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MOHAMMED- KARIKATUREN


kurn

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Jakarta - Mehrere hundert aufgebrachte Moslems haben in der indonesischen Hauptstadt Jakarta gegen die Veröffentlichung von Karikaturen des Propheten Mohammed in Dänemark protestiert. „Laßt uns in den heiligen Krieg ziehen!“, riefen die Demonstranten vor der dänischen Botschaft. „Wir sind bereit für den Dschihad!“

Mehrere Mitglieder der Islamischen Verteidigungsfront (FPI) warfen Eier; einige drangen in das Bürogebäude ein (...) Auf einem Plakat stand: „Laßt uns den dänischen Botschafter abschlachten!“

Kling wie einer dieser übertriebenen Artikel der BILD, oder? Ist aber aus einem Artikel der WELT. Muss wohl nicht mehr kommentiert werden. Was der Indonesische Botschafter wohl dazu sagt?

Interessanter Artikel:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,398876,00.html

Bearbeitet von kurn
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Was haltet ihr davon?

Ich sehe darin nur ein ziemliches Affentheater, dass die leichte Reizbarkeit jener "Schurkenstaaten" (um die Karikatur mal wörtlich fortzusetzen) bestens wiederspiegelt.

In unseren Gefilden herrscht in der Bevölkerung glücklicherweise eine sehr überschaubare Bindung zu den Religionen, weswegen ein kiffender Jesus übertrieben gesagt kaum mehr Gemüter erregt, als der umgekippte Sack Reiss in China.

Bearbeitet von DocSommer
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beim Lesen der verschiedenen Kommentare ist mir etwas besonders aufgefallen: die Mohamedaner versus die Christen; die im Osten - wir im Westen.

Das ist nicht ganz ungefährlich. "Wir im Westen" leben in einer gänzlich anderen Tradition. Und immer wieder sind wir versucht, unseren westlichen Maßstab anzulegen. Christliche Werte unterscheiden sich extrem von islamischen Werten. Wenn diese Reaktion auf die Karrikaturen uns übertrieben erscheint, dann doch nur deshalb, weil wir sie nicht wirklich nachvollziehen können. Die Frage, warum man sich hierzulande nicht in gleichem Maße über entsprechende Karrikaturen christlicher Symbole aufregen würde, beantwortet sich von selbst: wir sind in einer christlich-demokratisch und eigentlich auch toleranten Tradition erzogen. Deshalb erscheint uns eine solche Reaktion als maßlos übertrieben. Wir können sie mit unseren Maßstäben nicht mehr messen.

Genau diese Einstellung ist es, die immer wieder zu Konflikten mit islamischen Mitbürgern führt. Wir denken nur zu schnell: "Die spinnen. Ihre Werte sind falsch." Doch wer richtet darüber, wessen Werte "falsch" und wessen "richtig" sind? Können Werte überhaupt "falsch" oder "richtig" sein?

Islamische Werte sind einfach nur anders. Wir verstehen sie oft nicht, wollen sie nicht verstehen, weigern uns sie zu verstehen ...

Aus unserer christlich traditionierten Sicht ist Vieles in der islamischen Tradition nicht richtig (ich rede bewußt von der Tradition - die hat nämlich nur noch bedingt etwas mit den Schriften Moahmends zu tun und findet in jedem islamischen Land eine andere Ausprägung). Und das aufzuzeigen, was wir als "falsch" empfinden halten viele Schreibende, Zeichnende und Meinungsschaffende hierzulande offenbar für ihre Pflicht. (Auch eine Art, einen "heiligen" Krieg zu führen.)

Pressefreiheit schön und gut - eine wunderbare christlich-demokratische Errungenschaft jüngeren Datums, auf die wir stolz sein können und die wir wirklich in Ehren halten müssen. Aber eine Zeitung, die wider besseren Wissens solch eine Provokation begeht handelt einfach verantwortungslos. Hierzulande weiß eigentlich jede Dumpfbacke, wie man in islamischen Ländern auf solche provozierenden Meinungsäußerungen reagieren wird. Dummheit, bewußte Provokation oder eine billige Masche, die Auflage zu erhöhen? Ich kann mich nicht entscheiden, welches von den dreien das Schlimmste ist.

Natürlich wird gleich jemand kommen und sagen: nix da! Wir kuschen nicht vor dem Islam! Doch das hat nichts mit Kuschen zu tun, sondern damit, einen Schritt zu wagen und die uns fremden Werte wenigstens zu tolerieren, wenn wir sie schon nicht verstehen. Und Toleranz ist doch immer der Begin des gegenseitigen Verständnisses, oder?

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Lovok: Wer soll denn dann den Anfang machen? Angesichts solcher dämlicher Provokationen werden viele aus dem islamischen Kulturkreis nämlich nun ganz genau das Selbe sagen. Und ich wäre geneigt, ihnen Recht zu geben. Solange wir die islamischen Traditionen (in diesem Falle das Abbildungsverbot) nicht tolerieren, strafen wir uns doch selber Lügen.

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Wenn wir den Islam wirklich voll und ganz akzeptieren und uns nicht mehr in seine inneren Angelegenheiten einmischen sollen, dann dürften wir streng genommen auch nichts gegen die Scharia und Ehrenmorde haben, denn diese Dinge sind nur aus unserer westlich-christlichen Sicht barbarisch, aus ihrer Sicht aber absolut richtig und notwendig - und vor allen Dingen traditionell.

Und wenn sie das Bedürfnis nach einem Gottesstaat haben, dann dürfen sie ruhig einen kriegen (dann wäre der Irak vielleicht sogar etwas stabiler).

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Ich rede davon, die Traditionen zu tolerieren. Das heißt nicht, dass ich alles akzeptieren oder gar gutheißen muß. Damit würde ich ja meinen eigenen Werten widersprechen.

Aus unserer westlichen Warte können wir durchaus einen kritischen Blick wagen. Aber konstruktive Kritik schließt Toleranz keineswegs aus.

Scharia, Gottesstaat, Ehrenmorde - das ist nur eine Seite. Der Koran an sich beinhaltet nicht den Aufruf zum heiligen Krieg. Und im Koran ist nichts von der Unterdrückung der Frau zu lesen. Das sind oftmals Fehlinterpretationen - genau wie auch unsere heilige Schrift in Vergangenheit und Gegenwart oft falsch interpretiert wurde und wird.

Unsere Werte berechtigen uns, gewisse Handlungen der fundamentalistischen Seite des Islam zu verurteilen. Aber wenn wir grundlegende Elemente der Religion wie z.B. das Abbildungsverbot verletzten (das wirklich niemandem schadet) oder gar ihren wichtigsten Propheten beleidigen, treffen wir damit nicht nur die gewaltbereiten Islamisten, sondern den doch um ein Vielfaches größeren Teil der friedlichen und toleranten Mohamedaner, in deren Augen nun tatsächlich wir westliche, demokratische und ach so friedlich-tolerante Menschen als Aggressoren erscheinen dürften. Diese Provokation ist so offensichtlich gewesen, dass sie bereits an Boshalftigkeit grenzt. Wie wollen wir unter solchen Bedingungen den "Anderen" noch ein Krümelchen unserer Werte nahebringen? Wer wird uns noch zuhören, so dass man aufeinander zugehen kann? Mit solchen Dummheiten machen wir uns selber zu intoleranten Idioten.

Bearbeitet von Brynhild
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@Brynhild:

Lovok: Wer soll denn dann den Anfang machen? Angesichts solcher dämlicher Provokationen werden viele aus dem islamischen Kulturkreis nämlich nun ganz genau das Selbe sagen. Und ich wäre geneigt, ihnen Recht zu geben. Solange wir die islamischen Traditionen (in diesem Falle das Abbildungsverbot) nicht tolerieren, strafen wir uns doch selber Lügen.

Ach, ich bitte Dich! So ein paar Karikaturen sind doch wohl kein Grund für die Erstürmung von Botschaften, Morddrohungen etc. Es ist laut Bibel auch verboten, sich ein Bild von Gott zu machen - wie oft ist das wohl schon gebrochen worden? - Und? Sind da etwa unzählige wütende, fanatische Katholiken auf die Straße gegangen und haben so ein riesen Rambazamba veranstaltet? Das hat nichts mit mangelnder Toleranz zu tun.

Ich gebe ja zu, dass ich - wie bereits geschrieben - einige dieser Karikaturen, wie etwa den Bomben-Turban, auch nicht so ganz angemessen finde, und dass sowas weit über das Ziel hinausschießt. Aber das rechtfertigt noch länst keine Reaktionen wie die in den islamischen Ländern.

Es gibt halt so ein paar Dinge, von denen man sich einfach nicht provozieren lassen braucht und wo man einfach drüber stehen muss. Es ist doch wohl unsere Sache, was wir in unseren Medien darstellen - das braucht die doch garnicht zu kümmern. Arabische Printmedien bringen schon seit etlicher Zeit jedemenge provokante Karikaturen gegen die Israelis und allgemein gegen den Westen, aber deswegen werden bei uns keine Botschaften gestürmt oder zum Kreuzzug aufgerufen.

Und um nochmal auf den jordanischen Chefredakkteur zurückzukommen, der die treffende Frage gewagt hatte:

"Wer beleidigt den Islam eigentlich mehr? Ein Ausländer, der den Propheten darstellt, oder ein Muslim, der mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnet auf einer Hochzeitsfeier in Amman ein Selbstmordattentat durchführt ?"

...wo waren denn da die Proteste und Demonstrationen? Solche Aktionen verletzen nämlich ebenfalls die Ideale des Koran!

Ich habe nichts dagegen, dass man sich über diese Karikaturen aufregt, das ist deren gutes Recht, aber man kann das ganze auch übertreiben. Und ich werd' mich hüten, Leuten, die wegen solcher Kleinigkeiten gleich zum Jihad aufrufen, Toleranz entgegenzubringen!

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sieht das ganze übrigends genauso wie ich:

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, kritisierte die Gewaltaufrufe wegen der Mohammed-Karikaturen scharf. Mit derartigen Reaktionen könne er "nichts anfangen", auch wenn er Verständnis dafür habe, wenn verlangt werde, daß "möglichst die Gefühlslage der Moslems berücksichtigt" werden müsse. Einen "Maulkorb" für die Presse lehnte er strikt ab.

[ Quelle ]

so long,

Lovok

Bearbeitet von Lovok
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Es wird ja auch oft auf die "Jugend" des Islam im Vergleich zu den anderen monotheistischen Weltreligionen verwiesen und dass er deshalb noch nicht so "reif" sei wie das Christentum, welches etwa 400 Jahre älter ist.

Wenn man diesen Unterschied jetzt zu einem direkt analogen Vergleich nimmt dann befindet sich der Islam jetzt in einem Stadium das in etwa mit dem 17. Jahrhundert im Westen vergleichbar ist. Die Aufklärung kam erst 100 Jahre später, was auf die Gegenwart bezogen heißt dass eine vergleichbare Bewegung im Islam erst im 22. Jahrhundert Fuß fassen dürfte. Und damit meine ich jetzt eine Bewegung die von Innen kommt, ohne direkte Einflüsse von Außen die ja wie wir wissen als unwillkommene Einmischung gewertet werden.

Ich weiß, das ist jetzt wieder alles hoch spekulativ und schon wieder nach westlichen Kriterien, nur zeitversetzt gemessen, aber es könnte vielleicht doch einen ungefähren Anhaltspunkt liefern.

Das hieße jetzt auch dass der Islam im 21. Jahrhundert weitestgehend unbehelligt gelassen werden sollte und die Länder in denen er vorrangig verbreitet ist ein Recht auf größtmögliche Selbstbestimmung haben sollten, auch wenn diese nicht immer im Sinne des Westens sein dürfte. Aber nur durch diese Selbstbestimmung zeigen wir ihnen dass wir sie verstehen und respektieren, und wenn die Zeit reif ist dann werden gewisse Reformen von Innen heraus kommen und dann hoffentlich von Dauer sein.

Aber nein, bis zum 22. Jahrhundert können wir keineswegs warten, denn bis dahin sind die Ölresourcen schon längst alle vebraucht. Und wenn diese Leute im Osten sie nicht jetzt freiwillig herausrücken wollen und uns obendrein noch mit terroristischen Angriffen das Leben schwer machen, dann sind sie eben böse (wirklich alle Moslems?), was nach Westlicher Tradition auch mit ein paar Karikaturen zum Ausdruck gebracht wird.

Stark vereinfacht, aber ich denke das trifft in etwa den Gedankengang vieler Leute im Westen.

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Abgesehen davon sollte man nicht vergessen, dass das ganze doch politisch provoziert ist. Die Karikaturen erschienen im September... jetzt gibts Ärger deshalb... warum? Ich sehs so, dass das ganze aus fundamentalistischen Kreisen angestachelt wird, um den Nahen Osten hinter dem Iran zu vereinen, der momentan ja ein wenig im Fadenkreuz ist.

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@Tolayon:

600 Jahre älter ;)

Aber ich denke, dass der Islam das Stadium der Aufklärung schon ein bisschen früher erreichen wird als vergleichsweise das Christentum, undzwar eben weil es ja so starke Einflüsse des Westens gibt. Vielleicht wäre auch im Christentum die Aufklärung schneller gekommen, wenn neben dem Abendland eine um Jahrhunderte fortgeschrittenere Gesellschaft existiert hätte, die das Christentum beeinflusst hätte...

In diesem Sinne: Weg mit der Obersten Direktive! :D

Bearbeitet von Lovok
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Abgesehen davon sollte man nicht vergessen, dass das ganze doch politisch provoziert ist. Die Karikaturen erschienen im September... jetzt gibts Ärger deshalb... warum? Ich sehs so, dass das ganze aus fundamentalistischen Kreisen angestachelt wird, um den Nahen Osten hinter dem Iran zu vereinen, der momentan ja ein wenig im Fadenkreuz ist.

Das sehe ich ähnlich. Durch Attentate im Irak sind ja hauptsächlich Moslems gestorben, was Kritik in der islamischen Welt und Zweifel am heiligen Krieg hervorgerufen hat. Und jetzt versucht man halt wieder ein anderes Feindbild aufzubauen, damit man die Leute wieder hinter sich weiß, und damit die Leute wieder wissen, wer der richtige Böse ist.

Ich wette, dass niemand, der da die Botschaften entzündet hat, auch nur die kleinste Ecke einer dieser Karikaturen gesehen hat.

Und das das mit dem Feindbild klappt, kann hier in der ach so tollen westlichen Welt wohl jeder bestätigen...

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@Tolayon:

Vielleicht wäre auch im Christentum die Aufklärung schneller gekommen, wenn neben dem Abendland eine um Jahrhunderte fortgeschrittenere Gesellschaft existiert hätte, die das Christentum beeinflusst hätte...

Gabs in meinen Augen... die Chinesen... aber die Globalisierung gab es damals noch nicht in dem Ausmaß... aber das führt jetzt auf nen anderes Thema...

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@Brynhild

Die Frage, warum man sich hierzulande nicht in gleichem Maße über entsprechende Karrikaturen christlicher Symbole aufregen würde, beantwortet sich von selbs (...) Wir können sie mit unseren Maßstäben nicht mehr messen.
Wir haben in Europa lange gebraucht, um eine freie Demokratie zu schaffen. Nur zu erinnerung: Die Karrikaturen wurden NICHT in einem moslemischen Land veröffentlicht. In Dänemark verstießen sie gegen kein Recht.

Genau diese Einstellung ist es, die immer wieder zu Konflikten mit islamischen Mitbürgern führt.  (...) Können Werte überhaupt "falsch" oder "richtig" sein?
Wenn anderen dabei Schaden zugefügt wird würde ich immer von "falsch" sprechen. Wer 2006 mit mittelalterlichen Forderungen kommt muss sich nicht wurndern wenn solche Reaktionen kommen.

Doch das hat nichts mit Kuschen zu tun, sondern damit, einen Schritt zu wagen und die uns fremden Werte wenigstens zu tolerieren, wenn wir sie schon nicht verstehen. Und Toleranz ist doch immer der Begin des gegenseitigen Verständnisses, oder?
Wieviele Schritte machst du auf jemanden zu, der dir keinen Millimeter entgegenkommt? Wieviel Toleranz bringst du jemanden entgegen, der dir keine Toleranz entgegenbringt?

Wer soll denn dann den Anfang machen?
Bitte? Soweit ich weiss wir in Deutschland doch alles mögliche unternommen um es allen so angenehm wie möglich zu machen. Wieviel Anfänge müssen denn noch gemacht werden?

Scharia, Gottesstaat, Ehrenmorde - das ist nur eine Seite. Der Koran an sich beinhaltet nicht den Aufruf zum heiligen Krieg. Und im Koran ist nichts von der Unterdrückung der Frau zu lesen. Das sind oftmals Fehlinterpretationen - genau wie auch unsere heilige Schrift in Vergangenheit und Gegenwart oft falsch interpretiert wurde und wird.
Wie viele Demonstrationen gegen solche Fehlinterpretationen hast du schon gesehen? Wie viele Demonstrationen dagegen, dass im Namen Allahs Menschen umgebracht wurden (9/11, Köpfung von Geiseln usw.) ?

Sorry, aber hier läuft das etwas ganz falsch und manche wollen es einfach nicht sehen.

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Wie viele Demonstrationen gegen solche Fehlinterpretationen hast du schon gesehen? Wie viele Demonstrationen dagegen, dass im Namen Allahs Menschen umgebracht wurden (9/11, Köpfung von Geiseln usw.) ?

Solche Demonstrationen gab es durchaus. Vielleicht nicht in Amerika aber in Deutschland und im restlichen Europa auch.

Erst gestern haben in Dänemark Muslime und Christen friedlich zusammen gegen die Ausschreitungen protestiert.

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@Tolayon

dann dürften wir streng genommen auch nichts gegen die Scharia und Ehrenmorde haben, denn diese Dinge sind nur aus unserer westlich-christlichen Sicht barbarisch, aus ihrer Sicht aber absolut richtig und notwendig

Natürlich sind die Notwending, zur Unterdrückung. Wer nicht kuscht, dem schneidet man eben ein Körperteil ab oder bringt ihn um, hat schon immer funktioniert.

Vielleicht sollten wir als Geste der Toleranz und als Schritt entgegen solche Praktiken auch wieder einführen?

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Das war natürlich größtenteils ironisch gemeint.

Aber nach dem was ich über manche ultraradikale Kreise im amerikanischen Christentum gehört und gelesen habe frage ich mich manchmal schon wie lange es noch dauern dürfte bis die wieder die Inquisition mit allem Drum und Dran einführen - wobei die ja eigentlich nur von der Katholischen Kirche durchgeführt werden sollte. Die soll sich auf jeden Fall ernsthaft mit dem Thema Teufelsaustreibung auseinandersetzen, in diesem Zusammenhang sollen einige Nonnen sogar eine ihrer Mitschwestern gekreuzigt haben.

Es gibt nichts Schlimmeres als Radikal-Fundamentalisten auf beiden (oder sonst allen nur erdenklichen) Seiten, da hilft kein Reden und kein Aufeinanderzugehen mehr, Positionen und Ansichten sind fest zementiert, denen möchte man am liebsten nur noch die ideologisch zubetonierten Köpfe aneinanderstoßen bis sie hoffentlich wenigstens etwas zur Besinnung kommen.

Selbst unter den Moslems distanziert sich ein großer Teil von den radikalen Reaktionen ihrer Mitbrüder und -Schwestern, denn ein solches Ausmaß an Ausschreitungen lässt sich trotz der gegebenen Verletzung religiöser Gefühle nicht mehr rechtfertigen.

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Es gibt nichts Schlimmeres als Radikal-Fundamentalisten auf beiden (oder sonst allen nur erdenklichen) Seiten, da hilft kein Reden und kein Aufeinanderzugehen mehr, Positionen und Ansichten sind fest zementiert, denen möchte man am liebsten nur noch die ideologisch zubetonierten Köpfe aneinanderstoßen bis sie hoffentlich wenigstens etwas zur Besinnung kommen.

Ich denke nicht, dass fundamentalistische Ansichten ein Problem sind, solange man auf der verbalen Ebene bleiben. Ich hab kein Problem damit, dass jemand behauptet das nur er das richtige glaubt und alle anderen falsch liegen (das Recht nehme ich mir auch heraus). Jeder kann dies gerne denken, sagen, sich auf ein großes Schild, seine Website oder in ein Buch schreiben und zu Talkshows gehen. Nur wenn zur Gewalt aufgerufen wird oder selbige vollzogen wird hört es bei mir auf. Proteste sind o.k., aber Aufruf zum Mord und anzünden von Botschaften sind einfach inakzeptabel, egal von welcher Seite. Da spielt das "Alter" der Religion oder der stolz der Gläubigen meiner Meinung auch keine Rolle mehr.

Interessant fand ich aber heute die Aussage in einem Interview auf SPIEGEL ONLINE: "Viele Kritiker im Westen bezeichnen die Proteste in der arabischen Welt als scheinheilig. So beschweren sich viele Araber über negative Klischees über den Islam. Jüdische Gruppen beschweren sich dagegen über antisemitische Darstellungen ihrer eigenen Religion in arabischen Zeitungen. Viele Karikaturisten in der islamischen Welt sind doch klar antisemitsch."

Wobei wir wieder bei zweierlei Maß wären, oder wie heute in der Zeitung stand "Im Zweifelsfall ist immer der Westen schuld".

Sehr interessant ist der Artikel über die Behauptung, man dürfe Mohammed nicht abbilden:

http://www.welt.de/data/2006/02/07/842031.html

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Jepp, im Koran steht absolut nichts davon, das man Mohammed überhauptnicht darstellen darf. Aber die Muslime stört ja nicht die Darstellung an sich, sondern die Art der Darstellung.

Verrückt ist aber vor allem, dass die meisten Moslems sich hauptsächlich (ja, fast ausschließlich) über genau die drei Karikaturen aufregen, die garnicht von Jyllands Posten stammen, sondern die man nachträglich hinzugemogelt hat. Näheres [ hier ]

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Ich denke nicht, dass fundamentalistische Ansichten ein Problem sind, solange man auf der verbalen Ebene bleiben. Ich hab kein Problem damit, dass jemand behauptet das nur er das richtige glaubt und alle anderen falsch liegen (das Recht nehme ich mir auch heraus). Jeder kann dies gerne denken, sagen, sich auf ein großes Schild, seine Website oder in ein Buch schreiben und zu Talkshows gehen. Nur wenn zur Gewalt aufgerufen wird oder selbige vollzogen wird hört es bei mir auf. Proteste sind o.k., aber Aufruf zum Mord und anzünden von Botschaften sind einfach inakzeptabel, egal von welcher Seite. Da spielt das "Alter" der Religion oder der stolz der Gläubigen meiner Meinung auch keine Rolle mehr.
Von einer friedlichen Demo zu einem wütendem Mob ist es oftmals nur ein kleiner Schritt. Da muss ja nur ein Steinewerfer in der Gruppe sein, oder ein Polizist verliert die Nerven, und schon geht es los...

Jepp, im Koran steht absolut nichts davon, das man Mohammed überhauptnicht darstellen darf. Aber die Muslime stört ja nicht die Darstellung an sich, sondern die Art der Darstellung.

Verrückt ist aber vor allem, dass die meisten Moslems sich hauptsächlich (ja, fast ausschließlich) über genau die drei Karikaturen aufregen, die garnicht von Jyllands Posten stammen

Wie gut, dass du den Koran so gut kennst und du weißt natürlich auch, über welche sie sich aufregen... Ich denke eher, dass es inzwischen nicht mehr die Karikaturen sind, sondern dass die meißten einfach das Gefühl haben, dass ihre Religion im Westen nicht akzeptiert wird.

Leute jetzt hört hier endlich mal auf alle Muslime über einen Kamm zu scheren! Man sollte einfach vorsichtig sein, wenn man Karikaturen über Religionsgemeinschaften herstellt. Es sind nicht alle potenzielle Selbstmörder.

In meinen Augen kann man das gut mit antisemitischen Karikaturen in den Zeitungen vor und während des dritten Reiches vergleichen...

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Leute jetzt hört hier endlich mal auf alle Muslime über einen Kamm zu scheren! Man sollte einfach vorsichtig sein, wenn man Karikaturen über Religionsgemeinschaften herstellt. Es sind nicht alle potenzielle Selbstmörder.

In meinen Augen kann man das gut mit antisemitischen Karikaturen in den Zeitungen vor und während des dritten Reiches vergleichen...

Ich habe ja versucht Verständnis für die Aufregung der Moslems zu empfinden. Und was ich so gesehen habe, sind die Bilder nicht unbedingt von besonderer Inhaltlicher Qualität. Ich kann durchaus wirklich verstehen, dass man sich davon beleidigt fühlt, auch wenn ich sie nach meinem europäischen Empfinden als harmlos deklarieren würde. Dass unsere Wertevorstellung hier eine andere sein muss, sieht man ja ganz offensichtlich, denn die islamische Welt sieht sie ja nicht als harmlos an.

Interessant ist wirklich, dass einige Moslems die Sache selber angeheizt haben. In der momentanen Situation kann ich bei aller Mühe der Toleranz aber nur eines Feststellen: Den Demonstranten fehlt das Maß an Gerechtigkeitsempfinden. Wir haben es hier mit 12 Karikaturen zu tun von 12 verschiedenen Dänen. 12 Dänen plus eine Zeitungsredaktion von mehreren Millionen. Das ganze Land, sogar ganz Europa dafür verantwortlich zu machen ist schon übertrieben, aber eine absolute Verfehlung ist es, mit solcher Gewalt zu reagieren. Das sind nun beileibe nicht alle Moslems, aber es zeigt doch deutlich, dass es in dem Nahen Osten etliche Gruppen gibt und ganze Teile des Volkes, deren Gerechtigkeitsempfinden stark auf die persönliche Seite verschoben ist. Das wurde eindrucksvoll bewiesen.

Und in sofern bin ich zwar gewillt, andere Weltanschauungen zu tolerieren, aber nach meinem Verständnis sollte jede Religion in erster Linie den Menschen über den Grundsatz "Der Stärkere hat Recht" erheben und ein Ordnungswerk aufbauen, das Gerechtigkeit erzielt - in einem eingeschränkten Maße zumindest. In wie weit diese Gerechtigkeit den christlichen Ansprüchen genügt, ist fraglich, aber ich bezweifle doch, dass der Islam selber zur Herrschaft der Gewalt und damit des Stärken aufruft. Darin scheitert nicht der Islam, ein immer bedrohlich werdender Teil der Gesellschaft im Nahen Osten. Für diese Empfinde ich auch wenig Toleranz. Ich halte es da wie es im Grundgesetz verankert ist: "Keine Freiheit den Feinden der Freiheit, Keine Toleranz den Intoleranten." Und zum Verständnis, damit greife ich nicht den einfachen Islamisten an, sondern den Fundamentalisten, der seine Religion als Aufruf zur Dispotie versteht. Dies kann nicht die von gottgegebene Ordnung der Welt sein, in keiner Religion!

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@Lt. Foster

Leute jetzt hört hier endlich mal auf alle Muslime über einen Kamm zu scheren! Man sollte einfach vorsichtig sein, wenn man Karikaturen über Religionsgemeinschaften herstellt. Es sind nicht alle potenzielle Selbstmörder.
Es geht hier gar nicht um Veralgemeinerungen. Lass es mich so sagen: ich schere solche Muslime über einen Kamm, die in England fordern, dass man den Karrikaturisten die Hände abschlagen soll, die in Theran die Botschaft von Dänemark und Österreich anzünden und die in Afganistan norwegische Soldaten bewerfen. DAS ist inakzeptabel und ich verstehe einfach nicht, dass viele das einfach so hinnehmen, weil die armen Leute doch schließlich sehr stolz sind, und viel gläubiger als wir und da mach man das halt so. HIER hört bei mir alle Toleranz auf, egal von welcher Religion.

In meinen Augen kann man das gut mit antisemitischen Karikaturen in den Zeitungen vor und während des dritten Reiches vergleichen....
In vielen arabischen Zeitungen sind fast wöchentlich ganz klar antisemitische Karrikaturen. Da musst nicht wieder das Dritte Reich herhalten...

Aber jetzt wollen die im Iran ja einen Karikaturen-Wettbewerb über den Holocaust veranstalten. Praktisch, wenn man denen jetzt auch gleich einen reinwürgen kann. Laut iranischer Regierung muss man die eh von der Landkarte ausraddieren...

@M1

Aus dem Artikel auf den ich gestern verwiesen hatte:

"Der "Frieden des Islam", die bekannte Floskel der Multikultur, ist der Öffentlichkeit über viele Jahre eine Erklärung dafür schuldig geblieben, daß er in wichtigen Fällen Ausnahmen fordert. Die Pressefreiheit ist eine von ihnen. Die Demonstrationen zeigen darüber hinaus, daß es im Islam kein rechtsstaatlich geregeltes Gewaltmonopol gibt."

@all

Ist es euch schon aufgefallen, dass sich die BILD anscheinend völlig aus der ganzen Sache herauszuhalten schein? Online ist jedenfalls nichts zu finden.

Bearbeitet von kurn
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Aber jetzt wollen die im Iran ja einen Karikaturen-Wettbewerb über den Holocaust veranstalten. Praktisch, wenn man denen jetzt auch gleich einen reinwürgen kann. Laut iranischer Regierung muss man die eh von der Landkarte ausraddieren...
Ich weiß...

Sie wollen damit testen, wieweit die westliche Pressefreiheit geht. Nur vielleicht sollten sie auch den Unterschied zwischen freier Meinung und Volksverhetzung beachten. Zudem kann man Karikaturen über den Holocaust gar nicht mit den Mohammed Karikaturen vergleichen. Karikaturen über Israel, die nicht antisemitisch sind, gibt es hierzulande ja auch... Naja, ich denk' die Politik will die aufgeheizte Stimmung jetzt einfach für sich nutzen.

Ist es euch schon aufgefallen, dass sich die BILD anscheinend völlig aus der ganzen Sache herauszuhalten schein? Online ist jedenfalls nichts zu finden.

Ja, ist mir auch schon aufgefallen. Wahrscheinlich ist ihnen diese Eisen zu heiß.

Aber der Springer Verlag hat ja noch einige andere Zeitungen, die darüber berichten...

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Interessanter Weise wollen die keine Karrikatur über christlichen Glauben machen, was ja noch irgendwie nachvollziehbar, allerdings auch albern wäre (wie wäre es mit ein paar Cartoons über die Inquisition oder die Krezzüge die so gerne herhalten müssen). Natürlich muss hier der Erzfeind Israel her und auch nicht der Jüdische Glauben, sondern der Holocaust - den es doch aber laut der iranischen Regierung gar nicht gab.

Jedenfalls haben sie hiermit schon sehr ungeschickt verraten worum es in dem ganzen Affentheater eigentlich geht.

Ja, ist mir auch schon aufgefallen. Wahrscheinlich ist ihnen diese Eisen zu heiß.

Aber der Springer Verlag hat ja noch einige andere Zeitungen, die darüber berichten...

Sehr schön gesagt :D Nachrichten können so unterhaltsam sein wenn man etwas hinter die Kulissen schaut und zwischen den Zeilen liest :D
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@Lt.Foster:

Wie gut, dass du den Koran so gut kennst und du weißt natürlich auch, über welche sie sich aufregen... Ich denke eher, dass es inzwischen nicht mehr die Karikaturen sind, sondern dass die meißten einfach das Gefühl haben, dass ihre Religion im Westen nicht akzeptiert wird.

Wie gut, dass Du darüber genauso gut bescheid weißt ;)

Ja, als Fan arabischer Kultur kenne ich ein paar wenige Stellen aus dem Koran wohl. In den im TV gezeigten Kommentaren von muslimischen Demonstranten, die ich bislang gehört habe, fielen immer bloß Sätze wie "Wie könnt ihr unseren Propheten als Schwein darstellen?!", aber Empörung explizit über den Bomben-Turban oder eine andere Karikatur, die wirklich in Jyllands Posten veröffentlich wurde, habe ich noch nicht gehört. Kein Wunder, denn die von Imam Achmed Abu Ladan hinzugewürfelten Karikaturen sind um ein Vielfaches beleidigender als die aus der dänischen Zeitung und lassen diese fast untergehen.

Wer in diesem Thread hat eigentlich alle Moslems über einen Kamm geschoren und alle als potenzielle Selbstmörder hingestellt? :blink:

Ich für meinen Teil habe nur gesagt, dass es echt lächerlich ist, mit Mord und Bombendrohungen gegen Karikaturen zu demonstrieren, die Mohammed als Bombenleger und Mörder darstellen. Solche Moslems karikieren sich selbst besser, als irgendeine Zeitung das jemals geschafft hätte.

Und was den Karikaturen-Wettbewerb angeht: Ich bin mal gespannt, wieviele iranische Botschaften in Europa deswegen in Brand gesetzt werden... :blink:

Bearbeitet von Lovok
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