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...für die moderne Dame

Zeit der Entscheidung


USS Community

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Es war schon die zweite Schicht die Jeremiah hintereinander im Operation Center schob, aber das Außenteam war auf den Weg zur Oberfläche und die Klingonen hatten angekündigt, bald ihre Transportsonden loszuschicken. „Da können wir ja auch gleich Predators mit Transportkapsel nehemen.“, murmelte Jerry vor sich. „Von was sprichst du da?.“, fragte Merkin, der gerade Kaffee geholt und seinen Vorgesetzen ein Becher hingestellt hatte.

„Predators waren Aufklärungsdrohnen die man Anfang des 21. jahrhunderts bei der US Army eingesetzt wurden.“, erklärte dieser. „Ich habe vor Jahren mal eins im Smithsonian in Los Angeles gesehen. Jedenfalls hat man sie teilweise für den Transport von Nachschub für Special Forces eingesetzt. Darüber hinaus konnte man sie mit den gleichen Zusatztanks, wie sie beim JSF zum Einsatz kamen, ausrüsten. Und es gab auch Frachtbehälter, die Kampfjets uinter ihren Flügeln trugen.“

Merkin nickte nur, denn Geschichte gehörte nicht unbedingt zu seinen Stärken. Darüber hinaus piepsste seine Konsole. Der junge Offizier setzte sich dahinter und besah sich die Anzeigen: „Boss, die Klingonen schießen ihre Transportkapseln ab.“ Jerry griff nach seinen Becher und trat hinter seien Kollegen. „Kriegen wir eine Positionsmeldung.“ Ganz schwach. Aber wenn ich die Leistung der unteren Sensorphlanxen hinbekommen wird es leidlich per Infrarotortung gehen. Außerdem sind die Transportbebälter für die Koppler mit einen chemischen Antrieb ausgestattet. Da die klappt Erfassung noch besser ganz gut.“

„Sehr schön. Behalte die Kapseln im Auge. Und gib Bescheid, wenn sie aufgesetzt haben.“

„Geht klar, Boss.“

Jerry setzte sich wieder hinter seien Konsole und tüfltete weiter an einer Methode, wie man die Kommunikation zum Planeten und vor allen mit den Camps verbessern konnte. Dazu ging er aber auch nochmal die Daten der Bewohner durch und dachte kurz daran, wie er an die Daten über die Cardassianer und Romulaner gekommen war.

Als Jenax das Operation Center betrat, fand sie Jeremiah und Patricia Mandrick in ihre Arbeit vertieft vor. Nach der Erzählung von George, war die junge Frau neugierig auf die Version ihres Vorgesetzten "Sag mal Boss. Wie lief denn die Besprechung?" "Das willst du lieber nicht wissen, Jenax.", brummte Jerry.

"Also George hat erzählt, dass du dich reichlich daneben benommen hast.", stichelte Jenax ein wenig weiter.

Das weckte auch die Aufmerksamkeit von Patricia, die ein vielsagendes "Ach!" von sich gab.

Seufzend drehte sich Jerry zu den beiden Frauen um. Er wusste, dass sie nicht eher Ruhe geben würde, bis er alles erklärte: "Ich war nicht der einzige der sich daneben benommen hat. Und so schlimm war das Ganze an sich gar.", verteidigte er sich. "Zur Mannschaft unseres Camps gehört

ein Offizier, der zusammen mit mein Eltern auf der USS Cochrane gedient hat. ich habe ihn mal kurz kennen gelernt und so sind wir ein wenig ins Gespräch gekommen, wie es meinen Vater geht, wie es mir geht usw. Wir haben uns natürlich auch über die beiden Ermordeten unterhalten."

"Wie hat Captain Tanrim reagiert.", fragte Ensign Mandrick. "Er ist quasi ausgerastet und hat mich vor der versammelten Gruppe runtergeputzt. Auch sonst war er sehr nervös, was ich eigentlich von ihm gar nicht kenne. Außerdem habe ich den Eindruck, dass er versucht Professor Swami jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Zum Beispiel gab es zum Essen Curryhühnchen. Ich will mich ja nicht beschweren, denn das schmeckt wirklich lecker Aber man konnte fast glauben, dass der Skipper in Professor Swami verliebt ist."

Da musste Patricia prusten, weswegen Jerry fragte: "Was ist daran so komisch, Patricia?" "Na ja, der Captain und diese Frau Professor? Das kann man sich gar nicht vorstellen." "Der Captain mag etwas älter sein, aber er ist noch lange nicht tot.", dozierte Lieutnant Esteban. "Und irgendwie kann ich ihn ja auch verstehen. Als ranghoher Offizier hat man kaum Möglichkeiten einen Partner zu finden. Der Job nimmt dann einen ein und die wenige Freizeit, die man dann hat, verbringt man mit

Untergegeben. Nur kann man in diesen Rahmen nur sehr schwer Beziehungen aufbauen, denn man kommt womöglich in eine Situation, wo man den Partner auf eine No-Return-Mission schicken muss."

Jerry machte eine kurze Pause, in der er überlegte und ihm so einiges klar wurde: "Professor Swami hingegen ist ebenfalls ein Captain. Sie ist sehr intelligent und zielstrebig. Zudem ist sie etwa so alt wie der Captain und dennoch sehr attraktiv, für ihr Alter." "Klingt ja doch irgendwie, als würde sie zum Captain passen.", bemerkte Jenax. "Dann habt ihr ihn aber mächtig blamiert."

"Wann haben wir das nächste Zeitfenster.", wollte Jerry wissen und wechselte damit geschickt das Thema. "In etwa 29 Minuten.", erklärte Patricia nach kurzen Blick auf die entsprechende Anzeige. Jeremiah und sein Team hätten nämlich herausgefunden, dass eine einigermaßen stabile Verbindung zur Relaisstation G-1 aufgebaut werden konnte, wenn sich die Community auf der Seite des Planeten befand, der dem Wurmloch zugewandt war. Einziges Problem war dabei, das sich aufgrund des Nebels nur ein etwa 8 Minuten großes Zeitfenster bot. Und dieses Zeitfenster erschien

exakt alle zwei Stunden und 23 Minuten. Diese Entdeckung hatte Jerry auch der Raumstation Deep Space Nine, die sich auf der anderen Seite des Wurmlochs im Alphaquadranten befand, mitgeteilt. Codiert natürlich.Nach Ablauf der Zeit versuchte Lieutnant Esteban eine Verbindung nach Deep Space Nine aufzubauen, was aber erst nach einer halben Minute und insgesamt drei versuchen gelang. Auf dem Hauptbildschirm erschien das Gesicht von Lieutnant Ro Laren.

"Lieutant Ro.", begrüßte Jeremiah die bajoranische Sicherheitschefin der Raumstation. "Lieutnant Esteban. Ich wollte sie gerade anrufen.", erklärte diese.

"Klingt als hätten sie was für uns."

"Ich weiß, wann die Romulaner in den Gammaquadranten gelangt sind.", erklärte Ro Laren und erregte damit sofort die Aufmerksamkeit ihres Kollegen.

"Erzählen sie.", forderte Jerry sie auf.

"Etwa vier Tage nachdem die Bajoraner aus dem Gammaquadranten zurückgekommen waren, dockte ein romulanischer Frachter an die Station an, im übrigen das einzige romulanische Schiff bis zur Abreise des Föderationsteam.", berichtete die Bajoranerin

"Das hat doch nichts zu sagen. Die Romulaner könnten auch ein anderes Schiff benutzt haben.", warf Jeremiah ein.

"Das ist durchaus möglich.", gab seine Gesprächspartnerin zu, "Als der Frachter aber von DS9 aufbrach, befanden sich laut Sensoren 18 Personen weniger an Bord als in der Passagierliste angegeben."

"Klingt geheimnisvoll."

"Und es gibt noch mehr.. Ein mizerianscher Frachter, der nur zwei Andockschleusen weiter festgemacht hatte, brach drei Stunden später zu einer Handelsmission in den Gammaquadranten auf."

Jeremiah nickte. Das passte ganz gut ins Bild: "Aber nur vier Tage später? Selbst ein Warbird braucht vom nächstgelegen romulanischen Außenposten bis nach DS9 mindestens zwei Wochen."

"Möglicherweise hatten die Romulaner ein passendes Team in der Nähe. Ich habe gehört dass sie anthropologische Studien im Mintakasystem vornehmen.", vermutete Lieutant Ro.

"Kann ich die Passagierliste haben.", wollte Jerry wissen. "Ich habe noch etwas viel besseres. Wir haben die Sensorenwerte von der Andockschleuse der Mizerianer. Damit haben wir die Gesichter alle Romulaner an Bord. Ich schcike ihnen die Bilder und soweit wir es herausgefunden haben, auch die dazugehörenden Namen, Außerdem sind noch einige dienstliche und auch persönliche Nachrichten an ihre Mannschaft postlagernd bei uns gelandet. Ich schicke ihnen jetzt das ganze Paket."

Der Datenstrom erreichte die Community, die Firewall begutachtete die Dateien und nach wenigen Sekunde erwiderte Jerry: "In Ordnung. Wir haben alles." Dann wandte er sich an Patricia: "Haben wir Nachrichten und Bericht die in den Alphaquadranten sollen." "Das ist schon erledigt. Ich habe ein kleines Programm geschrieben, dass das automatisch macht, sobald wir eine Verbindung herstellen."

"Sehr gut, Patricia.", lobte Jerry. dann wandte er sich wieder Ro Laren zu: "Ich denke, das wäre vorerst alles. Vielen Dank für ihre Hilfe, Lieutnant." "Keine Ursache. Ich denke wir hören voneinander in ein paar Stunden."

Der Monitor wurde dunkel. "Jenax, halte du bitte die Verbindung zu G-1 im Auge. Sollte jemand drauf sein, wenn wir in gefahr geraten die Verbindung zu verlieren, waren den betreffenden vor. Am besten schickst du eine Meldung an alle, dass wir noch ..." Hier sah Jerry auf seinen Chronometer: " .. noch vier Minuten nach Hause telefonieren können."

"Verstanden, Boss."

Der Lieutnant setzte sich an eine der Konsolen und rief seine eingegangen Nachrichten auf. Die beiden privaten Messages, einmal von seinen Vater und die andere von Hannis Mutter legte er erst mal beiseite. Viel interessanter, war die Nachricht von Ro Laren mit der Passagierliste des Frachters und die von Lieutnant Jack Ryan, Jerrys Kontaktmann beim SFI.

"Patricia, überprüftst du die Romulaner. Ich habe noch Daten vom Geheimdienst bekommen über die Cardassianer", ordnete er daher an und leitete gleichzeitig die Nachricht von Ro Laren an seine

Untergebene weiter.

Danach rief er die Nachricht von Lieutnant Ryan auf. Wie für einen Geheimdienstler üblich hatte der die Mitteilung verschlüsselt, weswegen der Computer: "Kommandoauthrisation erforderlich.", plärrte. "Authorisation Esteban. 93 Lambda Charlie.", gab der Chief of Operations an.

Sofort öffnete sich eine kurze Liste mit Namen und den dazugehörenden Kurzbiografien, der Wissenschaftler, von denen der Geheimdiesnt glaubte, dass sie zur Expedition gehörten. Jeremiah nickte befridigt. Es waren zwar dennoch 9 Namen, also mehr als eine solche Expedition benötigte, aber man konnte dennoch damit Arbeiten. Es handelte sich dabei um Dr. Brak, einen Arzt,

Dr. Dr. Silar, eine Geologin, Professor Derak und Dr. Dener, beides Linguisten, Dr. Algat, Dr. Jewar, Dr. Dr. Deval Archäologe.und natürlich Professor Kre Malo alle vier mehr oder weniger Archäologen und Dr. Gevat ein Biologe

Jerry schickte die Liste an alle Führungsoffiziere + Proffessor Swmai und Commander Wang und steltle sich dann hinter Patricia: „Wie schaut es aus?“ „Vier hat man schon auf DS9 identifieziert, zwei weitere hat unser Computer gefunden.“ berichetet die junge Frau. „Der Rest sind vermutlich Assistenten und anderes Fussvolk.“ „Okay zeig mal.“

Auf einen Ausschnitt der Konsole erscheien nacheinander die Gesichter von sechs Romulaner und patricia erklärte jeweils dazu: „Professor Professor Dr. Dr. Dr. Semitar, ein Experte in den Gebieten Archeäologie und Exo -Biologie. Er ist ein wirkliches Ass und hatte auch an den Untersuchungen des Warbirds, der von der Yamato mit dem iconianschen Virus infiziert wurde, teilgenommen. Man kan mit Fug und Recht behaupten, dass er fast das romulanische Pendant zu Professor Swami ist. Der nächste ist Professor Dr. Dr. Sen, ein Linguist.Seine Abhandlungn über die Entwicklung der romulanischen Sprache, weg von ihren vulkanischen Wurzeln, gilt selbst bei uns als Standardwerk zu diesen Thema. Dr. Dr Salars, Xeno-Biologin. Man munkelt aber über sie, dass sie für den Tal'Shiar arbeitet. Dann kommt Dr. Dr. Torina. Sie ist Expertin für Exo-Geologie. Weiterhin gibt es noch DR. Teran. Er hat die archäologische Expedition anch Cheron geleitet. Und als letztes Dr. Senaron. Während des Domionkrieg war er der Leiter des Lazaret im Bajorsystem. Auch von ihm glaubt man, dass er nebenbei für den Tal'Shiar spioniert.“

„Eine illustere Gruppe.“, bemerkte Lieutnant Esteban anerkennend. „Schick die Liste an alle Führungsoffiziere, sowie Professor Swami und Commander Wang.“ Die junge Frau nickte bestätigend.

Plötzlich wurde er von Merkins alarmierten Ausruf aus seiner Erinnerung gerissen: „Verdammter Mist.“ „Was ist los, Merkin?“, wollte der Chief of Operatiosn wissen.

„Ich habe den Kontakt zu Kapsel zwei verloren.“

„Sollte die nicht zu den Romulanern.“

„Ja, Boss. Aber sie ist etwa 10 Kilometer vor dem erechneten Landepunkt von den Sensoren verschwunden.“ Man konnte fast galuben, dass der junge Ensign diesen Verlust als seine Schuld betrachtete.

„Ganz ruhg bleiben, Merkin. Check nochmal das Infrarot.“, ordnete dessen Vorgesetzter an. „Nichts.“

„EM bringt nichts. Was haben die Kapseln für einen Antrieb.“

„Wasserstoff. Und der 'verbrennt' zu Wasser.“, erklärter Merkin.

Auch Jerry bearbeiete seine Konsole: „Laut Navigationsdaten ist das Ding auch nicht an einen Hinderniss zerschellt. Möglicherweise ist aber der Navigationscomputer ausgefallen und hat einen Absturz verursacht.“

Plötzlich piepste Jeremiahs Kommunikator: „Tanrim an Esteban.“ „Esteban hier.“ „Lieutnant, melden sie sich umgehend auf der Brücke.“ Sich wundernrd was los war, bestätigte der Angesprochende den befehl des captains und verließ das Operation Center.

Nur Sekunden später betrat er das Kommandozentrum der Communit. „Sie wollten mich sprechen, Sir.“, sprach er seinen zakdornianischen Kommandanten an, der zwischen Sean Coleman an der OPS und X'les an der Connn stand. „Haben wir eine der Transportkapseln verloren.“, wollte dieser wissen.

Jerry nickte: „Ja Captain, Kapsel zwei. Ensgn Muffley sind uns aber noch sehr unsicher wegen der Ursache.“

Nachdenklich zupfte sich Vartik an seinen Hautlappen. „Vielleicht können sie etwas mit mit der Nachricht anfangen, die wir gerade erhalten haben.“ Er nickte Jeremiahs Stellvertrter zu und plötzlich ertönte aus den Brückenlautsprechern: „... kan ... Föd ...raumschiff. ... Versuch, ... um ...bringen, ... abgewehrt.“ „Besser geht es wirklich nicht.“, entschuldigte sich Sean.

Jerry überlegte kurz und runzelte dann die Stirn: „Anscheinend haben die Romulaner die Kapsel für eien Torpedo gehalten und sie abgescho0en.“ „Wie denn das?“, wollte Lieutnant Müller, der an der Traktik stand, wissen. „Möglicherweise haben sie auch prmitive Projektilwaffen. Im schlimmsten Fall haben sie eine Art Katapult gebastelt.“

„Könnten die Cardassianer ähnlich reagieren.“, wollte Captain Tanrim wissen. „Kapsel drei ist schon sicher gelandet.“, berichtete sein leitender Einsatzoffizier. „Sie könenn die Kapsel zwar immer noch in die Luft jagen, aber Cardassianer gelten im Allgemeinen weniger paranoid als Romulaner. Wenn auch nicht viel.“

„Stellen sie eine Verbindung zu den Romulanern her. Mr. Coleman.“, ordnete der Capatain an. Die angespannte Miene des Lieutnants zeigte, dass er den Befehl nicht unbedingt für sinnvoll hielt. Während sich Vartik in seinen Sessel setzte, hockte sich Jeremiah links neben seien Stellvertreter. Leise diskutierten beide kurz die beste Möglichkeit die Übertragung zu verbessern. Dann nickte der Chief of sein Vorgesetzen zu: „Wir könnenes versuchen, Sir.“

„Hier spricht Captain Vartik Tanrim vom Föderationsraumschiff Communty.“, versuchte es der Kommandant. „Hier ...nische ... Dr Sem ... tar ... töten.“ „Diese Sonde diente allein dem Frachttransport. Sie beinhaltete Komponenten und Anleitungen zum Bau eines Transporterkopplers. Wir möchten im Interesses der friedvollen Forschuing direkten Kontakt mit ihm aufnehmen..“, versicherte der Captain.

Eien lange Pause entsstand und alle Anwesenden glaubten, dass die Verbindung abgerissen sei. „Schicken ... Drohne. Und kei ... icks. ... Ende.“, ertönte es plötzlich aus den Lautsprechern. Dann war die Verbindung wirklich Weg. „Ein bisschen kurz angebunden.“, bemerkte Lieutnant Müller. „Informieren sie Commander Shral auf der Eisenstein. Die Klinginen sollen ein eweitere Kapsel schicken.“, wies Captain Tanrim den stellvertretenden Sicherheistcehf an. „Ich schätze, das wird denen gar nicht gefallen.“, murmelte Sean so leise, dass es nur Jeremiah und nur X'les ihn hören konnten.

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Nachdem George es geschafft hatte die ersten Frequenztests erfolgreich zu beenden und auch eine stabile Verbindung zum Planeten hergestellt war, vergewisserte sich der Chefingenieur, dass auch die Bauteile für die Methaphasenschilde heil auf dem Planeten angekommen sind. George hoffte dass das Aufbauen da unten klappen würde.

Im Laufe des Vormittags würden auch die Anker für den Transporter aufgestellt sein. Bevor aber George die Decke auf den Kopf fiel machte er sich zum einen der ruhigsten Orte auf, die man auf dem Schiff nur finden konnte. Das Arboretum.

Kaum dort angekommen, fand George die Chefärztin des Schiffes auf einer Bank sitzend vor. Die Beiden hatten schon lange kein privates Wort mehr gewechselt.

„Guten Morgen Doc“, sagte George. Er verkniff sich ein Sie sehen so aus wie ich mich fühle. Die letzte Nacht war mal wieder wie die anderen Nächte zuvor verlaufen, ziemlich kurz.

„Oh! Hallo George.“ Assjima schaute kurz auf und rückte ein Stückchen zur Seite damit der Ingenieur sich setzen konnte. Sie wirkte etwas abwesend und ihr Blick folgte den Flugmanövern der jamaikanischen Eule Emma, die inzwischen voll ausgewachsen war und kunstvoll im Halbdunkel zwischen den Bäumen hin und her glitt. „Schauen Sie, George wie elegant sie ist.“

„ Ja, Sie ist wenigstens jemand, der sich nicht im Stress befindet“, sagte George. „Ich will nicht entmutigend klingen Doc, aber Sie sahen auch schon besser aus.“

„Ich? Ich sehe nicht aus wie das blühende Leben?“ Assjima drehte sich verwundert zu ihm um. „Mir geht es aber gut … Ich habe fast soviel Zeit wie Emma. Ich muss wohl mal ein Wort mit Miauz wechseln. Vielleicht taugt die Tagescreme nichts, die er mir kürzlich aufgeschwatzt hat.“ Gespielt beleidigt wendete sie sich von ihm ab um erneut ihr Augenmerk der Eule zu schenken.

„Bei mir werden die Tage immer länger und die Nächte immer kürzer. Irgendwann werde ich das Bett wohl ganz meiden“, sagte George leise. „Und dieser Planet macht es nicht leichter.“

„Warum denn? Was ist mit diesem Planeten?“

„Sobald man eine Antwort hat, wirft er drei neue Fragen auf. Hinzukommt, das man 7 Mal das Rad neu erfinden muss.“ George erläuterte der Ärztin, die Sache mit dem Scan des Planeten, den Ankern für die Transporter, den Metaphasenschilden. Nach 10 Minuten hatte der Redeschwall aufgehört.

„Wenn Sie mich Fragen Doc, so könnte es möglich sein das wir da unten eine Basis der Iconianer haben. Denn die Störungen können unmöglich natürlichem Ursprungs sein. Aber Shral und ich können es bisher nicht endgültig beweisen.“

Assjima hatte den Redeschwall mit äußerlich großem Ernst über sich ergehen lassen, ihm innerlich aber eher belustigt gelauscht. Irgendwie erinnerte sie George in solchen Momenten an einen großen Jungen, mit dem gerne einmal die Phantasie durchging. Doch manchmal fragte sie sich wirklich für wie dumm er sie hielt. Sie war bei der Besprechung anwesend gewesen, hatte die späteren Informationen der Kollegen gründlich gelesen, war dem Fortgang der Entwicklung gefolgt …“Danke George, dass Sie es mir noch einmal erklärt haben. Damit ich es aber ganz verstehe hätte ich gerne noch einen schriftlichen Bericht.“ Sie lächelte ihn an. „Doch einmal Spaß beiseite. Ich habe meine Frage anders gemeint. Was ist mit diesem PLANETEN? Sie reden von dem was sich auf ihm befindet, was sich auf ihm befinden könnte oder einmal befunden hat. Aber Sie sagen es sei dieser PLANET der es Ihnen schwer machen würde.“

„Verzeihung, ich habe mich wohl ungeschickt ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass man das Gefühl bei der Sache hat, dass der Planet sich irgendwie dagegen wehrt, dass man herausfindet was wirklich passiert ist. Zumindest aus meiner Sicht.“ George lehnte sich zurück. „Sie haben sich auch schon über die ganze Sache Gedanken gemacht?“

„Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht. Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass Antworten gesucht werden auf Fragen, die zu stellen zu diesem Zeitpunkt vollkommen überflüssig ist. Ihre Theorie mit der iconionischen Basis zum Beispiel. Professor Swami hat gesagt, es gibt bislang keine Hinweise auf die Iconianer. Sie wissen nicht welche Spezies da unten gelebt hat. Die Forschungen stehen doch erst in den Anfängen. Ich würde mir noch nicht so viele Gedanken über das machen was sein könnte wenn es Iconianer gewesen sein könnten. Es gibt doch viel konkretere Dinge an denen wir unsere Energien auslassen könnten.“

„Wohl war. Der oder die Mörder haben ganze Arbeit geleistet“, sagte George. „Den eintreffenden Berichten zufolge scheint sich das selbe Muster in allen Lagern abgespielt zu haben. Scheint so als ob es wieder den unbekannten Fremden in der Gleichung gibt.“ George schüttelte den Kopf.

„Den unbekannten Fremden gibt es doch in jedem Mordfall. Aber er bleibt nur solange unbekannt bis man ihn entdeckt hat. Wir haben doch noch nicht einmal mit den Untersuchungen angefangen und Sie grübeln schon über ein großes Mysterium nach, das es so vielleicht gar nicht gibt. Lassen Sie doch Lucas und Niels erst mal ihre Arbeit machen. Dann wird das Bild vielleicht schnell viel klarer.“

„In der Hinsicht bin ich zu ungeduldig.“ George lächelte sanft. „Wussten Sie, dass ich beinahe auch in der BIDL gewesen wäre?“

Ja, diese Ungeduld – die Geißel der Jugend. George ist und bleibt ein großer Junge! „In der BIDL? Wie das denn?“ Eigentlich gäbe es viele andere Dinge über die sie sprechen wollte nur nicht über dieses üble Klatschblatt. Emma kam im Gleitflug heran geschwebt und landete neben ihr auf dem Boden, wohl in der Hoffung auf eine Belohnung für ihre Showeinlage. Assjima packte das Knöchelchen aus, welches sie für die Eule von dem abgefutterten Teller mit dem Curryhühnchen gerettet hatte. Emma liebte Curryhühnchen.

„Ist eine witzige Geschichte. Meine Mutter hat auf Betazed am Opal-Meer ein Haus gekauft. Und sie hatte es mir und Jenax für eine Woche zur Verfügung gestellt. Die Kinder waren bei den Großeltern auf der Excelsior. Und wir beide haben noch Jerry Lee mitgenommen. Eines Nachts waren zwei Reporter von dem Käseblatt über das Tor auf das Grundstück geklettert. Die Beiden wollten wohl nachsehen, wer dort war und dabei noch eine Story abstauben. Die haben nur nicht mit dem Hund gerechnet. Jerry Lee spielt gerne und wollte mit den beiden spielen, was die Reporter als Angriff missverstanden. Dabei hatte der Hund den beiden die Kamera abgenommen.

Auf der Flucht wurden die beiden von einer Polizeistreife aufgegabelt. Am Morgen darauf hat mich mein Vater angerufen und dies mir erzählt. Ich habe die Kamera immer noch und Michael hat die Bilder herunter geladen. Die sind wirklich zum Brüllen,“ schmunzelte George.

Emma schnappte sich den Knochen und flog davon. Assjima lachte. „Die Bilder müssen Sie mir bei Gelegenheit einmal zeigen.“ Sehnsüchtig schaute sie der Eule hinterher. „Ich wäre jetzt gerne da unten. Da unten im Wald … mit Pflanzen und mit Tieren. Hat Tanrim schon erwähnt ob Sie auch noch da unten gebraucht werden?“

„Ich denke sobald der Transporter funktioniert, werde ich auch auf den Planeten gehen.“

Die Deltanerin nickte stumm. Emma schwebte dicht an George vorbei, wobei ihre linke Flügelspitze beinahe sein Gesicht streifte. „Sie haben gehört, was van Richthoven gefunden hat?“

„Die romulanische Staubmilbe?“ erinnerte sich George. Mit einem Lächeln sah er Emma nach. „Ja das habe ich. Könnte ein Zufall sein.“

„Ein Zufall?“ Assjima verzog die Nase. „Ich weiß nicht. Klingonen oder Cardassianer haben selten romulanische Milben in ihren Kleidern. Außer sie haben sich kürzlich irgendwo aufgehalten wo auch Romulaner zugegen waren. Eine Konferenz, eine Sternenbasis … Aber wenn diese Milbe absichtlich platziert worden ist? Wer könnte auf die Idee kommen, eine romulanische Hausstaubmilbenzucht betreiben?“

„Vielleicht haben sich die Leiter der jeweiligen Teams mal zu einem Meeting im Föderationscamp getroffen? Ich meine es ist ein mögliches Indiz dass der Mörder ein Romulaner ist. Aber noch lange nicht ein Beweis. Obwohl es mich nicht überraschen würde wenn dem so wäre.“

„Ich glaube nicht, dass einem Romulaner ein solcher Fehler unterlaufen würde. Nicht wenn er diesen Mord geplant hat. Dieser Überfall auf den Denobulaner erscheint mir eher zufällig. Man nimmt einen Knüppel und zieht ihn dem armen Kerl einfach über den Kopf. Würde ein Romulaner so etwas tun? Außer er war nicht darauf vorbereitet? Aber ein Klingone würde so etwas auch nicht tun. Jedenfalls nicht von hinten und auch nicht im Schlaf. Wiederum diese Injektion bei dem klingonischen Wissenschaftler … geplant, heimtückisch, raffiniert und schmerzvoll. Eines Cardassianers würdig? Nein George … es ist nicht der Planet, der uns Schwierigkeiten bereitet. Es sind diejenigen die sich darauf befinden.“

„So ist es.“ George beugte sich vor. „Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, dass vielleicht das Dominion mit von der Partie sein könnte. Wäre ja nicht das erste Mal, dass die Gründer ihre Finger im Spiel haben.“

„Die Gründer?“ Assjima sah den Menschen überrascht an. „Wir sind weit weg von ihrem Einflussbereich. Oder sollte da was an mir vorbei gegangen sein? Warum nicht die Dosi oder die Karemma … oder haben Sie irgendwelche Anzeichen ausgemacht, die auf die Gründer hinweisen?“

„Ich kann es nicht wirklich sagen. Aber es könnte gut sein, dass ein oder mehrere Wechselbälger dies bewerkstelligt haben könnten. Überlegen Sie mal. Ein Wechselbalg wäre nicht von den Störungen betroffen. Er könnte zwischen den Camps als Vogel hin und her pendeln. Und dann die Gestalt eines anderen Expeditionsmitgliedes annehmen. Vielleicht hat auch einer dabei die Milbe an dem Opfer angebracht, die er aus dem Romulaner-Camp mitgenommen hatte.

Was ich hier jetzt sage ist nur eine wilde Theorie meinerseits. Aber mal angenommen dem wäre so. Was erhoffen sich die Gründer davon? Was befindet sich auf dem Planeten, das deren Interesse geweckt hat? Was haben Sie zu verbergen? Und warum mussten die Männer sterben? Haben diese was herausgefunden, was Sie besser nicht hätten entdecken sollen? Oder ist es sogar ein Ablenkungsmanöver, dazu inszeniert uns zu beschäftigen, während diese ungestört nach dem suchen, weswegen sie hergekommen sind?“ George holte Luft. „In solchen Fällen geht bei mir die Phantasie meistens mit mir durch Doc“, fügte George grinsend hinzu.

Assjima betrachtete den Mann neben sich mit immer größer werdenden Augen. Dann lachte sie. „Entschuldigung George – aber da macht sich wirklich Ihre Phantasie selbständig. Ihre Theorie könnte direkt aus der Feder dieses eigenartigen terranischen Schriftstellers Erich von Däniken entsprungen sein. Das sind doch nur wilde Mutmaßungen! Sie gehen davon aus, dass die Gründer einen Grund haben könnten hier herumzuwerkeln. Dann listen Sie auf, auf welche Art und Weise sie ihr Unwesen treiben könnten um dann wieder die Frage zu stellen was sie für einen Grund hätten. Was ist denn das für eine Argumentationsweise? Und warum gerade die Gründer? Nur weil sie uns in ihrem ehemaligen Gebiet befinden? Die Gründer sind geschlagen … sie sind weit weg … und nur weil sie einmal die bösen Buben waren müssen sie es nicht immer automatisch sein. Der Mörder ist immer der Gärtner – und auch wenn er weit weg ist muss er es sein, weil es immer der Gärtner ist? Und dabei übersieht man den Butler … armer Gärtner! Davon abgesehen - ich wäre mir gar nicht so sicher, dass diese Störungen keinen Einfluss auf Wechselbälger haben."

„Wohl wahr. Vielleicht sollte ich mich zur Ruhe setzen und Krimis schreiben“, scherzte George.

„Bitte nicht!“ rief Assjima entsetzt aus. „Was wären das für Krimis, denen jegliche logische Basis fehlt? Sie würden den großen risanischen Hyperfladen für die schlechteste Geschichte des Jahrtausends gewinnen. Lassen Sie uns doch einfach mal alle wilden Ideen beiseite schieben. Welche Fakten kennen wir?“

„Nun, Wir haben drei Tote. Die auf drei verschiedene Art zu Tode kamen. Bei einem haben wir eine Lebensform an der Kleidung gefunden die von Romulus stammt. Die Untersuchungen werden durch atmosphärische Störungen erschwert oder schon beinahe unmöglich gemacht. Und beinahe Jeder auf dem Planeten könnte dafür in Frage kommen.“

"Und wir wissen wirklich nicht mehr?" hakte die Ärztin nach

„Nicht das ich wüsste. Ich habe seit 24 Stunden nichts mehr mitbekommen, weil man seine Nase in andere Probleme stecken musste die ebenfalls damit zu tun hatten.“

„Sehen Sie George … und aufgrund dieser wenigen Tatsachen stellen Sie derartig gewagte Konstruktionen auf? Aber wir wissen noch mehr: ein Opfer wurde von hinten erschlagen, eines im Schlaf erwürgt, eines mit einer Giftspritze getötet. Jemanden so zu erschlagen erfordert eine beachtliche Körperkraft aber man braucht nicht sehr viel Mut oder gar Raffinesse dazu. Es ist ein feiger, gewalttätiger, ein plumper Mord. Einen Menschen im Schlaf zu erwürgen und ihm den Kehlkopf einzudrücken erfordert ebenfalls Kraft aber auch Technik und vor allen Dingen muss eine Motivation oder ein Verlangen vorhanden sein, um jemanden auf diese … lassen sie es mich mal so ausdrücken: persönliche Art zu töten. Und dann noch eine Giftspritze – da gehört Wissen und Hinterlist dazu, aber keine Kraft. Wenn Sie mich fragen, so würde ich sagen: wir haben es mit drei unterschiedlichen Tätern zu tun.“

„Vielleicht lagen die Motive in der Vergangenheit der Opfer. Aber das kann es auch nicht sein?“ George beobachtete nun wieder Emma, die wieder eine Runde drehte.

„Der Denobulaner und der Mensch waren sehr jung und sie kannten sich erst seit dieser Mission. Zumindest der Aktenlage nach. Und der Klingone war noch jünger – das war sein erster größerer Einsatz. Aber warum nicht das, was für Professor Swami auf der Hand liegt: drei einfache Raubmorde? Muss es immer einen tieferen Hintergrund geben?“

„Nicht zwingend“, gab George zu. „Je mehr man in diese Geschichte eintaucht, umso verworrener wird diese. Verdammt ich bin Ingenieur und kein Privatdetektiv!“ sagte George.

„Ja – Sie sind Ingenieur … warum denken Sie dann nicht wie ein Ingenieur? Logisch und von vorgegebenen Tatsachen ausgehend mit ein klein wenig kreativer Phantasie?“ Assjima knuffte den Menschen leicht in die Rippen. „Nichts für ungut George, aber Ihre Phantasie könnten sie doch in sinnvollere Bahnen lenken.“

„Im Moment ist das leider nicht möglich. Seit Wochen komme ich kaum zum Schlafen. Doch jedes Mal habe ich wenn’s hoch kommt 3 Stunden geschlafen. Der Grund für meine Schlaflosigkeit liegt da meistens in meinen Armen.“

Oh nein! Bitte nicht! Die Deltanerin verdrehte die Augen. „George … nichts für ungut und ich freue mich wirklich über Ihr persönliches Glück. Doch wenn sich Ihre Beziehung zu Jenax auf Ihre Diensttauglichkeit auswirkt bin ich verpflichtet, einzuschreiten. Wenn der Dienst Ihnen den Schlaf raubt erlaubt die Flotte das seltsamerweise. Aber private Dinge sollten besser nicht die Ursache für Schlafmangel sein.“

„Keine Sorge, noch geht es. Aber heute Abend wird gepennt.“ George straffte die Schultern.

Irgendwie klang es für die Ärztin nicht aufrichtig. „Commander – nehmen Sie das bitte ernst. Doctor’s Order: sechs Stunden mindestens – und zwar pro Nacht und nicht pro Woche. Ich werde Sie beobachten!“

„Das werde ich auch tun. Glauben Sie mir.“

Das hörte sie doch immer wieder von ihren Patienten. Doch die meisten waren leider dumm genug, ihre eigenen guten Vorsätze schnellstens zu vergessen. „Ob ich es glaube oder nicht spielt keine Rolle, Commander.“ Sie klang bewusst sehr förmlich. „Sie haben einen Befehl erhalten und ich erwarte dass Sie ihn ausführen. Wir haben uns verstanden?“

„Ja M´am!“ antwortete George. „Und nun muss ich los. Ich kann meine Bande im Maschinenraum keine Sekunde lang alleine lassen.“

Typisch … kaum wird es unbequem verdrückt er sich … MÄNNER! Die können so unglaublich feige sein. „Verschwinden Sie schon, George. Und wenn Sie ausgeschlafen haben wäre es schön, wenn Sie einmal Ihre Gedanken sortieren würden. Lt. Solak hat dafür ganz wunderbare Meditationsmethoden.“

„Danke Doc.“ George musterte die Ärztin leicht streng. Sie hatte wieder diesen Blick, der eine Mischung aus Kojak und Jogi Bär ist. Dann begab er sich zum Maschinenraum.

Endlich wieder Ruhe. George kann einen manchmal wirklich zur Verzweiflung treiben. Und gelegentlich ließ er sie wirklich an der Menschheit zweifeln. Wenn Professor Swami unseren George in solchen Augenblicken erleben würde, dann würde sie mit Sicherheit sofort von ihrer These Abstand nehmen, die Menschen wären direkte Nachfahren der Iconianer. Andererseits … was weiß man denn schon über die Iconianer. Sie sind ausgestorben oder in einem anderen Volk aufgegangen … Wenn das die Menschen wären, würde das interessante Rückschlüsse auf diese alte Spezies zulassen.. „Komm her Emma – ich habe noch ein Stück von dem Curryhuhn für dich!“

CptJones und Brynhild in „War’s jetzt der Gärtner oder der Butler?“

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„Milseya?“

Die Angesprochen, die gerade dabei gewesen war, das Wasser aus ihrem Haar zu pressen, erstarrte für einen Moment. Dann griff sie nach dem Oberteil ihrer Uniform und zog es sich über.

Das Bad im Teich war außerordentlich erfrischend gewesen. Nachdem der erste kleine Kälteschock abgeklungen und ihre Lebensgeister schlagartig geweckt worden waren, hatte sie sich in eine etwas abgelegene Stelle des Teiches mit Schilf und angrenzenden Büschen zurückgezogen und dort ausgiebig gereinigt. Wieder an Land hatte sie die blauen Flecken, die ihren Körper zierten, untersucht und musste dieser Heidi Recht geben. Die waren wirklich abnorm, selbst für ihre Verhältnisse. Langsam hatte sie sich wieder angezogen und war gerade am Überlegen gewesen, wie sie ihre Haare am besten trocken konnte, als die Stimme außerhalb des Busches sie ansprach.

„Verpiss dich Wetea“, sagte sie ohne sich umzudrehen und begann ihre Sache zusammen zu suchen.

„Wer wird denn gleich so unfreundlich sein?“

„Ich habe keinen Grund freundlich zu dir zu sein.“ Milseya verließ die Büsche und blickte den Menschen kalt an.

„Na komm, du kannst mir das doch nicht ewig vorwerfen. Schließlich warst du selber daran schuld!“, entgegnete er mit einem selbstgefälligen Lächeln.

„Selber schuld?“, zischte sie empört. „Bist du vollkommen verrückt geworden? Oder gar größenwahnsinnig? DU hast MICH verprügelt. Und ich soll schuld sein? Geht es denn noch überheblicher? Für wen zur Hölle hälst du dich?“

„Ich verschwende doch nicht meine Zeit damit, dich an meinem Wissen teilhaben zu lassen und erhalte im Gegenzug dafür nichts. Dachtest du, ich mache das nur, weil ich den Unterhalter spielen wollte? Wie naiv bist du eigentlich?“ Der große Polynesier trat einen Schritt auf sie zu. „Und jeder weiß, dass ein „Nein“ einer Frau doch nur bedeutet, dass sie überredet werden will.“

Milseya unterdrückte ihren Instinkt zurückzuweichen und zwang sich dazu ebenfalls einen Schritt nach vorne zu gehen. „Du bist dermaßen von dir eingenommen, dass du jeden Bezug zur Realität verloren hast! Nein bedeutet nein! Auch für ein arrogantes Etwas wie dich. Du bist doch ein sooo brillanter Linguist! Hast du die Vorlesung über Verneinungen verpasst? Oder dachtest du, dass das für dich nicht gilt?“ Ihre Augen funkelten wütend. „Ist dir eigentlich klar, dass ich dich hätte anzeigen können? Was denkst du? Hätten die bösen Jungs hinter Gittern dich auch so angebetet, wie du es von allen anderen erwartest?“

Das Gesicht Weteas verdunkelte sich für einen kurzen Moment. „Aber das hast du nicht getan, weil du genau wusstest, dass du dir das selber zuzuschreiben hattest!“, erklärte er nicht ohne Triumph in seiner Stimme.

„Ich kann deinen Namen immer noch nennen“, erwiderte Milseya gelassen. „Du bist nicht auf dem Laufenden, Wetea.“ Sie spuckte den Namen förmlich aus. „Damals im Krankenhaus habe ich angeben, dass ich geschlagen wurde. Nur deinen Namen habe ich nicht erwähnt. Es ist also alles aktenkundig. Selbst wenn es verjährt ist, deinen Ruf kann ich immer noch zerstören.“

„Du verfluchte Schlampe!“, brüllte Wetea, der vor Wut kreidebleich geworden war, und hob beinahe wie im Reflex eine Hand, während die andere ihren Oberarm hart packte.

„Na los doch!“ Die Haliianerin sah ihn mit kalten Augen an. „Was solls denn diesmal sein? Schädelbasisbruch? Oder brichst du mir den Arm statt dem Handgelenk? Wie wärs mit ein paar schönen blauen Flecken auf meinem Rücken? NA LOS“, schrie sie ihn an. „Zeig dass du ein Mann bist, dem sich keine widersetzen darf!“

Der Polynesier hatte bereits ausgeholt, als ihm schlagartig bewusst wurde, dass sie nicht alleine waren. Im Teich schwammen zwei Personen, die der Unterhaltung aus nächster Nähe beigewohnt hatten und ihn nun, ebenso wie andere, näher kommende Sternenflottenoffiziere an Land argwöhnisch beobachten. Er blickte wütend hinab zu Milseya, die sich nicht gerührt hatte. Nicht einmal ihren Arm hatte sie zur Abwehr gehoben. In ihren Augen sah er keine Angst, nur unverholte Abscheu. Wütend stieß er sie von sich weg, so dass sie zu Boden fiel. Drohend stand er über ihr. „Das wirst du mir büssen, du kleine Nutte!“, zischte er zornig, bevor er sich umdrehte und ging.

Milseya wartete solange bis der Mann aus Hörweite war. Erst dann gestattete sie es sich kurz die Augen zu schließen, um sich zu sammeln und tief Luft zu holen. Mit zittrigen Beinen stand sie langsam auf, klopfte sich den Staub von der Uniform und sah dankbar lächelnd zu den beiden Sicherheitsleuten im Wasser. Dann griff sie nach ihrem Rucksack und ging ihren Kameraden hoch erhobenen Hauptes entgegen.

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Solaks Blick sprach von Massenmord, Pein und Krieg. Zwischen aufeinandergebissenen Zähnen quetschte er hervor: "Wer hatte die Idee mit den Fallschirmen?"

Selina schien zwischen freundschaftlicher Sorge und sadistischem Vergnügen zu schwanken. "Ich meine, dass Anquenar..."

"Sie wird sterben." Eine Feststellung. Leidenschaftslos. Gleichzeitig zog der Councelor sein Messer aus dem Stiefel und prüfte die Klinge.

Die Mundwinkel der ersten Offizierin zuckten. "Wie wäre es, wenn du dich erstmal waschen gehst? Du siehst aus, als hätte man dich eine Schlucht runtergeschubst und anschließend durch den Morast gezogen."

Ein Knurren war seine einzige Antwort. Erst dieser Sprung, dann der beinahe Absturz, schließlich eine Wanderung durch den Dschungel inmitten von irgendeiner Mückenart, die höchst angetan von seinem Blut war, Schlingpflanzen und Ranken - und nun auch noch eine Säuberung mit Wasser! Irgendjemand würde dafür büßen müssen!

Aber Selina hatte Recht - so, wie er gerade aussah, konnte er sich unmöglich als Repräsentant der Föderation vorstellen. So dreckig, verschwitzt, voller Blessuren und kleinerer Schnitte war er wirklich kein schöner Anblick. Also folgte er dem Rat seiner Vorgesetzten, kramte aus seinem Rucksack Waschzeug und frische Kleidung hervor und begab sich zum Teich.

Schaudernd betrachtete er die Wasseroberfläche. Ihm blieb wirklich nichts erspart. Langsam entkleidete er sich bis auf die Unterhose, tunkte seinen Waschlappen in das kalte Nass und begann dann, sich sorgfältig zu säubern. Wenigstens erfrischte diese Waschung und brachte die oberflächlichen Schnittverletzungen an seinen Armen dazu sich zu schließen.

"Ah, Lt. Dr. Dr. Dr. Solak. Ich hatte mich schon gefragt, ob Sie den Absprung gut überstanden haben."

Der Councelor der Community sah auf und blickte direkt in die Augen von Prof. Dr. Dr. Dr. Swami, die amüsiert glitzerten. Ihm entging nicht, dass sie kurz seinen Körper musterte. "Lassen Sie sich von mir nicht stören. Ihre Kollegen kümmern sich gerade um das Camp und ich dachte mir, ich nutze die Gelegenheit. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen geselle?"

Solak schüttelte den Kopf. "Natürlich nicht." Er legte den Waschlappen beiseite und griff nach der Seife. "Wie haben Sie den Absprung überstanden?"

Mit einer geradezu aufreizenden Selbstverständlichkeit legte Swami ihre Kleidung ab und stieg an dem Mann (der sich ein Mustern erlaubte und feststellte, dass die Menschenfrau einen höchst attraktiven Körper hatte) vorbei ins Wasser. "Es war sehr ... animierend. Zum Glück kannte ich das Terrain bereits und konnte nahe der Stadt landen. Sie sehen so aus, als hätten Sie nicht soviel Glück gehabt." Sie schmunzelte, wurde dann allerdings wieder sachlich, während sie sich gleichzeitig einseifte. "Hatten Sie schon Gelegenheit, sich in der Stadt umzusehen?"

Es war faszinierend. Swami, die sonst so korrekt und beinahe übermenschlich wirkte, war trotz ihrer Nacktheit vollkommen ungehemmt und gelöst, je geradezu entspannt. Man könnte sagen: menschlicher als jemals zuvor. "Bisher nicht. Ich bin erst vor wenigen Minuten angekommen."

Die Inderin tauchte unter und prustete nicht einmal, als sie wieder auftauchte. Langsam strich sie sich das nasse Haar aus dem Gesicht, jede ihrer Bewegung ruhig und fliessend. "Ich führe Sie später gerne herum. Es freut mich, dass jemand in Ihrem Team ist, der sich wenigstens oberflächlich mit den Iconianern auskennt."

Der Romulovulkanier begann, die Seife mit Hilfe des Waschlappens wieder von seiner Haut zu entfernen. "'Auskennen' ist zuviel gesagt. Es ist 11 Jahre, neun Monate und 13 Tage her, dass ich diese Kultur studiert habe. Aber sagen Sie mir: Woher wissen Sie, dass es sich bei den Ruinen hier um iconianische handelt?"

"Ich WEISS es nicht. Es ist bisher nur eine Vermutung." Swami entstieg dem Wasser und begann sich abzutrocknen während sie weitersprach. "Ich muss gestehen: Diese Vermutung ist noch nicht einmal besonders gesichert. Aber wie das Flottenkommando so ist: Sobald sie das Wort Iconianer hört, setzt die Logik aus."

Auch Solak trocknete sich nun ab. "Berichten Sie mir von Ihren Vermutungen."

"Sehen Sie, wir haben hier bisher viele Alltagsgegenstände gefunden. Werkzeuge, Krüge, Abfallgruben. Sogar ein paar Schmuckstücke. Doch keinerlei Schriftstücke. Weder in den Wandmalereien, noch auf irgendwelchen anderen Gegenständen. Geschweige denn, dass wir Tafeln oder gar Aufzeichnungen entdeckt hätten. Mr Nui und Dr Kaktus langweilen sich wahrscheinlich zu Tode. Doch die Wandmalereien die sich überall in der Stadt wiederfinden... Lediglich Muster, nichts bild- oder gar schrifthaftes. Kreise, Rechtecke, Rauten. Aber dennoch auffallend und vor allem überall. Sie kennen doch sicherlich das Iconianer-Symbol, das wir bisher an fast allen potentiellen Stätten gefunden haben?" Sie malte mit dem Finger ein geometrisches Symbol in den Sand, das aus verschiedenen konzentrischen Kreisen und zwei Sichelformen bestand. Solak nickte. "Dieses Symbol findet sich immer wieder in den Wandzeichnungen und auch auf Krügen. Allerdings in etwas anderer Form", sie zeichnete eine Abwandlungen in den Sand, mal ohne Sicheln, mal spiegelverkehrt, mal mit mehr oder weniger Kreisen, "aber immer wieder eingebetet als alltägliche Schmuckform. Es ist nicht in herausgestellt oder sonstwie in den Mittelpunkt gerückt."

Ihr Gesprächspartner hatte sich mittlerweile wieder Hose und Stiefel angezogen und begann nun, seine verdreckte Kleidung im See zu waschen. "Das alleine bringt Sie zu der Vermutung, es könnte sich um eine iconiasche Siedlung gehandelt haben? Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber derartige kulturelle Parallelitäten sind nicht ungewöhnlich. Selbst auf der Erde gibt es mannigfaltige Beispiele dafür."

Auch Swami hatte begonnen, sich anzukleiden. Sie seufzte, blickte aber konsequent nicht ihr Gegenüber an, sondern sah auf den See hinaus. "Ich weiß. Darum betone ich ja auch, dass es sich bisher lediglich um Vermutungen handelt. Wenn wir ein Tor oder so etwas finden würden... Oder wenigstens Schriftstücke, die wir mit echten, iconiaschen Beispielen abgleichen könnten... Ich denke, dass die anderen Teams auch nicht mehr gefunden haben, sonst sähe es im Orbit um den Planeten mittlerweile anders aus. Darum kann ich mir auch nicht erklären, warum jemand deswegen morden sollte." In ihrer Stimme schwang Frustration mit. "Trotdzem ist hier etwas. Nennen Sie es Instinkt. Verraten Sie es noch nicht weiter, aber ich gehe davon aus, dass die Xsesalianern ein mit den Iconianern verwandtes Volk waren. Vielleicht sogar direkte Nachfahren. Aber zumindest wurden sie von ihnen beeinflusst, da bin ich mir sicher. Das sich immer wieder wiederholende Auftauchen dieses Symbols... Das ist mehr als Zufall. Das kennen wir bereits von drei oder vier anderen Planeten, auf denen die Iconianer nachwieslich ihre Spuren hinterlassen haben. Aber nie in dieser Häufung!"

Solak wrung die nasse Kleidung aus. "Zum Beispiel auf der Erde? Konnten Sie das Symbol dort auch finden?"

"Sie spielen auf meine Überzeugung an, dass die Menschen von den Iconianern abstammen."

Er nickte. "Korrekt. Ich stimme dieser Einschätzung nicht zu."

Swami war mittlerweile wieder vollständig bekleidet. Und auch wieder zurück in ihrer Rolle als distanzierte Wissenschaftlerin. Selbst ihre Stimme hatte einen leicht dozierenden Unterton angenommen. Der Councelor registrierte diese Wandlung fasziniert. "Das kann ich mir vorstellen. Die wenigsten können das, obwohl die Belege auf der Hand liegen. Die menschliche Entwicklung machte ungefähr zur selben Zeit einen evolutionären Sprung, als die Iconianer verschwanden. Die Entwicklung des homo sapiens vollzog sich in den folgenden Jahrhunderten rasender als bei vielen anderen humanoiden Spezies - sowohl auf biologischer wie auch kultureller Ebene."

"Angenommen, Sie hätten Recht und die Iconianer hätten sich Terra als Rückzugsort ausgesucht - wäre es dann nicht logischer, sie hätten auch ihre Technik mitgebracht? Immerhin bestand der evolutiönäre Sprung des homo sapiens nicht darin, plötzlich Flugzeuge zu entwickeln, sondern den Werkzeuggebrauch zu verfeinern und stärkere soziale Strukturen auszubilden."

"Nein, nein! Reduzieren Sie die Leistungen der Iconianer nicht auf Technik! Denken Sie in größeren Dimensionen! Denken Sie an Ihre eigene Studienarbeit - den religiösen Aspekt. Ihre Arbeit ist mir nicht umsonst im Gedächtnis geblieben. Sie könnten den Urmenschen einen Eindruck von Göttlichkeit vermittelt haben. Denken Sie daran: Die Menschen begannen, einen Eindruck vom Jenseits zu entwickeln, ihre Toten zu bestatten und Göttern zu opfern. Spiritualität begann, das Zusammenleben zu beeinflussen und zu formen! Auf anderen Planeten finden wir diesen Aspekt erst sehr viel später und bei einem höheren technischen Entwicklungsstand. Genauso die Entwicklung der Sprache! Nirgends gibt es so große Parallen wie in den arischen Sprachen! Allein durch Völkerwanderungen kann bis heute die große Ähnlichkeit der indogermanischen Sprachen nicht erklärt werden. Die Theorie eines terranischen 'Urvolkes' ist nicht neu."

Solak schüttelte den Kopf. "Ich bitte Sie, Prof.! Ein Volk, das dermaßen hochentwickelt war wie die Iconianer - und es gibt sich auf der Erde zufrieden damit, keine Spuren außer Sprache zu hinterlassen? Um wirklich die Vorfahren der heutigen Menschen zu sein, müssen sie sich auch mit den Urmenschen fortgepflanzt haben und..."

"Und woher wissen Sie, dass es nicht so war?!" Swamis Augen blitzten wütend. Etwas war in ihrem Blick, das Solak stutzen ließ. "Kommen Sie später in mein Zelt, ich kann Ihnen Untersuchungsergebnisse vorlegen, die..."

Aus Richtung des Camps drang ein Geräusch herüber, das klang als würde ein Gong geschlagen. Dann rief eine menschliche Stimme "Das Essen ist fertig!"

Swami erhob sich. Ihre Wut war wie weggewischt, nichts an ihr deutete an, dass sie eben noch hocherregt gewesen war. Sie war wieder strahlend und charmant. "Ah, Heidi hat das Essen bereitet. Kommen Sie, sie ist wirklich eine gute Köchin. Und nach dem Essen führe ich Sie wie versprochen ein wenig herum. Ich hoffe, dass wir später Gelegenheit finden, unsere Diskussion zu vertiefen." Ihr Lächeln war geradezu betörend, doch ihr Blick war von einer durchdringenden Wachsamkeit.

Solak sammelte seine Siebensachen ein und folgte ihr nachdenklich. Irgendetwas irritierte ihn an der Archäologin. Sein Gefühl, dass Sami mehr wusste, als sie sagte, verstärkte sich immer mehr. Doch hatte er keinerlei Beleg dafür. Auch konnte er nicht sagen, was sie verschwieg. Informationen über die Iconianer? Über ihre Funde hier? Die Morde? Es gab keinerlei greifbaren Hinweis, nur so ein leises Zupfen in seinem Hinterkopf. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Augen offen zuhalten...

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Nachdem Selina dem ganzen Team den Befehl gegeben hatte, alle mitgebrachten Geräte auszupacken und sich in den entsprechenden Einheiten zu organisieren, wurden alle zum Essen geladen.

Selina hatte an einer freien Stelle Platz genommen und wenige Augenblicke später saß Prof. Swami neben ihr.

„Ich habe gar nicht gesehen, dass Sie ein Schwert mitgenommen haben. Denken Sie, das Sie es brauchen werden?“

„Ich hoffe nicht!“

Heidi verteilte an alle Gazpacho. Der Duft war absolut köstlich und vielversprechend.

„Haben Sie es denn schon mal benutzt?“

Selina hatte soeben den Löffel zum Mund geführt und verharrte so für einige Sekunden. Langsam senkte sie den Löffel wieder und blickte der Inderin direkt in die Augen.

„Ja, habe ich.“

Indira’s Neugierde war geweckt. Ihr war noch nie ein Sternenflottenoffizier begegnet, der 1. ein Schwert bei sich trug und 2. dieses auch schon benutzt hatte.

„Darf ich fragen, in welcher Situation?“

„Im Krieg ... gegen das Dominion. Ein Schwert ist eine äußerst präzise Waffe. Man kann entscheiden, ob man sein Gegenüber töten will oder ihn nur kampfunfähig machen will ..... oder ihm solche Verletzungen zufügen, dass er niemals wieder ein normales, gesundes Leben führen kann.“

Swami dachte über diese Worte nach und betrachtete die edlen Verzierungen am Schaft und am Griff des Schwertes.

„Und da die Phaser hier unten wohl nicht funktionieren werden, haben Sie sich für diese Waffe entschieden?“

„Das ist korrekt. Projektilwaffen sind mir zu plump, auch wenn sie ihren Zweck erfüllen.“

Swami musterte die Offizierin neben sich Zentimeter für Zentimeter. Eines war ihr klar geworden: Sie musste das Bild, welches sie sich von Selina gezeichnet hatte, grundliegend ändern. Selina Kyle war eine durch und durch attraktive Frau. Wenn man sie betrachtete und vor allem den Rang den sie bekleidete, kam sofort der Gedanke auf, dass sie sich „hochgeschlafen“ hatte. Dieser Eindruck war bei der jungen Frau völlig unangebracht. Selina Kyle bewegte sich nicht nur wie eine Kriegerin, sie sprach auch so. Als sie eben vom Krieg gesprochen hatte, war keinerlei Emotionalität zu hören oder zu sehen gewesen. Nur jemand mit einer exzellenten Ausbildung und vor allem Einstellung konnte sich dermaßen vom Kriegsgeschehen distanzieren. Die Art und Weise wie sie von ihrem Schwert gesprochen hatte, war ein Indiz mehr für Swami, dass Selina dieses Schwert mehr als nur einmal benutzt hatte. Sie schien eine regelrechte Beziehung oder eher eine Bindung zu dieser Waffe aufgebaut zu haben.

Die Sternenflottenoffizierin schien eine höchst interessante Persönlichkeit zu sein und Indira beschloss, dass es die junge Frau wert war, mehr Zeit mit ihr zu verbringen.

Solak hatte sich auf die andere Seite neben Selina gesetzt und nahm auch einen Teller Gazpacho entgegen. Skeptisch roch er daran.

Selina betrachtete ihn und konnte nur schwer ein amüsiertes Lächeln unterdrücken.

„Es schmeckt wirklich gut und vor allem ist es bei diesen Temperaturen absolut erfrischend.“

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„Können Sie das nochmals wiederholen, Sir?“

Milseya brüllte regelrecht gegen das Rauschen aus dem Lautsprecher an, während sie an einem Regler herumspielte, um einen störungsärmeren Kanal zu finden.

„… will, da… Si …Erkun.. sflug .. A5 fliegen … dort einen ...anker platzieren…. ander Shral .. inweise, dass.. örungen …dor… ommen.“

Die Haliianerin sah stirnrunzelnd auf das steinzeitliche Gerät und versuchte die Bruchstücke sinnvoll zusammen zu setzen.

„Verstanden“, lautete schließlich die Antwort. „Ich fliege nach A5, um dort einen Transporteranker zu setzen“, wiederholte sie noch einmal.

„ ..nity Ende.“

Milseya trat aus dem Zelt und entdeckte Captain Swami, die wohl ebenfalls während des Essens wo anders hin gerufen worden war. Schnell hatte sie die Frau erreicht und erklärte den Befehl von Captain Tanrim. „Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat Commander Shral Hinweise gefunden, dass die Störungen von A5 ausgehen.“

Die Inderin schüttelte den Kopf. „Sie muss sich irren. Wie ich schon und Ihnen, Fähnrich, bereits zwei Mal erklärt habe, kommen die Störungen aus dem Süden. A5 liegt aber im Südwesten. Vermutlich werden die Sensoren der Eisenstein immer noch gestört.“

Prof. Swami holte ein kleine Karte des Planeten hervor und zeigte der Pilotin den Standort der anderen Stadt. Mit einem „Sie sehen also, es hat keinen Sinn, dass Sie nach A5 fliegen“, ließ die Inderin Milseya stehen.

Jene starrte immer noch auf die Karte und zog die Nase kraus. Hieß das etwa, sie sollte den Befehl von Captain Tanrim missachten? Und überhaupt, Commander Shral hätte dem Kommandanten der Community bestimmt nichts davon gesagt, wenn sie sich nicht sicher gewesen wäre. Doch die resolute Inderin hatte hier unten das Kommando. Missmutig knüllte Milseya die Karte zusammen. Da ..

„Warten Sie, Captain!“

Mit einem kaum hörbaren, entnervten Seufzer drehte sich Swami um. „Was denn noch, Fähnrich?“

„Ich bezweifle, dass Commander Shral sich geirrt hat“, erklärte Milseya selbstbewusst.

„Und wie kommen Sie zu dieser Annahme?“

Die Haliianerin sah sich auf dem Boden um und griff nach einem beinahe runden Stein. Dann strich sie die Karte über den Stein glatt. „Sehen Sie doch selbst.“

„Ich verstehe nicht, worauf sie hinauswollen. Für mich sieht das immer noch aus, als läge A5 südwestlich und nicht südlich.“

„Die Karte ist falsch“, erklärte die Haliianerin.

„Falsch?“

„Zweidimensional. Und gerade! Sie selbst haben es doch in Ihrem Bericht geschrieben. Erinnern sie sich? Sie beschrieben die starken klimatischen Unterschiede und führten es auf die stark geneigte Achse des Planeten zurück.“ Milseya drehte den Stein etwa um 15 Grad nach rechts in ihrer Hand. „So sind die Koordinaten von Xsesal 3 richtig.“

Captain Swami sah ein wenig verwundert auf die Karte. A5 lag nun genau südlich vom Camp der Föderation.

„Bitte um Starterlaubnis, Captain.“ Milseya sah die Inderin fragend an.

„Erlaubnis erteilt, Fähnrich.“

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„Sie sind also der Techniker, der uns bei den ganzen Problemen hier helfen soll?“

O’Tra drehte sich herum und erblickte eine gutaussehende Bolianerin.

„Ich geh dann mal wieder Suppe verteilen, wir sehn uns“, verabschiedete sich Heidi.

„Ähh, ja das bin ich. Und sie sind…?“

„Gle’ma. Ich bin für das Technische hier unten zuständig. Sie schüttelte die Hand des Bolianers. „Freut mich sehr, so weit weg von Zuhause einen Artgenossen zu treffen.“

„Geht mir ebenso. Das da hinten sind Fuller und Iynx. Sie sind ebenfalls Techniker von der Community.“ Er deutet auf die beiden Crewmen, die sich etwas abseits von den anderen über ihre Suppe hermachten. Wo sollen wir anpacken?“

„Hmmm…Das computergesteuerte Sternenflotten-Dixi spielt bei Sündwind immer verrückt. Anstatt die Fäkalien abzusagen, verteilt…“

“Gle’ma, das reicht. Wir essen noch!“ wurde die Ingenieurin von Dr. Wang unterbrochen.

Gle’ma nahm O’Tra zur Seite „Er hat die Auswirkungen am eigenen Leib zu spüren bekommen“, flüsterte sie grinsend: „Sie sehen, es ist dringend!“

„Ok, zuerst das Dixi, was dann?“ „Außerdem wäre es schön, wenn sie Heidi etwas unterstützen könnten. Momentan kocht sie vor, wenn wir keine Südwinde haben“, erklärte Gle’ma und deutete auf die kalte Gazpacho. Vielleicht lässt sich ein kleiner Holzherd oder was ähnliches bauen.“ O’Tra nickte.

„Wir haben außerdem viele echte Lebensmittel mitgebracht, aber die Kühlaggregate sind schon ziemlich am Anfang ausgefallen. Derzeit lagern wir alles im kühlen Seewasser. Es wäre schön, wenn sie da eine andere Lösung für finden würden.“ Und flüsternd fuhr sie fort: „Prof. Dr.Dr. Swami hasst Sternenflotten-Notrationen.“ O’Tra überlegte gerade, wer eigentlich nochmal den Metaphasenschild aufbauen sollte, als ein etwa 1,60 m großer Kettengetriebener Robotor neben Gle’ma fuhr und fröhlich piepste.

„Ah, da bist du ja…Chief O’Tra, darf ich vorstellen: Blechbüx RGM 402, unser Grabungsroboter. Er hat zwar auch mit den Südwinden zu kämpfen, wird sie aber ansonsten, besonders bei anstrengenden Arbeiten, gerne unterstützen…“

„G-u-t-e-n T-a-g! W-i-l-l-k-o-m-m-e-n a-u-f X-s-e-s-a-l 3!“ begrüßte der Roboter den Bolianer. O’Tra erwiderte den Gruß und hielt noch etwas Smalltalk mit der kleinen Blechkiste...

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Vinara war im Moment milde gesagt verwirrt, wenn nicht gar ärgerlich. Zuerst hatte Tanrim ihr den Befehl gegeben den Romulanern einen weiteren Container zu schicken und dann weigerte Captain K'Olmos sich standhaft genau dies zu tun.

"Die Romulaner haben deutlich gezeigt dass sie uns nicht vertrauen - wie sollten wir da ihnen vertrauen können? Wir haben ihnen vor der Fracht noch eine kleinere Drohne mit einer kurzen Vorab-Information geschickt welche sie entweder ignoriert oder ebenfalls abgeschossen haben. Und allein schon die Tatsache dass sie unter diesen unwirtlichen Bedingungen fähig sind zumindest kleinere Flugkörper abzuschießen - wahrscheinlich mit irgendeinem projektil-basierten System - macht sie zu gefährlichen 'Partnern' denen man lieber nicht über den Weg trauen sollte."

"Aber wenn sie keinen weiteren Bausatz erhalten können sie keinen Koppler aufstellen und wären somit von den Transportern abgeschnitten!", protestierte die Andorianerin. Sie befand sich im Büro des klingonischen Kommandanten und sah diesem sichtlich ungehalten in die Augen.

"Das ist nicht unsere Sache. Wenn Captain Tanrim ihnen unbedingt ein weiteres Paket schicken will dass sie höchstwahrscheinlich erneut abschießen werden, dann soll er das selbst tun! Schließlich hat die USS Community ebenfalls die dafür nötige Ausrüstung."

"Nicht ganz, sie verfügt nur über Standard-Torpedorampen und die dafür vorgesehenen Kapseln können die benötigten Komponenten nicht ohne ausreichender Abfederung auf den Planeten transportieren."

K'Olmos schnaubte. "Dann sollen Ihre Ingenieure eben improvisieren! Lassen Sie den Container-Flugkörper von der Shuttlerampe aus starten oder beamen Sie ihn vor Zündung der Triebwerke ins All. Von der Eisenstein werden diese Spitzohren auf jeden Fall kein Geschenk mehr erhalten, höchstens einen wirklich scharfen Torpedo."

Von seinem strengen und stahlbetonharten Blick ließ sich ablesen dass der Klingone keine weiteren Diskussionen in dieser Richtung wünschte und nicht gedachte auch nur einen Nanonmeter von seinem Entschluss abzuweichen.

Vinara begab sich mit einem Gefühl der Resignation wieder zu Kalis, nicht ohne aber zuvor Captain Tanrim Bericht zu erstatten.

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Milseya hatte sich sofort an die Startvorbereitungen gemacht, die wie sich herausstellte, bei weitem von dem eines Shuttles unterschieden. Dankbar sah sie noch einmal auf die kleine Liste, die X’Kles, Talana, George und sie zusammengestellt hatten und an deren erster Stelle TREIBSTOFF NACHFÜLLEN stand. Das hätte sie mit Sicherheit vergessen.

Gewissenhaft überprüfte Milseya alle Systeme und stellte fest, dass Talana ihren ersten Flug gut überstanden hatte. Sie füllte gerade den Tank nach, als einer der Techniker erschien und ihr den Transporteranker vorbeibrachte. Detailreich erklärte er ihr, wie sie ihn positionieren und aktivieren konnte. Aufmerksam hörte sie zu und wiederholte nochmals die Anweisungen. Der Techniker nickte zufrieden und ging zurück zu der Gruppe, die gerade damit beschäftigt war, den Anker für A3 einzurichten.

Blieb nur noch die Frage, wie lange sie unterwegs sein würde. Milseya versuchte die Entfernung zu berechnen und kam auf etwa 900 Kilometer! Bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern mit direktem Anflug würde das 11 Stunden Flugzeit bedeuten. Unterbrochen von den Nachtstunden, da sie es vorerst nicht für klug hielt in der Dunkelheit in einem unbekannten Gebiet mit keiner exakten topographischen Karte zu fliegen. Sie wäre also mit Sicherheit gut zwei Tage weg - wenn alles glatt ging. Doch auf diesem Planeten - so kam es Milseya mittlerweile vor – sollte man lieber nicht damit rechen. Die Pilotin unterrichtete Captain Swami und Commander Kyle von der Dauer ihrer Abwesenheit sowie ihrer gewählten Flugroute.

Noch einmal überprüfte die Pilotin den Gleiter sowie ihre Ausrüstung, die aus Nahrung, Wasser, Schlafsack und Treibstoff, sowie dem Anker bestand. Dann ohne weitere Verzögerung startete sie den Gleiter und flog ab…

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Nachdem sich Lt. Cmdr. Bishop und sein Sicherheitsteam gestärkt hatten, brachen die Gelbhemden mit der Erlaubnis von Captain Swami auf in Richtung See. Das Sicherheitsteam hatte nun die Aufgabe die schwimmenden Transportcontainer zu bergen und zum Lager zu schaffen. Nach einem längeren Fußmarsch durch den Dschungel, standen die Sicherheitsleute vor dem großen See und schauten nach den Kisten. Lt. Cmdr. Bishop holte sein Fernglas hervor und begutachtete die Lage auf dem See.

Er konnte zehn kleine Container und den großen Container, mit dem Geländefahrzeug, entdecken. Fünf Kisten schwammen in der Nähe des Ufers und es genügte ein Fingerzeig des Sicherheitschefs und sofort wurden die Kisten aus dem Wasser geholt. Die fünf anderen Behältnisse waren 150 Meter vom Ufer entfernt und konnten nur schwimmend erreicht werden.

„Also gut Leute, fünf von euch schwimmen zu den Containern und binden sie sich an den Gürtel und schwimmen wieder hier her!“ befahl Lt. Cmdr. Bishop seinen Leuten und wartete.

Lt. jg LeCroix, Ensign Allan Frost, Ensign Olsen, CPO Rool und Crewman McDonnaugh stürzten sich in die Fluten und schwammen los. Die beiden Caitianer hielten sich auffallend weit weg vom Wasser auf. Ob die Beiden nicht schwimmen konnten? Lucas ging zu den beiden Katzenwesen und sprach sie darauf an. Nach einigem Zögern gaben Ensign jg T’Zorin und SCPO K’Rissan zu, dass sie beide nicht schwimmen konnten. Also hatten Caitianer doch mehr mit den Felidae, der Erde gemeinsam, wie Lucas angenommen hatte.

Vierzig Minuten später kamen fünf erschöpfte Sicherheitler mit fünf Kisten im Schlepptau wieder am Ufer an. „Gute Arbeit, aber wir sollten mehr Schwimmtraining machen…“ lobte Bishop seine Leute und machte sich eine mentale Notiz.

„Sir, der große Frachtcontainer ist laut den Anzeigen des Fernglases 200 Meter entfernt.“ berichtete Lt. jg McNaughton und lächelte schief.

„Gut, wir machen es so zwei Mann schwimmen hin und befestigen Seile an dem Container und der Rest ziehen ihn mitsamt den Schwimmern an Land.“ teilte Lucas seinem Untergebenen mit und schaute sich um. Es sah nicht sehr rosig aus, fünf total ausgepowerte Sicherheitsleute, zwei Caitianer und eine Klingonin die nicht schwimmen konnten und eine Vulkanierin die Wasser hasste.

„McNaughton, schaffen sie 200 Meter?“

„Ja, Sir“

„Gut, wir beide schwimmen hin, befestigen die Seile und ihr zieht uns an Land!“ befahl der Sicherheitschef seinen Leuten, klinkte das Seil ein und sprang ins Wasser. Zwanzig Minuten später erreicht Lt. Cmdr. Bishop den großen Container und klinkte das Seil an die Halterung. Zehn Minuten später kam McNaughton total erschöpft an und klinkte das zweite Seil ein, dann kletterten die beiden Männer auf den Container und ließen sich an Land ziehen.

Dort wurde der Geländewagen entladen und am Ufer mit einer Wache stehengelassen. Die restlichen Kisten wurden mühsam ins Camp transportiert und während die Sicherheitsleute am See waren, wurden im Camp die Transportanker installiert.

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Fasziniert sah Solak dem bolianischen Techniker hinterher. Auf der Erde hatte er mal ein Glas voller rosaner, weißer und hellblauer Wattebäusche gesehen. O'tra sah in seiner wattierten Uniform genauso aus wie einer dieser Wattebäusche. Vielleicht sollte man ihn mal rosa anmalen...

Die Sicherheitsleute waren noch dabei, die Ausrüstungsgegenstände aus dem See zu fischen. Dabei wollte er sie lieber nicht stören... Darum erlaubte der Councelor sich einen kleinen Ausflug in die Ruinenstadt, bevor er seinen Kollegen beim Auspacken und Aufbauen helfen würde.

Das archäologische Team hatte Teile der Stadt schon von Ranken und Urwald befreit. auch einige Wege waren frei geräumt. Einen dieser Wege - den, den auch die erste Offizierin genommen hatte - ging Solak nun entlang. Neugierig blickte er sich um. Tatsächlich konnte er überall um sich herum die Reliefe und Symboliken sehen, über die Swami gesprochen hatte. Gekommen war er aus Richtung des alten Hafens. Hier war die alte Schmiede, von der Selina beim Essen gesprochen hatte. Und dort der große Saal. Und überall Häuser...

Die Stadt war wirklich groß. Erstaunlich groß, wann man den tropischen Urwald betrachtete. Solak bückte sich und berührte den Boden. Das war guter Boden. Sie hatten sicherlich Landwirtschaft betrieben. Und dann war da noch der See. Wie weit war es von hier zum Meer? Waren sie vielleicht Händler? Der Hafen schien gro genug zu sein. So oder so gab es hier genügend Möglichkeiten, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und auch Rohstoffe mussten erreichbar gewesen sein, wie die Schmiede bewies. Die zahlreichen Personen hier hatten ein gutes Leben geführt, dessen war er sicher.

Was ihn allerdings erstaunte, war, dass er bisher keine Verteidigungsanlagen entdecken konnte. Ein so reicher Ort? Natürlich hatte er erst einen Bruchteil der Stadt gesehen. Aber sollte nicht wenigstens ein so zentraler Punkt wie diese Halle hier geschützt sein? Oder brauchten die Bewohner keinen Schutz? Warum nicht? Hatten sie keine Feinde? Oder verließen sie sich auf den Schutz des Waldes? Sie hatten viel zu verlieren gehabt. Er würde Swami danach fragen müssen. Denn, wenn die Häuser noch so gut erhalten waren, wie würde dann erst Bollwerk aussehen?

Ein letzter Blick auf die Wandmalereien. Sie hatten tatsächlich Ähnlichkeit mit dem Iconianer-Symbol. Aber Ähnlichkeit war keine Grundlage für wissenschaftliche Schlüsse.

Es wurde Zeit, dass er zum Camp zurückkehrte und seinen Kollegen zur Hand ging. Außerdem hatte er viele Fragen an Swami...

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Selina beobachtete, wie Bishop und seine Leute anfingen, die Ausrüstung aus dem See zu fischen. Der Rest saß immer noch beim Essen. Wieder einmal wunderte sie sich über die Crew. Die Arbeitsmoral schien nach wie vor nicht sehr gehoben zu sein. Ob es an ominösen Auswirkungen des Planeten lag? Oder an Swami? Wenn ja, wieso waren nicht alle davon betroffen? Oder lag es daran, dass der Faulvirus der auch bekannt unter den Namen Null-Bock-Virus sich ausgebreitet hatte?

Die erste Offizierin zuckte mit den Schultern. Würde sich dieses Virus nicht bald von selbst aus dem Staub machen, stand wohl für so manchen Exkremente schaufeln auf dem Plan. Nicht, dass sie das als Bestrafung einsetzen würde! Nein, solche Arbeiten mussten schließlich auch erledigt werden ....

Konzentriert wanderte Selina durch das Lager und sah sich die Unterkünfte der Forscher an. Von großem Interesse war Swami’s Zelt. Wo genau war es aufgestellt? Und vor allem, stand es sozusagen offen im Raum? Konnten Angreifer jederzeit mühelos das Zelt einrennen und die Bewohnerin töten?

Die erste Offizierin blickte sich um und der riesige Kerl, der eine Auseinandersetzung mit Fähnrich Anquenar gehabt hatte, stand nicht weit entfernt von ihr. Selina hatte sich vorgenommen, über die Sache mit Milseya zu sprechen aber zuerst mussten andere Dinge geklärt werden.

„Ey, Sie!“ Selina hatte vergessen, wie der Typ hieß und ging langsam auf ihn zu.

Wetea drehte sich in Richtung der Stimme und erblickte Selina. Er musterte sie übertrieben von oben bis unten und legte sein charmantestes Lächeln auf.

„Cmdr. Kyle? Nicht wahr? Ich bin Wetea Kaleo Nui. Was kann ich für Sie tun?“

„In welchem Zelt schläft Prof. Swami?“

Der Polynesier lächelte süffisant. Die geht aber ran! Will doch glatt wissen wo mein Zelt .... Moment! Fragte sie nach Swami’s Zelt? Ist die Schnecke etwa ne Lesbe? Hmm ... vielleicht kann ich sie bekehren?

Er räusperte sich und deutete Selina an, ihm zu folgen.

„Dieses hier ist das Zelt von Prof. Swami .... und das da drüben ist meines.“

Selina’s Blick war auf das Zelt der Forscherin gerichtet. Die Bemerkung über Wetea’s Zelt hatte sie überhört.

„Okay danke, Mr. Nui.“

„Wetea. Bitte nennen Sie mich Wetea.“ Der Exolinguist setzte nun sein allercharmantestes Lächeln auf und funkelde Selina mit seinen Augen an.

„In Ordnung. Danke, Wetea.“ Mit einem freundlichen Lächeln entfernte sie sich von dem groß gewachsenen Mann und machte sich daran, die Gegend nach strategischen Angriffspunkten abzusuchen.

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Die Stimmung an Bord der Eisenstein ließ sich am besten mit einer verstärkten allgemeinen Grundparanoia beschreiben. Von zwei klingonischen Soldaten schnappte sie Gesprächsfetzen bezüglich eines möglicherweise ebenfalls anwesenden getarnten Warbirds auf. Die meisten allerdings vermuteten dass nur ein Romulaner den wissenschaftlichen Assistenten K'lon auf solch heimtükische Weise ermordet haben konnte. Und Kalis, die auch über van Richthovens Untersuchungsergebnis informiert worden war betrachtete die romulanische Hausstaubmilbe als ein sicheres Indiz dafür dass nur eines dieser Spitzohren Fähnrich Müller ermordet haben konnte.

Sich immer noch über diese Paranoia wundernd - obwohl sie bei den Klingonen eigentlich alles andere als selten war - begab Vinara sich erneut zu Captain K'Olmos' Büro in welches sie gerade erst wieder gerufen worden war.

"Commander, da Sie im Moment nichts anderes zu tun haben möchte ich Ihnen anbieten in H'Qar la´s Abwesenheit vorübergehend wieder den Posten als yaS wa´DIch einzunehmen", eröffnete ihr der klingonische Kommandant.

"Ich danke Ihnen für das Angebot, aber während dieser Mission unterstehe ich primär, eigentlich sogar ausschließlich dem Kommando von Captain Tanrim."

K'Olmos' Augen verengten sich sichtbar. "Vergessen Sie dabei aber nicht dass Sie auch der klingonischen Flotte gegenüber verpflichtet sind!"

"Diese Verpflichtung ist im Vergleich zu der gegenüber der Sternenflotte absolut zweitrangig. K'Olran Sogh kann H'Qar mindestens genauso würdig vertreten wie ich."

"Aber wenn Sie als meine Stellvertreterin fungieren würden könnte er sich ausschließlich auf seine wissenschaftliche Arbeit konzentrieren."

"Bei allem Respekt, Sir, ich bin hier als Verbindungsoffizier zur USS Community. Ich kann jederzeit wieder abberufen werden um wahrscheinlich auf den Planeten zu beamen sobald die angekommenen Transport-Anker alle installiert wurden."

Der Captain sah die Andorianerin nachdenklich an. "Sagen Sie, schämen Sie sich Ihrer Mitgliedschaft in der klingonischen Flotte?", fragte er schließlich lauernd.

"Schämen wäre nicht ganz der richtige Ausdruck, mir ist nur in der letzten Zeit bewusst geworden dass ich auf Dauer nicht das Leben einer klingonischen Offizierin führen kann, dazu verehre ich das Leben einfach mehr als den Tod. Abgesehen davon dürfte ich im Moment auch gar nicht die klingonische Uniform tragen, das wurde mir bis zur endgültigen Klärung meines Status' von der Sternenflotte untersagt."

"Dafür haben Sie Ma'truH aber mit einer bemerkenswerten Gelassenheit getötet. Sind das was Sie hinsichtlich der Verehrung des Lebens gerade geäußert haben Ihre wahren eigenen Gedanken oder hat womöglich Ihr halbromulanischer Councellor..."

"Nein, er hat mir lediglich ein paar Denkanstöße gegeben... Und im Nachhinein betrachtet sprach er zu mir mehr in seiner Eigenschaft als Councellor der Sternenflotte und Vulkanier zu mir, seine romulanische Seite dürfte lediglich eine untergeordnete Rolle gespielt haben."

Der Klingone verengte seine Augen zu ganz kleinen Schlitzen ehe er sie wieder auf Normalgröße brachte. "Nun, Ihre Mitgliedschaft in der klingonischen Flotte können wir noch behandeln wenn wir wieder zurück sind. Bis dahin bleiben Sie schön in Verbindung mit Ihrem Sternenflottenschiff! Und teilen Sie Ihrem Captain auch mit er soll sich vor den Romulanern in Acht nehmen falls Sie das nicht schon getan haben."

Die Wissenschaftsoffizierin seufzte. "Ich werde daran denken."

Mit einem Nicken entließ K'Olmos sie und wandte sich wieder seinen Berichten zu.

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Gle’ma rutschte unruhig auf ihrer Bank hin und her. Da saßen nun alle diese Sternenflottenfuzzis rum und schaufelten den Eintopf in sich hinein als ob sie seit Tagen nichts mehr zu futtern bekommen hätten. Aber womöglich hatten sie nur dieses replizierte Zeugs da oben auf ihrer fliegenden Kiste so satt, dass ihnen ein kaltes Gazpacho wie eine seltene Delikatesse erschien?

Da! Der sympathische Sicherheitschef machte sich auf und trommelte seine Leute zusammen. Endlich unternahm mal einer was um die Kisten aus dem Wasser zu fischen. Und diese komische kleine Frau, die zur Begrüßung erst einmal ihren Mageninhalt überall verteilt hatte war auch schon wieder weg. Das Spitzohr und die Frau, die ihr als die Nummer Eins der Community vorgestellt worden war machten sich nun ebenfalls selbstständig und schauten sich um. Aber der Rest dieser Typen in den bunten und unpraktischen - weil taschenlosen -Schlafanzügen hingen immer noch herum und palaverten wild drauf los.

Die Bolinerin stieß einen leisen Fluch aus. Wenn die ihre Ärsche nicht hochbekommen, dann eben nicht … Sie rief nach Blechbüx und der kleine Roboter verabschiedete sich höflich von ihrem Landsmann im Watteanzug, der sich daraufhin sogleich wieder über den inzwischen fast leeren Topf hermachte. Gleich würde er eine Zange zücken um damit noch den letzten Tropfen heraus zu wringen. Ach was … diese Freaks wissen doch nicht mal mehr was eine richtige Zange ist. Sie lachte verächtlich.

Zwei von den Typen in gelben Strampelanzügen hatten vorhin einige Kisten angeschleppt und aufgemacht. Ein Teil des Inhaltes war in das ulkige aber recht funktionell wirkende Flugzeug gewandert mit dem die Kleine dann abzwitscherte. Blechbüx half ihr beim Auspacken der restlichen Geräte als plötzlich Derek neben ihr stand.

„Hej du Genie – sag mal was soll das denn sein?“ Sie hielt dem Vulkanier eine eigenartige Konstruktion unter die Nase.

„Das ist ein Resonanzeffektkoppler.“

„Was?“ Gle’ma drehte das Ding hin und her. „Ach, ein Koppler für den Transporterstrahl?“

Derek nickte zustimmend.

„Das haben die Fuzzies da oben zusammengeschustert? Gar nicht mal so schlecht. Wessen Idee war das?“

„Die Idee kam von Lt. Commander Shral. Die Wissenschaftsofizierin der Community. Gebaut hat es dann das Team um Lt. Commander Sheridan.“

„Gut, dann baue ich das Teil mal auf. Wenn wir darauf warten dass diese Fresssäcke mit der Arbeit anfangen setzen wir noch Schimmel an. Ich will endlich mein U-Boot haben! Komm Blechbüx. Bist du so lieb und trägst es?“

„A-b-e-r s-i-c-h-e-r d-o-c-h S-ü-s-s-e”

“Du bist ein Schatz. Wo sollen wir es hinstellen? Da drüben?“

„N-e-i-n. U-n-t-e-n a-m S-e-e. W-e-g-e-n d-e-m U-B-o-o-t”

“Du hast natürlich Recht. Wie konnte ich das nur vergessen. Dann wollen wir mal runter klettern.“

Zwanzig Minuten später waren sie den steilen und unwegsamen Weg, der wohl einstmals so eine Art Hauptstrasse gewesen war, hinunter gestiegen. Diese unendlich vielen Treppenstufen gingen ihr so langsam wirklich auf die Nerven. 300 Höhenmeter zig Mal am Tag rauf und runter – das ging auf Dauer in die Knie.

Unterwegs begegneten sie den ausgepowerten Männern des netten Sicherheitschefs. Die sahen in ihren schwarzen Kampfanzügen richtig sexy aus – nicht so albern wie die anderen in den bunten Uniformen.

Gle’ma winkte dem nassen Lt. Commander fröhlich zu, der sich mit einer großen Kiste abmühte. „Hej Bishop – fragen Sie Heidi nach einem Handtuch. Die hortet die irgendwo. Und da drüben …“ Sie deutete auf die Ruine eines rötlichen Gebäudes am Seeufer. „Da ist der arme Gamin erschlagen worden. Unsere Binären haben übrigens alle gesammelten Daten geordnet und archiviert. Wenn Sie Hilfe brauchen dann fragen Sie die am besten zuerst.“

„Danke“ schnaufte Lucas zurück, schob den Container auf seinen Schultern zurecht und zuckelte weiter die Treppen hinauf.

Gle’ma suchte nach einer geeigneten Stelle für den Koppler und begann mit der Installation.

„Oh nein! Blechbüx – schau dir mal diesen Murks an!“ Sie hielt dem Roboter ein Schaltsegment vor die Sensoraugen.

„D-u w-e-i-s-s-t g-e-n-a-u d-a-s-s i-c-h b-e-i d-i-e-s-e-m W-e-t-t-e-r s-c-h-l-e-c-h-t s-e-h-e.“

“Sorry – der verdammte Wind frischt schon wieder auf. Was zum Teufel haben sich diese Hirnies nur gedacht? Wollen die in Einzelteilen in der Atmosphäre rumschwirren? Wenn man nicht alles selber macht … Dann wollen wir mal! Gibst du mir mal deinen Schraubenschlüssel?“

„L-o-g-o S-ü-s-s-e“ Der Roboter wühlte in seiner eingebauten Werkzeugkiste herum. „B-i-t-t-e s-c-h-ö-n.“

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O’Tra ließ sich auf eine der Holzbänke fallen und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Warum musste ein hochqualifizierter Techniker die Grube für eine Latrine schaufeln, während dieser sicher besser dafür geeigneter Grabungsroboter für Gle’ma den Handlanger spielte.

Mit einem Lächeln drückte Heidi dem erschöpften und grimmig dreinschauenden Chief eine Tasse kalten Früchtetee in die Hand. „Chief, der neue Herd ist prima. Haben Sie einen Wunsch was ich morgen kochen soll?“ fragte die Köchin und zwinkernd fügte sie hinzu: „Und ziehen sie besser ihr Hemd wieder an. Die Klingonin und ihr Counsellor schielen schon dauernd zu ihnen hinüber…

In diesem Moment ertönte die Spühlung der Ferguson die O’Tra in der neuen Camp-Latrine installiert hatte. Kurz darauf kam ein zufriedener Dr. Wang zum Vorschein…

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Es war schon gegen Abend als Gle’ma und Blechbüx die Modifikationen der Transporterkoppler endlich fertig gestellt hatten. Blechbüx machte sich auf, um die unendlich vielen Stufen hinauf zum Camp zu erklimmen, während die Bolianerin ein paar Pflanzen und eine frisch gefangene achtbeinige xsesalianische Dschungelratte mit einem Zettel um den Hals „Achtung - nicht zum Verzehr geeignet“ als Testobjekte auf die Community beamte. Während sie auf den Roboter wartete, der im Camp den Computer und das Audiogerät holen wollte schaute sie sich gelangweilt um. Da drüben stand das kleine Geländefahrzeug, welches von der Community geliefert worden war. Und … Gle’ma traute ihren Augen kaum … da stand och tatsächlich eine junge Klingonin in gelber Uniform und bewachte das Gefährt. Und sie starrte die ganze Zeit auf den großen See hinaus.

Ganz leise schlich sich die Bolianerin von hinten an. Die Klingonin stand direkt an der Pier und bewegte sie nicht. Sie schien vollkommen hypnotisiert von dieser unendlichen Wasseroberfläche.

„BUH!“ rief Gle’ma und sprang hinter einem Stein hervor. Die klingonische Sicherheitsfrau schreckte zusammen, verlor das Gleichgewicht und plumpste kopfüber ins Wasser.

„Ups – ’Tschuldigung … ich hätte nie gedacht das es auch schreckhafte Klingonen gibt“ grinste die Technikerin als die Klingonin nach Luft ringend wieder auftauchte.

*Pieps* Nein, der Ton kam nicht von T’Paka sondern von Blechbüx, der mit diversen Kisten belanden angerollt kam. „G-l-e-m-a! D-u s-o-l-l-s-t d-o-c-h n-i-c-h-t i-m-m-e-r d-i-e L-e-u-t-e ä-r-g-e-r-n.”

“Ach komm ... es war zu verlockend. Hej Lady - nichts für ungut, aber ich muss wieder los. Blechbüx – sei so lieb und helfe der Dame wieder aus dem Wasser. Heidi hat Handtücher!“

Wenige Minuten später rematerialisierte sie im Transporterraum auf der Community.

***

„Hoppla, das ist aber ein großes Raumschiff. Gleich drei Maschinenräume …“ Die junge Bolianerin in sandfarbenen Arbeitoverall stand in der Türe und setzte schnaufend eine große Kiste ab. „HALLO! Ist da irgendwer?“

Der starke Kaffee war wie eine Rettung für den Chefingenieur, der wieder eine sehr kurze Nacht hatte. „Heute Abend gehe ich nur pennen, und wenn sich Jenax auf den Kopf stellt!“ dachte er mit einem Lächeln. „Aber irgendwie bist du selber Schuld wenn du es zulässt“, tadelte ihn seine innere Stimme.

George nahm einen weiteren Schluck Kaffee und vernahm nun eine Stimme. Er stand auf und ging aus seinem Büro. Am Schott zum Maschinenraum stand eine Bolianerin in einem hellen Overall.

„Ja hier ist jemand da, Miss“, sagte George freundlich. „Ich bin Lt. Commander George Sheridan, Chefingenieur dieses Schiffes. Und Sie … Miss … sind?“ fragte George.

„Hi! Ich bin Gle’ma.“ Sie streckte dem Ingenieur eine Ölverschmierte Hand entgegen. „’Tschuldigung dass meine Finger etwas schmutzig sind. Habe bis eben noch am Resonanzeffektkoppler rum geschraubt. War eine gute Idee. Aber nur begrenzt tauglich. Ich musste noch ein wenig modifizieren. Aber jetzt funktioniert er ja wie Sie sehen.“

„Sehr erfreut Gle´ma.“ George schüttelte die Hand mit einem kräftigen aber respektvollen Händedruck. „Captain Swami hatte Sie bereits erwähnt. Sie sagte, dass wir Beide zusammenarbeiten sollten. Bitte kommen Sie mit mir in mein Büro.“ Die Bolianerin folgte dem Menschen. Dieser holte ein Tuch hervor, das mit einem speziellen Reinigungsmittel präpariert war.

„Mit dem Tuch sollten Sie die Verschmutzung abbekommen können. Möchten Sie auch einen Kaffee?“ Für eine Bolianerin sieht sie sehr gut aus dachte George, als er auch sich selbst die Hand mit einem weiteren Spezialtuch abrieb.

„Danke … ein Kaffee wäre schön.“ Mit etwas Überraschung nahm Gle'ma das dargebotene Tuch an. Sie war sich ihrer verschmutzten Hände bewusst, aber sie hätte nicht vermutet, dass es ihren Kollegen stören würde. "Oh, vielen Dank. Wenn wir zusammen arbeiten, werden wir eine Menge Tücher gebrauchen." Sie beäugte das Tuch interessiert, schnupperte daran und legte es angewidert zur Seite. „Viel zu viel Chemie“ murmelte sie in sich hinein und wischte sich die Finger am Overall ab. „Schickes Büro haben Sie, George.“

„Danke", George bemerkte dass Gle´ma dieses Tuch nicht behagte. „Verzeihen Sie wenn ich Sie mit diesem Tuch verstimmt haben sollte, dies lag nicht in meiner Absicht.“ George bot Gle´ma einen Platz an.

„Sie sagten eben, wir sollen zusammenarbeiten. Ich würde gerne erfahren wobei genau.“

„Ich sagte nicht dass, sondern: wenn.“ Sie ließ sich auf den angebotenen Stuhl fallen und steckte die Hände in die Taschen. „Muss erst mal sehen ob ich Ihre Hilfe überhaupt brauche. Also diese Idee mit dem Anker war ja schon mal nicht schlecht. Aber wenn ich das Ding so benutzt hätte, wie Ihre Jungs mir das hingestellt hatten, dann würden meine Moleküle jetzt in der unteren Atmosphäre Rumba tanzen. Nur wäre es weniger schön anzusehen.“

„Das glaube ich Ihnen gerne. Der Planet zwingt einen, immer tiefer in die Trickkiste zu greifen“, sagte George. „Und nun, erzählen Sie mir bitte, warum Sie mich aufgesucht haben. Denn ich denke mal das dies hier kein reiner Vergnügungsbesuch ist.“

„Bestimmt nicht. Ich weiß ja nicht, ob es neuerdings in der Sternenflotte üblich ist nach dem Try-and-Error Verfahren mit Menschenleben umzugehen, anders kann ich mir nicht erklären, dass Sie mir so etwas vorsetzen. Die Klingonen lassen in solchen Fällen glaube ich gerne ihren Chefingenieur das Versuchskaninchen spielen, das erhöht die Motivation es richtig zu machen. Wollen Sie es nicht mal versuchen?“

Gle’ma wirkte schon etwas genervt. Sie war eine Frau, die sich in eine Angelegenheit reinsteigern konnte und gerade freute sie sich, ein dankbares Opfer zu haben. Dem Chefingenieur eine Chance geben sich zu verteidigen wollte Sie keinesfalls, also setzte sie wieder an, bevor dieser sich von der verbalen Attacke erholen konnte.

„Unser Problem ist noch nicht alleine damit gelöst, dass wir einen ‚Anker’ auf der Oberfläche platzieren. Das ist ein Mittel zum Zweck, um etwas lokal gegen die Störungen zu unternehmen. Die Partikelwinde haben Einfluss auf alle hochtechnologischen Geräte. Ich vermute, dass wir es mit einem Phänomen zu tun haben, dass auf die Elektronen aller elektrischen Geräte und mehr oder weniger starke Auswirkungen. Je komplizierter die Schaltung, desto dicker das Problem. Keine Elektronen, kein Grund zur Sorge. Soviel scheint sicher. Vergessen Sie nicht, dass wir auch Elektronen in unserem Körper haben. Direkt gibt es keine Gefahr für uns. Aber wenn der Transporter ihre Atome auseinander nimmt, sollte er die Elektronen nicht vergessen. Es sei denn sie können auf ihre Gehirnströme verzichten. Oder tun Sie das schon?“

„Miss Gle´ma“. Georges Stimme nahm ein unterschwelliges Grollen an, was noch nicht unhöfflich klang. „Was Sie mir erzählt haben ist mir nicht neu. Alleine um unser Team herunter zu bringen, wurde auf Technologien zurückgegriffen die schon vor 400 Jahren verwendet wurden. Und davon abgesehen, dass sie es nicht leiden können im All verteilt zu werden. Also verzeihen Sie bitte meine Direktheit Miss Gle´ma, aber Sie haben immer noch nicht auf meine Frage geantwortet.“ Gegen Gle´ma war sogar Sam - Doktor Assjimas Verlobter - noch ein Goldstück. Keine Frage die Frau war intelligent und tüchtig. Aber sie konnte Georges Geduld schlimmer auf die Probe stellen als seine Schwester.

Wie konnte man nur so stoisch sein? War dieser Mann so von sich überzeugt, dass es ihn nicht einmal interessierte, wie sie nun das Problem nun in der Praxis gelöst hatte? Ach was soll’s! Sobald sie hier fertig war, würde sie sich wieder auf ihren Planeten materialisieren wo es sogar echtes Wasser zum Waschen der Hände gab. „Ich bin nur hier herauf gekommen um den Computer zu überprüfen. Er funktioniert da unten nicht korrekt und wir benötigen dringend die bereits eingelesenen Daten. Außerdem will ich einen Blick auf die restliche Ausrüstung werfen um gegebenenfalls ein paar Änderungen vorzunehmen, bevor wir sie nach unten beamen.“

Na also. Jetzt war die Katze aus dem Sack. George nickte nur. „Kein Problem. Der Download der Daten sollte schnell erledigt sein. Die Ausrüstung steht in Frachtraum 2. Wenn Sie wollen können wir uns gleich dorthin begeben. Um den Computer wird sich Lieutenant Suval kümmern." Die Müdigkeit wurde wieder stärker. Und in diesem Zustand neigte der Chefingenieur leicht dazu jemanden anzupflaumen. Jedoch versuchte sich George zusammenzureißen. „Es sei denn Sie haben Einwände Miss Gle´ma?“

„Doch, ich habe Einwände. An den Computer kommt niemand außer mir ran. Zeigen Sie mir erst die Ausrüstung in Frachtraum zwei. Dann hätte ich gerne einen Arbeitsplatz an dem ich ungestört arbeiten kann.“ Sie erhob sich und schulterte die Kiste. Ihre anfänglich gute Laune war verflogen.

Drei Wünsche auf einmal? Das fing ja gut an. „Wie Sie meinen. Wenn Sir mir bitte folgen würden.“ George schaffte es einen sarkastischen Unterton zu unterdrücken. „Vielleicht hatte Tante Kathy doch Recht. Vielleicht wurde ich schon als Offizier geboren.“ Vielleicht ist das der Preis, wenn man aus einer Familie kam, die seit Generationen nur Berufssoldaten hervorgebracht hatte.

„Unterwegs können Sie, wenn Sie wollen mir auch erzählen, wie sie den Transporteranker perfektioniert haben.“ George brachte tatsächlich ein Lächeln zustande, das die Augen erreichte. Warum musste er immer an diese Zivilisten geraten die immer so gut auf Starfleet zu sprechen waren? Was aber George noch mehr interessierte: wie kam Captain Indira Swami mit Gle´ma zurecht? So wie George die Inderin einschätzte hätte Gle´ma keine 12 Stunden überlebt. Aber das Universum hatte schon immer seltsame Kombinationen zustande gebracht.

Während die beiden die Korridore entlang schritten, trennten sie sich für jeden entgegenkommenden Crewman, um ihn zwischen ihnen hindurch zulassen. Nur bloß nicht dem anderen näher als nötig heranlassen.

„Was ist denn ihre Theorie, wodurch diese Störungen hervorgerufen werden.“ Die Bolianerin sparte aus Gewohnheit an Pausen. „Okay, das sind wahrscheinlich die falschen Voraussetzungen, wenn ich glaube, Sie würden sich etwas bei ihrer Arbeit denken. Wir wissen, dass dieses Phänomen vom Wind getragen wird, also auf Partikel zurückzuführen sein muss. Natürlich sind aber Partikel in diesen Dimensionen unmöglich in der Lage sich auf subatomare Partikel wie Elektronen IN unseren Schaltkreisen auszuwirken. Nicht ohne die ganze Atomstruktur anzugreifen, was ich durch meine Forschungen ausschließen kann. Wenn Ihre Leute etwas flexibler wären und statt über das Fehlen der Technik zu jammern, wäre ihnen schon etwas anderes aufgefallen. Packen Sie mal auf dem Planeten einen Kompass auf und versuchen Sie sich damit zurechtzufinden. Ich würde Sie wahrscheinlich nicht mehr wieder sehen. Am Äquator hätten Sie dann vielleicht langsam bemerkt, dass die Nadel verrückt spielt. Irgendetwas stimmt mit dem bodennahen Magnetfeld des Planeten nicht. Da es sich nach dem Wind zu richten scheint, müssen die Partikel irgendeinen unbekannten, aber lokal enorm einflussreichen magnetischen Effekt haben. Stark genug, um in jeder Schaltung Störströme zu induzieren. Es sind keine Kilovolt, die selbst Sie sofort hätten entdecken müssen. Aber ein paar Millivolt in der falschen Polung reichen schon aus, um in einer sensiblen Halbleiterschaltung jede Informationsweiterleitung zu stören.“

Gle’ma holte kurz Luft. „Zu ihrem Anker: Die neuralen Schaltungen in unserem Körper sind vermutlich nicht komplex genug, um durch die induzierten Spannungen geschädigt zu werden. So denke ich mir das zumindest, ich bin kein Biologe, aber organische Schäden konnten wir noch keine feststellen. Wenn beim Transportvorgang unsere Atome aber freigesetzt werden, sind die Elektronen beeinflussbar und werden unkontrollierbar abgelenkt. Oder für Sie verständlicher: Ganz doll ungesund. Wir müssen also vor dem Transport etwas unternehmen, um die Elektronen zu schützen. Ich habe mir da eine recht primitive Lösung einfallen lassen. In den Ankern befindet sich nun ein Kraftfeld. Ist das einmal aufgebaut und konstant mit Strom versorgt, braucht es keine komplizierte Steuerung um seinen Dienst zu verrichten. Das Kraftfeld alleine nützt aber nichts gegen die Störungen. Das Magnetfeld wird aber durch die Moleküle unseres Körpers beim Durchschreiten in Schwingung versetzt, die vom lokalen Magnetfeld beeinflusst wird. Die Community kann vom Orbit so über den Anker indirekte Rückschlüsse über das Magnetfeld ziehen, ohne komplizierte Scanner auf dem Planeten zu installieren, die eh nicht tun würden. Sie müssen dann nur noch einen gegenläufig modulierten Transporterstrahl einsetzen, der die Störung ausgleicht. So einfach. Das schaffen selbst Sie und ich kann zurück auf den Planeten und hab meine Ruhe vor Ihnen.“

Jetzt war George hellwach. Ihre Theorie hatte was, nein sie war die erste Antwort, mit der man was anfangen konnte. Nur an ihrem Umgang musste Sie noch Arbeiten. Sehr viel sogar.

„Nun meine Theorie ist es, das diese Störungen künstlichen Ursprungs sind, vielleicht eine Art Stolperdraht der Iconianer, um zu verhindern, das sich hier neue Hochtechnisierte Nachmieter einrichten können.“ Die Beiden bogen um eine weitere Ecke. „Bleibt nur noch eine Frage. Was könnten die Iconianer hier auf dem Planeten versteckt haben, das solche Sicherheitsmaßnahmen erfordert?“ Wieder eine weitere Biegung. „Denn kurz bevor wir den Planeten erreicht haben begannen die Fehlfunktionen an Bord. Die beiden Sonnen haben auch keine ungewöhnlichen Werte bisher aufzuweisen.“ Nun hatten die Beiden das Schott des Frachtraumes erreicht.

„Um noch eines klar zu stellen. Ich bin nicht seit einer Woche Ingenieur." Georges Brauen wölbten sich schon beinahe Romulanisch. Er wusste, das der Captain befohlen hatte, mit Swami und ihrem Team zusammenzuarbeiten. Aber diese Bolianerin machte es einem nicht leicht. Er ertappte sich dabei, wie er schon ausmalte, welche Unfälle diese Frau hier zufällig erleiden könnte. Noch konnte er sich beherrschen, doch er war schon dabei zu wünschen, sein Blut wäre Grün und er vom Vulkan.

Gle’ma grinste als George die Augenbrauen nach oben zog. Er sah aus wie ein kleiner treuer Hund … nein, ein großer treuer Hund. „Sicherheitsmaßnahmen der Iconianer? Sorry, George, aber wie kommen Sie denn auf den Schwachsinn? Wir wissen ja noch nicht einmal ob wir es mit den Iconianern zu tun haben. Professor Swami hat es mit Sicherheit erwähnt, aber ich vermute, Sie haben dabei einen akademischen Vorlesungsschlaf gehalten. Die Iconianer sind so mächtig gewesen. Wenn sie uns nicht hier haben wollten, würden wir es merken. Oder besser gesagt, wir würden danach nichts mehr merken. Und wir wollen doch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Wenn man sich zu schnell in voreilige Schlussfolgerungen verbeißt sieht man nicht mehr über den Tellerrand weg. Und jetzt will ich mein U-Boot sehen!“

Diese Frau ist mit Sicherheit Berufssingle. Falls diese einen Kerl hat, so war es das gepeinigste Wesen, das man in der Galaxie nach der besseren Hälfte von Marthra antreffen konnte.

„Glauben Sie was Sie wollen“, sagte George und gab den Code in das Schloss ein. Dann drehte er sich zu der Bolianerin um.

„Übrigens, wir mussten einige Verbesserungen an dem Boot vornehmen. Starfleet hätte Ihnen sonst nur den alten Plunder angedreht, der in den Lagern vor sich hin rostet.“ Diese Frau mal sprachlos zu erleben wäre bestimmt Latinum wert. „Der Bordcomputer wurde aufgerüstet und arbeitet um 40 % schneller und effizienter. Die Steuerungssysteme wurden ebenfalls überholt. Und wir haben einen Fluchttransporter installiert, der die Crew in Sicherheit bringt. Das war aber bereits geschehen gewesen bevor wir von den Störungen erfuhren. Sie können meinetwegen alles rausreißen was ihnen nicht passt. Mir ist es egal.“ Dann machte George eine einladende Geste in Richtung Boot.

Gequält verdrehte sie die Augen und stützte sich den Kopf mit der Hand auf einer Konsole auf. „Himmel noch eins! Sind Sie mal auf die Idee gekommen, dass ich mit Absicht ein veraltetes Modell angefordert haben könnte? Wir können keine unnötig komplizierten Apparaturen gebrauchen. Sollten dort Störungen auftreten, sitzen wir in einer vor sich hintreibenden Sardinenbüchse und das - da sind wir uns doch wohl einig - ist nicht Sinn der Sache. Je primitiver das U-Boot funktioniert, desto sicherer ist das für uns. Warum müsst ihr Sternenflottler euch eigentlich überall einmischen, wo ihr nichts verloren habt? Beim nächsten Mal schreibe ich extra groß dran, dass eure Nicht-Einmischungs-Direktive auch für meine Instrumente gilt! Bauen Sie das Zeug wieder aus! Mir ist egal ob das Ding jetzt Kaffee kochen kann, ich will den Zustand, den ich bestellt habe. Ist das zuviel verlangt?“

„Es reicht! Ich habe es mit Höflichkeit versucht. Ich habe versucht, freundlich zu sein. Aber Sie führen sich gerade wie ein verwöhntes, verzogenes Gör auf." Jetzt war es raus.

„Sie können die Sternenflotte nicht leiden. Okay, das habe auch ich kapiert. Die Verbesserungen geschahen unter der Absicht, Ihnen einen Gefallen zu tun und nicht um Sie zu schikanieren. Seit Sie hier an Bord sind, haben Sie nichts anders getan, wie andere zu kritisieren und als Dummköpfe dastehen zu lassen. Benutzen Sie das Interkomm wenn Sie was benötigen. Sie können hier arbeiten. Da sind Sie auch vom Rest der Zirkusbande sicher.“ George wandte sich nun zum Gehen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dies musste Swamis Rache für das Briefing von Gestern sein.

„Glauben Sie mir, ich würde mehr von der Sternenflotte halten, wenn Sie nicht den ständig gleichen Schlag hervorbringen würde. Man darf euch nichts sagen, von wegen Kommandohierarchie, lieber mischt ihr euch überall ein, gebt Befehle, baut Scheiße und lasst es uns Zivilisten ausbaden. Ich habe schon so viele von euch an der Backe gehabt. Groß angeben könnt ihr mit eurer Stärke. Aber dann vor einer kleinen zivilen Wissenschaftlerin fast das Heulen anfangen. Was machen Sie erst, wenn Sie mal mit einem echten Gegner zu tun haben? Ihre Mammi rufen? Seien Sie ein Mann und biegen Sie das wieder hin.“

„Wissen Sie, ich hatte es vor einigen Wochen mit einer Cardassianerin zu tun, die ich schon für den Gipfel der Unverfrorenheit hielt. Doch Sie schlagen diese Frau um Lichtjahre.“ George konnte sich ein: Sie beide sind nicht zufällig Schwestern? verkneifen.

„Was Ihre Frage angeht: ich habe es mit den Cardassianern, den Borg, dem Dominion, den Breen und sogar mit den Klingonen zu tun bekommen. Und im Vergleich zu Ihnen, sind diese genannten Herrschaften der reinste Kaffeeklatsch am Sonntagnachmittag.“ George legte eine kleine Kunstpause ein.

„Das Boot wird auf Ihren Wunsch hin zurückgebaut. Vielleicht sollte ich noch einen Schiffsdiesel einbauen lassen. „Dieser ist dann wirklich das Rustikalste an Technologie das wir zu bieten haben.“ George entfernte sich wenige Schritte und drehte sich noch mal halb um: „Ach ja, um ein altes irdisches Sprichwort zu zitieren: Der Weg zur Hölle, ist immer mit guten Vorsätzen gepflastert. Und jetzt entschuldigen Sie mich.“ Ohne Gle’ma die Chance zu geben zu antworten verließ George den Frachtraum.

Gle’ma lies den Chefingenieur von dannen ziehen und betrachtete noch einmal betrübt das Werk der Verschandlungen. „Herrlich. Ich nenn das nicht sehr kämpferisch, wenn man sich einfach vor dem Feind verdrückt und die Arbeit zurücklässt. Aber mich fragt ja keiner.“

CptJones und Brynhild in „George und der Kampf mit dem blauen Drachen“

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Es gibt Körperteile, die können tatsächlich einschlafen. Zumindest taub werden. Und zwar dermaßen, dass man das Gefühl hatte, dass sie gar nicht mehr existierten.

So ging es nach sieben Stunden Flug Milseyas Allerwertesten.

Die Haliianerin rutschte auf dem Sitz hin und her um die Blutzirkulation ihres verlängerten Rückens wieder in Gang zu setzen, aber da war nichts zu machen. Seufzend betrachtete sie die tief stehenden Sonnen am Himmel. Bald musste sie sich Gedanken darum machen, wo sie die Nacht verbringen wollte. Sie sah auf die eintönige Wüstenlandschaft um sie herum und stellte fest, dass jede Stelle gleich gut war, denn hier sah es überall (beinahe) gleich aus.

Für einen Moment war Mileya versucht die Nacht durchzufliegen, hatte sich doch die Karte bislang als sehr zuverlässig erwiesen. Doch bei Nacht würde sie die Thermik, die vom heißen Sand ausging, nicht mehr ausnutzen können, was bedeutete, dass sie vermutlich mehr Treibstoff verbrauchen würde. Zudem wollte sie den Rest an Helligkeit noch ausnutzen, um ihre Position ganz genau zu bestimmen. Es war nämlich schwieriger als sie erwartet hatte, zu fliegen und sich gleichzeitig anhand des Kompass und der Karte zu orientieren.

Doch auf der anderen Seite sollte sie so schnell wie möglich wieder zum Camp zurückkehren, denn der Gleiter wurde dort womöglich benötigt, damit man nach den verschwundenen Ausrüstung suchen konnte.

Die Pilotin dachte kurz nach, bevor sie zur Landung ansetzte. Sie würde jetzt eine kurze Pause einlegen, ihren Allerwertesten wecken, etwas essen und trinken, ihren Kurs bestimmen und dann noch etwa zwei Stunden in die Dunkelheit hinein fliegen, vielleicht sogar bis zum Rand des Waldgebietes. Dann würde sie sich ein wenig länger ausruhen und bei Tagesanbruch weiterfliegen.

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Für wen hielt sich diese Person eigentlich? Für Montgomery Scott persönlich? Mit einer Gewitterwolke über dem Haupt im Schlepptau machte sich George wieder auf den Weg zu seinem Büro.

Das Bolianer durchaus schwierige Kunden sein konnten war ja gemeinhin bekannt. Aber deren Ego ließ sogar einen Stattlichen cardassianischen Gul wie einen Harmlosen Pfadfinder erscheinen. Besonders Gle´ma schien ein sehr ausgeprägtes Ego zu haben. Ohne ein weiteres Wort verschwand George also in seinem Büro. Die Müdigkeit und der Stress suchten nun endlich ein Ventil. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Beruhige dich. Das ist diese Frau nicht Wert. Auf dem Schreibtisch stapelte sich immer noch Arbeit. Dann sah George auf den Chronometer. Es war kurz vor Mittag. In einer Stunde würde er sich mit Jenax zum Essen treffen. George straffte die Schultern und nahm sich eines der PADD´s vom Stapel. Dann legte er sich auf die Couch, die in seinem Büro stand, und versuchte etwas Ruhe zu finden. Nach kaum 10 Minuten sank Georges Kopf auf die Brust und er begann ein Nickerchen zu halten.

Geschalgene 63 Minuten später wachte George wieder auf. Er blickte direkt in das Gesicht von Jenax, die ihn anlächelte.

„Gut geschlafen?“, fragte sie sanft. George erhob sich und rieb sich mit den Händen die Augen.

„Nein schrecklich. Die Couch ist fürchterlich. Erinnere mich das Ich bei Vendetta eine Neue anfordere.“, sagte George leicht schlafftrunken.

„Du siehst auch nicht gut aus. War was gewesen?“

„Eine Untertreibung.“, schnaubte George leicht.“ Eine Bolianerin namens Gle ´ma hat sich vorhin aufgeführt, wie wenn diese die Königin von England persönlich wäre.“, Jenax neigte den Kopf auf die Seite.

„Komm. Gehen wir was Essen.“, Jenax reichte George ihre Hand.“ Chef hat heute wieder, was Schönes auf der Tageskarte.“, George nickte und stand auf. Nachdem er Jenax auf die Stirn geküsst hatte, machten die Beiden sich zum Casino auf.

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Bei dieser Witterung konnte er einfach nicht schlafen. Die Luftfeuchtigkeit raubte ihm schier den Atem. Solak betrachtete seinen ausgerollten Schlafsack und schüttelte den Kopf. Er verließ das Zelt.

Im Camp war es mittlerweile ruhiger geworden. Die meisten hatten sich zurückgezogen. Der Councelor verscheuchte eine Mücke, die sich auf seiner Nasenspitze niedergelassen hatte, und setzte sich an das langsam herunterbrennende Lagerfeuer. Er lauschte in die Dunkelheit. Die Geräusche des Waldes um ihn herum waren irritierend und fremdartig. Er brauchte einige Zeit, bis seine spitzen Ohren in der Lage waren, die einzelnen Tiere auseinanderzuhalten, die dort draußen in der Dunkelheit umeinander huschten, huhten, scharrten, jagten und schliefen. Hin und wieder reflektierten Augen aus den Bäumen heraus. Nein, das war einfach nicht seine Welt. Er tastete nach dem Messer in seinem Stiefel. In Solak begann sich eine leise Sehnsucht nach der Wüste zu rühren. Sein Blick wanderte nach oben und suchte den Sternenhimmel ab. Auch, wenn es unlogisch war: Jedes Mal, wenn er auf einer fremden Welt war und seinen Blick nachts nach oben wandte, erschrak etwas in ihm. Der Himmel sah einfach falsch aus. Allein T'Khut fehlte... Und die Sterne standen alle an der falschen Position...

Von hinten näherten sich ihm Schritte.

"Seien Sie gegrüsst, Prof. Dr. Dr. Dr. Swami."

Die Angesprochene setzte sich neben ihn. "Ich war schon so lange nicht mehr auf Vulkan, dass ich manchmal vergesse, wie scharf Ihre Ohren sind. Dr. Dr. Derek ist in dieser Hinsicht ein sehr ungewöhnliches Exemplar Ihrer Spezies. Er ist auch bei weitem nicht so gut in Form wie Sie oder Ihre Kollegen..."

Solaks Augenbraue wanderte nach oben. "Wie meinen?"

Swamis Lachen perlte geradezu durch die Luft. "Bei Brahma! Da habe ich mich wohl ein wenig zweideutig ausgdrückt, nicht wahr? Nein, so meinte ich das nicht. Ich bin fasziniert davon, wie leichtfüssig Sie alle durch das Camp und die Ruinen spazieren - und dabei auch noch Kisten schleppen. Ich muss gestehen, dass wir alle hier unter dem Gelände zu leiden haben."

"Es könnte an dem guten Training und dem hervorragenden Fitnessstand auf der Community liegen. Was aus meiner Sicht aber viel wahrscheinlich ist: Wir sind alle noch unter dem Einfluss des hohen Adrenalinspiegels nach dem Fallschirmsprung. Geben Sie mir und meinen Kollegen noch ein oder zwei Tage hier im Camp und wir werden genauso über die steilen Treppen, Kletterpfade und Leitersysteme schimpfen wie Sie. Außerdem..." Ein leichtes Schmunzeln umspielte den Mund den Councelors. "... fürchte ich, dass es für viele eine Art 'Macho-Ding' ist, wie man auf der Erde sagt. Sie kennen ja aus eigener Erfahrung die Rivalitäten zwischen den einzelnen Abteilungen auf einem Raumschiff. Gerade zwischen der Sicherheit und der Wissenschaft. Und hier sind wir sozusagen auf Wissenschaftler-Terrain. Es ist also nur logisch, dass meine Kollegen aus der Sicherheit sich keine Blöße geben wollen und ihre körperliche Erschöpfung nicht zeigen. Aber das wird sich noch ändern, da bin ich sicher."

Die Inderin kicherte. "Ich verstehe... Aber vielleicht haben wir ja bald Glück und finden endlich eine Abkürzung zum Hafen. Dann müssen wir alle nicht mehr so viel klettern."

"Eine Abkürzung? Wie meinen Sie das?" Solak musterte sie von der Seite während er ihr gleichzeitig aufmerksam zuhörte. Diese Frau irritierte ihn immer mehr. Kaum waren sie unter sich, war sie wieder vollkommen offen und locker. Nichts deutete mehr daraufhin, dass sie heute nachmittag noch einen Disput gehabt hatten. Wieder so ein Punkt, der ihn an Selina erinnerte. Auch sie war 'privat' anders als die Crew sie kannte. Allerdings hatte sich dieses Verhältnis zwischen ihm und der ersten Offizierin über eine lange Zeit aufgebaut und verfestigt, während Swami diese Vertraulichkeit bereits nach einem Tag zeigte. War das ihr Standardverhalten? Oder war sie nur ihm gegenüber so gelöst? Er war sich sicher, dass dies nicht lange so bleiben würde.

Und tatsächlich schlich sich wieder ein sachlicher Ton in Swamis Stimme als sie dem Councelor erklärte: "Wir haben bei den Untersuchungen der Ruinen Hinweise auf ein Höhlensystem gefunden. Oder, um genau zu sein: Wir haben Eingänge gefunden, die auf ein solches, mindestens halbkünstliches System hindeuten. Wir haben sogar Bodenplatten darin gefunden. Einige der Höhlen scheinen sehr groß zu sein, der Durchmesser würde sicherlich die Durchfahrt mit einem Fahrzeug oder Karren erlauben. Vielleicht wurden sie als Transportwege genutzt - wir wissen es noch nicht, da die Tunnel verschüttet sind und wir sie nicht näher untersuchen können. Die gestohlene Ausrüstung, Sie verstehen. Und wir können ja leider keine Phaser benutzen, um die Durchgänge zu öffnen... Einige hundert Meter haben wir dank unserer Grabungshelfer freilegen können, mehr nicht. Sehr ärgerlich! Ich kann darum bisher nur spekulieren. Aber angesichts des unwegigen Geländes würde so ein Tunnelsystem Sinn machen. Und wenn meine Vermutungen stimmen, dann gibt es sicherlich auch eine unterirdische Verbindung zum Hafen."

Solak stimmte ihr nickend zu. "Ja, das hätte eine gewisse Logik. Ich habe mir heute nachmittag einen kleinen Eindruck von den Ruinen verschaffen können und die Größe des Hafens würde solche Transportwege sicherlich erforderlich machen. Die Vorstellung, Güter oder ähnliches über die Bergpfade und Leitern zu transportieren..."

"Genau. Was halten Sie denn von 'unserer' kleinen Stadt?"

"Klein ist wahrlich das falsche Wort - die Größe ist beeindruckend gemessen am Entwicklungsstand. Eines hat mich allerdings bei meinem kurzen Rundgang verwundert: Ich habe keinerlei Anzeichen für Verteidungsmaßnahmen entdecken können."

Swamis Augen leuchteten auf. "Gut beobachtet, Dr. Dr. Dr. Solak! Wir haben bisher auch tatsächlich nichts in diese Richtung entdecken können."

"Darüberhinaus... Es scheint eine wohlhabend Stadt gewesen zu sein. Kunstmalerei an den Wänden, Schmieden, ein großzüger Versammlungsort, viele Einwohner. Ich bin sehr neugierig auf die weiteren Details. Haben Sie schon Sportstätten gefunden? Orte, die mehr über das Sozialleben verraten könnten?"

"So langsam wird mir klar, warum Sie sich gegen die Archäologie und für die Psychologie entschieden haben." Wieder dieses perlende Lachen. "So weit sind wir noch nicht. Aber ich kann Ihnen gerne zeigen, was wir bisher haben. Wie wäre es mit Morgen?"

Der Councelor nickte. "Sehr gerne."

Swami erhob sich. "Dann lasse ich Sie nun alleine. Nicht jeder von uns verfügt über eine vulkanische Kondition, manche brauchen tatsächlich ein wenig Schlaf. Bis morgen früh!"

Solak sah ihr hinterher und wandt sich dann wieder dem beinahe herunter gebrannten Lagerfeuer zu. Seine Nasenflügel weiteten sich. Ein infernalischer Gestank lag in der Luft. Ein Gestank, der nur eines bedeuten konnte... Alarmiert fuhr er herum. Und sah ein Mitglied der Sicherheitsmannschaft an sich vorbeischleichen.

Petty Officer T’Paka versteifte sich, als sie den Blick des Councelors auf sich ruhen sah. Von allen Lebewesen auf diesem Planeten musste es gerade er sein... Hätte diese verdammte Bolianerin sie doch nur nicht ins Wasser geschubst! Sie hatte es mittlerweile zur Meisterschaft darin gebracht, ihren körpereigenen Geruch auszuschalten (und festgestellt, dass die irdischen Duftnoten Chanel No. 5, Kölnisch Wasser 4711 und Meister Proper hervorragend zu ihrem Typ passten) und so unliebsame Begegnungen mit dem halbromulanischen Councelor und seinem vorlauten Sohn vermeiden können. Aber nun... Steif nickte sie dem Mann am Feuer zu bevor sie ihre Schritte schleunigst in eine andere Richtung lenkte. "Lt..."

Ebenso steif nickte Solak zurück. "Petty Officer..."

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Die Klingonen hatten beim Zusammen- und Aufbau ihres Transporter-Kopplers oder -Ankers, je nachdem wie man es nennen wollte eine deutlich größere Disziplin als ihre Kollegen von der Föderation gezeigt - denn obwohl sie den Bausatz erst fast eine Stunde nach dem Absprung des Sternenflottenteams erhalten hatten waren sie schon zwei Stunden später soweit erste Tests durchzuführen. Diese beschränkten sich zuerst auf den Aufbau des Resonanzeffekts durch Kopplung des vom Hauptemitter abgegebenen Trägerstrahls, auf welchem das Transportersignal dann quasi huckepack "reisen" sollte. Die Ergebnisse erfüllten alle die Erwartungen, doch als es an die eigentlichen Transportertests ging verkehrte sich alles ins Gegenteil: Keines der gebeamten Testobjekte erreichte die Eisenstein, selbst bei maximal aktivierter Eindämmung kamen allenfalls Bruchteile an.

K'Olran und der stellvertretende Chefingenieur Jor Ilan waren schon kurz davor den halben Transporterraum auseinanderzunehmen als Vinara sich zu ihnen gesellte.

"Ich habe gehört es gibt Probleme?"

"Und was für welche! Es sieht so aus als ob der Materiestrom bereits kurz nach der Entmaterialisierung auf dem Planeten instabil wird und das Signal ins Nirvana geraten würde... Dabei müssten die Kopplung und der fokusierte Emitterstrahl gerade das verhindern, aber selbst die zusätzliche Eindämmung greift erst nach der Hälfte des zurückgelegten Wegs."

Die Andorianerin dachte fieberhaft nach. "Was auch immer dagegen getan werden kann, es muss am Koppler selbst durchgeführt werden... Auch von ihm müsste ein zusätzliches Eindämmungsfeld ausgehen."

"Aber wie sollen wir es errichten? Dafür benötigen wir Energie und deren Zufuhr wird gestört sobald die Turbulenzen wieder stärker werden. Ganz zu schweigen von dem Generator selbst der dann erst gar nicht funktionieren dürfte!", widersprach Jor.

"Die Energie kann hauptsächlich durch eine mit dem Resonanzeffekt verbundenen Induzierung durch den Hauptemitter mit erzeugt werden. Der Generator sollte so primitiv wie möglich sein, ein paar Spulen müssten ausreichen..."

Der Klingone und sein bajoranischer Kollege machten sich an die Berechnungen; als Vinara nach ein, zwei Stunden wieder eintraf hielt sie ihnen ein PADD entgegen. "Wir sind auf dem richtigen Weg; die Ingenieurin des archäologischen Föderationsteams hat das Problem bereits auf dieselbe Weise gelöst. Wie ich bereits vermutet habe hält auch sie elektromagnetische Kräfte für den primären Auslöser der Störungen. Wenn diese Kräfte mit den im Materiestrom frei herumfliegenden Ionen und Elektronen wechselwirken hat dies unweigerlich katastrophale Auswirkungen... Es reicht aber schon den Bereich unmittelbar um die Koppler herum mit einem Eindämmungsfeld zu schützen, der restliche Weg dürfte dann durch den fokusierten Trägerstrahl geschützt sein."

Jor Ilan nahm das PADD entgegen und nickte anerkennend. "Für eine Zivilistin scheint diese Frau über ein detailiertes praktisches Wissen zu verfügen... Mit den eher theoretischen Ansätzen in der Sternenflotte scheint sie hingegen überhaupt nicht zurecht zu kommen, haben Sie gelesen wie sie im Anhang ihrer Nachricht über Lieutenant-Commander Sheridan herzieht?"

K'Olran riss das PADD an sich und grinste. "Diese Frau wäre die ideale Kandidatin für das Austauschprogramm... Vielleicht sogar auf der Eisenstein!"

"Ich habe ihre Kommentare kurz überflogen", merkte Vinara an, "als Zivilistin könnte sie nur auf der Eisenstein dienen, auch wenn ihre Kenntnisse sie jederzeit befähigen würden als Unteroffizier in die Sternenflotte einzutreten. - Aber nun lassen Sie uns nicht länger über Gle'ma diskutieren, die Koppler müssen angepasst und die Cardassianer über die notwendigen Modifikationen informiert werden."

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Während im Lager Ruhe einkehrte und nach und nach alle in den Zelten verschwanden oder sich am Lagerfeuereinfanden, brannte im 'CSI'-Zelt die volle Festbeleuchtung. Jetzt, wo das Zelt fertig aufgebaut war und die Ausrüstung, die Niels glaubte zu brauchen, im Zelt eingerichtet war, war es jedoch schon so dunkel, dass es keinen Sinn mehr machte die Tatorte zu gegehen. Auf Grund der Zeitverschiebung zwischen Bordzeit auf der Community und der Ortszeit auf der Oberfläche war Niels aber auch viel zu unruhig um schlafen zu können. Daher hatte er sich von Derek den Flugschreiber des Aerowings geben lassen um diesen zu untersuchen. Er verfolgte weiterhin die Idee mit Hilfe eines Dämpfungsfeldes den Flug mit Shuttles sicherer zu machen.

Niels hatte ein kleines Diagnosegerät an den Flugschreiber angeschlossen. Dieses war nicht ganz so empfindlich, wie andere Geräte, und so gab es nur ein paar kleinere Aussetzer. Die beiden Abstürze des Aerowing waren aufgezeichnet worden. Bei dem ersten war, wie Professor Swami schon berichtet hatte, das Dämpfungsfeld nicht aktiviert gewesen. Daher war Niels Interesse daran eher gering. Beim zweiten jedoch war es eingeschaltet gewesen und zwar vom Start an. Leider gab es keine Aufzeichnungen darüber, wie sich das Phänomen auf das Dämpfungsfeld ausgewirkt hat, da sie Sensoren gestört wurden durch eben dieses. Also gab es keine Grundlage um das Dämpfungsfeld weiterzuentwickeln. Man bräuchte einen empfindlichen Scanner, der aber nicht funktionieren wird, wenn das Phänomen auftrit. Ein Teufelskreis. Irgentwann war Niels durch das angestrengte Nachdenken doch müde geworden. Er machte sich noch ein paar Notizen und baute dann sein Feldbett auf. Dann kuschelte er sich in seinen Schlafsack. Er ging davon aus, dass er früh am nächsten morgen mit Lieutenant Commander Bishop die Tatorte untersuchen würde. Er drehte sich noch ein paar mal hin und her, dann schlief er ein.

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Die Anpassungen am Koppler der Klingonen waren abgeschlossen und erste Tests mit unbelebter Materie waren erfolgreich verlaufen.

"Jetzt sind Sie dran, lagh", lud K'Olran Sogh den bajoranischen Ingenieur ein.

"Wie meinen Sie das?"

"Sie werden als erster hinunterbeamen."

"Aber ich dachte wir nehmen zuerst ein paar Tiere..."

Der Klingone lachte. "Das mag die Föderation so machen, aber wir nehmen lieber gleich einen unserer Leute. Stirbt er ist es trotz allem ein ehrenhafter Tod, denn er gibt sein Leben für das klingonische Reich."

"Na dann..." Der sichtlich blasser gewordene Jor Ilan schluckte. "Eigentlich sollte ja nichts schiefgehen, also bringen wir's hinter uns!"

Er stieg auf die Transporterplattform und dematerialisierte gleich darauf. Nur wenige Sekunden später erklang seine Stimme über Kom und teilte mit dass alles glatt verlaufen sei. "Ein bisschen länger dauert es vielleicht und ich bilde mir auch ein dass es etwas turbulenter war, aber ansonsten ist soweit ich sagen kann alles in Ordnung."

In der Nähe des Kopplers war auch die Sprachverständlichkeit bei der rein auf Audiosignale beschränkten Kommunikation zwischen Planet und Schiff wesentlich besser, selbst wenn die Qualität mehr einem altmodischen Telefon entsprach als der Bajoraner fortfuhr: "Nun wird es Zeit das System einem Härtetest zu unterziehen... Ich werde gleich mit zwei Freiwilligen wieder zurückbeamen."

Keine Minute später rematerialisierte er wie angekündigt von zwei Klingonen flankiert.

Dr. Rosh untersuchte alle drei mit seinem Tricorder und verkündete: "Alles in Ordnung!" Er hatte vorher noch einen detailierten Vergleichsscan von Jor angefertigt.

"Qapla´!", rief der Klingone rechts von dem Ingenieur und holte einen Flachmann hervor den er sogleich an seine Lippen setzte. Sein Kamerad tat es ihm fast zeitgleich nach und beide boten auch dem Bajoraner einen Schluck an.

"Aber nur einen kleinen!", meinte dieser, wohl wissend dass eine Ablehnung als Beleidigung aufgefasst worden wäre.

Auch Vinara war inzwischen erschienen und ließ sich von der erfolgreichen Etablierung der Transportverbindung informieren.

Als die beiden Klingonen wieder wohlbehalten auf dem Planeten angekommen waren kündete die Leiterin des archäologischen Teams, Dr. Je'lar an dass sie für Besprechungen auf die Eisenstein kommen würde - allein.

Jor Ilan überprüfte noch einmal geflissentlich alle Anzeigen ehe er den Transportvorgang initiierte.

Die Klingonin begann zu rematerialisieren, doch dann fluktuierte der Energiestrahl und der Ingenieur schrie: "Im Puffer wird ein Spannungsstoß angezeigt der die Integrationsmatrix stört, ich leite das Muster in den Sekundärpuffer um!"

"Aktivieren Sie auch die Sternenflottenprotokolle in den Filtern", wies Vinara auf einmal an die urplötzlich an einen ähnlich gelagerten Fall denken musste.

"Ich weiß nicht was wir filtern sollten... Protokolle lassen sich nicht aktivieren, Spannungsstoß jetzt auch in Sekundärpuffer, Energiezufuhr schwankt..."

"Erhöhen Sie sie!", befahl die Andorianerin.

"Das Maximum ist bereits erreicht, noch mehr und sämtliche Spulen brennen uns durch!"

"Dann schalten Sie ab." K'Olrans Äußerung hatte sich nicht wirklich wie ein Befehl angehört, doch Jor kam ihr sofort nach.

Das was von Dr. Je'lar übrig geblieben war kippte rauchend und nach verbranntem Fleisch stinkend von der Transporterplattform.

"Sie ist tot", murmelte der tellaritische Arzt und verzog angewidert das Gesicht.

"Ich habe es befürchtet, der Gruppentransport von vorhin muss das System überlastet haben... Oder es gab gerade eine besonders heftige Störung..."

"Eine solche wurde nicht angezeigt", erwiderte Vinara, "überprüfen Sie das letzte Transportprotokoll."

Der verkohlte Leichnam lag auf Kalis' Seziertisch und die klingonische Ärztin musste zuerst eine kleine Träne wegwischen. "Ich kannte Dr. Je'lar, sie war eine hervorragende Wissenschaftlerin... Dass sie ausgerechnet einem Transporterunfall zum Opfer fallen würde ist eine bodenlose Schande!"

"Die Schande dürfte vielleicht noch größer sein", meinte Vinara, "untersuche den Leichnam genau, nach allem was Ungewöhnlich ist... und vor allem sehr klein."

"Das klingt ja so als hättest du eine Ahnung was die Todesursache sein könnte!"

"Ich hoffe dass dem nicht so ist, aber vor Jahren gab es eine Serie von ähnlich gelagerten Fällen..."

Nach einer Weile rief Kalis auf einmal: "Ist es das wovon du gesprochen hast?" Mit einer Pinzette hielt sie einen etwa zwei Kubikmilimeter winzigen Würfel hoch.

Vinara zückte ihren Tricorder und anschließend eine Lupe - quasi in Vorbereitung auf ihren wahrscheinlichen Einsatz auf dem Planeten. Danach ging sie zum nächstgelegenen Computerterminal um ihre Daten abzugleichen und verkündete schließlich mit ernster Miene: "Leider ist es genau was ich befürchtet habe... Ein Remat-Detonator, wie man ihn auf dem romulanischen Schwarzmarkt erwerben kann. Das Transporter-Protokoll weist auch darauf hin, das Signal wurde erst während der Rematerialisierung zerhackt."

"Die Romulaner!" Kalis ließ ihre Instrumente fallen und stimmte einen markerschütternden Schrei an. Dieser schien sogar so laut zu sein dass K'Olmos persönlich auf der Krankenstation erschien - was wohl eher Zufall war, denn er wollte sich ohnehin nach dem Fortgang der Obduktion erkundigen.

"Als ob ich es nicht geahnt hätte!" Die Augen des Captains waren fast nicht mehr zu sehen, so eng kniff er diese zusammen. Dann wandte er sich an Vinara: "Welche Methode wäre die effizienteste das romulanische Lager mit möglichst einem Schlag zu zerstören? Ginge ein Standard-Torpedo? Oder sollten wir auf primitive Kernspaltungs-Technologie mit Raketenantrieb zurückgreifen, möglicherweise sogar auf chemische Sprengstoffe?"

"Sir!" Die Andorianerin schlug K'Olmos mit der geballten Faust ins Gesicht. "Kommen Sie wieder zu sich! Es müssen nicht zwangsläufig die Romulaner gewesen sein. Remat-Detonatoren können von jedem auf dem romulanischen Schwarzmarkt erworben werden der skrupellos und vermögend genug ist. Wenn es uns gelingt ein System zu ihrer Aufspürung zu entwickeln dürfte der Transporter wieder so sicher sein wie unter normalen Umständen."

Captain K'Olmos renkte seinen Unterkiefer mit einem Ruck wieder ein - andorianische Frauen konnten ganz schön hart zuschlagen wenn es darauf ankam, selbst wenn sie auf Vulkan aufgewachsene Wissenschaftlerinnen waren.

"Dann entwickeln Sie ein solches System, bis dahin wird es keine weiteren Transporte mehr von der Eisenstein auf die Planetenoberfläche geben. Wir werden den Umweg über die USS Community nehmen."

"Sir", Vinara klang jetzt schon viel versöhnlicher, "theoretisch könnte auf der Community dasselbe passieren, denn es liegt nicht an den Transportern selbst! Wenn wir es schaffen neue Filterprotokolle zu entwickeln dürften wir diese Detonatoren vielleicht aus dem Transporterstrom entfernen können ohne dass die gebeamte Person dabei zu Schaden kommt."

"Dann beeilen Sie sich am besten", knurrte der klingonische Kommandant und stapfte aus der Krankenstation.

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Im Laufe der Nacht hatten sich noch Sonar und Serik zum Councelor gesellt. Auch sie konnten 'dank' der tropischen Witterung nicht schlafen.

Bald hatte sich zwischen der Sicherheitsfrau und dem Arzt eine angeregte Diskussion darüber entwickelt, ob es die vulkanische Ethik zuließ, die stetig angreifenden Mücken zu erschlagen oder nicht. Serik - der mittlerweile vollkommen zerstochen war und latente Ähnlichkeit mit einem irdischen Warzenschwein aufwies - war der Ansicht, dass auch ein Mückenleben unbedingten Respekt forderte. Man könne die Mücke maximal durch Wedeln vertreiben. Sonar - die nicht durch einen Stich verunziert wurde - hingegen bestand darauf, dass auch ein Vulkanier im Zuge der Selbstverteidigung töten dürfe. Schließlich könne zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass die Mücken Überträger von für Vulkaniern schädlichen Organismen seien.

Solak hörte den beiden zu. Er beteiligte sich nicht an der Diskussion, da er sich zu diesem Thema noch keine abschließende Meinung gebildet hatte. Dennoch folgte er dem unaufgeregten, intelektuellen Hin und Her zwischen den beiden aufmerksam. Serik zitierte Philosophen, Sonar Militärstrategen. Keiner erhob die Stimme, keiner wurde zickig. Sie genossen ihren Disput sichtbar. Wie erholsam war es, sich endlich wieder nur unter Vulkaniern aufzuhalten! Dem Councelor fiel zum ersten Mal seit langem auf, wie sehr er diese Ruhe vermisst hatte. Er dachte darüber nach, dass Sta'el anfangs, als er auf das Schiff gekommen war, vorgeschlagen hatte, eine Art 'Vulkanier-Stammtisch' zu gründen. Dieses Vorhaben hatte es nie zur Umsetzung gebracht, zum einen dank der Dienstpläne auf dem Schiff, zum anderen dank der innerfamiliären Dramen.

"Was halten Sie davon, wenn wir in Zukunft regelmäßig alle Vulkanier auf dem Schiff zusammen bringen und uns austauschen? Wir könnten gemeinsam kochen, meditieren, diskutieren..."

Er hatte mitten in die Diskussion hineingesprochen, doch sowohl Serik wie auch Sonar nahmen den Faden sofort auf. Keiner von beiden war verärgert über die Unterbrechung.

Der Arzt nickte. "Ich befürworte diese Idee. Sie stammt von Ihrem Gatten, nicht wahr? Ich beteilige mich gerne an der Organisation. Es wäre angenehm, mal wieder Vulkanisch zu sprechen."

Sonar hingegen wirkte distanzierter. Sie hatte bewusst immer ein wenig Abstand zu den anderen Vulkaniern auf dem Schiff gehalten - schließlich widersprach sie mit ihren Lebensentscheidungen in vielen Punkten den Traditionen. Und hatte sich vor ihrer Versetzung auf die Community in Diskussionen wiedergefunden, die nicht zwingend von logischen Argumentan durchzogen waren. "Es mag angenehm sein - aber entspricht es dem, weswegen wir uns Starfleet angeschlossen haben? Das Miteinander der verschiedenen Kulturen?"

"Warum sollte es dem widersprechen? Immerhin wäre das Ziel einer solchen Runde nicht die Verleugnung der anderen Kulturen, sondern lediglich eine Art Erinnern an das, woher wir kommen und wer wir sind." Solak stocherte ein wenig in dem Feuer vor sich herum und ließ die Flammen erneut auflodern.

"Dieses Erinnern tragen wir in uns. Es macht den Kern unseres Seins aus. Wenn wir es durch äußere Einflüsse erneuern müssen - wie wahrhaftig kann dieser Kern dann sein?"

Der Councelor dachte darüber nach. "Ich verstehe, worauf Sie hinaus wollen. Sind wir Vulkanier bei der Sternenflotte oder vulkanische Sternenflottler? Wo liegt das Zentrum unseres Selbstverständnisses?"

Sonar nickte. "Exakt. Ich stelle mir vor, dass es für Sie als Halbvulkanier noch eine andere Frage ist als für beispielsweise Serik oder mich, dennoch werden wir alle uns diese Frage stellen müssen."

"Und wie lautet Ihre Antwort?"

"Ich bin eine vulkanische Sternenflottenbedienste. In dem Moment, in dem ich der Flotte beigetreten bin, wurde meine kulturelle Herkunft zweitrangig."

Nun schaltete sich auch Serik ein. "Sonar, welche Klimabedingungen herrschen in Ihrem Quartier?"

Die Frau erwiderte seine Blick ohne mit der Wimper zu zucken. "Vulkanische."

"Warum?"

"Ich empfinde sie als angenehmer." Ihre Augenbraue wanderte in die Höhe. "Ich beginne zu verstehen. Auch wenn ich mich rational nicht primär als Vulkanierin betrachte, so sind meine Bedürfnisse aber nichtsdestotrotz noch vulkanisch."

Der Arzt nickte. "Exakt. Und genauso, wie unsere Körper Hitze und höhere G benötigen, benötigt unser Geist von Zeit zu Zeit das unlogische Gefühl von Heimat. Außerdem", seine Augen blitzen kurz auf "Ich sehe mich als Vulkanier bei der Sternenflotte."

Sonars Blick drückte eine gewisse Erheiterung aus. "Ich freue mich darauf, diesen Aspekt mit Ihnen zu vertiefen."

"Außerdem - sollten Sie Sorge haben, dann einige Vulkanier auf dem Schiff Sie wegen Ihres Postens ablehnen: Diese Sorge ist unbegründet. Sie sind ein wertvolles Mitglied der Crew. Und eine Vulkanierin - gleichgültig, ob wir Ihre Entscheidungen nachvollziehen können oder nicht. Sehen Sie es so: Im Gegensatz zu ihm", Serik deutete mit dem Kopf auf den Councelor, "sind Sie eine Mustervulkanierin. Und niemand stellt seine Zugehörigkeit zu uns in Frage."

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Fröstelnd und laut murrend griff Milseya nach ihrer Uhr, die ein unerträglich schrilles Geräusch von sich gab und stellte es ab. Langsam richtete sie sich auf, streckte sich und stöhnte laut auf. Ihr ganzer Nacken, nein, ihr ganzer Körper war dermaßen verspannt, dass jede Bewegung schmerzhafte Überwindung kostete. Immer noch stöhnend stand sie langsam auf und keuchte kurz. Die Luft war kühl. Erfrischend. Zu erfrischend für ihren Geschmack. Sie sollte sich angewöhnen bei Außeneinsätzen immer ein Fleece extra mitzunehmen.

Die Haliianerin suchte nach ihrer Wasserflasche, nahm einen Schluck und bedauerte es zutiefst, dass sie nicht daran gedacht hatte, Heidi um eine Thermoskanne heißen Kaffee zu bitten. Der wäre zwar jetzt auch nur warm, aber immer hin voller belebenden Koffeins.

Hör auf zu jammern, dachte sie belustigt. Du klingst wie ein kleines Luxusweibchen. Was würde wohl H’Qar sagen, wenn er dich hören könnte? Sie kicherte leise in sich hinein.

Es wurde Zeit für einen Positionscheck. Gestern Nacht nach der Landung war sie einfach zu müde gewesen. Außerdem hatte sie nicht einen Leuchtstab verschwenden wollen. Vollmundig gähnend breitete sie die Karte auf einem flachen Stein aus und ließ die Kompassnadel kreisen.

Wie auch schon gestern, hatte die Nadel Schwierigkeiten sich zu entscheiden: Erst zeigte sie deutlich auf eine Richtung, verharrte, als würde sie es sich noch mal überlegen wollen, dann fing sie an zu zittern und drehte sich woanders hin. Schließlich schienen sich die kleinen Magneten vollkommen uneins zu sein, wohin sie zeigen wollten: Die Nadel tanzte im Kreis.

Die Haliianerin hatte das Phänomen mit Verwunderung betrachtet, entschloss sich aber immer zunächst dem ersten Ausschlag zu folgen. Bislang hatte sich dieser immer zumindest annäherungsweise als richtig erwiesen. Sie übertrug die Daten auf die Karte, starrte auf den Punkt, dann auf den Kompass, wieder auf den Punkt. Milseya rieb sich die Augen. Unmöglich, dachte sie, du hast den Kompass falsch abgelesen. Sie versuchte die Müdigkeit abzuschütteln und ging ein paar Schritte, während sie den Kompass schüttelte und mit ihren Obershirt rieb, bevor sie ihn wieder ablas. Das Gleiche wiederholte sich.

Die Haliianerin starrte mit offenem Mund auf den Kompass und dann auf die Karte. „Tom’ve!“, fluchte sie. Wie war das nur möglich? Sie war über 150 Kilometer zu weit nach Süden geflogen! Aber wie war … „Rückenwind“, presste sie hervor. Wütend haute sie auf den Stein. Bei allen Himmeln und Höllen zu gleich! Sie war wohl die dümmste Person in diesem Universum! Warum hatte sie nicht daran gedacht? Den ganzen gestrigen Tag hatte sie sich über diesen gefreut - sparte sie doch so Treibstoff. Und den hatte sie jetzt sinnlos verplempert!! Sie fluchte weiter laut vor sich hin, während sie zusammenpackte…

Etwas über eine Stunde war seit ihrem Aufbruch vergangen und immer noch beschimpfte sich Milseya in Gedanken, als sich vor ihren Augen ein seltsames Bild auftat. Etwas hatte eine große Schneise in den Wald gehauen. Und dieses Etwas lag recht verkohlt, immer noch leicht rauchend am Ende dieser Schneise. Die Haliianerin kreiste um einmal um den Qualm und beschloss ohne lange darüber nachzudenken auf einer nahen Lichtung kurz zu landen. Vielleicht gab es Überlebende. Verletzte. Sie musste zumindest nachsehen…

Kleine Flammen züngelten noch am Etwas, das einst ein Shuttles gewesen muss. Nachdenklich starrte die Haliianerin auf die schwarzen Überreste. Sie hatte die Absturzstelle nach Überlebenden gesucht, doch niemanden gefunden. War die Crew beim Absturz und der anschließenden Explosion umgekommen? Doch auf der anderen Seite, die Bäume mussten den unfreiwilligen Landeanflug abgemildert haben. An sich hätte es keinen Grund geben dürfen, dass das Shuttle in Rauch und Flammen aufgegangen war. Aber vielleicht war bei dem Absturz mehr kaputt gegangen als es den Anschein hatte.

Milseya drehte sich um und wollte zum Gleiter zurückzukehren, als sie im Augenwinkel einen kleinen Gegenstand entdeckte, der ihre Aufmerksamkeit erregte. Es war ein kleiner schwarzer Kasten, der einfach nur so und doch wie auf dem Präsentierteller da stand. Als sie sich vor diesem niederkniete, erkannte sie die klingonischen Schriftzeichen, die den Kasten als Black Box identifizierten. Es war also ein klingonisches Shuttle gewesen. Milseya begann zu vermuten, dass die Crew das Shuttle selbst zerstört hatte, damit es keinem anderen in die Hände fiel. Sie spulte das Band zurück und hörte eine verzerrte Stimme, die ihre Vermutung bestätigte und dass die Person zu Fuß weiter gegangen war. Nur wohin?

Die Pilotin griff zu ihrer Karte. Vom Standort des klingonischen Camps ausgehend, den Absturzwinkel mit einberechnend schien es so, als hätte der- oder diejenige das gleiche Ziel wie sie: A5. Sie steckte die Karte wieder ein und bestieg den Gleiter. Vielleicht würde sie die Crew ja irgendwie im dichten Waldgebiet finden. Dann könnte sie zumindest einen von ihnen mitnehmen. Ich glaube nicht, dass das gegen irgendwelche Direktiven verstößt, dachte sie, als der Gleiter sich in die Luft erhob und wieder den Kurs aufnahm…

In der Ferne konnte man bereits die Silhouetten des Hochgebirges unschwer erahnen. Unter ihr war ein Meer aus dichten, grünen Baumwipfeln. Milseya zweifelte daran, dass sie überhaupt jemanden da unten sehen würde, wenn dieser nicht gerade ein Feuer angezündet hatte oder sich nicht auf einer der wenigen Lichtungen befand. Oder ..

In ihrem Kopfhörer begann es zu knacksen, dann leise zu rauschen. „Hallo?“ sprach sie in das Mikrofon und erhielt keine Antwort. Nur das Rauschen verstärkte sich. Verwundert sah Milseya auf das Armaturenbrett. Was war das? Versuchte sie jemand aus dem Camp zu kontaktieren? Unwahrscheinlich, verwarf sie den Gedanken, denn sie war trotz allem noch recht genau in ihrem Zeitplan. Es gab also keinen Grund dazu. Doch was löste dann die Kommunikationseinheit aus? Die Pilotin schwenkte leicht nach rechts, das Signal wurde wieder leiser. Sie kehrte zu ihrem ursprünglichen Kurs zurück und damit zum immer stärker werdenden Rauschen. Es ist eine Art offene Leitung, überlegte sie sich. Jemand schickt ein beständiges Signal, so wie mit einem .. Notfalltransponder. Das Gerät funktionierte, wenn auch nicht zu 100 Prozent. Milseya folgte dem lauter werdenden Rauschen, bis plötzlich ein unerträgliches hohes Pfiepsen sie dazu zwang, das Headset vom Kopf zu reißen. Schnell sah sie sich unter sich um, entdeckte eine winzige Lichtung, die gerade so für einen Landeplatz genügte.

Behutsam setzte sie den Gleiter auf, stieg aus und sah sich um. „Hallo?“ rief sie laut in den Wald hinein. „Können Sie mich hören? Mein Name ist Milseya Anquenar. Ich bin Fähnrich bei der Sternenflotte. Ich habe die Überreste Ihres Shuttles entdeckt und Ihr Notfallsignal empfangen. Benötigen Sie Hilfe?“ Vorsichtig ging sie näher zum Waldrand, während ihre Augen versuchten irgendeine Bewegung hinter dem dunkelgrünen Vorhang zu registrieren.

Doch nichts rührte sich. Vielleicht versteht er mich nicht, dachte sich die Haliianerin und versuchte es nun auf Klingonisch. „nuqneH! pIHIvbe'. HIghoS. qaQaH (Ich werde Sie nicht angreifen. Kommen Sie her. Ich möchte Ihnen helfen).“

Als wieder keine Reaktion kam, seufzte sie leise. Entweder, das waren Klingonen mit dem typischen Dickschädel dieser Spezies (sich bloß nicht helfen lassen!) oder das Rauschen hatte einen anderen Grund (nur welchen?). Sie kehrte zu ihrem Gleiter zurück, als sie ein leises Knacken von Ästen hörte. Überrascht fuhr sie herum. Seitlich aus dem Wald trat jemand. Ihre Augen weiteten sich vor Verblüffung, als sie schließlich jene Gestalt erkannte.

„Du?“

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Eine Stimme erschallte in dem Wald, hier war noch jemand außer H´Qar. Die Stimme kam bei ihm nur gedämpft an und er verstand nur, dass es sich anscheinend um einen Sternenflottenoffizier handelte. Kurz danach rief die Person noch ein Hilfeangebot auf Klingonisch. Vielleicht hatten seine Leute mit der Sternenflotte Kontakt aufgenommen und sie hatten ein gemeinsames Suchteam losgeschickt. Aber nur um auf Nummer sicher zu gehen, entledigte sich der Klingone von seinen beiden Notfallrucksäcken und schlug einen Bogen um nicht direkt auf die Stimme zu zugehen. Als er auf die Lichtung trat, sah er zuerst eine seltsame Flugmaschine Sie hatte einen mehr oder weniger schlanken Rumpf und lange Flügel. Neben dem Gebilde stand eine kleine Person, wahrscheinlich die Pilotin. Als diese sich umdrehte, war seine Überraschung deutlich in seinen Zügen zu lesen. Aber Milseya ging es nicht anders und presste ein überraschtes „DU? heraus.

„So wie es aussieht, bin ich es."

Perplex starrte sie auf ihren Gefährten. „Was ..“, stammelte sie zunächst, dann räusperte und sammelte sie sich. „..machst du hier?“

Fragend sah er sie an.

„Das Gleiche könnte ich dich fragen, aber da du schneller warst, werde ich antworten. Ich bin auf einer Erkundungsmission gewesen und mein Shuttle ist wegen der technischen Schwierigkeiten abgestürzt.“

Er breitete seine Arme aus und ging auf Mili zu.

„Dein Shuttle war das!“, entgegnete sie und sah ihn besorgt an. „Bist du verletzt?“, fragte und ging ihm entgegen. Als sie sich umarmten, stöhnte sie auf und verzog vor Schmerz das Gesicht.

Argwöhnisch verzog er das Gesicht als Milseya aufstöhnte.

„Ich bin nicht verletzt, aber du scheinst dich nicht wohl zufühlen. Und deine Narbe über dem Auge steht dir gut. Ein Kampf?“

Sie musste kurz auflachen. „Glaub mir, das wäre mir tausend Mal lieber gewesen.“ Milseya strich mit der Hand zärtlich über sein Gesicht. „Aber ich bin nur vom Himmel gefallen.“ Ihr Gesicht näherte seinem. „Werde ich heute nicht gebissen?“, schmunzelte sie.

„Nun, dann haben wir wohl wieder etwas gemeinsam. Wir sind beide vom Himmel gefallen.“

Er drückte noch einmal zu dieses Mal sanfter und drückte seine Lippen auf die ihren.

„Und nun erzähl, was verschlägt dich auf diese Seite des Planeten. Euer Lager ist doch ziemlich weit entfernt.

„Aber mein Gleiter fliegt noch!“, stichelte sie und gab ihm schnell einen Kuss. „Ich habe den Befehl nach A5 zu fliegen, um dort einen Transportanker zu platzieren. Allerdings bin ich ein klein wenig vom Kurs abgekommen. Ich fand dein Shuttle und bin von dort aus weiter in Richtung A5 geflogen. Und was treibst du hier? Bist du alleine?“

„Ja, ich bin alleine. Warum will die Föderation einen Transportanker bei A5 haben?“ fragte er misstrauisch.

„Mein Ziel ist auch A5. Ich habe es als Ursache für die technischen Störungen errechnet.“

„Commander Shral kam auf der Eisenstein zu dem gleichen Ergebnis“, erwiderte Milseya. „Mir wurde befohlen, dort einen Transportanker zu setzen, damit man dorthin beamen kann, um die Störungsquelle aufzuspüren.“ Sie betrachte das Gesicht des Klingonen. „Was ist?“

„Ich frage mich nur, ob das die einzige Motivation der Sternenflotte ist? Immerhin wissen wir alle, warum hier geforscht wird. Kann es nicht sein, dass die Sternenflotte den anderen Teams einfach einen Schritt voraus sein will?“

Milseya seufzte nachdenklich. „Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung. Ich weiß nur, dass die Community und die Eisenstein gemeinsam die Störungsquelle mit Hilfe der Sensoren aufgespürt haben. Und der Befehl den Anker nach A5 zu bringen, kam von Tanrim nicht von Swami. Ich vermute, dass die Klingonen darüber Bescheid wissen, aber ich weiß es nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Bevor wir gestartet sind, hieß es, dass die Eisenstein auch Anker zu den anderen Lagern schicken würde.“

„Das kann gut sein, ich habe schon länger keinen Kontakt mehr zur Eisenstein gehabt, meine Nachrichten müssen kurz nach meinem Start an die Eisenstein weitergeleitet worden sein. Und mit diesem Ding kann man wirklich fliegen? Sieht recht primitiv aus“, sagte er als er auf den Gleiter deutete. Als er den Namen las der auf dem Heck geschrieben stand, weiteten sich kaum merklich seine Augen.

„Glaub mir, es fliegt. Es hat den Flug durch das All und die Atmosphäre überstanden. Und so primitiv es dir erscheinen mag, die Störungen können ihm nichts anhaben.“ Milseya neigte lächelnd ihren Kopf. „Soll ich dich mitnehmen?“

„Würdest Du es wirklich wagen, mich hier sitzen zu lassen? Aber wenn du noch Platz in dem Ding hast, wäre es für mich eine Erleichterung, wenn du mich mitnehmen würdest. Ich habe aber auch noch zwei Überlebensrucksäcke, die ich gleich noch holen müsste.“

Sie lachte. „Denkst du wirklich, ich würde dich hier lassen?“ Die Haliianerin griff sanft nach seinem Arm. „Hol deine Rucksäcke, inoumerii.“

H´Qar verschwand in einer anderen Richtung im Wald, als die aus der er zu Milseya auf die Lichtung getreten war. Nach einer kurzen Wartezeit kam er mit beiden Rucksäcken aus dem Wald zurück. Als er Milis fragenden Blick bemerkte, der von dem jetzigen Standpunkt H´Qars zu dem Punkt wechselte an dem er das erste Mal aus dem Wald trat, begann er schief zu grinsen.

„Ich wusste ja nicht mit wem ich es zu tun bekommen werde, da werde ich ja nicht meine Ausrüstung verraten. Es hätte hier ja auch ein Romulaner stehen können.“

„Ein Romulaner, der klingonisch spricht?“, grinste sie. „Wäre mal was anderes. Doch bevor du deinen Kram in den Gleiter packst, musst du noch ein Ticket lösen. Ohne Flugticket keine Beförderung!“ Sie tippte mit dem Finger auf ihre Wange.

„Wieso sollte ein Romulaner kein Klingonisch können? Es ist immer gut, wenn man die Sprache des Feindes versteht. Ein wenig Romulanisch kann ich auch.“

Er biss ihr sanft in die Wange und küsste sie auf den Mund.

„Der Rest ist Trinkgeld.“

„Oh danke, der Herr“, lächelte sie. „Steig ein und schnall dich an.“ Milseya machte Anstalten einzusteigen. „Hab ich dir schon gesagt, dass du mir gefehlt hast?“

„Das brauchst Du mir nicht zu sagen. Ich habe es in deinen Augen gelesen. Wie Du hoffentlich auch in meinen.“

Schnell waren die beiden Rücksäcke in dem Frachtraum des Gleiters verstaut und er hatte sich in den Sitz gezwängt. Dass diese Sitzposition nicht gemütlich sein konnte, zeigte seine Sitzposition. Die Knie ragten deutlich über das Armaturenbrett hinaus.

„Warum plant ihr bei der Sternenflotte eigentlich immer für kleine Humanoide?

„Weil keine großen Krieger Dienst in der Sternenflotte tun!“, erwiderte sie spitzfindig und setzte das Headset auf, aus dem es immer noch grauenvoll pfiepste. „Kann es sein, dass du einen Notfalltransponder aktiviert hast?“

„Ja, habe ich, ich schätze über den hast du mich gefunden.“

„Kann man so sagen. Aber würde es dir was ausmachen, ihn abzustellen? Er stört meinen Kanal.“

„Natürlich macht es mir nichts aus ihn abzustellen, allerdings komme ich momentan schlecht an ihn heran. Er ist im Frachtraum an einem der Rucksäcke.“

Er versuchte sich zu drehen, aber seine Bewegungsfreiheit war doch sehr stark eingeschränkt, so dass er nicht an die Luke reichen konnte.

„Würdest Du? Ich weiß noch nicht, ob ich jemals wieder aus diesem Ding aussteigen kann?“

Milseya lachte. „Es hat eben seine Vorteile ein kleiner Humanoid zu sein!“ Sie drehte sich auf dem Sitz um und glitt über die Bank und öffnete den Verschlag und wühlte sich durch seine Rucksäcke, bis sie den Transponder fand. „Hier.“ Sie reichte ihm das Gerät.

Er betätigte einen kleinen Schalter an der Seite des Gerätes.

„Jetzt sollten die Störungen behoben sein.“ Er reichte ihr das Gerät wieder zurück. „Pack es bitte zurück.“

Sie sah ihn verwundert an, griff das Gerät und platzierte es wieder an Ort und Stelle.

„Was ist?“ fragte er als er ihren verwunderten Gesichtsausdruck. „Sollte ich das Ding hier vorne liegen lassen?“

Milseya schüttelte den Kopf. „Es hätte nicht gestört. Aber ich hab wohl vergessen, wie ordnungsliebend du bist“, schmunzelte sie. Die Pilotin aktivierte die Gleitersysteme und startete. „Dann auf nach A5. Wir sollten in etwa zweieinhalb Stunden ankommen. Erzähl mir, wie es dir in der Zwischenzeit ergangen ist.“

Fee und Shane in: ein unverhofftes Wiedersehen

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