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...der Grund den man braucht

Zeit der Entscheidung


USS Community

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Lt. Cmdr. Bishop konnte es nicht fassen, während drei Leute der Führungscrew verschollen waren, durfte er Höhlenmensch spielen und mit einigen seinen Leuten den unterirdischen „Bahnhof“ untersuchen. Unter den verschwunden Offizieren befanden sich sein Kumpel Jerry und die Pilotin, die ihm mit seiner Schwester geholfen hatte. Auf der anderen Seite wusste jeder, der bei der Sternenflotte war, wie gefährlich der Job sein konnte. Lucas war trotz der Gedanken um seine Kollegen sehr an diesem unterirdischen Bauwerk interessiert und scheuchte seine Leute durch die Gegend. Irgendwie fühlte er sich in seine Kindheit zurückversetzt, als er mit seinen Eltern im Historik Museum in New York war. Denn dort konnte man mit einer historischen U-Bahn fahren und der damals 8-jährige Lucas ließ sich nur unter Protest aus der Bahn ziehen. Er war fast 40mal mit dem Gefährt gefahren und wollte einen neuen Rekord aufstellen.

„Commander, kommen sie mal bitte hier her! Ich habe etwas entdeckt.“ brüllte SCPO K’Rissan durch die große Halle und riss seinen Vorgesetzten aus dessen Gedanken.

„Ich bin schon unterwegs…“ antwortete Lucas und sprintete los. Etwas später stand er neben K’Rissan vor dem Tunnel welcher nach Südwesten führte.

„Sehen sie, da oben ist fast kein Moos und da unten sind keine Schlingpflanzen.“ berichtete der Kater und deutete auf die beschriebenen Stellen.

„Gute Arbeit, K’Rissan – Sie haben vollkommen recht, aber wir sollten uns den Tunnel genauer ansehen. Ich hole mal den Geländewagen….“ Entgegnete und holte den Wagen. Der Caitianer fragte sich nur wie der Sicherheitschef mit dem Reifenfahrzeug auf den Schienen fahren wollte. Er schnurrte und wartete ab.

„Los, dann steigen sie mal ein, damit das dynamische Duo mit dem Batmobil losfahren kann!“ rief Bishop, der am Steuer saß und mit dem Wagen hinter dem Kater stand. K’Rissan sprang neben Bishop und die Beiden fuhren bzw. holperten los.

Lucas fuhr nicht sehr schnell und er hatte die Scheinwerfer sehr hell eingestellt, denn in dem Tunnel war es stockdunkel. Trotz der Scheinwerfer konnte man nur 2 Meter vor dem Wagen etwas erkennen. Sie waren einige Kilometer gefahren, als sich die Barthaare von K’Rissan beinahe kräuselten. Der Caitianer schaute verwirrt seinen Chef und verzog seine Nase. „SCPO was ist denn los?“ erkundigte sich der Australier.

„Hier stinkt es furchtbar, riechen sie es nicht?“

„Also ich habe mich heute Morgen gewaschen und ich kann nichts riechen.“ entgegnete Lucas und stoppte den Wagen. Er wollte sichergehen, dass es sich nicht um eine Erdgasader handelte.

„Es kommt von irgendwo da vorne!“ gab K’Rissan die Richtung an und die beiden Sicherheitsoffiziere fuhren weiter. Auf einmal roch es Lucas auch und ihm wurde beinahe schlecht. Es wehte ihnen einen Gestank von Innereien und Exkrementen entgegen. Erneut hielt der Sicherheitschef das „Batmobil“ an, doch diese Mal stiegen die zwei Männer aus. Lt. Cmdr. Bishop holte eine Armleuchte aus dem Handschuhfach und ging zu seinem Kollegen.

„Dann wollen wir mal schauen wo der Geruch herkommt!“ teilte der Sicherheitschef seinem Untergebenen mit.

„OK, Sir – Aber ich werde vorausgehen, denn ich sehe im Dunkeln besser als ein Mensch…“

„Einverstanden!“ antwortete Lucas und folgte dem Kater.

Ein paar Meter weiter blieb K’Rissan abrupt stehen und schnüffelte an einem Spalt in der Wand. Bishop leuchtete daraufhin die Wand an und er erkannte ein Lebewesen. Der Caitianer erschrak, sprang weg und fauchte wütend. In dem Spalt steckte ein Mann fest, der cardassianische Züge aufwies. Vorsichtig leuchtete er erneut den Mann an und er konnte erkennen, dass es sich um einen Toten handelte. „K’Rissan ziehen sie bitte den Leichnam aus der Spalte!“ befahl der Sicherheitschef und klappte seinen Tricorder auf, der Gott sei Dank in der Höhle funktionierte.

Der Kater befolgte den Befehl und zog den Mann raus. Jetzt konnte Lucas den Toten genauer betrachten. Es handelte sich um einen jüngeren Mann, zwischen 20 und 30 Jahren alt und er musste zur Hälfte Cardassianer sein. Der Scann bestätigte seine Vermutung, aber der Rest war nicht einzuordnen. Der Tote hatte sehr einfache Kleidung an, ein Shirt und ein Overall darüber. In seiner Brust war ein Loch zu erkennen, er war wohl mit einem kurzen, scharfen Gegenstand erstochen worden. Aber hier an diesem Ort war viel zu wenig Blut, als das er hier ermordet wurde. Doch zur Sicherheit suchten beide Offiziere den vermeintlichen Tatort ab. Nach einer gründlichen Suche, war sich Bishop sicher, dass der Mann wo anders getötet wurde. Bei der Leiche hatte die Totenstarre bereits eingesetzt, seine Blase und sein Darm hatten sich entleert und hatten in Kombination mit dem aufgestochen Brustkorb den ekelhaften Gestank gebildet.

Lucas kletterte noch in die Spalte und scannte nach der Tatwaffe, aber er konnte nichts finden. Als er wieder zurück zum Toten gehen wollte, stolperte er und fiel hin. Schimpfend und fluchend erhob er sich wieder, aber er entdeckte noch etwas. Ein großer schwarzer Tropfen lag vor ihm auf der Schiene. Sofort roch er daran und scannte das Zeug. Es handelte sich dabei um frisches Schmieröl, hier war eindeutig jemand entlanggefahren. Leider gab es keine weiteren Spuren und Lt. Cmdr. Bishop beschloss zurück zu kehren. K’Rissan stopfte die Leiche in einen Sack und verlud ihn auf den Jeep. Dann fuhr das dynamische Duo zurück. Lucas gefiel die Mission immer weniger, denn hier gab es immer mehr mysteriöse Dinge. Ein toter Halb-Cardassianer in einem unterirdischen Tunnel, wo vor kurzen ein Schienenfahrzeug entlang gefahren sein musste. Entweder gab es doch noch Bewohner auf dem Planeten, oder ein anderes Wissenschaftler-Team war schneller wie die Föderation. Der Tote jedenfalls wurde auf die Community gebeamt, weil er obduziert werden musste. Lt. Cmdr. Bishop musste nun den beiden Captains Bericht erstatten, während seine Leute weiter die „U-Bahn-Tunnel“ erforschten.

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Solak war gegangen und Assjima starrte weiter hinunter auf den Planeten. Der Councelor hatte gut Reden. Wie oft schon hatte er auf der Brücke gesessen und Prioritäten gesetzt, Kapazitäten eingeteilt, Entscheidungen getroffen … Aber er wusste WELCHE Kapazitäten er einzuteilen hatte, WO die Prioritäten zu setzen waren, WELCHE Entscheidungen voraussichtlich die besten wären … Er kannte das Handwerkszeug, sie hingegen hatte nur eine ungefähre Ahnung von dem was ihr zur Verfügung stand.

Sie rief Lt. Connor zu sich in die Lounge. Das Büro des Captains zu benutzen erschien ihr irgendwie unpassend. Es war SEIN Büro. Ihr eigenes Büro hingegen bot nicht die nötige Abgeschiedenheit für solche Gespräche. Ihre Kollegen hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, ein und aus zu gehen wie es ihnen behagte.

Sie wusste, Connor war ein aufbrausender Typ. Das orionische Erbe in ihm ließ sich nicht verleugnen. Aber mit seiner emotionalen Seite kam sie gut zurecht. John zeigte Verständnis für ihre Situation und sagte ihr seine hundertprozentige Unterstützung zu.

Nachdem er gegangen war fragte sich Assjima, ob der Lieutenant schon immer so ein anzügliches Grinsen im Gesicht gehabt hatte oder ob es erst in dem Augenblick einsetzte als sie den Namen Solaks in den Raum stellte.

Als sie langsam in Richtung Krankenstation schlenderte kamen erneut Zweifel in ihr auf. Warum hatte Solak gerade Connor empfohlen? Weil er mit ihrer eher gefühlsbetonten Denkweise besser zurecht kommen würde als so manch anderer? Das wäre logisch. Aber dieses Grinsen … womöglich war da etwas zwischen den beiden? Vielleicht war die Empfehlung Solaks nicht ganz uneigennützig? Langsam werde ich wirklich paranoid! Wem kann ich überhaupt noch vertrauen wenn nicht Solak? Er ist der Schiffscouncelor …Dennoch … Sie beschloss, sich nicht blind auf Connor zu verlassen. H’Qar hatte ihr einmal vorgehalten, sie sei zu leichtgläubig. Und er hatte damit Recht behalten. Daran musste sie arbeiten. Und bei John Connor würde sie damit anfangen!

Auf der Krankenstation war es dunkel. Edwards auf der Tertiärstation hatte heute Nachtwache. Auf Xsesal Drei dürfte es jetzt bereits früher Morgen sein. Assjima beschloss deshalb, sich etwas schlafen zu legen, so dass sie bereit war falls von dort unten neue Aufgaben auf sie zukamen.

Doch kaum hatte sie ihr Quartier erreicht quäkte die Kommunikation laut los. „Connor an Commander Assjima. Captain K'Olmos möchte mit Ihnen sprechen.“

„Danke John – stellen Sie ihn bitte durch.“

„Doktor, wenn ich Ihnen einen Rat geben darf: Ich denke, es wäre besser wenn Sie das Gespräch auf der Brücke oder im Büro des Captains entgegen nehmen würden. Sie sind jetzt nicht nur die Chefärztin, sondern Kommandantin der Community. Und das müssen Sie ihm zeigen.“

„Natürlich … wie konnte ich das nur vergessen. Ich bin sofort da.“

Wenige Minuten später stand sie auf der Brücke und versuchte dem Klingonen auf dem großen Wandmonitor selbstbewusst entgegen zu treten.

„Sie sind jedenfalls nicht Captain Tanrim“ knurrte K'Olmos. „Sie sind eindeutig hübscher.“ Dann lachte er lauthals los. „Wie weit ist es mit der Förderation gekommen, dass sie schon deltanische Heilerinnen auf den Stuhl des Captains setzen müssen. Haben Sie keine richtigen Krieger mehr in Reserve?“

„tIqDaq HoSna´ tu´lu´ (wahre Kraft liegt im Herzen)“, entgegnete Assjima ohne zu zögern.

„nuqneH (Was willst du?) K'Olmos HoD“

K’Olmos riss die Augen auf „tlhIngan Hol Dajatlh´a´?“ (Du sprichst klingonisch?)

„´op“ (etwas)

„´Ihgu´ SoH“ (Du siehst gut aus)

„Stehlen Sie mir nicht meine Zeit K’Olmos. nuqneH?“

Der Klingone warf den Kopf zurück und sein Lachen dröhnte durch den Raum. Assjima setzte einen gelangweilten Gesichtsausdruck auf und setzte sich in den Sessel im Zentrum der Kommandobrücke.

„Ich sehe schon, du bist sehr direkt. pa´wIjDaq pagh pa´lIjDaq“ (zu dir oder zu mir?)“ grölte der Captain der Eisenstein.

„Rufen Sie mich wieder, wenn Sie etwas zu sagen haben“ konterte die Ärztin und warf Jenax einen Blick zu, die darauf hin sofort die Verbindung unterbrach.

Kurz darauf piepste es erneut. „Doktor, es ist wieder die Eisenstein.“

„Auf den Schirm, Jenax“

K’Olmos sah wütend aus. „Kein verdammter p´tagh schneidet mir einfach so das Wort ab.“

„Dann höre auf wie ein wuschiger Caitianer zu mauzen und komme endlich zur Sache.“

Dem Klingonen quollen fast die Augen über. Er sah aus als ob er jeden Augenblick explodieren wolle. Doch dann dröhnte sein Lachen erneut los. „Diese Beschimpfung muss ich mir merken“, schnaubte er, als er sich wieder beruhigt hatte.

„Gut, Commander Assjima. Wir haben soeben Nachricht von der chal naQjej bekommen. Meine Leute haben den Landeplatz ihres Lieutenant ausfindig gemacht. Dort lagen tatsächlich ein paar Reste seines Fallschirms herum. Ein Schneesturm hat die Spuren verweht. Doch konnten sie auch keine Leiche finden. Wir wissen nicht wohin er gegangen ist, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass er irgendwohin gegangen ist.“

„Das sind gute Nachrichten K'Olmos HoD.“

„Wir haben aber noch mehr. Ein gutes Stück weiter südlich haben meine Leute beim Überflug einen Trupp Romulaner auf dem Eis gesichtet. Sie waren mit einer Art Schneemobil unterwegs in Richtung Süden.“

„Wäre es möglich dass Lieutenant Esteban sich bei denen befunden hat?“

„Das können wir nicht sagen. Aber die chal naQjej ist auf dem Weg zurück um Treibstoff aufzufüllen. Sie wird in zwei Stunden wieder starten und das romulanische Camp anfliegen. Es wird Zeit, dass wir mit diesen Hunden abrechnen.“

„Sie wollen die Romulaner angreifen? Es ist Ihnen doch klar, was das bedeutet?“

„Wir werden das Camp nicht zerstören … noch nicht! Aber wenn sich herausstellen sollte dass die tatsächlich mit dem Tod von Dr. Je´lar etwas zu tun haben werden wir nicht zögern.“

Assjima nickte. Sie wusste, dass es dem Klingonen ernst war und dass sie es ihm keinesfalls würde ausreden können. „Können Sie einen unserer Leute mitnehmen? Vielleicht wissen die Romulaner tatsächlich etwas über den Verbleib Estebans.“

„Die Himmelsspeer ist nicht gerade luxuriös ausgestattet. Wenn es bei Ihnen jemanden gibt, der auf den Sternenflottenkomfort verzichten kann, so haben wir Platz für eine Person.“

„Gut. Ich werde dafür Sorge tragen, dass einer meiner Mitarbeiter rechtzeitig auf die Eisenstein hinüber beamt. Qapla' K'Olmos HoD“

„Qapla’ Commander!“

Die Verbindung war deaktiviert. Jenax sah Assjima mit großen Augen an. „Mauzen wie ein wuschiger Caitianer? Wo haben Sie den dass her, Doktor?“

„Auch auf Delta gibt es Redewendungen … Jenax, bitte rufen Sie Lieutenant Solak in Tanrims Büro. Er wird nicht mehr viel Zeit haben um seine Ausrüstung zu packen.“

„Sie wollen Solak mit den Klingonen in ein Flugzeug stecken? Das werden die Klingonen nicht überleben.“

„Ich weiß. Und ich werde die jetzt folgende Begegnung wohl nicht überleben. Aber er ist der Einzige, der das meistern kann.“

Assjima verließ die Brücke und stellte sich in Tanrims Büro ans Fenster. Dieser verdammte Planet da unten. Sie hatte noch keinen Fuß auf ihn gesetzt und schon begann sie ihn zu hassen. Solak würde nie wieder ein Wort mit ihr sprechen. Aber so sehr sie es auch drehte und wendete – sie sah keine andere Möglichkeit. Sie konnte keinen unerfahrenen Fähnrich schicken. Oder einen Lieutenant aus dem technischen Stab. Was sie brauchte war ein fähiger Diplomat, der mit den Romulanern zurecht kam. Und dass es nur diese eine Möglichkeit gab, dorthin zu kommen war eine leider nicht zu vermeidende Unannehmlichkeit mit der sich der Councelor irgendwie arrangieren musste. Solak, der gerade eben noch seine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte, was ihm bestimmt nicht leicht gefallen war. Der versucht hatte sie zu beruhigen, der ihr einreden wollte, sie könne diesen Auftrag meistern. Und nun sperrte sie ihn mit einem Haufen Klingonen in ein enges Flugzeug um eine des Mordes verdächtige Gruppe Romulaner aufzusuchen. Welch ein Dankeschön!

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„Gibt es schon etwas Neues?“

Mit einem lauten Seufzer ließ sich X’Kles auf den Stuhl im Bereitschaftsraum des Hangardecks nieder. „Nein. Keine Spur von Mili. Die Klingonen haben aber zumindest eine Spur von Lt. Esteban gefunden“, sagte sie zu Rupert, dessen Augen sich bei ihrer Antwort zu kleinen Schlitzen verengten.

„Und werden sie jetzt nach Mili suchen?“, wollte Savannah wissen.

„Es gab keine neuen Befehle.“

„Ich begreife das nicht!“ Rupert schlug wütend mit der Faust auf den Tisch. „Kann mir mal einer erklären, wieso die sich nicht auch gleich auf die Suche nach Mili gemacht haben? Verflucht! Sie wird mittlerweile seit über 24 Stunden vermisst! Herrgott noch mal!“

„Beruhige dich, Rupert!“, versuchte X’Kles ihn zu besänftigen, was ihr nicht leicht fiel, denn auch sie verstand nicht wieso mit Ausnahme von John Gilmore und der Piloten sich keiner hier an Bord um das Wohl der kleinen Haliianerin Sorgen zu machen schien. „Du weißt, doch dass Esteban erst kürzlich Vater geworden ist und Claudette macht sich die bittersten Vorwürfe, weil sie ihn verloren hat.“

„Das ist kein Grund, Mili zu vergessen.“

„Nein, ist es nicht. Aber Esteban war mit einem wichtigen Auftrag zu den Romulanern unterwegs.“

„Klar und Mili hat sich auf dem Planeten nur vergnügt!“, kam es sarkastisch von Rupert zurück. „Komm hör doch auf! Wir alle hier in dem Raum wissen, dass Mili mittlerweile ihre Aufgaben sehr ernst nimmt. Sie würde heute niemals einen Befehl derart verweigern. Du weißt das. Es ist doch ganz einfach: Sie ist nur ein kleiner Fähnrich. Esteban dagegen schon Lieutenant. Und Mili hat sich als impulsive, unzuverlässige Person hier eingeführt und so sehen sie doch immer noch alle anderen hier an Bord. Aber du weißt genau, dass sie das nicht mehr ist. Aber wer weiß schon, was sie hier alles verändert und bewegt hat. Das kriegt doch keiner mit. Zum Kotzen!“

Der Pilot war zornig aufgestanden und holte sich einen Kaffe aus dem Replikator.

Nachdenklich sahen ihm X’Kles dabei zu. Er hat nicht Unrecht, dachte sie. Mili hat das Hangardeck auf Vordermann gebracht. Die neuen Dienstpläne, die Einführung von Pflicht-Fortbildungen - nicht nur Flugkurse, sondern auch Technik, Astrophysik, sogar Erste Hilfe, die Einführung regelmäßiger Briefings, in denen einzelne Manöver konstruktiv besprochen und auch kritisiert wurden, die neuen Geräte, die in die Shuttles eingebaut wurden, die neue direkte Kommunikation per Knopf im Ohr. Und dann der neue Umgangston. Nicht nur, dass hier jeder offen seine Meinung sagen konnte, Milseya hatte es ebenfalls eingeführt, dass jeder - solange es nicht der Geheimhaltung unterlag - wusste, was auf dem Schiff und der Brücke geschah. Und sie hatte die Piloten mit ihrer Art zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschweißt. Und das nicht nur im Dienst. Jeder war für den anderen jederzeit erreichbar. Wäre Mili hier gewesen als der Flugunfall mit Esteban geschah, sie hätte sich sofort vor Claudette gestellt und die Verantwortung übernommen. Sie stellte sich immer vor ihre Leute – was jedoch nicht bedeutete, dass sie diesen dann unter vier Augen den Kopf wusch.

„Vielleicht“, begann Savannah zögerlich und unterbrach damit die Gedanken von X’Kles „sollten wir eine offizielle Anfrage an den Captain stellen.“

„Captain Tanrim ist nicht mehr an Bord“, zischte Rupert.

„Das weiß ich. Ich meine ja auch an den gegenwärtigen Kommandanten der Community – Dr. Assjima“, gab Savannah zurück.

„Ich habe das Gefühl, dass Commander Assjima sich recht unwohl in ihrer neuen Rolle fühlt“, sagte X’Kles. „Vielleicht sogar ein wenig unsicher.“

„Kann ich verstehen“, meinte Rupert. „Ich hab sie noch nie auf der Brücke gesehen.“ Er legte die Stirn in Falten. „Assjima kann doch recht gut mit Mili. Vielleicht könnten wir sie so dazu bri...“

„AUF GAR KEINEN FALL!“, unterbrach ihn X’Kles scharf. „Aber Savannahs Vorschlag ist gut. Wir werden einen Antrag an das Kommando stellen und darin unseren Unmut und unsere Sorgen bekunden. Allerdings schlage ich vor, den Adressaten allgemein zu benennen. Assjima kann nichts dafür, dass Tanrim im Moment scheinbar mehr mit den unteren Körperregionen als mit seinem Gehirn denkt.“ Sie öffnete das Terminal vor sich und begann zu schreiben.

An: Captain der USS Community

Captain,

da man nun Hinweise über den Verbleib von Lt. Esteban und darüber, dass er anscheinend am Leben ist, gefunden hat, stellen wir hiermit den offiziellen Antrag, dass man nun unverzüglich mit der Suche nach Fähnrich Milseya Anquenar beginnt.

Gez.: Die besorgten und über bisherige Vorgehensweise mittlerweile empörten Piloten der USS Community.

Sie ließ die anderen Piloten den Text lesen, die ihn alle mit einem Nicken absegneten. Dann drückte sie auf die SEND-Taste.

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Das hatte ihr gerade noch gefehlt! Eine Gang wütender Piloten … Natürlich machte sie sich um Milseya Sorgen. Und um Esteban, und um George und um O’Tra und um Talana. Selbst H’Qar schien mittlerweile auch wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Dieser Planet verschluckte alles was mit zwei Beinen auf ihm herumrannte!

Doch was konnte sie unternehmen? Sie hatte keine Fluggeräte zur Verfügung. Captain K'Olmos hatte sich geweigert, mit der Himmelsspeer einen kleinen Umweg zu fliegen. Die Klingonen wollten nach A2. Sie wollten zu den Romulanern. Eine kleine haliianische Pilotin interessierte sie nicht im Geringsten. Der klingonische Captain hatte auch ihr gegenüber unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass er es als eine sehr große Gefälligkeit betrachtete, ein Crewmitglied der Community mit nach A2 zu nehmen, für die er irgendwann eine Gegenleistung erwartete. Und sein Grinsen ließ erahnen an was er dabei gedacht hatte. Der zweite klingonische Gleiter befand sich immer noch im Bau und war nicht einsatzbereit.

Assjima hatte bereits mit Tanrim Kontakt aufgenommen. Der hielt es für ziemlich aussichtslos, ein Bodenteam auf die Suche nach Fähnrich Anquenar zu schicken. Aber er wolle sich mit Bishop beraten.

Je länger sie darüber nachdachte desto deutlicher wurde es, dass es nur eine Lösung gab.

Assjima fühlte sich nicht sehr wohl in ihrer Haut, als sie den Bereitschaftsraum der Piloten auf dem Hangardeck betrat. Fargoth und X’Kles standen dort am Tisch über eine Karte des Planeten gebeugt. Als sie die Deltanerin bemerkten schauten sie erstaunt auf.

„Doktor – warum haben Sie uns nicht rufen lassen?“

Stimmt, jetzt wo Rupert es sagte … Assjima lächelte verlegen. „Ich war noch nie hier in Ihrem Bereitschaftsraum. Außerdem bin ich mehr oder weniger inoffiziell hier. Ich habe Ihre Nachricht bekommen und ich verstehe Ihre Empörung. Aber Captain Tanrim kann nichts unternehmen. Ein Bodenteam loszuschicken ist eine ziemlich aussichtslose Sache. Der Planet ist zu groß und zu unwegsam als dass man zu Fuß nach Milseya suchen könnte.

Ich habe jedoch eine Idee und ich möchte gerne wissen ob Sie es für praktikabel halten.“

Rupert zeigte auf einen freien Stuhl. „Setzen Sie sich Commander. Wir sind ganz Ohr.“ Er und X’Kles setzen sich auf die andere Seite des Tisches und schauten die Ärztin erwartungsvoll an.

„Wir könnten das Shuttle mit den modifizierten Schilden einsetzen. Wenn es möglich wäre, aus der Luft den Gleiter zu orten, könnte man womöglich einen dieser Transporterkoppler dort abwerfen so dass ein paar Leute hinunter beamen konnten um nach dem Verbleib Anquenars Ausschau zu halten. Ich bin mir dessen bewusst, das dies ein sehr gefährlicher Einsatz wäre. Das Shuttle müsste so tief hinunter, dass visuell nach der Talana Ausschau gehalten werden kann. Und gleichzeitig müsste es weit genug oben bleiben um innerhalb von zwanzig Minuten dem störenden Einfluss der Atmosphäre entkommen zu können. Und dann der punktgenaue Abwurf des Ankers … Keiner kann genau sagen ob er heil unten ankommt. Vielleicht wäre es sicherer wenn jemand mit dem Anker zusammen abspringen und ihn aufstellen würde. Dann könnten wir einen Suchtrupp hinunter beamen.“

„Der Anker und das Abspringen ist kein Problem.“ Rupert seufzte. „Das Abfliegen der denkbaren Route hingegen dürfte große Probleme mit sich bringen.“

„Aber wir schaffen das“ fuhr X’Kles dazwischen. „Doktor, das ist ein guter Plan.“

„Ob er gut ist weiß ich nicht, aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Doch ich will es niemandem befehlen. Ich kann nicht das Leben mehrer Leute riskieren um nach einer einzigen Person zu suchen. Doch wenn sich jemand freiwillig meldet, werde ich diesen Einsatz nicht untersagen.“

„Ich melde mich freiwillig!“ Rupert sprang auf.

„Und ich auch.“

„Gut, wenn Sie noch einen Techniker finden, der bereit ist mit dem Anker abzuspringen dann starten Sie, sobald Sie bereit sind. Viel Glück!“ Assjima stand auf. „Und danke …“

„Danke wofür?“

„Danke, dass ich es Ihnen nicht befehlen musste.“ Dann verließ sie den Raum und ging zur Krankenstation, wo die Arbeit auf sie wartete, die sie wirklich beherrschte, nämlich lebende oder auch tote Körper aufzuschneiden.

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Bevor Vinara sich auf die Suche begab sah sie noch welche Blüten das Misstrauen der Klingonen auch untereinander trieb: Nicht nur die Gruppe von der Eisenstein hatte ihre eigenen Probenbehälter gefüllt und diese auf ihr Schiff beamen lassen, auch die Archäologen um Dr. Pewal taten unabhängig davon dasselbe, mit dem Unterschied dass Pewal einen seiner Assistenten gleich mit hinauf schickte.

K'elmec begleitete die Andorianerin, sie durchsuchten diverse Häuser in der Nähe sowie die Gänge dahinter - vergeblich, von Talana fehlte weiterhin jede Spur. Vinara wurde von Mal zu Mal nervöser was auch dem Klingonen nicht entging.

"Sie behaupten also weiterhin ein Klingone hätte Ihre Cousine entführt?"

"Zumindest habe ich einen gesehen und gehört. Es könnte sich aber auch um eine Halluzination gehandelt haben, ausgelöst von den Lavadämpfen."

"Dann hätten die Leute die sich jetzt in der Fabrikhalle befinden aber auch etwas verspüren müssen, aber bislang wurde mir nichts dergleichen gemeldet. A propos Meldung, Ihr Sicherheitschef hat in einem Tunnel unweit des ursprünglichen Föderationslagers die Leiche eines Halbcardassianers gefunden. Wie es aussieht durchziehen diese Tunnel und Höhlen nicht nur einzelne Regionen sondern verbinden diese auch noch miteinander. Falls Talana tatsächlich entführt worden sein sollte könnte sie sich jetzt an einem vollkommen anderen Ort befinden, vorausgesetzt die Entführer verfügen über ein motorisiertes Fahrzeug mit der entsprechenden Geschwindigkeit."

Die Wissenschaftsoffizierin starrte ihn entgeistert an. "Wissen Sie was Sie das sagen? Wir müssten die Suche auf den halben Kontinent ausdehnen!"

"Ja. Aber es werden auch noch andere Mitglieder Ihrer Crew vermisst, möglicherweise könnte die Kleine bei einem von ihnen auftauchen."

Es war wohl K'elmecs Beziehung zu Lieutenant Lar zu verdanken dass er nicht die Möglichkeit erwähnte dass Talana genauso gut tot sein konnte. Doch daran wagte Vinara nicht einmal zu denken...

Gerade als sie die nicht gerade hoffnungsvolle Suche fortsetzen wollten näherten sich ihnen jemand der wüste Beschimpfungen ausstieß. "Diese hirnamputierten Klingonen! Bringen sich lieber gegenseitig um und andere in Gefahr anstatt sich zusammenzureißen und zu kooperieren! Überhaupt, was wollen die alle in diesem Drecksloch, Sie eingeschlossen? Es macht mich krank, dieser ganze Planet ist ein einziges versifftes Scheißhaus das seit Jahrtausenden niemand mehr sauber gemacht hat. Jedes Individuum das auch nur minimalen Wert auf Hygiene und Anstand legt sollte sofort seine Sachen packen und von hier zu verschwinden!"

Es war Dr. Rosh, direkt gefolgt von Dr. Dr. Derek. Dieser wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen als der Tellarit Vinara zu Gesicht bekam. "Ah, da ist sie ja, unsere eingebildete Wissenschafts-Schnepfe! Sie kommen sich wohl mächtig stolz vor weil Sie sich mitten in der Nacht ohne weitere Unterstützung in diese gemeingefährliche Kloake begeben, wohin das geführt hat haben wir ja gesehen! Sagen Sie, wen würden Sie noch alles für Ihren Ruhm opfern, Dr. Pewal? Dieses Spitzohr hier?" - er deutete ohne sich umzudrehen nach hinten zu Derek - "Oder vielleicht sogar Professor Swami?"

Vinara deren Nerven schon seit einer Weile ziemlich blank lagen ging drohend auf den Arzt zu. "Halten Sie den Mund! Mit Ihren Anschuldigungen und Beleidigungen bringen Sie uns kein Stück weiter."

"Ach, jetzt will Frau Chefin mir auch noch den Mund verbieten? Dabei hab ich noch nicht mal angefangen! Sie sind eine egoistische, verantwortungslose, selbstsüchtige alte Kuh mit Monokel auf dem blutunterlaufenen Auge! Für Sie werde ich mir mit Freuden den Arsch rasieren damit Sie mich mal kreuzweise an selbigem lecken kö..."

Dr. Dr. Derek hatte den Tellariten soeben mit einem Nervengriff ins Reich der Träume befördert. "Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten seitens dieses Mediziners. Ich denke er bedarf selbst gewisser Betreuung."

"Vielleicht bringt ihn ein bisschen Schlaf zur Besinnung", meinte K'elmec, "ansonsten kann er bei seinem nächsten Wutanfall gerne von meiner Faust kosten!"

Die Andorianerin widerstand dem Impuls dem auf dem Boden liegenden Tellariten einen deftigen Fußtritt zu verpassen. Stattdessen umrundete sie ihn auf dem Weg zum Transportanker. "Ich werde kurz auf die Eisenstein beamen", erklärte sie und wies den diensthabenden Sicherheitsoffizier an Lieutenant Guttler Bescheid zu sagen dass sie solange vertreten sollte.

Die Schalldusche tat ihr gut, noch lieber aber hätte sie ein heißes Bad genommen. Doch dafür blieb keine Zeit; nachdem sie sich über Kom kurz nach dem Verbleib des zweiten klingonischen Gleiters erkundigte - dieser war noch lange nicht fertig - machte die Wissenschaftsoffizierin sich in neuer Uniform auf zur Krankenstation.

"Vinara! Ich habe gehört was passiert ist... Wurde Talana inzwischen schon gefunden?", erkundigte Kalis sich mit sorgenvollem Blick.

"Nein. Sag mal, was Dr. Assjima zufällig wieder hier nachdem ich auf den Planeten gebeamt bin?"

"Nein und ich bin ehrlich gesagt auch froh deswegen. Aber wieso fragst du?"

Statt einer Antwort deutete die Andorianerin auf die inzwischen komplett verkrustete Wunde an ihrer Wange. "Könntest du noch herausfinden wie genau ich mir das zugezogen habe?"

"Ich glaube schon, aber solltest du nicht..."

"Ich werde dir alles sagen wenn du mir sagst woher diese Verletzung stammt."

Kalis untersuchte Vinara intensiv und wurde mit einem Mal wütend, so wütend dass sie ihrer Geliebten einen derben Faustschlag ins Gesicht versetzte. "Was soll das, ich mache mir Sorgen um dich und du hast nichts Besseres zu tun als mich mit einer anderen Klingonin zu betrügen? Lass mich raten: Dr. Ke'Nal? Wie hast du es geschafft sie rumzukriegen?!"

Die Geschlagene hielt sich irritiert den Kiefer. "Es ist also tatsächlich eine Bisswunde, verursacht von einer klingonischen Frau?"

"Ja, oder einen Mann mit schmalem Kiefer... Und jetzt sag mir endlich was los ist!"

"Analysiere zuerst besser die DNA in der Wunde."

Mit einem Knurren machte die klingonische Ärztin sich an die Arbeit. "Das dürfte etwas länger dauern, denn es gibt nicht viele Spuren und die wurden anscheinend auch noch durch verschiedene Einflüsse beschädigt."

Vinara versuchte mit größtmöglicher Gelassenheit von ihrer scheinbaren Halluzination zu berichten, doch sie brachte nicht mehr die Kraft auf ihre Emotionen ausreichend zu unterdrücken. Daher zitterte ihre Stimme hörbar als sie von jenem seltsamen Erlebnis erzählte.

"Das musst du dir eingebildet haben!", bemerkte Kalis die nun schon etwas versöhnlicher wirkte, "die Dämpfe die du erwähnt hast, dann noch die Hitze die allein schon bei Andorianern zu Sinnesstörungen führen kann..."

"Aber doch nicht in diesem Ausmaß! Das Gas wird noch analysiert, aber du hast meine Wunde bereits als Bisswunde identifiziert. Was also wenn das Ganze doch real war und ich nur versucht habe mir krampfhaft einzureden es wäre eine Halluzination?"

"Die Schiffssysteme funktionieren aber soweit ich weiß nach wie vor einwandfrei und diese deltanische Ärztin war auch noch nicht wieder hier... Willst du damit andeuten du hattest mehr so etwas wie eine Vision von der Zukunft?"

"Ja, das könnte es sein, ich hatte sowohl beim Eintritt als auch beim Austritt aus dieser Schein-Illusion ein Gefühl ähnlich wie beim Beamen... Was wenn eine Art Weiterentwicklung der iconianischen Tore existiert die auch ohne sichtbare Portale auskommt und es vermag einen quer durch Raum und Zeit zu transportieren?"

Die Klingonin sah Vinara einige Sekunden lang wortlos an. "Klingt irgendwie unheimlich", gestand sie schließlich, "aber wie sollte eine solche Vorrichtung gerade im Zentrum der Störungen funktionieren? Oder soll am Ende die Fabrik die du entdeckt hast der Generator für diesen erweiterten Transporter sein?"

"Ich weiß es nicht, Kalis, ich weiß es nicht!" Verzweiflung und Wut schwangen in der Stimme der Andorianerin mit als sie beim Sprechen die Hände über dem Gesicht zusammenschlug. "Die Antwort lässt sich auf jeden Fall nur dort unten herausfinden - ich werde mich wieder dorthin begeben."

"Aber ruh dich wenigstens ein bisschen aus, du hast schon eine schlaflose und anstrengende Nacht hinter dir!"

"Und es wird nicht die letzte sein."

Wieder im Lager angekommen beschloss Vinara sich wenigstens etwas hinzulegen und begab sich somit geradewegs in ihr Zelt.

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Es machte ein schmatzendes Geräusch als Mili den mittlerweile 15. Blutegel vorsichtig von ihrem Oberschenkel abzog und zurück in den Sumpf warf. Wie 14 Mal zuvor untersuchte die Haliianerin die blutende Stelle und tupfte sie mit etwas Mull ab, das sie mit ein wenig Desinfektionslösung getränkt hatte.

Der Weg durch den Sumpf war nur eine weitere unerfreuliche Station auf ihrer Odysee zu den Cardassianern. Mittlerweile hatte Milseya es einfach aufgegeben, sich noch darüber aufzuregen oder gar noch einen weiteren Gedanken an das Geschehene zu verschwenden. Es war eben so, wie es ist. Wichtig war nur, dass sie vorwärts kam. Dass sie bei den Cardassianern die Möglichkeit hatte, die Community zu kontaktieren UND DANN .. ja dann, würde sie mindestens zwei Stunden lang heiß duschen, sich den Magen voll schlagen und 24 Stunden lang durchschlafen. Und wehe, jemand würde es wagen, sich diesem ihrem Plan in den Weg zu stellen!!

Nachdem sie in das stinkende Wasser geglitten war, entdeckte sie, dass es ihr gerade mal bis zum Hals reichte. Milseya betete zu allen Himmeln, dass es der Grund eben war und diese Baumstämme sie hielten und keine Löcher aufwiesen. Leider waren die haliianische Himmel auf der anderen Seite des Wurmlochs. Vier Mal senkte sich der Boden ab. Vier Mal trat ihr Fuß ins Leere. Vier Mal war sie nach dem Schreck prustend wieder nach oben getaucht und hatte die Stelle überschwommen.

Und dann diese widerlichen Mücken, die sich mit Freuden auf das frische Blut in diesem Sumpf gestürzt hatten. Immer noch summte es in Milseyas Kopf von dem ständigen schrecklich hohen Gesurre dieser Blutsauger. Dagegen waren die Blutegel - immerhin still - beinahe schon niedlich.

Egel Nummer 16 bis 29 wurden von ihrer Nahrungsquelle getrennt und landeten da, wo sie hingehörten. Nachdem auch diese Stellen behandelt waren, machte Milseya sich daran, die zu ansehnlichen Beulen angewachsenen Mückenstiche an der Wange, Stirn und am Hals zu kühlen und ebenfalls zu desinfizieren. Milseya presste gerade die Mullbinde auf ihren Nacken, als ihr die kleine Wunde, an dem sie der Hecht gebissen hatte, wieder einfiel. Sie warf einen Blick auf diese, konnte jedoch nichts Auffälliges entdecken. Erleichtert legte sie sich für ein paar Minuten auf ihren Schlafsack, der tatsächlich das Wasser von ihren Sachen ferngehalten hatte und schloss für ein paar Minuten die Augen. Nur ein wenig ausruhen, bevor sie wieder in den Urwald musste – wahrscheinlich gab es hier noch größere Horrorbiester als auf der anderen Seite des Sumpfes. Wieso sollte es denn besser werden? Mit geschlossenen Augen musste sie grinsen. Immerhin hatte sie ihren Humor noch nicht ganz verloren…

Es war irgendwie seltsam. Milseya drehte sich wieder um zum Sumpf und rekonstruierte noch mal ihren Weg durch diesen und sah dann wieder nach vorne. Beinahe schien es, als gäbe es auch in den Urwald hinein so eine Art Pfad. Zumindest wirkte die Lücke zwischen den beiden Baumriesen und die Tatsache, dass der Boden unbedeckt war, derart. Doch auf der anderen Seite hatte es auf der anderen Seite des Morast einen solchen Trampelpfad gegeben - vermutlich hatten die Tiere diesen hier einfach im Laufe der Zeit dazu gemacht. Vermutlich wünscht du dir nur, es gäbe da so was einen Weg, dachte sie. Nicht weiter verwunderlich, wenn man daran denkt, dass der andere Dschungel grausig genug war und du nicht weißt, was dich hier erwartet. Ein Weg wäre ein Zeichen dafür, dass vor ewigen Zeiten einmal hier einmal Personen entlang gegangen sind. Ein tröstlicher Gedanke.

Sie packte das Medikit wieder in den Rucksack, zog Socken, Jogginganzug und Stiefel an, wusch ihre Uniform an einer weniger versumpften Stelle im Wasser und knotete diese an ihren Rucksack zum Trocknen. Dann betrat sie den vermeindlichen Trampelpfad.

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Die Tunnelwände rasten an den Bullaugen vorbei. Die Nautilus II versuchte sich in der Mitte des Tunnels zu halten und nicht mit den Wänden zu kollidieren. George hatte alle Hände voll zu tun, das Boot bei ca 12 Knoten nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Ein Schaukeln ließ die Nautilus II wie einen Mustang aufbäumen, Georges Hände umfassten den Steuerknüppel so fest, dass die Knöchel schon weiß hervortraten.

Nur noch wenige hundert Meter, dann bin ich am Ziel! Dachte George, er drosselte die Geschwindigkeit auf 3 Knoten. Gle´ma war mit Sicherheit in diese Strömung geraten, soviel war sicher. Selbst der kräftigste Gorn wäre hier nicht in der Lage gewesen gegen diese Strömungen aus eigener Kraft anzukommen. Das hieß, wo auch immer diese Reise enden würde, Gle´ma war schon längst dort.

Fast ohne Gischt tauchte die Nautilus II plötzlich auf. George stoppte die Maschinen und aktivierte die Scheinwerfer. In den Lichtkegeln konnte der Chefingenieur eine Art Ufer ausmachen. Reste von einer Art Hafenanlagen.

Die Kais waren ziemlich verfallen, aber dennoch stabil genug um ein Boot anlegen zu lassen. Die Anlegestelle war 70 Meter von Georges Position entfernt. George entdeckte auf dem Videomonitor im Hintergrund Ruinen. Was war das hier für ein Ort? Das Portal am Abfluss, ein künstlich wirkender Unterwassertunnel und nun ein verfallener Hafen, der augenscheinlich mal dafür ausgelegt war 3 bis maximal 5 Boote aufnehmen zu können. George Beschleunigte vorsichtig auf 2 Knoten und versuchte mehr oder weniger anzulegen.

Als sich die Nautilus II dem Kai näherte, erkannte George das, was an dem Holz des Kais nicht stimmte.

„Auf diesem Planeten ist nichts wie es scheint? Was George?“, flüsterte George zu sich selbst. In der Stille klang dieses Flüstern unheimlich laut. George aktivierte einen Greifarm, der nun sich an einem der Pfähle anhängte. Dann fuhr George alle Maschinen auf Stand-by. Wer weiß, wie schnell er von hier verschwinden muss.

Während des Auftauchens hatte George auf dem Sonar einen weiteren Tunnel bemerkt. Diesen würde er sich später vornehmen, falls Gle´ma doch nicht hier sein sollte. Also schnappte sich George seinen Rucksack, prüfte seine Waffe und holte den Tricorder hervor, den er Testweise einschaltete. Dieser Funktionierte auch einigermaßen. George stellte nun den Tricorder auf das ständige Sondieren nach Bolianischen Lebenszeichen ein. Zwar machte sich George kaum Hoffnungen das Es was bringen würde, aber er musste herausfinden, wo die Bolianische Ingenieurin verblieben war, und um was für einen Ort es sich hier handelt.

Kaum stand George auf dem Kai, holte er einen Chemoleuchtstab aus der Seitentasche seines Rucksacks und aktivierte diesen. Da dies nur ein kaltes Licht war, das durch eine chemische Reaktion erzeugt wurde, sollte dieses von den auftretenden Störungen nicht beeinflussbar sein. Wenn nicht würden es auch hier die hiesigen Glühwürmchen sehr schwer haben, dachte George mit einer Prise Galgenhumor.

Während George seine Umgebung kurz ableuchtete, fiel ihm am Kai selbst was auf. Er ging darauf zu und kniete ab.

„Ich scheine wohl nicht der Erste zu sein, der hier wahr.“, sagte George. Er hielt den Tricorder an das Holz, das Spuren von Lackresten und einem Material aufwies, das der Außenhaut der Nautilus ähnelte. Sorgfältig nahm George eine Analyse der Fragmente vor.

„Sieh an, die erste Spur von unserem vermissten Boot.“, was bedeutete das George nicht lange alleine sein könnte. George wechselte wieder das Sondierungsprogramm des Tricorders und erhielt immer noch nichts, was auf die Anwesenheit von Gle´ma schließen würde. Dann stand er auf.

„Wenn ich schon hier bin, so kann ich mich auch mal richtig umsehen.“, George holte einen Videocamcorder hervor. Dieser speicherte seine Informationen auf eine Minidisc, deren Kapazität ungefähr 5 Gigaquad betrug. Ein einfache Lithium Ionenakku versorgte das Gerät mit der nötigen Energie.

Nebenher untersuchte auch der Tricorder ständig die Umgebung. George fiel nun wieder sein Phaser ein, den er trotzdem mitgenommen hatte. Wenn der Tricorder wieder funktionierte, dann….

George holte den Phaser aus dem Rucksack und feuerte in eine Felswand mit Stufe 3. Der orangerote Strahl fauchte aus der Waffe dem Fels entgegen und ließ ihn kurz aufglühen. Interessant, hier scheinen wieder die Geräte zu funktionieren, auch wenn die Effizienz noch etwas zu Wünschen übrig lässt, aber Sie Funktionieren. George hakte den Phaser am Gürtel ein und ging auf eines der Hafengebäude zu.

Das Erste was George auffiel war, das diese Gebäude fast mit denen Identisch waren, wie jene die man bei dem Camp der Föderation vorgefunden hat. Aber auch hier fehlten jegliche Schriftzeichen und Hinweise, wer hier mal gelebt und gearbeitet hatte. Nichts weiß auf den Charakter des Hafens hin, ob dieser ein Militärischer, oder ein kleiner Versorgungshafen für zivile Zwecke war, wie groß angelegte Forschungsmissionen. Nur dieses seltsame Symbol tauchte wieder auf. Insgesamt tauchte es in den 9 Gebäuden die hier verfallen dastanden 7-mal in verschiedenen Größen auf. Während sich George umsah, ließ er auch die Kamera mitlaufen. Zusammen mit den Tricorderdaten sollte dies vielleicht Captain Swami Helfen, der Lösung des Geheimnis näher zu kommen, das die früheren Bewohner jener Welt umgab. Doch die Tatsache, das Gle´ma sich weigerte die Daten Analysieren zu lassen, das Schweigen von Swami. Hatte George hier vielleicht einen von vielen Gründen entdeckt, die Swami und ihre Leute bisher vor der Crew der Community verborgen haben?

Nein, das bringt nichts darüber sich den Kopf zu zerbrechen! Sieh zu das Du diese Blaue Nervensäge wieder findest! George musste aber sich eingestehen, dass der Gedanke, das Gle´ma für immer weg wahr, seinen Reiz hatte. Langsam ging George weiter. Der Lichtschein der Chemoleuchte fiel auf einen Tunnel. Als George näher kam, entdeckte er auch Reifenspuren, mehrere Spuren sogar.

George näherte sich vorsichtig und sah sich die Spuren genauer an. Die frischesten Spuren waren vielleicht nur 20 Minuten alt. Anhand des Profils der Abdrücke konnte George erkennen, dass es sich um die Standrad Geländereifen eines Föderations Jeeps handelte. Also hatte George auch die ersten Anzeichen für den verschwunden Jeep gefunden. Ob Gle´ma damit durch den Tunnel gefahren ist? Zwar war die Bolianerin ein kleiner Ungeduldsbolzen, aber selbst Sie hätte bestimmt mindestens eine Stunde lang gewartet um zu sehen ob das Boot ihr Folgen würde, und selbst dann, hätte Sie einen Hinweis oder eine Botschaft hinterlassen, dass sie aufgebrochen wäre. Doch davon ließ sich nichts finden.

Ob Sie vielleicht von den Dieben des Jeeps überrascht und verschleppt wurde? Ausschließen konnte George diese Möglichkeit keineswegs. Eine reihe von Fußspuren, die sich nach einigen Metern zu einem kleinen Trampelpfad vereinten, erregten Georges Aufmerksamkeit.

Nach einigem Metern kam nun George vor einer Treppe an die nach oben führte. George steckte kurz den Leuchtstab in seine Jacke, weil er nachsehen wollte, ob da oben tatsächlich ein Lichtschein zu sehen war. Tatsächlich konnte man einen schwachen Lichtschein ausmachen. Ein Zufahrtstunnel, ein weiterer Unterwasserzugang und nun eine Art Treppenhaus. Sowie die Hafenanlage, alles Wies darauf hin das alles zusammen einen neuen Besitzer hatte. Oder vielleicht noch immer die alten Besitzer da waren? An diese Möglichkeit hatte George nicht gedacht. Vielleicht waren diese aufgrund der Störungen gezwungen unter die Erde zu gehen, wenn diese sich weiter technisch Entwickeln wollten. Aber das war nur eine Vermutung, die sich schnell als Sackgasse erweisen konnte. George lehnte sich an den Fels.

„Und was jetzt? Wie soll es weitergehen Commander?“, flüsterte George. Sein Blick fiel auf den Hafen, der durch die Lichtkegel der Scheinwerfer der Nautilus II erhellt wurde.

Fakt war, Gle´ma hätte diesen Ort ohne Probleme erreichen können, aber Sie war nicht da. Dann sind hier reifen Spuren zu finden, die auf eine kürzlich Anwesenheit von Fremden mit dem vermissten Jeep hinweißen, sowie einen Treppenaufgang, der am Ende sogar beleuchtet war. Vielleicht könnte es auch Tageslicht sein? Dachte George.

Er musste sich für einen Weg entscheiden. George prüfte seinen Phaser, die Energiezellen, waren noch frisch.

Die logischste Entscheidung wäre, wieder das Boot zu nehmen und den anderen Tunnel zu erkunden. Die Möglichkeit, das dieser zum offenen Meer Führen oder in eine weitere Höhle, waren beide gleich groß. Auch kam ein Aufgeben des Bootes nicht in Frage, da dass Camp und somit der nächste Transporteranker Hunderte von Kilometern entfernt war. Außerdem waren hier keine Spuren für die kürzliche Anwesenheit von Gle´ma zu finden.

George zögerte noch kurz, dann ging er zurück zum Boot und begutachtete unterwegs nochmals alle Ruinen, filmte diese und Sondierte diese mit dem Tricorder. Schade nur, dass sich der Faktor nicht bestimmen ließ, der die Höhle vor den Störungen hier abschirmte.Dachte George. Denn er konnte nicht mal sagen ob dieser Faktor künstlich oder natürlichen Ursprungs ist.

George schaltete die Scheinwerfer ab und ließ das Boot abtauchen. Er beschloss er

Erst einmal was zu Essen und etwas zu Schlafen bevor er weitermachte. Für den Fall das Gle´ma währenddessen doch hier auftauchen sollte, koppelte er den Tricorder an die Sensoren des Bootes.

Doch in den nächsten 12 Stunden sollte sich nichts tun. Und George fuhr nach rund 10 Stunden schlaff mit der Nautilus II in den anderen Unterwassertunnel ein.

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Nach der Entdeckung des unterirdischen Bahnhofs wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn es für Professor Swami und ihr Team kein Halten mehr gegeben hätte. Aber das Verschwinden Gle’mas, Heidis und der Kaktuskinder trübten die Stimmung. Habtus und Felizita konnten keinen Gedanken mehr an die Arbeit verschwenden. Sie waren nach der erfolglosen Suchaktion der letzten Nacht mit den Nerven vollkommen am Ende. Und die fröhliche Köchin Heidi hinterließ ebenfalls eine große Lücke. Das Gle’ma bislang noch nicht wieder aufgetaucht war, schien besonders die Leiterin des Teams zu treffen. Auch wenn Professor Swami bemüht war, nach wie vor so professionell und sachlich wie möglich aufzutreten waren ihr die Sorgen ins Gesicht geschrieben. Zwei tote Mitarbeiter, zwei waren verschwunden, einer lag immer noch verletzt auf der Krankenstation der Community und dann die zwei Kinder!

Seit der Ankunft der Community waren sie um einige Erkenntnisse reicher geworden, jedoch war sie ihrem eigentlichen Ziel keinen Schritt näher gekommen. Die Sternenflottler waren natürlich eine große Hilfe, aber auf der anderen Seite fühlte sie sich auch durch sie behindert. Um die Nähe Selinas war sie froh. Sie fühlte sich in ihrer Gegenwart sicher. Und sie konnte besser denken wenn sie sich sicher fühlte. Andererseits wurde sie auch beobachtet. Ständig waren irgendwelche Soldatenaugen auf sie gerichtet. Seit dem missglückten Entführungsversuch klebte ständig ein Schatten in Uniform an ihren Fersen. Und durch die Ankunft Tanrims wurde das keineswegs besser. Sie konnte kaum mehr ihrer Arbeit nachgehen. Die wissenschaftliche Arbeit war zum Stillstand gekommen.

Sie stand in der großen Halle und betrachtete gedankenverloren die Reste der Bahngleise, als Tanrim plötzlich neben ihr stand.

„Professor, was halten Sie von all dem hier?“ fragte der Zakdorn mit leiser Stimme.

„Langsam fügen sich die Steine zusammen. Nach der Entdeckung dieser großen Industrieanlage in A5 durch Commander Shral beginne ich zu verstehen wie diese Zivilisation funktioniert haben könnte.“

„Sie haben sich unter die Erde geflüchtet?“

„Nicht ganz. Das Leben fand oben auf der Oberfläche statt. Ein nahezu paradiesisches Leben im Einklang mit der Natur. Notgedrungen, denn aufgrund der gewaltigen Verschmutzung der Atmosphäre funktionierte die Technologie nicht mehr so, wie gewünscht. Da oben war nur einfaches Handwerk möglich. Warum auch nicht. Die Bewohner lebten in der Natur von ihrer Hände Arbeit. Das war möglicherweise ein sehr angenehmes Leben. Die großen Produktionsstätten hingegen mussten den störenden Einflüssen entzogen werden, wenn man nicht gerade in die Steinzeit zurück fallen wollte. Man hat sie tief in die Berge hinein verlegt. Ebenso die Transportwege. Oben konnten nur einfache Transportmittel benutzt werden. Warum also Straßen bauen? Schauen Sie sich hier um, Captain. All diese Tunnel, diese Fahrzeuge … ich wäre nicht verwundert, wenn diese Röhren ein dichtes unterirdisches Netz über den ganzen Kontinent bilden würden. So dass man bequem und schnell von einer Stadt zur anderen reisen konnte. Es ist genial – genial einfach und gleichzeitig ungemein effektiv. Oben ein bequemes Leben, hier unten der Krach, der Schmutz aber auch die Grundlage für all das Leben oben in den Städten.“

„Sie sind den Xsesalianern ein großes Stück näher gekommen. Aber dennoch wirken Sie nicht besonders glücklich.“

„Für das was wir bislang entdeckt haben war der Preis definitiv zu hoch. Und ich habe noch kein Portal gefunden. Und ich glaube, dass ich hier auch keines finden werde.“

„Warum nicht?“

„Sehen Sie sich doch um Vartik. Hätte dieses Volk solch ein unterirdisches Transportsystem aufbauen müssen, wenn sie Portale zur Verfügung gehabt hätten?“

„Stimmt. Das wäre unlogisch. Also keine Iconianer?“

„Ich weiß nicht. Womöglich doch … es könnte sein, dass die Portale aufgrund der Störungen nicht funktioniert haben.“

„Sie meinen, die saßen hier fest und mussten sich anderweitig behelfen?“

„Das Problem könnte hausgebacken gewesen sein. Die Verschmutzung kam womöglich erst nach und nach. Eines Tages funktionieren die Portale nicht mehr und man musste neue Wege finden.“

„Aber dann müsste man irgendwo Reste dieser alten Portale finden. Und wenn es nur Fundamente sind.“

„Ja. Erst dann können wir sicher sein, dass es sich bei den Xsesalianern um Iconianer oder zumindest um eine Nebengruppe oder ihre Nachfahren handelt.“

„Professor … haben Sie eine Idee, warum es hier keine biologischen Hinterlassenschaften der Xsesalianer gibt? Selbst nach mehr als100.000 Jahren müssen doch zumindest Knochen zu finden sein. Schauen Sie, wie gut die Technologie zumindest zum Teil noch erhalten ist. Es kann doch nicht sein, dass es von den Bewohnern nichts mehr gibt. Dr. Heli sage mir, dass bislang nicht mal so etwas wie ein Friedhof gefunden wurde. Wo sind die alle hin?“

Swami zuckte mit den Achseln. „Womöglich haben sie ihre Toten im Meer bestattet. Oder sie haben sie in einen der Vulkane geworfen. Es gibt viele Möglichkeiten. Und der Planet ist groß. Wir haben noch lange nicht alles untersucht. Irgendwo in diesen Bergen könnte es ein gewaltiges Gräberfeld geben. Wenn wir es nur finden könnten … nur ein paar wenige Knochen … wir wären einen großen Schritt weiter. Aber …“ Sie drehte sich um und schaute dem Zakdorn ernst in die Augen. „Erst müssen wir Ihre und meine Leute wieder finden. Was haben Sie diesbezüglich geplant?“

„Nun, ich habe mehr Teams von der Community angefordert. Lt. Commander Bishop ist gerade dabei, den größten Teil seiner Leute herunter zu beamen. Er plant, ein Team mit einem offenen Boot über den See zu schicken. Sie sollen nach Sheridan, Gle’ma und dem U-Boot suchen. Ein weiters Team wird systematisch die Umgebung des Camps durchkämmen. Heidi und die Kinder können doch nicht soweit gekommen sein. Und was den Chief angeht: ich würde mich nicht wundern wenn wir den irgendwo auf einer selbstgebauten Toilette beim Zeitungslesen antreffen würden.“ Tanrim versuchte, den Anflug von Wut zu verbergen, der beim Gedanken an O’Tra in ihm aufstieg. Er hatte ihm eine Chance geben wollen. Doch der Bolianer hatte keine Anstalten gemacht, diese zu ergreifen. Wie wollte er so jemals sein Offizierspatent zurück erhalten? „Dann ist ein Team gerade auf dem Weg nach A5. Sie sollen nach Commander Shrals Nichte suchen. Und aus dem klingonischen Camp kam die Meldung das H’Qar nun auch als verschollen gilt.“

„Wer ist H’Qar?“ unterbrach ihn die Inderin.

„Er ist der erste Offizier der Eisenstein. Wir sind ihm sehr verbunden, da er bis vor wenigen Wochen als Austauschoffizier auf der Community diente und in dieser Zeit für viele von uns zu einem geschätzten Freund und Kollegen wurde. Deswegen will Lt. Commander Bishop unbedingt nach A5 um sich aktiv an der Suche nach dem Klingonen zu beteiligen.“

„Ich verstehe. Und was ist mit Ihrer Pilotin?“

Tanrim stieß langsam die Luft aus. „Das ist schwieriger. Sobald die Leute da sind, wird ein Landtrupp von hier aus aufbrechen und in Richtung A5 marschieren.“

„Captain – das ist Wahnsinn! Das sind Luftlinie weit über 1000 Kilometer!“

„Ja, und deshalb werden wir ihnen von A5 aus ein zweites Team entgegen schicken.“

„Die werden tagelang unterwegs sein … nein, wochelang! Fahrzeuge kommen doch in diesem Terrain keine 100 Meter weit. Einmal quer über den Kontinent! Das ist sinnlos!“

Der Captain nickte. „Ja, das ist aussichtslos. Sobald die Trupps die flachen Wüsten- und Steppenregionen erricht haben werden wir aus einem Shuttle kleine Geländefahrzeuge abwerfen. Sie haben das Fahrzeug von Commander Kyle ja schon einmal gesehen. Ähnliche Geräte werden gerade auf der Community nachgebaut. Zudem ist man damit beschäftigt, einen zweiten Gleiter zusammen zu setzen. Aber bis der fertig ist, wird es noch etwas dauern. Wir sind langsam etwas knapp mit Personal.“

„Wenn Fähnrich Anquenar in der Wüste abgestürzt ist wird sie kaum eine Chance haben. Ein paar Tage kann sie womöglich überstehen. Aber wochenlanges Warten?“ Swami steckt die Hände in die Taschen ihres Overalls und scharrte mit der Fußspitze im Staub.

„Dessen sind wir uns bewusst. Doktor Assjima hat auch schon einen Plan. Sie will vom Shuttle aus nach dem Gleiter suchen und einen Suchtrupp mit dem Fallschirm absetzen lassen sobald der Gleiter gesichtet wird.“

„Ihre Ärztin kommt auf solche wahnwitzigen Ideen?“

„Sie musste etwas unternehmen. Die Piloten haben sie wohl etwas unter Druck gesetzt. Und da sie momentan das Kommando hat …“

„Was? Die Deltanerin kommandiert die Community?“ fuhr Swami auf. „Wie können Sie das zulassen? Was, wenn das Schiff angegriffen wird?“

„Nun …“ Tanrim schaute überrascht hoch. Dieser Tonfall … hatte er da eben einen Anflug von Panik herausgehört? Oder war es Empörung? „Was soll da schon passieren … außer uns und der Eisenstein ist doch niemand hier.“

„Das glauben Sie wirklich Captain? Wer ist dann für all die Toten hier verantwortlich? Sie glauben doch nicht im Ernst, dass es die Romulaner sind. Ich kenne Semitar. Er mag ein harter Brocken sein, aber zu solchen Methoden würde er niemals greifen. Nein Tanrim … ich verwette einen meiner Doktortitel darauf dass wir nicht allein sind. Und es ist absolut unverantwortlich von Ihnen in dieser Situation das Kommando über ihr Schiff in die Hände einer ausgeprägten Pazifistin zu legen.“

„Das geht zu weit Professor Swami! Commander Assjima ist eine hervorragende Offizierin. Sie hat mein vollstes Vertrauen.“

„Das mag ja stimmen. Aber … Herrgott Tanrim! Sie ist eine deltanische Heilerin! Die würden sich lieber selber durch eine Luftschleuse jagen als dass sie jemand anderen töten würden. Und gar auf ein angreifendes Raumschiff feuern und es zu zerstören? NIEMALS!“ Die dunklen Augen der Inderin blitzten. Dass sie so wütend werden könnte hätte Tanrim nicht gedacht. Da stand nicht mehr die charmante Wissenschaftlerin vor ihm – er hatte die Kriegerin in ihr geweckt. Durch eine Entscheidung, die sie für einen schwerwiegenden Fehler hielt.

„Professor! Wenn es im Orbit Probleme geben sollte, so bin ich doch innerhalb weniger Minuten oben. Solange wird Commander Assjima eventuelle Gegner in Schach halten können. Sie ist eine gute Diplomatin.“

„Diplomaten – pah!“ Die Inderin drehte sich um und stapfte davon. Tanrim blieb verdutzt in dieser uralten U-Bahnstation zurück und starrte ihr hinterher.

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Solak betrachtete den kleinen roten Knopf neben sich. Wenn er nun in die Schleuse trat... Einatmen und die Luft anhalten. Seine Lunge würde im Vakuum explodieren noch bevor er erfroren war. Es würde nur wenige Augenblicke dauern...

In Gedanken ging er zurück zu dem Gespräch mit Assjima, das ihn an diesen Ort geführt hatte. Es war ihr sichtlich unangenehm gewesen. Dabei war ihre Entscheidung unter logischen Gesichtspunkten die absolut richtige gewesen. Doch was bedeute schon Logik, wenn die Konsequenz war sich in einen Gleiter voller Klingonen zu quetschen?!

Wieder wanderte sein Blick zum Knopf der Luftschleuse...

***************************************************************

Niklan sah seinen Vater mitleidig an. "Ich habe noch etwas von dem Geruchsblocker, den Papa und du mir gegeben haben, als dieser Harhar an Bord gekommen ist. Möchtest du den mitnehmen?"

Solak strich seinem Sohn über den Kopf. "Nein, bewahr ihn lieber auf. Ich muss einen klaren Kopf und all meine Sinne beisammen halten wenn ich das über... stehen will. Mach dir keine Sorgen. Lass uns lieber darübersprechen, was zwischen dir und diesem neuen Councelor vorgefallen ist."

"Hast du warme Unterhosen eingepackt?"

"Lenk nicht ab. Also, du und meine Vertretung?"

Ein unverständliches Murmeln war die Antwort.

Solak ging in die Hocke und sah dem Jungen in die Augen. "Keine Stinkbomben, keine Heftzwecken, keine Schnecken in seinem Bett. Versprochen?"

Niklan seufzte so theatralisch wie es nur ein Fünfjähriger konnte. "Naaaa gut..."

"Gut. Und nun gib mir einen Kuss und dann zurück mit dir in die Schule!"

Der Junge schlang seine Arme um den Hals seines Vaters. So blieben sie einige Sekunden, bis der Kleine sich wieder löste und davonsprang. "Und bring mir was mit! Eine Echse! Oder etwas mit vielen Beinen!"

Der Councelor lachte. "Ich verspreche nichts! Und jetzt ab mit dir!"

Er war so beschäfigt, auf's Neue seine Tasche zu packen, dass er das breite Grinsen im Gesichts seines Sohnes nicht sah als dieser das Quartier verließ...

***************************************************************

Ihm schlug ein infernalischer Gestank entgegen als der Rematerialisierungsprozess abschloss. Solak musste alle Fähigkeiten zur emotionalen und körperlichen Kontrolle aktivieren, um sich nicht auf der Stelle zu übergeben.

"Einen ROMULANER?! Diese [guturales Gegrunze] schickt uns einen Romulaner?!"

"Halb-Romulaner. Soviel Zeit muss sein."

Der Klingone vor ihm gab ein Geräusch von sich, das vermutlich hämisches Gelächter darstellen sollte. "Als wenn das einen Unterschied macht! Deine Rasse ist schuld am Tod von unseren Leuten. Und ich soll ausgerechnet dich mitzunehmen, wenn wir diese [noch mehr Grunzen] endgültig erledigen?!"

Solak legte seine rechte Hand auf den Riemen seines Rucksacks, in den er einige Dinge gepackt hatte, von denen Bishop noch weniger erfahren sollte als von den Dingen, die in seinem Gepäck auf dem Planeten lagerten. Kurz dachte er an Selina. Hoffentlich kam seine Freundin mit Swami klar. Selina war keine Wissenschaftlerin. So nett Swami jetzt auch war - würde sie die erste Offizierin ernst nehmen wenn es hart auf hart kam? Dann wandte er sich wieder der hässlichen Visage vor sich zu. "Ich vermute, es bringt nichts, wenn ich darauf hinweise, dass die Schuld des romulanischen Teams noch lange nicht bewiesen ist, oder?"

"Sie sind Romulaner! Natürlich sind sie schuldig!"

"Gut zu wissen, dass Sie für logische Argumente zugänglich sind, Mr...."

Die Antwort klang so ähnlich wie Golran oder Kolha. Solak ging im Geiste Shrals Aufzeichnungen durch. K'Olran? Könnte hinkommen. Wissenschaftsoffizier und noch irgendwas. Vielleicht hätte er sich die Aufzeichungen der Andorianerin noch einmal ansehen sollen... So oder so sahen diese ganzen Klingonen für ihn sowieso gleich aus. "Wie auch immer. Möchten Sie sich weiter unterhalten oder sollen wir starten?"

Gegrunze. "Folgen Sie mir, Romulaner!"

"Halb-Romulaner." Solak schüttelte den Kopf als dem Klingonen zu etwas folgte, das aussah wie die Kreuzung aus einem Shuttle und einem antiken Flugzeug. Das Design war im klingonentypischen Kotzbraun. Wen immer man daran gelassen hatte - er oder sie hatte null Gespür für Stil!

Die zwei anderen Klingonen, die vor diesem Gefährt standen, äußerten mit noch mehr Gegrunze ihren Unmut darüber, dass sie den Gleiter mit einem (Halb-)Romulaner teilen sollten. Stattdessen schwangen sie einen Haufen Waffen und stießen Laute aus, die wohl so etwas wie Kriegsgebrüll darstellen sollten. Barbaren! Mit Gebrüll in die Schlacht ziehen, damit der Feind auch ja gewarnt war.... Der Councelor der Community kam aus dem innerlichen Kopfschütteln gar nicht mehr raus.

K'Olran (?) stellte ihm kurz die anderen vor, doch Solak machte sich nicht die Mühe, sich die Namen zu merken. Dieser Umstand schien die Raspelköpfe nicht weiter zu stören. Sie waren sowieso zu sehr damit beschäftigt, ihn zu beleidigen und ihm den schlechtesten Platz im Gleiter zuzuweisen.

Wenige Minuten später schwang sich die 'Himmelsspeer' hinaus ins All und nahm Kurs auf den Planeten. Solak betrachtete das Farbenspiel um sich herum als sie in die Atmosphäre eintraten. Die Würgelaute der Klingonen um ihn herum waren extrem störend. Als noch der Geruch von Erbrochenem hinzukam, sprach der Romulovulkanier ein stilles Gebet zu den Elementen. Warum hatten die Ingenieure nur an Trägheitsdämpfern gespart?! Angewidert sah er zu, wie der Rest des Abendessen des Mannes neben ihm langsam an seinem Stiefel empor kroch. WIDERLICH! Assjima war ihm wirklich etwas schuldig...

Der Oberklingone namens K'Olran (nebenbei der einzige, der sich nicht übergab) drehte sich zu Solak um. "Nur damit das klar ist, Romulaner: Bleiben Sie mir gleich aus dem Weg, sonst mache ich mit Ihnen ebenso kurzen Prozess wie mit den anderen Spitzohren! Ich werde die Fragen stellen! Sie sind nur da, um zu beobachten!"

Der Angesprochene nickte ergeben. Diskutiere nie mit einem Idioten....

***************************************************************

Die Landung der 'Himmelsspeer' war in etwa so rumpelig wie der gesamte Flug. Geduldig wartete Solak darauf, dass die Klingonen sich säuberten. Das änderte zwar nichts an dem Gestank, den sie ausströmten, doch krabbelte nun wenigstens kein Nahrungsmittel mehr an ihnen herum.

Die romulanischen Wissenschaftler hatten den Gestank der Klingonen selbstverständlich schon lange gerochen. Alle Anwesenden waren schwer bewaffnet, als der kleine Trupp (einer der Klingonen war beim Gleiter geblieben) um Solak das Lager betrat.

Ein grauhaariger Mann trat vor. Und was für ein Mann! Der Councelor unterdrückte ein inbrünstiges Seufzen. Hochgewachsen, erkennbar durchtrainiert. Feine Falten durchzogen das markante Gesicht, pechschwarze Augen schienen sie zu durchbohren. Eine große Narbe zog sich über von der linken augenbraue Augenbraue zu mMundwinkel und gab ihm einen gefährlichen Touch.

Er sprach sie auf romulanisch an.

"Bleiben Sie stehen, klivam! Noch ein Schritt und wir werden Sie erschießen!"

Auch die Klingonen hoben ihre Waffen. Sie begannen zu knurren.

Solak verdrehte die Augen. Er drängelte sich nach vorne und sprach dieses Bild von einem Romulaner in seiner Sprache an. "Warten Sie. Mein Name ist Lt. Solak. Ich gehöre zum Föderationsschiff Community, das im Orbit um den Planeten kreist. Wir sind hier, um mit Ihnen zu sprechen."

"Sprechen? Mit diesen Wurmfressern haben wir nichts zu besprechen, Vulkanier!"

"Halb-Vulkanier. Soviel Zeit muss sein. Wir haben sehr wohl etwas zu besprechen. Wie Sie sicherlich wissen, unterhalten auch sowohl die Klingonen wie auch die Föderation Forschungscamps auf diesen Planeten. In beiden Camps kam es zu Todesfällen..."

"Und nun denken Sie natürlich, dass wir es waren, nicht wahr?!" Der Romulaner lachte auf.

"Manche glauben das, ja. Ich bin hier, um zu klären, ob sie recht haben. Oder nicht."

Ein klingonischer Wichtigtuer (nicht der Chef, der andere - wie hieß der nochmal?!) drängte sich nach vorn. Er fauchte Solak an. "Was sprechen Sie mit denen?! Schmieden Sie Pläne, wie Sie uns töten wollen?!"

"Nein, ich versuche eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der niemand getötet wird. Nicht mal ein Klingone!"

"Lügen Sie mich nicht an, Romulaner! Und machen Sie endlich den Weg frei!" Der Klingone drehte sich um und zielte auf den Anführer der Spitzohren.

Doch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, brach er bewusstlos zusammen. Solak zog seine Hand aus seinem Nacken zurück. Dann sah er zu dem anderen Wulsthirn. "Senken Sie Ihre Waffe. Ich will nur reden und werde nicht zulassen, dass jemand getötet wird." Er sah zu dem Romulaner. "Auf keiner Seite!"

In den Blick des Romulaners war ein gewissen Amusement getreten. Er nickte seinen Kollegen zu, woraufhin auch sie ihre Waffen senkten. "Der Wurmfresser hat Sie 'Romulaner' genannt."

"Mein Vater war Romulaner. Eine lange Geschichte."

Der ältere Mann lächelte und steigerte seine Attraktivität damit noch beträchtlich. "Ich liebe lange Geschichten. Mein Name ist Professor Professor Dr. Dr. Dr. Semitar - ich leite dieses kleine Camp. Seien Sie mein Gast. Wir haben Ale!" Er sah zu dem noch aufrecht stehenden Klingonen. Bisher hatte er nur romulanisch gesprochen, nun sagte er auf Standard. "Auch Sie - seien Sie unser Gast. Übergeben Sie uns Ihre Waffen, kümmern Sie sich um Ihren Kollegen und dann folgen Sie uns."

Solak sah den Mann an. "Tun Sie, was Prof. Semitar gesagt hat. Seien Sie vernünftig, K'Olran!"

Manchmal geschahen noch Zeichen und Wunder - der Klingone tat wie geheißen. Zwar sah er Solak an, als wollte er diesen töten, doch ließ er sich ohne Gegenwehr entwaffnen. Dann schulterte er seinen besinnungslosen Kumpanen und folgte den Romulanern zu einer Art Gemeinschaftsplatz.

Solak sah sich auf dem Weg dorthin flüchtig um. Das Klima war bei weitem gemässigter, beinahe schon kühl. Die Ruinen, durch die sie gingen, waren laut den vorliegenden Informationen Teil einer alten Bergbaustadt.

Semitar trat an seine Seite. "Sie sind auch Archäologe?"

"Nein - Councelor. Und im Privaten an Geschichte interessiert. Darum hat man mich ausgewählt, um mit Ihnen zu sprechen."

Der romulanische Wissenschaftler lächelte. "Wobei die Farbe Ihres Blutes auch nicht schaden konnte.... Kommen Sie, ich stelle Ihnen mein Team vor. Und danach reden wir - und trinken einen Schluck!"

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Und es ging wieder in den Berg hinein. Doch diesmal hatte Bishop sich den Jeep geschnappt. Daher mussten alle anderen zusehen, wie sie in die große Halle kamen. Niels hatte keine große Lust das ganze Stück durch den Tunnel zu laufen und die Ausrüstung zu schleppen. Daher hatte er sich Gedanken gemacht und war auf die Idee gekommen sich von der Community geländegängige Fahrräder herunterbeamen zu lassen. Auf den Gepäckträgern war genügend Platz vorhanden um alles zu verstauen und es gab ja noch Anhänger. So machte sich dann die ganze Gruppe auf jeweils zwei Rädern auf den Weg ins Innere des Berges. Die Spitze bildeten Swami und Tanrim und dahinter fuhren Heli, Crewman Fuller und Niels.

Während Tanrim und Swami sich umsahen und die Sicherheitsleute in der Höhle herumwuselten, nahmen sich Heli, Fuller und Niels die Schienenfahrzeuge vor. Vielleicht war es möglich eines von ihnen wieder zu laufen zu bringen. Der verlockenste Kandidat hierfür war ein kleines überdachtes Fahrzeug, das wahrscheinlich mal ein Arbeitswagen war. Die meisten Hoffnungen stützten sich darauf, dass sie es zu dritt schafften den Wagen zu bewegen, was darauf hindeutete, dass das Fahrwerk noch in Ordnung war. Sie schoben das Fahrzeug aus seiner "Garage" hinaus und bereiteten dann ihre Werkstatt vor. An beiden Seiten wurden jeweils 2 Scheinwerfer aufgestellt. Zunächst wurde die Bodenplatte der Kabine herausgeschweist um an den Antrieb zu gelangen. Doch was zum Vorschein kam, war nicht mehr zu gebrauchen. Die Antriebswelle war durchgerostet und von den Zahnrädern im Getriebe waren reihenweise Zähne abgebrochen. Außerdem war das Motorgehäuse zugerostet. Dieses mit dem Schneidbrenner zu öffnen würde wahrscheinlich den Motor unbrauchbar machen. Es kam also nur eine Möglichkeit in betracht, alles neumachen. Während Niels sich wieder aufmachte zum Camp um die nötigen Teile zu bestellen, sollten sich Doktor Heli und Crewman Fuller die Schienen ansehen.

Als der neue Motor, der mit dem selben Gasgemisch, wie der des Jeeps lief, ein neues Getriebe mit dem ungefähren Übersetzungsverhältnis wie das Orginal, ein Tank, Steuerpult und was man sonst noch braucht heruntergebeamt worden war, kam die Frage auf, wie das alles in die Halle kommen sollte. Niels begann also den Gorn zu suchen um ihn zu fragen, ob er helfen könne. Nach ein paar Minuten hatte Niels ihn gefunden und Groal hatte eingewilligt zu helfen. Die Sachen wurden in eine Art großen Bollerwagen geladen, den der Gorn gut ziehen konnte. Niels schob auf diesem Weg sein Zweirad um dem Gorn Gesellschaft zu leisten. Daher dauerte der Rückweg auch etwas länger.

Fuller und Heli warteten schon und berichteten, dass die Schienen in den Süd-West-Tunnel wohl vor kurzer Zeit noch benutzt worden sind und daher auch noch in Ordnung sein müssten. In diesem Tunnel hatte Bishops Team auch eine Leiche gefunden. Der Captain hatte sich in der Zwischenzeit schon ofters über den aktuellen Fortschritt erkundigt und störrte eher. Außerdem hatten sie die Orginalteile aus dem Schienenfahrzeug ausgebaut. Diese konnte Groal dann schon wieder mit zurück zum Lager mitnehmen.

Als erfahrene Techniker fiehl es Fuller und Niels leicht den neuen Motor einzubauen, so dass schon nach kurzer Zeit alles fertig war um den ersten Test zu starten. Mit einem lauten Knattern sprang der Motor an. Nach ein paar Minuten wurde er dann aber leiser. Lansam ließ Niels die Kupplung schleifen und das Fahrzeug setzte sich tatsächlich in Bewegung, jedoch rückwärts. Er löste die Kupplung wieder und veränderte die Einstellung des Getriebes, dann startete er einen neuen Versuch und diesmal ging es in die richtige Richtung. Nachdem die Fahrtüchtigkeit hergestellt war, wurde ein starker Scheinwerfer an die Lichtmaschine angeschlossen, der den Tunnel vorraus ausleuchten sollte. Außerdem wurden Sitze im Fahrzeug installiert. Das Fahrzeug war dann soweit fertiggestellt und zusätzlicher Treibstoff wurde verladen.

Doktor Heli und Niels holten bei Tanrim die Erlaubnis ein mit dem Schienenfahrzeug, das sie auf den Namen Venturo getauft hatten, den Süd-Ost-Tunnel zu erforschen. Er fand es jedoch ratsam, wenn sie jemand von der Sicherheit begleiten würde und dass sie eine ausreichende Bewaffnung mitnehmen sollten. Also machten sich Doktor Armas Heli, Crewman Adrian Fuller, Ensign Marvin Olsen und Niels auf den Weg. Fuller saß am Steuer und fuhr langsam los, hinaus aus der großen Halle und hinein in den Tunnel. Langsam steigerte er sie Geschwindigkeit, Niels schätzte so bis auf über 100 km/h. Das Fahrzeug hatte ordentlich was drauf. Noch schneller zu fahren wäre sicherlich möglich gewesen, aber bei der schlechten Beleuchtung nicht ratsam, Hindernisse würden schwer zu erkennen sein.

Nach ein paar Stunden und geschätzten 500 kilometern Wegstrecke war im Scheinwerferlicht etwas zu erkennen. Fuller bremste die Venturo ab bis auf etwa 10 km/h. Als sie näher herankamen, konnten sie erkennen, dass sich der Tunnel vor ihnen teilte. Der eine Tunnel verlief weiter nach Südwesten und der andere genau nach Westen. Fuller hielt an und alle stiegen aus um sich das nächer anzusehen. Es gab eine Weiche, so dass in beide Tunnel hinein ein Schienenstrang führte. Adrian Fuller und Niels gingen zu dem Mechanismus, mit dem die Weiche umgelegt werden konnte. Dieser ließ sich leicht betätigen, so als wäre er noch vor kurzem benutzt worden. Doch welche Richtung war nun die richtige. Vielleicht hatten diejenigen, die hier langgefahren waren die Weiche umgelegt, damit ein Verfolger den falschen Weg nehmen würde, vielleicht aber auch nicht. Die Vier berieten sich und entschieden nach Westen zu fahren. Niels brachte die Weiche in die richtige Position und Fuller startete die Venturo. Und weiter ging die Fahrt durch den Untergrund.

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Wie würde Mili fliegen?

Seit einer ganzen Stunde brütete X’Kles über der Karte des Planeten. Welche Route würde ihre Vorgesetzte und Freundin bei den dort unten herrschenden Bedingungen nehmen?

Sie würde darauf achten, vor allem den Treibstoff zu sparen. Also so oft wie möglich in den Gleitflug übergehen. Vermutlich hatte sie die Abwinde des Gebirges genutzt. Und die Thermik des heißen Wüstenbodens. Wenn sie gut war, dann hatte sie auch an den Trick mit der Bodenhaftung gedacht. Mili ist gut, dachte X’Kles. Sie würde diesen Effekt, den bereits die Flugpioniere kannten, nicht vergessen. Die Pilotin zeichnete einen leicht gebogenen Kurs in die Karte ein. Dann reichte sie die Karte weiter an Savannah. „Was denkst du?“

Die Frau folgte aufmerksam der Linie. „Ja, ich denke, das könnte ihre Flugroute gewesen sein.“

„Gut, dann werde ich jetzt packen gehen.“

„Ich finde du solltest hier bleiben“, erklärte Savannah ruhig.

„Wie bitte?“

„Dein Platz ist hier. Du leitest das Hangardeck. Keiner, außer Mili, kennt es so gut wie du. Du wärst uns hier mehr von Nutzen und das weißt du.“

„Ich habe mich bereits freiwillig gemeldet. Und ich werde gehen.“

„Jeder von uns hat sich dazu freiwillig gemeldet, als ihr uns davon erzählt habt. Dein Platz ist hier. Claudette braucht dich. Dr. Assjima vertraut dir. Du musst keinem von uns etwas beweisen. Was, wenn die Störungen wieder auftauchen und auch der modifizierte Gleiter abstürzt? Rupert und ich haben bislang noch keine Führungsaufgaben übernommen.“

„Dann wird es Zeit, dass du damit anfängst.“

„X’Kles!“ Savannah war aufgestanden. „Du weißt, dass ich Recht habe. Hör auf Milis Dickschädel zu imitieren. Es steht dir nicht - und du kannst es nicht besonders gut“, musste sie schmunzeln.

X’Kles ließ sich wieder auf ihrem Stuhl fallen. „Es ist nur ..“

„Ich weiß“, erwiderte Savannah sanft. „Dennoch, ICH werde fliegen.“ Dann nickte sie ihrer Kameradin zu und ging in ihr Quartier, um zu packen.

...

„Wir sind soweit“, erklärte Rupert und warf Fähnrich Jonathan Clark einen fragenden Blick zu. Der Techniker überprüfte noch einmal den Transportanker, warf einen Blick auf die Ausrüstung und nickte. „Von mir aus können wir.“

„Die Juri Gagarin erbittet Starterlaubnis“, meldete Savannah der Brücke der Community.

„Starterlaubnis erteilt. Und viel Glück, Juri Gagarin“, war die Stimme Assjimas zu hören.

„Danke Ma’am. Miller Ende.“

Das Argo hob vom Boden ab und durchquerte dann das Schottschild des Hangardecks.

Noch bevor es die Atmosphäre des Planeten erreicht hatte, aktivierte Rupert das Multiphasenschild. Dann begann Savannah mit dem Anflug in Richtung A5.

..

„DA!“ Rupert zeigte nach etwa drei Stunden Flug aufgeregt mit dem Finger auf eine Stelle mitten in der Wüste. „Da ist was!“

Jonathan drängte sich zwischen die beiden Piloten und nahm die Stelle mit dem Fernglas genauer in Augenschein. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Ja, das ist der Skydancer“, sagte er. „Aber ich kann nur den Gleiter sehen. Keine Anzeichen, dass da unten eine Person ist.“

Ruperts Miene verdüsterte sich. „Wir werden sehen“, sagte er, als er aufstand. „Wir werden jetzt die Ausrüstung abwerfen und dann mit den Paragleitern abspringen. Danach“, er sah Savannah eindringlich an. „wirst du so schnell wie möglich Höhe gewinnen und die Funkverbindung so lange wie möglich offen halten.“

„Ich weiß, was ich zu tun haben“, erwiderte Savannah gelassen. „Viel Glück, euch beiden.“

Rupert stampfte aus dem Cockpit, während Jonathan noch einen Moment zögerte. „Dir auch“, sagte er mit einem schüchternen Lächeln, bevor er dem Piloten folgte.

Mit einer hochgezogenen Braue sah Savannah ihm nach. Was sollte das denn?

..

„Savannah? Kannst du mich hören?“, brüllte Rupert in das Mikro.

„Ja, aber nur sehr leise. Was ist da unten passiert?“

„Mili ist nicht mehr hier. Sie hat eine Nachricht hinterlassen. Anscheinend hat irgendjemand bei ihrem Aufenthalt in A5 den Ölschlauch durchschnitten. Daher ist der Gleiter abgestürzt. Scheinbar konnte Mili aber den Sturz einigermaßen abfangen. Laut ihrer Botschaft ist sie vor etwa 30 Stunden in Richtung A3 aufgebrochen, da diese Stadt am nächsten liegt.“

„Verstanden. Ich gebe es an die Community weiter.“

„Ich sage dir Bescheid, wenn der Transportanker soweit ist. Fargoth Ende.“

..

Savannah glaubte einen Seufzer der Erleichterung bei der deltanischen Kommandatin der Community hören zu können, nachdem sie die Botschaft weitergegeben hatte.

„Gut Fähnrich“, sagte Assjima. „Sobald der Transportanker funktioniert, wird ein Team mit Technikern herunter beamen und den Skydancer wieder instand setzen. Ich vermute, Fähnrich Fargoth will weiter nach Anquenar suchen.“

„Ja, Commander. Er wird wohl mit einem modifizierten Quad aufbrechen.“

„Er soll warten, bis Fähnrich De Sadesky nach unten gebeamt wurde. Er wird ihn begleiten. Möglicherweise benötigt Milseya medizinische Hilfe.“

„Verstanden, Ma’am.“

..

Eine Stunde später erschien ein kleines Team Techniker, der Mediziner sowie noch weitere Ausrüstung in einem Transporterstrahl in der Wüste.

„Wurde aber auch Zeit“, knurrte Rupert, dem es nicht gefallen hatte warten zu müssen. „De Sadesky“, bellte er den Mann an. „Wir brechen auf.“

„Zunächst werden wir unsere Ausrüstung und unsere Wasservorräte überprüfen“, erklärte der Mediziner ruhig und begann zügig damit das Gesagte in die Tat umzusetzen.

„Aber Mili ..“

„Überstürzt in die Wüste aufzubrechen, wird ihr nichts bringen. Was, wenn sie Wasser benötigt, wir aber keines mehr haben oder sich etwas gebrochen hat und wir keine Schienen haben, Fähnrich Fargoth? Es dauert nur fünf Minuten - 15, wenn Sie diskutieren wollen.“

Der Pilot presste die Lippen wutentbrannt aufeinander, doch er half De Sadesky beim Check. Dann brachen die beiden Männer in Richtung Osten auf.

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Lange hatte Vinara nicht schlafen können, zwei Stunden höchstens - dann wurde sie auch schon von einem kleineren Tumult draußen geweckt. Mit blau unterlaufenen Augen sah sie aus ihrem Zelt und erblickte Rul'kar, den Waffenoffizier der Eisenstein.

"Was wollen Sie hier?", fragte sie barsch. Zumindest bei den Klingonen war jede höfliche Zurückhaltung überflüssig.

"Ich suche diesen Gir´nak tovo´sor der es gewagt hat meine Mutter zu beleidigen und mich dann mit diesem... Mikroskop niedergeschlagen hat!"

"Sie würden Dr. Rosh wohl gerne töten, nicht wahr? Wenn ich nicht vulkanisch erzogen worden wäre könnte ich mich glatt versucht sehen Sie dabei zu unterstützen..."

Der Klingone knurrte zustimmend. "Ich habe gehört was geschehen ist. Aber wo er jetzt steckt scheint niemand zu wissen, ich glaube fast der Feigling hat geahnt dass ich kommen werde!"

"Er ist wie die meisten Tellariten nur ein Maulheld. Verschwenden Sie an dem nicht Ihre Kräfte, wir haben es hier mit einem weitaus ernsthafteren Gegner zu tun."

Rul'kar knurrte erneut, diesmal bedrohlicher. "Ich sage Ihnen wir sind für alles gerüstet... Bislang wissen außer mir nur der Captain, K'elmec Sogh und Lieutenant Lar Bescheid, aber wir haben als wir auf Deep Space Nine waren auch zwei Tricobalt-Torpedos aus Föderationsproduktion mitgenommen. Und zwar welche von der dicken Sorte für die beiden zusätzlichen Abschussrampen, jede mit 30 Prozent mehr Sprengkraft als die die Captain Janeway damals verwendete um die Phalanx des Fürsorgers zu sprengen."

Ein gewisses Entsetzen spiegelte sich in den Augen der Andorianerin wider. "Und das erfahre ich erst jetzt? Wieso nehmen Klingonen wenn sie sich auf eine wissenschaftliche Mission begeben zwei Tricobalt-Torpedos mit?"

"Eine reine Vorsichtsmaßnahme, immerhin befinden wir uns im Gamma-Quadranten."

"Dann hören Sie mal genau zu: Diese Torpedos werden nicht abgefeuert, schon gar nicht auf diesen Planeten! Das Sprengen der alten Industrie-Anlage in diesem Vulkan, wozu übrigens eine weitaus kleinere Ladung ausreichen würde, würde unweigerlich einen unkontrollierten Anstieg des Störfelds zur Folge haben - mit dem Resultat dass auch die modifizierten Transportsysteme nicht mehr funktionieren würden."

Der Waffenoffizier grunzte bestätigend. "Die Tricobalt-Sprengköpfe dienen primär lediglich der Abschreckung, ich selbst würde sie nur im alleräußersten Notfall einsetzen."

Die leitende Wissenschaftsoffizierin ging durch das inzwischen deutlich voller gewordene Lager - von der Community waren alle nicht wirklich dringend an Bord gebrauchten Offiziere und Crewmen für die Suche nach den Vermissten abkommandiert worden. Von einem medizinischen Assistenten ließ sie sich ein leichtes Aufputschmittel geben, denn noch mehr Schlaf würde sie heute definitiv nicht mehr bekommen.

In diesem gefährlichen Zustand aus künstlicher Wachheit, unterdrücktem Restschlaf, Sorge um Talana, eine gewisse Eifersucht auf Dr. Assjima sowie einer allgemeinen Verwirrung begegnete sie einem Klingonen namens K'lok, Rang lagh, seines Zeichens Stellvertreter K'elmecs hier in A5.

"Commander", begann er, "wenn Sie mich fragen würde ich nicht so viele Kräfte auf die Suche nach dieser jungen Andorianerin verschwenden; immerhin ist oder war sie nur Crewman, angesichts der bisher geschehenen Morde erscheint es mir nur wahrscheinlich dass sie ebenfalls tot ist. Zumindest wäre es ihr zu wünschen, weitaus eher als irgendwo in Gefangenschaft zu geraten!"

Vinara starrte den Mann an. "Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, sie ist doch keine Klingonin!"

"Ich weiß, aber je länger sie verschwunden bleibt umso geringer wird die Chance sie noch zu finden. Sie sollten jetzt all Ihre Kräfte auf die Suche nach den verschollenen Führungsoffizieren konzentrieren."

"Ihr Vorgesetzter würde nie so sprechen, er ist mit einer Andorianerin liiert und er weiß wie wichtig uns die Familie ist!"

"Deshalb wünsche ich auch Sie werden Gelegenheit bekommen sich für den Tod Ihrer Nichte zu rächen. Wenn Sie aber logisch denken sollten Sie..."

"KOMMEN SIE MIR HIER NICHT MIT LOGIK, SIE..." Es folgte ein selbst für klingonische Verhältnisse unverständliches andorianisches Schimpfwort mit welchem sonst nur Parasiten bezeichnet wurden die sich in die Eingeweide von Personen einnisteten und diese langsam von Innen auffraßen.

Doch K'lok lachte nur und entgegnete: "Sie benehmen sich immer klingonischer, vielleicht wäre es jetzt an der Zeit die dazu passende Uniform anzuziehen und den Tod als das zu akzeptieren was er ist!"

Als Antwort krachte die Faust der wutentbrannten Andorianerin mitten in sein Gesicht so dass er geradewegs nach hinten fiel. Noch bevor er sich aufrichten konnte hatte sie sich schon auf ihn gestürzt und drückte ihm ihren D'K-tagh-Dolch an die Kehle. Mit zitternder Hand und bebender Stimme rief sie: "Niemals werde ich den Tod so leichtfertig akzeptieren wie Sie, aber noch ein Wort von Ihnen und ich könnte mich vergessen!" Und tatsächlich holte sie mit dem Messer aus, doch anstatt zuzustechen stand sie nur auf und bedachte den Klingonen mit ein paar kräftigen Tritten, wobei sie zwischen diesen folgende Worte hervorpresste: "Sagen - Sie - nicht - noch - einmal - Talana - sei - tot!" Als sie endlich von ihm gelassen hatte fügte sie noch hinzu: "Jeder Crewman ist es wert gerettet zu werden." Zum Abschied spuckte sie ihm noch einmal ins Gesicht.

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Auf Solaks Bitte hin war Semitar zu Standard gewechselt, so dass auch die Klingonen seinen weiteren Worten folgen konnten. In erster Instanz stellte er sein Team vor - sich selber hingegen nicht, er ging vermutlich davon aus, dass man einen Wissenschaftler seines Schlages ohnehin kannte (was zumindest für Solak zutraf).

"Das hier sind Professor Dr. Dr. Sen - Linguist, Dr. Dr. Salars - Xeno-Biologin, Dr. Dr. Torina - Exo-Biologin, Dr. Teran - Archäologe und unser Arzt, Dr. Senaron."

Das technische Personal und die Assistent stellte Semitar als Romulaner mit Standesbewustsein natürlich nicht vor. Solak registierte dies sofort. Auch, wenn die Wissenschaftler einen offenen und für romulanische Verhältnisse freundlichen Eindruck machten - laut Esteban gab es über Senaron und Salars Tal'Shiar-Gerüchte. Er musste also auf der Hut sein. Er sah sich in dem großen Zelt um, in dem sie sich versammelt hatten. Die Seiten waren aufgerollt, so dass man von überall her Einblick hatte.

"Ein hochkarätiges Team haben Sie hier, Prof. Semitar." Sie plänkelten noch ein wenig im Smalltalk dahin, während die Romulaner tatsächlich Ale ausschenkten. K'Olran hielt sich wacker, der andere Klingone (sein Name klang wie eine Rachenentzündung, K'Rar) musste einen Hustenanfall unterdrücken.

Auf einen Wink von Semitar hin verließen sie die anderen Wissenschaftler bis auf Salars - nicht, ohne in einiger Entfernung bewaffnete Posten zu positionieren. Der Romulaner sah Solak ernst an. "Um nun zum Grund Ihres Besuchs zu kommen..."

Der Councelor nickte. Er berichtete von den Vorfällen im Föderationscamp und bei den Klingonen (was K'Olran zu einem erneuten Knurren veranlasste). Dabei ließ er auch die Indizien nicht aus, die auf eine Beteiligung der Romulaner hindeuteten. "Sie werden verstehen, dass wir bei so vielen Hinweisen diesen Spuren einfach folgen mussten. Und da Sie bisher auf keinen unserer Kontaktversuche reagiert haben, blieb uns nur der persönliche Besuch."

Semitar wirkte nachdenklich. "Natürlich... Ich bedaure nun, dass wir uns nicht früher über unsere Befehle hinweg gesetzt haben. Kein Kontakt zu den anderen Teams auf dem Planeten - das Oberkommando und der wissenschaftliche Rat waren diesbezüglich sehr deutlich. Doch hätten wir früher reagiert, hätten wir dieses Missverständnis längst aus der Welt schaffen können."

K'Olran lachte auf. "Dann wollen Sie also behaupten, dass Sie nichts mit den Morden und den Diebstählen zu tun haben?!"

Der Romulaner neigte leicht den Kopf, ließ dabei den Klingonen aber nicht aus den Augen. "Genau das meine ich. Warum sollten wir auch? Wir müssen Sie nicht bestehlen, wir sind bestens ausgestattet. Und warum sollten wir jemanden aus Ihren Teams töten? Falls wir uns auf diesem Wege Informationen verschaffen wollten - hätten wir sie dann nicht entführt und verhört? Anstatt auf die beschriebene Weise hinterrücks zu morden?"

"Informationen? Pah! Ihnen ging es doch nur um den Triumph des Tötens!"

Salars fuhr auf. Ihre Augen funkelten. "Was erlauben Sie sich?! Wir sind keine stinkenden Wurmfresser, die sich am Tod ergötzen!"

Semitar legte ihr eine Hand auf den Arm und zog sie zurück auf ihren Platz. Ruhig fuhr er fort. "Lt. Solak, Sie kennen sich aus mit Romulanern. Sie wissen, dass wir nichts verschwenden. Wenn die Toten für uns nützlich gewesen wären, dann hätten wir sie nicht getötet. Ganz einfach. Gleichgültig, was Ihre Beweise sagen - so etwas wäre einfach unlogisch und barbarisch."

Solak lächelte ihn an. "Ich verstehe. Ich hoffe, Sie verstehen, dass wir einfach fragen mussten." Nachdem Semitar sein Verständnis signalisiert hatte, fragte unser Councelor weiter. "Gab es derartige Vorfälle denn auch bei Ihnen?"

"Nein, die gab es nicht."

Salars überlegte laut. "Nun ja, bis auf die Sache mit Tsebek..."

Ihr Vorgesetzter schien sie mit Blicken erdolchen zu wollen.

Solak hakte sofort nach. "Tsebek?"

Der grauhaarige Mann machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ach das. Ein bedauerlicher Unfall. Tsebeck war mein Doktorant und erster Assistent. Ein begabter junger Mann, der dem Reich noch viel hätte bieten können. Er ist seit knapp drei Wochen verschwunden. Vermutlich in einen der Stollen hier gestürzt. Wir hatten schon mehrere solcher Unfälle - den Elementen sei Dank bisher ohne Tote außer Tsebek. Wir haben lange nach ihm bzw. seiner Leiche gesucht. Bisher leider ohne Erfolg."

Semitar erhob sich. "Wenn Sie mich nun entschuldigen würden? Dr. Salars wird sich um Ihre weiteren Fragen kümmern." Er warf der jungen Frau einen langen Blick zu, dann verließ er das Zelt.

Der jungen Frau schien nicht ganz wohl in ihrer Haut zu sein. Mit einem Seitenblick musterte sie die Klingonen.

Solak bemerkte ihren Blick und wandte sich an K'Olran. "Was halten Sie davon, wenn sich Ihr Kollege ein wenig im Camp umsieht?"

Der Klingone überlegte kurz, dann nickte er. Er wechselte einige Worte auf klingonisch mit seinem Untergebenen, der daraufhin ebenfall das Zelt verließ. Salars wirkte direkt entspannter.

Diesen Umstadt nutzte Solak aus. Er nahm einen Schluck von seinem Ale und fragte dann beiläufig. "Wie lange genau ist Tsebek verschwunden?"

"Es sind jetzt... 19 Tage. Ja, genau, 19 Tage."

Sie zogen beide die Verbindung. Doch während der Romulovulkanier diese wertvolle Information für sich behalten wollte, sprang K'Olran sofort wieder wütend auf. "Das ist genau zwei Tage vor dem ersten Mord im Föderationscamp!"

Nun war es an Solak, seinen Nebenmann zurück auf dessen Platz zu zerren. "Das stimmt - ist aber lediglich eine Korrelation, keine Kausalität. Sie als Wissenschaftler sollten den Unterschied kennen!" Er sah den Klingonen durchdringend an, der etwas auf klingonisch erwiderte, sich danach aber zurückhielt.

Der Councelor wandte sich wieder an die Frau. "Erzählen Sie mir etwas über Tsebek."

"Er war ein stiller Typ. Jemand, der die ganze Nacht wach blieb und Ergebnisse kontrollierte. Er hat die Funde brilliant geordnet und katalogisiert. Daneben war er zurückgezogen, hatte kaum Kontakt zu uns anderen. Er war berüchtigt für seine Alleingänge. Prof. Semitar hat ihn mehrfach gewarnt, nicht alleine in die Stollen zu gehen, doch Tsebek dachte überhaupt nicht an Gefahren - nur an die Funde, die dort auf ihn warteten. Und dann, eines Morgens, war er einfach nicht mehr da. Wir haben die Stollen tagelang durchsucht, doch wie der Professor bereits gesagt hat: Das Gelände ist sehr unwegsam. Ein Erdrutsch hat einen großen Teil der Stadt unter sich begraben. Die Stollen waren davon natürlich auch betroffen. Wir kennen bisher nur einen Bruchteil des Areals."

K'Olran war noch nicht zufrieden. "Gehörte er zum Tal'Shiar?"

Salars versteifte sich. Solak stöhnte innerlich auf. Bevor sie antworten konnte, fuhr er dazwischen. "Sie sagten, ein Bergrutsch hat die Stadt hier verschüttet. Können Sie mir mehr über Ihre Arbeit berichten?"

Der Klingone schien ihn töten zu wollen, doch die Romulanerin nahm den Faden dankbar auf. Sie beschrieb A2 sehr genau - eine alte Bergbaustadt mit Abtragungen über und unter Tage. Früher hatten hier einmal 100- 120.000 Personen gelebt, die sich neben dem Bergbau durch Handel und Waldwirtschaft ihr Brot verdient hatten. Genau wie die anderen Siedlungen auch war A2 eine wohlhabende Stadt gewesen. Dennoch war sie leer und verlassen. Die Geisterstadt war dann das Opfer eines Erdrutsches geworden - doch erst Jahre nachdem die Bewohner gegangen waren. Salars sagte es nicht deutlich, doch zwischen den Zeilen konnte man heraushören, dass bisher keine Leichen oder ähnliches gefunden worden waren. Auf Solaks Nachfrage hin bestätigte sie, dass man auch in A2 diesselben Muster wie in den anderen Stätten gefunden hatte.

Der Klingone hatte während ihrer Ausführungen die ganze Zeit geschwiegen, doch nun schien es für ihn wieder an der Zeit zu sein, sich einzumischen. "All das ist nichts, was in irgendeiner Form besonders geheimnisvoll ist. Warum haben Sie sich so vehement geweigert, auf unsere Kontaktversuche einzugehen?"

Salars Blick war eiskalt. "Wie bereits erwähnt, haben wir unsere Befehle. Und Sie hätten doch auch nie geantwortet, wenn wir Sie zuerst angesprochen hätten. Stattdessen werfen Sie Fallschirme und Kisten auf unser Gebiet..."

"Transportanker! Harmlose Transportanker! Wir haben Sie über Funk darüber informiert!"

"Unverständliche und gestörte Funksprüche! Von Klingonen! Als wenn wir dem Vertrauen geschenkt hätten! In den Kisten hätte alles sein können!"

Wieder mischte Solak sich ein. "Wie haben Sie die Kisten eigentlich abgeschossen? Ich vermute, dass Sie mit denselbern technischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie die anderen Teams?"

Salars antwortete ihm auf seine letzte Frage nicht - was wiederum Antwort genug war. Sie tätschelte das Gewehr neben sich - eine Projektilwaffe, die eine Mehrschussautomatik aufwies. "Wir verfügen über genügend Waffen, um uns zu verteidigen. Das hier ist nur die Basisausrüstung." Sie warf K'Olran einen Blick zu, der nicht zu missverstehen war.

Bevor der klingone antworten konnte, fuhr Solak fort. "Wir haben weitere Transportanker dabei. Wenn wir diese aufstellen, wäre die weitere Kommunikation und Versorgung zwischen den Camps wesentlich einfacher."

Die Romulanerin sah ihn nachdenklich an. "Ich werde mit den anderen darüber sprechen. Bis dahin - sehen Sie sich ruhig im Camp um. Seien Sie unsere Gäste. Aber versuchen Sie bitte nicht, in die Ruinen einzudringen - die Stollen, Sie verstehen schon."

Solak verstand. Und anscheinend auch endlich K'Olran. Er schwieg, während Salars sie verließ. Doch nachdem sie gegangen war, sagte er zu seinem spitzohrigen Begleiter: "Sie glauben ihr doch nicht etwa, oder? Es liegt auf der Hand, dass dieser Tsebek unsere Leute getötet hat! Wir wollen Vergeltung!"

"Ich bitte Sie - hören Sie auf damit. Bisher sind das immernoch nur Vermutungen. Wenn Sie hier ein Massaker anrichten, wird das die Toten nicht wiederbeleben. Stattdessen werden Sie einen Krieg anzetteln. Geben Sie mir noch etwas Zeit. Warten Sie ab. Wir werden von lebenden Romulanern mehr erfahren als von toten!"

"Gut, ein wenig Zeit lasse ich Ihnen noch. Aber wenn Sie mich anlügen oder gemeinsame Sache mit den anderen Grünblütern machen wollen, werde ich Sie alle umbringen!" Er stand auf und machte sich auf die Suche nach dem anderen Klingonen.

Solak blieb allein zurück. Beziehungsweise so allein, wie man in einem romulanischen Camp sein konnte. Er schüttelte den Kopf und tippte dann an seine Brust. Der Kommunikator brauchte einige Zeit, bis er eine Verbindung zur Community hergestellt hatte. Schnell gab der Councelor die wichtigsten Informationen an Assjima durch und bat sie, diese an die anderen weiterzuleiten.

Dann stand auch er auf. Es wurde Zeit, dass er sich ein wenig umsah...

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Nach ihrer Tat fühlte Vinara sich keineswegs erleichtert... K'lok würde seine Verletzungen überleben, doch was dieser kurze Amoklauf für ihre Sternenflottenkarriere bedeuten konnte war noch nicht abzusehen. Erneut in ihrem Zelt angekommen versuchte sie zu meditieren, doch die klassische Variante bei der die Gedanken als ein aufgewühlter See visualisiert wurden, dessen Wogen ein darüber schwebender logischer Geist glättete half in diesem Zustand rein gar nichts. So weit war es also schon gekommen dass ihre vulkanische Erziehung sich in Nichts aufgelöst hatte...

Aber nein, da war noch etwas. Die Darstellung vor ihrem geistigen Auge wechselte, das Wasser zog sich zurück und gab den Blick auf eine stark verfallene Ruinenstadt frei. Es war eine vulkanische Stadt, stellvertretend für die Logik und Emotionskontrolle die die Andorianerin sich auf der Heimatwelt ihrer Zieheltern angeeignet hatte. Hier auf Xsesal 3 schien beides nicht mehr von Bedeutung zu sein, selbst Dr. Dr. Derek schien mit seinem vulkanischen Intellekt nicht weiter zu kommen... Oder er verbarg etwas.

Vinara sah genauer auf die Ruinen die ihren momentanen geistigen Zustand repräsentierten und erkannte dass die Fundamente noch überraschend stabil waren - ein kleiner Rest von Vernunft der sie vor dem Abgleiten in den endgültigen Wahnsinn bewahrte? Sie sah die Wände nun direkt vor sich, nur an einer Stelle war auch das Fundament eingerissen und als sie die Gesteinsbrocken beiseite schob, sah sie Ma'truH welcher tot aber mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck dalag. Nun wusste sie es: Diese Fundamente repräsentierten den vulkanischen Pazifismus, welcher sich unabhängig von Logik und Emotionskontrolle zu einem zentralen Kern von Vinaras Wesen ausgebildet hatte. Einen zweiten Kern, hier erkennbar durch eine andere, deutlich gröbere Gesteinssorte in den Fundamenten bildete ihre unersättliche Neugier, ein irrationaler Funke von Trotz und Starrsinn, eine Eigenschaft die man als typisch andorianisch und unter gewissen Umständen auch als Arroganz bezeichnen konnte.

Es gab noch einen dritten Wesenskern der grundlegend für ihr wissenschaftliches Denken, ja das wissenschaftliche Denken überhaupt war: Permanenter Zweifel. Zweifel an althergebrachten Weisheiten, Zweifel aber auch an den eigenen Erkenntnissen. Und dieser Zweifel, repräsentiert durch eine kristallinartige Struktur schien stetig aus dem Fundament herauszuwachsen und zum Teil sogar schon neue, höchst instabile Gebäude zu bilden die schon bei der nächstbesten Gelegenheit wie Glas in Stücke springen konnten, nur um sich hinterher wieder völlig anders auszuformen. Im Moment bildeten die Kristalle die Ruinen von A5 nach...

Die Meditation wurde jäh unterbrochen als Lieutenant Guttler im Zelt erschien. "Commander, geht es Ihnen gut? Ich habe von dem Streit zwischen Ihnen und diesem Klingonen gehört..."

"Den Umständen entsprechend bin ich so einsatzbereit wie jeder andere auch. - Hat die Analyse der Proben schon erste Ergebnisse zutage gefördert?"

"Ja Ma'am, darum wollte ich auch mit Ihnen sprechen. Auch wenn die teilweise Verseuchung mit den störfeldinduzierenden Partikeln eine genaue Untersuchung der Bodenproben aus der Fabrikhalle schwierig macht konnte ein Alter von etwa 100.000 Jahren für diese bestimmt werden."

"Dann haben wir es also mit Nachfahren der Iconianer zu tun falls überhaupt ein Zusammenhang besteht... Ich danke Ihnen Lieutenant. Sie können sich jetzt hinlegen, ich werde für die nächsten Stunden wieder die Teamleitung übernehmen."

Die Andorianerin begab sich zum Transportanker und informierte sowohl die Community als auch Captain Tanrim und Professor Swami über die beiden Tricobalt-Torpedos an Bord der Eisenstein. Etwas seltsam schien ihr dabei dass Rul'kar H'Qar nicht unter den Eingeweihten die über diese zerstörerischen Waffen Bescheid wussten erwähnt hatte. Vielleicht hatte er ihn einfach vergessen oder K'Olmos schien seinem neuen yaS wa´DIch irgendwie nicht ganz zu trauen... Wie dem auch sei, seltsam erschien das Alles schon irgendwie.

Immerhin erhielt sie im Austausch für ihre Information Solaks ersten Bericht aus dem romulanischen Lager.

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Jeremiah saß in der Unterkunft die ihn die Breen zugewiesen hatte und

holte seinen Schreibblock heraus. Dazu noch einen Stift und er begann

etwas ungelenk, da er es nicht gewohnt war, zu schreiben.

Persönliches Logbuch, Lieutnant Jeremiah Esteban

Seit gut zwei Tagen sitze ich gewissermaßen in dem Lager der Breen fest.

Ich weiß, ich sollte mich eigentlich nicht beschweren denn ohne ihre

Hilfe, wäre ich vermutlich schon erfroren. Aber es ist dennoch

unangenehm. Denn obwohl ich es geschafft habe, meine negativen Gefühle

den Breen gegenüber zu überwinden, um einen von ihnen zu helfen, läuft

es mir immer noch eiskalt den Rücken runter, wenn mich einer von ihnen

von ihnen anschaut.

Aber dazu später mehr. Nun ja, nachdem ich den Breen in der Eisspalte

geholfen hatte, hat er mich eingeladen mit in sein Lager zu kommen. In

der Hoffnung, dass ich deren Kommunikationsanlage benutzten darf, habe

ich zugestimmt. Seine beiden Freunde haben mich die ganze Zeit

argwöhnisch studiert, sofern ich dass feststellen konnte, denn sie

verstecken ihre Gesichter hinter den Helmen.

Nun ja. Als wir in ihren Lager bei Ruinenstadt A1 ankamen, war es

mittlerweile schon dunkel. Dennoch haben sie mich gewissermaßen zu ihren

Häuptling gebracht. Um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin

freiwillig gegangen. Eben weil ich hoffte, dass ich beim Leiter der

Expedition mehr Glück hätte, als bei seinen Drillsergeant.

Und zugegeben mit Professor Doktor Virenan Mantol oder 'Frank' konnte

man wesentlich vernünftiger reden. Er wollte zwar auch wissen, wer ich

bin und was ich wollte, aber das hätte ich an seiner Stelle auch

gefragt. Er beantwortete sogar ohne einige meiner Fragen, wodurch ich

erfuhr, dass das Breen - Forschungsteam, etwa drei Tage lännger hier ist,

als die Eisenstein.

Das einzige was ich ihm wirklich übel nehme ist die Tatsache, dass er

mich nicht an sein Komterminal ließ.

Nach der 'Besprechung' haben sie mir eine Hütte zugewiesen. Und auch

wenn sie eigentlich mit einer Kühleinheit ausgestattet war, konnte ich

die Innentemperatur auf angenehme 22° erhöhen, Plus wohlgemerkt. Am

nächsten Morgen kam dann 'Bob' mit einigen Kleidungsstücken. Ich weiß

nicht wer die kluge Idee hatte, aber jetzt habe ich eine winddichte,

gefütterte Hose und eine dicke Winterjacke inklusive Kapuze., beides in

Weiß. Und nachdem ich meinen neuen Freund erklärt, was ich wollte, auch

eine Sonnebrille.

Dabei frage ich mich auch, warum ich keinen eingepackt habe. bei den

Romulanern hätte ich sie ja auch gebraucht.

Notiz an mich selbst: persönliche Packliste für Außenmissionen schreiben.

Damit ausgestattet und nachdem ich auch etwas zu Essen und zu trinken

bekommen hatte, begann ich mich umzusehen. Die Breen haben ihr Lager am

Rande von A1 aufgeschlagen. Sie verwenden zum großen Teil die schon

vorhandenem und soweit ich das feststellen konnte auch teilweise

wiederhergestellten Eishöhlen, welche die Einwohner von Xsesal 3 in den

Gletscher geschlagen haben.

Das Forschungsteam ist nicht allzu groß. Mit 'Bob' und seinen

verunglückten Kollegen, einen Professor Morin Danwa, sind es insgesamt

18 Mitglieder, sechs Wissenschaftler, sechs Forschungsassistenten und

sechs Soldaten.

Die Leitung ist dabei aufgeteilt zwischen 'Frank' und 'Jack' der als

Offizier mit einen Rang der bei uns etwa eines Lieutnant Senior Grade

entspricht, der ranghöchste Militärangehörige ist.

Ihren Strom, gewinnen sie aus Solarkollektoren, auch wenn sie einen

kleinen Fusionsgenerator dabei haben. Aber sie haben offensichtlich auch

einige Probleme mit dem Störfeld wie unser Team auch.

Wobei es regelrecht auffäig ist, dass ihre Waffen funktionieren. Aber

ich habe dazu eine Theorie. Da die Breen selbst über

Energiedämpfungswaffen verfügen, ist es doch eigentlich logisch

geeignete Schutzmaßnahmen dagegen zu entwickeln, nur für den Fall, dass

eine solche Waffe dem Feind in die Hände fält.

Ebenfalls überraschend war der hohe Output der Kollektoren. Dieser ist

wesentlich größer, als man im Allgemeinen für eine Basis dieser Größe

braucht. Ich dachte zu Anfangs, dass es ich um Reserven zum Laden der

Batterien handelt, bis ich einen kleinen Emitter auf dem Gebäude

entdeckte, dass die Breen als Lager und Technikzentrum benutzen. Ich

konnte ihn natürlich nicht genau untersuchen, aber es war auf alle Fälle

kein Subraumtransmitter. Ich tippe eher auf eine Tarnvorrichtung.

Die entsprechende Technologie ist zwar meines Wissens nach nicht ganz so

weit entwickelt wie die der Romulaner, aber zusammen mit dem Störfeld

bittet das sicherlich einen guten Schutz.

Doch wovor verstecken sie sich? Gut, die Breen sind eigentlich große

Isolationisten, weswegen Tarnung und Täuschung für sie zum Standard

gehören könnte, besonders wenn sie soweit weg von zu Hause sind.

Möglicherweise befürchten sie auch einen Angriff eines der anderen

Teams, was im Fall unserer Leute natürlich Quatsch ist.

Jedenfalls sind sie sehr paranoid. Meistens verlassen sie nur allein

oder maximal zu zweit ihr Lager um nicht aufzufallen, wenn überhaupt.

Und egal wo hin ich gehe, ständig behält mich einer von ihnen im Auge.

Versuche ich den Betreffenden aber anzusprechen, tut er so als wäre sein

Übersetzter aus.

Die einzigen die sich näher mit mir befassen sind eben 'Bob', dem es

inzwischen wieder gut geht und Dr. Oppseta Lonfer. Dr. Lonfer oder

'Milo' wie ich ihn nenne, ist Linguist und spricht sogar ein paar wenige

Brocken Federation Standard. Er hat es, wie er zugegeben hat, während

des Dominionkrieges gelernt. Aber er war nach eigener Aussage

Kommunikationsoffizier. Ich kann das zwar nicht nachprüfen, aber ich

nehme ihm das mal ab.

Dennoch ist es mir hier nicht langweilig. Auch wenn mich die Breen nicht

an die Stellen lassen. wo ihre Wissenschaftler arbeiten und ich auch

nicht mehr versuche. den Zutritt zu erzwingen, weil ich man mir bei

jeden meiner bisherigen Anläufe einen Disruptor quasi unter die Nase

gehalten hat, habe ich dennoch die Möglichkeit die Stadt zu erkunden.

Die Stadt schmiegt sich zwischen den Ausläufern eines riesigen

Gletschers und der Küstenlinie einer Bucht. Zur Zeit ist die Bucht

voller Packeis, das stark genug ist um eines der beiden Schneemobile der

Breen zu tragen. Aber früher muss sie eisfrei gewesen sein. oder man hat

sie auch ständig mit Eisbrechern geräumt.

An sich ist die Stadt nicht sehr groß. 10 bis 12 Quadratkilometer

vielleicht. Zumindest wird die Fläche von Ruinen bedeckt Zum Teil müssen

die Bewohner aber auch in den bereits erwähnten Eishöhlen gelebt haben.

Aus den Überesten lässt sich die Höhe der Gebäude nur

schwer bestimmen, aber es würde mich sehr wundern, wenn sie mehr als

drei Stockwerke hatten.

Von daher schtze ich die Einwohnerzahl auf etwa 20000 +/- 3000 - 4000

Soviel zu de Grundlagen. Auffällig ist jedoch, dass sich an einigen

Mauern geometrische Zeichen befinden. Seit dem verpatzten ersten

Briefing mit Professor Swami habe ich versucht mir ein allgemeines

Grundwissen über die Iconianer zu erarbeiten. Von daher weiß, dass

dieses Formen nicht mit dem bekannten Symbol übereinstimmen. Aber es

gibt gewisse Ãhnlichkeiten.

Und auch die Stadt selbst. Der Grundriss der Häuserblocks scheint auch

auf geometrischen Formen zu basieren. Es gibt Dreiecke, Rechtecke,

Quadrate, Parallelogramme, Trapeze und ähnliches. Abgesehen am Rand,aber

da musste man Kompromisse wegen des Gletschers und der Bucht eingehen.

Natürlich bin solche geraden Straßenzüge von zu Hause aus gewohnt, aber

dennoch wirkt die Stadt, als hätte sie ein Mathematiker an seinen freien

Nachmittag entworfen.

Morgen werde ich auf den Gletscher klettern und mir die Sache mal von

oben ansehen.

Das einzige was mir dabei wirklich ein Rätsel aufgibt ist der riesige

Hafen. Nach den Überresten der Dockanlagen zu urteilen, war er

mindestens so groß wie die alten San Fransisco Docks zusammen. Für was

braucht man eine solche riesige Anlage, bei einer solch kleinen

Einwohnerzahl. War die Stadt ein zentraler Nachschubstützpunkt für

Polarexpeditionen? Oder auch nur ein Hafen für eine Menge

Kreuzfahrtschiffe?

Obwohl der Aufbau der Stadt möglicherweise darauf hindeutet, dass sich

hier mal ein militärischer Stützpunkt befunden haben könnte. Nur für

was. Nichts deutet daraufhin, dass die Xsesellaner untereinander Krieg

geführt haben, auch wenn es ihr Aussterben erklären mag..

Konnten die Xseeallaner vielleicht das Hafenbecken leeren und so einen

unterirdischen Hangar freigeben? Dann müssten ihre Rauschiffe aber groß

gewesen sein, vielleicht sogar so groß wie ein Schiff der Atlasklasse.

Und ein solches Schiff durch die Atmosphäre zu steuern, ich glaube, dass

wäre selbst für Ensign Anquanar eine Herausforderung. Und außerdem,

angenommen die Xsesallaner sind mit den Iconianern identisch oder

zumindest verwandt sind, wofür brauchen die ein Raumschiff, wenn sie

doch diese Gatetechnologie haben.

Fragen über Fragen. Und dabei hat sich der Ingenieur vielleicht bei der

Maßangabe einfach verschrieben und man hat es zu spät mitbekommen.

Jedenfalls hätte Professor Swami vermutlich ihre helle Freude an der

Stadt. Wenn es nur nicht so kalt wäre.

Und letztendlich stellt nicht nur die Stadt ein Geheimnis dar. Wie sind

die Breen unbemerkt an DS9 vorbeigekommen? Aber auch wenn einige

Breenschiffe über eine Tarnvorrichtung verfügen, muss das Öffnen des

Wurmloches doch aufgefallen sein. Die Breen könnten natürlich im

Schatten eines zweiten Schiffes mit durchgeflogen sein, aber dennoch

ergibt sich daraus eine weitere Frage Haben die Breen ein getarntes

Schiff im Orbit?

Und dann ist natürlich die Kernfrage: Stecken die Breen hinter den

Diebstählen und Morden? Zutrauen würde ich es ihnen allemal, besonders

'Jack' und seiner Truppe. Nur die hätten vermutlich ihre

funktionierenden Disruptoren verwendet. Und es ist fast offensichtlich,

dass die Breen etwas mit dem verschwunden Forschungsunterseeboot der

Föderation anfangen können. Nur habe ich keinen Beweis für die Theorie.

Noch eine kleine Anmerkung. Die Küche der Breen ist nicht meine Sache.

Es gibt zwar nicht diese berüchtigte Algenpaste aber ansonsten sind

Meerestiere anscheinend ein Grundnahrungsmittel. Ich habe nichts gegen

etwa Sushi oder einen gut durchgebratenen Fisch einzuwenden. Und seit

Jahren mühe ich mich mit dem Rezept von 'Forelle blau' ab, was ich aber

noch nie hinbekommen habe.

Aber Morgens Mittags und Abends Fisch? Und dann auch noch meistens roh?

Ich kann es schon jetzt nicht mehr sehen. Und ich würde jetzt alles tun

für ein einfaches Schinken-Käse Sandwich.

Doch eigentlich sollte ich mich nicht beschweren. Hanni und Benjamin

geht es sicherlich wesentlich schlimmer. Sie wissen doch gar nicht, dass

ich noch am Leben bin. Und wo ich stecke. Sonst wäre längst eine Gruppe Fallschirmspringer

von der Community hier aufgetaucht. Un eherlich gesagt, die beiden

fehlen mir sehr.

Armer Benjamin. Ich vermisse ihn und glaube, nein weiß das er, auch wenn

er es nicht so richtig ausdrücken kann, mich auch vermisst. Kein Papa,

der ihm Abends eine Geschichte zum Einschlafen vorliest, der ihn in den

Armen wiegt, wenn er mal weint. Das wird ihm sicherlich merkwürdig

vorkommen.

Doch ich mache mir besonders Sorgen um Hanni. Sie wird vermutlich mit

dem Schlimmsten rechnen. Und keiner bei dem sie sich so richtig

aussprechen kann. Solak ist ebenfalls auf Xsesal 3, wenn auch

erreichbar, Nanni muss sich um Lucas kleine Schwester mitkümmern.

Hoffentlich geht sie Sean und den andern nicht allzu sehr so auf die

Nerven. Die machen sich doch sicherlich auch Sorgen um ihren Chef.

Aber sie werden Hanni auch sicherlich verstehen. Vielleicht kümmert sich

ja Patricia ein wenig um sie. Mit ihrer ruhigen besonnenen Art hat sie

ein Händchen für so was. Jenax könnte das zwar auch, aber sie wird

sicherlich auch genug mit Commander Sheridans Kids um die Ohren haben.

Offen gesagt ich kann mir Jenax gar nicht als Stiefmutter vorstellen.

Nicht dass ich sie mir nicht als Mutter vorstellen kann, aber so weit

ich gehört habe, können Michael und Amanda doch recht lebhaft sein und

als Stiefelternteil wird man ja meistens ohne Vorwarnung ins kalte

Wasser geworfen. Man hat dann nicht neun Monate Zeit sich seelisch und

moralisch darauf vorzubereiten.

Jedenfalls werde ich morgen Professor Mantol bitten, das Kommgerät

benutzen zu dürfen. Die Breen werden doch auch so etwas wie Familie habe

und wenn ich ihm erzähle das meine Freundin und mein Sohn an Bord des

Schiffes sind, lässt er sich vielleicht erweichen. Wenn es sein muss,

nerve ich ihn jeden Tag damit, bis er nachgibt. Ich habe mit dieser

Methode oft meine Eltern zum nachgeben gebracht, also wird irgendwann

auch der dickköpfigste Breen weich werden.

Und in der Zwischenzeit gehe ich dem Geheimnis von A1 auf die Fährte.

Der Skipper wird jedenfalls ausflippen, wenn er meinen Bericht darüber

kriegt.

Als Jerry fertig war, begann er mit der Verschlüsselung, nur für den

Fall dass jemand von de Breen den Text fand und übersetzen würde. Dabei

verwendete er eine Variante der Cäsarverschlüsselung, die er als

Jugendlicher von seinen Vater gelernt hatte. Und der hatte es wieder von

seinen Vater usw.

Der Trick dabei bestand, dass für jedes Wort ein anderer Buchstabe mit a

gleich gesetzt wurde und von da an gezählt wurde. Damit wurde

verhindert, dass über eine Häufigkeitsanalyse der Text dechiffriert

werden konnte. Damit man sich das selber leichter merken konnte, wurde

dabei der Familienname als Basis verwendet. Sprich beim ersten Wort war

E = A, beim zweiten S = A usw.

Da jedes sechste Wort einer Siebenerreihe in Klartext geschrieben wurde,

wurde als Zusatz der ganze Text dann noch mal mit dem Anfangsbuchstaben

des Vornamen verschlüsselt. Bei Jeremiah hieß das also J = A. Für Jerry

lautet also das Codewort VJKVSRE

Natürlich war der „Esteban“-Code mit modernen Mitteln recht einfach zu

knacken. Doch ohne war nicht nur die Verschlüsselung zeitaufwendig. Ohne

die Kenntnis über den Code, konnte man Stunden, wenn nicht sogar Tage an

der Dechiffrierung sitzen. Weswegen die Verwendung des Codes unter den

gegebenen Umständen, ein probates Mittel war, um allzu neugierig Leser

abzuschrecken.

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Das letzte Team war unten! Endlich! Nachdem der Gleiter so schnell gefunden wurde, konnte Assjima im letzten Moment die beiden Suchtrupps, die von A3 und A5 aus starten sollten umlenken. Die fünf kleinen, für diese beiden Einsätze konstruierten Geländefahrzeuge standen nun in einem der Frachträume und warteten auf eine neue Verwendung.

Das Team, welches mit einem offenen Boot nach Sheridan und Gle’ma suchen sollte war bereits seit drei Stunden auf dem Wasser. Assjima rechnete damit, dass sie den Abfluss des Sees in etwa sieben oder acht Stunden erreichen würden. Also mit viel Glück würden sie noch vor Sonnenuntergang mehr über den Verbleib der beiden Techniker erfahren.

Das Schiff war inzwischen halb leer. Jeder, der dort unten mehr ausrichten konnte als nur im Weg herumzustehen war entweder in A3 oder in A5 … oder irgendwo verloren gegangen. Fast das gesamte Sicherheitsteam war unterwegs. Nur Lt. Müller, Lt. Glen und Ensign Mizraki waren mit fünf Crewmen an Bord geblieben und wechselten sich auf der Brücke ab.

Assjima hatte jedem Team auch diverse Mediziner mitgegeben. Alexandrej De Sadesky war mit dem Trupp unterwegs, der nach Fähnrich Anquenar suchte, Dr. James Edwards wurde gemeinsam mit den Crewmen Ace Owens und Marcus Maywalker nach A5 geschickt. Dr. Serik in A3 bekam Sarah McChicken und Nrzol Mareil zur Seite gestellt, währen die Bootsmannschaft durch Pavel Cbovnik unterstütz wurde. Um die Kapazitäten besser einteilen zu können, wurde die Krankenstation der Tertiärsektion geschlossen, in der Sekundärstation musste man mit dem MHN Vorlieb nehmen und in der Primärstation wechselten sich John und Miki ab und schoben nun 12-Stunden- Schichten. Zum Glück gab es außer den üblichen Blessuren der Techniker noch nicht viel zu tun.

Doch gegen Mittag kamen die ersten Crewmitglieder vom Planeten zurück. Verstauchte Fußgelenke, Schürfwunden, Prellungen, ein gebrochener Arm, ein Schlangenbiss und Rock Dixon von der Sicherheit, der Stein und Bein schwor, eine gewaltige Mücke hätte ihn aussaugen wollen. Aber er hatte nur einige Stiche im Gesicht, so dass beide Augen dick zu geschwollen waren und er Ähnlichkeit mit einem Frosch angenommen hatte.

Die Deltanerin war todmüde. Seit Captain Tanrim ihr am gestrigen Tage das Kommando aufgezwungen hatte, war sie keinen Augenblick zur Ruhe gekommen. Zuviel musste beschlossen und organisiert werden. Kapazitäten und Ressourcen einteilen hatte Solak das genannt. Jetzt erst hatte Assjima das Gefühl, dass die diversen Suchaktionen in die Wege geleitet waren und nun eine Zeitlang alles ohne sie weiterlaufen könnte. Aber bevor sie sich ein paar Stunden hinlegen konnte musste sie erst noch in Erfahrung bringen, was John und Elijah Rubenfeld über den Toten herausfinden konnte, den Bishop herauf geschickt hatte.

Die beiden waren gerade mit der Obduktion fertig, als die Ärztin die Krankenstation betrat.

„John, Elijah …“ Sie nickte den Kollegen zu und trat an den Untersuchungstisch. „Nun, mit wem haben wir es zu tun?“

John hob resigniert beide Hände empor und sog hörbar die Luft ein. „Wenn wir das wüssten nur wüssten …“

Elijah zeigte auf den Monitor, auf dem sich die Darstellungen einiger DNS-Stränge langsam um die eigene Achse drehten. „Eine wirklich seltsame Promenadenmischung. Der Vater war Cardassianer, die Mutter ein romulanisch-klingonischer Hybrid.“

„Wie ist denn das möglich?“ Assjima beugte sich über den Monitor. „Da wurde nachgeholfen … schauen Sie.“ Sie deutete auf einen der Stränge.

John nickte. „Ja, diese Kombination wäre ansonsten kaum kompatibel.“

„Und dazu diese ungewöhnliche Verbindung dreier vollkommen unterschiedlichen Kulturen“, ergänzte Elijah.

„Sehr seltsam. Seine Kleidung ist auch ungewöhnlich. Sieht eher aus, als wenn die aus einem terranischen Kleiderschrank stammen würde.“ Assjima hob den Overall hoch. „Ziemlich geflickt … und zwar von Hand! Mein Gott, ist das Teil alt. Aus welchem Loch der Galaxie kam der wohl gekrochen? Sagen Sie John – wo trägt man heute so etwas?“ Sie hob das Shirt hoch. Es war überall gestopft und ausgebessert.

„Keine Ahnung. Aber dafür dass der Bursche noch ziemlich jung war ist er nicht gerade mit der Mode gegangen. Er war erst 21 Jahre alt.“

„Sieht aber älter aus, finde ich.“ Elijah grinste. „Entweder der hatte ein wildes Leben hinter sich …“

„… oder er hatte kein sehr bequemes Leben“, ergänzte Assjima. „Der Junge sieht mindestens 10 Jahre älter aus. Haben Sie die medizinische Datenbank befragt?“

Elijah nickte. „Haben wir, Doc. Nichts. Bei uns existiert der nicht. Vielleicht haben die Cardassianer was. Oder die Spitzohren da oben im Norden.“

„Oder auch unsere klingonischen Freunde im Süden. Ich werde mich darum kümmern.“ Assjima seufzte. Soviel zum Thema Schlafen. "Die Mordwaffe?“

„Er wurde mit einem D´K-tagh erstochen. Direkt von vorne in den Magen. Der Dolch wurde noch mehrmals in der Wunde gedreht. Er muss ziemlich schnell verblutet sein. Kein schöner Tot.“ John verzog das Gesicht bei dieser Vorstellung.

„Spuren eines Kampfes?“

„Ja, diverse Hämatome. Er hat einige Schläge einstecken müssen. Vermutlich wurde er von der Seite her angegriffen. Jemand hat auf ihn eingeschlagen und ihn dann von vorne erstochen. Und …“ John sah Elija an und der setzte den Satz ernst fort: „… der Täter war Klingone. Da sind wir uns sicher.“

„Wegen des Dolches?“

„Nicht nur. Er muss Handschuhe getragen haben …“

„… wie die meisten Klingonen. Man kann es auch an den Abdrücken am Kiefer erkennen. Eine ungewöhnlich große und kräftige Hand“, erklärte John. „Und der Ansatzwinkel deutet darauf hin, dass der Täter wesentlich größer als sein Opfer war.“

„Aber da kommen doch viele andere auch in Frage.“ Assjima war verwundert. Seit wann machen die beiden solche vorschnellen Rückschlüsse?

„Aber wer außer ein Klingone schlägt sein Opfer mit der Stirnplatte k.o.?“ Elijah konnte sich ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen. „Sehen Sie Doktor!“ Er führte einen Sensor über die Stirn des Toten. Auf dem Monitor wurden schwache Abdrücke sichtbar. „Diese Hämatome stammen eindeutig von einer klingonischen Stirnplatte.“

„Unglaublich! Aber Sie haben Recht, Lieutenant. Konnten Sie den Todeszeitpunkt bestimmen?“

„Ja“ John nickte. „Zu dem Zeitpunkt als Lucas ihn fand, war er etwa 7 Stunden tot.“

„Hinweise zum Tatort?“

„Nein, bislang noch nicht. Aber wir werden die Kleidung ins Labor schicken. Vielleicht können die was finden.“

„Gut. John, sobald Sie fertig sind möchte ich Sie bitten, dass Sie Captain Tanrim, Lt. Solak und Commander Shral über ihre Ergebnisse informieren.“

„Wird erledigt Commander!“

„Danke John.“ Die Deltanerin drehte sich um und wollte zur Türe hinaus, doch der Arzt hielt sie zurück. „Assjima … wenn Sie jetzt Kommandantin sind, bin ich dann der Leiter der Krankenstation?“

„Ja, aber nur in den Momenten in denen ich nicht auf der Station bin.“

„Ok!“ Er zog Assjima am Arm hinaus auf den Korridor. „So wie jetzt zum Beispiel?“

„Was soll das John?“

„Bin ich jetzt der medizinische Leiter?“

„Ich .. ich weiß es nicht …“

„Egal … aber ich verordne Ihnen jetzt trotzdem mindestens drei Stunden Schlaf!“

Assjima lächelte. „Das habe ich mir schon selber verschrieben. Ich werde jetzt noch mit der Eisenstein sprechen und versuchen, ob ich das cardassianische Camp erreichen kann. Und dann gehe ich schlafen. Versprochen!“

„Gut – das ist ein akzeptabler Kompr …“ John wurde unterbrochen, als Amiel aus dem Labor gestürmt kam.

„Doc, warten Sie bitte einen Moment. Nicolas und ich haben soeben die Analyse des „Gases“ fertig, welches Commander Shral hoch geschickt hat.“

„Sehr gut. Und?“

Amiel reichte ihr ein PADD.

„Was …?“ Assjima überflog die Daten.

N2 78,084 %, O2 20,942 %, Ar 0,934 %, CO2 0,038 %, Ne 18,180 ppm, He 5,240 ppm, CH4 1,760 ppm, Kr 1,140 ppm, H2 ~500 ppb, N2O 317 ppb, CO 50-200 ppb, Xe 87 ppb, CCl2F2 535 ppt, CCl3F 226 ppt, CHClF2 160 ppt, CCl4 96 ppt, C2Cl3F3 80 ppt, CH3-CCl3 25 ppt, CCl2F-CH3 17 ppt, CClF2-CH3 14 ppt, SF6 5 ppt, CBrClF2 4 ppt, CBrF3 2,5 ppt

„Luft?“

„Ja, simple Luft. Allerdings angereichert mit winzigen Mengen anderer Gase, wie Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Schwefel- sowie Stickstoffoxide. Eben typisch für vulkanische Regionen. Dazu einige Oxyde und atmosphärisches Kohlendioxid. Und jede Menge frei schwebender metallischer Partikel, die starke Magnetfeldschwankungen verursachen.“

„Befremdlich … da sind keine Halluzinogene enthalten.“

„Wieso sollten da welche drin sein?“

Assjima dachte an das Gespräch das sie vor etwa einer Stunde mit Kalis geführt hatte. Die Kollegin wollte wissen, ob die Gasprobe bereits untersucht worden sei. Natürlich hatte Assjima nachgehakt und letztendlich hatte Kalis widerwillig erwähnt dass Vinara den Verdacht geäußert habe, möglicherweise halluzinogenen Gasen ausgesetzt gewesen zu sein. Genauere Informationen waren aus der Klingonin nicht herumzubekommen und Assjima hatte sich dabei ertappt, dass Enttäuschung in ihr aufstieg. Warum hatte Vinara ihr davon nichts erzählt? Aber das ging niemanden etwas an. Auch nicht Amiel.

„Ach, nur so eine Ahnung. Danke Amiel, ich werde mir das nachher genauer ansehen.“

Sie nahm das PADD und bestieg den Turbolift in Richtung Brücke.

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Während Assjima im Büro des Captains auf eine Verbindung zum cardassianischen Lager wartete studierte sie das PADD mit den Daten der Gasanalyse aus Vinaras Probe.

Auch wenn es nur Luft war … irgendetwas war dennoch befremdlich. Ein relativ hoher Stickstoffgehalt aber durchaus noch im Toleranzbereich. Da einzige was nicht hineingehörte, waren die kleinen metallenen Partikel, welche die elektromagnetischen Störungen hervorriefen. Aber Vinara hatte bislang darauf nicht reagiert, und auch keiner der anderen dort unten auf dem Planeten. Die Menge der Partikel war dort im Berg höher als im Freien. Aber weshalb klagten die anderen, die nun seit Stunden in dieser alten Anlage tätig waren nicht über Beschwerden dieser Art? Vinaras Probe unterschied sich keinesfalls von den anderen.

Womöglich lag es daran, dass sie Andorianerin war? Konnte sich diese Kombination auf Andorianer gesondert auswirken?

Elektromagnetische Störungen in Kombination mit einem hohen Stickstoffgehalt. Irgendwo schrillte eine Glocke in ihr. Das Innere des Berges … die Caissonkrankheit? Die Caissonkrankheit!

„Assjima an Brücke – ich muss sofort mit Commander Shral sprechen!“

„Aber Commander, ich habe gleich die Cardassianer in der Leitung“ entgegnete Coleman.

„Die müssen eben zwei Minuten warten.“

Bis die Verbindung aufgebaut war legte Assjima sich die Tatsachen erneut zurecht. Die elektromagnetischen Störungen scheinen sich auf den hohen andorianischen Stoffwechsel auszuwirken. Das machte Vinara anfällig für den erhöhten Druck im Inneren des Berges und den hohen Stickstoffgehalt. Dazu der augenblickliche Stress. Vermindertes Urteilsvermögen, besonders was Gefahrensituationen angeht und eingeschränktes logisches Denken waren typische Folgeerscheinungen einer Stickstoffnarkose. Eine Andorianerin, die auf dem trockenen Land an der Taucherkrankheit litt – welche Überraschungen hielt der Planet wohl noch bereit?

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Der Planet schien aus vielen Löchern zu bestehen: Löcher, groß genug damit mehrere Personen gleichzeitig hinein fallen konnten und somit wie vom Erdboden verschluckt waren. Oder der Planet war ein gigantischer Sauger ...

Selina schüttelte diese Überlegungen von sich und entschied sich, endlich mit Indira zu sprechen. Die Professorin schien tatsächlich über die letzten Ereignisse sehr besorgt zu sein. Zuerst wollte Selina ihr diese Besorgnis nicht ganz abnehmen aber diese Zweifel hatten sich nun zerschlagen.

Indira Swami blickte schon seit Ewigkeiten auf den See hinaus. Es schien so, als würde sie nach etwas suchen oder auch etwas warten. Selina trat an die Forscherin mit leisen Schritten heran.

„Wonach halten Sie Ausschau?“

Swami machte keine Anstalten ihren Blick von der Wasseroberfläche abzuwenden.

„Ich stelle mir vor, wie sich der See teilt und alle Verschollenen auftauchen, angeführt von Gle’ma. Ich stelle mir ihr fröhliches Gesicht vor, sie winkt mir zu ...“

Vorsichtig legte Selina der Inderin ihre Hand auf die Schulter. Dass Swami so sehr auf Gle’ma fixiert war, weckte die Neugierde der Offizierin.

„Gle’ma und Sie sind gute Kollegen?“

Endlich wandte sich Indira vom See ab und blickte der ersten Offizierin direkt in die Augen. Zum ersten Mal war das attraktive Gesicht der Forscherin durch tiefgehende Sorgenfalten zerfurcht und aufkeimende Tränen ließen ihre Augen leicht rötlich anlaufen.

„Gle’ma und ich kennen uns schon seit vielen Jahren. Wir lernten uns kennen, als sie als Praktikantin anfing und wir zum ersten Mal zusammen arbeiteten. Sie hat sich all die Jahre nicht verändert ...“ Swami warf einen erneuten Blick auf den See und sprach leise weiter. „ .. sie hat nach wie vor dieses lose Mundwerk. Gle’ma hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie das Militär und dessen hierarchischen Strukturen nicht nur ablehnt, sondern regelrecht hasst.“ Indira musste Lächeln als sie an die erste Begegnung mit der Bolianerin dachte. „Sie hat von Anfang an klipp und klar gemacht, dass sie sich nicht irgendwelchen Titeln oder Strukturen unterordnet aber wenn man erstmal ihren Respekt aufgrund von Persönlichkeit, Wissen und Wahrheit gewonnen hatte, dann war sie treueste Person die man sich nur wünschen konnte.“

Selina hatte derweil ihre Hand von Swami’s Schulter genommen und den Worten der Professorin aufmerksam gelauscht.

Nach einer kurzen Pause sprach Indira weiter.

„Für mich wäre so eine Lebenseinstellung nie denkbar gewesen. Ich habe eine sehr klare und definierte Erziehung genossen. Ich habe immer diese militärischen Strukturen in meinem Leben gebraucht um zu wissen wo mein Platz ist ...“

Swami sah die erste Offizierin der Community nachdenklich an.

„Ich denke, bei Ihnen ist es nicht anders?“

Selina verglich vor ihrem geistigen Auge die beiden Frauen und ihr war sofort klar, dass sie wie Swami war. Selina’s komplette Existenz hatte aus hierarchischen Strukturen bestanden. Sie hatte sich stets unterordnen müssen, Befehle blindlings ausführen müssen und stets unbedingten Gehorsam gezeigt. All das war so in ihr verinnerlicht, dass ihr wohl ein „freies“ Leben niemals möglich sein würde. Immer wieder hatte sie sich seit Yasmin’s Geburt eingeredet, dass sie die Sternenflotte nicht brauchen würde. Aber war das wirklich so? Könnte sie tatsächlich ohne militärische Hierarchie und Befehle existieren?

„So ist es. Ich hatte eine sehr ... strenge Erziehung. Ich habe schon sehr früh gelernt, dass man bestimmte Strukturen einhalten musste, um bei was auch immer weiterzukommen.“

Indira nickte und ließ ihren Blick wieder über den See schweifen. Selina musterte die Inderin und fokusierte sich dabei auf die Gesichtsmimik der Forscherin. Die Sorge um die Bolianerin erschien ihr sehr groß. Für gute Kolleginnen vielleicht schon zu übertrieben.

„Indira, ich möchte nicht indiskret sein aber Sie scheinen sich mehr um Gle’ma zu sorgen als wäre sie nur eine vertraute Kollegin.“

Jetzt hatte Selina wieder die volle Aufmerksamkeit der Inderin. Für einen kleinen Moment funkelten ihre Augen wie lavaspuckende Vulkane.

„Selina, ich habe Ihnen doch erzählt, dass ich Gle’ma schon sehr lange kenne. Ich denke, dabei haben sich sowas wie mütterliche Gefühle gebildet. Schließlich war ich ihre Mentorin gewesen. Sie hat so vieles von mir gelernt und ich habe ihr so vieles beigebracht. Also vergleichbar mit einer Mutter die ihrem Kind bestimmte Dinge beibringt ...“

Selina gab sich im Moment mit dieser Begründung zufrieden, glaubte aber zu spüren, dass das noch nicht die volle Wahrheit gewesen war.

Die Professorin ließ die Schultern hängen und seufzte leise vor sich hin.

„Ich hätte mich zu gerne dem Suchtrupp angeschlossen .... aber ich kann hier einfach nicht weg.“

Wieder wunderte sich Selina. Einerseits war Indira glaubhaft sehr besorgt um die Bolianerin aber andererseits musste sie hier im Camp bleiben? Wieso?

„Warum können Sie hier nicht weg? Wenn Sie sich so große Sorgen um Gle’ma machen, dann hätten Sie sich doch dem Suchtrupp anschließen können!“

Indira drehte sich komplett von Selina weg und blickte wieder auf den See hinaus. Eine leichte Brise kam auf und die Professorin schien mehr zum Wind zu sprechen als zu Selina.

„Ich kann hier nicht weg. Die Zeit drängt! Die Anderen könnten mir zuvor kommen! Das darf nicht geschehen!“

Swami straffte ihre Schultern und sah wieder zu Selina, die ihr einen fragenden Blick entgegenwarf.

„Selina, ich brauche Ihre volle Unterstützung bei dem ganzen hier. Bitte vertrauen Sie mir!“

Die erste Offizierin blieb schweigend an Swami’s Seite. Sie wusste, wenn sie jetzt weiter bohren würde, dann würde sie das vertrauliche Verhältnis zu der Professorin empfindlich stören. Indira schien Geheimnisse zu haben. Es war sogar offensichtlich aber vielleicht würde sie diese Geheimnisse bald mit Selina teilen? Die erste Offizierin entschied sich, diesbezüglich Geduld zu zeigen.

Nur kurze Zeit später wurde Selina zu Captain Tanrim zitiert. Sie hatte sich neue Informationen über den Verbleib sämtlicher Verschollener erhofft, wurde aber eines besseren belehrt. Der Zakdorn wirkte auf die erste Offizierin sauer und erbost. So hatte sie ihn noch nie erlebt! Ob sie irgendetwas falsch gemacht hatte?

Nach einer halben Ewigkeit richtete Tanrim endlich das Wort an seine Stellvertreterin.

„Selina, Sie müssen Prof. Swami beobachten!“

Selina unterdrückte den Wunsch mit den Schultern zu zucken.

„Sir? Das tue ich doch schon ...“

Der Zakdorn musste immer wieder an die Kritik, die Swami bezüglich seine Entscheidung Assjima in den Kommandosessel zu setzen geäußert hatte, denken und das machte ihn mit jedem Mal zorniger.

„Nein! Das meine ich nicht! Sie sollen Prof. Swami beobachten!“

So langsam dämmerte Selina von was der Captain sprach. Was war nur in ihn gefahren? Warum war er so sauer auf Indira? Hatte sie ihn abgewiesen?

„Sir, darf ich erfah....“

Tanrim schlug mit seiner Faust auf den Tisch.

„Sehen Sie das nicht? Prof. Swami verschweigt uns etwas, etwas wichtiges! Und genau das werden Sie herausfinden! Sie werden ihr auf Schritt und Tritt folgen und von allem berichten was sie auch tut! Verstanden?“

Selina schluckte hart. Ihr gefiel ganz und gar nicht was sie da soeben gehört hatte.

„Ich soll Prof. Swami hinterher spionieren? Ist das Ihr Ernst?“

Die Falten in Tanrim’s Gesicht schienen regelrecht vor Zorn zu vibrieren.

„Das ist nicht nur mein Ernst, es ist ein Befehl! Verstanden?“

Die erste Offizierin biss sich auf die Unterlippe und warf ihrem Vorgesetzten einen ungläubigen Blick zu.

„Aye, Sir!“

„Wegtreten!“

Selina machte kehrt und verließ Tanrim’s Zelt. Tausende Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Sie konnte einfach nicht glauben, was der Captain da von ihr verlangte!

Sie sollte jemanden ausspionieren, dessen Vertrauen sie gerade gewonnen hatte oder zumindest dabei war ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und das musste sie jetzt ausnutzen und wohlmöglich zerstören?

Selina schüttelte den Kopf. Sie befand sich in einer Zwickmühle. Einerseits widerstrebte es ihr Swami auszuspionieren, andererseits wenn sie es nicht tun würde, wäre dies eine klare Befehlsverweigerung ihrem Captain gegenüber.

Was sollte sie nur tun?

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Kilometer um Kilometer drang die Nautilus II weiter in den Unterwassertunnel ein. Die Strömung ließ ein etwas höheres Tempo zu, als es in der ersten Röhre möglich war. Dann veränderte sich plötzlich der Tunnel. Die Schroffenwände wurden aufeinmal spiegelglatt, so als ob man diese Wände Wochen lang ab geschmiergelt und geglättet hätte, sodass das Wasser daran schneller abfließen musste.

Tatsächlich kam das Boot zum vollen Stopp. Das Sonar hatte ein plötzliches Hindernis erkannt und den Notstopp eingeleitet. Als George auf einem Display die Heckkamera aktivierte, konnte er gerade noch sehen, wie sich hinter dem Boot ein weiteres Schott schloss. Was passiert den jetzt? Wo war das Boot nun in die Falle gegangen? Der ganze Planet schien eine einzige Todesfalle zu sein. Die Hülle der Nautilus II begann aufeinmal zu knacken.

„Warnung, Wasserdruck steigt kontinuierlich an. Maximal Belastung der äußeren Rumpfhülle in 34 Sekunden.“, meldete sich die Computerstimme.

„Na Spitze.“, fauchte George.“ Und ich sitze hier, wie ein Bluter auf einem Vampire Kongress fest.“, Kommentierte George das Ganze leicht spöttisch.

Die Sekunden verronnen, die Hülle begann schon leichte Dellen zu bekommen und die Geräusche wurden immer schlimmer. Von irgendwo musste Wasser in diese Kammer gepumpt werden. Aber wozu sollte man einen derartigen Druck hier aufbauen? Die Antwort sollte George Sekunden später erfahren.

„Warnung, Wasserdruck überschreitet maximale Toleranzgrenzen. Hüllenbruch in 25 Sekunden.“, verkündete der Computer emotionslos das kommende Ende. Doch George bekam keine Zeit zum Bereuen. Die Nautilus II Schoss nach vorne. Das Portal hatte sich geöffnet, das Boot wurde auf einer Flutwelle nach vorne geschleudert. Immer wieder krachte der Rumpf kurz gegen die Tunnelwände, die sich wieder verändert hatten. Diese waren nun durchsichtig.

Was George zu sehen bekam, würde jeden Vulkanologen vor Neid erblassen lassen. Dieser Glastunnel führte mitten durch einen Lavastrom. Feuerrot, Orange und Gelb waberte die Masse um den Tunnel. Verwirbelungen deuteten Strömungen an die ein wunderschönes Farbenspiel boten. George konnte seinen Blick wieder von dem Schauspiel losreißen und sah auf die Instrumente, die Wassertemperatur war nicht gestiegen, obwohl es hier bei diesen Temperaturen die außerhalb der Röhre herrschten, nur noch Wasserdampf geben sollte, wenn überhaupt.

Wer auch immer das hier gebaut hatte. In der Föderation gab es nichts annähernderes, das so was wie hier ermöglichen würde. Das Zittern des Bootes nahm zu. Die Kollisionen konnte George zwar immer mehr in den Griff bekommen, dennoch nahm das Boot immer mehr Schaden. Im hinteren Bereich gab es schon einige kleine Wassereinbrüche, die George nur vorerst abschotten und mit dem Einpumpen von Druckluft vorerst in den Griff bekommen konnte. Wenn das hier ein Teil eines alten Transitnetzes war? George stellte die Frage beiseite. Die Welle ließ nur langsam nach, aber das Gegensteuern ließ Georges Hangelenke auf eine Schmerzhafte probestellen. Alles in ihm schrie protestierend auf, als das Boot mit dem Kiel auf die Tunnelwand kam. Das Kreischen de Rumpfes fuhr einem durch Mark und Bein.

„Warnung! Wassereinbruch kann nicht mehr über die Druckluftzufuhr kompensiert werden. Lenzpumpen werden aktiviert.“, meldete sich wieder der Computer.

„Computer, umschalten auf Reserve Steuerung.“

„Ausgeführt.“, das Rütteln nahm etwas ab. Die Nautilus II rauschte weiterhin auf der Flutwelle durch den gläsernen Tunnel. Ein letztes Mal sah George das sich bewegende Magma, dann erreichte das Boot wieder einen Normalen Tunnel, der nur noch von drei verbliebenen Scheinwerfern des Bootes erhellt wurde. Mit 15 Knoten bahnte sich die Nautilus II wieder ihren Weg durch den Tunnel. So als ob nichts passiert wäre. Auf dem Display konnte George erkennen, dass der Rumpf großen Schaden genommen hatte, die Lenzpumpen kamen gerade noch mit dem Abpumpen des Wassers nach.

Erst jetzt erlaubte sich George, ruhig auszuatmen.

„Das war knapp.“, sagte er Leise. Doch er war immer noch nicht im freien Ozean.

Stunden später erreichte die Nautilus II das Ende des Tunnels. Das Portal öffnete sich rechtzeitig und entließ das Boot in einen gewaltigen unterirdischen See. Diese riesige Grotte war ungefähr 14 Quadratkilometer groß. Das Wasser reichte beinahe bis zur Decke. So das nicht einmal ein Auftauchen des Bootes möglich gewesen wäre.

George stoppte das Boot. Dann sah er sich im Boot um, die Schäden, die er dabei entdeckte, waren enorm. Dichtungen, Lecks. Alles war zu viel gewesen, um auch nur eine vernünftige Reparatur machen zu können. Nur die Lenzpumpen hielten das Boot am Leben. Dessen war sich George sicher. Bis ein anderer Ausgang gefunden war, würde es noch dauern. Also nutzte George die Gelegenheit um was zu essen . Wer weiß, wann er noch dazu die Gelegenheit haben würde.

Während die Nautilus II immer noch nach einem Ausweg suchte, verstaute George die vollen Mini Discs in seiner Brusttasche. Wer weiß, falls er doch vom Boot getrennt werden sollte, so würde er wenigstens noch die neu gewonnenen Informationen sichern können. Diese Dunkelheit, die in dem See herrschte, verschluckte sogar das sehr helle Halogenlicht der Suchscheinwerfer. Die Sicht betrug gerademal 12 Meter. Das Sonar zeigte eine recht gleichmäßige Struktur an. Vermutlich wurde diese Grotte mal künstlich vergrößert und ausgebaut. Zumindest dachte dies George.

Langsam lehnte sich George im Pilotensessel zurück. Ob Sie schon nach dir, Gle´ma und dem Boot suchen? Fragte sich George. Doch würden die Suchtrupps das Portal finden? Wie weit war er von A3 entfernt? Vielleicht 400 bis 500 Kilometer? Georges Gedanken landeten nun bei den Kindern. Innerhalb von wenigen Monaten war er wieder verschwunden. Und es war noch nicht mal sicher, ob er auch dies hier überstehen würde. Wer konnte schon ahnen das man hier landet. Immerhin hatte George zunächst daran gedacht, es nicht zu Überleben mit Gle´ma in einem Raum zu sein. Und nun ging es wirklich ums Überleben. Das Boot war schwer angeschlagen. Einen weiteren Ritt dieser Art, wie es ihn hinter sich gebracht hatte, würde dieses Boot auf keinen Fall überleben. So viel war für George sicher.

Das Boot erreichte bald darauf ein weiteres Portal. Im Schein der lädierten Scheinwerfer glänzte es tiefschwarz, einem Schwarzton der jegliches Licht noch Erbarmungsloser schluckte, wie es ein Schwarzes Loch vermochte. Die Schotten des Portals öffneten sich und ein gewaltiger Stoß ging durch das Boot. Die Nautilus II wurde in den weiteren Tunnel gerissen.

George wurde immer wieder beinahe aus dem Sessel geschleudert. Das Boot krachte mehrmals gegen die Tunnelwände. Das Licht flackerte und George knallte mit dem Kopf gegen die Overhead Konsole des Bootes. Er merkte nicht wie Blut aus einer Platzwunde an der Stirn heraus ronn.

Wieder ein Aufprall, dabei gingen die Steuerboard Tiefenruder und zwei der drei verblieben Scheinwerfer verloren. Die Strömung verstärkte sich immer mehr. Nun krachte das obere Teil des Bootes gegen die Wand und zerdrückte den oberen Stabilisator. Das Boot geriet ins Trudeln. Die Steuerung sprach nur noch schwerfällig an.

„Warnung Wassereinbruch im Maschinenraum. Lenzpumpen ausgefallen, Versagen der Primärsysteme in 2 Minuten.“, meldete sich die Stimme mit einem Krächzen. Dann schlugen Funken aus der hinteren Konsole und das Licht fiel aus. Wenige Sekunden später ging die Notbeleuchtung an. Ein letztes Aufbäumen, das dazu führte das der komplette Backbord Rumpf beinahe seine äußere Verkleidung verloren hatte und es nur noch die innere Duranium Haut übrig blieb, dann Schoss die Nautilus II aus dem Tunnel ins freie Meer hinaus.

Dadurch, dass das Rudersystem so gut, wie zerstört war, Schoss die Nautilus II dem Meeresgrund entgegen. George versuchte den Bug des Bootes nach oben zu ziehen, was ihm auch ein wenig gelang. Mit einem Krachen bohrte sich das Boot halb in den Meeresgrund und blieb endlich stehen.

Benommen sah sich George um. Das Wasser hatte nun auch den Kontrollraum des Bootes erreicht. Als George den Gurt löste, stand das Salzwasser schon knapp 40 cm hoch im Raum. Der Strom war ausgefallen und in wenigen Minuten würde das ganze Boot voll gelaufen sein. George blieb nichts anderes übrig, als die Nautilus II aufzugeben.

George schnappte sich schnell ein kleines Atemgerät. Für mehr war einfach keine Zeit mehr, das Wasser drang immer schneller in das Boots Innere ein. George öffnete das Schott zur Außenluke und ließ das Wasser in den Innenraum einströmen. Als der Raum voll gelaufen war, was nicht lange dauerte, steckte sich George das Kleine Zylinder förmige Gerät in den Mund und tauchte ab.

Das Wasser war so kalt, das es kurz, wie Nadeln auf Georges Haut kribbelte. Die Uniform saugte sich mit Wasser voll, als George nun durch die Obere Ausstiegsluke bewegte. Im freien Meer sah er sich kurz um. Die Nautilus II war in einer Tiefe von ca 30 Metern gestrandet. Die Strömung war hier glücklicherweise nicht so stark. Das Portal, aus dem die Nautilus II geschossen war, war wieder verschlossen. So als ob nichts passiert wäre. George sah nun beim Auftauchen kurz die äußeren Schäden. Auf den ersten Blick befand es George, das man das Boot Bergen und wieder in Stand setzen konnte. Die meisten Teile die durch das Salzwasser zerstört wurden, konnte man leicht ersetzen. Zum Glück waren auch die Minidiscs robust und konnten so einiges Aushalten.

Nach wenigen Minuten tauchte George endlich auf. Er nahm das Atemgerät aus dem Mund und steckte es in die Brusttasche seiner Weste, die farblich mit der Uniform abgestimmt war. Zur Küste, die hier ein Fjord war, waren es noch ca 300 Meter zu schwimmen. Die See war relativ ruhig. Daher konnte George in aller ruhe zum Ufer Schwimmen.

Dort angekommen ging er einige Meter, bis er auf einem Felsen Platz nahm. Erst jetzt nahm sich George die Zeit seine Umgebung genau anzusehen. Aufgrund der Muscheln und anderen Hinterlassenschaften, die man hier sehen konnte, musste es hier gerade Ebbe sein. Über George ragte ein ca 500 Meter hoher Fels auf, der in 200 Metern eine Art zwischen platform hatte. Aber nichts was auf eine Präsenz von einer Zivilisation schließen würde. George blickte auf die rechte Seite. Neben ihn führte eine Art Naturpfad – im Grunde war es nur ein kleiner Vorsprung der ausreichte, um einem Fuß Platz und Halt zu bieten – den Berg entlang nach oben. George beschloss erstmal diesen Pfad zu nehmen. Er wollte nicht hier warten, bis die Flut hereinbrechen würde, die sicherlich bei drei Monden hier spektakulär aussehen musste.

Also begann George sich vorsichtig an diesem Spalt entlang zu bewegen. Ein auffrischender Wind machte ihm die Sache nicht Leichter, aber es gab keinen besseren Weg nach oben. Und George konnte auch nicht genau sagen, wann hier wieder die Flut einsetzen würde.

Es dauerte einige Stunden bis George eine Stelle erreicht hatte, die ungefähr eine Fläche von 14 Quadratmetern aufwies. Dankbar setzte sich George kurz hin. Erst jetzt konnte er prüfen, was er noch in seinen Taschen hatte. Er zählte: 5 Minidiscs mit ca 23 Giga Quad an Daten. Genug um auf dem Holodeck der Communiuty eine Simulation der Höhle Programmieren zu können, sowie die Fahrt durch die Lavaröhre. Was dann ab dem See geschah, befindet sich nun in der versunkenen Nautilus II.

In der anderen Brusttasche waren noch zwei Packungen Notrationen gewesen. Diese würden für knapp eine Woche reichen, wenn George damit sparsam umgehen würde. Dazu noch zwei Tüten mit Trinkwasser. Ausreichend für gerademal 2 Tage. Dann steckte noch seine P99 im Hohlster. Sogar die Reservemagazine waren Heil geblieben. Der Typ II Phaser der auf der anderen Seite am Gürtel ging schien ebenfalls die Blessuren überstanden zu haben. Der Tricorder sah weniger berauschend aus. Er Funktionierte zwar noch, aber auch er hatte schon bessere Tage gesehen. Sogar ein Schweizer Offiziersmesser, das George mal von seinem Vater als Kind geschenkt bekam, war noch da geblieben. Unter Umständen konnte es sich nützlich erweisen, besonders die kleine Säge, die im Arsenal des Messers enthalten war. George Stand wieder auf. Er musste einen anderen Platz finden, irgendwo wo er auch ein Feuer machen konnte, um sich Aufwärmen zu können. George versuchte sich, während er den Aufstieg fortsetzte, in Erinnerung zu rufen, wo er ungefähr auf Xsesal 3 sein konnte. Hoffentlich Suchen die soweit da draußen nach mir. Dachte George. Doch Aufgeben wollte er vorerst nicht.

Als George endlich oben war, sah er nur noch eine Mauer die aus einem Dschungel bestand. Bevor er nach A3 zurückkehren würde, entschied sich George vorerst hier zu bleiben, sich ein Feuer zu machen und sich Aufzuwärmen.

Etwas später wärmte dann ein Kleines Feuer, den trief nassen Chefingenieur.

Während sich George am Feuer wärmte, Überlegte er, in welcher Richtung er gehen würde. Dazu nahm George eine Taschenkarte aus der unteren Brusttasche seiner Weste. Auf der Karte konnte George ungefähr bestimmen, wo er sich nun befand.

Würde er durch den Dschungel gehen, so wäre es zwar der kürzere Weg, aber eben durch einen schier undurchdringlichen Dschungel. Oder er wählte den Seeweg. Über den Fluss wieder stromaufwärts zum Abfluss des Sees und dann nach A3. George Überlegte eine Weile, es blieb nur der Landweg, am Fluss so lang wie möglich entlang. Immer in Richtung von A 3. In dem Gebiet wurden auch vulkanisch aktive Stellen aufgeführt.

„Prima. Jetzt darf man den Pfadfinder Spielen.“, sagte George. Stunden später, nachdem George wieder einigermaßen trocken war, hinterließ er noch einen Hinweis, wohin er gegangen ist, falls die Suchtrupps hier auftauchen sollten. Mit der Karte und einem funktionierenden Kompass machte sich George dann in Richtung Fluss auf.

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KRÄMPFE!

Schwer keuchend, sich den wild wütenden Magen haltend, stand Milseya gebeugt mitten auf dem seltsamen Pfad oder Nicht-Pfad und sah sich hektisch um. Wo? Wo nur könnte sie..

Seit zwei Stunden ließ ihr Magen-Darm-Trakt unanständige Geräusche von sich. Seit einer Stunden zogen schmerzhafte Kontraktionen die Innereien der Haliianerin zusammen und veranlassten jene immer wieder stehen zu bleiben und nach Luft schnappen. Das Wasser, dachte sie. Das verfluchte Sumpfwasser! Ich muss einiges davon geschluckt haben.

Keine Sekunde zu früh schlüpfte sie hinter einen Busch ...

Stöhnend, immer noch nach Luft ringend richtete sie danach langsam auf. Sie war in den vergangenen Stunden ein gutes Stück vorangekommen - trotz der Krämpfe. Dennoch würde es mit Sicherheit noch mindestens einen ganzen, wenn nicht zwei Tage dauern, bis sie das Camp der Cardassianer erreicht hatte. Und bislang war sie auf keinerlei Viecher, Biester oder sonstige Monster gestoßen.

Ob sie sich tatsächlich auf einem Weg befand, den sie Xsesalianer vor Hunderttausenden vor Jahren geebnet hatten? Die Haliianerin hatte bei ihrem Marsch immer an diese Baumstämme im Sumpf gedacht. Die waren nicht zufällig dort gewesen. Jemanden hatte diese mit voller Absicht dort hineingelegt und so die Passage durch das Drecksloch zumindest erleichtert. Nun ja, für Personen, die größer waren als 1,50 Meter, versteht sich. Und dann dieser Pfad. Immer wieder war es Milseya aufgefallen, dass kaum etwas diesen Weg störte. Große Gesteinsbrocken lagen am Wegesrand, beinahe so, als hätte man sie aus dem Weg geschafft. Kein Baum, kein Strauch wuchs auf dem Weg. Nichts unterbrach den Pfad, der dennoch so gar nicht nach einem solchen aussah. Sehr merkwürdig. Nach all dieser Zeit? Müsste der Weg, falls es einer war, dann nicht zugewachsen sein? Oder nutzen gar womöglich die Tiere in diesem Urwald den Pfad weiter? Überhaupt die Tiere! Im anderen Dschungel waren es Riesenviecher! Wie konnte die Natur einen Käfer oder eine Spinne in solchen Dimensionen zulassen? Waren das natürliche Formen oder möglicherweise Mutationen? Hervorgerufen durch diese seltsamen Störungen in der Atmosphäre?

Milseya kehrte zurück auf den Pfad und setzte sich auf einen der großen Gesteinsbrocken. Die Krämpfe hatten ein wenig nachgelassen. Sie griff zu ihrer Wasserflasche, die sie an einem kleinen Bach, den sie vor einer Weile gefunden hatte, aufgefüllt hatte und trank ein paar Schlucke. Dann nahm sie die beiden Kohletabletten aus dem Medikit und spülte sie mit einem weiteren Schluck Wasser herunter.

Bislang hatte sie in diesem Teil des Urwaldes Glück gehabt. Obwohl sie ständig und von überall Tierlaute hörte - die gleichen wie im ersten - so hatte sie bislang keine weitere Begegnung der tierischen Art gehabt. Darüber erleichtert griff sie zu einem der Körnerfladen und verspeiste ihn genüsslich. Ihr Magen sollte sich schließlich auf etwas konzentrieren als nur herumzumäkeln.

Ihr Blick schweifte umher. Milseya fühlte sich zwar müde, aber ihre Füße taten mittlerweile gehörig weh. Sie war es einfach nicht gewohnt so viel zu laufen. Ihr Training basierte nicht auf Ausdauer, sondern auf Schnelligkeit und Agilität. Sie sollte das bei Gelegenheit mal ändern. H’Qar könnte ihr da bestimmt ein Trainingsprogramm aufstellen. H’Qar! Milseya seufzte laut. Ob er mittlerweile mit der Community oder der Eisenstein Kontakt aufgenommen hatte und dabei festgestellt hatte, dass sie nicht angekommen war? Ob er sich Sorgen machte? Ob sich die Sternenflottler Sorgen machten? Hatte man bereits ein Suchtrupp nach ihr losgeschickt? Die werden ohne weiteren Gleiter eine Ewigkeit brauchen, um dich zu finden. stellte sie nüchtern fest. Du musst also selbst zusehen, wie du durchkommst.

Ihr Blick fiel auf eine Mulde, die etwa zehn Meter entfernt von ihr in den Boden eingelassen war. Sie zuckte mit den Achseln und griff wieder nach der Wasserflasche. Das war nichts Besonderes. Solche Mulden gab es öfters im Wald, wenn die obere Erdschicht schwerer war als die darunter liegende. Dennoch blieben ihre Augen an der Senke haften, denn irgendetwas störte sie daran, doch was, das konnte die Haliianerin nicht sagen. Sie stand auf und ging zur Mulde. Vielleicht lag es daran, dass diese mit ihrem exakten kreisrunden Radius eben nicht natürlich wirkte. Auch wenn es große Schicht Laub sie bedeckte, so sah es dennoch aus, als hätte man diese Vertiefung exakt nach einem Bauplan ausgehoben. Vorsichtig stieg sie in die Senke und begann den Boden mit den Händen von dem Laub und anderen Pflanzen freizuräumen, als es unter ihren Füßen leicht zu knirschen begann. Noch bevor sie darüber nachdenken oder gar reagieren konnte, gab der Boden unter ihren Füßen einfach nach und die Haliianerin segelte mit wedelnden Armen durch den Boden hindurch.

Mit einem lauten PLOP landete sie recht unsanft nur etwa fünf Meter später auf ihrem Hosenboden und stöhnte laut auf. Kleine, spitze Steine hatten sich bei der Landung äußerst unangenehm an dieser Stelle durch die Uniform gebohrt. Das gibt wieder einen sagenhaften blauen Fleck, dachte Milseya, während sie sich langsam aufstand und dabei die malträtierte Stelle rieb. Kurz überprüfte sie, ob sie sich mehr getan hatte, doch gebrochen oder verstaucht war nichts. Nur in ihrem Gesicht spürte sie das Brennen von mehreren Kratzern, die wahrscheinlich von den langen Wurzeln herrührten, die an den Seiten des Loches nach unten wuchsen.

Warum baute man Löcher mitten in den Urwald? fragte sie sich erbost. Und warum zur Hölle sichert man diese nicht besser ab? Hier könnten Kinder .. vergiss es.. unterbrach sie sich selber. Du bist im Urwald.

Fades Licht drang durch den Schacht nach unten und ließ sie erkennen, dass der Schacht in eine Art Tunnel führte. Verwundert bewegte sie sich zu diesem hin. Tatsächlich ein Tunnel! In etwa der gleichen Art wie bei A5. Auch hier waren die Wände bearbeitet worden, stellte sie fest, nachdem sie mit der Hand über die Wand strich. Allerdings war dieser Gang unter der Erde wesentlich baufälliger und verwitterter als diejenigen in A5.

Warum gibt es hier mitten im Dschungel ebenfalls einen solchen Tunnel? fragte sie sich verwundert und ging tiefer in den Tunnel hinein, bis sie nichts mehr sehen konnte. Milseya machte kehrte und kehrte zu dem Schacht zurück. Mühsam kletterte sie an den Wurzeln wieder nach oben an das Tageslicht und robbte aus der Mulde wieder heraus.

Am Rand sitzend griff sie nach ihrer Karte und dem Kompass, um herauszufinden in welche Richtung der Tunnel führte. Doch wieder musste sie grob schätzen, denn der magnetische Richtungsweiser konnte sich einfach nicht entscheiden. Scheinbar verlief der Tunnel in einer Nord-Süd-Richtung. Sie sah auf und überlegte, ob es Sinn machte, in einem immer feuchten Urwald den Mooswuchs, der meist immer auf der nach Norden gewandten Seite eines Baumes stattfand, zur Hilfe zu nehmen. Auf diesem Planeten ist doch eh nichts so wie es sein sollte, dachte sie. Also verlass dich mal lieber nicht darauf! Dennoch der Tunnel blieb ein Rätsel. Sie zeichnete in Gedanken eine Linie auf die Karte, die von ihrer ungefähren Position nach Norden verlief und landete in der Nähe von A3. Konnte sie dem wirklich trauen? Sollte sie ihren ursprünglich Plan aufgeben und ihr Glück mit dem Tunnel versuchen? Was, wenn der Tunnel nach 20 Kilometern eingestürzt und nicht mehr passierbar wäre? Was, wenn der Tunnel plötzlich über ihr einstürzte? Was, wenn der Tunnel zu einem Maulwurf gehörte, der die Größe eines Walrosses hatte und sie genau in seinem Nest landete?

Doch auf der anderen Seite, was wenn dieser Tunnel sie nachhause oder zumindest in die Nähe ihrer Leute brachte? Durfte sie sich eine solche Gelegenheit entgehen lassen? Auch wenn es bedeutete, dass sie mindestens fünf Tage lang, wenn nicht noch länger unter der Erde unterwegs war? A4 schien so nahe, beinahe zum Greifen nahe. Sollte sie das alles für eine scheinbare günstige Gelegenheit sausen lassen? Und was, wenn tatsächlich ein Suchtrupp hinter ihr her war?

Alles drehte sich in Milseyas Kopf. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Vielleicht würde es etwas bringen, wenn sie ein paar Meter weiter in den Tunnel hineingehen würde. Vielleicht würde sie einen Hinweis finden, der ihr bei ihrer Entscheidung weiterhalf. Doch dazu brauchte sie Licht. Die Haliianerin begann ein paar kleinere und größere Äste zu sammeln und zündete mit ersteren ein kleines Feuer an. Sie umwickelte einen größeren Ast mit vor einigen Stunden benutztem, mit Desinfektionsmittel getränktem Mull und zündete es an. Es brannte sofort lichterloh. Dann stieg sie wieder in den Schacht hinunter und betrat den Tunnel. Zunächst ging sie in die entgegen gesetzte, südliche Richtung und musste bereits nach wenigen Metern stoppen. Dieser Weg war, scheinbar durch einen Einsturz, unpassierbar geworden. Sie betrachtete sie Steine, die bereits von Moos und Wurzeln überwuchert worden waren. Der Einsturz muss schon vor langer Zeit den Tunnel blockiert haben. Sie kehrte zurück.

Der Tunnel hatte Ähnlichkeit mit denen in A5 – zweifelsohne. Doch er war wesentlich kleiner. Milseya konnte zwar aufrecht stehen, doch jemand, der nur 10 oder 20 Zentimeter größer war, musste hier gebückt gehen. Die Wände waren durchzogen von den Wurzeln der Bäume und Büschen auf der Oberfläche. Sie befreite eine Stelle an der Wand vom Moos und strich über die glatte Oberfläche. Ihr Gefühl von vorhin hatte sie nicht getrügt. Die Wände waren bearbeitet worden. Ein Riesen-Maulwurf war hier also nicht am Werk gewesen. Der Boden wirkte unaufgeräumt vom Geröll, dennoch konnte man gut auf ihm gehen. Und die Luft hier unten war nicht muffig, im Gegenteil, es roch nach Erde und den Wurzeln, die hier überall herumhingen. Womöglich diente der Schacht, den sie hinuntergefallen als Belüftung? Wenn es einen gab, dann gab es mit Sicherheit noch andere.

Milseya erkannte, dass sie der Lösung ihres Problems - Tunnel oder Dschungel - kein Stückchen näher gekommen war. Immer noch blieb die Frage ob sie unteriridisch ihr Glück versuchen sollte. Doch woher sollte sie hier unten was zu essen und zu trinken bekommen? Schnell überschlug sie ihre Vorräte. Wasser hatte sie genügend. Auch noch Fladen, Bananen und Nüsse, sowie einen eher kleinen aalähnlichen Fisch, denn sie vorhin gefangen und dann kurz in der Asche geräuchert hatte. Daran sollte es also nicht scheitern. Für Feuerholz war mit den Wurzeln ebenfalls gesorgt. Doch war es VEERNÜNFTIG??

Sie rümpfte die Nase. Woher zum Teufel sollte sie denn das wissen? Und es war nicht vernünftiger als weiter durch diesen Dschungel zu gehen! Da wusste sie auch nicht was sie erwartete. Beide Optionen waren zu gleichen Teilen vernünftig wie auch unlogisch. Milseya holte tief Luft und drehte sich wieder um. Im Lichtschein ihrer Fackeln blickte sie noch einmal auf die freigelegte Stelle an der Wand und stellte fest, dass sie wohl unbewusst weiter das Moos abgezupft hatte. Dabei war etwas freigelegt worden, dass sie nur als eine Spitze beschreiben konnte. Milseya trat näher heran und begann mehr von dem Moos zu entfernen, bis sich vor ihr ein in die Wand gemeißeltes gleichschenkliges Dreieck präsentierte. Super! dachte sie. Hätte da nicht dastehen können „In dieser Richtung erreichen Sie A3“? Sie lachte kurz auf. Nein, das wäre doch zu einfach gewesen. Aber nein, es musste ja ausgerechnet ein Dreieck sein? Das konnte sowohl als Wegweiser dienen, wie auch als Warnung. Es war jedoch ein auch ein Zeichen, dass irgendwann einmal irgendjemand hier unten gewesen war. Und damit ..

Die Haliianerin war den Schacht nach oben gekraxelt und hatte das kleine Feuer gelöscht. Beladen mit ihrem Rucksack und mehreren großen Ästen kletterte sie anschließend wieder hinunter, griff nach ihrer Fackel und folgte dem Dreieck ..

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Wie schon befürchtet war die Untersuchung des Gases hinsichtlich halluzinogener Substanzen negativ ausgefallen. Dafür konnten die anderen Bestandteile wie es schien aufgrund von Folgeerscheinungen zumindest bei Andorianern auch Halluzinationen auslösen... Letzten Endes war diese Option Vinara lieber als dass sie tatsächlich durch eine Art modifizierten (iconianischen ?) Transporter in eine mögliche Zukunft oder alternative Quantenrealität gebeamt worden war. Allerdings sprach die doch sehr reale Bisswunde an ihrer Wange doch eher für die Transporter-Theorie...

Inzwischen war ihr auch wieder der Rucksack zurückgegeben worden den sie in der Nähe des großen Lochs abgelegt hatte. Als die Andorianerin das Gepäckstück in den Händen hielt erinnerte sie sich mit einem Mal wieder an die seltsame Begegnung mit dem Unbekannten welcher den Tunnel vor ihr mit einem herabfallenden Stein blockiert hatte. Konnte es womöglich dieser halbcardassianische Mischling gewesen sein den Bishop einige Stunden später tot im Tunnelsystem bei A3 gefunden hatte?

Wie dem auch sei, sie konnte sich nicht vor jedem Eintritt und Austritt in das Vulkaninnere jeweils eine Stunde (mindestens aber eine halbe) in eine Dekompressionskammer begeben. Ein Schutz vor weiterem Stickstoff in ihrem Blut würde vorerst ausreichen müssen.

Sie beschloss vorerst alleine dort nachzusehen. Es fiel nicht auf dass sie sich von den Leuten in der Fabrikhalle absonderte und mit Sauerstoffflasche und Atemmaske die Straße bis zur blockierten Stelle entlanglief. Dort angekommen untersuchte sie zuerst die umgebenden Wände und anschließend den Stein selbst welcher erschreckend passgenau den gesamten Tunnel wie ein Propfen verschloss. Ihre einzigen Mittel dabei waren zunächst ein kleines, fast schon medizinisch aussehendes Duranithämmerchen mit dem sie den Felsen abklopfte sowie ein dazu passendes Stethoskop. Anschließend kam ein kräftigerer Hammer mit Meisel zum Einsatz um diverse Gesteinsproben zu entnehmen. Schon jetzt konnte Vinara sagen dass der Felsbrocken nicht aus ganz demselben Material bestand wie die Tunnelwände, was darauf hindeutete jemand hatte ihn hier mit Absicht in einer Art Todesfalle platziert. Mit Zollstock und Maßband wurde ganz zuletzt noch die Größe des Steins bestimmt.

Wieder draußen hörte die Wissenschaftsoffizierin einen Knall, gepaart mit einem irgendwie vertraut wirkenden Zischen. Als sie auf die Quelle des Geräuschs zulief sah sie Rul'kar welcher einen Disruptor in den Händen hielt und gleich darauf einen weiteren Schuss auf den Felsen vor ihm abfeuerte.

"Schon wieder ein neues Spielzeug mit Mikroraketen?"

"Nein, Commander, Jor lagh und einer unserer Wissenschaftler haben Kristalle entwickelt welche bei starkem mechanischem Druck, der hier durch eine chemische Treibladung ausgelöst wird Disruptorenergie freisetzen. Da keine Elektronen an diesem Prozess beteiligt sind funktioniert das Ganze auch hier. Sehen Sie sich diese Seite der Waffe mal genau an!" Er feuerte noch einen Schuss ab und Vinara konnte tatsächlich eine Art Minipatrone sehen welche danach aus der Schusskammer ausgeworfen wurde.

"Das Standardmagazin umfasst insgesamt 32 Schuss", erklärte Jor Ilan welcher ebenfalls dabei stand, "die Kristalle lassen sich übrigens nicht replizieren, sie müssen in einem 72-stündigen Prozess gezüchtet werden und das ist schon eine enorme Beschleunigung gegenüber vormals zehn Tagen!"

"Und wieviele haben Sie jetzt davon?"

"Anfangs waren es 2000, jetzt nur noch 1997. Die nächsten 2000 werden erst wieder in drei Tagen fertig sein."

"Dann sollten Sie sparsam mit der Munition umgehen. Gibt es eigentlich auch eine Version mit kohärentem Strahl?"

"Wir arbeiten daran, aber noch sind wir nicht soweit. Wir bräuchten einen vollkommen anderen Kristalltyp und müssten diesem irgendwie permanent mechanische Energie zuführen ohne dass er gleich zu Bruch geht."

"Na dann noch viel Spaß dabei!"

Die Andorianerin sah sich in ihrem Zelt die Gesteinsproben unter einem einfachen Lichtmikroskop an; wie vermutet war das Material aus welchem der Propfen bestand etwas härter, aber auch brüchiger. Eine geschickte Behandlung mit abwechselnd Hitze und Kälte würde ihn knacken müssen...

Ihr zweiter Abstecher zum blockierten Tunnel blieb nicht ganz so unbemerkt wie der erste, zumal die Andorianerin eine Art Gepäckwagen mit benzinbetriebenem Bohrer, Flammenwerfer, einem großen Thermofass voll Eiswasser sowie einigen andern Utensilien mit sich zog.

"Commander, was wollen Sie mit diesen Objekten?", fragte Dr. Pewal misstrauisch als er sie dabei sah.

"Geologische Untersuchungen betreiben."

"Und dieser Sauerstofftank auf Ihrem Rücken?"

"Die hier vorhandenen Gase wirken sich negativ auf die andorianische Physiologie aus."

"Dann sollten Sie sich nicht alleine auf diese Mission begeben. Ich werde Sie begleiten."

"Das wird nicht nötig sein."

Der Klingone baute sich schon beinahe drohend vor ihr auf. "Und ich sage es wird."

Die Andorianerin seufzte. "Na gut, meinetwegen... Würden Sie noch diese Spitzhacke hier drauflegen?"

Pewal bückte sich nach dem Werkzeug ohne Vinara dabei ganz aus den Augen zu lassen. Trotzdem war er ausreichend abgelenkt um ihn mit einem vulkanischen Nackengriff schnell außer Gefecht zu setzen. Eine weitere Sache immerhin die sie noch beherrschte! Fast ebenso schnell war der Bewusstlose in einer Felsnische verstaut und ein paar Spritzer Blutwein aus seinem Trinkbeutel - vor allem auch in den Mund hinein - ließen den Eindruck aufkommen er hätte sich betrunken.

Danach machte sie sich möglichst leise auf ihren Weg...

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Im Dschungel...

„O’Tra! Nicht so schnell!“

Der Bolianer hielt inne und ließ Heidi etwas aufholen. „Sie wollten mich ja unbedingt begleiten. Wenn wir uns nicht beeilen, holen wir die Bälger nie ein. Wir müssen sie vor dem nächsten Nachmittagsregen finden, sonst sind die Spuren endgültig weg. Man kann sie jetzt schon kaum noch erkennen.“

„Wir hätten gestern doch ins Camp zurückgehen sollen, um Hilfe zu holen.“ Heidi war schon wieder den Tränen nahe.

„Ach, auf einmal? Wer hat mich denn heulend angefleht, weiter nach den Kindern zu suchen? Wir können froh sein, dass wir nach dem starken Nachmittagsregen gestern heute noch Spuren erkennen können“, grollte der Bolianer. Dabei war er nicht einmal ganz sicher, dass die wenigen Spuren, denen die beiden seit Tagesanbruch folgten, überhaupt von den Kaktus-Kindern stammten.

Die Köchin schniefte. „Ich konnte ja nicht wissen, dass sie so tief in den Wald gelaufen sind.“

O’Tra blickte die Frau an. Die Angst um die Kinder, die Nacht im Dschungel, das fehlende Frühstück, außer Blattkelchen gesammeltes Regenwasser nichts zum Trinken und die Vielzahl von Insekten und anderen Kabeltierchen (die anscheinend nur Interesse an rotem und nicht an blauem Blut hatten)– das alles hatte sie ganz schön mitgenommen. „Ich glaube, wir machen mal 15 Minuten Pause“, sagte er schließlich.

Erschöpft ließ sich die Schweizerin auf einem kleinen Felsen nieder. „Müssten uns die Suchtrupps nicht langsam eingeholt haben? Wir haben doch genug Spuren hinterlassen. Mit einer vernünftigen Ausrüstung und Buschmessern kommen die doch bestimmt schneller voran als wir.“

„Wenn sie überhaupt nach uns suchen“, brummte O’Tra und setzte sich neben Heidi.

„Natürlich suchen die nach uns!“

„Nun, zumindest mich wird so schnell niemand vermissen.“

„Das glaube ich gerne’, dachte die Schweizerin, sprach es aber nicht aus. Eigentlich mochte sie Bolianer. Gle’ma zum Beispiel. Mit der konnte man sich ausgesprochen gut unterhalten und Spaß haben. O’Tra war ihr ein Rätsel. Gegen den waren ja selbst Vulkanier noch Stimmungskanonen. „Wir hätten heute Morgen auf Verstärkung warten müssen. Es war ein Fehler, dass ich darauf bestanden habe weiterzusuchen“, sagte sie resigniert. „Aber ich hatte – ich habe so eine Angst, dass den Beiden was zustößt.“

„Nein, es war kein Fehler, dass wir heute Morgen weitergesucht haben. - Es war ein Fehler, dass sie mir in den Dschungel nachgelaufen sind. Sie hätten im Camp bleiben und die anderen informieren müssen. Sie wissen nicht, wo wir hin sind. Nach den Morden und den anderen Geschehnissen müssen sie Schlimmes annehmen. Aber das ist nun nicht mehr zu ändern. Sicher haben Bishops Leute gestern nichts unternommen, solange es geregnet hat. Die ganzen Hightech-Scanner funktionieren hier auf dem Planeten nicht und sie hätten nur die Spuren, die nicht vom Regen weggewaschen wurden, zerstört, wenn sie blindlings losgesucht hätten. Danach wurde es recht bald dunkel, da werden sie auch nicht viel unternommen haben. Wenn wir an dem Platz wo wir heute Nacht geschlafen haben auf die anderen gewartet hätten, dann wären die Spuren der Kinder weg gewesen. Keiner hätte sie mehr gefunden.

Es ist richtig, dass wir weiter den Spuren folgen – und die Suchteams folgen dann unseren Spuren.“

Heidi erschien etwas erleichtert. „Dann lassen sie uns weitersuchen.“

O'Tra schüttelte den Kopf. „Die 15 Minuten sind aber noch nicht um. Lassen sie uns noch etwas rasten. Wenn die Kinder weiterhin bergauf gehen, wird es ein beschwerlicher Weg.“

Heidi nickte zustimmend.

„Ich möchte nur wissen, warum sie Beiden ständig bergauf gehen. Selbst in ihrem Alter müssten sie sich daran erinnern können, dass das Camp nur etwas höher als der See lag – nicht auf der Spitze eines Berges“, meinte O’Tra vorwurfsvoll.

---

Wenige Minuten später setzten die beiden ihren weg durch das Dickicht fort, um schon kurz darauf eine weitere Pause einzulegen. An einem großen Baum waren Farne und Blätter zusammengetragen. Davor lagen ein Stück Baumrinde und ein kurzer Stab. Jemand hatte – erfolglos –versucht, ein Feuer zu entzünden.

„Wie es aussieht, haben die Kinder hier übernachtet“, stellte Heidi erfreut fest.

„Und anscheinend hatten sie im Gegensatz zu uns sogar etwas zum Frühstück“, ergänzte O’Tra sarkastisch, und hielt einen Stängel hoch, an dem sich anscheinend Früchte befunden hatten…

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Und weiter ging die Fahrt durch den Tunnel. Doch schon nach kurzer Zeit wurde die Schiene schlechter und das Fahrzeug lief unruhig. Daher musste Crewman Fuller das Tempo drosseln. Immerhin ging es noch mit ungefähr 60 km/h durch den Untergrund. Niels hatte das Gefühl, dass die Schienen umso schlechter wurden, desto weiter sie kamen. Hier war vor ihnen bestimmt niemand langgefahren. Dann wurde es so holperig, dass Fuller den "Venturo" noch weiter verlangsamen musste. Es ging weiterhin Richtung Westen. Nach der Schiene wurde auch der Tunnel schlechter. Auf dem Boden lag immer mehr Schutt. Die Reise zog sich ganz schön in die Länge. Niels bewunderte Olsen und Heli, die sich eine Pause gegönnt hatten und sehlig im sitzen schliefen. Sowas konnte Niels nicht, ihm fuhr der Venturo viel zu unruhig und im sitzen konnte er eh nicht schlafen. So hielt er sich mit Kaffee wach. Ordentlich Proviant hatten sie zum Glück dabei. Richtig fies wurde es dann, als Marvin Olsen anfing zu schnarchen. Am liebsten hätte Niels im den Kaffeebecher an den Kopf geworfen. Statt dessen griff er auf ein altbekanntes Mittel zurück und hielt ihm die Nase zu. Jetzt kamen sie in einen Abschnitt, wo auch schon mal mittelgroße Felsbrocken den Weg versperrten. Sie hielten also an und Adrian und Niels räumten das Gestein zur Seite, die anderen Beiden zeigten sich unbeeindruckt und verweilten im Reich der Träume.

Mit einem Mal ging es steil bergauf. Es ging nur noch langsam voran. Hier waren die Schienen noch schlechter, noch ein bischen und sie könnten nict mehr weiterfahren. Niels kam sich vor wie in einer der alten Alpenzüge, zum Beispiel der Glacier Express, die sich ihre Wege an den Hängen entlang und durch eine Vielzahl von Tunnels bahnten. Eine Zahnstange, wie die sie oftmals hatten wäre gut. Immer weiter kämpfte sich der Venturo hinauf. Dazu setzte ein eisiger Windzug ein. In der Ferne war ein Licht zu erkennen. Das sprichwörtliche Licht am Ende des Tunnels. Der Gang mündete in eine große Halle mitten im Eis. Hier war wieder so eine Art von Bahnhof. Fuller stoppte das Fahrzeug und stellte den Motor ab. Nachdem auch Olsen und Heli geweckt waren, schauten sich die Vier etwas um. Es war kalt, aber noch zu ertragen, da es außer einem leichten Zug windstill war. Durch das Eis schimmerte das Tageslicht und brachte interessante Figuren zum Vorschein, mal farblos, mal in Blautönen. Die Innenwände waren spiegelglatt durch das geschmolzene Wasser, das von der Decker tropfte oder an den Wänden herunterlief. Außer den hallenden Schritten war kein Laut zu vernehmen. Das erzeugte eine eher gespenstische Atmosphäre.

Als sie sich weiter umsahen entdeckten sie einen breiten Eistunnel, der aus der Kammer hinaus führte. Da Crewman Fuller nach der Fahrt doch sehr erschöpft war, entschied Niels, dass er sich beim Fahrzeug etwas hinlegen sollte. Olsen sollte bei ihm bleiben und ihn und das Fahrzeug bewachen. Derweilen wollten Doktor Heli und Niels den Eistunnel weiter erforschen. Nach einer kleinen Stärkung brachen sie auf. Nach nur wenigen Metern befanden sie sich in einer noch größeren, fast unendlichen Eishalle. Das ungewöhnliche dabei war, dass die gesammte Halle gefüllt war mit Behältern ebenfalls aus Eis. Diese waren zweieinhalb Meter lang und einen Meter breit und hoch. An der Vorderseite gab es eine Klappe, die ganz simpel eingehängt war. Diese Eiscontainer waren in Reihen nebeneinander und übereinander angeordned. Dazwischen waren Gänge. Das wirkte wie ein großes Lagerhaus. Aber soweit Niels und Heli das überblicken konnten, waren alle Kisten leer. In ihnen befand sich absolut nichts. Um ganz sicher zu gehen öffnete Niels mehrere von ihnen.

Doch eines war auffällig. An jeder Eiskiste waren Zeichen zu erkennen. Und dabei handelte es sich offensichtlich nicht um die Symbole, die überall in der Stadt zu finden sind.

"Das sind mit Sicherheit Schriftzeichen." behauptete Heli. "Sowas hab ich schon mal gesehen, die ähneln der iconianischen Schrift, die ich auf Nubius IV gesehen hab." -Eine kurze Pause- "Oder war es doch Rutten II?" Niels schüttelte den Kopf. "Aber ich kann das in meinen Unterlagen nachsehen." fuhr er fort. "Ich bin mir da ganz sicher, dass ich recht habe."

Während Heli weiter überlegte und sich etwas in den nicht vorhandenen Bart nuschelte, untersuchte Niels das Innere von einer der Eiskisten. Er machte auch einen Fund dabei, eine Naturfaser, die wohl bearbeitet wurde, da verwoben. Die Ränder der Faser deuteten darauf hin, dias der Rest des Stoffes verrottet ist. Niels konnte aber keine organischen Rückstände an der Faser entdecken.

Wozu diese Halle wohl gedient haben mag? Vielleicht als Warenlager? Aber das machte keinen Sinn. Sowas hätte man näher an der Stadt bauen können. Außer hier wurde die neue Winterkollektion verkauft. Eine weit aus plausiblere Erklärung war, dass es sich um einen Friedhof handelte. Aber es war rein garnichts übrig von den "Insassen" dieser Eissärge.

"Wir sollten sofort zurückfahren und Wetea Kaleo Nui herbringen, der ist der Spezialist für Sprachen." Unterbrach Heli Niels in seinen Gedanken. "Das hier könnte uns einen großen Schritt weiterbringen. Wir dürfen keine Zeit verlieren." drängte er. Niels dachte nach. Heli lief vor in Richtung der "Bahnhofshalle". Niels folgte ihm. Was er bisher übersehen hatte, war, dass auch von diesem "Bahnhof" mehrere Tunnel abgingen. Nach Osten, der aus dem sie gekommen waren, einer nach Südosten und einer nach Südwesten. Sollten sie jetzt wirklich schon zurückfahren? Treibstoff und Verpflegung hatten sie noch genügend um sich noch weiter umzusehen. Ganz in Gedanken stieg er eine Treppe hinauf, die in das Eis gehauen war. Am oberen Ende der Treppe gelangte er ins Freie. Hier war es doch bitter kalt und windig. Niels befand sich auf der Oberfläche eines Gletschers und hatte eine gute Rundumsicht. Auf der einen Seite der Ozean und auf der anderen Seite das Land mit seinen Gebirgen und Wäldern.Wenn Niels die Karte Richtig im Kopf hatte, dann musste sich der Ozean im Westen befinden. Richtung Südosten würde man zu der Ausgrabungsstelle A5 kommen. Ob man hier oben auf dem Gletscher auch einen Transportanker aufstellen könnte? Es wäre natürlich praktisch, wenn man nicht stundenlang unterwegs wäre.

Doch das brachte ihn nicht weiter bei seiner Entscheidung, weiter- oder zurückfahren? Der eine Tunnel könnte nach A5 führen, und der andere mitten ins Meer? Das reizte ihn doch stark nachzusehen, was da wohl sein könnte. Also traf er eine Entscheidung. Er kehrte zu den anderen zurück und erklärte: "Ich habe entschieden, dass wir uns noch den Tunnel nach Südwesten anschauen." "Das ist doch nicht ihr Ernst!" unterbrach ihn Heli. "Wir müssen zurück!" "Doch, das ist es." erwiederte Niels. "Ich habe mir überlegt, wenn wir uns die anderen Tunnel noch anschauen, finden wir vielleicht noch weitere unentdeckte Orte wie diesen hier, ich habe da so ein Gefühl. Oder eine Abkürzung nach A5, dann könnten wir eine Menge Zeit einsparen." "Na gut, sie haben mich überzeugt." willigte Heli schließlich ein. Vielleicht kam auch beim ihm die Neugierde durch. Sie stärkten sich noch etwas, weckten Fuller und trafen dann die Vorbereitungen zum Aufbruch. Nachdem die Weiche in die Richtige Position gebracht worden war, startete Adrian Fuller den Motor und das Venturo Fahrzeug setzte sich wieder in Bewegung in Richtung Südwesten.

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„Ahhh … Doktor Assjima! Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen.“ Die Stimme des Cardassianers klang liebenswürdig kratzig.

„Dr. Gevat, die Ehre ist ganz meinerseits.“ Assjima kramte in ihrem Gedächtnis. Nein, von diesem Exo-Biologen hatte sie definitiv noch nie gehört. Aber er war nun einmal der einzige im cardassianischen Camp, der zu sprechen war.

„Es ist sehr schade, dass wir nur Audikontakt haben. Zu gerne würde ich Ihr Gesicht sehen. Aber so muss ich eben mit Ihrem Bild in unserer Datenbank vorlieb nehmen.“

„Sie haben ein Bild von mir?“ Das überraschte die Deltanerin nun wirklich.

„Aber natürlich. Nach dem Dominionkrieg waren Sie doch mehrere Wochen auf Cardassia Prime stationiert.“ Der Biologe lachte. „Oder haben Sie diese Zeit bereits aus Ihrem Gedächtnis verdrängt? Das würde mich dann doch zutiefst verletzen.“

„Natürlich … ich vergaß die cardassianische Leidenschaft, Daten und Akten zu archivieren. Es wäre beinahe verwunderlich, wenn es kein Foto von mir in den cardassianischen Datenbanken gäbe. Ich bin nur verwundert, dass SIE eines zur Verfügung haben.“

„Ich bin immer gerne auf alle Eventualitäten vorbereitet. Doch wie kann ich Ihnen behilflich sein?“

„Dr. Gevat, eine unserer Pilotinnen ist westlich Ihres Camps in der Wüste abgestürzt. Wir haben ihr Fluggerät und den Hinweis von ihr gefunden, dass sie sich in Richtung ihres Lagers aufmachen wollte. Ich bin mir dessen bewusst, dass sie es zeitlich noch nicht geschafft haben kann, bei Ihnen aufzutauchen, aber ich wollte dennoch nachfragen, ob womöglich eine Spur von ihr gefunden wurde.“

„Eine Föderationspilotin wurde bei uns nicht gesichtet. Die wäre uns bestimmt aufgefallen und wir hätten Sie natürlich umgehend informiert. Aber ich werde mit Professor Kre Malo sprechen sobald er zurück ist. Ich bin mir sicher, dass er umgehend einen Suchtrupp losschicken wird.“

„Das wäre wunderbar. Wann rechnen Sie mit seiner Rückkehr?“

„Sicherlich nicht vor dem Abend. Aber er hat bestimmt keine Einwände und morgen früh werden wir dann schon nach ihrer Pilotin suchen. Bitte verzeihen Sie mir, aber ich kann einen solchen Beschluss nicht ohne Kre Malo fassen.“

„Das verstehe ich natürlich. Zumal davon auszugehen ist, dass Fähnrich Anquenar sich wohl auch noch nicht in Ihrer Reichweite befinden dürfte. Sie informieren mich also, so Sie etwas in Erfahrung bringen werden?“

„Aber natürlich. Wer kann den schon den Wünschen einer solch reizenden Dame widerstehen. Ich werde mich melden, sobald ich mit dem Professor gesprochen habe.“

„Danke. Ach – einen Moment bitte“ Assjima griff nach einem PADD und überflog es kurz. „Sagen Sie, Dr. Gevat. Laut unseren Informationen scheint es auch in Ihrem Team ein Todesfall gegeben zu haben. Ein Dr. Brak … Können Sie mir dazu Näheres mitteilen?“

„Da sind Sie ja schon ziemlich gut informiert. Ich nehme mal an, dass Sie diesen Hinweis von Ihren klingonischen Freunden bekommen haben. Aber es stimmt. Dr. Brak ist tot. Er wurde vor 10 Tagen während der Arbeit von einem Steinschlag verschüttet.“

„Es war also ein Unfall?“

„Meines Wissens nach ja.“

„Gut – ich danke Ihnen für die Information. Darf ich Ihnen noch eine Frage stellen?“

„Jederzeit! Wenn Sie mir versprechen, dass ich Sie bei Gelegenheit zu einem Glas Kanar einladen darf.“

„Versprochen“ lachte Assjima. Diese Cardassianer konnten wirklich sehr gentlemanlike sein – wenn sie nur nicht immer irgendwelche Hintergedanken hegen würden. „Sagen Sie, gehört zu Ihrem Team ein Halbcardassianer Anfang zwanzig?“

„Ein Hybrid? Doktor – auf einer Expedition von solch immenser Wichtigkeit würden wir doch keinen …“ Er unterbrach sich. „Nein, so einen haben wir nicht dabei. Warum fragen Sie?“

Die Deltanerin antwortete ohne zu zögern: „Ach, das war nur ein rein persönliches Interesse. Einer unserer klingonischen Freunde hatte steif und fest behauptet, einen Hybriden bei Ihnen gesehen zu haben. Ich konnte das nicht glauben und habe deswegen um eine Flasche Blutwein mit ihm gewettet. Und so wie es aussieht habe ich die Wette gewonnen.“

„War das dieser riesengroße Flegel, mit dem Professor Je’lar hier war? Gluck’Kwar oder wie der hieß?“

„H’Qar meinen Sie wohl.“

„Ja genau. Was für ein mürrischer Tropf! Sie dürfen hoffentlich die Flasche ohne seine Gesellschaft trinken? Wenn es Ihnen zu einsam werden sollte, dann sind Sie hier jederzeit willkommen. Wir haben den Transporteranker den Sie uns geschickt haben bereits aufgebaut und entsprechend modifiziert.“

„Danke Dr. Gevat. Vielleicht werde ich bei Gelegenheit auf Ihre freundliche Einladung zurückkommen.“

„Jederzeit. Bis dahin wünsche ich Ihnen noch einen angenehmen Tag.“

Die Verbindung wurde deaktiviert und Assjima schüttelte sich. An diese cardassianische Schleimerei würde sie sich wohl nie gewöhnen können.

Dann versuchte sie das klingonische Camp zu erreichen. Aber dort meldete sich niemand. Sogar Captain K'Olmos hatte gerade vorhin noch geklagt, dass diese Wissenschaftler wohl Tag und Nacht am Arbeiten wären und er sie nicht erreichen könne. Sie würde Geduld haben müssen zumal sie sich von diesem Gespräch nicht viel erhoffte. Wenn tatsächlich Klingonen von der Eisenstein oder aus dem wissenschaftlichen Team etwas mit diesem toten Cardassianer-Romulaner-Klingonen-Hybriden etwas zu tun hätten, würden sie es ihr wohl kaum auf die Nase binden. Und so beschloss sie, das Versprechen, welches sie John gegenüber gegeben hatte, einzulösen und sich endlich schlafen zu legen.

Doch noch auf dem Weg zu ihrem Quartier versank Assjima erneut ins Grübeln Wie um alles in der Welt konnte der mein Bild sehen? Entweder er trägt es seit der Ankunft auf dem Planeten mit sich in der Tasche herum, was eher unwahrscheinlich ist, oder der hat dort unten einen funktionierenden Computer mit Zugriff auf eine Datenbank.

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Der Weg zum Fluss erwies sich als ziemlich schwierig. Es gab so gut wie keinen erkennbaren Pfad, außer jenen Wanderwegen, die von Tieren stammten. In dem weichen Boden konnte George Fußabdrücke erkennen, die zu Tieren passten, die mindestens gute 15 Meter lang und rund 10 Tonnen schwer sein mussten. Ob diese Riesen Pflanzenfresser oder Fleischfresser war, wollte George jetzt nicht herausfinden.

Zufällig entdeckte er nun einen Trampelpfad, der in die Richtung des Flusses führte. Der Kompass zeigte gerade noch die Richtung an. Das Ausschlagen nahm immer mehr zu. Als George dann den Fluss ausmachen konnte, spielte der Kompass völlig verrückt. Mit einem seufzen klappte George diesen zusammen und steckte ihn wieder in die Brusttasche ein. Der Boden wurde immer Weicher und Sumpfiger, je näher George dem Fluss kam.

Ein Weiterkommen am Flussufer war nicht drin, das erkannte George nach einigen Metern. Er blickte wieder auf die Karte. Er musste stromaufwärts gute 50 Kilometer zurücklegen. Dann würde ihm ein Marsch von 40 Kilometern bis zum nächsten Fluss bevorstehen, der dann auch stromaufwärts zum See führen würde, wo auch A 3 liegt.

„Das sieht nach einer einwöchigen Angel Tour aus.“, sagte George. Doch es war zu schaffen. Er musste nur die Notrationen mehr strecken. Das Wasser war eher das gewichtigere Problem. Das Flusswasser enthielt mehr Lebewesen und rückstände anderer Tiere als Wasser selbst. Wenn man es darauf anlegte nach wenigen Sekunden Magenkrämpfe und Durchfall zu bekommen, so war man hier an der richtigen Adresse. Den Spuren zufolge, die an das Ufer führten, gab es hier recht große Tierarten. George hörte in der Nähe ein Geräusch, ein Rascheln, das von einem leichten Knurren begleitet wurde. Äste knackten und brachen ab. George faltete die Karte zusammen und verstaute diese. Dann holte er seine P99 aus dem Hohlster. Nun lauschte George nach den Geräuschen, sich leicht parallel ihm dem Fluss zu näherten. Dann konnte George sehen, wie ein junger Baum zur Seite fiel und krachend auf dem Boden aufkam. Das Stampfen wurde lauter und ein Grunzen unterbrach die Geräuschkulisse. Das Buschwerk und die Blätter bewegten sich immer heftiger. Nach wenigen Sekunden durchbrach ein gewaltiger graugrüner Kolos die grüne Wand.

Zuerst hielt es George für eine Art Dinosaurier, aber bei näheren Hinsehen war es eher die Mischung aus einem Flusspferd und einer Art Echse. Die Beine und die Haut waren eindeutig auf reptilienartigen Ursprung zurückzuführen, der Kopf und der Torso waren eher dem Flusspferd zuzuordnen. Dieses Tier, das sich gerade an einem Buxbaum ähnlichen Gewächs seinen Hunger stillte, war ca 8 Meter lang und 2 Meter hoch. Die Augen blickten so gutmütig drein, als würden diese von einem Kuscheltier stammen. Die kleinen Ohren des Tieres schlackerten kurz. George bewegte sich nicht, hielt aber die Waffe halb gesenkt. Der Chefingenieur konnte schon förmlich seinen eigenen Pulsschlag hören. Adrenalin überflutete seinen Körper. Er wußte nicht wie er sich sonst diesem Wesen gegenüber verhalten sollte. Nach der nächsten Bushaltestelle hier zu fragen, scheint wohl auch keinen Sinn zu machen. Dachte George mit bissigen Humor.

Das Tier blickte auf. Etwas hatte sich an diesem Blick vollkommen verändert. Er war Wachsamer, Alarmierter. George lauschte angestrengt, genauso wie das Echsenflusspferd. Ein anderes Geräusch näherte sich ihnen, doch es hörte zu plötzlich auf. George versuchte aus den Augenwinkeln auszumachen wo es herkam. Doch er spürte das Es sich von ihm aus, von hinten näherte. Das Echsenflusspferd hatte seine Mahlzeit beendet und hob den Kopf. Dann blickte es George wissend an. Der Schrei, den dieses Tier ausstieß, ging George durch Mark und Bein. Dann rannte es los. George war erstaunt wie schnell dieses Ungetüm sich auf einmal Fortbewegen konnte. Als er ein weiteres Geräusch hörte, sah er nur noch etwas Großes auf sich zukommen, das seinen Schlund aufgerissen hatte.

Obwohl es sich um Sekunden drehte, wirbelte George um die eigene Achse, und rannte los. Zum Feuern blieb keine Zeit. Dieses Wesen was ihm auf den Fersen war, legte ein recht respektables Tempo vor. Der Chefingenieur folgte dem Echsenflusspferd, das für ihn praktisch eine Schneise geschlagen hatte. Der Verfolger schnappte mehrmals mit dem mächtigen Kiefer. Soweit es George bei seiner Flucht erkennen konnte, war es der größte Alligator, den er jemals gesehen hatte. Dagegen war das, was man in Florida antraf, ein Streichelzoo.

Plötzlich tat sich eine Mauer vor ihm auf. George war auf eine Herde dieser Echsenflusspferde gestoßen. Und wie ihre Irdischen verwandten, wussten auch sich diese Tiere durchaus zu verteidigen. Die Ältesten Exemplare waren gut 12 Meter lang. Diese Waren es auch die sich wie eine Festung um das vermeintliche Jungtier und George aufbauten. Das Tier dem George zu erst begegnet war, jaulte vor Angst. Die anderen knurrten drohend und öffneten ihre Mäuler, in denen mächtige elfenbeinartige Hauer zu sehen waren. Durchaus sehr gefährliche und effektive Waffen. Das Riesen Kroko stoppte. Anscheinend hatte es schon einmal von diesen Wesen eine lehrreiche Lektion erteilt bekommen. Wütend fauchte der Alligator auf. Die Echsenflusspferde Präsentierten drohend ihre Hauer. Dann zog der Alligator unverrichteter Dinge ab. Doch George hatte ein neues Problem. Was, wenn die Alten Tiere hier in George die gleiche Bedrohung sahen wie beim Alligator?

George rührte sich nicht. Wieder einmal. Wie viel Pech konnte man eigentlich an einem Tag haben? Dachte sich George. Das Jungtier näherte sich George. Die anderen Tiere hielten sich in Bereitschaft. George hatte ja gesehen mit welcher Geschwindigkeit das Jungtier, die Schneise in den Wald geschlagen hatte. So als sein ein Runaboat mit voller Beschleunigung auf dem Boden aufgesetzt.

Die Augen des Jungtiers musterten George mit einer Art von kindlicher Neugierde, die einem zu Tränen rühren konnte. Dann schnupperte die feuchte Nase kurz an George.

„Alles in Ordnung. Ich bin kein Feind.“, sagte George ruhig. Er steckte wieder die Waffe zurück. Ganz langsam, dann hob er leicht die Hände an. Das Jungtier schnupperte nun an seiner Weste. Scheinbar hatte es die Schokoriegel entdeckt.

„Du willst was zum Futtern?“, fragte George. Zur Antwort wackelten die Ohren des Tieres. Wenn du das tust, dann war es das mit der Rückkehr. Dachte George.

„Weist du, das ist keine Nahrung, die für dich gemacht worden ist Kleiner.“, George musste innerlich das Gesicht verziehen. Kleiner war hier wirklich subjektiv zu sehen. Immerhin hatte dieses Wesen die Ausmaße eines Shuttles. George versuchte das Wesen zu berühren. Ganz zögerlich näherte sich seine Hand dem Tier. Dann berührte er die schuppig feuchte Haut, die leicht nach dem moddrigen Wasser roch. Das Jungtier schrak nicht zurück. Im Gegenteil, es schien die Berührung dort zu genießen.

Die Eltern, beobachteten dies noch eine Weile, dann schienen sie zu befinden, das George wohl keine Gefahr führ ihr Junges darstellte, noch nicht.

„Ich kann nicht bleiben. Ich muss zu meinen Leuten.“, sagte George. Dann blickte er sich um. Die Lichtung wurde vor Kurzem geschaffen. Wahrscheinlich als Futterstelle für die Herde. Jedenfalls lagen hier viele Bäume herum. George ging auf einen dieser umgelegten Bäume zu ohne dabei nicht gänzlich seinen neu gewonnenen Freund aus dem Auge zu verlieren. Dann prüfte er das Holz.

Die Rinde erwies sich als sehr robust, nicht brüchig. Sie war auf eine seltsame Art und Weise elastisch und dennoch stabil. Nur die Masse dieser Tiere schien die Rinde aufgebrochen zu haben. Dann sah George, dass dieser Baum auch eine gute Harz Quelle war. Das Harz konnte man mit Sicherheit verwenden. Das Holz an sich war so ähnlich wie das von Pappeln, wies aber auch seltsamerweise die Eigenschaften von Bambus auf. Ein Exobotaniker würde hier sich wie in einem Eldorado fühlen. Auch die Biologen wären hier über diese bunte und vielfältige Tierwelt fasziniert. Da das Taschenmesser bei weitem nicht ausreichen würde, um sich vielleicht ein Kanu daraus zu bauen, sah sich George um. Die Echsenflusspferde hatten auch einiges an Erdreich aufgewühlt. Dabei kamen auch viele Steine zutage. George vermutete das dies hier vor langer Zeit vielleicht mal ein Flussarm war, auf dessen ehemaligen Grund nun sich die Tiere aufhielten.

George sah sich die Steine genauer an, schlug Testweise einige gegeneinander um zu sehen wie Sie beschaffen waren.

„Wenn ich aus einem dieser Steine hier eine primitive Axt basteln kann, dann wäre ich um vieles weiter.“, sagte George. Das Jungtier beobachtete den Menschen sehr aufmerksam, so wie wenn es was dabei lernen wollte. Dann sah es einen weiteren Busch, der kurz darauf als Snack im Maul des Jungtiers verschwand.

George Probierte weitere Steine. Solange bis er tatsächlich was Geeignetes fand. Dann holte sich George einen Ast, der die ausreichende Dicke und Länge hatte. Hier kam die Taschensäge aus dem Offiziersmesser zum Einsatz. George sägte sich den Ast zu Recht. Dann passte er den Stein ein, den er zuvor mit einem anderen zu einer primitiven Klinge gemeißelt hatte.

Das Harz! Dieses konnte er verwenden um die Klinge der Axt noch besser an dem Ast zu befestigen. Er bestrich den Stein und den Ast mit dem Harz. Welches sich als sehr klebrig erwies, ein Fantastischer Natur Kleber wie George schließlich befand. Mit einer Liane, die er geschickt um Stein und Ast wickelte, vollendete George sein Werk. Er hoffte nur das diese auch Halten wird. An einem Dünneren umgefallenen Baum testete George die selbstgebaute Axt. Sie hielt Stand. Erleichtert erlaubte sich George ein Lächeln.

Dann ging er zu dem anderen Baum. Die Rinde war ca 7 cm Dick. Wenn ich daraus so was wie Bretter machen könnte. Dachte George. Das Gerippe aus Holz, ebenso wie die Paddel. George versuchte sich in Erinnerung zu rufen, wie so ein Kanu aufgebaut war. Er würde die Rinde testen müssen, aber was er jetzt schon sah, sah vielversprechend aus. Vorsichtig begann also George die Rinde vom Baum in möglichst großen Stücken zu lösen, die er nachher in die richtige Form bringen konnte.

Für die nächsten 6 Stunden mühte sich nun George ab, die Rinde abzulösen. Mit etwas Glück würde er bald ein fahrtüchtiges Kanu haben, mit dem er sich auf den Rückweg nach A3 machen konnte.

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