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...die mit der besseren Beischlaftechnik.

Sterbehilfe


Knut85

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Gestern lief mal wieder Clint Eastwoods Meisterwerk "Million Dollar Baby". Als der damals im Kino lief, sind ja religiöse Fundamentalisten, andere Ideologen, aber auch Behindertenverbände wie von einer Monsterhummel gestochen, aufgesprungen und haben den Film als "Gottlos" und "Euthanasiewerbung" diffamiert.

In Deutschland wird das Thema ebenfalls immer wieder diskutiert, erst vor wenigen Monaten war es in den Medien beinahe omnipräsent.

Was meint ihr dazu? Sollte es Menschen, die ihr Leben nich mehr lebenswert finden, ermöglich werden, selbsbestimmt das Zeitliche zu segnen, oder hat man sich gefälligst nicht in Gottes Fügung einzumischen? Gibt es vielleicht andere Gründe, aus welchen man dagegen sein kann oder ist die Sache gar zu kompliziert, als dass man sich eindeutig "dafür" oder "dagegen" aussprechen könnte?

Bearbeitet von Knut85
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Das nächste heiße Eisen, dass hier Diskutiert wird.

Ich selbst bin da hin und her gerissen was die Meinung dazu angeht. Auf der einen Seite würde diese Option es Menschen ermöglichen in Würde gehen zu können, auf der anderen Seite könnte man im Übertrieben sten Sinne sagen, dass man auch so einen Mord als Freiwilligen Abgang vertuschen könnte.

Wie gesagt, dies ist eine Frage, auf die es keine endgültige Antwort gibt. Das Optimalste wäre von Fall zu Fall zu Entscheiden, aber wenn der betreffende nicht mehr selbst entscheiden kann, wer soll es dann tun? Wer nimmt die Verantwortung auf sich unter Umständen übereilt reagiert zu haben?

Das hat auch meiner Ansicht nach nichts mit Religionen zu tun, als vielmehr mit dem eigenen Gewissen.

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Dieses Thema haben wir aber glaube ich schon mal im Bereich Kaffeekränzchen diskutiert. Ich hoffe nur, dass dieses heiße Eisen nicht auch wieder ausartet, wie zuvor andere!

Angesichts der letzten Erfahrungen, werden es wieder die üblichen Verdächtigen zu einer Religion vs Atheisten Schlacht ausarten lassen.

Top die Wette gilt! :ugly:

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Ich dachte mir schon, dass der Film diese Diskussion auslösen wird. Dabei wollte Clint Eastwood weder einen Boxfilm noch einen Film über die Sterbehilfe machen.

Wie auch immer, hier meine Meinung:

- ich bin gegen aktive Sterbehilfe. Erstens, weil es gegen den hippokratischen Eid eines Arztes verstößt. Zweitens, weil ich trotz allen Pessismus ein hoffnungsvoller Mensch bin und ein wenig an Wunder glaube. Ich möchte (zumindest aus meiner heutigen Perspektive) nicht mein Leben beenden, wenn es gleichzeitig die Möglichkeit gäbe, dass z.B. in 10 Jahren ein wirkungsvolles Heilmittel gefunden wird. Eine solche Chance will ich einfach nicht ungenutzt lassen.

Wie auch immer, das Thema ist schwierig und man wird auch hier auf keinen grünen Zwei kommen. Es gibt auch keine keine einfache Antwort, da die meisten von uns glücklicherweise nicht in diese Situation gekommen sind.

Auch Schwerbehinderte können ein erfülltes Leben haben. Was wäre die Welt, wenn jemand wie Dr. Stephen Hawking "zu seinem eigenen Besten" euthanasiert worden wäre?

Als der damals im Kino lief, sind ja religiöse Fundamentalisten, andere Ideologen, aber auch Behindertenverbände wie von einer Monsterhummel gestochen, aufgesprungen und haben den Film als "Gottlos" und "Euthanasiewerbung" diffamiert.

Ich bitte darum, es etwas differenzierter darzustellen. Nur weil man Euthanasie ablehnt, ist man kein Spinner und Fanatiker. Wenn jemand dies z.B. aus religiösen Gründen ablehnt, dann ist dies sein gutes Recht.

Bearbeitet von Werewolf
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Ich dachte mir schon, dass der Film diese Diskussion auslösen wird. Dabei wollte Clint Eastwood weder einen Boxfilm noch einen Film über die Sterbehilfe machen.

Wie auch immer, hier meine Meinung:

- ich bin gegen aktive Sterbehilfe. Erstens, weil es gegen den hippokratischen Eid eines Arztes verstößt. Zweitens, weil ich trotz allen Pessismus ein hoffnungsvoller Mensch bin und ein wenig an Wunder glaube. Ich möchte (zumindest aus meiner heutigen Perspektive) nicht mein Leben beenden, wenn es gleichzeitig die Möglichkeit gäbe, dass z.B. in 10 Jahren ein wirkungsvolles Heilmittel gefunden wird. Eine solche Chance will ich einfach nicht ungenutzt lassen.

Was ist zb mit der 75-jährigen Oma, die an Demanz erkrankt ist und langsam in ein Stadium kommt, wo sie den Verstand verliert. Was hat die davon, wenn möglicherweise in 10 Jahren ein Heilmittel gefunden wird? Bis dahin ist die nur noch eine leere Hülle, die alles verloren hat, was sie einmal gewesen ist.

Es ist dann die Entscheidung der Frau, ob sie in Würde sterben möchte, oder Häppchenweise immer mehr zum Wrack verkommen möchte, das sich irgendwann am Bett gefesselt nur noch in seiner eigenen Scheiße suhlen kann. So wie es deine Entscheidung ist, nach einem Unfall oder Krankheit weiterzuleben, sollte man auch anderen den Todeswunsch gestatten.

Auch Schwerbehinderte können ein erfülltes Leben haben. Was wäre die Welt, wenn jemand wie Dr. Stephen Hawking "zu seinem eigenen Besten" euthanasiert worden wäre?

Und genau das sollte jeder für sich entscheiden. Von "eutanisiert worden wäre" ist hier überhaupt nicht die Rede. Das klingt ja so, als würde Sterbehilfe bedeuten, man würde behinderten Menschen nach Gutdünken einfach das Licht ausschalten.

Ich bitte darum, es etwas differenzierter darzustellen. Nur weil man Euthanasie ablehnt, ist man kein Spinner und Fanatiker. Wenn jemand dies z.B. aus religiösen Gründen ablehnt, dann ist dies sein gutes Recht.

Genauso ist es mein gutes Recht Menschen, die nur aus einer religösen Doktrin herraus eine Entscheidung treffen, Fundamentalisten zu nennen. Ich habe diese übrigens nicht als einzige Gegner aufgeführt, sonder im speziellem genannt, weil aus dieser Kaste die wehementeste Kritik kommt, und dort Leute sitzen, die meinen ihr allgemein gültiges Weltbild müsste man jedem überstülpen.

Bearbeitet von Knut85
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Was ist zb mit der 75-jährigen Oma, die an Demanz erkrankt ist und langsam in ein Stadium kommt, wo sie den Verstand verliert. Was hat die davon, wenn möglicherweise in 10 Jahren ein Heilmittel gefunden wird?

Schlußendlich kann man weder sagen, was die Zukunft bringt, noch kann man generelle Entscheidungen treffen. Viele Dinge im Leben sind Einzelfallentscheidungen, die wie bei einem Gerichtsprozess gesondert abgewogen werden müssen.

Wie gesagt, ich kann nur für mich selbst sprechen und ich selbst möchte keine noch so kleine Chance ungenutzt lassen. Auch könnte ich persönlich niemanden den Sterbewunsch erfüllen, da ich selbst nicht der sein kann, der platt gesagt "den Stecker rauszieht".

Und genau das sollte jeder für sich entscheiden. Von "eutanisiert worden wäre" ist hier überhaupt nicht die Rede. Das klingt ja so, als würde Sterbehilfe bedeuten, man würde behinderten Menschen nach Gutdünken einfach das Licht ausschalten. quote]

Es ist eine Reminszenz an deinen Threadtitel, in dem ja die Nazis vorkommen. Es gibt nun einmal auch Menschen, die aus Nächstenliebe meinen, man solle Kindern, bei denen schon im embryonalen Status eine Behinderung feststellt, das lebenslange Leid ersparen. Auch dieser Aspekt fließt meiner Ansicht nach in den Gesamtthemenkomplex ein.

Bearbeitet von Werewolf
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Auch Schwerbehinderte können ein erfülltes Leben haben. Was wäre die Welt, wenn jemand wie Dr. Stephen Hawking "zu seinem eigenen Besten" euthanasiert worden wäre?

Da hast du Recht! Aber ich glaube, du hast das mit der Ideologie von Peter Singer verwechselt. Dieses A....... will Geistigbehinderte und Menschen mit Genkrankheiten im Mutterleib töten.

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Sterbehilfe ist ein unglaublich komplexes Thema....wo fängt man an, wo hört man auf? Soll sowas nur für Menschen mit Behinderung erlaubt werden oder nur für ältere Mitbürgen oder auch für die Menschen, die psychisch Krank sind, vielleicht unter Depressionen leiden?

Ich zähle mich eigentlich zu den Leuten, die Sterbehilfe befürworten, aber es ist ein Thema, wo man von Fall zu Fall urteilen muss.

Deutschland ist in meinen Augen noch nicht sensibel genug für dieses Thema oder um es deutlicher (und provokanter) zu sagen: noch haben wir das Geld, um uns keine Sterbehilfe erlauben zu können. Wenn in 20 oder 30 Jahren die Kosten den Rahmen sprengen, könnte die Bevölkerung auf einmal eine ganz andere Meinung vertreten (was ich natürlich nicht befürworte, aber so ist es ja auch aktuell mit dem Klimaschutz...).

Ich denke wir sollten uns aber schon heute der Frage stellen, ob wir nicht in manchen Fällen auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichten sollten. Wenn eine Frau seit 30 Jahren im Altenheim liegt und nur noch täglich hin und her geschoben wird, nichts mehr vom Leben hat, sollen wir dann ihren Tod weiter hinauszögern? Braucht diese Frau dann noch eine Operation, die ihren Schmerz noch künstlich verlängert? Die Frau, von der ich hier spreche, existiert wirklich. Jeden Tag wird sie mehrfach umgedreht, gefüttert und gesäubert. Aus mehr besteht ihr Leben nicht. Man kann sich kaum vorstellen, wie ihr Körper oder noch schlimmer ihre Seele aussehen mag. 30 Jahre, jeden Tag, immer wieder das selbe. Hin und her rollen. Und dann bekommt sie noch eine Operation nach der nächsten und Medikamente, die ihr Leben noch länger machen.

Das schlimme daran: diese Frau ist kein Einzelfall. Es gibt tausende, die dieses Leben im Bett, ein Leben nennen. Wenn eine Person noch einen Lebenswillen hat, soll man gerne alles tut, was man machen kann. Wenn aber der Wille fehlt, dann sollte man sie ziehen lassen, bzw es nicht noch künstlich hinauszögern...

Bearbeitet von Alessandro
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Was ist zb mit der 75-jährigen Oma, die an Demanz erkrankt ist und langsam in ein Stadium kommt, wo sie den Verstand verliert. Was hat die davon, wenn möglicherweise in 10 Jahren ein Heilmittel gefunden wird? Bis dahin ist die nur noch eine leere Hülle, die alles verloren hat, was sie einmal gewesen ist.

Es ist dann die Entscheidung der Frau, ob sie in Würde sterben möchte, oder Häppchenweise immer mehr zum Wrack verkommen möchte, das sich irgendwann am Bett gefesselt nur noch in seiner eigenen Scheiße suhlen kann. So wie es deine Entscheidung ist, nach einem Unfall oder Krankheit weiterzuleben, sollte man auch anderen den Todeswunsch gestatten.

Dieser Fall dürfte in erster Linie für die Angehörigen und Pfleger ein "Ärgernis" sein, womit wir auch schon beim zentralen Problem sind: wie frei ist der Wille des Menschen, sterben zu wollen, wie stark beeinflusst die Umwelt diesen Willen und welche Interessen stecken dahinter.

Demenz führt nicht zwangsläufig zum Tode und die Erkrankten leiden oft weniger aus sich heraus als wegen der Reaktionen ihrer Umwelt, die nicht in der lage und Willens ist, einem Demenzkranken ein würdiges Leben und Sterben ermöglichen und die natürlich die kostengünstige Lösung der Tötung (ein paar Krokodilstränen werden auch vergossen) präferierte.

Was also will die alte Frau und warum will sie es?

IMO hat jeder das Recht, den Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen, sind jedoch Andere unmittelbar involviert, die im Zweifelsfall Druck ausüben und Ängste schüren, muss schon nach den Hintergründen des Wunsches geforscht werden.

Es ist eine Reminszenz an deinen Threadtitel, in dem ja die Nazis vorkommen. Es gibt nun einmal auch Menschen, die aus Nächstenliebe meinen, man solle Kindern, bei denen schon im embryonalen Status eine Behinderung feststellt, das lebenslange Leid ersparen. Auch dieser Aspekt fließt meiner Ansicht nach in den Gesamtthemenkomplex ein.

Das spricht einen zentralen Aspekt der Diskussion an: wie definiert man Leid und wer leidet und warum bzw. wodurch?

Und an dieser Stelle oute ich mich als Hardcore-Abtreibungsgegner, der die direkte Gefährdung des Mutterlebens als einzigen grundsätzlichen Abtreibungsgrund anerkennt.

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Ich denke wir sollten uns aber schon heute der Frage stellen, ob wir nicht in manchen Fällen auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichten sollten.

Dies ist in Deutschland schon jetzt möglich, auch wenn die Diskussion um die so genannte Patientenverfügung etwas anderes suggerierte. Derzeit lässt die den Ärzten jedoch noch viel Interpretationsspielraum.

Bearbeitet von Werewolf
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In Kliniken wird so manches mal die Patientenverfügung nicht befolgt, da es früher zu Anklagen gegen Ärzte kam, wo diese den Gerichtsprozess verloren. Aber die Situation verbessert sich allmählich. In diesen Patientenverfügungen muß halt ziemlich klipp und klar formuliert sein, wann lebensverlängernde Maßnahmen nicht mehr erfolgen sollen. Wichtig ist auch dass diese Verfügung nicht schon ewig lang her ist, wo sie geschrieben wurde. Sinnvoll können auch immer wieder mal Hausarztgespräche zum Thema sein, wo dieser das schon vermerkt.

Ach ja, das Thema Abtreibung wär´auch noch ein interessanter Thread.

Bearbeitet von mrspock
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Dieser Fall dürfte in erster Linie für die Angehörigen und Pfleger ein "Ärgernis" sein, womit wir auch schon beim zentralen Problem sind: wie frei ist der Wille des Menschen, sterben zu wollen, wie stark beeinflusst die Umwelt diesen Willen und welche Interessen stecken dahinter.

Demenz führt nicht zwangsläufig zum Tode und die Erkrankten leiden oft weniger aus sich heraus als wegen der Reaktionen ihrer Umwelt, die nicht in der lage und Willens ist, einem Demenzkranken ein würdiges Leben und Sterben ermöglichen und die natürlich die kostengünstige Lösung der Tötung (ein paar Krokodilstränen werden auch vergossen) präferierte.

Was also will die alte Frau und warum will sie es?

Die Gegnerlobby dürfte alleine durch hiesige Kirchen und deren Organisation ungleich größer, bzw mächtiger als die, der Befürworter sein. Und Kinder oder Enkel, die die Oma sterben sehen wollen, gibt es meiner Meinung nach auch nicht allzu oft. Dass Demenz nicht den Körper tötet, ist mir klar. Die Krankheit ist viel gräßlicher, sie tötet nämlich den Geist und das Schritt für Schritt. Viele alte Menschen fürchten diese Krankheit daher besonders. Meine Großeltern, die auch körperlich immer weniger können, wohl aber noch klar bei Verstand sind, fürchten zum Beispiel nichts mehr, als nicht mehr sie selbst sein zu können. Als meine Oma die ehemalige Nachbarin das Letzte mal im Altersheim besucht hat, lief es ihr eiskalt den Rücken runter. Die gute Frau ist zwar körperlich fitter als die meisten in dem Alter, pisst sich aber neuerdings wie ein Kind in die Hose und entwickelt sich immer zum geistigen Vakuum. Meine Oma hat die auch nicht mehr erkennen können. Die Meinung meiner Großmutter lautet dazu wie folgt: "Lieber sterbe ich, als dass ich nicht mehr weiß, wer ich bin." Ich selbst bin auch der Ansicht, dass würdevoll sterben nicht alleine nur deswegen stattfindet, weil der sterbenden Person bis zum Schluss die Hand gehalten wird.

IMO hat jeder das Recht, den Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen, sind jedoch Andere unmittelbar involviert, die im Zweifelsfall Druck ausüben und Ängste schüren, muss schon nach den Hintergründen des Wunsches geforscht werden.

Es dürfte zwar keinen geben, der nicht irgendwie beinflusst wird, aber im Prinzip hast du recht. Erbschleicher und Co kommen ja immer mal vor.

Das spricht einen zentralen Aspekt der Diskussion an: wie definiert man Leid und wer leidet und warum bzw. wodurch?

Und an dieser Stelle oute ich mich als Hardcore-Abtreibungsgegner, der die direkte Gefährdung des Mutterlebens als einzigen grundsätzlichen Abtreibungsgrund anerkennt.

Ich denke nicht, dass ein Blinder, der schon blind zur Welt gekommen ist, leidet. Das gilt auch für Menschen, die von Geburt an gehbehindert sind. Die kommen damit meistens sehr gut zu recht.

Nehmen wir aber mal als Extrembeispiel an, ein Kind würde Taubblind und ohne Arme zur Welt kommen. Meinst du wirklich, dass da eine frühzeitge Abtreibung falsch wäre?

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Nehmen wir aber mal als Extrembeispiel an, ein Kind würde Taubblind und ohne Arme zur Welt kommen. Meinst du wirklich, dass da eine frühzeitge Abtreibung falsch wäre?

Uff, bewegen wir uns da nicht schon sehr in den Bereich Off-Topic? Nun ja, ich gewähre den Spielraum...

Ja, sie wäre in meinen Augen falsch, da ich nicht das Recht habe zu entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Was, wenn diese Person ein großer Denker geworden wäre. Ein Philosoph? Der erste behinderte Bundeskanzler? Oder einfach nur ein liebender Familienvater und ein Vorbild für seine Umwelt? Weit hergeholte Beispiele, ja. Aber wer entscheidet für jemanden, ob dessen Leben lebenswert erscheint?Wieder einmal werfe ich hier den Namen Stephen Hawking ein. Was für Menschen würden wir uns entgehen lassen, wenn wir das Leben dieser Menschen beenden?

Bearbeitet von Werewolf
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Ich bin für Sterbehilfe. Ich habe keine Ahnung wie man dies am besten umsetzt, aber ich möchte das jeder frei entscheiden kann sein Leiden zu beenden. Ich habe kein Konzept für die Umsetzung und will mich da auch nicht auf eine Diskussion einlassen, für die ich nicht Qualifiziert genug bin (wie wahrscheinlich die meisten hier). Es sind einfach zu viel Faktoren, die zu beachten sind: Wie stark ist die Krankheit, wie ist der Geisteszustand, kommerzielle privatisierte Sterbehilfe, wie schwer wiegt die Meinung der Familienmitglieder usw. usf.

Wie gesagt, ich bin nicht qualifiziert genug um das zu beantworten sondern wollte hier nur meine Meinung dazu kund tun.

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Wie könnte denn ein von Geburt an Taubblinder ohne Arme jemals das Menschsein, oder etwas ähnliches erlernen? Vielleicht bin ich da nicht richtig informiert, aber bietet sich für so einen überhaupt die Möglichkeit auch nur irgendetwas zu lernen? Stewan Hawkings Krankheit zeigte sich beispielsweise erst sehr spät, und war anfangs auch nicht so ausgeprägt wie heute. Was ich mit dem Extrembeipiel eigentlich ansprechen wollte: Darf man Abtreibungen nur des Dagegenseins nichtmal in Extremfällen durchführen?

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Wie könnte denn ein von Geburt an Taubblinder ohne Arme jemals das Menschsein, oder etwas ähnliches erlernen?

Wie gesagt: keiner von uns will und kann diese Möglichkeit ausschließen. Daher möchte ich mir nicht anmaßen, dies für einen anderen Menschen entscheiden zu wollen. Weder bei Abtreibungen noch bei Sterbehilfe.

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IMO hat jeder das Recht, den Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen, sind jedoch Andere unmittelbar involviert, die im Zweifelsfall Druck ausüben und Ängste schüren, muss schon nach den Hintergründen des Wunsches geforscht werden.

Das kann ich eigentlich so unterschreiben. Wer den festen Willen besitzt, der wird auch bis zu einem gewissen Grad körperlicher Einschränkungen seinen Willen durchsetzen - ganz egal, wie die Gesetzeslage aussieht. Darüber hinaus hätte ich im Rahmen eines strengen Regelwerkes auch kein Problem mit aktiver Sterbehilfe - und ich bin überzeugt, dass auch die sogenannten Gegner der Sterbehilfe kein Problem damit hätten, wenn sie z.B. im Endstadium einer schweren Krankheit nur noch vor sich hinvegetieren könnten. Veränderte Lebensumstände können durchaus dazu führen, dass Menschen ihre Ansichten ändern^^

Abtreibung ist in gewisser Hinsicht auch eine Sterbehilfe - geht es doch darum, einen lebenden Organismus durch externer Hilfe den Gar aus zu machen. Allerdings spielt bei der Abwägung der Legitimation andere Faktoren eine Rolle, weswegen ich das ungerne "über Kreuz" diskutieren möchte.

Bearbeitet von DocSommer
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Wie gesagt: keiner von uns will und kann diese Möglichkeit ausschließen. Daher möchte ich mir nicht anmaßen, dies für einen anderen Menschen entscheiden zu wollen. Weder bei Abtreibungen noch bei Sterbehilfe.

Man kann nur hoffen, dass man selbst niemals in eine solche Situation kommen wird. Meiner Meinung nach liegt die Entscheidung dennoch bei den Eltern, die sich einerseits für das Kinderbekommen entschieden haben, anderseits einen großen Teil ihrers Lebens opfern müssten, um ein schwerbehindertes Kind zu pflegen. Dass der Kinderwunsch dadurch nicht unbedingt erlischt und einem weiteren Indiviuum eventuell die Möglichkeit der Existenz geboten wird, sollte man dabei auch beachten.

Bearbeitet von Knut85
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Zitat:

[quote Man kann nur hoffen, dass man selbst niemals in eine solche Situation kommen wird. Meiner Meinung nach liegt die Entscheidung dennoch bei den Eltern, die sich einerseits für das Kinderbekommen entschieden haben, anderseits einen großen Teil ihrers Lebens opfern müssten, um ein schwerbehindertes Kind zu pflegen. Dass der Kinderwunsch dadurch nicht unbedingt erlischt und einem weiteren Indiviuum eventuell die Möglichkeit der Existenz geboten wird, sollte man dabei auch beachten.

Bearbeitet von mrspock
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Uff, bewegen wir uns da nicht schon sehr in den Bereich Off-Topic? Nun ja, ich gewähre den Spielraum...

Ja, sie wäre in meinen Augen falsch, da ich nicht das Recht habe zu entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Was, wenn diese Person ein großer Denker geworden wäre. Ein Philosoph? Der erste behinderte Bundeskanzler? Oder einfach nur ein liebender Familienvater und ein Vorbild für seine Umwelt? Weit hergeholte Beispiele, ja. Aber wer entscheidet für jemanden, ob dessen Leben lebenswert erscheint?Wieder einmal werfe ich hier den Namen Stephen Hawking ein. Was für Menschen würden wir uns entgehen lassen, wenn wir das Leben dieser Menschen beenden?

Da klingen schon wieder Nutzenüberlegungen mit, was mir in diesem Bereich zu "ökonomisch" wäre.

Gerade als Atheist (und Anarchist) bedarf man einiger Wertmaßstäbe, die ein friedliches und menschenwürdiges Zusammenleben ermöglichen - die Gläubigen haben es in dieser Beziehung etwas einfacher.

Ein sinnvoller Maßstab ist in meinen Augen: der Wert eines menschlichen Lebens lässt sich nicht bemessen und sollte als absolut angesehen werden. Abweichungen von diesem Maßstab bedürfen schon einer sehr starken Argumenation.

Schmerzen, Leid und ähnliche schwammige Begriffe taugen IMO nicht viel. Schmerzen kann man in aller Regel bekämpfen und ein sehr großer Teil des empfundenen Leides erwächst erst aus der Interaktion mit der Umwelt. Statt also Leidende zu entsorgen (etwas anderes wäre eine flächendeckende Sterbehilfe nicht), sollte man darüber diskutieren, wie man auch in Extremsituationen Lebenshilfe geben kann. Und an dem Punkt greift in unserer kapitalistischen Gesellschaft das Diktum der Ökonomie, denn Fürsorge, Palliativmedizin sind teuer und werden darum nicht ausreichend angeboten. Diese ökonomische Sachverhalt haben viele Menschen so verinnerlicht und nehmen ihn als gegeben hin, dass sie Ängste entwickeln, aus denen heraus sie den Sterbewunsch äußern.

Darüber sollte man gesamtgesellschaftlich diskutieren und nicht über ein würdiges Töten.

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hm... ein heikles thema und es gibt viele meinungen. dagegen,sowohl dafür.

ich für meinen teil bin für sterbehilfe. aus einem ganz einfachen grund. mein beruf. ich weiß was beatmung, absaugen, dekubitus,magensonden,tracheostoma usw bedeuten.

DAS will ich auf keinen fall!!!

ich habe eine patientenverfügung und schon unzählige male mit meiner mutter über dieses thema gesprochen und sie unterstützt meine wünsche! im übrigen genauso umgekehrt und sie hat auch eine patientenverfügung.

besteht für mich nicht die möglichkeit der völligen wiederherstellung ist bitte schön der stecker zu ziehen und bin ich in der lage das selbst zu endscheiden so werde ich mit sicherheit kein leben im rollstuhl oder im bett führen.

ich möchte an dieser stelle einen mann erwähnen,dessen name hier noch nicht gefallen ist.

Prof. Dr. med. Julius Hackethal

wikipedia

Bearbeitet von caylhean
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Da klingen schon wieder Nutzenüberlegungen mit, was mir in diesem Bereich zu "ökonomisch" wäre.

Das kann ich nicht abstreiten. Dennoch habe ich dies nur als unterstützendes Argument verwenden wollen. Schlußendlich denke ich, dass auch Schwerbehinderte bzw. Schwerkranke noch die Möglichkeit zu einem erfüllenden Leben haben können. Den Tod kann man nicht mehr rückgängig machen, es gibt kein zurück. Was, wenn man in dem einen Moment den Herzenschwunsch nach dem Ableben hat, sich aber nach einigen Tagen oder Wochen anders entschieden hätte?

Am Ende wird diese Diskussion immer nur im Konjunktiv erfolgen können, denn hoffentlich wird uns selbst dieses traurige Schicksal niemals ereilen.

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Schlußendlich denke ich, dass auch Schwerbehinderte bzw. Schwerkranke noch die Möglichkeit zu einem erfüllenden Leben haben können.

Das sagst du als gesunder Mensch mit einem erfüllten Leben. Ich denke, man ist auf der Sonnenseite des Lebens nicht in der Position, zu ermessen, wie es den betroffenen Menschen wirklich ergeht bzw. ergehen könnte. Das kann man im Vorfeld nicht mal über sich selbst sagen (im Sinne eines "was wäre wenn Szenario").

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