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...mit dem mächtigen Spaß verständiger Eimer.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen für Alle?


DocSommer

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Über ein anderes Forum bin ich über dieses interessante Modell gestoßen:

http://www.kultkino.ch/kultkino/besonderes/grundeinkommen

(Der Filmbeitrag behandelt das Thema nicht neutral, zeigt aber auf, was damit beabsichtigt wird.)

Grundsätzlich halte ich die Idee und besonders einige Aspekte für sehr interessant, doch ich sehe in der Realisierbarkeit keine reelle Chance, weil wohl zu viele Leute nur die Hand aufhalten und nicht genug zurückgeben werden. Dazu macht es wohl keinen Sinn, dieses Finanzmodell als "Einzelkämpfer" einzuführen, da bedarf es beinahe schon eine globale oder zumindest kontinentale Einführung. Letztendlich kann der Staat auch nicht mehr Geld verteilen, als welches eingenommen wird. OK, das stimmt nicht so ganz, denn wenn alle Stricke reißen, werden eben Schulden gemacht, aber das kann ja auch nicht der Sinn der Sache oder "die Dauerlösung" sein.

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Ich finde die idee alles andere als gut: Der Sozialwissenschaftler Dr. Sascha Liebermann aus Frankfurt wird ja im Film zitiert. Er sagt, dass die Höhe dieses Grundeinkommens ausreichen sollte, damit man auf Erwerbsarbeit verzichten könne. Dies soll ja sogar ganz grundlegender Bestandteil des Grundeinkommens sein. Und da war die Sache für mich gestorben (also nach 7 Minuten). Überhaupt nicht umsetzbar. So etwas würde das Leistungsprinzip und damit unsere Gesellschaft zersetzen. Der nächste Schritt wäre dann die gesetzlich aufgezwungene Arbeit. Ich stell mir das so vor wie die Menschen in dem Raumschiff bei wall-e.

Was ich allerdings gut fände wäre eine Erhöhung des Kindergeldes, gestaffelt nach Einkommen der Eltern. Reiche sollten auch ordentlich Geld erhalten, wenn sie Kinder in die Welt setzen.

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Habe nur die ersten 10min gesehen, kann also sein, dass der Punkt später angesprochen wird: wie sähe es mit der Preisentwicklung im Grundeinkommensmodell aus? Und ich sehe auch nicht, dass das Grundeinkommen grundsätzlich etwas an der Armutssituation ändern würde, da die Definition von Armut bei uns ja regelmäßig einem(kritikwürdigen) relativen Ansatz folgt.

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Die Grundsicherung ist ein sehr interessantes Konzept. In einer Vorlesung haben wir darüber auch mal gesprochen. Ich versuche mal die Grundidee dahinter darzustellen.

Im Generellen stehen sich zwei Typen von Menschen gegenüber. Der "Wirtschaftsbürger" und der "politische Bürger" (die haben die fränzösischen Namen burgeois und citoyen). Diese existieren in jedem von uns. Der Staat hat sich durch die Verfassung dazu verpflichtet, dass sich jeder selbst verwirklichen darf.

Doch wie wir wissen ist dies nicht unbedingt möglich. Denn wenn ich mich dazu entscheide, keinen Beruf zu ergreifen um lieber jeden Nacht aufzubleiben um Sterne zu zählen oder die gesammelte Literatur der Menschheitsgeschichte zu studieren, fehlt es mir recht schnell an Geld. Und dies ist nunmal eine Lebensbedingung. Sprich: ich muss arbeiten, also meine Selbstverwirklichung einschränken um überleben zu können. An diesem Punkt setzt die Grundsicherung an und sagt: wenn jeder genug Geld vom Staat bekommt um sorglos leben zu können, bin ich frei vom Zwang (allein über Zwang und Freiheit lässt sich eine ganz neue Vorlesung füllen) und verwirkliche mich selbst, was am Ende zu einem größeren gesellschaftlichen Glück führt - und damit allen nutzt.

Das Problem ist, wie schon angedeutet wurde, wenn diese Sicherung zu niedrig ist, reicht es nicht zum leben, ist sie zu hoch, bleiben auch diejenigen daheim, denen ihr Beruf Spaß macht. Dass ein solches System "ausgenutzt" wird ist klar (so wie auch bei Sozialhilfen) kann aber auch nur schwer verhindert werden.

In der ganzen Thematik dreht es sich also um die Frage, in welcher Balance man das Verhältnis von "Wirtschaftsbürger" und "politischem Bürger" halten will.

Kam das jetzt einigermaßen verständlich rüber oder hab ich zuviel Gedanken in weniger Sätze gepackt?

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Also das ist eine andere Frage und auch kein Problem, denn: es gibt genug Grundsicherungs-Modelle in denen sich der Staat die Einnahmen sichern kann. Natürlich ginge das nicht mit den Steuermodellen die jetzt herrschen. Aber es gibt genug schlaue Leute, die das schon ausgerechnet und bewiesen haben, dass es geht.

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loooooool

Denn wenn ich mich dazu entscheide, keinen Beruf zu ergreifen um lieber jeden Nacht aufzubleiben um Sterne zu zählen oder die gesammelte Literatur der Menschheitsgeschichte zu studieren,

Weiso beschäftigt ihr euch ernsthaft mit so etwas absurdem. Es tut mir Leid, ich bin normalerweise ja nicht so schnell verurteilend. Aber das ist Schrott. Ehrlich.

Wer bleibt denn zu Hause, um sämtliche Werke der Weltliteratur zu studieren? Ja, solche Menschen gibt es. Und ich gebe zu, in einer Gesellschaft mit einem Grundeinkommen wäre ich einer dieser Kandidaten. ABER: Wenn es wirklich mein Wunsch wäre, sämtliche Werke der Weltliteratur zu studieren, dann könnte ich das auch schon hier bei uns tun: als Bibliothekar oder Buchhändler, oder sogar in jedem anderen Beruf in meiner Freizeit, wenn ich dafür bereit bin, meine anderen Interessen ein wenig zurückzustellen. Denn man ergreift einen Beruf nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern vor allem, um sich selbst darin zu verwirklichen. Deshalb gibt es so viele Geisteswissenschaftler - die oftmals nie die Chance auf das große Geld haben werden, da können sie noch so gut sein - die einen schlecht bezahlten Beruf anstreben, weil sie sich verwircklichen wollen.

Das Grundeinkommen ist nicht umsetzbar. Vor allem Haushaltstechnisch.

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War ja nur ein Beispiel... ts... trotzdem würde ein Grundeinkommen die Menschen unterstützen, die sich bewusst keinen Beruf aussuchen, mit dem sie einfach viel Geld verdienen können, sondern sich für ihre Selbstverwirklichung entscheiden mit dem Wissen arm wie ne Kirchemaus zu sein.

Und umsetzbar ist alles (in diesem Fall, jedes ordnungspolitische Staatsmodell), was sich Menschen ausdenken können. Sie müssen es nur wollen. Und der Haushalt ist wie gesagt - kein Problem in diesem Modell.

Zudem lasse ich es mir nicht verbieten mich mit jedem Ansatz zu beschäftigten, mit dem ich mich beschäftigen will. Ich muss ihn ja nicht befürworten oder umsetzen wollen :P

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Also das ist eine andere Frage und auch kein Problem, denn: es gibt genug Grundsicherungs-Modelle in denen sich der Staat die Einnahmen sichern kann. Natürlich ginge das nicht mit den Steuermodellen die jetzt herrschen. Aber es gibt genug schlaue Leute, die das schon ausgerechnet und bewiesen haben, dass es geht.

Schön und gut. Nur wo kann man das nachlesen?

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Na ja es klingt zumindest wesentlich Würdevoller als dieser Harz IV Zirkus, der in meinen Augen die betroffenen eher Bestraft als Hilft. Ja sie sogar Zeichnet und auch so dafür sorgt, dass diese sehr schwer in Arbeit wieder kommen.

Jeder der mal sich einen Harz IV Antrag angesehen weis wovon ich Rede. Würde man einen Bus voller Menschen in die Luft Jagen, so glaube ich hätte man weniger Probleme als dann Stempeln zu gehen. Vielmehr würde das sogar die Aussichten auf einen Job erhöhen und jeder würde sich um die Rechte für eine Biografie reißen mit anschließender Verfilmung. *Achtung Ironie*

Ich bin jedenfalls zu der Ansicht gekommen, dass was passieren muss. Das Gegenwärtige System Zeichnet und Demütigt nur die Menschen. Vor allem wenn diese durch die Fehler anderer in diese geraten sind und nur sehr schwer wieder rauskommen. In Kombination mit diesen" Kompetenten" Arbeitsamt Clowns ist es ein Wunder das in einer Arge nicht ein Amoklauf stattgefunden hätte. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.

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Und umsetzbar ist alles (in diesem Fall, jedes ordnungspolitische Staatsmodell), was sich Menschen ausdenken können. Sie müssen es nur wollen. Und der Haushalt ist wie gesagt - kein Problem in diesem Modell.
Also solche Aussagen sind meiner Meinung nach fern jeder Realität. Menschen wollen immer nur eines, für sich aus jeder Situation den großmöglichsten Profit zu schlagen. Andere Menschen, die Umwelt, moralische Grundsätze usw. sind in der Regel keine Faktoren welche interessieren.

So ein „Grundeinkommen“ halte ich für reine Utopie, ein nettes Gedankenspiel mit dem man sich an einer Hochschule beschäftigen kann.

Aber es gibt genug schlaue Leute, die das schon ausgerechnet und bewiesen haben, dass es geht.
Ich habe schon die abstrusesten „Beweise“ gesehen. Sorry, aber nur weil man etwas formal beweisen kann ist es noch lange nicht in der Realität durchführbar. Ich meine Kommunismus funktioniert in der Theorie auch prima, aber in der Praxis scheitert er kläglich…

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Das liegt vor allem daran, was ich schon im Linksparteithread geschrieben habe. Die freie Marktwirtschaft ist nun schon rund 300 Jahre alt. Im Laufe dieser Zeit hat sie sich entwickelt, ist sozialer geworden und ist nun in der Lage, einem sehr großen Teil der Gesellschaft ein Einkommen zur Verfügung zu stellen, von dem man auch leben kann. Ich habe damals von einer sozial-ökologischen Evolution gesprochen. Das Wort klingt auch jetzt so blöd, aber der Grundgedanke ist der: Der Kapitalismus ist nicht unfair, da jedes unfaire System zu einer Revolution führt. Sprich: unser Gesellschaftssystem wäre nicht 300 Jahre alt geworden, wenn es nicht das Beste wäre (was nicht ausschließt, dass irgendwann was Besseres kommt).

Diese Sache mit dem Grundeinkommen ist ja bis jetzt nur angedacht. Es wird keine Rücksicht auf völkerspezifische Eigenarten und Bedürfnisse genommen. Desweiteren ist es keine Staatstheorie, die wirklich alle Bereiche des Lebens erfasst. Der Sozialismus war da viel durchdachter, deshalb hat er auch zeitlebens so eine große Akzeptanz bei geistigen Vorreitern gefunden. Und ich finde, dass die Theorie des Grundeinkommens auch so sher durchdacht werden muss und alle Bereiche des Lebens erfassen sollte, da es die Marktwirtschaft als Grundfeste unserer Gesellschaft mehr oder weniger "aushebelt". Das finde ich nicht gut, aber das ist ja nicht gefragt worden.

Das, was du gesagt hast, dein Spruch mit dem Schlachtplan, trifft zu. Aber nur deshalb, weil es einfach zu viele Angriffspunkte dabei gibt.

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Natürlich hat die Idee des Grundeinkommens Fehler - weil es eben nochnicht in der Praxis "getestet" wurde. Der Faktor Mensch ist eben ein Unvorhersehbarer. Man kann nur mitmaßen wieer sich in den Bedingungen verhalten würde. Nichtsdestotrotz ist dieses Modell wichtig - allein schon als eine Alternative zum "reinen" Kapitalismus. Denn so ganz ohne Aufstände hat der sich auch nicht gebildet. Es gab ihn - und durch soziale Unruhen - vor allem in England, kamen auch sozial Komponenten hinzu. In einem freien Marktkapitalismus möchte ich nicht leben - genausowenig wie in einem Kommunismus.

Was gabs noch für Kritik an meinen Aussagen... hm... natürlich ist jedes Staatsmodell durchsetzbar. Das jetzige existiert auch aufgrund von Gesetzen. Also. Wenn Gesetze geändert werden, bewegt sich der Staat in anderen Rahmen, die Bürger müssen sich an andere Spielregeln halten (und werden dies auch. wenn ihnen die Regeln nicht gefallen werden sie sonst die Gewählten abgewählen oder soziale Unruhen aufkommen). Genau daher gibt es bei uns (und übrigens vornehmlich nur in Deutschland) den Begriff der Ordnungspolitik.

Der Eigennutz des Menschen ist natülich nicht zu verändern. Doch den gibt es jetzt auch schon. Und unser System bricht trotzdem nicht zusammen. Wenn eine zugegeben drastische Änderung der Ordnungspolitik gewählt wird, wie es ein Anwenden des Grundeinkommens zweifelsohne wäre, könnte man durchaus Gsetze erlassen, die das in die vorgesehenen Bahnen lenken. Aber ob dies erfolgreich wäre (sprich: das Wohl des Volkes mehren würde) weiß ich nicht.Hängt ja auch von der Definition des "Wohls des Volkes" ab.

Und natürlih muss dies an Unis gelehrt werden. Es ist schließlich ein wirtschaftspolitiches Modell. Und selbst wenn es nur existiert um ein anderes Modell zu befürworten, hat es doch auch schon einen wichtigen Zweck erfüllt. Und zwar den, dass unser jetziges System das beste ist, das wir haben können (was es übrigens meiner Aufassung nach nicht ist). Leider bin ich auch der Meinung das unseren letzten Wirtschaftsminister und Kanzler sich noch nicht so intensiv mit diesen Fragen beschäftigt haben, wie wir das gerade tun!

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Natürlich hat die Idee des Grundeinkommens Fehler - weil es eben nochnicht in der Praxis "getestet" wurde. Der Faktor Mensch ist eben ein Unvorhersehbarer. Man kann nur mitmaßen wieer sich in den Bedingungen verhalten würde.
Ich kann es dir ganz genau sagen: schonmal was von Sozialschmarotzern gehört, oder von der Meinung "Wenn ich arbeite, verdiene ich weniger.". Problem: Wer soll dann den einfachen Aufgaben nachkommen: Putzen, etc?
Denn so ganz ohne Aufstände hat der sich auch nicht gebildet. Es gab ihn - und durch soziale Unruhen - vor allem in England, kamen auch sozial Komponenten hinzu. In einem freien Marktkapitalismus möchte ich nicht leben - genausowenig wie in einem Kommunismus.
Da hast du recht. Ich wollte sowas eigentlich in meinem letzten post schreiben. Aber da hätte ich fast gesagt, dass die soziale Marktwirtschaft schon seit 300 Jahren exisitiert, was gelogen wäre. Zum Glück haben wir keinen Manchesterkapitalismus mehr.
Was gabs noch für Kritik an meinen Aussagen... hm... natürlich ist jedes Staatsmodell durchsetzbar. Das jetzige existiert auch aufgrund von Gesetzen. Also. Wenn Gesetze geändert werden, bewegt sich der Staat in anderen Rahmen, die Bürger müssen sich an andere Spielregeln halten (und werden dies auch. wenn ihnen die Regeln nicht gefallen werden sie sonst die Gewählten abgewählen oder soziale Unruhen aufkommen). Genau daher gibt es bei uns (und übrigens vornehmlich nur in Deutschland) den Begriff der Ordnungspolitik.

Der Eigennutz des Menschen ist natülich nicht zu verändern. Doch den gibt es jetzt auch schon. Und unser System bricht trotzdem nicht zusammen. Wenn eine zugegeben drastische Änderung der Ordnungspolitik gewählt wird, wie es ein Anwenden des Grundeinkommens zweifelsohne wäre, könnte man durchaus Gsetze erlassen, die das in die vorgesehenen Bahnen lenken. Aber ob dies erfolgreich wäre (sprich: das Wohl des Volkes mehren würde) weiß ich nicht.Hängt ja auch von der Definition des "Wohls des Volkes" ab.

mmh... Bock auf eine Verfassungsdiskussion? Und der Begriff Ordnungspolitik... Ja, sicher das gibts hier. Aber England und andere westliche Länder mit einer Rechtsstaatlichkeit haben die gleiche (wenn nicht immer gleiche, dann doch seeeehr ähnliche) Rechtsprechung. Wir Deutschen unterscheiden uns nur vom Common Law, indem wir alles in Paragraphen quetschen. Die Amerikanische Rechtssprechung kommt ohne Paragraphen und nur mit Urteilen aus. Bei uns ist alles ganz genau geregelt. Und das gibts nicht nur in Deutschland: Das japanische bürgerliche Gesetzbuch entspringt ausgerechnet dem deutschen BGB. Wurde übernommen.
Und natürlih muss dies an Unis gelehrt werden. Es ist schließlich ein wirtschaftspolitiches Modell.
Jedes wirtschaftpolitisches Modell beeinflusst Gesellschaftsmodelle enorm. Deshalb kann man das nicht einfach trennen.
Und selbst wenn es nur existiert um ein anderes Modell zu befürworten, hat es doch auch schon einen wichtigen Zweck erfüllt. Und zwar den, dass unser jetziges System das beste ist, das wir haben können
Sehr weise gesprochen! Gefällt mir, der Gedanke.
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Das mit den Sozialschmarotzern ist wohl die größte Schwachstelle an dem Modell. Da stimme ich dir zu 100% zu! Aber: auch das ist eine Unbekannte da wir nicht wissen, ob das tatsächlich so ist (wir gehen hier ja nur sehr stark davon aus).Schließlich würde ein Großteil der Bevölkerung auch Steuern zahlen, selbst wenn die kein Zwang wäre (siehe auch die Schweizer, die sich regelmäßig dafür entscheiden).

Und jetzt wo du's geschrieben hast fiel mir das mit dem japanischen BGB auch wieder ein. Haben die nicht auch die amerikanische Verfassung einfach abgeschrieben?

Und über Ordnungspolitik brauchen wir nicht diskutieren. Da tippen wir uns ja nen Wolf. Und in Verfassungsrecht kenn ich mich nicht so ut aus - bin halt Wirtschaftler undkein Jurist. Aber ich seh schon dass wir grundlegend ähnliches Grundwissen haben ;)

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Und jetzt wo du's geschrieben hast fiel mir das mit dem japanischen BGB auch wieder ein. Haben die nicht auch die amerikanische Verfassung einfach abgeschrieben?

Und über Ordnungspolitik brauchen wir nicht diskutieren. Da tippen wir uns ja nen Wolf. Und in Verfassungsrecht kenn ich mich nicht so ut aus - bin halt Wirtschaftler undkein Jurist. Aber ich seh schon dass wir grundlegend ähnliches Grundwissen haben

Due erwartest zu viel von mir: Ich bin im ersten Semester... :evil:

Das mit den Sozialschmarotzern ist wohl die größte Schwachstelle an dem Modell. Da stimme ich dir zu 100% zu! Aber: auch das ist eine Unbekannte da wir nicht wissen, ob das tatsächlich so ist (wir gehen hier ja nur sehr stark davon aus).Schließlich würde ein Großteil der Bevölkerung auch Steuern zahlen, selbst wenn die kein Zwang wäre (siehe auch die Schweizer, die sich regelmäßig dafür entscheiden).
Okay, geh mal raus auf die Straße, schau dir die Deutschen an, dann weißt du, dass wir nicht in der Schweiz leben. Und außerdem möchte ich mich da nocheinmal selber zitieren *g* :
Diese Sache mit dem Grundeinkommen ist ja bis jetzt nur angedacht. Es wird keine Rücksicht auf völkerspezifische Eigenarten und Bedürfnisse genommen.
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Ich kann es dir ganz genau sagen: schonmal was von Sozialschmarotzern gehört, oder von der Meinung "Wenn ich arbeite, verdiene ich weniger.".

Diese Menschen sind nicht weniger und nicht mehr Sozialschmarotzer als jeder einzelwirtschaftlich denkende und auf kurzfristige Gewinnoptimierung fixierte Manager, der schwarz arbeitende Nachbar oder der kleine Steuerhinterzieher von nebenan.

Das was du Schmarotzen nennst ist ein durch und durch ökonomisches Denken in materiellen Anreiz-Beitrags-Relationen (was setze ich ein, was kriege ich materiell heraus). Es ist exakt die "Denke" die fast jedem von uns von Kindesbeinen an eingetrichtert wird.

Welchen Grund sollte jemand haben, 40h die Woche zu arbeiten, wenn er bspw. nur 200EUR mehr als ohne Arbeit erhält. Und wer könnte ihm dieses an Grenznutzen ausgerichtete Denken vorhalten, da es ja faktisch jeder tut?

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Oha.. reichlich Resonanz - hätte ich jetzt gar nicht erwartet^^

Also ein Problem ist - ich habe zumindest eines damit - , dass es nach diesem Modell keine "Sozialschmarotzer" gibt, weil es das gute Recht der Leute ist, sich vom Staat großzügig durchfüttern zu lassen. Das Stichwort heißt "Bedingungslosigkeit". In meinen Augen gleicht das Modell einem Nährboden für Couch Potatoes. Da wird einfach Jeder, der sich nicht als "virtuoser Weltverbesserer ohne Eigenkapital" versteht, seine eigene Kosten/Nutzen Rechnung durchziehen und die meisten Geringverdiener werden wohl ihren Job an den Nagel hängen und darüber hinaus für das Land keinen nennenswerten Beitrag leisten. Ein Land voller Taschenbilliardspieler...

Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die "Wirtschaftsmathematiker" unter den Befürwortern ihre Berechnungen mit realistischen Variablen durchgeführt haben. Wobei "realistisch" irrsinnig klingt, denn meiner Meinung nach kann niemand absehen, was passiert, wenn wir plötzlich in diesem Modell leben würden.

Nee, ich finde es schon ganz gut, Bedürftige in Bezug auf Sozialleistungen "mehr oder weniger" von der Hand in den Mund leben zu lassen (so drastisch ist es real ja nicht, zumindest wenn man etwas Haushalten kann). Bei einer knapp bemessenen Absicherung der Grundbedürfnisse bleibt wenigstens noch der Hintergedanke präsent, dass nur durch eigenes Entscheiden und Handeln die Lebensumstände verbessert werden können. Geht es den Menschen zu gut, befürchte ich, dass dieser Gedanke verblassen würde.

Das widerspricht sich meiner Meinung nach auch nicht mit dem Recht der freien "Selbstverwirklichung", denn das ist ohnehin nur eine Farce ist, weil viele (zugegebenermaßen oft unverzichtbare) Gesetze und Pflichten dieses "Recht" limitieren. Wenn manche Ansprüche durch Geld gar nicht oder in einem unzureichenden Maße gewährleistet werden können, dann werden an dieser Stelle die Mittel verbrannt und nicht investiert.

Bearbeitet von DocSommer
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Also ich wäre auch gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen für Alle. Gründe dafür wurden schon zuhauf genannt, deswegen spare ich's mir einfach mal, die jetzt alle zu wiederholen.

Welchen Grund sollte jemand haben, 40h die Woche zu arbeiten, wenn er bspw. nur 200EUR mehr als ohne Arbeit erhält. Und wer könnte ihm dieses an Grenznutzen ausgerichtete Denken vorhalten, da es ja faktisch jeder tut?

Nur dürften die Leute sich dann nicht beschweren, das sie so wenig Geld haben. Und das manche für "ein paar Euro" mehr im Monat nicht arbeiten gehen ist eine Frechheit. Ich würde von keinem Verlangen das er jeden Tag 100km weit zur Arbeit fährt, aber wir leben hier in einer Solidargemeinschaft verdammt. Das heißt nicht nur, ein paar Buckeln, der Rest ruht sich aus! Hier soll jeder für jeden da sein. Wir tun doch immer so zivilisiert, warum dann auch nicht für "ein paar Euro" mehr arbeiten gehen statt eifrig die Hand aufzuhalten?

Aus dem selben Grund pestet es mich total an, das alle immer über die hohen Steuern maulen. Sorry, aber unser Staat ist keine gemeinnützige Stiftung, die durch freiwillige Beiträge sich finanziert. Hier müssen in unserer Solidargemeinschaft alle einen Teil dazu leisten. Immerhin springt für alle was dabei raus. Wem das nicht passt, dem steht's jederzeit frei sich ein neues Heimatland zu suchen. Gibt mehr als genug davon auf der Erdkugel...

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