Die Wahl in Bayern

[DocSommer]

Ich finde es nicht verwerflich, wenn von politischen Lagern gesprochen wird, denn das ist die einfachste Möglichkeit, die unterschiedlichen Mentalitäten zumindest grob zu differenzieren. Ich will zwar Deutschland nicht unterstellen, dass es zu doof zum Wählen ist, doch der Auftrag der Wähler ist in Bezug auf die Umsetzung nicht gerade einfach. Auch bezweifle ich, dass eine "3 Parteien Koalition" produktiver agiert, als eine große Koalition. In jeder denkbaren 3er Konstellation treffen Parteien aufeinander, die in wichtigen Kernfragen völlig unterschiedliche Auffassungen haben, was dazu führt, dass man sich in vielen Punkten nach langen Diskussionen auf dem kleinsten Nenner treffen wird.

[Tolayon]

Tja, jetzt haben wir den Salat:

Huber und Beckstein treten zurück (natürlich erst nachdem sie es anfangs dementiert hatten) und nun rangeln sich gleich vier (potentielle) Bewerber um die Nachfolge des Ministerpräsidenten. Hinter der ganzen Misere soll zu einem guten Teil auch Edmund Stoiber stecken der sich nun endlich nachträglich dafür gerächt hat, dass man ihn vor einem Jahr von seinem Posten "weggemobbt" hat. Womöglich macht er sich sogar noch Hoffnungen letztenendes wieder zum neuen alten Ministerpräsidenten gewählt zu werden...

[Knut85]

Das ist Unsinn. Ede erhebt keinen Anspruch auf irgendwelche Posten. Tatsächlich hat er sogar Seehofer als Parteichef und Ministerpräsidenten ins Gespäch gebracht. Dass Ede mit dem Rücktritt gewisser Herren etwas zu tun haben soll, halte ich auch für ein Gerücht - immerhin haben Huber und Beckstein für CSU Verhältnisse schlimmste Verbrechen begangen, die nicht ungestraft bleiben können. (auch wenn sich jede Partei bei dem Ergebnis der CSU tagelang vor Freude besaufen würde) Ich verstehe auch nicht, was daran so schlimm sein soll, wenn kurz nach einem solchen Ereignis gleich Vier Leute um einen Posten buhlen. Meiner Meinung nach spricht es sogar für eine Partei, wenn man mehrere Leute für Kompetent genug erklärt. Eine "Lichtgestalt" der Marke Müntefering würde doch nur zeigen, dass sonst keiner da ist.

[Werewolf]

es gab nur einen wirklichen guten in bayern und das war straus und seit er tod ist geht es mit bayern nicht mehr aufwerts

Da sprechen eigentlich so gut wie alle Zahlen eine andere Sprache.

[Tolayon]

Wie es aussieht scheint Horst Seehofer nun doch noch zum Zug zu kommen - und das als einer der die beiden Ämter des Parteivorsitzenden und Ministerpräsidenten wieder in einer Person vereint.

Trotzdem dürfte seine Machtergreifung nicht ganz unumstritten sein oder vollkommen reibungslos vonstatten gehen:

In den vergangenen Jahren hat Seehofer sich zum Teil als einen Sozialromantiker präsentiert, der sogar so manchen SPD-Politiker wie einen Konservativen aussehen ließ.

Dann sind da noch die verärgerten fränkischen Abgeordneten der CSU, die den Oberbayern einen Denkzettel für das Absägen Günter Becksteins verpassen wollen. Bei der Nominierung Seehofers haben sie prompt gegen diesen gestimmt, und wenn sie das bei der Wahl noch konsequenter durchziehen könnte Seehofer wie einst Heide Simonis durch Leute aus den eigenen Reihen zu Fall gebracht werden.

[Werewolf]

Machtergreifung

Oha, schwieriger Begriff...^^

[Tolayon]

Bei der CSU aber nicht ganz unpassend wie ich finde...

Ich habe heute die zweiteilige Fernseh-Biographie über Franz Josef Strauß gesehen und ich muss sagen, der Mann war schon ein ziemlicher Hund - wenn auch kein reinrassiger Schurke, immerhin hat er Gorbatschows Glasnost-Politik mit unterstützt nachdem er vorher nur gegen die Kommunisten gewettert hatte.

[Werewolf]

Nun ja, im Bayern unter Strauß wurde ja auch der "Scheibenwischer" auf ARD ab und zu einfach abgeschaltet.^^

[Polarus]

Ich hatte damit gerechnet, da er doch den größten Bekanntheitsgrad und die "größte" politische Karriere vorweisen kann.