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Zeit der Entscheidung


USS Community

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„Wie ihr alle wisst, ist die Community auf diesen kleinen Planetoiden abgestürzt.“

Milseya sah in die Runde der eigentümlich bedrückt wirkenden Gesichter der Piloten. Nachdem Tanrim die Crew informiert hatte, waren jene in den Gemeinschaftsraum gekommen und hatten sich still angesehen, bis Milseya, die sich ebenfalls erst einmal, aber alleine in ihrem Büro gesammelt hatte, in dem Raum erschienen war.

„Es steht euch allen frei, auf den Planetoiden zu beamen und euch sowie eure Kinder und Kindeskinder zu besuchen. Daher bitte ich euch bei euch bei mir abzumelden. Ich übernehme dann eure jeweiligen Schichten.“

„Und wann wirst du auf den Planetoiden beamen?“, fragte Savannah leise.

Die Haliianerin blickte ihre Kollegin ruhig an. „Gar nicht.“

„Aber wieso..“

„Das wäre alles. Ich bin in meinem Raum.“ Milseya nickte jedem einzelnen zu und ging.

„Kann ich dich sprechen?“ X’Kles stand an der offenen Tür zu ihrem Büro und sah wie die Haliianerin anscheinend gerade den Bürokram der letzten Tage erledigte.

„Sicher, komm rein.“

Die mehrarmige Frau kam vorsichtigen Schrittes näher und setzte sich Milseya gegenüber. X’Kles holte tief Luft. „Warum willst du nicht auf den Planetoiden beamen?“

„Weil dort nichts ist, das meine Entscheidung noch beeinflussen könnte.“

„Dann hast du sie getroffen, ohne alle Fakten zu kennen?“

„Wenn du morgens aufstehst, weißt du dann schon welche du im Laufe des Tages treffen wirst?“

„Nein, aber..“

„Das hier ist nichts anderes. Ich muss nicht alles wissen, um eine Entscheidung zu treffen. Und ich weiß bereits mehr, als ich wissen will.“

„Und wie hast du dich entschieden?“

Überrascht blickte die Haliianerin ihre Stellvertreterin an. „Alles zu tun, damit diese Gesellschaft überlebt.“

„Auch wenn H’Qar sich dabei von dir trennt und einen Sohn mit T’Paka hat?“

„Gerade WEIL er einen Sohn hat.“

X’Kles sah sie nachdenklich an. „Ist das nicht einer deiner größten Ängste, Mili? Dass du neben einer Klingonin nicht bestehen kannst. Dass H’Qar sich von dir trennt wegen einer Klingonin.“

„Ja.“

„Willst du deshalb nicht wissen, was damals geschehen ist.“

„Nein. Nicht deshalb.“

„Warum dann?“

Milseya seufzte, stand auf und ging zu dem kleinen Fenster. Lange Zeit blickte sie hinaus auf den Planetoiden, bevor sie antwortete. „Ich möchte, dass du mir erklärst, was das bringen soll. Das dort unten ist meine Zukunft. Doch ich will nicht wissen, was mit mir geschehen ist. Ich will nicht wissen, wie ich gelebt habe. Denn genau das ist noch nicht passiert. Die Zukunft, das unentdeckte Land, ist für mich etwas, das noch nicht geschehen ist. Etwas, dass ich noch gestalten und verändern kann. Wofür es sich lohnt, jeden Morgen aufzustehen. Beame ich auf den Planetoiden und gelingt es uns nicht, diese Welt zu erhalten, ohne dass wir unsere jetzige Existenz aufgeben zu müssen, dann werde ich früh genug erfahren, was passiert ist. Ich muss es nicht vorher wissen. Es ist irrelevant, ja sogar gefährlich, denn mit jedem Detail, das ich erfahre, könnte ich die Vergangenheit dieser Welt verändern und damit ihren Untergang herbeiführen. Es geht hier nicht um meine Eifersucht, es geht hier nicht darum, dass H’Qar sich eine andere Gefährtin gesucht hat. Es geht nicht um mich. Es geht um 600 Individuen, die überleben wollen. Die das Recht haben zu leben. Ich werde das nicht mit meiner Angst oder Neugier zerstören.“ Die Haliianerin drehte sich um und sah mit ernstem Gesichtsausdruck zu X’Kles, während sie leise fortfuhr.

„Nur wenige hier an Bord kennen mich so gut wie du. Ich liebe H’Qar. Ich habe ihn Angst zu verlieren. Du weißt das. Er weiß das ebenso. Wenn ich nun auf den Planetoiden beame, denkst du nicht, dass ich alles tun würde um zu verhindern, dass er sich von mir trennt? Du weißt, dass ich es tun würde. Du weißt, dass ich es nicht ertragen könnte, ihn zu verlieren. Und doch habe ich ihn bereits verloren. Zumindest dort unten. Aber das darf nicht geschehen. Ich darf die zeitlichen Abläufe dort unten nicht stören. Daher bleibe ich hier. Ich muss unter allen Umständen vermeiden, dass ich eine Dummheit begehe. Verstehst du das?“

X’Kles blickte eine Weile nachdenklich still ihre Vorgesetzte an, dann nickte sie. „Ja ich verstehe es.“ Sie stand auf und ging zur Tür. Kurz davor drehte sie sich noch einmal um. „Erlaubst du, dass ich mich erkundige, was mit dir geschehen ist?“

Milseya senkte den Blick. Tränen stiegen langsam hoch. Sie presste ihre leicht zitternden Lippen aufeinander und holte tief Luft. Dann hob sie ihren Kopf. „Natürlich kannst du dich erkundigen. Aber ich will es nicht wissen.“

Ihre Stellvertreterin nickte kurz und ging ohne ein weiteres Wort. Milseya schloss das Schott, als die erste Träne bereits still über ihre Wange kullerte.

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George, McNeil und Mandrake saßen im Büro des Chefingenieurs. Fast schweigend hatten die drei Ingenieure die Pläne ausgearbeitet, die es jedem Mitglied der technischen Mannschaft erlaubten für einige Stunden den Planetoiden zu besuchen. George sah nun zu seinen Stellvertreterinnen auf.

McNeil wie Mandrake wirkten wie versunken. George faltete die Hände auf seinem Schreibtisch.

„Was halten Sie beide davon?“

„Von was, Sir?“, fragte McNeil.

„Von dem Planetoiden und dessen Bewohner, den dieses Schiff umkreist.“

„Es wirkt so unwirklich,“, schüttelte McNeil den Kopf.“ Ich meine diese Leute sollen wir sein? Wir und unsere Nachkommen?“

„Laut den Berichten des Doktors und Commander Shrals ja. Ich selbst kann es nicht glauben. Obwohl ich anhand der bisher gesammelten Fakten so was vermutet habe. Aber ich habe nicht, damit gerechnet das Es sogar zutreffen könnte.“

„Wir wissen nur immer noch nicht, was wirklich passiert ist, Sir. Vor allem, was mit deren Schiff passiert ist.“

„Richtig Elizabeth. Ich möchte das jeder von ihnen ihr älteres Ebenbild aufsucht. Fragen Sie diese nach dem Geschehenen. Wer weis ob diese Leute das Gleiche erlebt haben wie wir auf dem Planeten. Jeder Unterschied könnte wichtig sein, uns Aufzeigen, was vielleicht dazu geführt hat, dass diese Situation eingetreten ist.“, sinnierte George.

„Vorausgesetzt, unsere Quantenzwillinge Leben noch. Immerhin sind die Meisten von uns, da unten um die 80 Jahre alt.“, George nickte.

„Teilen Sie ihren Leuten den Plan zum … Landgang mit. Sorgen Sie dafür das die Transporterchiefs ebenfalls die Gelegenheit erhalten, ebenfalls runterbeamen zu können. Wenn keine weiteren Fragen sind, so können wir aufbrechen.“

„Keine weiteren Fragen Commander.“, sagte McNeil und erhob sich mit Mandrake. Stumm verabschiedeten sich die Offiziere.

Selten konnte man Miauz nachdenklich erleben. Doch Jenax sah den Cartianer, als dieser grübelnd ihr im Korridor über den Weg lief. Die Betazoide spürte das Unwohlsein deutlich, das von dem Kater ausging. Obwohl sie nicht mal ihre emphatischen Fähigkeiten gebraucht hätte, um dies zu erkennen. Beide tauschten ein freundliches Wort aus. Doch nach Reden war es Miauz nicht zumute. Scheinbar musste jeder den Schock verdauen, der mit der Entdeckung des Planetoiden und seiner Bewohner einherging.

Sie hatte ebenfalls Angst. Angst zu erfahren was man da unten vorfinden würde. George hatte Jenax zu sich in sein Büro gerufen. Ihr Geliebter hatte ebenfalls seltsam geklungen. Überhaupt war momentan an Bord dieses Schiffes nichts mehr Normal.

„Hallo Imzadi.“, begrüßte Jenax George. Der Mensch sah zu ihr auf.

„Hallo Liebes.“, beide sahen sich stumm für einige Momente an. „Sollen wir es Wagen? Herauszufinden, was aus uns geworden ist?“

„George“, Jenax setzte sich zu George auf das Sofa und nahm seine große Hand in die Ihre.“ Diese Leute sind nicht wir. Obwohl Sie es auf eine gewisse Art aber auch wieder sind. Dennoch, das, was da unten in den letzten 40 Jahren geschehen ist, muss nicht für uns wegweisend sein.“

„Und wenn doch? Vielleicht bin ich im Alter ein Tyrann, oder ein Miesepeter?“, sagte George mit einem schiefen Grinsen, das so schnell verschwunden war, wie es erschienen war.

„Nein das denke ich nicht.“, sagte Jenax fest. „Aber wir müssen versuchen herauszufinden, was passiert ist.“

„Warum sollten wir das Jenax?“

„Um diesen Teufelskreis zu beenden George.“, die schwarzen Augen der jungen Frau glänzten.“ Ich will nicht nochmal hier stranden.“

„Keiner Will das.“, sagte George und nahm Jenax in den Arm.“ Ich denke jeder hier an Bord fühlt so wie wir. Und ich verspreche dir, dass wir einen Weg finden werden, um dies zu verhindern.“

„Dann sollten wir runterbeamen und den alten George Sheridan aufsuchen. Vielleicht kann er uns erklären, was passiert ist.“

„Ja das sollten wir. Ich habe dafür gesorgt, dass wir in einer Stunde runterbeamen können. „, Jenax nickte nur. Die Beiden saßen noch eine Weile auf dem Sofa.

Auf dem Planetoiden……………

„Mutter? Vater?“, aufgewühlt kam ein ca 40 Jahre alter dunkelhäutiger Mann in eine der Hütten. Die schwarzen Augen suchten nach den Gerufenen alles ab.

„Hier sind wir.“, empfing der Mann in seinen Gedanken. Es gab nicht viele Betazoiden auf dieser Kolonie. Seine Mutter war eine der wenigen gewesen.

„Wir sollten Vater darauf vorbereiten, dass wir bald besuch bekommen.“, schickte der Mann in Gedanken zurück.

„Dein Vater weis das, er hat es die ganzen 40 Jahre lang gewusst Andrew. Er braucht nur etwas Ruhe.“

„Ja Mutter.“, sagte Andrew Sheridan laut. „Hast du was von Michael gehört?“, Jenax Sheridan schüttelte leicht den Kopf.

„Dein großer Bruder ist wie dein Vater, ein Starrkopf. Seit Jahren versuche ich beide dazu zu bringen miteinander zu reden. Doch beide geben nicht nach. Wer weis, wie lange dein Vater noch unter uns ist.“

„Ist es schlimmer geworden? Soll ich Assjima Rufen?“ fragte Andrew besorgt.

„Nein, es wird schon gehen, die Medikamente haben schon lange nicht mehr richtig geholfen Andrew.“, sagte Jenax Leise.

„Wie geht es Aiden und Ginger?“, fragte Jenax nach Andrews Zwillingsbruder, welcher 4 Minuten Jünger war als er.

„Die kleine Silvia hält die Beiden auf Trab. Und der kleine Jonathan ist natürlich auf sein Geschwisterchen etwas eifersüchtig.“

„Natürlich.“, lächelte Jenax gezwungen. Andrew nickte leicht.

„Vater sollte dennoch wach werden. Sonst verschläft er bald den ganzen Tag.“

„Das stimmt. „, schmunzelte Jenax leicht.“ Geh zu Amanda und den anderen. Sag ihnen das sich alle hier einfinden sollen. Wenn der Besuch vom Schiff kommt, so sollen sie sehen, was hier in den letzten 40 Jahren passiert ist.“

„Ja Mutter, das werde ich machen.“, Andrew legte seine Hand auf die Schulter seiner Mutter. Dann Schloss er kurz die Augen, bevor er die Hütte verließ.

Als dieser gegangen war, bemerkte Jenax, das George wach geworden war. Der alte Mann trottete mit leicht gebückten Gang in den Hauptraum der Hütte hinein.

„Jetzt ist es also soweit.“

„Ja Imzadi.“

„Seit 40 Jahren, habe ich mich davor gefürchtet und gewartet zugleich.“

„Vielleicht gibt es einen Ausweg für uns alle.“, sagte Jenax zuversichtlich. George lächelte Müde, was die ausgeprägten Falten um seine Mund und in der Stirn zur Geltung brachten.

„Du hast nie die Hoffnung aufgegeben. Darum habe ich dich auch geheiratet Imzadi.“, sagte George so sanft, wie es mit seiner Stimme möglich war, die sich leicht rau und reibeisern klang.

„Aber was auch immer geschieht. Ich kann nur hoffen das Wir diesesmal mehr Erfolg haben werden.“

„Bestimmt George. Und nun komm, du brauchst deine Medizin.“

„Lass mich mit dem Kram in Ruhe!“, motzte der alte Mann los.“ Entschuldige Jenax. Aber so langsam komme ich mir wie ein Versuchskaninchen vor.“

„Assjima versucht nur ihr Bestes.“

„Das Streite ich auch nicht ab. Gib einem alten Mann sein Gift. „, grinste George. Dabei nahm Jenax ihn am Arm und führte den ehemaligen Chefingenieur zum Tisch, wo er sich langsam auf einen Stuhl setzte. George fragte sich, ob man wenigstens diesesmal eine Wahl hatte, falls es diese überhaupt für sie alle gab.

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Solak nutzte eine kurze Minute, um sich mit einer großen Tasse Tee auf sein Sofa fallen zu lassen. Er schloss müde die Augen.

Natürlich hatte sich die Nachricht nicht auf die Führungsoffiziere beschränken lassen. Innerhalb kürzester Zeit hatten alle verfügbaren Details über den Planetoiden die Runde gemacht und die Bürotür des Councelors kam nicht mehr zum Stehen. Zum Glück hatte er mit Gle'ma und Coleman über ihre Alter Egos sprechen können bevor sie es aus der Gerüchteküche erfahren mussten.

Und immer wieder die eine Frage aus der Crew: Soll ich hinuntergehen? Soll ich mir ansehen, was aus mir in diesen 30 Jahren geworden ist? Mit wem ich Kinder habe? Wie meine Kinder aussehen? Ist das alles meine Zukunft?

Natürlich war diese Neugierde verständlich. Unlogisch, aber was konnte man auch sonst von dieser Crew erwarten? Immerhin: Von den Vulkaniern an Bord war niemand bei ihm gewesen. Er war sich sicher, dass sie seine Ansicht teilten. Warum sollte man es sich ansehen? Das dort unten war nicht ihre Zukunft hier und jetzt, sondern das Ergebnis eines Unfalls. Irgendwann anders. Es hatte nichts mit ihnen zu tun, so wie sie heute an Bord der Community standen. Sich die Individuen auf dem Planetoiden anzusehen würde nur zu Verwirrungen führen. Aber erklär das mal einer nicht-vulkanischen Crew... Und so hatte er sich den Mund fransig geredet, eines ums andere Mal. Wenn daran nun bestehende Paara zerbrachen oder sich neue bildeten, nur weil die Notwendigkeit in den letzten 40 Jahren da unten bestimmte Kombinationen zuwege gebracht hatte...

Solak öffnete seine Augen und seufzte. Er wünschte, er könnte seine Hände in Unschuld waschen. Aber nun, da Tanrim schiffsweit erlaubt hatte, nach unten zu gehen, waren die Schleusentore geöffnet. Und er als Councelor würde anschließend alle Hände voll zu tun haben, die Folgen auszubügeln!

Was allerdings noch schlimmer war: Entgegen seinem persönlichen Wunsch hatte Tanrim ihm befohlen auf die Oberfläche zu beamen. Er wollte, dass sich sein Berater ein Bild von der Situation machte und ihn anschließend - natürlich - beriet. Prima...

Der Anblick, nachdem man materialisierte, war alles andere als erbaulich. Solak hob eine Augenbraue. Dreck und Öde, soweit das Auge reichte. Ein paar windschiefe Hütten, mehr schlecht als recht bestellte Äcker, traurige Gestalten in Lumpen. Mehr hatte eine Föderationscrew nach 40 Jahren nicht zustande gebracht? Ja, er würde viele viele Sitzungen zu bewältigen haben. Ganz zu Schweigen von dem, was sie bei den Leuten auf dem Planetoiden anrichteten. Welch ein Wahnsinn! Sie hätten einfach weiterfliegen sollen.

Als erstes würde er mit Assjima und Shral sprechen - also, den hier unten. Vielleicht sollte er sie sowie alle Gestrandeten einfach mit einer 'Nr. 2' versehen? Er wollte sich gerade auf dem Weg machen, als jemand ihn ansprach.

"Lt. Solak?"

Der Councelor drehte sich um - und gefror. Der Mann, der vor ihm stand... Er hatte Leans Mund geerbt. Auch die Nase... Nur die Augen... Die hatte er eindeutig von seinem Vater. Doch hatten sie nichts gemein mit den Augen des kleinen Jungen droben auf dem Schiff. Diese Augen waren hart und kalt. Nichts in ihnen sprach von der Freude und dem Lebensfeuer seines Sohnes. Solak atmete tief durch. "Niklan?"

"Ich würde es vorziehen, wenn Sie mich Mr. Tolan nennen würden. Unnötige Vertraulichkeiten bergen nur Gefahren, nicht wahr, Lt.? Folgen Sie mir. Wir haben einiges zu besprechen."

Solak konnte nicht mehr als sprachlos nicken. Beinahe willenlos lief er dem Mann, der keine Ähnlichkeit mit seinem Sohn hatte, hinterher. Vergessen waren Assjima und Shral Nr. 2. Dafür hatten sich diese toten Augen in sein Gedächtnis eingebrannt. Was bei allen Elementen war Niklan nur geschehen?!

Mr. Tolan - wie er genannt werde wollte - ging in eine Hütte, die abseits von allen anderen stand. In ihr brannte eine kleine Lampe. Ihr flackerndes Licht beleuchtete Wände voller Regale, in denen sich kleine Tafeln aneinander reihten.

"Setzen Sie sich. Hier, das schmeckt zwar nicht ganz nach Tee, aber etwas besseres kann ich Ihnen nicht anbieten." Tolan setzte sich gegenüber von Solak an einen groben Tisch und legte die Hände um seine Teetasse. Der Councelor zuckte innerlich zusammen. Genauso fasste auch er seine Tasse an...

Tolans schwarze Augen bohrten sich in den anderen. "Sie haben sicherlich viele Fragen. Ich möchte es für Sie abkürzen: Mein Vater ist tot. Er starb drei Jahre nach unserer Ankunft hier bei einem Brand. Ich bin bei Selina Kyle aufgewachsen. Benei Elohim starb bei den Ausfällen an Bord der Community, Miauz wurde von einem Cardassianer innerhalb des ersten halben Jahres ermordet. Alle tot. Genau wie viele andere in den letzten Jahren. Alles weitere können Sie den Tafeln entnehmen wenn Sie wollen."

"Den Tafeln?"

"Ja." Tolan deutete auf die Wände. "Mein Vater hat damit begonnen. Tagsüber hat er der Crew geholfen, den Schock zu überwinden und sich dem Leben hier anzupassen. Er war einer derjenigen, die am stärksten darauf gedrängt haben, dass wir uns anpassen und eine Gesellschaft aufbauen - über die Rassen und politischen Gruppierungen hinweg. Entgegen den Wünschen vieler seiner Kollegen, die alles daran setzten wollten, von hier wegzukommen. Er hat als einer der Ersten eingesehen, dass das zwecklos war und die Klingonen und Romulaner an einen Tisch gebracht. Nachts hat er angefangen, eine Chronik unserer kleinen Gemeinschaft hier zu verfassen. Sie müssen wissen, er hat nicht mehr geschlafen nach dem Absturz." Die Augen des Mannes waren ohne jeden Ausdruck. "Ich habe diese Aufgabe nach seinem Tod übernommen. Leider haben wir bisher noch keinen Papierersatz herstellen können. Aber ich habe eine Art Lehm gefunden, die in gebrannter Form recht haltbar ist. Wenn Sie wollen, dann nehmen Sie all diese Tafeln und dann fliegen Sie weiter."

Im Kopf des Councelors herrschte nur noch Rauschen. Er brauchte einige Sekunden um das Gesagte zu reagieren. "Weiterfliegen? Die aktuellen Hypothesen zu diesem Thema besagen, dass Sie und alle hier dann aufhören zu existieren."

"Und wenn schon? Hier gibt es nichts, für das es sich zu existieren lohnt. Außerdem sehe ich es als spannendes Experiment. Ich vertrete nämlich die Gegenthese, dass es hier genauso weitergehen wird. Dass es zwei Zeitlinien gibt. Unsere wurde durch dieses dumme Experiment von Sheridan in Ihre überführt." Er ratterte mathematische Formeln herunter und malte mit seinen Fingern im Staub auf dem Tisch herum. Solak verstand nicht ein einziges Wort - was er mehr dem Schock als mangelnder Bildung zuschrieb. "Ich versuche die anderen seit Jahren davon zu überzeugen, dass sie falsch liegen mit ihren Theorien. Aber diese Quatschköpfe hören mir nicht zu. Der Einzige, der meine Theorie geteilt hat, war Semitar. Und der ist auch vor fünf Jahren gestorben. Es interessiert niemanden, aber meiner Meinung nach ermordet von einem der Glücklichen. Steht alles da drin." Wieder ein Deut auf die Tafeln.

Tolan stand auf. "Sehen Sie es sich an. Und dann verschwinden Sie."

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Obwohl Vinara immer noch unter einem gewissen Schock stand beschloss sie nach einem Briefing ihrer Abteilung - an dem auch Talana teilnahm - wieder hinunterzubeamen und sich erneut mit ihrem Ebenbild zu treffen, diesmal aber allein.

"Ich hatte gehofft dass du wieder kommst", begrüßte sie ihr Altes Ego als die Andorianerin in den Bergen materialisierte.

"Ich gebe zu ich hatte einige Bedenken - längst nicht alle von unserer Besatzung wollen hier runter, von den Vulkaniern kein einziger außer vielleicht Solak gezwungenermaßen und soweit ich gehört habe auch Fähnrich Anquenar nicht."

"Milseya... Nun, ich kann es ihr und den anderen nicht verübeln." Die alte Vinara stand mit einem deutlich hörbaren Knacksen in den Gelenken von dem Stein auf auf dem sie gesessen hatte als ein junger andorianischer Mann mit ebenfalls roten Augen auf sie zukam.

"Mutter, du sollst doch nicht so lange hier draußen in der Kälte sitzen! Du bist kurz davor dir ein ernsthaftes Rheuma zuzuziehen."

"Ist ja schon gut Junge... Darf ich vorstellen, das ist Kevil, mein zweitältester Sohn. - Kevil, mein jüngeres Ich."

Der Andorianer verbeugte sich kurz und steif; die Begegnung schien ihm nicht wirklich angenehm zu sein.

"Meine anderen Kinder sind unten in der Siedlung; zu Fuß würde ich da nicht unbedingt hin, aber wenn wir beamen könnten..."

Auch Kevil zeigte sich einverstanden und kurze Zeit später materialisierten die drei vor einer kleinen Hütte. Vor dieser war eine - diesmal schwarzäugige - Andorianerin von etwa Mitte 30 damit beschäftigt mehrmals geflickte Kleidungsstücke zum Trocknen aufzuhängen. Als sie die Besucher sah hielt sie sofort inne und wollte schon auf sie zurennen, aber der Anblick der jungen Vinara verwirrte sie offenbar, auch wenn sie mit deren Ankunft gerechnet haben musste. Daher rief sie in das Haus hinein: "Kommt schnell, Mutter und Kevil sind da und... Mutter als junge Frau!" Danach lief sie doch noch auf die ältere Vinara zu und umarmte diese.

"Das ist Talana, meine älteste Tochter und Kevils Zwillingsschwester."

Auch der Bruder umarmte die junge Frau, doch Vinara Junior hielt ihr nur die Hand hin welche Talana zögernd ergriff.

Mittlerweile waren aus der Hütte zwei weitere andorianische Männer sowie eine halb andorianische, halb cardassianische Frau getreten - wie es aussah hatte Kevil als einziger die Augen seiner Mutter geerbt.

"Das sind Toran, mein ältester Sohn, Jamal, mein jüngster und meine jüngste Tochter Sial." Die alte Vinara musste tief Luft holen und wurde gleich darauf von einem fürchterlichen Husten geplagt.

Ihre jüngere Ausgabe hielt ihr eine kleine Dose entgegen. "Diese Tabletten wurden mit pflanzlichen Inhaltsstoffen repliziert welche speziell auf die andorianische Physiologie zugeschnitten sind. Je nach Befinden kannst du zwei- bis dreimal täglich zwei bis drei davon nehmen."

Die alte Frau sah sie lächelnd an und ergriff die Dose mit leicht zitternden Händen. "Ich danke dir, eine ausreichende medizinische Versorgung ist wohl eines der Dinge die wir am meisten vermissen." Sie öffnete das Behältnis und nahm sich zwei der Schneekraut-Tabletten.

"Wenn du willst kann ich auch Dr. Gilmore hierher beordern damit er dich einer ausführlicheren Untersuchung unterzieht..."

"Als ob das jetzt noch nötig wäre", höhnte Sial, "dabei werden wir spätestens in ein paar Tagen sowieso alle tot sein oder schlimmer noch: Nie existiert haben."

"Ich kann dir... Ihnen versichern dass wir alles in unserer Macht stehende tun werden um Ihre Existenz weiterhin zu gewährleisten ohne dabei unsere eigene aufs Spiel zu setzen", versuchte die Wissenschaftsoffizierin sie zu beruhigen.

Doch Sial schnaubte nur ungehalten und lief von dannen.

Die alte Vinara unterhielt sich noch eine Weile mit ihren dagebliebenen Kindern, ehe sie ihr jüngeres Ebenbild beiseite nahm und erklärte: "Sial fühlt sich mehr zu der Gruppe hingezogen die Go'Ron repräsentiert. Meine anderen Kinder scheinen die Ambivalenz ihrer Existenz begriffen zu haben und versuchen mit mir und einigen anderen seit Jahren eine Lösung für dieses Dilemma hier zu finden. Wie du dir vielleicht schon denken kannst ist ihr Vater Verenn Nech, er starb sechs Jahre nach unserem Absturz hier an Altersschwäche. Ein Jahr darauf heiratete ich Kre Malo, den Leiter des archäologischen Teams der Cardassianer. Das Resultat dieser Ehe hast du eben gesehen; Sial ist 31 Jahre alt."

"Ich verstehe..." Vinara lagen noch einige Fragen auf der Zunge, doch sie wollte nicht zu sehr ins Detail gehen. Ihr älteres Ebenbild fügte noch von sich aus hinzu:

"Ohne Assjimas Wunderkräfte wären all diese Hybriden nie zustande gekommen, nicht unter den eingeschränkten konventionell-medizinischen Möglichkeiten. Toran und Talana haben ihrerseits Kinder, ihr jeweiligen Ehepartner sind wie sie mir sagten gerade mit diesen unterwegs."

"Und du lebst hier bei deiner Familie?", wollte die junge Vinara noch wissen.

"Seit sieben Jahren leisten Kevil und ich Assjima oben auf den Bergen Gesellschaft, aber hin und wieder schaue ich hier wieder vorbei."

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Auf dem Planetoiden………….

„Sind die Kinder noch in der Schule?“, fragte Michael Sheridan leicht grimmig. Langsam ließ er den Blick durch die Hütte schweifen in der er sein rund 30 Jahren lebte.

„Wie jeden Tag um diese Zeit Michael.“, Morek setzte sich zu Michael an den Tisch. „Andrew war hier gewesen. Er hatte mitgeteilt das Wir uns bei deinem Vater einfinden sollen.“

„Und warum sollen wir das?“, Michael blickte auf den Tisch. Seine Kiefer begannen leicht zu mahlen. „Was hat dieser alte Mann mir noch zu sagen?“

„Das hatte Andrew nicht gesagt. Die Bitte wurde von deiner Stiefmutter geäußert. Andrew sagte, dass sie bald Besuch erwarten würden.“

„Besuch? Von wem?“, Morek zog ihre Braue nach oben.

„Die Logik sagt von uns.“, Michaels Kopf drehte sich zu seiner vulkanischen Frau.

„Von uns?“

„Die Community ist im Orbit.“

„Die Community ist hier! Und hier!“, Michael zeigte auf die Hütte.

„Michael, es ist die Community aus dieser Zeitlinie. Sie sind es, aber sind es auch nicht.“

„Morek, fang du damit nicht auch noch an.“, Michael nahm Moreks Hand. „Es reicht schon das sich die Gemeintschaft in zwei Parteien gespaltet hat, nicht auch noch du!“

„Es ist logisch Michael. Wer sonst außer unseren Quantenzwillingen, sollte uns aufsuchen wollen?“, Michael ließ ihre Hand los und schnaubte leise.

„Außerdem schadet es nicht zu erfahren was diese Leute auf Xsesal 3 erlebt haben.“

„Diktiert dir das auch deine Logik?“

„Das …..ist logisch, mein Gemahl.“, Morek streckte die Beiden Finger aus mit denen die Vulkanier sich auf intime Weise berührten. Michael tat es ihr gleich.

„Entschuldige Morek. Ich wollte nicht unhöflich sein.“

„Natürlich nicht Michael. Vielleicht hilft dir ein Tee um dich zu beruhigen?“, nun war es Michael der die Braue anhob.

„Gerne mein Weib.“

„Nun denn.“, Morek erhob sich und brühte den Tee auf. Welcher eine Art schwarzer Tee war, zumindest dem Geschmack nach. Nach wenigen Minuten dampfte die heiße Flüssigkeit in einem braunen Becher.

„Wie hast du dich entschieden?“, fragte Morek. In dieser Frage kam unbändige Ungeduld zum Ausdruck. Auch schien dies eine Aufforderung von ihr an ihn zu sein, die Streitigkeiten mit seinem Vater zu beenden.

„Ich denke du wirst deinen Standpunkt mit aller Kraft vertreten.“

„Das werde ich.“

„Dann will ich mich deiner Logik nicht in den Weg stellen Morek.“, Michael nahm einen Schluck von der heißen Flüssigkeit.

„Eine logische Entscheidung.“, Michael seufzte innerlich. Er hatte seinen Vater lange nicht mehr gesehen. Die ganze Sache behagte ihm nicht. Doch er wollte seiner Frau und seiner Stiefmutter diese Bitte nicht ausschlagen.

Es war gespenstisch, als George mit Jenax auf dem Planetoiden rematerialisierte. Beide nahmen sich an der Hand. Die Menschen, die man hier sah, kamen den Beiden Teilweise bekannt vor, andere wirkten wage bekannt. Bei einigen konnte man vermuten wer die Eltern wohl gewesen waren, bei anderen nicht.

Ein Cardassianer kam auf die Beiden Offiziere zu.

„Guten Tag Commander Sheridan, Fähnrich. Ich bin Peter Kepler.“, George machte ein verblüfftes Gesicht. Jenax gab ihm einen kleinen Stoß in die Rippen.

„Freut mich Sie kennen zu lernen Peter.“, George neigte den Kopf zur Seite.“ Ihr Vater war Crewman William Kepler?“, fragte George frei heraus.

„Ja, Sir. Und meine Mutter war wie Sie sicher vermuten Kadett Tial Monkar. Ich bin der älteste Sohn der Beiden. Ins gesamt sind wir 5 Geschwister.“, erklärte Peter. George war erstaunt. Aber auch nicht gänzlich darüber überrascht.

„Woher wussten Sie …“

„Das Sie hier jetzt ankommen? Nein das wusste ich nicht, aber ich wusste, wer Sie sind. Meine Mutter hat mir alles erzählt. Wenn Sie möchten, führe ich sie zu ihrem älteren Ebenbild.“, bot Peter an. George und Jenax sahen sich kurz an.

„Wir nehmen an Peter.“, sagte George. Der Cardassianer nickte und ging voraus.

„Wie geht es ihren Eltern?“, fragte George nach einigen Metern. Peter drehte den Kopf leicht in seine Richtung.

„Mein Vater und meine Mutter erfreuen sich bester Gesundheit. Vor 5 Wochen wurden Sie auch Großeltern. Meine Schwester hatte einen Sohn bekommen. Und zwar mit dem Sohn von Lieutenant Ripper.“

„Ich fürchte mich wird hier noch vieles Überraschen.“

„Ganz gewiss Commander. „, Peter lächelte leicht schief, George glaubte in diesem Grinsen Will Kepler zu erkennen. Peter schien auch dessen Augen geerbt zu haben.

„Falls es noch Zeit ist, möchte ich auch gerne ihre Eltern besuchen.“, sagte George.

„Ich werde es meinen Eltern mitteilen das Sie, sie aufsuchen wollen.“, antwortete Peter und blickte nach vorne.

Die Hütten, an denen die Drei vorbeigingen, waren einfach. Nur sehr weniges deutete darauf hin, das diesesmal aus der Community gebaut wurde. Es gab kaum noch Anzeichen von Technologie.

„Dort drüben Commander. Hinter dem nächsten Hügel lebt ihr älteres Ebenbild.“, Peter deutete in diese Richtung.

„Ich Danke ihnen Peter.“, entgegnete George.

„Ich fand unsere Begegnung sehr interessant Commander. Aber bitte Entschuldigen Sie mich. Ich habe noch viel zu tun. Commander, Fähnrich.“, verabschiedete sich Peter. Als dieser gegangen war, sahen sich George und Jenax noch einmal um.

„Wahnsinn, obwohl er zur Hälfte Mensch ist, redet er wie ein vollkommener Cardassianer.“

„Das stimmt Jenax. Ich bin neugierig, was hier überhaupt für Bindungen eingegangen worden sind. Lass uns gehen.“, sagte George und nahm Jenax dabei an den Arm.

„Wir müssen vorsichtig sein George, ich verspüre uns gegenüber ein allgemeines Misstrauen. Auch von Peter hatte ich diese Empfindung.“

„Wundert mich nicht im geringsten. Vielleicht erfahren wir auch den Grund dafür bei … mir.“, George hob beide Brauen. Dann gingen die Beiden auf die Hütte zu.

Vorsichtig klopfte George an die Tür der Behausung seines Älteren Ichs.

„Kommen Sie herein!“, ertönte eine ältere Frauenstimme.

„Beim heiligen Kelch von Rixx!“, Jenax erstarrte.“ Das bin …..“

„Hallo Jenax, Hallo George. Wir haben euch erwartet.“, sagte die Ältere Jenax, nachdem sie die Türe geöffnet hat. George war ebenfalls erschrocken. Jenax Sheridan trug ihr grau meliertes Haar nicht mehr offen, sondern zu einem Dutt zusammengebunden, aus dem kunstvoll einige Strähnen hingen.

„Hallo Jenax.“, sagte George leise. „Entschuldige, aber es ist absolut….“

„Unwirklich? Ich kann dir versichern….,“ Eine ältere Männerstimme schnitt Jenax Sheridan ab. Aus dem Schatten kam der alte George Sheridan hervor.“ Uns geht es nicht anders, aber im Gegensatz zu euch, haben wir gewusst, das es dazu kommen wird, seit 40 Jahren wussten wir das.“, die braunen Augen des alten Mannes musterten seine jüngere Ausgabe.“Wollt ihr hier Wurzeln Schlagen oder reinkommen? Es zieht!“, George schüttelte den Kopf leicht.

„Entschuldigung.“, George und Jenax traten ein. Die Tür wurde geschlossen. Für einige Momente sagte niemand ein Wort. Nur der alte Sheridan blickte die Beiden belustigt an.

„Was ist? Setzt euch!“, Sheridan deutete auf die anderen Stühle.“ Und ziert euch nicht so. Ich weis das ihr beiden ein Paar seid.“, die Jüngeren Ausgaben sahen sich verdutzt an. Der alte Sheridan wirkte auf eine Symphatische und auch leicht traurige Weise schrullig. Also taten die Beiden wie geheißen und setzten sich.

„Ich weis, du hast viele Fragen George. Du wirst auch die Antworten erhalten. Aber zunächst will ich dir meine Familie vorstellen.“, sagte der alte Mann.“Viele von ihnen kennst du, viele aber auch nicht. Und bevor dies hier aufhört zu existieren, George so soll es jemand geben, der sich an ihrer erinnert.“, George und Jenax lief ein kalter Schauer über den Rücken.

„Dennoch sollten wir keine Zeit verschwenden.“, entgegnete der jüngere George.

„Keine Sorge, ich bin Alt, aber nicht dämlich.“, frotzelte der alte Mann.

„Immer noch dieser Ungeduldsbolzen.“, schmunzelte der alte Mann. „Aber du hast Recht, ihr werdet es noch rechtzeitig erfahren, nach dem Essen.“, der Ton, der in dem Satz mitklang, duldete keine Widerrede. George beschloss erst einmal zu warten.

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Tolan ließ den Councelor der Community allein in seiner Hütte. Der Mann hatte angefangen, die ersten und letzten Tafeln einzuscannen um sie später auszuwerten. Dabei wollte der Archivar ihm nicht zusehen. Außerdem - er hätte es niemals zugegeben, aber diesen Solak zu sehen... Er vergrub seine zu Fäusten geballten Händen tief in seinen Taschen und stapfte missmutig durch das Dorf.

Selina konnte immer noch nicht so recht glauben, dass das alles real war. Die Neuigkeiten hatten sich überschlagen und plötzlich stand sie hier in einem Dorf, welches von der Crew der Community gegründet worden war. Ein Mann kam ihr entgegen und Selina erkannte sofort wer er war. Niklan. Solaks Sohn.

"Niklan?"

Der Angesprochene erstarrte zu Stein. Diese Frau vor ihm... Sie sah aus wie Yasmin. Auf den ersten Blick zumindest. Auf den zweiten Blick... Er kämpfte die in ihm aufwallenden Gefühle nieder. Mit eisiger Stimme antwortete er: "Ich zöge es vor, wenn Sie mich mit Mr. Tolan ansprächen - Cmdr. Kyle."

Die erste Offizierin war von der Kälte in seiner Stimme und seinen Augen überrascht. "Oh, ähm ..." Selina verstummte. Sie wusste nicht was ihm sagen oder ihn fragen sollte. Die ganze Situation wirkte immer noch so surreal auf sie. Irgendwann fand sie dann doch wieder ihre Sprache. "Mr. Tolan, wollen wir uns irgendwo hinsetzen und einen Kaffee trinken?"

"Kaffee? So etwas gibt es hier nicht. Und warum sollten wir uns zusammensetzen? Ich glaube nicht, dass es irgendetwas zwischen uns zu besprechen gäbe."

Selina war entsetzt, wie ablehnend Niklan ihr gegenüber war aber wahrscheinlich gab es gute Gründe dafür. "Ganz wie Sie meinen. Einen schönen Tag noch!"

Es begann sich so etwas wie ein schlechtes Gewissen in Tolan zu regen. Sie war es zwar nicht, aber 'seine' Selina hatte zuviel für ihn getan, um nun so abgekanzelt zu werden. "Warten Sie! Wenn Sie Selina Kyle, also, unsere Selina Kyle, suchen, dann kann ich Sie zu ihr führen."

Selina hatte sich schon umgedreht und wollte gerade gehen. Langsam drehte sie sich zu dem Mann um und musterte ihn lange. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich das will. Erzählen Sie mir von ihr."

Der spitzohrige Mann nahm eine kleine Frucht aus der Tasche, steckte sie sich in den Mund und begann darauf zu kauen. "Sie ist hier so eine Art Bürgermeisterin, sorgt dafür, dass wir uns nicht gegenseitig an die Gurgel gehen. Zumindest versucht sie das." Er schnaufte gehässig durch die Nase. "Aber wenn Sie die ganzen Verrückten hier kennengelernt haben, werden Sie wissen, dass das unmöglich ist. Aus den Rätseln um unsere Existenz und die Artefakte hat sie sich schon lange zurückgezogen. Sie ist... Wie soll ich sagen? Bodenständig. Ja, das trifft es. Die Chefin." Bitterer Saft aus der Frucht hatte sich in Tolans Mund gesammelt und er spuckte diesen nun aus. "Sie hat mich nach dem Tod meines Vaters aufgezogen. Ich denke, man könnte sagen, dass sie ein guter Mensch ist."

Ein leises "Wow!" war zu vernehmen. Selina konnte gar nicht so recht glauben was sie soeben gehört hatte. Eine Art Bürgermeisterin? Bodenständig? Und was war mit Solak geschehen? Trotz ihrer Neugier entschied sie sich, Niklan deswegen nicht auszufragen. "Und was ist mit Yasmin?" Ein wenig fürchtete sie die Antwort auf diese Frage.

Yasmin... Er verdrängte den Gedanken an ihre Augen. "Sie hilft ihrer Mutter. Kein Partner, keine Kinder. Auch nett."

Auch nett? War da ein wenig Wehmut in seiner Stimme zu hören gewesen? Anscheinend wollte er nicht über sie reden. Ob da mal was gewesen war? "Das ist schön. Und was machen Sie den ganzen Tag?" Selina stellte mal wieder fest, dass sie absolut kein Talent zum Smalltalk hatte aber vielleicht reichte es für diesen verknirschten Kerl aus.

"Ich bin eine Art Archivar dieses Ansammlung von Elends. Was immer passiert, wer mit wem, Tode, Geburten - ich habe alles mitgeschrieben. Außerdem", er streckte sich, "bin ich Mathematiker."

Selina konnte nur mit großer Anstrengung ein schallendes Gelächter vermeiden. Ein Mathematiker und Archivar? Er war ein Langweiler! Das komplette Gegenteil von seinem Vater! "Haben Sie je versucht, von diesem Ort zu fliehen?"

"Wie denn? Soll ich mir Flügel wachsen lassen? Man, Sie klingen genauso naiv wie diese Glücklichen!"

Etwas verärgert verschränkte Selina ihre Arme vor der Brust. Ein Langweiler der auch noch unverschämt war. Wow, was war da nur in der Erziehung schief gegangen? "Wissen Sie was? Machen Sie dem Universum einen Gefallen und zünden sich bitte an."

Tolan griente. "Das muss ich nicht mehr machen. Überzeugen Sie einfach Ihre Leute, dass es das beste wäre weiterzuziehen - und das Problem löst sich von ganz alleine."

"Ich befürchte so einfach ist es wohl doch nicht. Obwohl ich Ihnen zustimmen muss, dass es das beste wäre wenn meine Leute hier so schnell wie möglich verschwinden würden. Aber das kann ich nicht entscheiden. Also müssen Sie sich noch ein wenig mit uns vergnügen."

"Wenn Sie es nicht entscheiden können, wer dann? Wenn Sie den Schneid meiner Selina hätten, dann würden Sie es einfach machen. Überlassen Sie das Reden einfach den anderen - und handeln Sie!"

Selina lächelte schief. "Sie können es nicht abwarten uns loszuwerden, hm?"

Er erwiderte das Lächeln. "Nein. Wenn es nach mir gegangen wären, dann wären Sie einfach weitergeflogen, hätten niemals gehalten und sich von Assjima und Vinara die Ohren vollheulen lassen."

"Sie sollten Warnschilder diesbezüglich aufstellen .. fürs nächste Mal." Ein wenig war Selina auf die 2. Selina neugierig geworden. Ob sie es wagen sollte die Frau zu treffen? "Ich möchte Sie nicht länger aufhalten. Danke für das Gespräch."

Tolan nickte. "Ich wünsche Ihnen noch ein schönes Leben. Und gebe Ihnen einen guten Rat: Bereiten Sie Yasmin früh auf das vor, was mit ihr passieren wird." Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging fort.

Selina blickte ihm noch eine Weile nach. "Pah! Mathematiker!"

idic und Hoshi stellen fest, was aus reizenden Kindern im Laufe der Jahre werden kann ... nix gescheites!

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Endlich Ruhe! Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ sich Milseya auf ihre gemütliche Couch fallen und holte tief Luft. Der Weg von der Brücke zu ihrem Quartier war erfüllt gewesen von Gesprächsfetzen der Crew, die bereits auf dem Planetoiden gewesen waren. Dinge, die sie nicht hören wollte. Am liebsten hätte sie sich die Hände auf die Ohren gepresst und wäre laut singend (oder schreiend) zu ihrem Quartier gerannt. Gerannt war sie schließlich doch - schnell an den Worten vorbei, bis die wohltuende Stille des Quartiers sie umfing. Sie hatte zwei Stunden, dann würde sie Rupert ablösen, der auf den Planetoiden wollte. Sie legte sich auf die Couch, deckte sich zu und griff nach dem ersten Padd, das auf dem Boden lag. Georges Bericht über den Computer von Swami. Besser als selber nachdenken zu müssen, sagte sie sich und begann zu lesen.

H´Qar hatte gerade der Wachmannschaft für die Artefakte erklärt, auf was die Community gestoßen war. Er hatte es jedem selbst freigestellt, ob er hinunter beamen wollte oder nicht. Es musste immer nur genug Personal für die Wache dableiben. Nachdem er die Besprechung für beendet erklärt hatte, wollte er zu Mili gehen, sehen, was sie zu der ganzen Sache zu sagen hatte. Er konnte es ja bis jetzt selber nicht fassen, er hatte einen Sohn, einen Sohn, der fast genauso alt war wie er selbst, oder vielleicht sogar etwas älter. Vollkommen in Gedanken öffnete er Milis Quartier und rief: „Mili, bist du da?“

Langsam richtete die Haliianerin sich auf. Ein Leuchten war auf ihrem Gesicht erschienen, als sie H’Qars Stimme hörte. „Ich bin hier, inoumerii.“

„Wie war dein Tag?“ fragte er seinen kleinen Schatz, als er auch schon auf sie zuging, um sie in seine großen Arme zu schließen.

„Frag nicht!“, seufzte sie, stand flink auf und ging ihm entgegen. Als H’Qars Arme sie umfingen, schloss sie die Augen und hielt sich an ihm fest.

Er drückte zu und presste die kleine Frau an seine Brust.

„Was ist denn geschehen?“ Es schien ihm fast so, als ob Mili ihn nie wieder loslassen wollte.

Sie löste sich leicht von ihm und sah zu ihm hoch. „Na ja“, begann sie vorsichtig, während sie sich überlegte, ob sie jetzt tatsächlich einen Scherz machen durfte. Aber wenn nicht jetzt, wann dann? „Es ist nicht gerade alltäglich, dass ich erfahre, dass du vor 30 Jahren mit T’Paka einen Sohn gezeugt hast.“

„Da warst du nicht die Einzige, die das erfahren hat. Stell dir vor, ich hab es auch erst heute erfahren und nicht schon vor 30 Jahren. Und nun ja, ich habe gestern mit dem Mann geredet, der mein Sohn sein soll und er hat nichts davon gesagt. Im Gegenteil, nichts hat dieser unklingonische Kerl gesagt.“ Die letzten Worte hatte H´Qar fast ausgespuckt.

„Nein nicht!“, beschwor sie ihn. „Tu das nicht. Er ist dein Sohn, H’Qar. Und du weißt nicht das Geringste von dem was ihm und den anderen widerfahren ist. Du solltest ihn nicht verurteilen ohne das zu wissen.“ Sachte strich sie ihm dabei über die Wange.

„Er ist nicht mein Sohn. Er ist der Sohn eines H´Qars, der vor dreißig Jahren einen Sohn gezeugt hatte. Als ich noch mit meinem Bruder um Spielzeug gestritten habe.“

Milseya lächelte sanft. „Nein, er ist dein Sohn. Du bist der H’Qar, der damals zurück in die Zeit gesprungen bist. Ob es dir gefällt oder nicht. Ob er dir gefällt oder nicht. Das spielt keine Rolle.“ Sie küsste ihn lange. „Akzeptiere es“, bat sie ihn leise. „Ich tue es.“

„Ich akzeptiere es nicht. Ich bin nicht in die Vergangenheit gesprungen und selbst wenn, dann müsste mein Sohn jawohl auch haliianische und bajoranische Züge tragen“, sagte er trotzig.

„Nicht wenn seine Mutter keine Bajo-Haliianerin ist“, sagte sie. „Und ich bin nicht seine Mutter. T’Paka ist es.“ Milseya zog ihn zu der Couch und drückte ihn darauf. Dann setzte sie sich auf seinen Schoß und betrachtete lange H’Qars Gesicht. „Du weißt, dass es so ist. Es ist so vor 30 Jahren in dieser Zeitlinie passiert. Du musst diese Tatsache akzeptieren, denn sie ist nicht zu ändern. Du darfst nicht darauf hoffen, dass Assjima einen Fehler gemacht hat, denn das ist, wie wir beide wissen, unwahrscheinlich. Es geht auch nicht darum, dass nicht ich seine Mutter bin. Es geht darum, dass er DEIN Sohn ist. Du - wir - müssen uns damit auseinandersetzen. Er ist von deinem Blut. DAS ist alles, was wichtig ist.“

„Du sagst es, er ist aus dieser Zeitlinie, nicht aus unserer. Also ist er der Sohn irgendeines H´Qars aus einer alternativen Zeitlinie. Und nichts, was du sagst oder sagen wirst, wird diese Tatsache ändern.“ Er ließ sich zu Milseya hinunterziehen.

Sie seufzte und küsste ihn. „Du willst die Tatsache nicht akzeptieren? Du denkst, er ist aus einer alternativen Zeitlinie? Dann hätten Assjima und Vinara gelogen. Warum sollten sie das tun?“ Milseya streichelte sanft über sein Gesicht. „Du weigerst dich anzuerkennen, dass wir beide in dieser Zukunft nicht mehr zusammen sind. Das ehrt dich, inoumerii. Du hast mir dein Wort gegeben und ich weiß, dass du es nie brechen würdest. Ich vertraue dir, deinem Wort und deiner Ehre. Aber.. unsere Zeitlinie hat sich getrennt und hat sich nun wieder gefunden. Dieser H’Qar warst-bist du.“

„Wenn ich den Bericht von Dr. Assjima und Lt.Cmdr. Shral richtig gelesen habe, dann ist diese Community dort unten auf dem Planetoiden und alle dort unten von heute an erst in einem Jahr dort abgestürzt. Und wenn Du mich fragst, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass das sich alle Personen, die sich heute an Bord befinden sich in einem Jahr alle wieder treffen, um dann dort abzustürzen. Du musst zugeben, dass diese Wahrscheinlichkeit doch sehr gering ist.“

Natürlich bestand solch eine Möglichkeit, allerdings musste sie geringer als 1:1.000.000 sein.

„Außerdem wurde in dem Bericht erwähnt, dass die wissenschaftlichen Teams über ein Jahr auf Xsessal 3 waren. Ebenso haben dort keine Morde stattgefunden, die Breen waren nicht auf der Community, die Ferengi nicht auf der Eisenstein und die Eisenstein ist vor der Community abgeflogen. Alles Tatsachen, die sich von unserer Zeitlinie unterscheiden.“

Milseya dachte nach. „Schon möglich. Aber nichtsdestoweniger zeigt die DNS-Analyse, dass du Go’Rons Vater bist. Auch wenn du glaubst, dass es ein alternativer H’Qar war, so darfst du die Möglichkeit nicht außer Betracht lassen, dass es nicht so ist. Und solange auch nur die geringste Möglichkeit besteht, … doch es gibt nur einen, der das mit Sicherheit weiß.“ Sie seufzte leise und kuschelte sich an ihn.

„Milseya, du kannst glauben, was du willst, aber ich werde nie akzeptieren, dass dieser Mann mein Sohn ist. Also versuche nicht mich davon zu überzeugen. Und wenn ich dort unten war, werde ich den Beweis haben, dass dieser H´Qar und ich nicht ein und dieselbe Person sind.“

„Gut“, lenkte sie ein. „Wann wirst du hinunter beamen?“

„Ich werde wohl recht bald hinunter beamen. Ich schätze noch in dieser Stunde. Sofern der dortige H´Qar noch lebt, werde ich mit ihm sprechen.“

Milseya beugte sich nach hinten um einen Blick auf den Chronometer zu werfen, dann beugte sie sich wieder vor. „Perfekt!“, lächelte sie schelmisch. „Dann haben wir noch 43 Minuten Zeit.“

„Dann willst Du also nicht gleich auf den Planeten?“, wollte der Klingone wissen.

„Ich werde gar nicht auf den Planetoiden beamen“, erklärte Milseya während sie sich daran machte, das Oberteil H’Qars zu öffnen.

Er hielt Milis Hände fest, als diese gerade dabei waren, an seinem Kragen herumzunesteln.

„Warum willst Du nicht hinunter? Hast Du Angst, dass du dort etwas sehen könntest, dass dir nicht gefällt?

„Nein“, entgegnete sie ruhig. „Es gibt da unten nur nichts, dass meine Entscheidung diesen Leuten zu helfen, beeinflussen könnte. Ich muss nicht wissen, was in den vergangenen 40 Jahren passiert ist. Leben ist Leben. Das Einzige, was zählt, ist es zu schützen.“

„Das klingt wie aus dem Lehrbuch der Sternenflotte. Aber gut, es ist deine Entscheidung.“

In H´Qar reifte die Gewissheit, dass er und Milseya in der nahen Zukunft wohl die eine oder andere hitzige Debatte zu diesem Thema führen würden. Jetzt gab er sich aber dem Augenblick hin…

Shane und fee in "Ob du Recht hast oder nicht .. "

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Nachdem der alte George Sheridan seine Mahlzeit beendet hatte, sah er wieder in die Runde. Bisher waren die Kinder und Enkel noch nicht erschienen. Der alte Mann befand aber, dass diese nicht zwingend dabei sein mussten, wenn er seinem jüngeren Ebenbild die Ereignisse schilderte, die dazu führten, dass seine Community vor 40 Jahren hier gestrandet war.

„Nun ich will euch nicht länger auf die Folter Spannen.“, begann Sheridan leise. Seine Augen wirkten nun traurig.

„Ich werde zuerst erzählen was wir erlebt haben, danach könntest du mir berichten George, was ihr erlebt habt.“

„Gerne George.“, sagte der jüngere. Sheridan nickte.

„Nun wir hatten den Auftrag bekommen Swami und ihr Team von Xsesal 3 abzuholen. Die Teams dort hatten nach einem Jahr ihre Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. Swami hat unteranderem Artefakte gefunden, denen man eine Iconianische Herkunft zunächst nachsagte. Auf dem Planeten und im Orbit gab es Störungen, die die Systeme beeinträchtigten, aber nicht gravierend. Wir nahmen die Ausrüstung und die Teams an Bord. Unter ihnen waren Klingonen, Romulaner und Cardassianer. Außer unserem Schiff war auch die Eisenstein, die sich ausschließlich um das klingonische Team gekümmert hatte. Dennoch wurden die Artefakte auf unser Schiff verbracht. Die Klingonen hatten zur Sicherheit dieser eine Delegation unter der Führung von H´Qar entsandt. Als die Klingonen fertig waren, flogen diese auch als Erste ab.“, Sheridan nahm einen dampfenden Becher Tee in die Hand eher er weiter erzählte.

„Wir brachen wenige Stunden später ebenfalls auf. Mit Maximum Warp flog die Community zum Wurmloch. Wir sollten dieses theoretisch auch innerhalb von knapp 2 Tagen erreichen. Doch dann Passierte die Katastrophe.“, George erkannte diesen schuldbewussten Blick. Der alte Sheridan schien bis heute die Verantwortung für all das hier sich selbst zu zuschreiben.

„Die Hauptprozessoren für die EPS-Verteiler zeigten seltsamen Fluktuationen. Eigentlich hatte ich vor dies bei DS9 richtig nachsehen zu lassen. Ich dachte, dass diese Bauteile noch Durchhalten würden. Swami drängte auf einen schnelle abreise. Ich konnte also nicht vor Ort nachsehen, da dies bedeutet, hätte den Antrieb für 48 Stunden abzuschalten und die Aktivierung hätte weitere 9 Stunden in Anspruch genommen. Tja hätten wir uns die 57 Stunden Zeit genommen, so wären wir keine 40 Jahre lang hier gewesen.“

George lehnte sich nach vorne. Jenes von dem alten Sheridan beschriebene Bauteil war in Bester Ordnung. Zumindest auf seiner Community. Dennoch beschloss George stumm eine Ebene drei Diagnose am Antrieb durchführen zu lassen.

„Es passierte dann während des Wechsels der Nacht zur Tagesschicht. Die Hauptprozessoren fingen, ohne Vorwarnung an die Leistung zu erhöhen. Es ging soweit das die Abschaltprotokolle ausfielen. Wir mussten eine Abschaltung vornehmen, sonst wären die Warpkerne ebenfalls dran gewesen.

Da wir einige Crewmitglieder verloren hatten, beschlossen Assjima und Shral heimlich die Artefakte einzusetzen. Das Schiff sprang durch die Zeit.“, Sheridan nippte am Tee. „Du kannst dir nicht vorstellen wie erschrocken wir alle waren, als man erfuhr, was genau passiert war. Wir saßen nun 40 Jahre in der Vergangenheit fest. Also versuchte ich den Effekt des Artefaktes umzukehren, da dieses ja immer nur in eine Richtung der Zeit zu Funktionieren schien. In die Vergangenheit. Doch mein Plan misslang. Die Hauptsysteme, die Antriebe, alles wurde zerstört. In letzter Sekunde konnten wir einen Warpkernkollaps in allen drei Kernen verhindern. Nur noch ca 15 % Impulskraft, die Sensoren und Lebenserhaltung konnten am Laufen gehalten werden. Alle Raumfähren wurden schwer beschädigt. Die Kommunikation war zerstört. Die Energievorräte drohten innerhalb von Wochen zur Neige zu gehen. Wir mussten eine Entscheidung treffen George.“, Der Blick des alten Mannes würde George niemals vergessen. Es war erschütternd.

„ Hätte ich nur darauf bestanden den Antrieb abzuschalten und den Prozessor auszutauschen! Ich habe mich überrumpeln lassen. Ich war der Chefingenieur! Ich hatte die VERANTWORTUNG!“, Sheridan zitterte stark. Jenax Sheridan hielt ihrem Mann die Hand.

„George bitte …“

„Nein Imzadi. Sie müssen es erfahren. Es darf nicht noch einmal geschehen.“

„George, auf meiner Community haben wir keine derartigen Fehler im Antrieb bemerkt.“

„Du musst eine Ebene drei Diagnose durchführen.“, Sheridan ergriff die Hand seines Jüngeren Ichs.“ Versprich mir das George. Es könnte unser aller Schicksal davon abhängen.“

„Ich werde die Diagnose machen.“

War das also der Inhalt der gelöschten Dateien gewesen? Eine Art Gebrauchsanweisung des Artefakts? Wenn sie es war, so war diese nicht genau. George beschloss Shral darüber zu informieren. Vielleicht sollte er auch die Alte Shral besuchen.

„Der Rest ist euch bekannt. Wir schafften es in letzter Sekunde auf diesen Planetoiden und zerlegten das Schiff.“, Niedergeschlagen sah Sheridan zu Boden. „Ich fühle mich deswegen verantwortlich. Es ist wie ein Fluch George.“

„Es wird nicht nocheinmal geschehen.“

„Wenn du Glück hast. Wenn es stimmt und Beide Zeitlinien weiterlaufen, so werde ich mit dieser Schuld sterben. Aber du, du wirst ein Leben ohne Schuldgefühle haben.“

„Kannst du mir sagen was du versucht hast, um den Effekt umzukehren?“

„Nicht mehr Detailliert.“, entgegnete der alte Sheridan. Doch dann versuchte er George die Details zu nennen an die er sich noch Erinnerte.

Michael, Amanda, Andrew und Aiden waren mit ihren Partnern und zum Teil auch mit ihren Kindern eingetroffen. Betroffen hörten alle den Ausführungen des alten Mannes zu. Nur Michael blickte noch ausdrucksloser als seine Frau.

Amanda schnappte nach Lauft. Der Anblick der Beiden Männer, wo jeder ihr Vater ist, raubte ihr die Sprache. Auf der einen Seite sah sie den gebrochenen alten Mann. Auf der anderen den geradezu jungen Mann, denn sie nur noch aus den Wagen Kindheitserinnerungen kannte. Andrew und Aiden erging es nicht anders.

„Vater!“, rief Amanda.

George zuckte zusammen. Diese Frauenstimme, sie klang der von Julia so ähnlich. Er drehte sich um und wäre beinahe vom Stuhl gefallen. Es war Amanda, aber sie war das Ebenbild ihrer Mutter. George erkannte auch sofort Michael. Er sah seinem Vater sehr ähnlich. Nur das verbitterte Gesicht passte nicht zu seinem Sohn. Die etwas helleren Männer neben den Beiden waren Wohl die gemeinsamen Kinder mit Jenax.

„Amanda?“, George stand auf.

„Ja, ich bin es Vater. Das ist Michael, Andrew und Aiden. Wir sind alle in zwischen verheiratet und haben auch bereits erwachsene Kinder. Ich selbst bin vor kurzem Großmutter geworden, Vater.“, George wurden die Knie weich. Amanda ging auf den jüngeren George zu. Sie musterte das jüngere Ebenbild ihres Vaters.

Dann umarmte Sie ihn.

Die weitere Vorstellung kam nun in Gang. George erfuhr, wie die Familie größer geworden ist. Wenige Stunden später berichtete George seinem älteren Ebenbild von seinen Erlebnissen, was dem jüngeren Mann das Kopfschütteln des älteren einbrachte.

„Meine Güte George, das ist ja ein Wunder, das du noch hier bist.“, Kommentierte der alte Mann den Bericht des Jüngeren.

„Für mich ist es auch ein Wunder.“, George lehnte sich wieder zurück.“ Gab es bei euch auch diese Morde?“

„Nein, wir sollten nur die Teams abholen. Mehr auch nicht.“, ein weiterer Unterschied Beider Zeitlinien. Immer mehr und mehr differenzierten sich die Gemeinsamkeiten.

„Und nun, sollen wir uns den Kindern widmen. Denn ich fürchte es wird das einzige Familientreffen dieser Art sein und bleiben.“

George nickte leicht. Er hatte immer noch nicht ganz den Anblick seiner Erwachsenen Kindern verarbeitet. Auf dem Schiff waren Michael 13 und Amanda 7. Andrew und Aiden vielleicht schon bereits gezeugt oder würden noch gezeugt werden. Aber es waren seine Kinder. Das Spürte er.

Als die Beiden George Sheridans sich nach der Vorstellung wieder miteinander unterhielten, traten Michael, Amanda, Andrew und Aiden zusammen. Die Ehepartner und Kinder waren nach wie vor bei der jüngeren Ausgabe ihrer Eltern und Großeltern.

Michael blickte zu Morek, welche eine stumme Bitte zu Senden schien.

„Was haltet ihr von ihnen?“, fragte Amanda.

„Ohne Zweifel, es sind unsere Eltern.“, Antwortete Andrew. Leichte Wehmut kam in den Augen zum Vorschein.

„Gewöhnt euch nicht zu sehr daran. Denn bald wird sich hier einiges ändern.“

„Du meinst das Wir aufhören werden zu existieren?“

„Das vielleicht auch Andrew. Aber das Artefakt ist hier. Nur nicht vollständig, wenn ich es richtig erfahren habe.“

„Woher willst du das Wissen?“

„Nun Schwesterherz, dieser Planetoide hat Ohren.“

„Also was sollen wir tun Michael?“, Michael überlegte seine Antwort auf Aidens Frage.

„Alles ist Anders. Ich habe gehört das der Verlauf der Dinge auf Xsesal 3 Komplett anders war als bei uns. Die Community war wegen mehreren Morde in Swamis Team gerufen worden und wegen Diebstahls der Ausrüstung.“, berichtete Michael.

„Du weist ja das die Fantasie mit den anderen in letzter Zeit durchgeht.“

„Nein Amanda. Was ich gehört habe, entsprach der Wahrheit, da bin ich mir Sicher. Überall sind diese Leute nun auf dem Planetoiden, besuchen sich selbst.“, Schnaubte Michael wütend.

„Jedenfalls müssen sie die anderen gefunden haben.“

„Du meinst das die Morde, wegen denen man diese Community geschickt hat, auf das Konto von entweder Go `Rons oder Gle ´mas Leuten geht?“

„Möglicherweise Andrew. Aber mehr konnte ich nicht erfahren. Dort muss das Chaos geherrscht haben.“, Michael sah zu den anderen um sich zu vergewissern das niemand zuhörte. Bis auf Morek, die sich nichts anmerken ließ. Michael konnte auf ihre Verschwiegenheit vertrauen.

„Dann ist der Ausgang des jetzigen Geschehens vollkommen offen. So viel ist sicher.“

„Mir wäre Gewissheit lieber Aiden.“, sagte Michael zu seinem jüngsten Bruder. “Temporale Paradoxien sind eine Sache mit der nicht zu Spaßen ist. Das ging schon einmal gründlichst schief.“

„Das weis jeder von uns. Vielleicht werden wir in eine Zeit geschleudert, in der wir Iconianer als Nachbarn haben.“, scherzte Amanda.

„Ich kann darauf verzichten.“

„Für den Fall, das wir weiter Existieren. Was soll mit uns passieren?“

„Eine gute Frage große Schwester. Vielleicht siedeln sie uns nach Xsesal 3 um?“

„Was willst du da Andrew?“, fragte Michael leicht gereizt.

„Nun auf dem Planeten gibt es wesentlich mehr Ressourcen als hier Michael. Wir könnten unsere Leute Besser Ernähren und Kleiden.“, die schwarzen Augen von Andrew Funkelten Wütend Michael an.

„Nur müsste der Planet und Quarantäne gestellt werden. Wir können niemanden unsere Herkunft Plausibel erklären, ohne dabei unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.“, Amanda erntete stumme Zustimmung.

„Ich bin dafür erst abzuwarten. Vielleicht erkennen wir einen anderen Weg. Für Verzweiflungstaten bleibt immer noch genug Zeit.“

„Gut gesprochen Brüderchen.“, Grinste Michael leicht Andrew an.

„Kommt Leute, gehen wir wieder zu ihnen, bevor jemand noch Misstrauisch wird, wenn das nicht schon längst der Fall ist.“, zischte Amanda. Die Geschwister begaben sich wieder zu den anderen. Das Gefühl des Ungewissen legte sich wie ein erstickendes Tuch über den Abend.

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Der blaue Partikelstrahl löste sich langsam auf und H´Qar sah sich in der ziemlich bescheidenen Siedlung um. Er sah viele vertraute Gesichter wenn die Zeit und das kärgliche Leben hier seine Spuren deutlich hinterlassen hatten. Es gab einige Halbklingonen nicht viele vielleicht eine Handvoll. Und eine Klingonin. Sie war etwa 20 Jahre alt vielleicht auch älter und sie kam geradewegs auf H´Qar zu und begrüßte ihn.

„Hallo ich bin Tewar.“

Bei diesen einfachen Worten verschlug es dem ersten Offizier der Eisenstein die Sprache. Diese junge Frau hatte sogar Ähnlichkeit mit seiner Schwester. Dieser verdammte Bastart hatte also noch ein Kind.

„Vater erwartet Dich schon. Aber er und Mutter wohnen etwas außerhalb der Siedlung. Er wohnt dort seit Milseya…“ Die junge Klingonin stockte als hätte Sie etwas gesagt was sie nicht hätte sagen wollen oder sollen.

„Das wird Vater dir schon erzählen. Aber warum bist Du jetzt erst gekommen? Ich hätte angenommen das Du eher mit ihm sprechen wolltest.“

Von ihrem gegenüber war nur ein verächtliches „Hmmph“ zu hören. Tewar nickte als verstünde sie.

„Vater meinte schon dass Du wahrscheinlich so reagieren würdest. Und er meinte auch ich soll nicht zuviel reden, denn das ist mein größtes Problem. Aber ich werde versuchen eine folgsame Tochter zu sein.“

Und wie aufs Stichwort verstummte die junge Frau und führte H´Qar wortlos aus der Siedlung hinaus. Nach etwa 10 Minuten lockeren Fußmarsches hatten sie eine kleine Hütte erreicht. Sie war aus Deckplatten der Community gebaut ein verwittertes S. war noch zu erkennen. Tewar bat H´Qar kurz vor der Tür zuwarten und verschwand dann im der Hütte.

Nach nicht einmal 2 Minuten kam eine sichtbar gealterte T´Paka sie blickte den jungen H´Qar aus trüben Augen an und verschwand dann mit Tewar hinter der Hütte zu einem kleinen Rinnsal das quirlig aus einem Felsen sprudelte.

Die Tür war nicht geschlossen worden. H´Qar sah dieses als Aufforderung einzutreten. Hinter der Tür erwartete den ersten Offizier der Eisenstein ein Raum im Halbdunkel. An einem kleinen Tisch saß eine große aber gebeugte Gestallt. Das Gesicht lag im Dunkeln. Trotzdem war H´Qar sicher das es sich immerhin um seinen Körper handelte aber das war ja auch zu erwarten gewesen. Immerhin war es auch ein H´Qar.

„Setzt Dich H´Qar du musst nicht in der Tür stehen bleiben. Leider kann ich dir nur Wasser anbieten. Und ich weis dass Du es nicht magst doch gibt es hier nichts anderes zu trinken. Als ich hier angekommen bin mussten Assjima und Milseya mich regelrecht zwingen es zu trinken.“ Der ältere Klingone sprach seltsam in den Raum hinein und machte keine Anstalten sein jüngeres Ich anzublicken.

„Um eines klar zu stellen Du bist nicht ich. Ich bin nur hier um mich davon zu überzeugen das ich auch im Recht bin.“

„Das kann ich gut verstehen ich bin mir allerdings noch nicht sicher ob Du mein jüngeres Ich bist. Du hast wahrscheinlich eine menge fragen. Also fang nur an.“

„Zu erst wieso hast Du Milseya verlassen und mit T´Paka Kinder gezeugt? Und dann hast Du sie noch nicht einmal klingonisch erzogen. Und dann will ich wissen wie Ihr hier gestrandet sein. Denn wenn sich ähnliches in meiner Zeitlinie ereignen sollte kann ich versuchen etwas dagegen zu tun.“

Als er anfing zu sprechen nahm seine Stimme einen traurigen Klang an.

„Nicht ich habe Milseya verlassen, sondern Sie mich.“

Der jüngere H´Qar platzte dazwischen.

„Du hättest Sie daran hindern müssen, Du hättest kämpfen müssen.“

Die Stimme des älteren wurde brüchiger.

„Ich habe gekämpft aber es war ein Kampf den ich nicht gewinnen konnte, auch Assjima konnte nichts tun. Meine Mili ist vor fast vierzig Jahren gestorben.“

H´Qar verschlug es die Sprache. Der ältere sprach unaufgefordert weiter.

„Es passierte beim Aufbau des Dorfes. Es war ein schneller Tod, aber unrühmlich. An diesem Tag verlor ich meine Frau und mein Kind.“

„Frau und Kind? Ihr hattet ein Kind? Wo ist es? Und wenn Ihr ein Kind hattet müsst Ihr doch verheiratet gewesen sein. Meine Mili hätte es nie zugelassen das Sie schwanger wird ohne das ein Ring…“

„…an ihrem Finger ist.“ Endete der ältere. „Ja wir waren verheiratet, Ihr nicht?“

Der jüngere schüttelte seinen Schädel. Anscheinend schien der ältere auf eine eindeutige Antwort zu warten.

„Nein noch habe ich Milseya nicht gefragt aber ich hatte es vor. Hattet Ihr einen Sohn oder eine Tochter?“

„Milseya war schwanger als Sie starb. Im vierten Monat. Assjima hat noch versucht das Kind zu retten aber mit den Mitteln die uns hier zur Verfügung standen konnten sie unsere Tochter nicht retten. Es hat über zehn Jahre gedauert bis ich mit T´Paka zusammen gefunden habe.“

Der jüngere H´Qar war sichtlich getroffen, auch wenn er sich jetzt noch sicherer war das es sich um einen H´Qar aus einer anderen Zeitlinie handelte.

„Es tut mir Leid für dich. Aber jetzt muss ich wissen wie ihr hier gestrandet seit.“

„Ja es ist mir klar das das für dich momentan am wichtigsten ist. Also ich fange am besten kurz vor unserem Abflug auf Xessal 3 an.“ Der ältere stockte kurz als er sich auf die Vergangenheit konzentrierte.

„Ich war mit vier anderen Klingonen gerade auf die Community gebeamt worden. Wir sollten dort Mit den Teams der Romulanern, Cardassianern und der Föderation die Artefakte bewachen. Gleich nach dem wir auf der Community waren hat die Eisenstein Kurs auf DS9 genommen und ist abgeflogen. Als wir einige Stunden später starteten schien noch alles in bester Ordnung zu sein die Forschungsteams verstanden sich augenscheinlich hervorragend was mich schon etwas wunderte. Aber Befehl war Befehl und diesen führte ich aus. Dann kurz vor dem Chamra Vortex gab es die erste Explosion an Bord der Community. Talana Raan starb bei dieser Explosion. Alle an Bord waren tief betroffen. Aber ich hatte Lt.Cmdr. Shral und den Doktor unterschätzt. Sie haben sich in das Labor geschlichen und die Artefakte entwendet Und das während meiner Wache. Sie haben das Ritual durchgeführt das uns vierzig Jahre in die Vergangenheit geschleudert hat. Das muss zu weiteren Explosionen auf der Community geführt, glaube ich auf jeden fall. Die Crew wurde evakuiert auch ich und mein Sicherheitsteam Die Artefakte waren verschwunden. Ich hatte versagt. Hätte ich meine Aufgabe gewissenhafter vorgenommen wären die Artefakte nicht gestohlen worden und wir wären nicht auf diesem Felsen gestrandet. ICH bin schuld daran das wir hier gestrandet sind.“

Der ältere senkte sein Haupt und schüttelte langsam seinen Kopf.

„Du musst es verhindern, selbst wenn sich für uns nichts ändert so musst Du versuchen Milseya zu retten. Du musst es schaffen. Mir brach Ihr Tod den Lebenswillen aber er raubte mir auch die Kraft meinem Leben ebenfalls ein Ende zu setzen. Ich würde sie gerne noch einmal sehen und mit ihr reden, ihr all das sagen was nicht gesagt wurde. Sie noch einmal berühren. Wann wird Milseya herunterbeamen?“

„Sie wird gar nicht her kommen.“

„Was? Warum wird sie nicht kommen?“ Der ältere H´Qar schien den Tränen nah zu sein.

„Sie will nicht. Sie behauptet das nichts hier unten Ihren Entschluss zu helfen beeinflussen könnte.“

„Würdest Du sie bitten mit Mir zu reden? Ich währe dir zu ewigen Dank verpflichtet.“

H´Qar erhob sich und nickte.

„Ich werde es versuchen, aber ich kann es dir nicht versprechen dass sie kommt. Sie ist halt ein Dickschädel.“

Dieser alte H´Qar war bemitleidenswert, nein eigentlich verachtenswert. Er hatte alles Klingonische aufgegeben und war weich geworden. Aber irgendwie hatte er Mitleid mit diesem älteren ich.

H´Qar trat aus der Hütte und ließ sich direkt auf die Community beamen.

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Langsam kristallisierte sich das Erscheinungsbild des Klingonen auf der Transporterplattform und die schweren Lederstiefel knirschten, als er von ihr hinunter trat. H´Qar nickte dem Transporterchief zu. Dann verließ er schweigend den Raum und ging zu Milseyas Quartier. Als sich die Tür öffnete, hörte er das Rauschen der Dusche. Schweigend setzte er sich auf das Sofa. Er achtete nicht einmal auf das Chaos um ihn herum.

„VERFLUCHT!!! Milseya kreischte regelrecht, als sie aus dem Bad kommend plötzlich H’Qar auf der Couch sitzen saß. „Bei allen Himmeln! Musst du mich so erschrecken?“

"Ich habe doch gar nichts gemacht? Und seit wann bist Du so schreckhaft?“

Die Haliianerin musste laut lachen. „Entschuldige, aber ich habe gerade wirklich nicht damit gerechnet, dass du auf meiner Couch sitzt. Du hättest etwas sagen können, als du rein gekommen bist. Willst du etwas trinken?“ Sie ging auf den Replikator zu.

„Nein, ich habe keinen Durst, außerdem hättest du mich unter der Dusche nicht gehört - so falsch, wie Du gesungen hast.“

Bei den Worten hatte H´Qar nur kurz aufgeblickt und schien dann wieder durch den Tisch hindurch zublicken.

„Oh, danke für die Blumen!“ Milseya bestellte sich ein Glas Wasser und betrachtete ihren Verlobten. „Was ist los?“, fragte sie.

"Er will dich sprechen."

„Wer?“

"Der, von dem du meinst, dass ich er bin. Der alte Klingone auf dem Planetoiden."

„Wenn er nicht du ist, warum will er mich dann sprechen?“

"Vielleicht will er noch einmal deine Stimme hören nach fast vierzig Jahren."

Nachdenklich sah Milseya H’Qar an. „Warum?“ Sie stellte das leere Glas im Replikator ab. „Hast du ihm nicht gesagt, dass ich nicht auf den Planetoiden beamen will?“

"Natürlich habe ich das. Aber Du weißt ja, wie stur Klingonen sein können. Und nun ja, wenigstens diesen Wesenszug konnte er sich bewahren."

Sie wandte ihren Blick kurz ab und sah durch das Fenster hinaus auf den Planetoiden. „Du klingst so, als ob du nicht möchtest, dass ich hinunter beame. Also, warum sollte ich es tun?“

"Ich glaube, für ihn ist es wichtig. Aber mein Besuch dort unten hat mir nicht gefallen. Es war erbärmlich. Außerdem glaubst du, dass ich das da unten bin und du solltest sehen, was aus mir wird."

„Was aus dir wird, wenn wir die Artefakte aktivieren.“ Milseya drehte sich wieder zu H’Qar. „Nein.“

"Warum nicht? Hast Du Angst, dass du etwas siehst, was dir nicht gefällt? Sieh Dir an, was aus mir wird, wenn du mich verlässt." Jetzt blickte er Miseya ernsthaft an. Seine Augen bohrten sich regelrecht in ihre.

Milseya öffnete ihren Mund leicht, um zu antworten, doch erst nach Sekunden kamen schließlich auch Worte heraus. „ICH verlasse DICH?“ Sie griff sich verblüfft an die Stirn und begann hin- und herzulaufen, bis sie plötzlich vor H’Qar stand. „Nein“, wiederholte sie und schüttelte den Kopf. „Du sagtest, dass der alte Mann da unten nicht du bist, also habe auch ich dich nicht verlassen. Also gibt es auch keinen Grund für mich, dort hinunter zu gehen. PUNKT! “

"Aber du behauptest, dass der alte Mann ich ist. Aber ich glaube, dass du gehen solltest. Er wünscht es sich so sehr. Und auch wenn ich nicht glaube, dass er ich ist, so solltest du hinunter gehen, um zu erfahren, was dort passiert ist."

Leise kaum hörbar schob er noch ein "Bitte" hinterher.

„Was?“, kam es überrascht von Milseya. Hatte er gerade tatsächlich Bitte gesagt? Sie starrte H’Qar verdutzt an.

Etwas lauter sagte er: "Bitte."

Sie schluckte ein paar Mal und verdaute das Wort, dann folgte ein „Steh auf“.

"Ich gehe nicht mit."

Milseyas Augen verengten sich kurz, doch sie atmete durch. „Gut, aber du sitzt auf meiner Uniform.“

"Oh." H´Qar stand auf und reichte Mili die doch reichlich verknitterte Uniform.

Nachdem sie sich schweigend angezogen hatte, drehte sie sich zu ihrem Verlobten. „Wirst du hier sein, wenn ich wieder komme?“, fragte sie.

"Ja werde ich."

Milseya nickte, beugte sie über ihn und küsste seine Stirn. „Mavym inoumerii.“ Dann verließ sie ihr Quartier.

Evan hatte sie überrascht angesehen, doch kein Wort gesagt, als Milseya auf die Transporterplattform gestiegen war und ihm die Koordinaten genannt hatte. Er hatte ihr noch ein kurzes aufmunterndes Lächeln geschenkt, dann verschwand sie im Transporterstrahl.

Die Haliianerin stand vor der verwitterten Hütte. Nein, sie wollte da nicht hineingehen. Sie sollte überhaupt nicht hier sein. Gerade als sie nach ihre Kommunikator greifen wollte, hörte sie ein leises „Tu das nicht.“ Milseya drehte sich um und sah in das Gesicht einer alten Klingonin. „Seit beinahe 40 Jahren wartet er auf diesen Moment. Nimm ihm das nicht weg“, fuhr sie fort.

Milseya begriff, dass es sich um T’Paka handeln musste. Sie hatte die Klingonin im Dienst der Sternenflotte vielleicht gerade mal vier oder fünf Mal gesehen. „Warum willst ausgerechnet du, dass ich dort hineingehe?“, fragte sie leise.

„Geh zu ihm und du wirst es erfahren.“ Die Klingonin drehte sich um und ging.

Milseya holte tief Luft und trat schließlich ein.

Wieder saß die ältere Version von H´Qar an dem Tisch im Halbdunkel.

"T´Paka, bist du das?"

„Nein“, erwiderte Milseya mit leicht zitternder Stimme.

Die Stimme des Klingonen fing an zu flattern. "Milseya, bist du es wirklich?"

„Ja.“ Sie schluckte schwer.

"Komm bitte zu mir." sprach er in den Raum hinein. "Komm her und setz dich zu mir."

„Ich denke nicht, dass ich das tun sollte“, sagte sie, trat jedoch zwei Schritte näher. „Warum wolltest du, dass ich hier her komme? H’Qar hat dir gesagt, dass ich das nicht möchte.“

"Verzeihe einem sentimentalen alten Mann. Nun ja, auf jeden Fall fühle ich mich alt." Er stand auf und bewegte sich seltsam unsicher. Milseyas junger H´Qar hätte sich nie so bewegt.

"Ich wollte noch einmal deine Stimme hören, bevor ich sterbe. Das war mein einziger Lebensinhalt in den letzten vierzig Jahren. Nun ja, das und meine jetzige Familie. Aber hauptsächlich war es die Hoffnung dich wieder zu sehen." Hier lachte er kurz auf und trat dann näher am Milseya heran.

Sie beobachtete ihn, während sie ihm zuhörte - und begriff. Vollkommen lautlos hob sie ihre Hand. „Sehen?“, fragte sie leise.

Milseyas Hand wedelte vor den grauen und blinden Augen des alten H´Qars. Von ihm kam keine Reaktion.

"Sehen ist vielleicht etwas viel gesagt. Ich habe in den letzten 15 Jahren meine eigene Art zu sehen entwickelt. Darf ich?" Er hob seine Hände dorthin, wo er Milseyas Gesicht vermutete.

Sie schloss ihre Augen und presste ihre bebenden Lippen aufeinander, dann griff sie behutsam nach seinen Händen und führte sie zu ihrem Gesicht. „Was ist passiert?“, wollte sie wissen.

Er fuhr vorsichtig, fast zu vorsichtig über Milis Gesicht und als seine Finger ihre Nase erreichten, schossen ihm Tränen in die toten Augen. Mit gebrochener Stimme fing er an zu erzählen.

"Es war ein Unfall. Ich habe gerade mit einigen aus der Siedlung begonnen, mit den wenigen noch funktionierenden Phasern Metalle zu schneiden, doch durch einen Fehler in der Handhabung unserer improvisierten Werkzeuge wurde ich von mehreren flüssigen Metalltropfen getroffen. Nun ja, und das Ergebnis ist hier zu sehen."

„Sscht“ Milseya strich mit den Fingern über die Wange des alten Mannes und wischte sanft die Tränen weg. Sie griff nach seiner Hand und führte ihn zurück zum Tisch. Als er sich gesetzt hatte, nahm sie ihm gegenüber Platz. Dabei ließ sie keinen Moment seine Hand los. Milseya musterte genau das Gesicht. Ja, er sah aus wie ihr H’Qar - aber er verhielt sich nicht wie der Mann, der auf der Community in ihrem Quartier auf sie wartete. Sie drückte seine Hand. „H’Qar sagte, dass ich dich verlassen habe“, begann sie schließlich leise. „Warum habe ich das getan? Hatten wir uns gestritten? Hab ich eine Dummheit begangen?“

Die Tränen versiegten nicht als er das zweite Mal an diesem Tag vom Tod seiner ersten Frau sprach.

"Nun ja, du hast nicht nur mich verlassen, viel mehr hast du diese Welt verlassen. Es passierte sieben Monate, nachdem wir hier gestrandet waren. Beim Bau einer der Hütten löste sich ein Pfeiler und durchbohrte dich und verletzte unsere noch ungeborene Tochter."

Ihre Hand ließ augenblicklich seine los, als Milseya aufsprang. Entsetzt starrte sie den alten Mann an. „Ich .. ich ..“ Sie drehte sich zum dem kleinen Feuer. Sie war schwanger gewesen! Und sie hatte das Kind wieder verloren. „Eine Tochter?“, presste sie gequält hervor.

"Ja, aber weder du noch sie waren zu retten gewesen. Assjima hatte alles gegeben und bis zur Erschöpfung um euch beide gekämpft. Ich konnte nichts für dich unternehmen. Dein Canar war nicht in der Nähe."

Sie senkte den Blick. „Wie hätte mein Canar dabei helfen können?“, fragte sie und wischte sich die Tränen um ihr noch nicht einmal gezeugtes Kind von der Wange. Dann setzte sie sich wieder an den Tisch und ergriff die Hände des alten H’Qars.

"Ich hätte bei dir sein können, viel enger als es mir so möglich war und meine Kraft hätte dir helfen können. Und so war ich zum zweiten Mal dafür verantwortlich, dass dein Leben nicht so verlief, wie es sollte.“

„Das zweite Mal? Ich verstehe nicht.“

"Ich war schuld daran, dass die Community in die Vergangenheit geschleudert wurde."

„Du? Nein.“ Milseya schüttelte den Kopf. „Assjima und Vinara haben das Artefakt aktiviert und so den Zeitsprung ausgelöst. Du hast damit nichts zu tun.“

"Ich war zur Bewachung des Artefaktes abkommandiert. Hätte ich meine Aufgabe richtig erfüllt, wären die Beiden niemals in Besitz des Artefaktes gekommen und die Community wäre nicht in die Vergangenheit geflogen."

„Und seit 40 Jahren quält dich das?“ Sie drückte fest seine Hand. „Beantworte mir eine Frage, H’Qar: Waren wir glücklich?“

"Ja."

Sie lächelte tapfer, während sie gegen die aufsteigenden Tränen kämpfte. „Das ist alles, was für mich wichtig ist. Du bist nicht alleine schuld. Erinnerst du dich, dass du mir einmal gesagt hast, dass ich nicht die alleinige Schuld an Thovans Tod trage? Genauso wenig trägst du die alleinige Schuld daran, dass wir hier gelandet sind. Wenn wir beide glücklich waren, wenn wir geheiratet haben - und das haben wir zweifellos, denn ich war schwanger“ Milseya lachte kurz auf. „dann darfst du dich nicht mit Vorwürfen und Schuldgefühlen quälen.“ Sie führte seine Hand zu ihrem Mund und küsste sie. „Es ist mir egal, wo wir leben und wie erbärmlich dieses Leben für andere aussehen muss, solange wir nur zusammen sind. Das weißt du.“

"Hätte ich meine Pflicht erfüllt, wären wir jetzt noch zusammen und glücklich."

„Das kannst du nicht wissen. Und ich BIN glücklich und mit dir zusammen.“ Die Haliianerin strich über sein Gesicht. „Was ist dann passiert?“

"Nun ja, ich baute mir hier draußen eine Unterkunft und zog mich von den anderen zurück. Assjima versuchte mich wieder zur Siedlung zu holen, aber ich blieb wo ich war. Und ich blieb alleine. Für über 10 Jahre. T´Paka brachte mir regelmäßig Nahrungsmittel, die Assjima für mich zubereitet hatte. Ich würdigte sie nur selten eines Blickes. Ein Wunder, dass sie sich nie mit jemand anderen zusammen getan hatte."

„Eine lange Zeit der Trauer“, erwiderte Milseya. „Wie kam es, dass T’Paka und du zusammenkamt?“

"Sie schlug mir eines Tages das Essen um den Schädel, aber das war nur der erste Schritt in einer langen Annäherung. Nach und nach wurden wir vertrauter und ca. ein Jahr nach der Essensattacke zog sie bei mir ein. Nicht viel später wurde sie schwanger."

„Ja, du hast immer schon gemocht, wenn man Sachen nach dir wirft“, schmunzelte Milseya und drückte seine Hand. „Ich nehme an, sie war mit Go’Ron schwanger.“

"Ja, aber wir haben uns nie gut verstanden. Schon als Säugling hat er immer geschrieen, wenn ich nur den Raum betrat. Vier Jahre später wurde Tewar geboren. Mit ihr kam ich besser zurecht, aber glücklich wurde ich nach deinem Tod nicht mehr."

Die kleine Frau drückte bedrückt beide seiner Hände. „Es tut mir so leid.“ Sie betrachtete lange sein Gesicht, bevor sie leise weiter sprach. „Als ich erfuhr, dass Go’Ron dein und T’Pakas Sohn ist, da war ich verletzt. Ausgerechnet meine größte Angst hatte sich bewahrheitet. Aber dann erinnerte ich mich an dein Versprechen. Und daran, dass du nie dein Wort gebrochen hast. Ich ahnte, dass entweder nur ich mich von dir getrennt haben oder dass ich nicht mehr am Leben sein konnte. Aber dass ich wieder ein Kind von dem Mann, den ich liebe, verloren habe .. es tut mir leid, dass ich dir diesen Schmerz zugefügt habe.“

"Du hast mir nie Schmerzen zugefügt. Dein Tod war unglücklich, aber du bist für etwas gestorben, das dir am Herzen lag. Diese Gemeinschaft. Du wolltest, dass sie wächst und gedeiht. Aber ich konnte nach deinem Tod nicht mehr dort leben."

„Ich verstehe.“ Langsam erhob sie sich. Dann ging sie um den Tisch herum und nahm H’Qars Gesicht in ihre Hände. Sie beugte sich vor und küsste seine Stirn. „Ich danke dir, dass du wolltest, dass ich zu dir komme“, sagte sie. „Aber ich bitte dich, mir noch zu sagen, wo du mich beerdigt hast.“

"Ich habe mich an die Traditionen Haliis gehalten außer dem großen Fest, das der Trauerzeit folgen sollte. Es waren alle Crewmitglieder anwesend."

Milseya begann leise zu weinen. „Was hast du mit der Asche gemacht?“

"Ich habe sie dem Wind übergeben. Wasser gibt es nicht genug."

Wieder beugte sie sich vor und küsste seine Stirn. „Danke“, hauchte sie. „Ich möchte nun gehen“, erklärte sie mit zitternder Stimme. „Ich brauche Zeit, um .. das alles zu verdauen.“

"Ja, geh. Ich danke dir, dass du gekommen bist ... und Milseya ... Ich liebe dich."

Der ältere H´Qar strich Mili noch einmal über die Wange und setzte sich dann wieder auf den Stuhl. Langsam rollten Tränen über seine Wangen.

Die sie ihm sanft weg strich. Dann ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und verließ das Haus.

Als sie ihr Quartier auf der Community betrat, sah sie H’Qar lange an. „Ich dich auch“, sagte sie weinend.

Shane und fee in Schatten der Vergangenheit

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Es dauerte nicht lange, bis Sheridan angestrengt gähnen musste. Die Anstrengung und der Stress, den diese Situation für den alten Mann bedeutete, sah man ihm deutlich an. Selbst Georges Großvater, der auf die 90 zuging, wirkte gegen sein 40 Jahre älteres Ebenbild Vitaler und sogar Jünger. Aber Georges Großvater wurde auch immer von den besten Ärzten behandelt, die Starfleet zu bieten hatte.

„Ich werde jetzt schlafen gehen,“ sagte Sheridan an alle gewandt.“ Ich danke euch für euer Kommen. Auch für euer Kommen bin ich dankbar.“, sagte Sheridan an die Jüngeren Ausgaben von George und Jenax. Dann wandte sich Sheridan ab und trottete zu seinem Bett.

„Tun Sie uns einen gefallen Commander! Machen Sie niemanden Hoffnung.“, George erstarrte, als Michael es ihm sagte.

„Das habe ich auch nicht Michael. Selbst ich weis nicht, wie dies Ausgehen soll. Niemand weis das.“

„Dank seines Versuches diesen Effekt umzukehren sind wir hier.“

„George Sheridan hat mir so gut er sich erinnern konnte das Verfahren beschrieben. Vielleicht kann ich erforschen, was schief gegangen ist.“, Michaels Blick wurde ernster.

„Vater … Commander, die eigentliche Schuld liegt bei denen, die sich der Artefakte bemächtigt und den Zeitsprung ausgeführt haben. Unserem Vater trifft am wenigsten Schuld. Denn er hat versucht das Ganze auszubügeln.“, ergänzte Amanda.

„Ihr dürft nicht jemanden verurteilen weil er eine Mensch..:“

„Sehen Sie SICH HIER UM!“, George zuckte zusammen als Michaels Stimme aufdrehte.“ Das ist das Ergebnis, weil man menschlich gehandelt hat. NIEMAND hat uns gefragt, ob WIR das so wollten! NIEMAND!“, es folgte nun eine bedrohliche Stille.

„Michael. Ich bin sicher das Es eine Alternative gibt. Ich kann nicht wirklich verstehen, wie ihr euch fühlt. Bestenfalls erahnen.“

„Lassen Sie dieses Gesülze der Föderation Commander. Der alte Mann ist nicht mehr bei Sinnen. Sie sollten seine Aussagen skeptisch bewerten.“

„Das werde ich auch Michael. Verlass dich darauf.“, George fröstelte es innerlich. Was musste passiert sein, das sich Michael und er irgendwann so verstritten haben? Amanda schien noch eine Art Brücke zu bilden.

„Es war jedenfalls schön euch zu sehen.“, sagte Amanda um die Situation zu lockern.

„Ja fand ich auch Amanda. Wir kehren nun auf das Schiff zurück.“, schnell verabschiedete sich man von der ganzen Sippe.

Auf dem Weg zum Transferpunkt schlenderten George und Jenax dahin.

„Mir gefällt das immer weniger. Ich habe Michael nicht wieder erkannt.“

„Was erwartest du George? Er hat sich in den 40 Jahren verändert, die Umstände haben ihn geprägt.“

„Das schon Jenax. Ich weis nicht. Wie meinen einiges zu wissen, vielleicht wissen wir sogar bis jetzt noch gar nichts.“, Jenax musterte das Gesicht von George und neigte ihren Kopf zur Seite.

„Du hast eine Idee?“

„Für was?“

„Was wirklich passiert sein könnte.“

„Nicht wirklich. Ich muss noch mit den anderen Führungsoffiziere sprechen. Ich denke zwar nicht das mein Ebenbild gelogen hat, aber ich muss damit rechnen das Er nur Halbwahrheiten preisgegeben hat.“

„George jetzt wist du lächerlich. Wenn du dir nicht vertrauen kannst. Wem dann?“

„Wie du sagtest Jenax. Ein Mensch kann sich in 40 Jahren sehr verändern. Er mag zwar George Sheridan sein. Aber er ist nicht ich.“, George atmete aus.

„Morgen werde ich Will Kepler aufsuchen. Vielleicht kann er mir mehr sagen, vielleicht auch nicht.“, Jenax nickte.

Wenig Später verschwanden die Beiden in zwei blauen Lichtsäulen.

„Was ist los Morek?“, fragte Michael seine Frau. Die Vulkanierin wirkte nach wie vor ruhig. Doch Michael erkannte inzwischen die kleinste Bewegung im Gesicht seiner Frau. In diesem Fall kam ihr Missmut zum Ausdruck.

„Du hättest nicht so emotional reagieren dürfen Michael.“

„Tut mir Leid. Aber ich bin nun mal ein Mensch.“

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Nur wir werden nicht wissen, was Sheridan unternehmen wird.“

„Die Frage ist, was die machen werden.“, beide sahen nach oben. In der Dämmerung sahen die Beiden in der Ferne das Schiff über sich schweben. Sogar die Lichter der Bullaugen waren zu erkennen.

„Eine logische Frage.“

„Sicher. Nur ob uns die Antwort gefallen wird, das ist eine andere Frage.“

„Gewiss.“

„Lass uns nach Hause gehen. Solange es noch existiert.“, Morek zog eine Braue nach oben, was diesesmal einem tiefen Seufzer gleich kam.

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Inzwischen waren auch die Ehepartner von Toran und Talana mit insgesamt vier Enkelkindern der alten Vinara eingetroffen; beides Menschen, einer davon der Sohn von Steven Marlow und Fähnrich Bruchette. Gemeinsam setzte die Familie sich an einen großen runden Tisch um zur Feier des Tages eine Art dünnen Tee zu trinken.

"Was ist eigentlich mit deiner Talana, wird sie sich auch noch hier blicken lassen?", fragte die alte Vinara ihr jüngeres Selbst nach einer Weile des gemütlichen Beisammenseins.

"Ich glaube kaum, ich habe ihr erzählt was in eurer Zeitlinie geschehen ist und vor allem wodurch die entscheidenden Ereignisse ausgelöst wurden. Sie kann es immer noch nicht fassen, aber sie hat auch gesagt dass sie unter keinen Umständen einen Fuß auf diesen Planeten setzen wird."

Die alte Andorianerin seufzte tief. "Ich weiß wie schwer es ausgerechnet für sie sein muss... Dennoch wünsche ich mir nichts sehnlicher als sie noch einmal zu sehen. Assjima würde sich ebenfalls freuen, zumindest glaube ich dass - möglich wäre aber auch dass es sie noch mehr aus ihrer Bahn werfen könnte."

"Ich werde deine Bitte an Talana weiterreichen, aber sie kann sehr starrköpfig sein..."

"Vielleicht könnte ich hinaufbeamen und mit ihr reden?", bot die andere Talana an, welche einerseits neugierig, andererseits auch beunruhigt schien.

"Ich weiß nicht ob das etwas bringen würde, immerhin wärst du für sie eine vollkommen Fremde und selbst von Leuten, speziell Andorianern die sie kennt lässt sie sich nur ungern etwas sagen."

"Sagt mal, wo ist eigentlich Sial?", fragte Lucas Marlow, der Ehemann der hiesigen Talana.

"Wie so oft meidet sie die Gegenwart von uns Reinblütern", erwiderte Toran mit einem bitteren Ton in der Stimme.

Doch gerade in diesem Moment klopfte es an der Tür und keine Minute später stand besagte Halbcardassianerin im Haus.

"Sial, wie schön dass du doch noch gekommen bist!", begrüßte sie Torans Frau Cathy. Zwischen ihr und Vinaras jüngster Tochter schien ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu herrschen, denn letztere lächelte die Menschenfrau recht herzlich an ehe sie sich dem Rest der Familie mit einem distanzierten Gesichtsausdruck zuwandte.

"Mutter, Brüder und Schwester, ich bin eigentlich nur gekommen um euch meine Entscheidung mitzuteilen. Ich werde zu meinen Freunden ziehen von denen jeder einzelne mich offen gesagt viel besser versteht als ihr alle zusammen!"

Die alte Vinara seuftze noch lauter. "Einige Freunde deiner Freunde haben auf dem Xsesal 3 dieser Zeitlinie mehrere Morde begangen, unter anderem auch an Gle'ma!"

"Na und, daran war sie selbst schuld! Und wenn du jetzt wieder von Familienzusammenhalt und so schwafeln willst: Vergiss es! Das betrifft nur deine rein andorianische Brut. Mich liebst du genausowenig wie du Vater geliebt hast." Mit diesen Worten machte Sial auch schon wieder kehrt.

"Sial! Ich war 19 Jahre mit deinem Vater verheiratet, mehr als dreimal so lange wie mit Verenn. Der Grund weshalb ich mit Kre nicht mehr Kinder hatte war mein fortgeschrittenes Alter!"

Die Halbcardassianerin hielt an und sprach ohne sich umzudrehen: "Ach ja? Wohl nur als bequemen Ersatz damit du nicht ganz so einsam warst! Mir hat er mehrmals davon berichtet wie du in manchen Nächten den Namen einer gewissen Kalis gerufen hast... Wäre diese klingonische Schlampe mit uns abgestürzt hättest du mit ihr wohl mindestens zehn Kinder gezeugt sofern es unter den Umständen hier möglich gewesen wäre!"

Die alte Vinara wollte schon wutentbrannt aufstehen, doch da überfiel sie ein Schwächeanfall und ihre jüngere Ausgabe ging auf Sial zu.

"Du solltest nicht so abfällig von Leuten reden die du nicht kennst. Kalis ist eine ehrenwerte Frau!"

Wie schon bei der ersten Begegnung hatte die halbandorianische Cardassianerin nur ein Schnauben als Antwort parat und setzte ihren Weg fort.

Die ältere Vinara welche inzwischen drei weitere Schneekraut-Tabletten genommen hatte legte müde den Kopf auf die Tischplatte. "Das hat doch alles keinen Sinn... Dabei hat sich zwischen mir und Kre im Laufe der Jahre tatsächlich eine gewisse Liebe entwickelt; dass ich hin und wieder von Kalis geträumt hatte konnte nichts daran ändern."

"Lass nur Mutter, diese undankbare Person hat es nicht verdient dass du dich ihretwegen so aufregst", meinte Kevil und legte seinen Arm um sie.

"Ich finde ihr sollte die Dinge mal von ihrem Standpunkt aus sehen", bemerkte Cathy, "sie ist nun einmal verstärkt in einem von Cardassianern geprägten Umfeld aufgewachsen. Und unter ihren Freunden befinden sich einige Halbcardassianer..."

Es ließ sich kaum verleugnen dass Cathy mit den "Glücklichen" zumindest sympathisierte. An die jüngere Vinara gewandt fuhr sie fort: "Ich habe gehört was Go'Ron und seine Freunde auf Xsesal 3 getan haben. Ich schwöre Ihnen, das waren Fanatiker, auch wenn sie im Grunde nur ihr eigenes Leben verteidigen wollten. Und das kann man ihnen wohl nicht verübeln, oder?"

"Im Sinne der Selbsterhaltung haben Sie Recht. Dennoch, selbst wenn wir uns bewusst entschließen sollten einen Zeitsprung durchzuführen gäbe es keine Garantie dass wieder genau Dieselben geboren werden wie nach der Bruchlandung eurer Eltern. Wer weiß ob ich mich überhaupt mit Kre Malo einlassen würde und selbst wenn, statt Sial könnte ein Sohn geboren werden und wenn 'meine' Talana diesmal überlebte könnte es eine noch größere Vielfalt an Nachkommen geben... Aber es ist mühselig über Dinge die noch nicht geschehen sind zu spekulieren."

"Der Punkt ist, für uns und unsere Eltern sind diese Dinge schon längst geschehen!", warf nun Toran ein.

Seine Mutter stimmte ihm teilweise zu. "Ja, aber nicht genauso wie es für unsere jüngeren Ebenbilder sein würde... Anstatt uns weiter Spekulationen hinzugeben sollten wir über eine Lösung für beide Parteien reden."

Nun also begann der Teil der für beide Vinaras von wirklichem Interesse war...

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Inzwischen näherte sich wieder der Abend und Vinara kehrte mit sehr gemischten Eindrücken und Empfindungen auf die Community zurück. Wie sie dort gleich erfahren musste hatte Talana kurz zuvor lauthals nach einem Shuttle verlangt um so schnell wie möglich nach Hause zu fliegen - eine verständliche Bitte, die ebenso verständlicherweise abgelehnt werden hatte müssen.

Die Andorianerin wollte nun eigentlich nur noch eines - sich einen ruhigen Abend machen, versuchen zu meditieren, vielleicht sogar ein bisschen weiter an ihrer Doktorarbeit zu basteln...

Die Transferplattform begann wieder aufzuleuchten, George und Jenax nahmen wieder Gestallt an. George wirkte nicht gerade Lebendig. Das Erlebnis mit Michael hatte ihn beinahe Bleich werden lassen. Dann sah George Vinara Shral die sich anschickte gerade den Transporterraum zu verlassen.

„Commander Shral. Wie ich sehe sind Sie auch soeben zurückgekehrt?"

Jäh wurde die Wissenschaftsoffizieren aus ihren Gedanken gerissen. "Vor zwei Minuten... Eigentlich wollte ich mich gleich in mein Quartier begeben."

„Jenax und ich würden Sie gerne zu einem Tee in unser Quartier einladen Commander. Ich denke wir sollten die Informationen zusammenlegen die wir bei unseren Ebenbildern erfahren haben", erläuterte George. „Ich glaube es könnte sogar sehr wichtig sein dass wir dies tun", fügte er hinzu.

Ob auch das ein einigermaßen ruhiger Abend werden konnte? "Ich danke Ihnen für die Einladung; ich muss gestehen dass ich auch ein klein wenig neugierig auf Ihre Erfahrungen dort unten bin."

„Gut", sagte George. „Ich verspreche Ihnen dass es nicht lange dauern wird Commander", versicherte George. „Dann lassen Sie uns gehen."

Und so folgte die Andorianerin den beiden zu deren gemeinsamen Quartier - bewusst ignorierend ob und wie die im Moment ohnehin schon hyperaktiv brodelnde Gerüchte auf diese Begebenheit reagieren würde.

George bemerkte eine gewisse Regung im Gesicht der leitenden Wissenschaftsoffizierin des Schiffes.

Als die Drei das Quartier erreicht und die Schotten sich hinter ihnen geschlossen hatten drehte sich George zu Vinara um. „Bitte nehmen Sie Platz Commander", sagte er und scheuchte Jerry Lee von der Couch.

Hechelnd sprang der Hund herunter. Jenax war zum Replicator gegangen und replizierte eine Kanne mit Earl Grey und drei Tassen.

Als alle drei saßen beugte sich George nach vorne. „Irgendwie habe ich es noch immer nicht verdaut, dass es diese Kolonie gibt. Ich habe mein Ebenblid getroffen und einiges erfahren können", begann George zu erzählen. „Nur meine Kinder, besonders mein älterer Sohn hegt einen Groll gegen mein Älteres Ich und auch gegen mich. Er macht Ihr Ebenbild, das vom Doktor und meines dafür maßghebend verantworltich, dass diese Kolonie seit 40 Jahren nun exisitert."

"Ich bin zum Teil auf ähnliche Konstellationen gestoßen", erwiderte Vinara nachdem sie einen Schluck von ihrem Tee genommen hatte, "mein Ebenbild hat insgesamt vier Kinder mit Dr. Verenn Nech und eines mit Professor Kre Malo von den Cardassianern. Und diese Halbcardassianerin ist nicht gut auf ihre Mutter und mich zu sprechen, wohl aber aus dem Grund weil sie befürchtet ihr Leben wäre nach unserem Weiterflug zu Ende."

„Bei Michael scheint es etwas anderes zu sein. Etwas was schon vor dieser Mission gewesen sein mußte. Michael ist mit Morek verheiratet. Amanda inzwischen Großmutter und ich habe noch zwei weitere Söhne. Zwillinge um genau zu sein. Andrew und Aiden. Jenax ist deren Mutter. Ich bin auch Will Keplers ältesten Sohn begegnet. Sein Name ist Peter und seine Mutter ist Tial Monkar." George nippte am Tee. „Verzeihen Sie wenn ich etwas zusammenhaltlos berichte. Ich hatte vorhin noch ein Gespräch mit meinem Ebenbild. Er beschireb mir die Umstände wie es zur Gründung der Kolonie kam."

"Ich verstehe... Die Begegnung mit dem älteren Ich dürfte wohl für jeden eine Herausforderung sein; ich habe vollstes Verständnis für alle die sich weigern dort hinunterzubeamen." Vinara nahm einen erneuten Schluck und fragte: "Was genau hat Ihr Ebenbild getan um den Zeitsprung wieder rückgängig zu machen und was dann letzten Endes den Absturz verursachte?"

„Er konnte sich nicht mehr an alle Einzelheiten erinnern. Aber so wie ich es verstanden habe, hatte er versucht mit Hilfe des Hauptdeflektors und des Warpantriebs eine Art Transfertunnel durch das Raumzeitkontinuum zu schaffen. Ursprünglich hatte man dabei vorgesehen dass man ca 4 Tage vor dem Zeitsprung ankommen würde, der das Schiff in die Vergangenheit verbracht hatte. Also sollte das Schiff sich verstecken und abwarten bis die Gegenwart wieder da war." George hielt die Tasse fester. „Doch dieser George Sheridan hatte nicht berücksichtigt dass die Artefakte eine fatale Wirkung haben. Was genau diese Wirkung war konnte er nicht sagen. Durch den Hauptdeflektor wurde ein massiver Energieimpuls in die Reaktoren zurückgeleitet die den Impuls- und Warpantrieb zerstörten. Der Impulsantrieb konnte gerade noch auf 15 Prozent gebracht werden. Doch der Warpantrieb war rettungslos verloren. Bei dem zweiten Unfall starben nochmals 10 Crewmitglieder. Sheridan macht sich deswegen große Vorwürfe."

"Aber mein Ebenbild sagte mir dass die Artefakte schon kurz nach dem Zeitsprung verloren gegangen sein müssten. So genau kann sie sich auch nicht mehr daran erinnern, aber sie vermutet dass die einzelnen Teile automatisch wieder nach Xsesal 3 zurücktransferiert wurden, zumindest wurden nach dem Absturz keine gefunden."

„Wie gesagt, er konnte sich nicht mehr richtig erinnern. Ich vermute dass der Subraum durch den Zeitsprung beschädigt war und der Versuch meines Ebenbildes eine Art Kurzschluss verursacht hat. Um Genaueres zu erfahren sollte man das ganze im Computer simulieren lassen. Die Artefakte sind verschwunden? Das wäre in dieser Geschichte die einzige Sache, die nicht durch die Zeitlienien dupliziert wurde. Vielleicht liegt darin der Schlüssel? Ich meine die Möglichkeit die Kolonisten zu retten".

"Auch die ältere Vinara denkt dass die 'Glücklichen' unter den Kolonisten auf Xsesal 3 weiterleben könnten, aber sie weiß noch nicht genau was dafür noch getan werden müsste. Fest steht auf jeden Fall nur dass die Xsesellianer die genaue Wirkung der Artefakte keineswegs kannten. Anstatt vergangene Ereignisse einfach auszuradieren und die bestehende Zeitlinie so zu korrigieren, hat jede dieser Linien unabhängig von den jeweils anderen weiterexistiert. Man könnte anstelle von Linien auch von lauter kleinen Blasen sprechen, wie in einem Schaumbad, jede einzelne ein kleines, lokales Paralleluniversum. Irgendwann wurde die Zahl dieser Blasen so groß dass sie zu kollabieren anfingen und so die Katastrophe auslösten bei der alles Leben auf dem Planeten vernichtet wurde. Ein- bis zweihundert Jahre später erschienen die Iconianer und installierten das Raketenabwehrsystem in A1 um zu verhindern dass die Artefakte jemals wieder gefunden und missbraucht werden konnten."

„Faszinierend! Das würde die Beinahe-Unversehrtheit der Anlagen und Gebäude und das Fehlen der Überreste der Xsesalinaer erklären. Vielleicht sind die Artefakte in der Lage die verschiedenen Zeitlinien wieder zu synchronisieren? Denn diese müssen doch in der Lage sein das Raumzeitkontinuum so zu beeinflussen wie wir es mit dem Subraum tun können, sonst hätten wir z.B. keinen Warpantrieb. Was meinen Sie? Wenn wir die Artefakte besser untersuchen könnten, einige Testschaltungen vornehmen könnten ohne dabei eine weitere temporale Katastrophe herauf..." George blickte Vinara erschrocken an. „Hat so vielleicht damals die Katastrophe begonnen? Mit dieser Überlegung?" Er hatte sichtlich Angst den falschen Weg erneut einzuschlagen.

"Ich weiß es nicht. Und wenn nicht einmal die Xsesellianer, die ja immerhin direkte Nachfahren der Iconianer waren richtig mit den Artefakten umgehen konnten, wie sollten wir es dann schaffen? Fest steht auf jeden Fall dass die Artefakte auf Xsesal 3 eine deutlich andere Wirkung haben als außerhalb. Ansonsten hätte der Zeitsprung den mein altes Ich und ihre Dr. Assjima ausgelöst hatten tatsächlich nur eine Stunde rückgängig gemacht."

Georges Augenbaruen gingen nach oben. „Was halten Sie von der Idee dass die Metallpartikel wie eine Art Regulator für die Artefakte sind? Überlegen Sie auf dem Planeten und im Orbit betrugen die Zeitsprünge entweder wenige Minuten oder Tage. Aber hier, mehrere Lichtjahre vom Planeten entfernt wurde das Schiff um 4 Jahrzehnte zurück versetzt." George Schenkte sich Tee nach. „Das kann kein Zufall sein."

Vinara trank wieder aus ihrer noch halbvollen Tasse und erwiderte: "So etwas habe ich auch schon vermutet. Mein älteres Ich hingegen denkt dass die Partikel als Erklärung allein nicht ausreicht; sie vermutet der ganze Planet sei in irgendeine Art dunkler Energie gehüllt, analog zu dunkler Matiere, die alte Assjima hingegen sieht mehr die Elemente, vor allem den Äther als entscheidenden Faktor. Dieser ließe sich durchaus mit den Metallpartikeln in Einklang bringen."

„Vielleicht ein Zusammenspiel aus allem", sinnierte George. „Haben wir die Sensordaten von den Untersuchungen der Artefakte auf der Eisenstein auf unserem Computer gespeiechert?"

"Soviel ich weiß wurden die Artefakte selbst beziehungsweise nur eines von ihnen hier bei uns mit Blechbüx' Hilfe untersucht, und viel kam dabei bekanntermaßen nicht heraus. Die Untersuchungen auf der Eisenstein sollten lediglich klären wieso einige Individuen auf die Artefakte reagieren und andere nicht. Übrigens wurde auch diese Wirkung mit Verlassen des Orbits aufgehoben."

„Verdammt!" George rieb sich die Stirn. „Das heißt die Lösung ist irgendwo auf Xsesal 3 verborgen. Wenn nur mein Ebenbild nicht so Vergesslich wäre."

"Die alte Vinara und ihre Kinder - das heißt die die zu ihr halten - suchen zusammen mit einigen anderen Kolonisten schon seit 40 Jahren nach einer Lösung. Aber ohne die genaue Funktionsweise der Artefakte zu verstehen dürfte das sehr schwierig sein."

„Dummerweise sind auch alle Computer dieser Community seit Jahrzehnten zerstört. Sonst könnten wir die Sensorlogs einsehen um zu erfahren was da passiert sein könnte." George bemerkte wie langsam die Fühler von Vinara sich zu den Seiten neigten. „Möchten Sie noch einen Tee?"

"Ein Raktajino wäre mir fast lieber, auch wenn ich darauf nicht so gut schlafen dürfte", erwiderte die Andorianerin die ihre Tasse inzwischen geleert hatte.

„Vielleicht sollten wir Morgen weitermachen. Sie sind wie wir wohl sehr müde", sagte George und musste im Ansatz ein Gähnen untersrücken. Trotz des Tees wurde er müder. „Oder wollten Sie noch eine Frage stellen?"

"Nein, wir haben für heute schon genug und wirklich Brauchbares wie ich finde diskutiert. Fürs erste sollten wir die Erlebnisse des heutigen Tages verarbeiten, eine hoffentlich nicht allzu unruhige Nacht dürfte so manche Dinge womöglich in einem anderen Licht erscheinen lassen."

„Dann danke ich für Ihr Kommen Commander", sagte George. Alle erhoben sich und er begleitete Vinara noch wenige Schritte zum Schott. „Ich Wünsche ihnen eine Gute Nacht Commander."

"Ich Ihnen beiden und Ihren Kindern ebenfalls. Wir werden ja morgen weitersehen was sich noch ergibt..." Mit diesen Worten verließ die Wissenschaftsoffizierin Sheridans Quartier und machte sich auf den Weg in ihr eigenes.

Tolayon und Jones in: "Tee, Earl Grey, heiß!"

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Jetzt war auch Niels an der Reihe und beamte auf die Oberfläche des Planetoiden. Zuvor hatte er sich von allen Gesprächen ferngehalten. Er wollte sich selbst ein Bild machen und nicht schon mit falschen Erwartungen hinuntergehen.

Niels materialisierte an der Oberfläche und sah sich um. Das 'Dorf' bestand aus einigen Hütten, alle zum großen Teil aus Resten der Community gebaut. Leute gingen in den Hütten ein und aus, die Plätze und Gassen waren gefüllt mit Crewmitgliedern der Community und ihren älteren Ausgaben mit Nachkommen, ein lebhaftes Treiben. Sein eigenes Ebenbild konnte Niels bis jetzt nicht ausmachen.

Plötzlich wurde er von der Seite angesprochen. "Niels Mandrick?" Niels war so überrumpelt, dass es ihm die Sprache verschlug. Niels Mandrick, hatte er in dieser Zeitlinie Patricia geheiratet?

"Ich bin Angelo." stellte sich der Mann vor. Niels betrachtete ihn. Er musste um die 30 Jahre alt sein. Gekleidet war er in Gewand aus grob gewobenem Leinen. Er war ein bischen kleiner als Niels, hatte dunkles, wild abstehendes Haar und braune Augen.

"Ich glaube, dass ich das bin." antwortete Niels immer noch verwirrt. "Meine Freundin heist Mandrick. Aber Niels stimmt."

Angelo grinste. "Mein Vater hat mich gebeten sie zu ihm zu bringen." meinte er und deutete in die Richtung.

"Ist mein älteres 'ich' dein Vater?" fragte Niels im Gehen.

"Nein." lachte er. "Mein Vater ist Nick DiNozzo und Erica DiNozzo meine Mutter. Außerdem habe ich noch eine ältere Schwester, Maria."

"Verstehe." meinte Niels. In Gedanken ging er die Manschaftsliste durch. Zu dem Vornamen 'Erica' fiehl ihm nur Erica Patrick aus der Astrometrie ein.

Sie kamen zu einer Hütte. "Vater, er ist hier!" rief Angelo. Dann ging er hinter die Hütte an seine Arbeit.

Auf einen Gehstock gestützt kam der alte Italiener durch die offene Tür. "Du siehst gut aus." begrüßte er Niels mit rauher Stimme. Sein Gesicht war mit der Zeit faltig geworden. "Ich hatte mir schon gedacht, dass du dein anderes 'ich' besuchen willst. Aber vorher solltest du noch ein paar Sachen wissen."

Niels nickte. Der alte Nick nahm auf einer Bank vor der Hütte Platz und Niels folgte seinem Beispiel. Dann begann er zu erzählen: "Wir hatten diesen Auftrag bekommen die Wissenschaftler von Xsesal abzuholen. Auf dem Weg hatten wir einen Zwischenstop auf Deep Space Nine eingelegt. Auf der Station haben Patricia und du geheiratet. Mili und ich waren die Trauzeugen gewesen. Patricia hatte sich dann ein paar Tage Urlaub genommen und war mit ihren Eltern auf der Station geblieben, wir hätten auf dem Rückweg ja wieder durch das Wurmloch und an der Station vorbeigemusst."

Nick machte eine Pause. "Doch dann kam die Katastrophe. Solange wie er noch eine Aufgabe hatte ging es ihm noch relativ gut, aber er hat die Trennung von Patricia nicht verkraftet. Er ist auch nicht mehr ganz bei Sinnen. Zuerst war er besessen darauf eine Kommunikationsanlage aus dem Schrott zu bauen. Leider hat er keinen Erfolg gehabt. Irgentwann hat er dann aufgegeben und von dem Zeitpunkt an ging es abwärts mit ihm. Mili war nicht mehr und als Solak nicht mehr da war um ihm zu helfen, haben wir uns um ihn gekümmert, also Evan, Torben, Ethan, Holy und ich. Von uns sind aber auch nur noch Ethan, Holy und ich übrig. Torben starb vor vier Jahren und Evan letztes Jahr."

Während er erzählte, stiegen ihm die Tränen in die Augen. Niels legte dem alten Mann die Hand auf die Schulter. "Danke, dass du mir das alles erzählst." sagte er sanft. "Du könntest mir einen Gefallen tun." bat der alte DiNozzo leise. "Wenn du wieder auf dem Schiff bist, dann sag Nick, dass ich ihn gerne sehen würde." "Das werde ich ihm ausrichten." versprach Niels.

Dann stand er auf. "Die zweite Hütte rechts neben unserer." erklärte der Italiener. "Wir haben hier alle als Nachbarn gewohnt. Auf der einen Seite Ethan und Torben. Und auf der anderen Seite Evan, der alte Niels, Holy und ich. Neben Evan hatte Mili eine Hütte errichtet. Sie meinte, auf der Community hätte sie schon neben Evan gewohnt, dann müsste sie das hier auch."

Niels verabschiedete sich von dem alten Mann und schritt dann die Gasse entlang. Bei besagtem Haus klopfte er an die Tür.

"Holy verschwinde, ich brauche keine Hilfe!" schrie eine Stimme aus dem Inneren der Hütte. Niels trat ein und sagte dann mit fester Stimme: "Nein, ich bin es." "Es ist zu früh!" rief der andere Niels.

Die Hütte war schlecht beleuchtet. Es sah aus wie in einem vergessenen Ersatzteillager. An der einen Seite stand die defekte OPS- und CONN-Konsole von der Brücke. Überall im Raum verstreut lagen durchgebrannte Isolineare Chips, denaturierte Gelpads, zerbrochene PADDs und sonstige Schaltkreise.

"Was ist zu früh?" wollte Niels wissen. "Jetzt wird es nicht passieren!" kam als Antwort. "Jetzt haben die sich selbst vernichtet." Niels verstand nur Bahnhof.

Plötzlich fing der alte Niels an zu lachen, laut und schrill. Genau so plötzlich schlug das Lachen in ein Schluchtzen um. Er kauerte sich zusammen und schluchtzte: "Patricia, bleib beim mir."

Niels hockte sich neben sein Ebenbild und fuhr ihm mit der Hand durch die Haare. "Es wird alles wieder gut." flüsterte er ihm zu.

Mit einer Kraft, die er nicht erwartet hätte, stieß der Alte ihn von sich weg. "Nichts wird gut!" schrie er. "Verschwinde!"

Niels wich zurück. Es hatte keinen Sinn länger dazubleiben. Niels musste erst einmal die gewonnenen Eindrücke verarbeiten. Dazu kehrte er wieder aufs Schiff zurück. Aber in einem war er sich sicher, dazu würde er es nicht noch einmal kommen lassen. Niels überlegte. Wenn er den Alten richtig verstanden hatte, dann würde es auch nicht wieder so kommen können. 'Die haben sich selbst vernichtet' konnte sich nur auf die Gruppe um den Klingonen beziehen, die durch die Morde die Zeitlinie verändert hatten. Selbst wenn die Community wieder in der Zeit zurückspringen würde, dann musste sich die Geschichte nicht wiederholen.

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Am Morgen des 14. Tages…

Lucas Bishop und seine Freundin Nanni Stevenson saßen in seinem Quartier beim Frühstück und schwiegen sich an. Beide waren noch nicht auf dem Planeten bei ihren Duplikaten gewesen und Lucas hatte auch nicht vor, das zu ändern. Seine Freundin hingegen war sehr neugierig auf ihr anderes Ich. Er löffelte gerade seine Grapefruit aus und verzog wegen der Säure sein Gesicht, als Nanni ein Gespräch begann.

„Und, Lucas, gehen wir heute Nachmittag gemeinsam auf den Planeten runter?“, fragte Nanni euphorisch und wischte sich den Mund ab.

„Wieso sollte ich das tun?“, antwortete Lucas brummend und schob den Teller mit der leeren Schale von sich weg.

„Weil du vielleicht wissen willst, was mit dir passieren wird?“ fragte sie energisch zurück.

„Nanni, wir haben darüber schon gesprochen, ich werde keinen Fuß auf den Planeten setzen. Es ändert sowieso nichts an meinem oder deren Schicksal, außerdem mag ich keine Zeitphänomene und so ein Zeugs. Meine Kollegen aus der Sicherheit können runterbeamen, wenn sie wollen und ich übernehme ihren Dienst!“

„Du willst nicht einmal wissen, ob wir beide noch ein Paar sind?“, erkundigte sich die Biologin ernst und ihr Gesicht sprach Bände.

„Süße, aber daran ändert sich nichts. Hier sind wir Lucas und Nanni und wir sind ein Paar. Dieser Moment zählt und nicht etwas, das eventuell mit uns passieren wird!“, erklärte der Sicherheitschef seiner Freundin und stand auf.

„Das ist wieder so typisch für dich! Du denkst immer nur an dich, was ich möchte, ist dir völlig egal!“, brüllte sie ihn lautstark an, warf ihre Serviette auf den Tisch und verließ wutentbrannt das Quartier.

Zurück blieb ein völlig verwirrter Lucas Bishop, der ohne irgendeinen Kommentar den Frühstückstisch abräumte und dann ebenfalls sein Quartier verließ.

Am Abend des 14. Tages…

Lucas hatte den ganzen Tag viel zu tun gehabt und er war ganz froh deswegen, denn auf diese Weise dachte er nicht an den Streit mit Nanni. Jetzt saß er gerade in seinem grünen Lieblingssessel und schmökerte in dem alten Piratenroman „Die Schatzinsel“ herum. Doch so ganz konnte er sich nicht auf das Buch konzentrieren. Immer und immer wieder musste er an Nanni denken und daran, ob sie auf dem Planeten gewesen war. Plötzlich klingelte es an seiner Tür und er bat den Besucher einzutreten. Bei dem Besucher handelte es sich um eine traurige Nanni, die sehr schnell das Quartier betreten hatte und die Tür hatte sich schon wieder geschlossen. Dann kam sie langsam auf ihn zu, nahm dem verdutzten Lucas das Buch aus der Hand, klappte es zu und legte es auf den Tisch. Als nächstes setzte sie sich auf seinen Schoß und umarmte ihn schluchzend. Lukas verstand die Welt nicht mehr, sie hatten nicht nur heute Morgen den Streit gehabt, er durfte sie in der letzten Zeit nicht einmal umarmen oder küssen. „Nanni, was ist denn los mit dir? Geht es dir gut?“, fragte er vorsichtig und schaute seiner Freundin ins Gesicht.

„Es tut mir Leid wegen heute Morgen, ich weiß ja, dass du dich ändern willst…“, gab sie als Antwort zurück und drückte ihn weiter an sich.

„Nanni, warst du etwa auf dem Planeten? Und hat das Ganze hier etwas damit zu tun?“, verhörte er seine Freundin weiter, aber in einem lieben Ton.

„Ich bin nur froh, dass ich dich noch habe und ich hätte nicht auf den Planeten beamen sollen!“, entgegnete Nanni und ihr liefen ein paar Tränen die Wangen hinunter.

„Moment mal! Was meinst du damit, dass ich dich noch habe? Heißt das etwa, dass ich auf dem Planeten nicht mehr am Leben bin?“, fragte Lukas jetzt etwas neugieriger als am Anfang.

Nanni blieb erst stumm und schaute ihn lange an, dann nickte sie und drückte ihn wieder an sich. „Wie ist denn das bitteschön passiert?“ wollte er von ihr wissen und schaute sie ernst an.

„Am besten ich erzähle dir die ganze Geschichte, denn ich habe mein älteres Ego getroffen. Soll ich das machen?“

Lucas nickte aufgeregt!

„Also gut. Als ich heute Nachmittag auf den Planeten gegangen bin, bin ich von einem jungen Mann Ende 20 empfangen worden. Sein Name ist Douglas Bishop und er ist unser jüngster Sohn. Es sieht dir wirklich sehr ähnlich. Jedenfalls hat er mich dann zu einer sehr alten und verbitterten Nanni geführt. Sie war sehr aufgeregt und hat mir auf die Schnelle von deinem Tod erzählt. Dein älteres Ego ist sehr unspektakulär gestorben, er wurde von einem Caitianer namens B’Aghira erschlagen. Wie du dir sicher denken kannst, war das der Sohn von K’Rissan und T’Zorin. Dabei wolltest du nur mit der Horde verhandeln, damit es Frieden geben sollte“, berichtete Nanni was ihr auf dem Planeten erzählt worden war.

„Horde? Und wieso sollte mich der Sohn von K’Rissan erschlagen?“

„Diese Caitianer, also die 8 Nachkommen von K’Rissan und T’Zorin nennen sich selbst die Horde. Sie leben mit ihren Eltern außerhalb der Siedlung und überfallen öfters die Siedler, wenn sie Nahrungsmittel brauchen. Ansonsten ernähren sie sich von kleineren Reptilien und was sie finden. Und sie sind ziemlich wild. K’Rissan und T’Zorin Arten beschlossen die Siedlung zu verlassen, nachdem Miauz von einem Cardassianer innerhalb des ersten halben Jahres ermordet wurde. Und so sind ihre Nachkommen in der rauen Umgebung der Berge aufgewachsen“, fuhr Nanni mit der realen Geschichte fort.

„Und wieso bin ich nun getötet worden?“

„Es war vor genau 10 Jahren, da wollte der alte Lucas Frieden zwischen den Siedlern und der Horde stiften. Es hatte schon kein Friedensabkommen zwischen den Glücklichen und den Unglücklichen gegeben. Diesmal sollte es klappen und so traf er sich mit dem Anführer der Horde. Dort gab es anscheinend eine Auseinandersetzung und er wurde getötet. Aber dein ältester Sohn Samuel Bishop hat dein Tod gerächt und hat diesen B’Aghira ebenfalls getötet. Leider hat damit eine Blutsfehde zwischen der Horde und den Bishops begonnen. Vor zwei Jahren wurde dann noch Samuel ermordet und seit dieser Zeit ist Ruhe eingekehrt“, beendete Nanni ihre Erzählungen und schaute ihren Freund mit großen Augen an. Lukas konnte einfach nicht fassen, was ihm seine Freundin gerade erzählt hatte.

„Wie viele Kinder haben wir denn zusammen? und was ist mit Jolani passiert?“, fragte der Sicherheitschef munter weiter.

„Ach auf einmal interessiert dich so etwas! Also, wir haben insgesamt fünf Kinder. Der Älteste war Samuel, dann kamen die Zwillinge Emma und Rachel, danach Robert und als Jüngsten haben wir Douglas. Die Jolani auf dem Planeten redet seit Jahren kein Wort mit Nanni, geschweige denn sie hat mit Lucas gesprochen. Aber sie hat ebenfalls eine Familie gegründet und irgendeinen Romulaner geheiratet. Sie kam auch nicht zur Beerdigung von deinem älteren Ebenbild und ebenfalls nicht zur Beerdigung von Samuel“, antwortete Nanni noch auf die Frage ihres Freundes, um ihm dann ihren Zeigefinger auf den Mund zu legen. Dieser Geste folgte ein „Lass uns nicht mehr davon reden!“

So saßen die Beiden noch einige Stunden auf dem Sessel und hielten sich einfach gegenseitig fest.

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Nachdenklich stand Elisabeth McNeill vor dem Grab ihres älteren Ich’s. Sie bemerkte nicht, wie leise jemand hinter sie trat.

„Es ist schön, dich noch einmal wieder zu sehen.“ Erschrocken drehte sich Elisabeth um und erblickte einen alten Bolianer. Sie hatte die Stimme sofort erkannt. Hager, mit vom Wetter gegerbter, faltiger blauer Haut lächelte sie der weit über 80 Jahre alte O’Tra an.

Er deutet auf den Grabstein. „Sie…Du hat den Absturz der Community nicht überlebt.“

McNeill nickte. „Es hieß… es wird erzählt, sie… ich sei an dem Absturz der Community Schuld.“

Der alte O’Tra seufzte. „Sie hat nach der Meinung vieler Älterer hier nicht schnell genug reagiert, weil sie abgelenkt und unkonzentriert war. Genaueres konnte nie herausgefunden werden.“

„Offiziell?“

„Ich habe eine Vermutung, aber das ist eine lange Geschichte. Setzen wir uns. In meinem Alter fällt mir das Stehen zunehmend schwer.“ O’Tra deutete auf einen großen Felsen, der anscheinend als Bank diente. „Wo ist O’Tra? Ist er auch auf dem Planeten“

„Nein, er ist auf dem Schiff geblieben…“

„…und wird nicht hinunterbeamen?“

„Ich glaube nicht.“

Der alte O’Tra schmunzelte. „Hätte mich auch gewundert. Dieser alte…ich sollte wohl besser sagen junge Griesgram. Immer das gleiche mit ihm.“ Die beiden setzten sich. „Wie geht es ihm?“

„Er war auf Xessal etliche Tage in einer Höhle verschollen. Das hat ihn ganz schön mitgenommen. Er will alleine sein und nicht gestört werden.“

Wieder lachte der alte O’Tra. „Und Solak macht das mit?“

„Bisher ja. Aber, der Counsellor hat momentan auch viel um die Ohren.“

„Sag’s nicht weiter, aber das Spitzohr und ich waren hier auf dem Planeten zuletzt sogar fast so was wie Freunde. Leider ist Solak drei Jahre nach unserer Ankunft ums Leben gekommen. Seinen Sohn mag ich auch sehr. Doch genug davon… Wie weit seit ihr mit euerem Vorhaben?“

„Womit?“ Elisabeth blickte ihn überrascht an.

Der Bolianer lächelte. „Hast du vergessen: Ich bin O’Tra. Spiel nicht die Unschuldige, ich weiß Bescheid. Also, wie weit seit ihr?“

„Es ist soweit alles vorbereitet.“

„Gut, sehr gut. Dann besteht noch Hoffnung. Hör zu… Lass uns noch mal alles durchgehen, um zu überprüfen, ob unsere Zeitlinien wirklich gleich sind.“

„Warum das? Was..“

„Später, jetzt erzähl erst mal.“

„Von wo an?“

„Sagen wir ab eurer Rückkehr von den Affen… wie hießen die noch gleich…ach ja.., Grodd. Was habe ich… was hat O’Tra da gemacht?“

McNeill seufzte. „Also… O’Tra hatte sich während die Community überholt wurde, beurlauben lassen und ist nach Bolearus geflogen. Dort hat er sich im Keller des Hauses seiner Eltern ein Hololabor eingerichtet, wo er weiter mit den Hologrammen arbeitete, die er einige Zeit zuvor auf der Community programmiert hatte. Er wollte sie als Crew für ein Schiff benutzen, welches er…“

„…von der Romulanern gestohlen und auf einen entlegenen Mond versteckt hatte“, vervollständigte der Bolianer den Satz. McNeill nickte.

„Soweit deckt sich also unsere Geschichte. Jetzt der Teil, der dich betrifft, Elisabeth.“

„Nun, wo fange ich an. Ich war von meiner Arbeit auf der Community und der ausbleibenden Beförderung so frustriert, so dass ich beschloss, wieder in meinen alten ‚Beruf’ zurückzukehren. Vor meiner Zeit auf der Community war ich…“ Sie zögerte.

„…eine äußerst talentierte Diebin, vor der kein Bankcomputer sicher war.“ Ergänzte O’Tra schelmisch lächelnd. McNeill nickte und nutzte den Augenblick um den neben ihr sitzenden Bolianer noch einmal näher zu mustern. Dieser O’Tra hatte ausgeprägte Lachfältchen in den Mundwinkeln. Überhaupt schien er sehr ausgeglichen, fröhlich und für sein Alter und die hier herrschenden Lebensbedingungen recht fit zu sein. Kein Vergleich zu dem grimmigen Kerl an Bord der Community.

„Erzähl weiter!“ forderte er sie auf.

„Nachdem O’Tra…du… die Community verlassen hatte, machte ich mich ans Werk und nach etwa drei Wochen gelang es mir, mich in den Computer einer rigelianischen Bank einzuhacken und Credits im Wert von rund einer Millionen Baren goldgepresstem Latinuum auf ein Nummernkonto einer Bank auf Bolearus IX zu transferieren. Kurz darauf flog ich nach Bolearus, um meine Beute abzuholen. Gleichzeitig folgte ich deiner… O’Tras… Einladung und hatte so den perfekten Unterschlupf. – Und Urlaub an einem der schönsten Plätze des Universums.“

Wieder lächelte der alte Mann.

„Ich nutzte die Zeit zwischen Sonnebaden, Schwimmen und Essen, um mich zu vergewissern, dass der Transfer zu der Bank nicht zurückverfolgt worden war und irgendwann kam der Tag, an dem ich meine Beute holen und mich mit ihr aus dem Staub machen wollte. Doch vor der Bank hat mich O’Tra abgefangen…“

Bolearus IX…

Elisabeth McNeill holte tief Luft und blickte sich noch einmal um. ‚Jetzt oder nie’ sagt sie zu sich und ging auf den Eingang des großen Gebäudes zu. Sie war überrascht, als jemand von hinten neben sie trat und grob am Arm packte.

„O’Tra. Was zur Hölle… wo kommen Sie denn her?“

„Kommen Sie mit!“

„Ich habe einen Termin in der Bank. Verdammt, Sie verderben alles.“

„Wenn Sie jetzt da rein gehen, Sind Sie eine tote Frau. “

„Was…?“

„Wenn man dem Orion-Syndikat eine Million stielt, dann muss man seine Spuren besser verwischen. Sie wissen zwar nicht, wer das Geld gestohlen hat, doch sie warten auf den Dieb, der ja irgendwann mal seine Beute abholen will…“

„…und wir flogen zurück zu seinem Haus.“

„Weißt Du wie er herausgefunden hat, was Du vorhast?“

„Nein, das hat er mir nie erzählt. Aber er hat mir vorgeschlagen mit einzusteigen, da er Geld für die Reparatur seines alten Schiffes braucht, das er irgendwo in der Nähe der neutralen Zone geparkt hat. – Und er hat mir die Hologramme vorgestellt.“

Wieder schmunzelte der Bolianer. „Sie sind reizend nicht wahr? Was passierte dann?“

„Wir arbeiteten einen Plan aus und kehrten zur Community zurück, um ihn mit Hilfe der Bordcomputer und Kommunikationseinrichtungen durchzuführen. Dann kam der Befehl, die Morde auf Xessal 3 aufzuklären und wir flogen durchs Wurmloch…“

O’Tra nickte. „Gut, bis auf die Mission decken sich die Geschichten. Wir sind erst ein knappes Jahr später durch das Wurmloch geflogen, um die Wissenschaftler abzuholen.“

„Ein Jahr später? Dann habt ihr…?“

„Ja, wir haben es durchgezogen.“

McNeill platzte fast vor Neugier. „Und, wart ihr erfolgreich?“

O’Tra beugte sich verschwörerisch zu ihr. „Ja. Wir haben Credits im Gegenwert zu 100 Millionen Streifen goldgepressten Latinum transferiert “

„100 Millionen…?!“ Ein leises ‚Wow!’ huschte über ihre Lippen.

Der alte Bolianer erzählte weiter… „Wir hatten uns eine Frist gesetzt, in der wir uns still verhalten wollten. Kurz vor deren Ablauf erhielt die Community den Befehl durchs Wurmloch zu fliegen und die Forscher abzuholen. Wie das geendet hat, siehst du ja“

„Aber was ist passiert? Warum war ich… also die andere McNeill unkonzentriert?

„Das kommt jetzt. Also, wir waren auf dem Rückweg. Kurz vor dem Absturz erhielt ich von Ijoula, einer Freundin beim Geheimdienst, eine kurz Nachricht, dass wir aufgeflogen waren. Frag mich nicht wodurch, aber spätestens bei unserer Rückkehr wären wir in Haft genommen worden.“

„Und deshalb war Elisabeth… also ich… unkonzentriert?“

„Es wäre eine mögliche Erklärung, aber genau weiß das keiner. Nimm es mir nicht übel, aber ich habe mir im Nachhinein keine Gedanken mehr darüber gemacht, da es nichts geändert hätte.“ Er machte eine kurze Pause. „Da unsere Zeitlinien eng miteinander verwandt sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es bei euch auch schief geht. Hört auf mich, lasst es sein und bleibt ehrlich.“ Er schmunzelte. „Ihr könntet die Zeit für ganz andere Dinge nutzen…“

„Großvater…!“

Eine etwa 18 Jahre Frau kam auf den Bolianer zugeeilt.

„Großvater, Was machst Du hier auf dem Friedhof? Mutter wartet mit dem Essen!“

Die Frau warf Elisabeth einen verächtlichen Blick zu. Eine von den Fremden, die ihre Existenz bedrohten… „Ich wünschte, ihr wäret nie hier her gekommen!“ giftete sie „Was fällt…“

„Monica! Lass es gut sein. Sag deiner Mutter, ich komme gleich. Bitte, es ist wichtig!“

„Großvater?“ fragte McNeill überrascht, als die junge Frau wieder weg war.

Wieder zeigte sich das inzwischen schon gewohnte Lächeln im faltigen Gesicht des Bolianers. „Ich habe ihre Mutter aufgezogen. Bolianer sind ja zu keiner anderen Spezies kompatibel – und mit Gle’ma, das hätte nie geklappt. Eine eigene Familie zu gründen, war also nahezu ausgeschlossen…“

McNeill fragte sich, ob O’Tra wusste, dass die alte Gle’ma tot war. Anscheinend nicht, denn der Bolianer erzählte weiter.

„…Monica Sondergaard ist damals bei der Geburt ihrer Tochter gestorben und da ihr Partner Helmut schon beim Absturz der Community ums Leben gekommen war, kam irgendwer… ich glaube, es war Solak… auf die Idee, das Kind mir anzuvertrauen.“ Welchen Namen er dem Mädchen gegeben hatte, behielt der Bolianer besser für sich.

„Knapp zwei Jahre später starb die Mutter eines anderen Kindes wenige Wochen nach der Geburt. Der Vater hat sich nie zuerkennen gegeben. Auch dieses Kind, ein Junge, nahm ich in meine Obhut – diesmal musste man mich nicht einmal mehr fragen. Ich zog die beiden auf, wir wurden eine Familie. Sie fanden Partner, heirateten, zeugten, bzw. bekamen Kinder. Neben Monica habe ich noch drei weitere ‚Enkel’! Ich hätte nie gedacht, wie erfüllend es sein kann, eine Familie zu haben“, geriet O’Tra ins Schwärmen. Er beugte sich zu McNeill. „Monica hat schon einen festen Freund. Vielleicht werden ich bald ‚Urgroßvater’.“

Elisabeth lächelte bitter. „Sofern ihr durch uns nicht einfach aus der Zeitlinie verschwindet.“

„Darüber mache ich mir keine Gedanken. Wenn ich plötzlich aufhören zu existieren, sei’s drum. Ich hatte 40, überwiegend schöne, Jahre hier auf dem Planeten. Wir verschwinden, das tut niemandem weh, wir hier merken es gar nicht. Wir sind ein Unfall in der Zeitlinie. Was zählt, ist, dass wir aus den vergangenen 40 Jahren das Beste gemacht haben!“

McNeill schaute den Bolianer fragend an. „Sieht das deine Familie auch so? Ich denke nicht. Auch Monica möchte bestimmt ihre Kinder aufwachsen sehen. Und du? Möchtest du nicht die ersten Schritte deines Urenkels sehen?“

„Elisabeth, mach dir darüber keine Gedanken. Die Zeit kann man nicht austricksen. Es kommt, wie es kommen soll. - Aber versprich mir, dass du dich etwas um den blauen Grießgram da oben kümmerst. Und sag ihm, dass die Zeit der Alpträume vorbei ist. Seine beiden von den Borg assimilierten Crewmitglieder sind tot. Ein halbes Jahr nach dem Banküberfall hat sich der Geheimdienst ins Kollektiv eingeklinkt. O’Tra weiß was ich meine, er war mal bei einer solchen Aktion dabei. Ijoula hat dabei mir zuliebe und die Signaturen der beiden überprüft. Sie sind nicht mehr vorhanden. Er hat seinen Crewmen gegenüber keine Verpflichtung mehr. - Bleibt ehrlich – und genießt das Leben. Vielleicht habt ihr…“ Er machte eine Pause.

„Vielleicht haben wir was?“

Wieder schmunzelte der Bolianer. „…das wird sich dann schon zeigen. Ich muss jetzt los.“ Er drückte McNeill einen Kuss auf die Wange. „Machs gut.“

Elisabeth McNeill blickte dem Bolinaer nach. Welch seltsame Entwicklungen. - Würde sie sich überhaupt noch an die Begegnung erinnern, wenn die Bewohner des Planetoiden aus der Zeitlinie verschwanden? Hätte es dann die Vorfälle auf Xessal überhaupt gegeben? Wären sie dann überhaupt jetzt schon dorthin geflogen, um die Morde aufzuklären? Ein Zeitparadoxon…davon hatte sie noch nie viel verstanden.

Irgendwie war es komisch. Durch einen - womöglich von ihr verursachten - Fehler strandete die Community auf einem kargen Planetoiden und es bildete sich eine eigene kleine Zivilisation aus vielerlei Spezies. Und diese kleine Zivilisation sollte nun verschwinden. Wobei… Es gab auf dem Schiff Gerüchte, dass es sich bei Xessal 3 um einen Planeten handelte, der irgendwie außerhalb der normalen Zeitlinie existierte. Angeblich sollte es irgendwas mit den Artefakten zu tun haben. Was, wenn man nun die Bewohner des Planetoiden nach Xessal 3 bringen würde…

"McNeill an Community - Beamen Sie mich hoch." In dem gewohnten blauen Leuchten dematerialisierte die Ingenieurin.

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Am Zugang zum Friedhof wartet Monica. „Großvater, es wird Zeit! Elisabeth wartet noch immer mit dem Essen!“

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Da sich Jeremiah nicht rührte, geschweige denn einen Ton rausbrachte, sah ihn Sarah vorsichtig von der Seite an. „Oder soll ich lieber Lieutnant Esteban sagen. Ganz im Sinne der - wie hast du es immer genannt - Obersten Temporalen Direktive.“ Für einen kurzen Moment dachte die Frau daran, das Niklan Tolan vielleicht doch recht haben könnte. Das ein Kontakt mit den jüngeren ‚Versionen’ der Communitycrew nur noch mehr Probleme schaffen würde.

Jerry hatte sich immer noch nicht entschieden, ob er geschockt tot umfallen oder ‚seine’ Tochter in den Arm neben sollte. Er entschied sich jedoch für das höfliche Händeschütteln, bemerkte aber: „Nein, nein nicht so förmlich. Ich würde aber vorschlagen, dass du mich Jerry nennst und wenn du von meinen älteren Ich sprichst, von Dad redest. Da kommen wir nicht durcheinander.“

Die Frau nickte: „In Ordnung, Jerry.“ Der Lieutnant nickte erleichtert, dass die Frage geklärt war. Dann musterte er ‚seine’ (Zumindest von genetischen Aspekt war dieses Attribut korrekt.) Tochter. „Du bist also Sarah Esteban. Weißt du eigentlich wie ähnlich du deiner Großmutter siehst, sprich meiner Mutter.“

Die Frau lächelte nickend: „Ja, weiß ich. Dad hat es mir oft genug gesagt. Im übrigen heißt das schon seit Jahren Sarah Fargoth. Aber das konntest du nicht wissen.“ Mit einer Mischung aus Überraschung und leichten Entsetzen, fragte Jerry: „Du hast Rupert Fargoth geheiratet. Ist der nicht zu alt für dich?“

Die Frau lächelte wieder: „Nein natürlich nicht. Sondern seinen Sohn Jason.“

Sarah machte eine Pause und fragte:„Wo ist Benji? Warum ist er nicht mitgekommen?“ Jerry wollte erst mit einen: „Der schläft in seiner Bett.“, antworten, merkte aber recht schnell, dass die Frau nach ‚ihren’ Bruder, fragte. Also schüttelte der Einsatzoffizier ernst mit den Kopf und erklärte mit leicht brüchiger Stimme: „Es tut mir leid, aber er ist tot. Höchst wahrscheinlich ermordet.“

Tränen liefen der Frau die Wangen herunter. „Wisst ihr, wer es war?“ Der Lieutnant schüttelte den Kopf: „Ich bin da die falsche Adresse, um dir die Frage zu beantworten. Aber wir haben einen Klingonen gefangen genommen der nicht zu den Forschungsteams gehört. Vielleicht hat er etwas damit zu tun.“

„Go’Ran?“, brauste Sarah auf. „Ich bringe diesen Bastard um.“ Doch dann kamen wieder nur Tränen. Jerry konnte nicht anders und nahm die Frau freundschaftlich in den Arm.

Als sich Sarah wieder beruhigt hatte, fragte der föderierte Einsatzoffizier: „Warum bist du eigentlich nur gekommen. Wo sind die ähm anderen.“ Jerry machte eine kurze Paus und fügte leise hinzu: „Oder bist du die einzige.“

Die Frau schüttelte den Kopf: „Nicht direkt. Aber ich war der Meinung, das es für Mom einfach zuviel ist. Verdammt, sie ist mittlerweile 65.“

Jeremiah hob überrascht die Augenbrauen: „Ja und? 65 ist doch noch kein Alter.“ ‚Seine Tochter seufzte: „Du kannst nicht von den Lebensstandard der Föderation ausgehen. Sieh dich doch mal um. Unser Leben ist sehr schwierig. Sheridan hat die Technik für so einen verrückten Plan verheizt. Solche Nettigkeiten wie eine voll ausgebaute Krankenstation, ein MHN oder auch ein THN kennen die meisten von uns nur aus der Geschichten der Älteren. Zum Glück haben wir Assjima und die anderen.“

Sarah machte eine Pause und fuhr fort: „Aber was Mom angeht. Ihr geht es nicht gut. Als sie nach einen Sturz vor elf Monaten angefangen hat, gewisse Sachen zu vergessen, hat Benjamin sie quasi zu einer Untersuchung beim Doc geschleift. Die Diagnose ist erschütternd. Mom hat die sogenannte Alzheimerkrankheit. Der Abbau geht bei ihr sehr schnell. Sie erkennt ja schon gar nicht mehr ihre Enkelkinder. Hinzu kommt dass sie Dads Tod, nie wirklich überwunden hat.“

Der Einsatzoffizier biss sich erst auf die Zunge, aber dann musste er die Frage einfach stellen: „Was ist passiert?“ „Ihm war es gelungen, sich einen Notfall-Fusionsgenerator und die Sensorphalanx des Alpha Flyers zu sichern, bevor alles demontiert wurde. Er hat vorgeschoben, dass man in eien vom Dominion bestzten Quadranten eine gute Überwachung brauchen würde. Dad hat die Anlage dann auf einen Berg in der Nähe installiert. und einmal in der Woche hat er sich aufgemacht und die Werte analysiert.“

„Er wird kaum etwas entdeckt haben.“, wandte Jerry ein. „Natürlich nicht.“, bestätigte Sarah. „Aber ich glaube, das war seine Art mit der ganzen Sache fertig zu werden. Sein Weg, ein wenig ‚Normalität’ zu finden, etwas zu tun, was mit seinen ‚früheren’ Leben als Sternenflottenoffizier zu tun hatte.“

Sie verzog eine Miene: „Er ist dann immer einmal die Woche mit Sean losgezogen, um die Aufzeichnungen zu checken. Aber an dem einen Tag ist er allein gestartet. Sean lag mit Grippe im Bett und die anderen wollte Dad nicht fragen. Wir haben uns erst nicht gewundert, als er zum Mittagessen nicht zurück war. Aber als es dann Abend wurde und er immer noch nicht da war, hat Onkel Luc einen Suchtrupp zusammengestellt.“

Die Frau biss sich auf die Unterlippe um nicht gleich wieder loszuweinen. dann erzählte sei weiter: „Als sie Dad fanden, war er schon seit Stunden tot. Erschlagen von einigen herabstürzenden Steinen.“

Jeremiah hatte der Erzählung schweigend zugehört. „Wie alt warst du damals?“ „Ich war damals noch ein Kind. Gerade mal elf Jahre alt.“ „Und wie lange ist das her.“

Sarah Fargoth lächelte etwa spitzbübisch, wobei sie nun mehr an ihre Mutter erinnerte: „Du willst doch nur wissen, wie alt ich bin. Aber wenigstens hast du nicht direkt gefragt.“ Der Sternenflottenoffizier hob mit einen entschuldigenden Lächeln die Hände: „Du hast mich erwischt.“

Die Frau nickte: „Aber ich will mal nicht so sein. Dads Tod ist nun mittlerweile über 20 Jahre her. Und bevor du herumrechnest, ich werde in sieben Wochen 32.“ Jerry überlegte: „Dann ist - war Benjamin acht Jahre älter als du.“ Als Sarah bestätigend nickt, fuhr der Lieutnant fort: „Ein ziemlich großer Altersunterschied. Deine Eltern hatten nicht noch weitere Kinder?“

Die Frau schüttelte traurig mit dem Kopf: „Nein, keine. Ich erinnere mich, dass ich Mom mal danach gefragt habe, als ich noch ein Teenager war. Sie hat dann angefangen mit weinen und ist in ihr Schlafzimmer gegangen. Ben hat es mir dann erklärt. Er konnte sich noch daran erinnern, dass sie schon vor mir einmal schwanger war. Und das dann bei der Geburt etwas schief gegangen sein muss. Das Mutter dann hinterher lange Zeit krank im Bett gelegen hat und Daddy ständig nachts auf und ab gegangen ist.

Sie lächelte traurig: „Und dann erwähnte er noch, dass alle Mom wie einen Transportcontainer für Antimaterie behandelt hätten, als sie mit mir schwanger war. Und das Assjima beinahe täglich nach ihr gesehen hat. Kannst du dir das vorstellen?“

Jerry nickte schweigend. Die ‚Symptome’ ließen gewissen Schlüsse zu. Entweder war das Kind zu früh gekommen, oder es hatte einfach bei der Geburt Komplikationen gegeben. Schnell wechselte er das Thema: „Du hast vorhin Enkelkinder erwähnt.“

Sarah Fargoth lächelte: „Ich habe vor gut drei Jahren Zwillinge auf die Welt gebracht. Denise

und Miranda sind zwei richtige Engel.“ Der Einsatzoffizier überlegte. Er hätte die beiden gerne kennen gelernt. Aber ersten war er im Grunde genommen dienstlich unterwegs. Und zweitens bestand ja die Gefahr dass diese Zeitlinie aufhören würde zu existieren, sobald das sich im Orbit befindliche Raumschiff in den Alphaquadranten zurückkehrte. Doch in Anbetracht dessen, was die Überlebenden hier alles aufgebaut hatten, war diese Option keine mit welcher der Lieutnant leben konnte. Es musste doch irgendwie eine Möglichkeit geben Sarah und all die anderen zu retten.

Während sein Hirn raste, gab es dann noch eine Frage die Jerry unbedingt noch stellen musste: „Hatte Benjamin auch eine Ehefrau und sogar Kinder.“ Seine Begleiterin schüttelte mit dem Kopf: „Nein, nichts dergleichen.“

Die Frau grinste: „Er hatte sich eine lange Zeit für Yasmin Kyle interessiert, aber daraus wurde nichts. In Sachen Frauen hatte mein Bruder einfach kein Glück. Und die ‚Auswahl’ ist gerade in CK - Generation nicht allzu groß gewesen.“ „CK?“ Das Fragezeichen stand Jerry förmlich ins Gesicht geschrieben.

„Community –Kids.“, erklärte seine Begleiterin. „So bezeichnen wir diejenigen, die noch nicht erwachsen waren, als das ‚Ereignis’ stattfand. Damit sind die älteren wie Michael Sheridan genauso gemeint wie die jüngeren wie eben Benjamin. Apropos Benjamin. Wie geht es seinen jüngeren Ich. Hat Crewmen Saandersquad immer noch sie viel mit dem ‚kleinen’ Ausreißer zu tun.“

Jeremiah runzelte die Stirn: „Wieso sollte sie mit ihm zu tun haben. Hanni ist doch noch im Mutterschaftsurlaub. Gut ich hatte ihn vor ein paar Tagen in die KiTa gebracht, weil ich Hannis Hilfe bei einer Untersuchung brauchte. Aber war er ganz brav gewesen.“

Sarah ahmte das jünger Ich ihres Vaters: „Mom, ich meine Hanni ist noch im Mutterschaftsurlaub?“ Sie stutzte und fragte dann plötzlich aufgeregt: „Wie alt ist dein Benjamin.“ „Etwa vier Monate.“, erklärte Jerry verwundert. „Was ist los?“

Seine Begleiterin überlegte kurz, begann dann zu erklären: „Benji war etwa ein anderthalbes Jahr alt, als die Community in die Zeit zurückgeschleudert wurde. Ihr dürftet daher noch gar nicht hier sein. Außer natürlich ...“ „... die Zeitlinie wurde bereits geändert.“, beendete der Einsatzoffizier den Satz.

Der Sternenflottenoffizier überlegte: „Wenn wir herausfinden, was verändert wurde, kann uns dieses Wissen eventuell helfen, euch zu retten. Ich weiß zwar noch nicht genau wie, aber ich finde es ist ein Versuch Wert.“

Sarah nickte eifrig. „Da hast du recht. Und ich kenne zufälligerweise jemanden, der unsere Geschichte des Vorfalles besonders gut kennt.“

Sie ergriff die Hand es Sternenflottenoffiziers und zog ihn mit sich durch die Kolonie. Nach ein paar Minuten klopfte sie an eine Tür. „Merkin, bist du da? Ich bin es, Sarah. Ich habe Besuch mitgebracht.“ Wenig später öffnete sich die Tür und gab den Blick auf einen älteren Mann frei. Jeremiah musste sich ein Grinsen verkneifen. Die Glatze stand Merkin Muffley. „Hallo Kleines. Wenn hast du denn mitgebracht?“, begrüßte er Sarah. Dann blickte er zu deren Begleiter und begann breit zu Lächeln. „Boss.“, rief er dem Chief of Operations entgegen. „Das bedeutet, also dass ihr uns gefunden habt. Dann hat es Sean geschafft?“

Doch sein Gast schüttelte mit dem Kopf: „Schwer zu sagen. Wenn du damit meinst, dass wir Hinweise auf euch hatten, dann ja. Aber er selbst .... Er ist von einer der Fallen im Altarraum

von A2 getötet wurden.“

Merkin schwieg kurz: „Kommt rein.“, forderte seine Gäste auf. „Ich kann euch leider nur Wasser anbieten und keine Kaffee. Den gibt es bei uns nicht.“ „Du brauchst dir keine Umstände zu machen, wegen uns.“, entgegnete Jerry. Höflich setzte er sich auf einen alten Stuhl damit der Gastgeber sich in den einzigen Sessel setzen konnte. Sarah setzte sich nicht, sondern bemerkte: „Ich lasse euch zwei mal allein. Ich muss nach meinen Mädels sehen. Ich hole dich dann nachher ab, Jerry.“ Der Angesprochene nickte: „Mach das.“

Merkin sah der Frau hinter her und bemerkte, als sie die Tür hinter sich geschlossen hat. „Sie ist ein gutes Mädchen. Seit dem Tod meiner Frau vor ein paar Jahren kümmert sie sich quasi mit um mich. Kümmert sich um meine Wäsche, und kocht und putzt mit für mich. Dabei hat sie es nicht einfach.“ Jeremiah nickte: „Ich weiß. Sie hat mir erzählt, wie es um Hanni steht.“

Merkin sah die jüngere Ausgabe seines ehemaligen Vorgesetzten an: „Nicht nur Hanni. Ihre Töchter sind ganz schön lebhaft. Genau wir ihr Onkel:“ Er schmunzelte kurz: „Zwei richtige Estebans eben.“ Mit einen leichten Kopfschütteln fuhr er fort: „Dann hockt die ganze Familie auf den Haufen, da auch Benjamin bei seiner Schwester wohnt.“

„Aber genug der Vorrede. Was führt dich zu mir.“, wollte der rüstige Senior wissen. „Sarah meinte dass du der Experte für die Ereignisse die letztendlich zu eurer Zeitreise geführt haben, bist.“, erklärte Jerry. Merkin schmunzelte: „Sie übertreibt. Du hättest auch zu Vinara gehen können. Aber das wäre dann eher eine Vorlesung, denn eine Erzählung. Aber wieso interessierst du dich dafür. Es müsste doch bei euch, abgesehen von der Zeitreise alles gleich gelaufen sein oder?“

„Eben nicht.“, widersprach der Sternenflottenoffizier. „Sarah und ich haben herausgefunden, dass die Zeitlinie verändert wurde. Wir sind eher auf Xsesal drei gelandet als ihr.“ Merkin sah den Chief of Operations ungläubig an: „Das habt ihr allein herausgefunden? Nicht schlecht für eine ‚Zivilistin’ und einen Offizier, der nur eine drei in Temporalmechanik hatte.“

Und dann lachte er schallend.

Jeremiah sah ihn entgeistert an. Doch Merkin beruhigte schnell und erklärte: „Entschuldige bitte, aber das musste sein. Quasi als Rache für alle Neckereien, die ich früher erdulden musste.“

Er machte eine Pause und fragte dann: „Wie lief es denn bei euch. Warum seit ihr nach Xsesal 3 gekommen.“

Jerry überlegte kurz und begann: „Es war kurz nach der Benennung der Shuttles. Wir sollten die Ermordung zweier Mitglieder des Föderationsteams untersuchen. Doch das geriet bald in den Hintergrund, als wir herausfanden, dass die Archäologen, ganz besonders Swami nach etwas suchten. Und als dann Commander Shral eines der Artefakte entdeckte und auch dessen Auswirkung erlebte, suchten wir danach und versuchten auch die anderen Teams zur Mitarbeit zu bewegen.“ Dann erzählte der Einsatzoffizier die ganze Geschichte, soweit er sie aus den berichten seiner Kollegen rekonstruiert hatte und natürlich auch über seine eigene Erfahrungen auf Xesesal 3.

Merkin nickte dann und wann teilnahmsvoll. Die Mission nach Xsesal 3, die er kannte, war zwar anders gelaufen, aber das all die jüngeren Ausgaben seiner Kameraden solchen Gefahren ausgesetzt waren, ging auch ihn nahe. Zudem war ein Teil der von Jeremiah erwähnten Besatzungsmitglieder mittlerweile verstorben und von ihnen zu hören, tat dem alten Mann in der Seele gut.

„Dann seit ihr ein Jahr vor uns gekommen.“, erklärte nachdem seien gast seien Geschichte geendet hatte. „Eure Anwesenheit hat die Suche und vor allen das Auffinden der Artefakte stark beschleunigt. Aber zwei solchen Wissenschaftlern wie Shral und Assjima ist das ja auch kein Wunder. Und dann die Zusammenarbeit mit den anderen Teams. Sogar mit den Breen. Nicht schlecht.“

„Wie war es denn bei euch?“, wollte Jerry wissen. „Im Gegensatz zu euch hatten wir nach dem Aufenthalt auf DS9 noch ein paar Missionen zu erledigen. Wir haben uns diesen klingonischen Datenströmen angenommen und waren später dann noch auf der Spur eines Schmugglerrings. Ganz zu Schweigen von der zu Anfangs langweiligen Beobachtung eines Roten Riesen.

Und dann schickte man usn um die Wissenschaftler abzuholen.Diese Swami ist ine solche Nevrtante. Sie wollte unbedingt schnellstmöglichst zurück in den Alphaquadranten. Commander Sheridan wollte noch einen längeren Aufenthalt einlegen um in Bauteil zu reparieren. Aber Schwammkopf hat ihren Charme an den Captain versprüht und so sind wir eben gestartet.“

Merkin seufzte und fuhr fort: „Von Jenax weiß ich, dass sich unser George heute noch Vorwürfe macht, dass er sich vor 40 jahren nicht durchgesetzt hat. Jedenfalls machte das Bauteil Probleme und es kam zu ienr Explosion an Bord. Dabei wurden mhrere Crewmitgleider gtötet, darunter auch Talana. Assjiama und Vinara wollten die Zeitlinie verändern und haben uns dabei 40 Jahre in di Vergangnhit geschleudert. Sheridan hat versucht uns wieder in unsere Zeit zurückzuschicken, aber das hat alles nur schlimmer gemacht. Aber ein Versuch war es wert.“

Er machte eine Pause und holte sich ein Glas Wasser. „der Warpantrieb flog usn regelrecht um die Ohren und er Impulsantrieb fiel teilweise aus. Und dadurch sind wir hier gestrandet.“, schloss der Veteran seinen Bericht.

Die Stille die darauf folgte wurde erdrückend, als sich Merkin räusperte: „Du hast vorhin erklärt das Sean tot ist. Was ist mit den anderen, mit Benjamin und Gle’ma.“ „Es keiner vonn ihnen am Leben. Weder Gle'ma noch – noch Sean, oder ...“ Hier stockte der Einsatzoffizier kurz: „Oder Benjamin.“

Merkin blickte traurig zu Boden: „Das ist eine verdammte Scheiße. Besonders traurig ist es um Benjamin. Ich habe schon immer gesagt, dass es schade ist, dass der Junge nie zur Akademie gehen konnte. Er wäre ein guter Offizier geworden, womöglich sogar ein guter Skipper. Er hatte soviel von seinen Vater.“

Der Senior sah wieder auf und fügte hinzu: „Wenn wir zusammengearbeitet haben, dann lag mit dass eine oder andere Mal, ein ‚Boss’ auf den Lippen. Ich habe mich auch nie beschwert, wenn er mir gsagt hat, was ich tun soll. Und das obwohl er eigentlich über 20 Jahre jünger ist als ich. Doch er hatte diese Art drauf ... „ Merkin seufzte kurz: „Ihm lag das Führen einfach im Blut.“

Das Eintreffen von Sarah Fargoth verhinderte, dass Jerry etwas dazu antworten konnte. „Na, seit ihr zwei fertig.“ Die Männer nickten synchron. „Und? Habt ihr eine Idee.“ „Bisher noch nicht. Aber wir sind dahinter gekommen, wie es zu der Änderung in der Zeitlinie kommen konnte.“, erklärte Jerry. „Ich sollte besser zurück zum Captain gehen und ihm Bericht erstatten.“

Merkin nickte: „Ja, das solltest du tun.“ Er erhob sich und legte dem Lieutnant freundschaftlich eine Hand auf die Schulter: „Noch ein kleiner Rat von mir. Alkohol hat auf der Geburtstagsfeier eines Einjährigen nichts verloren.“

Jeremiah nickte etwas verdattert und folgte dann Sarah Fargoth zum Sammelpunkt.

Unterwegs liefen die Beiden schweigend nebeneinander her. Dann musste Jerry einfach eine Frage stellen, die ihn schon die ganze Zeit bewegte: „Weißt du warum Benjamin nach Xsesal 3 oder Getarga, wie ihr den Planeten nennt, geflogen ist?“

Sarah Fargoth seufzte kurz, nickte dann aber: „Er hat es mir gesagt, kurz bevor er abgeflogen ist.“

Und dann begann die Frau zu erzählen: ...

To be continued

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„Was, Du mich auch?“ Milseyas Aussage hatte H´Qar etwas überrumpelt, besonders, da er nichts zu ihr gesagt hatte. Dann sah er ihre verquollenen Augen. „War es so schlimm dort unten?“

Sie holte mehrmals tief Luft, bevor sie antwortete und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Du hast mir nicht gesagt, dass ich dich verlassen hatte, weil ich gestorben bin. Und du hast mir nicht gesagt, dass er blind ist.“

„Was hätte es geändert, wenn ich dir es gesagt hätte? Du wärst voreingenommen hinunter gegangen oder du wärst überhaupt nicht gegangen.“

„Ich wäre vorbereitet gewesen!“ Milseya ging an den Schrank und holte sich eine Falsche Whiskey, die sie ohne Umschweife öffnete und ein paar kräftige Schlucke daraus zu sich nahm. „So hast du mich im Glauben gelassen, ich wäre schuld.“ Sie ließ sich einfach an Ort und Stelle auf den Boden plumpsen und setzte sie Flasche erneut an.

„Das hätte ich tun können, aber wie wärst du dann auf ihn zu gegangen? Bedauernd? Mitleidig? Er wollte mit dir sprechen - unvoreingenommen, ohne dass du dir vorher eine Meinung bilden konntest.“

„Wie schön, dass du an ihn denkst und nicht an mich!“, schnaubte Milseya, bevor sie nach einem weiteren kräftigen Schluck ruhig fortfuhr. „Ich wollte mir keine Meinung bilden, denn ich habe bereits entschieden. Und dieser Mann da unten, dieser H’Qar - Du! - hat mir mehr über dich verraten, als ich je über dich erfahren mir gewünscht habe.“

"Er ist nicht wie ich und ich werde nie sein wie er."

„Dann würde dich mein Tod nicht so sehr mitnehmen?“

"Ich werde nie auf diesem Planetoiden versauern. Ich würde trauern, aber ich würde dafür meinen Lebensgeist nicht opfern." sagte er mit bestimmter und kräftiger Stimme.

Sie sah ihn traurig an und schüttelte wortlos den Kopf. Dann erhob sie sich langsam. „Dieser Mann dort unten hat geliebt und liebt immer noch. Er schämt sich nicht, dazu zu stehen. Er schämt sich nicht, zu seiner Schwäche zu stehen.“ Milseya stand vor H’Qar und unterdrückte krampfhaft ihre Tränen. „Was findest du daran nur so bemitleidenswert? Ach ja, ich vergaß! Dieser H’Qar bist nicht du! So wie dieser Mann seine Milseya liebte, liebst du mich nicht!“

„ICH liebe DICH mit jeder Faser MEINES Herzens. Und ja DIESER H´Qar ist bemitleidenswert und SCHWACH - so werde ich nie sein. Was der da unten hat, ist kein lebenswertes Leben. In meinen Augen ist dieser H´Qar schon vor Jahrzehnten gestorben, sein Körper und sein Geist wissen es nur noch nicht. Und da du noch lebst und auch noch lange leben wirst, brauche ich nicht über die Trauer nach deinem Tod nachdenken. Und wie du vielleicht wissen solltest, fürchte ich den Tod nicht. Der Tod gehört zum Leben und du verurteilst mich für etwas, das noch nicht geschehen ist und etwas, dass ich noch nicht getan habe. Milseya, wenn du meinst, ich liebe Dich nicht, so ändert das nichts daran, dass ich dich mehr liebe als dieser Kerl dort unten es je könnte, denn du bist meine Milseya und nicht seine.“

„Ich verurteile dich nicht. Ich verstehe nur nicht, dass du ihn für schwach hälst“, sagte sie leise. „Er kämpft jeden Tag mit den Phantomen der Vergangenheit. Er fühlt sich schuldig an allem, was geschehen ist. Er hat alles verloren, was er liebt und hat doch die Kraft weiterzumachen. Das Leben hat ihn bitter bestraft und doch beugt er sich nur. Aber er bricht nicht.“ Sie sah traurig aus dem Fenster. „Ich weiß, dass du mich liebst, inoumerii. Aber mir zu sagen, dass du nicht versauern würdest, wenn ich einmal nicht mehr bin, das verletzt mich. Es klingt so, als ob du gerade mal einen flüchtigen Gedanken an mich verschwendest und dich dann gleich der nächstbesten Klingonin zuwendest.“

"Wenn du meinst, dass dieser Mann da unten nicht gebrochen ist, dann hast du wahrscheinlich einen anderen kennen gelernt als ich."

Was hatte Milseya nur immer mit anderen Klingoninen?

"Ich habe nie gesagt, dass ich mich der nächstbesten Klingonin zuwenden werde, wenn du irgendwann stirbst, ich habe lediglich gesagt, dass ich meinen Lebenswillen nicht verliere. Und ich hoffe nicht, dass du willst, dass ich nach deinem Tod so gebrochen bin. Dass ich vergesse, was es heißt zu leben."

„Doch!“ kam es zurück und ein schallendes Lachen gleich hinterher. „Genau das erwarte ich. Ich will, dass du so mich trauerst. Ich will, dass du die haliianischen Riten respektierst. Ich will .. ach ..“ Milseya winkte ab. „Nein, wie könntest du auch“, murmelte sie kaum hörbar. Jasny hatte Recht. Sie hatten sich nie über den Canar verbunden. Er konnte es nicht begreifen. Er konnte es nicht fühlen. „Entschuldige“, sagte sie lauter. „Ich bin aufgeregt und müde. Ich sage Dinge, die ich nicht meine.“

H´Qar setzte sich zu Mili und legte seinen Arm um ihre Schultern.

"Du solltest schlafen. Damit du morgen wieder weißt, was du sprichst."

Er zwinkerte ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Ich werde nicht gut schlafen“, erwiderte sie bekümmert. „Ich sehe Bilder, die ich schon lange für vergessen hielt.“

"Ich werde bei dir bleiben und dir Halt geben."

"Das ist das mindeste, das ich von dir erwarte!", versuchte sie zu scherzen, doch ihre Stimme zitterte.

H´Qar strich über Milis Haare und erhob sich dann langsam. Er hob Mili vorsichtig hoch und trug sie zum Bett.

WAS IST WICHTIG?

WAS PASST ZUSAMMEN?

Milseya schüttelte den Kopf. Nein, das waren nicht die richtigen Fragen.

Seit beinahe zwei Stunden war sie jetzt schon auf Holodeck 3. Immer wieder war sie schreiend und schweißgebadet von Alpträumen hoch geschreckt und H’Qar hatte sie dann wieder sanft zu sich gezogen und beruhigend auf sie eingesprochen, bis sie wieder einschlief. Doch irgendwann gegen 3 Uhr nachts konnte sie nicht mehr einschlafen. Also war sie aufgestanden, hatte sich angezogen und ihr Quartier mit einem letzten Blick auf den ebenfalls unruhig schlafenden H’Qar verlassen.

Nach minutenlangen „Herumstreunens“ auf den nächtlich leeren Korridoren stand sie plötzlich vor Holodeck 3. Ohne zu wissen wieso, hatte sie beim Schiffscomputer angefragt, ob das Holodeck frei war und hatte es sich für die nächsten 8 Stunden reserviert.

Zunächst wusste sie nicht so recht, was sie eigentlich dort wollte. Doch dann siegte eine unbekannte Entschlossenheit. Wenn ich weiß, was geschehen ist, dann finde ich vielleicht auch einen Weg, wie ich diesen 600 da unten helfen kann, dachte sie. Aber was hat mich geritten, dass ich dazu gleich ein ganzes Holodeck brauche? Milseya kratzte sich am Kopf. Richtig, die Padds! Sie hatte zig Padds mit allen möglichen Berichten und Informationen, aber das half ihr nicht weiter. Sie musste alles auf einmal sehen. Alle Informationen neben einander stellen. So würde sie Verbindungen einfach besser erkennen.

Und so ließ sie sich 20 große Glastafeln replizieren, geeignete weiße, rote, und gelbe Marker und einen Stehstuhl. Danach veränderte sie den Raum, bis nichts Störendes mehr da war – die Wände wurden dunkelblau, das Licht indirekt. Dann hatte sie nach einem weißen Stift gegriffen und begonnen alle Informationen in knapper und kompakter Form an die Glastafeln zu schreiben.

Zuletzt hatte sie noch die beiden Zeitlinien nebeneinander gestellt:

Was war in der alten Zeitlinie geschehen?

Xsesal 3 wurde entdeckt, Swami und ihr Team sowie die Romulaner, Cardassainer und Klingonen kamen auf dem Planeten um ihn näher zu erforschen. Dabei landeten sie wesentlich früher auf dem Planeten als in der neuen Zeitlinie. Sie waren etwa ein Jahr lang auf dem Planeten, bevor sie die Community mit den Artefakten und ihren Erkenntnissen abholt. Die Romulaner und Cardassianer waren an Bord der Community, sowie einige Klingonen, darunter H’Qar. Die Breen, von deren Anwesenheit man wusste, nicht. Wahrscheinlich wurden sie von ihren eigenen Leuten abgeholt. Auch die Ferengi waren nicht an Bord. Die gierigen Händler waren in der 49. Woche des Aufenthalts auf dem Planeten entdeckt, geschnappt worden und mussten ohne Beute wieder abfliegen. Die Community fliegt also in Richtung Wurmloch. Die Eisenstein war bereits etwa drei Stunden vorher gestartet. Dann wurde Talana bei einem Unfall getötet. Assjima und Vinara wollen das ganze rückgängig machen und benutzen dazu die Artefakte. Doch statt nur ein paar Stunden zurückzuspringen, springen sie 40 Jahre in die Vergangenheit. Sie können auf dem Planetoiden notlanden und gründen dort Renovare Patria.

Und die neue Zeitlinie?

Beinahe schon grundverschieden!

Swami und ihr Team waren gerade mal vier Wochen auf dem Planeten, als die Community hier eintrifft. Und das Föderationsschiff kam auch nicht um die Teams zu holen, sondern um zwei Mordfälle aufzuklären. Und bis dahin hatten die Forscher noch nicht mal eine Ahnung von den Artefakten. Vielleicht hatten die Cardassianer ihres schon gefunden, vielleicht auch noch nicht. Fakt blieb: Bis zu dem Zeitpunkt war die Forschung bei weitem nicht so weit, wie zu dem gleichen Zeitpunkt in der alten Zeitlinie!

Warum? Erstens weil die Forschungsteam erst viel später auf dem Planeten ankamen, als in der alten Zeitlinie. Zweitens, die Forschungen wurden durch die Partikel in der Luft erheblich gestört. Und zuletzt wurden durch die Diebstähle und Morde die Forschungen verschlappt.

Und es hörte auch nicht auf, als die Community hier eintraf. Weitere Morde folgten und auch Anschläge, wie die versuchte Entführung Swamis zum Beispiel.

Und dann ganz plötzlich - beinahe schon im Tagestakt - wurde ein Artefakt nach dem Anderen gefunden. Wie war es möglich, dass die Forscher diese vorher nicht vorher gefunden hatten? Schließlich hatten sie alle Artefakte gefunden, ja sogar viele der Inschriften in den Altarräumen übersetzt. Die neuen Forschungsteams hatten etwas in 14 Tagen geschafft, wofür die alten fast ein ganzes Jahr gebraucht hatten. Warum?

Milseya senkte den Stift und stöpselte die Kappe wieder drauf. Sie griff nach dem roten Stift und begann auf einer frischen Tafel die beiden Fragen zu schreiben. Und verzweifelte beinahe daran. Nur die richtige Frage würde Ordnung in das Ganze bringen. Sie würde sie wie ein roter Faden durch all das hindurchführen. Und die richtige Frage war ..

Eine zerkaute Markerstiftkappe später..

WAS IST DER GRUND FÜR ALLES, WAS PASSIERT IST?

Sich in Gedanken in Grund und Boden scheltend, weil die einfachste aller Fragen ihr erst jetzt einfallen war, trat sie ein paar Schritte zurück, setzte sich auf den Stehstuhl und begann eine beschriftete Tafel nach den anderen genau zu studieren. Dann wie aus heiterem Himmel sprang die Haliianerin auf und lief zu der Fragetafel.

DIE ERHALTUNG DER ALTEN ZEITLINIE!

UND

DAS VERHINDERN DER EREIGNISSE DER ALTEN ZEITLINIE!

Das war es! Nur darum ging es! Und um nichts anderes!

Alles, was auf dem Planeten geschehen war - die Morde, die Diebstähle, der 2. Computer Swamis, der Virus, ja womöglich sogar die Störungen -, das alles hatte nur damit zu tun.

Und sie hatten genau zwei Fraktionen, die jeweils exakt eines dieser Ziele verfolgten.

Die Unglücklichen wollten die Zeitlinie aufheben. Die Glücklichen wollten sie behalten.

Also: Da unten hatte ihnen eine Fraktion geholfen, die Artfakte zu finden. Und eine andere hat dies verhindern wollen. Wer gehörte zu der ersten Fraktion und wer war die zweite Fraktion?

Wer könnte Interesse daran haben, dass sie alle Artefakte finden, dass sie erfuhren, dass damit Zeitsprünge möglich waren und wer war daran interessiert, dass die Community so bald wie möglich mit den Artefakten wieder an dem Planetoiden vorbei flog ...

DIE GLÜCKLICHEN, schrieb Milseya an die Glastafel.

Damit wären die Unglücklichen diejenigen, die ihre Suche nach den Artefakten sabotiert hatten. Eine gewisse Logik konnte Milseya dem nicht absprechen: Werden nicht alle Artefakte gefunden, dann findet kein Zeitsprung statt. Die alte Zeitlinie hört auf zu existieren.

Ja, jetzt ergab alles tatsächlich einen Sinn. Doch sie musste sich vorsichtig herantasten. Sie musste sich immer diese Frage vor Augen halten, wenn sie die Ereignisse rekonstruieren wollte. Nur so würde sie nicht in dem Chaos der Fakten ertrinken.

Sie kannte die Ziele der beiden Parteien. Doch wie wollten sie diese Ziele erreichen? Was benötigten sie dazu? Was ist nötig um ihre Zeitlinie aufrecht zu halten? Wieder ging die Haliianerin alle Glastafeln ab und immer wieder zwischendurch zu der Fragetafel zurückzukehren und dort etwas hinzuschreiben. Schließlich kehrte sie zurück und besah sich ihr Ergebnis:

ARTEFAKTE

COMMUNITY

ROMULANER

CARDASSIANER

H’QAR

UNFALL

Ihr Blick fiel auf die Zeitlinien-Tafel. Und auf einmal glaubte Milseya zu wissen, wer, was, wann und wieso auf dem Planeten getan hatte.

Mit offenem Mund starrte sie hin und her. Dann begann sich wie automatisch ihr Arm zu heben und der Marker begann wie von alleine zu schreiben ..

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H´Qar hatte sich von den Sicherheitsvorkehrungen überzeugt und den Schichtwechsel überwacht. Er hatte neue Sicherheitsvorkehrungen treffen lassen und nun lag sozusagen die einzige Möglichkeit zu den Artefakten zu gelangen in den Händen des Klingonen.

Er war in Milis Quartier zurückgekehrt und hatte mit Überraschung festgestellt, dass sie immer noch nicht hier war. Nachdem er den Computer nach ihrem Aufenthaltsort befragt hatte, machte er sich mit einem großzügigen Frühstück auf den Weg zum Holodeck.

Als er eintrat, stand Milseya vor einigen Tafeln und schrieb wie eine Besessene. Sie bemerkte nicht einmal, dass der Klingone hereingekommen war. Weiterhin bemerkte sie nicht, wie er an der Konsole einen Tisch und zwei Stühle replizierte. Erst als er sie von hinten anhob und sie zum Tisch trug, hatte sie ihn bemerkt.

„Zeit zum Essen.“

Milseya strampelte wie wild in der Luft. „Essen? Bist du verrückt?“, motzte sie empört - obwohl sie tatsächlich etwas zu essen vertrug. „Ich bin gerade dabei, alles aufzuklären!“

„Jetzt bist du dabei, etwas zu essen." Behutsam presste er sie auf einen Stuhl.

Kaum saß sie, sprang sie schon wieder auf - nicht ohne sich einen Pfannkuchen geschnappt zu haben. „Du verstehst nicht! Ich weiß, was auf Xsesal 3 passiert ist. Ich weiß, wer K’lok und Je’lar getötet hat - und all die anderen. Na, ja, ich glaube, dass ich es weiß. Aber es passt alles!“

Gerade als Milseya wieder an dem Klingonen vorbeilaufen wollte, streckte er den Arm aus und hielt sie an der Hüfte fest, nutzte ihren Schwung aus, hob sie leicht an, drehte sich und sie um 180 Grad und drückte Mili wieder auf den Stuhl.

"Ja, und das ist auch sehr schön, aber es wird noch eine Stunde warten können."

„ARGH!“ Die kleine Haliianerin sah H’Qar wütend an und stopfte sich den Pfannkuchen rasch in den Mund. Nachdem sie gekaut und geschluckt hatte, griff sie nach einem dunklen Brot und dem Ziegenkäse. „Willst du wenigstens meine Theorie hören? Oder ist es dir egal, dass zwei ehrenhafte Klingonen sterben mussten?“

"Natürlich will ich deine Theorien hören. Solange du sitzen bleibst und weiter isst."

„Es ist unhöflich mit vollem Mund zu reden, aber gut. Sieh auf die beiden Zeitlinien“ Milseya deutete mit dem Messer auf die Tafel. „Fällt dir was auf?“

„Das sie von einander abweichen? Aber das habe ich dir auch schon gesagt."

„Ja, aber ist dir nie in den Sinn gekommen, dass genau das der Grund für die Morde sein könnte?“ Milseya goss sich ein großes Glas Saft ein. „Man sieht es nicht auf der Stelle, aber bis auf ein paar Kleinigkeiten, die ich noch nicht erklären kann, ist das Ganze eigentlich einfach. Aber wenn du es verstehen willst, dann musst zumindest so tun, als ob die auf dem Planetoiden nicht aus einer alternativen Zeitlinie sind, sondern tatsächlich wir sind.“ Sie nahm ein paar Schlucke. „Könntest du das? Zumindest bis ich fertig bin.“

„Ich werde es versuchen."

Wenn er auch sicher war, dass er das nicht wirklich überzeugend hinbekommen würde. Aber was tat er nicht alles für Milseya?

Sie lächelte ihm dankbar an. „Gut, also nehmen wir an, dass die auf dem Planetoiden tatsächlich wir sind und dass wir 40 Jahre in die Vergangenheit geschleudert wurden. Nehmen wir weiter Folgendes an: Laut Assjima und Shral gibt es bis DS9 nur eine Zeitlinie. Erst danach unterscheiden sich die Ereignisse. H’Qar, nach all dem, was du nun weißt, sag mir, wer würde wollen, dass sich alles wiederholt oder dass die Community nicht zurückkehrt?“

„Alle, die davon profitieren würden. Alle, die auf der Community nicht glücklich waren und diejenigen, die dort geboren wurden. Schätze ich auf jeden Fall."

„Genau, Solak nannte sie die „Glücklichen“ - also all diejenigen, die auf dem Planetoiden geboren wurden bzw. die ohne diesen Unfall nie geboren worden wären. Go’Ron ist, wenn man so will, der Anführer dieser Fraktion. Damit wollen alle andere - die „Unglücklichen“ - verhindern, dass ihre Zeitlinie fort geführt wird.“ Sie biss von ihrem Brot ab und kaute erst mal. „Alle beiden Seiten haben 40 Jahre gewartet. Darauf, dass die Ereignisse sich wiederholen. Aber das passiert nicht. Nimm einmal an, dass du Go’Ron bist und deine Existenz einzig und alleine von einem temporären Unglück abhängt. Nimm weiter an, dass all das, was geschehen soll, sich nicht wiederholt. Was würdest du tun? Was würde Go’Ron tun?“

"Er würde wahrscheinlich versuchen, die Ereignisse so zu beeinflussen, dass es wieder zu seiner Zeitlinie führt."

„Exakt!“ Milseya griff nach dem Glas mit der Schokoladencreme und begann es auszulöffeln. „Er hat nur ein Problem: Die Zeitlinie, die Ereignisse, so wie es ihm seine Eltern und die Eltern seiner Freunde erzählt haben, die wiederholt sich nicht!“ Die Haliianerin zeigte auf die Tafel mit den beiden Zeitlinien. „Die Forschungsteams tauchen viel zu spät auf Xsesal 3 auf.“ Milseya stand auf und ging zu einer anderen Tafel. „Aber er hat einen immensen Vorteil: Er weiß alles über Xsesal 3 und über die Sternenflotte. Und er weiß, was notwendig ist, um den Zeitsprung herbeizuführen oder um die Community zu zerstören.“

"Ja, das könnte sein, aber so wie ich das sehe, war das Team aus der anderen Zeitlinie ein Jahr länger auf Xsesal 3 und ist nicht ein Jahr vorher dorthin gebracht worden." Nebenbei aß der Klingone die verschiedensten Sachen.

"Aber ich gebe dir Recht. Derjenige hat den Vorteil zu wissen, wie man Zeitsprünge auslöst und er weiß auch, wie die Community zerstört wurde."

„Ja, und genau diese temporale Diskrepanz ist der Grund wieso auf dem Planeten gemordet wurde“, sagte sie und konnte den triumphierenden Klang in ihrer Stimme nicht verhindern. „Wenn wir davon ausgehen, dass bis Deep Space 9 unsere Zeitlinie identisch ist, dann bedeutet, dass folgendes: In der andere Zeitlinie wurde der Planet früher entdeckt. Aber irgendetwas ist passiert oder auch nicht passiert, dass in unserer Zeitlinie Xsesal 3 eben erst später entdeckt wurde. Was es ist, weiß ich nicht, nur dass es so ist. Aber der springende Punkt ist folgender: Damit Go’Ron und seine Anhänger ihre eigenen Zeit erhalten können, MUSS die Community zur selben Zeit am selben Ort in der Zeit zurückspringen. Oder er muss sie zerstören bevor sie den Alphaquadranten erreicht. Doch viel wichtiger war noch etwas anderes: Er musste die Community erst einmal nach Xsesal 3 bringen! Vergiss nicht, nur auf der Community ist seine Mutter - T’Paka. Doch da die Forscherteams erst so spät den Planeten erreichten, war damit nicht zu rechnen. Doch dann erinnerte er sich was man ihm so von der Sternenflotte erzählt hatte. Zu welchem Bereich gehört T’Paka?“

"Zur Sicherheit."

„Also weiß sie, wie man Mordfälle untersucht. Sie kennt die forensische Vorgehensweise und sie weiß, dass es wichtig ist, dass man bei der Beweisaufnahme schnell sein muss, damit sie Spuren nicht verwischt werden?“

"Ja, aber T´Paka ist nicht in der Position die Untersuchung zu führen. Sie ist nur ein Unteroffizier."

„Schon möglich. Aber sie weiß, was zu tun ist, und sie könnte es Go’Ron erzählt haben“, erklärte Milseya. „Was tut die Sternenflotte, wenn einer ihrer Offiziere ermordet wird? Auf einem Planeten voller Archäologen?“

"Sie wird ein Schiff schicken, das Untersuchungen anstellt."

„Und welches Schiff, das die Möglichkeit und die Mittel hatte das zu tun, war gerade in der Nähe? Angedockt bei DS 9?“

"Die Community. Allerdings woher sollten die Gestrandeten wissen, dass sie genau 40 Jahre in die Vergangenheit gereist sind und nicht 50, 100 oder 1000 Jahre. Und wenn sie wissen, dass es 40 Jahre waren, woher wussten sie das es nicht 40 Jahre und ein Monat war? Denn vor einem Monat war die Community noch im Dock und damit wäre ihr Plan zum Scheitern verurteilt."

„Das weiß ich nicht“, gab Milseya zu. „Allerdings stammt die Zeitangabe von der älteren Assjima. Ich vermute, sie haben die Chronometer der Community überprüft, bevor sie auf dem Planetoiden gestrandet waren. Ich kann mich nur an das halten, was ich weiß. Was in den Berichten steht. Nur damit kann ich arbeiten.“

"Gut mach weiter."

„Irgendwie haben die Glücklichen festgestellt, dass dieser Zeitablauf überhaupt nicht mit dem übereinstimmte, den man ihnen erzählt hat. Die Zeit wird langsam knapp. Der Zeitpunkt für den Sprung oder den Vorbeiflug der Community kommt immer näher, doch die Community ist noch lange nicht hier. Go’Ron muss sich also etwas einfallen lassen, dass die Artefakte gefunden werden UND dass die Community hier auftaucht. Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber er hat dem alten Computer Swamis nach Xsesal 3 gebracht. Er glaubte, dass dies helfen würde, die Suche nach den Artefakten zu beschleunigen. Doch das tat es nicht. Sagte Go’Ron dir nicht, dass er seit sechs Wochen auf Getarga war?“

"Ja, das hat er gesagt und das heißt, er war schon wenigstens eine Woche vor Eintreffen der Eisenstein dort."

„Wenn man es genau betrachtet, dann muss er in etwa zum gleichen Zeitpunkt wie das Föderationsteam auf Xsesal 3 angekommen sein. Und Captain Swami sagte, dass sie den Computer bereits am ersten Tag gefunden hatte. Es dauerte etwa eine Woche, dann gab es die ersten beiden Toten, von denen wir allerdings erst später erfahren haben: den Romulaner Tsebek und der ältere Coleman. Ich glaube, dass Go’Ron sich Tsebek, der sich laut Semitar immer unvorsichtigerweise in den Bergen und Tunneln herumtrieb, geschnappt und anschließend verhört hat. Dabei schlug er ihn. Ich glaube, Go’Ron wollte wissen, wie weit die Suche nach den Artefakten fortgeschritten war. Vermutlich glaubte er, dass Swami sich bereits längst auf die Suche gemacht und die Romulaner kontaktiert hatte. Doch das hatte sie nicht. Coleman, der zur Partei der „Unglücklichen“ gehört, könnte das Verhör gestört haben und wurde deshalb ebenfalls getötet.“

"Das könnte so passiert sein, richtig."

„Der Tod von Coleman könnte die anderen Unglücklichen aufgeschreckt haben: Gle’ma. Benjamin und auch den seltsamen Hybriden, den wir in A3 gefunden haben. Sie haben vermutlich eins und eins zusammengezählt. Wir dürfen nicht vergessen, die Glücklichen wie die Unglücklichen kennen Xsesal 3 besser als wir. Sie kannten die unterirdischen Tunnel und das Schienensystem. Womöglich könnten einige von ihnen nach A3 gefahren sein und den Computer entdeckt haben. Doch wie konnten sie Swami daran hindern, ihn zu benutzen?“

Milseya griff nach dem Tee. „Nun laut dem Bericht von Swami begannen die Störungen, die sämtliche Geräte gestört und schließlich zum Gesamtausfall geführt haben, etwa eine Woche nach ihrer Ankunft. Könnte es nicht sein, dass Gle’ma mit dem Wissen aus ihrer Zeitlinie - immerhin hatten sie da schon den Planeten komplett untersucht und erforscht - möglicherweise die Energiequelle in A5 wieder aktiviert hatte?“

"Das könnte sein und dabei waren die Unglücklichen den Glücklichen sogar noch mehr im Vorteil, denn Gle´ma kannte die Tunnel aus eigener Erfahrung und die Glücklichen nur aus Erzählungen. Um auf Nummer sicher zu gehen, wird Gle´ma den Virus auf Swamis Computer gespielt haben."

„Richtig, aber erst viel später!“, nickte Milseya. „Vergiss nicht die Glücklichen kennen sich nicht besonders gut mit Technologie aus. Und die Wirkung der Partikel ist so nicht zu spüren. Also, Go’Ron wusste erst einmal nichts davon. Er ging vermutlich davon aus, dass Swami den Ruhm für sich alleine einheimsen wollte. Wie dem auch sei, nun musste er die Community nach Xsesal 3 bringen. Und was ruft die Sternenflotte am schnellsten auf den Plan? Der ungeklärte Mord an einem ihrer Offiziere: Er tötete Gamin. Er oder einer seiner Anhänger erschlug ihn einfach von hinten. Und wartete ab. Doch er wusste nicht mit Bestimmtheit, dass die Sternenflotte ein Schiff, die Community schicken würde, daher wurde auch Müller noch getötet. Nur damit ganz sicher ein Schiff kommen würde. Nur da war er vorsichtiger, er trug Handschuhe. Kannst du mir sagen warum?“

„Er wollte keine Spuren hinterlassen?"

„Er wollte keine DNS hinter lassen. Keine, die auf dich hinweisen könnte. Immerhin war die Eisenstein bereits bei Xsesal 3 angekommen. Damit wärst du verdächtig geworden.“

„Nun ja, aber er hätte seine DNS hinterlassen, eine, die nur Verwandtschaft mit mir aufweist. Aber es kann schon sein, dass er es deswegen tat. Denn er wollte ja nicht, dass mir etwas passiert."

„H’Qar, wenn ein klingonischer Krieger unter Mordverdacht steht, was wird dann mit ihm gemacht? Denkst du, man hätte dich damit beauftragt die Artefakte zu bewachen?“

"Das habe ich doch eben gesagt. Er wollte nicht, dass mir etwas passiert, ich also nicht in Arrest gestellt wurde. Aber wie gesagt, er hätte nur eine mir verwandte DNS hinterlassen. Aber gut mach weiter."

„Oh, dann habe ich dich falsch verstanden, entschuldige!“ Milsey sah sich auf dem Tisch um und griff nach einer apfelähnlichen Frucht. „Den Faden den wir gefunden haben und der von dem dritten im Bunde stammt, beweist uns zumindest, dass der andere Glückliche ebenfalls mit dabei war. Natürlich könnte auch er Müller getötet haben und aus demselben Grund Handschuhe getragen haben. Kommen wir zu den Todesfällen, die sich am 5. Tag, also dem Tag der Ankunft der Eisenstein ereigneten. Da wäre K’lonk und Dr. Brak.“ Sie seufzte. „Dieser Cardassianer hat mir wirklich da Leben schwer gemacht.“

"Das ist die Art der Cardassianer. Immer verstricken sie sich in Geheimnisse - sogar in ihrem Tod."

Sie lachte laut auf. „Ja, vor allem weil ich denke, dass Dr. Brak tatsächlich nur das Opfer eines Unfalles ist. Leider habe ich nichts außer der Aussage der Cardassianer, dass Dr. Brak so zu Tode gekommen ist. Ich habe keinen Leichnam und auch keinen Obduktionsbericht. Es könnte also so sein. Vor allem weil am selben Tag beinahe über 1000 Kilometer entfernt K’lonk zu Tode kam. Selbst mit Hilfe der Tunnel ist das nicht in dieser Zeit zu schaffen. Aber auch K’lonks Tod hat mir Kopfzerbrechen bereitet, bis ich seinen Tod mit dem von Dr. Je’lar und meinem Absturz in Verbindung gebracht habe.“

"Aber auch das war in zu kurzen Zeitabständen, als das es von einer Person verübt werden konnte. Außerdem wurde der Mord an Dr. Je´lar von dieser Sweety verübt. Das haben die Untersuchungen schon ergeben."

„Möglich, aber Go’ron ist ein Klingone. Und auf der Eisenstein dienen 700 Klingonen. Kennt Dr. Je’lar jeden von denen einzeln? Dr. Je’lar starb weil jemand einen Remat-Detonator an ihrer Kleidung platziert hatte. Wie nahe hätte Je’lar eine Bajoranerin an sich gelassen? Und wie nahe einen Klingonen?“

"Da Go´Ron keine Uniform getragen hat und sie jeden aus ihrem Team kannte, sollte es auch für ihn schwierig gewesen sein, einfach so an Je´lar herangetreten zu sein. Besonders da es zu diesem Zeitpunkt starke Sicherheitsvorkehrungen gab."

„Uniformen kann man sich besorgen. Und da unten waren nicht nur Expeditionsmitglieder“, erklärte Milseya stockend. „Je’lar starb erst ein paar Tage später. Vielleicht hat sich Go’Ron in dem Lager umgesehen. Vielleicht überraschte K’lonk ihn gerade dabei, wie er dessen Zelt durchsuchte. Nachdem er ihn vergiftet hatte, stahl er eine Uniform und Handschuhe. Dieser Bericht, dass Sweetie die Mörderin ist, den habe ich nicht erhalten. Kann es sein, dass man nur ihre Fingerabdrücke und DNS-Partikel darauf gefunden hat? Was auch erklären würde, warum man keine Spur von Go’Ron darauf fand - immerhin tragt ihr oft auch Handschuhe.“

"Klingonische Handschuhe sind allerdings an den Fingern offen."

„Hmmm“ Sie seufzte. „Gut, dann weiß ich nicht, wie Sweetie den Detonator angebracht hat, aber ich könnte erklären warum..“

"Darauf bin ich gespannt."

„Wegen dir.“

"Wegen mir?"

„Ja. Überleg mal, wenn Je’lar noch am Leben wäre, dann wäre sie doch wie alle anderen Expeditionsleiter hier an Bord an der Community, oder nicht? Und was wenn er den Sprung wiederholen würde - wäre Dr. Je’lar nicht eine Konkurrenz für T’Paka?“

"So könnte man es sehn, aber die Glücklichen konnten nicht wissen das die Expeditionsleiter alle an Borg der Community gehen würden. Je´lar hätte genauso auf der Eisenstein von hier wegfliegen können."

„Würdest du dich darauf verlassen, insbesondere wenn die dir bekannte Zeitabfolge sich nicht wiederholt? Ich würde das nicht. Ich würde sämtliche Hindernisse beiseite räumen, wenn ich die Möglichkeit hätte. So gesehen könnte K’lonk genau aus demselben Grund getötet worden sein. T’Paka hätte sich für ihn entscheiden können. Tja und ich.. denk daran, der andere H’Qar trauert seiner Milseya seit 30 Jahren hinterher. Go’Ron könnte sich mit der Manipulation des Gleiters einfach dafür gerächt haben. Und vergiss nicht: Go’Ron hatte mittlerweile erkannt, dass sich die Ereignisse nie und nimmer wiederholen konnten. Es bildete sich eine neue Zeitlinie. Er wusste, dass du und ich ein Paar sind. Er konnte sich daher nicht darauf verlassen, dass die Ereignisse auf dem Planetoiden sich wiederholen mussten. Er musste mich - diejenige, die einer Beziehung zwischen dir und T’Paka offenkundig im Weg stand - beseitigen. Er manipulierte meinen Gleiter, damit ich abstürzte. Er hoffte, dass ich entweder gleich sterben oder in der Wüste verdursten würde.“

"Aber warum hat er dann nicht auch Dr. ke´Nal getötet. Sie ist immerhin auch Mitglied des klingonischen Forschungsteams gewesen? Und als ich sie das letzte Mal gesehen haben war sie noch eine Frau, eine klingonische Frau."

„Vielleicht hatte er keine Möglichkeit dazu. Oder vielleicht war das nicht nötig, da er wusste, dass sie keine Gefahr ist. Wir beide haben den alten H’Qar nicht nach den Klingonen an Bord der alten Community befragt. Vielleicht ist Dr. ke’Nal aber auch schon die Gefährtin von einem anderen? Weißt du das?“

„Nein, das weiß ich nicht."

Milseya zuckte mit den Achseln. „Alles, was Go’ron und seine Anhänger tun, dient nur einem Zweck. Die Community mit den zehn Artefakten, mit dir an Bord sowie einigen Cardassianern und Romulaner an Bord zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort zu haben. Ich glaube, er ahnte bereits, dass es ihm nicht möglich sein würde, die Community davon abzuhalten, zurückzukehren. Also blieb ihm nur die Option zu springen oder das Schiff in die Luft zu sprengen. Daher griff er auch Niels an, als dieser einen Transportanker justieren sollte, weil zwei Muster darin gefangen waren. Er wollte an das Shuttle.“

"Ja so könnte es gewesen sein."

„Danke!“ Milseya beugte sich über den Klingonen und gab ihm einen Kuss. „Und nun zu der Rolle der Unglücklichen. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie die beiden Fraktionen auf den Planeten gekommen sind. Ich vermute mit dem Ferengi-Schiff. Doch dann stellt sich die Frage, wie sind sie an das Schiff gekommen? Und wie haben es BEIDE Parteien mit EINEM Schiff geschafft? Die beiden Leichen von Gle’ma und Benjamin beweisen, dass sie dort waren. Womöglich haben sie von den Plänen Go’Rons Wind bekommen und konnten sich auf das Schiff schmuggeln. Jedenfalls mussten sie auf alle Aktionen Go’Rons reagieren. Sie aktivierten die Energiequelle, die die Geräte und damit den Computer versagen ließen. Als die Community hier war, mussten sie davon ausgehen, dass es uns möglich sein könnte an die Daten zu kommen, also spielte Gle’ma einen Virus auf, den nur sie kannte. George erwähnte in seinem Bericht, dass der Virus erst vor zwei Wochen aufgespielt worden war, also in etwa der Ankunft der Comunity. Doch auch sonst bleiben sie nicht untätig - sie wussten, sie mussten nur verhindern, dass wir an einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort waren. Also sabotierten sie die Grabungen.“

"Das Schiff der Ferengie könnte auch auf dem Planetoiden gestrandet sein als deren Community in die Zeit zurückgereist ist. Wer weiß, wie weit die Artefakte Auswirkungen zeigen. Und wenn das Schiff beschädigt war und irgendwann von den Glücklichen gefunden wurde, könnten sie damit nach Xsesal 3 geflogen sein. Vielleicht wurde es auch von den Unglücklichen gefunden und wieder instand gesetzt. Go´Ron und seine Freunde könnten sich ebenfalls an Bord geschlichen haben oder sie meldeten sich freiwillig und haben die andern überzeugt, dass sie ihnen helfen wollten. Und als sie dann angekommen sind, haben die Glücklichen sich selbstständig gemacht."

„Ja .. das wäre möglich. Laut dem alten Bericht von Swami wurden die Ferengi in der 49. Woche geschnappt - also kurz vor dem Ende der Erforschung des Planeten. Sie könnten gewartet haben und wollten sich dann ihren Profit zurückholen. Bei dem Zeitsprung könnten sie mitgerissen worden sein.“ Die Haliianerin ging zur Tafel und schrieb, diese Theorie auf.

„Und auch Go’Ron könnte sich an Bord geschlichen haben, doch dann stellt sich die Frage, warum sollten die Unglücklichen auf den Planeten fliegen? Wenn wir nichts von ihrer Existenz wissen und ich bin mir sicher, sie wollten nicht, dass wir on ihnen erfahren, dann hätten sie auch abwarten können, bis wir einfach vorbeifliegen du zurückkehren, damit wäre ihre Zeitlinie beendet gewesen.“

"Ich kann es dir nicht sagen."

„Nun, vielleicht wissen es die auf dem Planetoiden. Noch wissen wir ja nicht alles. Darf ich dir kurz erklären, was es meiner Meinung nach, mit den andere Ereignissen auf dem Planeten auf sich hat?“

"Ja."

„Das mit dem Computer haben wir bereits geklärt. Die Glücklichen wollten, dass Swami so schnell wie möglich die Artefakte fand und auch alles darüber erfuhr. Den miserablen Zustand des Geräts könnte man mit dem Absturz auf der alten Community erklären. Oder aber auch, damit dass sich einer der Unglücklichen daran zu schaffen machte, als sie bemerkten, dass Swami ihn nicht mehr benutzen konnte. Doch das ging ja wegen der Partikel nicht mehr. Dann die versuchte Entführung Swamis: Ich glaube, die Unglücklichen wollten sie von dem Computer fernhalten. Oder sie wollten einfach, dass sich alle Kräfte auf die Suche nach der Expeditionsleiterin machten. So hätten sie wieder ein wenig Zweit gewonnen. Doch Selina verhinderte das. Also mussten sie etwas anders finden: Die Entführung der Kaktuss-Kinder. Was kann eine Grabung besser unterbrechen als Suchteams, die nach vermissten Kindern unterwegs sind und nicht graben? Vergessen wir nicht: Den Kindern ist nichts geschehen. Die vermeintliche „Fee“ sorgte dafür, dass sie zu essen hatten - auch wenn die Kinder, Heidi und O’Tra es nicht sahen.

Dann der Diebstahl des U-Bootes. Stellte George nicht fest, dass nur Gle’mas Fingerabdrücke auf der Freigabetafel waren? Fingerabdrücke verändern sich nicht im Laufe des Lebens. Die alte Gle’ma konnte also das U-Boot problemlos stehlen und verstecken. Denn wie sollten die Forscher nach B1, B2, C1 und C2 kommen - wenn sie kein U-Boot haben? Denn die Tunnel hatten sie ja noch nicht entdeckt!

Der Schuss auf Groal: Wenn man die wirklich mächtige Gestalt des Steineschubsers betrachtet, dann ist er ein eigentlich ein unverfehlbares Ziel. Dennoch wurde er nur leicht am Arm verletzt. Und Groal schubst Steine mit den Armen. Verzögerungstaktik.

Ich glaube, dass die Diebstähle einzig und allein deshalb verübt wurden, um eine konsequente Erforschung zu verhindern. Doch dann tauchten wir hier auf und uns gelang es, wofür die Forscher in der anderen Zeitlinie ein ganzes Jahr gebraucht haben: Wir fanden alle zehn Artefakte in 14 Tagen und wissen auch, dass sie zu Zeitsprüngen dienen.“

Milseya dreht sich seufzend zu H’Qar. „Klingt das zu verrückt?“

"Nun, wenn ich jetzt annehme, dass diese Leute dort unten, wir sind, klingt das irgendwie plausibel. Aber deine Überlegungen stürzen ein, wie ein Kartenhaus, wenn die dort unten aus einer anderen Zeitlinie stammen, wie ich behaupte. Allerdings könnten sie trotzdem so gehandelt haben, wie du erzählt hast. Denn sie wissen ja nicht, dass wir nicht ihre jüngeren Ichs sind."

„Aber sie wissen alles von uns bis zu dem Zeitpunkt von dem wir von DS9 aufbrachen. Sie kennen uns, sie wissen, wie wir reagieren würden. Vielleicht hast du Recht, wenn du annimmst, dass sie aus einer alternativen Linie stammen, aber dann könnten wir auch in dieser Linie völlig anders sein. Die Tatsache, dass die Ereignisse in deren Linie anderes verlaufen sind, spielt beim Zeitsprung keine Rolle, denn die Zeitlinie würde den wahrscheinlichsten Fall, den bereits eingetroffenen Fall, die Geschichte auf dem Planetoiden annehmen. Sie würde sich selbst korrigieren.“ Milseya setzte sich auf den Schoß von H’Qar und legte ihre Arme um ihn. „Denkst du, ich sollte dem Captain meine Idee vorlegen?“

"Ja, leg sie ihm vor. Immerhin wollte er ja Einschätzungen von seinen Führungsoffizieren haben."

„Gut“, seufzte sie. „Wieder mal ein ellenlanger Bericht von einem winzigen Fähnrich!“ Sie lachte und küsste H’Qar. „Das mit dem Frühstück war eine wundervolle Idee!“

Shane und Fee tanzen den Kriminaltango zum Frühstück

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Benjamin Esteban lief angespannt durch die Kolonie. Er musste nachdenken. Seien Mutter hatte wieder einen dieser "Anfälle" - zumindest nannte er so - gehabt. Und am besten konnte der Mann Nachdenken, wenn er sich auf die Kufen des alten Ferengischiffes setzte und in den Himmel starrte. Nach einer Stunde straffen Fußmarsches näherte er sich dem alten Raumgefährt und entdeckte, dass die Einstiegsluke offen war. Vorsichtig näherte er sich der Luke und rief: "Wer ist da?"

Aus dem inneren des Schiffes erklangen Geräusche als ob jemand auf etwas mit Werkzeug einschlug. Nach dem Ruf von Benjamin verklangen die Geräusche und ein leises Rascheln war zuhören. Durch die Einstiegsluke war im Halbdunklen des Schiffes nichts zu sehen.

Vorsichtig und mit einer besonderen Portion Misstrauen betrat Benjamin den Transporter. Er ärgerte sich, dass er seinen Tricorder und sein Lampe, beides Erbstücke von seinen Vater, zu Hause vergessen hatte. Er tastete sich durch das halbdunkel an der Korridorwand entlang und folgte den Geräuschen. Plötzlich erblickt er vor sich eine Gestalt. "He, was machst du da?", fragte der Mann, der von sein Freunden auch Benji gerufen wurde.

Aus dem dunklen Gang trat die große Gestallt von Go´Ron und stellte sich dem Menschen mit verschränkten Armen in den Weg.

„Das gleiche könnte ich dich auch fragen Benji. Du hast hier nichts verloren also verschwinde von hier oder ich werfe dich persönlich raus.“

Benjamin musterte den Klingonen. "Wenigstens hämmere ich nicht hier herum.", erwiderte er, ohne auf die Frage seines Gegenübers einzugehen. "Hast von jemanden den Auftrag bekommen, das Transportschiff zu reparieren?"

„Was geht dich das an und nun verschwinde von hier. Ich habe das Teil gefunden und nun mache ich damit was ich will. Und wer sagt das ich es repariere?“

"Stimmt. Das ist eigentlich eine gute Frage.", bemerkt Ben sarkastisch. Er musterte den jüngeren Mann und fügte hinzu: "Du hast ja noch nie was Konstruktives auf die Reihe gekriegt."

Der Klingone lachte kurz auf. „Wie Du meinst. Und nun verpiss dich.“

"Das werde ich auch tun.", erklärte Benjamin genervt. Von allen Bewohnern der Kolonie, die jünger waren als er, ging ihm der Klingone so richtig auf den Keks. Vor allen verhielt er sich nicht mal wie ein richtiger Klingone. "Mal schauen was Kyle von dein Treiben so hält."

„Ja lauf zu deinem Herrchen du Schoßhündchen. Ich vergaß wie sehr dir die Meinung der Älteren ist. Kein bisschen eigenständig. Dafür wirst Du von denen auch verhätschelt wie ein Blümchen Benji.“

Der Angesprochene lies sich davon nicht irritieren. DAS war eben der vorherrschende Generationskonflikt auf Renovare Patria. Und obwohl er von sein Alter her zu den Älteren der "Glücklichen" gezählt werden konnte, gehörte er zu denen, die das ganze gerne irgendwie rückgängig gemacht hätten.

Nach einem weiten Fußmarsch betrat er den Wohnsitz von Selina Kyle, der ehemaligen stellvertretenden Kommandantin der Community und aktuellen Bürgermeisterin der Kolonie. Vorher musste er jedoch an deren Tochter und Assistentin vorbei: "Was willst?", wurde er auch schon von Yasmin gefragt, als er das Büro betrat. Benji sah zu Boden. Er wollte der Frau nicht in ihre bezaubernden schwarzen Augen blicken. Das hätte zu viele alte Wunden aufgerissen. Denn als gerade mal 18-Jähriger Teenager hatte er sich quasi vor allen zum Gespött gemacht, als er Yasmin auf Knien seine Liebe gestanden hatte. Doch seien Angebetete hatte ihn kalt abserviert, eine Episode, die selbst über 20 Jahre später noch nachwirkte.

"Ist deine Mutter da.", fragte Benjamin. "Ich muss sie dringend sprechen." Yasmin wollte ihn erst einfach abfertigen, aber sie entscheid sich dagegen. Sie wusste, dass ihr Besucher nicht hergekommen wäre, wenn es nicht wirklich wichtig gewesen wäre. Si nickte: "Ja, sie ist da? du kannst zu ihr."

Benjamin setzt ein dankbares Lächeln auf und trat das Büro von Selina. "Commander, wir haben in Problem." Selina Kyle erwiderte das Lächeln. Benjamin Esteban war so ziemlich der einzige in der Kolonie, der sie noch mit ihren Starfleetrang ansprach. und dabei erinnerte er häufig an seinen verstorbenen Vater. "Was ist los, Mr. Esteban." "Ich war vorhin ein wenig spazieren, um nachzudenken. Dabei bin ich an dem alten Transporter der Ferengi vorbeigekommen. Da die Luke offen stand, beschloss ich nachzusehen. Go'Ron war darin und versuchte den Transporter zu reparieren", berichtete der Mann und konnte seine Augen nicht von dem Oberhaupt der Kolonie lassen. Trotz ihres Alters sah die Frau hinreißend aus.

Selinas Blick verfinsterte sich etwas: "Go'Ron ist im Transporter und versucht ihn flott zu machen.", wieder holte sie: "Ja Ma'am.", bestätigte Benjamin. "Die Zeit ist bald um.", bemerkte die Frau mehr zu sich selbst. "In wenigen Wochen werden die Bajoraner das System entdecken und dann die Ereigniskette in Gang setzen. Was hat er also vor?" Benjamin zuckte mit den Schultern: "Ich weiß es nicht, Commander. Er hat es mir nicht gesagt." Selina nickte verstehend. "Er ist ein harter Brocken." Sie fixierte den Mann vor sich und entschied: "Informieren sie Shral. Und finden sie es heraus, was er vorhat." Benjamin salutierte, wie es ihm sein Vater mal beigebracht hatte, bestätigte den Befehl mit einen "Aye aye, Commander.“, und verließ den Raum. Selina sah ihm nach und lächelte traurig." er ist wie sein Vater."

Benjamin lief, nein rannte zur Wohnung von Commander Shral. Wie üblich traf er dabei auch Assjima, die deltansche Heilerin der Kolonie und beste Freundin der Andorianin bei ihr an: "Was ist los, mein Junge.", fragte Assjima den gehetzten Menschen. "Ich muss unbedingt zu Vinara.", erklärte dieser. "Go'Ran schraubt am Transporter der Ferengi rum."

„Warum macht er das denn? Glaubt er das dort noch funktionierende Technik findet? Oder sollte er?“ die alte Deltanerin runzelte ihre ohnehin schon faltige Stirn. „War er alleine? Oder waren da noch andere? Könnte es wirklich sein? Aber warum sollte Go´Ron das machen das ist doch unlogisch?“ immer weiter redete Assjima vor sich hin. Vinara kam inzwischen aus ihrem Zimmer und betrachtete die vor sich hin brütende Assjima und den jungen Benji. „Was ist denn hier los?“

"Go'Ron macht sich an den Transporter der Ferengi zu schaffen, Ma'am.", berichtete der Mensch. "Ich habe ihn dabei erwischt." dann fragte er etwas leiser: "Kann es sein, dass er nach Xsesal 3 will. Ich versteh nur nicht warum?"

„Dann überleg mal Benjamin, es muss jetzt ungefähr die Zeit sein wo die Community nach Xsessal 3 kommt. Vielleicht will er nur seinen jungen Vater sehn. Oder er will sichergehen das alles so passiert wie es passiert ist.“

Der Mann wurde schlagartig blass. daran hatte er gar nicht gedacht." Ich glaub nicht, dass er einfach nur den jungen H'Qar sehen will. Obwohl ich mir auch mal gewünscht hab, meinen Vater wieder zu sehen. Aber wenn er wirklich vorhat, diese, unsere verkorkste Zeitlinie zu bewahren. Dann sollte man ihn nicht aus den Augen lassen. Oder am besten gleich aufhalten.", erklärte Benjamin bestimmt.

„Was Du so leichtfertig eine verkorkste Zeitlinie nennst ist für ihn und die andern hier geborenen das einzige Leben das sie kennen. Und ohne diese Zeitlinie würden die meisten wahrscheinlich nicht einmal leben.“ mischte sich Assjima ein.

„Wir sollten sie auf jeden fall dafür sorgen das er keinen Unsinn anstellt.“ fügte Vinara hinzu. „Wir sollten einen Rat abhalten, Ich werde Selina und die anderen zusammenrufen.“

Der Kommentar von Assjima saß. das hatte Benjamin bei seiner Übereifer und seiner Hoffnung, endlich in 'normales' Leben zu führen, nicht bedacht. Seine Schwester und seine Nichten, zählten zu denn, die nach dem Zeitsprung geboren wurde. geknickt fügte er hinzu. "Du hast ja Recht Assjima." Dann lief er los und erklärte dabei: "Ich sag Sean, George, Gle'ma und Selina Bescheid."

Kurze Zeit später hatten sich alle gerufenen in Vinaras Haus eingefunden. Nur George konnte nicht kommen.

„Nun danke dass ihr alle so schnell gekommen seid.“ Begrüßte Vinara ihre alten Kollegen.

„Nun wie Ihr wist haben Go´Ron und ein paar Freunde vor etwa einem Jahr das Ferengischiff gefunden und nun scheinen Sie das Schiff wieder Flott zumachen, Die Frage ist warum? Und es ist weiterhin die Frage ob wir das Schiff nicht auch nutzen können.“

Sean Coleman, der als Vertreter de ehemaligen Community OPS-Teams anwesend war erhob sich: "Die Frage nach dem warum, erübrigt sich doch Leute. In wenigen Tagen werden die Bajoraner abstürzen und dann beginnt alles von vorne. Go'ron ist ein zielstrebiger junger Mann. Er wird versuchen die Zeitlinie, zu erhalten. Doch ich glaube, es geht ihm dabei nur um seine eigene Existenz." Der ehemalige Lieutnant sah seine Kollegen der Reihe nach an: "Das heißt, der Tag, den wir alle 40 Jahre lang erwartet und gefürchtet haben, ist da. Wir müssen uns entscheiden. Entweder lassen wir wieder zu, dass die Community in der Zeit zurückreist und der Kreislauf hört niemals auf. Oder wir verhindern das Unglück, am besten sogar, dass die Artefakte auf die Community kommen."

Vinara meldete sich zu Wort: „Ich sehe das auch so wir sollten verhindern das dieser Zeitsprung stattfindet.“

Assjima hingegen riss ihre Augen auf. „Ich kann nicht glauben was ihr da besprecht. Ihr wollt wirklich das leben von hunderten Individuen aufgeben nur damit Ihr ein besseres Leben führen könnt?“

Selina war wie üblich der Fels in der Brandung: "Wir haben diese Diskussion zu oft geführt und sind niemals zu einer Lösung gekommen. Es gibt gute Argumente, für beide Seiten. Aber Fakt ist, das Go'Ron vermutlich nach Xsesal 3 aufbrechen will. Seine Anwesenheit könnte aber alles nur noch schlimmer machen. Wir müssen ihn aufhalten." Die anderen schwiegen doch dann bemerkte Sean: "Ich bin kein Experte für temporalmechanik, aber könnte es vielleicht ein Möglichkeit geben, beide Zeitlinien zu erhalten." Gle'ma nickte: "Das könnte klappen. Dazu müssten wir uns nur ein paar Temporalschilde bauen, die uns vor den Veränderungen der Zeitlinie schützen." "Wir haben dazu nicht die Möglichkeit.", wandte Benjamin ein. "Wir nicht.", erklärte Sean. "Aber wenn wir Kontakt mit der Community aufnehmen, könnte das doch gelingen.", Er lächelte wehmütig: "Wir haben schon so viel fertig gebracht. Warum auch nicht das?"

„Gut dann sollten wir Go´Ron bei seinen Reparaturen helfen. Und ich schätze er wird trotzdem mitfliegen wollen. Immerhin betrachtet er das Schiff als sein Eigentum.“ Warf Vinara ein. „Und ich glaube wir sollten Ihm das gestatten damit er sehen kann dass wir alles tun damit er und die anderen Kinder geboren werden.“

"Wer von uns soll gehen.", fragt Assjima. Sean richtete sich auf: "Ich werde gehen. Ich bin hier entbehrlich und kenne zudem die Mannschaft am besten. Und im Notfall können meine OPS-Codes Wunder wirken." "Ich komme auch mit.", erklärte Gle'ma. "Meine Erfahrung als Ingenieurin und mein Wissen über die Teams, werden wichtig sein." "Ich werde auch mitkommen.", ertönte eine dritte Stimme. Alle sahen überrascht zu Benjamin. "Na irgendjemand muss doch auf dieses beiden Rent- ähm älteren Leute aufpassen. Go'Ron ist nicht gerade zimperlich."

Etwa 10 Wochen später war das Ferengischiff wieder soweit hergestellt das es vom Planetoiden abheben konnte und mit Impulskraft und zeitweise mit Warp 1 fliegen konnte. Mann konnte den Warpantrieb einmal am Tag, für ca. 2 Stunden nutzen ohne das er überlastete. Es war eine Mischung aus Glücklichen und Unglücklichen an Bord gegangen. Die Glücklichen waren unter der Führung von Go´Ron und die Unglücklichen hatten Shean und Gle´ma zu den Verantwortlichen der Gesamtmission gemacht. Ohne das Wissen der älteren hatten sich Go´Ron und einige der anderen jüngeren, den Computer von Prof. Swami und einige der alten Waffen an Bord geschmuggelt. Sie wollten nichts dem Zufall überlassen. Der Flug verlief einigermaßen ruhig wenn man von den unzähligen Streitigkeiten zwischen Benjamin und Go´Ron absah. Diese gipfelten in einer kleinen Schlägerei zwischen den beiden. Die Landung verlief nicht so reibungslos wie geplant und glich mehr einem Absturz als einer Landung.

Alex und Shane in. Das letzte Puzzelteil

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Irgendwo in dem Gefecht aus Jeffriesröhren stand George mit Suval in einer Kreuzung vor einer Konsole, wo man die Verblendung entfernt hatte. Dort nahm George eine Tricordermessung vor, während Suval an der Konsole ein Diagnose Programm ablaufen lies.

„Es sind keinerlei Schäden oder Anomalien fest zu stellen.“, sagte George, als er den Tricorder zuklappte.

„Auch die Stresstests des Systems, haben keine Anomalien aufgezeigt, die einen derartigen Vorfall verursachen könnten.“

„Vielleicht ist der Schaden noch nicht eingetreten Suval. Das Schiff würde laut der anderen Zeitlinie in einem Jahr abstürzen. Also sollten wir in Erfahrung bringen, was in diesem einen Jahr alles geschehen ist.“

„Eine logische Annahme. Nur die Aufzeichnungen der anderen Community sind verschollen. Außerdem durch die bereits jetzt zu verschiedenen Ereignisse ist es müßig in diesen Daten nach der Ursache zu suchen.“

„Gut möglich.“, George neigte den Kopf zur Seite.“ Das ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.“, Suval wölbte eine Braue. Doch in diesem Fall traf diese menschliche Metapher durchaus zu.

„Was wir mit Sicherheit sagen können ist, dass die Störungen des Planeten nicht den EPS-Prozessor beeinflusst haben. Was könnte in Frage kommen?“

„Der Prozessor musste nach der Grodd Mission ausgetauscht werden. Die Waffen der Grodd hatten einen verehrenden Schaden angerichtet.“

„Das ist richtig. Aber ich denke nicht das Wir so schnell die Grodd wieder sehen würden. Vielleicht eine Bestrahlung mit Nadion Partikeln?“

„Bei Starken Disruptor Beschuss durchaus möglich Commander.“

„Gut möglich. Ich brauche mehr Informationen. Wenn ich nur an Sensordaten des Maschinenraums der alten Community herankommen könnte. Es kann doch nicht alles verloren gegangen sein?“, George ging in die Hocke.

„Ich verstehe nicht, was dies uns helfen könnte?“

„Ganz einfach. Der zweite Unfall hat uns was Wichtiges über das Artefakt und dessen Wirkung verraten. Im Orbit und auf dem Planeten betrug die Zeitspanne der Sprünge wenige Minuten oder Tage. Doch hier waren es Jahrzehnte. Ich will erfahren, warum der Versuch meines Ebenbildes nicht funktioniert hat. Und die Aussagen, die er gemacht hat, sind bestenfalls lückenhaft.“

„Sie haben eine Theorie?“

„Nicht direkt. Eher ein Schuss ins blaue Suval. Ich vermute das der Planet als eine Art Regulator oder auch Katalysator im Raumzeit kontium wirkt. Vermutlich haben deswegen die Iconianer ursprünglich diese Technologie auf Xsesal 3 verbracht. Aber das sind nur Spekulationen die sich auf Vermutungen und Informationsfragmenten Stützen.“, George verschloss die Konsole.

„Ich nehme an die Kolonisten halten sich diesbezüglich bedeckt?“

„Das ist noch freundlich ausgedrückt. Einige sind sogar uns Gegenüber leicht feindselig eingestellt. Aber irgendjemand wird Reden. Denn unser aller Zukunft hängt davon, ab was in Kürze passieren wird.“

„Tut es das nicht immer?“

„Ja das tut es. Aber die Konsequenzen wären diesesmal wieder fatal.“

Später saß George an seinem Schreibtisch und beobachtete eine Holographische Projektion von Xsesal 3, die so groß wie ein Basketball über dem Tisch schwebte und um sich selbst drehte. Entsprechend verkleinert wurden die Eisenstein und die Community dargestellt. Was ist es also? Der Äther? Oder……..

„Computer! Zugriff auf Sensorenlogbücher und die Partikel Verteilung in die Simulation Integrieren.“, der Computer zirpte, der Planet bekam nun pulsierende Streifen die sich sanft dahingleitend über den ganzen Globus verteilten. So komme ich auch nicht weiter. George fuhr sich frustriert durchs Haar. Dann sah er auf.

„Computer! Eine hypothetische Frage: Wenn die Artefakte nach dem Zeitsprung einen Interstallaren Transport ausgeführt haben, wäre es möglich, das der Subraum danach für kurze Zeit unbrauchbar wurde? „, der Computer surrte erneut.

„Bei einem möglichen insterstellaren Transport besteht die Möglichkeit das der Subraum im unmittelbaren Umfeld des Transferbeginns sich zusammenzieht.Dieser Effekt ist temporär, gleicht aber in einigen Faktoren wie bei einer Explosion eines Omega Partikels. Jedoch ist die Intensität um 70 % schwächer.“

„Das würde Bedeuten der Subraum würde kurz gegrillt werden. Wann wurde diese Erkenntnis festgestellt?“

„Diese Erkenntnis wurde bei einem Experiment gewonnen an dem die USS Enterprise NCC 1701 B teilnahm … Sternzeit 9647,5. „

„Daten auf Display.“, augenblicklich scrollten die Daten auf dem Deskviewer herunter. Georges Augen wurden größer.

„Deswegen musste es ja schief gehen.“, hauchte George. Der Impuls der durch den verschlossenen Subraum wieder in die Deflektorschüssel raste, vernichtete alle Maschinen augenblicklich. George sah auf den Chronometer. Das Experiment fand im Mutara Sektor statt. Die Enterprise beobachtete noch lange die Nachwirkungen. Laut Harrimans Bericht erholte sich der Subraum innerhalb von 3 Tagen. Dies war bis zu letzt der einzige Versuch gewesen einen Interstellaren Transport durchzuführen. Dort wurde nur ein Container gebeamt. Hier wurde ein Schiff transferiert das ungefähr so groß ist wie damals die Enterprise B.

„Computer! Wie lange hätte die Community nach dem Zeitsprung warten müssen, um einen erneuten durchzuführen?“

„Einen Monat und 5 Tage bis zum erneuten Versuch eines Transfers.“

„Was würde passieren, wenn man unmittelbar danach es versuchen wollte?“

„Eine massives Energie-Feed-back würde alle Systeme zerstören.“

Das war jetzt nur eine Vernutung. George brauchte immer noch Fakten. Und Augenzeugenberichte waren die einzige auf die er Zugreifen konnte. Nur dummerweise waren nicht mehr viele der ursprünglichen Besatzung am Leben. George beschloss nochmals auf den Planeten zu beamen. Vielleicht sollte er die alte Vinara Shral aufsuchen. George lud seine Erkenntnisse auf ein PADD und einen Bericht an die anderen Führungsoffiziere mit dem Vermerk, das dies nur eine Vermutung seinerseits ist und er noch dies mit Fakten untermauern müsste. Aber vielleicht haben auch die Anderen was erfahren?

Da blinkte Georges Mailbox auf. Der Bericht von Mili war auch sehr interessant. Sehr sogar, wie der Chefingenieur nach einigen Minuten befand.

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Gleich am Morgen nach der Entdeckung dieses unsäglichen Planetoiden machte Talana sich auf den Weg zum Hangardeck. Aufgrund ihres Schicksals in der alternativen Zeitlinie hatten zumindest jene, die Bescheid wussten sie am gestrigen Tag mehr oder weniger wie ein rohes Ei behandelt; wenn sie sich geschickt anstellte konnte sie vielleicht doch noch ein Shuttle bekommen...

"Ach du heiliger Blechriese!", schimpfte die junge Andorianerin sobald die Türen sich geöffnet hatten. Fast der gesamte Hangar wurde von einem riesigen, noch dazu potthässlichen Kahn belegt dessen Hinterteil zu allem Überfluss (soweit sie es sehen konnte) durch das offene Tor in den Weltraum hinausragte. Dass das Kraftfeld auch bloß stabil blieb!

Fest stand auf jeden Fall dass unter diesen Umständen kein noch so kleines Shuttle flugfertig gemacht werden konnte, allerhöchstens eine der Arbeitskapseln und die verfügte über keinerlei Warpantrieb (wohl noch nicht einmal Impuls).

Von einer gewissen Neugier getrieben und um sich abzulenken beschloss Talana, ihre ästhetischen Bedenken beiseite zu legen und sich das Riesending (im Vergleich zu den Shuttles war es in der Tat gigantisch) mal aus der Nähe anzusehen. Soweit sie gehört hatte hatten Ferengi dieses Schiff geflogen - kein Wunder, die hatten alle keinen Geschmack (außer was Frauen anging, aber auch da nicht alle).

Nun, von Außen betrachtet machte das Teil wahrlich nicht viel her, vielleicht sah es Innen wenigstens ein bisschen interessanter aus...

"Talana! Halte dich von dem Schiff fern!" Vinara hatte soeben das Hangardeck betreten.

"Ach ja? Soll ich mich lieber in mein Schicksal fügen und mich auf der Brücke oder sonstwo vor eine Konsole stellen die dann auch ordnungsgemäß explodiert?"

"Rede keinen Unsinn. Niemand will dass dir oder irgendjemandem sonst etwas zustößt, zumindest dürftest du auf der Community sicherer sein als wenn du dich dort draußen irgendwo mit diesem Schiff oder sonst einem Shuttle allein herumtreibst."

"Ach, meinetwegen könnt ihr mir auch einen Aufpasser mitschicken, ist mir egal, ich will nur raus aus diesem verkackten Quadranten!"

"Das wollen wir alle", erwiderte die Wissenschaftsoffizierin, "aber vorher... vorher will sie dich noch sehen."

"Wer denn bei allen blauen Höllenteufeln?"

"Du weißt schon... Sie. Mein älteres Ebenbild."

Talana stieß einen Schrei des entsetzten Ekels aus und klammerte sich geradezu panisch an die Außenhülle des Ferengi-Schiffs. "NIEMALS! Das kannst du von mir nicht verlangen, es ist mir schon ein Rätsel wieso du dich auf diesen grottigen Planeten runtergebeamt hast!"

Vinara seufzte und setzte sich auf eine Kiste an der Wand. "Ich kann deine Abneigung durchaus nachvollziehen, aber bedenke auch dass diese andere Vinara dich 40 Jahre lang nicht gesehen hat. Und sie hat dieses Dilemma nur ausgelöst um dich zu retten!"

"Ja verdammt, das hast du mir schon gesagt! Ich will das nicht, ich will keine verdammte Zeitreise, keine Explosion bei der ich draufgehe und ich will nicht auf diesen Scheißplaneten!"

Die Wissenschaftsoffizierin war inzwischen aufgestanden und auf Talana zugegangen. "Erinnerst du dich noch daran als du hierher an Bord kamst? Du hast mir und allen anderen ziemliche Probleme bereitet. Wenn wir nicht an einen gewissen Grundeid gebunden wären hätte dich das eine oder andere Crewmitglied womöglich aus der Luftschleuse gestoßen. Und auch ich war offen gesagt mehrere Male kurz davor an dir zu verzweifeln. Mit der Zeit aber hast du hier deinen Platz gefunden, sogar eine neue Perspektive und du bist vielen hier ans Herz gewachsen. Oder warum sonst habe ich in dieser anderen Zeitlinie alle Vorschriften in den Wind geschlagen nur um dich wieder zurückzubringen?"

Die junge Andorianerin biss sich nachdenklich auf die Lippen und senkte schuldbewusst den Kopf. "Trotzdem... Ich kann das einfach nicht! Versteh doch, dieser Planet dessen Bewohner ohnehin bald nicht mehr leben werden..."

"Gerade deswegen will die alte Vinara dich noch einmal sehen. Ich werde dich natürlich auch begleiten, es gibt nichts wovor du dich fürchten musst!"

Talana zierte sich noch eine Weile, dann nahm sie Vinaras ausgestreckte Hand und ließ sich zögerlich von dem Ferengi-Schiff losreißen.

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Der grobe Sand knirschte leise unter den Schuhsohlen als sie vorsichtig um den Felsen bog, dessen Spitze sich wie ein warnender Finger in den trüben Himmel erstreckte. Da drüben saß sie, die andere, die ältere. Sie saß auf einer kleinen Bank und schaute über das Tal, in dessen Tiefen schemenhaft einige verstreute Gebäude mehr zu erahnen als zu erkennen waren.

„Du bist also zurückgekommen.“ Die alte Frau drehte sich nicht um. Ihre Stimme klang brüchig und passte zu dem gebeugten Rücken, den Assjima nun aus mehreren Metern Entfernung betrachtete.

„Ja, man sagte mir, dass ich dich hier finden würde.“

„Ich dachte es mir, dass die Neugierde die Furcht besiegen würde. Ich erinnere mich noch gut an diese einstige Neugierde. Komm und setz dich.“ Sie rutschte ein Stück zur Seite um Platz für ihr jüngeres Ego zu machen.

Vorsichtig ließ sich die junge Deltanerin nieder. Beide blickten sie schweigend über das Tal bis die Jüngere vorsichtig ansetzte: „Es ist nicht viel, was ihr in diesen 40 Jahren ausrichten konntet.“

„Wohl wahr … es ist wirklich nicht viel. Eine handvoll baufälliger Hütten, etwas karges Ackerland … man könnte meinen, dass so viele gut ausgebildete Leute in einer solch langen Zeit mehr zustande bringen sollten.“

“Worin lag das Problem? Gibt dieser Planetoid wirklich nicht mehr her?“

„Es hätte Möglichkeiten gegeben. Auch wenn viele es abstreiten. Doch ich bin der Ansicht, dass wir uns selber den Weg verbaut haben. Wir haben uns zu sehr auf die materiellen Dinge konzentriert. Nachdem die Katastrophe geschehen war und wir die Unabänderlichkeit des Geschehens akzeptiert hatten stürzten sich alle in die Arbeit, auf der Suche nach einem Ausweg. Es dauerte lange bis auch der Letzte aufgab. Der Erkenntnis folgte die Depression, die Verzweiflung dann die Wut. Sie forderte ihre Opfer … zu viele Opfer …“ Die alte Frau versank in Gedanken.

Assjima fühlte sich unbehaglich. Da saß sie nun neben einer älteren Ausgabe von sich selbst und konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, dass das wirklich einmal sie sein könnte. Verhalten betrachtete sie die zerbrechliche Gestalt. Diese Frau brachte vielleicht gerade noch die Hälfte ihres eigenen Gewichtes auf die Wage. Soweit man das unter dem weiten, aus einem eigenartigen fein gewebten Gewand erkennen konnte. Doch die Hände ließen Rückschlüsse zu. Sie waren schmal und welk. Hier und da waren einzelne dunkle Altersflecken zu sehen. Auch jetzt trug sie wieder die große Kapuze welche das darunter befindliche Gesicht zu einem großen Teil verbarg. Gelegentlich war ein Stück der blassen Haut zu erahnen. Nein, Assjima erkannte sich nicht wieder. Auch wenn sie einmal dieselben waren, jetzt glichen sie sich nicht einmal mehr. Selbst die Augen waren anders. Sie waren immer noch blau, doch hatten sie einen anderen Glanz. Das war ihr bereits bei ihrer ersten Begegnung aufgefallen. Diese Augen waren ihr unheimlich. In ihnen lag keine Neugier mehr. Sie glaubte darin ein tiefes Wissen zu erkennen. Ein Wissen, welches sie selber niemals würde erfahren können. Und sich war sich nicht sicher, ob sie es überhaupt würde haben wollen. Wenn es sie die Neugier kosten würde.

„Warum habt ihr euch den Weg verbaut?“

Die alte Frau schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Es war unsere Arroganz die uns in diese Situation gebracht hatte. Diese Arroganz, welche uns vorgaukelte, wir würden alles verstehen und alle Situationen meistern können. Als wir erkannten dass wir mit all unserem Wissen nicht weiter kommen würden wich diese Arroganz einer seltsamen Form der Demut. Wir ergaben uns in unser Schicksal. Wir organisierten irgendwie unser Überleben und dann begann das Warten.“

„Das Warten auf die Community?“

„Ja. Das Warten auf diesen einen einzigen Tag bestimmte unser Leben. So sehe ich das zumindest. George würde mir da aufs Heftigste widersprechen. Er würde vom alltäglichen Kampf erzählen. Wie man aus den wenigen Dingen die man hatte, alles improvisierte was zum Überleben notwendig war. Es ging immer nur ums Überleben. Überleben bis zum Tage X. Doch nur wenige sprachen vom Leben. Arbeiten, Essen, Schlafen, sich fortpflanzen … Verstehe mich bitte nicht falsch. Es wurde gelacht, es wurde gesungen, es wurde getanzt, es wurde geliebt. Doch für die geistigen Dinge war kein Platz mehr. Alles Denken konzentrierte sich auf neue technische Bastelarbeiten, welche die täglichen Arbeiten erleichtern sollten. Wer hat schon Zeit für die Kunst, wenn man jedes Getreidekorn einzeln aus diesem Stein herauskratzen muss? Der Kampf um die Existenz verhinderte das eigentliche Leben.“

Assjima hatte verblüfft der Erzählung der alten Frau gelauscht. Sie war sich nicht sicher ob sie deren Gedankengängen folgen konnte. Wie sollte man Energie, Material und Zeit für die geistigen Dinge aufbringen wenn kein Brot auf dem Tisch stand?

„Und deshalb bist du ausgebrochen?“

„Ja und nein. Es hat mir bei der Entscheidung geholfen. Ich wollte ihnen zeigen dass man auch anders leben kann. Ich wollte zeigen, dass wir unser Wissen zeitweise beiseite schieben müssen um uns auf das Neue einzustellen. Ich wollte beweisen dass uns dieser Planetoid alles gibt was wir brauchen wenn wir ihn danach fragen. Ich bin in die Berge gegangen, habe mich mit der Vegetation vertraut gemacht. Während die Techniker und Wissenschaftler da unten im Tal sich allerlei ausdachten, den Boden so anzupassen dass er Früchte nach unseren Vorstellungen hervorbringen konnte habe ich untersucht was wir von dem was der Planetoid uns anbot verwenden konnten. Vieles von dem was heute im Tal wächst habe ich in den kargen Wäldern der Berge gefunden. Wenn ihre Zeit es zuließ hat Vinara mir dabei geholfen. Ich habe einen Kräutergarten angelegt. Möchtest du ihn sehen?“

„Oh ja, sehr gerne!“

„Dann lass uns gehen. Es ist nicht weit.“

Die alte Frau erhob sich. Assjima wollte sie stützen, doch sie wehrte mit einer energischen Handbewegung ab. Mit überraschend energischen Schritten ging sie voran. Zielsicher schritt sie durch ein Gewirr von skurril geformten Felsen. „Es gibt hier oben sehr heftige Winde. Sie meißeln die schönsten Formen in den Fels“, erklärte sie nebenher. Nach wenigen Minuten öffnete sich das Felslabyrinth und ließ den Blick frei auf eine kleine Talmulde, die von drei Seiten durch hohe Felswände geschützt war. „Ich habe lange nach einem solchen Platz gesucht. Hier ist es windgeschützt und gleichzeitig kommt genügend Sonnenlicht hinein. Die Felswände speichern die Wärme des Tages bis lang in die Nacht hinein. Und sie verhindern die Verdunstung.“

Assjima staunte mit offenem Mund. „Das ist unglaublich schön …“ stammelte sie.

Ein kleines Paradies leuchtete ihr entgegen. Büsche, kleine Bäume, farbenfrohe Blüten wuchsen wild durcheinander. Doch beim zweiten Hinsehen offenbarte sich eine Ordnung in dieser scheinbaren Wildnis.

„Du … du hast den Klostergarten von Nelisch nachgebaut … das ist … wundervoll!“

„Natürlich mit anderen Pflanzen. Aber das Prinzip ist dasselbe“ erklärte die alte Dame stolz. „Nutzpflanzen und Heilpflanzen …“

„ … und Zierpflanzen. Alles ist gleichwertig. Die einen für den Magen, die anderen für die Gesundheit und die dritten für die Seele.“ Assjima bückte sich und nahm eine Handvoll Erde auf, die sie nachdenklich zwischen den Fingern zerrieb. „Die Erde ist gut. Wie hast du das gemacht?“

„Ich habe sie gedüngt. Du erinnerst dich an unseren Besuch bei den Grodd? Die haben mich inspiriert. Auf diesem Planeten gibt es keine Säugetiere, aber eine breite Palette der unterschiedlichsten Insekten. Ein paar Kilometer von hier habe ich ein großes verlassenes Gelege gefunden. Da hauste vor langer Zeit einmal eine Käferkolonie. Die Reste ihrer Panzer und ihrer Ausscheidungen waren zu Staub verfallen. Sie geben den besten Dünger ab, den man sich denken kann. Aber es reicht nicht für große Plantagen. Komm mit, ich möchte dir noch etwas zeigen.“

Schweren Herzens trennte Assjima sich von dem farbenfrohen Anblick und folgte ihrem älteren Ego weiter durch die Felswüste. Nach etwa 2 km standen sie vor einem engen Höhleneingang, aus dem es schwach leuchtete. Von drinnen waren leise Stimmen zu vernehmen. „Pass auf dass du nicht stolperst.“ Die alte Dame nahm Assjima an der Hand und führte sie vorsichtig in den dämmrigen Gang. Die Stimmen wurden lauter.

Plötzlich blieb die jüngere Assjima stehen und lauschte gespannt. „Das ist doch die Stimme von … von Meg!“

„Ja, auch wenn du sie wohl ansonsten kaum wieder erkennen würdest. Sie hat in den letzten Jahren etwas abgenommen. Komm, ich zeige dir unsere Arbeit.“

Nach wenigen Metern erreichten sie ein große, schwach ausgeleuchtete Halle, deren Wände und Decke über und über mit feinen Fäden bedeckt war. Einige jüngere Leute waren damit beschäftigt, die Fäden von den Wänden zu nehmen und sie vorsichtig aufzurollen.

Mitten im Saal thronte auf einem Stuhl eine kleine schwarze Frau und gab in alle Richtungen Kommandos. „Semik, nicht so grob. Du musst viel vorsichtiger sein. G’etak, was machst du denn schon wieder … der Knäuel wird viel zu unregelmäßig. Ja gut so T’Sol, da oben in der Ecke … die dürfen wir heute nicht vergessen. Plötzlich wurde sie der beiden Gestalten im Eingangsbereich gewahr. Sie sprang erfreut auf. „Assjima! Du bist tatsächlich hierher gekommen!“ Mit kurzen schnellen Schritten eilte sie auf die beiden Frauen zu. „Lass dich ansehen!“ Die dunklen Augen wanderten prüfend über die jüngere der beiden hinweg. „Ja, genau so habe ich dich in Erinnerung behalten. Es scheint dir gut zu gehen.“

„Ja … es geht so. Ich in etwas verwirrt …“

„Das warst du doch schon immer. Aber glaube mir, das legt sich mit den Jahren. Ich weiß es genau.“ Lachend schaute sie zu der älteren der beiden hinüber. „Aber es hat lang gedauert.“

Es war wirklich befremdlich. Noch vor einer Stunde hatte Assjima sich mit der Freundin oben auf dem Schiff unterhalten und jetzt stand dieselbe Frau vor ihr, nur schlanker, älter und grauer. Aber aus den Augen blitzte noch immer die gleiche Lebensfreude.

„Was macht ihr hier, Meg?“

„Wir stellen Stoffe her. Das hier ist ein Höhlensystem, in dem eine große Spinnenart lebt. Zugegebenermaßen sind diese Tiere etwas unheimlich, aber sie sind harmlos. Die Fäden sind sehr weich und recht stabil. Sie lassen sich tatsächlich spinnen und weben. Daraus stellen wir unsere Kleidung her. Schau … das Tuch ist sehr weich.“ Sie reichte Assjima einen Zipfel ihres weiten Mantels. Der Stoff fühlte sich tatsächlich angenehm zart und doch auch warm an. „Momentan sind wir dabei, diese Halle abzuernten. Es gibt insgesamt fünf von diesen Hallen. Und es reicht für uns alle, die wir hier oben leben.“

„Warum laufen die im Tal in den alten Sternenflottenfetzen rum?“

Megs Gesicht nahm einen bekümmerten Ausdruck an. „Wir haben nur fünf Räume. Es gibt sicherlich noch mehr von diesen Spinnenkolonien auf dem Planetoiden, aber die meisten sehen keinen Sinn darin, nach ihnen zu suchen, da der Stoff zwar warm und weich, aber nicht sehr fest ist. Er würde bei der täglichen Arbeit schnell kaputt gehen. Aber wer etwas davon haben möchte bekommt es. Hier oben wächst kein Getreide. Wir tauschen mit den anderen. Sie bringen uns Brot und erhalten von uns Gewürze, Heilpflanzen und Tuch so wir genug davon haben.“ Die dunklen Augen bohrten sich fragend in Assjimas. „Weißt du ob mein jüngeres Ich herunter kommen wird?“

Assjima schüttelte den Kopf. „Sie war sich vorhin noch nicht sicher. Soll ich sie bitten?“

„Nein, sie soll sich frei entscheiden. Ich an ihrer Stelle würde wohl nicht kommen wollen.“

„Sag Meg, wie geht es James und Sid?“

„James geht es jetzt wieder gut. Nachdem er vor vielen Jahren geheiratet wurde ist er vor fünf Jahren Witwer geworden. Aber seine fünf Enkelkinder haben ihn wieder aufgerichtet.“

„Er WURDE geheiratet?“

„Ja, anders kann man es wohl nicht bezeichnen. Anna hat ihn einfach am Kragen gepackt und so lange geschüttelt bis er ja gesagt hat“, lacht die kleine Afrikanerin.

„Anna? Unsere Anna?“

„Ja. Sie hat ziemlich schnell akzeptiert dass sie ihren Mann auf der Erde nie wieder sehen wird. Und so hat sie zugegriffen bevor ihr irgendeine Jüngere zuvorkommen konnte. Die gute alte Anna. Sie fehlt uns allen sehr. Sie stand immer an vorderster Front wenn es galt eine Entscheidung zu treffen und zuzupacken. Ich glaube es gibt unter den Jüngeren kaum jemanden, der nicht mindestens einmal von ihr übers Knie gelegt worden war.“

Das war etwas was Assjima sich lebhaft vorstellen konnte. Eine Vorstellung die sie unwillkürlich lächeln ließ. „Und was ist mit Sid?“

„Sid ist gleich im ersten Jahr gestorben. Er wurde auf der Suche nach Brennholz von einem giftigen Käfer gebissen. Als wir ihn Tage später fanden war er schon tot. Es muss schrecklich gewesen sein, so ganz allein im Wald zu sterben …“ Die dunkelbraunen Knopfaugen füllten sich mit Tränen.

„Komm, Assjima. Es gibt noch mehr was ich dir zeigen möchte. Du hast unsere Wohnräume noch nicht gesehen“, griff nun die ältere Deltanerin ein. „Kommst du nachher rüber, Meg?“

„Ja, ich komme sobald wir hier fertig sind“ murmelte die kleine Frau.

Assjima wurde wieder in den Ausgangsbereich zurückgezogen.

„Wir sprechen in Megs Gegenwart niemals von Sid. Sie vermisst ihn immer noch. Wenn Ford nicht währe, wer weiß … vielleicht wären die beiden ein Paar geworden“, erklärte die Ältere ihr Eingreifen sobald sie sich außer Hörweite befanden.

Wenig später durchschritten die beiden die Halle, welche Assjima bereits kannte. Noch immer brannten überall Kerzen. „Die Dochte drehen wir ebenfalls aus den Fäden dieser Spinnenart“, erklärte die Ältere. „Das Wachs hingegen sammeln wir im Wald. Dort gibt es eine Art Wildbiene, die in abgestorbenen Bäumen haust. Wir mischen es mit dem Öl einer Baumfrucht. So brennt es gleichmäßiger und strömt einen angenehmen Duft aus.“

Sie folgten einem kurzen, sich immer wieder verzweigenden Gang. „Dieses kleine Höhlensystem wurde einstmals von einem unterirdischen Fluss geformt. Schau, diese schönen Tropfsteinformationen.“ Die alte Frau leuchtete mit der Kerze an der Wand entlang, an der sich ein versteinerter Wasserfall nach oben erstreckte um dort im Dunkel des Gewölbes zu verschwinden. Wenige Meter weiter hinten war en leises Gurgeln zu vernehmen. Sie blieben vor einer kleinen eingefassten Öffnung im Boden stehen. „Etwas weiter unten ist noch ein Rest jenes urzeitlichen Flusses erhalten. Wir schöpfen hier unser Trinkwasser ab. Auch unseren Kräutergarten können wir damit wässern. Leider versiegt der Bach auf seinem Weg ins Tal. Wir haben ein kleines Kanalssystem angelegt das es ermöglicht, in Zeiten der Trockenheit Wasser ins Dorf abzuleiten. Es ist nicht viel, aber niemand verdurstet.“ Dann bog die alte Frau nach rechts in einen kleinen Seitengang ein. Sie schob ein Tuch beiseite und die beiden betraten einen kleinen Raum, der ehemals ein Tosbecken jenes versiegten Urzeitflusses gewesen zu sein schien. Das Wasser hatte die abgerundeten Wände glatt poliert. Nirgendwo gab es eine gerade Flächen oder rechtwinkelige Kanten. Der Boden bestand aus gehobelten Brettern und war mit einem Teppich aus dem feinen Spinnen-Gewebe bedeckt. Eine kleine Truhe, ein über einen Felsen gelegtes Brett, welches als Tisch diente, mehrere Polster auf dem Stein verteilt und ein einfaches Lager und in einer Nische eine einfache Feuerstelle in der eine kleine Flamme flackerte – mehr Mobiliar fand keinen Platz in dem Raum. Die ältere Assjima entzündete einige Kerzen, die den Raum in ein weiches Licht tauchten. „Das hier ist mein eigenes kleines Reich. Bitte setzte dich.“

Die jüngere der beiden ließ sich auf einem der Polster nieder und schaute sich interessiert um. Es war einfach aber durchaus gemütlich. „Hast du einige meiner … unserer Bücher retten können?“

„Nein, leider nicht.“ Man sah es der älteren an, dass sie diesen Verlust zutiefst bedauerte. Sie machte sich an der Kochstelle zu schaffen und servierte wenige Augenblicke später frischen Tee in zwei Tonbechern. „Du hast sicherlich viele Fragen“, murmelte sie, während sie sich auf die Kante der Pritsche setzte.

„Oh ja, das habe ich. Ich will natürlich genau wissen, was damals vorgefallen ist.“

„Und private Dinge möchtest du nicht wissen?“ In den Augen der Älteren funkelte es spöttisch.

„Doch schon …“ kam es zögerlich zurück.

„Dann frag – bevor dich deine Neugierde noch umbringt.“

Die Jüngere der beiden rutsche unschlüssig auf ihrem Polster hin und her. Tausend Fragen lagen ihr auf der Zunge. Doch eine brannte ganz besonders. „Wie … nun wie soll ich es am besten formulieren … wie ist es dir ergangen … ohne Sam?“

„Ein Leben ohne ihn …“ Die alten Augen wurden traurig. „Ich habe existiert. Nicht mehr und nicht weniger. Ob es ein Leben war? Ich bin mir nicht sicher. Ich habe gelebt, habe meine Arbeit getan, habe mich bemüht so gut es irgendwie ging. Als Heilerin war es ein erfülltes Leben. Aber als Person …Nein, richtig glücklich bin ich nicht mehr geworden. Doch es macht keinen Sinn zu grübeln was gewesen wäre wenn. Ich habe versucht, das Beste aus der Situation zu machen.“

„Du hast dir also nie wieder einen Partner gesucht?“

„Doch, das habe ich. Sonst hätte ich nicht einmal mehr existieren können. Elijah war ein guter Mann.“

„Elijah?“ Assjima riss überrascht die Augen auf. „Elijah Rubenfeld? Der verquere Langzeitstudent von der Sekundärstation? Dieser Spinner?“

„Doch. Genau dieser Spinner.“ Die alte Frau lächelte. „Von dem Augenblick an in dem er mir … dir das erste Mal im Labor begegnete war er verliebt. Erinnerst du dich? Er redete nur noch von seiner Diotima.“

Lt. Dr. Dr. Elija Rubenfeld Assjima konnte es nicht fassen. Ausgerechnet dieser seltsame Freak. Plötzlich stieg ein Verdacht in ihr hoch. „War er es etwa der …“

„ … die Gedichte in unser Quartier geschmuggelt hat? Ja. Er war es. Der Chief war vollkommen unschuldig. Doch glaube mir, die Jahre, die wir zusammen verbracht haben waren die besseren Jahre auf dieser vergessenen Insel im All. Es dauerte lange bis ich seinen Avancen nachgab. Wir haben noch 23 Jahre gemeinsam verbracht. Vor neun Jahren schlief er friedlich in meinen Armen ein. Er wusste, dass ich Sam nie vergessen konnte. Doch er war mit dem zufrieden was ich ihm geben konnte.“

„Habt ihr Kinder?“

„Nein.“ Die Stimme der Älteren nahm an Festigkeit zu. „Ich wollte keine Kinder. Ich wusste dass dieser Zeitpunkt kommen würde. Und ich wollte kein Leben in die Welt setzen, dessen Schicksal so festgelegt sein würde. Ich wollte nicht noch mehr Leben geben, dessen Ende durch meine Schuld unausweichlich war. Ich habe einmal Schicksal spielen wollen und habe dadurch das Schicksal hunderter Lebewesen manipuliert.“

„Du fühlst dich schuldig?“

„Ich fühle mich nicht schuldig - ich bin es!“ Im Gesicht der alten Frau war kein Zeichen von Trauer oder Verzweiflung zu lesen. Nur Entschlossenheit.

„Du wolltest Talana retten.“

„Ja, und ich stellte das Wohl weniger über das Wohl der Vielen. Mein Wohl, Vinaras Wohl … Talanas Wohl. Erst nach dem Unfall wurde mir bewusst, wie sehr ich an dieser blauen Göre hing. Es war als wenn man mir das Herz herausgerissen hätte. Und ich glaube, Vinara ging es nicht anders, auch wenn sie es sich nicht hat anmerken lassen. Wir haben die Konsequenzen unseres Tuns nicht bedacht. Wir waren wie von Sinnen.“

„Und dennoch ist es euch gelungen das Artefakt aus dem Sicherheitsbereich zu stehlen?“

„Das war kein Problem. Es war mir ein Leichtes die beiden Wachposten aus H’Qars Team abzulenken während Vinara die Abschirmung deaktivierte und das Artefakt stahl. H’Qar macht sich heute noch Vorwürfe. Doch wie hätte er damit rechnen können, dass ausgerechnet die einzige Deltanerin an Bord das Monstrum stehlen würde? Er hatte seine Leute darauf nicht vorbereitet. Die beiden haben uns vertraut und wir haben ihr Vertrauen missbraucht.“ Die alte Assjima wirkte plötzlich sehr müde. „Wir haben die Zukunft vieler zerstört um unseren eigenen Schmerz zu eliminieren.“ Sie sah ihrem jüngeren Ich fest in die Augen. „Diesen Fehler kann niemand mehr ungeschehen machen. Aber ich bete darum dass sich ein Weg findet, wenigstens die Existenz der Jüngeren von uns zu retten. Bitte versprich mir, dafür zu sorgen dass alles getan wird was nötig ist.“

Die Jüngere nickte. „Wir werden es versuchen. Doch dazu brauchen wir mehr Informationen.“

„Du sollst alles wissen was ich weiß. Doch ich bin müde. Lasse mich etwas ausruhen und komme später wieder.“

„Gut. Ich werde auf das Schiff zurück beamen und mich über den Stand der Dinge informieren.“ Assjima erhob sich und verabschiedete sich mit einem leichten Nicken von der alten Frau. „Ich finde den Weg hinaus alleine.“ Doch dann zögerte sie. „Eine Frage noch: Wo ist das Artefakt – also euer Artefakt nun?“

„Es ist bei euch auf der Community. Nachdem wir das Monstrum zusammengesetzt hatten löste es sich augenblicklich auf. Es ist nach Hause zurückgekehrt.“

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„Wir alle haben seit 40 Jahren an beinahe nichts mehr anderes gedacht Commander. Was mich angeht, so ist dies Vergangenheit und nicht mehr.“, erklärte ein knapp 66 Jahre alter William Keppler. Tial Monkar saß neben ihm und hielt ihrem Mann beruhigend die Hand.

„Kann ich mir Denken Will. Aber es ist wichtig das Ich erfahre, was damals passiert ist. Soweit ich das Feststellen konnte, passierte die zwote Katastrophe dadurch das der Rücktransfer der Artefakte den Subraum manipuliert hat.“, Will nickte leicht.

„Zu dieser Erkenntnis sind ich, Tial und Suval auch gekommen. Nach dem ersten Unfall hatten wir nicht auf solche Feinheiten geachtet.“

„Verstehe.“, George legte das PADD ab.

„Es passierte sehr schnell. Alle drei Warpkerne wurden auf Maximum Output gebracht. Wir versuchten durch die Hauptdeflektorschüssel und die der Hauptsektion, eine Art Transfertunnel durch die Zeit zu erschaffen. Ihr Ebenbild und Commander Shral hatten vorher alles berechnet. Man war sich sicher das Es funktioniert. Doch wir rechneten nicht damit das Wir gegen eine Mauer rennen würden. Der Output des Strahls betrug 230 %, als er die Deflektorschüssel verließ. Und als dieser abgelenkt und zurückkam, war die Leistung ca bei 400 %. Das Schiff war innerhalb von drei Sekunden Tod. Anders konnte man es nicht mehr bezeichnen.“, berichtete die Cardassianerin.

„Wäre die Aktion erfolgreich gewesen, so hätten wir abgewartet, bis die richtige Zeit da war. Der Deflektor wurde schon vorher abgeschrieben, aber wir rechneten damit das Wir noch Warp 2 zur Verfügung gehabt hätten. Denn Rest Kennen Sie ja Commander.“, niedergeschlagen sah Will auf den Tisch.

„Machen Sie sich keine Vorwürfe Will. Wenn sich jemand Vorwürfe machen, muss dann ich.“

„Nun ich bereue nicht alles.“sagte Will und lächelte liebevoll seine Frau an.“ Ich habe meine Frau hier gefunden und mit ihr eine Familie gegründet. Nur wer sagt uns das diese Zeitlinie erhalten bleibt?“

„Ich denke das Sie erhalten bleiben wird. In dem Moment, als Go `Ron nach Xsesal 3 flog und die Morde begangen wurden, wurde auch eine völlig neue Ereigniskette in Gang gesetzt. Ihre Swami brauchte ein Jahr um die Artefakte zusammenzutragen. Unsere Swami schaffte das in zwei Wochen. Beinahe jeden Tag wurde ein weiteres Stück gefunden.“, berichtete George.

„Das ist unglaublich. Wie sich die Umstände unterscheiden.“

„Richtig Will. Ihr Schiff war gekommen um die Teams aufzunehmen und wieder samt Fundstücke in den Föderationsraum zu bringen. Wir sind hergekommen um eine Mordserie aufzuklären. „, George Berichtete Will von den Ereignissen, die er und auch seine Kollegen erlebt hatten. Aufmerksam hörte das ältere Ehepaar zu.

„Das klingt faszinierend! Bei uns wurde nur alles an Bord geholt und dann sind wir abgeflogen.“

„Will, laut meinem Ebenbild war der Prozessor für das EPS-Hauptgitter beschädigt gewesen, welcher zum ersten Unfall geführt hat. Können Sie mir sagen, durch was dieser beschädigt wurde?“, Will rutschte etwas auf dem Stuhl hin und her.

„Nun einige Wochen zuvor, Operierte unser Schiff im Raum der Breen. Dort hatte man ja klingonische Datenströme ausgemacht. Als wir dort ankamen, entdeckten wir die verschollene Flotte der Klingonen die 40 Jahre zuvor den Planeten der Breen erobern sollte. Eines der Schiffe eröffnete das Feuer auf uns. Warum kann ich nicht mehr sagen, nur das Wir schwere Treffer hinnehmen mussten. Nach dieser Mission konnten wir kein Raumdock anlaufen. Sheridan wollte immer wieder den Prozessor austauschen, aber der Captain weigerte sich, da wir sonst in Verzug gekommen wären. Sheridan geriet darüber sogar mit Tanrim in Streit. Nach dem Unfall zog sich Tanrim zurück. Er hatte gewusst, dass er indirekt mitverantwortlich war und nicht auf die Empfehlung seines Chefingenieurs gehört hatte. Ich vermute das Es damit zu tun hatte das unser Captain Swami wie ein Hund hörig war. Wäre dies nicht der Fall gewesen, so wären wir hier nicht gestrandet.“

„Unser Tanrim ist inzwischen von Swami geheilt. Er hat Sie auch sogar gestellt. Seither sitzt sie in der Brigg ein.“, George hatte den Bericht von Will in sein Padd eingegeben. Zumindest waren die Umstände des Unfalls endlich klar. Dieser würde sich zumindest nicht mehr wiederholen können. Das schwor sich George.

Die Drei unterhielten sich noch eine weitere Stunde, bis George dann wieder aufbrach.

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Nun war es also soweit... Von Talanas großer Schnauze war nicht mehr viel übrig als sie sich unsicher in der Siedlung umsah und beinahe ängstlich an Vinara klammerte.

Die erste Person der sie vor dem Haus begegneten war die Namensvetterin der jungen Besucherin; die ältere Talana sah die jüngere (welche NICHT ihr Ebenbild war) mit offenem Mund an und sagte einfach: "Du musst also Talana sein... DIE Talana von der meine Mutter immer gesprochen hat... Freut mich... freut mich dich kennenzulernen!"

Nur widerstrebend ergriff die junge Talana die ihr dargebotene Hand, welche ihrerseits ziemlich zitterte.

"Naja... äh... Freu... ich bin überrascht... Also was soll ich..."

Schritte näherten sich von Innen und Vinaras altes Selbst stand mit einem Mal vor der Tür. Zuerst konnte die 80-Jährige es nicht fassen, doch dann brach sie hemmungslos in Tränen aus und stürzte auf Talana zu ehe diese vollends begriff was hier vor sich ging.

"Bitte, könnte es nicht etwas weniger..." Auch die jüngere Vinara war von so viel Sentimentalität erschüttert. Würde sie mit dem Alter tatsächlich so werden?

Inzwischen war auch der Rest der Familie - Sial ausgenommen - erschienen und wirkte angesichts der Szene nicht minder perplex als die beiden Besucherinnen. Dabei hatten gerade die damit rechnen müssen und Talana für die ein kleiner Albtraum wahrgeworden zu sein schien versuchte sich sanft, aber bestimmt aus der Umklammerung zu lösen.

"Ja ja, schon gut Om... Tant..." Reichlich hilflos sah sie zu den übrigen; Kevil war der erste der seine Mutter sachte an der Schulter berührte und ihr so beizubringen versuchte dass diese erste Umarmung schon lange genug gedauert hatte.

"Ach, jetzt lasst doch einer alten Frau noch ihre letzte Freude!", krächzte die alte Vinara seufzend, ließ aber dennoch los und wischte sich die Tränen aus den Augen.

Daraufhin gingen sie alle ins Haus, Talana zitterte dabei wie ein Reisigbesen und signalisierte der jüngeren Vinara mit flehentlichen Blicken dass sie diese Situation so schnell wie möglich zu einem Ende gebracht haben wollte.

Doch die andere Vinara, auf ihre Tage wirklich reichlich emotional geworden - zumindest was Talana anging - blühte in Gegenwart des jungen Gastes erst richtig auf; hatte sie draußen vor der Tür noch hemmungslos geweint umspielte nun ein Lächeln ihr Gesicht und sie schien gleich mindestens zehn Jahre jünger.

"Sag etwas Nettes zu ihr", flüsterte Vinara Junior ihr zu und Talana räusperte sich daraufhin verlegen.

"Ja, gut... siehst du aus, ich meine hast du dich gehalten in all den... Jahren. Ich... Tante Vinny... ich meine die aus meiner Zeitlilie... Linie..."

"Schon gut Kleines, ich kann mir schon denken wie es für dich sein muss die Gegenwart einer solch sentimentalen alten Schachtel wie mir zu ertragen. Ich... ich bin nur unendlich froh dich noch einmal zu sehen und habe nur noch eine Bitte, nein einen Befehl an dich: Stirb niemals, niemals vor mir beziehungsweise meinem jüngeren Ich. Pass immer auf dich auf, hörst du?"

"Ja", antwortete Talana schwach.

"Zur Feier des Tages sollten wir Kuchen essen", meinte daraufhin die andere Talana, Vinara Seniors Tochter, "er dürfte aus eurer Sicht nichts Besonders sein und viel haben wir auch nicht, aber unter den Bedingungen hier ist er ein absolutes Luxusgut."

"Ku... Kuchen... Nein Danke, ich habe keinen..." Talana Raan rannte aus dem Haus und übergab sich vor der Tür.

"Die ganze Situation nimmt sie mindestens ebenso sehr mit wie euch hier", versuchte die junge Vinara zu erklären, "vielleicht könntet ihr ihr ein kleines Stück des Kuchens einpacken."

"Sicher", erwiderte ihr älteres Ich und lächelte leicht verlegen, "sie ist genauso wie ich sie in Erinnerung habe!"

Eine Viertelstunde später waren sie - mit zwei kleinen Stücken des Kuchens - wieder an Bord der Community und Talana zitterte immer noch so stark dass Vinara sich versucht sah ihr eine halbe Tablette Schneekraut zu geben, doch dann entschied sie sich für einen Tee aus dem Replikator der speziell bei Andorianern beruhigend wirken sollte.

"Ich bin sehr stolz auf dich Talana, du hast dich tapfer gehalten. Ich werde dir daher jeden Wunsch erfüllen den du haben solltest - nur in den Alpha-Quadranten kann ich dich noch nicht lassen."

Die junge Andorianerin nickte schwach. "Ich... ich will nur weg von diesem Schiff, auf eine Pilotenschule..."

"Ich werde sogleich eine entsprechende Anfrage in den Alpha-Quadranten senden. Zwar dürfen keine privaten Gespräche geführt werden, aber ich werde es als offizielles Anliegen darlegen deine weitere Laufbahn betreffend. Am nächsten wäre eine gerade neu gegründete sowie auch eine ältere Flugschule auf Bajor; wenn du dort aber hingehst solltest du damit rechnen auch den einen oder anderen Übungsflug durch das Wurmloch zu machen."

"Das... das geht in Ordnung solange es immer in Sichtweite bleibt und wir nicht länger als ein paar Stunden hier bleiben."

Der Ansatz eines Lächelns huschte über Vinaras Gesicht als sie Talana übers Haar strich. "Also dann... Ruh dich erst mal aus, für den Rest dieser Mission hast du offiziell frei." Dann ging sie wieder und ließ ihre junge Cousine allein in deren Quartier.

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Vor einer Stunde hatte Assjima entnervt ihr Büro auf der Krankenstation verlassen und sich in ihrem Quartier eingeschlossen. Endlich Ruhe. Keine aufgeregten Geister, die ständig herein schneiten um von ihren Erlebnissen zu erzählen oder sich nach dem Stand der Dinge erkundigten. Der Strom der einlaufenden Berichte wollte kein Ende nehmen und immer wieder Tanrim, Tanrim und nochmals Tanrim. Kaum war sie von ihrem zweiten Besuch auf dem Planetoiden zurückgekehrt musste sie bei ihm antanzen. Er beharrte unablässig darauf dass sie umgehend zurückkehren sollte da er mehr Informationen benötige. Zwei Stunden konnte sie ihm zugunsten ihres älteren Ichs abringen, dann war sie wieder in der Höhle gestanden, diesmal mit einem schier unendlich langen Fragebogen bewaffnet. Mit einem Lächeln hatte die alte Frau ihrer entschuldigenden Erklärung gelauscht und dann bereitwillig auf alle Fragen geantwortet. Assjima war überrascht, wie gut das Gedächtnis ihres Gegenübers noch funktionierte. Nur die technischen Einzelheiten waren ihr im Laufe der vierzig Jahre entfallen wobei Assjima den Verdacht hegte, dass sie diese selbst damals nie so ganz genau begriffen hatte.

Und nun saß sie an ihrem Schreibtisch und versuchte, die neu erfahrenen Einzelheiten mit den Theorien, Hypothesen und Vermutungen ihrer Kollegen auf einen Nenner zu bringen.

An Captain Tanrim zur Weiterleitung an alle Führungsoffiziere …

Wenn sie jetzt ein Blatt Papier verwendet hätte, wäre dieses wohl lustlos zerknüllt und an die Wand geworfen worden. Assjima stand nicht der Sinn nach Berichten. Zuviel wirbelte in ihrem Kopf herum. Doch die Vorstellung jedem einzeln zu erzählen was sie erfahren hatte war ihr genauso zuwider. Also wieder der Bericht. Sie lehnte sich zurück und begann dem Computer zu diktieren.

Vor etwa zwei Stunden kehrte ich von einem weiteren Besuch bei meinem älteren Ich zurück. Die Unterhaltung war sehr aufschlussreich. Im Vorfeld möchte ich noch bemerken, dass die alte Dame keine Anzeichen geistiger Verwirrung oder gar Senilität aufzeigte. Angesichts der äußeren Umstände wirkte sie auch körperlich noch recht agil. So können wir wohl davon ausgehen, dass die nachfolgenden Darstellungen im Großen und Ganzen auf Tatsachen basieren.

Zuerst waren wir bemüht, festzustellen, an welchem Zeitpunkt sich die Zeitlinien getrennt haben. Als Go’Ron und Gle’ma mit ihren Leuten im Ferengischiff aufbrachen um nach Xsesal drei zurückzukehren befanden wir uns noch auf dem Weg nach DS9. Ebenso die Eisenstein. Die Trennung der Zeitlinien schien in dem Moment sichtbar auseinander zu driften, als Prof. Swami den Computer auf Xsesal drei entdeckte und womöglich als Folge darauf die ersten Morde begangen wurden, womöglich etwas früher als die ersten Toten im cardassianischen und im romulanischen Lager zu beklagen waren. Sternzeit 58711 waren beide Communitys noch in DS9 angedockt. Dann bekam die Community den Auftrag, in den Sektor der Breen vorzustoßen um seltsamen Datenströmen nachzugehen. Es folgten diverse andere Auftragarbeiten. Als sich die Community ein gutes Jahr später wieder im Bereich von DS9 aufhielt erhielt sie den Auftrag, das Team der Förderationswissenschaftler auf Xsesal drei abzuholen, da die Arbeit dort beendet war und Professor Swami nun im Labor weiter forschen wollte. Der Abflug von DS9 erfolgte Sternzeit 59.837. Drei Tage später schwenkte man in den Orbit um Xsesal drei ein und war nun etwa eine Woche lang damit beschäftigt, die Ausrüstung zu verladen, was aufgrund der Partikelstörungen in der Atmosphäre nur sehr mühsam von statten ging. Auch das Team der Romulaner und der Cardassianer wurden an Bord genommen. Sowohl Professor Swami als auch Professor Semitar und Professor Kre Malo drängten zur Eile, da man die Forschung an den Artefakten umgehend im Labor fortsetzen wollte um möglichst bald einer großen interspeziären Öffentlichkeit erste Ergebnisse präsentieren zu können. Mein älteres Ich hegt den Verdacht, dass Swami so zur Eile antrieb weil sie um ihre Forschungsmittel bangte, da ihre Arbeit recht umstritten war. Es ging mit Höchstgeschwindigkeit zurück in Richtung Wurmloch. Dann passierte der Unfall bei dem Talana Raan ihr Leben verlor und der die bereits bekannten Ereignisse auslöste. Nach dem Absturz richtete man sich so gut wie möglich ein. Etwa 38 Jahre später nahm man einem Caitianer, welcher der so genannten Horde angehörte eine ungewöhnliche Waffe ab, die nicht aus den eigenen Beständen kam. Der Caitianer gab an, dass er die Waffe in einem alten Raumschiffwrack hoch oben in den Bergen gefunden hätte. Unter der Führung Go’Rons begab sich eine kleine Gruppe auf die Suche und man fand tatsächlich das Raumschiff der Ferengi, welche damals auf Xsesal drei bemüht waren, eines der Artefakte zu entwenden. Man hegt allgemein die Vermutung, dass die Ferengi sich zum Zeitpunkt des Rücksturzes in die Vergangenheit in unmittelbarer Nähe der Community befunden hätten und einfach mitgerissen worden seien. Keiner der Ferengi hatte den Absturz überlebt. Man fand ihre Überreste im Schiff. Go’ron und seine Freunde machten sich nun daran, das Schiff zu reparieren um damit nach Xsesal drei zurück zu kehren. Er war bestrebt, seine Zeitlinie zu bewahren und wollte sichergehen, dass weder Verzögerungen noch Veränderungen eintraten. Benjamin Esteban kam ihm auf die Schliche. Man einigte sich darauf, dass auch Gle’ma, Sean Coleman und Benjamin Esteban mitfliegen sollten um nach einer weiteren Alternative Ausschau zu halten. Warum die Aktionen auf dem Planeten so schief gelaufen sind dass die Community zu früh nach Xsesal drei aufbrechen musste und dadurch unbewusst eine weitere Zeitlinie geschaffen wurde konnte mein älters Ich nicht sagen. Diese Frage wird uns wohl nur Go’Ron beantworten können. Computer: Pause.

Assjima stand auf und brühte sich in ihrer kleinen Kochecke eine Tasse Tee auf. Immer wenn sie hier stand musste sie an Sam denken, der ihr die Küche eingebaut hatte. Ein Leben ohne Sam … allein der Gedanke daran drehte ihr den Magen um. Stattdessen dieser Freak aus der Sekundärstation? Aber ihre ältere Ausgabe hatte Gefallen an ihm gefunden. Vielleicht war Lt. Dr. Dr. Elijah Rubenfeld doch nicht so verquer wie sie immer angenommen hatte? Sie sollte sich wirklich einmal mit ihm unterhalten. Und sei es nur um die Schmetterlinge in seinem Magen zu vertreiben. Sie öffnete die Schreibtischschublade und zog eine kleine Schachtel heraus, in der sie die Gedichte des geheimnisvollen Poeten aufbewahrt hatte. Zumindest konnte Lucas nun diesen Fall ad Acta legen. Auch wenn er das inzwischen wohl längst vergessen haben dürfte. Und Sam würde sich auch nicht länger aufregen und sorgen müssen.

Sie setzte sich mit der Tasse in der Hand in einen der Sessel, schloss die Augen und dachte nach.

Computer: Bericht fortsetzen.

Auf dem Planetoiden hat man sich im Laufe der Zeit natürlich auch Gedanken über die Rolle der Artefakte und der von Xsesal drei gemacht. Professor Swami kam bei dem Absturz ums Leben. Aber Professor Semitar und Professor Kre Malo haben versucht mit Hilfe Gle’mas auf die Daten in Swamis schwer beschädigten Computer zuzugreifen. Sie kompensierten die fehlenden Informationen durch ihr eigenes Wissen und stellten eine interessante Hypothese auf: Ihrer Ansicht nach haben sich die „Söhne des Planteten“ ganz einfach nur vertan. Bei der Aktivierung der einzelnen Artefakte wurde nicht die Zeit zurück gedreht, sondern man erschuf jedes Mal eine neue Zeitblase. Aus den in C2 gefundenen Schrifttafeln konnte man eindeutig entnehmen, dass diese Söhne des Planeten die Artefakte nur selten aktivierten und dass sie wohl niemals alle zehn zusammengesetzt haben. Es muss dann laut Ansicht der Professoren (diese Ansichten vertritt auch mein älteres Ich und wohl auch die ältere Vinara Shral) etwas eingetreten sein, dass die Xsesalianer dazu veranlasste, alle zehn Artefakte zu aktivieren. Womöglich hing das mit der imensen Umweltverschmutzung zusammen. Doch statt die Zeit um zwei Wochen zurückzudrehen kollabierten die Zeitblasen aus einem unbekannten Grund und das gesamte zeitliche Konstrukt brach zusammen, wodurch alles Leben auf dem Planeten ausgelöscht wurde. Einige Generationen später – so vermuten die Professoren – wurde Xsesal drei erneut von Iconianern besucht, die den Planteten erneut mit Leben füllten. Womöglich eine Art Genesis-Projekt. Kre Malo und Semitar vermuteten, dass diese Iconianer den Planeten durch ein automatisches Raketenabwehrsystem zu schützen suchten. Zudem wurde der Planet vor den Augen Unbefugter verborgen. Die ältere Vinara Shral ist der Ansicht, die Iconianer hätten eine Form von dunkler Energie dazu benutzt. Mein älteres Ich hingegen behauptet steif und fest, der Planet sei einfach aus der Zeit genommen worden. Wie auch immer, die Iconianer wollten entweder eine ungestörte Entwicklung des Planeten gewährleisten oder aber die Artefakte sichern. Warum die Artefakte von ihnen nicht einfach zerstört wurden versucht mein älteres Ich zu erklären, indem sie behauptet, sie ließen sich nicht zerstören. Sie bezeichnet sie als Monstren, die immer wieder an ihre Plätze in den Altarräumen zurückkehren würden. Die Artefakte seien sowohl an die Elemente gebunden, die diese Altarräume symbolisierten als auch untereinander durch etwas, das sie als Äther bezeichnet (wobei sie sicherlich nicht das alte terranische Betäubungsmittel meint). Tatsache ist jedenfalls, dass die Artefakte außerhalb des Planeten gänzlich anders reagieren, als innerhalb der Atmosphäre von Xsesal drei. Sie sind in ihrer Wirkung nicht mehr kontrollierbar und sie schaffen offensichtlich auch keine neuen Zeitblasen. Auf dem Planetoiden haben sie womöglich so gewirkt, wie es sich die „Söhne des Planeten“ vorgestellt hatten: Sie haben die Zeit ganz einfach zurück gedreht … wie ein Faden, der wieder aufgerollt wird … Computer: Lösche bitte die letzten sieben Worte beende die Aufzeichnung und schicke die Datei ab.

Assjima streckte sich. Es war geschafft. Endlich Zeit für eigene Gedanken. Rubenfeld? Elijah Rubenfeld? Ich fasse es nicht!

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