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...Glück im grenzenlosen Sein

Der lange Weg nach Hause


USS Community

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Nach dem kurzen Gespräch mit dem Admiral fand Woolsey, dass er nicht mehr um jeden Preis gleich mit dem Captain reden musste. Dass er gegenüber Sheridan wieder den Hardliner raushängen hatte lassen, war politisches Kalkül gewesen. Auf eine der von Brol Spencer vorgeschlagenen Alternativen konnte man im Nachhinein immer noch eingehen und sie gegebenenfalls auch umsetzen.

Im Moment aber war der Commissioner damit beschäftigt, sich den Schadensbericht anzusehen den er dank seiner Sondervollmachten von Lieutenant Suval angefordert hatte. Gleichzeitig ließ er sich von Lieutenant Ripper durch die wissenschaftlichen Einrichtungen des Schiffs führen.

"Ich muss gestehen dass die Ausstattung ein durchschnittliches Schiff der Intrepid-Klasse durchaus in den Schatten stellt", merkte der Bürokrat als sie wieder im Quantenlabor standen, "auch wenn eine weitere Spezialisierung über externe Module prinzipbedingt nicht möglich ist. - Da ich nebenbei auch den Schadensbericht gelesen habe und Sie eigentlich Ingenieur sind, würde ich Sie gerne nach Ihrer Einschätzung fragen wie lange die Reparaturen dauern dürften."

"Also die genaueste Angabe dürften Sie sicher von Suval erhalten, der kann Ihnen die Reparaturzeit mit Sicherheit bis auf die Minute genau veranschlagen. Nach dem was ich weiß würde ich für die restlose Behebung aller Schäden einen etwa ein- bis zweimonatigen Aufenthalt im Trockendock anvisieren", erwiderte Ripper.

Hank Woolsey machte eine entsprechende Notiz auf seinem PADD. "Den bisherigen Berichten zufolge soll die Community nach den meisten ihrer Missionen mindestens einige Wochen im Trockendock verbracht haben. Dafür dass ihr Aufgabenbereich sich eigentlich auf Forschung und Diplomatie konzentriert scheinen mir das ziemlich viel Zeit und Ressourcen zu sein. Einmal wurde sogar die komplette Primärsektion durch ein neues Exemplar ersetzt - dabei dachte ich die Prometheus-Klasse sei so stabil dass schwerere Schäden vermieden werden!"

Lieutenant Jack Ripper setzte ein leichtes Grinsen auf. "Tja, wer kann der kann! Ich gebe zu, die meisten unserer Missionen fangen immer ganz harmlos an, aber dann kommt eins zum anderen... Und gerade weil die Community so gut ausgestattet ist, gehen wir erst recht auf die Herausforderungen ein, während die Captains regulärer Schiffe in solchen Situationen wohl eher den Rückzug anordnen würden. Darüber hinaus sollten Sie auch nicht vergessen, dass die meisten Gegner in den letzten Jahren genug Zeit hatten um sich dem Waffen- und Defensiv-Potential der Prometheus-Klasse anzupassen. Der Prototyp konnte damals noch zwei oder drei Warbirds erledigen im Alleingang erledigen, aber da hatten wir noch den Überraschungs-Faktor auf unserer Seite."

Der Abgesandte des Föderationsrats machte weitere Notizen und blickte anschließend wieder von seinem PADD auf. "Also wollen Sie ernsthaft behaupten, die Community begibt sich mit all den Zivilisten an Bord in die gefährlichsten Situationen, nur weil sie es wie Sie sagten einfach so kann? - Um mal eine alte Bekannte von mir zu zitieren: Denkt denn keiner auch nur einmal an die Kinder?"

Nun wurde der Ingenieur schon ein wenig nervöser. "Nun ja, meistens teilen wir ja das Schiff wenn es brenzlig wird und bringen die Zivilisten mit der Primärsektion in Sicherheit. Manchmal ist es aber leider auch gerade sie die am meisten abkriegt... Aber ich kann Ihnen versichern, die schwere Hülle plus die zusätzliche dicke Ablativpanzerung sorgen zusammen mit den Schilden für besseren Schutz als eine Galaxy bieten könnte."

"Ein besserer Schutz den Sie dadurch aufs Spiel setzen, indem Sie gerade wie die Wilden auf jeden Gegner losgehen, ohne vielleicht zuvor die letzten Möglichkeiten der Diplomatie ausgeschöpft zu haben! Aber leider war es schon immer so: Je stärker das militärische Potential, umso häufiger wird es auch eingesetzt."

"Ist das denn nicht Sinn der Sache? Die Community ist eben die Community und ihr Einsatz muss sich auch entsprechend rentieren! Außerdem bleibt einem bei einem Überraschungs-Angriff keine Zeit mehr für langwierige Verhandlungen."

"Sie ziehen also in die Schlacht mit Kindern und anderen wehrlosen Zivilisten an Bord?"

Lieutenant Ripper seufzte genervt. "Ich sagte doch schon, wir können diesen Leuten besseren Schutz bieten als eine Galaxy!"

Commissioner Woolsey tippte ungerührt eine abschließende Notiz in sein PADD und sah den amtierenden Wissenschafts-Offizier an. "Ich sehe wir drehen uns im Kreis... Nur weil Sie ein gelbes Hemd tragen scheinen Sie wohl zu glauben, den militaristischeren Flügel der Sternenflotte vertreten zu müssen. Aber ich kann Ihnen sagen: Die Zeiten sind vorbei. Ich werde durchrechnen welche Ressourcen bei der anstehenden Reparatur wieder einmal anfallen werden und diese dann in Relation zum potentiellen weiteren Nutzen dieses Schiffs setzen. Ich kann Ihnen aber jetzt schon sagen, dass es nicht gut aussieht für den weiteren Dienst der USS Community. Ich danke Ihnen auf jeden Fall für die Besichtigung und glauben Sie mir, wenn es nach mir gehen sollte werden Sie alle bald auf einem Schiff dienen, das dem Namen 'Community' viel besser gerecht wird als dieses hier."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Jeromes Laune war auf einen der tiefsten Punkte seit Jahren. Der ganze Fall ging ihm derzeit so was von auf die Nerven. Nicht nur, dass seine Befragung auf Deep Space sechs weniger ergeben hatte als erwartet, Die Crew der Crazy Fox hatte keine Anzeige gegen die sieben Offiziere von der Community erhoben und ohne diese ging der Anklagepunkt der Piraterie den Bach runter. Sehr zum Ärger von Jay.

Sein zweiter Ansatzpunkt zerschlug sich auch, denn die Bergug der sechs Damen war zwar im Logbuch der Station vermerkt gewesen war, aber die Untersuchung, welche im Anschluss hätte durchgeführt werden müssen, hatte sich Hellberg geschenkt. Zumindest hatte Kolo noch kein Protokoll gefunden. Wäre die Untersuchung ordnungsgemäß durchgeführt worden, hätte man durchaus beweisen können, dass die sechs Offiziere, welche mit der Crazy Fox geflogen waren gegen Sicherheitsbestimmungen der Sternenflotte und der zivilen Raumfahrtbehörde der Föderation verstoßen hatten, weil sie ohne zwingenden Grund Leute in einer Rettungskapsel ausgesetzt hatten. Die Sperrung des Flugstatus der sechs wäre eine mögliche Folge gewesen.

Aber das hatte er nicht beweisen können. Und für mehr hatte der Aufenthalt auf der Station nicht gereicht.

Und hier auf der Community, da war die Atmosphäre zum Schneiden. Der Commander wusste, Ermittler von der Sicherheit waren nicht sehr beliebt. Unbeliebter als Counselors. Und das hieß schon was. Und sein eigener Ruf war ihm bekannt und auch gewollt. Und normalerweise kratzte ihn das daher auch gar nicht, wenn die Leute ihn mieden. Aber die offene Feindseligkeit, die ihm auf der Community entgegenschwappte, war, vor allen von der Intensität her, neu.

Jay spürte die giftigen Blicke der Crewmitglieder, an denen er vorbeiging, merkte, wie alle aufhörten zu Reden, wenn er um die Ecke bog. Da brachte es also nichts, wenn er sich einen aus der Crew schnappte, um ihn zu befragen. Aber nun gut. Der Ermittler verfügte auch noch über paar andere Methoden. Unangenehme Methoden. Und da der amtierende erste Offizier nur ein popeliger Lieutnant ohne Kommandoerfahrung war, würde von der Seite keine Gefahr kommen.

Die kam eher von Hank Woolsey. Der Commissioner war ziemlich überraschend an Bord der Ladoga gekommen. Und Überraschungen verhießen nie etwas Gutes. Hank hatte zwar versichert, dass er sich nicht in die Ermittlungen einmischen würde, aber der Mann war Politiker. Und Politiker mochte Jay noch weniger als Offiziere, welche gegen die Vorschriften verstoßen hatten. Sie waren tückischer als eine warranganische Schlangengrube. Und den Mann kannte er nicht einmal. Roter Alarm war da bei Jerome vorprogrammiert.

Außerdem hatte letztendlich Hank zum schnellen Aufbruch der Ladoga gedrängt, was zu den mangelhaften Ermittlungsergebnissen auf Deep Space Six geführte hatte. Aber vielleicht würde Team zwei noch was finden. Jedenfalls bewertete der Ermittler das Auftreten von Mr. Woolsey als ziemlich bedenklich. Und solange der Commander nicht wusste, was der Mann vorhatte, kam er in die Kategorie potenzielle Bedrohung. Und aufgrund seines Einflusses mit Gefahrenstufe eins.

Es wäre sicherlich von Vorteil, sich über den Mann zu informieren. Aber nicht von der Community aus. Nein, da es nicht direkt mit den Fall zu tun hatte, würde er Barei nicht damit behelligen. Sarina Palmer würde das auch hinkriegen. Außerdem hatte die junge Frau ein paar Kontakte im Föderationsrat, die einiges zu Tage bringen würden.

Aber nicht sofort. Zunächst würde er sich mit Captain Tenner unterhalten. Hoffentlich kam er nach Woolsey dran. Denn dann würde der Kommandant ihm doch einiges sagen können. Dann stand die Besichtigung der Einrichtungen auf den Plan, die man ihm an Bord zum Arbeiten zugewiesen hatte. Und dabei konnte er sicherlich diese T’Racy kennen lernen.

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Jerome Stanton fuhr mit dem Turbolift nach Deck eins zur Brücke. Als sich vor ihm das Schott öffnete sah er sich um. Mehrere Offiziere arbeiten an ihren Stationen. Der Ermittler erkannte fast keinen von ihnen. Nur Lieutenant Sean Coleman, der an der technischen Station etwas mit dem dortigen Offizier besprach und Captain Jeremy Tenner, dem Kommandanten des Schiffes.

„Gut Mr. Coleman teilen Sie die Schichten so ein. Und bevor ich es vergesse auf DS 4 wird unsere neue erste Offizierin an Bord kommen. Ich habe vor einer Stunde die Bestätigung der Sternenflotte bekommen das Commander Tørresdal auf dem Weg nach DS 4 ist. Sobald wir die Station erreicht haben werden sie also von diesem Posten abgelöst. Sie werden dann die Leitung der OPS übernehmen und dem neuen ersten Offizier so gut es geht zur Seite stehen.“

Captain Tenner hatte aus dem Augenwinkel mitbekommen das der Ermittler die Brücke betreten hatte.

Jeremy zeichnete noch die restlichen Dokumente ab die Coleman ihm gegeben hatte. Erst danach drehte er sich zu Stanton um.

„Lieutenant Commander Stanton willkommen auf der Community.“

Sean nickte. Auf der einen Seite war er froh, dass er bald wieder seinen normalen Alltag antreten konnte. Aber auf der anderen Seite, er hatte seinen Job sicherlich nicht schlecht gemacht. Und so fand er es auch schade den Posten des stellvertretenden Kommandanten wieder abgeben zu müssen. Auch wenn er gewusst hatte, dass es irgendwann soweit kommen würde. Er hoffte nur, dass die Neue sich nicht als Nervensäge entpuppte, wie Goyer eine gewesen war.

Dann fixierte er Jerome. Der Blick, den der Lieutnant dem Ermittler zuwarf, sprach Bände. Dann nickte er nur. „Captain, Commander.“ Damit entfernte er sich.

Jay war die Reaktion des Lieutenants nicht entgangen. Das war es also. Der Lieutenant war der also des Zentrum dieses Unruheherdes, dieser Abneigung gegen ihn an Bord. Aber um ihn würde er sich später kümmern.

Dann nickte er Jeremy zu: „Captain Tenner, ich denke wir sollten uns nicht mit irgendwelchen zeitraubenden Vorgeplänkel unterhalten. Können wir uns in ihren Bereitschaftraum unterhalten. Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen.“ Er stoppte kurz, fügte dann aber ein „Sir.“, hinzu.

Jeremy betrachtete sein gegenüber sehr genau. Er hasste aufgesetzte Freundlichkeit, aber seitdem er Captain war musste er lernen das es für einen Captain der Sternenflotte wichtig war immer in der Lage sein musste freundlich zu wirken. Und so verriet sein Gesichtsausdruck nichts über seine inneren Gefühle.

„Natürlich können wir uns in meinen Bereitschaftsraum zurückziehen. Bitte nach ihnen.“ Der Captain der Community deutete in Richtung seines Bereitschaftsraumes. Wand sich aber noch einmal an Sean Coleman: „Mr. Coleman sie haben die Brücke.“

Dann ging er neben dem Ermittler zu seinem Bereitschaftraum.

Als beide den Raum betreten hatten bot Jeremy dem Ermittler den Besuchersessel vor seinem Schreibtisch an. Er selber nahm auf seinem eigenen Sessel auf der anderen Seite des Tisches Platz.

Commander Stanton folgte den Kommadanten der Community. Auf dem kurzen Weg musterte er nachdenklich den Rücken des Captains. Der Mann war der Einzige, bei dem sich der Ermittler nicht sicher war, welche Rolle er in der Angelegenheit spielte. War er ein Mitverschwörer, entweder von Goyer und seinen Leuten oder auch von den sieben Angeklagten oder war er zufällig da hinein geraten. Nun das würde er herausfinden.

Jerome setzte sich dem Captain gegenüber und legte die beiden Padds die er dabei hatte auf den Tisch: „Wenn sie nichts dagegen haben, werde ich unser Gespräch aufzeichnen.“

„Nein ich habe nichts dagegen das sie das Gespräch aufzeichnen. Bitte stellen sie ihre Fragen.“

„Danke, Captain.“, erklärte Jay, aktivierte das Audiopadd und gab die protokollgemäße Anfangsequenz ein. Dann begann er: „Wie lange sind sie schon der Kommandant der Community, Captain?“

„Ich bin seit Sternenzeit 60118.49 also seit 4 Monaten.“

"Sie kamen also mit Commander Goyer und all den anderen neuen Führungsoffiziere an Bord und haben deren Vorgänger bestenfalls flüchtig kennengelernt.", sinnierte Jay weiter. "Oder kannten sie einen von den sieben Beschuldigten vorher?"

„Ich kam nach Commander Goyer und seinen Kollegen an Bord der Community und kannte weder die alte noch die neue Crew.“

Jerome nickte: „Und in der Zeit, in der sie mit den neuen Führungsoffizieren ist Ihnen nie etwas Außergewöhnliches aufgefallen? Nichts was ihren Verdacht gegen Commander Goyer erregt hat?"

Jeremy nickte. „Ja mir kamen Zweifel an meiner neuen Führungscrew besonders an meinem ersten Offizier. Wie ich es auch in meinem Computerlogbuch und dem Schiffslogbuch verzeichnet habe war ich des Öfteren nicht einverstanden mit der Vorgehensweise von Commander Goyer ich war sogar kurz davor ihm einem offiziellen Verweis zu erteilen wegen ungebührlichen Verhaltens. Von den weiteren Offiziere fielen eigentlich nur die wissenschaftliche Leiterin Lieutenant Perincourt und der Arzt Doktor Chod auf. Beides wurde allerdings auch im Logbuch vermerkt. Im weiteren Verlauf fielen auch noch bei den restlichen Führungsoffizieren kleinere Ungereimtheiten auf. Was zu dem damaligen Zeitpunkt für mich noch als unwesentlich war.“

„Das habe ich gelesen. Ausführliche Lektüre.“, bemerkte der Ermittler. „Und im nachhinein betrachtet. Glauben sie, sie hätten selbst etwas tun können, um die Katastrophe um Neria im Keim zu ersticken?“

„Nun diese Frage habe ich mir in den letzten Tagen unzähligemal selber gestellt Commander. Dadurch das die gesamte Führungscrew in diese Tat involviert war wurde es mir praktisch unmöglich gemacht die Vorgänge zu bemerken. Und wenn es nicht den Zuteilungsfehler mit der vertauschten Dienstnummer gegeben hätte. Würde Neria nun wohl nicht mehr existieren.“

Jerome stutzte: „Wie meinen sie das, Captain?“

„Nun wie sie den Berichten sicherlich entnommen haben sollte an meiner Stelle eigentlich ein Captain Tennenbaum das Kommando über die Community übernehmen. Seine Dienstnummer und meine stimmen bis auf zwei Ziffern genau überein. Und ihm wurde schon eine Verbindung zu Amol Drag nachgewiesen.“

„Ach, ja. Ich erinnere mich.“ Natürlich erinnerte sich Jay nicht an den Punkt. Als er den Bericht von Tenner gelesen hatte, hatte sein Augenmerk darauf gelegen, Anklagepunkte für die sieben betroffenen Offiziere zu finden. Da konnte man schon ein kleines Detail übersehen. Aber würde einen Teufel tun, dass zu zugeben.

Er räusperte sich: „Kommen wir nun zu den sieben Angeklagten. Korrigieren sie mich, wenn ich falsch liege, aber sie hatten den Befehl, alle sieben unter Arrest zu stellen.“

„Die sieben Offiziere stehen unter Arrest Lieutenant Commander.“

"Dann haben wir offenbar unterschiedliche Ansichten, wie man 'unter Arrest stehend' definiert, Captain. Für mich ist das mindestens, dass die betreffenden auf ihre Quartiere beschränkt sind.", erwiderte Jerome etwas bissig. "Und bei den was die Leute getan haben, wäre ein Platz in der Brick durchaus angebracht. Manche Leute sind da schon für weniger drin gelandet."

„Ja ich stimme Ihnen zu, wir scheinen da unterschiedliche Auffassungen zu haben.“

"Aber es ist ihr Schiff und ihre Entscheidung, Captain.", bemerkte der Ermittler und lächelte gnaz leicht, sein selten zu sehendes Diplomatenlächeln.

Aber innerlich ärgerte er sich. Tenner war noch schwieriger aus der Reserve zu locken als Hellberg. Die ganzen kleinen Tricks, die er bisher eingesetzt hatte, waren an ihm abgeprallt, wie ein Phaserstrahl an einen angepassten Borgschild. Aber noch war nicht aller Tage Abend. "Sie haben als offenbar die Entscheidung getroffen, diesen sieben Personen zu vertrauen. Und das nachdem sie ihre Besatzung schlafen gelegt haben und dann ihr Schiff enterten, einen Akt der Piraterie. Danach durften sie zum Teil, obwohl nicht mehr als offizielle Crewmitglieder eingetragen mehr oder weniger ihre früheren Positionen begleiten. Ziemlich viel vertrauen, dass sie da in Personen setzen, die mit einen föderationsweiten Haftbefehl gesucht werden, finden sie nicht?"

Jeremy lehnte sich etwas zurück. „Ich verstehe das Sie das so sehen Commander, in ihrem Beruf müssen sie jedem gegenüber Misstrauisch sein. Aber wenn man seinen täglichen Dienst auf einem Raumschiff der Flotte versieht dann entwickelt man gewisse Instinkte. Und meine Menschenkenntnis ist sehr gut darauf können sie sich verlassen.“

"So gut, wie bei Commander Goyer und den Rest?" In Jeromes Stimme schwang ein kaum merklicher spottender Unterton mit. Er liebte es einfach zu sehr, solche selbstgerechte Offiziere, die allzu sehr von sich überzeugt waren, auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Tenner war in seinen Augen bei weinten kein schlechter Offizier. Besser als diese Niete Hellberg war er allemal. Aber auch er war zu Stolz. und Stolz führte dann früher oder später dazu, dass man die Regeln übertrat.

„Ja wenn Sie die Aufzeichnungen und Logbücher wirklich gelesen hätten dann wüssten sie das sie schon am zweiten Tag eine Verwarnungen gegen Commander Goyer enthält. Ebenso wie meine Bedenken gegen das Vorgehen der neuen Führungsoffiziere und mit den späteren Eintragungen verstärken sich diese Bedenken noch.“ Jeremy blieb weiterhin ruhig und bot dem Ermittler keinerlei Angriffsfläche.

"Ich habe die Aufzeichnungen gelesen. Aber außer den Verwarnungen haben sie nichts unternommen. Aber sie hatten sicherlich andere Optionen. Ein offizieller Verweis oder ein Antrag auf die Versetzung von Cmdr. Goyer."

Jay räusperte sich: "Wie lange stand das Schiff außerhalb ihrer direkten Kontrolle?"

„Seit dem Eintreffen der ehemaligen Kommandooffiziere hatte ich keine Kontrolle mehr über die Community. Obwohl ich natürlich versucht hatte die Kontrolle zurückzuerlangen. Hat es mehrere Stunden gedauert bis ich wieder die vollständige Kontrolle zurück hatte.“

"Also kann man die Taten der Offiziere der Community zu dieser Zeit, als Piraterie ansehen?"

„Zu dem Zeitpunkt an dem sie an Bord kamen kann man das.“

"Da sind wir uns einig. Aus ihren Bericht gehen ja auch noch Punkte wie Anstiftung zur Meuterei und Amtsanmaßung hervor. Wie ich bereits sagte, ein sehr detaillierter Bericht." der Ermittler schaltete das Audiopaad ab. "Gut ich bin dann fertig. Vielen Dank für ihre Zeit. Ich werde vielleicht ja nach Ermittlungslage noch weitere Fragen haben." Er ging zur Tür und drehte sich dann doch wieder um: "Nur so aus Neugierde gefragt: Wenn sie den Fall entscheiden müssten, würden sie die sieben Offiziere wegen ihrer Taten verurteilen oder nicht?"

„Nun Lieutenant Commander ich bin froh das ich diesen Fall nicht entscheiden muss.“ Und in Gedanken fügte er noch hinzu. ‚Und auch das sie es nicht entscheiden werden.‘

„Und ich möchte Sie mit meiner Meinung nicht beeinflussen Commander deshalb möchte ich sie lieber für mich behalten. Wenn sie weitere Fragen haben stehe ich Ihnen natürlich nach Absprache zur Verfügung.“

"Kluge Antwort. Aber ich entscheide genauso wenig, wie sie den Fall. Ich bin nur derjenige, der die unangenehmen Fragen stellt, die eine solche Situation leider mit sich bringt. Das heißt sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass man mich beeinflussen könnte.", entgegnete Jerome. "Ich schicke Ihnen ein Memo, wenn ich ihre kostbare Zeit in Anspruch nehmen muss, Captain. Auf Wiedersehen." Mit diesen Worten war der Ermittler verschwunden.

Kurz nachdem Stanton seinen Bereitschaftsraum verlassen hatte war auch Jeremy wieder auf der Brücke und übernahm wieder die Community.

Alex und Shane in: Schuld, Opfer oder Mittäter Part II

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„Das war ein hartes Stückchen Arbeit“ stöhnte Sam und wischte die ölverschmierten Finger an einem Lappen ab. „Jungs, ich danke euch.“ Er klopfte Lucas auf die Schulter.

Mercury grinste „Und wir werden noch viele Stunden unserer Freizeit investieren müssen bis der Falke wieder flott ist. Deine Kiste hat ordentlich was einstecken müssen.“

„Aber das machen wir gerne“ Zag zog eine dicke Zigarre aus der Brusttasche. „Wie sieht es aus – sollen wir deine Bastelstube reaktivieren und uns ein paar Bierchen gönnen? Ist schon viel zu lange her, seit wir das letzte Mal Gelegenheit dazu hatten. Und Bishop sieht immer noch aus als ob er etwas Aufmunterung gebrauchen könnte.“

Sam schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, heute nicht mehr. Ich möchte Assjima nicht noch länger alleine lassen.“

Zag zog die Augenbrauen zusammen. „Wie geht’s dem Doc? Ich habe sie nur zweimal ganz kurz gesehen. Sie grüßte zwar freundlich wie immer, aber sie sah ziemlich blass aus.“

„Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich vermisse ihr Lächeln. Sie hat mich immer angelächelt wenn ich ihr auf dem Korridor oder in der Messe begegnete.“ Hermes Mercury spielte gedankenverloren mit einem Schraubenzieher. „Egal wie mies meine Laune war … ihr Lächeln hat jedes Mal allen Ärger beiseite gewischt. Das war irgendwie magisch.“ Er schmunzelte. „Sorry Sam, aber ich glaube ich bin schon ein wenig in deine Frau verknallt.“

„Da bist du nicht alleine, Herm.“ Zag tippte mit dem Zeigefinger auf Lucas Brust und lachte. „Nicht war, Bishop?“

„Ach lasst mich doch in Ruhe!“ brummte der ehemalige Sicherheitschef. „Es gibt nur eine, die ich liebe.“

Mit einem kräftigen Schwung wuchtete Sam seinen Werkzeugkasten in den Lastraum des Falken und schloss die Ladeluke. „Es wird eine Zeit dauern, aber ich denke, ihr werdet wieder in den Genuss ihres Lächelns kommen. Irgendwann … Sehen wir uns morgen?“

„Klar – gleich wenn unsere Schicht zu Ende ist. Aber dann kommst du um die Zigarre nicht herum.“ Zag schüttelte drohend das dicke braune Ding in seiner Hand.

„Versprochen – ich habe noch irgendwo eine Flasche Brandy. Trefft also keine zusätzlichen Verabredungen.“ Die schwarzen Augen des Betazoiden blieben an Lucas hängen. „Und du solltest dich auch schleunigst auf die Socken machen.“

Wenige Minuten später stand Sam etwas unentschlossen vor Assjimas Quartier. Er gestand sich zögernd ein, dass ihm die Vorstellung, sie einmal wieder meditierend auf dem Boden sitzend anzutreffen nicht sonderlich behagte. Für seinen Geschmack grübelte sie in den letzten Tagen viel zu viel vor sich hin. Diese depressive Verhaltensweise passte einfach nicht zu ihr.

Er erschrak regelrecht, als sich die Tür unerwartet vor seine Nase öffnete.

„Warum stehst du da draußen auf dem Korridor herum?“ Assjima stand direkt vor ihm und schaute ihn fragend an.

„Ich … ich dachte du würdest vielleicht gerade meditieren“ stotterte er verlegen. „Ich wollte dich nicht stören.“

„Du kannst mich nicht stören.“ Sie legte die Arme um seinen Nacken und flüsterte: „Ich habe dich vermisst … seit Stunden.“ Dann zog sie ihn zu sich herunter und küsste ihn intensiv und lange. Die beiden jungen Fähnriche, welche kichernd vorbei gingen, irritierten sie offensichtlich nicht im Geringsten.

Sam schob sie vorsichtig in den Raum zurück und schloss die Tür hinter ihnen. „Du scheinst gute Laune zu haben.“

„Ich habe mit House gesprochen.“

„Wie? Und trotzdem geht es dir besser?“

„Nun … wir haben einen Deal. Ich helfe ihm und er hilft mir.“

Sam ließ sich auf das Sofa plumpsen und griff nach ihrer Hand. „Erzähl!“

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Vinara wartete ungeduldig darauf von schwer bewaffneten Soldaten, die sie obendrein noch in Ketten legen würden zum Verhör geschleppt zu werden (zumindest schien diese Vorgehensweise zu dem Ermittler zu passen, nach dem was sie bis jetzt von diesem Stanton gehört hatte).

Stattdessen bekam sie wieder einmal Besuch von Lieutenant Guttler. "Jetzt scheint wohl Ihr großer Auftritt bevorzustehen... Ich wollte mich nur noch einmal erkundigen ob Sie sich ausreichend vorbereitet haben und Ihnen viel Glück wünschen."

"Ich danke Ihnen, aber soweit ich verstanden habe wird der große Auftritt erst vor dem Gericht stattfinden - auch wenn manche Ermittler die Eigenart haben sollen, ein Verhör gleich wie eine Verhandlung aussehen zu lassen. Wie dem auch sei, ich habe trotz meines Gedächtnisverlusts - den man mir sicher nicht glauben oder anrechnen wird - einen guten Überblick und weiß im Groben was ich zu sagen habe."

"Also dann... Nach dem was ich von diesem Commander Stanton gehört habe, soll er aber durchaus Ambitionen hegen, aus seinen Verhören schon mal ein kleines Standgericht zu machen und neben seiner eigentlichen Arbeit auch noch Ankläger und Richter in einer Person verkörpern zu wollen. - Um aber wenigstens noch etwas Positives zu sagen: Wie es aussieht wird demnächst eine neue Erste Offizierin an Bord kommen und das nicht nur provisorisch, sondern dauerhaft. Ich hoffe nur Sie hegen nicht doch irgendwelche Ambitionen hinsichtlich dieses Postens..."

"Es ist schon in Ordnung; was mir mehr Sorgen bereitet ist die Möglichkeit, dass das Sternenflotten-Gericht mich zur Strafe zwangsrekrutieren lassen könnte. Allzu wahrscheinlich scheint dies laut unserer Anwältin zwar nicht zu sein, aber ich könnte unter Umständen gezwungen werden für die nächsten zwei, drei Jahre meinen alten Rang und Posten auf diesem Schiff wieder aufzunehmen."

Guttler lächelte angesichts dieser wenn auch tatsächlich nicht sehr wahrscheinlichen Option. "Ich gebe zu, einige aus Ihrer alten Abteilung, meine Wenigkeit mit eingeschlossen würden sich freuen wenn Sie wieder zurückkehren könnten. Aber solange kein absoluter Notstand herrscht dürfte man Sie kaum wieder gegen Ihren ausdrücklichen Willen einziehen. Andererseits habe ich erfahren, dass gerade Wissenschafts-Offiziere skeptisch zu sein scheinen was die Community betrifft. Angeblich sollen sich schon zwei Kandidaten für Ihre und Lieutenant Perincourts Nachfolge auf der Community interessiert haben, aber beide haben inzwischen eine Kehrtwende gemacht und 'regulärere' Posten vorgezogen."

Vinara schüttelte leicht den Kopf. "Ich gebe zu, die obige Bestrafungs-Möglichkeit entspringt auch mehr einer Paranoia als einer rationalen Abwägung. Insgesamt ist der Posten des leitenden Wissenschafts-Offiziers auf Schiffen der Sternenflotte der entbehrlichste; notfalls kann der führende OPS-Offizier auch die verschiedenen wissenschaftlichen Unterabteilungen leiten oder zumindest verwaltungstechnisch betreuen. Nun könnte man in Hinblick auf dieses Schiff natürlich behaupten, dass gerade wegen der prinzipiell militaristischeren Wirkung zum Ausgleich ein solcher Führungs-Offizier unerlässlich ist. Es tut mir leid Sie und die anderen enttäuschen zu müssen, aber ich werde diesen Posten in absehbarer Zeit nicht mehr bekleiden."

Guttlers Gesichtsausdruck verhärtete sich für einen Augenblick. "Vielleicht wird es auch gar nicht mehr nötig sein, denn mit den Ermittlern ist auch so ein komischer Polit-Polizist an Bord gekommen, ein Commissioner Woolsey der offenbar vorhat, die Community unabhängig von dem Ergebnis der Gerichtsverhandlung aus dem Verkehr ziehen zu lassen. Angeblich sollen Name und Besatzung dann auf ein Schiff transferiert werden, das dem Friedensgeist der Föderation gerechter werden soll."

Die Andorianerin sah ihre einstige Untergebene erstaunt an. "Also dass dieses Schiff für solche Kontroversen sorgt... Ich muss aber gestehen, dass ich eine solche Entscheidung ein Stück weit sogar nachvollziehen kann. Offenbar habe ich schon vor meinem Gedächtnisverlust gewisse Zweifel zumindest an dem Zusammenpassen von Namen und Schiffstyp gehegt; und ich muss gestehen, dass der Name 'USS Community' auf der breiten Diskus-Sektion einer Galaxy-Klasse wesentlich besser zur Geltung kommen würde als hier."

Guttler lachte bitter. "Eine Galaxy? Dann bräuchten wir eine fast dreimal so große Besatzung... Wobei dann selbst der unterste Crewman seine Familie samt Schwiegermutter mit an Bord bringen könnte. Also wenn schon unbedingt ein anderes Schiff, dann wäre ich für eine Intrepid. Die ist zwar wesentlich kleiner und längst nicht so familienfreundlich, aber kann durchaus auch noch mit 250 Mann besetzt werden."

"Ambassador-Klasse", meinte Vinara als Kompromiss und ahnte nicht, wie nahe sie damit an Woolseys Gedanken war.

"Naja, dann bräuchten wir immerhin noch mindestens 100 Mann zusätzlich... Kann dieser Schiffstyp überhaupt seine Untertasse abtrennen?"

"Ich habe keine Ahnung... Und im Moment möchte ich mich auch mehr auf die anstehende Verhandlung konzentrieren."

"Kann ich verstehen Professor. Also dann wünsche ich Ihnen wie gesagt noch viel Glück - und hoffen wir dass dieser Bluthund Ihnen nicht gleich an die Kehle will."

Bearbeitet von Vinara Shral
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T- 9 Stunden bis zum Abfangen der USS Community

„Heiliges Mütterchen Russland!“, staunte Sergej Ivanov, als er die Kontrollkabine vom Shuttlehangar der Minsk betrat. Ein lädiertes Runaboat wurde gerade mit dem Traktorstrahl in den Hangar gezogen. Anders wie bei den Schiffen der Sternenflotte gab es hier kein Kraftfeld, das die Atmosphäre bei geöffneten Schott im Inneren hielt.

„Eine schöne Schweinerei seht euch das an“, kommentierte der alte Mann. Die Backbord Gondel des Runaboats war geschwärzt.

„Laut dem Piloten ist die primäre Plasmaleitung auseinander geflogen. Vermutlich war es eine Mikrofraktur. So was kommt mal vor, sogar bei der Sternenflotte“, antwortete der verantwortliche Hangaroffizier mit einem Schulterzucken. Das Schott senkte sich wieder. Der Druck wurde wieder schnell aufgebaut. Ivanov wartete geduldig solange, bis die Anzeige auf Grün umsprang.

„Dann werde ich die Gäste begrüßen.“

Wenig später stand Ivanov vor dem Schott des Shuttles und begrüßte den Erstbesten, der seine Nase nach draußen steckte.

„Ich bin Sergej Ivanov. Captain der Minsk. Willkommen an Bord …“, sein Blick fiel auf eine Frau in roter Kommando Uniform. Er zählte die Rangpins.“ Commander.

Alles war voller Rauch und Jorunn unterdrückte zunächst einen Hustenreiz. Die modernste Technologie nutzte nichts, wenn sie mit den Tücken des Alls konfrontiert wurde, in diesem Fall Mikroasteroiden die die Schilde des Runaboats im Nu zersiebt hatten. Bis sie von diesem Transporter aufgesammelt worden war, hatte sie befürchtet ihr letztes Stündlein hatte geschlagen, doch genau im rechten Moment wurde das Schott geöffnet. Nicht genug, dass sie um ihr eigenes Leben hatte bangen müssen. Ihre Tochter Solveig hatte irgendwann ebenfalls Angst bekommen und weinte nun bitterlich. Jorunn hielt sie fest im Arm und sprang beinahe nach draußen, als sich die Tür geöffnet hatte. Sie erblickte einen älteren Herren, der sie besorgt ansah.

"Jorunn Tørresdal, ich danke Ihnen Captain. Welches Schiff sagten Sie noch einmal, ist das?"! Der Name Minsk sagte Jorunn überhaupt nichts.

„Die Minsk Commander. Wir sind ein Passagierraumschiff“, antwortete Ivanov höflich. Er blickte das kleine Mädchen mit einem Lächeln an dass einem an einen friedlichen Großvater erinnerte. Die Blauen Augen aber wirkten in Ivanovs Gesicht um Jahrzehnte Jünger.

„Wir befinden uns auf unserer letzten Fahrt, bevor das Schiff außer Dienst gestellt wird. Sie haben Glück, diese Gegend ist nicht gerade mit Hauptverkehrsrouten gesegnet.“ Ivanov blickte zu den Technikern rüber die in Blauen Overalls hier und da sich um die Shuttles der Minsk kümmerten.

„Andre, Mischa. Kümmert euch um das Raumfahrzeug der netten Dame hier. Seht zu das Es soweit wieder flugtauglich ist.“, dann wandte er sich wieder an Jorunn.

„Commander Törresdal? Kommen Sie. Bis wir für sie und ihre Begleitung ein Quartier bereitgestellt haben und auch das Shuttle gerichtet ist, würde es mir ein Vergnügen sein, Sie durch das Schiff zu führen. Dann können Sie auch erzählen, wie es zu diesem Unfall gekommen ist?“ Ivanov war jetzt ganz der charmante Captain.

Der Eindruck des Neuen und der freundliche Mann brachten Solveig dazu, mit dem Weinen aufzuhören, was Jorunn dankbar zur Kenntnis nahm.

"Sag Hallo, Solveig!"

"Hallo," kam es schüchtern und noch immer ein wenig verheult.

Jorunn selbst strich sich eine verschwitzte Haarsträhne aus dem angeschwärzten Gesicht und versuchte trotz des Erlebten freundlich zu lächeln.

"Es wäre uns eine Ehre, Captain. Wir beide waren noch nie auf einem Passagierschiff, das ist bestimmt recht interessant. Und wenn sie die Geschichte unseres kleinen Abenteuers hören wollen, erzähle ich Sie gerne. Immerhin haben Sie uns gerettet." Ihre Worte hören sich mutiger an, als Jorunn sich wirklich fühlte und als sie Ivanov aus dem Shuttlehangar führte versuchte sie sich mit ihrem Bericht von dem Schock zu distanzieren.

"Ich war auf dem Weg nach Deep Space 4, wo ich auf die USS Community hätte, transferiert werden sollen, so stand es zumindest in meinen Befehlen, aber ein Mikroasteroidenfeld, das von den Sensoren zu spät erkannt wurde, wurde uns und dem Runaboat fast zum Verhängnis. Einem Schiff dieser Größe machen die Asteroiden nichts, aber einem kleineren Schiff können sie wirklich gefährlich werden. Die Technik ist einfach nicht perfekt."

„Ja das passiert sehr schnell in dieser Gegend. Sie haben insbesondere Glück, da sich hier auch Piraten herumtreiben sollen. Die Sternenflotte hat vor Wochen eine allgemeine Warnung ausgegeben. Seit es patrouillieren gibt, hat sich die Lage wieder etwas beruhigt. „

Gemeinsam verließ die Gruppe nun den Hangar. Der Korridor dahinter war schlicht ausgestaltet. Diesen Bereich betrat auch kaum ein Passagier, daher war die Gestaltung auch Nüchterner ausgefallen.

Ivanov begab sich zu einer Interkommstation und drückte die Taste.

„Ivanov an Brücke. Kurs auf DS4 setzen Warp 5.“

„Hier Brücke, verstanden Captain.“

„Ivanov Ende.“, Sergej ließ die taste los. „ es schadet nicht, wenn wir in ihre Richtung fliegen. Sonst verpassen Sie noch ihr Schiff Commander.“ Schmunzelte der Russe.

"Piraten?" Der Schock schien wie von Solveig gewichen zu sein und sie sah Ivanov mit großen Augen an. "Wirklich? Wie viele? Sind die gefährlich?"

Jorunn warf einen entschuldigenden Blick zu dem russischen Captain.

"Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe. Auch, dass Sie uns vor Schlimmeren bewahrt haben. Kann ich mich irgendwie erkenntlich zeigen?"

Solveig unterbrach nochmals, sie hasste es, ignoriert zu werden.

"Sagt schon!" rief sie flehend und neugierig.

Sergej kniete vor dem Mädchen ab und nahm ihre Hand. „Oh sehr viele mein Kind. Sie alle kommen vom Orion. Und ja sie sind sehr gefährlich. Aber keine Angst, dafür sind wir viel zu schnell, als das Sie uns erwischen könnten.“

Dann stand er wieder langsam auf, bevor er sich wieder Jorunn zuwandte.

„Das wird sich zeigen. Aber vorerst sind Sie unser Gast Commander“, lautete die Antwort.

"Oooh, Orion ..." Der Name war für Solveig eine Legende. Sie grinste. "Aber wenn sie uns nicht kriegen ist, ja alles gut."

Jorunn lächelte ebenfalls.

"Ja, dann ist alles gut." Sie wandte sich an Ivanov.

"Das ist sehr freundlich von Ihnen ..."

Sie sah ihn an und dann kam ihr eine Frage in den Sinn, die sie schon mit sich herumtrug, seit sie dem Captain vorhin kennengelernt hatte.

"Sie erwähnten, dass Ihr Schiff außer Dienst gestellt werden soll. Das ist bestimmt ein herber Schlag, nicht wahr?"

„Die Minsk ist mehr als 70 Jahre alt meine Liebe. In einigen Monaten wird ihre Nachfolgerin in Dienst gestellt werden. Aber auf ihr wird ein neuer Captain das Sagen haben. Mein Erster Offizier wird das Kommando erhalten. Ich werde dafür den Ruhestand genießen. Ich werde sicherlich das Alte Mädchen vermissen. Aber auch ich kann es nicht verleugnen, dass die Zeit für dieses Schiff gekommen ist. Aber wenn Sie wollen, können Sie für nächstes Jahr eine Passage auf der Minsk II buchen? Ich kann ihnen das Modell und die Daten dazu zeigen, wenn Sie möchten?“

Jorunn konnte sehen, wie das alles den älteren Mann belastete.

"Das tut mir trotz allem sehr leid. Was das Angebot betrifft. Ich kann leider nicht sagen, wo ich in einem Jahr bin und ob ich das überhaupt verdiene, aber wenn Sie möchten, können Sie mir das alles trotzdem zeigen."

"Au ja" ließ sich Solveig vernehmen..

„Dann lassen Sie uns keine Zeit verlieren.“ Ivanov führte nun seine Gäste in einen Turbolift.

Während dieser sie auf das Haupt-Passagierdeck trug, übermannte ihn seine Neugierde.

„Sie sagten sie wurden auf die Community versetzt? Ist es etwa dieses Schiff, das kürzlich in einer Dokumentation zu sehen war?“

Jorunn nickte.

"Genau dieses. Da ist momentan wirklich ein ziemlicher Trubel. Aber ich weiß auch nur das, was in den Medien berichtet wurde. Ich hatte mich erneut für den Dienst im Weltall beworben und wurde dorthin versetzt. Es hätte mich auch woanders hinverschlagen können, wenn Sie verstehen ..."

„Durchaus. Ich rate Ihnen, nehmen Sie diese Herausforderung an meine Liebe. Alleine was diese Ehemaligen Offiziere der Community geschafft haben. Die haben einen Mond praktisch durch einen Planeten gebeamt!“, Ivanov machte dazu eine ausladende Geste um seine Worte zu unterstreichen.

„Auf so eine Idee kann nur ein Teufelskerl kommen. Und so was gefällt mir! Bis zur letzten Sekunde alles geben. Ich würde zu gerne den Burschen kennen lernen der diese Idee ausgebrütet hat.“, fügte er hinzu.

Jorunn lächelte.

"Ich werde an Sie denken. Wenn ich denjenigen kennengelernt habe, sage ich ihm oder ihr, sie soll sich mit Ihnen in Verbindung setzen. Wenigstens verspricht es nicht langweilig zu werden. Das war mit ein Grund, warum ich von der Erde wegwollte. Und weil das Leben weitergehen muss."

„Eine sehr gute Einstellung.“

Der Lift hatte sein Ziel erreicht. Die Gruppe betrat nun das Hauptdeck, welches sich in einem schwerfälligen und stellenweise zu kitschigen Luxus Präsentierte. Eine Vielzahl von Passagieren flanierten hier. Eine Gruppe von Ferengi war hier am Auffälligsten.

„So dies hier ist das Promenadendeck. Und dieser großohrige Typ ist Daimon Breck. Er ist zwar ein Schwachkopf, aber ein Reicher. Seine Trinkgelder lassen aber manchmal zu wünschen übrig. Aber immerhin hat er für die volle Passage bezahlt“, erklärte Ivanov im Vorbeigehen.

„Die Passagiere auf diesem Schiff hier sind wie eine Tour durch die Galaxie. Man trifft hier immer wieder neue Rassen an. Ich frage mich manchmal wirklich wie wir es bei manchen Fremdrasen schaffen die Ambientalen Systeme in deren Kabinen anzupassen. Es kann also gut sein, das Sie hier auf mehr Aliens treffen wie in ihrer bisherigen Karriere bei der Sternenflotte.“

Jorunn blickte sich erstaunt und überrascht um. Das Schiff hatte mit seiner etwas altertümlichen Atmosphäre etwas ganz spezielles und ein Teil von ihr bedauerte, dass es außer Dienst gestellt werden musste.

Sie sah ebenfalls die Blicke, die ihr der Ferengi entgegenbrachte und seufzte.

"Ich habe wirklich nichts gegen Aliens, das ist ja Teil meiner Aufgabe: Neues Leben und neues Zivilisationen finden. Ich glaube, Sie tragen da auch wesentlich bei. Das bewundere ich."

„Wir alle tun das Commander. Und nun zeige ich ihnen, wo sie und ihr kleines Töchterchen nächstes Jahr Urlaub machen können“, sagte Ivanov und begann sogleich die Vorzüge der neuen Minsk anzupreisen.

CAMIR und CptJones in: per Anhalter durch die Galaxie

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Es beginnt.................

„Sir, die Community ist in Sensorenweite“, meldete Kireon auf der Brücke der Stingray dem Medien Mogul. Dieser saß gelangweilt im Kommandosessel und richtete sich auf.

„Ausgezeichnet. Sorgen Sie dafür dass die Community von der wirklich misslichen Lage, der Minsk Notiz nimmt. Sobald der Empfang bestätigt wurde, aktivieren Sie die Subraumwaffe, wenn sich das Schiff im Radius befindet.“

„Ja, Sir.“

Kireon schritt vom Deck herunter und gab einem Untergebenen die Anweisung durch, den Notruf, den man die ganze Zeit blockiert und aufgezeichnet hatte, nun an die Community zu senden.

USS Community

Die Anzeige auf Müllers Konsole begann zu blinken. Schnell Kontrollierte der Sicherheitsoffizier die Anzeige, bevor er den Kommunikator berührte.

„Brücke an Captain Tenner.“

Jeremy saß in seinem Bereitschaftsraum und lass die Statusberichte des letzten Tages, als der Ruf von der Brücke kam.

"Tenner hier. Was gibt es Lt. Müller?"

„Sir, wir Empfangen einen schwachen Notruf von der SS Minsk. Sie meldet einen Ausfall der Hauptenergie und einen massiven Hüllenbruch im Primärrumpf. Der Rest ist stark verstümmelt Captain. Den Sensoren zufolge sind wir noch 8 Minuten bei Warp 6 entfernt.“

"Abfangkurs Lt. Müller. Maximum Warp. Ich komme auf die Brücke."

Jeremy erhob sich und ging die paar Schritte zur Brücke. Als er sich auf seinen Kommandosessel setzte, war auf dem Bildschirm schon zusehen das sich das Schiff im Warptransit befand.

"Lt. Was wissen wir über die Minsk?"

„Die Minsk ist der Datenbank zufolge ein Passagierliner der Gorbatschow Klasse. Registriert in Moskau. 500 Meter lang, 28 Decks und befördert 700 Passagiere sowie 300 Mann Besatzung“, lass Müller vom Display ab.

"Wurde in dem Notruf erwähnt, wie es zu der Havarie kam?“

„Ausgerechnet dieser Teil ist der, welcher verstümmelt ist“, antwortete Müller. „Sir, wir sind noch drei Minuten bei gegenwärtiger Geschwindigkeit von der Minsk entfernt“, fügte er hinzu.

"Bereiten sie die Krankenstation darauf vor eventuelle Verletzte aufzunehmen. Stellen sie in den Transporterräumen Rettungsteams bereit, ebenso wie Reparaturteams. Sobald wir unter Warp gegangen sind, möchte ich einen Statusbericht von der Minsk haben."

In diesem Moment schien die Community einen Ruck zu machen, wie wenn diese von einem Fangband abgebremst worden wäre. Die Indikatoren glühten Rot auf und der Alarmton schrillte auf.

Stingray

„Die Waffe wurde gezündet Mr Collier. Die Community ist auf Sublicht herunter gegangen.“

„Ausgezeichnet. Die werden sich bestimmt fragen, warum das gerade passiert ist? Mr Kireon? Ist auch die Subraumkommunikation neutralisiert?“

„Alles, was über Radio hinausgeht, ist blockiert Sir. Hilfe wird wie gewünscht spät genug eintreffen.“

„Sehr gut. Fahren Sie fort Mr Kireon.“

Die Community war noch nicht bei der Minsk angekommen und dennoch war sie ziemlich unsanft unter Warp gegangen.

"Mr. Wentworth warum sind wir unter Warp gegangen. Tenner an Maschinenraum Mr. Suval bringen sie die Community sofort wieder auf Warpgeschwindigkeit."

„Das Warpfeld ist zusammengebrochen“, antwortete Wentworth. „Und ich kann auch kein neues Aufbauen“, fügte der Pilot hinzu. Währenddessen bestätigte Suval den Befehl des Captains.

"Wieso ist das Warpfeld zusammengebrochen, volle Analyse. Mr. Müller scannen sie die Umgebung, vielleicht gibt es unbekannte Anomalien, die den Zusammenbruch des Warpfeldes verursacht haben."

Wentworth ließ eine Ebene 5 Diagnoseablaufen und schüttelte den Kopf.

„Captain, ich kann keine Schäden feststellen, die den Zusammenbruch verursacht haben könnten. Aber die Sensoren zeigen an dass der Subraum so gut, wie nicht mehr vorhanden ist.“

„Bestätigung“, meldete sich Müller zu Wort. „Meiner Analyse zufolge scheint der Subraum in einem Umkreis von mindestens einem halben Lichtjahr gedämpft worden zu sein. Jedes System, das mit Subraum arbeitet, ist im Moment außer Gefecht gesetzt. „

„Captain, wir erreichen die Minsk bei Maximum Impuls in 7 Minuten“, fügte Wentworth hinzu.

"Der Subraum ist zusammengebrochen? Wie ist das geschehen? Sie haben sieben Minuten um das herauszufinden. Maximum Impuls zur Minsk."

Die nächsten Minuten waren wie Stunden. Fieberhaft versuchten Müller, Wentworth und Suval herauszufinden, weshalb der Warpantrieb ausgefallen war.

Im Maschinenraum beendete Suval eine erste Analyse und berührte den Kommunikator.“

„Maschinenraum an brücke. Captain Tenner. Ich habe eine vorläufige Analyse für den Zusammenbruch des Subraums.“

"Ich höre Lieutenant."

„Captain, der Subraum wurde durch ein künstliches Phänomen zum Kollabieren gebracht. Dafür spricht die Intensität und die geringe Ausdehnung des Phänomens. Eine eingehendere Analyse hat ein Energiefeld aufgedeckt, das den Subraum zu Dämpfen scheint. Dies scheint die Ursache dafür zu sein das der Warpantrieb versagt hat.

Der Ursprung dieser Strahlung lässt sich nicht Orten, aber die Zusammensetzung ist vom Computer als eine mögliche Subraumwaffe identifiziert worden. Solange dieses Feld aktiv ist, wird weder der Warpantrieb noch die Subraumkommunikation funktionieren. Beide Systeme sind technisch einwandfrei, aber aufgrund des Feldes paralysiert.“

"Eine Subraumwaffe? Lt. Müller sind irgendwelche Schiffe auszumachen, die eine solche Waffe abgefeuert haben könnte? Gehen sie auf Alarmstufe Gelb, volle Schilde. Rufen Sie die Minsk."

„Ich kann die Analyse bestätigen. Das Feld entspricht in der Zusammensetzung möglicherweise einer Subraumwaffe, die im dritten Kithomerabkommen verboten wurde“, antwortete Müller.“ Die Sensoren können nur die Minsk und uns selbst ausmachen. Die Ladoga ist noch am Randbereich der Erfassung, aber um sie zu erreichen, bräuchten wir die Subraumkommunikation“, fügte Müller hinzu. Währenddessen wechselten die Indikatoren von Rot auf Gelb.

"Bringen sie die Community in Transporterreichweite. Mr. Müller wo bleibt meine Verbindung mit der Minsk?"

„Soweit ich weis sind die Zivilen Raumer noch mit Radiosender ausgestattet. Es handelt sich dabei um eine Art Reservesystem, wenn die Subraumkommunikation ausfällt. Aber eigentlich ein Überbleibsel der antiken Raumfahrt der Erde ist.

Ich habe die Frequenz isoliert und versuche nun eine Verbindung herzustellen. Aber bis jetzt kriege ich nur statisches Rauschen rein.“

„Captain sind längsseits der Minsk und in Transporterreichweite“, meldete Wentworth. Auf dem Hauptschirm konnte man den Schaden erkennen. Ein knapp 95 Meter langer Riss, der sich über 5 Decks erstreckte, wirkte wie wenn man einen Wal von der Erde aufgeschlitzt hätte. Eine Wolke aus Trümmern schwebte vor dem Leck.

Die Minsk selbst hatte Schlagseite, sofern man davon im Weltraum sprechen konnte. Die einzige Warpgondel war erloschen und es brannte kaum noch ein Licht in den Bullaugen der Minsk.

"Schicken sie drei Außenteams auf die Minsk, eines auf die Brücke eines in den Maschinenraum und eines soll nach Überlebenden suchen."

Jeremy sah auf seinen kleinen Statusbildschim im Kommandosessel und rief die eingehenden Sensordaten über die Minsk auf.

"Lt. Wodurch wurde die Minsk so beschädigt?"

Müller gab wieder einige Befehle in die Konsole ein.“ Der Schaden wurde durch eine Gravitaionsmine verursacht. Die strukturelle Integrität des Rumpfes ist auf 17 % gesunken. Die Minsk wird nie wieder auf Warp gehen können, ohne dabei einen multiplen Hüllenbruch zu riskieren. Die Lebenserhaltung ist auf Minimum. Gravitation auf 40 % Erdstandard gesunken. Und die Temperatur scheint schnell zu fallen. In 6 Stunden wird sie 0 Grad Kelvin erreicht haben.“

"Wie viele Lebenszeichen befinden sich noch an Bord? Wurden die Rettungskapseln gestartet?"

„Es können 964 Lebenszeichen ausgemacht werden. Und es fehlen drei Rettungskapseln. Aber diese fielen der Mine zum Opfer, da diese sich an der Stelle befunden haben, an dem die Explosion stattfand.“

Ein Knacken unterbrach Müller in seinem Bericht.

„Sir, ich habe eine Verbindung zur Minsk. Aber sehr schwach.“

"S.S. Minsk hier spricht Captain Tenner von der U.S.S. Community. Hilfe ist unterwegs. Was ist passiert?"

„Sternenflotte? Hier ist Captain Sergej Ivanov von der Minsk.“, antwortete über Lautsprecher eine rauchige Stimme mit starkem russischen Akzent. „Hier ist die Hölle los. Wir haben Hunderte von Schwerverletzten. Seid……….da…………“

„Captain, die Verbindung ist zusammengebrochen. Ich registriere ein Strahlungs leck, dass von der Warpgondel ausgeht. Vermutlich stört dies die Verbindung.“

Versuchen sie die Verbindung wieder herzustellen. Beamen sie die Verletzten auf die Krankenstationen, Frachtraum 3 wird zu einer Notfallkrankenstation umgebaut. Die übrigen Farchträume müssen soweit wie möglich zu Notfall umgerüstet werden. Beginnen sie mit den Transporten. Und Lieutenant Müller behalten sie die Umgebung im Auge sobald etwas Unvorhergesehenes passiert fahren sie die Schilde hoch. Wer auch immer diese Subraumwaffe gezündet hat, muss noch in der Nähe sein."

„Aye, Captain.“

Keine 500 Kilometer hinter der Minsk lag tatsächlich die Stingray auf der Lauer. Dem Schiff fehlte jegliche Beleuchtung. Nicht einmal die Warpgondeln oder ein Impulstriebwerk war auszumachen.

Niemand bemerkte das knapp 250 Meter lange Schiff, das entfernt an eine romulanische Konstruktion erinnern konnte. Die Außenhaut war in einem seltsamen matten Schwarz gehalten.

„Wie herzerweichend. Die Sternenflotte ist doch immer so hilfsbereit“, sagte Collier und beobachtete fasziniert die Szene.

„Die Community hat die Schilde gesenkt.“

„Sehr gut. Mr Kireon! Bringen sie uns in Feuerposition. Sobald sie eine saubere Erfassung haben, eröffnen Sie das Feuer nach romulanischen Standard Angriffsmuster. Es soll so aussehen wie wenn ein Kreuzer der D´Deridex Klasse den Angriff durchgeführt hätte.“

Kireon verbeugte sich angedeutet, dann begab er sich zu der Taktik und erteilte die Befehle.

Die Transporter arbeiteten ohne Unterlass. Während die Außenteams unter Councelor Blacks Leitung bereits auf der Minsk rematerialisiert waren, war bereits die Hälfte der Passagiere auf der Community. Black, das Sicherheitsteam und die zwei Sanitäter hatten alle Hände voll zu tun, dass keine Panik unter den Passagieren ausbrach.

In der Zwischenzeit tauchte der Schatten hinter der Minsk auf. Das spezielle Material, aus dem die Außenhaut der Stingray bestand Absorbierte die Suchstrahlen der Community erfolgreich. Auf dem Hauptschirm sah man nur das havarierte Schiff.

Die Mündungsklappen der Stingray öffneten sich. Ein Plasma Torpedo verließ den Launcher und raste auf die Community zu. Bevor auch nur jemand realisierte was passierte krachte der Torpedo in den Backbordrumpf der Community.

Jeder auf der Brücke wurde kräftig durchgeschüttelt, als der Plasmatorpedo die Community traf. Augenblicklich sprang der gelbe Alarm wieder auf Rot um. Jeremy der von der Wucht aus seinem Sessel geschleudert wurde, rappelte sich gerade wieder auf und blutete leicht an der Stirn.

"VOLLE SCHILDE. SCHADENSBERICHT. Von wo kam dieser Angriff Lieutenant Müller? Ich will eine schnelle Zielerfassung. Wie viele Personen befinden sich noch auf der Minsk?"

„Transporter sind ausgefallen. Waffen und Schilde nur noch minimal. Hauptenergie ausgefallen. Notaggregate zu 50 % verfügbar.“

In diesem Moment krachte es erneut. Das Deck hob und senkte sich einen halben Meter.

„Schilde halten. Sir, wir haben Hüllenbrüche auf den Decks 4, 9 und 14 erlitten. Notkraftfelder halten. Schilde nun auf 16 %. Der Multivektormodus ist ausgefallen. Ich erkenne ein kleines Schiff. Es wurde erst nach dem Beschuss durch die Emissionen des Waffenfeuers sichtbar. Captain, die Waffensignatur ist romulanisch.“ Um die Worte Müllers zu unterstreichen, erbebte das Schiff wieder.

„Captain, 200 000 Kilometer entfernt ist ein Nebel. Er besteht aus Magnesium, Chrom und anderen Elementen die uns vor den Gegnerischen Sensoren abschirmen könnten.“, meldete sich wieder Wentworth.

„Sir, wir haben noch die Phaser und drei Photonentrorpedos. Wenn wir die Torpedos auf den Gegner abfeuern stören wir seine Sensoren solange, bis wir im Nebel sind“, schlug Müller vor.

"Ausweichmanöver Omega 3. Wir können die Minsk nicht schutzlos zurücklassen. Wie viele Personen befinden sich noch an Bord der Minsk?"

Jeremy überdachte kurz seine Möglichkeiten.

"Die Jäger und alle bewaffneten Shuttles bereit machen und sofort starten. Sie sollen den Gegner beschäftigen. Einen Torpedo bereit machen und auf meinen Befehl auf den Gegner abfeuern. Bereiten sie den Traktorstrahl vor. Wir werden die Minsk mitnehmen. Zielen sie mit dem Torpedo und einer vollen Phaser Salve auf die Sensoren des Gegners. Dann mit maximalen Impuls zu dem Nebel. Wenn der Gegner geblendet ist, feuern sie einen Torpedo voraus ab mit größtmöglicher Explosionsstreuung. Detonationsentfernung etwa 25000 Km voraus."

„Es sind noch mit den Außenteams 40 Personen an Bord“, antwortete Müller.

„Captain, der Traktorstrahl wurde auch beschädigt. Bei dem desolaten Zustand des Rumpfes würden wir die Minsk auseinanderreißen. Davon abgesehen haben wir auch nicht ausreichend Energie um Schilde Waffen Antrieb und noch ein Schleppmanöver durchzuführen“, meldete Wentworth.

„Shuttles starten Captain.“ Verkündete Müller.

"Die Shuttles sollen sich auf die Waffensysteme konzentrieren. Lieutenant eröffnen Sie das Feuer auf den Feind. Mr. Wentworth nehmen sie Kurs auf den Nebel. Wir müssen und etwas einfallen lassen wie wir die restlichen 40 Personen an Bord holen können."

„Aye, Sir.“ Bestätigen Müller und Wentworth wie aus einem Munde. Die Shuttles rasten aus dem Hangar und flogen der Stingray entgegen. Die Community feuerte den ersten Torpedo auf das kleine Schiff an. Dieser Explodierte in einem gewaltigen Feuerball an dessen Schilde. Dann beschleunigte die Community auf die Geschwindigkeit, die die Triebwerke noch hergaben.

Schwerfällig setzte sich das Schiff der Prometheus Klasse in Bewegung, dabei feuerten nun auch die Phaser auf den Gegner. Das kleine Schiff zog sich leicht zurück. Und geriet nun in das Feuer der beiden Viper Jäger und der Shuttles.

Stingray

Das kleine Schiff erbebte unter dem Treffer des Photonentorpedos. Collier musste sich breitbeinig hinstellen, um nicht von den Füssen gerissen zu werden. Es war klar, dass sich die Community verteidigen würde. Er war aber dennoch verblüfft, wie viel dieses Schiff einzustecken vermochte.

„Die Sensoren sind durch den Treffer teilweise ausgefallen.“

„Bringen Sie das in Ordnung Mr Kireon. Entkommen kann uns die Community auf keinen Fall. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

USS Community

„Es funktioniert Captain. Wir erreichen den Nebel in 20 Sekunden“, meldete Wentworth. Der Pilot hatte Mühe das Schiff auf Kurs zu halten. Der aus dunklen Pastellfarben bestehende Nebel kam immer näher. Schließlich tauchte die Community in diesem ein. Sofort trübte sich die Anzeige des Hauptschirmes ein.

„Wir sind im Nebel Captain. „

"Versuchen sie die Sensoren anzupassen ich will so viel wie möglich in dieser Umgebung sehen. Kreuzen sie in diesem Nebel. Haben wir Kontakt zu unseren Jägern und Shuttles?"

„Einen Augenblick Captain.“ Müller gab einige befehle in die Konsole ein. Dann wurde das Bild etwas Klarer.

„Captain wir können nur noch für kurze Zeit mit den Shuttles kommunizieren.“

"Erfragen sie den Status des Angreifers, die Shuttles sollen sich außer Waffenreichweite des Angreifers begeben und die Minsk schützen."

Müller führte den Befehl sofort aus. Nach einigen Sekunden blickte er wieder auf.

„Der Gegner ist immer noch voll operationsfähig. Er hat nun eine Position zwischen der Minsk und dem Nebel bezogen. Die Shuttles ziehen sich hinter die Minsk zurück. „

"Sollte der Gegner, die Minsk angreifen, sollen die Shuttles das Schiff schützen. Rufen Sie die Führungsoffiziere zusammen. Besprechung in einer halben Stunde."

„Verstanden.“ Dies war die letzte Meldung gewesen, die die Shuttles noch erreicht hatte. Danach brach die Verbindung ab, während die Community im Schutz des Nebels verschwand.

Stingray

„Sie sind im Nebel. Die Sensoren werden in wenigen Minuten wieder Arbeiten.“

„Sobald die Sensoren online sind, fliegen wir ihnen hinter her. Und Bereiten der Community ein spektakuläres Ende.“

*Danke an Shane für den Dialog.*

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Als Jorunn erwachte, hatte sie das Gefühl etwas wäre nicht in Ordnung.

Alles war verschwommen und schemenhaft, doch langsam kehrte die Erinnerung zurück und sie erkannte, was es war, dass sich falsch anfühlte... Alles fühlte sich leichter, aber damit nicht genug - das gesamte Mobiliar des Promenadendecks schien verschoben - es konzentrierte sich auf eine Ecke des Raumes, was nur einen Schluss zuließ: Die künstliche Gravitation war beschädigt.

Ja, jetzt erinnerte sie sich... Ivanov hatte ihr und Solveig das Nachfolgemodell der Minsk gezeigt. Das Mädchen schien besonders interessiert zu sein - der Captain hatte das Talent, ihren Entdeckergeist zu wecken.

Dann war der Angriff geschehen - plötzlich, wie aus dem Nichts und natürlich wurde der Captain auf die Brücke gerufen.

Da hatte sie ihn zum letzten Mal gesehen.

Das Schiff hatte gebebt und eine Panik war ausgebrochen, doch das letzte woran sie sich erinnern konnte, waren durcheinanderfliegende Gegenstände und einer, der sie am Kopf getroffen hatte.

"Mama!" waren Solveigs letzte Worte gewesen, dann war alles schwarz geworden. Auch jetzt schmerzte Jorunns Kopf noch.

Sie griff nach der getroffenen Stelle und spürte Feuchtigkeit.

Blut! Eine Platzwunde, auch das noch.... Um sie herum stöhnten die anderen Verletzen.

Eine plötzliche Panik ergriff auch sie.

"Solveig! Solveig, wo bist du!"

Keine Antwort.

Sie blickte sich um und langsam kam auch die normale Sicht wieder. Viele Körper lagen auf dem Boden, ob sie bewusstlos oder tot waren, konnte Jorunn nicht sagen.

Aber einer der Körper kam ihr bekannt vor - eine kleine, blutüberströmte Gestalt, die unter einer Liege eingeklemmt war.

Sofort hastete sie zu ihrer Tochter und befreite sie von der sperrigen Liege, die dank der beschädigten Gravitation einfach zu entfernen war.

"Solveig!" Das Kind blieb regungslos.

Hastig fühlte Jorunn den Puls. Schwach, aber zum Glück vorhanden. Aber wenn nicht bald ärztliche Hilfe eintraf, dann sah es schwarz aus.

Sie hob Solveig hoch und legte sie auf die eben noch lästige Liege.

Als sie aufstand und sich den Schweiß von der Stirn wischte, hörte sie hinter sich ein Stöhnen.

Zumindest eine Person war noch am Leben. Sie beschloss, nach anderen Überlebenden zu suchen.

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"Verdammt noch mal!", fluchte Hank Woolsey. Er zwängte sich durch die Tür seines Quartiers, die nur halb aufgegangen war.

Auf dem Gang schlug ihm im flackernden Licht ein übler Gestank entgegen, der sich aus verschmorten Leitungen und verbranntem Fleisch zusammensetzte; dazu schienen sich auch noch diverse Körperausdünstungen zu gesellen, die wie der Fleischgeruch von einer Gruppe ihm bislang unbekannter Zivilisten zu kommen schien.

"Was zum Teufel ist hier los, sind Sie verletzt? - Wir brauchen hier einen Sanitäter oder Arzt!"

Inzwischen war auch Brol Spencer auf den Gang getreten. "Die interne Kommunikation scheint ausgefallen zu sein; das letzte was ich noch mitbekommen habe, ist dass die Community einem havarierten Passagierschiff zur Hilfe geeilt ist. Wahrscheinlich ist es explodiert und wir befanden uns in unmittelbarer Nähe..." Der Tellarit versuchte die verletzten Passagiere von der SS Minsk so gut es ging zu versorgen; unterstützt und schließlich auch abgelöst wurde er von einem übelst gelaunten Dr. House, der missmutig brummte er sei Spitzen-Diagnostiker und kein Notarzt.

Vergrößert wurde das Chaos noch durch die Ankunft von Lieutenant-Commander Stanton, T'Racy und Vinara; der Ermittler hatte gerade damit beginnen wollen die Andorianerin zu verhören, als die Katastrophe hereingebrochen war.

"Was bei allen **** ist denn hier passiert? Sind wir auf eine Raummine aufgelaufen, greift das Orion-Syndikat an oder was?"

"Das weiß ich auch nicht Mr. Stanton, deshalb sollten wir uns schleunigst auf die Brücke begeben", erwiderte Woolsey. Dann wandte er sich an Brol Spencer und wies ihn sowie T'Racy an: "Bringen Sie Professor Shral ins Casino und nehmen Sie unterwegs so viele wie Sie finden können mit. - Das gilt auch für Sie Dr. House, begeben Sie sich mit den Passagieren entweder ins Casino oder einen ähnlich sicheren Ort."

"Das ist verdammt ärgerlich, gerade als wir es uns gemütlich machen wollten...", murmelte Vinara mit einem Hauch von schwarzer Ironie, als der CPA-Agent sie und die nicht verletzten Passagiere von der Minsk in Richtung Casino geleitete.

"Keine Sorge, dafür geht der richtige Spaß jetzt erst los! Falls wir wirklich alle Leute von der Minsk gerettet haben sollten, dürften sich im Moment gerade 1000 zusätzliche Personen an Bord befinden. Das heißt es dürfte in etwa so ungemütlich werden wie auf einem antiken Flugzeugträger, der unter feindlichen Beschuss geraten ist!"

"Feindlichen Beschuss? Wer hat uns angegriffen?", fragte die Professorin verwirrt.

"Keine Ahnung, aber es hat sich wie ein Beschuss angefühlt. Anfangs dachte ich, das Passagierschiff dem wir zur Hilfe geeilt sind sei explodiert, aber dafür war der Einschlag zu zielgerichtet. Mr. Woolsey, der Abgesandte des Föderationsrats der mit Stanton auf das Schiff gekommen ist, versucht gerade sich mit selbigem zur Brücke durchzuschlagen um sich dort ein Bild zu machen."

Charles Morten hatte sich ihnen angeschlossen und sah sich das Chaos um sie herum an. "Ein Glück dass die Prometheus-Klasse so stark gepanzert ist, sonst wären wir wahrscheinlich schon in Tausend Stücke gerissen worden!"

Während Hank Woolsey sich mit dem Sonderermittler durch diverse Hindernisse kämpfte, machte er mit einem schweren Seufzer Notizen auf dem PADD das er bei sich trug. "Was DAS erst wieder kosten wird... Unter sechs Monaten Trockendock kommen wir hier bestimmt nicht weg falls das Schiff diese Situation überhaupt übersteht!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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„SAM!“ Die Erschütterung hatte Assjima von den Beinen geholt als sie gerade unter der Dusche stand. Der Griff nach dem Badetuch hatte den Sturz nicht wesentlich abfangen können. Doch blitzschnell war sie wieder auf den Beinen und schlitterte stolpernd über den nassen Fußboden. Ich sollte endlich auf Schalldusche umsteigen Warum kamen ihr in solchen unpassenden Momenten immer diese nebensächlichen Ideen? Panik stieg in ihr auf als das Licht erlosch und das Stöhnen im Wohnraum nebenan in leises Wimmern überging. „SAM! Wo bist du?“ Keine Antwort. Es roch verbrannt. „Computer – Licht!“ Aber auch der Hightech-Helfer für alle Situationen schien sie nicht zu hören. Es blieb stockdunkel. Ein schmerzhaftes Dunkel – so empfand es zumindest ihr Schienbein als es mit dem Couchtisch zusammenstieß. Dann stolperte sie über etwas Großes auf dem Fußboden. Erneutes Stöhnen. „Imzadi …“ Ihre Hände tasteten nach dem am Boden liegenden Körper. ”Hörst du mich?”

„Ja …“

„Ich kann nichts erkennen … Kannst du dich bewegen?“

„Nein … eingeklemmt …“

Ihre Hände tasteten sich an ihm entlang bis sie auch Höhe des Brustkorbs auf etwas Hartes, Metallenes stießen.

„Vor …sicht … Strom …“

Die Warnung kam gerade noch rechtzeitig. Sie erahnte die zerfetzte Leitung mehr als dass sie sie spürte. „Ich brauche Licht …“ Sie stemmte sich hoch und tastete sich zur Türe. Der Türöffner reagierte nicht. Wo ist die Schalttafel? Mist … ich kenne mich in diesem neuen Quartier doch noch nicht aus … da! Das muss sie sein Ihre Fingernägel bohrten sich in den schmalen Spalt und rissen die Deckplatte herunter. Im Film rupfen die in solchen Fällen immer alle Leitungen heraus … Es funkte, die Hydraulik der Türe gab ein schwaches Zischen von sich und schob die Türhälften ein wenig auseinander. Weit genug, dass flackerndes Licht vom Korridor in den Raum fallen konnte und sie das Szenario erkennen lies. Sam lag auf dem Fußboden. Ein schwerer Metallträger war von der Decke herabgestürzt, hatte diverse Leitungen mit sich gerissen und lag nun quer über seinem Brustkorb. Mit zwei langen Schritten war sie wieder bei ihm. Es roch noch immer nach verbranntem Fleisch. Die Leitungen könnten noch unter Strom stehen … Ihre Blicke durchsuchten den Raum nach einem passenden Hilfsmittel. Dann griff sie den Couchtisch, packte ihn und schmetterte ihn mit aller Kraft gegen die Wand so dass er zu Feuerholz zersprang. Mit dem Rest eines Tischbeines schob sie die zerrissenen Leitungen beiseite, packte dann den Metallträger und stemmte ihn langsam empor. Die Sehnen in ihren Oberarmen drohten zu reißen und immer wieder hatte sie das Gefühl, die Bandscheiben würden eine nach der anderen einen Tapetenwechsel anstreben, aber Stück für Stück wanderte das tonnenschwere Teil zu Seite, bis es krachend neben dem Betazoiden auf den Boden donnerte. Voller Panik fiel sie neben ihm auf die Knie. „Sam?“

„Es … geht schon … wieder …“ Stöhnend richtete er sich auf. „Was … ist passiert?“

„Ich habe keine Ahnung. Ein Torpedo vielleicht. Oder eine Mine. Das Schiff scheint jedenfalls schwer beschädigt zu sein. Wie geht es dir?“

„Ich … bekomme kaum … Luft. Es … sticht … und brennt …“

„Du scheinst ein paar Rippen gebrochen zu haben. Und da ist eine große Brandwunde auf deiner Brust. Ich habe leider keine medizinische Ausrüstung hier. Du musst auf die Krankenstation. Aber zuerst werde ich den Schmerz etwas lindern.“ Die Deltanerin legte beide Hände auf seine Brust und schloss die Augen.

Wenige Augenblicke später konnte er freier atmen. „Danke Imzadi. Jetzt geht es wieder. Wir sollten nach den anderen sehen.“

„Ja, doch du benötigst einen Druckverband damit es keine inneren Blutungen gibt.“ Sie zerriss das Badetuch in lange Streifen und wickelte diese fest um seinen Brustkorb. „Jetzt gehen wir auf die Krankenstation.“

„Gut … aber du solltest vorher vielleicht doch etwas Anziehen. Sonst gibt es auf dem Schiff womöglich einige unnötige Herzinfarkte.“

Erst jetzt bemerkte Assjima, dass sie noch immer so nass und nackt war wie sie aus der Dusche gestürzt war. In Windeseile schlüpfte sie in Hose und Bluse. „Komm jetzt!“

Bearbeitet von Assjima
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Sean hatte sich eine kurze Pause gegönnt und war ins Casino gefahren. Er hatte sich einen Kaffee und ein Sandwich geholt und an einen Tisch gesetzt. Plötzlich näherte sich ein Schatten und eine Stimme fragte: „Darf ich mich zu Ihnen setzen, Mr. Coleman?“ Der Lieutnant seufzte innerlich: „Und was, wenn ich ‚Nein’ sage, Mr. Kolo.“

„Dann setzte ich mich dennoch.“, erwiderte der Bajoraner. „Ich wollte aber höflich sein und fragen.“

Sean schnitt eine Grimasse: „Sie haben noch nicht die Methoden ihres Chefs übernommen? Das erstaunt mich aber. Türen eintreten und Leute schikanieren, so geht ihr Jungs von der Sicherheit doch immer vor, oder? Ich wundere mich aber, dass der Commander seinen kleinen Computerexperten vorgeschickt hat.“

Barei seufzte: „Wie ich sehe, haben sie sich über Commander Stanton und mich informiert. Ich kann Ihnen aber versichern, dass wir nur im Notfall und bei völlig unkooperativen Verdächtigen. Wenn sie kooperieren und meine Fragen wahrheitsgemäß beantworten, haben sie nichts zu befürchten, Lieutnant.“

Sean schluckte den Bissen runter, den er genommen hatte und lachte kurz: „Ihnen allein würde ich das sogar abnehmen. Nur traue ich ihren Vorgesetzen nicht über den Weg. Und letztendlich sind sie an seine Befehle gebunden.“ Er räusperte sich und wischte sich dann mit einer Serviette den Mund ab: „Aber, okay stellen sie ihre Fragen. Aber eines möchte ich vorher wissen: Warum schickt er sie vor und kommt nicht selbst. Hält Commander Stanton meine Aussage für so unwichtig?“

Der Ensign schüttelte mit dem Kopf: „Ganz im Gegenteil. Jede Aussage die Licht ins Dunkel bringen kann ist für uns wertvoll. Der Commander und ich teilen uns aber die Ermittlungsarbeit.“ Dann wurde er ernst: „Sie sollten nicht den Fehler machen mich zu unterschätzen. Ich habe auch einige Erfahrung auf dem Gebiet.“

Der Lieutnant schluckte den Bissen, den er gerade im Mund genommen hatte und wollte etwas erwidern, aber das ging im Aufheulen des gelben Alarms unter. „Was zum Teufel ist den jetzt?“, versuchte er sich Gehör zu verschaffen. Und zu seiner Überraschung stimmte Fähnricch Kolo dem Offizier von der Community zu.

Sean tippte auf seinen Kommunikator: „Coleman an Brücke. Was ist da los?“ „Wir haben einen Notruf empfangen. Von der Minsk, einen Passagierschiff.“, erklärte Lieutnant Müller. „Der Captain schickt Black mit Rettungsteams rüber.“ „Verstanden ich komme gleich.“

Der Lieutnant trank noch schnell seinen Kaffee leer und räumte das Geschirr in den Replikator zum Recyceln. Dann verließ er das Casino und ging zum nächsten Turbolift. Auf Sternenflottenschiffen hat man zwar immer den Eindruck, das sofort eine Transportkapsel kommt, wenn man sich einen Turboschacht nähert, aber dieses mal blieben die Schotten geschlossen.

Sean konnte ja nicht ahnen, dass alle Kapseln mit dem Transport der Überlebenden der Minsk belegt waren.

Plötzlich erbete das Schiff unter einen Treffer. Der Einsatzoffizier wurde von der Erschütterung zu Boden geschleudert. hatte zu tun sich festzuhalten. Plötzlich hörte er, wie die Luft zischend entwich und er entdeckte einen Hüllenbruch der sich etwas weiter vorn vor ihm öffnete. „Alle Mann festhalten.“, kommandierte der Einsatzoffizier.

Ein junger Crewmen von der Sicherheit reagierte zu spät und wurde von dem Zog der schlagartigen Dekompression in Richtung Vakuum gezogen, was seinen Tod bedeutet hätte. Geistesgegenwärtig griff Sean nach der Hand des Armen und erwischte ihn auch. Aber der Ruck kugelte ihm das Schultergelenk aus. Lange konnte er den jungen Mann nicht mehr festhalten und auch den Sicherheitsoffizier schwanden die Kräfte.

Doch plötzlich griff eine zweite Hand nach dem Mann, helle Hautfarbe und dem Ärmel die Farbe der Sicherheitsabteilung. Und bewahrten so das Besatzungsmitglied vor dem sicheren Tod. Nur Sekunden später reaktivierte sich das Notkraftfeld und verschloss den Hüllenbruch provisorisch. Aus den Sauerstofftanks des Schiffes wurde die verschwundene Luft wieder ersetzt und die Umweltbedingungen normalisierten sich.

Erst jetzt traute sich Lieutnant Coleman den Atem entweichen zu lassen und zur Seite zu sehen. Dort erblickte er zu seiner Überraschung Kolo Barei, der den Sicherheitsoffizier gerade losließ. „Alles in Ordnung.“, fragte der Ermittler. Sean nickte erst, verzog dann aber das Gesicht, als er die schmerzende Schulter spürte. „Geht so.“

„Was war das gerade?“, fragte der Bajoraner. „Offenbar wurde die Community von einen Torpedo getroffen.“, spekulierte Sean. „Ich muss auf die Brücke.“ „Aber nicht mit dem Lift.“, erklärte ein Crewmen aus der Technik, der sich hinter dem Lieutnant befand. „Die lifte sind ausgefallen.“

„Na prima.“, dachte sich der amtierende erste Offizier der Community. Ihm graute es davor, mit seiner Schulter den ganzen Weg durch die Jeffriesröhren nehmen zu müssen. Laut erklärte er: „Danke.“

Da trat Kolo Barei an ihn heran: „Darf ich?“

Ehe Sean überhaupt reagieren konnte, hatte der Bajoraner ihm die Schulter wieder eingerenkt. „Das sollte erstmal gehen. Aber sie müssen auf die Krankenstation.“ „Die liegt ein Deck über uns.“, erklärte Lieutnant Coleman. Aber erfühlte sich besser.

Außerdem hatte er sich von der Überraschung des Angriffes bereits erholt, vor allen, da so etwas nicht das erste Mal passiert war. Dafür hatte die Crew der Community schon zu oft unter Feuer gestanden. Dann wandte er sich an die Umstehenden: „Sorgen sie dafür, dass sich alle Zivilisten in die vorgesehenen Schutzbereiche befinde. Dann versiegeln sie die Hüllenbrüche mit Decksplatten und schalten sie dann die Notkraftfelder ab.“

Die anwesenden Crewmitglieder sahen ihren Vorgesetzten an. Ihnen steckte immer noch der Schreck etwas in den Knochen. Sean seufzte: „Ich weiß nicht, wie schwer wir getroffen wurden. Aber die Energieversorgung scheint noch zu laufen. Daher kann es nicht allzu schlimm sein. Halten sie sich an die Notfallprozeduren und warten sie auf weitere Anweisungen. Und jetzt an die Arbeit.“

Er wandte sich an seinen neuen Begleiter: „Ensign Kolo, ich könnte ihre Hilfe gebrauchen. Die OPS ist derzeit etwas unterbemannt. Und ich weiß nicht, wie es auf der Brücke aussieht. Sie tragen die Uniform eines Offiziers der Flotte. Also gehe ich mal aus, sie haben neben ermitteln auch noch andere Sachen auf den Kasten.“

Barei seufzte, folgte dann aber dem Lieutnant zum nächsten Eingang in das Wartungsröhrensystem der Community.

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Die Beleuchtung des Korridors war halb erloschen. Die Indikatoren pulsierten Rot und erhellten dadurch den Korridor etwas mehr. George erwachte mit einem stechenden Kopfschmerz. Er und Jenax waren auf den Weg zu T´Racy gewesen als das Deck sich, wie ein wilder Mustang verhielt.

Georges Kopf fühlte sich an wie wenn dieser in einer Zentrifuge gefangen wäre. „Verdammt!“, knurrte der Ingenieur und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Dann sah er Jenax zwei Meter entfernt von ihm liegen. Die junge Frau öffnete zögerlich ihre Augen.

„Imzadi?“

„Schon gut Liebes. Wir wurden gewaltig durchgeschüttelt.“ George half seiner Frau auf die beine und musste sich selbst an der Wand abstützen, Schwindel drohte ihn zu übermannen.

„Du bist verletzt George.“ Jenax berührte George am Hinterkopf und zog ihre Hand zurück. Auf der Handinnenfläche war Blut zu sehen, dass von einer Platzwunde an Georges Hinterkopf stammte.

„Wir müssen auf die Krankenstation“, beharrte die Betazoide.

„Unsinn“, George machte einen Schritt und musste sich wieder abstützen. „In Ordnung. Gewonnen.“ George musste die Zähne zusammenbeißen, um einen weiteren Anflug von Übelkeit niederzukämpfen.

„Wir sind nur drei Decks von der nächsten Krankenstation entfernt.“

„Nur ist gut.“ Sheridan schüttelte kurz den Kopf und bereute dies sogleich. „Erinnere mich daran, dass ich demjenigen, dem wir das zu Verdanken haben in den Arsch trete, sobald mein Kopf aufhört sich zu drehen.“

„Notiert“, antwortete Jenax, während Sie ihren Mann stützte.

Das VIP-Quartier des Admirals war ein Trümmerfeld. Die Rumpfhülle schien ab und an leise zu ächzen. Zuerst wollte Walther bei der Rettungsaktion nicht im Wege stehen. Doch dann Explodierte um ihm herum alles. Die Benommenheit wich langsam zurück. Instinktiv berührte Sheridan seinen Kommunikator-

„Sheridan an Brücke.“ Niemand antwortete. Bei nochmaligen Berühren zirpte der Kommunikator protestierend. Entweder war das System ausgefallen oder überlastet. Langsam stand er auf und klopfte sich den Staub von den Schultern. Sein Schreibtisch war von einem Träger geteilt worden. Es fröstelte den Admiral, dass nur wenige Sekunden, nachdem er kurz aufgestanden war, um zum Replicator zu gehen das Schiff sich in ein Chaos verwandelt hatte.

„Computer Schadensbericht.“

„Die……omma…..nen….sind….ädigt…..“, die künstliche Stimme stakste und endete in einem Knacken.

„Na dann.“ Sheridan steckte sich einen Handphaser ein. Aufgrund der letzten Ereignisse wollte der Admiral nichts dem Zufall überlassen. Als er das Quartier verlassen wollte, öffnete das Schott sich nur einen kleinen Spalt. Sheridan schob mit einiger Anstrengung eine Schott hälfte soweit beiseite, sodass er durchpasste.

„Es ist alles in Ordnung Bewahren Sie Ruhe!“, erhob Garibaldi seine Stimme. Viele der Passagiere in Frachtraum drei waren im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Häuschen. Commander Bigglesworth hatte sich zum Hangar begeben, wo auch dort einige Passagiere der Minsk untergebracht waren. Dort gab es auch mehr Platz, nachdem die Raumfähren und die Jäger das Schiff verlassen hatten.

„Sind wir angegriffen worden?“, fragte ein Passagier verängstigt.

„Das Wissen wir noch nicht. Aber Sie sind hier in Sicherheit“, versicherte der Italiener abermals.

„Dafür werde ich die Sternenflotte verklagen!“ Protestierte auf einmal Daimon Breck. Der Ferengi kam energisch auf Garibaldi zu und blieb einen halben Meter vor dem breitschultrigen Mann stehen.

„Bitte tun Sie das. Aber lassen Sie es sich gesagt sein. Die Sternenflotte hat ihren Ferengihintern gerettet.“

„Das wird teuer werden Mänsch!“

„Halten Sie endlich den Mund Mister. Wir haben hier genug Probleme am Hals. Und Glauben Sie mir, ihre Klage ist dabei noch das kleinste Übel.“

„Ach ja? Ich habe für die Passage bezahlt und….“

„Sein Sie froh, dass sie den Aufschlag für diese Einlage hier nicht mit ihrem Leben beglichen haben. Ich Denke das ist ein wahres Sonderangebot nicht wahr? Und nun geben Sie Ruhe, wenn Sie nichts Sinnvolles zu tun haben.“

Der Ferengi stand noch trotzig da. Doch dann überlegte es sich und ging wieder schweigend weg. Indessen nahm der Lärmpegel zu. Garibaldi wurde es zu viel. Er steckte zwei Finger in den Mund und ließ einen lauten Pfiff los der alles zum Verstummen brachte.

„Warum nicht gleich so? Noch einmal für alle, bewahren Sie Ruhe und bleiben Sie hier. Sinnlose Panik bringt hier keinem etwas. Die Verletzten werden sich zur Sanitätsstation begeben. Wir haben auf dem Deck hier zwei errichtet. Der Rest wartet hier. Falls jemand unter Ihnen ist, der eine medizinische Ausbildung oder Kenntnisse hat, so kann er gerne die medizinische Crew der Community Unterstützen. Das wäre es fürs Erste.“

Wieder setzte ein Raunen ein, aber es blieb auf dem Niveau eines Hintergrundgeräusches. Tatsächlich schienen die Worte des Sicherheitschefs der Excelsior gefruchtet zu haben. Nur Daimon Breck stand immer noch umgeben von seiner Gefolgschaft schmollend an der Wand.

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Der Weg zum Casino erwies sich als ziemlich schwierig, da er immer wieder von herumliegenden Trümmerteilen und daliegenden Verletzten blockiert wurde.

Als Brol Spencer sich das - soweit er überblicken konnte - gesamte Ausmaß der Schäden ansah fragte er: "Charles, wie schwer ist dieses Schiff eigentlich gepanzert?"

Morten überlegte kurz. "18 Zentimeter Ablativ-Panzerung über einer schweren Duranium-Tritanium-Hülle."

"Klingt ziemlich mächtig, aber wieso habe ich gerade den Eindruck dass dieses Zeug kaum mehr Schutz bietet als eine Wand aus Blech?"

Diesmal musste der Ingenieur etwas länger überlegen. "Nun ja, ich kenne die genaue Zusammensetzung nicht... Tatsache ist, die Ablativ-Panzerung gibt es schon ein paar Jahre und sie wurde offenbar bestenfalls minimal verbessert. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben alle größeren Mächte inzwischen so etwas wie panzerbrechende Waffen dagegen erfunden, dazu kommt noch dass die Community schon im Neria-System einiges abgekriegt hat."

"Also war es doch ein Angriff?", fragte Vinara.

"Je länger ich darüber nachdenke umso wahrscheinlicher erscheint mir diese Option", meinte Morten düster.

"Die Sternenflotte sollte sich endlich mal die andorianische Streitmacht zum Vorbild nehmen", ertönte eine Stimme aus einem halbdunklen Korridor neben ihnen. Es war Rhena die leicht humpelnd in das Licht rückte.

"Es freut mich zu sehen dass Sie halbwegs wohlauf sind", begrüßte sie Brol Spencer. "Nur der Neugier halber, was sollen die Andorianer der Sternenflotte voraus haben?"

"Soviel ich weiß experimentieren sie schon seit Jahrzehnten mit einer Renaissance der polarisierbaren Hüllenpanzerung - zusätzlich zu und unabhängig von den Schilden. Einzelheiten weiß ich natürlich nicht, aber die Wirkung soll durchaus beeindruckend sein. Und man kann durch die aktivierte Panzerung beamen ohne gleich ganz so schutzlos zu sein wie offenbar auf dieser Nuss-Schale hier!"

"Hey, nennen Sie die Community nicht Nuss-Schale!", ereiferte sich Senior Chief K'Rissan, der sich den Schutz Suchenden ein paar Minuten zuvor angeschlossen hatte. "Ohne die Ablativ-Panzerung wären wir fast schon garantiert tot... Wenn ich den erwische der da auf uns gefeuert hat, der wird den Tag verfluchen an dem er beschlossen hat, sich uns zum Feind zu machen!"

Niemand wagte es dem Caiitaner, der trotz seiner leichteren bis mittleren Verletzungen äußerst entschlossen wirkte zu widersprechen.

"Nur eine Frage", wandte Vinara sich an den katzenartigen Sicherheits-Offizier, "sind Situationen wie diese mehr oder weniger alltäglich auf der Community?"

"Wieso fragen Sie... Ach ja, Ihr Gedächtnis-Verlust, den hatte ich ganz vergessen! - Nun, ich würde sagen wir befanden uns schon einige Male in brenzligen Situationen. Ich denke der Schaden ist nicht ganz so schlimm wie es jetzt aussehen mag - ich bin zwar kein Ingenieur, aber ich vermute mal der Großteil dessen, was wir hier vor uns sehen ist das Resultat überlasteter und explodierter Energieleitungen. Kein Wunder bei dem, was die neuen Führungs-Offiziere mit dem Schiff angestellt haben! Ich vermute mit intaktem Energiesystem hätten wir gut zwei schwere Treffer einstecken können, ohne gleich in dieses Chaos zu versinken."

Charles Morten empfand das Bedürfnis, das Gespräch wieder in eine andere, seiner Meinung nach nicht ganz so bedrückende Richtung zu lenken. "Professor", wandte er sich deshalb an Vinara, "wie ich hörte hat dieser Stanton Sie zuerst zum Verhör gebeten - da dürften Sie wohl froh sein dass er noch nicht damit beginnen konnte!"

"Das kommt auf den Standpunkt an... Ich hatte mich freiwillig dem Verhör gestellt, da ich es möglichst schnell hinter mich bringen wollte; Commander Stanton aber hatte scheinbar zuerst vor jemand anderen den Anfang machen zu lassen, denn zunächst lehnte er mein Angebot ab. Doch gerade als ich ihn soweit hatte, doch mir den Vorzug zu geben ging der Alarm los."

"Tja, dann heißt es jetzt dem unsichtbaren Feind in den Arsch zu treten und damit weiter kräftig Pluspunkte bei Mr. Columbo zu sammeln", brummte Rhena mit einem Hauch von Sarkasmus.

"Also Shral und die anderen ehemaligen Offiziere werden hier erst mal niemandem irgendwohin treten. Und der Sonderermittler heißt Stanton, nicht Columbo!", verbesserte Morten sie unwirsch.

"Pah, ihr Pinkies und Brownies habt ja nicht einmal den vollen Überblick über eure eigene Kultur!"

Spencer, der sehr wohl wusste wovon die andorianische Ingenieurin sprach grinste leicht in sich hinein. "Also los, gehen wir ins Casino und sehen uns ein paar alte Columbo-Filme an, während Captain Tenner mit seiner Aushilfs-Crew uns allen den Hintern rettet!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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Der Weg zur Krankenstation entpuppte sich als schwieriger denn gedacht. Auf dem gesamten Deck war die Beleuchtung ausgefallen und die Notbeleuchtung gab streckenweise nur ein schwaches Glimmen von sich. Überall waren Personen damit beschäftigt, sich selbst oder andere aus den Trümmern zu befreien. Deck 9 wirkte als ob ein John McClane gerade eben vorbeigekommen und seine allzu deutliche Spur gezogen hätte. Sam und Assjima kamen nicht dazu, sich die Köpfe über die Ereignisse zu zerbrechen. Wo es ging leistete die Ärztin erste Hilfe, wobei die bereits geplünderten Med-Kids an den Wänden nicht mehr viel hergaben.

Ein Deck höher liefen ihnen immer mehr unbekannte, panische Zivilisten über den Weg. „Wo kommen nur all diese Leute her?“ wunderte sich Assjima. „Die scheinen aus dem Transporterraum zu kommen.“

„Keine Ahnung“ antwortete Sam. „Vielleicht sind wir mit einem anderen Schiff kollidiert? He Sie!“ Er packte einen vorbeieilenden Bolianer am Ärmel. „Können sie mir sagen was hier passiert ist?“

Der Mann starrte ihn nur verwirrt an, schüttelte den Kopf, riss sich los und rannte weiter.

Plötzlich keifte eine durchdringende Altfrauenstimme über den Lärm hinweg: „DA! Schaut nur! Das ist doch DOKTOR ASSJIMA!“ Eine steinalte Terranerin bahnte sich den Weg durch das Gedränge. Im Schlepptau sieben oder acht weitere alte Matronen unterschiedlicher Spezies. „Sie ist es tatsächlich!“ schepperte die Terranerin, blieb dann vor der Ärztin stehen und musterte sie unverholen. „Siehst du Hilde – ich habe es dir doch gesagt: sie ist nicht tot!“

„Aber in der BIDL stand doch, dass sie einem Transporterunfall zum Opfer gefallen sei.“ Hilde erinnerte zwar an eine verschrumpelte Rosine, gab aber noch zu erkennen, dass auch sie eine Terranerin war, offensichtlich afrikanischer Abstammung.

„Ich sage doch immer dass du kein Wort vom dem Geschreibsel der BIDL glauben darfst. Sie sind doch Doktor Assjima, oder?“

„Ja …“ antwortete die Deltanerin zögernd. „Und mit wem habe ich die Ehre?“

„Wir sind das Damenkränzchen Die lustigen Witwen aus dem Seniorenstift Sonniger Feierabend auf Risa. Wir haben Ihnen mal eine Mütze gehäkelt“ antwortete die Matrone stolz.

Dunkel erinnerte sich die Deltanerin an eines der vielen Geschenke, die Fans ihr während der Ausstrahlung der Doku-Soap geschickt hatten. Ein unförmiges Gebilde, das Blechbüx irgendwann einmal aufgetrennt hatte um sich von Gle’ma aus dem Wollfaden zwei Schonbezüge für seine Okulare stricken zu lassen. Er bezeichnete die beiden kleinen Säckchen von nun an immer als seinen S-c-h-l-a-f-a-n-z-u-g.

„Ach – SIE waren das? Vielen Dank – die Kekse waren wirklich lecker. Aber …“ Assjima rieb sich nachdenklich die Nase. „Wie kommen Sie an Bord der Community?“

„Meine Freundinnen und ich haben eine Kreuzfahrt auf der SS Minsk gebucht. Dann explodierte das Schiff und wir wurden hier herüber gebeamt. Mehr wissen wir leider auch nicht.“

„Gut dass der alte Kasten in die Luft geflogen ist“ warf die Rosine dazwischen. „Es wurde nämlich langsam etwas langweilig. Aber jetzt ist endlich mal was los!“ Sie klatschte aufgeregt in die Hände.

„Meine Damen“ griff Sam nun ein. „Hier ist es ziemlich gefährlich. Sie sollten sich am besten ein Deck tiefer begeben. Dort ist das Casino. Das ist ein ausgewiesener Schutzraum. Wir müssen dringend auf die Krankenstation, aber wir werden später nach Ihnen schauen.“

„Ach – der reizende Gatte ist ja auch dabei“ die Rosine machten einen kleinen Hüpfer. „Mechthild – das war eine tolle Idee von dir, diese Reise zu buchen!“

„Ich habe nur gute Ideen. Mädels, kommt – wir sollten tun was Mister Devimar uns rät. Doktor Assjima muss nun ihre heilenden Hände einsetzen. Da wollen wir natürlich nicht im Weg stehen.“ Sie zwinkerte der Deltanerin verschwörerisch zu und setze sich in Bewegung. Die Damen folgten ihr im Gänsemarsch.

***

Zum gleichen Zeitpunkt, viele, viele Lichtjahre entfernt …

Alle in der um den Tisch versammelten Gruppe hoben den Kopf, als es an der Türe klopfte. Merkalm stand auf und öffnete. Ein hünenhafter Deltaner Mitte Fünfzig betrat den Gastraum von Merkalms Café, gefolgt von drei Frauen. Der Riese blieb stehen und sah sich suchend um. Als er Eslau erblickte hellten sich seine Gesichtszüge auf.

Der alte Richter stand auf und streckte dem Mann beide Handflächen zum Gruß entgegen: „Elagashir! Ich freue mich, dich zu sehen.“ Dann wandte der sich der älteren der drei Frauen zu: „Alinasha – so schön wie ehedem! Und das hier müssen eure Töchter sein? Melin und Gulinar, nicht wahr? Wie doch die Zeit vergeht!“ Er begrüßte auch die drei Frauen so herzlich wie er eben in der Lage war. „Nach der langen Reise seit ihr sicherlich müde. Und deshalb bin ich euch besonders dankbar, dass ihr den Weg heute Abend noch zu uns gefunden habt. Darf ich euch den Rest dieser Runde vorstellen? Meine Frau Issaya kennt ihr noch. Dann wären da meine älteste Tochter Lakia und ihr Mann Malik. Mein jüngster Sohn Aki und Hauptkommissar Rela. Merkalm, den Besitzer dieses Etablissements kennt ihr wohl auch noch aus früheren Zeiten. Die reizende Dame am Ende des Tisches ist Wesjla, Re’slad Meisterin und Äbtissin des Klosters Nelisch und daneben ihr Mann Jalim, ehemaliger Sternenflotten-Offizier. Bitte setzt euch und langt zu. Ihr müsst hungrig sein.“ Eslau deutete auf einige freie Stühle und den reichlich gedeckten Tisch. „Merkalm war so freundlich, uns einige Spezialitäten seiner Küche zu kredenzen.“

Die Neuankömmlinge setzten sich und griffen dankbar zu. Elagashirs jüngste Tochter Gulinar schaute neugierig zu dem letzten freien Stuhl in der Runde hinüber. „Sie erwarten noch jemanden, Richter Eslau?“ fragte sie den alten Mann höflich.

„Ja.“ Er warf einen Blick auf das Chronometer. „Sie müsste jeden Moment eintreffen.“

Fast im selben Augenblick klopfte es erneut an der Tür und Merkalm öffnete. Eine kleine Gestalt trat in den Raum und alle Anwesenden erhoben sich umgehend. Gulinars Kinnlade klappte herunter als sie erkannte, wer da eingetreten war. „Die Meisterin … Melin … das ist Ischila!“ flüsterte sie ihrer Schwester aufgeregt zu.

„Ja … ich sehe es. Unglaublich! Wir sind noch keine Stunde in Seyann Draschu und noch nicht mal auf Seyalia und schon begegnen wir der Meisterin … ich fasse es nicht!“

Eslau hatte die alte Frau inzwischen begrüßt und auch ihr Platz angeboten. Selber war er stehen geblieben, ließ seine Blicke über die kleine Runde schweifen und richtete sein Wort nun an alle: „Meine lieben Freunde! Es freut mich, dass ihr heute Abend den Weg in Merkalms Café gefunden habt. Wir haben uns hier versammelt um Informationen auszutauschen und nach Auswegen zu suchen. Vielleicht finden wir gemeinsam eine Möglichkeit, wie wir Assjima und ihre Freunde unterstützen können. Der letzte Stand der Dinge dürfte den meisten hier bekannt sein. Die USS Community hat Neria verlassen und befindet sich auf dem Weg nach DS4. Assjima und ihre Freunde sind seit einiger Zeit unter Arrest gestellt, zum Glück jedoch nicht auf ihre Quartiere beschränkt. Irgendeine Funktion nimmt zurzeit keiner von ihnen wahr. Captain Tanrim hat mich unterrichtet, dass nun sowohl zwei offizielle Ermittler der Sternenflotte als auch endlich ein Rechtsbeistand an Bord der Community sind. Bei den Ermittlern handelt es sich um Lt. Commander Jerome Stanton und seinem Assistenten Ensign Kolo Barei. Malik, Rela und ich hatten bereits das zweifelhafte Vergnügen, diesen Stanton persönlich kennen zu lernen. Er hält sich selber für einen harten Knochen, leidet aber meiner Ansicht nach unter erheblicher Selbstüberschätzung in Kombination mit fachlicher – in diesem Falle rechtlicher – Inkompetenz. Kolo Barei hingegen scheint ein noch unbeschriebenes Blatt zu sein. Ob dies von Vorteil ist kann zu diesem Zeitpunkt wohl noch niemand genauer sagen.“

Eslau legte eine kurze Pause ein, die Malik sofort nutzte um seinen Senf dazuzugeben: „Dieser Stanton ist ein arrogantes Schwein. Und dazu auch noch ziemlich dämlich. Wenn ihr mich fragt: das ist eine verdammt gefährliche Kombination. Den sollten wir auf keinen Fall unterschätzen!“

Der Richter warf Malik einen griesgrämigen Blick zu. „Zum Glück wird dieser Fall vor einem rechtmäßigen Gericht verhandelt werden und nicht vor einem Standgericht. Die Ermittler haben da nicht viel zu sagen. Es zählen einzig und alleine ihre Ergebnisse. Meine Sorge ist eher, dass es erst gar nicht zu einer Verhandlung kommen könnte weil die Untersuchungen wegen Verfahrensfehler eingestellt werden müssen. Und dies ist wohl auch nicht im Sinne Assjimas.“

„Vater … weißt du überhaupt, was in Assjimas Sinne wäre?“ warf Aki dazuwischen. „Möglicherweise hat sie inzwischen die Nase voll von diesem ganzen militärischen Kram? Befehlsketten, Ränge … das war doch eigentlich noch nie ihr Ding. Die retten einen ganzen Planeten und sollten eigentlich mit Paraden und Blumenregen gefeiert werden. Aber diese bescheuerte Organisation stellt sie nun tatsächlich wegen irgendwelcher Verstöße vor Gericht. Das ist lächerlich!“

„Nein Aki, das ist nicht lächerlich“ Der blinde Jalim lehnte sich über den Tisch und tastete nach der Wasserkaraffe. „Nur weil sich die Sternenflotte nach dem Vorbild der terranischen Marine organisiert hat ist sie noch lange keine rein militärische Organisation. Sie dient natürlich der Verteidigung. Ohne sie wäre Seyalia inzwischen Teil des romulanischen Imperiums, von den Klingonen überrannt, von den Borg assimiliert oder vom Dominium unterjocht. Aber in Friedenzeiten sind die Mitglieder der Sternenflotte Wissenschaftler, Diplomaten und Helfer in Notlagen. Ich war 27 Jahre aktiv dabei und ich habe mich nur selten als Soldat gefühlt. Doch so ein Schiff ist wie ein großer Organismus. Es muss eine Befehlskette geben damit alles funktioniert. Stell dir vor, deine Füße haben keine Lust, den Befehlen deines Gehirns zu folgen und machen sich selbständig. Du fällst garantiert auf die Nase.“

„Da magst du Recht haben, Jalim. Aber in diesem Falle hat das Gehirn nicht richtig funktioniert … wenn die Füße nicht eigenmächtig gehandelt hätten wäre Neria heute nur noch ein Asteroidenschwarm.“

„Kinder – hört endlich mit diesem ewigen Disput auf“ mischte sich nun Ischila ein. „Das bringt doch nichts. Es gibt nur eine unter uns, die vielleicht den Hauch einer Idee von dem haben könnte, was in Assjima zurzeit vorgehen könnte. Gulinar …“ Sie wandte sich der jungen Deltanerin zu, die vor Überraschung rot anlief. „Du bist diejenige in unserem Kreis, die zuletzt mit ihr direkten körperlichen Kontakt hatte. Kannst du dich an ihre Empfindungen erinnern?“

Die bronzefarbene Schönheit kaute nachdenklich an ihrer Unterlippe. „Nun … ja …“ setzte sie zögerlich an. „Ich war auf DS6 ja nur ein paar Stunden bei ihr in der Zelle. Ich erinnere mich, dass sie total fertig war. Ausgelaugt, energielos … ich habe schon Zweifel gesehen, aber nur in wenigen kurzen Momenten. Und ich hatte das Gefühl dass diese Zweifel nicht gegen die Sternenflotte gerichtet waren, sondern eher gegen sich selber. Ich erinnere mich deutlicher an die Angst in ihr. Die Angst um die vielen Freunde auf der Community. Ihre Karriere bei der Sternenflotte war ihr nicht egal. Aber sie war bereit, diese zu opfern wenn es nötig wäre.“

Lakia nickte zustimmend. „Aber wir wissen auch, dass sie als Ärztin hier bei uns zuhause unglücklich wäre. Sie hatte es schon einmal versucht. Und das ging daneben.“

„Was aber nichts mit der Arbeit zu tun hatte“ warf nun Mutter Issaya ein. „Daran war nur das Drama um Sikarii schuld.“

„Ach … sie hätte es auch nicht lange ausgehalten wenn Sikarii nicht verunglückt wäre“ konterte Lakia. „Assjima ist einfach nicht zur Sesshaftigkeit geboren.“

Eslau seufzte. Diese Diskussion hatte sich in den letzten Tagen immer und immer wieder wiederholt. Die Argumentationen schienen sich ständig im Kreis zu drehen.

„Bitte!“ brummte er aufgebracht. „Hört auf! Wenn Assjima nicht mehr bei der Sternenflotte arbeiten möchte so kann sie jederzeit austreten. Momentan müssen wir aber davon ausgehen, dass es ihr Wunsch wäre, möglichst sauber aus dieser aktuellen Situation heraus zu kommen. Sie ist zu stolz als dass ihr ein unehrenhafter Abschied egal wäre. Ebenso denke ich, dass sie dieses Verfahren lieber durchziehen und eine entsprechende Verurteilung in Kauf nehmen würde als dass die ganze Angelegenheit wegen Verfahrensfehler eingestellt werden könnte. Und genau dass könnte bei der Vorgehensweise dieser Ermittler passieren. Elagashir – wann habt ihr DS 6 verlassen?“

„Zwei Tage nachdem die Crazy Fox in Richtung Neria abgeflogen ist“ antwortete der Riese. „Das war mit dem nächsten Personentransporter.“

„Wurde irgendjemand von euch vorher befragt?“

„Nein. Es interessierte sich niemand für uns.“

„Und von dem Ermittlerteam hat noch niemand Kontakt zu euch aufgenommen?“

„Nein, bislang noch nicht.“

„Verstehe einer diese Sternenflottenermittler“ brummte der alte Richter verärgert. „Mich, der ich seit Monaten nicht einmal in der Nähe meiner Tochter gewesen bin will Stanton auseinander nehmen, aber ihr, die ihr direkt an der Flucht Assjimas beteiligt ward, werdet einfach ignoriert!“ Er fuhr sich mit der Hand über die Glatze. „Ich frage mich wirklich sie ohne Verfahrensfehler aus der Sache rauskommen soll.“

„Vater, wir haben jetzt aber noch ein ganz anderes Problem“ warf Aki dazwischen. „Elagashir und seine Familie haben bei Assjimas Flucht aktiv mitgeholfen. Sie könnten deswegen durchaus Probleme bekommen.“

„Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Paragraph 2 Absatz 2 der Förderationsgrundrechte: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich … außer man verstößt gegen ein Gesetz. Dann kann man eingesperrt werden. Isolation hingegen ist für uns Nerillar tödlich. Deswegen wurde in der Beitrittsvereinbarung aus dem Jahre 2223 eine Ausnahmeregelung für deltanische Bürger eingeführt, die besagt, dass Einzelhaft unter keinen Umständen zulässig ist, denn sie würde dem Paragraphen 46 widersprechen, der besagt, dass die Todesstrafe abgeschafft und nicht ersetzt werden darf. Da es in unserem Falle aber weder eine Anklage noch ein Urteil gab, sondern lediglich einen Befehl, dessen Art der Ausführung ohne Eingreifen Dritter zu einer schwerwiegenden Verletzung mit möglicher Todesfolge hätte führen können, kann die Mithilfe bei der Befreiung Assjimas als bürgerliche Pflicht gewertet werden.“ Eslau lehnte sich zurück und betrachtete schmunzelnd die erstaunten Gesichter der anderen.

„Das ist absolut korrekt“ stimmte Kommissar Rela zu. „Ein eventueller Ankläger müsste sich sehr weit aus dem Fenster lehnen, wenn er unseren hilfsbereiten und mutigen Freunden etwas anhängen wollte. Es könnte durchaus auf eine strafrechtliche Verfolgung der zuständigen Sternenflottenbefehlshaber wegen versuchten Totschlags hinaus laufen.“

Malik lachte. „Das ist ja irre! Dann wäre eigentlich auch der Anklagepunkt gegen Assjimas Freunde hinsichtlich der Befreiung aus dem Arrest nicht mehr haltbar. Schon eins weniger. Dazu die Entschädigung an die Damen von der Crazy Fox … der Berg wird sichtbar kleiner.“

Der Kommissar nickte. „Aber wir müssen die Form wahren, damit wir diese Argumentation durchziehen können. Deswegen sollte ich unsere vier Helfer getrennt voneinander zu den Ereignissen auf DS6 vernehmen und das Protokoll an die Ermittler der Sternenflotte weiterleiten. Die benötigen ja durchaus etwas Amtshilfe. Könnt ihr mich in den nächsten Tagen in meinem Büro aufsuchen?“

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Captain Tenner sah das hektische Treiben auf der Brücke Die Schadensberichte gingen nach und Nach auf der Brücke ein. Es dauerte länger als gewöhnlich, da die Interkom ausgefallen war. Aber seit dem Zwischenfall bei Neria war die Crew es ja gewohnt Informationen in mündlicher Form zu übermitteln.

Die Schadensmeldungen sah der Captain mit gemischten Gefühlen entgegen. Die Energie war teilweise auf den Decks 3 bis 5, 8 bis 9 und auf den Decks 13 und 14 ausgefallen. Hauptsächlich auf der Backbordseite des Schiffes. Die Schilde waren wieder zu 23% einsatzbereit, die Phaser zu 59%, die Hülle war bis auf die Brüche intakt und die strukturelle Integrität war nicht gefährdet Überraschenderweise waren die Sensoren nicht beschädigt. Die Lebenserhaltung funktionierte auf allen Decks. Die holographischen Emitter waren ausgefallen also stand der MHN momentan nicht zur Verfügung. Immer wieder stoben aus den Konsolen auf der Brücke Funkenregen. Aber im Moment wurde niemand weiter auf der Brücke verletzt.

Tenner sah von seinem Sessel aus zur taktischen Station: „Lieutenant Müller Wiederherstellung der Schilde, Phaser und Torpedos hat absoluten Vorrang. Und wenn die Torpedos von Hand zu den Abschussrampen getragen werden müssen. Außerdem möchte ich eine volle taktische Analyse von dem Angreifer. Die Bordinterne Kommunikation steht auf der Reparaturliste an zweiter Stelle.“

Danach glitt sein Blick über die restliche Brücke die Verletzten wurden gerade von einen Notfallteam versorgt. Die Reparaturmaßnahmen waren eingeleitet worden.

Nun konnte Jeremy eigentlich nur noch auf die Ausführung seiner Befehle warten.

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Stöhnend schlug Milseya die Augen auf und starrte auf schwarze mit gelben Linien durchsetzte Decke. Richtig, sie hatte sich auf dem Holodeck befunden, als .. ja, was war eigentlich passiert? Die Bajohaliianerin setzte mit einem noch lauteren Stöhnen auf und hielt sich den Kopf. So schlimme Kopfschmerzen hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Wahrscheinlich dank einer Gehirnerschütterung. Oh bei allen Himmeln! Noch mehr Bettruhe! Das wird mich umbringen!

Vorsichtig begann sie aufzustehen und musste immer wieder innehalten, wenn das Dröhnen in ihrem Schädel scheinbar wie aus dem Nichts plötzlich unerträglich wurde. Doch schließlich stand sie - wenn auch recht wackelig - auf ihren eigenen beiden Beinen. Bei dem Tempo würde es eine Ewigkeit dauern, bis sie die Tür erreicht hatte – an den Weg zur Krankenstation wollte sie erst gar nicht denken.

Vor allem, weil sich dieser problematischer gestalten sollte, als sie zunächst gedacht hatte: Die Schotts bewegten sich nämlich kein Stück. Immer wieder betätigte Milseya den Türöffner, drosch am Schluss sogar regelrecht auf diesen ein, doch die Schotts blieben, wo sie waren. Verärgert lehnte sich die Bajohaliianerin gegen die Wand und schnaufte ein paar Mal durch. Dann begann sie die Abdeckung am Türöffner zu lockern, bis diese von alleine zu Boden fiel. Milseya griff nach dem Hebel und begann zu pumpen. Was ihrem Kopf nicht wirklich besonders gut tat, aber als sie sah, dass das Schott plötzlich einen winzig kleinen Spalt aufsprang, da kümmerte sie das Pochen und Hämmern hinter ihrer Stirn herzlich wenig. Immer wieder betätigte sie den Hebel nach unten und oben, bis der Spalt groß genug war, dass man mit Muskelkraft die Schotts schneller auseinanderzuschieben.

Doch bevor sie ein Schott greifen konnte, schob sich ein Gesicht vor die Tür.

„He! Ist da jemand drin?“, rief eine Stimme.

„Avery?“, antwortete Milseya, die glaubte, die Stimme des Transporteroffiziers wiederzuerkennen.

„Is nich wahr! Die Zwergenkönigin!“, kam es zurück. „Wart mal, ich helf dir das Schott aufzubekommen.“

Tatsächlich schaffte der Akarianer es in kurzer Zeit, die beiden Schotts so weit auseinanderzudrücken, dass Milseya gerade so hindurchschlüpfen konnte.

„Mann, früher warst du aber echt mal dünner!“, schnaufte Avery. Dann haute er ihr lachend auf die Schulter. „Alles klar bei dir?“

Die Bajohaliianerin überhörte geflissentlich die erste Bemerkung, konnte aber beim Schlag nicht umhin zusammenzuzucken, da ihr Kopf sich augenblicklich wieder meldete.

„Es geht so“, erwiderte sie. „Ich hab mir den Kopf angeschlagen – wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung, .. aber was ist eigentlich passiert?“

„Kann ich dir nich sagen. Ich weiß nur, dass wir einen Hilferuf von einem Passagierschiff erhalten haben und gerade dabei waren, die Leute von dort zu uns zu beamen, als es auf einmal gerumst hat. Ich würde sagen, dass es Torpedos waren, aber nachgefragt hab ich nicht. Wie auch! Die Komm ist ausgefallen, ein paar Energiesysteme ebenso und auf einigen Korridoren siehts verheerend aus. Also hab ich die letzte Gruppe, die ich hergebeamt habe, erst mal in einen Schutzraum gebracht und mich dann wieder auf den Weg gemacht, um Verletzte zu suchen und zu versorgen.“ Er schritt zu einem nachgelegenen Panel und griff nach dem dort hinterlegten Medi-Kit. Er kramte darin herum und injizierte Milseya schließlich ein Schmerzmittel. „So, das dürfte erst mal ein wenig helfen.“

Er hatte Recht. Das Dröhnen wurde stetig leiser und schließlich war nur noch ein gedämpftes Hintergrundbrummen. Erleichtert atmete Milseya durch. „Ich hatte also Glück, dass du hier vorbeigekommen bist.“

„Jepp! Aber dein Glück verlässt dich jetzt – du kannst mir nämlich helfen. Also, schnapp dir so viele Medi-Kits du noch finden kannst und dann machen wir uns auf den Weg.“

Sie nickte leicht. „In Ordnung. Und wohin bringen wir die Verletzte? Wenn du Recht hast und nicht alle Energiesysteme auf voller Leistung sind, dann können wir nicht beamen. Gehen die Turbolifte denn?“

Avery grinste. „Wir werdens herausfinden. Und jetzt los. Kann dir nicht schaden, wenn du dich mal ein wenig bewegst..“

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„Immer mit der Ruhe! Es wird hier Niemand zurückgelassen!“ An Bord der Minsk bemühte sich Mira mit all ihrer Kraft dem Chaos entgegenzuwirken. Niemand wusste, warum die Transporte zur Community so unvermittelt gestoppt hatten und das sorgte noch zusätzlich für Panik unter den verbliebenen Passagieren. Nach ein paar gescheiterten Versuchen, mit der Community Verbindung aufzunehmen lies Mira das Sicherheitsteam, das mit ihr von der Community auf die Minsk beordert wurde sowie die verbliebenen Besatzungsmitglieder der Minsk zu ihr und dem Captain, Sergej Ivanov, kommen. Die Beiden Sanitäter hatten genug zu tun und wurden von den Verwundeten mehr als nur in Anspruch genommen.

„Wie Sie sicher bereits festgestellt haben ist die Verbindung zur Community unterbrochen. Wie viele Personen befinden sich noch hier auf der Minsk?“ Mira versuchte, sich an ihre Grundausbildung zu erinnern in der es in solchen Fällen hieß, sich erst einmal einen Überblick über die Lage zu verschaffen.

„Insgesamt sind wir noch 40 Personen, Counselor“ erwiderte Petty Officer Terao Watanabe von der Sicherheit der Community.

„Ist es möglich, über die Bordkommunikation Kontakt aufzunehmen?“ Captain Ivanov schüttelte den Kopf „Durch den Ausfall der Hauptenergie ist keine Kommunikation mehr möglich“

„Wie viel Zeit bleibt uns noch, die Minsk zu verlassen?“

Ein junger Mann, Besatzungsmitglied der Minsk, Mira vermutete, von der Brücke, antwortete: „Es dürften noch etwa 20 Minuten bleiben, bis die Lebenserhaltungssysteme versagen“

Captain Ivanov wandte sich ihm zu „Sam, versuche herauszufinden, ob es einen sicheren Weg gibt, zum Shuttlehangar zu gelangen“

Mira erkannte sofort, was der Captain vorhatte und wies ihre Kameraden von der Sicherheit an, sich wieder den Passagieren zuzuwenden und für Ordnung zu sorgen.

„Captain Ivanov, ich schlage vor, Sie bleiben bei ihren Passagieren und versuchen, möglichst viel Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln, während ich mich mit Sam und Watanabe auf den Weg zum Hangar mache um zu sehen, ob wir nicht vielleicht in der Lage sind, mit Shuttles hier raus zu kommen.“ Mira begrüßte das knappe Kopfnicken des Captains – sie war froh, sich nicht auch noch mit einem übereifrigen Captain herumschlagen zu müssen, sondern einen erfahrenen Mann vor sich zu haben, der seinen Wert für den Erhalt der Ordnung erkannte.

Mira winkte Watanabe zu sich und gemeinsam liefen sie einem Sam hinterher, der sich wie ein Wiesel durch Korridore und Turboliftschächte bewegte.

Der Counselor der Community bereute die Entscheidung zutiefst, sich am Vorabend dem Selbstmitleid und vor Allen Dingen dem Alkohol hingegeben zu haben.

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Die Turbolifts funktionierten zum Glück noch weitgehend, wenn auch nicht so reibungslos wie sie eigentlich sollten. Die inzwischen weiter angewachsene Gruppe um Vinara kam dem Casino somit immer näher; der Andorianerin behagte der Gedanke allerdings gar nicht, dort dann vielleicht mit 200 oder sogar mehr anderen eingepfercht zu sein.

Unterwegs begegneten sie auch einigen Individuen in einer Art "futuristischen" Matrosen-Uniform, offenbar Besatzungs-Mitgliedern der havarierten SS Minsk. Auffällig war dass einer von ihnen einen Kommunikator im Retro-Design hatte und durch diesen auf Russisch mit einem Kollegen sprach.

"Ihre Kommunikatoren funktionieren ohne den Hauptcomputer?", fragte Brol Spencer erstaunt.

"Da", erwiderte der Russe, "sie dienen für Notfälle wie diesen. Neben einer extrem eingeschränkten Subraumreichweite verfügen sie auch über die Fähigkeit, sich in diverse analoge und digitale Frequenzen aus dem klassischen Radio-Bereich einzuklinken. Ich habe gerade mit einem Kameraden aus Ihrem Frachtraum gesprochen; die Lage dort scheint einigermaßen stabil zu sein. Aber leider schaffe ich es nicht, zur Minsk durchzukommen... Der Captain und einige andere werden noch vermisst."

"Das muss nichts heißen, dieser Nebel in dem wir uns befinden dürfte höchstwahrscheinlich die Kommunikation beeinträchtigen." Charles Morten sah sich das Gerät kurz näher an. "Schade dass wir ein solches Exemplar nicht diesem Woolsey und Commander Stanton mitgeben konnten; ich frage mich schon seit Jahren wieso die Sternenflotte nicht ebenfalls wieder solche erweiterten Kommunikatoren für Notfälle einführt... Dieses Exemplar hier ist wie ich sehe schon 35 Jahre alt und beruht auf Plänen des Fraunhofer Instituts für Kommunikation."

"Und das sagt eigentlich schon alles", erwiderte der Weltraum-Matrose, "die Sternenflotte und die Fraunhofer Gesellschaft können sich nicht leiden, weshalb letztere ausschließlich für den zivilen Gebrauch forscht und produziert."

"Ganz so drastisch würde ich es nicht ausdrücken, aber es stimmt schon dass die Fraunhofer aus alter Tradition heraus angewandte Forschung im zivilen Bereich betreiben", meinte Morten. "Allerdings habe ich gehört, dass das Daystrom-Institut, das der Sternenflotte bekanntermaßen viel näher steht auch einen derartigen Kommunikator entwickelt haben soll. Die Sternenflotte hat ihn allerdings abgelehnt, da sie ihn angeblich trotz enorm gesteigerter Subraum-Reichweite und weiteren Funktionen für zu altmodisch und zum Teil sogar kompliziert hielt!"

Brol Spencer brummte wieder etwas Ungehaltenes. "Dann soll man diese Dinger wenn es sein muss etwas einfacher in ihrer Bedienung gestalten und dann verpflichtend in der gesamten Sternenflotte einführen! Es kann doch nicht sein, dass man bei jedem mittleren bis größeren Zwischenfall durch das halbe bis ganze Schiff klettern muss, nur um mal anzufragen was da überhaupt gerade los ist!"

"Wenn Sie mich fragen könnte es auch eine taktische Überlegung der Sternenflotte sein, um ihr Personal fit zu halten. Denn wer einfach bequem mit seinem Kommunikator irgendwo rumsitzt, neigt leichter dazu Speck anzusetzen und an Kondition zu verlieren", mutmaßte Vinara.

"Eine interessante These Professor, aber ich würde sagen die Vorteile in Situationen wie diesen überwiegen den Bewegungsmangel bei Weitem", widersprach der Tellarit mit einem leichten Schmunzeln.

"Charascho!", rief der Russe, "genau so etwas vermutet auch mein Cousin, der als Crewman Erster Klasse auf einem Schiff der Sternenflotte dient. Nichts für ungut, aber manchmal glaube ich dass die Sternenflotte bei weitem nicht so praktisch denkt wie sie eigentlich sollte!"

"Also in dem Punkt möchte ich Ihnen doch zumindest teilweise widersprechen", begann nun wieder Vinara, "denn ohne eine gewisse praktische Denkweise der Sternenflotte wären Sie jetzt alle nicht hier. Obwohl auch ich gestehen muss, dass solche unabhängigen Kommunikatoren auf Dauer gesehen doch eher von Vorteil sein dürften."

"Ich werde Woolsey veranlassen dieses Thema ebenfalls im Föderationsrat anzusprechen", entschied Spencer, "zumindest ein paar von diesen nützlichen Handgeräten an wichtigen Stellen verteilt könnten einem eine Menge Zeit ersparen, Zeit die gerade in Notsituationen leider oft mehr als knapp ist. Also genug geredet, weiter geht's!"

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Lieutenant Jack D. Ripper hatte derweil einen viel weiteren Weg vor sich, denn er musste von seinem gegenwärtigen Büro - das den Angriff zum Glück unversehrt überstanden hatte, da es sich mitten im Schiff befand - auf die Brücke gelangen um dort dem Captain beizustehen und mit seinen anderen provisorischen Führungs-Kollegen die Lage zu besprechen.

Auch Ripper wusste von dem unabhängigen Kommunikator, den das Daystrom-Institut entwickelt hatte und verfluchte nun innerlich die Sternenflotte für die Ablehnung dieses nützlichen Gegenstands. Zu groß, zu überflüssig, zu nervig - dabei waren es nur einige der zivilen Modelle, die zum Teil in Anlehnung an antike Hand-Kommunikatoren mit einer Vielzahl lächerlicher bis schauerlicher Klingeltöne vollgestopft waren. Wie schön wäre es doch gewesen, einfach über solche Notfall-Kommunikatoren mal kurz anzufragen was los war, anstatt sich hier gleich durch ganze Berge von Schutt und Verletzten kämpfen zu müssen...

Bearbeitet von Vinara Shral
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SS Stingray

Auf dem Display der taktischen Station wurden Frequenzspitzen sichtbar. Kireon hatte angewiesen diese zu orten, sobald sie erschienen. Der Mensch startete eine Analyse, die das Signal bestimmen sollte. Nach wenigen Minuten lieferte der Computer ein Ergebnis.

„Captain Kireon, Sir? Wir haben im Nebel etwas geortet, dass sich mit 17 % Impulskraft bewegt. Konstanter Kurs.“

Der Remaner nickte nur dem Menschen zu. Dann überlegte er kurz. „Können wir dieses Signal zur Navigation im Nebel verwenden?“

„Ja, Sir. Wenn wir die Bandbreite der Funkscanner einengen und nicht schneller als ein viertel Impuls fliegen, sollten wir ihnen folgen können.“

„Ausgezeichnet. Dann gehen Sie auf Verfolgungskurs. Störsenderaktivieren, damit sie die Shuttles nicht rufen können.“

Der Steuermann bestätigte den Befehl und steuerte die Stingray in den Nebel. Doch bevor sie in diesen eintrat, öffnete sich ein Hangartor im Heck des Schiffes, worauf vier Jäger der Skorpion Klasse das Schiff verließen. Diese nahmen nun die Position der Stingray ein.

USS Community

Suval stand vor einer Konsole und überwachte die Reparaturen der Primärsysteme. „Computer Status des Internen Kommsystems?“

„Das Interne Kommsystem nimmt seine Funktion nach einem Programmneustart auf.“

„Neustart der betreffenden Programme ausführen.“

„Ausführung. Kommsystem in einer Minute wieder online“, antwortete erneut die künstliche Stimme.

Der Warpantrieb war immer noch abgeschaltet. Inzwischen wurden die Gefechtsschäden beseitigt, aber dennoch verhinderte das Dämpfungsfeld, das er ans Netz gehen konnte.

„Lieutenant Suval? Die Notaggregate laufen wieder mit 70 %. Und die Impulsreaktoren werden erst in 4 Stunden ans Netz gehen können.“

„Danke Mr Keppler. Fahren Sie fort mit den Reparaturarbeiten. Die Zeit drängt.“

USS America

„Was gibt es Mr Solan?“ fragte Marlesia, als sie im Kommandosessel Platz nahm. Ihr erster Offizier wirkte unruhig. Dann stellte er sich neben dem Kommandosessel auf.

„Captain. Nur wenige Flugminuten von DS4 ist in einem Radius von einem halben Lichtjahr sämtliche Subraumaktivität zum Erliegen gekommen.“

„Was? Wie ist das möglich?“, fragte die Deltanerin mit einem Stirnrunzeln.

„Die Analysen per Langstreckensensoren laufen noch, aber wir können sagen, dass das Zentrum dieses Phänomens, nur wenige Flugminuten vom Kurs der Community entfernt liegt. Und das es kein natürliches Vorkommnis ist. Wir selbst können mit der Community oder DS4 keinen Kontakt aufnehmen.“

„Captain, die Ladoga meldet ebenfalls dieses Phänomen. Sie fliegen DS4 an, um nach dem rechten zu sehen“, meldete sich der Kommunikationsoffizier zu Wort. Die Ladoga, ein Schiff der Akira Klasse war eher in der Lage die Raumstation zu verteidigen.

„Gut sagen sie der Ladoga dass wir mit der Ikarus in das Gebiet der Anomalie einfliegen werden, um nach dem rechten zu sehen. Eine weitere Kommunikation wird vermutlich nicht mehr möglich sein. Daher soll die Ladoga so bald wie möglich die Sternenflotte darüber informieren.“

„Aye, Captain.“

„Noch 12 Stunden bis zum Eintritt in das betreffende Gebiet.“ Kam es vom Steuermann.

„Teilen Sie der Ikarus mit, dass wir zusammen da reingehen. Steuermann, solange wie möglich auf Warp bleiben, danach voller Impuls. Gelber Alarm für alle Decks.“

Die Indikatoren begannen Gelb zu leuchten und der Alarmton heulte kurz auf. Wieder wurde das alte Schiff innerhalb von wenigen Tagen wieder in Gefechtsbereitschaft versetzt. Ebenso wie das kleine Geheimdienst Schiff der Defaint Klasse, dass in einer Entfernung von 4000 Kilometern an Backbord der America folgte.

Bearbeitet von CptJones
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Die Suche nach Überlebenden war anstrengender, als Jorunn geglaubt hatte. Zum einen schien die Platzwunde am Kopf schlimmer, als sie zunächst geglaubt hatte, zum einen funktionierte die Beleuchtung nur noch sporadisch und flackerte unregelmäßig, sodass sie nicht immer sehen konnte, was um sie herum passierte.

Sie hatte zwar gerufen, aber ihre Stimme wurde nicht weit getragen, die Akustik war sehr schlecht, außerdem gab es viele Störgeräusche.

So hatte sie sich bis an einen Notfallkasten an der Wand durchgekämpft, der Feuerlöscher, Handlampen, Atemmasken, Seile und Brechstangen enthielt, die im Falle einer schiffsweiten Katastrophe dazu dienen sollten, sich seinen Weg zu höher gelegenen Decks oder bis zu den Fluchtkapseln vorzuarbeiten.

Sie deckte sich mit der Ausrüstung ein und machte sich dann eilig auf, das Promenadendeck zu erforschen, die Handlampe in der Hand, der Atemmaske und Seil umgehängt.

Das Licht der Lampe brachte es mit sich, dass sie mehr erkennen konnte, als zuvor, aber es wirkte auch unruhig und sie hatte immer das Gefühl, etwas zu übersehen.

Also beschloss sie, ihren Ohren zu folgen, denn sie glaubte mehrmals, Stimmen und das Stöhnen von Verletzten aus einer bestimmten Richtung gehört zu haben...

Nach mehreren Minuten Einsamkeit, hatte sie tatsächlich eine Gruppe von Personen ausgemacht, die sich unter den umgestürzten Möbeln ein sporadisches Lager errichtet hatte. Sie waren garnicht so weit von Solveig entfernt gewesen, wie Jorunn geglaubt hatte. Sie schätzte die Gruppe auf vielleicht sechzehn bis achtzehn Personen ein, aber ungefähr die Hälfte von ihnen war bewusstlos oder so verletzt, dass sie nicht aufstehen konnte.

Andere kümmerten sich um die Verletzten oder kauerten verängstigt und apathisch in der Ecke. Doch jeder wirkte überrascht, als sie dazustieß.

"Sie sind verletzt!" rief ein humanoider Mann aus, dessen Rasse sie in der schlechten Beleuchtung nicht erkennen konnte. "Lassen Sie mich Ihnen helfen, ich bin Arzt!"

Welch ein Zufall! Das Leben konnte voller Überraschungen sein.

"Das ist unwichtig! Hier in der Nähe liegt meine sechsjährige Tochter. Sie braucht die Hilfe dringender, als ich. Sie wurde von einer Liege getroffen und ist bewusstlos. Ich weiß nicht, wie es ihr geht."

Jorunn versuchte die Sorge aus ihrer Stimme zu verbannen, ganz die professionelle Offizierin zu sein, aber ganz gelang es ihr nicht.

"Ich verstehe! Können Sie mich zu ihr führen!"

"Ja!"

"Dann gehen wir!"

Er rief den anderen etwas zu, was Jorunn nicht ganz verstand, dann sah er sie an. Sie nickte und zeigte ihm den Weg.

Er war schwieriger zu finden, als sie gedacht hatte, aber endlich hatte sie die Liege mit Solveig wiedergefunden. Sie leuchtete in Richtung ihrer Tochter.

"Das ist sie..."

Der Arzt nickte und ging dann auf Solveig zu. Jorunn beobachtete ihn genau, sah wie er sie ohne Instrumente untersuchte und dann den Kopf schüttelte.

"Ich kann natürlich nicht viel erkennen, aber es sieht aus, als hätte sie eine Gehirnerschütterung, vielleicht auch innere Blutungen. Es sieht nicht gut aus. Wir bringen sie zu den anderen, aber ich fürchte, ich kann nichts für sie tun, sie braucht professionelle Behandlung."

Jorunn nickte, unfähig etwas zu sagen und so brachten sie und der Arzt das Kind wortlos zurück.

Es gab nur eine einzige Möglichkeit und die bedeutete: sie mussten auf sich aufmerksam machen.

"Haben Sie schon versucht, ob die Kommunikation funktioniert?"

Eine andorianische Frau sah Jorunn misstrauisch an.

"Wir hatten wahrlich genug zu tun!"

"Ja, aber irgendwann müssen wir auch versuchen, hier herauszukommen. Das Schiff wurde immerhin angegriffen. Wer sagt denn, dass die Angreifer nicht noch einmal zuschlagen?"

"Woher wollen Sie wissen, dass es ein Angriff war?" mischte sich ein untersetzter Menschenmann ein.

"Die Art und Weise, wie das Schiff havariert ist. Man muss nicht einmal Sternenflotte sein, um das zu merken. Irgend etwas hat die Minsk beschossen. Ich kann verstehen, dass Sie verängstigt sind. Aber es ist unabdingbar, dass jemand herausfindet, wie die Lage ist. Vielleicht gibt es ja woanders noch Überlebende und vielleicht funktioniert die Kommunikation auf der Brücke noch. In diesem Fall müssten wir ein Notsignal aussenden."

"Ich gehe nirgendwo hin," zischte der Mann. "Sie sind doch von der Sternenflotte. Warum erledigen Sie das nicht?"

"Wenn niemand mitgeht muss ich es wohl tun. Ich werde jedenfalls nicht untätig herumsitzen. Meine Tochter schwebt in Lebensgefahr. Der einzige Weg, sie zu retten, ist Hilfe zu holen."

"Unmöglich!" schaltete der Arzt sich ein. "Ihre Kopfverletzung ist viel zu schwer."

"Es ist nur eine Platzwunde..." entgegnete Jorunn. "Verbinden Sie mich, dann wird es gehen."

Er schüttelte den Kopf.

"Es ist mehr, als nur eine Platzwunde. Sie bluten wie ein, Verzeihung, ein tolorianischer Waldeber. Und es sieht nicht so aus, als würde das in absehbarer Zeit aufhören. Ich muss Sie verbinden und Sie müssen ruhig liegen bleiben, bis die Blutung aufhört."

"Unsinn! Je länger wir hier bleiben, umso schlimmer wird es. Wer garantiert, dass die Lebenserhaltung aufrechterhalten bleibt? Ich muss gehen. Je eher, desto besser. Also verbinden Sie mich und kümmern Sie sich um meine Tochter. Irgendwo in dieser Richtung gibt es einen Notfallkasten. Dort finden Sie vielleicht auch Vorräte."

Der Arzt seufzte und schüttelte den Kopf. Jorunn glaubte, dass er etwas ähnliches, wie "typisch Sternenflotte" murmelte... Aber er gehorchte und als er fertig war dankte sie ihm.

Bevor sie ging, strich sie noch einmal über Solveigs Haar, dann machte sie sich auf in Richtung Tür.

Ivanov hatte ihnen Pläne der alten Minsk im Vergleich zur Neuen gezeigt, sodass sie ungefähr wusste, in welche Richtung sie gehen musste.

Wohl war ihr trotzdem nicht...

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Als sie das Casino endlich erreichten, war es wie schon befürchtet bereits mit über 100 Leuten vollgestopft - und immer mehr drängten herein.

Immerhin gab es auch eine gute Nachricht in Gestalt der wiederhergestellten internen Kommunikation.

"Schalten Sie Ihre großen Kommunikatoren aus, die Insignien-Versionen dürften automatisch vom Computer erfasst werden!", rief Charles Morten den Minsk-Leuten im ungewohnt befehlenden Ton zu.

"Wieso denn so aufgeregt Charles, ist was nicht in Ordnung mit diesen Kommunikatoren?", fragte Brol Spencer besorgt.

"Mir ist gerade der vielleicht wahre Grund eingefallen, wieso die Sternenflotte solche Geräte ablehnt. Aufgrund ihres Prinzips haben sie einen immens starken Sender eingebaut, dessen Signale nach allen Richtungen abstrahlen. Als unser russischer Freund hier mit seinem Kollegen telefoniert hat, könnte auch ein möglicher Lauscher außerhalb des Schiffs davon Wind bekommen haben. Erst recht als unsere Freunde in den Matrosenanzügen versuchten die Minsk zu erreichen."

Nun wuchs auch die Sorge des Tellariten. "Also wenn das wirklich ein Angriff war, glaubst du dann der Feind könnte durch diese zivilen Funksignale angelockt werden?"

"Das ist zumindest wahrscheinlich. Hoffen wir dass der Angreifer nur ein Pirat oder Schmuggler war, der schnell wieder wegkommen wollte."

"Ein Schmuggler mit Waffen, die selbst einem Schiff der Prometheus-Klasse schaden können? Ich frage mich was der wohl geladen haben könnte..."

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Auf der Erde betrat derweil Jack Anderson in Zivil das Büro seines Freundes Albus Chainsfield.

"Nun Jack, bist du wirklich dir sicher dass du nicht mehr zur Sternenflotte zurückwillst?", fragte der CPA-Assistant-Director mit einem leichten Lächeln.

"Höchstens wenn bei den noch anstehenden Untersuchungen ein korrupter Admiral ersetzt werden müsste, der auch meine Kragenweite hat. Irgendwer muss ja schließlich dafür verantworlich sein, dass Amol Darg mit dem streng geheimen Prototypen eines Kampfshuttles abhauen konnte! Aber fürs Erste arbeite ich gerne als inoffizieller taktischer Berater für die CPA."

Chainsfield nickte anerkennend. "Dann hast du das Marine Corps endgültig hinter dich gelassen?"

"Nicht ganz, den Kontakt zu alten Kameraden werde ich wohl nie wirklich verlieren. Fletcher leitet jetzt den Laden und dürfte bald zum Vice Admiral befördert werden. Immerhin haben sie uns noch das grüne Hemd gelassen, auch wenn inzwischen nur noch wenige von uns es tragen und auch das nur innerhalb der abgeschirmten Stützpunkte."

"Tja, freut mich zu hören dass die alten Strukturen nicht vollständig zerschlagen wurden. Aber ich denke du bist nicht nur hier um mich über dein ehemaliges Corps zu informieren?"

"Nein, keineswegs. Ich wollte vorhin Vinara Shral kontaktieren um zu fragen wie es hier geht und so... Aber ich komme nicht durch! Innerhalb eines Umkreises von einem halben Lichtjahr nahe Deep Space Four und der Community soll die Subraum-Kommunikation zusammengebrochen sein. Ich fürchte da will jemand noch ein Nachspiel..."

"Du meinst um sich an der Community zu rächen? Wer könnte das sein? Etwa Amol Darg?", fragte Chainsfield gleichermaßen verwirrt und besorgt.

"Keine Ahnung, aber ich glaube eher nicht. Ich will hier auch nicht spekulieren, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass noch jemand außer Darg einen Krieg zwischen der Föderation und den Romulanern heraufbeschwören möchte!"

"Also die Romulaner, oder am Ende sogar eine geheime Splittergruppe der Föderation, die durch einen Angriff auf DS 4 einen solchen Krieg auslösen könnte?"

"So etwas in der Art. Wobei, wenn da noch mehr Verschwörer von der Sternenflotte mit drinstecken sollten, würde mir endgültig die Hutschnur platzen", meinte Anderson.

"Ich finde wir sollten den Teufel nicht an die Wand malen bevor wir ihn nicht leibhaftig gesehen haben. Ich habe soeben übrigens selbst eine Nachricht erhalten; in dem von dir benannten Bereich wird auch ein ziviles Passagierschiff vermisst, die SS Minsk. 1000 Mann, Besatzung und Passagiere zusammengenommen."

"Autsch, also nach dem was Amol Darg mit Milliarden von Nerianern vorhatte, würde es mich auch nicht wundern wenn wer auch immer diese 1000 Zivilisten quasi als Kollateralschaden billigend in Kauf nehmen würde. Aber was auch immer da draußen vor sich geht, uns sind im Moment die Hände gebunden. Denn selbst wenn wir sofort aufbrechen würden, wären wir vielleicht erst dann vor Ort wenn es zu spät ist. Mal abgesehen davon dass es Aufgabe der Sternenflotte ist, in diesem Fall für Ordnung zu sorgen."

Bearbeitet von Vinara Shral
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„VORSICHT!“

Assjima sprang erschrocken zur Seite, so dass James und Hank mit der Antigravliege passieren konnten.

„Gut dass du endlich auftauchst, Doc“ rief James im Vorübereilen. „Hier ist die Hölle los und der Captain hat Summerfeld in den Besprechungsraum befohlen.“

„Aber …“

„Nix aber, Schätzchen“ Meg packte die Deltanerin am Arm und zerrte sie weiter in den Raum hinein. „Sam, du bist auf deinen eigenen Beinen hier hergekommen und reihst dich deshalb bitte in die Reihe der Wartenden ein.“

„Aye Ma’am!“ Der Betazoide salutierte, setzte sich auf ein freies Stückchen Fußboden und lehnte sich grinsend mit über der Brust verschränkten Armen an die Wand.

„Meg – du weißt genau, dass ich keine Erlaubnis habe, in der Krankenstation aktiv zu werden“ wehrte sich Assjima, als die Krankenschwester ihr einen medizinischen Tricorder in die Hand drückte.

„Das ist mir egal. Wenn der Captain auf die irrsinnige Idee kommt, unsere leitende Ärztin gerade dann zu einer Besprechung … “ Meg verzog das Gesicht während sie dieses Wort grimmig ausspuckte „ … zu holen während wir im Chaos ertrinken, nehme ich mir die Freiheit heraus, alle heranzuholen, die auch nur einen Hypospray abdrücken können.“

„Na wenn du meinst“ Assjima packte den Tricorder. „James – den Mann da bitte auf Biobett drei. „Wo ist Miki?“

„Spielt zweiter Arzt unter Serik auf der Sekundärstation. Amiel und Anna helfen dem Holodoc auf der Dritten.“

„Danke. Hank – helfe der Dame dort drüben von der Liege runter. Dann bereite das Kind hier schon mal vor.“ Die Ärztin ging routiniert und zielsicher vor. Jeder Handgriff saß, weitere Anweisungen waren überflüssig. Sie, das Team und die Krankenstation waren wie früher eine Einheit – etwa 15 Minuten lang.

Dann tauchte ein atemloser Elijah auf. „Assjima“ schnaufte er aufgeregt. „Die suchen dich überall. Alle arretierten Offiziere haben sich im Casino einzufinden.“

„Ich kann hier jetzt nicht weg“ antwortete die Ärztin, während sie eine junge Benzitin untersuchte, die ein ulkiges Matrosenkostüm trug.

„Die Order war ziemlich eindeutig, Doc. Und falls es dich tröstet: auch im Casino gibt es viele Verletzte, die Hilfe benötigen.“

„Verdammter Mist! Elijah … mach hier bitte weiter. James – schnappe dir zwei Medikoffer und komme mit.“ Sie eilte in ihr ehemaliges Büro und zerrte eine Tasche aus einem Regal. Sam war inzwischen wieder aufgestanden und machte Anstalten, sie zu begeleiten. „Nein – du bleibst hier bis dich jemand verarztet hat!“ Ohne eine Antwort abzuwarten verließ sie in Windeseile die Krankenstation, gefolgt von einem unter der Last der beiden Container schwer schnaufenden und schwitzenden James.

Dank eines inzwischen wieder funktionierenden Turbolifts erreichten die beiden nur wenige Minuten später ihr Ziel. Etwas fassungslos starrte die Ärztin noch in der Tür stehend in den gnadenlos überfüllten Raum. „James … wie viele Leute waren denn auf der Minsk?“

Der junge Amerikaner hatte sie auf dem Weg in groben Zügen über die Ereignisse aufgeklärt. Jetzt zuckte er nur mit den Schultern. „Weiß nicht so genau. Vielleicht 900 oder auch ein paar mehr.“

„Und die sind jetzt alle hier? Das ist doch der reinste Wahnsinn … He! Da drüben ist ja Commander Shral!“ Assjima streckte sich und winkte. „HALLO VINARA!“ Doch die Andorianerin schien sie nicht zu bemerken. “Egal ... ich werde später wohl noch genug Zeit haben, mit ihr zu sprechen. James – ich brauche etwas Platz. Kannst du bitte die beiden Tische dort drüben zusammen schieben? Die müssen als provisorische Liegen herhalten.“ Noch während sie sprach, schob sie an einer Gruppe älterer Zivilisten vorbei und beugte sich zu einer Frau herunter, die benommen auf dem Boden saß und sich wimmernd den Bauch hielt. „Keine Angst … ich bin Ärztin … wir werden Ihnen gleich helfen … können Sie aufstehen?“ Sie zog die Frau vorsichtig nach oben. „Dort drüben ist mein Mitarbeiter … Sie können sich auch mich stützen … gut so … bitte machen Sie Platz … wir müssen hier durch … Achtung … bitte gehen Sie aus dem Weg … hallo … ja, ich meine Sie …hallo? Bitte lassen Sie uns doch durch …“

„VERDAMMTE IDIOTEN!“ donnerte es plötzlich durch den Raum. James stand mit hochrotem Kopf auf einem Tisch und brüllte aus Leibeskräften. „Jetzt hört endlich auf, wie aufgescheuchtes Federvieh herumzuflattern und macht Doktor Assjima Platz! Und Schluss mit dem blöden Getratsche. Macht euch lieber nützlich und bringt alle her, die medizinisch versorgt werden müssen. Da drüben liegt noch ein Stapel Decken. Die brauchen wir hier. Und dazu noch ein paar Tische - WENN ICH BITTEN DARF!“

Erschrocken stoben die Leute auseinander und machten sich eilig ans Werk. Dieser rotangelaufene Hüne verstand es wirklich, sich Gehör zu verschaffen.

„Danke James. Kannst du die Dame bitte auf den Ti … ahhh!“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht griff sich die Deltanerin plötzlich an den Kopf und geriet ins Taumeln.

„Was ist los Doc?“ rief James entsetzt und sprang vom Tisch.

„Ich … ich weiß … nicht … Entsetzliche Kopfschmerzen … ganz plötzlich …“

„Hast du dich irgendwie verletzt?“ James legte seinen Arm um ihre Taille um sie zu stützen.

„N … nein … das ist was … anderes … Frequenzen … oder Signale … ganz stark ...“ Assjima war leichenblass geworden und sah aus als ob sie sich jeden Augenblick übergeben müsste.

„Werden wir irgendwie gescannt?“

„Ich glaube … das sind … Funksignale … Aki … mein Bruder … hatte mal … so ein altes … Gerät. Mir ist …immer schlecht geworden … wenn er … es eingeschaltet hatte.“

„Ah – ich denke, ich weiß wovon du redest. Diese verdammten Russen mit ihrer hinter-dem-Mond-Technik!“ Mit einem einzigen Satz stand er wieder auf dem Tisch und brüllte quer durch den Raum: „HE IHR DEPPEN! MACHT EURE ARCHAISCHEN KOMMUNIKATOREN AUS! ODER ICH ZEIGE EUCH WEGEN KÖRPERVERLETZUNG AN!“

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Captain Tenner saß inzwischen wieder auf seinem Kommandosessel und versuchte über seine Konsole die Statusberichte der einzelnen Stationen zu überblicken und Kontakt mit den jeweiligen Abteilungsleitern zubekommen .Um so überraschter war er, als Doktor Summerfeld wutentbrannt aus dem Turbolift stieg.

„Doktor was machen Sie den hier?“

„Was ich hier mache?“ Alice sah sich erstaunt um. Außer Ihr schienen nur Brückenoffiziere anwesend zu sein. „Das wollte ich eigentlich Sie fragen, Captain. Was soll der Unfug?“ zischte sie gereizt.

Der Captain sah seine Chefärztin fragend an. „Doktor ich weis nicht wovon Sie reden, aber sollten Sie nicht auf der Krankenstation sein, zumal der Holodoc momentan nicht funktionsbereit ist?“

„Ich kann Ihnen gerade nicht folgen, Captain. Sie haben mich doch auf die Brücke beordert … zumindest hat dies James Bristol ausgerichtet. Er wiederum hat die Order von …“ Sie kratzte sich fragend am Kopf. „Ich weiß gar nicht mehr … jemand von der Brücke sagte es ihm.“

Captain Tenner hob seine linke Augenbraue.„Ich habe Sie ganz gewiss nicht hier herrufen lassen. Nicht wenn wir etwa 1000 zum Teil verletzte Personen an Bord holen. Auch dann nicht, wenn wir angegriffen werden.“ Der Blick des Captains glitt über seine Brückenoffiziere. Er war sich sicher, dass keiner von ihnen eine Besprechung einberufen hatte. Wer könnte es sonst gewesen sein? „Der Befehl kam nicht von der Brücke Doktor. Ich wüsste nicht wer...“Jeremys Blick zog sich etwas zusammen. „...Coleman.“

Alices Mine verfinsterte sich. „Was sollte ihn denn dazu veranlasst haben?“

„Übereifer schätze ich mal. Ich denke, er wollte alles richtig machen und ist dabei etwas über das Ziel hinausgeschossen.“

„So ein Schwachsinn … Aber ich bin beruhigt, dass die Order nicht von Ihnen kam. Ich habe auf dem Weg hierher tatsächlich an Ihrer Zurechnungsfähigkeit gezweifelt.“ Alice lachte. „Dann kann ich ja wieder zurück ins Irrenhaus.“

„Dürfen sie Doktor. Und falls Sie Coleman sehen - nehmen Sie es ihm nicht zu übel.“ Gerade als Alice gehen wollte, hielt der Captain die Ärztin noch einmal kurz zurück.„Wenn Sie schon hier sind: wie sieht die Situation auf den Krankenstationen aus? Brauchen sie noch weitere Hilfe?“

Die junge Ärztin zuckte die Schultern. „Sie können sich die Situation sicherlich vorstellen. Es ist das reinste Chaos. Das Team ist fantastisch, aber ich fühle mich ziemlich überfordert. Ich bin doch eigentlich nur als Assistenzärztin hier … mir fehlt schlichtweg die Erfahrung und auch die Routine, um in diesem Durcheinander den Überblick zu bewahren. Wenn ich ehrlich sein soll, wäre ich sehr froh, wenn Sie Lt. Commander Assjima zumindest vorübergehend wieder einsetzen würden. Sie ist nun mal der ranghöchste medizinische Offizier an Bord und sie kennt die Krankenstation sowie den medizinischen Staff in und auswendig.“

Der Captain lächelte und nickte der jungen Ärztin zu. „Doktor Summerfeld - Sie leisten ganz hervorragende Arbeit. Ich kann mir vorstellen, dass Sie sich momentan etwas überfordert fühlen, aber es wird nicht mehr lange dauern bis Sie wieder in Ihrem gewohnten Tätigkeitsfeld aktiv sind. Doch jetzt werden Sie alles tun, um Ihre Aufgaben zu erfüllen. Ordern Sie sich noch zehn zusätzliche Crewmitglieder, die als Notfallsanitäter ausgebildet sind, außerdem dürfen sie Doktor Assjima nach Ihren Bedürfnissen einsetzten. Das gilt auch für den Bordarzt der Minsk, falls sich dieser schon an Bord befindet.“

Alice nickte. „Gut, Captain. Ich werde mein Bestes geben. Doch wenn Sie einen Augeblick Ruhe finden, sollten Sie überlegen, ob Sie nicht die 17. Direktive befolgen wollen: In Abwesenheit des kommandierenden Offiziers, wenn dieser getötet wird, als untauglich oder unfähig betrachtet wird, soll der ranghöchste Offizier, auch wenn er nicht zum stehenden Bordpersonal gehört, das Kommando übernehmen. Der ranghöchste medizinische Offizier, Doktor Chod, ist weder anwesend, noch am Leben und tauglich war er auch nicht. Sie haben die Befugnis, Doktor Assjima wieder einzusetzen. Ich gehe mal davon aus, dass Sie keine direkte Order haben, diese Direktive außer Kraft zu setzen. Sie würden sich, uns und dem ganzen Schiff einen großen Gefallen erweisen.“

„Leider wurde Doktor Assjimas Offizierspatent vorübergehend außer Kraft gesetzt und ich bin nicht befugt es wieder einzusetzen. Sie können Doktor Assjima soviel medizinische Freiheiten gewähren wie Sie möchten. Offiziell werden Sie die Chefärztin bleiben. Selbst wenn Sie sich Rat von einem anderen Arzt holen. Ich hoffe, Sie haben mich verstanden?“ Mit einem kleinen Zwinkern entließ der Captain seine vorübergehende Chefärztin.

„Ja, ich habe verstanden“ antwortete die junge Frau niedergeschlagen. „Danke, Captain“ Sie nickte Tenner zu und stieg in den Turbolift. Ich bin doch hier, um zu lernen, nicht um Chef zu spielen … dachte sie, während sich die Türen vor ihrer Nase schlossen.

Jeremy konnte sich vorstellen, wie es momentan in der jungen Frau aussah, aber leider konnte er jetzt nicht viel für die Frau tun. Er bedauerte es sogar, dass er viele junge Offiziere einfach so ins kalte Wasser schmeißen musste, aber im Moment konnte er es nicht ändern.‚Hoffentlich schafft Sie es‘ dachte er sich.„Lt. Müller - lassen Sie Doktor Assjima finden und richten Sie ihr aus, dass Ihre Hilfe gebraucht wird. Sie hat alle Freiheiten die sie benötigt.“

Bryn und Shane in: Ene mene Muh und Schuld bist du

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„Ach du meine Güte!“

Verblüfft betrachtete Milseya die Menge im Casino, als sie nach den Verletzten, die Avery, sie selbst und noch zwei weitere Offiziere zusammen gesammelt haben, den großen Raum betrat. Natürlich hatte sie nach den Erzählungen von Avery erwartet, hier viele Personen zu sehen, aber gleich derart viele ...

Sie suchte nach vertrauten Gesichtern, erkannte zunächst aber nur Lucas, der mit teilnahmsloser Miene irgendwelche recht große Geräte einzusammeln schien. Dann hob sich plötzlich eine vertraute glatte Kopfhaut aus einer kleinen Ansammlung empor, der sie sogleich ein wenig beruhigte. Wenn Assjima hier war, dann waren die eingesammelten Verletzten in den besten Händen – und nicht mehr in den ihrigen, was diesen sicherlich wenig bekam...

Ein Ziehen an ihren Haaren erinnerte sich an das kleine Mädchen auf ihren Armen. „Entschuldige“, wandte sich Milseya diesem wieder zu. „Ich schau gleich, was ich machen kann.. Lieutenant?“ Die Bajohaliianerin tippte dem Offizier vor sich auf die Schulter. Dieser drehte sich auch sogleich um. „Funktioniert denn die interne Kommunikation schon wieder?“, wollte sie wissen.

„Ja“, kam es knapp zurück.

„Wunderbar!“, erklärte Milseya und drückte dem Mann das Mädchen auf den Arm. „Das ist Alohia, die Tochter von Ensign Logiana. Bitte kontaktieren Sie sie und sagen ihr, dass sie ihre Tochter hier abholen kann und dass es ihr gut geht, ja? Danke!“ Sie lächelte dem Mädchen zu, dann dem Mann und begann sich dann durch die Menge zu drängen, denn sie hatte jemanden entdeckt, den sie schon lange nicht mehr gesehen, geschweige denn gesprochen hatte.

„Vinara!“

Bearbeitet von Milseya Anquenar
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Alle im Casino Anwesenden waren zusammengezuckt, als James durch den Raum gebrüllt hatte.

"Siehst du Charles, SO muss man offenbar mit diesen Russen umspringen, damit sie tun was man von ihnen verlangt", meinte Brol Spencer grimmig und bohrte in seinen klingelnden Ohren herum.

Vinara wusste nicht wie sie reagieren sollte, als sie gleich nacheinander von zwei alten Kameradinnen angesprochen wurde. Zumindest mit Milseya Anquenar wollte sie reden, auch wenn der Ort und die Umstände nicht gerade günstig waren.

In diesem Augenblick schälte sich aus der Masse der Minsk-Besatzung ein bislang verborgener Andorianer heraus. Wie zuvor der Krankenpfleger aus Assjimas Stab kletterte nun auch er auf einen Tisch und rief: "Herrschaften, ich bin Tin A'ran, ehemaliger Kampfpilot der andorianischen Flotte. Ich kann fast alles fliegen was klein, schnell und wendig ist, von einer antiken Mig bis zur modernen Föderations-Viper. Falls wir also wieder angegriffen werden sollten, biete ich meine Dienste an!"

"Tin du übermütiger Schwachkopf, du hast die letzten Jahre nur Simulationen auf dem Holodeck absolviert!", ermahnte ihn einer seiner russischen Kollegen.

"Aber diese waren maximal detailliert... Also was ist? Ist hier überhaupt ein verantwortlicher Sicherheits-Offizier oder soll ich lieber auf die Brücke?", hakte A'ran nach.

"Steigen Sie erstmal vom Tisch runter und kontaktieren Sie am besten die Brücke über Ihren Insignien-Kommunikator", schlug Brol Spencer ziemlich gereizt vor, der für diesen Tag mehr als genug Gebrüll gehört hatte.

Der Andorianer kam der Aufforderung nach und tatsächlich, sein Kommunikator war vom internen System erfasst worden. Also wiederholte er - diesmal nicht ganz so laut - sein Angebot für Captain Tenner und fügte noch hinzu: "Ich weiß dass dies ein Kriegs-Schiff ist, Sie müssten doch mindestens ein oder zwei Jäger an Bord haben! Also wie gesagt, falls Sie Bedarf haben - schließlich dürften die meisten Ihrer Piloten gerade mit den Shuttles unterwegs sein!"

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Auf der Brücke waren derweil auch Lieutenant Ripper und Lieutenant-Commander Stanton angekommen, letzterer mit Commissioner Woolsey im Schlepptau. Dieser stellte sich sogleich knapp vor und verlangte einen kurzen Bericht vom Captain.

"Lieutenant Ripper, den wir auf den letzten Metern unseres Wegs trafen, sagte er wolle auch keinen Zusammenstoß mit einem Quantumfaden ausschließen. Aufgrund der erwähnten Schäden sowohl an der Minsk als auch der Community zweifle ich aber daran", meinte der Commissioner anschließend. "Ich bin mir sicher Sie geben Ihr Bestes um die Situation zu meistern Captain. Wenn es Ihnen nichts ausmacht und solange es nicht allzu brenzlig wird, möchte ich gerne weiterhin auf der Brücke verweilen um auf dem Laufenden zu sein."

In diesem Augenblick ertönte das Angebot des ehemaligen andorianischen Kampfpiloten aus den Lautsprechern.

"Captain, auch wenn meine Sondervollmacht es mir im Notfall erlauben würde Ihnen den entsprechenden Befehl zu erteilen, so möchte ich Ihnen an dieser Stelle lediglich, aber bestimmt dazu raten dieses Angebot anzunehmen. Denn wie Sie selbst sagten befinden sich derzeit praktisch alle Shuttles im Einsatz um der Minsk beizustehen...", bemerkte Woolsey, während Stanton - ebenfalls mit Sondervollmachten ausgestattet - noch etwas unentschlossen wirkte.

Bearbeitet von Vinara Shral
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