkungstees unter seinen Kollegen zu verteilen. Er hatte es doch voraus gesehen! Genau die Fragen, die er von Anfang an prophezeit hatte, ließen nun die Korridore des Schiffes summen.

Warum haben wir uns getrennt?

Warum haben wir uns verliebt?

Werden meine Kinder tatsächlich so sterben?

Werde ich tatsächlich so sterben?

Warum habe ich mich so verhalten?

Warum habe ich mich nicht so verhalten?

Was wäre passiert, wenn ich mich anders verhalten hätte?

Werden meine Kinder tatsächlich genauso aussehen?

Sollte ich doch noch herunter gehen?

Warum bin ich nur herunter gegangen?

40% der Crew war entweder bereits bei Solak gewesen oder hatten ihm Anfragen geschickt. Und viele von den restlichen 60% hatten bereits diesen gewissen Blick, wenn der Councelor in ihre Nähe kam.

Und immer wieder die eine große Frage: UND NUN?!

Niemand wollte die Verantwortung tragen. Niemand wollte die Entscheidung treffen.

Dabei beschäftigten sich nur die wenigsten mit den Hintergründen. Selbst viele aus der wissenschaftlichen und technischen Abteilung verstrickten sich eher in den persönlichen Fragen als in der, wie das alles hatte geschehen können und welche Konsequenzen es nun hatte. Waren sie es selbst? Waren es dort unten andere? Würden sie die soeben kennengelernten Kinder nun töten? Oder sich und ihre Zukunftspläne opfern? Und würde das Leben auf dem Planetoiden wieder denselben Verlauf nehmen, nun da sie die anderen kennengelernt hatten? Würde die Schleife sich immer und immer wieder wiederholen? Oder sollten sie all das auf dem Planetoiden auslöschen?

Niemand wollte die Entscheidung treffen.

Solak verwünschte die Entscheidung Tanrims, seiner Crew den Besuch der Oberfläche zu gestatten. Es war unnötig. Er hätte derjenige sein müssen, der die Entscheidung traf. Allein. Deswegen war er der Captain. Dies hier war keine Demokratie. Die Crew in diese Entscheidung mit hinein zu ziehen... Es war dumm gewesen.

Sicher hatte er es gut gemeint. Tanrim hatte Informationen gewollt, um die Katastrophe besser einzuschätzen und diesselben Fehler zu vermeiden. Was er bekommen hatte war eine emotional verwirrte Crew. Niemand konnte so professionell sein und das Gesehene einfach beiseite schieben. Selbst ein Vulkanier nicht. Etwas blieb immer hängen.

Nun ja, so würde er in der nächsten Zeit immerhin keine Langeweile haben.

Müde verriegelte der Romulovulkanier seine Bürotür. 15 Minuten, mehr wollte er gar nicht. Einfach die letzten Berichte nachlesen über die tatsächlichen Erkenntnisse jenseits der Verwirrung. Sich eine Gemüsebrühe einverleibend beugte er sich über die neuen Daten - während bereits die erneute Erinnerung daran, sich dringend um O'tra zu kümmern vehement auf dem Bildschirm aufflammte. Resigniert klickte Solak sie weg.

Die Zeitlinie war anscheinend durch die Morde und alles Folgende verändert worden. Ob sich die Linien nun getrennt hatten? Oder nie zusammen gewesen waren? Er dachte an Tolans Berechnungen. Sie sollten einfach weiterfliegen. So oder so - es war die logische Entscheidung. Solak fasste seine Gedanken kurz zusammen und schickte sie an den Kommandanten. Nicht, dass noch jemand auf die Idee kam schon wieder mit den Artefakten herum zu spielen...

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„Computer! Neue Simulation. Beginne bei Zeitindex 4.67 von Simulation 5. Folgende Ergänzung: Entferne sämtliche temporalen Indizes.“

„Ausführung nicht möglich!“

„Doch das ist möglich!“, widersprach Milseya. „Entferne die Inflaton-Annahme aus der Gleichung!“

Ein Piepsen. Dann begann der Bildschirm zu flimmern.

„Ja, ja ich weiß. Das dauert eine Weile“, seufzte die Haliianerin und griff nach ihrem inzwischen kalt gewordenen Tee.

Milseya hatte einen langen Tag hinter sich wenn man bedachte, dass sie bereits seit 3 Uhr auf den Beinen war. Nachdem sie dem Captain in einem Bericht ihre Hypothesen mitgeteilt hatte, war sie auf das Hangardeck gegangen. Ihre Leute hatten grübelnd im Aufenthaltsraum gesessen und waren augenscheinlich dabei ihre eigene Geschichte zu verdauen. Die Haliianerin hatte versucht, sie alle ein wenig aufzumuntern, doch da war nicht viel zu machen. Also hatte sie dem Councelor eine Nachricht zukommen lassen, in dem sie jenen bat, nach Möglichkeit einmal den Piloten einen Besuch abzustatten und die Moral zu heben. Allerdings wusste sie auch, dass Solak im Moment schwer beschäftigt war. Also musste sie derweilen etwas tun, damit ihre Leute nicht noch tiefer im Sumpf des Trübsal versanken – und da fiel ihr nur ein, ihre Leute dermaßen zu beschäftigen, dass sie an etwas anderes denken mussten. Als sie gerade überlegte, wie, beobachtete sie Talana und Lt. Commander Shral auf dem Hangardeck. Milseya drehte sich um, stemmte die Fäuste in die Hüften und begann ruhig aber bestimmt Befehle zu erteilen – die von der Sicherung aller Fluggeräte inklusive des Ferengi-Schiffes gegen fremden Zugriff über Belastungstests der neu an Bord gekommenen Shuttles bis hin zur jährlichen Routineinspektion der Pods reichten. Die Piloten sahen die kleine Frau nur ungläubig an, doch Milseya blieb hart. Sie verteilte die Aufgaben und verlangte, dass bis zum Abend alles erledigt sei, sonst würde es auf dem Hangardeck gewaltig krachen. Missmutig erhoben sich ihre Leute und trollten sich an ihre Arbeit. Nach etwa einer Stunde waren alle tatsächlich in ihre Aufgaben vertieft. Milseya konnte sogar gelegentlich ein kurzes Lachen hören.

Zufrieden wandte sich Milseya dem Bericht von Assjima zu. Nachdenklich überdachte sie ihre eigene Theorie, korrigierte die falsche zeitliche Basis, kam aber zu dem Schluss, dass sich dennoch die Ereignisse so abgespielt haben könnten, wie sie es vermutete. Warum allerdings Go’Ron nicht noch ein Jahr gewartet hatte, das wollte der Haliianerin nicht in den Kopf. Er hatte soviel Zeit alles vorzubereiten. Genauestens zu durchdenken. Milseya stimmte Niels - dem älteren Niels - zu: Es war zu früh. Die Glücklichen hatten sich damit wahrscheinlich „selbst vernichtet“, indem sie in die Zeitlinie eingriffen. Die Frage war: Wussten sie es nicht? Oder haben sie womöglich mit Absicht genau deswegen eingegriffen? Wie viel wussten die Glücklichen über temporale Logik? Wie viel wusste sie selbst davon? Genügte dieser Eingriff in die Zeitlinie, um die andere zu erhalten, da Ereignisparameter und Zeitindizes unterschiedlich waren? Oder führte genau das in den Untergang?

Die Haliianerin seufzte. Das musste jemand lösen, der sich wirklich gut mit so was auskannte. Sie selbst war nur ein Amateur - egal, wie viel Phantasie sie besaß. Auf der anderen Seite beschrieb Assjima in ihrem Bericht die Viele-Welten-Theorie von Evertt. Ähnliches hatte sie bereits vor Tagen in einem ihrer Berichte erwähnt. Und da kannte sie sich mittlerweile aus. Das gehörte zu ihrem „Fachgebiet“. Wieder und wieder las sie die Stellen in Assjimas Bericht durch, holte ihre eigenen Berichte hervor, verglich und dachte nach. Dann sprang sie auf, verließ ihr Büro und lief zur Astronomie. Lt. Nachalek sah leicht verwundert auf, als die Haliianerin ihn darum bat ein paar Simulationen durchzuführen, doch er gewährte ihr freien Zugang zu allen Datenbanken und nachdem er ihr ein paar Mal über die Schulter gesehen hatte, während sie begann Szenarien zu entwickeln, verließ er beruhigt den Raum.

Milseya trank ein paar Schlucke Tee während sie versuchte, den herabscrollenden Daten auf dem kleinen Bildschirm zu folgen.

„Na komm schon“, murmelte sie dabei vor sich hin. „Wenn ich mir so was ausdenken kann, dann wirst du das doch auch ausrechnen können.“

„Simulation beendet.“

„Ergebnis?“

„Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei Xsesal 3 um ein Ebene3 nicht-flatonäres Multiversum handelt, liegt bei 50 Prozent.“

„Verdammt!“, fluchte Milseya wütend und war nahe dran, dem Computer deutlich zu sagen, was er mit dieser Wahrscheinlichkeit machen konnte. Sie fuhr sich überanstrengt durch die Haare, was diese wild verzauste, massierte ihren Nacken, ohne dass sich die Verspanntheit löste und schlug schließlich die Hände vors Gesicht, bevor sie sich wieder dem „Feind“ zuwandte. „Computer, erkläre das Ergebnis.“

„Es stehen nicht genügend Daten zur Verfügung.“

„Was würde die Wahrscheinlichkeit dieser Simulation erhöhen?“

„Die Übereinstimmung von temporalen Indizes.“

Milseya sprang überrascht auf. „Wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit dann?“

„Abhängig von den Parametern zwischen 60 und 89 Prozent.“

Die Haliianerin fing an nachdenklich ihre Nase zu reiben. „Computer, damit wir uns richtig verstehen. Wir reden hier nur von temporalen Indizes, nicht von Ereignisparametern.“

„Korrekt.“

„Okay“, murmelte sie vor sich hin. „Das hilft mir weiter.. ja..“ Nach einem anfänglichen Zögern bewegten sich ihre Finger immer schneller auf dem Display vor ihr.

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Regungslos nach vorne gebeugt saß Milseya in der Astronometrie und bedeckte mit den Händen ihr Gesicht. Sie war müde und sie hatte die Schnauze gerade gestrichen voll. Warum plagte sie sich mit dem Ganzen? Was taten eigentlich die aus der Wissenschaftsabteilung gerade? Sie seufzte laut und schloss zusätzlich ihre Augen. Und wieso zur Hölle kam sie nicht drauf?

Vinara wollte wieder einmal in der Astrometrie vorbeischauen - eigentlich mehr aus einem Routine-Reflex als aus einem konkreten Grund; vielleicht hoffte sie auch dort einer Lösung des derzeitigen Problems näherzukommen.

Eigentlich wunderte es sie nicht dort eine sichtlich übermüdete Haliianerin anzutreffen. "Guten Tag Fähnrich, ich nehme an Sie befassen sich auch mit dem gegenwärtigen Temporal-Dilemma?"

Die Angesprochene hob langsam den Kopf und musterte den Lt. Commander. Dann stand sie langsam auf. „Ja, aber ich komme nicht weiter, daher überlasse ich Ihnen den Platz.“ Milseya griff nach dem Datentrikorder, den sie zur externen Speicherung eingeloggt hatte und nahm diesen aus der Halterung.

"Sie sollten nicht so schnell aufgeben, Sie haben in der letzten Zeit wirklich gute Ideen gehabt... Auch wenn diese in ihrer Formulierung oft etwas chaotisch gewirkt haben. Sagen Sie mir woran genau Sie hier gearbeitet haben und vielleicht fällt uns zusammen eine Lösung ein."

„So schnell?“ Milseya musste leise lachen. „Ich sitze hier seit über drei Stunden! Und im Gegensatz zu Ihnen kann ich mich nicht auf mein wirklich nicht großes Wissen verlassen, sondern rein auf meine Fantasie - und die hört auf, wenn es darum geht Xsesal 3 als Ebene-3-Multiversum zu betrachten, wenn es zugleich nicht inflationär sein darf, aber die Welten ähnliche temporale Indizes besitzen müssen. Denn dazu fällt mir nicht mehr als eine Variation meiner Bewusstseinstheorie ein. Und die ist ...“ Die Haliianerin seufzte tief „... falsch.“

"Nun, lokal begrenzte Ebene-3-Multiversen könnten durchaus existieren; es wäre in gewisser Weise sogar ökonomischer nur einen vergleichsweise kleinen Raum als alternative Realität abzuspalten als gleich ein komplettes neues Quantenuniversum zu erschaffen."

Die Haliianerin setzte sich langsam wieder zurück auf ihren Stuhl. „Werden denn laut Evertt nicht ständig neue Parallelwelten geschaffen – ohne das Kollaps-Postulat der Schrödingergleichung zu verletzen.“ Milseya loggte den Trikorder wieder ein und aktivierte die letzte Simulation. „Korrigieren Sie mich, Lt. Commander. Laut der Viele-Welten-Interpretation ist das Universum durch zufällige Quantenprozesse in unzählige Kopien verzweigt – je eine Kopie für jedes mögliche Ereignis. Also jede Entscheidung die wir treffen, lässt ein neues eigenes Universum entstehen. Gehe ich nach links eben Universum A, gehe ich nach rechts Universum B. Nur kann ich diese anderen Realitäten aus meiner 'Froschperspektive' einfach nicht sehen. Ich nehme nur einen sehr winzigen Teil dieser Realität wahr, weil die Dekohärenz den Kollaps der Wellenfunktion vortäuscht und somit verhindert, dass ich meine 'Kopien' sehe.“

Die Andorianerin nickte zustimmend. "Im Grunde genommen entspricht dies auch der Wahrheit - allerdings kann die Dekohärenz unter gewissen Umständen ausgeschaltet werden, so dass eine Interaktion zwischen den verschiedenen Realitäten möglich ist. Was auf Xsesal 3 wohl passiert ist war anders; dort wurden meiner Ansicht nach lokal begrenzte 'Blasen' aus den vormals kohärenten Parallel-Universen herausgelöst, und das jedes Mal wenn eine vermeintliche Korrektur ein- und derselben Zeitlinie erfolgt war."

„Dann haben die Xsesalianer oder Getargaer nicht die Zeit korrigiert, sondern nur eine neue Blase geschaffen“, sagte Milseya und atmete tief durch. „Dann hätten wir ja beinahe auch eine Erklärung für unsere 'Sprünge'. Es waren keine Zeitsprünge im eigentlichen Sinne, sondern nur die 'Vorführung' einer anderen möglichen Blase. Eine andere Entscheidung, die wir in irgendeinem ähnlichen Paralleluniversum getroffen haben und dessen Ergebnis wir für kurze Zeit gesehen und gefühlt haben.“

"Genau das dürfte passiert sein. Nur Humanoide mit entsprechender Gehirnanatomie - bei einigen Spezies etwa nur die Frauen - sind in der Lage mittels der Artefakte mit diesen alternativen Realitäten zu interagieren, und das auch nur innerhalb der Atmosphäre des Planeten. Assjimas und meinem älteren Ich ist es dagegen nach dem Unfall problemlos gelungen sich den Artefakten zu nähern und sie zusammenzusetzen."

„Richtig! Diese Wechselwirkung mit anderen Welten ist nur auf dem Planeten bzw. in seinem Orbit möglich.“ Die Haliianerin betrachtete das simulierte Getarga auf dem Bildschirm. „Je weiter man weg ist von Xsesal 3, desto mehr verliert das Artefakt diese Fähigkeit. Das mag sich nun spekulativ anhören, aber dafür bin ich berüchtigt. 1) Ich denke, dass Xseasal 3 ein eigenes Ebene-3-Multiversum innerhalb des uns bekannten Ebene-3-Multiversums ist. 2) Ich denke, dass die Artefakte und der Planet gemeinsam dieses eigene Multiversum determinieren. Sie können nur gemeinsam funktionieren. 3) Es muss noch etwas Drittes geben, dass das Artefakt außerhalb des Multiversums tatsächlich - so wie die Söhne des Planeten es erklärten – einen Zeitsprung verursachen kann. Ich glaube, es handelt sich dabei um die Partikel. Und wenn diese Theorie nicht stimmt, dann sind die 600 auf dem Planetoiden nicht in der Zeit gesprungen, sondern existieren lediglich in einer anderen Realität.“

Vinara musste über diese Worte eine Weile nachdenken. "Ja, Ihre Theorie klingt plausibel. Verschachtelte Ebene-3-Multiversen hat 2114 Viron Naan, ein theoretischer Physiker von Andoria ausführlich postuliert. Ein praktischer Nachweis ist jedoch bis heute nicht wirklich gelungen."

Verdutzt sah Milseya die Andorianerin an und begann dann schallend zu lachen. „Bedeutet das ...“, japste sie „...dass da oben...“ sie zeigte auf ihren Kopf „... tatsächlich was Sinnvolles produziert wird?“

"Denkbar wäre es, wenn ich mich recht erinnere war Professor Naan ein ähnlicher Chaot wie Sie, weshalb seine Theorie erst mal fast 100 Jahre lang von den etablierten Wissenschaftlern nicht akzeptiert wurde; vor allem Vulkanier haben sie bis Mitte des 23. Jahrhunderts vehement abgelehnt. Allerdings - es ist nach wie vor nur eine Theorie und für ihren praktischen Beweis fehlen uns momentan noch die nötigen Mittel oder vielmehr die Zeit."

„Danke für den Chaoten“, schmunzelte Milseya. „Und nur, dass Sie es wissen, ich bin schon sehr viel ordentlicher geworden!“ Die Haliianerin wandte sich wieder zum Bildschirm. „Natürlich haben Sie Recht. Beweisen kann ich es nicht, aber die Theorie der Ebene3-Muiltiversen konnte man lange Zeit ebenfalls nicht beweisen, aber auch nicht falsifizieren. Es war ein reines Denkmodell, das heute zur Standard-Quantenmechanik gehört. Und wenn unser Ebene-1-Univerum Bestandteil eines Ebene-3-Universums ist, dann ist nur ein kleiner Schritt, dass auch ein Ebene-3-Mulitversum in diesem bestehen kann. Aber kehren wir wieder zurück nach Xsesal 3 und den 600. Es wäre hinreichend zu vermuten, dass unsere Rückkehr ihre Existenz nicht gefährden würde, allerdings nicht ausreichend. Denn gemäß der temporalen Logik könnten sie sich auch einfach 'in Luft auflösen'. Es gibt allerdings einen Ort, wo das nicht unbedingt so sein muss. Wo es sogar sehr wahrscheinlich wäre, dass es nicht so ist.“

"Xsesal 3. Es müsste einfach nur eine neue Realitätsblase erschaffen werden in der die Kolonisten vor dem Kollaps ihrer eigenen Zeitlinie geschützt wären..."

„Ja“, seufzte Milseya. „Für mich klingt das nach der allerbesten Lösung. Allerdings gibt es da ein Problem. Sie alle müssten sich ihre Blase selber erschaffen – eine einzige Blase. Wir haben 600 Individuen mit 600 unterschiedlichen Wünschen, Träumen und Ängsten. Wer soll die Artefakte bedienen? Wer soll entscheiden, wie ihre Welt aussehen soll? Und was geschieht dann? Wie können wir die Kolonisten dann schützen? Und wie bringen wir den Forschungsteams bei, dass die Artefakte auf Xsesal 3 bleiben müssen und der Planet nie wieder betreten werden darf? Oder können wir auf irgendeine Weise die Kohärenz wieder herstellen und den Planeten damit wieder unsichtbar machen?“

"All dies sind gute Fragen die sich tatsächlich nicht so leicht beantworten lassen. Allerdings würde es meiner Meinung nach ausreichen nur eine einzige Blase für die 'Glücklichen' zu erschaffen - die 'Unglücklichen' würden das Ende ihrer Existenz sogar begrüßen, in dem Wissen dass wir unser Leben normal fortsetzen können. Und wegen den Artefakten könnten wir ein Sicherheitssystem installieren, das bei deaktivierten Störgeneratoren wesentlich effizienter wäre als das was die Iconianer mit A1 als Zentrum errichtet haben. Alternativ könnten wir durch Warnbojen und orbitale Plattformen verhindern oder zumindest erschweren, dass überhaupt jemals wieder jemand den Planeten betritt."

Milseya schüttelte den Kopf. „ALLE auf dem Planetoiden müssen in die Blase, Commander. Ohne Ausnahme! Eliminieren wir nur ein einziges Element, dann werden die Kinder nicht geboren - weil wir diese Zeitlinie in unserem Universum beenden. Die Blase kann nur dann schützen, wenn aus unserem Universum keine Störung in deren Universum auftritt. Die Veränderung des Zeitparameters KÖNNTE die in der Blase verändern, wenn wir daran denken, dass Paralleluniversen durch unsere getroffenen Entscheidungen entstehen.“

Die Andorianerin starrte den Fähnrich mit steil aufgerichteten Fühlern an. "Bei allen kosmischen Konstanten, daran habe ich gar nicht gedacht! - Wenn dem so ist dann müssen wir tatsächlich alle evakuieren, egal ob sie wollen oder nicht. Vielleicht könnten wir zwei verschiedene Blasen erschaffen, eine für die 'Glücklichen' und eine für den Rest! Ob das aber tatsächlich realisierbar wäre ist keineswegs sicher; im Fall einer einzigen Blase für alle dürfte es enorme Probleme geben, da zumindest einige der 'Unglücklichen' sich bestimmt weigern werden in dieser alternative Zeitlinie weiter so zu existieren wie bisher."

„Sehen Sie!“ Milseya ließ sich laut seufzend auf den Stuhl fallen. „Natürlich hätten es auch die Unglücklichen auf dem Planeten wesentlich einfacher. Dort gibt es wirklich alles was man für ein angenehmes Überleben braucht. Aber was nützt es ihnen, wenn sie ihr Leben nicht mehr fortführen wollen? Auf der anderen Seite, würden diese nicht alles tun um ihre Kinder und Kindeskinder zu schützen? Sollten Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder leben?“ Bedrückt sah die Haliianerin auf den Boden. „Es müssen also alle in die Blase – vor allem auch deshalb, weil die Unglücklichen dann die Artefakte verstecken oder zerstören müssen. Nur dann wäre die Blase wirklich geschützt.“

"Eine Zerstörung der Artefakte scheint ausgeschlossen, sie können nur versteckt und gesichert werden - wobei ich sogar glaube dass sie zwangläufig in ihre jeweiligen Altarräume gehören. - Wie dem auch sei, auch wenn es keine absoluten Beweise dafür gibt dass die 'Glücklichen' nur dann überleben können wenn auch alle anderen mit ihnen in die Blase gehen, sollten wir sowohl den Captain, unsere Crew als auch die gesamte Kolonie umgehend von dieser Option in Kenntnis setzen. Nur die richtige Entscheidung zu treffen dürfte schwer fallen, sehr schwer sogar meiner Ansicht nach."

„Ich bin froh, dass 'ich' sie nicht mehr treffen muss“, kam es nachdenklich zurück. Milseya loggte den Trikorder wieder aus und reichte ihn Vinara. „Hier drauf finden Sie alles, was wir besprochen haben, sowie zahlreiche Berechnungen, die diese Theorie unterstützen. Und da ich mich ja 'chaotisch' ausdrücke, denke ich, ist es am besten wenn Sie den Captain informieren.“

"Das werde ich." Nachdem Die Wissenschaftsoffizierin den Tricorder entgegen genommen hatte fragte sie: "Haben Sie schon mal daran gedacht ein vollständiges Physikstudium zu absolvieren? Die Sternenflottenakademie und einige zivile Universitäten, darunter auch welche auf Halii bieten Fernkurse an so dass Sie Ihre Arbeit hier keineswegs vernachlässigen müssen. Es würde zwar länger dauern und mehr Aufwand bedeuten als Ihr bisheriges Selbststudium, aber es würde Ihren Horizont erheblich erweitern und die wissenschaftliche Welt um einen interessanten Geist bereichern."

Milseya wurde rot. Ein interessanter Geist! Was für ein Lob! Sie räusperte sich verlegen. „Ehrlich gesagt, habe ich bereits auf DS 9 eine Anfrage an die Sternenflottenakademie gerichtet. Allerdings benötige ich dazu die Empfehlungen zweier Wissenschaftsoffiziere. Und die habe ich nicht“, sagte sie achselzuckend.

"Das ist kein Problem, ich werde Ihnen sofort eine ausstellen und Lieutenant Nachalek sicherlich auch. Und falls Sie noch eine unabhängige Empfehlung benötigen - immerhin ist Nachalek mein Stellvertreter - könnte ich meine Beziehungen spielen lassen und Ihnen den entsprechenden Nachweis verschaffen."

„SIE?“ Milseya verschlug es vor Überraschung die Stimme. „Ä ... ÄH... Ähhhhh... Ich meine ... Danke ... Aber warum?“ Und im selben Moment brüllte eine Stimme in ihrem Kopf, dass sie nicht so blöde Fragen stellen sollte!

"Weil Sie wirklich Potential haben, meinetwegen könnte man auch Talent sagen. Die Wissenschaft wurde nicht von Leuten vorangebracht die sich immer brav ans Lehrbuch gehalten haben - ein Personenkreis zu dem ich größtenteils auch mich selbst zählen würde -, sondern von Querdenkern, Personen die idealerweise sogar von einem anderen Hintergrund kommen. In der Sternenflotte gibt es einige Beispiele für Navigatoren die später Wissenschaftler oder Ingenieure wurden. Ich habe sogar mal von einem Fall gelesen in dem ein Sicherheitsoffizier sich zum Councellor umschulen ließ! - Natürlich heißt das nicht dass Sie dann zwangsläufig eine blaue Uniform tragen müssen, aber in gewisser Weise wären Sie trotzdem verpflichtet für die wissenschaftliche Abteilung zu arbeiten, sofern Ihre primäre Aufgabe als Chefnavigatorin dies zulässt."

„Blau passt gut zu meinen Augen“, erwiderte Milseya, die sich inzwischen ein wenig gefangen hatte, schmunzelnd. „Danke Commander, ich nehme ihr Angebot sehr gerne an.“ Für meinen Moment überlegte sie sich, ob sie die Andorianerin drücken sollte, entschied sich dagegen – und tat es dann doch. Nach der sehr, sehr, sehr kurzen Umarmung trat sie zwei Schritte zurück. „Und jetzt werde ich - mit Ihrer Erlaubnis - etwas essen gehen und dann ein wenig schlafen.“

"Erlaubnis erteilt Fähnrich. Sie haben sich Ihre Ruhe auf jeden Fall redlich verdient."

Milseya bedankte sich mit einem Kopfnicken und ging zur Tür. Kurz davor drehte sie sich nochmals um. „Haben Sie eigentlich schon was gegessen? Wenn nicht, dann könnten wir das gemeinsam tun. Sie könnten mir dabei noch etwas mehr über diesen Viron Naan erzählen.“

"Gerne, allerdings dürften seine Theorien - er hat nicht nur die von den verschachtelten Multiversen verfasst - nur für Studenten im höheren Semester weitestgehend verständlich sein. Allerdings kenne ich noch ein paar interessante Anekdoten aus seinem Leben."

„Oh, Sie verstehen es wirklich einen von himmelhoch jauchzend direkt nach zu Tode betrübt zu befördern“, lachte Milseya. „Aber Anekdoten haben auch was! Nach Ihnen, Ma’am!“

inanchfe und Tolayon in: "Querdenker und verschachtelte Multiversen"

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„Doktor, haben Sie einen Moment Zeit für mich?“

Assjima drehte sich überrascht um, als sie die Stimme des Zakdorn vernahm. Noch überraschter war sie als sie sein blutüberströmtes Gesicht sah.

„Captain, was ist denn mit Ihnen passiert?“ Besorgt eilte sie zu ihm hinüber und führte ihn vorsichtig zu einer der Behandlungsliegen.

„Ich wollte mir selbst ein Bild von den Siedlern auf dem Planetoiden machen. Doch ich bin nicht sehr weit gekommen als ich jemanden rufen hörte: Da ist er ja, der verliebte Esel, der an allem schuld ist! Dann flog was durch die Luft - ich nehme an es war ein Stein - und traf mich am Kopf.“ Er setzte sich hin und ließ sich von Assjima das Blut abtupfen. „So komme ich auch endlich mal in den Genuss Ihrer Zauberhände.“ Er lächelte verlegen. „Der Steinewerfer hat wohl nicht ganz Unrecht. Mit dieser verdammten Passion habe ich ziemlich viel Ärger verursacht.“

„Sagen wir es mal so, Captain: Sie haben es nicht gerade leichter gemacht. Aber Sie sind auch nur ein Mann.“

„Na danke, das hört man doch gern. Seit wann haben Sie denn so eine schlechte Meinung von uns?“ konterte er sarkastisch.

„Eigentlich seit Sie mich auf diesen Kommandostuhl gesetzt haben. Und ganz aktuell seit ich weiß, dass diese arroganten Söhne des Planeten durch ihre Blindheit eine ganze Zivilisation vernichtet haben. Hätten sie die Frauen nicht aus dem religiösen Kult ausgeschlossen wäre all das hier nicht passiert. Die Getargianer würden womöglich bis heute glücklich auf ihrem Planeten leben, es wären keine Forschungsteams hingeschickt worden und die Siedlung auf Renovare Patria wäre niemals entstanden. Und niemand könnte sich oder anderen die Schuld an dem Dilemma geben. Wir würden gemütlich irgendwo im Raum der Breen herumfliegen und irgendwelche Datenströme untersuchen oder uns am Anblick einer Supernova erfreuen. Ich würde vielleicht auch mit Sam bei einer Tasse Tee sitzen und müsste nicht darüber nachdenken dass auf meiner Krankenstation ein Mitarbeiter herumsitzt und in beide Ohren in mich verknallt ist.“

„Sehen Sie es doch mal positiv Doktor: Sie brauchen sich nicht mehr den Kopf über den geheimnisvollen Poeten zerbrechen. Und jetzt wissen Sie auch, dass Sie diesen Sessel recht gut ausfüllen können wenn es sein muss.“

„Ja natürlich. Dann würde ich in vierzig Jahren wirklich so alt und verzweifelt aussehen wie die alte Deltanerin dort unten. Wie wäre ich dann in achtzig Jahren? Man würde mich wohl mit einer Backpflaume verwechseln.“

„Bitte keine falsche Bescheidenheit, Commander. In achtzig Jahren würden Sie immer noch wie ein Pfirsich aussehen. Vielleicht wie ein alter Pfirsich, aber ein paar Falten finde ich persönlich ziemlich attraktiv.“ Tanrim griff nach Assjimas Hand und betrachtete sie ernst. „Doktor, ich bin der Ansicht dass Sie einen verdammt guten Job gemacht haben. Alle haben sich selber übertroffen! Ich bin wirklich stolz auf meine Crew. Lt. Commander Shral hat ein unglaubliches Arbeitspensum absolviert. Commander Kyle hat der größten nur denkbaren Versuchung widerstanden. Fähnrich Anquenar hat bewiesen, dass sie viel mehr kann als ein Raumschiff fliegen. Lt. Esteban hat sich über seine innersten Ängste hinweggesetzt und eine hervorragende diplomatische Arbeit geliefert. Lt. Commander Sheridan konnte eine ganze Woche ohne seine technischen Geräte überleben und Lt. Solak verträgt sich inzwischen sogar mit Klingonen … zumindest gehe ich davon aus, da er immer noch am Leben ist. Fähnrich van Richthoven ist mir auch sehr positiv aufgefallen. Er hat sich regelrecht in zwei Teile gerissen. Seine kriminaltechnische Arbeit war hervorragend und dann hat er auch noch die ganze Organisation in B2 übernommen. Das hätte ich dem schüchternen Jungen gar nicht zugetraut. Lt. Commander Bishop und Chief O’Tra kamen nicht ganz so gut davon, aber nachdem was Selina mir erzählte, hat sich unser Sicherheitschef trotz Höhenangst in die Felswand getraut und O’Tra hätte die Kinder sicherlich heil herausgebracht, wenn er nicht in dieses verfluchte Loch gefallen wäre. Stellen Sie sich das doch nur mal vor! Wann war der Chief das letzte Mal bereit, tatsächlich Verantwortung zu übernehmen?“

Assjima musste lächeln. „Captain, Sie schaffen es wirklich, die Leistungen ihrer Leute in ein paar wenige Sätze zu packen.“

„Oh denken Sie nur nicht, dass ich das auf die leichte Schulter nehmen werde. Ich werde viele Berichte schreiben müssen. Und ich freue mich darauf, eine ganze Reihe von Belobigungen verfassen zu dürfen. Aber noch sind wir nicht fertig. Haben Sie den letzten Bericht von Lt. Commander Shral gelesen?“

„Nein, ich bin noch nicht dazu gekommen.“

„Shral und Anquenar schlagen vor, die Siedler von Renovare Patria nach Xsesal drei zu bringen, sie in eine Zeitblase zu stecken und den Planeten unsichtbar zu machen.“

Assjima ließ vor Schreck den Hautgenerator fallen. „Sie scherzen Captain!“

„Nein, keineswegs.“ Er bückte sich, hob das Gerät auf und reichte es der Ärztin. „Und es erscheint mir gar nicht mal so abwegig.“

„Was sagen die Siedler dazu?“

„Das weiß ich noch nicht. Ich werde Solak um eine Analyse bitten. Aber ich denke, dass dürfte der einzig gangbare Weg sein. Ober wollen Sie etwa die Artefakte zusammensetzen und die nächsten vierzig Jahre dort unten verbringen?“

„Ich lege ehrlich gesagt keinen gesteigerten Wert darauf. Eine Zeitblase mit Hilfe der Artefakte herzustellen könnte möglich sein. Man müsste dazu die einzelnen Teile an ihren Platz zurück bringen und bei einem von ihnen das Ritual durchführen. Wie das aussieht könnte man womöglich den Schrifttafeln entnehmen. Aber wie wollen Sie den Planeten unsichtbar machen?“

„Die Iconianer haben es geschafft. Womöglich haben Sie mit dunkler Energie gearbeitet. Wir müssen den Orbit von Xsesal drei genauer untersuchen.“

„Wir werden also zurück fliegen?“

„Ja, wenn die Siedler mit dieser Lösung einverstanden sind. Ich habe bereits die Eisenstein informiert, damit sie auf uns wartet.“

„Und was sagen die Leiter der wissenschaftlichen Teams dazu? Immer hin bedeutet es, dass sie die Artefakte nicht in den Alphaquadranten bringen können.“

„Ich habe noch nicht mit ihnen gesprochen. Aber ich werde diesbezüglich keine Diskussion zulassen. Die Community steht immer noch unter meinem Kommando. Sie werden sich fügen müssen.“

Assjima seufzte innerlich. Damit war der Ärger vorprogrammiert. Aber Tanrim hatte Recht. Die Wissenschaftler würden sich fügen müssen. Doch so die Siedler bereit waren, sich auf diesen Versuch einzulassen und diese 600 Leute an Bord untergebracht werden mussten würde das noch mehr Ärger mit sich führen. Und viel Arbeit für die Krankenstationen. „Captain, Sie sollten an die Crew Helme verteilen falls die Siedler an Bord kommen sollten. Oder sorgen Sie zumindest dafür, dass sie keine Steine mit sich führen.“

Tanrim lachte. „Keine Sorge Doktor. Das war der erste und der letzte Stein, der auf jemanden in meiner Crew geworfen wurde. Bishop wird schon dafür sorgen dass alles ruhig bleibt. Es sind ja auch nur ein paar Stunden.“

Die Deltanerin hatte derweil etwas aus einer Schublade gezogen. „Dann bin ich auf die Entscheidung der Siedler gespannt. Aber für den Fall dass sie nach Xsesal drei umsiedeln wollen lassen Sie mich ein Zeichen gegen die Steinewerfer setzen.“ Sie lächelte und klebte dem Zakdorn ein großes Pflaster auf die Beule.

„Ich werde es in Demut tragen.“ Tanrim zwinkerte ihr zu und verließ die Station, während Assjima schmunzelnd die restlichen Pflaster mit den bunten Micky-Maus-Bildern in die Schachtel mit der Aufschrift Für Kinder zurücklegte.

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Commander Shral hatte sich schon vor etwa einer Stunde verabschiedet, doch immer noch saß Milseya im Casino. Sie hatte das Essen mit der Wissenschaftsoffizierin genossen – und die Anekdoten. Die Haliianerin hätte nie vermutet, dass der Commander zu so einem trockenen Humor, eigentlich überhaupt zu Humor, in der Lage war. Wie dem auch sei, es war eine recht amüsante Stunde gewesen, währenddessen Milseyas Müdigkeit verflog. Daher war sie auch nicht in ihr Quartier zum Schlafen gegangen. Sie wusste aber, dass sie unbedingt ein paar Stunden schlafen sollte und sich daher noch ein Glas Wein bestellt, das sie nun schlückchenweise genießend trank.

Lucas konnte nicht schlafen, nachdem er schon ein paar Stunden im Arboretum gesessen hatte, verspürte er den Drang mit einer anderen Person zu reden. Deswegen besuchte er das Casino, doch diesmal nicht um etwas zu essen, sondern der Kommunikation wegen. Nach einem flüchtigen Umsehen hatte er schon das passende Opfer gefunden. Mit schnellen Schritten näherte er sich der Haliianerin und setzte sich an den gleichen Tisch. "Guten Abend Milseya - wie geht es denn so?" fragte er freundlich, aber er wollte noch nicht mit der Tür ins Haus fallen.

„Hallo Lucas“, erwiderte diese lächelnd. „Ganz gut, aber ich sollte bald mal wieder schlafen. Und dir?“

"Ich würde sehr gerne schlafen, aber mir geht da eine Sache nicht aus dem Kopf und es hat nichts mit Kindererziehung zu tun. Warst du eigentlich auf dem Planeten?" erwiderte er etwas betrübt.

„Ja.“

„Ja? Mehr haste nicht dazu zu sagen... Und wie war es?“

„Was möchtest du von mir hören? Was mit mir passiert ist?“ Milseya sah den Mann mit dunklen Augen an. „Ich bin tot, Lucas. Ich bin von einem Pfeiler durchbohrt worden. Und ich war schwanger - mit H’Qars Kind. Wir waren verheiratet und wir waren glücklich. Dann bin ich gestorben und das ungeborene Kind ebenfalls. H’Qar verbrannte meinen Körper und verstreute meine Asche. Ende der Geschichte.“

"Willkommen im Club! Ich bin ebenfalls verstorben und nur weil mein älteres Ich Frieden stiften wollte. Es war der Sohn von K'Rissan..."

„Und?“ Fragend und verständnislos sah sie Lucas an. „Kannst du deshalb nicht schlafen?“

"Na ja nicht genau deswegen, aber mich beschäftigt seitdem der Tod!"

„Verstehe ich nicht“, gab sie achselzuckend zurück. „Der Tod ist nichts anderes als das Ende der körperlichen Existenz. Was gibt es mehr darüber nachzudenken?“

"Anscheinend gehen wir Menschen damit anders um, als andere Spezies. Ich frage mich, was ich in diesem Leben erreiche, bevor meine Zeit kommt." erzählte Lucas ernst und schaute auf den Tisch.

„Dazu musst du an den Tod denken?“, fragte sie überrascht. „Ich meine, wenn du etwas erreichen möchtest, dann solltest du einfach damit beginnen. Wenn du Captain werden willst, dann besuche Fortbildungen, nimm an Probekommandos teil und zeige Einsatz und Leistung. Wenn du Kinder willst, dann nimm dir eine Frau und zeuge welche. Was hat der Tod mit deinen Zielen zu tun? Doch nicht das geringste.“

"Aber der Tod kann deine Ziele abrupt beenden und unsere alternativen Ichs sind sinnlos gestorben. Und so was lässt dich kalt?" fragte der Sicherheitschef erstaunt.

„Kalt? Wenn du es so nennen möchtest“, erwiderte sie ruhig. „Ich würde es einfach Akzeptanz nennen. Für mich ist der Tod das unwiderrufliche Ende von Allem. Ich glaube nicht an einen oder mehrere Götter. Ich glaube nicht einmal an die haliianischen Himmel und Höllen. Wenn ich tot bin, bin ich tot. Daher ist das Einzige, das zählt, das Leben, das ich geführt habe. Dass ich glücklich war. Dass ich gelacht habe. Geweint. Dass ich geliebt habe und geliebt wurde. Dass ich Freunde und Familie hatte. Dass ich alles getan habe, was ich tun wollte. Dass ich meine Ziele verfolgt habe. Dass ich mich bemüht habe. Dass ich Erfolg hatte. Und Misserfolg. Und noch vieles mehr. DAS ist Leben. DAS ist alles, was für mich wichtig ist. Und wenn ich nicht alles erreicht habe, na und? Ich werde nie all meine Ziele erreichen. Nie all meine Wünsche wahr werden lassen. Aber das ist nicht der Punkt. Wenn ich sterbe, mein Freund, dann kann ich sagen, dass ich nicht nur existiert habe, nein - ich habe GELEBT!“

"Es ist schön, dass du von dir sagen kannst, dass du gelebt hast. Betrachte ich mein Leben, so bin ich mir nicht sicher nur existiert oder gelebt zu haben. Ich glaube, dass ist mein Problem!"

Milseya griff vorsichtig zu Lucas’ Hand und drückte diese sanft. „Dann ändere es“, ermahnte sie ihn leise. „Wenn du dir nicht sicher bist, dann solltest du dieses Erlebnis hier dazu nutzen, um Bilanz zu ziehen. Und alles, was dir nicht gefällt, solltest du ändern.“

"Dann wäre dieses Treffen mit diesem alternativen Leben doch zu etwas gut gewesen. Vor allem weiß ich, was ich an Nanni habe. Sie hilft mir bei der Erziehung von Jolani und ohne ihre Hilfe wäre ich schon lange verzweifelt. Obwohl meine Dreads mussten ja Haare lassen." entgegnete Lucas und lächelte. Er mochte die Pilotin wegen ihrer Direktheit und sie konnte verdammt gute Manöver fliegen.

„Ich finde, du siehst mit deiner neuen Frisur dämlich aus“, erklärte Milseya grinsend. „Wenn ich Nanni wäre, würde ich dich erst wieder ins Quartier lassen, wenn deine Haare wieder lang sind oder du dir eine Perücke aufsetzt. Aber ich bin ja nicht Nanni!“ Sie griff zu ihrem Glas und nahm einen großen Schluck.

"Wie bitte? Ich sehe dämlich aus? Du bist ja wieder nett...." antwortete Lucas etwas pikiert und schüttelte den Kopf.

„Nein, nett war das nicht - aber ehrlich! Du erwartest doch nicht, dass ich aus Höflichkeit lüge. Und außerdem“, gähnte sie „wachsen Haare nach.“

"Wieso stehen so viele Frauen auf Männer mit langen Haaren? Mal abgesehen von den Klingonen..."

Milseya lachte laut auf. „Manche Geheimnisse werden Männer nie erfahren. Aber ich verrats dir trotzdem!“ Sie winkte ihn ganz nah an sich heran. „Wir wollen nur wissen, welche Conditioner ihr verwendet“, flüsterte sie verschwörerisch.

Lucas musste lauthals loslachen. Das war ein guter Witz gewesen und als er Mili ansah, musste er wieder lachen.

Sie zwinkerte ihm zu. „Ist damit deine Sinnkreise beendet?“, fragte sie und trank ihr Glas leer.

"Meine Sinnkrise ist vorerst beendet, aber ich sollte doch lieber das nächste Mal zu Solak gehen. Sonst wird er noch eifersüchtig!" entgegnete Lucas augenzwinkernd und stand auf.

„Dann solltest du ihm lieber nichts von dem Gespräch hier erzählen“, sagte Milseya lachend und erhob sich ebenfalls. „Und jetzt tu mir einen Gefallen: Geh in dein Quartier, nimm Nanni in den Arm und sag ihr, dass du sie liebst. Und dann gehst du zu Jolani, und sagst ihr, dass du immer für sie da sein wirst. Und dann geh schlafen! Wir beide könnten eine Mütze voll Schlaf brauchen.“

"Nanni wird mich schon suchen, aber du hast Recht, wir beide brauchen Schlaf. Dann mal gute Nacht, Milseya und grüße mir H'Qar!" verabschiedete sich Lucas von der kurzen Pilotin und ging.

Fee und U_E in „Sterben - schlafen - Schlafen! Vielleicht auch träumen! - Ja, da liegt's:

Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen, Wenn wir den Drang des Ird'schen abgeschüttelt, Das zwingt uns stillzustehn.“

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Die nächste Station bei der George, auf dem Planetoiden halt machte, war bei Suvals Hütte. Jene war spartanisch eingerichtet. George hatte gerade die Tür erreicht, als diese gleich geöffnet wurde.

Suval wirkte nun wie wenn er um 70 Jahre gealtert wäre. Ein leichter Grauansatz war in seinem Haar zu erkennen. Langsam erhob seine Hand zum Gruß und spreizte die Finger.

„Langes Leben und Erfolg Commander Sheridan. Ich habe Sie bereits erwartet.“

„Ich Grüße Sie ebenfalls Suval.,“ unsicher blickte George den Ingenieur an.

„Die Logik diktiert in diesem Fall, dass Sie mich nach den Fakten des Unfalls befragen wollen, der dazu führte, dass die Community aufgegeben werden musste.“, George war erstaunt wie ruhig und monoton diese Stimme immer noch klang.

„Das ist richtig. Ich habe zwar einiges zusammentragen können, aber mir fehlen noch einige Daten die dies Komplettieren.“

„Ich verstehe. Treten Sie ein Commander.“, Suval machte eine Geste und ließ George eintreten. Auf der anderen Seite des Raumes stand Blechbüx. George erstarrte kurz. Das ist ein anderer Blechbüx George! Tadelte sich George im Geiste selbst. Suval blieb das Verhalten des Chefingenieurs nicht verborgen.

„Stimmt was nicht Commander?“

„Blechbüx.“, George blickte zu Suval.“ Dieser Roboter hat mir die Hilfe verweigert als ich in einer Notsituation war.“

„Faszinierend! Das würde ein Bewusstsein des Roboters voraussetzen.“

„Hat dieser Roboter ebenfalls ein Bewusstsein?“

„Nein.“, eine Augenbraue von George wanderte nach oben. Noch ein Unterschied.

„Unser Blechbüx hat ein Bewusstsein entwickelt.“

„Eine seltene aber interessante Anomalie.“

„Allerdings.“, George betrachtete sich den Grabungsroboter genau. An vielen Stellen hatte bereits der Rost gewütet. Es würde nicht mehr lange dauern und dieser Blechbüx würde aufgrund der Abnutzungen nicht mehr funktionieren.

„Er wird nur noch für 2 Stunden am Tag aktiviert, sonst würden sich seine Energievorräte schneller Dezimieren Commander. Etwa 40 % seiner Datenbank sind bereits jetzt nicht mehr zu retten.“

„Verstehe.“, George wandte sich wieder an den Vulkanier. „Dann Erzählen Sie mir Bitte was damals geschehen ist. Jedes Detail könnte sich nachher als ungemein wichtig erweisen.“, George holte seinen Tricorder hervor und aktivierte die Aufzeichnung.

„Gerne Commander. Ich werde versuchen mich an alle möglichen Details zu erinnern.“, beide Männer setzten sich an den Tisch und Suval begann zu erzählen.

40 Jahre zuvor: Maschinenraum der USS Community………………….

„Tanrim an Sheridan. Wir wären Soweit.“

„Verstanden Captain. Auf mein Kommando Aktiveren Sie die Deflektorschüssel. Wir haben nur einen Versuch, denn danach wir der Deflektor nur noch Schrott sein.“

„Gut Commander.“, George stieg über das Durcheinander von Trümmern und Kabel die der erste Unfall verursacht hatte. Die Techniker hatten innerhalb von Stunden die neuen Schaltkreise und Leitungen gelegt, die für dieses Experiment notwendig waren. Die Trauer um Talana Raan hatte dafür gesorgt dass Doktor Assjima und Commander Shral das Artefakt an sich genommen hatten und einen Zeitsprung auslösten. Dabei haben die beiden Frauen nicht bedacht das dieses Schiff um 40 Jahre in die Vergangenheit gesprungen war statt einer Stunde. Bei der Besprechung der Lage beschloss man nicht die 40 Jahre bis zur eigentlichen Gegenwart abzuwarten. Eine Rückkehr zu Starfleet war auch nicht Ohneweiteres möglich da am anderen Ende des Wurmloches die Cardassianer waren. Also versuchte man es selbst in die Hand zu nehmen.

„Alle drei Warpkerne sind synchron und bereit den Deflektor unter Energie zu nehmen. Warpgondeln wurden abgeschaltet. „, berichtete Suval.

„Gut. McNeil? Die Induktoren dürfen nicht vorzeitig Schmelzen.McNeil!“, die stellvertretende Ingenieurin blickte auf.

„Reißen Sie sich zusammen Lieutenant. Was passiert ist, ist passiert. Ich brauche Sie!“, McNeil schluckte und nickte schließlich.

„Aye, Commander. Die Induktoren sind auf Betriebstemperatur.“

„Astrometrie an Maschinendeck.“

„Sprechen Sie Commander Shral.“

„Wir sind bereit, alle Parameter sind eingegeben worden. Dennoch möchte ich meine Bedenken bezüglich ihres Planes mitteilen.“

„Ich verstehe Shral. Ich habe auch meine Zweifel. Aber dafür ist es nun zu spät.“

„Verstehe. Shral Ende.“, George lehnte sich an der Status Konsole an. Es verstrichen Sekunden bevor er sich aufrichtete und die Uniformjacke glättete. Jetzt gab es absolut kein zurück mehr. Für Zweifel war es zu spät. Daran hätten Assjima und Shral vor 36 Stunden Denken sollen.

George beschlich dieses seltsame Gefühl. Dennoch es war zu spät.“ Sheridan an Brücke. Es geht los. Deflektor wird in 5 Sekunden aktiviert.“

„Verstanden Commander.“, antwortete Tanrim. George gab die Kommandosequenz ein. Die Maschinen begannen aufzuheulen. Ungeheuere Energien bauten sich auf. Die drei Maschinenkerne des Schiffes leisteten alles was Sie nur vermochten. Diese dauerte 20 Sekunden. Dann war der Point of no Return erreicht.

„Induktoren nehmen Energie auf und Leiten diese auf Deflektor.“, McNeils Stimme Vibrierte leicht. Der Boden begann zu Rummoren.

Der Energiestrahl, welcher einen Tunnel in die Gegenwart schaffen sollte, schoss aus dem Deflektor und Zerstörte diesen nach 3 Sekunden. Das Beben nahm zu.

„Shral an Sheridan. Commander hier stimmt was nicht. Die temporale Anomalie bildet sich nicht.“

„Ich sehe es.“

„Wir müssen abschalten.“

„Zu spät!“, ein Beben riss die Ingenieure und Techniker von den Füssen.

„Shral schalten Sie den Strahl ab! Anquenar bringen Sie uns hier weg!“, bellte Tanrim.

„Antrieb ausgefallen Captain. Ich habe die Kontrolle über die Steuerung verloren.“, berichtete die Pilotin und wurde beinahe aus ihrem Sessel geworfen.

Auf dem Hauptschirm sahen alle auf der Brücke das Unheil nahen.

„Bishop die Schilde!“

„Schilde nur zu 40 % verfügbar. Wir haben nicht genug Energie um Sie zu stabilisieren!“

„FESTHALTEN!“, brüllte George. Der Energiestrahl, der abgelenkt wurde, kam wieder durch den Deflektor und jagte durch die Leitungen. Interne Explosionen schüttelten das Schiff heftig durch.

„Sichert die Warpkerne mit Ebene 10 Kraftfeldern, oder wir sind in einer halben Minute nur noch eine Gaswolke im All!“, Suval und Kepler eilten zu den Warpkontrollen und versigelten schnell die Maschinenkerne.

„Commander Warpantrieb gesichert. Auch Impulsantrieb.“, die Konsole verspürte einen Funkenregen und warf Suval und Kepler zu Boden. George wollte noch was Rufen, da riss alle ein Beben von den Füssen. Es gab niemanden auf dem Schiff der noch in diesem Moment auf den Beinen oder in einem Stuhl sicher saß. Dann erlosch das Licht.

Swami sowie die Professoren Semmitar und Gre Malo beobachteten nun wie das Schiff sich langsam aber sicher Zerlegen würde.Die Wissenschaftler befanden sich im rückwärtigen Bereich der Brücke an den wissenschaftlichen Konsolen. Das Heulen wurde deutlicher.

„Ich möchte hier nicht der Pessimist von uns sein, aber den Sensorenwerten zufolge, baut sich kein temporales Feld auf. Vielmehr scheint eine Art Energie Feedback sich aufzubauen.“

„Schön das ihnen das auffällt Malo.“, knirschte Semmitar durch die Zähne.

“Wir können uns glücklich Schätzen wenn wir nicht gleich vaporisiert werden!“

„Sie Schwätzer Malo! Der Warpantrieb wird das nicht Überleben. Das heißt, wir sind im Nichts gestrandet.“

„Vielleicht kommt jemand vorbei und hilft uns werter Kollege.“, Semmitar starrte den Cardassianer entsetzt an.

„Sicher, die Jem Hadar sind auch für ihre humanitären Fähigkeiten berühmt.“

„Oh Bitte werden Sie jetzt nicht sarkastisch werter Kollege.“

„Halten Sie die Klappe, alle BEIDE!“ Fuhr Swami die Beiden Wissenschaftler an. Dann erfolgte das Beben und das Licht erlosch auch auf der Brücke.

Gegenwart……………

George hatte aufmerksam zugehört. Suval endete mit seinem Bericht und faltete vor seiner Brust die Hände zusammen.

„Ich Danke ihnen, dass Sie für mich die zeitgenommen haben.“, sagte George nachdem er den Tricorder abgeschaltet hatte.

„Dank ist überflüssig Commander. Da wir möglicherweise in wenigen Tagen aufhören, werden zu existieren, war es nur logisch Sie an meinen Erinnerungen Teilhaben zu lassen.“

„Jetzt weis ich wenigstens wie es nicht funktioniert.“, nun war es Suval, der eine Braue anhob.

„Ich nehme an Sie haben den Prozessor für das EPS-Gitter untersucht?“

„Ja das habe ich mit ihrem jüngeren Selbst getan. Es funktioniert einwandfrei. „

„Verstehe. Jenes Bauteil wurde beschädigt, als die Community von einer klingonischen Flotte angegriffen wurde. Leider wurde der Schaden zu spät bemerkt und eine Reparatur wurde immer wieder verzögert. Sie ich meine ihr älteres Selbst Commander, hat sich regelrecht mit dem Captain angelegt. Aber Tanrim wollte Captain Swami imponieren.“

George lehnte sich zurück.

„Ich denke jeder hat durch seine Entscheidung einen Teil zu dem Beigetragen was hier nun geschieht. Alleine kann man niemanden die Schuld geben.“

„Nein kann man nicht. Außerdem hat es auch keinen Sinn darüber zu debattieren. Es ist nun mal geschehen. Es war nur wichtig ihnen Commander Informationen zukommen zu lassen um einen derartigen Vorfall nicht zu wiederholen. „, wieder folgte Schweigen.

„Kann ich was für Sie tun Suval?“

„Wenn Sie meinen ob ich Kontakt zu meinem Jüngeren ich wünsche? So muss ich höflich ablehnen. Es gibt keinen logischen Grund dies zu tun.“

„Wie Sie wollen Suval. Ich musste dies Fragen. „

„Natürlich Commander.“, George erhob sich. Ebenso auch Suval. Dann hob George die Hand und spreizte mehr oder weniger erfolgreich die Finger zum vulkanischen Gruß.

„Leben Sie Lange und erfolgreich Suval.“

„Leben Sie Lange und erfolgreich Commander.“, George nickte und steckte den Tricorder ein, nachdem er seine Hand hat, sinken lassen. Ohne ein weiteres Wort verließ George die Hütte des Vulkaniers.

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Vinara begab sich nach dem Essen wieder in ihr Quartier und holte - durch die Anekdoten inspiriert - aus einer Schublade die alten Pläne hervor die sie nun schon seit Jahren mehr oder weniger stark verfolgt hatte. Es handelte sich um die theoretische Studie zu einem neuartigen Prototypen; ein Forschungsschiff mit ausreichend Kapazitäten und der Fähigkeit, auch unter extremen Bedingungen zu arbeiten. Die Größe sollte an die der Prometheus-Klasse angelehnt sein, natürlich ohne die Option der Teilung. Dennoch sollte ein zweiter Warpkern für zusätzliche Energien sorgen.

Die Andorianerin sah sich die Pläne genau an. Sie hatte sie kurz vor ihrem Diensantritt auf der Eisenstein nochmal kurz überflogen und seitdem nicht mehr in den Händen gehalten, geschweigen denn etwas an ihnen geändert. Die Skizzen zeigten eine für Sternenflottenschiffe ungewöhnliche Form, fast schon wie ein eleganter Tropfen, doch ohne sich nach hinten zu stark zu verschmälern. Die Warpgondeln wiesen einen anachronistisch wirkenden runden Querschnitt auf doch Vinara gefielen sie genau so. Was den Rest anging so sollte er Elemente beinhalten die zum Teil vielleicht gerade mal angedacht waren - unter anderem auch solche die einem Ingenieur nicht unbedingt gefallen würden. Von den Laboren war das übliche Spektrum - zuzüglich spezieller medizinischer Einrichtungen und einer Psychometrie - vorhanden; statt der in der Föderation zumindest in größerem Maß verbotenen multitronischen Elemente würden wohl ausschließlich positronische oder biologische Schaltkreise zum Einsatz kommen.

In einem Anfall von rigorosem Fortschrittswahn hatte Vinara in ihren Plänen sogar Notfallhologramme für die Bereiche Medizin, Technik und Sicherheit vorgesehen, und das lange bevor tatsächlich das erste THN aufgekommen war. Schnell ergänzte sie die Pläne um die Existenz dieses neuen Hologramms; ein SHN würde wohl noch etwas auf sich warten lassen, aber die Wissenschaftsoffizierin war sich fast sicher dass irgendwo jemand schon eifrig an dessen Konzeption oder gar Entwicklung arbeitete. Aber wie dem auch sei, selbst sah sie diese Hologramme an sich nur als Ergänzung zu wichtigeren Schiffssystemen an.

Nach ein paar weiteren Änderungen legte die Andoranerin die Pläne wieder weg und dachte nach was sich bei deren tatsächlicher Realisierung für sie ändern würde. Sie hatte immer im Auge gehabt auf diesem von ihr entwickelten Prototypen als Erster Offizier zu arbeiten - der Posten als Captain erschien ihr nicht so erstrebenswert, da sie die eigentliche Forschungsarbeit so fast vollständig an andere Offiziere abgeben würde müssen.

Der Punkt war nun dass eine weitere Karriere auf einem Raumschiff ihren neuesten, ebenso erstrebenswert wirkenden Plänen zwecks einer akademischen Laufbahn im Weg stehen würde. Vinara seufzte und fragte sich ob sie sich vielleicht nicht klonen lassen sollte; alternativ wäre vielleicht auch eine Wiederholung jenes Transportervorgangs möglich bei dem vor Jahren Captain (damals noch Commander) Rikers "Zwillingsbruder" entstand.

Eine Nachricht des Captains lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die gegenwärtige Situation. Tanrim verlangte dass sie alles über dunkle Energie herausfand. Nun, Professor Viron Naan hatte sich ebenfalls mit ihr befasst, aber nur eher am Rande und die Ausarbeitung entsprechender Thesen vorangengangenen sowie nachfolgenden Generationen von Wissenschaftlern überlassen. Dabei waren diese Thesen nicht immer einheitlich; einige der neueren - seit dem 22., vermehrt aber 23. Jahrhundert - wichen zum Teil sogar bewusst von denen des 20. und 21. Jahrhunderts ab. Einigen Definitionen zufolge konnte man die dunkle Energie auch als Synonym für das antiquierter wirkende Wort "Äther" ansehen. So oder so, es ging hier um ein Phänomen das sich nur auf Xsesal 3 und bestenfalls noch seine unmittelbare Umgebung bezog. Waren es am Ende nur die Störpartikel in der Atmosphäre? Dabei zielten zwei der neuesten Definitionen von dunkler Energie auf einen Zusammenhang zu weitaus komplexeren Schichten des Raum-Zeit-Kontinuums ab.

Schnell fasste Vinara ihre Grundüberlegungen in einem kurzen Bericht zusammen welchen sie an alle Führungsoffiziere einschließlich Tanrim verschickte; danach legte sie sich ein wenig hin um sich auszuruhen.

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„Ich nehme mal an, du möchtest zu mir?“

Selina drehte sich blitzschnell um und sah in das Gesicht der „alten“ Selina. Es dauerte eine Weile bis die erste Offizierin ihre Sprache wiederfand.

„Ähm, ja ....“ Die Bürgermeisterin führte Selina in die Hütte herein wo sie sich soetwas wie ein Büro aufgebaut hatte.

„Hm, das ist alles immer noch so merkwürdig.“

„Du meinst unsere Gemeinschaft und die Tatsache deinem älteren Ich gegenüber zu sitzen?“

Selina nickte. „Ja. Es erscheint mir nach wie vor nicht real.“

„Glaube mir, es ist real.“

„Und bist du glücklich hier?“

Die ältere Selina dachte einige Minuten über diese Frage nach. „Im Großen und Ganzen .. ja. Es gab natürlich viele Probleme und Schwierigkeiten aber wenn ich so auf die letzten 40 Jahre zurückblicke, dann gab es doch auch viele positive Dinge.“

Selinas rechte Augenbraue wölbte sich skeptisch nach oben. „Zum Beispiel?“

„Ich habe hier eine Aufgabe gefunden, etwas das mich wirklich ausgefüllt hat. Außerdem waren ja da noch Yasmin, Niklan und John.“ Die Bürgermeisterin lehnte sich ein Stück nach vorne und sah ihrem jüngeren Ich grinsend in die Augen. „Und was natürlich auch sehr positiv ist, dass ich nie wieder Angst vor der Sektion 31 haben musste.“

„Hm, ja klingt einleuchtend.“ Selina ließ ihre Blicke durch die Hütte streifen. „Und du bist also Bürgermeisterin?“

„Ja, wie du siehst. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, ein so einfaches Leben führen zu können aber es hat bis jetzt funktioniert.“

„Du konntest dich perfekt an die Gegebenheiten anpassen. Ich schätze mal, die anderen hatten es nicht so einfach.“

„Der eine mehr, der andere weniger. So ist das eben.“

Die erste Offizierin sagte eine Weile nichts mehr. Die ganze Szenerie wirkte wie ein Witz auf sie. Das saß also ihr älteres Ich, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhte und anscheinend auch noch glücklich war. Diese Person war so völlig anders als sie selber.

„Wo ist Yasmin? Ich möchte sie sehen.“

„Sie erledigt gerade einiges für mich. Das könnte länger dauern.“

„Und John?“

„Er ist zu Hause und kümmert sich um den kleinen Gemüsegarten.“

Mit einer ruckartigen Bewegung erhob sich die erste Offizierin der Community und ging zur Türe. „Ich werde dann mal wieder gehen. War schön ... dich kennen gelernt zu haben.“

„Warte!“ Selina blieb stehen und wandte sich zu ihrem älteren Ich.

„Was ist noch?“

„Was wirst du jetzt tun?“

„Ich verstehe deine Frage nicht.“

„Oh bitte! Was wirst du dem Captain berichten? Was würdest du tun, wenn du über alles entscheiden könntest?“

Selina bedachte die Bürgermeisterin mit einem kalten Blick. „Als wenn du das nicht schon längst wüsstest! Das alles hier ist falsch! Du ... Niklan .. alle dürften eigentlich gar nicht existieren! Wenn ich die Entscheidung treffen könnte und die Macht dazu hätte sie durchzuführen, dann würde es euch alle nicht mehr geben!“

„Du bist wahnsinnig!“ Die alte Selina war aufgesprungen und näherte sich ihrem jüngeren Ich. „Dein Herz und deine Seele sind nach wie vor vergiftet. Lass endlich die Vergangenheit hinter dir und werde endlich ein Mensch!“

„Du meinst eine so glückliche Henne wie du eine bist? Als ich dich nach Yasmin gefragt habe, konnte ich in deinen Augen sehen, dass ihr nicht gut geht. Sie gehört wie Niklan zu den Unglücklichen! Du arrogantes Biest stellst dein Wohlergehen und das deiner Bürger vor Yasmins Wohlergehen! Und du nennst dich Mensch? ech amlug! (Du Wurm!)

Die alte Selina öffnete ihren Mund aber kein Laut kam heraus. Ihr jüngeres Ich blickte sie ein letztes Mal giftig an und verließ dann die Hütte.

Cmdr. Kyle ließ sich nach diesem Zusammentreffen zurück auf die Community beamen. Die Aufregung der Crew war nicht zu übersehen und vor allem konnte man es überall auf dem Schiff spüren. Selina ließ sich in den Stuhl fallen und rief die letzten Nachrichten und Berichte ab. Der Vorschlag, alle Siedler zu evakuieren gefiel ihr ganz und gar nicht ...

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Kaum hatte George den Transporterraum verlassen traf er auch den Captain im Korridor an. Kurz sahen sich der Zakdorn und der Mensch an.

„Captain“

„Commander“, Tanrim sah den Tricorder den George bei sich trug.“Ich nehme an ihre Nachforschungen bezüglich des Unfalls sind erfolgreich gewesen?“, dieser schuldige Blick des Captains war bedrückend.

„Ja, Sir. Ich habe die Bewohner befragt die zu meinem….Die zum technischen Stab des anderen Schiffes gehört haben.“, Tanrim nickte.

„Was haben Sie herausgefunden?“

„Das niemand die alleinige Schuld daran trägt. Es war eine Verkettung von unglücklichen Umständen. Ich wollte alles Fakten in ein Holodeck Programm eingeben.“

„Um zu sehen, wie die gesammelten Fakten auch aufeinander passen.“

„Ja, Sir.“

„Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich ihnen gerne assistieren.“, George nickte. Ohne ein weiteres Wort begaben sich die Beiden Männer zum Holodeck 1.

Als die Schotten sich geschlossen hatten, begann George in das Interface im Torbogen die Daten aus dem Tricorder einzuspielen und daraus eine Simulation zu programmieren. Tanrim stand mitten im Holodeck und starrte kurz auf die schwarzgelben Gitter.

„Ich kann es nicht fassen, das dies alles hier die Folgen einer Entscheidung sein soll.“, George sah zu Tanrim.

„Es ist die Folge von den Entscheidungen von uns allen.“

„Oh nein Commander. Mein anderes Ich hätte nicht so blind sein dürfen. Er….Er hätte sich nicht von dieser Frau beeinflussen lassen dürfen. Deswegen existiert diese Kolonie. Deswegen sind Menschen ermordet worden.“, wieder stellte sich ein bedrohliches Schweigen ein.

„Dies war ein anderes Schiff, eine andere Mannschaft, eine andere Zeit. Das sind nicht wir da unten.“

„Aber das, was aus uns werden könnte, Commander. Und das kann ich nicht akzeptieren. Es darf nicht noch einmal geschehen.“

„Das wird es auch nicht.“

„Daher habe ich auch im Sinn die Kolonisten nach Xsesal 3 zu bringen Commander.“

„Sie meinen das die Kolonisten vor den Auswirkungen der Zeit geschützt wären, wenn wir dann wieder in den Alpha Quadranten zurückkehren würden?“

„Das ist meine Absicht Commander.“

„Es ist möglich, das die Kolonisten auf Xsesal 3 weiterleben könnten. Doch wir müssten deren Existenz für alle Zeiten geheim halten. Die Crew wird sich daran halten. Auch die Klingonen, aber was ist mit den Cardassianern, den Romulanern und den Breen? Wir können nicht auf deren Verschwiegenheit bedienungslos vertrauen. Genauso Swami. Denn Sie müsste einen großen Triumph ihrer Karriere Geheimhalten.“, George sah kurz auf das Display.

„Keine Sorge, Indira Swami wird darüber Schweigen wie ein Grab. Ich habe eine Bitte an Sie Commander. Ich möchte das Sie sich mit dem Raketensystem befassen, das man zum Schutz der Artefakte hinterlassen hat. Vielleicht kann man es dafür einsetzen, um die neue Kolonie zu schützen. Ich habe auch Lieutenant Esteban damit betraut.“

„Aye, Captain.“, ein Zirpen kündigte, an das der Download vom Tricorder beendet war.

„Computer, auf der Basis der Tricorderaufzeichnung und den anderen Unterlagen die ich eingegeben habe, kreiere eine Simulation.“

„Bitte Warten. Datenmaterial wird verarbeitet.“

„Ich werde mein bestes Geben Captain.“, sagte George wieder zu Tanrim.

„Daran habe ich auch niemals gezweifelt. Eine Sache die meinem anderen Ich wohl zum Verhängnis geworden ist, als es blind vor Verehrung war. Ich hoffe das Ich nie den Fehler begehen werde nicht auf einen meiner Offiziere zu hören.“

„Programm vollständig. Mögliche Irrtumsrate 8,4 %.“, meldete sich wieder der Computer.

„Computer, Programm in Ausgangstellung“, das schwarzgelbe Gitter wurde durch den Hauptmaschinenraum der Community ersetzt. Doch niemand außer George und Tanrim war zugegen.

„Dann lassen Sie es hinter und bringen Commander. „

„Computer! Programm abfahren.“

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Wütend flog eine Faust auf auf die Hauptkonsole im Operation Center. Hinzu kam das gebrüllte: "Verdammt, wie stellt der Skipper sich das vor. Ich bin nicht Houdini, als das ich aus der Community ein Schiff der Galaxyklasse machen könnte."

Etwas überrascht über diesen Ausbruch, drehte sich Jenax Queel die ebenfalls in der Einsatzzentrale arbeitete, zu ihren Vorgesetzen:

„Jerry?“, Jenax nahm eine seltsame Mischung aus Frustration und Wut Wahr. „ Was will der Captain?“

"Frag lieber nicht.", brummte der Lieutnant. Doch dann räusperte er sich und erklärte: "Er verlangt das Unmögliche. Anquaner und Shral haben in Plan entwicklt, dank dessen die Kolonisten weiter existieren und wir dennoch nach Hause fliegen können. Soweit ich das Verstanden habe, soll mit Hilfe der Artefakte eine Art Zeitblase erschaffen werden, welche die Kolonisten schützt. Problem dabei ist, dass das Ganze auf Xsesal 3 stattfinden soll. Also müssen wir alle Einwohner des Planetoiden in das System schaffen."

Jenax hob eine Braue. „George hatte heute Morgen auch davon gesprochen die Kolonisten eventuell zu Evakuieren. Aber er ist im Moment hauptsächlich daran den Unfall zu Rekonstruieren der zur Folge hatte, das wir es heute nun mit der Kolonie zu tun haben.“, Jenax zuckte die Schultern. „Die Eisenstein sollte noch da sein. Und sie ist ein Schiff der Vor´Cha Klasse. Vielleicht kann der größte Teil der Kolonisten dort Unterkommen?“

"Machst du Witze, Jenax.", erwiderte Jeremaih. "Würde ich mich aufregn, wenn es so einfach wäre. Fakt ist doch, das klingonische Schiffe noch Kompakter sind, als unsere. Da ist nicht viel Platz für Gäste. Selbst bei uns nicht. Ich rechne es dir mal vor. Ein Schiff der Prometheusklasse hat im Durchschnitt 250 Mann Besatzung. Wir haben knapp über 300 Leute. Rechnet man die Zivilistn un die vier Forschungsteams hinzu, sind wir bei rund 375 Leuten an Bord. Unser Evakuierungslimit liegt bei 800. Da wir aber noch sicherlich einiges an Fracht aufnhmn müssen, können wir bei einen Flug gerade mal 300 Leute aufnehmen. Und selbst die alle Unterzubringen wird schwer. Das letzte Mal habe ich sotwas zusammen mit Vendetta vor einen anderthalben Jahr nach dem Absturz der Primärsektion machen müssen."

„Wenn die Evakuierten auf jeglichen Komfort verzichten, könnten wir vielleicht die Frachträume und Holodecks mit nutzen. Aber der Hangar ist noch von diesem Ferengischrotthaufen belegt.“, Jenax legte den Kopf auf die Seite.“ Oder die Forscher Rücken zusammen.“

"Die Frachträume und Holdecks sind schon längst verplant. Selbst die teritäre und sekundäre Karnkenstation müsstn als Notquartiere herhalten.", erklärte Jerry und fügte in Gedanken hinzu: "Wofür mich Assjima vermutlich umbringen wird." Er lies sich mehr geistesabwesend den Satz seiner Untergebenen durch den Kopf gehen. Und plötzlich erhellte sich das Gesicht des Einsatzoffiziers. Er stand auf, trat neben Jenax und gab ihr ein freundschaftlichen Kuss auf die Wange.

„Wenn ich nach dem gehe was ich spüre, dann hats du eine Idee?“, Jenax war etwas von dem Kuss überrascht.

"Und du hast mich erst drauf gebracht.", erklärte Jerry. "Wir setzen den Transporter der Ferengi ein. Das würde unsere Kapazitäten soweit entlasten und für zusätzlichen Platz sorgen, dass es zusammen mit der Eisenstein funktionieren könnte." Der Lieutnant setzte sich weider hinter sin Konsole und fügte hinzu: "Und wenn wir dann auch noch die Po, die Niels und die Juri mit hinzuziehen, ja das könnte klappen. Außerdem kriegen wir dann auch auf den Hangardeck Leute und Fracht unter. Warum bin ich eigentlich nicht selbst darauf gekommen?"

„Das wird eine heiden Arbeit werden. Soweit ich es mitbekommen habe ist das Ferengischiff alles andere als in Ordnung. Wir sind alle durch den Wind Jerry. Ohne Ausnahme. Ich habe Gestern zB erfahren das ich mit George zwei Söhne habe. Sowas stecke ich nicht auch ohne weiteres weg.“, Jenax schüttelte den Kopf.“ Am Besten du Sprichst dich mit George ab. Er hat im letzten Jahr besonders im Raumdock das Schiff umgekrempelt.“

"Das wird es wohl sein.", erwiderte Jerry nachdenklich. "Ich war auch unten und habe dort die Tochter meins älteren Ichs kennengelernt. Und den älteren Merkin."

„Die Frage ist nur: Welche Zeitlinie ist besser? Das was die Erlebt haben, oder das was noch Passieren wird?“

"Beide haben ihre Daseinsberechtigung.", erwiderte Jerry nachdenklich: "Auf den Planetoiden hat man das Beste aus der Situation gemacht. Ich bin froh dass der Plan von Milseya und Shral uns nicht zwingt, sich zwischen einer zu entscheiden. Das könnte ich nicht."

„Nun vielleicht taucht Q auf und sagt uns das es der Scherz der Woche ist.“, feixte Jenax. „ Im Ernst. Niemand könnte das. Aber Ich denke Der Captain wird bald seinen Plan umsetzen wollen, sofern dies zu seinem Plan gehören sollte.“

"Tanrim wird ihm umsetzen.", erklärte Jerry. "Das hat er schon längst entschieden. Sonst hätte er mir nicht aufgetragen, dass ich mich um den Transport der Kolonisten beschäftigen soll. Und dann auch noch mit der Reaktivierung des Verteidigungssystms in A1. Noch so ein Punkt, über den ich mich mit deinem Imzadi unterhalten sollte."

„Dann würde ich an deiner Stelle ihn gleich aufsuchen. George wollte heute sich auf der Kolonie umsehen und sich dann ins Holodeck 1 zurückziehen.“

"Vielleicht ist er noch dort.", vermutete Lieutnant Esteban. "Computer lokalisiere Lieutnant Commander George Sheridan."

„Lieutenant Commander Sheridan befindet sich auf Holodeck1.“, antwortete der Computer.

Jerry nickte und wollte das Operation center verlassen. Doch vor dem Zugangsschott drehte er sich um, setzte sich wieder an die Konsol und erstellte ein vorläufigen Bericht zur Lösung des Transportproblems und schickte ihn an den Captain. Erst dann verließ er das Center entgültig und machte sich auf dem Weg zum Holodeck.

Als Jerry das Holodeck betrat, fand er sich plötzlich im Maschinenraum wieder…….

„Verstanden Commander.“, antwortete Tanrim. George gab die Kommandosequenz ein. Die Maschinen begannen aufzuheulen. Ungeheuere Energien bauten sich auf. Die drei Maschinenkerne des Schiffes leisteten alles was Sie nur vermochten. Diese dauerte 20 Sekunden. Dann war der Point of no Return erreicht.

„Induktoren nehmen Energie auf und Leiten diese auf Deflektor.“, McNeils Stimme Vibrierte leicht. Der Boden begann zu Rummoren.

Der Energiestrahl, welcher einen Tunnel in die Gegenwart schaffen sollte, schoss aus dem Deflektor und Zerstörte diesen nach 3 Sekunden. Das Beben nahm zu.

„Shral an Sheridan. Commander hier stimmt was nicht. Die temporale Anomalie bildet sich nicht.“

„Ich sehe es.“

„Wir müssen abschalten.“

„Zu spät!“, ein Beben riss die Ingenieure und Techniker von den Füssen.

Die Szene wechselte auf die Brücke .

„Shral schalten Sie den Strahl ab! Anquenar bringen Sie uns hier weg!“, bellte Tanrim.

„Antrieb ausgefallen Captain. Ich habe die Kontrolle über die Steuerung verloren.“, berichtete die Pilotin und wurde beinahe aus ihrem Sessel geworfen.

Auf dem Hauptschirm sahen alle auf der Brücke das Unheil nahen.

„Bishop die Schilde!“

„Schilde nur zu 40 % verfügbar. Wir haben nicht genug Energie um Sie zu stabilisieren!“

Neuer Szenewchsel zurück zum Maschinenraum.

„FESTHALTEN!“, brüllte George. Der Energiestrahl, der abgelenkt wurde, kam wieder durch den Deflektor und jagte durch die Leitungen. Interne Explosionen schüttelten das Schiff heftig durch.

„Sichert die Warpkerne mit Ebene 10 Kraftfeldern, oder wir sind in einer halben Minute nur noch eine Gaswolke im All!“, Suval und Kepler eilten zu den Warpkontrollen und versigelten schnell die Maschinenkerne.

„Commander Warpantrieb gesichert. Auch Impulsantrieb.“, Die Konsole verspürte einen Funkenregen und warf Suval und Kepler zu Boden. George wollte noch was Rufen, da riss alle ein Beben von den Füssen. Es gab niemanden auf dem Schiff der noch in diesem Moment auf den Beinen oder in einem Stuhl sicher saß. Dann erlosch das Licht.

Dann Wechselte die Szene auf die Brücke zurück

Nun bekamm Jerry den rückwärtigen Bereich der Brücke zu sehen. Swami sowie die Professoren Semmitar und Kre Malo beobachteten nun wie das Schiff sich langsam aber sicher Zerlegen würde. Die Wissenschaftler befanden sich im rückwärtigen Bereich der Brücke an den wissenschaftlichen Konsolen. Das Heulen wurde deutlicher.

„Ich möchte hier nicht der Pessimist von uns sein, aber den Sensorenwerten zufolge, baut sich kein temporales Feld auf. Vielmehr scheint eine Art Energie Feedback sich aufzubauen.“

„Schön das ihnen das auffällt Malo.“, knirschte Semmitar durch die Zähne.

“Wir können uns glücklich Schätzen wenn wir nicht gleich vaporisiert werden!“

„Sie Schwätzer Malo! Der Warpantrieb wird das nicht Überleben. Das heißt, wir sind im Nichts gestrandet.“

„Vielleicht kommt jemand vorbei und hilft uns werter Kollege.“, Semmitar starrte den Cardassianer entsetzt an.

„Sicher, die Jem Hadar sind auch für ihre humanitären Fähigkeiten berühmt.“

„Oh Bitte werden Sie jetzt nicht sarkastisch werter Kollege.“

„Halten Sie die Klappe, alle BEIDE!“ Fuhr Swami die Beiden Wissenschaftler an. Dann erfolgte das Beben und das Licht erlosch auch auf der Brücke.

Rauch erfüllte nun den Maschinenraum und die Notbeleuchtung die Ansprang tauchte alles in einen Geisterhaften Schein. Sprachfetzen fielen hier und da, dann Stoppte die Simulation. George erkannte Esteban als erster.

„Lieutenant Esteban“, George glättete seine Uniformjacke kurz. „ Sie kommen zur Richtigen Zeit. Was Sie soeben gesehen haben entspricht den Zeugenaussagen die ich gesammelt habe um den zwoten Unfall zu Rekonstruieren.“

Jeremiah hob verdutzt die Augenbrauen: "Wo steckte da mein älteres Ich. Soweit ich es gesehen habe, hatte Lieutnant Coleman Dienst auf der Brücke."

„Wo sie Damals waren, konnte ich bis jetzt nicht in Erfahrung bringen Lieutenant. Dies stützte sich zu größten Teilen auf den Aussagen des alten Suval. Und meines Älteren Selbst. Falls Sie noch Informationen haben würde das die Simulation genauer machen. Wie dem auch sei. Was Sie eben gesehen haben, war das Ende unseres Schiffes.“

"ich weiß nicht, was er gemacht hat. Möglichwerweise war er in der Astromtrie und hat nach unliebsamen Besuch Aussschau gehalten." Der Blick des Einsatzoffiziers verdunkelte sich etwas: "Ich kann ihn auch nicht fragen, da er vor einigen Jahren bei einen Unfall ums Leben kam."

„Mein Ebenbild ist so gut wie Tod und offensichtlich vergesslich geworden. Selbst wenn wir wollten, wir werden niemals wirklich erfahren was Passiert ist.“

„Leider.“, wie Tanrim bemerkte.“ Gentlemen ich werde Sie nun verlassen.“

„Aye, Captain.“, George sah Tanrim nach der in dem aus dem nichts erscheinenden Torbogen durch das Schott verschwand.

„Ich kann nur sagen das uns dies nicht Passieren wird. Denn die Ereigniskette die zum ersten unfall führte wurde nicht in Gang gesetzt. Was aber nichts zu sagen hat das wir durch einen anderen Stoperstein wieder in den Schlamassel geraten könnten. Ich Nehme an Sie sind wegen den Raketen gekommen?“

"Nicht nur, Commander.", erklärte der Einsatzoffizier. "Es geht auch um das Transportschiff der Ferengi. Der Captain hat mich beauftragt, einen Plan zu entwickeln, wie wir alle Kolonistn nach Xsesal 3 bekommen. Da ich aber nicht weiß, wieviel Zzeit wir haben, habe ich versucht, den Transport auf ein Ritt hinzubkommen. Und dazu brauche ich neben der Eisenstein auch das Transportschiff der Ferengi."

„Im Prinzip eine Gute Idee. Nur ist der Transporter der Ferengi mehr eine Notlösung .“, George begab sich zu der Konsole die im Torbogen eingelassen war.

„Wenn wir das System Modifizieren sollte es machbar sein. Nur wie Sie es beschreiben, erscheint es mir, als ob der Captain plant die Kolonie gegen den Willen der Bewohner aufzulösen?“

"Sie werden sich überzugen lassen.", erklärte Jerry. "Der Plan, den Commander Shral und und Fähnrich Anquanr entwickelt haben, ist womöglich die einzige Chance, die Existenzen eines jeden Bewohners der Kolonie zu sichern. Abgesehen davon, dass wir dieses Chaos, wiederholen."

„Ich fürhte nur, das die Bewohner dies nicht so sehen werden.“, sagte George und dachte dabei an den älteren Michael.“ Ich habe den Plan von Shral und Anquenar überflogen. Falls er Klappen sollte, so werden wir diese Leute nie wieder sehen. Und ich weis nicht ob wir auf die Verschwiegenheit unserer Romulanischen, Cardassianischen und Breenschen Gästen vertrauen können. Und Swami. Sie soll damit den größte Entdeckung ihrer Karriere verheimlichen?“. George Schüttelte den Kopf.

„Wie dem auch sei. Was die Raketen angeht. Wenn die Abgeschossenen Raketen geborgen sind sollten wir diese ohne Weiteres wieder in die Basis bringen können. Vielleicht kann uns sogar die Breen Dämpfungstechnologie helfen ein Kontrollsystem zu Bauen das die Raketen Jederzeit Effektiv Starten lässt.“, George betätigte eine Taste und das schwarzgelbe Gitter des Holodecks kam wieder zum Vorschein.

"Ich finde, wir sollten das Raketensystem nur auf Antimateriesprengköpfe begrenzen.", erklärte Jeremiah überraschend heftig. "Triltithium ist viel zu gefährlich." Dann beruhigte er sich jedoch wieder und meinte schmunzelnd: "Ich weiß nicht wie sie das sehen, aber ich finde wir können uns bim Vornamen anreden.“ das Grinsen wurde noch breiter.“ Vor allen, da sie ja Jenax Imzadi sind."

„Wie Sie meinen Jerry.“, sagte George mit einem Schmunzeln.“ Was das Trilithiuum angeht, das könnten wir für einen Fusionsreaktor verwenden. Zumindest wenn wir auch diesen Abgeschirmt bekommen. Damit könnten wir den Kolonisten wieder mehr Komfort ermöglichen.“

"Das ist eine hervorragende Idee. Aber die Antimatersprengsätze sind zu schwach." Der Einsatzoffizier runzelte die Stirn und überlegte: "Wir haben noch eine ganze Reihe Mark XI Photonntorpedos an Bord. Ob wir deren Gefechtsköpfe in die Raketen packen und gleichzeitig die Schubkraft erhöhen?"

„Es sollte ausreichen wenn wir einen Effizienteren Treibstoff verwenden der einen Höheren Brennfähigkeit hat. Die Sprenköpfe könnten wir Integrieren. Eventuell könnten wir auch das Zielsuchsystem der vorletzten Toprdogeneration Einbauen. Das sollte sogar reinpassen. Soweit ich weis hat einer der Brenn bei der Anpassung eines unserer Shuttles geholfen. Vielleicht könnte er es uns Helfen ein Simples aber Effektives Kontrollsystem zu bauen. Etwas was auch die Kolonisten Warten und wenn nötig mit einfachen Mitteln in Stand halten können.“

"Wir sollten darüber mit Professor Mantol reden.", erklärte jerry.

Plötzlich öffnete sich der Eingang des Holodecks und hanni btrat mit benjamin im Arm den Raum. "Wolltest du nicht heute abend auf Ben aufpassen.", fragte die Mutter. Der liutant grinste entschuldigend und sah etwas hilfesuchnd zu george.

„Ich werde mich um Mantol Kümmern.“, sagte George .“ Und Sie Jerry werden sich um ihren Jungen kümmern. Bevor wir nicht den Planeten erreicht haben, ist es eh reine Theorie.“

"Aber vermutlich die inzige Chance, dass sich nicht in großer Teild er Beteiligten hinterher Vorwürfe macht.", erklärte Jerry. er nahm seien Sohn auf dn Arm und fügte leise, mehr für sich hinzu: "Oder das wir die Zukunft einiger Unschuldiger verbauen."

Jones und Alex in: Community Spacetravel Inc. Oder Sein oder nicht Sein?

Bearbeitet von Jeremiah Esteban
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Ein paar Stunden Schlaf bewirkten zwar keine wirklichen Wunder. Doch als Milseya wieder die Augen aufschlug, galt ihr erster Gedanke einer großen Tasse Milchkaffee – und sonst gar nichts!

Erleichtert darüber, dass ihr Gehirn sich endlich einmal wieder den normalen Dingen des Lebens widmete, setzte sie sich nach einer wohltuenden Dusche und mit einem großen Milchkaffee in der Hand an ihr Terminal und überprüfte ihre Post. Hätte sie mal lieber nicht getan! Denn in ihrem Posteingang lag eine Anweisung des Captains, dass sie sich Gedanken über Äther, die Partikel und dunkler Energie machen sollte. Milseya seufzte leise. Äther! Was für ein äußerst seltsamer Begriff! Und wie sollte das mit dunkler Materie zusammenpassen? Beide Begriffe hatten nichts ..

Sie stutzte. Doch da war etwas. Sie hatte ganz zu Beginn ihrer Studien etwas über den Äther gelesen. Klassische Mechanik. Eine unbekannte Kraft, die existieren soll… Später revidiert durch die Quantenmechanik.

Moment mal, die kosmologische Konstante. Albert Einstein. Seine größte Eselei ! Er hatte sie wieder aus seiner ART entfernt, doch dann Jahre später durch die Rotverschiebung und die Beobachtungen von Hubble ..

Das Gehirn der Haliianerin hatte wieder Betriebstemperatur erreicht. Milseya durchwühlte den Haufen von Padds links neben dem Schreibtisch und fand schließlich, was sie suchte. Konzentriert begann sie die Theorie zu lesen und versuchte dabei eine Verbindung zu diesem Äther hier zu finden…

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Es war kein gutes Gespräch mit dem Captain gewesen. Solak seufzte. Sollte das der nächste Eintrag in seiner Akte sein?

Aber was hatte Tanrim auch erwartet? Erst sähte er Chaos unter seinen Untergebenen und setzte sie dem Streß einer Begegnung mit ihren Doppelgängern aus - und dann traf er doch eine einsame Entscheidung basierend auf den wirren Ideen von Shral und Anquenar, die wie selbstverständlich beinhaltete, dass man mit den Artefakten herumspielen würde. Hatten sie denn nicht aus der ganzen Geschichte gelernt, dass man am besten die Finger von diesen Dingern lassen sollte?!

Der Councelor dachte an die Tafeln, die er eingescannt und seitdem in jeder freien Sekunde gelesen hatte. Auf dem Planetoiden war alles miteinander gekreuzt worden, was man nur irgend kreuzen konnte. Der größte Teil der Beziehungen waren Interspeziespartnerschaften. Und entsprechend war der größte Teil der Nachkommen nur dank der Ärzte geboren worden. Somit war trotz aller Unglücke die Geburtenrate immer noch höher gewesen als die Sterberate. Aber bei einer Grundmenge von 600 Individuen... Von denen ein Teil bereits miteinander verwandt war.... Ein anderer über das fortpflanzungsfähige Alter hinaus... Und die aus verschiedenen Spezies stammten... Solange es Ärzte gab, die die Kombination der verschiedenen Spezies bewerkstelligte und solange sie sich nicht nur innerhalb von monogamen Zweierbeziehungen fortpflanzten, konnte es vielleicht gelingen. Auf Xsesal 3 noch eher als auf dem Planetoiden. Doch wenn Ärzte und medizinische Unterstützung ausfielen... Und sie an der Monogamie festhielten... Wenn sich die Gruppe außerdem aufteilte und sich verstreute... Wenn die Hybride wie oft nach und nach die Fruchtbarkeit verloren... Die wenigsten Spezies waren ohne Hilfe mit anderen kreuzbar. Der Genpool würde schrumpfen, es würde Inzucht geben und schließlich... Die gesamte Gruppe hing am seidenen Faden. Es wäre barmherziger, dem hier und jetzt ein Ende zu bereiten statt sie zusehen zu lassen, wie sie degenerierten und dahin siechten. In der Theorie mochte sich die Xsesal 3-Alternative gut anhören. Aber das war das ewige Problem mit Leuten, die sich vor allem in der Theorie bewegten - die Praxis sah immer anders aus. Shral und Anquenar waren so vertieft in ihren ganzen hochphysikalischen Gedankengebilden versponnen, dass sie übersahen was vor ihrer Nase lag: Populationsgenetik. Man würde Vorkehrungen treffen müssen!

Solak hatte versucht, es Tanrim zu erklären. Hatte ihm die entsprechenden Logarithmen vorgelegt. Doch der Captain hatte seinen Entschluss gefasst und das war es. Ende der Diskussion. Und da Tanrim nach den Steinwürfen sich nicht mehr auf dem Planetoiden blicken lassen konnte, sollte nun ausgerechnet er die Stimmung der Siedler dahingehend beeinflussen, dass sie sich diesem Plan beugten und sich nach Xsesal 3 bringen ließen.

Es gab Tage, da hasste er diesen Job.

Tolans Tafeln hatten ihm verraten, dass die Trennung zwischen Glücklichen und Unglücklichen längst nicht so offensichtlich war, wie es ihnen berichtet worden war. Es gab nicht hier die eine Gruppe und dort die andere. Die Gräben verliefen durch die einzelnen Familien. Und nur die Handvoll um Go’Ron herum war so fanatisch gewesen. Für die meisten anderen waren es eher Grundsatzdebatten gewesen, aber das tägliche Überleben stand stets im Vordergrund. Diesen Umstand konnte er sich nun zunutze machen.

*********************************************************

Es war Nachmittag, als er wieder auf der Oberfläche materialisierte. Dieses Mal wusste er, wohin er zu gehen hatte. Die Frau schien ihn bereits erwartet zu haben. Ihr Lächeln war warmherzig und weich.

"Solak... Es tut gut, dich nach so vielen Jahren wieder zu sehen."

Sie sah aus wie seine Selina, doch ihre Gesten, ihr Gesicht, all das hatte sich grundlegend verändert. Er räusperte sich. "Ich bin nicht der Solak, den sie gekannt haben."

Selina 2 lachte fröhlich auf. Sie schlug ihm auf den Oberarm (wo sich sogleich eine schmerzhafte Prellung ausbreitete...). "Keine Sorge, das weiß ich. Komm herein. Ich bin sicher, dass du etwas mit mir besprechen willst."

Diese Hütte stand in einem krassen Gegensatz zu Tolans Hütte. Im Rahmen der Möglichkeiten war sie hell und freundlich eingerichtet. Dies war ein Zuhause. Die Frau bat das Spitzohr Platz zu nehmen und stellte ihm unaufgefordert einen Becher Wasser hin. Dann setzte auch sie sich. Noch immer umspielte ein Lächeln ihre Lippen. "Es ist verrückt. Ich möchte dir alles erzählen, was du in den letzten Jahren verpasst hast - obwohl ich weiß, dass du nicht du bist. Aber ich habe dich einfach so wahnsinnig vermisst..." Dann schüttelte sie den Kopf. Das Lächeln wurde traurig. "Bitte entschuldigen Sie. Die Sentimentalität einer alten Frau. Ich weiß, dass Ihr Tanrim eine Entscheidung getroffen hat. Ich warte schon seit so vielen Jahren auf diesen Tag... Also! Was kann ich für Sie tun, Lt.?"

Solak musste schmunzeln. "Selina, bleib beim du. Ob in dieser Welt oder einer anderen." Dann wurde er ernst. "Allerdings gibt es tatsächlich etwas zu besprechen..." Nach und nach berichtete er dieser Selina alles. Von Shrals und Anquenars Plan, dem Entschluss des Captains. Den Schwierigkeiten. Dass alle mitkommen müssten. Er ließ nichts aus. Er musste sie überzeugen wenn er eine Chance bei den anderen haben wollte.

Die Bürgermeisterin dieses vergessenen Fleckens wartete, bis er geendet hatte. Ihre Miene verriet nicht, was sie dachte. "Xsesal 3.... Was hälst du davon?"

"Um ehrlich zu sein..."

"Nichts anderes erwarte ich, alter Freund."

Der Councelor nahm einen Schluck Wasser. "Um ehrlich zu sein: Ich bin dagegen. Ich habe Tanrim geraten, weiter zu fliegen. Selbst wenn der Plan gelänge - es ist eher unwahrscheinlich, dass diese Gruppe groß genug ist, um auf lange Sicht zu überleben. Rein populationsgenetisch betrachtet..."

Eine männliche Stimme erklang von hinten. "...stehen wir vor einigen Schwierigkeiten."

Solak fuhr herum. John Gilmore war unbestreitbar älter geworden. Er wirkte ausgezehrt und müde. Im Gegensatz zu Selina aber schien er sich ansonsten kaum verändert zu haben. Seine Augen strahlten noch immer diese unbekümmerte Offenheit und Freundlichkeit aus. Ein Stück hinter ihm stand Tolan."Unser Solak und ich haben es schon früh nach unserer Landung hier besprochen. Darum ist er auch mit den Aufzeichnungen angefangen. Es ist eine Art Zuchtbuch. Auf lange Sicht können wir damit vielleicht unsere kleine Population retten. Es wird nicht einfach, ohne Computer und passende Gerätschaften. Aber bisher ist es auch gelungen. Und ich bilde bereits neue Ärzte aus." Er trat hinter Selina und legte ihr die Hand auf die Schulter. "Keine Sorge, wir sind nicht untätig gewesen."

Selina ergriff seine Hand und zog ihn auf einen Sitz neben sich. Auch Tolan wurde ein Platz zugewiesen. In knappen Worten berichtete sie den Männern von Tanrims Plan. Die Stirn des Menschen legte sich in Falten. "Nach all den Jahren bieten sie uns eine Alternative?"

Seine Frau nickte und wandte sich wieder dem Councelor zu. "Es wird für Euch schwer zu verstehen sein. Wir haben seit 40 Jahren nur zwei Alternativen vor Augen gehabt. Und nun kommt Ihr und bietet uns eine neue Chance. Zumindest in gewissem Sinne eine Chance... Warst du schon oben bei den Heiligen?"

"Wem?"

Tolan ergriff das Wort. "Vinara und Assjima. Einige von uns nennen sie immer die Heiligen. Sie haben sich in ihr kleines Kloster zurück gezogen und sich dort eingesponnen. Seitdem wir hier sind, predigen sie die Litanei des Untergangs. Während wir hier unten alles versucht haben, um zu überleben. Mein Vater hatte verstanden, dass die Leute keine Theorien brauchen. Er hat angefangen, das Leben zu organisieren. Und nach und nach hat er andere davon überzeugt. Aber es war nie einfach. Die Frustration war so unfassbar groß. Unser aller Leben schien zu Ende zu sein... Und während wir hier unten alles getan haben, um eine Gruppe aufzubauen, das Zusammensein zu organisieren und zwischen den Fronten zu schlichten, haben die Heiligen sich ihre eigene kleine Welt gebaut. Inklusive Kräutergärtchen. Sie haben uns die Drecksarbeit überlassen und sich ein paar Anbeter gesucht. Spiel ihr Spiel und du bekommst, was du willst. Tust du das nicht, dann geh und friss Staub! Sie führen sich auf wie Göttinen! Sie..."

Selina schüttelte den Kopf. "Lass es sein, Niklan. Lass die Vergangenheit ruhen."

Der junge Mann sprang wütend auf. "Natürlich! Du musst sie wieder verteidigen! Um des lieben Friedens willen!" Er rannte hinaus.

Solak sah ihm nach. "Was ist mit ihm geschehen?"

John seufzte. "Eine lange Geschichte. Der Tod seines Vaters hat ihn schwer getroffen. Manchmal glaube ich, dass er von allen Unglücklichen der unglücklichste ist. Er hat in den letzten Jahren alles getan, um sich mit Vinara und Assjima anzulegen. Aber in gewisser Weise hat er Recht - die beiden haben sich dort oben ihre kleine Parallelwelt erschaffen. Vielleicht wären die emotionalen Gräben zwischen Glücklichen und Unglücklichen nie so tief geworden, wenn die Beide nicht ständig wiederholt hätten, was die Alternativen sind. Jeder hier hat die Jahre gezählt. Es war ein Countdown. Noch 20 Jahre... Noch 15 Jahre... Sie werden kommen... Wir hätten wirklich etwas aufbauen können, wenn nicht immer dieses Damoklesschwert über uns gehangen hätte. Und nun kommst du und bietest uns eine andere Alternative. Eine, die die Lösung für die Glücklichen wäre. Und den Unglücklichen vielleicht endlich ein Ziel bieten würde. Wir könnten zusehen, wie unsere Enkelkinder aufwachsen... Und Boden bestellen, der tatsächlich Ertrag abwürfe... "

Die ehemalige erste Offizierin wandte sich an ihn. "Dann bist du dafür?"

"Ja, natürlich!" Der Arzt strich ihr über die Wange. "Ich weiß, dass du dich immer aus diesen Diskussionen herausgehalten hast. Aber insgeheim war ich immer dafür, dass es besser sei das hier enden zu lassen und uns so wieder eine echte Zukunft zu ermöglichen. Aber das, was uns nun angeboten wird... Es ist eine echte Alternative. Falls... Wenn es gelingt."

Sie sah zu Boden. "Ich kann das nicht für die anderen entscheiden. Wir sind nicht mehr auf einem Raumschiff. Sie werden abstimmen müssen."

Solak räusperte sich. "Aber: Es müssten alle mitkommen. Niemand dürfte zurückbleiben."

Selina lächelte. "Keine Sorge. Lass mich das nur machen."

*********************************************************

Innerhalb von zwei Stunden hatten sich alle Bewohner des Planetoiden (außer der Horde) auf dem zentralen Platz der Siedlung eingefunden. Kleine Kinder rannten herum und spielten fangen. Die Erwachsenen trafen sich in Grüppchen und diskutierten leise. Die Halbwüchsigen beobachteten das Geschehen mit hochmütigen Mienen.

Schließlich trat Selina vor. Sie hielt sich die Hände wie einen Trichter vor den Mund und begann mit lauter Stimme zu sprechen. "Bitte hört mir zu...."

Solak war nur Zuschauer bei diesem Treffen. Von allen skeptisch beäugt hatte er sich ganz an den Rand der Versammlung zurück gezogen. Seine Aufgabe war einzig, anschließend den Boten zu spielen.

Er hatte schon oft auf Vulkan den zentralen Versammlungen beigewohnt, wenn alle Erwachsenen über Tage und Wochen wichtige Regierungsfragen besprochen hatten. Die verschlungenen Wege, auf denen man schließlich zu einer Einigung kam... Auf Vulkan lief dies ohne Geschrei und Tränen ab. Man diskutierte die Logik der einzelnen Gruppierungen, überprüfte sie und verknüpfte sie schließlich zu einem Kompromiss, dem die Regierung folgen sollte.

Hier nun aber gab es nicht Möglichkeit eines Kompromisses. Entweder, sie würden alle folgen. Oder... Selina, Yasmin und John waren die Vermittler zwischen den Fronten. Sie lenkten das Geschrei, sie klärten auf. Und verteilten sogar Taschentücher. Es war beileibe keine einfache Aufgabe. Das Misstrauen gegen Tanrim saß tief bei vielen. Warum sollte man ihm dieses Mal vertrauen? Warum sollte es dieses Mal gelingen? Die Angst, dass man ihnen einen Strohhalm anbot und er dann brach, saß tief. Sie hatten 40 Jahre mit zwei Alternativen gelebt, die keine Alternativen waren. Das kannten sie, das war ihnen allen vertraut. Sie hatten sich auf die eine oder andere Weise in ihr Schicksal eingefunden. Diese neue Möglichkeit rief Zweifel hervor. Einige waren dennoch sofort Feuer und Flamme für den Plan. Die Glücklichen jubelierten geradezu. Auch ein Teil der Unglücklichen ließ sich nach einigen Stunden überzeugen - vor allem die, die Kinder und Enkelkinder hatten. Doch wenn sie gingen, dann mussten sie alle gehen. Und der Widerstand dagegen war groß. Ausgerechnet sein Quasi-Sohn war der lautstärkste Gegner. Jedes Pro-Argument zerlegte er in seine Einzelteile. Allmählich begann sich Wut breit zu machen. Doch dann sah Solak, wie Yasmin auf Tolan zutrat. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der junge Mann verstummte und auf seinem Gesicht spiegelten sich Frustration und Resignation wider. Es dauerte einige Sekunden, dann nickte er schließlich...

Die Nacht war längst vorüber, als der Beschluss endgültig feststand. Auch die, die dem Plan nicht zustimmten, würden gehen müssen. Wer nicht freiwillig folgte, würde dazu gezwungen werden - zum Wohle der Mehrheit.

Als Solak sich auf die Brust tippte und den Transporterraum kontaktierte, war der kleine Ort bereits damit beschäftigt, seine Habseligkeiten zusammen zu suchen. Der Planetoid sirrte vor Betriebsamkeit.

Nun musste nur noch der Wahnsinn gelingen und die Artefakte aktiviert werden...

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Mürrisch verzog Milseya zum 48. Mal das Gesicht, als sie wieder einmal einen Bericht auf ihrem Display in den virtuellen Papierkorb beförderte. Nein. Nein. Und nochmals nein. Wieso konnten sich Wissenschaftler nie einig sein? Warum warfen sie mit zehntausend verschiedenen Begriffen um sich – wenn sie doch ein und das Gleiche meinten? Kosmon, Quintessenz, Äther, Dunkle Energie .. alles Bezeichnung für Effekte, die man beobachtet hatte. Ähnlich - aber was für unterschiedliche Erklärungen. HAARSTRÄUBEND!

Leise vor sich hin fluchend stand Milseya auf und ging zum kleinen Replikator, der in dem ansonsten recht leeren und somit sehr ruhigen Wissenschaftslabor 3 stand, und bestellte sich einen eiskalten Mangosaft.

Niels war sehr skeptisch, was den Plan betraf. Würde es wirklich gelingen, mit Hilfe der Artefakte ein Blase für die andere Besatzung der Community zu erzeugen. Und eine ganz wichtige Frage war auch: Wollte er das überhaupt? Wollte er, dass sein anderes ich weiter vor sich hin vegetierte, wahnsinnig. Vielleicht würde es nicht mehr lange dauern, bis jener stirbt, aber trotzdem kein erstrebenswertes Leben, auch wennes auf Xsesal 3 stattfinden würde. Um sich etwas abzulenken ging er ins Labor. Etwas Forschung würde da bestimmt helfen. Zu seiner Überraschung traf er dort Mili an. "Hallo," begrüßte er sie. "Was machst du denn gerade?"

„Mich ärgern.“ Die Haliianerin seufzte laut und lächelte den Mann an. „Ihr Wissenschaftler treibt mich an den Rand des Wahnsinns. Und dann heißt es, ICH wäre chaotisch!“

Niels schaute ganz unschuldig. "Ja, die Wissenschaft..." meinte er. "Und zu deiner Beruhigung ich verstehe auch nicht alles, was da so postuliert wird."

„Mich würde es nicht stören, wenn es EIN Postulat gebe“, erklärte sie über Niels Gesichtsausdruck glucksend. „Aber von euch Blauhemden muss ja gleich jeder seinen persönlichen Senf dazu geben!“ Ein lautes Lachen folgte. „Und ich mache es euch geradewegs nach!“, nahm sie sich selbst auf die Schippe. „Auch was zu trinken?“

"Einen Pfirsichsaft, bitte." beantwortete er die Frage. Dann meinte er scherzhaft: "Wissenschaftler sind auch nicht viel anders als Piloten. Jeder meint, er sei der Beste und müsste seine Meinung kund tun."

Sie musste erneut lachen. „Ja, aber wir regeln das an Ort und Stelle. Ist ja auch einfacher ein paar Flugmanöver zu fliegen, als dem „Wesen des Universums“ auf den Grund zu gehen.“ Die Haliianerin reichte Niels sein gewünschtes Getränk. „Was willst du eigentlich hier?“

"Danke." Niels nahm den Saft gerne an. "Ich wollte mich etwas ablenken und arbeiten, ich hätte da noch ein paar Korrekturanregungen, die ich abarbeiten muss." Dabei verdrehte er die Augen. "Aber vielleicht kann ich dir ja auch weiterhelfen."

„Na, das Angebot nehme ich doch sofort an!“ Milseya schob Niels sanft, aber bestimmend zu ihrem Terminal, zog einen Stuhl daran und drückte ihren Freund auf diesen, bevor sie sich daneben auf ihren eigenen setzte. „So, und nun erkläre mir mal, was der Äther ist. Oder was du darunter verstehst.“

"Also, unter dem Äther verstehe ich ein Medium für Lichtstrahlen, aber so genau kann ich das nicht erklären." legte Niels seine Ansicht dar.

Milseya nickte zustimmend. „Sogar mehr als das.“ Sie aktivierte den Bildschirm und rief ihre gesammelten Erkenntnisse auf. „Nun ja, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nahm man auf der Erde an, dass der Äther als hypothetische Substanz alle Materie und den ganzen Raum durchdringt. Viele theoretische Physiker waren fest davon überzeugt, dass der Äther als ein Stoff vorkommt, der sich in absoluter Ruhe befindet und alle anderen Gegenstände unsichtbar durchdringt. Dann stellt Maxwell mit seinen vier Gleichungen ein mechanisches Modell auf, die alle elektrischen und magnetischen Kräfte beschreiben. Und stellt fest, dass Elektrizität und Magnetismus dem selben Grundprinzip entsprechen. Die neue Theorie besagt, dass elektrische Ladungen und Ströme Felder erzeugen und dass es, wo immer elektrische Ladungen beschleunigt oder abgebremst werden, Wellen geben muss. Diese Wellen - die elektromagnetische Strahlung - bewegen sich mit einer hohen Geschwindigkeit durch den Raum. Sie verbreiten sich in einem unsichtbaren Trägermedium, dem so genannten Äther. Auch Licht wird dabei als elektromagnetische Strahlung betrachtet.“

"Ich denke, das trifft es ziemlich auf den Punkt." meinte Niels.

„Danke, aber es geht noch weiter“, zwinkerte Milseya. „Mit Hilfe der Licht-Äther-Hypothese wurde auch die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen erklärt Doch dann zeigt sich, dass sich elektrische und magnetische Kräfte nicht als Kräfte beschreiben lassen – sie wirken nicht von einem zum anderen Punkt. Also nahm man an, dass die Ursache aller elektrischen und magnetischen Phänomene in einem alles umgebenden Medium liegt - in eben jenem Äther. Der Äther unterscheidet sich in vielen Punkten von gewöhnlicher Materie. Er ist unendlich groß und füllt somit den gesamten Raum des Universums. Sogar alle Körper werden von der unsichtbaren Substanz durchdrungen. Auf Materie wirkt der Äther nur durch elektrische und magnetische Kräfte. Lorentz definierte später den Äther als ein absolut ruhendes Trägermedium. Und jetzt kommt Albert Einstein, der zunächst ausgehend von einem statischen Universum den Äther mit dem Lambda-Term berücksichtigt, dann entfernt er es wieder, als Hubble entdeckt dass Galaxien einer Fluchtbewegung unterliegen. Und alle rennen Einstein und seinen Relativitätstheorien hinterher, selbst als man in Experimenten feststellte, dass am Äther mehr sein könnte, als man glaubte. Denn noch immer sind das Zustandekommen von elektrischen und magnetischen Feldern, die Entstehung von Gravitation oder das Auftreten der Massenträgheit NICHT eindeutig geklärt.“

"Gut, dann wissen wir jetzt ungefähr was Äther ist, aber was davon ist für deine Aufgabe wichtig?" versuchte Niels das Gebiet etwas einzuengen.

„Das ist ja“, rief sie entmutigend aus. „Der Captain meinte, ich solle eine Verbindung zwischen dem Äther, den Partikeln und dunkler Energie zu finden. Als wüsste ich über so was Bescheid!“

"Vielleicht kann ich dir bei den Partikeln weiterhelfen. Wir haben herausgefunden, dass sie aus den selben Bestandteilen bestehen wie der Planetenkern. Durch die Rotation des Planeten verdreht sich der Flüssige Teil relativ zum Rest des Planeten. In dem flüssigen Teil werden Ladungen Transportiert, die dann durch die Bewegung ein Magnetfeld induzieren. Die einzelnen Partikel haben die gleichen Eigenschaften. Mit der Lava in dem Vulkan werden sie an die Oberfläche gebracht und werden dann in die Luft geschleudert. Dabei kühlt die Oberfläche der Partikel ab und erstarrt. Im Inneren bleibt die Masse noch flüssig. Durch ein Drehmoment entsteht ein Strom von geladenen Teilchen im Inneren und es wird wieder ein Magnetfeld induziert." schilderte Niels.

Nachdenklich hörte Milseya ihm zu. „Ein Magnetfeld“, murmelte sie vor sich hin. „Innen flüssig, außen erstarrt. Grava ..“ Sie schüttelte den Kopf. „Eins nach dem anderen“, ermahnte sie laut und wandte sich dann wieder an Niels. „Also gut, diese Partikel lassen ein Magnetfeld entstehen, das unsere Geräte stört. Ein Feld entsteht durch elektrische oder magnetische Ladungen und .. “ Sie seufzte auf. „Wenn wir nun nach der Äthertheorie gehen, dann könnten wir die Partikel mit dem Äther gleich setzen. Die Partikel sind die Träger der Ladungen. Und nicht nur das, sie sind zugleich das magnetische Moment selbst.“ Zweifelnd sah sie zu Niels. „Das klingt einfach und logisch, wenn die Getargaer mit Äther das Gleiche meinen würden wie wir. Aber es wäre möglich, wenn man bedenkt, dass die Altarräume und die Artefakte zu einem Zeitpunkt geschaffen wurden, als die Verschmutzung der Atmosphäre durch die Partikel bereits da war. Die Getargaer wussten nicht, was ihre Geräte störte, aber sie wussten, dass es etwas in der Luft, der Atmosphäre sein musste, da unterirdisch die Störungen nur minimal waren.“

"Und," fragte Niels, "hilft uns das weiter?"

Ein vorwurfsvoller Blick. „Natürlich hilft uns das weiter!“, sagte sie und stubste ihn lachend in die Seite. „Also, nehmen wir einfach an, dass mit Äther die Partikel gemeint sind. Wir können sie nicht sehen, nicht fühlen. Genauso wenig wie die Getargaer. Aber genau wie sie sehen wir ihre unmittelbaren magnetischen Auswirkungen. Überleg mal, früher auf der Erde da haben die Menschen mit radioaktiver Strahlung, mit Strahlung an sich überhaupt nichts anfangen können. Aber sie konnten das Licht sehen. Daher geben sie dem unsichtbaren Medium einen Namen: Äther. Hier könnte es genau das Gleiche sein. Die Getargaer wissen, dass da was sein muss. Etwas, das ebenso wie Wasser, Erde, Feuer, Luft einen entscheidenden Effekt auf ihr Leben hat. Nur sie können es nicht sehen. Also nennen sie es ähnlich wie wir: Äther. Naja, und wir müssen uns darauf verlassen, dass die Übersetzer hier keinen Fehler gemacht haben – sonst zerbrechen wir uns völlig unnötig den Kopf!“

"Dann fehlt uns ja nur noch die Verbindung zur Dunklen Energie." meinte Niels.

„Ja, und ich frage mich, wer eigentlich auf diese komische Idee gekommen ist“, beschwerte sich Milseya. „Gut, dunkle Energie.“ Die Haliianerin aktivierte eine neue Datei auf dem Display. „Wir wissen bzw. glauben zu wissen, dass sich die dunkle Energie in perfekter Gleichförmigkeit und mit negativem Druck im Universum verteilt. Gleichmäßig bedeutet dabei, dass sie keine Kräfte auf andere Körper ausübt. Und der Druck wird nur negativ, wenn sie sich zeitlich nicht zu stark verändert. Ach ja, und dunkle Energie ist völlig strukturlos. Darin sind sich in etwa alle Wissenschaftler einig. Nur – und jetzt wird’s lustig – jeder führt diese Eigenschaften auf verschiedene Ursachen zurück. Da ist die Rede von der Quintessenz, von einem Kosmon-Feld und weiß der Himmel noch was.“

"So betrachtet sind die Definitionen von Äther und dunkle Energie beinahe gleich. Der Äther füllt den gesamten Raum des Universums aus – so wie die dunkle Energie sich ebenfalls im Universum gleichmäßig verteilt. Und wenn wir von negativem Druck sprechen, dann gleicht dies einer Fluchtbewegung. Denken wir doch mal an die Gravitation: Sie könnte ein Ziehen nach unten sein, doch genauso könnte man sie als einen Druck von oben ansehen. Und die dunkle Energie übt keine Kräfte auf andere Körper aus – ebenso wenig der Äther. Er ist nur ein Trägermedium, aber wirkt nicht als Kraft. Und die Strukturlosigkeit der dunklen Energie. Wenn der Äther nur ein Trägermedium ist, aber z.B. Strahlung nicht ablenkt, dann kann der Äther auch keine Struktur per se besitzen.“ dachte Niels laut.

Milseya hatte ihm aufmerksam zugehört und langsam, Wort für Wort hellte sich ihre Miene dabei auf. Aufgeregt sprang sie auf. „Aber natürlich. Äther war das alte Wort, das benutzt wurde um irgendein sphärische Fluiduum zu bezeichnen, das für bestimmte Effekte verantwortlich zu sein schien. Und erst viel später kam man auf den Begriff dunkle Energie. Äther auf der Erde. Dunkle Energie im Kosmos. Und wenn wir also davon ausgehen, dass die Partikel den Äther darstellen, dann können wir ihnen auch Eigenschaften der dunklen Materie zuschreiben.“

Da kam eine Durchsage über den Lautsprecher: "Mathews an van Richthoven, kom bitte mal zum Wissenschaftslabor 2." "Hier van Richthoven." meldete Niels sich. "Ethan, ich mache mich sofort auf den Weg." Dann wandte er sich an Mili: "Du kommst ja bestimmt auch allein zurecht."

„Ich schulde dir was“, erwiderte sie dankbar. „Wenn ich den Bericht schreibe, dann schreib ich deinen Namen mit rein. Der Captain soll bloß nicht denken, er könnte mir ständig solche Nüsse zum Knacken geben“, lächelte sie. „Danke!“

"Aber du würdest mit Sicherheit einen erstklssigen Wissenschaftsoffizier abgeben." grinste Niels.

Sie lachte. „Aber nur so lange ich jemanden habe, der mir einen kleinen Schubs gibt. Und da ist mir niemand lieber als du!“

"Immer wieder gerne." Dann verließ er den Raum.

Milseya drehte sich wieder zu ihrem Display und begann die gewonnen Erkenntnisse in klarer, geordneter Form zu einem Bericht zusammenzufassen.

Fee und Phanan fliegen mit dunkler Energie auf dem Äther der Partikel

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Mit seinen schlafenden Sohn auf den Arm, beschloss Jeremiah ins

Arboretum zu gehen. Der Lieutnant brauchte Zeit zum Entspannen und

Nachdenken und war froh, dass er gewissermaßen seinen Sohn 'vorschieben'

konnte. Unterwegs traf er auf K'Rar, einen der Klingonen, die zusammen

mit H'Qar und Vertretern aller Forschungsteams für die Bewachung der

Artefakte zuständig waren.

Der leitende Einsatzoffizier beschloss den Klingonen anzusprechen:

"K'Rar, kann ich sie kurz sprechen." Der Klignone msuterte der

Sternenflottenoffizier kurz, erkannte ihn aber recht schnell von den

gemeinsamen Flug nach A1. "Was möchten sie, Lieutnant."

Jerry überlegte kurz, we er die Frage am besten formuleiren sollte und

erklärte dann direkt: "Wieviele Passagiere kann die Eisenstein im

Notfall aufnehmen?"

"Warum wollen sie das Wissen?", fragte der Klingone. "Wir planen die

Bewohner des Planetoiden nach Xsesal 3 umzusiedeln.", erklärte der

Einsatzoffizier. "Auch hoffen wir, dass es uns dort gelingt, eine

Möglichkeit zu finden, sie vor der Veränderung der Zeitlinie zu

schützen, wenn wir in den Alphaquadranten zurückkehren. Nur verfügt die

Community nicht über ausreichende Kapazitäten um alle Kolonisten auf

einmal zu transportieren."

K'Rar nickte. "Die Eisenstein ist trotz aller Umbauten ein Schiff der

Vor'cha Klasse. Für einen Angriff finden auf einen Schiff diesen Typs

bis zu 1900 Krieger Platz.", erklärte er stolz. Jerry runzelte die

Stirn. "So viele. Ich war immer davon ausgegangen dass es weniger ist.

Eine Vor'cha entspricht in etwa einen Schiff der Ambassadorklasse,

zumindest was die taktischen Fähigkeiten angeht. Aber sie ist von der

Größe her etwas kleiner, sodass ich von einen Platz für maximal 1500

Personen ausging. Und da die Eisenstein mit einigen zusätzlichen

wissenschaftlichen Systemen ausgestattet ist, habe ich die

Maximalkapazität auf 1250 geschätzt und bei einer Crew von etwa 1000

Mann bleibt da nicht mehr viel Platz für ,Passagiere'"

"Typische Ansichten eines Menschen.", erklärte K'Rar. "Sie haben

natürlich recht, dass die wissenschaftlichen System und vor allen die

Krankenstation Platz wegnehmen. Aber wir haben immer noch Platz

für etwa 1500 Personen." Dann musterte er den Sternenflottenoffizier und

fügte hinzu: "Außerdem ist ihre Schätzung der Besatzungsstärke der

Eisenstein falsch. Sie beträgt nur 700 Klingonen. Hinzu kommen noch die

Austauschoffiziere, wie z.B. Lieutnant Lar."

Jerry nickte: "Unter diesen Umständen könnten die Kolonisten eigentlich

von der Eisenstein alleine transportiert werden. Aber im Interesse der

Zusammenarbeit ist es sicherlich sinnvoll, wenn sowohl die Community als

auch die Eisenstein beide ihren Anteil an der Aktion tragen." "Wie sie

meinen, Lieutnant. Haben sie sonst noch etwas, Lieutnant. Ich muss zu

meien Diesnt als Wache der Artefakte."

Der leitende Einsatzoffizier der Community nickte: "Gehen sie ruhig. Ich

möchte nicht das sie meinetwegen mit la' H'Qar Ärger bekommen."

Während der Klingone weiterging, beschloss Jerry seinen Bericht mit den

neuen Informationen, die er erhalten zu überarbeiten und kehrte mit

Benjaminins Quartier zurück. Nachdem der Lieutnant seinen immer noch

schlafenden Sohn in die Wiege gelegt hatte, begann Jerry seinen neuen

Bericht zu formulieren.

An: Captain Vartik Tanrim

Von: Lieutnant JG Jeremiah Esteban

CC: Commander Selina Kyle, Lieutnant Commander Vinra Shral, Lieutnant

Commander Assjima, Lieutnant Commander George Sheridan, Lieutnant

Commander Lucas Bishop, Lieutnant Solak, Fähnrich Milseya Anquanar

Betreff: Unterbringung der Kolonisten für den Flug nach Xsesal3/Getarga

Captain,

nachdem ich nochmal Rücksprache mit einen Bord befindlichen Crewmitglied

der Eisenstein gehalten habe, kann ich im Bezug auf die Unterbringung

der Kolonisten während des Fluges nach Xesesal 3 Entwarnung geben.

Entgegen meiner bsiherigen Annahme verfügt das Schiff über aussreichende

Kapazitäten, um die eine Hälfte der Kolonisten zu transportieren,

während die andere Hälfte an Bord der Community mitfliegt.

Ein entsprechender Plan zur Verteilung der Passagiere auf nicht genutzte

Quartiere, Frachträume, Holodecks und andere größere Räumlichkeiten

befindet sich im Anhang.

Dennoch empfehle ich, dass die Caitaner oder die 'Horde', wie sie von

den Kolonisten genannt werden, besondes gesichert untergebracht werden.

Da unsere Arrestzellen mit Go'Ran und seinen Anhängern, Professor Swami

und Lieutnant Roternar von der Breen-Konföderation gut belegt sind,

müssen wir auf die entsprechenden Einrichtungen der Eisenstein

zurückgreifen. Alternativ käme auch ein Transport mit dem Schiff der

Ferengi in Frage, dass dann aber unter die Bewachung von einen

ausreichend großen Kontinent an schwer bewaffneten Sicherheitsoffizieren

gestellt werden sollte.

mit freundlichen Grüßen

Lt. JG Jeremiah Esteban

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Die Eisenstein war eingetroffen!

In den Transporterräumen der beiden Schiffe ging es hoch her. Auch die Shuttles waren im Einsatz und flogen zwischen Planetoiden und den beiden Raumschiffen hin und her, da so mancher der Jüngeren der Transportertechnologie nicht traute. Manche der Einwohner von Renovare Patria weigerten sich, die Community zu betreten, andere verwehrten sich dagegen, auf der Eisenstein in ihre neue Heimat transportiert zu werden.

Überall in den Lagerräumen und Korridoren lagen Bündel mit den Habseeligkeiten der Gäste. Und das ganze Schiff summte wie ein Bienenkorb. Freudige Hallorufe, Weinen, Flüche … das Casino quoll über und die Replikatoren liefen heiß. Besonders die Älteren wollten die Gelegenheit nutzen um sich ihre lang vermissten Leib- und Magenspeisen einzuverleiben. Vendetta meldete einen Einbruch in einen der Lagerräume und Tassadar beklagte sich über eine Gruppe Kinder, die sich immer wieder in seine Küche schlichen und seine Frischwaren mopsten. Monica Sonderguaard hatte daraufhin die wunderbare Idee, auf dem Holodeck ein Schwimmbad zu inszenieren und nun planschten dort große und kleine Kinder vergnügt herum. Trotzdem kam es immer wieder zu diversen Handgreiflichkeiten und Vartik Tanrim sah sich des Öfteren gezwungen, ein Machtwort zu sprechen.

Ruhig und sachlich versuchte er, den Siedlern zu erklären, dass man sie nicht ohne Ausrüstung auf dem Planeten zurück lassen würde. Der Gleiter, die beiden U-Boote, die kleinen Geländefahrzeuge, Zelte, Wohnmodule, Küchenausrüstung, Werkzeuge, Kleidung … alles was man an Bord entbehren konnte wollte er ihnen überlassen. Auch Captain K’Olmos von der Eisenstein hatte sich bereit erklärt, zur Vervollständigung der Ausrüstung alles beizutragen, was in seiner Macht läge. Die Industriereplikatoren beider Schiffe liefen auf Hochtouren. Sogar Kre Malo bot an, die Ausrüstung seines Teams, welche nun nicht mehr benötigt wurde, auf dem Planeten zurück zu lassen.

Assjima hatte einen Aufruf an die Crew geschickt, mit der Bitte, entbehrliche Privatsachen in Frachtraum zwei abzugeben. Sie dachte dabei vor allen Dingen an Bücher, Noten, Bilder, Spielsachen, das eine oder andere Kleidungsstück … Dinge, die zum Überleben nicht wichtig waren und die auf der Liste der zu replizierenden Gegenstände ganz unten standen. Außerdem hatte sie die Idee gehabt, die Siedler mit Fotografien und Berichten ihrer Vorfahren auszustatten, so dass sie ihre Wurzeln nicht vergessen würden, woraufhin einige der Zivilisten an Bord sich angeboten hatten, die Datenbank zu durchforsten und auszudrucken was nur irgendwie machbar war.

Der Zakdorn selber hatte den Inhalt seines Bücherschranks bereits um die Hälfte dezimiert und sogar seine Rasierklinge, den Pinsel und die Seife dem alten George Sheridan geschenkt. Er würde sich auf DS9 einfach neu eindecken.

Niemals vorher hatte er sich darüber Gedanken gemacht, was man alles benötigte, wenn man eine neue Existenz auf einem Planeten beginnen wollte ohne die Wunder der modernen Technologie zur Verfügung zu haben. Es fing schon an bei Bundstiften und Papier für die Kinder und endete irgendwo bei Saatgut oder medizinischen Gerätschaften. Als Vendetta nun zum 9 Male bei ihm im Büro auftauchte um zu fragen, ob er dies oder jenes rausgeben dürfe gab der Captain die Order an alle Besatzungsmitglieder: Alles darf raus, was bis DS9 nicht benötigt würde!

Und plötzlich war die Community kein Raumschiff mehr sondern wirkte eher wie ein fliegender Ramschladen, der Räumungsverkauf angekündigt hatte.

Doch ein Problem hatte er noch: Was sollte mit Go’Ron und seinen beiden Freunden passieren? Immerhin hatten sie zwei Förderationsbürger ermordet und die anderen Teams würden wohl auch ihre Ansprüche geltend machen.

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Vinara versuchte den Kontakt zu den nun an Bord gekommenen Kolonisten so gering wie möglich zu halten und vor allem auch Talana vor ihrem sentimentalen älteren Ich zu beschützen.

Talana wiederum weigerte sich auch nur einen ihrer Dildos (auch wenn es sich dabei um wahrlich entbehrliche Gegenstände handelte) den Kolonisten zur Verfügung zu stellen; ganz Unrecht hatte sie mit einem Verweis auf hygienische Begebenheiten auch nicht, doch Vinara bat sie ihrem älteren Selbst wenigstens etwas anderes von sich zu schenken damit eben diese Vinara Senior noch eine Erinnerung an sie hatte.

"Ja ja, wenn's sein muss... Dann vielleicht eins von den Bildern aus Nelisch." Sie suchte sich eines aus das am wenigsten anzüglich wirkte, fast so als schämte sie sich vor diesen Kolonisten für ihr bisheriges laszives Leben.

"Talana, ich weiß ich habe dir versprochen dass du bis zu unserer Rückkehr in den Alpha-Quadranten keinen Kontakt mehr zu diesen Leuten haben musst, aber zumindest meine... die Kinder meines älteren Ichs möchten vor ihrer Ankunft auf Xsesal 3 noch mit uns beiden in meinem Quartier zusammensein, eine Kleinigkeit trinken und vielleicht auch etwas essen."

"Naja, OK, solange sie nicht wieder dabei ist..."

"Keine Angst, sie hat ihr Versprechen gegeben dich in Ruhe zu lassen. Aber kurz bevor sie auf den Planeten gebeamt wird könntest du noch in den Transporterraum kommen und ihr ein letztes Mal zuwinken."

Talana stieß einen tiefen Seufzer aus und nickte schließlich, wenn auch mit einem gewissen Widerwillen.

Draußen auf den Gängen herrschte Hochbetrieb fast wie auf einem Jahrmarkt; in einer Nische fand Vinara die beiden Crewmen Ethan Mathews und Antonia White in ein Gespräch miteinander vertieft.

"Ich sage dir, angesichts der Tatsache dass wir es hier nur mit einem Klasse-L-Planetoiden mit geringem Einschlag zur M-Klasse zu tun haben, haben unsere Alter Egos sich ganz schön angepasst. Ich meine nur, denk doch mal an den Käse den sie uns dort unten serviert haben! Hast du irgendwo auch nur eine Kuh, ein Schaf oder sonstiges Säugetier gesehen?"

"Nein", entgegnete Antonia mit einem deutlich hörbaren Unbehagen.

"Siehst du, sie haben pflanzliche Proteine ähnlich denen von Soja genommen und mit einigen tierischen von Insekten verfeinert. Du musst doch zugeben dass das schon eine kleine Meisterleistung ist angesichts der Lebensumstände dort unten, auf jeden Fall habe ich selten etwas so herrlich Würziges..."

Doch Crewman White war schon mit auf dem Mund gepresster Hand davongestürmt.

Vinara trat zu Mathews und meinte: "Sie könnten sich das Rezept mal geben lassen, ich denke es dürfte Individuen geben die einen solchen 'Käse' durchaus zu schätzen wissen."

"Äh... Ja Ma'am."

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Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass die anderen alle gut untergebracht waren und die nötigsten Materialien für den Neuanfang zur Verfügung standen, machte sich die ehemalige 'Bürgermeisterin' Selina Kyle auf den Weg zu ihrem ehemaligen Büro. Mit einem Lächeln auf den Lippen tippte sie auf den Türsensor.

Die erste Offizierin der Community las gerade die neuesten Berichte und versuchte nach wie vor die Tatsache zu verdrängen, dass alle Siedler an Bord waren. Das Klingeln an der Türe ließ sie vom Bildschirm aufsehen. "Herein."

Die ältere Frau betrat den Raum und sah sich um. Ohne auf eine Einladung zu warten, setzte sie sich. "Ich hatte vergessen, wie kahl und langweilig dieses Büro ist. Du solltest wirklich mehr daraus machen."

Statt einer Begrüßung brachte Selina nur unverheißungsvolles Grollen und Grummeln über ihre Lippen. Zu ihrem Leidwesen musste sie erkennen, dass die alte Frau sich davon nicht abschrecken hatte lassen. "Was willst du?"

Nummer 2 hob in einer dramatischen Geste die Augenbrauen. "Ich bin der Geist der zukünftigen Weihnacht!" Sie kicherte. "Sieh mich nicht so an - nein, ich habe nicht den Verstand verloren. Ich wollte dich einfach noch einmal sehen. Und dich vielleicht an meiner reichhaltigen Erfahrung teilhaben lassen. Achja, bevor du fragst: Orangen-Maracuja-Saft."

"Das ist doch wirklich ...." Wieder grollend und grummelnd erhob sich Selina und replizierte der Ex-Bürgermeisterin das gewünschte Getränk. Mit giftsprühenden Blicken überreichte sie ihr den Saft und setzte sich wieder hin. "Ich habe keinerlei Interesse an deinen Erfahrungen."

"ich weiß - immerhin bin ich du. Du hälst mich für eine Versagerin, weil ich nicht meine Macht eingesetzt habe um die Herrscherin auf dem Planetoiden zu werden - und stattdessen eine Rolle ohne echte Befugnisse erfüllt habe. Aber ob du es glaubst oder nicht: Es war das Beste, das ich neben Yasmin zustande gebracht habe."

Selina verdrehte ihre Augen. "Oh ja, du bist ja so toll! Freu dich und kauf dir ein Lolli!" Die erste Offizierin war für einen Moment überrascht über ihr Verhalten aber alleine der Anblick dieser alten Selina machte sie wütend. "Was hast du mit Yasmin angestellt? War dir das Wohlergehen aller anderen wichtiger als das ihrige? Warum?!"

Ein lautes Lachen war die Antwort. "Angestellt? Hast du dir meine Tochter mal angesehen? Sie ist so zufrieden wie sie es eben werden konnte. Sie ist freundlich, offen, mag die Personen in ihrem Umfeld. Sie ist eine gute Anführerin mit vielen Talenten. Man vertraut ihr. Ich bin fürchterlich stolz auf sie. Und wer weiß - jetzt, wo wir diese neue Chance erhalten, werde ich ja vielleicht sogar noch Oma!" Voller Zufriedenheit nippte Nummer 2 an ihrem Saft.

Selina unterdrückte den Wunsch ihrem älteren Ich das Glas in den Hals zu stecken. "Sag mal, hat dich dein tolles Leben komplett blind gemacht? Weißt du noch wer du bist? Wenn du mal deinen kleinen grauen Zellen anstrengen würdest, dann solltest du noch wissen, dass es eigentlich so gut wie unmöglich für mich war schwanger zu werden. Wie soll Yasmin da ein Kind bekommen? Und vor allem mit wem? Mit Tolan? Diesem Langweiler?"

"Du unterschätzt John aber gewaltig. Den solltest du dir übrigens warm halten. Und da er ein wirklich guter Arzt ist... Auch ohne Computer und so haben er und die anderen da unten wirkliche Wunder vollbracht. Er hat das schon vor langer Zeit mit Yasmin besprochen. Sie wird Kinder haben können wenn sie es will. Und vielleicht kriegt sie ja auch noch Niklan rum....." Die ältere Frau lehnte sich zurück. "Du weißt viel zu wenig über dich und deinen Körper. Geschweige denn über Yasmins. Du hast wirklich noch einen weiten Weg vor dir..."

"Aha, jetzt bin ich wirklich schlauer. Trotzdem weiß ich immer noch nicht was du eigentlich willst? Ich weiß nur, dass dieses Schiff und die gesamte Crew ein extrem hohes Risiko eingeht um euch zu helfen. Du kannst nicht von mir verlangen, das gut zu heißen."

"Ich fühle mich wie eine Großmutter, die vor ihrer störrigen Enkeltochter sitzt..... Selina, es ist mir egal, ob du es gutheißt. Ich habe damals die Entscheidungen mitgetragen, die zu unserer Strandung geführt haben. Und ich habe die Verantwortung dafür übernommen und der Gruppe gedient. Wenn du das alles für nicht mehr als eine kleine Störung hälst.... Das ist deine Sache. Ich weiß, was ich in den letzten 40 Jahren geleistet habe. Ich habe mir jedes Recht auf diese kleine Chance verdient. Ich und meine Familie haben ein verdammtes Recht darauf! Ganz egal, was du kleine, eingebildete Göre dazu meinst!" Selina 2's Stimme war immer erregter geworden. Ihre Augen blitzten. "Du kannst nicht über mich urteilen! Du hast doch noch gar nichts geleistet!"

Selina donnerte ihre Faust auf den Schreibtisch. "Wie kannst du es wagen?! Du nennst mich eine eingebildete Göre? Sie dich an! Wie du hier vor mir sitzt und glaubst alles Recht der Welt zu haben nur weil du dich der damaligen Situation und Umwelt angepasst hast?"

"Richtig! Ich habe mich angepasst! Im Gegensatz zu dir! Hockst hier und wartest nur darauf, die Herrschaft über die Galaxie zu übernehmen! Ha!"

"Oh mein Gott! Wie klischeehaft denkst du eigentlich? Kannst du dich an dein früheres Leben überhaupt noch erinnern?" Selina versank ein wenig mehr im Stuhl und blickte zur Seite. "ICH habe Yasmin zu Welt gebracht! ICH habe den besten Mann an meiner Seite den ich mir vorstellen kann und ICH habe die tiefe und ehrliche Freundschaft mit Solak. Es mag sein, das du auf dem Planetoiden großes geleistet hast aber das gibt dir noch lange nicht das Recht so über mich zu urteilen."

"Natürlich gibt es mir das. Denn ich weiß, was alles in dem Jahr passiert ist bevor wir gestrandet sind. Ich habe John beinahe verloren. Er hat begonnen, mir zu misstrauen. Yasmin hat seltsame Fähigkeiten offenbart und ich stand vollkommen hilflos davor. Solak hat seinen Abschied von der Flotte eingereicht und wäre nach dieser Mission gegangen. Und ich stand nur da und konnte nichts davon verhindern. Nichts von dem, was ich gelernt hatte, hatte mich darauf vorbereitet. Und so, wie ich dich kenne, wärst du auch nicht darauf vorbereitet." Nummer 2 sah ihr Ebenbild ernst an.

"Du wirfst mir vor nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein? Wie soll das gehen? Ich habe auch nicht gelernt, wie man eine gute Mutter ist bzw. überhaupt Kinder erzieht und trotzdem tue ich es. Also, was willst du mir überhaupt damit sagen? Ich stelle fest, dass wir beide auf dem ersten Blick zwei völlig verschiedene Personen sind aber auf dem zweiten Blick bist du immer noch ich und ich immer noch du. Meine "schlechten" Charaktereigenschaften zu verdrängen kann nicht das Mass aller Dinge sein."

"Du sollst sie nicht verdrängen. Aber... Erinnerst du dich daran, dass Solak mal gesagt hat, dass diese ganze Geheimhaltung viel Energie kostet? Hör auf ihn. Du hast dich so sehr zurückgezogen. Es gibt für dich im Moment nur John, Yasmin, Solak. Das ist nicht genug. Du musst erkennen, dass es mehr gibt. Dass du mehr kannst. Du bist gut angefangen. Und dann stehen geblieben. Mach weiter! Verdammt! Ich habe erst einen Absturz gebraucht um es zu begreifen! Grab dich nicht ein!"

"Ich weiß, dass du in diesem Punkt Recht hast aber durch den Absturz warst du vom Rest des Universums isoliert. Du hattest gar keine andere Wahl als dich zu öffnen. Außerdem hattest du stets die Gewissheit, dass dich deine Vergangenheit niemals einholen würde. Dieser Gefahr bin ich ausgesetzt und auch Yasmin. Ich habe keine andere Wahl als vorsichtig zu sein."

Nummer 2 schüttelte den Kopf. "Ich habe nicht gesagt, dass du dir ein Schild um den Hals hängen sollst. Aber du kannst es John sagen - für den Anfang. Und denk darüber nach, was mit Yasmin geschehen soll. Sie wird bald ihre ersten Fähigkeiten zeigen. Was wirst du dann tun? Du brauchst einen Kreis von Personen, den du vertrauen kannst."

Selina seufzte. "Ja ich bin mir dessen bewusst. Leider habe ich noch keine Möglichkeit gefunden John und andere einzuweihen. Das ist nicht so einfach."

"Du hast Superkräfte. Alles ist möglich."

"Oh bitte! Noch trage ich keinen roten Umhang!"

Die andere kicherte vergnügt. "Das würde uns auch nicht stehen. Grün passt einfach besser zu unseren Augen."

Selina erwiderte das Lächeln kurz und wurde dann nachdenklich. "Auch wenn es mir schwer fällt, möchte ich mir doch ein eigenes Bild von deiner Yasmin machen. Stellst du mich ihr vor?"

"Wenn sie dich sehen möchte - natürlich. Komm, sie kümmert sich um die Nahrungsmittelvorräte."

Die erste Offizierin nickte und folgte ihrem älteren Ich zur Tür heraus ...

idic und Hoshi in „Alter vor Schönheit“

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Murrend ging H´Qar durch die immer voller werdenden Gänge der Community. Dass jetzt die Siedler hier an Bord waren erleichterte die Aufgabe um die Bewachung der Artefakte auch nicht wirklich. Besonders da ein vorwitziger Offizier der Sternenflotte einige der Kolonisten im Labor mit den Artefakten unterbringen wollte.

H´Qar hatte dem Mann ziemlich lautstark erklärt was er von der ganzen Aktion hielt. Und das niemand ohne H´Qars Erlaubnis das Labor betreten würde.

Es störte den Klingonen nicht im Geringsten das die Siedler mitbekamen, das er es für absolut überflüssig hielt die Kolonie umzusiedeln und das die Community einfach hätte weiterfliegen sollen.

Lucas konnte es nicht fassen, dass er heute auf dem Planeten beamen würde, den er eigentlich gar nicht betreten wollte. Aber er hatte den Befehl bekommen, die Horde einzufangen, denn friedliche Gespräche mit den Katzenwesen hatten keine Einigung erbracht. Der Sicherheitschef war schon den ganzen Tag mit den Vorbereitungen beschäftigt. So hatte er Netzwerfer repliziert, die aber nur als Ablenkung dienen sollten. Für das eigentliche fangen hatte er ein besonderes Spielzeug gebastelt, das aus Personenminen bestand, denen ihr Sprengsatz abhanden gekommen war und durch einen Transportaktivierer ersetzt worden war. Lt. Cmdr. Bishop war gerade mit dem neuen Spielzeuge in der Hand auf dem Weg zur Einsatzbesprechung, die vor Holodeck 3 stattfand. Die eingefangenen Caitianer sollten auf dem Holodeck eingesperrt werden, dass die Landschaft des Planeten angenommen hatte. Unterwegs stieß er mit H’Qar zusammen. „Quapla großer Krieger - was machst du denn für ein Gesicht?“

„Was meinst Du denn damit? blaffte der Klingone zurück. Dann wurde er etwas ruhiger. „Was soll ich denn für ein Gesicht machen wenn hier Ressourcen für absolut unwichtige und sinnlose Aktionen verschwendet werden?

"Meinst du mir gefällt diese Idee? Wenn es nach mir ginge, würde ich eher nach einer Möglichkeit suchen die Artefakte zu zerstören. Die ganze Aktion ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer! Aber ein guter Soldat befolgt jeden Befehl und da ich ihr einiges gutzumachen habe, nehme ich meine Aufgabe sehr ernst." antwortete Lucas streng und schaute den Klingonen etwas sauer an.

„Ich habe auch meine Befehle und niemand wird an die Artefakte kommen bevor wir den Alphaquadranten erreicht haben dafür habe ich gesorgt. Und nun wünsche ich dir viel Spaß bei dieser sinnlosen Mission.

"Wie wäre es denn, wenn du mir ein bisschen beim Katzen fangen hilfst? Vielleicht wird dann deine Laune etwas besser!" schlug der Sicherheitschef seinem Blutsbruder vor und zwinkerte mit seinen linken Auge.

„Ich soll dabei auch noch helfen? Welchen Grund würde es dafür geben? Die existieren weiter ob wir die nun umsiedeln oder auf Romulus bricht Einer tot zusammen.“ antwortete der Klingone humorlos.

"Ich dachte du magst die Jagd? Sogar die Eisenstein hilft bei dieser sinnlosen Mission. Wenn sogar Captain K'Olmos seine Unterstützung anbietet, dann solltest du als erster Offizier das Ganze tatkräftig unterstützen..." entgegnete Lucas und versuchte damit den Klingonen aus der Reserve zu locken.

„K´Olmos ist Wissenschaftler und kein Krieger. Außerdem ist es als erster Offizier meine Pflicht dem Captain seine Fehler klar zu machen und das habe ich bis jetzt zwar nur schriftlich gemacht aber ich werde K´Olmos das auch noch ins Gesicht sagen. Und was bringt eine Jagd bei der man die Beute nicht töten darf?

"Weil man die Beute auch nicht essen muss! Jetzt versuch doch wenigstens mal ein bisschen Spaß zu haben, sonst bekommt Milseya noch einen Schreck, wenn du mit diesem Gesichtsausdruck ankommst."

„Die kennt diesen Blick und Sie mag ihn. Ich kann an diesem Schwachsinn nichts Lustiges finden.

Lucas wurde langsam etwas wütend und er hätte am liebsten dem Klingonen in den Hintern getreten. Dem Sicherheitschef fehlt mir irgendwie die richtigen Worte um H'Qar zu überzeugen, mit ihm auf die Jagd zu gehen. "Seit wann ist eine Jagd nicht lustig? So können die Siedler wenigstens in Ruhe weiter existieren und wir haben unsere Ruhe. Aber dafür müssen wir die Horde einfangen!" versuchte Lucas seinem Freund zu erklären, aber es hörte sich nicht sehr überzeugend an.

„Die Siedler können auch in Ruhe weiterleben wenn wir einfach weiter fliegen. Und selbst wenn Sie nicht weiter leben so ist es auch besser für sie. H´Qar setzte ein nicht ganz deutbares Lächeln auf.

„Wenn Du und deine Sicherheitsleute bei dieser Jagd Hilfe braucht weil Ihr einfach nicht jagen könnt dann sag es doch einfach.

"Also brauchst du mir mal gar nicht kommen. Ich weiß sehr wohl wie man jagt oder willst du meine Wurzeln beleidigen? Außerdem habe ich dieses nette Spielzeug - Hier fang!" meinte Lucas und warf dem Klingonen die umgebaute Personmine entgegen.

„Jagen mit Mienen? H´Qar betrachtete die Sprengfalle nun eingehender. Der Sprengstoff war entfernt worden und ein Transportaktiverer war an dessen Stelle eingebaut worden.

„Beam-Minen? Du willst Sie direkt auf das Schiff beamen lassen?

"Genau! Das wird ein Spaß..."

H´Qar zog eine Augenbraue nach oben. „Wie viele Minen willst du platzieren? Und wie willst du das machen, ohne dass Die Horde das mitbekommt?

"Die werden nicht platziert, die werden geschossen. Davor werden Sie aktiviert und bei Berührung mit dem Objekt ausgelöst. Nebenbei habe ich noch Netzwerfer repliziert, damit wir sie ablenken können." erklärte der Sicherheitschef sein Spielzeug.

„Wie viele von der Horde gibt es dort unten? Und wie viel Mann willst du mitnehmen?

"Ach sind wir auf einmal doch interessiert? Es sind insgesamt neun Caitianer und nach dem was man so hört, werden sie mich sofort angreifen. Daher werde ich fünf Sicherheitskräfte mitnehmen."

„Nein nicht wirklich. Ich wollte nur wissen ob du eine Chance hast wieder zurück zu kommen.

"Mann, H'Qar du alter Dickschädel! Würdest du bitte mitkommen und mir dem Rücken frei halten?" bat der Sicherheitschef seinen Freund und war mal wieder selbst über seinen Schatten gesprungen.

Jetzt hellte sich H´Qars Miene etwas auf. „Wenn Du mich so fragst kann ich mit kommen und dir den Rücken freihalten. Gib mir einen von diesen komischen Mienenwerfen.

"Ensign Frost hat die ganzen Waffen. Wir treffen uns vor Holodeck 3! Leider hat sich Dixon freiwillig für diese Mission gemeldet. K'Rissan wollte auch unbedingt mit um mir seine Loyalität zu beweisen, der Gute kann es immer noch nicht fassen da sein alternativer Sohn mein alternatives ich umgebracht hat. Ich habe es ihm erlaubt."

"Du solltest besser noch fünf Leute mitnehmen die Auf Dixon aufpassen."

Meinst du wirklich ich nehme den mit? Pass mal auf, wie schnell ich den wieder los bin! Da vorne stehen die Herren schon..." meinte Lucas zu dem Klingonen und den auf seine Leute zu. Es standen Ensign Dixon, Ensign Frost, K'Rissan, Lt. jg McNaughton und noch zwei Sicherheitsleute vor dem Holodeck. Lt. Cmdr. Bishop gingen auf Dixon zu, was ihm die Personmiene entgegen und meinte: "Dixon, fangen sie dass!" vorher hatte er natürlich den Transporter aktiviert. Ensign Dixon finden verzweifelt die vermeintliche Miene, klemmte die Augen zusammen und wartete auf eine Explosion. Stattdessen wurde er auf das Holodeck gebeamt.

H´Qar schüttelte seinen Schädel. „Na dann erzähl mal wie du vorgehen willst.

"Also wir werden direkt auf das Gelände der Horde gebeamt, die Tricorder wurden auf die Lebenszeichen der Caitianer eingestellt und somit können wir sie orten. Sobald ein Lebewesen auftaucht, wird es mit dem Netzwerfer beschossen und dann mit den Transporter-Minen erneut beschossen. Wenn ihr euch sicher seid, dass ihr trefft, dann beschließt die Horde direkt mit dem Transporter-Minen." erklärte der Sicherheitschef die Vorgehensweise und nahm ebenfalls einen Netzwerfer und einen Transportminenwerfer an sich.

H´Qar nahm nur einen der Minenwerfer überprüfte die Waffe auf Funktion und Ladezustand. Die Waffe war mit 20 Minen bestückt und hatte einen einfachen Abzug. „Gut wann beamen wir runter? Bei diesen Worten entsicherte der klingonische Krieger die Waffe und brachte sie in den Anschlag.

"Sofort!" meinte Lucas und ließ sich und seine Truppe auf dem Planeten runterbeamen. Unten angekommen, wurden erstmal die Waffen entsichert und das Sicherheitsteam gegen erstmal in Angriffs-Position.

H´Qar war schon mit der Waffe im Anschlag heruntergebeamt und gab nun dem restlichen Team Feuerschutz. Nach dem alle eine taktische Position eingenommen hatten begab sich auch H´Qar in Richtung der Höhlen. Allerdings nahm er keine besondere Deckung und ging fast auffordernd auch den Höhleneingang zu.

"Los geht’s!" befahl Lucas und warf eine Rauchbombe in eine der Höhlen und ein männlicher Caitianer kam wütend heraus gesprungen. Er war wohl eine Art von Späher und hatte in der Höhle auf seine Chance gewartet. Als er den Sicherheitschef erblickte sprang er mit lautem Gebrüll seinem vermeintlichen Feind entgegen. Aber Bishop zögerte nicht lange und schoss eine Mine auf den Angreifer. Sofort wurde dieser auf das Holodeck gebeamt. Dixon wurde kurz vorher von einem Transporterchief von dem Holodeck gebeamt.

Nun brachen auch noch weitere Caitianer aus dem Höhleneingang hervor insgesamt fünf weitere von den restlichen Katzenwesen war noch nichts zu sehen. Die Sicherheitsleute eröffneten das Feuer mit Netzen und Transporterminen. Natürlich trafen nicht alle sofort, aber immer hin wurden neben einem Strauch, drei Graßsoden, einem Stein und einem Baum auch zwei weitere Caitianer an Bord der Community gebeamt. Nun eröffnete auch H´Qar das Feuer und erwischte einen weiteren Caitianer mitten auf der Brust, weil dieser gerade auf ihn zusprang.

"Eins, zwei, drei und vier! Wunderbar jetzt sind nur noch fünf übrig!" freute sich der Sicherheitschef und wurde genau in diesem Moment am Kragen gepackt und in die Luft gehoben. Vor ihm stand ein getigerter Caitianer und fauchte ihn an. "Mann, hast zu einem Mundgeruch! Benutz mal Odol!" Nachdem Lukas seinen Spruch abgelassen hatte, wurde die Katze von dem jungen K'Rissan angegriffen. Der Sicherheitschef fiel auf den Boden zurück, kletterte den kleinen Absprung wieder hoch und half seinem Freund.

Zwei weitere Sicherheitsoffiziere gaben ihrem Chef und dem Kollegen Feuerschutz und feuerten auf die Fellkeule. Beide entmaterialisierten sich. H´Qar hatte sich inzwischen auf einen weiteren Getigerten eingestellt und nahm ihn aufs Korn.

"Nein, nicht den jungen K'Rissan hochbeamen! Verdammt..." meckerte Lucas und stampfte auf dem Boden auf. Doch in diesem Moment stürmte ein weiterer Caitianer auf den Sicherheitschef zu und biss ihm in den Armen, mit dem er den Minenwerfer hielt. Mit Schmerz verzerrten Gesicht ließ Lucas seine Waffe fallen und schaute auf seinen blutenden Arm.

Mit zwei schnellen Schritten war H´Qar bei seinem Freund und schlug der Katze einen Minenwerferkolben ins Genick. Fast augenblicklich brach der Caitianer zusammen. H´Qar zögerte nicht und schoss sofort auf den am Boden liegenden. „Wird es gehen?

"Ahhhh verdammt, das tut sauweh. Hoffentlich gibt es keine Entzündung, denn diese Caitianer sind Aßfresser." kommentierte Lucas seine Verletzung und wickelte sich ein Tapeverband um seinen Arm. Er hatte immer Verbandsmaterial dabei.

„Wenn ich richtig gezählt habe fehlen noch drei. Ein Sicherheitsteam sollte K´Rissan aus dem Holodeck holen. Lucas wir sollten in die Höhle eindringen ich schätze das der Rest dort ist.

"Gut, dann spielen wir mal Höhlenforscher! Los geht’s..." entgegnete Lucas, aktivierte seine Handgelenksleuchte und hob seine Waffe auf. Dann betrat er die Höhle und scannte nach dem Rest der Horde.

In kleinen Zweiergruppen drangen die Männer in die Höhle vor und gaben sich so gegenseitig Deckung. Im hintersten Ende der Höhle saßen noch drei weitere Caitianer. Ein noch recht junges Exemplar und zwei Ältere.

"Ergebt euch und es wird euch nichts geschehen!" brüllte Lucas den drei Individuen entgegen und wartete geduldig ab.

Die drei rührten sich nicht. Und drängten sich nur noch weiter aneinander.

"Einfangen!" befahl der Sicherheitschef und seine Leute feuerten die Netze ab.

Damit waren die letzten Bewohner dieses Planetoiden eingefangen oder auf dem Weg zu einem der beiden Raumschiffe. Widerstandslos ließen sich die drei letzten Caitianer nach draußen führen und auf die Community beamen. Es waren nun nur noch wenige Bewohner auf diesem kargen Felsen. Soweit H´Qar wusste war sein altes Ebenbild mit seiner Familie noch hier und packten ihre letzten Habseligkeiten zusammen. Während Lucas und die anderen Sicherheitsoffiziere zurückbeamten ließ sich H´Qar noch einmal zu der Hütte seines alten Egos beamen. Dort standen schon die Habseligkeiten der Familie. Allerdings traten nur Zwei der drei Bewohner aus der Tür. Von dem alten H´Qar war nicht die geringste Spur zu sehen. T´Paka schüttelte nur langsam ihren Kopf: „Er schlief gestern ein und erwachte heute nicht mehr.“ Dann machte sie sich bereit auf die Community zu beamen.

H´Qar rief die Community und ließ sich mit den beiden Klingoninen hinaufbeamen.

Also war der alte H´Qar so gestorben wie er es verdient hatte, im Schlaf, ohne Ruhm und ohne Ehre.

Shane und U_E in “Komm Mietz Mietz!“ oder „Whiskas schmeckt besser als Minen!“

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Mit Müh und Not hatte George dafür sorgen können, dass die drei Maschinenräume nicht von den Kolonisten ebenfalls bevölkert wurden. Dennoch herrschte geschäftige Hektik. George bemerkte einen alten Mann, der in einem Senffarbenen frischen Overall eines Technikers angewatschelt kam. Es war sein Älteres Ich.

Langsam näherte sich Sheridan 2 dem Warpkern der friedlich Pulsierte und dessen Brummen wie eine beruhigende Melodie war. George trat an den alten Mann heran.

„Hallo.“, Sheridan drehte sich zu seinem Jüngeren ich um. Ein Lächeln lockerte das faltige Gesicht auf.

„Bevor wir Xsesal 3 erreichen, wollte ich hier einwenig Zeit verbringen.“, wehmütig musterten die braunen Augen den Warpkern. „Als ich diesen Raum zum letzten Mal sah, lag er praktisch komplett in Trümmern. Es gab nichts, was auch den Unfalls ohne Schaden überstanden hätte.“

„Die Entscheidung fiel dir nicht leicht.“

„Wir hatten keine Wahl. Falsch. Wir hätten Mutiger sein sollen. Dann wäre es niemals soweit gekommen.“, die Hände des alten Mannes zitterten. George nahm die Hand in die Seine.

„Ich möchte es ein letztes Mal spüren. Damit ich mich endgültig von diesem Schiff verabschieden kann.“, sagte Sheridan. George fuhr die Brücke aus die zum Schott des Warpkerns führte. Sachte legte Sheridan die Hand auf das kalte Duranium. Dann schloss er die Augen und genoss das Gefühl, die Energien zu spüren, die darin erzeugt wurden.

„Es ist wie der Herzschlag eines Lebewesens. Auf eine Gewisse Weise ist es Leben. Und ich fühle mich dafür verantwortlich das Es ausgelöscht wurde.“, ein Seufzen entfuhr dem alten Mann. Dann schlug er wieder die Augen auf.

„Ich habe mich mit dem Leben auf dem Planetoiden abgefunden. Ausgerechnet ich, der derart von Technologie sich abhängig machte. In diesen 4 Jahrzehnten habe ich angefangen zu leben. Ich sah meine Kinder aufwachsen, wie diese selbst Partner fanden und Eltern wurden. All das Raste an mir vorbei als ich selbst diese Uniform trug George.“, George senkte kurz den Blick.

„Ich weis alter Mann. Ich hatte in der einen Woche auf Xsesal 3, wo ich mich durch den Dschungel geschlagen habe, über vieles nachgedacht. Ich habe es geschafft aus dem, was mir die Natur bot, was zu machen, was mich am Leben hielt.“

„Eine mächtige Erfahrung, keine Frage. Die Menschheit ist einfach zu verwöhnt George. Schau Sie dir an. Holodecks, Replicatoren, Warpantrieb. Wir haben durch diese Dinge vielleicht mehr verloren, als wir zu gewonnen haben glaubten.“

„Etwas mehr Besinnung wäre gut für die Menschen. Ich habe erkennen müssen, wie arrogant ich selbst durch das Leben gelaufen bin. Und es manchmal auch noch sein werde. Aber ich werde wohl mehr darauf Achten. Denn früher habe ich es nicht wahrgenommen.“

„Das hat dir eine Woche Dschungel beigebracht?“, fragte der alte Sheridan erstaunt.

„Das und die Gelegentliche Tritte einer Deltanischen Ärztin in meinen Hintern.“, grinste George. „Und das sich mein Sohn von mir abwendet. Dein Michael scheint es ja vollkommen getan zu haben?“, der alte Mann wandte den Blick ab und starrte am Warpkern vorbei ins Leere.

„Ich habe zu spät erkannt wie Akut die Sache war. Ich….“, die Stimme des alten Mannes klang leicht weinerlich und man sah ihm an das der alte Mann um Fassung rang.“Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Ich habe Michael verloren. Und als ich dies erkannte, war es absolut zu spät.Ich kann nur Hoffen das Michael mir noch vor meinem Tod mir verzeihen kann. Denn so will ich nicht sterben.“, die braunen Augen des Mannes sahen nun sein jüngeres Ebenbild glasig an.“Du hast die Chance es abzuwenden. Noch kannst du ihm ein Vater sein. Versprich mir das, das du wenigstens nicht versagen wirst?“, George legte seine Hand auf die Schulter des alten Mannes.

„Ich verspreche es dir.“

„Danke.“, flüsterte der alte Mann. „Ich möchte noch kurz hier bleiben.“

„Kein Problem.“, George trommelte mit den Fingern an der Brüstung.“ Wenn du was brauchst, dann Rufe mich.“, der alte Mann nickte nur und nahm einen langen Abschied von seinem alten Schiff und dem damit verbundenen Leben.

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„Ja Professor! Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass die drei einen cardassianischen Bürger getötet haben. Und ich weiß auch dass sie vor ein cardassianisches Gericht gehören. Aber genauso gehören sie auch vor ein Gericht der Romulaner, des klingonischen Imperiums und der Förderation. Wir können sie nicht vierteilen!“ Captain Vartik Tanrim hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und ging ungehalten in der Beobachtungslounge auf und ab. Dieser arrogante Cardassianer ging ihm ziemlich auf die Nerven. Unvorstellbar dass sich seine leitende Wissenschaftsoffizierin in dieser alternativen Zeitlinie auf ihn eingelassen hatte. Aber verstehe einer die Frauen … „Und ich persönlich bin sogar der Ansicht, dass das Entfernen dieser drei Individuen aus der Kolonie sich nicht auf die Zeitlinie auswirken wird. Es wäre ziemlich unlogisch. Aber temporale Paradoxien sind nun mal eben unlogisch und wir dürfen mit ihnen nicht leichtfertig umgehen. Lt. Commander Shral ist der Ansicht, wir sollten kein Risiko eingehen und alle nach Xsesal drei bringen. Und wenn sie ALLE sagt, dann meint sie damit auch Go’Ron und seine Freunde.“

Tanrim warf K’Olmos einen Hilfesuchenden Blick zu doch es war der Romulaner, der nun das Wort ergriff. „Kre Malo … verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich weiß die Härte des cardassianischen Gesetzes in manchen Dingen durchaus zu schätzen. Aber sehen wir es mal so: Auf einen Planeten gesperrt zu werden, der vor den Augen anderer versteckt werden muss, auf dem es keine technischen Annehmlichkeiten gibt, wo alles von Grund auf neu aufgebaut werden muss und ohne Hoffnung, jemals dieser Isolation entrinnen zu können … gibt es eine schlimmere Strafe?“

Der Klingone lachte dröhnend. „Unser grauhäutiger Professor scheint den Tod als schlimmer einzustufen! Doch ich bin sicher, der Tod wäre nur eine Erlösung. Zumindest für einen Klingonen.“

„Vergessen Sie nicht, K’Olmos, dass dieser Klingone sich nicht für Ihr klingonisches Erbe interessiert“ konterte der Cardassianer. „Es ist ihm egal wie er lebt, Hauptsache er lebt. Nur deswegen mussten unsere Kollegen sterben. Für ihn wäre der Tod die schlimmste Strafe!“

„Nein!“ mischte sich nun der Breen ein. „Er hat getötet um die Existenz der anderen zu retten. Haben Sie denn nicht gesehen, wie gleichgültig er jeder Androhung von Strafe gegenüber stand? Ich sage Ihnen, Professor Malo, aber in diesem Klingonen steckt mehr Ehrgefühl als wir erahnen können. Doch es scheint mir eher vulkanisch inspiriert zu sein. Das Wohl der Vielen war ihm wichtiger. Und wenn man das mit klingonischen Methoden kombiniert, dann kommt so was dabei raus! Er tötet die Wenigen um die Vielen zu retten. Und was mit ihm selber passiert scheint ihm vollkommen egal zu sein.“

„Und wenn wir ihn der Gerichtsbarkeit der Siedler überlassen?“ warf Semitar ein.

Tanrim schüttelte missmutig den Kopf. „Glauben Sie im Ernst, die würden ihn bestrafen weil er versucht hatte diese Zeitlinie zu bewahren? Wir würden damit eine weitere Spaltung der Gruppe beschleunigen. Die meisten sind ziemlich hin und her gerissen. Das kann nicht gut gehen.“

Mantol schnaufte leise. Die Augen der anderen richteten sich auf ihn. „Und wenn wir die drei bestrafen, indem wir sie auf dem Planeten selber ins Exil schicken? Wir könnten sie in A1 absetzen.“

„An sich keine schlechte Idee, aber wovon sollen die sich in dieser Eiswüste ernähren? Und was wäre wenn sie sich an den Raketen zu schaffen machen? Nein, das ist kein geeigneter Ort. Aber wie wäre es mit einer der Inseln?“ Tanrim drückte einen Knopf und auf dem Monitor erschien die Karte von Xsesal drei. Er studierte sie ausgiebig und deutete dann auf zwei kleine Flecken im Ozean etwa 600 km südwestlich von B2. „Hier! Diese beiden vulkanischen Inseln. Gebirge, Gletscher … auf der einen Insel etwas tropischen Urwald, auf der anderen scheint es trockener zu sein. Weit genug von der Küste entfernt um eine Flucht unmöglich zu machen, aber noch innerhalb der Reichweite der beiden U-Boote. Vielleicht könnten wir sie dort absetzen?“

„Das sieht nicht schlecht aus“ bestätigte der Breen. „Aber Captain … Sie wollen die drei tatsächlich ohne Gerichtsverhandlung bestrafen? Wie harmoniert das mit Ihren Förderationsidealen?“

„Unter anderen Bedingungen würde ich Go’Ron und seine Freunde mit nach DS9 nehmen um sie dort vor ein Gericht bestehend aus Klingonen, Romulanern, Cardassianern und Förderation zu stellen. Das würde mit Sicherheit einen jahrelangen Justizstreit in Gang setzen. Man könnte sie sich natürlich auch für jeden einzelnen Mord vor dem betreffenden Gericht verantworten lassen. Aber wenn Lt. Commander Shrals Befürchtung zutrifft wäre das Risiko für die Siedler recht groß.“ Tanrim setzte sich und legte bekümmert sein Gesicht in Falten. „Wenn wir ein Gericht hier auf der Community inszenieren würden … ich weiß nicht. Ich bin beileibe kein Rechtsexperte. Und wer von uns könnte wirklich unvoreingenommen urteilen? Wir sind doch emotional alle viel zu sehr in die Sache verstrickt. Und wenn ich per Subraumkommunikation beim Sternenflottenkommando um Rat ersuche … was glauben Sie, wie lange wir dann noch die Existenz von Xsesal drei geheim halten können?“

Die drei Professoren und der klingonische Captain nickten. Dann ergriff Semitar erneut das Wort. „So wie ich das sehe, sind Sie und Captain K’Olmos die höchsten juristischen Instanzen vor Ort. Der Captain hat doch auch in der Sternenflotte das Recht, ein Urteil zu fällen?“

„Ja schon … aber eine formelle Verhandlung sollte es dennoch geben. So etwas wie ein militärisches Standgericht. Aber die Angeklagten sind Zivilisten … Nein …“ Der Zakdorn erhob sich. „Ein rechtsgültiges Urteil zu fällen sind wir nicht in der Lage. Wir können nur eine Entscheidung treffen. Und meine Entscheidung lautet, dass die drei auf einer der beiden Inseln ausgesetzt werden. Sie werden von uns alles bekommen was sie zum Überleben benötigen. Wie lange sie dort zu verbleiben haben müssen die Siedler entscheiden. Denn immerhin haben auch sie Opfer zu beklagen. Wir dürfen Gle’ma und Benjamin Esteban nicht vergessen. Sind Sie mit dieser Lösung einverstanden?“

„Eine wahrhaft förderationsartige Entscheidung … nicht Fleisch und nicht Fisch“ murrte der Klingone. „Wenn es alleine nach mir ginge, würde ich die drei Mörder einfach durch die nächste Luftschleuse schicken. Und wenn wir uns auf der Eisenstein befänden würde es nach mir gehen. Aber wir sind auf einem Förderationsschiff und deswegen beuge ich mich Ihrer Entscheidung, Tanrim. Und vielleicht ersaufen sie ja auch einfach irgendwo oder sie verhungern … das wäre ein unrühmliches Ende, welches ihren Meuchelmorden gerächt werden könnte.“

„Ja, ja Klingonen haben nun mal kein Verständnis für Recht und Ordnung. Aber ausgehend von einem cardassianischen Gericht wage ich zu behaupten dass Go’Ron mit seinen Anhängern auf jeden Fall schuldig gesprochen werden würde. Und das würde den Tod bedeuten. Doch zu dritt auf einer Insel zu warten ob sich die anderen ihrer erbarmen und sie eines Tages abholen … Tanrim, Sie sind sich bewusst dass Sie sich durch diese Entscheidung nur vor einer wirklichen Entscheidung drücken?

„Ja, Professor Malo. Sie ist alles andere als salomonisch. Aber ich habe nicht das Recht, ein endgültiges Urteil zu fällen. Nicht wenn wir unseren Plan weiter verfolgen wollen. Ich darf kein Risiko eingehen. Das bedeutet, dass wir mehr oder weniger auf unser Recht, die Mörder zu bestrafen verzichten müssen. Wir müssen das endgültige Urteil den Siedlern überlassen wenn wir ihre Existenz keinem zusätzlichen Risiko aussetzen möchten.“

„Angesichts der Tatsache, dass die Existenz der Artefakte und damit auch die dieser Leute nur einem möglichst kleinen Kreis bekannt sein sollte ist dies ein durchaus sinnvoller Kompromiss, auch wenn er nicht gerade elegant ist“ kommentierte Semitar. „Ich bin einverstanden.“

„Dann schließe ich mich dieser Entscheidung ebenfalls an … sofern das für Sie überhaupt von Belang ist, Captain Tanrim.“ Kre Malo erhob sich. „Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich habe noch Einiges zu erledigen. Die Schrifttafeln sind immer noch nicht vollständig analysiert. Und wenn wir dieses Ritual, von dem noch keiner eine Ahnung hat wie es überhaupt aussehen soll wirklich durchführen wollen, dann müssen unsere Leute sich mit der Übersetzung und Analyse wirklich ranhalten. Wann werden wir abfliegen?“

Tanrim warf einen Blick auf den Chronometer. „Die letzten Kolonisten sind vor einer Stunde eingetroffen. Laut Lt. Commander Bishop sind alle vollzählig …“ Er drückte auf den Kommunikator. „Tanrim an Brücke. Wie weit sind Sie?“

„Hier Glen. Die letzten Shuttle kehren gerade von der Eisenstein zurück. Wir können in zehn Minuten starten.“

„Gut, ich komme gleich.“ Er schaute sich in dem kleinen Kreis um. „Sie haben es gehört, meine Herren. Wir werden Xsesal drei in knapp vier Stunden erreicht haben. Bis dahin gibt es noch viel zu tun.“

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Auf den Korridoren herrschte Gedränge. Lautes Stimmengewirr.

Milseya schlang und zwängte sich durch die Menge. Gerade war sie noch auf dem Hangardeck gewesen, hatte die Sicherheitsmaßnahmen überprüft und den Zugang auf das Hangardeck beschränkt, so dass tatsächlich nur Flight unbehindert auf das Hangardeck durfte. Alle anderen hingen erst mal in einem Kraftfeld fest, das nur von Milseya, X’Kles sowie dem Captain und Commander Kyle aufgehoben werden konnte.

Jetzt wollte die Haliianerin einfach nur fünf Minuten Ruhe. Vor allem wollte sie nicht zum 16. Mal von einem der alten Crew hören, wie sehr er oder sie ihren Tod bedauert habe.

Sie war gerade noch knapp 15 Meter von ihrem Quartier entfernt, als sich jemand ihr in den Weg stellte. Milseya sah auf und erkannte die alte T’Paka, die sie mit ausdrucksloser Miene musterte.

„nuqneH“, begrüßte Milseya die Klingonin.

„H’Qar ist gestern Nacht gestorben“, begann T’Paka mit emotionsloser Stimme.

Die Haliianerin atmete tief durch und nickte. „Wie ist er gestorben?“, fragte sie.

„Er ist einfach eingeschlafen.“

„Kein ruhmreicher Tod.“

„Nein.“ T’Paka streckte ihren Arm aus und reichte Milseya etwas, das in Stoff eingewickelt war. „Er hat ihn 40 Jahren lang wie einen Schatz gehütet. Ich glaube, es ist Zeit, dass er zu seiner Besitzerin zurückkehrt“, sagte sie.

Die Haliianerin nahm den Gegenstand Sie erkannte sofort das wohl vertraute Gewicht und erspürte mit ihren Fingern die bekannte Form. „Danke“, sagte sie leise.

„Du wirst sehen, dass ihr sehr glücklich ward“, erwiderte T’Paka und ging ohne ein weiteres Wort.

Milseya sah ihr eine Weile nach, betrachtete dann den eingehüllten kleinen Gegenstand in ihrer Hand und betrat dann kopfschüttelnd in ihr Quartier.

Sehen? Wie sollte sie NUR mit dem Canar etwas sehen?

Wieder einmal stellte sie fest, dass wirklich nur die wenigsten wussten, wozu der Canar eigentlich diente. Es war kein Speicher für Erinnerungen und Gedanken. Er war kein Chip.

Der Canar verhalf einem nur dazu, den meditativen Zustand zu erreichen. Zu entspannen. Und er ermöglichte die mentale Verbindung zu anderen. Eine andere Verbindung als bei anderen Telepathen. Und wie bei den meisten Haliianern sah sie dabei Bilder und konnte auch solche Bilder in ihrer Halle erzeugen. Psychoprojektion. Einige Haliianer beherrschten diese Fähigkeit auch ohne Canar, doch Milseya war noch nie einem begegnet.

Sie legte den Canar der toten Milseya auf den Tisch, setzte sich dann in ihren Sessel und sah aus dem Fenster. Sie würden in wenigen Stunden Xsesal 3 erreicht haben. Die 600 würden dann auf den Planeten gebeamt werden. Irgendwann würden sie ein Artefakt aktivieren und dann? Milseya schüttelte mutlos den Kopf. Danach sollte der Planet verschwinden. Die Frage war nur wie? Sie wandte den Blick ab und sah wieder auf den Canar. Wäre es doch so einfach wie mit einem Canar - ein Gedanke würde dafür genügen….

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Es war wie auf einem Familientreffen, bei dem die Hälfte der Gäste heillos betrunken war.

Der Councelor erwägte ernsthaft sich selbst zu entleiben. Zum Glück mussten sie dieses Chaos nur für ein paar Stunden ertragen. Er betete dennoch, dass die Crew es überleben würde. Jede Sekunde schien eine Sekunde zu viel zu sein.

Nicht nur die beengten Verhältnisse und das organisatorische Aufkommen dieser spontanen Umseidlung brachte die Stimmung beinahe zum Sieden. Viel schlimmer war der Umgang zwischen Crew und Siedlern. Während die Crew zum größten Teil alles versuchte um professionel aufzutreten und ihre Aufgaben zu erledigen (und zudem sehr skeptisch war), waren die Siedler bar jeder Kontrolle und vollkommen trunken von der neuen Chance, die sich am Horizont abzeichnete. Wie eine Sektflasche, die man geschüttelte hatte und von der nun der Korken mit lauten Knall abflog. An allen Konsolen tauchten sie auf, wollten noch einmal hier und ein letztes Mal dort... Alles tatschten sie an und erzählten mit Tränen in den Augen, wie sie vor dem Unfall hier... Sie schwelgten in Erinnerungen und Komfort. Kaum jemand in der Mannschaft, der dem entgehen konnte. Auch die, die sich zuvor sorgsam von dem Planetoiden ferngehalten hatten, hatten nun keine Möglichkeit mehr dem zu entfliehen. Immerhin kannten die Alten alle Codes und Kniffe. Das Schiff lag vor ihnen wie ein offenes Buch.

Außerdem hatten viele von ihnen beschlossen, dass sie ein hervorragendes Beispiel waren und verfolgten nun ihre jüngere Ichs mit guten Ratschlägen. So kam es, dass an beinahe jeder Ecke zwei Spiegelbilder standen und sich stritten. Warum hast du nur? Warum hast du nicht? Wie konntest du nur mit DEM / DER?! Wehe, du machst... Sieh, was aus mir geworden ist!

40 Jahre Isolation hatten viele der Siedler und ihre Kinder vollkommen mutieren lassen - so jedenfalls erschien es Solak. Auch, wenn man objektiv nachvollziehen konnte, dass nach all den Jahren der Depression Zurückhaltung jetzt nicht zu erwarten war - ihr Verhalten erschwerte Sympathien sehr. Der Councelor rannte nur noch von links nach rechts, sich als emotionale Feuerwehr betätigend. Und da all das einen mehr als negativen Einfluss auf SEINE Crew hatte, machte er sich irgendwann auf die Suche nach einer Fusionsgranate...

***************************************

Tolan beobachtete heimlich den kleinen Jungen, der sich jauchzend ins Wasserbecken stürzte. Was wusste dieses Kind schon?!

Dunkle Erinnerungen durchzuckten ihn. Überall waren Flammen gewesen... Sein Vater war an seiner Seite aufgetaucht, hatte ihn ergriffen. Der Ausgang war beinahe erreicht als die Decke nachgegeben hatte. Sein Vater, wie er begraben lag unter den Trümmern und ihn anschrie, weiter zu rennen. Einer von den Klingonen, K'rar, hatte noch versucht den Romulovulkanier herauszuziehen, doch hatte die verkohlte schwarze Masse, die so verführerisch nach Braten duftete, nichts mehr von seinem Vater. Und dann der mentale Schmerz, der ihn durchflutete. Die letzten Sekunden ihm Lebens seines Vaters. Dann das gewaltsame Reißen ihrer Verbindung. Und die tiefe Schwärze, die danach folgte... Die Leere, die nie wieder geheilt war...

Tolan wandte sich ab. Dieses Kind wusste nichts. Es wäre besser, wenn es auf der Stelle ertrank. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Er sah auf und blickte in das Gesicht seiner Ziehmutter. "Komm mit, ich brauche deine Hilfe."

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Vor 40 Jahren………………..

„Es ist soweit! Die Gravitation des Planetoiden hat uns erfasst.“, teilte Milli Captain Tanrim und George mit. Die Hülle begann zu Knacken und Ächzen. Das Licht wieder zu flackern.

„Impulsantrieb bei 15 % stabil. Wir haben nur einen Versuch. Denn der Impulsantrieb wird nicht genug Kraft haben um das Schiff wieder aus dem Gravitationsfeld des Planetoiden zu bringen.“, meldete sich George von der Ingenieurskonsole der Brücke.

Milli nickte und versuchte mit den Manöverdüsen en Kurs zu halten.

„Da Kommen Sie!“, rief Kre Malo aufgeregt. Semmitar, Swami und Gle´ma sahen nun in die Richtung, in die der Cardassianer zeigte.

„Das Schiff wird in dieser Senke zum Stehen kommen.“

„Fragt sich nur ob in einem oder mehreren Stücken.“, kam es zynisch von Semmitar zurück.

„Ich bitte Sie Semmitar. Wir sitzen hier bereits Fest. Was kann schon noch Schiefgehen?“, ein verachtendes Schnauben des Romulaners war die Antwort.

„Fähnrich Achten Sie darauf das Wir nicht den Bug in die Erde Rammen!“, brüllte Tanrim gegen den anwachsenden Lärm an.

„Die Manöverdüsen sind auf volle Kraft Captain. Dennoch reagiert die Steuerung zu Träge.“

„Impulsantrieb versagt! VERDAMMT!“

„Bericht Commander?“

„Die letzten Treibstoffleitungen sind gebrochen. Ich kann nichts mehr machen.“, die Hilflosigkeit des Chefingenieurs verwandelte sich in Wut.

„Noch 30 Sekunden bis Aufschlag. Bug neigt sich nach oben.“, meldete sich wieder Mili zu Wort.

„Leite Hilfsenergie auf die Manöverdüsen um. Vielleicht verhilft uns das noch zu einer sanfteren Landung.“, George schaltete alles andere, ab was wirklich nicht mehr nötig war und legte es auf die verbliebenen Manöverdüsen, die das letzte Antriebssystem des Schiffes waren, was noch Funktionierte.

„Danke George. Die Steuerung reagiert etwas besser.“ Auf dem Hauptschirm sah man die karge Landschaft des Planetoiden auf sich zurasen. Im Moment hatte die Community noch eine Geschwindigkeit von ca 3000 Kmh drauf. Milli versuchte nun die Geschwindigkeit vor dem Aufprall soweit es ihr möglich war abzubremsen.

Die Besatzung und die Archäologen schrien auf, als man die Community nun sehr deutlich sah und ein Donnern zu Ohrenbetäubenden Lärm anschwoll. Man konnte erkennen, wie die Manöverdüsen versuchten, das Schiff abzubremsen. Die Warptriebwerke waren schwarz angekokelt, ebenso die Impulstriebwerke. Die Deflektorscheibe war nur noch ein schwarzer Krater. Ein letztes Stöhnen erklang, dann legte die Community ihre letzten Meter zurück.

„So Leute, wir Kommen nun runter! Aufprall in 5 …4….3….2….1….Jetzt!“, kaum hatte der Captain das letzte Wort ausgesprochen, jagte ein gewaltiger Schlag durch den Rumpf, der wie das Ende des Universums Klang.

Konsolen Explodierten und versprühten einen gewaltigen Funkenregen. Tanrim, George und Milli wurden aus den Sitzen geschleudert. Decken Verstrebungen fielen herab und begruben beinahe Tanrim unter sich. Der Hauptschirm fiel aus und wurde durch einen Schwall Funken verschlungen.

Das Schiff krachte mit dem Kiel auf die Oberfläche des Planetoiden. Nach wenige Sekunden, knickten die unteren Warptriebwerke weg und verschwanden in einer gewaltigen Staubwolke. Dann kam die Backbordseite der Hauptsektion auf. Die Bullaugen und Schotten krachten auseinander, die Decks 15 bis 12 wurden nach und nach zu Deck 11 zusammengepresst. Was zur Folge hatte das auch die Obere Backbord Gondel Abriss.

Wie ein gigantischer Pflug bahnte sich das Schiff weiterhin seinen Weg. Die Geschwindigkeit nahm sichtlich ab. Und schließlich nach einem 5 Kilometer langen Rutschweg, kam das Wrack der Community endgültig zum Stehen.

Die Dunkelheit der Brücke wurde nur noch von einer Taschenlampe, die George in der Hand hatte und den Fenstern in der Decke unterbrochen. Gewaltige Risse zeigten sich im transparenten Aluminium. Mili saß nun festkrallend auf dem Sessel des Ersten Offiziers neben dem Captain. Ein letztes Ächzen des Schiffes und alle wurden nach vorne geschleudert, als die Community zum endgültigen Stillstand gekommen war.

In Massen strömte die Besatzung dem Wrack entgegen, was noch Stunden zuvor ihr Arbeitsplatz und zu Hause gewesen war. Wie eingestrandeter Wahl lag die Community vor den Menschen.

Die abgerissenen Triebwerksverstrebungen wirkten wie klaffende Wunden im Rumpf. Auch ging einiges der Hüllenpanzerung verloren.

„Ich bin in Ordnung. Danke George!“, stammelte die Hallianerin, als ihr der Chefingenieur auf die Beine half. Tanrim stöhnte auf und schüttelte etwas Schutt von seinen Schultern.

„Wir haben es geschafft.“

„Ja, Captain. Und jetzt müssen wir sehr lange Warten.“, die braunen Augen von George schienen in dem Halbdunkel zu glühen.

„Sprengen Sie die Notluke Commander!“, befahl Tanrim.

„Ja, Sir!“, George wandte sich ab und versuchte nun den Notausstieg der Brücke zu öffnen.

Gegenwart………….

George hatte in seinem Quartier die Familie seines älteren Ebenbildes zu Gast. Dadurch drohte dieses beinahe sprichwörtlich aus allen Nähten zu platzen. Der alte Mann hatte mit seiner Erzählung gerade beendet, als George schweigend den Tricorder abschaltete.

„Der Captain und ich, wir hatten sehr lange nicht mehr miteinander gesprochen. Erst drei Jahre vor seinem Tod kam es zu einer Aussprache.

Es war erst nur da möglich, nachdem wir diese schrecklichen Verluste mehr oder weniger akzeptiert haben. Milli, Solak und die vielen anderen. Sie alle hier wieder zu sehen George. Ich hatte zeitweise das Gefühl Geistern zu begegnen.“

„Ich muss gestehen, mir erging es nicht anders als ich die Kolonie zum ersten Mal sah.“, das aufgeregt bellen von Jerry Lee ließ die Köpfe der Beiden Männer umdrehen. Georges junge Kinder und die Enkel und Urenkel des alten George hielten den Deutschen Schäferhund bei Laune. Die ganze Szene wirkte auf George so unwirklich.

„Ich werde noch einiges an Gerät zusammenstellen müssen., was wir euch mitgeben werden.“

„Danke George. Wenigstens werden wir wohl auf Xsesal 3 besser Leben können.“, George nickte leicht.

„Sofern ihr in der Nähe des großen Sees bei A 3 siedeln werdet, im Fluss, der zum Meer hin fließt, gibt es große Lachse, die auch wirklich sehr gut sind.“, berichtete George . „Haltet euch vom Dschungel fern. Dort leben zu groß Geratene Handtaschen, ich meine Alligatoren, die beinahe selbst ein Klasse 2 Shuttle verschlucken könnten und…..“

„Wir werden schon zurecht kommen George.“, versicherte der alte Mann.

Wehmütig blickte die Ältere Amanda zu den Kindern. Ihre Jüngeres ich, das selbst noch ein Kind war, wirkte so unschuldig und unbekümmert. Jenes Gefühl hatte Sie seit 40 Jahren nicht mehr richtig gekannt. Kaum einer kannte dieses noch. Michael und Morek saßen am Tisch und unterhielten sich leise mit der Jüngeren Jenax. Ihr älteres Ebenbild war bei den Kindern und schien für den Augenblick alle Sorgen vergessen zu haben. Doch in wenigen Stunden würden diese Kolonisten wieder einmal das Schiff verlassen müssen. Diesesmal sogar für immer. Doch ob das Leben wirklich besser war wie das Bisherige? Sie alle hofften dies sehr, das es auch wirklich besser war.

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„Captain! Warten Sie!“ Milseya zwängte sich durch eine kleine Menschenmenge, während der Zakdorn stehen blieb und sich umdrehte.

„Was gibt es, Fähnrich?“, fragte er. „Haben Sie eine Lösung gefunden, wie wir den Planeten unsichtbar machen können?“

„Unsichtbar?“, kam es zunächst verdutzt von der Haliianerin zurück. Eigentlich wollte sie ja etwas ganz anderes mit dem Captain besprechen. „Nein, Sir“, antwortete sie schließlich auf die Frage. „Ich fürchte, dass diesbezüglich meine Kenntnisse einfach nicht ausreichen. Alles was ich über dunkle Energie, dunkle Materie oder den Äther gelesen habe, hilft uns dabei nicht weiter. Meiner Meinung nach können wir nichts davon verwenden, um den Planeten verschwinden zu lassen. Aber Commander Shral findet mit Sicherheit noch eine Lösung, Sir.“

Tanrim sah die Pilotin ein wenig enttäuscht an. „Nun gut“, meinte er schließlich „Wir haben noch ein wenig Zeit. Und vielleicht gibt es doch noch einen haliianischen Geistesblitz.“

„Alles ist möglich“, schmunzelte sie. „Aber deshalb wollte ich Sie nicht sprechen. Sir, was machen wir mit dem Ferengi-Schiff?“

Tanrim zog überrascht die Stirn in noch mehr Falten. „Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht“, gab er zu. „An sich wollte ich das Schiff der Ferengi wieder mit den Alphaquadranten bringen.“

„Keine gute Idee .. Sir.“ Das letzte Wort kam mit deutlicher Verspätung. Milseya schluckte. Selbst wenn hier alles drunter und drüber ging und sie im Moment mit ihren Leuten damit beschäftigt war, die Siedler schnell und sicher auf den Planeten zu bringen (Beamen, so viel war klar - nur da unten gab es ja keine Transporteranker mehr!), so bedeutete das nicht dass sie mit Tanrim wie mit einem ihrer Leute sprechen konnte. „Ich möchte dieses Ding nicht in unserem Hin .. teren Bereich haben, wenn wir durch das Wurmloch fliegen. Ich weiß zwar, dass die Notschilde halten, aber ich möchte kein Risiko eingehen.“

„Haben Sie eine andere Idee?“, fragte Tanrim.

„Wir geben es den Siedlern.“

Der Zakdorn schüttelte den Kopf. „Nein, zu riskant. Was, wenn einige der Glücklichen den Planeten verlassen wollen? Der Planet und seine neuen Bewohner müssen so lange wie möglich unentdeckt - getarnt - bleiben, wenn sie in Ruhe da unten leben möchten.“

„Das ist richtig, Captain. Aber wir haben noch ein wenig Zeit und könnten das Schiff ein wenig modifizieren. Also den Warp- und Impulsantrieb entfernen. Steuerdüsen einbauen und natürlich auch einen normalen Motor. So hätten sie keine Möglichkeit den Planeten zu verlassen, könnten sich aber da unten schneller bewegen. Die Entfernungen zwischen den Städten sind verdammt groß. Was, wenn sich nicht alle an ein und dem gleichen Ort ansiedeln möchten? Oder wenn Go’Ron und seine Leute ihre Zeit auf der Insel verbüßt haben? Oder die Horde einen medizinischen Notfall hat? Oder wenn sie von einer Stadt in eine andere evakuieren müssen? Das Schiff wäre mit Sicherheit von Vorteil für die Siedler. Und der Gleiter kann nur zwei Leute und ein wenig Gepäck, aber keinen Verletzten befördern.“

Der Kommandant der Community wog in Gedanken den Plan ab. „Können Sie das Schiff wirklich derart modifizieren?“, vergewisserte er sich.

Milseya nickte. „Ja, das ist kein Problem. Wir brauchen dafür in etwa zwei bis drei Stunden.“

Tanrim nickte nach ein paar Sekunden. „Dann machen Sie es so, Fähnrich.“

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Auch Jerry und Hanni gingen ihre Besitztümer durch um zusehen, was sie den Siedlern schenken konnten. Ähnlich wie bei Captain Tanrim warend darunter auch ein ganze Menge Bücher. Jerry. Einen weiteren Teil machten einige zivile Kleidungsstücke der beiden aus. Abegrundet wurde das ganze von einigen Babysachen von Benjamin, Plüschtiere und Spielsachen, die sie sich sowohl gekauft hatten als auch von den Freunden und Kollgen als Geschenk erhalten hatten und daher doppelt vorhanden waren.“

Der Einsatzoffizier packte alles in eien Kiste zusammen und machte sich auf den Weg zu Ensign Vendetta. Unterwegs traf er auf Sarah Fargoth, die sichtlich aufgeregt war. Als Jeremiah sie fragte, was los war, erklärte die Frau: „Es ist wegen Tanrim. Er schon wieder eine Entscheidung über die Köpfe anderer Betroffener getroffen.“

„Sarah, er ist der Captain. Es ist sein Job, Entscheidungen zu treffen. Und diese müssen nicht immer allen gefallen. Worum geht es überhaupt.“

„Go’Ron kommt einfach so davon. Ich habeg gehört, dass er und seien Anhänger auf einer Insel abgesetzt werden sollen.“, erklärte Sarah aufgebracht. „Man sollte diesen Mistkerl ganz langsam töten, aber doch nicht davonkommen lassen.“

“Ich weiß, dass du ihn hasst, wegen dem Tod deines Bruders. Aber Benjamin ist genauso wenig ein Unschuldslamm wie Go’Ran ein Monster ist.“, erwiderte der Einsatzoffizier. „Go’Rons Methoden waren sehr drastisch, aber auch Benjamin hat Dinge getan, die ich nicht gutheißen kann.“

“Wie kannst du so etwas sagen.”

„Weil es die Wahrheit ist. Während wir auf Xsesal 3 waren, gab es ein paar Zwischenfälle die wir Go’Ron nicht zuschreiben können. Der Diebstahl der Nautillus I wurde von euerer Gle’ma ausgeführt. Dann hat jemand versucht Professor Swami zu entführen. Commander Kyle hat den Angreifer als großen Humanoiden beschrieben, der vermutlich ein Mensch war. Dann wurde Gro’ahl angeschossen. Und die Kinder von Dr. Kaktus wurden aus dem Lager gelockt.“ Jerry machte eine Pause und fügte hinzu: „Die Idee stammt im übrigen nicht von mir. Ensign Anquanar hat das sich überlegt. Aber sie hat mit großer Wahrscheinlichkeit Recht.“

Sarah war doch etwas ruhiger geworden. Die Argumentation von Jerry hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. „Warum hat er das getan.“, fragte sie nach einer Weile

„Ich weiß es nicht.“, musste Jerry zugeben. „Ich kann mir nur vorstellen was passiert sein könnte.”

Nachdenklich betrachte Benjamin das Lager des Föderationsteam durch sein Fernglas. Der Tod von Sean machte die ganze Sache wesentlich komplizierter. Ben war sich immer noch nicht sicher, das sein Auch wusste er nicht was Go’Ran und seine Bande derzeit machte. All das besorgte den Menschen.

Deshalb wirbelte er auch herum, als sich ihm jemand näherte. Doch der Mann ließ erleichtert den Atem entweichen als er Gle’ma entdeckte. Die ältere Bolianerin nickte ihren Begleiter zu: “Irgendetwas neues.”

Doch Benjamin schüttelte nur mit den Kopf: “Nein, nicht wirklich. Swami war nur kurz am Komterminal und hat womöglich versucht, eines der anderen Teams zu erreichen. Und Wang hatte wieder Problem mit dem Dixi.” Beide kicherten wie zwei Kinder.

Doch der Lachanfall wurde jäh unterbrochen, als sie ein Summen vernahmen, dass auf ein sich näherndes Flugobjekt hinwies. Benjamin griff sofort nach seinen Fernglas: “Welcher verrückte Idooti fliegt bei solchen Bedingungen?” “Was ist los?”, wollte Gle’ma wissen.

“Ein Föderationsshuttle nähert sich dem Lager und setzt zur Landung an.”, berichtete ihr menschlicher Begleiter.

“Das Aero des Teams?”

“Nein. Ich kenne den Typ nicht.”

Wortlos reicht Benjamin das Fernglas an seine bolianische Begleiterin weiter. Diese betrachte das Fluggefährt und bemerkte: “Das ist ein Shuttle vom Typ Argo. Siehst du ausgefahrene Stummelflügel. Die helfen beim Atmosphärenflug.”

Plötzlich zog die Ingenieurin hörbar die Luft ein. “Was ist los.”, fragte Benjamin. “Ich habe die Registriernummer des Mutterschiffs entdeckt.”, erklärte Gle’ma etwas brüchig. “Sie lautet 89503.” Auch ihr Begleiter wurde blass. “Das ist die der Community.”, flüsterte er tonlos. „Aber es ist doch viel zu früh.“

Die Bolianerin nickte und reichte das Fernglas zurück: „Beobachte, was sie tun. Meine alten Augen schaffen das nicht mehr.“

Benjamin beobachte aufmerksam die Neuankömmlinge. „Sind sind nebend en See gelandet und öffnen ihre Heckklappe. Drei Personen treten raus.“

„Wer?“

„Zwei Frauen und dein Mann. Eine von den Frauen ist ein Glatzköpfchen. Müsste daher Assjima sein Und die andere hat drei Arme. Könnte X’Kles sein.“

„Und der Mann?“, fragte Gle’ma.

Benjamin drehte am Rädchen der Vergrößerung und grinste: „Der Typ sieht ein wenig aus wie mein Schwager Jason. Also sollte es sich um dessen Vater Rupert handeln.“

Der Mensch beobachte weiter und fuhr fort: „Swami unterhält sich gerade mit Assjima. Heli und Kaktus tragen Nech zum Shuttle. Gro’ahl und Blechbüx kommen mit zwei großen schwarzen Säcken. Keine Ahnung was die damit wollen.“ „Sind die Säcke Groß genug um einen Menschen darin zu transportieren?“

„Scheint so.“

Benjamin schlug sich plötzlich selbst auf den Hinterkopf: „Ich bin so ein Trottel. Die Community wird gekommen sein, um die Mordfälle an Gamin und Pius zu untersuchen.“ Er sah zu Gle’ma. „Ob Go’Ran das geplant hat?“

Die Bolianerin zuckte mit den Schultern: „Möglich wäre es. Aber damit hat dieser Verrückte die Zeitlinie massiv verändert.“

Die beidem schwiegen kurz. „Und was machen wir jetzt?“, wollte Benjamin wissen.

„Ich habe keine Ahnung.“

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