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...der Grund den man braucht

Debakel um die Wahl in Hessen


CptJones

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Viele denken so wie ich, mehr als du vielleicht glaubst. Und auch überparteilich bin ich da mit vielen einer Meinung. Ich habe z.Z. zum Bsp. kein Parteiprogramm der CDU, sondern das der Linken da. Ein sehr guter Freund von mir ist da nämlich Mitglied. Wir führen oft Diskussionen über alles mögliche, weniger aktuelles, sondern eher grundlegendes. Und wir beide wissen diese Unterhaltungen wirklich zu schätzen. Sie öffnen einem die Augen und sind eminent wichtig, wenn man auch mal die andere Seite der Medaille hören möchte.

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Das kenne ich. Mein bester Kumpel ist Punk und hatte sogar mal überlegt, der linksradikalen "Anti"fa beizutreten. Mit dem unterhalte ich mich am liebsten, auch wenn wir uns hinterher immer als Faschisten beschimpfen ;) Ich glaube aber, dass ich ihn ein wenig heilen konnte.

Bearbeitet von Knut85
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Wenn du die meinst, die den Kopf nur zum färben und piercen haben - was auch meinen Erfahrungen nach auf das Gros des modernen Punktums zutrifft, stimme ich dir zu. Mein Kumpel zählt aber nicht unbedingt zu den Unterbelichteten, sondern ist einfach "falsch gepolt". Aber auch das werde ich ihm noch austreiben ;)

Bearbeitet von Knut85
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Man sollte sich vielleicht auch die Frage stellen warum sie solange gewartet haben. Als Metzger Damals verkündet hatte sich zu verweigern, wurde sie bedroht, Telefonterror, Psychoterror uvm. Nur weil Sie nach ihrem Gewissen gehandelt hat, was jedem Abgeordneten zusteht, aber wehe er macht davon Gebrauch. Und dieses Mobbing war der Grund, dass sich die anderen drei erst im allerletzten Moment zu erkennen gegeben haben. So sehe ich dass zumindest und dass sagt mir viel über die SPD aus.

Denn solches eindreschen kann ich nicht abhaben. Da kriege ich einen Hass wenn sich eine Meute auf einen einzelnen stürzt. Und solche Aktionen müssen Konsequenzen haben und zwar welche die Wehtun. Daher habe ich auch Achtung vor Frau Metzger dass sie sich nicht hat von diesen Erpressungen Einschüchtern ließ.

Fazit: Die SPD ist solange nicht Wählbar solange man so mit Andersdenkenden verfährt. Wer sowas gut heißt, der kann nach Nord Korea gehen, da ist dies an der Tagesordnung.

Ich finde, das ist viel zu einfach gedacht.

Klar hat die SPD in Hessen und Ypsilanti mehr Fehler gemacht als man aufzählen kann und wird deswegen bei der Neuwahl ja letztenendes auch zurecht die Quittung dafür bekommen.

Aber ich sags nochmal: da ist auch eine gehörige Portion Verlogenheit zumindest mal von drei der vier Abweichlern dabei. Wobei zum Beispiel auch eine Frau Metzger sich (öffentlich!!!) zwischendurch schon anders geäußert hat, als Koch mal wieder einen seiner Schachzüge durchgeführt hat, um den ersten Entwurf zur Abschaffung der Studiengebühren in Hessen trotz Minderheit doch noch abblocken zu können. Da hat eine Frau Metzger selbst gesagt, dass man wohl doch überlegen muss, nicht auch in den sauren Apfel beißen zu müssen, um diese Person als Ministerpräsidenten endlich loszuwerden ...

Und dass sie sich erst einen Tag vorher entschlossen haben das bekannt zu geben ... tut mir leid, das ist feige und hintertrieben. Die schönen Reden von Gewissen folgen sind da denke ich auch überwiegend fadenscheinig. Man muss einfach sehen, woher es kommt. Alles vier sind Leute aus dem "rechten", wirtschaftsnahen Flügel der SPD. Das Programm in Hessen und auch Ypsilanti selbst sind bekanntermaßen sehr im linken Flügel angesiedelt.

Ihr Stellvertreter selbst (der ja auch einer der Abweichler war) war selbst ihr Gegenkandidat, und hätte gleichermaßen für ein anderes Programm gestanden! Damit hat er aber keine Mehrheit in der hessischen SPD bekommen. Davon, dass die SPD in Hessen (schon vor der Wahl, rein aufs Programm bezogen usw.) einen eher linken Weg eingeschlagen hat, kann man ja halten was man will. Es kam aber durch innerparteiliche demokratische Meinungsfindung auf Parteitagen usw. zustande.

Im Prinzip wars in meinen Augen auch ganz einfach ein innerparteilicher Sturz von Ypsilanti. Der rechte Flügel hatte keine Lust, die Politik machen zu müssen, die die Partei mehrheitlich beschlossen hat. Natürlich hat man es schön mit den Linken, dem gebrochenen Wahlversprechen und der großen Gewissensfrage begrpnden können, aber in meinen Augen war es auch schlichtweg politisches Kalkül.

Dass von dieser Art und Weise des Vorgehens dann einige SPD'ler darüber so empört sind, dass sie im Eifer ihrer Verärgerung dann auch mal solche Sachen wie Parteiausschuss übereilt fordern, kann ich nachvollziehen, auch wenn ichs nicht gutheiße.

Aber wer hat, wenn er richtig sauer und verärgert war, noch nicht Sachen gesagt, die er oder auch sie später vermutlich meistens selbst am meisten bereut haben ...

Man muss einfach betrachten ... wäre die Regierung zustande gekommen (wovon ich selbst alles andere als der größte Freund gewesen wäre ^^) wären damit laut Programm die meisten bis alle großen Ziele der SPD erfüllt wurden. Wenn dies den besagten Abweichlern so große Gewissensbisse bereitet hat ... sollten sie sich vielleicht sogar selbst fragen, ob sie wirklich in der richtigen Partei sind.

Ansonsten ist eine Partei eine demokratische Gemeinschaft. Und Demokratie sagt irgendwo auch, dass Mehrheitsentscheide dann auch gelten. Man kann es nicht immer jedem recht machen. Auch nicht auf Bundesebene.

Man stelle sich mal vor, wir würden in Zukunft jeglichen "Parteizwang" auch in Bundestag und Bundesrat usw. abschaffen. Vermutlich würde dann gar kein Gesetz mehr zustande kommen (was evtl auch nicht in jedem Fall schlecht wäre *an schäuble denk*) ... so kann es eben auch nicht funktionieren.

In gewissen Situationen muss man sein Ego auch mal zurückstellen und sich der Mehrheit anpassen.

Und wenn wie in Hessen geschehen eine absolute Minderheit auf sehr zweifelhafte Art und Weise (später Zeitpunkt) alles dafür tut, die Meinung der Mehrheit zu verhindern, weils grad mal nicht nach ihrer Nase geht, finde ich das nicht in Ordnung.

In keiner Partei.

Da kann Ypsilanti Mist gebaut haben wie sie will ... aber das eine sicherlich vorhandene Fehlverhalten macht ein anderes Fehlverhalten deswegen nicht besser oder gar irgendwie bewunderswert.

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sehr gut gesprochen, sloan. Sehr gut.

Auch wenn ich die Thematik, die oben diskutiert wurde, sehr spannend und anregend fand, möchte ich jetzt auch mal back to topic kommen. Und zwar mit einem Bild:ypsilanti.jpg

*g* Nur ein Spass...

Was mich schockiert hat an der ganzen Geschichte ist folgende: Hier in Hessen ist das alles überhaupt nie Thema der Menschen. Auch nach mehreren Wochen, die ich jetzt hier in Hessen wohne (fast genau 2 Monate), habe ich unter den hessischen Mitbürgern keinerlei Diskussion über den Ypsilantisturz vernommen. Es scheint fast, als ob sich nur der Rest der Republik darüber den Kopf zermartert. Das finde ich wirklich erschreckend.

In gewissen Situationen muss man sein Ego auch mal zurückstellen und sich der Mehrheit anpassen.

Und wenn wie in Hessen geschehen eine absolute Minderheit auf sehr zweifelhafte Art und Weise (später Zeitpunkt) alles dafür tut, die Meinung der Mehrheit zu verhindern, weils grad mal nicht nach ihrer Nase geht, finde ich das nicht in Ordnung.

In keiner Partei.

Zumal ich solch Parteischädigendes Verhalten auch schon vorher bei SPDlern gesehen habe. Ich bin da deiner Meinung. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten der Agenda 2010. Damals war Schröders Regierung an einem Siedepunkt angelangt. Doch zum Immerwiederaufkochen brachte es ein Parteigenosse Schröders: DGB-Chef Sommer. Sicher hatte er die Pflicht, Arbeitnehmerinteressen zu vertreten. Aber oftmals scheinen SPDfremde Gewerkschaftler vernünftiger auf die SPD zuzugehen als der Herr Sommer es damals getan hat. Dieses Verhalten damals fand ich echt krass und hat meiner Meinung nach auch nicht wenig zum Scheitern der Schröderregierung beigetragen.

Und zum Abschluss noch was Schönes:ypsilanti_versprechen.png.jpg

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Tja, aus meiner Sicht braucht die SPD eine neue Führungsfigur und eine Neuausrichtung, um wieder glaubhaft für den Wähler zu werden.

Das Hin und Her hat ihr deutlich geschadet. Müntefering ist derzeit für mich der Einzige in der SPD, der glaubhaft wirkt und sympathisch rüberkommt.

allerdings sollte man über dieses Debakel in Hessen nicht vergessen, dass sich am Programm der Partei dadurch ja nichts geändert hat. Wer also vorher auf einer Linie mit der SPD war, sollte es auch bleiben und höchstens seinen Unmut über so viel Blödsinn ablassen.

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Ja, durchaus, da hast du vollkommen recht.

In der SPD kommt sowas leider sehr häufig vor. Gabs genauso unter Schröder (Agendapolitik). Oder damals auch der Fall Heide Simonis.

Lustig finde ich nur, dass es in den Medien dann oftmals heisst, die SPD würde nicht genug diskutieren (können). Ich finde, da ist eher das Gegenteil der Fall. Wobei am Diskutieren ja auch nichts verkehrtes ist. Nur, dass es dann immer wieder irgendwo einzelne Personen gibt, die mit dem ERGEBNIS nicht leben können ...

Ich kann mich ja täuschen, aber sowas scheint es in den anderen Parteien deutlich weniger zu geben. Oder zumindest nicht auf dem Weg der größtmöglichen Öffentlichkeit. Zumindest nicht eben auf die Art, dass man durch seine Stimmen Regierungen oder Gesetze verhindert etc.

Da nützen dann leider auch halbwegs sympathische Spitzenpolitiker wenig, wenn die Partei bei fast jeder Gelegenheit n großen Zirkus veranstaltet, der ihr mehr schadet als nutzt.

Solange die SPD das nicht lernt, wird sie es schwer haben, künftig in vielen Wahlen Regierungsverantwortung zugesprochen zu bekommen.

Naja, bin mal auf den kommenden Wahlkampf gespannt ...

Bearbeitet von Sloan
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Der kommende Wahlkampf? Welchen meinst du denn? Landtagswahlen, Bundestagswahlen, Europawahlen, Regionalwahlen, Bürgermeisterwahlen... Das Jahr 2009 wird ein riesen Wahljahr. Das schlimme daran ist, dass der Bürger dann den Überblick verliert. Wer steht für was? Was sollte ein Politiker für Eigenschaften haben, um dieses oder jenes Amt am besten zu bekleiden? Der Bürger weis gar nicht mehr, was er alles wählt.

Und vielleicht gleich zur nächsten Bundestagswahl: Ich glaube, dass sich die Konstellationen nicht verändern werden: Große Koalition für eine 2. Legislaturperiode unter Merkel. Vielleicht passiert es aber auch, dass die gebeutelte SPD aufgrund ihrer internen Querelen Stimmen an FDP und Grüne verliert (linke glaube ich weniger). Dann wäre auch Schwarz-Gelb (endlich) wieder denkbar. Aber ich bin mit der großen Koalition SEHR zufrieden.

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Joar, so gesehen wirds eh ein großer Wahlkampf.

Meinte aber erstmal Hessen.

Bund ... joar ... denke auch dass es da doch eher unspannend wird. Glaub einfach, die Linke ist im Bund derzeit nicht mehr realistisch wegzudenken (anders als zuletzt bei der PDS) und wird daher irgendwelche Zweierkoalitionen abseits der Großen Koalition verhindern.

Und für (irgendeine) Dreierkonstellation scheinen die meisten Parteien in D einfach noch nicht bereit zu sein ... da müssen wohl erst nochn paar Jahre Große Koalition kommen, damit die mal zur Vernunft kommen

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Das grundsätzliche Problem bei der SPD ist meiner Meinung nach, dass sie im Gegensatz zu den anderen Parteien mit einem zum großen Teil in sich geschlossenen Programm zu stark in sich gespalten ist:

Da gibt es auf der einen Seite den "rechten" Wirtschafts- und Reform-Flügel, der sich neokonservativem und neoliberalem Gedankengut annähert und das auf einer Weise, dass die Politiker zum Teil auch genauso gut in der CDU oder FDP sein könnten (siehe Clement).

Zumindest kann man von diesem Standpunkt aus sagen dass die Große Koalition ganz gut miteinander harmoniert - gäbe es nicht die zweite Extremgruppe.

Denn nach wie vor haben wir in der SPD auch einen eher linkslastigen Flügel, der am liebsten die Mitglieder und Wähler wieder zurückgewinnen möchte die zur Linkspartei übergelaufen sind. In diese Richtung tendiert auch Ypsilanti, selbst wenn man vielleicht sagen könnte primär aus persönlicher Machtgier.

Solange es der SPD nicht gelingt zwischen diesen beiden Extremen einen Mittelweg bzw. Kompromiss zu finden, wird die innere Spaltung sie nur noch mehr Vertrauen, Wählerstimmen und Mitglieder kosten. Es mag zwar auch viele Mitglieder geben die weder dem einen oder anderen partei-internen Extrem zuzuordnen sind, aber es sind nun einmal die Radikalen auf beiden Seiten die sich zum großen Teil so unversöhnlich gegenüberstehen, dass man manchmal glauben könnte die müssten eigentlich aus verschiedenen Parteien kommen. Und genau das schadet der SPD ungemein.

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"Clement: Ich bin 1970 in eine Partei eingetreten, die ich als sozial und liberal empfand. Das ist sie heute offensichtlich nicht mehr."

.. und wem hat sie das zu verdanken? :lol:

Btw: hat sich schon mal jemand mit der neuen Führungsfigur in NRW, mit Clements politischer Ziehtochter Hannelore Kraft auseinandergesetzt? Ich habe diese Dame neulich (am 25.11.) in einer PHOENIX-Runde miterleben dürfen. Die Frau ist sozusagen eine Fleisch gewordene Phrase und Plattitüde.

Der Hessen-SPD wünsche ich von ganzem Herzen, dass sie - bildlich gesprochen - alleine für ihr zur Schau gestelltes machiavellistisches Politikverständnis einen deftigen Tritt in die Eier kriegt. <_<

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