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...nicht immer - aber manchmal doch!

Zeit der Entscheidung


USS Community

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Die ältere Ausgabe der ersten Offizierin beugte sich stirnrunzelnd über die Karte von Xsesal 3. "Es ist so seltsam, sich einen Ort auszusuchen, wo man leben will... Ich war noch nie gut in diesen Dingen. Erinnerst du dich noch, was für ein Drama es war, die Wohnung auf der Erde zu finden? Hier geht es mir genauso." Sie tippte auf A3. "Tropisch. Wäre wenigstens warm da, oder?"

Selina schüttelte den Kopf. "Ich glaube, dort wäre es zu warm und vor allem zu feucht. Ich glaube dieses Klima wäre nicht gerade ideal." Die erste Offizierin ließ ihre Blicke über die Karte schweifen. "Hm, wenn ich mir das so ansehe, wäre wohl kein einziger Standort wirklich ideal. Ich denke, ihr solltet euch unbedingt in der Nähe des Meeres ansiedeln und wenn schon Vegetation, dann doch eher normaler Wald, oder?"

"Aber warm! Schick mich bloss nicht in irgendein skandinavisches Klima! Wir brauchen auch guten Boden - für die Landwirtschaft. Immerhin ist das das Einzige, in dem wir in den letzten 40 Jahren wirklich gut geworden sind."

Die jüngere Ausgabe versuchte sich zu erinnern, ob sie schon immer so verfroren war. "Wie wäre es mit A2 oder A4? An beiden Standorten habt ihr gleich das Meer vor der Türe und könntet euch auch als Fischer betätigen und drumherum hauptsächlich Waldgebiet. Ich denke, da lässt sich so einiges anbauen."

A2 liegt sehr nah am Nordpol.... A4 sieht gemäßigter aus. Ich tendiere also zu A4. Was meinst du? Weißt du, wie es dort mit Bodenschätzen aussieht?"

Wieder schüttelte Selina den Kopf. "Leider nein. Dadurch dass ich Swami die ganze Zeit hinterher dackeln musste, habe ich so gut wie nichts von der Beschaffenheit der Böden oder anders mitbekommen. Eventuell müssten wir einige Berichte durchforsten aber die Zeit ist knapp."

Die Ältere seufzte. "Naja, wir müssen ja sowieso improvisieren. Und bisher haben wir es auch geschafft... Hast du eine Münze? A2 oder A4?"

Selina blickte ihr älteres Ich verdutzt an. "Eine Münze? Woher in aller Welt sollte ich solch ein altes Zahlungsmittel herbekommen?"

"Um damit zu werfen. Eine alte Entscheidungshilfe. Man wählte Kopf oder Zahl und dann... Ach, vergiss es. Indira hat mir davon erzählt." Sie seufzte. "A4."

"Bist du dir sicher? Oder möchtest du nicht doch noch was werfen?" Eine Münze zu werfen um eine Entscheidung zu fällen. Ein seltsamer Brauch. Aber wenn Swami davon erzählt hatte, dann konnte es ja nur merkwürdig sein.

"Nein, wie du gesagt hast - wir haben kaum Zeit. Und in A4 ist es wärmer. Ich werde auch nicht jünger; die Kälte fährt einem da ganz schön in die Knochen. Und erst bei den anderen... Wir sind ein Haufen Rentner. Da braucht es ein angenehmes Klima." Selina 2 kicherte.

"Gut, dann A4. Ich werde den Captain informieren und du solltest deine Leute informieren. Ich hoffe, wir haben die richtige Wahl getroffen."

"Im zweifelsfall klauen wir einfach das Schiff und lassen Euch in A4 zurück."

Die junge Selina bedachte ihr älteres Ich mit einem ernsten Blick. "Dein Humor ist .... speziell. Hast du dir das auf dem Planetoiden angewöhnt oder kommt das vom Alter?"

Ein breites Grienen war die Antwort. "Die Teenager-Tochter. Warte ab. Wenn Yasmin in die Pubertät kommt, wirst du viel Humor brauchen!"

"Jetzt macht sich der Wunsch in mir breit, dass die Kleine nie erwachsen wird .... aber da muss ich wohl durch. Wieso haben du und John nicht noch ein eigenes Kind bekommen?"

"Wir haben es probiert... Aber bei mir ist der Verhütungsschutz viel stärker als bei Yasmin... Und ohne die richtigen Instrumente... Es hat einfach nie funktioniert. Einmal habe ich wochenlang heimlich gehungert und meinen Körper enorm geschwächt. Selbst das hat nicht geholfen. John hat getobt als er es herausgefunden hat." Traurig sah Selina 2 auf die Karte vor sich.

"Tut mir Leid, ich wollte nicht, dass du traurig wirst. Ich hoffe, dass ich mehr Glück haben werde." Sie strich ihrem älteren Ich über den Rücken. "Komm, wir haben keine Zeit zum Trübsal blasen."

Selina 2 nickte und beide Frauen verließen das Büro der ersten Offizierin.

idic und Hoshi in: Welches Standörtle hättens denn gern?

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Solak versuchte sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal etwas gegessen hatte - geschweige denn sich um seinen Papierkram gekümmert, seine normalen Patienten gesehen oder Zeit mit seinem Sohn verbracht hatte. Er sah an die Decke des Turbolifts. Jetzt, in dieser Sekunde gab es jedoch keinen Notruf. Endlich! Und damit vielleicht die kleine Chance, sich wenigstens einen Snack in die Futterluke schaufeln zu können. Am Casino sprang er aus der Liftkapsel und stellte sich brav in der Essensschlange an.

Vor Solak standen Elisabeth McNeill und Marla Glen in der Schlange. „…und unser Höhlenkind ist immer noch nicht wieder im Dienst?“ fragte die stellvertretende Sicherheitschefin die Ingenieurin. Elisabeth seufzte. „Nein. Seit er wieder an Bord ist, verlässt er so gut wie gar nicht sein Quartier. Nur die nötigsten Besuche auf der Krankenstation nimmt er war und um den Maschinenraum macht er anscheinend einen großen Bogen…“

Der Counselor horchte auf als er das Gespräch der Frauen vor sich hörte. Und einekleines Glöckchen begann in seinem Hinterkopf zu klingeln. Ging es um O'Tra? Um den hätte er sich schon längst kümmern müssen! "Entschuldigen Sie, aber der Chief ist noch nicht wieder im Dienst?"

Erschrocken fuhr McNeill herum. „Oh, Counselor… Nein, momentan ist Chief O’Tra noch auf eigenen Wunsch beurlaubt.“

Wieso hatte ihm das eigentlich niemand gesagt?! Oder hatte er die Notiz überlesen? Solak warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Essensauslage. "Dann wissen Sie auch nicht mehr? Also, wie er sich bisher erholt hat?"

Natürlich wusste Elisabeth mehr. Viel mehr sogar, aber das brauchte Solak ja nicht zu wissen. Sie hatte dem Chief von ihrem Treffen mit dem alten O’Tra auf dem Planeten berichtet und auch von dem was er ihr erzählt hatte. Fast bedauerte sie das ein wenig, denn seit dem redete er kaum noch. Aber irgendwer hatte es ihm doch sagen müssen…!

„Ich habe zweimal kurz bei ihm vorbei gesehen“, log Elisabeth. „Soweit ich das beurteilen kann, ist er körperlich wieder genesen. Aber anscheinend haben ihn die Tage in der Höhle ganz schön mitgenommen.“

"Dann sollte ich vielleicht mal nach ihm sehen. Ich hatte gehofft, in Ruhe mit ihm sprechen zu können, sobald das Chaos hier sich gelegt hat. Doch da er sich nun aus allem zurückzieht... Danke für den Tipp!" Seinem Magen vorheuchelnd, dass er bald etwas bekäme, trat Solak aus der Schlange aus und machte sich auf zum Quartier des Chiefs. Dort angekommen übertönte das Magengrummeln beinahe die Türklingel.

Das Klingeln riss den Bolianer aus seinen Gedanken. Nachdem es ein zweites Mal geklingelt hatte, beschloss er zu öffnen. Was McNeill nun schon wieder wollte? Warum konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen. Alles war sinnlos… Alles war vorbei. Er ging durch den Dunklen Raum und öffnete die Tür. „Was willst Du nun schon wieder…?“ giftete er.

Die Augenbraue des Counselors zuckte kurz. "Wenn wir gerade nicht schon wieder in irgendeinem temporalen Irgendwas stecken, bin ich in näherer Vergangenheit noch nicht hier gewesen. Ich darf doch eintreten, nicht wahr?" Die Zustimmung einfach mal voraussetzend, drängelte er an dem Bolianer vorbei. "Wann haben Sie hier das letzte Mal die Frischluftfilter überprüfen lassen? Es müffelt."

O’Tra blickte dem Counselor fragend hinterher. „Die Filter sind ok. Die Klimakontrolle ist auf subtropisches bolianisches Klima eingestellt! – Computer, Helligkeit auf 50% setzen. – Was wollen Sie hier, Solak?“

"Zuerst einmal ein Wasser und ein Sandwich aus Ihrem Replikator." Solak bediente sich kurz und setzte sich dann. "Und dann mit Ihnen sprechen. Ich habe gehört, dass Sie auf eigenen Wunsch beurlaubt sind. Warum?"

„Warum nicht? Die Zeit auf dem Planten war recht …anstrengend… ich brauche noch etwas Erholung, bevor ich wieder in den Dienst gehe. Und bei dem was mit der anderen Community passiert ist, müssen alle, insbesondere die Techniker, hochkonzentriert sein. Vartik… der Captain war einverstanden.“

"Er war auch damit einverstanden, dass Sie sich vollkommen zurückziehen und sich nicht bei mir melden?"

Aha… darauf lief es also hinaus. „Sind sie in letzter Zeit mal durch das Schiff gegangen? Wie soll man sich bei dem Trubel erholen? … Und wegen eines Besuches bei Ihnen…Haben Sie nicht genug mit der restlichen Crew zu tun, die erst mal das Schicksal ihrer alter Egos verkraften muss?“ O’Tra dachte an McNeill. Er wusste, dass die Ingenieurin sehr daran zu knabbern hatte, dass ihr ‚Zeitzwilling’ dem Absturz der anderen Community verursacht haben sollte.

"Zugegeben - ich kann mich über zuwenig Arbeit im Moment nicht beklagen. Aber das ändert nichts daran, dass es mich interessiert, wie es Ihnen geht." Das Sandwich war mittlerweile verputzt und Solak beinahe wieder er selbst. Auffordernd sah er den Ingenieur an. "O'Tra, ich wäre dankbar, wenn wir auf unsere üblichen Spielchen verzichten könnten und Sie mir einfach erzählen, wie Sie sich fühlen oder was Ihnen auf der Seele liegt. Und da liegt etwas - so schlecht sehen normalerweise nicht mal Sie aus."

Der Bolianer ging zu dem kleinen Fenster in seinem Quartier und blickte hinaus. "…und da liegt etwas murmelte er."

Ob er ihn mit einem Stock anstupsen sollte? Solak beschloss schweigend abzuwarten. O'Tra schwieg noch eine Weile. McNeill hatte gesagt, der andere O'Tra und der andere Solak wären so was wie Freunde gewesen…

"Solak, was wissen Sie über meine Vergangenheit?"

"Das, was in Ihrer Akte steht."

„Sie sind alle tot. Alle, auch die die noch übrig waren…“ murmelte der Bolianer leise

Solak runzelte die Stirn. "Wen meinen Sie? Die Crew der von Behring?"

O'Tra nickte. "Ja", flüsterte er. "Auch die, für die noch Hoffnung bestand."

"Woher wollen Sie das wissen? Bisher hat die Sternenflotte diese Akte doch noch nicht vollständig geschlossen - zumindest nicht soviel ich weiß."

Der Chief drehte sich herum und blickte den Counselor an. "Die Akte ist geschlossen!“ Er merkte, dass er fast geschrieen hatte und senkte seine Stimme. „…und unter Verschluss. Schon lange. Sie wurde wieder geöffnet, nachdem klar war, dass die Romu… aber das hat hiermit nichts zu tun… Jedenfalls ist die Akte geschlossen und die gesamte Crew wurde für tot erklärt." Er schwieg eine Weile.

"Sind sie schon mal einem Borg begegnet? Ich meine von Angesicht zu Angesicht?"

Romu…? Meinte er Rumulaner? Borg? Wovon bei allen Elementen sprach der Mann?! Solak dachte an die früheren Gespräche, die er mit dem Chief geführt hatte. Der Bolianer liebte es, sich in Andeutungen zu ergehen. Die Nase des Counselors begann zu jucken. Dieses Jucken kannte er... Sein (ob eingebildetes oder nicht) Gespür für Geheimnisse. Er musterte den Mann von oben bis unten. Mit betont neutraler Stimme antwortete er: "Natürlich - 1of6."

O’Tra lachte bitter. „Ich meine einen richtigen Borg, einen der kein Individuum ist. Einer der nur ein Ziel hat – jeden dem er begegnet zu assimilieren?“

"Nein, das 'Vergnügen' hatte ich noch nicht. Und Sie?" In der Akte des Bolianers stand nichts dergleichen.

„Ja, mehr als einmal. Und ich habe noch immer Alpträume noch immer von der ersten Begegnung.“

AHA! Eine Lücke in der Akte! Das Jucken in Solaks Nase wurde immer stärker. Sollte er darauf jetzt eingehen? Oder lieber auf die Höhle? Verdammt, aber er war zu neugierig! "Erzählen Sie mir davon."

O’Tra drehte sich wieder zum Fenster. „Das ist eine lange Geschichte“, sagte er leise. „Aber um es kurz zu machen, einige aus meiner alten Crew – meiner Freunde – wurden von den Borg assimiliert.“ Der Bolianer blickte zu Solak. „Ich sah…“ Seine Stimme stockte. „…wie sich die Assimilationsröhrchen in ihren Hals bohrten.“

"Wo ist das passiert? Und wann?"

"Während der letzten Mission der Emil von Behring."

"Davon steht nichts in den Akten oder Logbüchern." Der Counselor trank sein Wasser aus.

„Es steht unter Geheimhaltung. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr sie sind alle tot…“ O’Tras Stimme wurde immer leiser. „All die Zeit habe ich versucht herauszufinden, wo sie sind, ich hatte einen Plan sie zu retten, ein Schiff, eine Crew… und jetzt alles umsonst. “

"Unter Geheimhaltung? Woher wissen Sie dann, das...."

"Lt. Solak?! Im Casino gibt es Streit zwischen mehreren Leuten! Schnell! Kommen Sie! Tassadar hat bereits seine Klingen ausgefahren!" Die Stimme, die aus Solaks Kommunikator drang, klang beinahe panisch. Er verdrehte die Augen. Fvadt! Fvadt! Fvadt! Nicht jetzt!!!! "Bitte entschuldigen Sie, aber ich muss gehen." Das Spitzohr stand auf und sah den Blauhäuter ernst an. "Chief, ich möchte mit Ihnen später weitersprechen. Wenn wir mehr Zeit haben. In Ordnung? Und bis dahin: Gehen Sie raus. Wir können gerade jemanden wie Sie gut gebrauchen. Helfen Sie mit."

Zischend schloss sich die Tür hinter dem Counselor. O’Tra blickte weiter teilnahmslos aus dem Fenster…

Idic und Vajont in "Einmal einlegen und marinieren!“

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Aus dem allgemeinen Trubel auf dem Schiff wollte Niels sich raushalten so gut es ging. Da kam ihm sein neuer Auftrag gerade recht. Er sollte sich noch mal mit Blechbüx beschäftigen. Noch immer war das Geheimnis um sein Bewustsein nicht ganz gelöst. Jetzt war auch die andere Ausgabe des Roboters an Board. Zwar war diese nicht mehr in so einem guten Zustand, aber einem Vergleich zwischen den beiden Robotern stand nicht im Weg.

Der 'alte' Belchbüx stand in einer Ecke im Maschinenraum. Er war abgeschaltet, überhaupt wurde er nur selten aktiviert. Niels ließ den alten Roboter in das Hololabor bringen, da es dort für die holographische Darstellung gute Sensoren gab.

Die Aufzeichnungen von der Eisenstein lagen zwar vor, aber Niels wollten den 'jungen' Blechbüx für eventuelle Fragen dabeihaben. Der Grabungsroboter hielt sich auf dem Holodeck auf und beobachtete die Kinder beim Schwimmen. Niels trat an ihn heran: "Hallo, Blechbüx." "H-a-l-l-o-. U-n-d w-e-r b-i-s-t d-u-?" surrte er. "Ich bin Niels. Du hast mich bestimmt schon mal auf Xsesal gesehen." erklärte er. "Ich weis nicht, ob man dir schon gesagt hat, dass es von dir auch einen 'Zwilling' gibt. Der scheint jedenfalls kein Bewustsein zu haben und wir wollen herausfinden warum. Willst du dabei helfen?" "I-s-t S-o-l-a-k a-u-c-h d-a-?" wollte Blechbüx wissen. "Ich fürchte nicht. Der Councelor, Commander Shral und Commander Sheridan sind viel zu sehr mit der Umsiedlung beschäftigt. Deshalb hat man mich gebeten mich um dich zu kümmern. Du brauchst keine Angst zu haben, es wird dir nichts geschehen." antwortete der Wissenschaftler. "I-n O-r-d-n-u-n-g-, N-i-e-l-s-. I-c-h w-e-r-d-e d-i-r h-e-l-f-e-n-." entschied Blechbüx.

Schon bald darauf hatten sie das Hololabor erreicht. "M-a-n-, s-e-h-' i-c-h s-c-h-e-i-ß-e a-u-s-." meinte Blechbüx, als er seine ältere Ausgabe erblickte. "Ich bin sicher, dass du nicht so enden wirst." versicherte Niels ihm. "W-e-n-n d-u m-e-i-n-s-t-."

Niels aktivierte eine 3-dimensionale Darstellung der Scanns, die auf der Eisenstein von Blechbüx gemacht wurden. Dann stellte er um den 'alten' Blechbüx Scannbegrenzer auf, die so ähnlich aussahen wie Transporterverstärker.

"Computer, den ausgewählten Bereich scannen und ein Holographisches Abbild erzeugen." ordnete Niels an. Es piepte einige Male und Lichter an den Scannbegrenzern wanderten von unten nach oben. Sekunden später er schien neben der einen Projektion eine Zweite.

"Computer, jetzt vergleiche die Scanns und stelle die Unterschiede heraus." Es piepte wieder einige Male. Diesmal dauerte der Vorgang etwas länger. "Vergleich abgeschlossen." meldete die Computerstimme. "In dem ersten Scann des Grabungsroboters gibt es zusätzliche multitronische Elemente im Bereich der zentralen Prozessor- und Speichereinheit." Gleichzeitig wurde der Breich vergrößert dargestellt.

"Blechbüx, ich nehme mal an, du weist nicht, wer dir diese Komponenten eingebaut hat." vermutete Niels. "W-i-e i-c-h s-c-h-o-n a-u-f d-e-r E-i-s-e-n-s-t-e-i-n s-a-g-t-e-, n-e-i-n-!" erwiederte der Roboter. "Gibt es in deinem Gedächtnisspeicher irgentwelche Lücken? Interessant ist nur der Zeitraum, seit du auf dem Planeten bist." wollte Niels wissen. "I-c-h w-a-r z-w-e-i-m-a-l d-e-a-k-t-i-v-i-e-r-t i-n d-e-r Z-e-i-t-. E-i-n-m-a-l w-e-i-s i-c-h n-i-c-h-t m-e-h-r-, w-e-r m-i-c-h d-e-a-k-t-i-v-i-e-r-t h-a-t-." erklärte Blechbüx. "Wusste ich's doch." murmelte Niels.

"Ich habe da einen Verdacht, Blechbüx." erklärte Niels. "Aber dafür müsste ich mir deinen Speicher und die Teile näher anschauen. Keine Angst, ich muss dich dafür nicht ausschalten. Ich möchte nur deine Verkleidung entfernen, und nur, wenn du einverstanden bist." "L-o-s-, f-a-n-g a-n-." meinte Blechbüx direkt. "J-e-t-z-t b-i-n i-c-h a-u-c-h ne-u-g-i-e-r-i-g g-e-w-o-r-d-e-n-."

Niels holte einen Trikorder und ein Ingenieurskit. Dann entfernte er vorsichtig die Abdeckung. Er öffnete den Tricorder und scannte nochmal die multitronischen Teile, doch diesmal achtete er auf die Energiesignaturen. Einige Zeit starrte er auf die Anzeigen. "W-a-s i-s-' d-e-n-n l-o-s-? M-a-c-h e-n-d-l-i-c-h w-e-i-t-e-r-!" meinte Blechbüx ungeduldig. Aus seinen Gedanken gerissen, entgegnete Niels: "Diese Signaturen kommen mir sehr bekannt vor. Wenn ich nicht wüsste, würd ich doch glatt sagen, die Teile stammen von der Community." "V-o-n d-e-r C-o-m-m-u-n-i-t-y h-a-b-' i-c-h a-b-e-r k-e-i-n-e-n a-n m-i-c-h h-e-r-a-n-g-e-l-a-s-s-e-n-. Z-u-m-i-n-d-e-s-t e-r-i-n-n-e-r-e i-c-h m-i-c-h n-i-c-h-t d-a-r-a-n-." erwiederte Belechbüx. "Dann schau ich mir jetzt mal deinen Speicher an." folgerte Niels.

Etwas Surren und einige Piepser des Trikorders später meinte Niels: "Ich hab' hier gelöschte Speichersektionen gefunden und versuche mal die wieder herzustellen." Niels nahm ein Werkzeug aus dem Kit und arbeitete am Speicher. "Kannst du dich jetzt erinnern?" wollte Niels wissen. "N-e-i-n-, b-i-s j-e-t-z-t h-a-t s-i-c-h n-o-c-h n-i-c-h-t-s v-e-r-ä-n-d-e-r-t-." antwortete der Roboter. Also machte sich Niels wieder an die Arbeit. "Und jetzt?" meinte er nach ein paar Minuten. "I-c-h s-e-h-e G-l-e-'-m-a-. A-b-e-r d-a-s i-s-t e-i-n-e a-n-d-e-r-e G-l-e-'-m-a-, d-i-e i-s-t v-i-e-l ä-l-t-e-r-." erzählte Blechbüx.

So etwas ähnliches hatte Niels sich schon gedacht. "Danke, Blechbüx, das hilft uns bestimmt weiter." meinte Niels. "Möchtest du die Erinnerungen behalten, oder soll ich die wieder verstecken?" "I-c-h m-ö-c-h-t-e d-i-e g-e-r-n-e b-e-h-a-l-t-e-n-. D-a-n-k-e-, N-i-e-l-s-." erwiederte Blechbüx. Niels brachte die Verkleidung wieder an. "Du kannst dann wieder aufs Holodeck gehen, wenn du möchtest, ich muss noch einen Bericht schreiben." "D-a-s w-e-r-d-e i-c-h m-a-c-h-e-n-. A-u-f W-i-e-d-e-r-s-e-h-e-n-, N-i-e-l-s-." verabschiedete sich der Roboter. "Tschüß, Blechbüx." entgegenete Niels.

Als Blechbüx weg war, legte er eine Bericht über die Untersuchung in der Datenbank ab, in dem stand: Auf der Grundlage der neugewonnenen Fakten gehe ich davon aus, dass Blechbüx sein Bewustsein erhalten hat durch seine jahrelange Erfahrung, die die Grundlage ist, und die Änderungen, die die alte Gle'ma auf Xsesal durchgeführt hat und die ihm die Möglichkeit gegeben haben durch die multitronischen Schaltungen und die zusätzliche ethische Programmierung.

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Nur noch wenige Minuten bis zur Ankunft und Vinara wusste immer noch nicht genau wie sie Xsesal 3 nach der Umsiedlung wieder unsichtbar machen sollten... Aber noch gab es Zeit für eine Lösung, schließlich würde es noch eine Weile dauern bis die Kolonisten alle auf dem Planeten und die Abwehrsysteme wieder aktiviert sein würden.

Von allen Besatzungsmitgliedern schien Nachalek mit seinem älteren Ich am unverkrampftesten umzugehen; schon auf dem Planetoiden hatte man die beiden gelassen miteinander diskutieren und philosophieren sehen können.

Als Vinara die beiden in der Astrometrie vorfand verabschiedete der alte Nachalek sich bald darauf mit der Begründung, sich auf die Umsiedlung vorzubereiten.

"Also ist es wahr dass er zu einer Art Ersatz-Councellor für die Kolonisten geworden ist?"

"Das ist zumindest in spiritueller Sicht korrekt Commander, aber er hat sich nie aufgedrängt sondern alle bestmöglich beraten die aus freien Stücken zu ihm kamen. Er hat auch die alte Amiel Levy beim Aufbau ihrer eigenen kleinen jüdischen Gemeinde geholfen."

"Ich habe schon so etwas gehört... Dabei scheint sich unsere Amiel in der Gegenwart ihres älteren Ichs nicht sonderlich wohlzufühlen wie Talana mir vor Kurzem berichtete", erwiderte die Andorianerin.

"Sie ist nicht die einzige die damit ein Problem hat. - Was die jüdische Gemeinde unter den Kolonisten angeht so hat Fähnrich Levy übrigens schon bald nach dem Absturz mit den orthodoxen Konventionen gebrochen; sie wurde selbst zur Rabbinerin und erlaubte ihrem späteren Ehemann Jerry Mulhouse die Konversion, was unter normalen Umständen selbst bei liberaleren Gemeinden ein jahrelanger, mühevoller Prozess ist. Insgesamt sind bis jetzt sechs weitere Siedler ebenfalls konvertiert, zusammen mit Levy, Mulhouse, ihren gemeinsamen Kindern und Enkeln macht das dann 20 Juden unter den Siedlern."

"Also scheint es sich für sie gelohnt zu haben... Nun denn Lieutenant, haben Sie vielleicht schon eine Ahnung wie wir den Planeten wenn wir mit allem fertig sind wieder tarnen?"

"Noch nicht Commander, aber vielleicht ließe sich mit den Artefakten etwas anstellen... Diese müssten zur Erschaffung der schützenden Zeitblase ohnehin von einem Mann oder anderem Individuum beschworen werden das nicht von ihren Auswirkungen betroffen ist."

Vinara hob eine Augenbraue. "Soll das vielleicht eine Anspielung sein dass Sie die Beschwörung durchführen möchten? Ich wäre auf jeden Fall froh wenn Sie das könnten Lieutenant."

Nachalek hob seinerseits die Augenbraue. "Ich werde sehen was ich tun kann Ma'am."

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„Du meine Güte!“, George stieß einen Pfiff aus. Vor ihm stapelten sich im Frachtraum 2 nun die Bestandteile der neuen Behausungen der Kolonisten. Dies Waren kompakte Standard Wohncontainer der Sternenflotte, die wenn dieses Mal aufgebaut waren rund 8 Personen ausreichend Platz bieten können.

„Es wird knapp werden Commander. Wir können die Hälfte der benötigten Module Replizieren. Erst, wenn wir den Planeten erreicht haben und wieder ein Anker platziert wurde, können wir den Rest Replizieren und auf den Planeten Beamen.“, erklärte der zwote Stellvertreter von George.

„In Ordnung.“, George zeichnete einen Bericht ab den ihm Mandrake noch reichte. Das Replizieren der Ausrüstung und Vorräte für die Kolonisten hat sich derart auf den Verbrauch des Treibstoffes ausgewirkt, dass bei der Rückkehr im Alpha Quadranten, nur noch 20 % in den Deuterium Tanks verbleiben würden. Doch es war dies Wert. George hoffte das die Kolonisten es schaffen würden. Zu sehen, wie die Älteren Ausgaben von ihm und Jenax, sich nach all den Jahrzehnten immer noch liebten, gab George Hoffnung auch für sich Frieden zu finden.

Nur Michael, George hatte erkannt das Er den Konflikt beenden musste, der zwischen Vater und Sohn immer noch brodelte. Sicher war aber auch das die Leben der Besatzungsmitglieder dieses Schiffes anders entwickeln werden. Es würden andere Verbindungen eingegangen werden und auch andere Nachkommen das Licht der Welt erblicken. Doch einige werden trotzdem geboren werden. George hoffte das alle nach Ende der Mission auch Existieren werden.

Persönliches Computerlogbuch des Chefingenieurs Lt. Commander George Sheridan

Nachtrag:

Der Countdown zum Absetzen der Kolonisten auf Xsesal 3 nähert sich dem Ende. In den wenigen Stunden, wo sich die Kolonisten an Bord befinden, hat man erfahren, was diese Menschen in den letzten 40 Jahren erfahren haben. Es sind die Geschichten vom Leben einer Generation, die auf dem Planetoiden geboren wurde.

Ich persönlich hoffe das dies für die Kolonisten Gut ausgehen wird. Ich Wünsche dies von ganzen Herzen. Die Pläne den Planeten wieder unsichtbar zu machen und die Kolonie vor den Auswirkungen der Zeit zu schützen, sind nach wie vor reine Theorie. Der letzte Versuch dies umzusetzen hatte zu der Katastrophe geführt, woraus diese Kolonie entstanden ist. Zwar haben wir erfahren, wo die Fehler lagen, aber ich kann mich des Gefühles nicht erwähren, das wir vielleicht dafür viele neue Fehler machen, die womöglich noch schlimmere Konsequenzen haben und wir dann möglicherweise 100000 Jahre auf eine neue Chance warten müssen.

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„Nein. Nein. Nein.“

Mit ölverschmierten Wangen und einem gewaltigen Schraubenschlüssel in der Hand rollte Milseya unter dem Ferengi-Schiff hervor und funkelte Rupert verärgert an. „Ich sagte Rapsöl und dabei bleibt es.“

„Wie willst du nur mit Rapsöl dieses Schiff vom Boden heben lassen, geschweige denn fliegen?“, zürnte er zurück.

„Wie sollen die Siedler da unten an Erdöl kommen?“, fragte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Hast du da unten einen Bohrturm gesehen? Raffinerien? Es ist einfacher, wenn sie sich ihren Treibstoff selbst anbauen und dann pressen.“

„Das löst nicht das Problem, wie man mit diesem simplen Rohstoff ein Raumschiff antreiben soll“, erwiderte Rupert halsstarrig

„Du vergisst, dass es kein Raumschiff mehr sein wird, wenn wir damit fertig sind.“ Milseya stand langsam auf und stöhnte, als sie ihren schmerzenden Rücken spürte. „Es benötigt bei weitem nicht alle Systeme, die wir haben. Es genügt ein Antrieb, eine simple analoge Steuerungs- und Flugtechnik. Wenn wir alle unnötigen Systeme entfernt haben werden, dann wird dieses Schiff in etwa 50 Prozent leichter sein als bisher. Und dann, mein Freund, wird es auch mit Rapsöl fliegen.“

„Aber so werden sie nie den Planeten verlassen können.“

„Das sollen sie auch nicht.“

Entsetzt starrte Rupert die Haliianerin sie an. „Aber dann .. wie sollen sie dann .. ich meine..“

„Ich weiß, was du meinst, Rupert“, unterbrach sie ihn. „Aber es wurde so entschieden. Die Siedler wissen das.“

„Und du hälst das für gut?“

„Das sagte ich nicht.“

Der Pilot sah sie argwöhnisch an. „Und WAS sagst du dazu?“

„Spielt das eine Rolle?“

„Nun, wenn wir diese Gemeinschaft in eine solch schwierige Lage bringen .. wir wissen nicht einmal, ob sie überleben wird. Für dich ist das ja einfach. Dein anderes Ich ist ja tot. Also, was sollte es dich kümmern, was mit den Anderen geschieht?“

In Milseyas Magen ballte sich eine gehörige Portion Wut. Wie konnte Rupert ihr das vorwerfen? Glaubte er, dass sie sich deswegen weniger Gedanken um die Zukunft der Siedler machte? Für wen hielt er sie? Sie wusste genau, wie die Chancen der Siedler standen. Sie wusste, dass es alleine aufgrund der verschiedenen Spezies ernste Probleme gab, dass sich die Siedler fortpflanzten. Aber sie konnte doch nicht alle Probleme alleine lösen! Was war mit den Ärzten hier an Bord? Den Biologen? Genetikern? Warum musste sie alleine alle Antworten haben? Warum warf man ihr vor, dass sie eine mögliche Lösung angeboten und dabei nicht sämtliche biologischen, ethischen, moralischen, sozialen, gesellschaftlichen, medizinischen und weiß die Hölle noch für Probleme gleich mit gelöst hatte? Warum konnten diejenigen, die darin die Experten waren, nicht auch Lösungen anbieten? Warum schien jeder hier auf dem Hangardeck sie für Probleme verantwortlich zu machen, die sie nicht geschaffen hatte?

Langsam ballten sich auch ihre Hände zu Fäusten, doch sie unterdrückte den schier übermächtigen Impuls sie irgendwo zu versenken. Ihre Augen wurden dunkel und schmal. „Wäre es dir lieber, dass sie einfach aufgehört hätten zu existieren, wenn wir weitergeflogen wären? Oder dass wir hier bleiben, damit ihre Zeitlinie existent bleibt? Was, Rupert, was sollen wir deiner Meinung tun? Sag es mir und ich werde deinen Vorschlag an den Captain weiterleiten. Ich bin dankbar für jede andere Idee, die dieser Gesellschaft zumindest den Hauch einer Chance zum Überleben gibt!“ Sie trat ganz nah an ihn heran und musterte ihn zornig. „Aber solange du das nicht tust, wirst du den Motor dieses Schiffes auf Rapsöl umstellen - und zwar sofort!“

Der Mann zögerte kurz, doch dann trat er einen Schritt zurück und nahm kurz Haltung an. „Aye“

Als Rupert sich in Richtung Lager entfernte, atmete Milseya tief durch. Doch der Vorwurf des Piloten ließ sich so nicht verdrängen. Die Haliianerin griff nach dem Tuch in ihrem Overall und begann in Gedanken versunken ihre Hände daran sauber zu reiben. Sie wusste, dass Rupert Recht hatte. Es war nicht so, dass sie das nicht wusste. Aber sie wusste auch, dass sie nicht für alles eine Lösung haben konnte. In dieser Hinsicht war sie genauso hilflos wie scheinbar alle anderen hier an Bord. Was sie genauso erstaunte wie die Tatsache, dass der Captain tatsächlich auf ihren Lösungsvorschlag eingegangen war. Wobei der war ja offiziell von Commander Shral gekommen..

Und noch immer kreisten ihre Gedanken darum, wie man den Planeten unsichtbar machen könnte. Milseya betrachtete das Ferengi-Schiff. Seit sie daran arbeitete, dachte die unablässig an die beiden theoretischen Möglichkeiten nach. Doch beide klangen selbst für ihre Verhältnisse einfach zu verrückt ...

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Wie ein Pfeil kehrte die Community wieder in den Normalraum zurück. Der Aussichtsraum auf Deck 15 war trotz des Trubels, der an Bord herrschte immer noch der ruhigste Ort des ganzen Schiffes. Der alte Mann dessen Name ebenfalls George Sheridan trug saß hier zusammen mit seiner Frau und beobachteten nun, wie die Sterne wieder ihre „Normale“ Gestalt annahmen, nachdem das Schiff auf Unterlicht abgebremst hatte.

Dadurch das ein Kraftfeld die Atmosphäre des Schiffes vor dem Weltall schützte, war auch der Ausblick auf das All unbeschreiblich.

„Wie sehr ich diesen Anblick vermissen, werde Imzadi.“, seufzte George. Jenax schmiegte sich etwas mehr an George an. Nachdem er sich von Doktor Gilmore hatte behandeln lassen, war das Rheuma beseitig worden sowie einige andere Gebrechen. Dadurch wurde dem alten Mann vielleicht noch 20 weitere Jahre geschenkt. Ihnen beiden wurde nun die Möglichkeit gegeben zu Erleben wie sich die Kolonie auf Xsesal 3 weiter entwickeln würde. Auch wenn es ungewiss war ob die Kolonie es noch geben würde, wenn diese Community dann wieder zum Alpha Quadranten zurückreißen wird.

„Uns wird immer noch der Himmel bleiben. Auch wenn es nicht der ist, unter dem wir geboren wurden.“

„Imzadi, dies wird unser Himmel werden. Da bin ich mir ganz sicher.“

Die Community schwenkte nun in den Orbit des Planeten ein. Dadurch geriet nun auch der Planet ins Sichtfeld der Beiden. Das makellose Blau der Ozeane, das Grün der Wälder und die beinahe Goldfarbenen Wüsten, unterbrochen von den wenigen Wolken, wirkten wie ein Meisterwerk. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde man damit beginnen die Kolonisten auf den Planeten zu bringen. Solange wollten die Beiden diesen Augenblick genießen.

Die Arbeiten an dem Ferengischiff waren schon im Gange, die neuen Behausungen wurden immer noch repliziert und zusammengestellt. Es wurde alles Aufgeboten, um der Kolonie ein möglichst langes Überleben zu sichern. Doch zu der Aufbruchstimmung mischte sich Ungewissheit hinzu. Der Chefingenieur konnte es den meisten Kolonisten nicht verübeln. Einige Überspielten dies mit Ruhe, andere hingegen stellten ihre Sorgen offen zur Schau. So das Councelor Solak bald langsam aber sicher anfing mit allen vieren an der Decke sich fest zu krallen.

George selber hatte die meiste Zeit, damit zugebracht die Beiden Unfälle zu rekonstruieren, die zu der Entstehung der Kolonie geführt haben. Hatte er es vielleicht getan um sich von der Situation abzulenken? Möglicherweise. Vielleicht hatte George Angst das diese Geschichte sich wieder Wiederholen könnte. Wer hatte dies Angst hier an Bord auch nicht? Der Alte Suval sagte zu George, dass diese Kolonie nur eine Variation einer möglichen Zukunft für die Besatzung des Schiffes war. Sie musste nicht Zwangsweise Real werden. Davon abgesehen schienen dien Vulkanier die Einzigen zu sein, die konsequent sich nicht mit ihren älteren Ebenbildern und deren Nachkommen auseinander gesetzt haben.

Vielleicht war dies sogar die klügste Entscheidung. Doch George hatte auch vernommen, dass dies jemand aus der Crew als typische Feigheit auslegte. Dies konnte man halten, wie man wollte. Für die einen war es Feigheit, für die anderen ein Schutz. Ein Schutz davor, dass man sich dadurch die Zukunft beeinflussen lassen konnte.

Doch erlag man nicht einem Irrtum, wenn man glaubte, sein Schicksal selbst bestimmen zu können? George wusste keine Antwort darauf. Ehrlich gesagt wusste er auch nicht, ob ihm die Antwort darauf gefallen würde.

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Die Community schwebte im Orbit von Xsesal drei. Der Blick der sich aus Assjimas Fenster bot, war ihr inzwischen sehr vertraut. Sie kannte den Planeten nur aus dieser Perspektive … und vom Hörensagen. Vielleicht würde sich ihr diesmal Gelegenheit bieten, einen Fuß auf seine Oberfläche zu setzen?

Sie versuchte sich, den Ort vorzustellen den die ältere Selina als zukünftige Heimat bestimmt hatte. A4 … die Siedler sollten sich dort niederlassen, wo die Cardassianer gearbeitet hatten. Ihrer Ansicht nach eine gute Entscheidung. Fruchtbarer Ackerboden, warm, regelmäßige Niederschläge. Kre Malo hatte ihr im Laufe des Nachmittages erzählt, dass man dort mit Sicherheit mehrere Ernten im Jahr einfahren könnte. Zudem war er der Ansicht, dass es sich bei A4 möglicherweise um die ehemalige Hauptstadt des Planeten handeln könnte. Die Stadt muss einst sehr wohlhabend gewesen sein. Die Cardassianer hatten dort Spuren von weitläufigen Parkanlagen entdeckt und die Reste einstmals prachtvoller Gebäude untersucht. Zudem herrschte wohl selten Südwestwind, so dass die Einflüsse der Partikel aus A5 nicht ganz so gravierend wie in A3 zu sein schienen. Immerhin konnten die Cardassianer in einem der Tunnel einen Computer und eine Kommunikationsanlage betreiben. A4 bot denkbar günstige Voraussetzungen für einen Neuanfang.

Die Ärztin schaltete ihr Terminal ab und löschte das Licht im Büro. Den ganzen Nachmittag hatte sie eine umfassende medizinische Ausrüstung für die Siedler zusammengestellt. Nun standen mehrere große Kisten in Frachtraum zwei bereit und warteten auf ihren Transport auf die Oberfläche des Planeten. Und jetzt war sie hungrig und müde.

Auf den Korridoren herrschte noch immer aufgeregte Betriebsamkeit. Doch war der Weg zu ihrem Quartier von seltsamen Eindrücken gepflastert. Viele der Siedler machten einen großen Bogen um sie, manche drehten sich sogar weg und entfernten sich schnellen Schrittes sobald sie sie erblickten. Andere wiederum schauten sie voller Verachtung an - oder sie begrüßten sie freudig. Es war verwirrend. Doch langsam begann Assjima zu verstehen, warum sich ihr älteres Ich in die Berge zurückgezogen hatte. Man gab ihr die Schuld. Ihr und der alten Frau, die sich irgendwo auf dem Schiff befand. Die alte Assjima hatte sich noch nicht blicken lassen seit sie auf die Community gebeamt wurde. Eigentlich hatte die Ärztin erwartet, dass ihr älteres Ego irgendwann im Laufe das Nachmittages in der Krankenstation vorbei schauen würde um wie viele der anderen ihre alte Wirkungsstätte noch einmal zu besuchen. Doch nichts dergleichen war geschehen. Als Assjima die junge Vulkanierin erblickte, welche sie auf dem Planetoiden in die Höhle geführt hatte beschloss sie, nach dem Verbleib der alten Frau zu fragen und bekam die Antwort, dass sie zuletzt im Arboretum gesehen wurde. Vielleicht war dies die letzte Möglichkeit zu einer ungestörten Unterhaltung und so schob sie das Abendessen noch etwas auf um sich selber in der grünen Lunge des Schiffes zu suchen.

Die Vulkanierin hatte Recht behalten: die alte Frau saß noch immer auf einer Bank im Arboretum und beobachtete Emma, die ihr gegenüber schläfrig auf einem Ast saß und gelegentlich mit dem linken Auge blinzelte. Assjima setzte sich neben sie. Sie wusste nicht so richtig was sie sagen sollte. Eigentlich wusste sie nicht einmal warum sie hier war. Ging sie diese alte Frau wirklich etwas an? Hatten sie noch etwas gemeinsam, außer der dreiundvierzigjährigen Vergangenheit? Ihr ganzes Leben und die Hälfte des Lebens der anderen. Wie stark veränderte das Leben die Persönlichkeit?

Nach einigen Minuten des Schweigens ergriff sie dennoch das Wort: „Einige der jüngeren Leute bezeichnen dich und deine Freunde als die Heiligen. Und es klingt aus deren Mund nicht sehr freundlich. Es ist als ob sie dir Vorwürfe machen, dass du dich abgesondert hast. Willst du mir erzählen wie es soweit kommen konnte?“

Die alte Frau antwortete nicht sofort. Assjima wollte schon eine andere Frage aufgreifen als sich ihr älteres Gegenbild zu ihr umwandte, sie einen Moment lang nachdenklich betrachtete und dann leise ansetzte: „Ich konnte es nicht mehr ertragen. Jeden Tag die Gesichter der Überlebenden vor den Augen und die Gesichter der Toten in den Gedanken. Anfangs machte uns niemand Vorwürfe … zumindest nicht laut. Doch alle dachten es. Ich habe ihre Gedanken gesehen. Und es waren keine guten Gedanken. Es war … es war nicht gut. Ich wollte diese Bilder nicht mehr sehen. Ich wollte nicht jeden Augenblick von den anderen daran erinnert werden, dass ich es war, die sie in diese Situation gebracht hat. Vinara und ich … wir haben ihre Zukunft vernichtet.“

„Aber Vinara ist doch noch viele Jahre in der Siedlung geblieben. Wie hat sie das ausgehalten?“

„Sie konnte nur hören, nicht aber sehen. Anfangs wagten es nur wenige, uns laut Vorwürfe zu machen. Vinara half ihre Logik. Es war unlogisch, ständig über das Geschehene nachzudenken … es hätte die Situation nicht geändert. Also nur nach vorne denken, weiter machen, geradeaus gehen … So ist Vinara. Doch ich drohte in Grübeleien zu versinken. Die ständige Gegenwart der Freunde, in deren Leben ich so vehement eingegriffen hatte trieb mich beinahe in den Wahnsinn. Und irgendwann war es soweit dass ich mich entscheiden musste: entweder mich selbst in der Gruppe zu verlieren oder ein Leben abseits der Gruppe um bei Sinnen zu bleiben. Und da die Gruppe mich trotz allem brauchte gab es nur diese eine Möglichkeit.“ Während die alte Frau sprach blieb ihr Gesicht vollkommen unbeweglich. Kein Zeichen von Bedauern oder gar Selbstmitleid. Ihre Worte klangen kühl und sachlich. Fast so als wenn sie aus Vinaras Mund kämen. Der Jüngeren wurde klar, dass die beiden alten Frauen in den letzten Jahren viel Zeit miteinander verbracht haben mussten. Und als sie sich daran erinnerte, wie Talana über die Sentimentalität der alten Andorianerin lästerte, konnte sie erahnen, dass diese wohl etwas deltanische Gefühlsduselei übernommen hatte.

„Nach und nach kamen andere von der Siedlung zu mir in die Berge. Ihre Beweggründe waren sehr unterschiedlich. Manch einer suchte die Ruhe, Wollte vor der Enge der Gemeinschaft fliehen, andere wollten lernen und einige kamen auch einfach nur aus Freundschaft. Wir suchten nach alternativen Wegen, das Dasein auf diesem Planetoiden lebenswert zu machen. Wir wollten nicht länger nur überleben, sondern wirklich leben. Doch so mancher in der Siedlung machte uns das zum Vorwurf. Sie sagten, wir würden uns ausgrenzen, weil wir uns für etwas Besseres halten würden. Wir würden nicht teilen wollen … erst nehmen und dann geben … Ja, das hat Niklan gesagt. Mr. Tolan, wie er sich heute nennt. Das ist lächerlich! Für mich ist und bleibt er Niklan. Unter all den Kindern der Community war er immer mein Liebling gewesen.“ Die alte Frau stieß einen tiefen Seufzer aus. „Was ist aus diesem Jungen nur geworden … er sieht sich als Chronist, eine Art Wächter der Wahrheit. Dabei spinnt er sich nur seine eigene Wahrheit zusammen und hat viele der Jüngeren gegen uns aufgehetzt. Vinara und ich … wir sind schuld an seinem Schicksal. Das streite ich nicht ab. Aber er erfindet Dinge, die wir gesagt und getan haben sollen. Dabei war er nicht einmal bei uns in den Bergen. Er weiß nichts von dem was wir gesagt und getan haben. Einen Countdown bis zu Tage Null!“ Sie lachte bitter. „Womöglich hat er den in seinen seltsamen Tafeln herunter gezählt … Doch er behauptet, wir würden ihn predigen.“ Das letzte Wort klang hart und bitter. „Meg behauptet, er sei krank. Er hätte nach dem Tode Solaks tagelang den Kopf gegen eine Wand geschlagen und seitdem sei eine Schraube bei ihm locker. Aber das ist wohl nur wieder eine von Megs Spinnereien Ich denke, dass er körperlich gesund ist aber seine Seele dringend Hilfe braucht. Doch er lässt niemanden an sich ran. Ich wollte immer wieder mit ihm sprechen, weil seine Hasstiraden gegen meine Freunde und mich gelegentlich die Grenzen des Erträglichen überschritten doch er lässt es nicht zu.“ Zum ersten Male überzog ein Schatten des Bedauerns das Gesicht der alten Deltanerin. „Ich vermisse den kleinen Jungen, der in den ersten Jahren ständig mit aufgeschlagenen Knien angerannt kam um zum Trost neben einem Pflaster auch noch ein paar Früchte von mir zu bekommen.“

Die Jüngere hatte gespannt gelauscht. Der freche und doch so liebenswerte kleine Niklan wäre tatsächlich in der Lage, ihr ärgster Feind zu werden? Sie schluckte trocken. Ob dies auch geschehen könnte, wenn sie ihn nicht seiner Zukunft berauben würde? „Warum hast du das zugelassen?“

„Was hätte ich tun sollen? Er hat schon immer seinen eigenen Kopf gehabt. Und auch wenn er in vielen Dingen seiner Fantasie freien Lauf lässt und durch seine Schrifttafeln und seine Propaganda seiner eigenen persönlichen Wahrheit eine allgemeine Gültigkeit verschaffen will hat er im Grunde nicht ganz Unrecht. Vinara und ich tragen die Verantwortung an seinem Schicksal, am Schicksal so vieler … vielleicht sogar am Tode Solaks. Doch er hat nie verstehen wollen, dass gerade mein Rückzug in die Einsamkeit und die damit verbundene Konzentration auf das Wesentliche meine Art der Sühne war.“

„Du warst ganz allein da oben in den Bergen?“

„Ja, etwa ein Jahr lang. John, Meg und James versuchten immer wieder mich zu überreden, in die Gemeinschaft zurück zu kehren. Doch ich wollte mich nicht länger den stillen Vorwürfen der anderen aussetzen und ich wollte sie durch meine Anwesenheit nicht ständig an das Geschehene erinnern. Ich wollte nur einen Weg finden, meinen Teil zum Überleben der Gruppe beizutragen. Sie holten mich, wenn John mit seinen Möglichkeiten am Ende war. Sie kamen um sich von mir und meinen Kräutern helfen zu lassen. Und einige blieben … Wir fanden unseren eigenen Weg.“

„Doch warum habt ihr immer nur über den Untergang gesprochen?“

„Welchen Untergang?“

„Den Tag an dem die Community zurück kehren wird. Da war eine junge Frau, die sich geschnitten hatte und sich weigerte, sich von mir behandeln zu lassen. Nicht einmal Meg durfte sie anfassen. Sie wollte sich nicht von einer der Göttinnen behandeln lassen, die ihnen tagtäglich den Untergang prophezeit hätten. Sid durfte sie dann verarzten.“

„Ich verstehe nicht ganz … wir haben in der Öffentlichkeit nie über diesen Tag gesprochen. Nur Vinara und ich … wir haben darüber nachgedacht, welche Optionen wir bei eurer Rückkehr haben würden. Wir haben die ganze temporale Logik rauf und runter diskutiert. Doch nur unter uns. Indira und Semitar sowie Kre Malo … anfangs auch noch Vartik … doch wir haben diesen Tag immer als einen Tag der Hoffnung gesehen. Der Tag an dem wir erlöst werden – auf die eine oder andere Weise. Unseren Schülern und Freunden gegenüber habe ich stets die Ansicht vertreten, dass wir das Beste aus unserem Leben machen müssen. Ich habe dir doch gezeigt, dass man auch auf diesem Planetoiden etwas Schönes schaffen kann. Wer könnte …?“ Die alte Frau hielt inne. „Niklan … ja … sein Countdown, den er uns in den Mund legt … das würde dazu passen.“

„Warum sollte er so etwas tun?“

„Hass womöglich. Oder Meg hat mit ihrer These doch Recht. Ich weiß es nicht. Und ich bin es leid, mich mit ihm noch länger streiten zu müssen.“ Sie erhob sich. „Wenn er Lügen verbreiten will, dann soll er es tun. Ich hingegen muss jetzt überprüfen, welche meiner Setzlinge in A4 gedeihen werden. Noch habe ich ja euren Computer zur Verfügung.“ Die alte Frau richtete sich stolz auf. „Wir brauchen den Kräutergarten. Und wenn Niklan das nächste Mal bei John etwas gegen Schnupfen oder Magenkatarr holt sollte er sich einmal Gedanken machen, woher John die Medikamente hat.“ Zorn schwang in ihrer Stimme mit. „Doch Wut macht blind. Und er ist ein sehr wütender Mann.“

„Darf ich dich begleiten? Vielleicht gibt es noch etwas in meinen Vorräten was dir von Nutzen sein kann?“ Auch die Jüngere war nun aufgestanden.

„Ja, das wäre schön. Aber bitte sprich nicht mehr von Niklan. Seine Wut macht mir Angst und sie stimmt mich traurig. Doch heute ist kein Tag der Trauer. Heute beginnt unsere Zukunft.“

„Wenn es denn funktioniert …“ Aus der Stimme der jüngeren Deltanerin war deutlich Zweifel zu vernehmen. „Noch haben wir keinen Weg gefunden, den Planeten wieder verschwinden zu lassen.“

Die beiden Frauen hatten das Arboretum verlassen und schlugen den kurzen Weg zur Krankenstation ein.

„Ihr könnt also noch nicht erklären, wie die Artefakte konkret miteinander verbunden sind?“

„Wir haben Theorien. Aber wir müssen erst noch einmal die Gegebenheiten vor Ort unter diesem Gesichtspunkt untersuchen. Du hast etwas von Äther gesagt. Was meinst du damit?“

„Äther … das fünfte Element des Aristoteles … das Element des Seins, aus dem die anderen Elemente entsprangen … Das Pneuma der Stoiker, den diese sich als Mischung aus Feuer und Luft vorstellten. Die Quintessenz, die alle Elemente miteinander verbindet.“

„Du glaubst tatsächlich, diese Getargaer hätten die griechische Lehre der Elemente vertreten? Computer: Licht bitte.“ Sie betraten die Krankenstation. „Ist das nicht etwas abwegig?“

„Keineswegs. Indira war immer der Ansicht, dass die Menschen Nachfahren der Iconianer seien. Ich denke, dass sie wie viele andere Spezies unseres Universums zumindest stark von ihnen beeinflusst wurden. Doch haben wir es auf Getarga nicht nur mit der griechischen Lehre der vier Elemente zu tun, sondern auch mit der chinesischen von den fünf Elementen Feuer, Wasser, Luft, Erde und Leere. Dazu den Äther und die verbindenden Zustände heiß, kalt, feucht und warm.“

„Äther und Leere widersprechen sich doch …“

„Nicht wenn man auf einem Planeten lebt, von dem die Bewohner glauben er sei kohärent. Außerhalb des Planeten gibt es in ihrer Vorstellung nichts mehr … nur noch die Leere. Könnte ich bitte eine Tasse Tee bekommen?“ Sie hatten das Büro der Chefärztin betreten und die alte Frau wirkte plötzlich sehr müde.

„Natürlich. Aber du siehst aus, als ob du eher einen Kaffee oder einen Raktajino gebrauchen könntest.“

„Dieses Lasters musste ich mich gezwungenermaßen vor vierzig Jahren entledigen. Und ich trauere ihm nicht nach.“ Sie lächelte und setzte sich unaufgefordert in einen der beiden Sessel und schaute sich gelassen um. „Es ist hier immer noch genauso steril wie ich es in Erinnerung hatte.“

„Das wird sich auch sicherlich nicht ändern.“ Assjima reichte der anderen eine Tasse und setzte sich nun ebenfalls. „du glaubst also, dass das Element Äther die Artefakte miteinander verbinden würde?“

„Ja. Es ist A4 zugeordnet. Kre Malo ist der Ansicht, dass es sich bei dieser Stadt um die alte Hauptstadt Getargas handeln würde. Sie ist die größte und die prachtvollste gewesen. Die Hauptstadt, die alles verbindet. Dort wo die Entscheidungen gefällt wurden. Zu dem Artefakt gehört die Ziffer 9. Nur noch die 10 von A5 steht über ihr … die Zahl Raganagus … die Zahl des Gottes … die einzige Zahl die aus zwei Ziffern besteht.“

„Feuer … das mächtigste aller Elemente und Äther, das Element welches alles verbindet … es macht irgendwie Sinn …“ dachte die Jüngere laut. „Ob es in A4 einen weiteren geheimen Raum gibt wie in A5?“

„Ich glaube nicht. A4 ist die größte und schönste der Städte, aber sie ist nicht göttlich. Ich denke, dass die Artefakte an sich alle gleichwertig sind. Egal welches aktiviert wird oder aus der Reihe genommen wird … der Effekt ist überall derselbe. Ansonsten würden sich die Altarräume wohl unterscheiden. Nur A5 - dort wo das Göttliche herrscht - darf sich hervorheben.“

„Und was ist auf Xsesal drei der Äther? Auf der Erde stellte man sich dieses Element im 19. Jahrhundert als elektromagnetisches Medium vor, in dem Lichtwellen übertragen werden. Auf Delta ist dieses alles verbindende Element mehr eine Art Gefühl der geistigen Verbundenheit.“

„Ja. Und George hat mir irgendwann einmal erzählt, dass es auf der Erde einen alten Filmklassiker gäbe, in dem dieses fünfte Element, die Quintessenz die die Welt zusammenhält als Liebe postuliert wurde.“ Die alte Deltanerin lachte. „Das ist eine fast deltanische Betrachtungsweise. Die terranische Denkweise ist der unseren doch nicht immer so fremd.“ Sie trank einen Schluck und wurde wieder ernst. „Ich vermute, dass dieser getarganische Äther etwas mit den Partikeln in der Atmosphäre zu tun haben könnte. Dass die Artefakte über diese magnetisierten Teilchen irgendwie miteinander verbunden sind. Vinara hingegen ist der Ansicht, dass es mit einer Form der dunklen Energie oder gar dunkler Materie zusammen hängen könnte. Etwas was gleichzeitig für das Verschwinden des Planeten gesorgt hätte.“

„Sie meint, der Planet sei hinter einem Wall von dunkler Energie versteckt gewesen?“

„So was in der Art. Doch ich habe keine Idee, wie das hätte funktionieren sollen. Ich muss zugeben, dass ich ihre physikalischen Erläuterungen nie wirklich verstanden habe.“

„Wenn wir mit unserer Vermutung richtig liegen und die Xsesalianer jedes Mal bei der Aktivierung eines der Artefakte eine eigene Zeitblase geschaffen haben, dann …“

„ … braucht man den Planeten nicht hinter etwas verstecken. Er verschwindet von selbst aus unserem Raum-Zeit-Gefüge.“

„Und wird erst dann wieder sichtbar wenn jemand mehr oder weniger zufällig in das System eindringt … so wie es der bajoranische Frachter getan hat.“

„Ja. Der Beobachtereffekt … Ein kohärentes System wird dekohärent, wenn es von außen wahrgenommen wird. Und das passiert wohl am ehesten dann wenn die Schiffssysteme ausfallen. Die Armen müssen einen gehörigen Schrecken bekommen haben als da plötzlich ein ganzer Planet vor ihnen auftauchte.“

„Sie haben dieses plötzliche Auftauchen wohl gar nicht so wahrgenommen. Du denkst also, dass wir uns keine Gedanken darüber machen müssen, wie wir eure Zeitlinie schützen können?“

„Ja. Sie wird für euch unsichtbar werden sobald wir unsere eigene neue Zeitblase geschaffen haben. Uns solange sich nicht wieder ein Frachter zufällig in unser System verirrt wird er es bis in alle Ewigkeit bleiben.“

„Und wenn ihr aus irgendeinem Grund eines Tages den Planeten verlassen wollt, dann werdet ihr in das All eures Universums hinein fliegen. Aber was wenn wir falsch liegen?“

„Dann gibt es zwei weitere Möglichkeiten: entweder wird sich unsere Zeitlinie auflösen oder sie wird weiter existent bleiben. Ihr habt uns nur eine dritte Option geschaffen. Unsere Chancen stehen gut, würde ich sagen. Und die Aussicht, diesen öden Planetoiden gegen einen schönen fruchtbaren Planeten wie Getarga tauschen zu können ist doch äußerst erbaulich.“ Die ältere Assjima trank ihre Tasse aus und erhob sich. „Doch es bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Lass uns deine Bestände durchforsten!“

Bearbeitet von Assjima
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Jeremiah hatte sein Team zu einer kurzen Besprechung versammelt. Die Reparatur des Verteidigungssystems musste organisiert werden. „Sean, du kommst mit runter und übernimmst die Koordinierung der Reparaturen an der Steuerung. Ich überwache den Ausbau der Trilithiumsprengköpfe aus den großen Raketen und die Installation der Sprengköpfe aus dem Mark XI Photonentorpedos. Merkin, du kommst ebenfalls mit nach A1 zur Koordinierung der Kommunikation. Patricia, schnapp dir zwei von der Security und einen Techniker und finde heraus, warum das Alarmsystem für A2 defekt ist. Jenax, John ihr wechselt euch im Brückendienst ab. Jenax du schreibt schon mal bitte eine Anforderung für 24 Mark XI Photonentorpedos.“

Plötzlich öffnete sich die Tür und sechs Augenpaare richteten sich auf den alten Mann, der da im Eingang stand. Merkin 2 griente über beide Ohren: „Ist lange her dass ich hier war. Ich wollte nur kurz vorbeischauen, bevor es auf den Planeten geht.“ „Habt ihr eine Entscheidung getroffen, wo ihr leben wollt?“, wollte Jeremiah wissen. „Kyle meinte, dass wir am Besten in A4 einziehen vor allen wegen dem …“ Hier schmunzelte der ältere Merkin kurz: „Wegen dem ‚rentnertauglichen’ Klima. Was treibt ihr gerade?“

„Wir planen die Überprüfung und Reparatur des Verteidigungssystems. Wir automatisieren das Ganze so dass es nur aktiviert wird, wenn jemand sich an den Altarräumen zu schaffen macht.“, erklärte der Chief of Operations. „Warum sollte von uns jemand nochmal so doof sein und versuchen, die Artefake zu aktivieren.“, fragte Merkin 2. „Von denen die jetzt in eurer Kolonie leben, sicherlich keiner.“, bestätigte Jerry. „Aber was wird in 100 oder auch 200 Jahren sein. Wird dann immer noch die Warnung eurer Erlebnisse reichen?“

Der ältere Merkin nickte: „Da hast du natürlich recht, Boss.“

Der alte Mann sah das komplette OPS-Team nochmal an und verabschiedete sich mit einen: „Passt auf euch auf da draußen.“ Dann verließ er das Operation Center und ließ sechs sprachlose Einsatzoffiziere zurück.

Als erster fand Jeremiah seine Fassung wieder. Und traf dabei ein Entscheidung. Er folgte dem altenmann, den in Frage musste er noch klären, bevor die Community zurück in den Alphaquadranten kehrte. Schnell holte er den älteren Merkin ein. „Merkin, ich muss wissen, welchen Anteil mein älteres Ich an der ganzn Geschichte gehabt. Ich weiß, das ist meine Neugierde, aber ich glaube es würde das fehlen, wenn ich nicht Bescheid weiß.“

Nachdenklich betrachtete Merkin die jüngere Ausgabe seines alten Vorgesetzten, nickte dann aber: „Ich wüsste da jemanden, der dir das erzählen kann. Sie war dabei.“ „Wer denn?“, fragte Jerry. „Sonar. Als sich Assjima und Vinara das Artefakt ‚ausliehen’ und das Ritual durchführten, hatte dein älteres Ich Nachtwache, zusammen mit den meisten anderen Nightcrawlern. Komm, ich bringe dich zu ihr.“

Wenig später standen die beiden Männer vor Frachtraum drei, der als ‚Unterkunft’ für die Kolonisten umfunktioniert worden war. Überall waren die ‚Passagiere’ beim Packen. Merkin führte Jerry gezielt durch den Knäuel an Personen und trat zu einer Frau. Jeremiah erkannte die frühere Sicherheitsbeamtin der alten Community sofort.

Da Vulkanier im Gegensatz zu Menschen eine wesentlich Lebenserwartung haben, hatte sich Sonar nur unmerklich verändert. Ihr Haar war länger geworden und es zeigten sich die ersten grauen Strähnen, aber ansonsten unterschied sich Sonar nicht von ihren jüngeren Ich.

Logisch, dass Sonar den Einsatzoffizier sofort erkannte: „Lieutnant Esteban, was führt sie zu mir?“ „Merkin sagt, sie könnten mir erzählen, was mein älteres Ich getan hat, als eure Assjima und ure Vinara die artefakt aktivierten.

„Das ist lange her.“, gab Sonar zu. „An der ganzen Geschichte hatten alle, die in der Nacht Dienst hatten, zu kämpfen, vor allen, als der Plan von George Sheridan fehlschlug. Ihr älteres Ich hat sich noch monatelang Vorwürfe gemacht und gemeint, dass er als Kommandant versagt hätte. Er hat geglaubt, dass er hätte enrgsicher handeln müssen. Aber letztendlich ist er genau wie wir alle von den Umständen überrollt wurden.“

Und dann begann die alte Vulkanierin zu erzählen:

Ein Jahr in der Zukunft, Originalzeitlinie

Nacht herrschte auf der Community. Überall roch es noch nach verbrannten Leitungen, die Wände sahen auch teilweise verschmort aus. Eher schweigend hatte sich Lieutnant Jeremiah Esteban von seiner Verlobten verabschiedet und war auf die Brücke gefahren, zu seiner erste Nachtschicht seit gut anderthalb Jahren.

Auf der Brücke herrschte bedrücktes Schweigen. Im Gegensatz zum sonstigen Verhalten gingen die Nightcrawler schweigend ihrer Arbeit nach. Mit einen tonlosen Seufzer setzte sich Jerry in den Sessel des Kommandanten. Eigentlich hatte der Lieutnant vorgehabt, seine erste Nachtschicht seit der Geburt seines Sohnes ein wenig zu begießen. Ein paar Knabbereien, ein paar alkoholfreie Schirmchendrinks. Nicht dramatisches. Doch nach dem Unglück mit den EPS - Controller war niemanden zum Feiern zumute.

Gerade reicht Lt. Jack Ripper, der den getöteten Benei Elohim als Ingenieur in der Nachtschicht ersetzte, dem leitenden Einsatzoffizier ein Padd. „Der Reparaturbericht der Betaschicht, Lieutnant.“

Jerry nickte, las sich das Padd kurz durch und zeichnete es mit einen Daumenabdruck auf die Sensorfläche ab. Er brachte ein gequältes Lächeln zustande: „Danke, Mr. Ripper.“

Plötzlich wurde der Flug etwas unruhig.. Überrascht fragte Jeremiah: „Luke, Bericht.“ „Irgendetwas destabilisiert unser Warpfeld.“, erklärte der aktuelle Pilot der Community. „Vollen Stop.“, ordnete Lieutnant Esteban an.

Sofort kam die Community von Warp zwei heraus zum kompletten Stillstand, wobei die Trägheitsdämpfer dafür sorgten, dass die an Bord befindlichen Personen nicht als Match an der nächsten Wand endeten.

„Mr. Ripper Status. Gibt es Probleme mit den Überbrückungen im EPS – System.“ Der Ingenieur warf einen Blick auf seine Anzeigen. „Nein, nichts dergleichn. Alles im grünen Bereich.“ „Ich habe da vielleicht etwas.“, mischte sich John Connor von der OPS ein. „Ich registriere Chrontonpartikel im Schiff.“

„Von wo.“, fragte Jermiah nervös. Eine Ahnung machte sich in ihm breit. „Deck fünf Sekundärsektion.“ John Connor sah überrascht von seiner Konsole auf: „Quartier von Doktor Assjima.“

Der derzeitige Kommandant der Community tippte auf seinen Kommunikator: „Esteban an Assjima.“ Keine Reaktion. „Doc, ich weiß das sie mich hören können. Ich weiß, was sie vorhaben. Sie vrsuchen mit Hilfe der Artefakte, die Professor Swami gefunden hat, die Zeitlinie zu verändern.“ Jerry warf sein ganzes diplomatisches Geschick in die Waagschale, um der Schiffsärztin eine Reaktion zu ntlocken. Ohne Erfolg.

„Der Unfall, bei dem Talana getötet wurde, ist eine vermeidbare Tragödie gewesen. Aber das gibt doch weder dir noch mir, noch irgendjemanden anderen das Recht, an der Zeitlinie herumzuspielen. Ich weiß, wie man sich nach einen solchen Verlust fühlt. Aber glaube mir Assjima. Wie alle Wunden, wird auch diese heilen. Es wird Zeit brauchen und es wird eine Narbe zurückbleiben. Aber es ist ein Fehler, wenn du dir von diesen Schmerz dein Handeln diktieren lässt.“

Eine kurze Zeit herrschte Stille. Doch dann fragte die Schiffsärztin: „Wenn du damals die Möglichkeit gehabt hättest, die Zeit zurückzudrehen und den Tod deiner Mutter zu verhindern, Jerry, was hättest du dann getan?“ „Ich hätte diese Chance ergriffen.“, erklärte der Einsatzoffizier eher leise. „Wenn mir heute jemand ein solches Angebot machen würde, ich würde es vielleicht auch jetzt tun. Es gibt Momente, da vermisse ich sie wahnsinnig.“ Jerry dachte nach und fügte dann hinzu: „Aber so hart es auch klingen mag. Der Tod meiner Mutter hat mich zu dem Mann gemacht, der ich heute bin. Außerdem kannst du dich nicht aufschwingen und für alle Gott spielen, Assjima. Deshalb bitte ich dich als Freund, brich das Ritual ab.“

„Dafür ist bereits zu spät.“, erklärte in zweite Stimme, die Jerry sofort Vinara Shral zuordnete

Wie als Bestätigung, begann sich die Community unter dem Einfluss des Effektes der Artefakte scheinbar zu verformen. Und dann unfing alle Dunkelheit.

****************************************************************

40 Jahre früher

Noch etwas benommen hielt sich Jeremiah an den Armlehnen des Kommandantensessels fest. „Meldung.“, blaffte er in den Raum. „Keine weiteren Schäden.“, erklärte Lt. Ripper. „Keine Positionsveränderung.“, fügte Luke Solo von der Conn hinzu. „Boss, ich registriere eine hohe Anzahl von Chronotonpartikel an der Hülle.“, meldete John Connor.

„Das war zu erwarten.“, erklärte Lieutnant Esteban.

Er stand auf und trat an die wissenschaftliche Konsole. „Chief Brinkhoff, können sie bestimmen, wie weit wir ...“ Hier machte der Offizier eine Pause, weil er nach dem richtigen Wort suchte. „Wie weit wir gesprungen sind.“

Die Schweizerin nickte: „Das kann ich. Am besten ich vergleiche die Sternenkonstellationen.“

Jerry nickte: „Einverstanden. Machen sie sie es so.“

Tusnelda Brinkhoff gab routiniert ein paar Befehle in ihre Konsole ein. Da erstattete sie Bericht: „Nach den Sternenkonstellationen zu urteilen, befinden wir uns im Jahr 2342.“ „Wie kann das sein.“, fragte John Connor dazwischen. „Ich habe eine Diskussion von diesen Dr. Nui und Dr. Sen mitbekommen. Sie sprachen davon, dass man maximal zwei Wochen mit den Artefakten zurückgehen kann.“

„Vielleicht wurden die Artefakte von den Störungen auf Xsesal 3 genauso behindert wie wir.“, vermutete Jack Ripper. „Vielleicht waren die Störungen vor 100000 Jahren auch stärker.“

„Diese Diskussion führt zu nicht.“, fuhr Jeremiah dazwischen. „Fakt ist, dass wir feindlichen Gebiet gestrandet.“ Der Lieutnant wandte sich an die Wissenschaftlerin: „Chief, sind sie sich auch ganz sicher, dass sie sich nicht verrechnet haben?“ Doch Tusnelda nickte: „Ja, Sir, ich bin mir sicher.“

Schweigen herrschte kurz auf der Brücke. Die drastischen Worte des leitenden Einsatzoffiziers hatten alle daran erinnert, dass im Jahre 2342 immer noch das Dominion über den Gammaquadranten herrschte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Community auf Jem’Hadar stoßen würde. Jerry zog seine Uniform glatt und versuchte mit zuversichtlicher Miene hinter die breite OPS/Conn - Konsole zu treten, was ihm nicht so einfach gelang. „John, mache einen kompletten Langstreckenscan.“, befahl er.

Die Finger des Halborioners glitten über die Konsole. Nach einigen Minuten hatte er das Ergebnis. „Es sieht nicht gut aus. Ich habe mehrere Dominionschiffe am Rande unserer Sensorenreichweite. Bis jetzt hat man uns noch keiner entdeckt, aber das wird nicht so bleiben.“

Der diensthabende Kommandant der Community nickte. Das hatte er erwartet: „Luke, flieg uns in den Schatten des Planetoiden.“

Dann drehte sich Jerry zur taktischen Station um: „Sonar, geben sie roten Alarm.“

Bearbeitet von Jeremiah Esteban
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Nachdenklich ging Jeremiah in Richtung Büro des Chief of Security. Die Geschichte, welche Sonar ihm erzählt, hatte ihm nachdenklich gestimmt. Doch darüber musste er ein anderes Mal philosophieren. Jetzt waren erstmal die Arbeiten an dem Verteidgungssystem dran. Der Einsatzoffizier klingelte an der Bürotür seines Freundes.

"Wer zum Henker, ist denn dass jetzt?" dachte sich der Sicherheitschef und schob sein Tablett, mit der ungarischen Gulaschsuppe darauf weg. Er war schon stundenlang auf den Beinen und war noch nicht einmal zum Mittagessen gekommen. Am meisten Probleme hatten ihm die Horde bereitet, denn diese Katzenwesen versuchten dauernd zu entkommen. Er hatte noch keine Zeit gehabt, seinen Arm richtig verarzten zu lassen. "Herein!" brüllte Lucas etwas genervt.

"Boah, hat der eine Laune.", dachte Jerry so für sich und betrat den Raum. "Hallo Lucas.", begrüßte er den Sicherheitschef.

"Ah Jerry du bist es. Verzeih mir die genervte Begrüßung aber ich bin noch nicht einmal zum Essen gekommen. Was gibt es denn?" antwortete Lucas und versuchte so freundlich wie möglich zu klingen.

"Dann will ich dich eigentlich gar nicht lang aufhalten.", erklärte der Einsatzoffizier. "Ich brauche nur deine Genehmigung als Chief of Security, dass ich 24 Mark XI Photonentorpedos aus den Waffenkammern entnehmen darf."

"Wie bitte? Was willst du denn damit?" erkundigte sich der Sicherheitschef und schaute seinen Kollegen ernst an. Er hatte schon von Jerrys Aktionen auf dem Planeten gehört und wie er bei den Breen überlebt hatte. Lucas hoffte nur, dass sein Freund keine Dummheiten vorhatte. Nervös kratzte sich der Sicherheitschef an dem Verband seines linken Arms herum.

"Der Captain hat mich beauftragt, das Raketenverteidigungssystem auf den Planeten wieder in Gang zu bringen um die Artefakte zu schützen.", erklärte der Lieutenat. Nur wäre es unvernünftig, dafür Trilithium einzusetzen. Ich plane die Gefechtsköpfe der vier übrig gebliebenen Raketen durch die der Photonentorpedos zu ersetzen. Dann müssen wir nämlich nur die Hauptkontrolle reparieren."

Der Einsatzoffizier lächelte kurz: "Wenn du willst, kannst du ja mitkommen. Aber zieh dich warm an. Dort unten ist es saukalt."

"Ach meinste ich gehe in kurzen Hosen mit?" entgegnete Lucas scherzhaft.

"Das nicht.", erklärte Jerry. "Aber Hanni quiekt immer auf, wenn ich mal kalte Füße hab und diese unter die Bettdecke stecke." der Lieutenant grinste und fügte hinzu: "Ich denke bei Nanni ist das nicht anders." Dann wurde er wieder ernst und fügte hinzu: "Das klingt aber so, als wolltest du mitkommen. Treffen wir uns in einer Stunde im Shuttlehangar?"

"Natürlich komme ich mit, ich kann dich nicht schon wieder alleine lassen. Leider kann ich keine Sicherheitsleute abziehen..." versprach Lucas und klopfte seinem Freund auf die Schulter.

"Was soll das heißen, mit nicht allein lassen.", fragte Jerry spielerisch erbost. Dann beruhigte er sich wieder und erklärte. "Aber damit eins klar ist. Der Skipper hat mir das Kommando für die Sache erteilt." Dann verließ der Lieutnant mit einen Augenzwinkern das Büro des Sicherheitschefs.

"Kaum ist er Daddy geworden, schon klingt er auch wie einer..." stellte der Sicherheitschef fest und kümmerte sich erst einmal um seine Gulaschsuppe. Dann holte er eine Uniform für Außeneinsätze in Eisregionen aus seinem Kleiderschrank.

Eine Stunde später traf Jeremiah auf dem Hangardeck ein. Sein Blick schweifte über die angetretenen Offiziere und Besatzungsmitglieder, alle abgesehen von den Breen Nachvaö und Lonfer sen. alle wie er selbst in die Arktisuniform der Sternenflotte gekleidet. Zu dem Team gehörten neben Sean und Merkin nur noch Ingenieure und Techniker von der Community, angeführt von Lt. Jack Ripper. Der Einsatzoffizier seufzte und wandte sich an seinen Stellvertreter: „Ist Patricia schon los?" "Ja sie ist zusammen mit Grunther und McNeill an Bord der Castillo nach A3 unterwegs." Jerry nickte: "Gut." Dann wandte er sich an Savannah Miller, die ebenfalls die Aktisuniform trug: "Sie wollen auch mit?"

"Als sie das letzte Mal das Runabout benutzt haben, kam es beschädigt zurück.", erinnerte die Pilotin den Lieutnant.

"Da hatte es noch keinen Namen.", entgegnete dieser ungerührt. "Wir haben keinen Platz für sie." Er machte eine Pause und fragte: "Ist das Runabout entsprechend modifiziert." Savannah nickte. Sie war etwas eingeschnappt. "Ja, ist es. Aber machen sie keine Kunstflugmanöver damit." "Geht klar.", bestätigte Jerry. Er dreht sich um, als sich hinter ihm das Zugangsschott zum Hangar öffnete.

"Lt. Cmdr. Bishop an Lt. Esteban - Wo sollen die Photonentorpedos hin?" meldete sich der Sicherheitschef über Komm.

"Ich dachte die sind schon verladen.", erwiderte Jerry verblüfft. Wie zur Bestätigung schüttelte Ripper mit dem Kopf. "Können wir die alle im hinten gelegenen Aufenthaltraum stapeln und sichern? Die Po hat doch kein Frachtmodul.", fragte er daher zurück.

"Ich beame die Torpedos mal rüber!" kommentierte Lucas die Frage von Jerry und wenig später materialisierten die 24 Photonentorpedos, sorgfältig zusammengebunden, im Aufenthaltsraum. Oben drauf saß der Sicherheitschef in seiner Arktis-Uniform.

Durch das Heckfenster konnte Jerry den Schein des Transportereffekts erkennen. "Okay, Leute alle man an Bord.2 Er nickte dann noch mal Captain Tanrim zu, der kurz den Hangar betreten hatte und bestieg als letzter das Runabout. dann setzte er sich an die Pilotenkonsol und schickte Ripper und DiNozzo nach hinten um Lucas beim sichern der Torpedos zu helfen. Schließlich hatte der Einsatzoffizier keine Lust auf einen Torpedo zum Planeten zu 'reiten'.

"Hier ist alles verstaut! Es kann losgehen... Wenn du meinst!" berichtete Lucas und nahmen neben Jerry in der Pilotenkanzel platz. Er war schon sehr gespannt darauf, wie sein Freund sich so als Missionsleiter machen würde.

"Gut dann können wir." Der Lieutnant öffnete einen Kanal. "Runabout Po an Community. Wir sind klar zum Start." "Po, hier Community. Startfreigabe erteilt.", ertönte die Stimme von Jenax Queel aus dem Lautsprecher. "Viel Glück da unten."

Jerry nickte und gab die Startsequenz in. Mit einen satten Surren hob das kleine Raumgefährt ab und steuerte den nördlichen Teil des Hauptkontinents an. So lange sich das Shuttle noch außerhalb der Atmosphäre befand, war alles in Ordnung. Doch innerhalb der Atmosphäre kam es zu ersten kleineren Problemen. Der Flug wurde unruhiger und Jerry musste sich aufs Fliegen wirklich konzentrieren. Doch nach einer Stunde landete das Shuttle sicher in A1. Der Lieutenant ließ erstmal all aussteigen und sah die Gruppe der Reihe nach an. "Okay Leute, wir halten uns hier nur solang auf wie nötig. DiNozzo, Will, ihr schaut nach ob ihr den Transporter des Shuttles wenigstens zur Kurzstrecke zum laufen kriegt. Ansonsten müsst ihr die Torpedos einzeln ausladen. Und seit vorsichtig mit den Dingern."

Jerry wandte sich an seinen Stellvertreter: Sean, du, Dr. Lonfer und Nachvaö kümmert euch um das Leitsystem und die Alarmanlage. Wartet aber auf die Nachricht von Patricia, bevor ihr das Ding scharf schaltet. Merkin du koordinierst die Kommunikation." Ensign Muffley nickte: "ich habe für jeden Funkgerät und Headsets eingepackt."

Jeremiah nickte erfreut: "Sehr gut." Als letztes wandte er sich an Ripper. "Beginnen sie mit dem Rest ihrer Leute die Sprengköpfe der Raketen auszubauen. Nochmals zur Erinnerung, das ist Trilithium. Es gibt drinnen eine Wartungsplattform. Finden sie heraus, wie man die bewegt." Mit ihren Anweisungen versehen stoben alle davon. Alle bis auf Merkin, der ja beim Shuttle bleiben sollte, sowie Jerry und Lucas.;;;

"Gut und bei was, soll ich dir helfen? Die Verantwortung tragen?" fragte Lucas neugierig und steckte den Sicherungsbolzen der Torpedos in seine Jackentasche.

"Lass die Bolzen lieber in den Torpedos. Ich brauche ja eigentlich nur die Gefechtsköpfe und nicht den Rest.", erwiderte Jerry. "Mal eine andere Frage: Wie ist es um deine Kenntnisse in Punkto Technik bestellt?"

"Ich kann so einen Torpedo entschärfen, d. h. ich weiß wie er aufgebaut ist und funktioniert. Aber von Umbau oder so, verstehe ich nicht so viel..." erklärte Lucas ehrlich und wartete ab.

"Das habe ich ja auch nicht erwartet. Für solche Sachen nehme selbst ich Leute aus der Technik.", beruhigte Jeremiah seinen Freund. "Ich will mir die Energieleitungen für das Antimaterieeindämmungsfeld in der zweiten Höhle ansehen und eine Hilfs-Stromversorgung zusammenbasteln." der Lieutenant reichte Lucas ein Headset und setzte ein zweites auf: "Können wir?"

"Nach dir!" entgegnete Lucas und setzte sein Headset auf.

Jerry griff sich ein Technik-Kit und führt Lucas routiniert zur zweiten Höhle mit den kleineren Raketen. Unterwegs teilte noch Nick DiNozzo per Funk mit, dass sich die Torpedos direkt in die Höhle beamen ließen, eine Nachricht, die der Einsatzoffizier mit einen zufriedenen Grinsen quittierte.

Alex und U_E in "Eisgekühlte Brownies - Brownies eisgekühlt!" Teil 1

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Das Ferengi-Schiff war bereits vor über einer Stunde auf dem Planeten gelandet. Rupert und Claudette hatten die zahlreichen Transportanker installiert und mittlerweile, so erfuhr Milseya, war der Transport der Ausrüstung und von Personen nach A4 in vollem Gange.

Esteban und seine Leute waren in A1 und A3 hatte Savannah ihr mitgeteilt und hatte dabei einen Flutsch gezogen, der sich gewaschen hatte. Die Chefnavigatorin hatte sie daraufhin gebeten Han auf der Brücke abzulösen und X’Kles bekam einen anderen, recht seltsamen Auftrag.

Eine Stunde später überprüfte die kleine Haliianerin gewissenhaft jeden einzelnen Gegenstand, der in der Werkstatt auf dem Tisch lag. „Gut“, sagte sie schließlich.

„Gut?“, kam es verwundert von X’Kles zurück. „Nur gut? Weißt du eigentlich, dass ich mir die Zunge fusselig reden musste, damit ich die Sachen von Vendetta bekomme? Der wollte von mir für jede Schraube eine Genehmigung haben!“

„Du hättest ihm sagen sollen, dass wir den Befehl von Tanrim haben“, erwiderte Milseya amüsiert und prüfte das Gewicht eines Pfahls.

„Das habe ich!“, entrüstete sich ihre Stellvertreterin. „Aber dennoch hat er noch mal den Captain kontaktiert. Tanrim war ziemlich muffig und hat gemeint, er solle mir gefälligst geben, was ich will, und die Unterlagen darüber verschwinden lassen.“

„Er will eben kein Risiko eingehen. Keiner soll wissen, was ihn da unten erwartet.“

„Himmel, nicht einmal ich weiß, was du mit dem ganzen Zeugs anstellen willst.“

Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte die Lippen der Haliianerin. „Lass uns die Sachen in das Shuttle laden“, sagte sie.

Nachdem die beiden Pilotinnen sich davon überzeugt hatten, dass ihnen niemand beim Beladen zugesehen und sie alles für alle Augen unsichtbar verstaut hatten, aktivierte Milseya ihren Kommunikator. „Anquenar an H’Qar la’. Wir sind bereit, die Artefakte zu übernehmen.“

"H´Qar la hier, ich habe keine Anweisungen bekommen, dass die Artefakte die Community verlassen sollen. Außerdem unterstehen diese Dinger meinem Befehl." antwortete H´Qar.

„Dann fragen Sie ihren Captain, la’. Er hat zugestimmt, dass die Artefakte wieder auf den Planeten gebracht werden sollen“, erwiderte Milseya gelassen.

Am anderen Ende der Leitung wurde es still. H´Qar überprüfte gerade die aktuellsten Befehle und Nachrichten. "Fähnrich, laut meinen Informationen befürwortet K´Olmos HoD diesen Vorschlag nur. Für die Verlegung der Artefakte liegen keine aktuellen Befehle vor. Also gehe ich noch von meinen ursprünglichen Befehlen aus. Was sollen die Artefakte eigentlich auf dem Planeten?"

„Darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben“, erklärte Milseya. „Öffnen Sie die Datei 2-45-Phi. Dort finden Sie die allerneuesten Befehle von Captain Tanrim, die auch von Captain K’Olmos bestätigt werden und erklären, dass mir und meiner Stellvertreterin die Artefakte übergeben werden sollen, damit wir diese zum Planeten fliegen.“

H´Qar öffnete die entsprechende Datei und die beiden Trottel von Captains hatten wirklich diesen Befehl gegeben. Der Klingone schlug wütend auf seine Konsole, was am anderen Ende der Verbindung zu hören gewesen sein muss.

"Was sollen die Artefakte auf dem Planeten?"

„Es tut mir leid, la’. Das kann ich Ihnen nicht sagen“, wiederholte Milseya, diesmal eindringlicher. „Ich habe meine Befehle.“ Sie atmete hörbar durch. Bitte zwing mich nicht dazu, dich nochmals an deine zu erinnern. Oder meine zu missachten!, dachte sie. „Wir erwarten Sie auf dem Hangardeck, la’.“

Diese Befehle waren Wahnsinn. Und vollkommen unsinnig, genau so wie diese ganze Umsiedelaktion.

"Ich werde diese Befehle nur unter Protest befolgen. Das können Sie Ihrem Captain sagen. Ein Sicherheitsteam wird die Artefakte begleiten. H´Qar Ende."

H´Qar rief das gesamte Personal zu sich, das mit der Bewachung der Artefakte beauftragt war. Er wählte acht Männer aus die die Artefakte begleiten sollten und ihm Bericht erstatten würden. Aus jedem Team war ein Sicherheitsoffizier vertreten, von den Klingonen waren 4 Männer dabei. Die restlichen Männer verstauten die Artefakte in dämmenden Koffern mit eingebauten Peilsendern, die so eingestellt waren, dass sie auf dem Planeten funktionierten sollten.

"H´Qar an Transporterraum 1. Ort zu Ort Transport vorbereiten. Die Koordinaten folgen."

Die ausgewählten Sicherheitsler postierten sich mit gezogenen Waffen um die Transportbehälter.

"Transporterraum Energie."

Gleich darauf verschwanden die Männer und Kisten im blauen Licht des Transporters. H´Qar blieb im Labor zurück.

„Ihr Protest wurde protokolliert“, erklärte die Haliianerin, bevor sie die Klingonen betrachtete, die in einem Sicherheitsfeld des Hangardecks gefangen waren. „Danke, und nun beamen Sie sich ohne Koffer wieder zurück“, erklärte sie ihnen.

Der ranghöchste Klingone gab eine Antwort: "Unser Befehl lautet, die Artefakte hinunter zu begleiten."

„Mein Befehl lautet, dass nur ich und meine Stellvertreterin die Artefakte auf den Planeten fliegen sollen. Und das hier ist ein Schiff der Föderation. Und damit ist mein Befehl ausschlaggebender. Beamen Sie sich freiwillig zurück oder ich werde den Befehl dazu erteilen.“

"Und ich habe meine Befehle. Die immerhin durch Ihren Captain autorisiert wurden."

Milseya lächelte, als sie ihren Kommunikator berührte. „Evan?“, fragte sie.

„Erledigt“, erklärte der Transporteroffizier.

„Danke.“ Die Haliianerin ging auf den ranghöchsten Klingonen zu. „Ich wiederhole es nochmals, Captain Tanrim hat den Befehl erteilt, dass ausschließlich ich und X’Kles die Artefakte auf den Planeten fliegen und sichern sollen. Niemand anders soll und wird je erfahren, wie dies geschieht. Und genau das werde ich tun. Sie können selbst entscheiden, wie lange Sie sich in dem Kraftfeld aufhalten möchten, während ich das tue. X’Kles?“ Sie drehte sich zu ihrer Stellvertreterin um, die gerade aus dem Shuttle herauskam.

„Sie sind an Bord“, erklärte jene.

Ein Schwall klingonischer Flüche drang aus dem Kraftfeld heraus. Auch die anderen Sicherheitsoffiziere schienen sauer zu sein.

"DAS WIRD KONSEQUENZEN FÜR SIE HABEN, FÄHNRICH."

„Ich befolge nur UNSERE EINDEUTIGEN Befehle. Richten Sie das auch H’Qar la’ aus. Computer, hiermit bestätige ich die Übergabe der Artefakte gemäß Befehl 2-45-Phi.“

Die Klingonen ihrerseits dagegen beamten sich wütend aus dem Kraftfeld.

[shane und Fee in "Immer Ärger mit den Zwergen" (in Ermangelung eines besseren Titels!)]

„Das wird Ärger geben“, bemerkte X’Kles.

„Ja“, seufzte Milseya. „Aber ich bin Tanrim unterstellt, nicht K’Olmos. Auch nicht H’Qar. Er selbst meinte, ich solle mich Befehlen fügen. Das tue ich nun eben. Das kann er mir nicht vorwerfen. Ich tue es bei ihm nämlich auch nicht. Und selbst K’Olmos hat erklärt, dass niemand jemals erfahren soll, wie wir die Artefakte zusätzlich „sichern“.“

„Außer uns beiden?“

„Nein, außer mir. Ich brauche dich, weil du die Auswirkungen des Artefaktes nicht spürst. Du wirst sie in den Altarräumen platzieren. Dann werde ich die Räume auf verschiedene Art und Weisen sichern. Und damit das auch nie jemand von mir erfährt, werde ich diese Erinnerung löschen lassen.“

Ihre Stellvertreterin sah sie perplex an. „Wer hier an Bord würde so etwas tun?“

„Niemand. Aber auf DS9 wird jemand auf mich warten, der es kann. Ich habe beschlossen, dass es das Beste ist. Tanrim hat dem zugestimmt.“

„Du wagst ziemlich viel für diese Siedler.“

Milseya zuckte wortlos mit den Schultern und bestieg das Shuttle.

„Warum hat der Captain ausgerechnet dich für diese Mission ausgewählt?“, fragte X’Kles in die Stille ihres mittlerweile 20-minütigen Fluges, dessen Ziel die Inselstädte C1 und C2 waren.

„Keine Ahnung“, kam es ehrlich zurück. „Vielleicht weil ich beinahe alle Städte auf diesem Planeten bereits angeflogen habe.“

„Ich denke, da steckt mehr dahinter“, erwiderte ihre Stellvertreterin.

„Und was?“

„Vielleicht weiß er es zu schätzen, dass du dich - obwohl dein anderes Ich tot ist – so sehr bemühst, den Siedlern zu helfen. Und du hast dich den Artefakten nie genähert oder besonderes Interesse an ihnen gezeigt. Außerdem hast du ja mit Commander Shral eine Lösung für die Siedler gefunden. Überhaupt hast du dich in letzter Zeit recht gut gemacht. Auf dem Hangardeck wird gemunkelt, dass dein Köpfchen zu mehr dient, als sich nur irrwitzige Flugmanöver auszudenken.“ X’Kles korrigierte leicht den Kurs. „Es heißt, dass du zur Wissenschaft wechseln wirst.“

Milseya lachte laut auf. „Glaub ja nicht, dass du meinen Posten bekommst. Ich bin und bleibe die Zwergenkönigin auf dem Hangardeck. Den Ruf musste ich mir hart verdienen und gebe ich so schnell nicht wieder her!“ Das Lachen verklang. „Aber an den Gerüchten ist wie immer ein Körnchen Wahrheit dran. Ich werde nach unserer Rückkehr ein Physik-Fernstudium beginnen. Commander Shral hat sich bereit erklärt, mir eine Empfehlung auszustellen.“

Überrascht blickte X’Kles zu ihr. „Und wann wolltest du mir das sagen?“

„Das tue ich doch gerade.“

„Das bedeutet, dass wir einen neuen Dienstplan schreiben müssen.“

„Hab ich bereits erledigt. Laut den Bestimmungen darf ich zwei Stunden meines Dienstes für meine Studien verwenden. Also werden wir eine 6-er Rotation einführen. Oder wir finden eine andere Lösung, indem einer von euch meine beiden Stunden übernimmt. Ich wollte euch alle fragen, wenn wir auf dem Heimflug sind.“

„Ich denke, da wird es keine Schwierigkeiten geben“, gab X’Kles zurück. „Aber was geschieht wenn du dein Studium beendet hast? Wissenschaft oder Hangardeck?“

„Hangardeck“, kam es wie aus dem Phaser geschossen zurück. „Ich werde zwar auch ab und zu in der Wissenschaft sein, aber an meinem Hauptaufgabenbereich wird sich nichts ändern. Da ist C1.“

Die beiden Pilotinnen arbeiteten schnell. Immer ging X’Kles voraus und platzierte die Artefakte in den Altarräumen, während Milseya die alten Fallen inspizierte, zum Teil wieder in Gang setzte und schließlich noch pro Raum und Artefakt eine weitere Falle installierte. Dabei variierte sie stets die Methoden der neuen Fallen. Alle hatten jedoch eines gemeinsam. Sie waren simpel, unsichtbar und zumeist auch tödlich effektiv. Der Haliianerin war nicht ganz wohl bei der ganzen Sache gewesen, doch Tanrim hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, das niemals jemand wieder alle Artefakte in die Hände bekommen sollte. Und sie stimmte dem Captain zu. Und so hatte sie sich bereits vor ihrem Abflug Gedanken um die Fallen gemacht. Bei den Altarräumen, die sie selbst besucht hatte, war es kein Problem gewesen, sich effektive Fallen auszudenken. Immerhin kannte sie deren Schutzmechanismen. Schwieriger war es da schon in den Städten, wo sie nicht gewesen war. Dort würde sie improvisieren müssen. Zumindest kannte sie aus den Berichten in etwa die Fallen dort. Und wenn ihr gar nichts einfallen würde, dann würde sie sämtliche Zugänge zu dem Altarraum dermaßen sprengen, dass es selbst mit einem oder mehreren Grabungshelfer Jahre dauern würde, bis man den Altarraum erreichen konnte.

Wie immer wartete X’Kles so lange draußen bis Milseya die Fallen wieder und neu aktiviert hatte. Die Haliianerin wusste, dass sie ihrer Stellvertreterin in dieser Hinsicht völlig vertrauen konnte. Sie würde nicht hinter einem Gang stehen und ausspionieren, was die Haliianerin gerade tat – obwohl und das wusste Milseya ebenfalls – jene zum Platzen neugierig war.

Vielleicht ist etwas Wahres an dem dran, was X’Kles gesagt hat, überlegte sich die Haliianerin als sie die Spiegel platzierte und aus allen Winkeln überprüfte, ob die Täuschung echt wirkte. Vielleicht hat der Captain mich gerade deswegen ausgesucht. Weil mir die Artefakte gleichgültig sind – die Siedler jedoch nicht. Von mir aus hätte man die Artefakte auch irgendwo verbuddeln können, doch dann hätte das Ganze wahrscheinlich nicht funktioniert. Und zerstören konnte man sie nicht. Wieso das nicht ging, darüber hatte sie sich schon einige Male den Kopf zerbrochen. Zu einer Lösung war sie nicht gekommen, aber Theorien hatten sie zuhauf…

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Laut neuesten Plänen würde nun der ältere Nachalek das Ritual durchführen welches eine neue Zeitblase um die Kolonie bilden und sie damit auch automatisch den gesamten Planeten unsichtbar machen sollte (es sei denn jemand würde sehr genau hinsehen).

Vinara hatte im Moment nicht die Muße sich eine Erklärung dafür zurechtzulegen wieso diese beiden wichtigen Dinge in ein- und demselben Ablauf von sich gehen sollten und ob sie das überhaupt tun würden... Sie vertraute in dieser Hinsicht ganz ihrem älteren Ich, welches darauf beharrte der Planet werde mit Entstehen der Zeitblase von dunkler Energie eingehüllt werden.

Zumindest die Unzerstörbarkeit der Artefakte ließ sich erklären - durch ihre duale (Nicht-)Existenz welche ausführliche Untersuchungen stets verhindert hatte konnte auch eine Waffe aus diesem Universum allein sie nicht zerstören. Vielleicht wäre eine weitaus fortschrittlichere Technologie auf selber Basis wie die Artefakte dazu in der Lage, aber nicht einmal die Iconianer hatten offenbar diese Objekte unschädlich machen können. Die einzigen Möglichkeiten bestanden nun darin das alte Raketenabwehrsystem wieder in Gang zu bringen und die Artefakte an ihre jeweiligen Plätze zurückzubringen, einschließlich der Installation neuer primitiver Fallen.

Denn eines war auch klar: Die Störungen mussten offenbar aktiv bleiben um die Artefakte richtig wirken zu lassen; die Siedler würden deshalb weitestgehend auf moderne Annehmlichkeiten verzichten müssen, aber das waren sie gewohnt und würden trotzdem ein viel besseres Leben als auf dem Planetoiden führen können.

Im Verlauf der Umsiedelung begaben beide Vinaras sich auch wieder einmal kurz auf die Eisenstein; Kalis flippte beinahe aus als die ältere Ausgabe ihrer Geliebten sich ihr hemmungslos weinend um den Hals warf.

"Verzeih mir, ich... sie ist mit dem Alter etwas sentimental geworden", murmelte die junge Vinara hinterher. Ihr selbst war die Situation sehr peinlich, aber hätte sie ihrem Alten Ego diesen zweiten sehnlichen Wunsch einfach abschlagen sollen?

Hinterher wurde sie auch noch einmal zu Captain K'Olmos gerufen.

"Nun Commander, wie es aussieht werden wir hier bald fertig sein. Damit Sie nach der Rückkehr in den Alpha-Quadranten Ihrem weiteren Schicksal nicht unvorbereitet begegnen teile ich Ihnen mit dass bei Deep Space Nine ein Schiff der Negh'Var-Klasse eingetroffen ist, die IKS Hro'Var. Sie ist das Schiff General Bortaks, eines meiner direkten Vorgesetzten. Sie werden unmittelbar nach Ihrer Rückkehr den Befehl erhalten sich dort bei ihm zu melden; ein Vertreter der Sternenflotte wird ebenfalls anwesend sein."

Vinara nickte. "Wissen Sie schon ob man mir den klingonischen Rang komplett aberkennen wird?"

"Über die Details wurde ich noch nicht informiert, ich weiß nur dass Ihr Status endgültig geklärt werden soll. Aber selbst wenn Sie Ihre militärischen Auszeichnungen vom Reich verlieren sollten - mögliche zivile Ehrentitel werden davon nicht betroffen sein." K'Olmos holte eine Kiste unter seinem Schreibtisch hervor und holte eine Schärpe heraus. "Sie haben in den letzten Tagen und Wochen nicht nur der Föderation, sondern auch dem klingonischen Reich große Dienste erwiesen. Sie haben mich davon abgehalten Fehler zu begehen und Dinge auf eine Weise geregelt, von der ich wünschte andere Klingonen würden sie hin und wieder ebenfalls anwenden. Deshalb verleihe ich Ihnen hiermit den Titel eines Ehrenmitglieds des Hauses K'Olmos."

Mit offenstehendem Mund nahm die Wissenschaftsoffizierin die Schärpe entgegen. "Ich... ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, und das auch noch nachdem ich einen Halbromulaner auf Ihr Schiff gelassen habe!"

Der Klingone lachte schallend. "Inzwischen ist es sogar ein Vollblut geworden, aber ich glaube kaum dass einer von den beiden ein wirklicher Spion ist." Sein Gesicht verdüsterte sich etwas. "Wenn dann halte ich es fast für wahrscheinlicher dass ein Verräter aus unseren eigenen Reihen die Romulaner informiert... Aber darüber wollen wir jetzt nicht reden. Trinken wir noch einen Blutwein miteinander und bringen Sie Ihr älteres Ich ruhig mit!"

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In der zweiten Höhle stießen die beiden Sternenflottenoffiziere auf die mittlerweile nur noch 21 Kurzstreckenraketen. Für Jerry waren diese ein mittlerweile vertrauter Anblick.

"Was machen wir mit den Dingern?" fragte Lucas und zeigte auf die Raketen.

"Die sind nicht zu gebrauchen.", erklärte Jeremiah. "Erstens ist ihre Reichweite begrenzt, so dass wir das Antriebssystem komplett umbauen müssten." Der Einsatzoffizier lächelte grimmig und fügte dann hinzu: "Und zweitens habe ich das Kontrollzentrum zerlegt. Die Reparaturarbeiten würden zu lange dauern. Ich will hier ja nur testen, wie viel Saft der geothermische Generator, der sich unter der Anlage befindet, liefert."

"Gut, dann testen wir mal! Wo ist der Einschalter?" meinte der Sicherheitschef und schaute sich um.

„Die Leitungen sind immer unter Strom, da diese die Energie für die Eindämmungsfelder der Antimateriesprengköpfe liefern.", erklärte Jerry amüsiert. Er suchte sich den Anschluss einer abgefeuerten Rakete und holte ein kleines Gerät aus dem Technik-Kitt. Als er es anschließen wollte, bekam er einen Stromstoß, der ihn halb in die nächste Ecke warf.

"Scheiße! Jerry was machst du denn?" rief Lucas und sprang zu seinem Kollegen rüber. Dann fühlte er den Puls des Chief of Operations und atmete erleichtert auf. "Gib das mal her, ich mach das jetzt!"

"Es ist alles in Ordnung.", erklärte der Lieutnant. "Ist nicht das erste Mal, dass ich eine 'gewischt' bekommen habe. Ich habe eben nicht erwartet dass da soviel Saft drauf ist. Aber wenn du es versuchen willst, ich hindere dich nicht dran. Sei aber vorsichtig, wenn du das Testgerät anschließt."

"Ja, man sollte es vorher auch überbrücken und dann das Gerät dazwischenschalten." erklärte Lt. Cmdr. Bishop seinem Kollegen und bastelte an dem Anschluss herum. Und welch Wunder, er bekam keinen Stromschlag.

"Wir sollten George fragen, ob er einen Posten für dich frei hat.", witzelte Jerry. "Er trat neben seien Freund und betrachtete die Anzeigen. "Okay, da ist eine Menge Strom drauf." Plötzlich rauschte es in seinen Headset: "Muffley an Esteban." "Esteban hier, was gibt es Merkin?" "Ich habe McNeill für dich über Kom. Ist zwar etwas verrauscht und es gibt eine gewisse Verzögerung. Aber ansonsten ist die Verbindung gut." "Dann stell durch."

Wenig später erklang die Stimme der stellvertretenden Chefingenieurin der Community. "Hier McNeil, können sie mich hören." "Etwas verrauscht, aber es geht. Wie sieht es bei ihnen in A3 aus.", wollte Jerry wissen. "Wir haben den Fehler finden können und bereits repariert.", berichtete Elizabeth. "Warten sie mal einen Moment.", erwiderte Jerry.

Der Lieutnant wechselte die Frequenz seines Funkgerätes und nahm Kontakt mit Sean Coleman auf. Dieser bestätigte, dass die Anzeige für den Altarraum von A3, wie bei den anderen jetzt rot zeigte. Daher wechselte Jerry wieder zum Gespräch mit Elizabeth: "Gut, in Ordnung. Lieutnant. Wir sehen es hier auch." "Sollen wir nach A1 kommen, um euch beim Umrüsten zu helfen?", fragte Patricia Mandrick, die das Gespräch über ihr Funkgerät mit anhörte.

"Nein ihr habt keine passende Kleidung.", widersprach ihr Vorgesetzter. "Kehrt zur Community zurück. Esteban Ende." "verstanden. McNeil Ende."

Jerry wandte sich an seinen Freund und erklärte: "Zwei Aufgaben sind schon erledigt. Wir haben hier Strom und die 'Alarmanlage' in A3 ist repariert. Schauen wir mal was Ripper und Sean so machen. Oder was denkst du?"

"Wir sollten irgendwie den Stromkreis schützen oder übernimmt diese Aufgabe die Alarmanlage?" entgegnete Lucas und schaute interessiert die Anlage an.

"Nicht da sich wüsste.", musste Jeremiah zugeben. 'Wenn es nach mir Gänge würde, ich, sobald wir die Umrüstung hinter uns gebracht haben, die beiden Zugängen des Verteidigungssystems unpassierbar machen. Am besten wäre, wir Sprengen diese."

"Gut, dann sprenge ich die Zugänge, aber wir sollten vorher Captain Tanrim fragen. Er muss das Ganze genehmigen!"

"Die Frage ist eher. Haben wir was zum Sprengen. Oder hast du zufälligerweise Detonationspacks eingepackt?", erwiderte Jerry.

"Jerry, schau mal da rüber! Die alten Raketen haben genug Sprengkraft..."

Entgeistert starrte Jeremiah Lucas an: "Machst du Witze. das ist Antimaterie. Ich will die Zugänge der Verteidigungsanlage sprengen und nicht die Anlage selbst. Oder den ganzen Planeten."

"OK veräppeln kann man dich nicht, aber ich habe 2 Sprenggranaten dabei. Mit denen klappt es!" antwortete der Sicherheitschef lachend und drehte sich in Richtung Ausgang.

Jeremiah unterdrückte seufzend den Wunsch, Lucas eine zu verpassen. "Okay, Du kannst ja schon mal die Granaten anbringen. Ich gehe zu Ripper und frage, wie lange er noch braucht. Aber vorher spreche ich mit dem Skipper."

"Warte, ich komme mit! Und sorry wegen dem Witz...."

"Kein Problem." Jerry drückte eine Taste an seinen Headset, während er in Richtung Haupthöhle lief: "Esteban an Muffley. Merkin, verbinde mich doch mal bitte mit dem Captain." "Warte einen Moment. ... Ich hab ihn, du kannst sprechen." "Esteban an Community." "Hier Tanrim.", ertönte die verrauschte Stimme des Kommandanten. "Was gibt es, Lieutnant."

"Commander Bishop und ich wollen die Zugänge zum Verteidigungssystem sprengen um zu verhindern, dass sich jemand daran zu schaffen macht." Kurze Zeit herrschte Stille. Dann erklang die Stimme des Captains wieder. "In Ordnung tun sie es. Aber seien sie vorsichtig." "Natürlich, Sir. Esteban Ende." "Community Ende."

Jerry wandte sich an seinen Begleiter und sagte: "Der Captain gibt grünes Licht."

"Gut, dann sollten wir den Anderen helfen und dann sprenge ich die Zugänge auf deinen Befehl natürlich." bestätigte Lucas den Befehl des Captains.

"So machen wir es.", erklärte Jerry schmunzelnd. Mittlerweile waren die Beiden in der Haupthöhle mit den schweren Raketen angekommen und beobachten wie Nick DiNozzo und William Keppler, Vorsichtig einen Gefechtskopf aus einen der Torpedos ausbauten. Jerry wartete, bis die beiden damit fertig waren, was 10 Minuten in Anspruch nahm und fragte dann: "Wie schaut es aus."

"Das ist der achte Torpedo den wir gerade zerlegen. Eine Rakete ist bereist fertig umgerüstet.", berichtete William. "Ihr seid schon über eine Stunde hier.", warf Jerry ein. "Das geht nicht so schnell. Wir hantieren hier schließlich mit Antimaterei und Trilithium.", erwiderte Keppler. "Wie lange noch?" "Drei vielleicht vier Stunden."

"Braucht ihr Hilfe.", wollte Jerry wissen. "Wir kommen schon klar.", erklärte William. Jeremiah seufzte. Das hatte er nicht erwartet: "In Ordnung. beeilt euch aber." Dann stieg er die Treppe zur Kontrollstation. "Wie sieht es bei euch aus.", fragte er Sean. "Wir haben den Autosequenzer repariert und plätten gerade sein Steuerungsssytem und programmieren danach LCARS-Routinen ein." "Wie lange Sean?" "Zwei Stunden."

"Kann ich euch helfen.", fragte Jerry. Lt. Coleman überlegte kurz: "Nicht wirklich. Das ganze läuft eher automatisch ab. Ich bin nur da um zu kontrollieren, dass dann am Ende alles funktioniert." Mit einen Nicken verabschiedete sich Jerry.

Auf der Treppe zurück zu den Raketen, bemerkte er jedoch: "Irgendwie komme ich mir nutzlos vor. Komm wir bringen die Granaten an den beiden Zugängen an und gehen dann Kaffee trinken. mal schauen ob der Replikator hier unten funktioniert."

"Irgendwie hast du Recht, aber wir haben wenigstens genug Zeit die Granaten anzubringen" scherzte Lucas und klopfte seinem Kollegen und Freund auf die Schulter. Dann gingen beide Sternenflottenoffiziere zum ersten Höhleneingang und Lucas überprüfte den Untergrund und das Gestein der Höhle. Als nächstes platzierte er die eine Sprenggranate.

Als dann an dem Gang zum Altarraum in A1 die zweite Granate angebracht war kehrten die beiden Sternenflottenoffiziere zum Runabout zurück. Doch was der Replikator dann als Kaffee vorstellte, hatte eher Ähnlichkeit mit Spülwasser.

Doch nach drei Stunden und vierzig Minuten tauchten Sowohl Sean und seien beiden breeniaschen Begleiter sowie Ripper und sein Team auf. "Sind alle raus.", fragte Jerry. Jack Ripper nickte. "Lucas, würdest du bitte.", bat der Einsatzoffizier seien Freund.

Lt. Cmdr. Bishop zählte noch mal alle Mitglieder des Außenteams ab und nachdem bestätigt war, dass alle anwesend waren, aktivierte er die Granaten. Die piepten erst und explodierten dann präzise und verschütteten die beiden Eingänge der Höhlen vollständig.

"Damit würde ich sagen. Mission erfolgreich abgeschlossen.", fasste Jerry zusammen. "Alle man an Bord des Runabouts und dann ab nach Hause."

"Und dann erstmal einen Eisbecher mit Sahne essen!" fügte Lucas scherzhaft hinzu.

"Gerne. Und wenn ich einen Babysitter für Benji finde, laden wir die Zwillinge und Jolani ein.", komplettierte Jerry den Vorschlag. Dann setzte der Lieutnant sich wieder hinter die Steuerung des Runabouts und startete das kleine Raumschiff in Richtung Community.

Alex und U_E in "Eis Eis Granate" Teil 2

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...

Ursprünglich hatte Milseya vermutet, dass die Artefakte einfach nicht aus diesem Zeit-Raum-Kontinuum stammten. Damit wären sie einfach in einer anderen Phase. Nichts aus Milseyas Raum-Zeit konnte ihnen damit etwas anhaben. Damit wäre zumindest auch erklärt, wieso sie sich einem genaueren Scan entzogen. Doch die Haliianerin verwarf den Gedanken, als die Theorie mit der Dekohärenz aufkam. Sie vermutete, dass die Artefakte dieser nicht unterworfen waren. Doch da gab es das Problem, dass die Artefakte ja nicht erst aufgetaucht waren, als sie wussten wonach sie suchen mussten, sondern auch „existierten“ als sie noch gar nichts davon gewusst hatten. Außerdem: Konnte etwas die Ursache für etwas sein und gleichzeitig auch dessen Auswirkungen selbst unterliegen? Seltsam, wie oft man an den Grenzen wissenschaftlicher Überlegungen plötzlich philosophisch wurde!

Schließlich hatte man dann die Schrifttafeln übersetzt – und erneut hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen. Und dann kam vor ihrem Abflug der Bericht von Assjima, die sich mit ihrem älteren Ich unterhalten hatte. Die kleinen Puzzleteilchen hatten sich möglicherweise vollständig zusammengefügt.

Ganz zu Beginn hatte es EIN iconianisches Portal gegeben. Wie dieses genau funktionierte, das wussten sie nicht, doch man konnte davon ausgehen, dass es ähnlich arbeitete wie die Artefakte. Vielleicht wurden keine neuen Blasen geschaffen. Vielleicht waren es echte Portale, also Übergänge zu anderen Welten. Wie dem auch sei, das Portal auf Xsesal 3 war im Laufe der Zeit durch die Verschmutzung unbrauchbar geworden. Also schmolzen die Getargaer es ein. Dabei müssen auch Partikel der Artefakte in die Atmosphäre gedrungen sein. Einige oder viele waren vielleicht auch noch in der Lava des Vulkans verblieben.

Vielleicht war genau das der Knackpunkt: Das Portal bestand aus einem Stück. Es „reagierte“ nicht mit dem Planeten. Es war kein Bestandteil dessen. Daher war es möglich, dass das Aktivieren des Portals keinerlei Auswirkungen auf den Planeten selber hatte.

Nun aber war der Planet durchdrungen von den Portal-Partikeln. Aktivierte man ein Artefakt, so reagierte nicht nur das Artefakt allein. Nein, es reagierten auch die Partikel. Das führte zu dem Raum-Zeit-Phänomen der Multiversen.

Die ältere Assjima hatte vermutet, dass mit Äther eben jene Partikel gemeint waren. Milseya konnte dem in Hinblick auf ihre Nachforschungen zustimmen. Doch das löste nicht das Problem, warum man die Artefakte nicht zerstören konnte. Oder etwa doch?

Ganz zu Beginn dieser Mission hatte die Haliianerin gelesen, dass Commander Sisko irgendwann ein iconianisches Portal im Gamma-Quandranten entdeckt hatte und es zerstören konnte. Es war also möglich, diese Portale zu zerstören. Warum konnten sie aber die Artefakte, die im Grunde nicht anderes als Stücke eines Portals waren, nicht zerstören?

Milseya seufzte. Ihre weitere Hypothese war einfach. Hatte Assjima, die Jüngere, ihr nicht gesagt, sie solle einfach denken? Was würde die Deltanerin denken, wenn sie ihr von ihrer Vermutung erzählte? Einfach, aber dämlich? Fähnrich, ein wenig mehr wissenschaftliche Logik?

Nein, letzteres würde eher Commander Shral sagen.

Wie dem auch sei – und was hatte sie schon zu verlieren? – in ihrem Bericht, den sie direkt vor ihrem Abflug an Tanrim geschickt hatte, stand unter anderem auch diese Theorie: Dass man die Artefakte deshalb nicht zerstören kann, weil man dafür den Planeten zerstören müsste. Nur ein vollständiges Portal kann man zerstören. Da aber das Portal nicht nur in zehn Artefakte, sondern eben auch in unzähligen Partikeln existierte, die man eben nicht alle orten und „einfangen“ konnte, war es nicht möglich, die Artefakte zu vernichten. Das war die simpelste Lösung. Ob sie stimmte, stand auf einem ganz anderen Blatt. Nun ja, er hatte ja auch noch all ihre anderen Theorien, vielleicht war da ja was Brauchbares dabei.

Die Haliianerin aktivierte das Netz rund um den Altarraum in der Unterwasserstadt B1. Sollte jemand versuchen, hier das Artefakt zu entfernen, würde er als Mahlzeit für die Haie enden.

Sie schwamm zum Ausgang zurück, wo X’Kles, die sich sichtlich unwohl in dem Taucheranzug fühlte, auf sie wartete.

„Gut, dann nach B2“, sagte Milseya.

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Kaum waren die Anker installiert gewesen, begann auch der Transport der Bauteile für die neuen Behausungen, welche aus einer robusten Legierung bestanden, die eine Haltbarkeit über Generationen hinaus Garantierten.

George und sein älteres Ebenbild standen auf einer kleinen Anhöhe und beobachteten nun wie die Kolonisten und einige Crewmitglieder der Community damit begannen die Behausungen aufzubauen. Ein neuer Stadtteil war also im Begriff zu entstehen. Welch optimistischer Gedanke, der irgendwie seltsam naiv wirkte. Jedenfalls empfand George dies so. Dennoch bei einigen Kolonisten machte sich eine optimistische Haltung breit. Xsesal 3 war reich an Ressourcen. Im Vergleich zu dem Planetoiden ein regelrechtes Schlaraffenland.

„Nach all den Jahrtausenden, wird diese Welt wieder eine Heimat für Menschen sein.“, der alte Mann seufzte leicht. „Kaum zu glauben, dass es welche unter uns gibt, die den Felsbrocken auf dem Wir gestrandet waren schon als Heimat bezeichnet haben. Dabei war es nur eine Frage der Zeit, bis die Kolonie gestorben wäre, weil der Planetoid irgendwann nicht mehr in der Lage gewesen wäre die Kolonisten zu ernähren. Aber hier. Hier kann man praktisch einen kompletten Neuanfang machen.“

„Aufgrund der Partikel wird es dennoch oder wenn überhaupt nur sehr schwierig sein, moderne Technologie zu betreiben.“

„Wir haben es 40 Jahre lang geschafft George. Wir werden auch weiterhin dies Schaffen. Ich bin selbst zu der Erkenntnis gekommen, das die Technologie des 24 Jahrhunderts eher vieles an Lebensqualität genommen als gegeben hat. Man muss in der Föderation nicht mehr hungern. Man bedient sich einfach aus einem Replicator. Mann muss nicht mehr Arbeiten um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, sondern um sich selbst zu verwirklichen. In meinen Augen hat sich dies in den letzten Jahren zu einer Art Luxus entpuppt, der einem bequem und blind macht. „

„Seltsam das diese Worte von jemanden kommen, der ma Chefingenieur war und sich ganz der Technik verschrieben hatte.“, George blickte kurz in den Himmel. „Ich habe eine ähnliche Erkenntnis erlangt. In der einen Woche, in der ich mich durch den Dschungel dieses Planeten habe schlagen müssen, konnte ich nur mit Mühe überleben. Keinen Tricorder, keinen Phaser. Nur eine Pistole und einige wenige Packungen Notrationen. Ich frage mich immer noch, wie ich dies schaffen konnte.“

„Frage nicht, akzeptiere, das du es geschafft hast George.“, der alte Mann legte eine Hand auf die Schulter des jüngeren Mannes.

George holte etwas aus einer Tasche hervor die er bei sich trug. Es war ein Bild in einem wertvollen Rahmen.

„Ich habe erfahren, dass das Hochzeitsbild zerstört wurde, als dein Schiff abgestürzt war. Ich war so frei und habe meines repliziert.“, George gab das Bild, das ihn und Julia als junges Paar zeigte, das gerade eben geheiratet hatte. Mit zitternden Händen nahm es der alte Mann an. Dann schluchzte er kurz.

„Ich Danke dir.“, der alte Mann sah nun George direkt an.“ Ich habe beinahe vergessen, wie schön sie war. Wie Jung wir beide damals waren.“, vorsichtig steckte es der alte Mann in die Jackentasche.

„Und nun lass uns den anderen Helfen. Wir müssen so schnell wie möglich eine Stadt aufbauen.“

„Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.“

„Vergiss nicht, es gibt für alles ein erstes Mal!“, ein breites Grinsen legte das Gesicht in breite Falten.

„Du musst es ja wissen.“

USS Community……..

„Wie war sie?“, fragte Jenax ihre älteres Ebenbild emphatisch. Die Alte Frau drehte sich nicht um, als diese den Planeten aus dem Bullauge des Casinos betrachtete.

„Was meinst du?“

„Die Hochzeit!“

„Die Hochzeit?“, ein mentales leises Lachen erklang in Jenaxs Kopf.“ Ja die Hochzeit, sie war wundervoll. Mein George und ich haben von heute an in einem halben Jahr auf BetaZed geheiratet. Eine traditionelle Hochzeit, nachdem uns Captain Tanrim getraut hatte. Vater war um es vorsichtig auszudrücken nicht begeistert.“

„Der alte Starrkopf, wundert mich nicht!“

„Sei nicht zu streng mit Vater. Er liebt dich. Es ist nur so das Es für ihn so ist wie wenn er dich verlieren würde.“

„Das Glaube ich nicht!“

„Als meine Söhne geboren wurden, war es zwar ein weiterer Schock für ihn, aber als er Aiden und Andrew in den Armen hielt, war alles vergessen.“

„Das mag bei dir so gewesen sein.“

„Jenax, es ist, war derselbe Mann. Er hat sich nur daran gewöhnen müssen das Ich nun einen Partner gefunden habe. Das dies gerade ein Sternenflottenoffizier war hatte ihn nur erschrocken. Aber im Nachhinein hat er George akzeptiert. Zumindest gab es dafür Ansätze. Wären wir nicht gestrandet, so hätten die Beiden auch miteinander auskommen können, ohne eine Keilerei anzufangen.“

„Die Beiden haben sich geprügelt?“, fragte Jenax entsetzt. Die Alte Frau drehte den Kopf zu ihrem jüngeren Ebenbild und lächelte auf diese spezielle Weise, die Jenax von ihrer Großmutter kannte.

„Nun als George und ich Vater und Mutter besucht hatten um ihnen Mitzuteilen, das wir uns verlobt hatten und auch die Jungs schon unterwegs waren, bestand seine Reaktion aus Starren und Schweigen.

Tage später, waren die Beiden in BetaZed City unterwegs und besuchten eine Bar. Was da genau geschah hat George und auch Vater niemals Verraten. Jedenfalls durften Mutter, ich und Admiral Sheridan die Beiden von der Polizeiwache abholen. Angeblich haben die Beiden die Bar regelrecht zerlegt.“

„Nicht zu fassen.“

„Ja das konnte niemand von uns.“

„Jedenfalls werde ich dies zu verhindern wissen.“

„Vielleicht solltest du das nicht. Denn immerhin waren die Beiden danach wie alte Freunde. Das war Zeitweise wirklich unheimlich.“

„Du hast Recht, das klingt unheimlich.“, ein leichtes Seufzen brach die Stille.

„Gib Vater diese Chance. Immerhin wird er nicht dich und seine Enkel verlieren.“

„Wer weis was uns in der Zukunft erwartet? Vielleicht Werden wir in einem Jahr Tod sein oder …“

„Lass es auf dich zukommen. George kann gelegentlich sehr schwierig sein. Aber er liebt dich wirklich.“, die alte Frau hielt die Hand ihres Älteren Ichs fest. „In 40 Jahren kann man einen Menschen sehr gut Kennenlernen.“

„Vielleicht...“

„Das musst du selber herausfinden. Denk dran du, bist eine Betazoide. Und nun muss ich mich beeilen. Wird nicht lange Dauern und ich muss mit den Enkeln auf den Planeten.“, die Junge Jenax nickte. Beide Frauen erhoben sich und verließen das Casino.

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B2 folgte A6, dann A5, A3, A2 und schließlich A1, wo die beiden Frauen vor einem riesigen Eis-Geröllhaufen standen. Frierend standen sie zwei Minuten da, dann sahen sie sich zähneklappernd an.

„To…holl. Ga..haha.. nz to..holl!“, meinten sie. „Da..ha.. ha..at ein.. her ver.. he..ges .. hen, da..hass wi..hier no... hoch ko..omen.“

„Sch.. sch.. schu.. tleeee!“

Keine Minute später waren sie wieder in dem Shuttle und rieben sich bibbernd die eisigen Hände.

„Verdammt, ist das kalt!“, fluchte Milseya. „Ich hasse Kälte!“

„Ich dachte immer, Haliianer können sich ganz gut an Temperaturen anpassen.“

„Möglich, aber wir alle mögen keine Kälte und ich hasse es regelrecht zu frieren.“

X’Kles sah zum Fenster hinaus. „Wieso haben die nur die Zugänge gesprengt?“

„Vermutlich wollten die das Kontrollzentrum der Raketen sichern“, meinte Milseya und schraubte zitternd den Verschluss von der Thermoskanne ab. Dann goss sie beiden eine Tasse heißen Tee ein. „Wir müssen uns nach einem anderen Eingang umsehen.“

„Das kann Stunden dauern.“

„Vielleicht auch nicht.“ Nachdenklich pustete die Haliianerin auf ihren Tee. „Du hast doch auch den Bericht von Esteban gelesen, oder?“

„Ja, neben so vielen anderen auch.“

„Erwähnte er nicht eine Art Hafen?“

Ihre Stellvertreterin legte die Stirn in Falten. „Ja, irgendetwas in der Art.“

„Dann sollten wir nach diesem Eingang suchen, bevor wir hier erfrieren“, sagte Milseya und setzte sich an die Flugkontrolle.

Kurze Zeit später hatten sie den „Hintereingang“ gefunden. Schwer beladen machten sich die Frauen auf den hindernisreichen Weg. Kleine weiße Wölkchen erschienen stoßweise vor den Gesichtern. Nach einer Weile dann...

„Ich brauche eine Pause“, schnaufte Milseya. „Diese Taschen sind verflucht schwer! Was habe ich mir nur dabei gedacht?“

„Hast du überhaupt nachgedacht?“, scherzte X’Kles und reichte ihr die Thermoskanne mit heißem Tee.

„Spotte du nur!“ Die Haliianerin nahm einen großen Schluck Tee.

„Kann ich dich was fragen?“

„Sicher.“

„Woher weißt du, wie man Fallen aufstellt?“

Milseya verschluckte sich vor Schreck an dem Tee und begann zu husten, wobei sich ihr Gesicht rot färbte.

Ihre Stellvertreterin trat an sie heran und klopfte ihr kräftig auf den Rücken. „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich dabei. „Ich war nur neugierig.“

„Schon .. gut!“, japste Milseya und wartete bis sich der Husten und ihre Atmung wieder beruhigt hatten. Dann sah sie X’Kles nachdenklich an. „Du weißt, dass ich vier Jahre lang verschwunden war.“

Ihre Stellvertreterin nickte.

„In dieser Zeit habe ich vieles erlebt und gelernt. Dinge, die der Sternenflotte mit Sicherheit nicht gefallen würden. Niemand hat mich bislang wirklich danach befragt. Und ich habe nur das Wichtigste und Überprüfbare erzählt. Dann kam die Geschichte mit Cayman dazwischen und alles konzentrierte sich auf ihn...“

„Will ich wissen, was du getan hast?“, unterbrach X’Kles sie.

„ Ich glaube nicht“, erwiderte Milseya. „Aber wenn es dich beruhigt, ich habe nie jemanden getötet. Ich habe auch nicht gestohlen. An sich habe ich mich an fast alle Gesetze der Föderation gehalten.“

„Fast alle?“

Die Haliianerin seufzte. „X’Kles, du trinkst doch gerne romulanisches Ale?“

„Ja.“

„Aber du weißt, dass es innerhalb der Föderation verboten ist.“

„Natürlich, aber kaum einer hält sich an dieses Verbot.“

Milseya lächelte. „Und wie, glaubst du, kommt das Ale in die Föderation?“

Die mehrarmige Pilotin zuckte mit den Schultern. „Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht.“

„Und warum machst du dir dann Gedanken darüber, wo ich gelernt habe, Fallen zu stellen?“

Es dauerte einige Sekunden, bis Milseya in den Augen ihrer Stellvertreterin Erkenntnis aufblitzen sah, gefolgt von einem verschwörerischen Grinsen. „Du willst mir doch nicht weiß machen, dass du..“

„Ich will gar nichts!“, unterbrach sie Milseya.

„Aber du hast angedeutet, dass..“

„Was bedeutet, dass du lediglich Vermutungen anstellst. Die ich nicht bestätigen werde.“

„Zicke!“

„Nachtopf!“

„Was?“

„Nachttopf!“

Fragend starrte X’Kles sie an.

Milseyas Lachen wurde von den Wänden reflektiert. „Auf der Erde, genauer gesagt in Frankreich, gibt es eine Redensart: So neugierig sein wie ein Nachttopf“

X’Kles stimmte lauthals in das Lachen mit ein, bevor sie sich wieder auf den Weg machten.

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Es war ein ohrenbetäubender Knall, als das Gestein durch die Wucht des Sprengstoffes zunächst in die Höhe schoss und dann schließlich den Zugang am „Hafen“ von A1 verschüttete. In sicherer Entfernung betrachteten X’Kles und Milseya das Geschehen vom Shuttle aus.

„Und was, wenn sie einen anderen Eingang finden?“, fragte X’Kles.

„Alle Zugänge enden tödlich“, erklärte Milseya mit befremdlicher Ruhe in der Stimme.

„Dann wird nie einer an die Artefakte gelangen?“

„Nicht, wenn ich nichts vergessen habe.“

„Hast du etwas vergessen?“

„Nein.“

X’Kles sah ihre Vorgesetzte an. „Ich möchte dich nicht zu meiner Feindin haben.“

„Dazu müsstest du mir schon gehörig auf den Keks gehen“, lächelte Milseya verschmitzt. „Und nun zum letzten Artefakt.“ Sie gab den Kurs ein. „Auf nach A4“

Das Shuttle nahm den Bogenkurs um das Gebirge auf.

„Der Planet ist wirklich schön“, seufzte X’Kles nachdem sie das ewige Eis verlassen hatten.

„Glaubst du, euer Plan wird funktionieren?“

„Ja“, kam es von Milseya scheinbar überzeugt zurück.

„Du bist dir so sicher?“

„Das sagte ich nicht. Ich sagte nur, dass ich daran glaube.“

„Dann hast du Zweifel?“

„Ich habe ständig Zweifel, X’Kles. Nicht erst seit Commander Shral und ich dieses Theorie entwickelt haben .. und ich sie seitdem etwa eine Million Mal wieder und wieder überdacht und geprüft habe.“ Die Haliianerin seufzte, während sich ihre Stellvertreterin mit fragendem Gesicht zu ihr wandte. „Ich bin es eben einfach nicht gewohnt, dass man mich ernst nimmt“, begann sie zögerlich. „Und ich bin es nicht gewohnt, dass ich tatsächlich vernünftig denken kann. Vor der Mission kannte mich jeder als leicht verrückte, unbeherrschte Pilotin, die auch nichts groß anderes kann als fliegen. Und jetzt? Ich habe ein paar Mal gewagt die Klappe aufzumachen – und plötzlich hört man mir zu. Beachtet meine Theorien. Liest meine Berichte. Und ich muss höllisch aufpassen, was ich zu wem wie sage .. erst vor kurzem war ich nahe daran, Tanrim wie eine Kneipenbekanntschaft anzureden. Es ist so ungewohnt, dass meine Meinung auf einmal Gewicht hat.“

„Na sieh mal an, die Zwergenkönigin fürchtet sich davor, dass man erkennen könnte, dass sie mehr kann.“

„Nein, ich fürchte mich nur davor, Scheiße zu bauen.“, flüsterte Milseya. „Ich hab eine Scheißangst davor, dass ich die Leute nur blende und irgendwann wird irgendjemand dafür mit dem Leben bezahlen.“

„Mili, du solltest wirklich auf H’Qar hören. Du bist nicht der Mittelpunkt des Universums. Und du bist nicht allwissend. Du glaubst doch nicht, dass der Captain all diese Entscheidungen nur aufgrund deiner Theorien alleine getroffen hat. Da waren noch andere dran beteiligt. Und die haben allesamt was auf dem Kasten. Sie wären mit großer Wahrscheinlichkeit auch ohne dich auf die Lösung gekommen. Du warst eben nur schneller, vermutlich weil du vollkommen unbelastet die Probleme angehst und mit deiner verqueren Art einfach anders denkst. Und das..“ verhinderte X’Kles einen Einwurf Milseyas konsequent „..heißt jetzt nicht, dass du dümmer bist oder andere blendest. Alles, was du bislang an Theorien und Erkenntnissen zusammengetragen und in Berichte verfasst hast, beweist, dass du nicht nur gründlich recherchieren kannst, sondern auch, dass du dein Wissen anwenden kannst. Bestätigte dir Commander Shral nicht, dass du das Zeugs zur Wissenschaft hast? Zeigt diese Aufgabe nicht, dass der Captain dir vertraut? Die Beachtung, die du nun fürchtest, zeigt doch nur, dass die anderen wahrnehmen, dass du deine Aufgaben voll und ganz bewältigst. Dass du Verantwortung übernimmst. Und dass du über den Tellerrand hinaus siehst. Und jetzt meine Kleine kannst du nicht mehr zurück. DAS fürchtest du! Dass du dich nicht mehr auf dem Hangardeck verstecken kannst. Dass du nicht nur deine Meinung und deine Ideen einfach so daherreden kannst, sondern, dass damit wesentlich mehr verbunden ist: nämlich dazu zu stehen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Tja, deine faulen Tage sind vorüber!“

„Ich war noch nie faul!“, empörte sich Milseya.

„Ja, ja, ich weiß. Du bist nur gut im Delegieren“, grinste X’Kles.

Der Mund der Haliianerin war offen, doch kein Laut kam über ihre Lippen, was ihre Stellvertreterin zum Anlass nahm, einfach weiter zusprechen. „Aber wenn dich das Ganze bedrückt, dann schlage ich vor, du redest mal mit dem Councelor darüber. Ich bin mir sicher, dass du nicht die Erste bist, die sich davor fürchtet, Fehler zu machen.“

Nachdenklich starrte Milseya auf das Display vor sich. Fünf Minuten war ein leises „Das ist eine wirklich gute Idee“ aus ihrem Munde zu hören.

Altarraum in A4

„Ich freue mich, dich wieder zu sehen, Mili.“

Die kleine Haliianerin starrte den El-Aurianer verdutzt an. „Mili?“, fragte sie. „Wir werden uns irgendwann mal duzen?“

Nachalek verzog das Gesicht zu einem winzigen Lächeln. „Nun, das haben wir. Immerhin haben wir einige Nächte gemeinsam verbracht - diskutierend in Wissenschaftslabor 1.“

„Lassen Sie das bloß nicht ..“ sie runzelte die Stirn. „.. das Du ist verwirrend.“

„Ich schlage vor, dass wir beide uns hier noch duzen. Auf dem Schiff allerdings solltest du mein Ebenbild siezen. Er wird dir mit Sicherheit irgendwann bald das Du anbieten – spätestens wenn du ihm von deiner Theorie über die Quantenfäden erzählst.“

„Meiner Theorie?“

„Sie ist dir doch auf dem Rückweg von Halii eingefallen?“

Milseyas Augen weiteten sich schlagartig. „Ich habe Ihnen … dir davon erzählt?“

„Nicht nur das. Du hast den Beweis direkt vor meinen Augen entwickelt. Ich gebe zu, ich war beeindruckt.“

„Und es stimmt?“

Nachalek schüttelte den Kopf. „Theoretisch - ja. Doch du bist nie dazu gekommen, es in einer Versuchsreihe zu beweisen. Denn bevor du deine Forschungen auf der Eisenstein durchführen konntest, kamen wir hierher.“

„Neee“, schüttelte Milseya lachend den Kopf. „Ich auf der Eisenstein? Das ist jetzt geflunkert. Kannst du dir vorstellen, dass ich Knirps lange unter riesigen Klingonen überleben würde?“

„Es war das einzige Schiff, dass beauftragt war, eine Super.. „

„..nova“, hauchte Milseya entgeistert.

Er nickte.

„Bei allen Himmeln!“ Die Haliianerin stützte sich mit dem Rücken an der Tunnelwand ab und ließ sich langsam zu Boden gleiten.

„Noch Zweifel daran, dass du mir alles erzählt hast?“, wollte Nachalek wissen.

„Nein“, kam es flüsternd zurück.

„Du solltest deine Arbeit unbedingt fortführen und vollenden, Mili. Mein jüngeres Ich sagte mir, dass du ein Physik-Fernstudium aufnehmen willst?“

„Ja.“

„Eine wirklich sehr gute Idee. Schade, dass ich nicht mehr erfahren werde, ob du Recht hast. Oder was du sonst noch so herausfindest.“ Der El-Aurianer zeigte auf den wieder neu gefüllten Rucksack der Pilotin. „Was ist das?“

„Das ist für die Fallen gedacht. Zur weiteren Sicherung der Artefakte.“

„Ich verstehe. Nun, da aller Voraussicht ich das Ritual durchführen werde, solltest du mir erklären, was du vorhast, damit ich die Fallen nach dem Ritual aktivieren kann.“

Milseya nickte. „Es ist sehr simpel..“, begann sie stockend ihm die Funktionsweise der Falle zu erklären. Der El-Aurianer hörte konzentriert zu und schlug ein, zwei Verbesserungen vor, die sie dann an den anderen Eingängen zu dem Altarraum in A4 ausprobierten. Schließlich nach zwei Stunden war alles vorbereitet – auch die letzte Falle, die Nachalek nach Durchführung des Rituals selbst aktivieren würde.

„Für den Fall, dass etwas nicht klappen sollte“, erklärte Milseya ihm und reichte ihm zwei kleinere Quadrate, die der El-Aurianer nickend annahm. „Standardsprengstoff – allerdings ohne Fernzündung. Wir wissen nicht, ob ..“

„..eine Fernzündung aufgrund der Partikel funktioniert“, vollendete er den Satz. „Etwas Ähnliches dachte ich mir schon. Ich nehme an, ich habe drei Minuten.“

„Korrekt.“

Beide verließen gerade den Tunnel und gleißender Sonnenschein empfing sie.

Milseya blieb unvermittelt stehen stehen. „Ich wünschte, es gebe eine andere Möglichkeit. Ich wünschte, ihr könntet zurückkehren.“

„Nun, das ist nicht möglich“, entgegnete er. „Aber wir werden hier besser leben, als auf dem Planetoiden. Wir werden alle ernähren können und die Kinder werden hier eine Chance zum Überleben haben.“

„Wenn wir Recht haben.“

„Eure Theorie klingt logisch. Ich konnte keinen Fehler darin entdecken Leider werdet ihr nie erfahren, ob wir erfolgreich waren.“

„Ja“, gab sie missmutig zu. „Ich glaube, dass ist das schwierigste daran. Viele werden sich immer fragen, ob es funktioniert hat.“

„Nun, Mili, vielleicht findet ihr doch eine Möglichkeit es jemals zu erfahren“, meinte Nachalek, bevor er sich zu ihr umdrehte. „Du solltest nun auf die Community zurückkehren. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit miteinander verbringen können, doch es war schön, dich nach all den Jahren wieder einmal zu sehen. Und wenn ich dir einen Rat geben darf für dein weiteres Leben?“

Sie nickte wortlos.

„Vertraue dir selbst. Vertraue all deinen Entscheidungen. Dann wirst du nie scheitern. Leb wohl, Mili.“ Nachalek nickte ihr noch einmal kurz zu, bevor er sich abwandte und ging.

Und in Milseyas Nase begann es heftig zu kribbeln als sie ihm nachsah.

„Haben wir alles erledigt?“, fragte X’Kles, die der ganzen Szene etwas entfernt zugesehen hatte.

Milseya nickte.

„Dann lass uns nachhause fliegen.“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Es war unglaublich, wieviel Arbeit so ein Umzug machte. Nachdem man mit Shuttles und später auch Transportankern die gesamte Ausrüstung heruntergeschafft hatte, begannen die Aufbauarbeiten. Zum Glück waren viele der Gebäude in A4 noch gut erhalten, so dass für den Anfang die Infrastruktur nur ausgebessert und das Komfortlevel erhöht werden musste. Der alte und der neue John Gilmore beaufsichtigten die Installation der 'Krankenstation' in den unterirdischen Tunneln - hier waren die Störungen geringer, so dass den Ärzten nun auch endlich das ein oder andere technische Gerät zur Verfügung stand. Gilmore 2 hyperventilierte beinahe vor Glück.

Nach und nach kamen auch die Siedler dazu und legten Hand an ihren neuen Domizile. Es war ein einziges Kommen und Gehen. Der gesamte Ort surrte vor Spannung und Energie.

Solak lehnte erschöpft an einem Baum in der Nähe des Rathauses und gönnte sich Sandwichkauend eine kurze Pause. Man konnte durchaus sagen, dass er sich hier im Schatten versteckte. Er war zwar kein Techniker, aber Kisten schleppen und Anweisungen ausführen schaffte selbst ein nichtsnutziger Councelor. Außerdem hob es die Moral sowohl seiner Crew wie auch die der Siedler, wenn man sah wie die Führungsoffiziere mit anpackten. Und er konnte unauffällig ein Auge auf alles haben - die Konflikte waren schließlich nicht weniger geworden...

Anquenar und Nachalek 2 verließen nacheinander das Rathaus. Die Pilotin sah dabei sehr nachdenklich aus. Ohne ihn zu entdecken ging sie an ihm vorbei. Solak schaute ihr grübelnd nach. Die letzten Tage waren sicherlich viel für sie gewesen. Plötzlich im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen... Er sollte sie darauf ansprechen - wenn wieder ein wenig Ruhe eingekehrt war. Und er mindestens zwei Nächte durchgeschlafen hatte. Und ausgiebigst mit seinem Sohn gespielt hatte. Die Schattenspiele der Blätter über ihm begannen ihn einzulullen, als ein leises Geräusch ihn plötzlich aufschreckte.

Semitar betrat alleine das Rathaus. Auf dem Rücken trug er einen großen Rucksack, in der Hand eine Taschenlampe. Der Councelor runzelte die Stirn. Ein dumpfes Gefühl beschlich ihn. Er kannte nicht die Details von Anquenars Auftrag, wusste aber immerhin, dass es etwas mit den Artefakten zu tun hatte. Dies und was er über Semitar wusste, reichten aus um Solaks Misstrauen auf Alarmniveau hochzutreiben. War der Romulaner befugt, sich hier herumzutreiben? Nachdem der Mann nach ein paar Minuten noch immer nicht wieder aufgetaucht war, tippte seine Hand wie von selbst auf den Kommunikator.

"Community, hier Solak. Ich suche Prof. Semitar. Können Sie mir sagen, wo er ist?"

Knisternd kam die Antwort. "Er ist in seinem Quartier."

Wenn Semitar irgendwo nicht war, dann dort. Der Romulovulkanier bedankte sich und schloss den Kanal wieder. Leise erhob er sich.

Der romulanische Wissenschaftler musterte die Wände im Schein seiner Taschenlampe. Nichts, gar nichts. Weiter vorne wäre er beinahe über eine Falle gestolpert - lachhaft einfach. Ein dünnes Drahtseil war über den Boden gespannt gewesen und hätte ein pendelndes Schwert ausgelöst. Doch was konnte man schon von Sternenflottlern erwarten? Sie waren in diesen Dingen ausgesprochen unkreativ. Aber immerhin konnte er so zu dem A4-Artefakt gelangen ohne Spuren zu hinterlassen. Die anderen würden sich dann an ihrem 'großen Tag' wundern, wo dieses Exemplar geblieben wäre. Er würde bis dahin Vorkehrungen getroffen haben, dass niemand es bei ihm fand.

Sollten sich diese Lumpengestalten doch auflösen oder was auch immer - er brauchte das Artefakt dringender. Der Senator erwartete Ergebnisse. V’Cious war immerhin ein hohes Risiko eingegangen indem er gerade Semitar für diese Mission empfohlen hatte. Natürlich war V’Cious ihm einiges schuldig. Immerhin hatte er seinen Namen nicht bei der Untersuchung genannt. Diese verdammte Latta und ihr Herumgeschnüffel! Doch würde der Senator kaum Verständnis zeigen wenn diese Mission nun ein Fehlschlag würde. Nicht, nachdem seine letzten Pläne dermaßen gescheitert waren. Er hatte ihn ja gewarnt, alles in die Hände dieses Gunnar und dessen Stellvertreter Solem zu legen. Ein Mann ohne Stand. Das war das Ergebnis dieser neumodischen Attitüde, jedem zu erlauben sich hochzuarbeiten. Abfällig schnaubte der Wissenschaftler durch die Nase. V’Cious brauchte einen Erfolg - und er ebenso, wollte er seinen Ruf retten.

Sie dachten doch nicht wirklich, dass er sich diese Gelegenheit entgehen lassen würde? Außerdem musste er schneller als diese elenden Cardassianer und Breen sein. Er hatte in ihren Augen lesen können was sie planten.

Achtsam tastete er sich also weiter voran durch die Tunnel. Plötzlich hörte er ein leises Knirschen. Semitar sah sich um. Nichts. Es gab keine Schalter, Trittflächen oder ähnliches. Wahrscheinlich nur irgendein Tier. Er ging weiter. Mit jedem Schritt allerdings schien das Geräusch lauter zu werden. Aus dem Knirschen wurde ein leises Knacken. Wieder blieb der Wissenschaftler stehen. Es erinnerte ihn an etwas. An... Brechendes Eis!

Bevor Semitar begriffen hatte was geschah, war es auch schon geschehen. Er brach ein und fiel in ein Wasserbecken. Prustend tauchte er wieder auf und klammerte sich an den Rand der Bruchstelle. Faszinierend! Die Steinplatte hier war so dünn, dass eine Person von einem bestimmten Gewicht irgendwann einbrechen musste sobald sie darüber ging. Allerdings hatten sie sich auch hier verrechnet. Der Romulaner lachte auf. Man hätte vorhersehen müssen, dass das 'Opfer' schwimmen konnte. Vorsichtig zog er sich aus dem Becken heraus und schob sich auf dem Bauch liegend voran bis er wieder festes Gestein unter den Füßen hatte.

Seine Taschenlampe hatte er bei dem Sturz verloren. Klugerweise hatte er vorgesorgt. Aus dem durchnässten Rucksack holte er einen kleineren Ersatz und schaltete diesen an. Auf einmal durchschüttelte ihn ein heftiger Hustenkrampf. Der Romulaner ließ die Leuchte fallen und ging keuchend auf die Knie. Etwas Warmes ließ ihm über das Kinn. Er wischte es mit dem Handrücken ab - und erstarrte. Im Schein der Lichtquelle konnte er erkennen, dass das auf seiner Hand Blut war. Sein Blut. Wieder begann der Husten ihm zu schütteln. Semitar erbrach sich. Japsend fiel er auf die Seite. Seine Augen begannen zu brennen, doch egal wie sehr er rieb, das Brennen wurde nicht weniger. Im Gegenteil: Sein Augenlicht verschlechterte sich sekündlich während die Flusssäure-Abart aus dem Becken auch diese Schleimhäute zu verätzen begann. Es reichte jedoch aus, um ihm zu zeigen, dass sich eine Gestalt auf ihn zubewegte. Röchelnd rief er um Hilfe.

Solak blieb stehen. Er hatte sich eine Öllampe aus dem Lager geholt und hielt sie nun hoch. Ein Stück weiter lag Semitar auf dem Boden und wandt sich in Krämpfen. Schon wollte er zu ihm eilen, doch dann registrierte das Spitzohr ein Loch im Tunnelboden einige Meter vor sich. Eine feuchte Spur zog sich von diesem Loch zu Semitar, dessen Bewegungen immer langsamer wurden. Es daurte einige Sekunden, bis der Romulovulkanier begriffen hatte. Eine Falle! Auch er hatte den Draht über den Weg bemerkt und es für eine der alten Fallen gehalten - dies aber war eindeutig neu! Anquenar?!

Ungläubig starrte er auf Semitar - beziehungsweise auf den Körper, aus dem sich langsam aber sicher das Leben verabschiedete.

Auch aus der Entfernung war zu erkennen, dass hier jede Hilfe zu spät kommen würde.

Der Councelor der Community drehte sich um und kehrte langsam zurück an die Oberfläche. Natürlich würde er Bericht erstatten. Ein bedauerlicher Unfall. Niemand aber brauchte zu erfahren, dass sich damit eines seiner eigenen Probleme quasi von selbst aufgelöst hatte...

Bearbeitet von Solak
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Nachdem Lt. Cmdr. Bishop von dem Außeneinsatz zurückgekehrt war, schmerzte sein Arm so stark, dass er nichts mehr greifen konnte. Der Verband ging nicht mehr weg und die Sache nahm bedenkliche Ausmaße an. Also beschloss Lucas die Krankenstation aufzusuchen, aber diesmal hoffte er die deltanische Ärztin nicht anzutreffen. Angeblich war Assjima noch sauer auf ihn. Vorsichtig bog der Sicherheitschef in die Krankenstation und ...

… der Raum war leer. Überall stapelten sich Kisten und kleine Container. Bishop schaute sich suchend um und wollte schon wieder kehrt machen, als sich eine Gestalt hinter einer der Kisten aufrichtete. „Hallo Lucas. Falls du Meg suchst, die ist auf dem Planeten.“ Assjima legte die zerbrochenen Gläser beiseite und betrachtete ihn. „Sag mal … Hast du etwa Angst vor mir?“

„Äh... Ich habe doch keine Angst vor dir, oder sollte ich Angst haben?" fragte Lucas etwas erstaunt und musste unweigerlich an den Wutausbruch von Assjima denken. Damals auf dem Planeten der 12, da war die Deltanerin ausgerastet.

„Ich dachte nur. Du bist mir in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen und deine Gedankenbilder sind ziemlich dunkel. Was ist los?“

"Ich wurde in den Arm gebissen von einem wilden Caitianer und es tut verdammt weh!" erklärte er seine Absichten und versuchte erstmal vom Thema abzulenken.

„Setzt dich bitte mal da drüben hin. Die Kiste kannst du einfach beiseite schieben.“ Sie zeigte auf das Biobett, welches am wenigsten belagert war und ging zu dem kleinen Waschbecken hinüber um sich die Hände zu reinigen. „Du hast die Horde doch schon gestern eingefangen. Warum kommst du erst jetzt damit zu mir?“

„Ich hatte keine Zeit zum Arzt zu gehen!" war die klägliche Ausrede von Lucas, während er die Kiste zur Seite schob und auf dem Biobett platz nahm.

Die Deltanerin betrachtete ihn schweigend. Es war nicht zu übersehen, dass sie diese Ausrede nicht gutheißen wollte. Aber sie schluckte einen bissigen Kommentar hinunter und entfernte vorsichtig den provisorischen Verband von der Wunde. Der Arm sah gar nicht gut aus. Rote Ränder hatten sich am Wundrand gebildet und es zogen sich einige bläuliche Streifen hinunter zum Ellenbogen. „Du hättest sie wenigstens desinfizieren können … Es hat sich entzündet.“ Sie griff nach einer kleinen Flasche. „Es wird jetzt etwas brennen.“

"Aber das war extra Tape bei solchen Verletzungen und es ist in Desinfektionsmittel getränkt gewesen..." berichtete der Sicherheitschef von seinen Maßnahmen, um seinen Arm medizinisch zu versorgen. Leider gelang es ihm nicht so ganz, die Ärztin davon zu überzeugen.

„Papperlapapp …“ wischte Assjima seinen Einwand beiseite. „Auf diesen dämlichen Gebrauchsanweisungen steht jede Menge Mist drauf. Aber manch einer glaubt den Schrott trotzdem und denkt, er könne sich so um einen Besuch beim Doktor drücken. Und jetzt haben wir den Salat. Du bist im Begriff, eine wunderschöne Blutvergiftung zu bekommen.“

„Aber du kannst doch bestimmt was tun oder?"

„Sicher. Ich kann dein ganzes Blut austauschen lassen.“

"Ist es so schlimm?" fragte der Sicherheitschef besorgt und schaute die Ärztin ernst an.

„Du glaubst aber auch wirklich alles. Vor fünfhundert Jahren hätte dir niemand mehr helfen können. Aber zum Glück lebst du ja hier und jetzt. Ich gebe dir ein Blutreinigungsmittel. In einer Stunde sollte alles wieder in Ordnung sein.“

"Soll man seine Patienten verarschen?"

„Nur die, die glauben, es würde reichen eine Gebrauchsanweisung zu lesen und die erst dann die Experten konsultieren, wenn es gar nicht anders geht.“ Mit todernstem Gesicht drückte Assjima ihm einen Hypospray auf den Oberarm. „Dabei wäre es alles so einfach …“ Sie fuhr mit dem Hautregenerator über die Verletzung und die Wundränder begannen sich langsam zusammen zu ziehen. „Und jetzt sag schon: was ist wirklich los? Keine Zeit zu haben ist eine denkbar schlechte Ausrede.“

"Ich habe gehört, dass du irgendwie sauer auf mich bist. Stimmt dass?" erzählte Lucas nun den wahren Grund, warum er die ganze Zeit nicht auf die Krankenstation gekommen ist. Aber er hatte sich auch zu sehr auf den speziellen Verband verlassen.

Sie sollte auf ihn wütend sein? Assjima hielt verdutzt inne und versuchte sich zu erinnern. Ach ja, da war diese Sache mit den Binären. Das schien ihr jetzt schon so lange zurück zu liegen. Obwohl es in Wirklichkeit doch nur wenige Tage gewesen sind. „So … du hast es also gehört. Hm …“ Immer noch kreiste der Hautregenerator über Bishops Oberarm. „Du kannst froh sein, dass ich nicht mehr das Kommando habe. Ich mag es nicht, wenn ein kräftiger Kerl wie du es einer bist, körperlich unterlegene Personen durch die Luft wirft. Aber jetzt ist es am Captain, zu entscheiden.“

"Aber du tust geradeso, als hätte es mir Spaß gemacht den Zwerg durch die Gegend zu werfen. Die Binären haben mich angegriffen und ich habe mich etwas unfair gewehrt. Irgendwie ist bei dieser Mission eines nicht so gelaufen, wie ich es mir gedacht hatte.“

„Du hast die Kontrolle verloren. Das darf einem Führungsoffizier nicht passieren. Und dass etwas nicht so läuft wie man es sich wünscht passiert bei unseren Aufträgen ziemlich oft.“ Die Deltanerin legte das Gerät beiseite. „Lucas, du benimmst dich in letzter Zeit recht seltsam. Bei den letzten beiden Besprechungen bist du ziemlich aus der Rolle gefallen. Und dann diese eigenartige Sache mit Null-Eins und Eins-Null. Du kannst froh sein, dass dich die beiden nicht angezeigt haben.“

"Aber ich habe die Beiden bei einer großen Sauerei entdeckt und deshalb haben mich die beiden nicht angezeigt. Und ich glaube kaum dass sich der Captain besser verhaltenen hat, so verliebt wie der in die Swami war. Aber du hast Recht, es geht hier nicht um die anderen sondern um mich." antwortete Lucas und wurde ernst, er hatte mal wieder Mist gebaut.

„Was Tanrim tut ist seine Sache. Und wenn er sich dafür irgendwo verantworten muss ist das auch nicht unser Problem. Und weil er in Swami verliebt war gibt es auch eine Erklärung für sein Verhalten. Aber gibt es dir denn auch für deine Handlungsweise? Warum benimmst du dich bei den Besprechungen so seltsam? Warum reagierst du nicht wie ein Sicherheitschef, wenn du einen Einbruch entdeckst? Warum riskierst du eine Blutvergiftung …“ Assjima hatte sich auf eine Kiste gesetzt und fixierte ihn mit ihren blauen Augen. „Warum handelst du nicht so, wie man es von einem Offizier erwarten sollte?“

"Weil ich vielleicht nicht geeignet bin als Offizier der Sternenflotte. Ich muss mich für einen erneuten Eignungstest im Sternenflotten HQ melden! Vielleicht beendet der meiner Karriere oder er versetzt ihr neue Antriebskraft. Du bist die erste, der ich es erzähle!" entgegnete der Sicherheitschef und wirkte gar nicht mehr so cool wie er es am Anfang noch war.

Assjima öffnete erstaunt den Mund. „Dann hat Tanrim schon mit dir gesprochen? Oder hat er das über deinen Kopf hinweg entschieden?“

„Nein, Tanrim weiß davon noch gar nichts. Ich habe mich irgendwie mit den falschen Leuten angelegt, aber es hat garantiert etwas mit meinem Vater zu tun. Darum verhalte ich mich schon die ganze Mission so komisch."

„Was ist passiert?“

"Es hat einiges mit der Rettung von Jolani zu tun und es war da eine Datei in ihren Körper versteckt. Mir ist es noch nicht gelungen sie zu entschlüsseln. Selbst Ensign van Richthoven hat es noch nicht geschafft. Dann kannst du dich noch an die vermeintliche Sklavin erinnern, die wir gerettet haben und die sich dann als Commander der Sternenflotte entpuppt hat? Bestimmt nicht, jedenfalls weiß sie so einiges von meinem Vater, was er mit dem Romulaner zu tun hatte und sie meinte ich hätte etwas, was sie wollte"

Assjima rieb sich verwirrt die Nasenspitze. „Ich kann dir nicht ganz folgen. Was sollte das denn sein?“

Wenn ich das wüsste..." wurde Lucas von seinem Kommunikator unterbrochen. "Ensign Frost an Lt. Cmdr. Bishop - Wir bräuchten ihre Hilfe bei der Horde!"

Die Deltanerin rutschte von ihrer Kiste herunter. „Du solltest das ganz schnell klären, bevor du noch mehr Ärger bekommst. Und du solltest vielleicht mit Solak sprechen. Es ist nicht gut, wenn sich deine Probleme auf die Arbeit auswirken.“

"Da hast du Recht! Ich werde alles klären und mich noch mehr anstrengen - Vielen Dank und bis demnächst!" verabschiedete sich Lucas und verließ die Krankenstation.

Bryn und U_E in „Besser nicht beißen lassen!“

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Captain Tanrim betrachtete das emsige Treiben der Siedler und wie die ältere Ausgabe seines 1. Offiziers versuchte, die Umsiedlung so wenig chaotisch wie möglich umzusetzen. Nirgends konnte er Cmdr. Kyle erblicken.

Hatte er ihr nicht die Aufgabe gegeben, ihr älteres Ich bei der Koordination zu unterstützen? Er entschied sich bei Selina 2 nachzufragen.

"Ms. Kyle? Kommen Sie zurecht? Werden Sie von Cmdr. Kyle hierbei unterstützt?"

Die ältere Frau wandte sich dem Zakdorn zu und lächelte ihn warm an.

"Ich habe Selina eine ganze Weile nicht mehr gesehen aber ich komme hier gut alleine zurecht."

"Hm, das mag sein aber ich hatte sie gebeten Sie zu unterstützen. Wo steckt sie nur?"

"Seien Sie nicht zu streng mit ihr. Ich glaube die ganze Sache hier und vor allem ich überfordern sie sehr."

"Überfordern? Wir sprechen von der selben Person, oder?"

Selina 2 lächelte dem Zakdorn herzlich entgegen. "Vartik, wann erkennen Sie endlich, wie zerbrechlich Cmdr. Kyle wirklich ist? Sicher, sie wirkt auf den ersten Blick stark und selbstbewusst aber beim genaueren hinsehen

sollten auch Sie erkennen, wie leicht erschütterbar sie ist."

Der Zakdorn senkte nachdenklich seinen Blick. "Die Sache mit Swami schien sie tatsächlich sehr getroffen zuhaben. Ich hatte ja keine Ahnung wie sehr. Soll ich mit ihr über die ganze Situation nochmal sprechen?"

"Nein, lassen Sie mich das machen."

Das Quartier der ersten Offizierin war völlig in Dunkelheit getaucht, als Selina 2 den Raum betrat.

"Hier steckst du also!" Die fröhliche Stimme ihres älteren Ichs schmerzte regelrecht in Selinas Ohren.

"Was willst du?" Die Bürgermeisterin kniete sich neben das Sofa, auf dem Selina lag und nahm die Hand der ersten Offizierin in die ihrige.

"Der Captain ist sauer, weil du mir nicht hilfst. Aber mach dir keine Sorgen, ich habe ihn schon beruhigen können. Aber es wäre wirklich schön, wenn du mir helfen könntest."

"Ich ... ich kann nicht."

"Kannst du nicht oder willst du nicht? Hör zu, ich weiß wie du dich fühlst. Aber du musst dich endlich zusammen reißen. Du denkst, dass du schon lange begonnen hast deine menschliche Seite auszuleben aber ich sage dir, dass du noch nicht einmal richtig damit angefangen hast. Lass dich nicht entmutigen wenn dir wieder soetwas mit Swami passiert. Du wirst immer wieder auf Menschen treffen, die nichts Gutes wollen aber so ist es nunmal. Öffne dich gegenüber Anderen und du wirst Halt bekommen wenn du ihn am nötigsten brauchst. Wie wäre es denn mit Milseya? Natürlich müsstest du erst diese dumme Eifersucht ihr gegenüber ablegen. Ich denke, ihr würdet euch sehr gut verstehen."

"Computer, Licht!" Das Quartier erhellte sich augenblicklich und Selina setzte sich auf.

"Du denkst wirklich Milseya und ich könnten gute Freunde werden?"

"Aber natürlich. Du musst es nur zulassen. Außerdem habt ihr Beiden jetzt schon eine gute Basis: John."

Selina seufzte und rieb sich die Stirn. „Na gut, ich werde es probieren.“

„Na also! Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung! Ach, da fällt mir ein ....“ Die ältere Selina erhob sich und ging zum Schreibtisch der ersten Offizierin. Sie öffnete die mittige Schublade und holte den Blutcanar heraus. „Ich glaube, den brauchst du nun auch nicht mehr.“

Wie festgefroren starrte Selina auf den roten Stein in der Hand ihres älteren Ichs. „Du willst ihn mitnehmen?“

„Ja. Sonst kommst du noch auf dumme Gedanken. Du musst endlich dieses Streben nach allesvernichtender Macht aufgeben!“

Die erste Offizierin biß sich auf die Unterlippe und wandte ihren Blick von dem schönen roten Stein ab. „Ist ja gut! Los steck ihn schnell ein, bevor ich es mir anders überlege!“ Die Bürgermeisterin ließ das rote Tunichtgut in ihrer Hosentasche verschwinden und zog ihr jüngeres Ich vom Sofa hoch. „Auf geht’s! Es gibt noch einiges zu tun!“

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Geradezu mit makabrer Geschwindigkeit hatte die Nachricht von Professor Semitars Tod sich verbreitet; wenn alles stimmte war er Opfer einer der reaktivierten oder gar komplett neu angelegten Fallen geworden.

"Ich verstehe das nicht wieso ausgerechnet er..." Professor Kre Malo wirkte sichtlich bestürzt als der Vinara an Bord der Community begegnete.

"Womöglich hat er sich so verhalten wie man es des Öfteren von einem Romulaner erwartet - und dafür seinen Preis bezahlt." Die Andorianerin konnte selbst kaum glauben was sie da sagte, aber es schien ihr die einzige logische Antwort zu sein. Denn bloße Unvorsichtigkeit konnte man einem doppelt habilitierten Wissenschaftler kaum vorwerfen.

"Er soll in ein Säurebad gefallen sein, wer kommt denn auf sowas? Ich weiß dass es so etwas vorher nicht in A4 gab, da muss doch einer von Ihren Leuten nachgeholfen haben! Da sieht man mal die hochtrabenden Ideale der Föderation in praktischer Umsetzung!"

Vinara konnte den Cardassianer irgendwie verstehen, schließlich hatte sich zwischen ihm und Semitar eine Art von Freundschaft oder zumindest professionelle Kameradschaft angedeutet.

"Professor, auch ich bedaure was geschehen ist. Aber hier hat das Leben vieler eindeutig Priorität vor dem weniger oder eines einzelnen. Die Fallen müssen so effektiv sein weil jeder Missbrauch der Artefakte noch weitaus verheerender sein könnte!"

Kre Malo schnaubte ungehalten. "Und wer hat diese Säuregrube ausgehoben? Lieutenant Solak?"

"Ich selbst weiß im Moment auch nicht genau wer, aber diese Person wird auf direkte Anweisung Captain Tanrims gehandelt haben. Es wird gewiss keine angenehme Aufgabe gewesen sein, aber eine notwendige."

Nachdem Malo sich einigermaßen beruhigt hatte - zumindest sah es so aus - begab Vinara sich zu ihrem Quartier wo eine Nachricht aus dem Alpha-Quadranten auf sie wartete.

Keine drei Minuten später stand Talana vor ihr und ihre ältere Cousine informierte sie über den Inhalt besagter Nachricht: "Ich gratuliere, die Flugschule auf Bajor ist bereit dich aufzunehmen. Ich hoffe aber du weißt dass du dich dort entsprechend zu verhalten hast."

"Ja, Tante Vinny... Cool, dann werd ich diesen Kahn wohl bald schon verlassen."

"Etwas mehr Begeisterung hätte ich offen gesagt schon erwartet."

"Ja, ich freu mich ja, es ist nur so... so irreal angesichts dessen was hier gerade vor sich geht. Offen gesagt glaube ich erst dann dass alles OK ist wenn wir wieder bei DS 9 sind!"

"Um die Wahrheit zu sagen das tue ich auch Talana..."

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„Sind Sie auch sicher das dieser Virus nicht mein Programm beschädigt hat?“, die Unsicherheit, die das THN zur Schau stellte, war geradezu erschreckend echt.

„Ja das bin ich. Der Computer bestätigt dies.“

„Der Computer war aber auch von diesem Ungeziefer befallen Kadett.“, Tial hielt sich kurz an der Konsole fest.

„Diese Diskussion hatten wir doch bereits schon hundertmal geführt.“, zischte Tial leicht verärgert. Doch dies schien das THN nicht zu kümmern.

„Gle´ ma selbst hat die Säuberung vorgenommen. Das System ist in Ordnung.“

„Na schön Kadett.“, das THN blickte zuerst an die Decke und dann zum Schott, während Tial weiterhin an der Konsole arbeitete. Dann erblickte dieses Kre Malo. Der Cardassianische Wissenschaftler schien schon seit geraumer Zeit beim Schott zu stehen.

„Wer zum Geier sind denn Sie?“, fragte das Hologramm.

„Verzeihen Sie bitte. Ich wollte nicht unhöflich sein. Mein Name ist Kre Malo.“, Tial wirbelte um die eigene Achse und starrte den Wissenschaftler kurz an.

„Was wollen Sie hier?“, fragte Tial und machte eine Bewegung mit ihrer Hand zu ihrem Insignienkommnunikator.

„Ich wollte Sie kennen lernen meine Liebe.“

„Warum?“

„Nun es passiert nicht alle Tage das eine Cardassianerin der Sternenflotte beitritt.“, Malo legte ein Lächeln auf und verbeugte sich leicht.“ Missverstehen Sie mich nicht, aber dieser Umstand ist sehr Wohl mehr als außergewöhnlich. Das müssen Sie doch zugeben?“

„Das mag schon sein Professor. Dennoch gibt es ihnen nicht das Recht sich hier einzuschleichen.“

„Bitte, Sie müssen nicht gleich feindselig reagieren. Immerhin gehören wir zum selben Volk.“, Tial schnaubte.

„Was wollen Sie?“

„Ich möchte Sie kennen lernen.“

„Ich dachte Sie kennen die ganze Crew? Zumindest sollen Sie ja eine umfangreiche Datenbank haben.“

„Ich Bitte Sie meine Liebe, Sie überschätzen meine Fähigkeiten.“, kam es aalglatt von Malo zurück.

„Fällt mir schwer dies zu glauben. Und nun würde ich es begrüßen, wenn Sie gehen. Ich habe zu tun Professor.“, die Schärfe in Tials Stimme nahm zu und brachte Autorität ans Tageslicht. Malo blinzelte überrascht. Dieses Mädchen könnte in der Cardassianischen Flotte es zu einem Gul bringen. Ihn Überraschte es aber nicht das dieses Mädchen wie viele Frauen auf Cardassia sich der Wissenschaft verschrieben hatte.

„Warum werfen Sie mir vor ich würde nur unter einem zwielichtigen Vorwand Kennenlernen wollen?“

Tial wirbelte um die eigene Achse.

„Weil ich es nicht will. „

„Eine etwas dürftige Begründung, finden Sie nicht?“

„Mir genügt diese.“, Malo spürte, das er nicht länger erwünscht war. Dennoch hatte die junge Frau sein Interesse erweckt. Sie war eindeutig die jüngere Ausgabe ihrer Mutter. Aber die Ablehnung ihrerseits war wohl generell gegen Cardassianer gerichtet, nicht gegen ihn selbst.

„Schade Kadett. Wirklich, ich bedauere das Sie mein Angebot nicht annehmen, ein Interessante Gespräch zu führen. Dennoch bis wir DS9 erreichen, würde ich mich freuen wenn Sie dennoch ihre Ansicht ändern würden. „, mit diesen Worten zog sich Malo zurück.

„Wer war denn dieser Kauz?“, fragte das THN. Als sich die Schotten geschlossen hatten, blickte dieses wieder zu Tial.

„Ich weis es nicht. Ich traue ihm nur nicht. Cardassia wollte meine Eltern und mich Umbringen, weil wir unbequem wurden, weil meine Eltern mit ihrer Kunst das Regime an den Pranger gestellt und die Opposition unterstützt haben. Selbst heute noch können meine Eltern nicht nach Cardassia Reißen ohne dabei nicht Gefahr zu laufen ermordet zu werden.“

„Deswegen hassen Sie also ihr eigenes Volk?“

„Ja deswegen. Doch leider weis ich nicht wo ich wirklich hingehöre. Selbst von der Mannschaft wird man als Monster angesehen. Sie sagen es zwar nicht, aber ich spüre das deutlich.“

„Nun ich selbst halte Sie für eine kompetente Ingenieurin. Und nicht für Frankensteins Tochter.“, sagte das THN freundlich. Tial lächelte leicht.

„Danke für die Blumen.“, Tial wandte sich wieder der Konsole zu.“ Nur leider sitzt der Krieg noch in all zu vielen Köpfen fest. Jedes Mal wenn man mein Gesicht sieht, wird man nicht eine junge Frau sehen die Ingenieurin ist, sondern das Gesicht des Feindes.“

„Das ist doch absurd. Laut der Datenbank haben Sie noch nicht mal Cardassia Prime betreten geschweige denn überhaupt eine Welt der Cardassianischen Union.“

„Reden wir nicht mehr davon.“

„Wie Sie wünschen.“, sagte das THN leise.

Unruhe machte sich in A4 breit als man von dem Vorfall erfuhr bei dem Professor Semmitar verstorben war. Die Kolonisten begannen zu reden und eine unterschwellige Unruhe schien sich aufzubauen. George selbst war darüber beunruhigt. Wie viele von den Wissenschaftlern hatten also vor sich ebenfalls nicht an die Abmachungen zu halten?

„Commander?“, fragte der ältere Suval, als dieser sich zu George gesellt, hatte. „Etwas beunruhigt Sie?“, George blickte den Vulkanier stumm an.

„In der Tat. Wie geht es mit dem Aufbau voran?“

„Die Arbeiten gehen erwartungsgemäß störungsfrei voran, Commander. Ich habe berechnet das in 8,7 Stunden die ersten Behausungen bezogen werden können. Die Hilfe der Crew ist in Kürze nicht mehr notwendig.“

„Ausgezeichnet Suval.“, George hob die Hand zum vulkanischen Gruß.“ Ich weis nicht ob wir uns nochmals Wiedersehen werden, daher verabschiede ich mich von ihnen. Leben Sie lange und erfolgreich Suval.“

„Leben Sie lange und erfolgreich Commander.“, beide Männer blickten sich noch kurz an. Ann berührte George seinen Kommunikator.

„Sheridan an Community. Beamen Sie mich sofort hoch.“, drei Sekunden später verschwand George in einer blauen Säule.

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Nachdem X’Kles und Milseya auf die Community zurückgekehrt waren und die Haliianerin dem Captain unter vier Augen berichtet hatte, dass alle Fallen aktiviert waren - ohne ihm auf eigenen Wunsch - exakte Details zu nennen, hatte der Zakdorn ihr aufgetragen, dass sie sich ein wenig ausruhen sollte. Schließlich solle sie den Rückflug durch das Wurmloch nicht übermüdet antreten.

Milseya hatte die sehr willkommene Pause dazu genutzt, endlich mal wieder ausgiebig zu baden. Gerade als sie anschließend im Pyjama der Aufforderung des Captains folgen wollte, ertönte der Türsummer. Nach einem kurzen Blick auf ihr Outfit und der Feststellung, dass es gerade noch akzeptabel war, Gäste zu empfangen, öffnete sie die Tür. Zu ihrer Überraschung stand Nachalek, der Ältere, davor und begutachte nicht minder überrascht ihre Aufmachung.

„Ich wollte mich gerade ein wenig hinlegen“, erklärte sie.

Er nickte. „Darf ich eintreten?“, fragte er.

„Sicher doch“, erwiderte sie und hieß ihn mit einer Handbewegung willkommen.

„Wir haben ein Problem“, kam Nachalek sofort zum Grund seinen Besuches, nachdem sich die Tür geschlossen hatte. „Eine der Fallen wurde ausgelöst.“

Perplex starrte die Haliianerin ihn an. Jetzt schon? Aber wer..? „Welche?“

„Die 'Grube'. Ich war vorhin noch einmal im Altarraum und die Durchführung des Rituals zu üben, als ich auf dem Weg dort hin, die zerstörte Platte und die Überreste eines Humanoiden fand.“

Entsetzt holte Milseya tief Luft. „Es war doch nicht ein ..“

„Nein, es war Semitar“, unterbrach Nachalek sie, da er wusste worauf sie anspielte.

Nur ein wenig erleichtert ließ sie sich auf den Stuhl fallen. Den Himmeln sei Dank! Das war ihre größte Angst gewesen: Dass ein spielendes Kind sich in den Tunneln verirrte und in die Säuregrube fiel. Milseya war bei ihrer Aufgabe stets bewusst gewesen, dass so etwas passieren konnte. Doch sie wünschte keinem Kind einen solch grausamen langsamen Tod. Zwar war in ihre Überlegung mitein geflossen, dass man ein Kind missbrauchen könnte, um an die Artefakte zu gelangen, doch für diesen Fall hatte sie Fallen eingeplant, die schnell - sehr schnell - und beinahe schmerzlos töteten. Genau aus diesem Grund hatte sie die Platte derart gewählt, dass sie erst ab einem bestimmten Körpergewicht zusammenbrach.

Was denke ich da nur?, fragte sie sich entsetzt. Eine Person ist tot! Und ich empfinde so gut wie nichts dabei! Aber warum musste der Romulaner auch in den Tunnel? Was wollte er dort? Immerhin weiß ich nun, dass meine Fallen funktion...

„Mili?“, unterbrach Nachalek ihre Gedanken. „Wir müssen die Falle neu installieren.“

Seufzend stand sie langsam auf und sah nachdenklich aus dem Fenster. „Wir müssen sogar mehr als das tun“, meinte sie schließlich. „Wir müssen die Falle mit einer Falle sichern.“

„Ich verstehe nicht.“

„Zunächst einmal müssen wir die Grube wieder bedecken. Ist viel von der Säure entfernt worden?“

„Nein. Ein, zwei Liter vielleicht.“

„Die müssen wir ersetzen. Ebenso die Bodenplatte. Allerdings müssen wir jetzt davon ausgehen, dass die zugeschnappte Falle dem Meisten bekannt ist. Daher müssen wir improvisieren“

„Aber kaum einer weiß , wo ..“

„Das spielt keine Rolle“, warf sie scharf ein. „Niemand darf jemals wieder in die Nähe des Artefaktes gelangen.“ Milseya griff nach einem Stück Papier und einem Stift. Dann schloss sie die Augen und rief das Bild des Tunnels in ihrem Kopf ab. Sie zeichnete eine grobe Skizze und begann nachzudenken. „In Ordnung“, sagte sie schließlich. „Der Tote und die Falle wurden entdeckt. Gehen wir davon aus, dass die Beobachter nicht weiter gegangen ist. Aber was hindert sie wieder zu kommen? Du wirst die Säure nachfüllen und eine neue Platte einsetzen. Wir müssen davon ausgehen, dass weitere versuchen werden, sie zu umgehen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie springen über die Platte hinweg. Oder sie versuchen sich an den Wänden entlang zu kraxeln. In beiden Fällen sollten wir der Person gestatten, das tun zu können. Wie weit kann jemand springen oder sich an den glatten Wänden festhalten?“

„Ich schätze, fünf, sechs Meter maximal.“

„Ja, das denke ich auch. Du wirst etwa sieben Meter nach der Grube, Drucksensoren im Boden verlegen. In unterschiedlichen Abständen. Diese Sensoren verbinden wir mit einem Drahtseilzug.“ Während sie sprach, skizzierte sie für den El-Aurianer alles auf dem Papier.

„Und was löst der Seilzug aus?“, fragte jener.

„Verstärkte Eisenstahlstränge. Wird auch nur einer der Sensoren betreten, lösen sich diese Seile mit rasender Geschwindigkeit aus ihren Verankerungen und zerteilen einen Körper in mehrere Stücke. Das Ganze geht so schnell vonstatten, dass der Person überhaupt nicht mehr bewusst werden kann, das sie gerade gestorben ist. Es ist absolut schmerzlos.“

Nachalek runzelte die Stirn. „Es klingt dennoch grausam.“

„Dass ist der Tod immer“, sagte sie und fühlte einen Stich tief in ihrem Inneren. Wie konnte sie nur so ruhig den möglichen Tod von Personen planen? Befehl hin oder her... „Wenn du diese Falle aufstellst, dann solltest du sehr vorsichtig sein, Nachalek“, fuhr sie beherrscht fort. „Vor allem solltest du daran denken, dass du zuerst die Seile spannst. Es muss ein gewaltiger Zug auf ihnen lasten, damit sie wirklich schnell sind. Sonst bildet der Körper des Eindringlings einen zu großen Widerstand. Er wird dann nicht zerschnitten, sondern zerfetzt. Erst nach du das Zugsystems installiert hast, darfst du die Sensoren platzieren. Ansonsten kann es sein, dass du aus Versehen auf einen Sensor trittst. Und platziere die Sensoren beim Rückwärtsgehen. Danach erst solltest du die Grube wieder instand setzen.“

„Ich verstehe.“ Die Antwort des El-Aurianer kam mit deutlicher Verzögerung.

Sie seufzte bekümmert. „Wenn ich einen anderen Ausweg wüsste, dann..“

„Nein“, sagte er. „Die Artefakte müssen gesichert werden. Daran besteht kein Zweifel, wie wir nun gesehen haben. Es ist bedauerlich, aber unvermeidlich. Ich werde deinen Plan sofort in die Tat umsetzen, sobald du mir die dafür erforderlichen Gegenstände besorgt hast.“

„Ich werde mich sofort darum kümmern“, versprach Milseya.

Nachalek erhob sich. „Danke, Mili. Ich werde wieder nach unten beamen und mich darum kümmern, dass niemand mehr die Tunnel betritt.“ Er nickte ihr kurz zum Abschied zu.

Die Haliianerin erwiderte wortlos den Gruß und wartete, bis er gegangen war, dann kontaktierte sie Vendetta und bestellte das Erforderliche - und noch andere unnütze Dinge zur Tarnung. Jener betrachtete die Pilotin mit einer Mischung aus Argwohn und Neugier, doch Milseya machte ihm unmissverständlich klar, dass sie keine Fragen beantworten würde und dass sie auf ausdrücklichen Befehl des Captains handelte. Vendetta nickte schließlich und erklärte, dass alles in einer Stunde bereit sein würde.

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Wie erwartet war der Tod des Romulaners nicht unbemerkt geblieben. Solak hatte zwar alles versucht, um seine Kollegen an Bord zum Stillschweigen zu bewegen, doch irgendwo gab es immer ein Leck. Und so wusste innerhalb weniger Stunden anscheinend jeder auf dem Planeten Bescheid. Jetzt musste er nicht mehr nur Konflikte beseitigen und Mut zusprechen - jetzt gab es auch die ein oder andere unangenehme Frage. Zum Glück verstanden wenigstens die älteren Siedler, dass Fallen zum Schutz der Artefakte notwendig waren. Und vielleicht half Semitars Tod so ja mit, die Abschreckung zu erhöhen. Die Zeit würde es zeigen.

Der Councelor selber konnte den Tod des anderen nicht als Verlust sehen. Er war sogar erleichtert darüber. In den letzten Monaten hatte er alles getan, um sich von den Geschehnissen auf Romulus zu entfernen. Er hatte einen Neuanfang gewollt. Semitar hatte ihm schmerzhaft vor Augen geführt, dass das aber nicht so einfach war. Aber nun, da der 'Feind' tot war, gab wieder so etwas wie eine Verschnaufpause. Nur würde er Latta informieren müssen...

Vorher jedoch gab es etwas anderes, das er zu erledigen hatte.

Noch jemand war nach Semitars Tod auffallend gut gelaunt - K'rar. Solak hatte ihm zwar versichert, dass zwischen ihm und dem Wissenschaftler nicht mehr war als professionelle Kooperation, aber glauben konnte er es nicht. Und tief tief tief unten in den dunkelsten Abgründen seiner klingonischen Seele hatten sich bereits Mordgelüste gegenüber Semitar breit gemacht. Darum musste er sich jetzt nicht mehr sorgen...

Ein fröhliches Lied pfeifend betrachtete K'rar nun die kleine Siedlung, die sich vor ihm ausbreitete. Sein älteres Ich war vielleicht kein Krieger mehr, aber er schien auch so rundum glücklich zu sein. Und vor allem: Er hatte ihm von viel viel Sex berichtet. Der junge Klingone leckte sich die Lippen. Bisher schien das für ihn außerhalb jeglicher Reichweite zu sein. Doch nun... Er war ein Kämpfer. Sollte ihn jemand deswegen schräg ansehen, nun, dann würde er nicht lange genug leben, um es noch einmal zu tun. Und außerdem gab es in der Sicherheit der Community so ein Schnuckel... Er hatte diesen Robinson bei den gemeinsamen Wachen kennengelernt. Der hatte zwar keine spitzen Ohren, aber jede Menge Ehre! Und nicht nur das. Warum also nicht? K'rar sah sich um. Noch hatte er ein wenig Zeit...

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Niklan Tolan hatte sich als einer der ersten auf den Planeten bringen lassen. Seine Tafeln und Aufzeichnungen im Gepäck hatte er sich eine neue Unterkunft auserkoren - auch hier abseits von den anderen, die sich wild entschlossen ein neues Leben aufbauten. Und da saß er nun. Und wartete. Hätte ihn jemand gefragt, worauf er wartete, er hätte es nicht einmal genau sagen können.

Wütend sah der Mann sich in seinem neuen Domizil um. Seine Gedanken rasten. Nein! Das hier war falsch! Es war falsch, dass die anderen hier waren. Dass man sie umgesiedelt hatte. Alles war falsch! Jetzt würde Assjima sich fühlen, als hätte sie gewonnen! Nach all den Jahren hätte sie jetzt die Rettung gebracht! Ha! Niemanden hatte sie gerettet! Sie würde immer schuld sein! Ohne sie wäre er mit seinem Vater nach Vulkan gegangen. Sein Vater würde noch leben! Immer wieder sah er vor seinem inneren Auge die Bilder aus jener Nacht. Es gab nur eine Person, die wusste, was damals wirklich geschehen war. Niemand außer Yasmin wusste es. Niemand wusste, dass es seine Schuld war. Dass er... Aber das änderte nichts an den Tatsachen! Wären Assjima und Shral nicht gewesen würde sein Vater heute noch leben! Diese beiden alten...

Yasmin hatte ihm gesagt, wo er ihn finden könne. Sie war es auch gewesen, die zu ihm gekommen war und ihn gebeten hatte, mit ihm zu sprechen. Solak hatte nicht gehen wollen. Tolan hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er keinen Kontakt wünschte. Und das sollte ihm recht sein. Was hatte er diesem verbitterten Kerl schon zu sagen? Es war nicht sein Sohn. Aber Selinas Tochter hatte ihn genau an seiner schwachen Stelle gepackt. Wenn schon nicht als Vater, dann wenigstens als Councelor.

Die neue Behausung des anderen lag auf einem Hügel. Eine Standardwohneinheit, von der aus man auf A4 hinunter sehen konnte. Einsam, aber immer mit dem Bild der anderen vor Augen. Solak, der Councelor, hob eine Augenbraue. So einen Platz suchte sich jemand, der leiden wollte. Ein Platz, der isolierte aber nicht vergessen ließ.

Aus der Wohneinheit war lautes Geschimpfe zu hören. Auf Standard, vulkanisch und romulanisch. Unschwer zu erraten, wer dort schimpfte - mit Worten, für die die meisten Humanoiden sich auf der Stelle Mund und Ohren mit Seife ausgewaschen hätten.

Leise trat Solak in die Behausung ein. Der andere hatte sein Kommen noch nicht bemerkt und lief aufgebracht hin und her. Und eine Zeitlang beobachtete er Tolan so. Ob er wollte oder nicht: Es gab eine gewisse Ähnlichkeit zu dem kleinen Jungen oben an Bord, der momentan sicherlich mit Han Solo die Köpfe zusammensteckte.

"Niklan, was ist passiert?"

Tolan zuckte zusammen. Die Stimme hatte ihn getroffen wie ein Peitschenschlag. Er fuhr herum. "Sie?! Was wollen Sie hier?!"

Der, der eigentlich der Vater war, stellte zum ersten Mal fest, dass der, der der Sohn sein sollte, älter war als er selbst. Eine verwirrende Konstellation. Ohne auf eine Einladung zu warten, setzte Solak sich und musterte sein grimmiges Gegenüber. "Yasmin hat mich gebeten, mit dir zu sprechen. Du hast in ihr eine gute... Schwester? Freundin? So genau habe ich noch nicht raus, was das zwischen Euch ist. Wisst Ihr es selber?"

"Es geht SIE nichts an! Und ich will nicht mit IHNEN sprechen!"

"Lass das Siezen. Du kannst versuchen, mich auf diese Weise auf Abstand zu halten - aber ich kenne dich zu gut. Es funktioniert nicht." Solaks Stimme klang ruhig und selbstsicher, aber das war er beim besten Willen nicht. Es tat weh. Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab. "Du hast mir immer verboten, mit meiner Councelor-Stimme zu dir zu sprechen. Schon als kleiner Junge hast du das gehasst. Kannst du dich noch daran erinnern?"

Erinnerung über Erinnerung brach über Tolan herein. Etwas in ihm schrie danach, sich dem anderen zu öffnen. Eine Sehnsucht befiel ihn, diese Stimme wieder in sich spüren zu können, so wie es früher gewesen war. Als die Präsenz seines Vaters immer da war. Ob sie sich stritten oder miteinander lachten. Es war immer dieses Band da gewesen, diese mentale Verbindung wie sie nur in telepathischen Familien möglich war. Der Achtjährige in ihm verlangte schreiend nach diesem Band. Ein Schluchzen schnürrte ihm die Kehle zu. Aber es war zu lange her, zu viele Jahre des Hasses. "Ich kann mich daran erinnern, es zu meinem Vater gesagt zu haben. Sie sind nicht mein Vater. Mein Vater ist tot!"

"Selina, also, deine Selina hat mir erzählt, dass dein Vater mit dir das Schiff verlassen und nach Vulkan gehen wollte. Dass er seinen Abschied bereits eingereicht und eine neue Stelle als Therapeut gefunden hatte. Es wäre seine letzte Mission gewesen. Kannst du dich daran erinnern?"

Wie wütend er damals auf seinen Vater gewesen war. Sie hatten es ohne ihn entschieden. In seinen Augen wollten sie ihn von Yasmin und Han und seinen anderen Freunden trennen. Einfach so! Nicht für einen kleinen Urlaub, sie wollten für immer nach Vulkan bringen. Er war so wütend gewesen! Er hatte darum gebettelt, da bleiben zu dürfen. Und schließlich hatten seine Väter nachgegeben. Eine Mission noch, eine Abschiedsmission hatten sie ihm zugebilligt. Eine ruhige, kleine Reise durch das Wurmloch. Ein letzter Ausflug mit den Freunden. Und wären Assjima und Shral nicht gewesen, wären sie auch wieder zurück gekehrt... Wären sie nicht gewesen. Hätte er vorher nicht gebettelt. Hätte er nicht in dieser Nacht... Es wurde zuviel für ihn. Das Schluchzen brach aus ihm heraus.

Er sah aus wie Niklan! Er sah genau aus wie sein kleiner Sohn! Solak starrte den Mann an, wie er an der Wand lehnte und haltlos von Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Bevor er wusste, was er tat, hielt er Tolan fest im Arm und strich ihm über den Hinterkopf.

Draußen war schon lange eine neue Nacht angebrochen, als die beiden Männer im Schneidersitz voreinander saßen.

"Bist du sicher, dass du es willst?"

Tolan nickte. Er war bleich, seine Augen glänzten fiebrig. "Beim letzten Mal konnte ich mich nicht verabschieden. Dieses Mal muss ich es tun. Außerdem solltest du wissen, was in dieser Nacht geschehen ist. Für... ihn." Er deutete nach oben. "Du musst es wissen, damit du ihm helfen kannst."

"Und du?"

"Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe so oft darüber nachgedacht, einfach Schluss zu machen. Yasmin hat mich einmal dabei erwischt als ich... Ich musste ihr versprechen, dass ich es nicht noch einmal tun würde. Und ich dachte, ich müsse es auch nicht noch einmal versuchen. Irgendwann würde der Tag kommen und dann wäre sowieso alles vorbei. Aber jetzt? Jetzt sind wir hier. Ich habe keine Ahnung, was nun sein wird."

Solak legte ihm beide Hände auf das Gesicht. Er lächelte. "Lass dir Zeit. Wenn es tatsächlich funktioniert, dann hast du dieses Mal Zeit. Und nun schließ die Augen." Seine Finger begannen die sensiblen Nervenpunkte zu suchen. "Mein Geist zu deinem Geist, dein Geist..."

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Ein Summen.

Noch ein Summen. Gefolgt von einem unwilligen Brummen.

Ein drittes Summen.

Verärgert setzte sich Milseya im Bett auf. Wer zur Hölle war das? Und warum verschwand der Störenfried nicht endlich? Verstand er nicht, dass man nicht die Türe öffnen will, wenn sie sich nach zweimaligen Summen nicht öffnete?

Suuuuuuuuuuuuuuuuuuummmmmmmmmmmmmmmmmm

Wutentbrannt sprang die Haliianerin aus dem Bett, griff nach ihrem Morgenmantel und ging zur Tür.

„Was?“, motzte sie, als sie den Türöffner betätigt hatte und starrte überrascht in ein haliianisches Gesicht.

„Nyvam Milseya Anquenar, tanyla Thycham. Kalesch niram Batarael.

„Was?“ Ihre Stimme klang entnervt.

„Sie wissen doch, was für ein Tag heute ist, Fähnrich.“

„Ich weiß nicht mal, wer Sie sind!“

„Oh, ich bitte um Entschuldigung. Ich bin Radrin .. Councelor der IKS Eisenstein.

„Na, da haben Sie sich ja wirklich einen ruhigen Posten ausgesucht“, entgegnete Milseya zynisch. „Ich bezweifle, dass Klingonen oft den Rat eines Councelors benötigen. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte wieder, ich will noch ein wenig schlafen.“

„Schlafen? Heute beginnt der Kalesch. Der erste Tag der Freudenfests.“

„Und wenn es der Elohi des Batarael wäre. Mir egal. Ich bin nicht in der Stimmung zu feiern. Ich will nur ein paar Stunden meine Ruhe.“

Radrin schnappte nach Luft. „Aber den Batarael lässt man nicht ausfallen.“

Milseya, die sich gerade zum Gehen umgedreht hatte, fuhr herum. „Man feiert das Freudenfest mit Familie und Freunde. Meine Familie ist auf Halii, mein Verlobter gerade höchstwahrscheinlich eingeschnappt und meine Freunde hier an Bord haben bestimmt andere Sorgen, als ein haliianisches Fest zu feiern. Was für ein Councelor sind Sie, wenn Sie das nicht erkennen. Ich finde, Ihr Ansinnen ist im Moment reichlich deplatziert.“

„Dann sollten wir beide es feiern. Zumindest sollten wir das Fest eröffnen.“

„Sie hören mir nicht zu. Ich sage, Freunde und Familie - Sie sind keines davon.“ Milseya langte zum Türschließer.

„Warten Sie!“ Radrin holte flink hinter seinem Rücken zwei nachtblaue Kerzen hervor. „Es mag Ihnen deplatziert vorkommen und vielleicht ist es auch so. Aber der Batarael war für mich immer ein wichtiges Fest. Sie wissen, dass gerade dieses Batarael bedeutsam ist. Ich möchte es nicht ausfallen lassen und ich möchte nicht, dass Sie das tun. Und …. ich kann das Batarael nicht alleine eröffnen. Bitte!“ Sein Blick war beinahe flehend.

Milseya seufzte. „In Ordnung“, gab sie nach und streckte ihre Hand aus.

Radrin atmete erleichtert auf und reichte ihr die Kerze.

Sie umgriff sie mit beiden Händen, auf die Radrin seine Hände legte. „Kalesch selam ifor sam Batarael.“, sagte sie.

„Kalesch velor tarla sam Batarael.“

Dann wiederholte sich das Ganze, indem Radrin seine Kerze umschloss und Milseya ihre Hände auf die seinen legte.

Danach griff Radrin in seine Tasche und holte lange Zündhölzer hervor. Er zündete eines an und hielt die Flamme an Milseya Kerze. Dann reichte er es Milseya, die damit seine Kerze anzündete.

„Kalesch vew“, sagten sie in die Flamme blickend gleichzeitig.

Radrin lächelte Milseya dankbar an und verabschiedete sich wortlos.

Die Haliianerin seufzte und schloss die Tür. Wunderbar, dachte sie. Der wird jetzt jeden Abend vor meinem Quartier stehen. Sieben Tag, sieben Kerzen. Ich hätte ihm eins auf die Nase geben sollen.

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