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...die höchste Erleuchtung der Sünde

Knuts Review zu Illuminati


Knut85

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Heute Nachmittag war ich in der Vorpremiere und hab mal eine Review für euch verfasst. Falls ihr sie veröffentlichen möchtet: Ich möchte nur als Knut genannt werden^^ Und bergesst nicht, die Sakrilegs DVD und die beiden Bücher in amazonslinks einzubauen.

Tom Hanks im alten Gewand

Trotz, oder vielleicht gerade wegen der manischen Vehemenz, mit der die katholische Kirche vor drei Jahren gegen "The Da Vinci Code - Das Sakrileg" agitierte, erreichte die Verfilmung des gleichnamigen Dan Brown Bestsellers ein Einspielergebnis von 757 Millionen Doller und eroberte damit den 24. Platz im Olymp der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Der Erfolg gab den Machern recht und man machte sich prompt an den zweiten Bestsellerroman um den distinguierten Harvardprofessor Robert Langdon, der im belletristischen Vorgänger „Illuminati“ Vatikanstadt im Kampf gegen gleichnamigen Todfeind unterstützt.

Wie schon beim Sakrileg zeichnete sich der Oscar® prämierte Erfolgsregisseur Ron Howard für die filmische Umsetzung verantwortlich. Robert Langdon wird erneut von Tom Hanks zum Leben erweckt, der für die Darstellung des Symbologen die Rekordgage von 100 Millionen Doller erhalten haben soll. Dieses Mal an Hanks Seite: Der israelische Exportschlager Ayelet Zurer als anmutige CERN-Wissenschaftlerin Vittoria Vetra.

Handlung

Vittoria Vetra und einem Team europäischer Wissenschaftler geling es erstmals, nennenswerte Mengen an Antimaterie zu generieren. Kaum hat man seine Meisterleistung richtig realisiert, ist die erste Leiche im Keller und eine Antimaterieeinheit verschwunden. Als wäre das noch nicht genug, scheint ein alter Todfeind der katholischen Kirche zum Leben erweckt und droht dem Vatikan mitten in der Konklave mit der Ermordung der vier aussichtsreichsten Bewerber auf den Papstposten im Stundentakt, gleichzeitig mit der Vernichtung des Vatikan als abschließenden Höhepunkt durch eine Antimaterieexplosion.

Aus Verzweiflung beordert die Kirche den in katholischen Kreisen ungeliebten Harvardprofessor und Illuminati-Experten Robert Langdon nach Rom, der zusammen mit Vittoria Vetra alles daran setzt, mithilfe über ganz Rom verteilter Symbolik die Tatorte vorauszusagen und die Antimaterie aufzuspüren.

Kritik

In letzter Zeit erobern immer mehr seelenlose Machwerke die Kinoleinwand. Gleichförmiger Brei, der von fader Action lebt und austauschbare Schablonencharaktere unbeholfen durch die Handlungsattrappe mogelt. Das ist eine unschöne Entwicklung, die ich mit Bedauernd und einem Gefühl von Erhabenheit zugleich verfolge. Namen wie Tom Hanks und Ron Howard strahlen dafür um so greller wie Leuchtfeuer in der Einheitsgrütze und sind ob ihres Könnens ein Garant für einen qualitativen Streifen. Angesichts dessen bin ich mit großen Erwartungen in den vermeintlichen Qualitätsstreifen gegangen und wurde anschließend in keinster Weise enttäuscht. Zugegeben, wenn man mit naiver Erwartung, eine 1:1-Umsetzung des Buches zu erleben, die Kinosäle stürmt, dürfte man das anders sehen. Dazu hat Howard die Handlung dieses Mal zu radikal gestrafft. Wichtige Figuren wurden rücksichtslos gestrichen, Zusammenhänge anders dargestellt, Rollen umgeschrieben und eminente Eckpfeiler im Buch überraschend modifiziert. Wer die filmische Umsetzung des Sakrilegs schon als solches empfand, sollte den Kinogang nun lieber von vornherein vergessen. Ich nehme es bei Buchverfilmungen nicht so genau und bin mir darüber im Klaren, dass man Bücher generell nicht unverändert verfilmen kann. Sinnlose Veränderungen können auch mich zur Weißglut treiben, von denen bleiben wir aber im neuen Brown Abenteuer Gott sei Dank verschont. Ron Howard mag bei seinen Änderungen ja radikal gewesen sein, Willkür kann man ihm jedoch nicht bescheinigen, was man an der umstrittensten Szene des Buches besonders eindruckvoll erkennen kann. Im Film erscheint sie jetzt um ein Vielfaches realistischer, man möchte beinahe sagen, sie wurde um ihre peinliche Idiotie gekürzt. Dramaturgisch verfolgt die Buchverfilmung dagegen ein konservatives Muster. Die Charaktere werden nachvollziehbar in die Handlung eingeführt, der Spannungsfaden steigt stetig an und die Abstände zwischen Entspannung und Spannung verkürzen sich zunehmen und münden in einem monumentalen Showdown, der einem die Kinnlade entkoppelt. Dabei verzichtet der Oscarpreisträger größtenteils auf abramsche Stilmittel wie Wackelkamera oder widersinnige Lensflares und würzt seine größtenteils unhektischen Kamerafahrten mit einem sehr präsenten Soundtrack, der einerseits vertraute Sakrilegmelodien serviert, andererseits mit neuen und innovativen Tönen aus dem Hause Zimmer daherkommt.

Wie schon im filmischen Vorgänger, der im Gegensatz zum Buch chronologisch vor Illuminati ansiedelt, merkt man den Darstellern an, dass ihnen die Arbeit verdammt viel Spaß gemacht haben muss. Hanks und seine Weggefährten überzeugen auf ganzer Linie, durch die unzähligen Dialekte und Akzente wirkt der Film verdammt authentisch – und das hat sogar die Synchro richtig gemacht. Schön anzusehen ist übrigens nicht nur die israelische Schönheit Ayelet Zurer, sondern auch die zahlreichen Kulissen und Computerbauten, die teilweise real existierende Gebilde imitieren mussten, weil sich der Vatikan in gewohnter Borniertheit der Zusammenarbeit verweigerte und Drehgenehmigungen nicht erteilte. Wer den Film gesehen hat, kann über derlei Engstirnigkeit bestenfalls den Kopf schütteln. Die heutige Inkarnation der vatikanischen Kirche kommt in Illuminati erstaunlich gut weg, mir als Atheist ist das schon beinahe zu viel des Guten. Insgesamt versteht sich der Film sogar als kleine Ehrerweisung an den Glauben und verfügt damit über jene moralische Komponente, mit der viele Blockbuster heute nicht mehr aufwarten.

Fazit: Tolle Schauspieler, intelligente Handlung, ein mitreißender Soundrack, überzeugende Optik und die solide Regiearbeit machen aus Illuminati einen sehenswerten Blockbuster, den man unbedingt im Kino sehen sollte. Wer eine 1:1-Kopie des Buches erwartet, sollte seiner Gesundheit willen dem Kino fernbleiben.

:thumbup:

Bearbeitet von Knut85
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Tja, die Geschmäcker sind halt verschieden.

Ich liebe das Buch, ich habe mich wahnsinnig auf den Film gefreut und bin selten im Kino so enttäuscht worden :(.

Buchverfilmungen gehören wohl zum Schwierigsten, womit sich Filmemacher herumschlagen müssen: Die Handlung an den richtigen Stellen straffen und verändern, ohne dass man von den Fans der Romanvorlage gelyncht wird. Visualisieren, was eigentlich nicht zu visualisieren geht. Vereinfachen, ohne zu verflachen. Präsente Charaktere schaffen, ohne dass man wirklich zeigen kann, was in ihnen vorgeht.

Eine Quadratur des Kreises, möchte man meinen. Auf jeden Fall ein Sch***job.

Dass es trotzdem funktionieren kann, zeigt „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“.

Ist es bei den „Illuminati“ ebenfalls gelungen?

Ich hoffe, ich werde nicht kopfüber gekreuzigt und gebrandmarkt, wenn ich laut NEIN sage. ;)

Auch wenn man NICHT mit der naiven Vorstellungen herangeht, eine 1:1 Adoption des Romans zu bekommen, bleiben Vergleiche zum Buch nicht aus: Welche Änderungen sind gut und notwendig? Welche hätten nicht sein müssen? Welche hätte nicht sein dürfen?

So erhielt meine Begeisterung über den Film den ersten Dämpfer, als sich herausstellte, dass das Mordopfer in der CERN nicht Vittorias Vater, sondern „nur“ ihr Arbeitskollege war. Wie befürchtet, nimmt diese Änderung Vittoria Vetra ihre Tragik, ihren Hintergrund, ihre Motivation und so nebenbei auch ihr italienisches Temperament.

Ohne das und ohne die erotische Spannung zwischen ihr und Langdon bleibt ihr nur, durch den Vatikan zu stöckeln und gut auszusehen.

Dass die Figur des CERN-Direktors Kohler gestrichen wurde, bedauere ich ebenfalls sehr. Für die Schnitzeljagd quer durch Rom, auf die das Buch letztendlich reduziert wurde, mag der verbiesterte Wissenschaftler entbehrlich gewesen sein. Aber für den eigentlichen Dreh- und Angelpunkt der Handlung, nämlich die Frage Religion vs. Wissenschaft, ist Kohlers Schicksal eine unverzichtbare Facette. Außerdem hat Kohler für einen zusätzlichen Spannungskick gesorgt, als er – in klassischer Krimi- und Thrillermanier – naive Leser wie mich auf eine falsche Spur gelockt hat ^^.

Nun könnte man dagegensetzen, dass der Film spannend genug ist und so ein Verwirrspiel nicht nötig hat.

Dem kann ich nicht wirklich zustimmen: „Illuminati“ wird zwar keine Minute langweilig, aber durch die Hetzjagd von einem toten Kardinal zum nächsten entsteht noch lange kein Spannungsbogen.

Trotz brutaler Morde an Kirchenvertretern in imposanter Kulisse wirkt der Film merkwürdig steril, blutarm. Das liegt nicht nur daran, dass die hektische Inszenierung keine Zeit lässt, das Geschehene in seiner ganzen Grausamkeit wirken lassen. Es liegt auch daran, dass man sich mit Charakteren ohne Background und Profil schlecht identifizieren oder emotional mitreißen lassen kann.

Nun wurde bereits gesagt, dass man nicht alle Hintergrundinfos aus dem Buch in einen Film packen kann. Trotzdem wäre die eine oder andere Rückblende vielleicht angebracht gewesen, um die Figuren dem Zuschauer nahezubringen.

So liegt es allein an den Schauspielern, durch ihre Präsenz zu retten, was der Drehbuchautor in den Sand gesetzt hat. Doch leider erweisen sie sich beinahe durch die Bank als Fehlbesetzung, angefangen mit Tom Hanks.

Der wohlverdiente zweifache Oskarpreisträger war für seine Rollen in Forrest Gump und Philadelphia perfekt und eine gewisse Perfektion kann man ihm auch in Illuminati nicht absprechen: Er bringt es fertig, aus Robert Langdon den perfekten Langweiler zu machen. Zwar entspricht er auf den ersten Blick der Beschreibung im Buch und man glaubt ihm ohne Weiteres, dass er Stunden und Tage in staubigen Bibliotheken mit alten Büchern zubringen kann. Aber das war’s dann auch schon. So manche steinerne Engelsfigur versprüht mehr Charisma als sein Prof. Langdon.

Schon im Buch ist Langdon keine besonders schillernde Persönlichkeit – aber der Film schafft es, auch seine letzten Ecken und Kanten glatt zu bügeln, bis eine Art wandelndes Lexikon übrig bleibt.

Insofern ist es ganz gut, dass sie die Liebesgeschichte mit Vittoria weggelassen haben, denn dafür wirken beide Hauptcharaktere zu unterkühlt (wahrscheinlich, um irgendein dämliches, realitätsfernes Wissenschaftlerklischee zu erfüllen).

Auch Ewan McGregor als Camerlengo erscheint mir zu glatt, als das man ihm den verrückten religiösen Fanatiker abkaufen möchte.

Genau wie bei Tom Hank liegt es sicher nicht am Darsteller, sondern am Drehbuch.

Die Hintergrundgeschichte des Camerlengos in der Weise abzuändern, nimmt ihm nicht nur ein gutes Stück Plausibilität, sondern schraubt die Kirchenkritik auf ein beinahe Ratzinger-verträgliches Maß runter. Besonders, da auch Kohler mitsamt seinem völlig verständlichen Hass auf die Kirche unter den Tisch gefallen ist.

Dass der Kommandant der Schweizergarde plötzlich einen deutschen Namen trägt, kann man ja als künstlerische Freiheit akzeptieren. Nur schade, dass die Technologie der CERN noch nicht weit genug entwickelt war, um ihn mal schnell in ein deutsches Finanzamt zu beamen, wo er viel besser hinpassen würde.

Noch unverzeihlicher ist der völlig farblose Assassine!

Ayelet Zurer als Vittoria passt zwar optisch, aber aus oben genannten Gründen, überzeugt sie mich ebenfalls nicht.

Nun zu den Pluspunkten (ja, die gibt es auch – allerdings nicht viele): Der Film besticht von der ersten Minute an durch seine exzellente Optik und Kameraführung. Gerade wenn man bedenkt, dass der Vatikan die Dreherlaubnis an Originalschauplätzen verweigert hat und die Kirchenaufnahmen größtenteils am Computer entstanden sind, kann ich nur sagen: Respekt!

Manche Einzelsequenzen sind zweifellos Klasse – allen voran die wahrsten Sinne des Wortes atemberaubende Szene im Vatikanarchiv. Gänsehautfeeling pur! Zu den optisch-dramatischen Highlights gehört auch die Antimaterie-Explosion am Himmel.

Aber das alles macht die Enttäuschung über den Substanzverlust nicht wett. Ein paar tiefgründige Gespräche über Gott und die Welt hätten sie meinetwegen drin lassen können, auch wenn dwer Film dann 30 Minuten geworden wäre.

Fazit: Unterhaltsames Popcorn-Kino, das der Buchvorlage nicht gerecht wird. Insgesamt 5 von 10 Punkten wert: 2 für die Optik, einer für Atmosphäre, einer für Action und ein Mitleidspunkt für die armen Darsteller, die allesamt Charaktere ohne Eigenschaften spielen müssen.

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  • 2 Wochen später...

Ganz unterhaltsamer Film. Ich habe mir den nur auf Deutsch angesehen, weil ich Freikarten hatte. War auch gut so.

Soweit ich mich ans Buch erinnere hält der Film sich ja soweit an die Vorlage, wobei einige hanebüchene Stellen des Buches glücklicherweise weggelassen wurden (Langdons Sprung aus dem Hubschrauber…).

Ansonsten war es ganz nett die ganzen Schauplätze im Vatikan auf der Leinwand zu sehen (ich war leider noch nie in Rom).

Ganz übel war wie immer die deutsche Synchronisation (hatte der Sprecher von Tom Hanks einen Schlaganfall oder so was? Der Sprach irgendwie merkwürdig).

Wie das Buch strotzt auch der Film wieder mit gefährlichem Halbwissen, aber so ist das bei Dan Brown ja immer (siehe DaVinci Code).Ganz so korrekt sind die meisten „Fakten“ dann doch selten (oder frei erfunden), gut das hier keiner eine „Canon-Diskussion“ anfängt….

Ansonsten handwerklich gut aber unauffällig, Soundtrack ebenso (meist gleiches Thema wie beim DaVinci Code). Casting okay, wobei der Assasine im Buch doch so ganz anders beschrieben wurde und meiner Meinung nach der gewählte Darsteller so gar nicht gepasst hat.

6/10 Punkte von mir.

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Ganz übel war wie immer die deutsche Synchronisation (hatte der Sprecher von Tom Hanks einen Schlaganfall oder so was? Der Sprach irgendwie merkwürdig).

Das weiß keiner so genau. Vor etwa 2 Jahren klang er in einem Werbspot aus heiterem Himmel ganz merkwürdig, als hätte er den Mund betäubt. Irgendwann hieß es, er könne wegen Krankheit Tom Hanks in "Krieg des Charlie Wilson" nicht sprechen und wurde dann auch nicht besetzt. Kelvin Kline, dessen Standardstimme er eigentlich auch ist, wurde zur selben Zeit ebenfalls von jemand anders eingedeutscht. Seit Februar kann man Arne Elsholtz allerdings wieder buchen. Wie es scheint, musste er sauberes sprechen erst wieder lernen. Mittlerweile - also nach der Illuminatisynchronisation - klingt er nämlich fast wieder so wie früher, während er im Trailer zu Illuminati noch merkwürdiger klang als im FIlm selbst. Häufig hört man, Arne Elsholtz hätte sich den Kiefer gebrochen, aber das ist ein unbestätigtes Gerücht.

Bearbeitet von Knut85
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Hmmh

Ich hatte mir irgendwie auch mehr von erhofft. Hanks spielt gewohnt klasse, und auch technisch (Kaermaführung, Soundtrack) gibt es nichts zu meckern. Man merkt halt, dass da Leute am Werk waren, die wissen was sie machen (und das ja auch schon lange ;)). Dementsprechend kann man ihm natürlich eine gewisse Innovationsarmut zusprechen, aber das ist ja nicht Hauptsache.

Sicher kann man darüber streiten, welche Veränderungen zum Buch (Langdons Sprung fand ich da auch idiotisch ..) sinnvoll und welche es nicht waren, aber besonders was die Verschwörung wurde dadurch deutlich einfacher und auch etwas durchsichtiger gehalten ... was nicht unbedingt ein Vorteil ist für einen Film, der eigentlich davon lebt!

Am meisten stört mich jedoch nach wie vor eines: alles ist irgendwie zu toutiniert und zu "langsam"

Beide Bücher waren quasi eine Tour de Force ... sie waren so (gut) geschrieben, dass man immer wissen wollte, wie es weiterging und nicht selten das Buch in einem Rutsch durchgelesen hat deswegen.

Schon Sakrileg ist in meinen Augen grandios daran gescheitert, diese Dramatik und das Tempo adäquat in den Film zu übertragen. Zugegeben, Illuminati gelingt das schon ein Stückchen besser, aber trotz durchaus vorhandener Spannung bleibt er einfach irgendwie zu behäbig und kommt nur sehr selten mal so wirklich in Fahrt.

Insofern finde ich das im Endeffekt noch enttäuschender als die inhaltlichen Veränderungen. Es gibt und gab schließlich genügend Filme und sogar Serien, die gezeigt haben, dass man Tempo in Filmen so gekonnt umsetzen kann, dass einem sprichwörtlich der Atem wegbleibt. Ob man sich da die Bourne Filme betrachtet, Serien a la 24 oder auch anderes.

Illuminati legt im Vergleich dazu viel zu viele große Atempausen ein.

P.S. Obwohl ichs für ne "offizielle" Review unpassend finde, hätte die ein oder andere Wackelkamera a la Abrams oder Bourne hier dem Ganzen vermutlich sogar gut getan ... man muss es ja nicht die ganze Zeit inflationär einsetzen, aber mitunter ist es eben ein gutes stilistisches Mittel, Tempo auf die Leinwand zu bringen.

Ingesamt ein solider Film mit guten bis hervorragenden schauspierlischen Leistungen. Story ist deutlich abgespeckt, was nicht immer glücklich ist. Soundtrack ist Zimmer-typisch gut und unterstreicht den Film sehr gut.

Insgesamt würde ich dem Film knapp 7/10 geben - nicht gerade das große Highlight, was man sich erhoffen durfte. Aber auch weit entfernt davon, ein schlechter Film zu sein.

Im Gegensatz zu Knut finde ich allerdings, dass der Film damit doch irgendwo (leicht über)durchschnittlich ist und in der Masse an Filmen der letzten Jahre alles andere als herausragt.

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Also der Film hat mich sehr gut unterhalten. Es war zudem schön, Tom Hanks mal wieder auf der Leinwand zu sehen, auch wenn er in dieser Rolle vollkommen unterfordert ist. Ich möchte ihn gern mal wieder in was oscarverdächtigem Sehen, das letzte war ja Road to Perdition.

Mir fielen einige Kürzungen auch auf. Gerade der Cern Chef fehlt, auch die Beziehung des toten Papstes zum Camerlengo war im Buch noch deutlicher herausgestellt worden. Dort kam sogar heraus, dass der Papst der wirkliche Vater des Camerlengo ist.

Ansonsten fehlte dem Film irgendwie der große Gegenspieler. Zuerst wird der Garde-Chef irgendwie aufgebaut, dann ist es eben der Camerlengo, der Killer ist zu selten zu sehen um es zu sein. Nun gut, ich werd mal wieder das Buch lesen, da steht dann alles genauer drin :)

Daher schließ ich mich meinem Vorredner an, nicht das große erhoffte Highlight, da war Sakrileg etwas besser. 6/10

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...gut das hier keiner eine „Canon-Diskussion“ anfängt….

Da musste ich irgendwie lachen! Religiöser-Kanon!! DAS ist Comedy!

Ich habe den Film nur zur Hälfte gucken können, dann wurde es mir wirklich zu langweilig. Das Buch war gute Unterhaltung und IMO besser als DaVinci Code.

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Ich habe den Film nur zur Hälfte gucken können, dann wurde es mir wirklich zu langweilig. Das Buch war gute Unterhaltung und IMO besser als DaVinci Code.

Ging mir genauso. Einen Großteil der Spannung daraus zu beziehen, jede Stunde zuzusehen wie ein weiterer Bischof ermordet wird, finde ich ziemlich langweilig.

4 /15 punkten

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...gut das hier keiner eine „Canon-Diskussion“ anfängt….

Naja... genaugenommen ist die Kanon-Diskussion der Bibel eine der ertsten und langanhaltendsten überhaupt.. welche Schriften gehören dazu, welche nicht? Apokryphen rein raus? Selbst das Wort Kanon/kanonische Texte wurde soweit ich weiß erstmals für die Bibel in diesem Zusammenhang verwendet. Im 19. Jahrhundert breitete er sich dann auf die weltliche Literatur aus (Werke, die man gelesen haben sollte), und von da aus auf alles andere. Das Wort bedeutet Norm oder Regel - ein kanonischer Text ist also nichts weiter, als einer, der gewissen Regeln entspricht oder solche aufstellt. Die Bibel ist quasi der Ur-Kanon, neben einigen anderen "Ur-Geschichten", deren Stereotypen bis heute immer wieder auftauchen und gerade in Hollywood nach wie vor fast die einzigen sind (Junge trifft Mädchen, Junge verliebt sich in Mädchen, Junge muss um Mädchen kämpfen und zieht dafür hinaus in die Welt auf der Suche nach Abenteuer und Läuterung, der Beste bekommt immer die Schönste, der Fiesling wird bestraft und natürlich die Narren-Geschichten, heute Comedy genannt usw. usw.)

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@Maniac

Da musste ich irgendwie lachen! Religiöser-Kanon!! DAS ist Comedy!

Es geht hier um historische Fakten, nicht um Religion. Hier geht es um Recherche für ein Buch und wie „Fakten“ dann im Buch dargestellt werden.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil… (Wenn du aber etwas zu Religion i.a. zu sagen hast, dafür gibt es hier einen Thread)

Ansonsten hat rhizin aber recht, das Begriff „Kanon“ wie er in diesem Forum verwendet wird stammt aus der Religion. Ist schon interessant, dass manche Leute ("I'm a canon fetishist...") sich gerade diesen Begriff gewählt haben...

Bearbeitet von kurn
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