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...die letzte Sache der Romantik

Star Trek (Fans) = Toleranz?


apollo74

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Seit einiger Zeit beobachte ich es bereits und es gefällt mir ganz und gar nicht. Da wird stets gepriesen, wie tolerant Star Trek ist, doch zumindest einige der vermeintlichen Trekkies scheinen diese Toleranz entweder gänzlich zu ignorieren oder haben die Bedeutung dieses Wortes bislang noch nicht erfassen können.

Ende der 70er Jahre hatte ich Raumschiff Enterprise zum ersten Mal gesehen, Fan davon wurde ich Anfang der 80er. Ich selbst musste mich jedes Mal, wenn eine neue Trek-Serie anlief, erst damit anfreunden, habe mich aber letztlich irgendwie immer über die Bereicherung dieses tollen Universums gefreut. Gut, Archers Enterprise ist in meinen Augen eher grenzwertig, obwohl die Serie zum Ende hin tatsählich noch an Qualität gewinnt. Einzig Nemesis war ein wahres Fiasko. Beinahe hätte der Titel seinem Namen im Bezug auf Star Trek alle Ehre gemacht - im negativsten Sinne.

Ich bin also nicht erst seit gestern Fan von Roddenberrys Schöpfung.

Doch was manche "Fans", Trekkies" oder auch "Trekker" insbesondere zum Neustart von Star Trek so von sich geben, lässt mich wirklich daran zweifeln, ob diese Gemeinschaft von Star Trek Fans wirklich so offen, ja so tolerant ist, wie es gerne immer wieder behauptet wird.

Seht euch doch einfach mal nur die Kommentare an, die zu den News verfasst werden, die sich um J.J. Abrams' neues Kinowerk Star Trek (11) drehen.

Ich finde es durchaus OK, wenn jeder dazu seine eigene Meinung hat. Manche Fans waren von vornherein begeistert, andere lehnen diesen Film kategorisch ab. Ich selbst war anfangs sehr skeptisch, muss aber zugeben, dass ich diesen Neustart für sehr gelungen halte.

Nur wie ernst kann man Star Trek Fans nehmen, die wie die Berserker auf jeden und alles herumhacken, die nicht ihrer Meinung bezüglich des Star Trek Universums sind?

Lügen-Abrams - Non-Canon - Star Trek ist tot - Die Star Trek Philosophie wurde völlig ignoriert - usw. - usw.

Meinungen, natürlich, die man für sich gelten lassen muss. Für den einen ist es schon ein Canon-Bruch, dass Pike plötzlich ein Freund von Jim Kirks Vater war (obwohl er ja gleichaltrig zu Kirk gewesen sein soll, wenn man "Talos IV - Tabu 1 + 2" beachtet), für den anderen spielen solche Dinge nur untergeordnet eine Rolle.

ABER, dass einige "Fans" so derart unter der Gürtellinie gegen die Macher des neuen Films UND gegen die Fans, die diesen Film zumindest nicht als Katastrophe ansehen wettern - ganz zu schweigen, wie gegen diejenigen gewettert wird, die den Film gut finden, oder sich sogar noch darauf gefreut haben, dass es einen neuen Star Trek Film gibt - DAS ist wirklich unter aller Kanone.

Hier stellt sich mir ernsthaft die Frage, wie tolerant wir wirklich sind? Wenn ich sehe, wie einige hier beleidigt und beschimpft werden, nur weil sie den neuen Star Trek Film gut finden, dann ist das auf eine ganz eigene Art peinlich, sich überhaupt zu den Trek-Fans zu zählen und damit auf eine Stufe mit solchen Leuten gestellt zu werden.

Wenn mir beispielsweise ein Film nicht gefällt, habe ich sicher auch eine negative Meinung dazu. Ich bin oft gene bereit, darüber zu diskutieren, warum mir ein Film nicht gefällt, aber niemals würde mir einfallen, jemanden zu beschimpfen und zu beleidigen, der eben diesen Film, den ich nicht mag, gut findet.

Was läuft hier verkehrt, dass sich manche so sehr in diese Trek-Welt festbeissen, dass sie eine Veränderung dieser Welt als eine persönliche Beleidigung auffassen?

Ich glaube, so sehr haben nicht einmal Galactica Fans gewütet, als sie erfahren haben, dass Starbuck und Boomer plötzlich Frauen sein sollten und die Zylonen teilweise wie Menschen aussehen.

Dagegen sind die Veränderungen in Star Trek eher nebensächlich.

Ich hoffe die Diskussion hier geht ohne Beleidigungen.

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Also das kann man nun auch von der anderen Seite her sehen.

Es gibt nämlich durchaus auch den Fall, daß Leute, die den Film nicht mögen, von denen, die ihn mögen, auf übelste beschimpft und beleidigt werden (vor allem im amerikanischen Fandom darf man an gewissen Ecken nicht sagen, daß man den Film ablehnt. Leute werden dort von Websites geworfen dafür, daß sie schlicht und einfach sagen, daß sie den Film abscheulich finden - ohne jemals andere direkt attackiert zu haben - wenn die Admins Trek XI-Verfechter sind, haben Kritiker eben auf deren Website nichts verloren).

Man sollte das somit durchaus von beiden Seiten beleuchten, nicht nur von einer. Toleranz mag das Zauberwort sein, mir gefällt das Gestreite auch nicht, aber wenn man sich schon darüber beklagt, dann bitte über das Verhalten beider Seiten, nicht nur einer.

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Also zunächst einmal: Wieso sollten Star Trek-Fans toleranter sein als irgendwelche andere Fans?

Ich musste schon immer etwas schmunzeln wenn ich diese, an sich ebenfalls viel zu verallgemeinernde, Aussage gelesen habe. "Fan" kommt nicht von ungefähr von "Fanatiker" und wie in jedem Bereich, in dem sich Fans bilden können (Serien, Musikrichtungen, Sport etc.), gibt es Leute die toleranter gegenüber anderen sind als andere.

Obwohl ich mich selbst als "Trekkie" bezeichne würde ich nicht sagen, dass innerhalb des Trek-Fandoms mehr Toleranz zu finden ist als im Rest der Gesellschaft. Wieso auch? Keiner von uns wird durch Star Trek einer Gehirnwäsche unterzogen - wir sind immer noch eines: Menschen. Und als Menschen haben wir auch Schwächen und Fehler, die Dinge wie Intoleranz usw. miteinschließen.

Ich denke die Legende, dass Star Trek-Fans besonders toleranz wären entstand durch die Welle an Conventions usw. im Zuge des Aufblühens der Classic-Serie in den 70ern. Es wirkte einfach modern und in der Tat tolerant, wenn Leute Gefallen an einer Serie fanden, die nicht zuletzt dafür bekannt geworden war, dass sie den Geist von "Multikulti" lebte: Alle Nationen und Hautfarben können losgelöst von (damals aktuellen) Konflikten in der Gegenwart gemeinsam ein höheres Ziel verfolgen.

Star Trek-Fans tolerierten eine farbige Frau in einer Führungsposition, Star Trek-Fans tolerierten einen Russen an der Waffenkontrolle während des Kalten Krieges, Star Trek-Fans tolerierten selbst einen Außerirdischen, der entgegen vieler anderer Produktionen dieser Zeit nicht feindlich, sondern rein logisch und friedlich war.

Aber mal ehrlich, von dieser Zeit hat sich auch Star Trek schon innerhalb der letzten Jahrzehnte immer stärker abgewandt und vlt. ist auch das nichtzuletzt einer der Gründe, weshalb Serien wie ENT oder Filme wie Nemesis floppten.

Doch es bleibt dabei: Der Grund für die "Intoleranz" innerhalb der News-Kommentare liegt weniger daran, dass Star Trek-Fans plötzlich begonnen hätten wie von einer bösen Macht geleitet plötzlich weniger tolerant zu sein. Die Wahrheit ist: Unter den ST-Fans gibt es heute nicht mehr Toleranz als z.B. auch unter Star Wars- oder Fussballfans. Und ich bezweifle, dass es jemals anders war. Ich wette selbst unter Hooligans gibt es Leute die sich Star Trek gerne anschauen (die ich wiederrum auch niemals als Fussballfans bezeichnen würde).

Und mal ehrlich: In den News gibt es wie zu erwarten zwei Hauptlager: Die einen, die erklären warum ihnen der Film gefallen hat und die anderen, die erklären warum ihnen der Film nicht gefallen hat.

Unter diesen zwei Lagern gibt es halt leider auch vereinzelt Leute, die die jeweils andere Seite angreifen, aber ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck gewonnen, dass hier eine Seite schlimmer wäre als die andere. Unter den ST11-Befürwortern gibt es genauso intolerante Leute, die die anderen angreifen und als "Nerds" beschimpfen, bzw. Kommentare in der Güteklasse "Verschwindet doch aus dem Forum wenn ihr nur nörgeln könnt" posten, so wie es auch unter den ST11-Gegnern Leute gibt, die unnötig ausfallend werden.

Subjektiv betrachtet hatte ich sogar ab und an das Gefühl, dass die Beschimpfungen auf der Seite der ST11-Befürworter häufiger waren, während sie halt bei den ST11-Gegnern durch wenige Dummköpfe, die öffentlich sogar zur Gewalt gegen die Autoren oder den Regisseur aufrufen, eher auffallen.

Diskussionen wird es sicher noch sehr lange geben. Man kann halt nur hoffen, dass es früher oder später jeder begreift, dass Anfeindungen völlig sinnlos sind, da der Film nunmal existiert. Den einen gefällt er, den anderen nicht, aber deswegen muss niemand seine bisherige DVD-Sammlung wegwerfen, noch wird irgendjemand davon abgehalten den Film noch weiter im Kino zu genießen und sich später auf DVD zu kaufen.

Bearbeitet von CanisLupus
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Der Begriff Toleranz wird in letzter Zeit so inflationär gebraucht, dass einem ganz schwindelig dabei wird. Meistens fungiert er dabei als Kampfbegriff gegen Kritik am Film. Wer den Film nicht mag, gilt als borniert, im Denken eingeschränkt und natürlich intolerant. Einige scheinen zu glauben, Toleranz sei Synonym mit Gleichschaltung. Zu sagen, der Film sei scheiße, kein Star Trek, minderwertig, unlogisch usw. ist keine Intoleranz, intolerant wird es dann, wenn andere Leute meinen, einem die Meinung verbieten zu müssen. In letzter Zeit erlebe ich immer wieder, dass gerade diejenigen Kommentatoren, die sich mit der Begrifflichkeit schmücken, anderen Leuten den Mund verbieten wollen. Man mokiert sich über Begriffe wie "No Trek" und beleidigt im nächsten Satz den Andersdenkenden perfid als "Schlaganfallopfer" oder eröffnet einen Thread gegen die andere Meinung voller Despektierlichkeiten und Mundverboten. Ich halte Star Trek Fans daher nicht für toleranter als den Rest der Welt. Vielmehr schmückt sich der Trekkie überproportional häufig mit der angeblichen Toleranz, um das stolzgeschwellt als Bessermenschpose vor sich herzuschieben. Vielleicht wird ja angesichts der ganzen Abrams-Trek -Diskussionen meine Wahrnehmung verzerrt. Jedenfalls nehme ich Toleranzgeschwafel meistens nur als bessere Nazikeule wahr.

Bearbeitet von Knut85
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Die Newskommentare lasse ich mal außen vor, denn die bestanden schon immer in weitreichenden Teilen aus Müll, der vom Niveau her einer vollgeschmierten, öffentlichen Toilette entspricht. Das ist halt so, wenn Leute ihren Senf vom Stapel lassen dürfen, ohne in irgend einer Form mit ihren Namen dafür gerade stehen zu müssen.

Hier im Forum könnte man bestenfalls bei einer handvoll Leute behaupten, dass die bei ihren Meinungsäußerungen möglicherweise etwas über die Stränge schlagen. Muss deswegen gleich ein Fass aufgemacht werden? Ich denke nicht, zumal sich jetzt schon mehr Threads als eigentlich notwendig für derartige Echauffierungseskapaden anbieten.

Next!

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Ich habe -wieder- zur Toleranz gefunden. Religiös, weltanschaulich usw usf.

Also hatte schlimme Zeiten, hauptsächlich weil ich so maßlos enttäuscht war von den ersten Jahren des neuen Jahrtausends - und ich bin es immernoch. Dieser ganze Überwachungsmist, der "Krieg gegen den Terror" usw, das hat mir so den Spaß genommen, bis hin zu Depressionen.

Jetzt bin ich wieder einigermaßen nah am Star Trek Ideal der Toleranz. Ich akzeptiere viel, solange mein "way of life" auch von anderen akzeptiert wird. Aber ich akzeptiere eben nichts, was Freiheit, Recht und Fairness einschränkt - auch aus dem Grund bin ich gegen die Bestrebungen, neue Überwachungsinstrumente einzuführen.

Naja, sei's drum.

Toleranz ist schon wichtig.

Auch zum Thema Star Trek X, XI und ENT. Ich stehe diesen Sachen neutral bis abgeneigt gegenüber, aber es zeugt von schlechter Kinderstube, wenn ich die Macher dafür in die Hölle wünschen würde.

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Ich halte Star Trek Fans daher nicht für toleranter als den Rest der Welt. Vielmehr schmückt sich der Trekkie überproportional häufig mit der angeblichen Toleranz, um das stolzgeschwellt als Bessermenschpose vor sich herzuschieben.

da hast du Recht. Allerdings kann ich schon eine gewisse Toleranz in anderen Bereichen feststellen; nur nicht, wenn es um Star Trek geht :) Vielleicht zeigt es, wie sehr die Fans "ihr Baby" lieben, allerdings verrät man sich damit IMO selber. Egal, ob einem der neue Film gefällt oder nicht - Toleranz sollte Andersdenkenden immer entgegengebracht werden. Wer das nicht beachtet, hat die letzten 40 Jahre geschlafen.

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Ich find's irgendwo recht lustig, das man anscheinend als Star Trek Fan ein Vorbild für Toleranz sein muss, da die Serien ja einen mit (manchmal mehr, manchmal weniger)niveauvollen Aussagen aufklären wollen. Nur weil man Fan der Show ist, heißt's ja noch lange nicht das man sich nach dem ganzen Kram richtet. Ich zahle garantiert keinen Goldbarren (und wenn er noch so klein ist) für ne Schüssel voller lebender Regenwürmer oder schmeiße meine ganzen Emotionen über Board, nur damit ich inneren Frieden finde.

Mir geht's inzwischen auch ziehmlich auf die Nerven, das nun in Bezug auf die unterschiedlichen Meinungen wieder von Tolernaz geschwafelt wird. Das ist nämlich nur ein Vorwand, um eine der Seiten zum Schweigen zu bringen, wenn man merkt das man mit Argumenten nicht weiter kommt. Genausogut könnten wir uns jetzt auch in eine Massenschlägerei werfen, was imho produktiver wäre.

Da wir aber durch Star Trek gelernt haben das Gewalt nicht die Antwort ist, lassen wir das lieber...

Stattdessen seit doch bitte mal so tollerant und tolleriert das mich die Tolleranz nicht tangiert...

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Gut, dass diese Intoleranz auch andersherum ausschlagen kann, ist natürlich ebenso verkehrt, wie das, was ich eingangs zur Diskussion stellte.

Mit der Toleranzfrage wollte ich vor allem die Akzeptanz vor allem entgegengesetzter Meinungen ansprechen. Kein Wort davon, dass man lebende Würmer essen, oder seine Emotionen unterdrücken soll.

Ist der Fußball-Vergleich am Ende wirklich so naheliegend? Ist der gemeine Star Trek Fan mit einem normalen Fußball Fan zu vergleichen? Sind dann die Parolenschwinger, die ich hier als intolerant bezeichnet habe, in Wahrheit als Star Trek Hooligans zu sehen?

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Ist der Fußball-Vergleich am Ende wirklich so naheliegend? Ist der gemeine Star Trek Fan mit einem normalen Fußball Fan zu vergleichen? Sind dann die Parolenschwinger, die ich hier als intolerant bezeichnet habe, in Wahrheit als Star Trek Hooligans zu sehen?

Hey, nur weil ich den gegnerischen Keeper in der Nordkurve mit Schimpfwörtern versehe, die meine Oma erröten lassen würden, heißt es noch lange nicht das ich ein Hooligan bin! Ich habe immernoch nen gewissen Respekt für die Person, wenn auch in dem Moment halt nicht aufgrund der Umstände. Und nur schreien und schimpfen macht einen noch nicht zum Hooligan...da gehört noch einiges mehr zu...

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Wie sähe denn das Akezptieren aus? Kein Widerspruch mehr? Nee danke! Das wäre mir viel zu langweilig. Streit ist doch das Salz in der Suppe des Lebens .. :dumdiedum:

Nein. Aber eine ordentliche Diskussion ohne Morddrohungen und Beleidigungen.

Und wenn man was schelcht fand, sollte man auch erklären WARUM. Nur zu sagen, dass der Film Sch*** ist, reicht da nicht.

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Ist der Fußball-Vergleich am Ende wirklich so naheliegend? Ist der gemeine Star Trek Fan mit einem normalen Fußball Fan zu vergleichen? Sind dann die Parolenschwinger, die ich hier als intolerant bezeichnet habe, in Wahrheit als Star Trek Hooligans zu sehen?

Mein Vergleich mit dem Fussball-Fan hinkt höchstens insofern, als dass es hier nicht ständig zu Konfrontationen mit anderen Fan-Gruppen kommt. Ich kann auch als Trekkie ein Star Wars-Fan sein, nebenher Lost und BSG toll finden und alle Akte X-Staffeln im Schrank stehen haben, ohne dass andere Fans deshalb mein "Fan-Sein" anzweifeln würden.

Und doch bin ich mir sicher, dass der "normale" Star Trek-Fan letztlich nicht mehr oder minder tolerant ist als z.B. ein Fussballfan. Wäre dem so, müsste man ja mal die Grenzen abstecken in welchem Rahmen Star Trek-Fans toleranter sind als andere? Ich glaube einfach aus persönlicher Erfahrung nicht, dass ein Star Trek-Fan, der ja zugleich auch Fan eines Fussballvereins sein kann, während eines Spiels seines Vereins toleranter ist als ein Fussball-Fan, der nicht zugleich Star Trek-Fan ist.

Wenn ich als Fussball- & Star Trek-Fan miterleben musste wie mein Verein verloren hat - vlt. sogar noch wegen fragwürdiger Schiedsrichter-Entscheidungen - und mir dann die "gegnerischen" Fans Schmährufe zugröhlen, dann beißt mich das genauso wie jeden anderen Fan.

Ergo: Nur weil ich Star Trek schaue macht mich das nicht zwangsläufig toleranter. Und mein Vergleich mit den Hooligans sollte nur zeigen, dass es auch Leute gibt, die sich vlt. als Star Trek-Fans bezeichnen würden (wegen der Action usw., Raumschiff-Kämpfen usw. und weil die Klingonen cool sind usw.), nicht aber zwangsläufig auch irgendeine tiefere Botschaft daraus ziehen und Toleranz in allen Lebensbereichen aktiv leben.

Insofern könnte man Leute, die zu Gewalt gegen andere aufrufen, durchaus auch als "Star Trek - Hooligans" bezeichnen. Aber zum Glück sind auch diese Leute die absolute Minderheit und sollten von echten Fans genauso ausgegrenzt werden, wie Hooligans in Stadions von echten Fussball-Fans ausgegrenzt werden sollten. Mit solchen Leuten identifiziert man sich nicht wenn man klar denken kann.

Es gibt sicher auch Leute, die wirklich aus Star Trek Botschaften in ihren Alltag integrieren und Toleranz aktiv leben. Die Frage ist aber: Sind diese Leute friedlich und tolerant, weil sie Star Trek schauen, oder schauen sie Star Trek, weil sie friedlich und tolerant sind?

Dass man nicht von einer Allgemeingültigkeit sprechen kann sehe ich auf jeder größeren Convention immer wieder. Dort erzählen Leute vor Kameras, wie sehr sie die Toleranz der Trekkies schätzen, aber in jeder Autogrammschlange hört man auch immer wieder Leute, die sich über Leute in Kostümen lustig machen, die über dickere Besucher herziehen, sich über Regeln der Con oder die Con-Mitarbeiter beschweren usw.

Bearbeitet von CanisLupus
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Also das kann man nun auch von der anderen Seite her sehen.

Es gibt nämlich durchaus auch den Fall, daß Leute, die den Film nicht mögen, von denen, die ihn mögen, auf übelste beschimpft und beleidigt werden (vor allem im amerikanischen Fandom darf man an gewissen Ecken nicht sagen, daß man den Film ablehnt. Leute werden dort von Websites geworfen dafür, daß sie schlicht und einfach sagen, daß sie den Film abscheulich finden - ohne jemals andere direkt attackiert zu haben - wenn die Admins Trek XI-Verfechter sind, haben Kritiker eben auf deren Website nichts verloren).

Man sollte das somit durchaus von beiden Seiten beleuchten, nicht nur von einer. Toleranz mag das Zauberwort sein, mir gefällt das Gestreite auch nicht, aber wenn man sich schon darüber beklagt, dann bitte über das Verhalten beider Seiten, nicht nur einer.

Die Admins aus den US Foren sollten sich mal Warm anziehen.

Art. 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht umfasst die Freiheit, Meinungen unangefochten anzuhängen und Informationen und Ideen mit allen Verständigungsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

Denn wenn man die Frage stellt, wie man es findet, der sollte auch sich nicht beschweren, dass da nicht 100 % Jubel zurückkommt.

Und in dieser Hinsicht hat sich keine Seite mit Ruhm dabei bekleckert.

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Na diese Frage hat hier ja noch nie einer gestellt!

Wie tolerant sind Star Trek Fans wirklich?
Verallgemeinerungen sind immer so eine Sache. Sagen wir mal es gibt ziemlich viele konservative, verbissene und unflexible Fans. Deutlich mehr als man in dem Genre erwarten würde. Aber wenn man seine Werte und sein Weltbild aus einer Fernsehserie bezieht kann man schon mal ins Extreme verfallen…

Star Trek (Fans) = Toleranz?
Kein kausaler Zusammenhang erkennbar...

@Doc

Die Newskommentare lasse ich mal außen vor, denn die bestanden schon immer in weitreichenden Teilen aus Müll, der vom Niveau her einer vollgeschmierten, öffentlichen Toilette entspricht. Das ist halt so, wenn Leute ihren Senf vom Stapel lassen dürfen, ohne in irgend einer Form mit ihren Namen dafür gerade stehen zu müssen.

Gratulation zu diesem äußerst treffenden Vergleich! Genau deshalb lese ich den Kram nicht, würde nie etwas dort schreiben und halte das ganze für völlig überflüssig.

Bearbeitet von kurn
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Überflüssig würde ich das nicht unbedingt nennen, denn die Kommentarfunktion bietet ja die Möglichkeit, aktuelle Themen unkompliziert zu kommentieren - was vom Prinzip her in Ordnung ist, da der Zusammenhang da in der Regel nicht so schnell verfälscht wird.

Nur habe ich dieses Thema hier eben gerade deswegen gestartet, weil dort nicht einfach nur Kommentare und persönliche Meinungen zum Thema abgegeben werden, sondern sich "Fans" von ein und derselben Sache gegenseitig auf sehr persönliche Weise anfeinden.

Ich habe gehofft, hier mal etwas Klarheit darüber zu erlangen, warum das so ist. Warum nicht einfach zum Thema diskutiert werden kann, sondern gleich drauflos gehackt wird, weil jemand z.B. den neuen Star Trek Film mag, oder auch nicht mag.

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Seht euch doch einfach mal nur die Kommentare an, die zu den News verfasst werden, die sich um J.J. Abrams' neues Kinowerk Star Trek (11) drehen.

Man sollte nicht eine kleine engstirnige Randgruppe als genrelles Beispiel für alle ST-Fans heranziehen... Und selbst ob es eine Randgruppe ist, kann noch bezweifelt werden. Da man sich nicht registrieren muss, um diese Kommentare zu schreiben, glaub ich kaum, dass es sich bei allen "Kommentatoren" wirklich um ST-Fans handelt. Das sind häufig auch Leute, die einfach zu viel Zeit und zu wenig Selbstbewusstsein haben, um im realen Leben Kritik zu vertragen. Da muss man dann heldenhaft anonym über ST herziehen... Schon armselig, wenn man aus so was sein ganzes Selbstwertgefühl zieht...

Generell sollte man diesem Phänomen nicht allzu viel Beachtung schenken. Wem der Film nicht gefällt, der muss ihn ja nicht nochmal ansehen. Voyager wurde für mich auch von Staffel zu Staffel schlechter. Nur weil bioneurale Gelpacks vorkamen sind aber nicht gleich alle anderen ST-Serien für mich auf ewig in den Dreck gezogen worden... Ich schaue halt Voager einfach nicht nochmal an und erfreue mich am Rest....

Bearbeitet von De Malcolm
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Auf "Ex Astric Scientia" war heute die Reaktion auf ein Negativ-Beispiel in Sachen Toleranz von Seiten der Befürworter des neuen Films zu sehen:

Bernd Schneider stand STAR TREK XI schon immer kritisch gegenüber, hat den Film dann aber überraschend doch mit 6 bis 7 von 10 Punkten bewertet. Trotzdem hat er sich kritisch mit dem Dargebotenen auseinandergesetzt und u.a. eine Liste mit Inkonsistenzen erstellt, zu der sich auch noch ein spezifischer Artikel zur Größe der "Abramsprise" gesellt hat.

Nun muss man wissen dass Bernd Schneider bislang jeden Film und jede Episode mit der Methode eines Erbsenzählers auseinandergenommen hat, auch die die ihm eigentlich gefallen.

Nur beim neuen StarTrek-Film hagelt es gleich massenweise Proteste und Anfeindungen seitens der Befürworter: Bernd Schneider wird - ähnlich wie hier Knut & Co. - als ewiggestriger Nerd beschimpft, der die Qualität und Großartigkeit des Films nicht erkennt und ihn nur grundlos runtermachen will, weil er ein Kanon-Fetischist sei.

Zusätzlich wirft man ihm aufgrund seines angeblichen Hasses dem Film gegenüber vor, die entsprechenden Sektionen seiner Seite nicht schnell genug upzudaten - dabei hat der Mann schlicht und einfach keine Zeit dafür, da er "Ex Astris Scientia" als reine einzelne Privatperson betreibt und kein großes Portal mit Hunderten von Mitarbeitern wie "Memory Alpha" hat.

Genervt von diesen Anfeindungen hat er daher heute eine FAQ-Liste auf seine Homepage gestellt, in der er sich den diversen Anschuldigungen stellt:

http://www.ex-astris-scientia.org/misc/trekxi-faq.htm

Besondere Aufmerksamkeit möchte ich auf die Frage von jemandem lenken, der sich selbst als Fan bezeichnet, Bernd Schneider aber wegen dessen Einstellung gleich persönlich angreift.

Bearbeitet von Tolayon
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Das Beispiel Bernd Schneider ist mMn exemplarisch für große Teile der Abramsjünger, die nach erprobter Art des radikal-religiösen Despotismus andere Meinungen nicht verkraften und sinnvernebelt pseudoargumentativ totschlagen und diffamieren. Nur weil der Film sich nach unvertraut langer Abstinenz als Star Trek verkauft, scheinen manche Leute in Ekstase zu verfallen und Abrams und Orci als eine Art Ersatz-Gottheit zu verehren. Gerade im amerikansichen Raum hat das ein beängstigendes Ausmaß erreicht - Kritikeraccounts werden unwiderruflich gelöscht, Nichtbejubler auf persönlicher Ebene diffamiert und mitunter als Ketzer dargestellt - und erinnert unwillkürrlich an deren Kreationismusideologie, die in weiten Teilen des Landes unzählige Bürger übermannt und einen Dogmatismus gedeien ließ, der sogar den Argwohn der katholische Kirche weckte und die Institution dazu veranlasste, die Kreationisten bei ihrer Evolutionstagung rückwirkend auszuladen. Trekmovie ist übrigens eine Hochburg dieser Jünger. Lange bevor der Film rauskam, überschlugen sich dort bereits bei jeder unbedeutenden Newsmeldung die "awesome"s und "impressive"s ohne weitere Ausführungen wie devote Götzenhuldingungen. Heute ist es überhaupt nicht mehr möglich, dort eine wie auch immer geartete Kritik am Film zu üben, wenn sie kein Lobgesang darstellt.

Bearbeitet von Knut85
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Tja da kann ich nur sagen das das eben ein idiot ist, wenn der jemanden wegen seiner meinung angreift. Oder wie in besagter Newsmeldung diverse Kommentare mit Mordaufrufen an JJ.

Da kann ich einfach nicht mehr Tolerant bleiben. Tolleranz hat auch Grenzen.

Ach und das ist auch dann der Persilschein fürs Attakieren anders Denkender?

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Meinst Du damit immer noch die Meldung, in der sich Abrams über die Zeitlinie äußerte und darauf jemand scherzhaft meinte, man könnte ja mal in die Vergangenheit reisen und Abrams den Garaus machen und seit Tagen die Profraktion empört?

Das ist natürlich ein bierernster Mordaufruf, auf den gefälligst unvermittelt mit wilden Anschuldigungen und Beschimpfungen reagiert werden muss. :dumdiedum:

Bearbeitet von Knut85
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Nein das nicht aber wer anfängt mit diversen aufrufen, (in dem Bsp. Die JJ und diversen anderen Foren noch schlimmer) macht sich erstens strafbar und zweitens bringt damit einen Stein ins rollen der irgendwann zu einem alleserschlagenden Felsen Mutiert.

Bestes Beispiel:

Ich arbeite in einem Restaurant als Betirebsleiter und muss deshalb schon sehr viel ertragen, streitereien zwischen Kollegen die ich schlichten muß, Gästebeschwerden (ob gerechtfertigt oder nicht). ich muss immer Cool bleiben. Aber irgendwann hat auch bei mir jegliche Toleraz ein ende. Es gibt einfach sachen, da reist bei mir die Hutschnur. Und wenn sich leute streiten ob ein Film gut oder schlecht ist, ist mir das noch relativ egal, aber sobald es Persönlich wird weil der eine dem anderen Persönslich mit Verbalinjurien attackiert (Kommt ja schonmal zwischen 2 Betrunkenen vor) und zum Mord an jemanden aufruft oder droht ist das Tolerieren von sowas nicht mein ding.

Was würdest du machen wenn JJ der vor nem Tobenden Mob flüchtet aufeinmal vor deiner Tür steht und um Hilfe bittet? Bist du so Tolerant und lässt ihn rein oder Toleriest du das er zu Tode Geknüppelt wird?

Ich weiss das du den Film nicht magst, dass Torleriere ich, da ich weiss das du sowas aus gesundem Menschen verstand raus nicht machen würdest.

Bearbeitet von stocky0001
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Heute ist es überhaupt nicht mehr möglich, dort eine wie auch immer geartete Kritik am Film zu üben, wenn sie kein Lobgesang darstellt.

Ihr armen, armen Opfer.

Mein Gott, ich könnte heulen, wenn ich an euer schweres Los denke ... es ist so, so, so traurig, dass ihr nirgendwo im Netzt eure Kuschelecke habt, man euch überall den Mund verbietet, sämtliche negativen Äußerungen von Abrams-Jüngern rauseditiert werden und deshalb negative Kritiken im Netz nicht zu finden sind ...

Das deprimiert mich ja alles so fürchterlich .... gottogottogott ...

:mrbanana:

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